Tugend | Training/Turnier |
Mut - Die "universelle" Tugend schlechthin. Bekanntlich machen Kinder aller Kulturen unabhängig voneinander Mutproben. | ? |
Loyalität - Nicht im Sinne von blinder Gefolgschaft, sondern im Sinne von Treue/Verantwortung; sowohl von "Untergebenen" gegenüber "Vorgesetzten" als auch umgekehrt, daß z.B. ein Chef für seine Untergebenen einsteht. | ? |
Rationalität - Die Fähigkeit, Fakten nüchtern zu betrachten und auszuwerten, ohne sie spontan mit Werturteilen zu verknüpfen. | ? |
Diskretion - In einem durchdigitalisierten Zeitalter, in dem kein Geheimnis mehr "technisch" unter Verschluß gehalten werden kann: Der Respekt vor der Privatsphäre anderer. | ? |
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Kommt wohl so ein bisserl drauf an, ob z.B. traditionelle religiöse oder nationale Werte noch im Setting vorhanden sind und auch ob es noch ausgeprägte Schichten und ein Schichtbewusstsein gibt.Nimm an, die traditionellen und religiösen Werte haben an Einfluß verloren und konkurrieren eher mit dem "neuen" Wertesystem. Schichten und ein Schichtbewußtsein gibt es, wobei sich das System durch eine "gesunde Mittelschicht" auszeichnen soll; eine extreme Arm/Reich- bzw. Oben/Unten-Schere soll durch dieses System gerade vermieden werden.
Die zentrale Motivation Dinge moralisch zu erheben ist den Fortbestand der Gesellschaft und damit insbesondere der herrschenden Gruppen zu sichern. Stelle fest, welche Gruppen ihre Machstellung bewahren möchten und du kannst erkennen, worauf sie wert legen.Sprich: Entscheidend wären die Tugenden, die jemand in der Oberschicht bräuchte, um seine Stellung zu bewahren; durch Nachahmung würden diese Tugenden dann von den unteren Schichten übernommen?
"Tugend" und "Wettkampf" schliessen sich nach meinem Verstaendnis von "Tugend" aus. "Tugend" bedeutet ja gerade, dass man auf einen eigenen Vorteil zugunsten anderer verzichtet, also das genaue "Gegenteil" von "Wettkampf".
Unter "Tugenden" verstehe ich in diesem Zusammenhang: "Persönliche Stärken, die zugunsten der Gemeinschaft eingesetzt werden können".@Sindar: Bitte mit dieser Definition weiterarbeiten. Wenn dich die Bezeichnung "Tugend" stört, weil sie für dich untrennbar mit gewissen Implikationen verbunden ist, verwende meinetwegen stattdessen das Wort "Pruzzel".
Sprich: Entscheidend wären die Tugenden, die jemand in der Oberschicht bräuchte, um seine Stellung zu bewahren; durch Nachahmung würden diese Tugenden dann von den unteren Schichten übernommen?
Sprich: Entscheidend wären die Tugenden, die jemand in der Oberschicht bräuchte, um seine Stellung zu bewahren; durch Nachahmung würden diese Tugenden dann von den unteren Schichten übernommen?
@Slayn, @1of3: Dann reden wir im Moment nicht von den "Tugenden", die ich brauche.
Mir geht es, wie bereits gesagt, um einen starken und stolzen Mittelstand. Beispiel: Im Mittelalter bildete die Ritterschaft den Kleinadel. Dem einfachen Volk dienten die ritterlichen Tugenden zum Vorbild. Ritter wurden bei Turnieren bejubelt und bewundert, der Ritterschlag "für den verdienten Knecht" diente als Musterbeispiel der sozialen Mobilität. Das Prestige der Ritterschaft war so groß, daß sich auch der Hochadel nicht erlauben konnte, auf die Zugehörigkeit zu diesem -- eigentlich eher niedrigen -- Stand zu verzichten.
Vielleicht haben wir nur unterschiedlich optimistische Sichtweisen auf die Menschheit.Offensichtlich. Ich bin des ewigen Pessimismus/Zynismus und der konsequenten Leugnung jeglicher positiver menschlicher Eigenschaften jedenfalls müde.
Ok, gibs zu, du hast es nicht gegoogelt ;)Ich geb's zu. ;) Aber deine Ergebnisse gefallen mir. Das bildet schon mal einen guten Grundstock.
Grey, meinst du Tugenden wie Ehre, Respekt, Keuschheit etc und ihre genauen Gegenbilder? Damit könnte man tatsächlich ganz gut seinen Char ballanzieren und auch durch Handlungen/Umstände verändern oder auf die Probe stellen....Idee gefällt mir :DJa, genau darum geht es mir. :) Ich stehe in der SF immer wieder vor dem Problem: Worüber definiert sich in einer durchautomatisierten Zukunft das Individuum? Leistung und (handwerkliches) Können scheiden aus, das übernehmen Maschinen. Es darf also im Kern nicht darum gehen, was das Individuum tut, sondern was es ist.
Wie also könnten z.B. Training und Turniere für Gerechtigkeitssinn aussehen?
Gesteuerte/beobachtete Träume sind schon mal nicht schlecht und bringen auf jeden Fall auch ein Phantastik-Element ins Setting mit ein. Allerdings wäre es mir wichtig, daß die Menschen auch trainieren, ihre Tugenden bewußt zu leben; also logischerweise im Wachzustand.
Hast du Psi im Setting angedacht? Also entweder "natürlich" oder auf technischem Wege?Eine Art technisches "Psi" schwebt mir durchaus vor, ja. Es wird ja jetzt schon mit Schnittstellen experimentiert, über die ein Mensch direkt Gehirnimpulse in einen Computer eingeben können soll. Von daher ist so was in deutlich verfeinerter und leistungsfähigerer Form aus einem zukünftigen Szenario kaum wegzudenken.
Bietet sich da nicht das Element des "Holodecks" an? Da kann man alles Simulieren und auch bewust Trainieren, oder?Holodeck-mäßige VR-Simulationen sind da klarer Bestandteil des Konzepts, ja. :) Es bliebe die Frage, wie in diesen Simulationen die Tugenden "greifbar" gemacht werden können. Wie gestaltet man ein Turnier in "Gerechtigkeit", "Güte" oder "Mut" so, daß ein Publikum mitfiebern kann? Konkrete Vorschläge sind ausdrücklich willkommen. ;)
Ziel der Übungen/des Trainings muss es also sein, diese "Thought Patterns" als Engramme zu bilden und auf der intuitiven Ebene abrufbar zu machen. Ziel und Durchführung eines "Wettkampfs" wäre es dann zu sehen, wer die best geprägtesten und ausgebildeten Engramme besitzt.OK, da bin ich bei dir. Wie stellst du dir Training und Prüfung solcher Engramme konkret vor? (Ich nehme an, das Beispiel des Samurai hast du gewählt, weil du da spontan was vor Augen hattest?)
OK, da bin ich bei dir. Wie stellst du dir Training und Prüfung solcher Engramme konkret vor? (Ich nehme an, das Beispiel des Samurai hast du gewählt, weil du da spontan was vor Augen hattest?)
Vielleicht noch eine Bemerkung zwischendurch: Es geht mir ausdrücklich nicht um eine Gesellschaft, in der jeder auf alle Tugenden getrimmt werden soll; vielmehr geht es darum, daß jeder individuell seine ein bis zwei Tugenden hat, in denen er glänzen kann.
Wer ist "mutiger" und welche "Werte" würden jetzt zählen: jemand der abgebrüht ist und sich in eine Situation wirft (Training) oder jmand der sich weiter und viel tiefgreifender überwinden muss um die selbe Aktion auszuführen?Das müßte in unserem Setting wohl als zwei verschiedene Tugenden abgefeiert werden. Unter "Mut" würde ich definitiv die Fähigkeit verstehen, dich zu überwinden; "mutiger" wäre also derjenige, der nicht abgebrüht ist.
In der hochtechnisierten Gesellschaft, von der bisher die rede ist, sollte so etwas jederzeit machbar sein. Ich nehme mal an, es ist Bürgerpflicht und Teil jedweder Ausbildung sich diversen Programmen anzuschließen und diese zu absolvieren.Jein. Gerade an dieser Stelle bin ich noch sehr flexibel. Um das Ganze als "Bürgerpflicht" einzuführen und auch durchzusetzen, brauche ich sehr triftige Gründe: Warum führt der Staat es ein, und wie überzeugt er die Bürger? Sofern machbar, würde ich solche Programme gern auch über den freien Markt regeln, d.h. es handelt sich bei solchen Trainings lediglich um eine "gefragte Ausbildung". (So daß es zu den üblichen Gepflogenheiten gehört, sie zu absolvieren. Ein Beruf ist auch in unserer Gesellschaft nicht gesetzlich vorgeschrieben, trotzdem hat die überwältigende Mehrheit einen gelernt.)
Es könnte, Twist im Twist, eigentlich der Test für die beiden Individuen sein, die gerade lernen sollen "Direkte Kontrolle" auszuüben und der Rest der Probanden ist nicht nur vor Ort um selbst geprüft zu werden sondern auch als Hindernis für die beiden.Hier hast du mich gerade abgehängt: Welche beiden Individuen (die "Mutschüler", die Drangsalierer, die Opfer-Darsteller...?), und was meinst du mit "direkter Kontrolle"?