Hm, mit der "Entwertung" lädst Du Dir natürlich direkt die nächste Katastrophe ins Haus - vor allem ist das eine Definition, die vollkommen an der ursprünglichen Bedeutung rund um eine Verletzung des Gruppenvertrages vorbeigeht. Aber das führt zu weit.
@ Witzeclown: Ich stimme Dir vollkommen zu. Aber Kingmaker ist immer noch ein kleines bisschen besser und freier als die anderen APs. Paizo bringt halt Produkte raus, die shiny und glamourös daherkommen, denen es aber erheblich an Substanz mangelt. Das ist den meisten Leuten eigentlich ziemlich bewusst und wird so in Kauf genommen. Passt zu überschaubarer Vorbereitung inklusive Bier und Bretzel, insbesondere ergänzt es sich wunderbar mit klassischem Powergaming in der Charakteroptierung und dem Ausreizen taktischer Situationen. Insofern werden extrem viele Leute angesprochen. Von den ganzen APs empfinde ich Kingmaker jedenfalls noch als einen der besseren. Der Trashfaktor ist sowieso immer sehr hoch (siehe Spoiler).
Alleine für die Idee in Reign of Winter, dass die Charaktere tatsächlich in den ersten Weltkrieg auf der Erde (sic!) eingreifen, gehören die Autoren gehörig verprügelt. Das ist halt ein Trashniveau, welches man eigentlich heutzutage nicht mehr bringen kann. Andererseits: man schaue sich mal die Abenteuer von DCC und Konsorten an oder irgendwelches älteres D&D-Zeugs (remember "Erdzerstörer"?) an? Das geht auch so gar nicht.
@Wellentänzer: Was die Unterschiede zischen den APs angeht, da kann ich dir leider nur bei dem "freier" zustimmen. Da hat Kingmaker tatsächlich die Nase recht weit vorne. Über das "besser" mag man jetzt streiten. Ich finde die Hintergrundgeschichte von Kingmaker eher mau. Aber gut.
Mal was zum Trash-Faktor im Spoiler:
Das finde ich wiederum ziemlich geil. Da muss man dann aber auch die vollen hundert Meter gehen und die SCs gegen einen deutschen Sturmtrupp unter dem Kommando von Ernst Jünger kämpfen lassen. :D
Gut, ich verstehe diese Gonzo-Fantasy der alten Schule ist jetzt nicht jedermanns Sache, aber ich hab mit so etwas wenig Probleme. Die DCC Jungs sind mit ihren Abenteuerbänden echte Experte auf dem Gebiet. Ob man sich bei solchen Inhalten vor Freude überschlägt oder einen das kalte Grauen überkommt, ist wohl eine Geschmacksfrage.
Aber ich weigere mich ja auch Post-Apokalypse zu bespielen, wenn die Überlebenden keinen rosanen Irokesenschnitt tragen. ;)
Ich kann verstehen, wenn das nicht so deine Richtung ist, aber grade die DCC Jungs schaffen es mit ihren Covern und ihrem Stil diese Gonzo-Fantasy der alten Schule richtig zum Leben zu erwecken. Dungeon World ist auch ein System, dass mit dieser "alles in den Mixer und einemal gut durchschütteln"-Attitüde gut funktioniert.