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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Achamanian am 15.05.2014 | 17:24

Titel: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.05.2014 | 17:24
Da ich mich gerade wieder in einem anderen Thread über die Sprachverirrungen in einem DSA-Ankündigungstext aufgeregt habe, stelle ich hier mal die Frage, wer die sprachliche Klarheit (oder gar Schönheit) als wesentliches Qualitätskriterium eines RSP-Produkts erachtet.

Bei mir ist das wirklich extrem. Wenn ich einen Satz lese, bei dem ich das Gefühl habe, dass der Urheber nicht mal die Bedeutung aller Worte kennt, die er verwendet, oder bei der Formulierung so geschlampt hat, dass der Sinnzusammenhang flöten geht und erraten werden muss, dann macht mich das manchmal regelrecht wütend. Immerhin geht es um ein Produkt, das in erster Linie aus Sprache besteht und ein Spiel, das man praktisch nur mit Worten spielt.

Da lese ich also in einem offiziellen Produkttext bei dem DSA-Beta-Abenteuer "Tal des Todes" diesen Unsinnssatz (EDIT: Okay, genaugenommen kein Satz, sondern Teil einer Aufzählung):

Zitat
ein dörflicher Interaktions-Baukasten, der Untätigkeit der Helden verhindert und mittelfristig sich selbst unterläuft

Klar kann man sich zusammenreimen, was gemeint ist. Und klar ist das nur ein Werbesatz und kein Abenteuertext. Und klar ringt man manchmal mit der Sprache, wenn man einen schlechten Tag hat. Trotzdem kapiere ich einfach nicht, wie man so was raushauen kann, ohne wenigstens noch mal einen Blick drauf zu werfen und zu sehen, dass man Unsinn verzapft hat.

Ich will bei Rollenspielen auch beim Lesen zumindest ein bisschen Spaß haben. Und das kann ich nicht, wenn ich rätseln muss, was der Autor mir sagen will, oder die Formulierungen einfach wehtun. Illustrationen können von mir aus auch von Fünfjährigen hingekrickelt werden, das ist für mich verzeihlich, wenn der Text sich toll liest. Aber ein schlecht geschriebener Text bedeutet für mich ein ungenießbares Produkt, selbst, wenn die Substanz (Regeln/Setting) an sich gut durchdacht ist und mir gefallen würde. Wenn jemand ein gesundes und nahrhaftes Essen durch ganz miese Zubereitung und Gewürze verdirbt, mag ich es schließlich auch nicht mehr essen ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Visionär am 15.05.2014 | 17:30
Wenn ich über den zitierten Satz nachdenke, verstehe ich nicht, was mir der Urheber sagen möchte.

Was ich mich frage:
Was ist ein "Interaktions-Baukasten"?
Was ist ein "dörflicher Interaktions-Baukasten"?
Wie kann sich ein solcher selbst unterlaufen?
Was bedeutet es, wenn sich ein "dörflicher Interaktions-Baukasten" selbst unterläuft?

Das einzige, was ich verstehe, ist, dass dieses Konstrukt(?) in der Lage ist, die Untätigkeit der Helden zu verhindern.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 17:34
stelle ich hier mal die Frage, wer die sprachliche Klarheit (oder gar Schönheit) als wesentliches Qualitätskriterium eines RSP-Produkts erachtet.

Ich.
Deshalb habe ich mich u.a. über die "Spinwärtsmarken"-Holperübersetzung so aufgeregt.
Oder über die katastrophale Interpunktion im deutschen Eberron-Grundbuch.
Auf Klarheit und Schönheit wage ich schon gar nicht mehr zu hoffen.
Obwohl: Warhammer 2, Shadowrun 4, Splittermond, teilweise Rolemaster... Es geht ja doch auch in "schön".
:)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Slayn am 15.05.2014 | 17:38
Kommt wohl stark darauf an als was man ein RSP-Buch betrachtet. Für mich sind das Werkzeuge und ich erwarte unter "gut geschrieben" vor allem sprachliche Präzision, nicht aber Schönheit oder Eleganz des Textes.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 17:39
Fein wären Klarheit und Präzision im Regelteil, Schönheit im Hintergrundteil.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.05.2014 | 17:40

Obwohl: Warhammer 2, Shadowrun 4, Splittermond, teilweise Rolemaster... Es geht ja doch auch in "schön".
:)

Wo fängt es denn bei Rolemaster mit "schön" an? Ich erinnere mich an Leseproben aus der Anfangszeit des Verlags, bei denen ich fast schreiend das Weite gesucht hätte. Da stimmte bei kaum einem Satz die Grammatik. Damit war 13Mann für mich erst mal gebrannt. Inzwischen habe ich mir aber das Traveller-Portable-Grundbuch gekauft und stelle fest, dass es da sprachlich nichts dran zu meckern gibt. Würde mich deshalb interessieren, ob es da beim Verlag mal eine Art Umbruch (Lektorat?) gab, oder ob es einfach nur daran liegt, wer gerade die Übersetzung erledigt.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: YY am 15.05.2014 | 17:41
Sprachlich schön / elegant muss es nicht unbedingt sein.
Aber ich kann mich stundenlang über unsauber formulierte Regeln aufregen.

Am Besten ist es dann, wenn im zugehörigen Forum der Autor noch so Dinger raushaut wie: "Ist doch egal" oder "Da sieht man doch direkt, wie es gemeint ist". Ja, wenn mans selbst geschrieben hat, sieht man das vielleicht sofort  :P

Da sind die Regelwerke eine wahre Wohltat, wo einem beim Lesen direkt eine Frage einfällt und diese im nächsten Satz beantwortet wird  :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 17:49
Würde mich deshalb interessieren, ob es da beim Verlag mal eine Art Umbruch (Lektorat?) gab, oder ob es einfach nur daran liegt, wer gerade die Übersetzung erledigt.

Letzteres. Umbruch wohl kaum (siehe Spinwärtsmarken), sondern eher stark abhängig vom Bearbeiter; daher schrieb ich bei Rolemaster ja auch "teilweise". Am Traveller-GRW habe ich neben den üblichen Korrektoratsfehlerchen auch nur wenig auszusetzen.
:)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: LordOrlando am 15.05.2014 | 17:57
Tjo, ordentliches Lektorat ist immer von Vorteil. Ich habe den Eindruck, dass da - nicht nur bei Rsp Produkten - eher gespart wird. Die frage ist ja auch, inwieweit sich das kleinere Verlage überhaupt leisten können?

Bei Beta - Produkten finde ich das nicht schlimm, schließlich hat man dadurch die Möglichkeit bei der Entwicklung teilzunehmen.

Den dörflichen Interaktionsbaukasten, der die Spieler von Untätigkeit abhalten solle stell ich mir übrigens so vor:

SL: Ihr seid in einem Dorf, was tut ihr?
S: Öhhhh, Hmmmm....
SL: ...?
SL: Ok, plötzlich kommt stampfend ein baumlanger Interaktionsbaukasten auf euch zu und greift an...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 17:58
Das reicht schon an den GAZEBO der Knights of the Dinner Table heran.
:D

Strategie: "Wir müssen durchhalten, bis er sich selbst unterläuft!!!"
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Prisma am 15.05.2014 | 17:59
Natürlich könnte und sollte man gute Texte in Rollenspielen haben, aber dafür müsste ein Verlag entsprechende Autoren heranholen, bzw. Autoren entsprechend bezahlen. Nun nimmt der Text, immerhin der Hauptinhalt des Produkts, in der Kostenrechnung nur eine untergeordnete Rolle ein. Dadurch kommen eben auch nur mäßige Texte zustande. 
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: rillenmanni am 15.05.2014 | 18:00
Es ist wahrlich kein Kinderspiel, verständliche Rollo-Texte zu schreiben. Daran bin ich auch schon gescheitert. (Ab und an gelingt der Versuch aber auch.)

Im Allgemeinen gebe ich Dir vollkommen recht - sogar eingeschlossen die Aussage, dass die Bilder schrottig sein dürfen.
Im auslösenden Fall gebe ich Dir nur zum Teil recht. Der von Dir genannte Punkt mit dem Interaktionsbaukasten ist ja nur ein Punkt von mehreren nicht wirklich gelungenen Punkten in der Beschreibung. ... Eigtl habe ich sogar an jedem der Punkte etwas auszusetzen. Und da diese Beschreibung eine Art Aushängeschild für das Abenteuer ist, sollte sie redaktioneller Obhut unterliegen. Falls sie allerdings redaktioneller Obhut unterlag, hielt man die Begriffe BETA und Schludrigkeit anscheinend für synonym. Aber: Für mich gehört dieser Beschreibungstext nicht zum Abenteuertext, da er im PDF nicht enthalten ist. Insofern musst Du den Nachweis erst noch antreten, dass auch im Abenteuer die von Dir beschriebenen sprachlichen Strittigkeiten auftreten. Falls ja, dann ist der Autor nur bedingt dafür dingfest zu machen, da die Qualitätskontrolle nicht ihm allein und nicht ihm in letzter Konsequenz obliegt. (Und es gibt wahrlich gute amtlich bestallte Qualitätskontrolleure alias Redakteure wie - im DSA-Bereich - unter anderen Katharina Pietsch und Uli Lindner.)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.05.2014 | 18:13
@rillenmanni:
Der konkrete Fall ist jetzt gar kein so guter Aufhänger, da stimme ich dir zu. Ich will da auch weniger den Autoren/Übersetzern an den Karren fahren. Und in diesem Punkt:

Falls ja, dann ist der Autor nur bedingt dafür dingfest zu machen, da die Qualitätskontrolle nicht ihm allein und nicht ihm in letzter Konsequenz obliegt.

Würde ich dir nicht nur zustimmen, sonern noch weiter gehen: Nicht nur bei Werbetexten, sondern auch bei den Produkten selbst sehe ich vor allem Lektorat und Redaktion in der Pflicht, für ein brauchbares Endprodukt zu sorgen. Die können einem Autor ja auch ruhig mal sagen: "Hier, schau dir das bitte noch mal in Ruhe an, das ist doch völlig verschwurbelt so." Oft reicht das ja schon, weil Autoren und Übersetzer es durchaus besser könnten und nur zwischendurch mal auf dem Schlauch stehen.
Kenne ich gut genug von mir selber.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 18:19
... und wenn ich Übersetzungen käuflich erwerbe, die mir das Gefühl geben, daß niemals ein Muttersprachler in den Text geschaut hat, zieht die Teuerkosten-Ausrede auch nicht mehr.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.05.2014 | 18:20
Irgendwie war das sprachliche Erscheinungsbild doch auch ein Grund, weshalb man als Teenie so von DSA angefixt wurde. Fuchs, Alpers, Kiesow, Witzko, auch auf seine mir zuweilen Brechreiz erregende Art sogar Wieser, und die Raddatze, Falkenhagen, Hennen und Finn, die konnten/können alle schreiben! Gar Sprachwitz ward angetroffen!

Ich bin da ganz bei Rumpel. Rollenspiel hat für mich immer noch etwas (Trivial-)literarisches. Eigentlich wünsche ich mir, dass die Lektüre Spaß macht. Auch Regeltexte kann man klar und eindeutig UND ästhetisch ansprechend schreiben.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Sir Markfest am 15.05.2014 | 18:20
... stelle ich hier mal die Frage, wer die sprachliche Klarheit (oder gar Schönheit) als wesentliches Qualitätskriterium eines RSP-Produkts erachtet.

Ich natürlich. Insbesondere Klarheit, da ich RSP Produkte in erster Linie als Anleitungen für mein Spiel ersehe. Der Regelteil darf (sollte?) gerne trocken wie das StGB daherkommen, wenn die Regel klar ersichtlich ist.
Schönheit kann sein, wenns um Flufftexte geht. Aber das wichtigste ist es, sich bei den fürs Spiel wichtigen Mechaniken klar auszudrücken und das alles in grammatikalisch richtige Formen zu bringen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Wellentänzer am 15.05.2014 | 18:22
Ich finde das kleinlich und letztlich irrelevant. Mir sind andere Dinge wirklich ERHEBLICH wichtiger. Scheint Geschmackssache zu sein. Trotzdem komisch.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Elwin am 15.05.2014 | 18:23
Ich will ja nicht den Spielverderber geben, aber ist die Urheberschaft des Textes denn schon irgendwie geklärt? Beim F-Shop steht nämlich "Platzhalter", im PDF ist der Text nicht zu finden.

Zur generellen Frage hingegen finde ich: Ja, Rollenspieltexte sollten gut geschrieben sein. Sie sollten sogar exzellent geschrieben sein, denn ein Rollenspielprodukt besteht nicht zuletzt aus einer großen Menge Text. Die Illustrationen sollten exzellent sein, die Struktur und Mechanik hinter den Texten sollte exzellent sein, und natürlich sollten auch die Texte exzellent sein. Man bezahlt ja schließlich Geld dafür.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: YY am 15.05.2014 | 18:32
aber dafür müsste ein Verlag entsprechende Autoren heranholen, bzw. Autoren entsprechend bezahlen.

Es ist ja aber nicht so, dass ein Autor X proportional zur Bezahlung bessere Texte abliefert.
Der muss grundsätzlich schreiben können und der Rest des Arbeitsumfeldes muss seinen Teil beitragen, damit das eine runde Sache wird.

Das hat mit Geld glücklicher- und blöderweise gar nicht so direkt zu tun.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.05.2014 | 18:32
Zur generellen Frage hingegen finde ich: Ja, Rollenspieltexte sollten gut geschrieben sein. Sie sollten sogar exzellent geschrieben sein, denn ein Rollenspielprodukt besteht nicht zuletzt aus einer großen Menge Text. Die Illustrationen sollten exzellent sein, die Struktur und Mechanik hinter den Texten sollte exzellent sein, und natürlich sollten auch die Texte exzellent sein. Man bezahlt ja schließlich Geld dafür.

Ich finde nicht einmal mal so sehr, dass es am Geld hängt, sondern daran, dass die Lektüre solcher Produkte Teil eines Hobbys, eines Zeitvertreibs ist. Und in meiner Freizeit will ich mich einfach nicht mit Quark abgeben, dafür ist die Arbeitszeit da. Ich will auch sprachlich in meiner Freizeitbeschäftigung ein anderes Niveau als das, was man in der schriftlichen Alltagskommunikation immer so ertragen muss. Mir vergeht der Spaß meist weniger, weil ich denke: "Da habe ich Geld dafür bezahlt, das ist sein Geld nicht wert", sondern einfach, weil ich denke: "Nee, sowas will ich nicht in meiner wertvollen freien Zeit lesen".

Ich habe in letzter Zeit tatsächlich schon das eine oder andere Rollenspielprodukt, auf das ich eigentlich Bock hatte, weggelegt, weil es mich sprachlich zu sehr abgetörnt hat.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Taysal am 15.05.2014 | 19:00
(...)
Obwohl: Warhammer 2, Shadowrun 4, Splittermond, teilweise Rolemaster... Es geht ja doch auch in "schön".
:)

Ist wohl Satire, oder? Wenn ich an den SpliMo-Weltenband denke, fallen mir da etliche Stilblüten ein. Alleine schon bei den Zwergen. Gibt aber kein perfektes Werk. Bei viel Text ist immer was zu finden.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: alexandro am 15.05.2014 | 19:03
Rollenspiel besteht zu 100% aus Sprache (etwa 90% davon gesprochen, der Rest sind Codes/paralingistische Signale/Referenzen/etc., welche aber ebenfalls nicht ohne ihre Einbettung in die gesprochene Sprache funktionieren). Damit ist die Präsentation eines Rollenspielthemas (a.k.a. Worüber wird gesprochen?) extrem wichtig und sollte keineswegs so hingeschludert werden. Ich merke das schon selber, wenn ich englisches Spielmaterial benutze (ohne mich entsprechend vorzubereiten und den Inhalt zu internalisieren) und dann holperige ad-hoc-Übersetzungen rausknalle (ich mach das zwar beruflich, aber so auf die Schnelle und im Spielfluss fällt einem auch nicht immer die beste Lösung ein) - die Stimmung leidet darunter. Wenn ich Geld für für eine deutsche Übersetzung (oder ein originäres deutsches Produkt) ausgebe, dann erwarte ich davon besseres.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 15.05.2014 | 19:10
Ist wohl Satire, oder? Wenn ich an den SpliMo-Weltenband denke, fallen mir da etliche Stilblüten ein. Alleine schon bei den Zwergen. Gibt aber kein perfektes Werk. Bei viel Text ist immer was zu finden.

Nö, keine Satire. Ich finde es mittlerweile schon "schön", wenn es eine überschaubare Menge an orthographischen Sünden gibt und der Text alles in allem gut lesbar ist.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Taysal am 15.05.2014 | 19:45
Nö, keine Satire. Ich finde es mittlerweile schon "schön", wenn es eine überschaubare Menge an orthographischen Sünden gibt und der Text alles in allem gut lesbar ist.

Ah, okay. Dann haben wir einfach nur unterschiedliche Ansichten/Geschmäcker. :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: rillenmanni am 15.05.2014 | 20:18
Ah, okay. Dann haben wir einfach nur unterschiedliche Ansichten/Geschmäcker. :)

Wenn ich an das Thema dieses Rants denke, dann denke ich an viele Texte. Ich denke nicht an den SM-Weltenband. (Wobei er nicht "perfekt" ist. Aber um Perfektion geht es ja nicht.)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Conan der Barbier am 15.05.2014 | 20:39
Für mich persönlich muss ein Regeltext vor allem klar und verständlich geschrieben sein. Ein gefälliger Stil ist natürlich ein großes Plus, ich kann aber eine eher simple Sprache dabei verschmerzen. Wo mich eine allzu große Menge an stilistischen Fehlgriffen ebenfalls aufregt, ist bei Stimmungstexten, die die Atmosphäre eines Hintergrundes vermitteln sollen. Es kommt bei mir einfach kein rechtes "Feeling" auf, wenn ich allenthalben über grobe Ungereimtheiten stolpere.

Damit meine ich nicht die gelegentlichen hintertückischen kleinen Buchstabendreher, die man bei einem Werk von mehreren hundert Seiten schlichtweg kaum vermeiden kann (ich selbst habe schon sehr lange Texte verfasst und trotz mehrmaligen Korrekturlesens kleinere Fehler immer wieder überlesen, bei denen sich manch aufgeweckter Grundschüler an den Kopf greifen würde ::)). Körperliche Schmerzen bereitet es mir, wenn man immer und immer wieder über wirklich heftige Verunstaltungen der Sprache stolpert, seien es nun falsch verwendete Fremdworte, ungelenke Sprache oder holprige Satzkonstrukte. Legt man dann für ein solches Machwerk auch noch gutes Geld auf den Tisch, ist das für mich schon sehr ärgerlich.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: blackris am 15.05.2014 | 21:05
Ich finde gut™ geschriebene Texte sowie eine korrekte Zeichensetzung ganz und gar nicht irrelevant oder die Kritik daran kleinlich. Rsp-Bücher sollen die Aufgabe erfüllen, den Leser_innen Stimmung und Regeln zu vermitteln. Sie müssen daher klar und verständlich geschrieben sein, verschwurbeltes Satzbausteinebasteln muss daher vermieden werden. Zu trocken darf es aber auch nicht sein, sonst macht das Lesen einfach keinen Spaß und ermüdet schnell. Um den Spaß geht es doch in erster Linie, oder nicht?

Ich glaube aber auch, dass man es nie allen Menschen Recht machen kann. Für mich ist das Setting meistens interessant, die Regeln sollten gut verständlich sein, das Spielgefühl im besten Fall unterstützen, dürfen aber auch keinen Fall im Weg stehen. Daher stehe ich ehe auf nette, verbildlichende Umschreibungen, während sich Regelliebhaber viellecht eher weniger von dem Sinnlosen Klimbim wünschen – eine Tabelle hätte es da auch getan. Das erklärt vielleicht auch, warum manchen Menschen ein gutes Layout (passende Schriften, ein harmonischer Satzspiegel, die Abbildungen) vielleicht wichtiger ist, als anderen.

Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 16.05.2014 | 07:17
Ist wohl Satire, oder? Wenn ich an den SpliMo-Weltenband denke, fallen mir da etliche Stilblüten ein. Alleine schon bei den Zwergen. Gibt aber kein perfektes Werk. Bei viel Text ist immer was zu finden.

Ich empfinde den SpliMo-Weltenband durchaus als löbliche Ausnahme. Klar, da gibt es so manche Stilblüte, aber auch einiges Schönes (wobei die Unterscheidung zwischen "Stilblüt", "toll atmosphärisch" und "ungewöhnliche, aber ausdrucksstarke Formulierung" auch sehr subjektiv ist). Jedenfalls sind mir da selten bis gar nicht ernsthaft falsche Verwendungen von Begriffen aufgefallen (anders übrigens als im Schnellstarter), und auch da, wo es mir etwas zu blumig wurde, hat das mein Leseverständnis nicht beeinträchtigt und den Genuss kaum getrübt.

Wenn alle deutschsprachigen RSP-Produkte etwa auf dem Niveau wären, wäre ich schon absolut zufrieden.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Evil Batwolf am 16.05.2014 | 08:02
Ich gehöre dann mal zu der "Verständliche Regeln sind das A & O"-Fraktion. Rollenspielregelwerke sollten nach meiner Auffassung gute Betriebsanleitungen sein, der Literaturnobelpreis wird in einer anderen Branche verliehen.

Meistens überlese ich Flufftexte bzw. picke mir die Schlagworte 'raus. Die in vielen Rollenspielbüchern abgedruckten Kurzgeschichten spare ich mir zumeist komplett. Oft sind Prosapassagen in Rollenspielen redundanter Müll ohne großen literarischen Wert (selbst wenn man niedrigste Ansprüche stellt). Mir bringt 'ne ordentliche Encounter-Tabelle deutlich mehr als drei Seiten "Beschreibung".

Wenn ich gute Prosa lesen will, dann lese ich 'nen Roman, kein Rollenspielbuch (und schon gar nicht auf Rollenspielen basierende Romane, aber das nur nebenbei  ;)).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 16.05.2014 | 08:21
Wenn ich gute Prosa lesen will, dann lese ich 'nen Roman, kein Rollenspielbuch (und schon gar nicht auf Rollenspielen basierende Romane, aber das nur nebenbei  ;)).

Ich verstehe unter "guter Prosa" auch gar nicht unbedingt tolle Flufftexte in den Regelbüchern; unter anderem, weil ich so gar nicht auf den bemüht atmosphärischen, adjektivüberladenen und geschwollenen Tonfall stehe, der gerade bei Fantasy-Settings oft angeschlagen wird. Nichts gegen kleine erzählende oder In-Game-Texte im Rollenspiel, aber die sollen dann bitte wirklich klein und flott sein.

Unter "gut geschrieben" verstehe ich durchaus auch einfach schlicht und klar formuliert, gerade bei den Regeln. Einen nüchternen Text lese ich nämlich auch meist mit mehr Genuss als einen gewollten und nicht gekonnten "atmosphärischen" Text. Unsinn kommt ja vor allem da zustande, wo gedrechselt wird - wenn beispielsweise bei der Beschreibung wilder Landstriche von "Ländereien" die Rede ist, weil wohl jemand fand, dass das schön mittelalterlich klingt, aber nicht wusste, dass Ländereien gerade keine wilden Landstriche sind, sondern Grundbesitz.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 16.05.2014 | 08:45
Ist wohl Satire, oder? Wenn ich an den SpliMo-Weltenband denke, fallen mir da etliche Stilblüten ein. Alleine schon bei den Zwergen. Gibt aber kein perfektes Werk. Bei viel Text ist immer was zu finden.

Hm, jetzt habe ich in der Hoffnung auf Stilblüten extra das Zwergen-Kapitel im Weltenband durchgelesen, aber außer ein, zwei Stellen, wo man vielleicht eine elegantere, flüssigere Formulierung hätte wählen können (aber nicht müssen), habe ich nichts gefunden.  :(

Kannst Du vielleicht mal genauer benennen, wo und was da Stilblüten sind?

Ich finde den letzten Hinweis von Rumpel auch wichtig: Es geht nicht um poetisch-literarische Glanzleistungen, vor allem nicht bei den Regeln. Aber auch Regeltexte lassen sich gut lesbar verfassen (Free Fate) oder eben auch nicht (Aborea).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Slayn am 16.05.2014 | 09:06
Ich verstehe unter "guter Prosa" auch gar nicht unbedingt tolle Flufftexte in den Regelbüchern; unter anderem, weil ich so gar nicht auf den bemüht atmosphärischen, adjektivüberladenen und geschwollenen Tonfall stehe, der gerade bei Fantasy-Settings oft angeschlagen wird. Nichts gegen kleine erzählende oder In-Game-Texte im Rollenspiel, aber die sollen dann bitte wirklich klein und flott sein.

Das leidige Problem besteht halt irgendwie immer darin dass bei manchen Verlagen anscheinend die Auffassung herrscht auch der Regelteil muss unterhaltsam und stimmig sein, ansonsten würden nicht so viele Infos in sinnlosen Texten untergehen bzw. sonst wüde man nicht versuchen Mechaniken zu beschreiben anstatt zu definieren.

Als Positivbeispiel dagegen fällt mir Pathfinder ein, die haben eine Regelsprache etabliert und ziehen die von Vorne bis Hinten durch.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: La Cipolla am 16.05.2014 | 09:23
Ich bin da extrem unentschlossen.

Einerseits nervt es mich natürlich auch, wenn mich ein Text langweilt, oder wenn ich mich wundere, wie es ein gewisser Stil über das Lektorat hinaus geschafft hat, andererseits bin ich durchaus ein Verfechter von "Lasst auch mal Stilblüten zu", einfach weil es wahnsinnig viele verschiedene Herangehensweisen gibt, und bei manchen brauche ich ein ganzes Buch, bis sie mir gefallen (oder auch jemand anderem). Sowas wird imho viel zu oft durch die Standards einer Industrie "ausgemerzt", die sich verständlicherweise irgendwelche Qualitätsstandards heranzüchten möchte. Sage ich übrigens gerade auch als jemand, der praktisch nach jedem Lektoratsfeedback seinen halben Stil umstellt. Regeltexte müssen aber wirklich klar verständlich sein. Ich will den Absatz nicht dreimal lesen müssen, bis ich ihn verstanden habe.

Stilistisch herausstechende Beispiele sind für mich übrigens Dogs in the Vineyard und alles, was Chuck Wendig in der nWoD gemacht hat. Fate Core und FAE dagegen sind gute Standard-Dinger. Ist nicht sonderlich eingängig oder so, aber liest sich flott und funktioniert, was ebenfalls wahnsinnig viel wert ist, gerade bei einem Setting-losen System wie Fate. Im deutschen Bereich fallen mir jetzt nur Sachen ein, die bewusst Roman-mäßig geschrieben sind (Traumsaat für Engel bspw.), daher hab ich da kein richtiges Beispiel. Wobei, doch, Destiny Beginner war auch sehr angenehm zu lesen, glaube ich. Gecringt habe ich bei Ratten ... tolles Spiel, aber die Formulierungen, ey. Das Layout und die Fehler helfen auch nicht unbedingt.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Feuersänger am 16.05.2014 | 09:54
Ja, sie sollen gut geschrieben sein. Mindestens klar und fehlerfrei.
Regeltexte sollten auch nicht unbedingt mit dem "Charme" eines Gesetzestextes daherkommen (davon abgesehen, dass ich die auch meistens unverständlich finde).
Flufftexte sind meistens eh nicht so mein Fall; da ist es freilich begrüßenswert, wenn sie auch noch _schön_ geschrieben sind, aber auch da ist mir letzten Endes eine schmucklose, aber klare Sprache lieber als geschraubtes Gelaber.

Ich lese ja nicht oft Rollenspieltexte auf deutsch, von daher hab ich nicht so wirklich den Überblick, was hierzulande so üblich ist. Falsch verwendete Begriffe (wie das Beispiel mit dem "unterlaufen") kenne ich eher aus Eigenbau-Heartbreakern.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 16.05.2014 | 10:11
Was den zitierten Text angeht.
Ein Interaktions-Baukasten ist wohl ein anderer Begriff für Sandbox. Meiner Meinung nach ist es durchaus kein schlechter Begriff. Vielleicht kann man den Anglizismus besser übersetzen, allerdings stört mich diese Form nicht.
Das adjektiv dörflich würde ich so verstehen das die Sandbox ein Dorf, vielleicht eine dörflich wirkende Kleinstadt, abbildet.

Gut, das unterlaufen wirkt in dem Kontext befremdlich. Meine Vermutung wäre das damit gemeint ist das die Sandbox während der Benutzung zum Selbstläufer wird. Damit die Erwartung das sie strikte Vorgaben gibt unterläuft. Im Rahmen dessen was man so von DSA hört durchaus ein valider Hinweis an die Käufer.


Abgesehen davon ist an mir kein Lektor verloren gegangen.
Ein Großteil der Rechtschreibungs oder Grammatikfehler überlese ich einfach. Mir fallen zwar die ein oder anderen Texte als angenehm auf, in der Regel jedoch ist der Lesegenuß eher sekundär. Zumal es auch sein das mir einfach der Stil nicht gefällt. Obwohl der Text an sich korrekt ist.

Negativ aufgefallen sind mir in letzter Zeit nur:
Theater der Nacht Revised Edition (dt) - Teilweise, meiner Meinung nach, sehr holprig zu lesen.
Double Cross (engl) - Man merkt, beim lesen, das es aus dem japanischen übersetzt wurde. Was irgendwie awkward ist. Zudem fällt der ein oder andere Satz (iirc), als nicht wirklich korrekt auf.
Wyrd is Bond (engl) - Hat iirc ein paar Klöpser

Jenseits dessen scheint imho die Sonne ^___^
Titel: Re:
Beitrag von: Niniane am 16.05.2014 | 10:27
Zur Eingangsfrage: "Ja, sollten sie"

Und jetzt kommt das "Aber".

Lässt man mal die Prosatexte außen vor, sind Rollenspiele Hybride aus Lern- und Nachschlageanleitungen (zwei Anleitungstypen, die sich in der technischen Dokumentation wiederfinden), und sollten auch als solche behandelt und geschrieben werden. Sprich, zielgruppengerechte Sprache und Ansprache, ein bestimmter Aufbau der Texte, kurze, prägnante Sätze und und und (für Anleitungen gibt es Normen, teilweise täte es manchem Regelwerk ganz gut, auch mal dort hinein zu gucken - aus beruflicher Sicht kriege ich heute noch Gänsehaut, wenn ich an das Dresden Files-Regelwerk denke..)
In den Anleitungstexten haben schwurbelige Formulierungen nichts verloren, solche Texte sollen nicht unterhalten, sie sollen anleiten und erklären. Ich lese doch auch nicht zum Spaß die Gebrauchsanweisung für meinen Fernseher.

Zurück zum "Aber": Ich glaube kaum, dass die deutschen Rollenspielverlage sich einen technischen Redakteur leisten können, der auch gleich noch das Lektorat und Korrektorat übernimmt. Das ist nunmal so. Man kann nur die Autoren daran erinnern, dass sie eben kein Epos schreiben, sondern einen nüchternen Text (übrigens ist das kein deutsches Problem, ich habe auch schon englische Quellenbücher gelesen, wo ich dachte, der Autor hält sich für eine Reinkarnation Shakespeares - im Regelteil).
Oder wir stellen eine DIN-Norm auf für Regelwerke. Aber das wäre dann doch etwas übertrieben.
Titel: Re:
Beitrag von: Slayn am 16.05.2014 | 10:35
Oder wir stellen eine DIN-Norm auf für Regelwerke. Aber das wäre dann doch etwas übertrieben.

Wäre es das? Schau dir Pathfinder und D&D4 an, bei beiden gibt es eine genormte Vorlage wie Regeltext auszusehen hat, wie Begriffe und Formulierungen zu laufen haben.
Titel: Re:
Beitrag von: Niniane am 16.05.2014 | 10:41
Wäre es das? Schau dir Pathfinder und D&D4 an, bei beiden gibt es eine genormte Vorlage wie Regeltext auszusehen hat, wie Begriffe und Formulierungen zu laufen haben.

Eine DIN EN oder ISO? Das wage ich zu bezweifeln.. allerdings wird es dafür mit Sicherheit einen Redaktionsleitfaden geben. Der wird aber vom Unternehmen erstellt und nicht von einer Organisation außerhalb.

Anyway,  :btt:
Titel: Re:
Beitrag von: korknadel am 16.05.2014 | 10:44
In den Anleitungstexten haben schwurbelige Formulierungen nichts verloren, solche Texte sollen nicht unterhalten, sie sollen anleiten und erklären. Ich lese doch auch nicht zum Spaß die Gebrauchsanweisung für meinen Fernseher.

Zurück zum "Aber": Ich glaube kaum, dass die deutschen Rollenspielverlage sich einen technischen Redakteur leisten können, der auch gleich noch das Lektorat und Korrektorat übernimmt. Das ist nunmal so. Man kann nur die Autoren daran erinnern, dass sie eben kein Epos schreiben, sondern einen nüchternen Text (übrigens ist das kein deutsches Problem, ich habe auch schon englische Quellenbücher gelesen, wo ich dachte, der Autor hält sich für eine Reinkarnation Shakespeares - im Regelteil).
Oder wir stellen eine DIN-Norm auf für Regelwerke. Aber das wäre dann doch etwas übertrieben.

Hm, da würde ich nicht mitgehen. Mir jedenfalls gefallen klar und verständlich geschriebene Regeln, die sich gleichzeitig aber auch zum Flair passende oder witzige Nebensätze erlauben, weitaus besser als trockene DIN-Erklärungen. Spontan fallen mir als schöne Beispiele dafür DCC, Warhammer (alle drei Editionen) und Dying Earth ein. Es wäre ja ein Trauerspiel, wenn man aus diesen Werken alles, was unterhält, rausstreichen würde.
Titel: Re:
Beitrag von: Niniane am 16.05.2014 | 10:52
Hm, da würde ich nicht mitgehen. Mir jedenfalls gefallen klar und verständlich geschriebene Regeln, die sich gleichzeitig aber auch zum Flair passende oder witzige Nebensätze erlauben, weitaus besser als trockene DIN-Erklärungen. Spontan fallen mir als schöne Beispiele dafür DCC, Warhammer (alle drei Editionen) und Dying Earth ein. Es wäre ja ein Trauerspiel, wenn man aus diesen Werken alles, was unterhält, rausstreichen würde.

Das meine ich ja mit zielgruppengerechter Sprache ;) Klar sollte es schon noch passend sein. Ich führe da als Beispiel gerne "Malmsturm" an. Gut geschrieben, prägnant und präzise, aber nie so trocken, dass ich nach einer Seite eingeschlafen bin.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 16.05.2014 | 11:25
Ich finde, daß es schon schwierig festzulegen ist, was mit "klar und verständlich" gemeint ist und ob man das normieren kann. Aktuell stehe ich in dieser Hinsicht z.B mit Rolemaster 13Mann ziemlich auf dem Schlauch, denn eigentlich empfinde ich des GRW als knackig und präzise, aber trotz meiner intensivsten Beschäftigung damit erschließt sich mir das System weder in Breite noch in Tiefe.
Ist es nicht klar genug trotz seiner vielen Beispiele? Ich habe ja die Gliederung und die vielen Querverweise in Verdacht, so daß damit eine dritte Kategorie neben Klarheit und Präzision eröffnet würde.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Blechpirat am 16.05.2014 | 11:43
In weiten Teilen stimme ich Niniane zu. Ich habe mit vielen Regeltexten aber noch ein ganz anderes Problem, und das ist "Informationsdichte". Oftmals finde ich Rollenspieltexte einfach zu lang. Zuletzt ist mir das bei dem Tharun-Band aufgefallen - ein unglaubliches Maß an inhaltsleerem Gesülze. Vergleicht man das mit der Tharunbeschreibung aus den Schwertmeisterboxen merkt man, wieviel Flair und Infos Hadmar auf ein paar Seiten untergebracht hat... und wünscht sich verzweifelt, das neue Buch hätte nur 1/3 der Seitenzahl. Hätte völlig gereicht. Wenn ich mir die extrem kurzen Flufftexte in "Diaspora" ansehe - was bauen die für ein Flair auf! So mag ich das...

Aber letztlich muss man sich vor Augen führen, dass ein Rollenspielregelwerk schon Hochreck ist: Es muss verlockend genug aussehen, um gekauft zu werden. Es muss schön genug geschrieben sein, damit man sich den ganzen Text bei der Erstlektüre antut. Und dann muss es klar genug aufgebaut und gegliedert sein (direkte Kollision mit dem Anspruch vorher), dass man im Spiel die Inhalte wiederfindet. Da einen guten Kompromiss zu finden ist wohl fast unmöglich. Aber an der Länge der Texte kann man arbeiten!
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 13.06.2014 | 08:28
In der Pathfinder Einsteigerbox auf Seite 6 des Spielleiterbuchs:

Zitat
Fertigkeiten sind Tätigkeiten, die Kreaturen erlernen können oder bei denen sie durch Übung besser werden, z.B. Klettern, Schleichen oder Schwimmen. Wenn ein Charakter eine Fertigkeit nutzen möchte, legt er oder sie einen Fertigkeitswurf ab.

Heutzutage gehören die Pathfinder-Produkte ja noch zu den eher gut übersetzten Sachen auf dem deutschen Markt, und dennoch liest man ständig solche Böcke darin. Ich begreife nicht, warum es in den Verlagen keine Leute mehr gibt, die den Unterschied zwischen Englisch und Deutsch kennen. Auch wenn es keine literarischen Großtaten waren, aber die Übersetzer der ersten Stunde in den 80er-Jahren haben wenigstens nicht so gekauderwelscht, wie das heutzutage üblich ist.

Und auch wenn in diesem Beispiel alles verständlich ist, so liest es sich einfach holprig, weil die Bezüge und Metaphern nicht stimmen.

Man kann beim Training, beim Fußballverein, beim persönlichen Coach vorbeischauen und dort durch Übung besser werden, nicht aber bei Tätigkeiten. Warum in Dreiteufelsnamen kann man da nicht umformulieren? Wenigstens: "Tätigkeiten, in denen man besser wird" oder besser noch: "die man durch Übung besser beherrscht" oder irgendetwas in der Art? Den Satz vielleicht einfach mal ein bisschen umstellen, damit man sich nicht mit schepsen Relativanschlüssen behelfen muss?

Wenn ein Charakter - und wohlgemerkt keine Charakterin - etwas möchte, warum muss dann er oder "sie" etwas tun? Wer ist "sie"? Im Deutschen hat "sie" nichts verloren, wo es um "den" Charakter geht. Das ist kein männlicher Chauvinismus, sondern hat etwas mit den grammatikalischen Geschlechtern in der deutschen Sprache zu tun.

Im letzten Punkt bin ich mir nicht sicher, aber ich meine, dass man bis vor einiger Zeit noch Proben abgelegt und Würfe gemacht oder gewürfelt hat. Oder heißt es bei der Olympia-Berichterstattung: "Der Speerwerfer kann noch einen letzten Wurf ablegen"? Mir stößt es immer ein bisschen auf, wenn man Würfe ablegt, auch wenn ich es durchwinken würde.

Das sind zwar alles Kleinigkeiten, aber gerade weil es oft um verunklarte oder falsche Bezüge und Anschlüsse geht, bekomme ich beim Lesen immer ein Gefühl der Verunsicherung, als wäre es ein seidener Faden, der Satz und Sinn zusammenhält, und das Bedürfnis, lieber zum englischen Original zu greifen, das ja ohnehin im deutschen Text überdeutlich durchscheint, wird größer und größer. Und warum es keine Selbstverständlichkeit mehr ist, dass sich solche Übersetzungen nach den Konventionen und der Grammatik der deutschen Sprache richten, dass überhaupt kein Wille mehr existiert, einen Text zu produzieren, der der Sprachlogik der Zielsprache und nicht der des Originals folgt, das will mir nicht einleuchten.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 13.06.2014 | 08:40
Dieses Pathfinder-Beispiel finde ich jetzt doch eher harmlos ... außer der Sache mit dem "bei" (die nun wirklich ein ganz offensichtlicher Anglizismus ist, der nebenher die Satzstruktur zum Knirschen bringt) ist das für mich ganz lesbar, auch wenn du mit den beiden anderen Punkten natürlich im Prinzip recht hast.
Wenn du dich da schon ärgerst, dann weiß ich so einige Rollenspielübersetzungen, von denen du dir am besten nicht einmal den Klappentext ansehen solltest ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Ginster am 13.06.2014 | 09:21
Ich stolpere bei Pathfinder auch sehr oft. Ich verstehe aber, dass gerade bei den PF-Regeln die Wortwahl sehr wichtig ist. Trotzdem sollte man sich mE mehr vom englischen Satzbau lösen, zugunsten der Lesbarkeit.

Meist ärgere ich mich über sperrige Übersetzungskonstruktionen, zum Beispiel "auf dem falschen Fuß" - warum nicht einfach "unvorbereitet"? Gestern bin ich über den Satz gestolpert: "Sie weicht seit Jahren Gerüchten aus, ...". Ein Blick ins englische Original: "Rumors [...] have dogged her for years." Da hat man sich offenbar bereits beim Lesen des englischen Satzes verlesen (dodged, statt dogged?) aber das Schlimmste ist ja, dass sich weder Übersetzer noch Lektorat zu wundern scheinen, dass man Gerüchten neuerdings ausweicht. Da kriege ich echt Gänsehaut.

Wenn dann noch "Boneyard", was ganz klar und simpel Friedhof heißt, mit dem Kunstwort "Beinacker" übersetzt wird, dann fehlt mir echt jedes Verständnis.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: La Cipolla am 13.06.2014 | 09:31
Das liegt einfach daran, dass Pathfinder die alten deutschen D&D-Begriffe übernommen hat.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Edvard Elch am 13.06.2014 | 09:34
Ich find’s ja immer wieder spannend, wenn Charaktere Proben ablegen/Würfe werfen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 13.06.2014 | 09:36
Gestern bin ich über den Satz gestolpert: "Sie weicht seit Jahren Gerüchten aus, ...". Ein Blick ins englische Original: "Rumors [...] have dogged her for years." Da hat man sich offenbar bereits beim Lesen des englischen Satzes verlesen (dodged, statt dogged?) aber das Schlimmste ist ja, dass sich weder Übersetzer noch Lektorat zu wundern scheinen, dass man Gerüchten neuerdings ausweicht. Da kriege ich echt Gänsehaut.

Das ist allerdings wirklich maßlose Schlamperei: Sich erst verlesen, sich dann wahrscheinlich noch ein kleines bisschen wundern, dass der Satz keinen Sinn ergibt (immerhin hieße "Rumors have dodged her for years" ja "Seit Jahren wichen ihr Gerüchte aus"), die Aussage des falsch verstandenen Satz dann frei Schnauze mal eben umdrehen, damit es irgendwie gerade so passt, und bei all dem nicht merken, dass man sich einfach verlesen hat.
Das kann man sich eigentlich nur damit erklären, dass der Übersetzer tatsächlich dachte, "dogged" käme von "dodge", zu faul war, das noch mal nachzusehen, und stattdessen den Satz irgendwie hingebogen hat. Ironischerweise macht man es sich mit solcher Schlamperei als Übersetzer eher schwerer als leichter ... einfach mal auf dict.cc gucken geht meistens schneller, als sich was zusammenzureimen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2014 | 09:44
Naja, ich weiss jetzt nicht, wie die PF-Übersetzer bezahlt werden, aber wenn da die Löhnung genauso schändlich ist wie bei gewissen anderen Rollenspielverlagen, muss man sich nicht darüber wundern, wenn sich kein Profi der Sache annimmt. Wie heisst es so schön: You pay peanuts, you get monkeys.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Jiba am 13.06.2014 | 10:00
Ich gehe hier voll konform mit Rumpelspielstil.

Ich merke das schon selber, wenn ich englisches Spielmaterial benutze (ohne mich entsprechend vorzubereiten und den Inhalt zu internalisieren) und dann holperige ad-hoc-Übersetzungen rausknalle (ich mach das zwar beruflich, aber so auf die Schnelle und im Spielfluss fällt einem auch nicht immer die beste Lösung ein) - die Stimmung leidet darunter. Wenn ich Geld für für eine deutsche Übersetzung (oder ein originäres deutsches Produkt) ausgebe, dann erwarte ich davon besseres.

Und genau deswegen, wegen der Stimmung am Tisch, versuche ich immer alles zu übersetzen, was geht.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Niniane am 13.06.2014 | 10:02
Naja, ich weiss jetzt nicht, wie die PF-Übersetzer bezahlt werden, aber wenn da die Löhnung genauso schändlich ist wie bei gewissen anderen Rollenspielverlagen, muss man sich nicht darüber wundern, wenn sich kein Profi der Sache annimmt. Wie heisst es so schön: You pay peanuts, you get monkeys.

Das ist ja eben der Teufelskreis. Ich weiß nicht, was manche Leute glauben, was so ein Rollenspielverlag an Geld abwirft, aber die kleineren Verlage können sich nun mal einfach keine Profis leisten, es sei denn, die Profis machen das in ihrer Freizeit oder sind bereit, für sehr wenig Geld viel Arbeit zu machen.
Es ist ja nicht "nur" die Übersetzung, es müssen Glossare geschrieben werden, Leitfäden eingehalten und und und. Das kann sich ein Rollenspielverlag nicht leisten. Englisch hatten viele Leute in der Schule, also können sie auch übersetzen. Natürlich fehlt vielen dann das Handwerkszeug, das einen guten Übersetzer ausmacht, das "Leben in der Sprache", wie ich es gerne nenne.
Ähnliches gilt, wie ich manchmal den Eindruck habe, beim Lektorat. Es reicht nicht, Deutsch als Muttersprache zu haben, grundlegende Grammatik- und Orthographiekenntnisse sind von Vorteil. Das lernt man aber auch eher in einer entsprechenden Ausbildung, wie Germanistikstudium oder Redakteursausbildung, womit wir wieder beim Kostenfaktor wären.
Natürlich soll das nicht heißen, dass jeder Übersetzer/Lektor eine entsprechende Ausbildung haben muss (das ist auch keine Garantie dafür, dass die Sache gut wird), aber ich denke, man merkt schon Unterschiede, ob jemand übersetzt hat, der das häufiger macht (das kann auch ein Englischlehrer sein, oder jemand, der einfach viel übersetzt) oder eben jemand da sitzt, der gerne die entsprechenden Bücher liest, aber eben seit der Schule nichts mehr in der englischen Sprache gemacht hat.
Um den Bogen zum Anfang zurückzuschlagen: Gute Übersetzungen kosten Geld, das keiner hat (Mal ehrlich, wer würde denn 100 Euro (einfach in den Raum geworfen) ausgeben, damit der Übersetzer vernünftig bezahlt wird?), aber schlechte sind halt auch nicht gut fürs Geschäft. Also bleibt es bei diesem Teufelskreis.

Und noch ein kleiner Minirant:
Achja, und alle, die hier immer Beispiele anbringen und sich über die Qualität der Bücher beschweren: Die meisten Verlage sind froh, wenn sich jemand anbietet für Übersetzungen, einfach mal da melden und es besser machen ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Ginster am 13.06.2014 | 10:33
Das liegt einfach daran, dass Pathfinder die alten deutschen D&D-Begriffe übernommen hat.

Ich weiß, macht es aber nicht besser.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 13.06.2014 | 10:34

Und noch ein kleiner Minirant:
Achja, und alle, die hier immer Beispiele anbringen und sich über die Qualität der Bücher beschweren: Die meisten Verlage sind froh, wenn sich jemand anbietet für Übersetzungen, einfach mal da melden und es besser machen ;)

Schon gemacht (übersetze gerade für Uhrwerk ...). Und da sehe ich auch gleich die Probleme: da Übersetzen mein Brotberuf ist, möchte ich natürlich nicht noch zusätzlich wahnsinnig viel Zeit in Hobbyübersetzungen stecken. In meiner Freizeit mache ich eigentlich lieber was anderes. Deshalb geht halt nie ein ganzes Regelwerk auf einen Rutsch. Das führt dann dazu, dass die Regelwerke zusammengestückelt sind. Das halte ich in Rollenspielen auch gar nicht für schlimm, bloß braucht man dann halt eine enorm gute redaktionelle Betreuung, die sich um Glossar, eine gewisse Einheitlichkeit, Organisation usw. kümmert (die wir bei dem Uhrwerk-Projekt glücklicherweise haben!).

Lieber würde ich natürlich mal ein ganzes Regelwerk von vorne bis hinten übersetzen und dann auch einen Großteil der Redaktionsarbeit mit erledigen. Gerne auch zum Freundschaftspreis - ich weiß schon, dass ich da nie die gleichen Honorare erwarten kann wie bei Random House. Aber die Lebenshaltungskosten müssen halt schon irgendwie gedeckt sein ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 13.06.2014 | 12:04
Dieses Pathfinder-Beispiel finde ich jetzt doch eher harmlos ... außer der Sache mit dem "bei" (die nun wirklich ein ganz offensichtlicher Anglizismus ist, der nebenher die Satzstruktur zum Knirschen bringt) ist das für mich ganz lesbar, auch wenn du mit den beiden anderen Punkten natürlich im Prinzip recht hast.
Wenn du dich da schon ärgerst, dann weiß ich so einige Rollenspielübersetzungen, von denen du dir am besten nicht einmal den Klappentext ansehen solltest ...

Ärgern wäre nicht der richtige Ausdruck.

Und ansonsten sagst Du es ja: Das ist harmlos, aber wo bewegen wir uns, wenn dreimal mehr oder weniger Knirschen in zwei Sätzen harmlos ist? Und ich würde halt behaupten, harmlos war mal anders.  ;D

@Dr Hoo:
Man muss doch weder Germanistik studiert haben noch besonderer Profi sein, um sich beispielsweise in den Grundzügen der deutschen Grammatik auszukennen (ich sage Grundzüge, weil ich vermute, dass die Feinheiten ohnehin utopisch sind - für mich jedenfalls). Und wenn so etwas der Englischlehrer in der Freizeit macht, dann umso schlimmer, wie ich finde: Wer wenn nicht ein Lehrer sollte noch über ein Mindestmaß an Sprachvermögen verfügen. Und um zu merken, dass der Relativanschluss mit "bei" im ersten Satz meines Pathfinder-Beispiels nicht passt, braucht man doch weder mehr Zeit noch mehr Geld oder gar ein Studium. Dazu braucht man lediglich ein bisschen guten Willen. Vielleicht noch Aufmerksamkeit.

Ich verstehe nicht, wieso ein grammatikalisch solider Satz eine Frage der Geldmittel sein soll. Es ist eine Frage der Grammatik, sonst nichts.

Übrigens sehe ich offensichtliche Schnitzer wie den "dogged/dodged"-Fauxpas gar nicht so kritisch. Solche Irrtümer und Flüchtigkeitsfehler kommen eben mal vor, auch in den besten Familien. Mich irritiert vielmehr dieses haltlose Dahintreiben in einer Sprache, die wegen knirschender Bezüge, Anschlüsse und Metaphern ständig auseinanderzufallen droht (so, wie wenn zum Beispiel nicht geklärt ist (und werden kann), auf was sich das "sie" im zweiten Satz des Pathfinder-Beispiels bezieht - da tauchen plötzlich Phantompronomen auf, die alle Zusammenhänge sprengen).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Bad Horse am 13.06.2014 | 21:14
Noch 'n Rant:
Ich finde es ja immer ganz großartig, wenn jemand einen Würfel wirft oder - noch schlimmer - rollt. Es gibt im Deutschen ein Verb für die Tätigkeit, einen Würfel hochzuheben und über den Tisch kullern zu lassen; nämlich das schöne Wort "würfeln". Das gibt es im Englischen nicht, aber das sollte doch kein Grund sein, vom deutschen Verb keinen Gebrauch zu machen.

So. Danke. Das wollte ich schon immer mal sagen.  :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2014 | 21:26
Allerdings geht es in einschlägigen Regeltexten meistens um die Frage, wie viele Würfel oder von welcher Sorte nun zu nehmen sind, und da klingt "würfle drei Würfel" eben einfach nicht gut.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Bad Horse am 13.06.2014 | 21:36
"würfle mit drei Würfeln" oder "mach einen Wurf mit drei Würfeln" oder "würfle 3w6" klingt aber immer noch wesentlich besser als "rolle drei Würfel" oder "wirf drei Würfel" (nicht "werfe drei Würfel"!).  ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.06.2014 | 11:24
Noch 'n Rant:
Ich finde es ja immer ganz großartig, wenn jemand einen Würfel wirft oder - noch schlimmer - rollt. Es gibt im Deutschen ein Verb für die Tätigkeit, einen Würfel hochzuheben und über den Tisch kullern zu lassen; nämlich das schöne Wort "würfeln". Das gibt es im Englischen nicht, aber das sollte doch kein Grund sein, vom deutschen Verb keinen Gebrauch zu machen.

So. Danke. Das wollte ich schon immer mal sagen.  :)

 :d

Witzig, genau das habe ich mir die Tage, nachdem ich noch weiter in Pathfinder rumgelesen habe, wo Würfe an manchen Stellen sogar "durchgeführt" werden, auch gedacht.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: dunklerschatten am 15.06.2014 | 12:01
Das klingt jetzt hier für meine Ohren schon ein bisschen extrem....

Klar kann man sich über alles irgendwie aufregen, die Frage für mich ist dabei aber doch, a.) was bringt es und b.) was will man von Sache XYZ

Für mich muss ein RPG in erster Linie verständlich sein (sowohl vom Text als auch von Bildern her), denn es  ist für mich ein Werkzeug um mit Freunden eine gute Zeit zu erleben.

Mit sprachlicher "Schönheit" habe ich es jetzt eh nicht so, mal ganz davon ab das es da wohl X Definitionen für gibt. Aber wenn man darauf abfährt bzw. das sucht nimmt man halt ein Buch seines bevorzugten Schriftstellers und gut ist.

Ich kann ja auch nicht ein Auto nehmen und mich dann beschweren das es nicht fliegt ......oder benutze eine Drehbank und wundere mich darüber das ich damit nicht schweißen kann.....
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.06.2014 | 12:47
Für mich muss ein RPG in erster Linie verständlich sein (sowohl vom Text als auch von Bildern her), denn es  ist für mich ein Werkzeug um mit Freunden eine gute Zeit zu erleben.

Mit sprachlicher "Schönheit" habe ich es jetzt eh nicht so, mal ganz davon ab das es da wohl X Definitionen für gibt. Aber wenn man darauf abfährt bzw. das sucht nimmt man halt ein Buch seines bevorzugten Schriftstellers und gut ist.

Da sind wir halt wieder bei dem, was Korknadel schon schrieb: Ich habe ohnehin schon nicht genug Zeit zum lesen; ich schaffe, wenn es hoch kommt, ein Viertel der Bücher (darunter auch viele Rollenspielbücher), die ich gerne lesen würde. Deshalb möchte ich, dass jede Freizeit-Leseerfahrung mir Freude bereitet, darunter auch die von Rollenspieltexten. Sie sind halt für mich nicht nur Mittel, um dann einen schönen Spielabend zu verbringen. Dafür verbringe ich zu viel Zeit mit ihnen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Anastylos am 15.06.2014 | 13:40
Die Frage ist wie viele sprachlichen Feinheiten mit einem Rollenspielregelwerk rübergebracht werden müssen. Es ist ja kein Shakespeare und es geht ja zuerst um die Regeln, ob Würfel gerollt oder gewürfelt werden ist doch erst Mal egal, solange sie nicht geworfen werden.

Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.06.2014 | 13:50
Für mich muss ein RPG in erster Linie verständlich sein (sowohl vom Text als auch von Bildern her), denn es  ist für mich ein Werkzeug um mit Freunden eine gute Zeit zu erleben.

Mit sprachlicher "Schönheit" habe ich es jetzt eh nicht so, mal ganz davon ab das es da wohl X Definitionen für gibt. Aber wenn man darauf abfährt bzw. das sucht nimmt man halt ein Buch seines bevorzugten Schriftstellers und gut ist.

Es gibt hier in diesem Thread ja zwei Ebenen, auf denen der Wunsch nach sprachlicher Güte geäußert wird. Der eine betrifft tatsächlich die "Schönheit". Da denke ich zwar auch genau wie Rumspielziel, kann aber verstehen, dass man das nicht wichtig findet, weil man andere Schwerpunkte setzt.

Dann gibt es aber noch die Ebene der sprachlichen Korrektheit. Und da hört bei mir halt das Verständnis auf. Ein Text, auch wenn ich ihn nur als "Gebrauchstext" betrachte, sollte doch trotzem in korrektem Deutsch abgefasst sein und nicht in einem Kauderwelsch aus deutschen Vokabeln, die mit etwas Glück das ausdrücken, was gemeint ist, falschen idiomatischen Wendungen und englischer Grammatik/Satzstellung. Wozu denn überhaupt Texte in deutscher Sprache, wenn die Anforderungen der deutschen Sprache offenbar von vornherein allerhöchstens ein nice-to-have sind, nicht aber als verbindlich angesehen werden? Sowohl von Produzenten- als auch von Konsumentenseite.

Es ist ja kein Shakespeare und es geht ja zuerst um die Regeln, ob Würfel gerollt oder gewürfelt werden ist doch erst Mal egal, solange sie nicht geworfen werden.

Was Bad Horse sagen wollte: Würfel werden im Deutschen erst seit dem Augenblick "gerollt", als Spielanleitungen und Rollenspiele aus dem Englischen falsch übersetzt wurden. Davor hat man im Deutschen gewürfelt. Wer einen Würfel rollt, sollte konsequenterweise auch sein Fahrrad reiten.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Fadenweber am 15.06.2014 | 14:21
Was Bad Horse sagen wollte: Würfel werden im Deutschen erst seit dem Augenblick "gerollt", als Spielanleitungen und Rollenspiele aus dem Englischen falsch übersetzt wurden. Davor hat man im Deutschen gewürfelt. Wer einen Würfel rollt, sollte konsequenterweise auch sein Fahrrad reiten.

Jain. "Würfeln" für sich genommen funktioniert ja tadellos, "einen oder zwei Würfel würfeln" dagegen klingt durch die Ähnlichkeit sperrig - ein Problem, das "Fahrrad fahren" nicht hat. Bei letzterem besteht also gar kein Anlass, sich "konsequenterweise" eine Wendung aus dem Englischen zu leihen, beim Würfeln mehrerer Würfel *kann* bei Sprechern des Deutschen aber offenbar der Wunsch oder Bedarf an anderen Formulierungsmöglichkeiten aufkommen (ironischerweise sogar, um in Richtung des Threadtitels einen Text 'schön' bzw. sprachlich abwechslungsreich zu schreiben). Da kann schonmal ein Sprachwandelprozess einsetzen. Wenn sich das flächendeckend (zumindest in der Textsorte "Spielanleitung") durchsetzen sollte, bestätigt der Erfolg den Nutzen - womit es müßig wäre, es als 'falsch' zu verdammen. Wenn dieser Nutzen nicht besteht (sprich, die Mehrheit der Sprecher die Wendung als sprachlich nicht korrekt ablehnt), wird "einen Würfel rollen/werfen/..." vermutlich schneller wieder verschwinden, als die Aufregung darüber lohnt.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.06.2014 | 14:39
Jain. "Würfeln" für sich genommen funktioniert ja tadellos, "einen oder zwei Würfel würfeln" dagegen klingt durch die Ähnlichkeit sperrig - ein Problem, das "Fahrrad fahren" nicht hat.

Aha.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.06.2014 | 15:37
Jain. "Würfeln" für sich genommen funktioniert ja tadellos, "einen oder zwei Würfel würfeln" dagegen klingt durch die Ähnlichkeit sperrig - ein Problem, das "Fahrrad fahren" nicht hat.

Ich sehe das anders - meiner Meinung nach werden im deutschen viel zu oft unpassende oder im Zusammenhang schlicht falsche Wörter verwendet, um Wiederholungen zu vermeiden oder den Text "bunter" oder "atmosphärischer" Klingen zu lassen (siehe mein obiges Beispiel mit den wilden Landstrichen, die als "Ländereien" bezeichnet werden). Und in sehr vielen Fällen geht das einfach nach hinten los.
Nebenbei bemerkt ist "Würfel würfeln" kein bisschen sperriger als "Fahrrad fahren". Beide enthalten Wortwiederholungen, was in meinen Augen aber weitaus weniger tragisch ist als ein völlig unideomatischer und einfach aus dem Englischen entlehnter Gebrauch von Wörtern wie beim "Rollen" der Würfel.
Ehrlich gesagt glaube ich auch einfach nicht, dass hinter dem "Rollen" der Würfel eine so komplexe Überlegung steht. Dafür sieht das einfach zu sehr nach einem ganz klassischen Übersetzungsfehler aus. Nebenei bemerkt steht in meiner uralten Backgammon-Anleitung auch "Jeder Spieler würfelt mit einem Würfel", das Wortwiederholungsproblem ist also nicht rollenspielspezifisch ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Glgnfz am 15.06.2014 | 15:53
Was das "Rollen" der Würfel angeht habe ich just neulich auch an einem zu korrigierenden Text herumgerätselt was ich mit dem vielen Gerolle tun sollte - ich habe es dann tatsächlich aus genau der Überlegung heraus, nicht immer "würfeln" zu haben, einige Male dringelassen. Und der Text war ein originär deutscher Text - keine Übersetzung.

Und die ganze Diskussion erinnert ein wenig an ein Seminar, das ich vor 89745325750 Jahren hatte: "Language change - progress or decay" - und ich muss sagen, wenn etliche Autoren auf einmal auch im Deutschen Würfeln rollen - wer bin ich , ihnen das anders vorzuschreiben? Ich denke auch, dass wir Sprache eher deskriptiv denn präskriptiv begleiten sollten und was tun Würfel denn, wenn nicht (wenn auch etwas holprig) rollen?
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: dunklerschatten am 15.06.2014 | 15:54
Da sind wir halt wieder bei dem, was Korknadel schon schrieb: Ich habe ohnehin schon nicht genug Zeit zum lesen; ich schaffe, wenn es hoch kommt, ein Viertel der Bücher (darunter auch viele Rollenspielbücher), die ich gerne lesen würde. Deshalb möchte ich, dass jede Freizeit-Leseerfahrung mir Freude bereitet, darunter auch die von Rollenspieltexten. Sie sind halt für mich nicht nur Mittel, um dann einen schönen Spielabend zu verbringen. Dafür verbringe ich zu viel Zeit mit ihnen.

Ich kann das ja grundsätzlich verstehen, ich habe auch viel zu wenig Zeit zum lesen...ABER das Problem löse ich ja nicht wenn ich mich über "unterdurchschnittliche Textschönheit" aufrege/ärger/gräme.
Denke da ist der Blickwinkel die Frage, bzw. Zweckorientierte nutzung von RPG Materialien hilft da ;)
(Ist ja leichter seine Einstellung dazu zu ändern als das man allen Leuten "Textschönheit" produzieren beibringen kann..)


Zitat
Dann gibt es aber noch die Ebene der sprachlichen Korrektheit. Und da hört bei mir halt das Verständnis auf. Ein Text, auch wenn ich ihn nur als "Gebrauchstext" betrachte, sollte doch trotzem in korrektem Deutsch abgefasst sein und nicht in einem Kauderwelsch aus deutschen Vokabeln, die mit etwas Glück das ausdrücken, was gemeint ist, falschen idiomatischen Wendungen und englischer Grammatik/Satzstellung. Wozu denn überhaupt Texte in deutscher Sprache, wenn die Anforderungen der deutschen Sprache offenbar von vornherein allerhöchstens ein nice-to-have sind, nicht aber als verbindlich angesehen werden? Sowohl von Produzenten- als auch von Konsumentenseite.

Verstehen muss man den Text schon, da bin ich bei dir.




Nur mal für mein pers. Verständis.

Ihr macht euch wirklich ernsthaft Gedanken über Würfel rollen vs Würfel werfen ?
Das finde ich irgendwie fazinierend....weil auf den Gedanken käme ich in 1000 Jahren nicht.

Denn ehrlich gesagt denke ich jeder weiss doch was man mit einem Würfel so macht....
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.06.2014 | 16:00
Und die ganze Diskussion erinnert ein wenig an ein Seminar, das ich vor 89745325750 Jahren hatte: "Language change - progress or decay" - und ich muss sagen, wenn etliche Autoren auf einmal auch im Deutschen Würfeln rollen - wer bin ich , ihnen das anders vorzuschreiben? Ich denke auch, dass wir Sprache eher deskriptiv denn präskriptiv begleiten sollten und was tun Würfel denn, wenn nicht (wenn auch etwas holprig) rollen?

Klar ist Linguistik in der Regel deskriptiv. Aber ich diskutiere hier ja nicht, weil ich eine akademische Arbeit über die Verwendung der Begriffe "würfeln" und "rollen" in Rollenspielregelwerken der 2010er verfassen will, sondern weil ich persönlich ein bestimmtes Sprachempfinden habe und mir wünsche, dass die Sachen, die ich lese, diesem Sprachempfinden nicht völlig zuwiderlaufen.
Wenn sich das "Rollen" von Würfeln durchsetzt, dann setzt es sich eben durch, davon geht das Abendland auch nicht unter ... trotzdem wünsche ich mir persönlich halt, dass Konzepte, für die es auf Deutsch bereits treffende Wörter gibt, nicht plötzlich mit anderen, aus dem Englischen entlehnten Wörtern belegt werden, weil mich persönlich das eben verwirrt, ins Stocken bringt und meinen Textgenuss beeinträchtigt (bzw. ihn von vorneherein nicht aufkommen lässt).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 15.06.2014 | 16:02
Und die ganze Diskussion erinnert ein wenig an ein Seminar, das ich vor 89745325750 Jahren hatte: "Language change - progress or decay" - und ich muss sagen, wenn etliche Autoren auf einmal auch im Deutschen Würfeln rollen - wer bin ich , ihnen das anders vorzuschreiben? Ich denke auch, dass wir Sprache eher deskriptiv denn präskriptiv begleiten sollten und was tun Würfel denn, wenn nicht (wenn auch etwas holprig) rollen?

Aber wir wissen doch, dass ein Würfel desto schlechter ist, je mehr er rollt! Willst Du denn den Lehren des großen Zocchi untreu werden, junger Adept?

Das mit dem Sprachwandel ist ja schon richtig. Aber manchmal geht mir der eben doch zu sehr mit der Brechstange vonstatten. Und wenn ein Text übersetzt wird, finde ich, sollte eben schon ein gewisser Grad an Reflexion über das Verhältnis von Ursprungs- und Zielsprache stattfinden. Diese Reflexion vermag ich aber in vielen Fällen nicht zu erkennen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 15.06.2014 | 16:07
Ich kann das ja grundsätzlich verstehen, ich habe auch viel zu wenig Zeit zum lesen...ABER das Problem löse ich ja nicht wenn ich mich über "unterdurchschnittliche Textschönheit" aufrege/ärger/gräme.
Denke da ist der Blickwinkel die Frage, bzw. Zweckorientierte nutzung von RPG Materialien hilft da ;)
(Ist ja leichter seine Einstellung dazu zu ändern als das man allen Leuten "Textschönheit" produzieren beibringen kann..)


Für mich hat Rollenspielmaterial aber in vielen Fällen nicht nur den Zweck, Spielanleitung zu sein, sondern auch den, Lesefreude zu bereiten.
Ich mag mir ja auch kein widerwärtiges Essen reindrücken, nur um die Nährstoffe aufzunehmen.
Dazu kommt, dass ich ganz ehrlich auch beruflich meine Schwierigkeiten damit habe, dauernd Texte in miesem Deutsch zu lesen, weil meine Möglichkeit, Geld zu verdienen, von meiner Fähigkeit zu einem guten sprachlichen Ausdruck abhängt. Und wenn man dauernd sprachlich holperige Texte liest, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was an denen nicht stimmt (man will sich ja nicht unnötig ärgern), dann ist die Gefahr halt groß, bald selbst so zu schreiben ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Glgnfz am 15.06.2014 | 16:47
Aber wir wissen doch, dass ein Würfel desto schlechter ist, je mehr er rollt! Willst Du denn den Lehren des großen Zocchi untreu werden, junger Adept?

Oh, das ließ ich außer Acht! Entschuldige. Ich senke mein Haupt in Scham! ;-)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Fadenweber am 15.06.2014 | 17:11
Aha.

Ist aber immer noch was anderes als "ein Fahrrad fahrraden" (wieso muss ich jetzt an einen gewissen Prinzen aus der Dune-Reihe denken?)  ;D
Aber gut, das ist zugegebenermaßen Haarspalterei. Das ist ja das Schöne am Sprachempfinden - es ist subjektiv. Und aus all der Subjektivität kommt am Ende etwas raus, was Sprachautoritäten als "richtig" oder "falsch" kennzeichnen, manchmal erfolgreich, manchmal nicht. Wie das bei den Würfeleien weitergeht, da bin ich erstaunlich leidenschaftslos und lasse es auf mich zukommen (oder rollen. Oder würfeln). Ich kann auch seelenruhig weiterexistieren, wenn man Würfel im Zuge eines Spiels nur "würfeln" kann und "werfen" nur, wenn man jemanden hart damit treffen möchte :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Ginster am 16.06.2014 | 07:40
:d

Witzig, genau das habe ich mir die Tage, nachdem ich noch weiter in Pathfinder rumgelesen habe, wo Würfe an manchen Stellen sogar "durchgeführt" werden, auch gedacht.

Naja, da "Wurf" eben die Übersetzung von "check" ist, wird "make a perception check" eben auch mal zu "mach einen Wahrnehmungswurf" oder "mache einen Wurf auf Wahrnehmung" o.ä. Das finde ich absolut ok, weil in dem check ja etwas mehr enthalten ist, als der reine Würfelwurf. Ob das jetzt besser "Test" oder "Probe" heißen sollte, sei dahingestellt, das ist halt nicht mehr zu ändern...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 16.06.2014 | 08:18
Dafür, dass sich und wie sich hier einige Leute über absolute Lappalien aufregen, ist die Verteidigungshaltung gegenüber Rechtschreibverweigerern im Tanelorn beachtenswert  >;D


Ich finde das kleinlich und letztlich irrelevant. Mir sind andere Dinge wirklich ERHEBLICH wichtiger. Scheint Geschmackssache zu sein. Trotzdem komisch.
:d
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 16.06.2014 | 08:21
Dafür, dass sich und wie sich hier einige Leute über absolute Lappalien aufregen, ist die Verteidigungshaltung gegenüber Rechtschreibverweigerern im Tanelorn beachtenswert  >;D

 :d

Das ist für mich ein Unterschied - Foren sind Alltagskommunikation. Erstens erwarte ich nicht, dass die Leute auf Alltagskommunikation die gleiche Sorgfalt verwenden, zweitens gibt es in Foren keine Lektoren, drittens hat ja längst nicht jeder, der in einem Forum schreibt, auch den Anspruch, professionell Rollenspieltexte zu veröffentlichen. In Foren lese ich auch meistens nicht um des Lesegenusses willen (obwohl der bei so einigen Postern durchaus gegeben ist), sondern um mich auszutauschen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 16.06.2014 | 08:24
Mir ist extrem wichtig, dass ein Rollenspieltext Qualität abliefert, und bei Regeltexten setze ich da folgende Kriterien an:
- Optische Aufmachung: Rechtschreibung, Interpunktion, Grammatik, etc.. Dieser Punkt allein(!) hat mich z. B. daran gehindert, die Bücher Ausbauregeln: Kampf und Magie für PF zu kaufen, weil deren Rechtschreibfehler einem einfach so arg ins Gesicht springen, dass ich für sowas sicher kein Geld hinblättere.
- Inhalt: Das was da steht darf nicht Stuss sein
- Klare, sinnvolle Gliederung: Ich ärgere mich oft genug, dass man bei Texten z. B. nicht zwischen Flufftext und Regeltext trennt. Das muss man leider oft selbst vornehmen, was häufig zu Missverständnissen und Unklarheiten führt.


Das ist für mich ein Unterschied - Foren sind Alltagskommunikation. Erstens erwarte ich nicht, dass die Leute auf Alltagskommunikation die gleiche Sorgfalt verwenden, zweitens gibt es in Foren keine Lektoren, drittens hat ja längst nicht jeder, der in einem Forum schreibt, auch den Anspruch, professionell Rollenspieltexte zu veröffentlichen. In Foren lese ich auch meistens nicht um des Lesegenusses willen (obwohl der bei so einigen Postern durchaus gegeben ist), sondern um mich auszutauschen.
Der Witz dabei ist, dass WT sich im entsprechenden Thread breit über die Rechtschreibung von supersöldner echauffiert hat, und hier sagt, dass es ihm bei Regeltexten schnuppe ist.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 16.06.2014 | 08:30
Naja, da "Wurf" eben die Übersetzung von "check" ist, wird "make a perception check" eben auch mal zu "mach einen Wahrnehmungswurf" oder "mache einen Wurf auf Wahrnehmung" o.ä. Das finde ich absolut ok, weil in dem check ja etwas mehr enthalten ist, als der reine Würfelwurf. Ob das jetzt besser "Test" oder "Probe" heißen sollte, sei dahingestellt, das ist halt nicht mehr zu ändern...

Ich bin da ganz bei Bad Horse:

"würfle mit drei Würfeln" oder "mach einen Wurf mit drei Würfeln" oder "würfle 3w6" klingt aber immer noch wesentlich besser als "rolle drei Würfel" oder "wirf drei Würfel" (nicht "werfe drei Würfel"!).  ;)

"Würfe machen" haben weder ich noch Bad Horse beanstandet. Aber "Würfe durchführen" oder "ablegen" ist halt nicht mehr ganz so prall.

Und ja, "würfle eine Fertigkeitsprobe" wäre halt schöner als "lege einen Fertigkeitswurf ab". Schon allein aus dem Grund hätte man sich gut überlegen sollen, ob man "check" tatsächlich mit "Wurf" übersetzen will. Und auf was Du hinweist, zeigt wieder ziemlich deutlich, dass eben nicht so richtig in der Zielsprache gedacht wurde. Denn der Begriff "check", der mit Würfeln an sich erst mal nichts zu tun hat, wird im deutschen Text, wenn "Wurf" vorkommt, immer mitgedacht. Und wenn man als Leser das englische Original ebenfalls immer mitdenkt, dann stolpert man auch nicht drüber, wenn "Wurf" nicht wie im Deutschen eigentlich vorgesehen, sondern wie das englische "check" verwendet wird. Aber damit bin ich wieder bei meiner Frage: Wieso überhaupt auf Deutsch, wenn die englischen Begriffe immer mitgedacht werden (müssen)?
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 16.06.2014 | 08:36
Ich finde das Wort "Prüfwurf" von Midgard übrigens ziemlich gut.

@Rumpel: Du legst also die Messlatte für Hobbybücher genauso hoch an, wie für gehobene Literatur. Das finde ich zuviel des Guten, ganz ehrlich. Und was meine Spitze mit der tanelornschen Rechtschreibung angeht, so werdet ihr euch das gefallen lassen müssen. Denn ich für mich lege Wert auf korrekte Ortho und Inter, benutze aber gern Denglisch, Abkürzungen oder Phantasieworte. Sich über "Würfe" "checks" oder "rollen" zu beschweren finde ich etwas seltsam.
Mir gefällt diese Diskrepanz in der Meinung zu einer grundlegenden Rechtschreibung in Foren (egal!) zu einem EXTREM hohen Anspruch zu Hobbyliteratur irgendwie nicht. Wir sind hier nicht bei Marcel Reich Ranicki  ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 16.06.2014 | 08:47

@Rumpel: Du legst also die Messlatte für Hobbybücher genauso hoch an, wie für gehobene Literatur. Das finde ich zuviel des Guten, ganz ehrlich. [...]Mir gefällt diese Diskrepanz in der Meinung zu einer grundlegenden Rechtschreibung in Foren (egal!) zu einem EXTREM hohen Anspruch zu Hobbyliteratur irgendwie nicht. Wir sind hier nicht bei Marcel Reich Ranicki  ;)

Ich erwarte ja gar keinen Thomas Mann oder Coetzee, sondern einfach nur was Solides - Perry-Rhodan-Niveau oder so. Ich habe ja auch schon Positivbeispiele genannt - den Splittermond-Weltenband oder die jüngste Auflage des Traveller-Grundregelwerks. Natürlich sind die sprachlich alles andere als perfekt, man kann sie aber gut runterlesen, ohne dauernd zu stolpern, und fühlt sich immer wieder sogar unterhalten. Wie gesagt: Wenn das das Durchschnittsniveau wäre, wäre ich absolut zufrieden.
Aber an anderer Stelle wird halt die Grenze des Erträglichen weit unterschritten ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 16.06.2014 | 09:12
@Rumpel: Du legst also die Messlatte für Hobbybücher genauso hoch an, wie für gehobene Literatur. Das finde ich zuviel des Guten, ganz ehrlich. Und was meine Spitze mit der tanelornschen Rechtschreibung angeht, so werdet ihr euch das gefallen lassen müssen. Denn ich für mich lege Wert auf korrekte Ortho und Inter, benutze aber gern Denglisch, Abkürzungen oder Phantasieworte. Sich über "Würfe" "checks" oder "rollen" zu beschweren finde ich etwas seltsam.
Mir gefällt diese Diskrepanz in der Meinung zu einer grundlegenden Rechtschreibung in Foren (egal!) zu einem EXTREM hohen Anspruch zu Hobbyliteratur irgendwie nicht. Wir sind hier nicht bei Marcel Reich Ranicki  ;)

Sorry, aber man muss Rumpels Beiträge schon beinahe absichtlich missverstehen wollen, um auf den Schluss zu kommen, dass hier irgendjemand das Niveau gehobener Literatur fordert. Ich habe hier schon einmal die frühen DSA-Autoren als Beispiele für flott geschriebene, gut lesbare Rollenspieltexte genannt. Willst Du ernsthaft behaupten, Kiesow, Fuchs, Hennen etc. wären Hochliteraten? Rumpel nennt SpliMo. Willst Du damit etwa Reich-Ranicki belästigen?

Ich empfinde dieses Unterstellen eines hochliterarischen Anspruchs als polemischen Kniff, um grammatikalisch und idiomatisch schiefe Texte in Schutz zu nehmen. Aber es ist eben nun mal nicht so, dass jeder Text, der in dieser Hinsicht korrekt ist, gleich Hochliteratur wäre. Sondern das ist einfach ein Mindestanspruch, der nicht von irgendwelchen literarischen Vorlieben herrührt, sondern von den Regeln, Anforderungen und Konventionen der Sprache selbst.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 16.06.2014 | 09:17
@korknadel:

es geht doch gar nicht nur um Rumpel. Es geht auch um Dich und Bad Horse, um andere in den Ring zu werfen ...
Mehr später, bin im Stress.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 16.06.2014 | 09:23
"Würfe machen" haben weder ich noch Bad Horse beanstandet. Aber "Würfe durchführen" oder "ablegen" ist halt nicht mehr ganz so prall.
Ich insbesondere "ablegen" sehr prall.

Ich finde das Wort "Prüfwurf" von Midgard übrigens ziemlich gut.
Ist das Ironie? Mir rollen sich dabei die Fußnägel hoch.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Boba Fett am 16.06.2014 | 09:57
Mir geht es ähnlich wie Korknadel. Wenn ein Rollenspielwerk sich zu holprig liest, zu viele Leseunterbrechungen durch Fehler entstehen, schwindet einfach die Lust, sich mit der Sache zu beschäftigen und es wächst Ärger, dass man Geld investiert hat. Ich schreibe extra "Sache", weil ich wegen eines schlechten Quellenbuches nicht gleich ein ganzes System verdamme. Um so mehr sollten bei Grundregelwerke oder Settingbeschreibungen eine gesunde Sorgfalt seitens der Macher investiert werden.
Ich erwarte da keine hochgeistge Literatur und auch keine Perfektion. Aber es gibt einfach eine Grenze, wo ich die Lust und das Interesse verliere, mich noch weiter zu beschäftigen, weil es dann der Mühe nicht wert ist - für mich zumindestens...

Aber ich erwarte dafür auch bei den Kapiteln mit den Spielregeln eine gesunde Struktur und auch eine gewisse Klarheit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit, damit man schnell versteht, und auch schnell (wieder-) findet, wie das Spiel gespielt werden soll. Anwendungsbeispiele sollten sowohl die Grundregelungen erklären, aber auch komplexere oder strittige Elemente darlegen. Sonst brauch ich sie nicht...

Vielleicht ist dieser letzte Satz sogar das elementare...
"Sonst brauch ich sie nicht..."
Seien wir mal ehrlich, denn den meisten anderen gehts wohl nicht so viel anders.
Wir haben alle ein Regal voller Rollenspielzeugs daheim.
Von etlichen Genres verschiedene Systeme. Einige haben vielleicht etliches sogar schon wieder verhökert und nur die Perlen behalten. Meine Regelwerkregalwand ist gut 2 m breit und genauso hoch. Und ich habe schon jede Menge Zeugs wieder abgestoßen.
Warum soll ich dann noch ein Buch kaufen, dass mir Steine beim Lesen in den Weg legt?
Das Buch soll mich begeistern, mich inspirieren und mich zu der Meinung bringen, dass ich das darin beschriebene Spiel unbedingt mal spielen sollte. Und, mich nicht in jedem Absatz stocken und (empfunden) auflaufen lassen.
Ich hab dafür (inzwischen) zu wenig Zeit, (schon immer) zu wenig Geduld und (wohl auch) zu viele Alternativen.

Ich brauche keine Perfektion, aber holprige Texte entfernen mich einfach von dem Produkt, welches mir der Autor (der Verlag) nahe bringen möchte.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 16.06.2014 | 10:07
Ich sehe bisher eigentlich kein qualitativen Unterschied zwischen "machen", "durchführen", "ablegen", "rollen", "werfen" und "würfeln" in Bezug auf den Vorgang der Ermittlung eines Ergebnis mit Würfeln.

Wenn dies als Fehler angeführt wird, erweckt das, bei mir, den Eindruck das dort versucht wird eine Geschmacksfrage, als Fakt darzustellen.
Zwar kann man behaupten das man Würfel in der Regel nicht wirft, in dem Sinn das man sie nicht durch den Raum schmeißt.
Allerdings könnte man behaupten das man Würfel in der Regel auch nicht macht, in dem Sinn das man sich nicht mit einem Fräser hinsetzt und aus einem Material Würfel gestaltet.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Boba Fett am 16.06.2014 | 10:33
Ich sehe bisher eigentlich kein qualitativen Unterschied zwischen "machen", "durchführen", "ablegen", "rollen", "werfen" und "würfeln" in Bezug auf den Vorgang der Ermittlung eines Ergebnis mit Würfeln.
Ich halte das sich Aufhängen an so einem Detail (geht jetzt nicht gegen Dich Teylen, sonden ist allgemein der entstandenen Subdebatte gewidmet) für eine ziemliche Haarspalterei. Und ich denke, dass diese Subdebatte auch OT ist, denn hier geht es im Thema um den Gesamteindruck, den ein Regelwerk hinterläßt und nicht um das für und wider eines einzelnen Begriffes.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: gunware am 16.06.2014 | 10:36
Ich sehe bisher eigentlich kein qualitativen Unterschied zwischen "machen", "durchführen", "ablegen", "rollen", "werfen" und "würfeln" in Bezug auf den Vorgang der Ermittlung eines Ergebnis mit Würfeln.
Da hat Teylen, aus meiner Sicht, vollkommen recht. Keine Ahnung, warum manches davon als seltsam angesehen wird. Es kann sein, dass ich es irgendwann beim erstem Lesen gemerkt habe, aber es reicht doch, wenn man es dann zum zweiten Mal liest, dann ist es drin. Warum sollte ich mir darüber Kopf machen? Ob ich höre: "das war voll heiß", "das war voll geil" oder "aber so was von cool" - nach ein bis zwei Mal hören ist klar, was gemeint ist. Jede Zeit hat ihre Ausdrücke, ihre Art mit der Sprache umzugehen. *Schulterzuck* Ich finde es übertrieben. Ich habe mir jetzt ein paar der alten Bücher auf mein E-Book geladen, die man z.B. bei Gutenberg kriegt (Jules Verne, Alexandre Dumas, usw.). Tja, die ersten Seiten lesen sich "seltsam", wenn man die neueren Übersetzungen gewöhnt ist, aber dann macht es gar keine Schwierigkeiten.

Ich glaube, ich habe das Problem nicht erkannt und deswegen ist es für mich kein Problem.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 16.06.2014 | 10:43
Es sollte weniger das aufhängen an einem Detail sein.
Mehr ist es für mich ein Indikator das "gut geschrieben" mitunter einer sehr subjektiven Einschätzung unterliegt.

Wobei es vielleicht daran liegen mag das ich mich an kaum ein deutschsprachiges Regelwerk erinnern kann das ich qualitativ unter einem Groschenroman verorten würde oder, in sprachlicher Hinsicht, schlechter als andere (Spiel) Anleitungen bzw. Beschreibungen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: eldaen am 16.06.2014 | 11:00
zweitens gibt es in Foren keine Lektoren

Manchmal bin ichi mir da leider nicht so sicher. ;)

Ich gehöre zu der Fraktion, der es sehr wichtig ist, dass Rollenspiel Texte gutr geschrieben sind. Sie müssen kein literarisches Meisterwerk sein, aber sie sollten schon den gängigen Standards von Orthographie, Morphologie und Syntax folgen (das tun sie leider nicht immer). Schön ist es, wenn die Beschreibenden Texte auch noch evokativ sind. Schließlich ist es mir wichtig, dass Fachtermini durchgängig konsistent sind und vor allem, dass das gesamte Buch gut durchstrukturiert ist, so dass ich Dinge schnell wiederfinde.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 16.06.2014 | 11:05
Ich halte das sich Aufhängen an so einem Detail (geht jetzt nicht gegen Dich Teylen, sonden ist allgemein der entstandenen Subdebatte gewidmet) für eine ziemliche Haarspalterei. Und ich denke, dass diese Subdebatte auch OT ist, denn hier geht es im Thema um den Gesamteindruck, den ein Regelwerk hinterläßt und nicht um das für und wider eines einzelnen Begriffes.

An diesem Detail wird ja nur exemplarisch etwas durchdiskutiert, was ein grundlegendes Problem ist. Und dieses Problem heißt eben: Die Verfasser kennen sich in der deutschen Sprache nicht aus und schreiben irgendwas hin, was man halbwegs verstehen kann, was aber im Grunde einer -- in diesem Fall -- englischen -- oder auch gar keinen -- Sprachlogik folgt. Wir haben dafür jetzt halt das Beispiel "Würfe durchführen/ablegen". Im Übersetzungsklopse-Thread hatte ich hier (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=9573.msg1834580#msg1834580) ja auch mal das Zitat aus SoIaF gebracht:

Zitat
"Er kann beim Bewegen und Begraben der Leichen helfen ..."

Auch hier sehe ich einen englischen Satz mit deutschen Vokabeln vor mir. Ist auch nicht direkt unverständlich, aber auf Deutsch eben trotzdem Stuss, weil man "bewegen" eben im Deutschen nicht exakt gleich benutzen kann wie im Englischen.

@Teylen:
Klar, man kann immer alles schreiben. Wenn ich dich jetzt erwidern würde, dass es dir irrt, dann würdest du das verstehen. Aber - mit etwas Gklück - wärest Du trotzdem damit einverstanden, dass es eigentlich "dir erwidern" und "dass du dich irrst" heißt. Weil Deutsch eben nun mal so funktioniert. Mit idiomatischen Wendungen und festen Ausdrücken ist es eben genauso. Es ist nicht die Frage, ob diese Konventionen sinnvoll sind. Aber sich außerhalb ihrer zu bewegen, bedeutet darum eben eine Lektüreerschwernis.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 16.06.2014 | 11:08
Das mag in manchen Fällen so sein.
Nur in den genannten halte ich alle Wendungen für den Konventionen entsprechend.
Würde man diese weglassen und sich auf eine, nur vermeintlich, richtige beschränken würde ggf. der Eindruck von Wortwiederholungen entstehen. Was zumindest meinem Lesegenuß mitunter abträglich ist.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 17.06.2014 | 08:02
Sorry, aber man muss Rumpels Beiträge schon beinahe absichtlich missverstehen wollen, um auf den Schluss zu kommen, dass hier irgendjemand das Niveau gehobener Literatur fordert. Ich habe hier schon einmal die frühen DSA-Autoren als Beispiele für flott geschriebene, gut lesbare Rollenspieltexte genannt. Willst Du ernsthaft behaupten, Kiesow, Fuchs, Hennen etc. wären Hochliteraten? Rumpel nennt SpliMo. Willst Du damit etwa Reich-Ranicki belästigen?

Ich empfinde dieses Unterstellen eines hochliterarischen Anspruchs als polemischen Kniff, um grammatikalisch und idiomatisch schiefe Texte in Schutz zu nehmen. Aber es ist eben nun mal nicht so, dass jeder Text, der in dieser Hinsicht korrekt ist, gleich Hochliteratur wäre. Sondern das ist einfach ein Mindestanspruch, der nicht von irgendwelchen literarischen Vorlieben herrührt, sondern von den Regeln, Anforderungen und Konventionen der Sprache selbst.

Bad Horse und Du, Ihr regt Euch auf über ein Wort wie "werfen" anstelle von "würfeln" auf und dergleichen. Das ist in meinen Augen erstens ein durchaus gängiger Begriff und weiters ist das genau so kleinlich, wie Du es eigentlich versuchst wegzuargumentieren.
Ja, Ihr schreibt von einem grundlegenden, sauberen Stil. Soweit sind sich wohl alle einig. Und dann kommen Beispiele, die ich echt für Korinthen halte und was m.A.n. konträr zu Euren anderen Aussagen steht.
Damit missverstehe ich nicht Eure grundlegende Aussage. Schrob ich übrigens auch nirgends.

Mir hier polemische Kniffe zu unterstellen finde ich übrigens ätzend!  :q Sehr zielführend, wenngleich superduper formuliert. Trotzdem nicht beeindruckend.

Um mir mal ein ordentliches Bild von Deiner und Rumpels Arbeit zu machen, sähe ich gern einige Hinweise, für welche Übersetzungen Ihr Euch verantwortlich zeichnet.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 17.06.2014 | 08:40
Habe jetzt fast alles hier gelesen und kann zusammenfassend sagen:

Das ist keine Diskussion für mich. Aus verschiedenen Gründen.

a) Besitze ich zu wenig deutsche Übersetzungen/deutsche Rollenspielbücher, um wirklich einen Vergleich von Positiv-/Negativbeispielen zu haben.
b) Bin ich doch schon ein wenig bei Luxferre, dass hier Beispiele herangezogen werden, bei denen ich wirklich denke: "Wo ist da das Problem?"

Zitat
Und ja, "würfle eine Fertigkeitsprobe" wäre halt schöner als "lege einen Fertigkeitswurf ab".
Sehe ich genau andersherum. Letzeres hat sich für mich im Rollenspieljargon eingebürgert. Bei "Würfle eine Fertigkeitsprobe!" frage ich mich eher bei (meinen) Rollenspielen, wie ich sie sonst ablegen soll außer mit Würfeln. Sprich: Ich würde kurzzeitig überlegen, ob es neben Würfeln noch andere Möglichkeiten gibt, was aber eigentlich nie der Fall ist.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 09:19
Um mir mal ein ordentliches Bild von Deiner und Rumpels Arbeit zu machen, sähe ich gern einige Hinweise, für welche Übersetzungen Ihr Euch verantwortlich zeichnet.

Was tut das denn in dem Zusammenhang zur Sache?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 09:40
Ja, Ihr schreibt von einem grundlegenden, sauberen Stil. Soweit sind sich wohl alle einig. Und dann kommen Beispiele, die ich echt für Korinthen halte und was m.A.n. konträr zu Euren anderen Aussagen steht.

Ich sehe eigentlich keinen Grund, das so hart zu diskutieren. Beim Würfeln, Werfen (und zähneknirschend sogar beim Rollen) würde ich zugestehen, dass das Geschmacksfragen sind, weil da der Sinn tatsächlich nicht oder fast nicht entstellt wird und ich persönlich auch nicht groß stolpere. Ich denke auch, dass niemand sich über ein isoliertes Rollen von Würfeln aufregt, sondern eben über die Häufung von Anglizismen, Grammatikfehlern und nicht besonders idiomatischen Formulierungen. Die sind halt für mich und offenbar auch für viele andere schlicht nervtötend.

Natürlich muss man sich daran nicht stören - wenn einem sprachliche Feinheiten nicht wichtig sind und man zufrieden ist, wenn der Sinn irgendwie rüberkommt, bestens. Aber Leute wie ich oder Korknadel stören sich halt daran und beschweren sich deshalb darüber, genauso, wie andere Leute sich an von ihnen als hässlich empfundenen Illustrationen stören und sich darüber beschweren, oder an Wasserzeichen auf PDFs. Und es schadet ja wohl niemandem, wenn man den Verlagen vermittelt, dass sie ruhig mal auf ein gutes Lektorat achten sollen (und sich dafür vielleicht auch mal vier Wochen länger Zeit mit einer Veröffentlichung lassen sollen), wenn es denn irgendwie geht. Es ist ja nicht so, dass ein Buch, das Korknadels und meinen Ansprüchen an sprachliche Solidität gerecht würde, für dich plötzlich unlesbar wäre.

Wehren würde ich mich gegen die Behauptung, dass ich hochliterarische Maßstäbe anlege. Ich übersetze hauptsächlich Unterhaltungsliteratur (irgendwelchen Dune-Prequels kann man nun wirklich keinen hochliterarischen Anspruch unterstellen), und wenn ich das Niveau abliefern würde, das sich bei vielen Rollenspielpublikationen findet, wäre das wohl mein letzter Auftrag von dem entsprechenden Verlag ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 10:02
Ich sehe eigentlich keinen Grund, das so hart zu diskutieren. Beim Würfeln, Werfen (und zähneknirschend sogar beim Rollen) würde ich zugestehen, dass das Geschmacksfragen sind, weil da der Sinn tatsächlich nicht oder fast nicht entstellt wird und ich persönlich auch nicht groß stolpere. Ich denke auch, dass niemand sich über ein isoliertes Rollen von Würfeln aufregt, sondern eben über die Häufung von Anglizismen, Grammatikfehlern und nicht besonders idiomatischen Formulierungen. Die sind halt für mich und offenbar auch für viele andere schlicht nervtötend.

Natürlich muss man sich daran nicht stören - wenn einem sprachliche Feinheiten nicht wichtig sind und man zufrieden ist, wenn der Sinn irgendwie rüberkommt, bestens.
Ich persönlich finde das die Aussage [im Grunde]:
Ihr seit zu tumb die sprachlichen Feinheiten zu erkennen / zu einfach um sie zu schätzen.

Durchaus vermessen ist wenn sie wie im Beispiel der Würfel auf einer Geschmackfage beruhen.
Ich denke das aufgrund solcher Aussagen bei einigen der Eindruck entsteht das versucht wird "hochliterarische Maßstäbe" anzulegen.
Wobei die Wendung wohl mit einer starken, sarkastisch Note verwendet wird.

Zitat
Aber Leute wie ich oder Korknadel stören sich halt daran und beschweren sich deshalb darüber, genauso, wie andere Leute sich an von ihnen als hässlich empfundenen Illustrationen stören und sich darüber beschweren, oder an Wasserzeichen auf PDFs.

Bei Illustrationen kann die Proportionen aufzeigen.
Bei PDFs kann man auf das Wasserzeichen deuten.
In diesem Thema entsteht der Eindruck das eine Geschmacksfrage, zu der es verschiedene Ansichten gibt, die eine Kleinigkeit betrifft, ein Fakt ist.

Das heißt es würde vermutlich helfen auf schlechte Rollenspieltexte hinzuweisen die etwas eindeutiger schlecht sind.
Eindeutigere schlechte Aspekte haben als ein Wendung für würfeln die man wenig elegant findet.

Vielleicht etwas mehr von dem Kaliber der Leichen die sich nicht nur beerdigen lassen, sondern auch aufbahren, bewegen und transportieren.
Wobei sich mir da ein wenig die Frage stellt ob es den im Original so galant war beide Begriffe zu verwenden.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Taysal am 17.06.2014 | 10:05
Ich sehe eigentlich keinen Grund, das so hart zu diskutieren. Beim Würfeln, Werfen (und zähneknirschend sogar beim Rollen) würde ich zugestehen, dass das Geschmacksfragen sind, weil da der Sinn tatsächlich nicht oder fast nicht entstellt wird und ich persönlich auch nicht groß stolpere. (...)

Nein, das ist keine Geschmacksfrage. Rollenspieler haben sich an die Zweckentfremdung der Begriffe gewöhnt. "Würfeln", "Werfen" und "Rollen" bedeutet jeweils etwas anderes. Ist keine Geschmacksfrage, nur Gewöhnung an das falsche Wort. :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 10:08
Ich sehe eigentlich keinen Grund, das so hart zu diskutieren. (...) wäre das wohl mein letzter Auftrag von dem entsprechenden Verlag ...

Alles, was der Rumpel sagt: +1

@Teylen:
Komm doch mal von den Würfeln runter. Wir haben hier auch schon genug Beispiele gebracht, wo es mehr als eine bloße Geschmacksfrage ist, wo wir quasi auf die falschen Proportionen gedeutet haben.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 17.06.2014 | 10:16
Nein, das ist keine Geschmacksfrage. Rollenspieler haben sich an die Zweckentfremdung der Begriffe gewöhnt. "Würfeln", "Werfen" und "Rollen" bedeutet jeweils etwas anderes. Ist keine Geschmacksfrage, nur Gewöhnung an das falsche Wort. :)
Zumindest in Bezug auf Würfeln und Werfen ist das Schwachsinn. "würfeln" und "Würfel werfen" ist im richtigen Kontext absolut synonym und nichts davon ist auch nur annähernd "Rollenspieljargon", sondern sieht man auch auf ganz allgemeinen Seiten wie z. B. Wikipedia.

Würfel zu rollen hingegen ist tatsächlich ein Anglizismus. (to roll the dice)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: gunware am 17.06.2014 | 10:16
Ihr seit zu tumb die sprachlichen Feinheiten zu erkennen / zu einfach um sie zu schätzen.
Echt? So habe ich es zum Beispiel gar nicht aufgefasst. Ich meine, dass es ihnen viel mehr darum geht, dass man die Wörter nicht sinnentstellend benutzt ((ich suche es jetzt nicht raus, aber irgendwo wurde es auch angesprochen, wenn man z.B. Ländereien benutzt, wenn man es gar nicht meint, oder ähnliches).
Das kann einem auffallen, muss es aber nicht. Die Frage ist meistens, wo und wobei man gerade liest, wie man sich konzentriert, ob man schnell was nachschauen möchte, sich beim Lesen entspannen - es kann viele Gründe  haben, warum etwas an einem Tag mehr stört als an einem anderen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das (so gut wie nie) stört. Und noch dazu, wenn man dann etwas mehr oder minder sogar als eine Art "Fachsprache" wahrnimmt. (Oder wie es Taysal gesagt hatte, wenn man sich an das falsche Wort gewöhnt.) Dann ist es fast wie die Benutzung einer Mundart.
Klar, Rumspielstilziels Winteraustreiben war locker und mit Freude zu Lesen, aber ich schätze, es hätte mich auch gefallen (oder ich hätte es wahrscheinlich nicht gemerkt), wenn er manche Wörter falsch benutzt hätte. In der Geschwindigkeit, wie ich es "runtergeschluckt" habe, wäre es in der konsumierten Buchstabenmenge untergegangen.  8)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:18
Vielleicht etwas mehr von dem Kaliber der Leichen die sich nicht nur beerdigen lassen, sondern auch aufbahren, bewegen und transportieren.
Wobei sich mir da ein wenig die Frage stellt ob es den im Original so galant war beide Begriffe zu verwenden.

Das ist halt genau der Punkt, wo es oft hapert: Da wird das im Englischen völlig richtig verwendete "move" durchaus auch richtig mit "bewegen" übersetzt, aber ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass es nun einmal doch Bedeutungsunterschiede zwischen beiden gibt. "Move" heißt auf Englisch eben auch, etwas zu transportieren. Während auf Deutsch das Bewegen (für mein Gefühl und ohne das jetzt irgendwo nachgeschlagen zu haben) üblicherweise einen Prozess aus eigener Kraft bezeichent und sich mehr auf den Bewegungszustand als auf die Ortsverlagerung bezieht (ein Mensch oder ein Auto bewegt sich von A nach B, aber man bewegt keine Leichen, sondern transportiert oder trägt sie. Wenn davon die Rede ist, dass jemand Leichen bewegt, stelle ich mir am ehesten jemanden vor, der leider inzwischen vergebliche Hilfestellung bei Gymnastikübungen des Toten leistet.)

Genau durch so was kommen holperige Übersetzungen zustande. Und um das zu vermeiden, muss man die Nuancen (insbesondere in der Originalsprache) überhaupt nicht alle kennen oder verstehen; man muss nur darauf achten, ob etwas an der deutschen Übersetzung komisch klingt und der Sache dann nachgehen, anstatt einfach zu sagen: "Da steht im Original move, das heißt bewegen, also ist das richtig, dann war das Original halt auch komisch."
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:21

Klar, Rumspielstilziels Winteraustreiben war locker und mit Freude zu Lesen, aber ich schätze, es hätte mich auch gefallen (oder ich hätte es wahrscheinlich nicht gemerkt), wenn er manche Wörter falsch benutzt hätte. In der Geschwindigkeit, wie ich es "runtergeschluckt" habe, wäre es in der konsumierten Buchstabenmenge untergegangen.  8)

"Winteraustreiben" war allerdings von Kriegsklinge. (Auch wenn ich mir wünsche, ich hätte es geschrieben ...)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 17.06.2014 | 10:25
Das ist halt genau der Punkt, wo es oft hapert: Da wird das im Englischen völlig richtig verwendete "move" durchaus auch richtig mit "bewegen" übersetzt, aber ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass es nun einmal doch Bedeutungsunterschiede zwischen beiden gibt. "Move" heißt auf Englisch eben auch, etwas zu transportieren. Während auf Deutsch das Bewegen (für mein Gefühl und ohne das jetzt irgendwo nachgeschlagen zu haben) üblicherweise einen Prozess aus eigener Kraft bezeichent und sich mehr auf den Bewegungszustand als auf die Ortsverlagerung bezieht
Ich weiß, was du meinst, aber das Beispiel mit dem "move" und "bewegen" hinkt auf einem Bein.
Bewegen kann sehr wohl auch einen Transport kennzeichnen:
"Kannst du dich bitte mal nach Osten bewegen?" - "Bewege bitte einmal die Lampe in Richtung Tisch"
Das ist nicht besonders üblich, weil bewegen im Kontext eine sehr ungenaue Bezeichnung ist (Soll ich die Lampe ziehen, tragen, schubsen, schleifen, etc.?), aber nicht falsch.

Der Text suggeriert nur lustigerweise, dass man die Leiche bewegen soll, so wie man eine Puppe mit Gelenken bewegen kann. Aus diesem Grund (und weil es, wie ihm obigen Beispiel, genauer ist,) wäre "transportieren" die bessere Wahl gewesen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:29

Der Text suggeriert nur lustigerweise, dass man die Leiche bewegen soll, so wie man eine Puppe mit Gelenken bewegen kann. Aus diesem Grund (und eigentlich nur aus diesem) wäre "transoprtieren" die bessere Wahl gewesen.

Danke, genau darauf wollte ich hinaus, konnte es aber nicht so genau formulieren - bei "bewegen" denkt man halt an erster Linie an den Bewegungsprozess, und in Bezug auf Leichen mutet das wirklich sehr sonderbar an.
Wobei ich auch "beweg die Lampe doch mal hier rüber" als sehr unschön empfinde, aber das ist jetzt echt Geschmackssache ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 10:31
Da wird das im Englischen völlig richtig verwendete "move" durchaus auch richtig mit "bewegen" übersetzt, aber ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass es nun einmal doch Bedeutungsunterschiede zwischen beiden gibt. "Move" heißt auf Englisch eben auch, etwas zu transportieren.
In dem Kontext des Schnellstarter ergibt allerdings transportieren keinen Sinn.
Es gibt keinen Ort wo die Charaktere die Leichen sinnvoll hintransportieren können und sie haben nicht unbedingt die Transportmöglichkeiten. Weshalb ich es in dem bereits im englischen nicht passend finde.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:36
In dem Kontext des Schnellstarter ergibt allerdings transportieren keinen Sinn.
Es gibt keinen Ort wo die Charaktere die Leichen sinnvoll hintransportieren können und sie haben nicht unbedingt die Transportmöglichkeiten. Weshalb ich es in dem bereits im englischen nicht passend finde.

Ich kenne den Kontext jetzt nicht, verstehe das Problem aber nicht. Um Leichen zu transportieren, braucht man (ohne, dass ich das jetzt selbst probiert hätte) in der Regel zwei Paar Hände. Und wenn man sie irgendwie von einem Ort zum anderen bringt (und sei es nur von der Straße an den Straßenrand), dann transportiert man sie doch (jedenfalls eher, als dass man sie bewegt).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Slayn am 17.06.2014 | 10:40
Aber landen wir nicht gerade eben bei dem allgemeinen Problem dass gerade für komplex verzahnte Texte (Also Mischung aus technischer Anleitung und Belletristik) eigentlich keine Übersetzung sondern ein komplettes Neuschreiben in der jeweiligen Sprache benötigen würde?

Ich fand gerade das im Vorwort von Tanra Basho Zero ganz nett, dort haben die Übersetzer direkt geschrieben dass bei einem Transfer Japanisch zu Englisch viel verloren gehen wird und deswegen einige Stellen holprig werden können.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 17.06.2014 | 10:41
Jede zweite CSI-Folge: "Ist die Leiche bewegt worden?"

Also ich habe dabei nicht den Marionetten-Spieler vor Augen....

Nochmal zu Regeltexten und Ginsters Beispiel "flat-footed":
Hier muss man extrem aufpassen, dass man nicht ein besser klingendes Wort verwendet, das aber regeltechnisch schon vergeben ist. "Unvorbereitet" wäre wohl verwirrend, da "vorbereiten" durch "Ready an action" schon vergeben ist. Bei Regeln sollte es keine Zweideutigkeiten geben.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:42
Aber landen wir nicht gerade eben bei dem allgemeinen Problem dass gerade für komplex verzahnte Texte (Also Mischung aus technischer Anleitung und Belletristik) eigentlich keine Übersetzung sondern ein komplettes Neuschreiben in der jeweiligen Sprache benötigen würde?

Das Übersetzen von Texten ist prinzipiell das komplette Neuschreiben in einer anderen Sprache, würde ich sagen. Du musst jeden Sinnzusammenhang in einer anderen Sprache neu und eventuell mit deutlich anderen Mitteln herstellen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:44
Jede zweite CSI-Folge: "Ist die Leiche bewegt worden?"

Also ich habe dabei nicht den Marionetten-Spieler vor Augen....

Gerade da geht es aber darum, ob der Zustand der Leiche durch Bewegungen verändert wurde, und nicht darum, ob man die Leiche von Ort A nach Ort B verlagert hat.

Abgesehen davon tun die Synchronisationen von Fernsehserien ja auch meistens extrem weh ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 17.06.2014 | 10:47
Gerade da geht es aber darum, ob der Zustand der Leiche durch Bewegungen verändert wurde, und nicht darum, ob man die Leiche von Ort A nach Ort B verlagert hat.

Abgesehen davon tun die Synchronisationen von Fernsehserien ja auch meistens extrem weh ...
Also das ist jetzt aber wirklich Haarspalterei.

Was werden sie wohl im Original sagen?
Wette Geld auf "moved".
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 10:50
Errr, ja aber da geht es auch tatsächlich um irgendeine Bewegung und nicht um einen Transport?
Der Mörder kann die Leiche ja irgendwie drapiert haben oder umgerollt um an Gegenstände zu kommen oder vielleicht Ringe abgezogen oder eine Waffe in die Hand gedrückt oder derart bewegen das es einen falschen Verdacht erzeugen soll oder sowas. An dieser Stelle wäre transportiert eher falsch,..
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Slayn am 17.06.2014 | 10:50
Also das ist jetzt aber wirklich Haarspalterei.

Was werden sie wohl im Original sagen?
Wette Geld auf "moved".

Ja gut, die deutsche Sprache zeichnet sich nun mal dadurch aus sehr präzise sein zu können, da ist es schon schade wenn man auf die präzise Ausdruckswise verzichtet, einfach weil der Konsument die Sachen schon aus dem Kontext heraus verstehen wird.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 17.06.2014 | 10:53
Ja gut, die deutsche Sprache zeichnet sich nun mal dadurch aus sehr präzise sein zu können, da ist es schon schade wenn man auf die präzise Ausdruckswise verzichtet, einfach weil der Konsument die Sachen schon aus dem Kontext heraus verstehen wird.
"Transportiert" ist aber etwas total anderes als "bewegt"!

Wenn ich frage: "Wurde die Leiche transportiert?", dann frage ich, ob hier der Tatort ist.
Wenn ich frage: "Wurde die Leiche bewegt?", dann frage ich nach JEDER Bewegung, d. h. ob sie transportiert worden ist, aber eben AUCH, ob ihre Position verändert wurde.
Und das ist schon ein essenzieller unterschied. Da geht im Deutschen nichts verloren und in diesem Fall ist bewegt die richtige Übersetzung.

Das kann man bei dem Allgemeineren Leichenbeispiel aber nicht sagen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 10:54

Was werden sie wohl im Original sagen?
Wette Geld auf "moved".

Genau darum ging es mir weiter oben: "move" heißt halt nicht immer "bewegen". Verschiedene Sprachen teilen die gleichen Bedeutungsräume nicht immer gleich ein.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 11:18
Da ich das Beispiel aus SoIaF gebracht habe: Im Kontext müsste es auf Deutsch weder bewegen noch transportieren heißen, sondern "wegschaffen", "beiseiteschaffen", "wegräumen." Da liegen halt Leichen herum, die weggeschafft und begraben werden sollen. Durch die immer etwas ungelenke Benutzung der substantivierten Verbformen fällt das noch schlimmer ins Auge.

@Rylthar:
Aus dem Kontext müsste klar werden, dass das tatsächlich nichts mit der Verwendung des Begriffs in CSI zu tun hat. Es geht nicht darum, dass die Chars einen Arm der Leiche bewegen oder sie umdrehen, damit sie eine andere Position einnimmt. Insofern hat Rumpel mit seiner Haarspalterei durchaus recht. Wäre ein CSIler nach getaner Arbeit der Chars vor Ort, würde er nicht fragen: "Wurden die Leichen bewegt?", sondern: "Wurden die Leichen weggeschafft?" Schließlich geht es darum, dass sie nicht mehr im Weg rumliegen und nicht darum, ob sie überhaupt ihre Lage/Position verändert haben.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 11:35
Und um noch mal ein Beispiel zu bringen, von was wir hier reden:

Aus den DSA5-Betaregeln:

Zitat
Neben den Eigenschaftsproben wird auch im Kampf auf den W20 zurückgegriffen. Um seine Gegner anzugreifen sind sogenannte Attackeproben notwendig, bei der Abwehr wird eine Paradeprobe verlangt. Greift man zu einer Fernkampfwaffe wie einem Bogen oder einem Wurfdolch, so muss man eine Fernkampfprobe ablegen. Diese Proben werden wie bei einer Eigenschaftsprobe behandelt: Man darf höchstens ein so hohes Würfelergebnis mit 1W20 erzielen, wie der Wert in Attacke, Parade oder Fernkampf beträgt.

Verständnisprobleme wird man hier auf den ersten Blick nicht haben. Man könnte sich im zweiten Satz höchstens Fragen, von welchem Typen die Rede ist: "seine Gegner." Für dieses Pronomen fehlt jeglicher Bezug (das Unterkapitel fängt so, das "seine" bezieht sich also auch nicht auf einen Alrik, der einem früher im Text schon begegnet wäre).

Die zweite markierte Stelle klappert ebenfalls. Eine Probe wird wie eine andere Probe behandelt, das "bei" ist hier völlig sinnfrei und irreführend. "Wie bei einer Eigenschaftsprobe geht man auch bei einer Fernkampfprobe vor", so etwas in der Art ginge, aber der Satz oben ist broken. 
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: gunware am 17.06.2014 | 11:44
"Winteraustreiben" war allerdings von Kriegsklinge. (Auch wenn ich mir wünsche, ich hätte es geschrieben ...)
Oh, danke für die Richtigstellung. Irgendwie hatte ich Dich im Kopf abgespeichert. Dann Kriegsklinge, ok, jetzt sollte ich es nicht mehr vergessen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 17.06.2014 | 13:42
@korknadel: PN ist beantwortet zurück  :d
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Ginster am 17.06.2014 | 14:38
Nochmal zu Regeltexten und Ginsters Beispiel "flat-footed":
Hier muss man extrem aufpassen, dass man nicht ein besser klingendes Wort verwendet, das aber regeltechnisch schon vergeben ist. "Unvorbereitet" wäre wohl verwirrend, da "vorbereiten" durch "Ready an action" schon vergeben ist. Bei Regeln sollte es keine Zweideutigkeiten geben.

Da stimme ich zu, sicher kein gut durchdachtes Beispiel.

Ich habe kein Problem damit, Würfel zu werfen, das wird mE auch im Duden zumindestens erwähnt. Ich finde nur Klopse störend, bei denen ich wirklich innehalten muss, den Satz nochmal lese oder über wirklich unnötige Wörter stolpere. Wenn ich zum englischen Original greifen muss, um den Sinn eines Satzes zu erfassen, dann kann da was nicht stimmen.

Ich behaupte übrigens nicht, es besser zu können. Jeglichen Einwurf in die Richtung finde ich unpassend. Man legt ja auch viel Geld für die Produkte hin, da kann man auch erwarten, dass da noch mehr als einmal drübergelesen wird. Wenn dann noch so Dinge drin sind, wie in korknadels letztem Beispiel, dann ist das einfach schlampige Arbeit. Das darf man auch als Nicht-Profi kritisieren.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 15:14
Und gleich wieder ein aktuelles Beispiel, an dem man sieht, dass oft einfach die Häufung nervt. Klappentext von Star Wars - Am Rande des Imperiums:

Zitat
Nimm an einem dunklen und wagemutigen Abenteuer teil, besuche Orte, an denen Moral ein dehnbarer Begriff und nichts sicher ist. Verdiene dein Geld als Schmuggler im Outer Rim, sammele Kofgeld vom Abschaum, der in den dunkeln Schatten Coruscants lebt oder Gründe eine neue Kolonie auf einem Planeten, weitab von der Aufmerksamkeit des Imperiums. In Am Rande des Imperiums hat jeder Spieler eine Vergangenheit, die es wert wäre erzählt zu werden und jeder deiner Schritte kann dich reich machen – oder in höchste Gefahr bringen! Besuche die dunkelsten und abgelegensten Orte des STAR WARS-Universums, treibe alten Schulden ein und halte dir immer den Rücken frei!

"wagemutigen Abenteuer" - Ich würde sagen, Menschen sind wagemutig (http://www.duden.de/rechtschreibung/wagemutig); Abenteuer können "waghalsig" sein (http://www.duden.de/rechtschreibung/waghalsig, Bedeutung b).
"sammele Kopfgeld vom Abschaum" - ist der Abschaum so freigebig, dass der einem immer was in die Sammelbüchse wirft? Das war im Englischen wohl mal "collect". Auf Deutsch wohl am ehesten einfach: "Hol dir das Kopfgeld, das auf den Abschaum in den dunklen Schatten Coruscants ausgesetzt ist".
"sammele Kofgeld vom Abschaum, der in den dunkeln Schatten Coruscants lebt oder Gründe eine neue Kolonie auf einem Planeten" - Der Satzteil "der in den dunkeln Schatten Coruscants lebt" braucht an beiden Seiten ein Komma, sonst geht die Satzstruktur flöten.
"hat jeder Spieler eine Vergangenheit, die es wert wäre erzählt zu werden" - Vor den erweiterten Infinitiv mit zu gehört auch nach neuer Rechtschreibung ein Komma; und was soll der Konjunktiv hier, außer den Satz verschwurbelt zu machen? Warum nicht einfach: "hat jeder Spieler eine Vergangenheit, die es wert ist, erzählt zu werden", oder gar einfach eine "berichtenswerte Vergangenheit"?
"und jeder deiner Schritte kann dich reich machen" - Okay, seit der Rechtschreibreform ist das Komma vor dem mit "und" eingeleiteten Hauptsatz nicht mehr obligatorisch; trotzdem würde der vorangegangene erweiterte Infinitiv mit zu das Komma meiner Meinung nach erfordern; und selbst, wenn ich mich da irre, wäre es in jedem Fall der Verständlichkeit dienlich, wenn das an dieser Stelle erlaubte Komma gesetzt wäre.
"treibe alten Schulden ein" - Tja.

Für sich genommen ist das alles Kleinkram. Ein oder zwei solche Fehler in einem Klappentext sind auch absolut zu entschuldigen. Aber wenn ich in einem kurzen Absatz 3 Ausdrucksfehler, 3 Kommafehler und einen Grammatikfehler finde, dann ist das in meinen Augen definitv zu viel.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Bad Horse am 17.06.2014 | 15:26
Das ist wirklich gräßlich. Und wenn auch die Vergangenheit der Spieler mich natürlich interessiert, will ich beim Rollenspiel doch eher etwas über die Vergangenheit der Charaktere wissen.

"Kofgeld" ist auch falsch. ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 15:30

"Kofgeld" ist auch falsch. ;)

Na, wenigsten solche Tippfehler kann ich absolut zuverlässig überlesen ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Sphärenwanderer am 17.06.2014 | 15:32
Zitat
Für sich genommen ist das alles Kleinkram. Ein oder zwei solche Fehler in einem Klappentext sind auch absolut zu entschuldigen. Aber wenn ich in einem kurzen Absatz 3 Ausdrucksfehler, 3 Kommafehler und einen Grammatikfehler finde, dann ist das in meinen Augen definitv zu viel.
Die Groß- und Kleinschreibungsfehler und fehlende Buchstaben nicht zu vergessen. Echt harter Tobak.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Niniane am 17.06.2014 | 15:43
@Rumpels Text: Das ist aber ein ganz furchtbares Denglisch, wo mMn auch der Lektor geschlafen hat, bzw. kein wirkliches Sprachlektorat (mit dem englischen Text in der Hand) stattgefunden zu haben scheint. Mich schauderts da, weil man teilweise das englische noch durchlesen kann: "a past worth telling of"
Ich habe gerade mal den englischen Text gegooglet, und der hat auch ein paar Kommas mehr ;) Aber ich habe eh schon ganz oft den Eindruck bekommen beim Lektorieren verschiedenster Texte, dass Kommas anscheinend inzwischen Geld kosten..
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 15:47
"besuche Orte" finde ich auch schon holperig. Geht ja nicht um eine Urlaubsreise.
Und "weitab von der Aufmerksamkeit des Imperiums" möchte mir auch nicht recht schmecken.

Auch wenn beides irgendwie schon okay ist. Aber insgesamt ist das halt auch mal wieder einer dieser Texte, die man besser auf Englisch liest, weil sie dort hingehören ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Nebula am 17.06.2014 | 15:48
ok ist das neue SW Regelbuch so mies übersetzt? Hammer
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 15:54
Und "weitab von der Aufmerksamkeit des Imperiums" möchte mir auch nicht recht schmecken.


Gäbe es da nicht irgendeine passende Formulierung mit dem "Auge des Imperiums"? Mir ist gerade so ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 16:03
Gäbe es da nicht irgendeine passende Formulierung mit dem "Auge des Imperiums"? Mir ist gerade so ...
Das Imperium hat einen Imperator, nicht Sauron!

scnr
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 16:13
Das Imperium hat einen Imperator, nicht Sauron!

scnr

Metaphorisch, meine ich, wie in "unter den Augen des Imperiums".
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 16:15
Metaphorisch, meine ich, wie in "unter den Augen des Imperiums".
<Loriot>Ach</Loriot>  ^-^
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 17.06.2014 | 16:32
@ Ginster:
Ich stimme Dir weitestgehend zu. Die "große Kunst" bei übersetzten Regeltexten ist imho, dass sie einerseits halbwegs flüssig klingen und andererseits im Original wiederfindbar sind. Rollenspieler haben oft in Diskussionen unterschiedliche Vorlagen.

Ich "oute" mich gerne als Lektor von 4 D&D-Produkten. 3 waren relativ einfach vom Text zu lektorieren (allerdings schwer bei den Regeln), beim anderen genau umgekehrt.  Wichtig waren ein gutes Glossar und das Original neben einem (und der Duden von 1957).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 17.06.2014 | 16:40
Ich habe den Text gerade 5 Leuten vorgelesen und sie gefragt, ob ihnen an dem Text etwas auffällt. Keiner kam darauf, dass die Sprache holprig oder falsch wäre, dass man das Englisch heraushört, oder sonstwas.

Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 16:41
Um etwas produktiveres als Scherze beizutragen.

Aber landen wir nicht gerade eben bei dem allgemeinen Problem dass gerade für komplex verzahnte Texte (Also Mischung aus technischer Anleitung und Belletristik) eigentlich keine Übersetzung sondern ein komplettes Neuschreiben in der jeweiligen Sprache benötigen würde?

Ich fand gerade das im Vorwort von Tenra Basho Zero ganz nett, dort haben die Übersetzer direkt geschrieben dass bei einem Transfer Japanisch zu Englisch viel verloren gehen wird und deswegen einige Stellen holprig werden können.
Bei Tenra Bansho Zero wurden die Texte im Grunde eher, in Rücksprache mit dem japanischen Autor, neugeschrieben als übersetzt.
Was man daran merkt das sich die beiden Bücher überaus flüssig lesen und jenseits der Fachtermini nicht japanisch klingen.

Wie sich etwas liest das scheinbar sehr direkt aus dem japanischen übersetzt wurde, sieht man bei Double Cross.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: 6 am 17.06.2014 | 16:48
Ich habe den Text gerade 5 Leuten vorgelesen und sie gefragt, ob ihnen an dem Text etwas auffällt. Keiner kam darauf, dass die Sprache holprig oder falsch wäre, dass man das Englisch heraushört, oder sonstwas.

Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.
Spielt Ihr viele Computerspiele (PC und/oder Konsole) auf Deutsch?
Wenn ja, dann dürfte es eher damit zu tun haben, dass Ihr dieses Holperdenglish gewöhnt seid.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 17:11
Ich habe den Text gerade 5 Leuten vorgelesen und sie gefragt, ob ihnen an dem Text etwas auffällt. Keiner kam darauf, dass die Sprache holprig oder falsch wäre, dass man das Englisch heraushört, oder sonstwas.

Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.

Schlimmer noch: In Wahrheit machen wir die Fehler mit unserer Sucherei überhaupt erst rein! Du hast uns durchschaut!  ~;D
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Niniane am 17.06.2014 | 17:14
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Narubia am 17.06.2014 | 17:18
Schlimmer noch: In Wahrheit machen wir die Fehler mit unserer Sucherei überhaupt erst rein! Du hast uns durchschaut!  ~;D
Ja, das ist korrekt, ohne Ironie.

Spielt Ihr viele Computerspiele (PC und/oder Konsole) auf Deutsch?
Wenn ja, dann dürfte es eher damit zu tun haben, dass Ihr dieses Holperdenglish gewöhnt seid.
3 der 5 Hörer waren über 40 und hatten noch nie eine Konsole in der Hand.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: 6 am 17.06.2014 | 17:20
3 der 5 Hörer waren über 40 und hatten noch nie eine Konsole in der Hand.
Über 40 sagst Du?
C64?
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 17.06.2014 | 17:25
Über 40 sagst Du?
C64?
Gab es wenig Übersetzungen. So habe ich Englisch gelernt.  :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: 6 am 17.06.2014 | 17:27
Gab es wenig Übersetzungen. So habe ich Englisch gelernt.  :)
Einige Übersetzungen gab es dann in der Spätzeit schon und die waren grausig...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Niniane am 17.06.2014 | 17:30
Ich habe den Text gerade 5 Leuten vorgelesen und sie gefragt, ob ihnen an dem Text etwas auffällt. Keiner kam darauf, dass die Sprache holprig oder falsch wäre, dass man das Englisch heraushört, oder sonstwas.

Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.

Du hast ihnen den Text auch mit der Zeichensetzung wie oben vorgelesen? Das Deutsche in dem Text ist ja semantisch nicht falsch, nur scheint da noch der englische Satzbau durch, und wie gesagt, Kommas sind ein Luxus, den sich nicht jeder Schreiber leistet.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 17.06.2014 | 17:34
RS diagnostizierte:
3 Ausdrucksfehler, 3 Kommafehler und einen Grammatikfehler

Die Ausdrucksfehler und der Grammatikfehler sind wohl nicht aufgefallen. Immerhin knapp über 50%.
Zumal es doch diese sind, welche dem Text, die Bezeichnung als "Denglisch" bescherten.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Sin am 17.06.2014 | 17:40
Ich habe den Text gerade 5 Leuten vorgelesen und sie gefragt, ob ihnen an dem Text etwas auffällt. Keiner kam darauf, dass die Sprache holprig oder falsch wäre, dass man das Englisch heraushört, oder sonstwas.

Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.

Was soll denn der Sinn dahinter sein, Leuten den Text vorzulesen? Das klingt ja fast so, als würdest du das gezielt tun, weil du genau weißt, dass einem solche Fehler beim einmaligen Vorlesen kaum auffallen (weil man beim ersten Hören ausschließlich versucht, den Inhalt zu verstehen und nicht wie beim Lesen auch auf andere Faktoren achten kann). Gib ihnen den Text zum selber Lesen und wenn ihnen dann sowas wie "sammele Kopfgeld vom Abschaum" nicht auffällt, ist deinen Freunden wohl nicht mehr zu helfen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 17.06.2014 | 17:41
Also gehen wir in Zukunft so vor:

Wo irgendwelche fünf Leute keine Holperer oder Fehler finden, da behaupten wir einfach mal, dass keine da sind, und wer trotzdem welche findet, ist selbst für sie verantwortlich.

Das wollt ihr damit irgendwie sagen, oder?

Es wird immer lustiger.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 17.06.2014 | 18:32
Um es kurz zu sagen: Wenn man nach Fehlern sucht, dann findet man auch welche.

Nee, das ist es nun wirklich nicht. Ich habe das hingeschrieben, was mir auf den ersten Blick aufgefallen ist und mich gestört hat - und habe dabei ja auch mindestens zwei Fehler übersehen. Fehlersuche sieht anders aus.

Ich gebe ja gerne zu, dass die Toleranzschwellen da ganz unterschiedlich sind. Das ändert aber nichts daran, dass es (wie man ja hier im Forum geht) einen Haufen Leute gibt, für die solche Fehler die Lektüre beeinträchtigen, und zwar nicht, weil sie schlechtgelaunt und böswillig nach ihnen suchen, sondern weil sie einen Text lesen und dabei ins Stolpern kommen.

Für den vielbeschworenen Nachwuchs ist es übrigens auch nicht gerade toll, wenn er sich die Deutschnoten versaut, indem er sich an diesen Stil gewöhnt ... in einer Oberstufenklausur ist ein Schnitt von 2 Fehlern pro Satz nämlich gar nicht lustig.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 18.06.2014 | 08:39
Es wird immer lustiger.

Naja, es wurde doch lustiger, als sich angefangen wurde über Kleinigkeiten zu echauffieren. Allerseiten gleichermaßen  >;D

Da gebe ich Boba Ho Tep übrigens absolut recht. Dieses OffTopic hätten wir uns sparen können. Im Grundsatz sind sich doch alle einig und Nuancen zählen nicht.
Dass Ihr als Lektoren und Übersetzer ein anderes Augenmaß walten lasst ist beruf(ung)sbedingt. Das geht mir mit Fassaden so. Wenn sich meine Verlobte ein schönes Haus anschaut (wir suchen gerade), dann sehe ich auch nur die Risse, unsaubere Handwerksarbeiten, die zukünftigen Geldlöcher ... das möchte sie gar nicht so gerne hören  ;D is aber so.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: eldaen am 18.06.2014 | 09:01
Ich denke auch, dass es noch einen gewissen Unterschied macht, ob man einen Text vorliest oder die Leute den Text selber lesen lässt (ohne, dass ich dafür jetzt stichhaltige Argumente parat hätte). Dennoch handelt es sich ja bei dieser Art von Büchern um solche, die man liest und nicht vorliest (wie Kinderbücher), von daher denke ich, die Validität wäre höher, wenn die "Versuchspersonen" den Text selber gelesen hätten.

Übrigens vielen Dank nochmal an Rumpelstilziel für das Star Wars beispiel - das war genau die Info, die ich suchte. Hab die englische Version und mit so einem Klappentext hat sich die deutsche dann für mich endgültig erledigt.

Übrigens ist der Text überhaupt nicht äquivalent zu der englischen Variante. Da haperte es wohl nicht nur mit den übersetzerischen Fähigkeiten, sondern auch mit den rein muttersprachlichen.

Nebenbei bemerkt: "unter den wachsamen Augen des Imperiums" wäre eine gängige Formulierung. ;)

Ach ja, noch ein gutes Beispiel für (in meinen Augen) schlechten Stil wäre der erste satz aus dem Space 1889 Grundregelwerk - könnte den vielleicht jemand mal posten? Ich hab das Regelwerk nicht und errinere den Satz nicht mehr im genauen Wortlaut.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Ginster am 18.06.2014 | 10:03
Dass Ihr als Lektoren und Übersetzer ein anderes Augenmaß walten lasst ist beruf(ung)sbedingt.

Ich bin weder Lektor noch Berufsübersetzer, wurde nie in der Richtung ausgebildet und mache beruflich etwas völlig anderes. Umso schlimmer finde ich es, dass ich über Dinge stolpere, die das Lektorat entweder nicht sieht oder - noch schlimmer! - anscheinend als okay betrachtet.

Es geht doch nicht um hochsprachliche Literatur, sondern nur darum, einigermaßen lesbares Deutsch zu schreiben. Oben sind massig Beispiele, die zeigen, dass das oft nicht stattfindet.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 18.06.2014 | 10:19
Da sind wir doch wieder mittendrin.

Lektorate kosten Geld...und Zeit. Da wird halt gespart, um die Bücher schnell und nicht zu teuer an den Mann/die Frau zu bringen.

Deshalb halte ich ja auch eine D&D 5 Übersetzung für fast ausgeschlossen. 
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 18.06.2014 | 10:23
Lektorate kosten Geld...und Zeit. Da wird halt gespart, um die Bücher schnell und nicht zu teuer an den Mann/die Frau zu bringen.

Deshalb halte ich ja auch eine D&D 5 Übersetzung für fast ausgeschlossen.
Es klappt jedoch auch mit der Übersetzung in anderen Bereichen.
Wie der Bellestrik, auch Fantasy-Romane.

Ebenso wie man es in anderen Ländern, teilweise eher ärmeren, schafft Rollenspielbücher zu übersetzen.
Nun und selbst in Deutschland schaffen es reine, pure Fantrupps sowas FIASCO zu übersetzen.

Ich halte eine Übersetzung nicht aus finanziellen Gründen für fast ausgeschlossen.
Ich denke das da eher den Verlagen der Mut fehlt. *schielt total neidisch auf die Spanier, ... die Italiener, ... die Franzosen ... Verdammt >.<*
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 18.06.2014 | 10:34
Fanmade darf man nicht zählen, weil Zeit und Geld kaum eine Rolle spielen. Und bei Belletristik wäre ich mir auch nicht immer sicher, ob das immer so toll ist. Allerdings steht da nun mal ein finanzstarker Verlag dahinter.

Und ob D&D 5 in andere Sprachen übersetzt wird...ich habe davon noch nichts gehört.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 18.06.2014 | 10:38
Was übrigens wirklich gut geschriebene Lektüre ist (da muss ich für unseren Grey mal eine Lanze brechen) ist HEROEN, das GRW vom gleichnamigen User. Zumindest, was bisher veröffentlicht wurde.  :d

Anspruch muss nicht immer kompliziert und voller Fremdworte sein, vielmehr liest sich Heroen flüssig, angenehm und ist doch recht gehoben formuliert. Zumindest so mein Eindruck.

Ich rede da übrigens von den Texten, mit den Regelpassagen und Tabellen hatte ich es noch nicht so ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.06.2014 | 11:05
aber man bewegt keine Leichen, sondern transportiert oder trägt sie. Wenn davon die Rede ist, dass jemand Leichen bewegt, stelle ich mir am ehesten jemanden vor, der leider inzwischen vergebliche Hilfestellung bei Gymnastikübungen des Toten leistet.)
AFAIK doch aber nicht im Sinne von transportieren, sondern das man ihre Lage verändert z .b. umdreht o.ä.

btw bedenke ich wie Wargod´s Own übersetzt wurde´(nach 2 Seiten orderte ich das Original), ist das kein guter Vergleichsstandard
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: eldaen am 18.06.2014 | 11:07
Lektorate kosten Geld...und Zeit. Da wird halt gespart, um die Bücher schnell und nicht zu teuer an den Mann/die Frau zu bringen.

Für mich ist das kein Argument. Abbildungen, Grafiken etc. zu erstellen kostet auch Geld. Rollenspielbücher großformatig vollfarbig auf Hochglanzpapier als gebundenes Hardcover zu drucken kostet auch Geld - und in so einer recht kleinen Auflage im Verhältnis immens viel! Wenn all das gemacht werden kann, warum dann am Lektorat sparen? Für mich ist das "außen hui, innen pfui" - und einfach der falsche Ansatz. Das soll nicht heißen, dass ich gegen ästhetische Bücher bin - ganz im Gegenteil! Aber es muss (wie bei dem Beispiel des Star Wars Regelwerkes 50€) bei einem hohen Preis einfach beides stimmen!

Ich meine mich noch an die Diskussionen um die Limitierte Edition von "Der Eine Ring"zu erinnern, die IIRC 100 € gekostet hat, und in der ganze Kapitel fehlten...

Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 18.06.2014 | 11:17
Erstellt man bei Übersetzungen doch eher selten, oder?

Man nimmt die Originaldateien. Und viele Sachen wie Hardcover, Vollfarbe sind eben kein "Kann", sondern "Muss". Da kann nicht gespart werden.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 18.06.2014 | 11:18
Für mich ist das kein Argument. Abbildungen, Grafiken etc. zu erstellen kostet auch Geld. Rollenspielbücher großformatig vollfarbig auf Hochglanzpapier als gebundenes Hardcover zu drucken kostet auch Geld - und in so einer recht kleinen Auflage im Verhältnis immens viel! Wenn all das gemacht werden kann, warum dann am Lektorat sparen? Für mich ist das "außen hui, innen pfui" - und einfach der falsche Ansatz. (Und mir als nebenberuflicher Mediengestalter ist die Form stets genauso wichtig, wie der Inhalt!)

Da kommen halt die wirtschaftlichen Aspekte ins Spiel, und da muss ich die Verlage wieder in Schutz nehmen: Wie man sieht, stört sich ein ganz großer Teil der Käuferschaft nicht an einem schlechten (oder fehlenden) Lektorat. Ich vermute mal, dass fehlende oder besonders schlechte Illustrationen und zu wenig Hochglanz dagegen für sehr viel mehr Leute ein Grund sind, Rollenspielbücher nicht zu kaufen.
Ich persönlich würde mich ja ehrlich gesagt sogar nach Abenteuern mit einigen wenigen Schwarzweiß-Illustrationen, sparsamen Layoutelementen und Klammerheftung sehnen. Allein schon der Nostalgie wegen. Und wenn man das Geld in gute Übersetzungen/Lektorate stecken würde, dann würde ich dafür sogar das Gleiche zahlen wie für einen ansonsten inhaltsgleichen Vierfarb-Hardcover.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: eldaen am 18.06.2014 | 11:33
Erstellt man bei Übersetzungen doch eher selten, oder?

Man nimmt die Originaldateien. Und viele Sachen wie Hardcover, Vollfarbe sind eben kein "Kann", sondern "Muss". Da kann nicht gespart werden.

Bei Übersetzungen schon. Aber das Thema beschränkt sich ja nicht auf Übersetzungen - ich hatte das so verstanden, dass es allgemein darum geht, ob Rollenspieltexte gut geschrieben sein müssen.

Und warum sind Vollfarbe, Hardcover etc ein "muss"? Barbarians of Lemuria hat in der Übersetzung komplett neue Grafiken verpasst bekommen, das ganze Buch ist (bis auf den Umschlag) in Schwarz-Weiß, kleinformatig, Softcover. Malmsturm, Opus Anima, Degenesis, alles zwar Hardcover, aber zumindest nicht vollfarbig. Dungeonslayers (mal abgesehen von der Box selbst und den Goodies)? Kleinformatig, Softcover, Schwarz-Weiß. Die Ubiquty Sachen von Triple Ace Games, Rocket Age von Cubicle7? Großformatig, aber nur zum Teil Hardcover, und alle Schwarz-Weiß. Und das sind nur die halbwegs aktuellen. Shadowrun 3? Softcover, Schwarz-Weiß. Shadowrun 4? Immerhin noch Schwarz-Weiß. DSA bis (ich glaube einschließlich) Version 3...?

Die begründungslose generelle Behauptung, Vollfarbe und Hardcover seien unverzichtbar, ist somit nicht haltbar.

Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es (ja auch für mich selbst!) ein Verkaufsargument ist, Rollenspielbücher ansprechend zu gestalten. Aber diesen finanziellen Mehraufwand zu betreiben, und dann am Lektorat zu sparen, steht für mich leider oft nicht im Verhältnis.

Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 18.06.2014 | 11:39
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es (ja auch für mich selbst!) ein Verkaufsargument ist, Rollenspielbücher ansprechend zu gestalten. Aber diesen finanziellen Mehraufwand zu betreiben, und dann am Lektorat zu sparen, steht für mich leider oft nicht im Verhältnis.

Der Punkt ist eben, dass bei Hardcover und Vollfarbe jeder auf den ersten Blick sieht, warum das teuer ist. Lektorats- und Übersetzungskosten sieht man einem Buch dagegen nicht an - ein gutes Lektorat zeichnet sich dadurch aus, dass man nichts davon bemerkt ... deshalb ist die Bereitschaft bei den Kunden, dafür einen höheren Preis zu zahlen, wahrscheinlich eher gering.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Rhylthar am 18.06.2014 | 12:29
@ Eldaen:
Ich bin hier nur bei Übersetzungen.  Und da ist es so, dass von Käufern (und Lizenzgebern) meistens min. die gleiche Qualität wie beim Original gefordert wird.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 18.06.2014 | 12:33
@ Eldaen:
Ich bin hier nur bei Übersetzungen.  Und da ist es so, dass von Käufern (und Lizenzgebern) meistens min. die gleiche Qualität wie beim Original gefordert wird.

Der Thread geht allerdings auch um Originalveröffentlichungen ...
wie dem auch sei ist es schon etwas bitter, dass den Lizenzgebern die Qualität der Übersetzung anscheinend auch weniger wichtig ist als die sonstige Gestaltung.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 18.06.2014 | 12:41
wie dem auch sei ist es schon etwas bitter, dass den Lizenzgebern die Qualität der Übersetzung anscheinend auch weniger wichtig ist als die sonstige Gestaltung.

Mir hat mal ein Verlagsmensch sein Leid geklagt, wie schwer es bei manchen Lizenzgebern ist, sich einen Proof absegnen zu lassen. Da sitzen dann Leute ohne jegliche Deutschkenntnisse, vergleichen die Texte und kommen dann mit Vetos wie: "Der Abschnitt ist im Verhältnis länger als die anderen, das kann nicht sein. Und hier taucht der Begriff xy gar nicht auf, das geht nicht. Und der nächste Absatz ist zu kurz!"
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: eldaen am 18.06.2014 | 12:54
Ich stelle mal die folgende provokante These in den Raum:

In Anlehnung an Descartes "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe."

Aufgrund der Tatsache, dass jeder über die Grundsätzliche Befähigung zur Sprache verfügt* und diese täglich nutzt, ist die Neigung, das selbst Verfasste/Übersetzte kritisch zu sehen und überprüfen/korrigieren zu lassen, geringer als bei den anderen Aspekten, die bei der Erstellung eines Rollenspielbuches eine Rolle spielen (Layout, Grafik, andere "handwerkliche" Aspekte), die man häufig erst in anderem Umfeld erlernen muss?

Soll heißen: Kann es sein, dass Autoren/Übersetzer (gerade in dem meist semiprofessionellen Umfeld der Rollenspielbücher) ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen, und das der eigentliche Hauptgrund für die Vernachlässigung eines Lektorats ist? Subjektiv empfunden ist es erstmal so, dass bei den anderen Bereichen häufiger "Profis" rangelassen werden, als bei Übersetzung/Lektorat.

Meinungen dazu?


* Kleine Kinder und Leute mit entsprechendem Handycap mal ausgenommen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Achamanian am 18.06.2014 | 12:58

Soll heißen: Kann es sein, dass Autoren/Übersetzer (gerade in dem meist semiprofessionellen Umfeld der Rollenspielbücher) ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen, und das der eigentliche Hauptgrund für die Vernachlässigung eines Lektorats ist? Subjektiv empfunden ist es erstmal so, dass bei den anderen Bereichen häufiger "Profis" rangelassen werden, als bei Übersetzung/Lektorat.

Meinungen dazu?

Ich glaube, der Hauptgrund ist ganz praktisch, dass Schreiben/Übersetzen in den Grundzügen erst mal jeder kann, der die entsprechenden Sprachen beherrscht. Beim Layout muss man jemanden, der mit den nötigen Programmen nicht umgehen kann, erst gar nicht ransetzen, weil dann nicht etwas Schlechtes, sondern gar nichts daraus wird ...

Und was die "Selbstüberschätzung" angeht: Betriebsblind sind in Sprachdingen oft auch die "Profis". Deshalb geht es mir ja vor allem auch um das Lektorat. Fehler sind ebenso unvermeidlich wie verzeihlich. Nur, wenn im Laufe des Produktionsprozesses niemand diese Fehler findet, wird's blöd.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Timberwere am 18.06.2014 | 13:12
Es häuft sich aber tatsächlich die Einstellung: "Wir haben das schon in-house selbst übersetzt. Sie müssen da nur noch mal kurz drüberschauen, bitte."
Natürlich in der Absicht, dass das "kurze Drüberschauen" selbstverständlich weniger kostet als eine vollständige Übersetzung.
Dass sowas wie kurz drüberschauen nicht existiert, sondern dass es immer ein lang drüberschauen ist und man oft weniger Aufwand hat, wenn man es selbst übersetzt, das ignorieren die meisten. Leider.

(Deswegen war meine Signatur tatsächlich eine Weile: "Es gibt kein kurz Drüberschauen, verdammt!")
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Turgon am 18.06.2014 | 13:36
Ich glaube, der Hauptgrund ist ganz praktisch, dass Schreiben/Übersetzen in den Grundzügen erst mal jeder kann, der die entsprechenden Sprachen beherrscht. Beim Layout muss man jemanden, der mit den nötigen Programmen nicht umgehen kann, erst gar nicht ransetzen, weil dann nicht etwas Schlechtes, sondern gar nichts daraus wird ...
Naja, nach meinem Eindruck ist auch das Layout vieler Bücher im Rollenspielbereich von Dilettantismus geprägt.
Bunt und Hochglanz alleine machen noch kein gutes Layout, eher im Gegenteil.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: korknadel am 3.07.2014 | 09:13
Der Autor/Lektor eines "Kastens" in einem neuen Rollenspielregelwerk sollte sich noch einmal Relativpronomen draufschaffen  ;):

Zitat
Falls Sie sich als Spielleiter versuchen wollen, liegt eine interessante Aufgabe vor Ihnen, bei denen [Spielsystem] Sie nach Kräften unterstützt. [...] Ergänzende Publikationen erweitern und bereichern diese Palette noch (wie etwa die Spielhilfe [Name der Spielhilfe], das als Gegenstück zu diesem Buch die Welt [Name der Welt] ausführlich beschreibt).

 ::)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 3.07.2014 | 10:18
Ist das erste fettgedruckte nicht ein Problem mit Einzahl/Mehrzahl?
Das zweite fettgedruckte müßte ein "welche" sein?
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Krayzeee am 3.07.2014 | 10:31
Je nachdem, was genau "[Name der Spielhilfe]" ist, kann doch "das" auch richtig sein, oder verlässt mich grade mein Menschenverstand?

[...]bereichern diese Palette noch (wie etwa die Spielhilfe "Das Buch der Magie", das als Gegenstück zu diesem Buch [...]

Klingt zwar doof, aber es wäre mMn möglich x) Dann könnte man sich allerdings auch das Wörtchen "Spielhilfe" sparen.

Ansonsten
@Teylen:
Ja, das erste ist ein Plural wo keiner hingehört, dort sollte "bei der" stehen - oder "bei welcher".
Im zweiten Fall sollte, normalerweise, ein "die als" oder "welche als" stehen, da es sich ja auf die Spielhilfe bezieht.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Teylen am 3.07.2014 | 10:36
Nur mein Gefühl, aber eigentlich müßte es "die" sein.
"Die Spielhilfe" wechselt schließlich im Satz nicht das Geschlecht?

Respektive ist der Sprung von "Die Spielhilfe" zu "das [Buch]" eher sperrig.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: JS am 3.07.2014 | 10:37
wie etwa die Spielhilfe "Das Buch der Magie", die als Gegenstück...
wie etwa das "Buch der Magie", das als Gegenstück...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Krayzeee am 3.07.2014 | 10:46
"Die" ist auf jeden Fall die bessere Alternative. Allerdings kann ich den, womöglich fehlgeleiteten, Gedankengang des Autors nachvollziehen...
Im Großen und Ganzen sind beides Leichtsinnsfehler, die entstehen wenn man Sätze in verschiedenen Ausführungen im Kopf hat, oder im Nachhinein ausbessert.
Allerdings sollte sowas ein Lektorat normalerweise nicht überleben ...
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Quendan am 3.07.2014 | 10:55
Im Großen und Ganzen sind beides Leichtsinnsfehler, die entstehen wenn man Sätze in verschiedenen Ausführungen im Kopf hat, oder im Nachhinein ausbessert.

Ich tippe da auf letzteres, so Fehler passieren meistens beim Verbessern eines Satzes, bei dem dann nicht alle Anschlüsse mit korrigiert werden.

Zitat
Allerdings sollte sowas ein Lektorat normalerweise nicht überleben ...

Sollte es. Aber je nach Umfang eines Buches erwischt ein Lektorat außerhalb einer perfekten Welt nie alle Fehler. ;) Im Gegensatz zu korknadel weiß ich jedenfalls sehr genau, dass das Lektorat des Buches keine Relativpronomen-Schwäche hat, sondern den Fehler vermutlich einfach übersehen hat.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Krayzeee am 3.07.2014 | 10:58
Sind jetzt auch nicht unbedingt Fehler, die mich davon abhalten würden ein Buch zu lesen ... ;)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Luxferre am 14.10.2014 | 21:20
Ich lese ab und zu in alten Threads und finde diesen hier gerade wieder ... Rumpel und Korki, ich möchte mal etwas loswerden: entschuldigt bitte! Mein Vorstoß hier Euch beiden gegenüber war etwas grob und hätte derart nicht ausfallen müssen. Das tut mir leid, weil ich Euch und Eure Schreibe, sowie Meinung echt schätze. Ich hoffe, dass etwas Gras über die Sache gewachsen ist. Und ich möchte mich öffentlich entschuldigen, weil ich auch öffentlich ranzig zu Euch war  :)
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: D. Athair am 15.10.2014 | 01:32
"Die" ist auf jeden Fall die bessere Alternative.
Zumindest ist sie die leichter Lesbare.
Wobei das - wenn das Beispiel mühsam in eine Klammer gepackt wird - eh schon egal ist.

Besser wäre:
Ergänzende Publikationen erweitern und bereichern diese Palette noch. Dies Spielhilfe [#Name] beschreibt die Welt [#Name] auführlich und ergänzt - gleichsam als Gegenstück - dieses [Regelbuch?].

Anstelle von:
Zitat
(wie etwa die Spielhilfe [Name der Spielhilfe], das als Gegenstück zu diesem Buch die Welt [Name der Welt] ausführlich beschreibt).
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Koronus am 9.08.2017 | 14:09
Also bin der Meinung, dass Rollenspieltexte gut geschrieben sein sollen, da es a viel mehr Laune macht das Ding dann leiten zu wollen und b es muss ja auch etwas für die einsamen Spieler geben die keine Runde haben aber mit solchen Dingen und einer von ihnen ausgedachten Gruppe die Einsamkeit in sich bekämpfen.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Evil Batwolf am 9.08.2017 | 14:27
... und einer von ihnen ausgedachten Gruppe die Einsamkeit in sich bekämpfen.

So wie beim großen weißen Hasen? Nicht Dein Ernst,oder?  wtf?
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2017 | 14:28
Ist das hier die threadnekromantische Hauptuntersuchung?  ;D
Texte müssen gut geschrieben sein, um ihr Ziel optimal zu erreichen. Ob das jetzt Stimmung ist, dichte Informationsvermittlung, oder unzweideutige Regelvorgaben.
Titel: Re: Sollten Rollenspieltexte gut geschrieben sein? (Rant)
Beitrag von: Evil Batwolf am 9.08.2017 | 14:34
Ist das hier die threadnekromantische Hauptuntersuchung?  ;D
Texte müssen gut geschrieben sein, um ihr Ziel optimal zu erreichen. Ob das jetzt Stimmung ist, dichte Informationsvermittlung, oder unzweideutige Regelvorgaben.
Ist ja jetzt schon das zweite Mal. Zuletzt von Luxferre im Oktober 2014.

Scheint ein zähes Luder zu sein, dieser Thread  >;D.