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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Feuersänger am 16.07.2014 | 12:07

Titel: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 12:07
Da in dem Allgemeinen Thread zur Basic da gerade die Meinungen etwas auseinandergehen, welchen Einfluss die B.A. auf den Erfolg der 5E haben wird, würd ich gern hier einfach mal ein Meinungsbild anlegen. Mir ist natürlich klar, dass das :T: nicht repräsentativ ist, yadda yadda. Aber vielleicht lernen wir ja doch etwas daraus.

Nochmal zur Definition und Bedeutung:
Bounded Accuracy meint das Konzept der 5E, dass die Kampf- und sonstigen Werte sich über die Level nicht so wahnsinnig verändern. In 5E steigen vor allem die Hitpoints, und man bekommt neue Class Features, aber z.B. die Trefferchance steigt nur sehr langsam (+1/4 Stufen).
Das gleiche gilt aber auch für Monster: die ACs (Rüstklassen) bleiben niedrig, die Trefferchancen halten sich im gleichen Rahmen auf wie bei den SCs der passenden Stufe. Vor allem die Hitpoints steigen an.

Konsequenz ist also: auch ein hochstufiger Held wird niemals immun gegen lowlevel-Gegner. Aber auch umgekehrt: ein Schwarm niedrigstufiger NSCs kann auch einem hochstufigen Monster den Garaus machen. Wozu braucht man da also noch Drachentöter?

Rechenbeispiel:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 16.07.2014 | 12:18
Zitat
Konsequenz ist also: auch ein hochstufiger Held wird niemals immun gegen lowlevel-Gegner. Aber auch umgekehrt: ein Schwarm niedrigstufiger NSCs kann auch einem hochstufigen Monster den Garaus machen. Wozu braucht man da also noch Drachentöter?

Diese Konsequenz kann man imho noch nicht ziehen. Zumindest im Playtest waren Builds möglich, die einen gegen bestimmte Gegner unter einem gewissen Schadensniveau immun gemacht hatten. Auch kommt es auf das Monster an, ob es nicht auch so Sachen wie Regeneration/Schadensabsorption häufig geben wird, was sie "Mückenstiche" unterhalb einer bestimmten Schwelle ignorieren lassen wird.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 12:19
Halte ich gegen:
Young Green Dragon, AC 18, HP 136

Wenn nicht per Zufall alle vor ihm dran sind, fliegt er bei seiner Initiative ran und macht den Poison Breath. DC 16 CON oder 42 Damage (Save half damage).

Was steht noch?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 16.07.2014 | 12:20
Was wäre eigentlich mit dem Gegenteil?

Ich nenns mal "confounded immaculacy"  -CI-

Hitpoints stiegen bei CI bei minimal.
Hingegen AC Boni, Ausweichmanöver und taktische Varianten zum "Treffen" gäbs mehr.
CI - Helden machen auch rasch kraft des Levels mehr Schaden.

CI ftw!
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Sin am 16.07.2014 | 12:21
Die Miliz aus deinem Beispiel kann also den Drachen töten, weil die Immunität gegen normale Waffen entfernt wurde, nicht wegen Bounded Accuracy. Vielleicht sollte der Thread darum gehen, dass sie beim Monsterbau versagt haben und die Philosophie des Jeder-kann-jeden-töten zu weit getrieben haben, selbst wenn Bounded Accuracy eine gute Sache sein mag.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 16.07.2014 | 12:25
Über den Monsterbau kann man doch noch gar nichts sagen. Während des Playtests wurde doch schon gesagt, dass die Monster nicht repräsentativ seien. Sie wurden auch nie geupdatet.

Ich gehe davon aus, dass es auch extrem "würdige" Drachen geben wird. :D
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 12:26
[X] gut.
[X] blöd.

Mundane Charaktere ohne umfangreichen Hokuspokus (also der Fighter als klassisches Beispiel) wurden bei 3.x auch im hochstufigen Bereich nie wirklich unbesiegbar für Horden von niedrigstufigen Gegnern. Selbst bei einem hypothetischen System, bei dem die AC analog zum Angriffsbonus steigt (eine der wenigen Änderungen bei 4e, die ich wirklich gut fand) und bei dem dafür die Verbreitung und Notwendigkeit magischen Klimperkrams erheblich herabgefahren würde, wäre das noch so - irgendwann kommt halt was durch.

Zauberer hingegen werden bei 5e tendenziell eher noch übermächtiger als früher, sind also von "B.A." nicht betroffen - eine Gruppe von niedrigstufigen Monstern kann man per "Ice Storm" oder sonst irgend etwas immer noch eben mal wegwischen.

Dazu kommen noch die zwei Aspekte, dass ich a) offensichtlich eine andere Vorstellung davon habe als andere, wie häufig hochstufige Charaktere sein sollen und b) wie schon erwähnt E6 o.ä. den gleichen Effekt erzielen kann, ohne dabei die nicht-magischen Charaktere komplett unter den Bus zu werfen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: ElfenLied am 16.07.2014 | 12:28
Ich bin der einzige, der für "geht so" gestimmt hat?  :P

Ich stehe dem Thema erstmal neutral gegenüber, da ich derartige Systeme noch nicht ausgiebig gespielt habe.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 16.07.2014 | 12:31
Jeder 5th Bauer weiss, dass man Drachen hinter einer soliden Holztür nicht fürchten muss.

Vermutlich sind die Wiesen und Wälder Fifthanias mit einfachen Fluchtbretterbuden übersät und mieslaunige Drachen züchten fleissig Holzkäfermaden.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Sin am 16.07.2014 | 12:38
Über den Monsterbau kann man doch noch gar nichts sagen. Während des Playtests wurde doch schon gesagt, dass die Monster nicht repräsentativ seien. Sie wurden auch nie geupdatet.

Stimmt, dann ist das oben aufgeführte Beispiel auch eher irreführend. Es soll ja anscheinend zeigen, wie leicht "epische"* Monster von "Bauern" zerlegt werden können. Das sollte wohl eher vermieden werden, auch wenn ich sonst nur Positives an B.A. sehe. Natürlich wird DnD davon abgesehen weiterhin völlig vermurkst bleiben, ob es da viel bringt, ein bisschen Megalomanie aus den hochleveligen "Helden" zu nehmen, ist mehr als fraglich.

*sofern man Drachen in DnD als episch bezeichnen will, spätestens ab Level 5 gings ja immer los mit "Papa, wie weit ist es noch bis zum ersten Drachen?"
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 16.07.2014 | 12:39
Bei Standard-Kämpfen erwarte ich mir eigentlich nur geringe Unterschiede, die werden immer genau so schwer sein wie es der Gruppe Spaß macht, egal was das CR vorsieht.

Problematisch sehe ich eigentlich nur 3 Situationen: Das Umsetzen von Schüler & Meister Beziehungen wird erschwert. Eigentlich hat der Schwertmeister seinem Schüler nicht viel beizubringen, nur ein paar Hitpoints voraus.

Auch echt gefährliche Situationen, welche nur per alternativen zum Kampf lösbar sind werden für die Spieler weniger offen sichtlich. Ihre Chance den Drachen zu töten ist vielleicht gering, doch solange sie ihn treffen und ihm damit evtl. sogar gute Statuseffekte aufdrücken ist die Versuchung da es zu probieren.

Und dann gibt es die Situationen außerhalb der Kämpfe. Der Unterschied zwischen einem hochstufigem Charakter und einem niedrigstufigem in seinen Fertigkeitswerten ist gering, bis hin zu "nicht vorhanden". Was zur Folge hat, dass auch die Herausforderungen nicht größer werden können. Dadurch verlieren Nichtkampfherausforderungen aber an Relevanz, lassen sich schwieriger stimmig in ein hochstufiges Abenteuer einbauen. Eigentlich stört dies mich daran wohl auch am meisten, Next wirkt dadurch einfach sehr auf reines Kampfspiel reduziert, und es ist nicht abzusehen ob und vor allem wie sie dort etwas ändern wollen.

Man hatte B.A. wohl besser auf Kämpfe beschränken sollen, denn bei Fertigkeitseinsatz gibt es natürlich keine Hitpoints als Ausgleich.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Mouncy am 16.07.2014 | 12:41
Geht so. Gerade das höher, schneller, weiter der Charakter Werte mochte ich bei DnD schon immer. Wie sich das anfühlt wenn nur noch HP und Schadensoutput stark, und die restlichen Werte nur schwach steigen, muss ich noch entscheiden. Für mich noch kein Showstopper, könnte aber zu einem werden.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 12:42
Was wäre eigentlich mit dem Gegenteil?
Ein normales System, das ich in dieser Art jahrelang benutzt habe, das wäre damit. Im Grunde machen das alle Systeme so, deren Treffermechanismus auf Wurf+Fertigkeit vs. Wurf (oder fester Wert)+Fertigkeit basiert. Feng Shui zum Beispiel. Da gehen Mooks entgegen dem, was mancher glauben mag, nicht schnell über die Wupper, weil sie eine vereinfachte Schadensregel benutzen (die macht sie im Gegenteil manchmal schwerer zu erledigen als vollwertige Charaktere), sondern wegen ihrer dem typischen SC substanziell unterlegenen Fähigkeitswerte.

Der Effekt ist, dass sehr gute Charaktere bei Horden von low-level Gegnern sagen: Okay, mit denen sollte ich locker fertig werden, aber ein Risiko bleibt, weil in dem unwahrscheinlichen Fall, dass mich doch mal einer trifft, es gleich an die Substanz geht.
Während bei B.A. der Kampf gegen Horden einfach attrition warfare ist: Okay, die treffen mich natürlich andauernd (rechnerechne) aber mehr als die Hälfte meiner HP verliere ich dabei nicht. Mit den üblichen Slapstick-Konsequenzen in der Imagination, weil D&D sich immer noch nicht zur Verwendung eines vernünftigen Stamina/Lifeblood-Systems durchringen konnte.
Und mir fällt auch gerade ein, woher ich das kenne: Das ist prä-4te-Editions-DSA! Da liefen Kämpfe auch so ab, dass große Horden niedrigstufiger Gegner wie die damals noch als Kanonenfutter verwendeten Orks und Goblins einem hochstufigen Helden immer schön allmählich die Lebenspunkte weggeknabbert haben, weil man am Getroffenwerden mangels zusätzlicher Paraden (man hatte nur eine, auch wenn man von mehreren Gegnern angegriffen wurde) wenig ändern konnte.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Orlock am 16.07.2014 | 12:48
Ich bin irgendwo zwischen "gut so" und " geht so". Tendenziell finde ich es gut wenn Monster nicht mehr ganz so sklavisch an ihrer CR festgemacht werden können. Ob das Goblins auf Stufe 10 oder Drachen auf Stufe 5 ist dann egal. Wie das letztendlich in einem Stufensystem funktioniert werde ich sehen, wenn ich PHB und MM endlich in Händen halte.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 12:50
Ich gehe davon aus, dass noch nicht ganz so viele hier das Starter Set haben, richtig?

Dann lasst Euch gesagt sein:
Hobgoblins in großen Scharen sind die Pest, wenn sie treffen. Und mit AC 18 bei Challenge 1/2 auch ganz gut dabei.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 12:55
Halte ich gegen:
Young Green Dragon, AC 18, HP 136

Wenn nicht per Zufall alle vor ihm dran sind, fliegt er bei seiner Initiative ran und macht den Poison Breath. DC 16 CON oder 42 Damage (Save half damage).

Was steht noch?

Wo hast du den her? Ich hab in meiner Version nur einen normalen "Green Dragon" mit AC 16 und 127HP.

Davon ab: was steht noch? Na, alles, was nicht blöd genug war, sich auf einen Haufen zu ballen. Das schöne an Bogenschützen ist ja, dass man sie weit auseinanderziehen kann und sie immer noch wirken können. Hatte eigentlich bei der Formulierung meines Beispiels angenommen, derartige Offensichtlichkeiten müsste ich nicht extra erwähnen. Dann erwischt der Drache eben mit seiner Odemwaffe 1-3 Milizen. Und?

Mag sein, dass das ganze hinfällig wird, wenn dann im fertigen MM die stärkeren Gegner doch wieder sowas wie "Immunität gegen nichtmagische Waffen" bekommen. Kann sein, kann auch nicht sein. Zumal dann wieder Ausrüstungsfokus im Spiel ist: besiegt hat den Drachen dann nicht der Held, sondern die +1 Waffe.

Zitat
Mundane Charaktere ohne umfangreichen Hokuspokus (also der Fighter als klassisches Beispiel) wurden bei 3.x auch im hochstufigen Bereich nie wirklich unbesiegbar für Horden von niedrigstufigen Gegnern. Selbst bei einem hypothetischen System, bei dem die AC analog zum Angriffsbonus steigt (eine der wenigen Änderungen bei 4e, die ich wirklich gut fand) und bei dem dafür die Verbreitung und Notwendigkeit magischen Klimperkrams erheblich herabgefahren würde, wäre das noch so - irgendwann kommt halt was durch.

Dazu gibt es ja in 3.X den WBL, um dem Mundanen zumindest die Möglichkeit zu geben, die Lücken in seinen Fähigkeiten mittels Ausrüstung zu schließen. Ist natürlich nicht ideal, aber immerhin gibt es was. Mittels Damage Reduction und evtl Fast Healing kann man auch als Nichtmagier den Gegnerhorden halbwegs gelassen entgegentreten. Es verlangt ja niemand, dass man völlig ohne Kratzer rauskommt -- aber wenn jeder 20. Gegner trifft, bleibt man halt deutlich länger stehen als wenn jeder 4. Gegner trifft.

Zitat
Zauberer hingegen werden bei 5e tendenziell eher noch übermächtiger als früher, sind also von "B.A." nicht betroffen - eine Gruppe von niedrigstufigen Monstern kann man per "Ice Storm" oder sonst irgend etwas immer noch eben mal wegwischen.

Ja, da habe ich auch Bedenken; habe ich ja neulich im anderen Thread schonmal angesprochen. Für Zauberer geht der Trend wie gesagt eher andersrum: ihre Save DCs scalen zwar nur im Rahmen der B.A., aber die Saves der Opfer scalen meist überhaupt nicht. Wenn jeder Gegner 4 schwache Saves hat, kann man immer was in petto haben, was einen dieser schwachen Saves angreift. Selbst wenn Zauber in der Praxis nur gegen Con, Dex, Wis-Saves gehen (wie in 3E), wird doch wohl kaum eine mögliche Kreatur mehr als einen guten Save haben.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Robert am 16.07.2014 | 12:57
Andere Antwort, siehe hier: Warten wir mal ab, bis das übliche Trio Bücher raus ist?

PHB -> Dann sehen wir, was erfahrene Charaktere außer Hitpoints noch bekommen können(Basic ist genau das: Die einfachste mögliche Version von 4 Klassen)
MM -> Dann sehen wir, wie sich der Playtest-Drache in der fertigen Version verhält(Ich tippe mal auf umfangreiche Resistenzen)
DMG -> Dann sehen wir, was für Stellschrauben der SL hat, um in seiner Kampagne Helden, oder Miliz als Drachentöter zu bevorzugen(Wetten Drachenlanze darf als Beispiel für Settingregeln zu Drachen herhalten?)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 13:02
Zitat
Wo hast du den her? Ich hab in meiner Version nur einen normalen "Green Dragon" mit AC 16 und 127HP.
Starter Box, CR 8.

Dein Roter Drache hat CR 13. Scheint also doch ein wenig mehr zu sein. Er hat einen 60 ft Cone und 100 ft Flight Speed und Multiattack. Er könnte eventuell Dash und Cone in einer Runde benutzen.
Frightened bedeutet Disadvantage auf alle Angriffe.

Zitat
Wenn jeder Gegner 4 schwache Saves hat, kann man immer was in petto haben, was einen dieser schwachen Saves angreift. Selbst wenn Zauber in der Praxis nur gegen Con, Dex, Wis-Saves gehen (wie in 3E), wird doch wohl kaum eine mögliche Kreatur mehr als einen guten Save haben.
Der Green Dragon hat 4 gute Saves. Lediglich STR und INT fehlen.

Edit:
Der CR 3 Wraith hat Damage Resistance gegen nahezu alles. Ebenso bei Conditions.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: ElfenLied am 16.07.2014 | 13:03
Hobgoblins in großen Scharen sind die Pest, wenn sie treffen. Und mit AC 18 bei Challenge 1/2 auch ganz gut dabei.

Haben sie immernoch die +2d6 Schaden wenn ein Verbündeter in 5ft Umkreis um das Ziel steht?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 13:04
Haben sie immernoch die +2d6 Schaden wenn ein Verbündeter in 5ft Umkreis um das Ziel steht?
Jap! Wenn sie rankommen, tut es weh.

Edit:
Noch was zu Feuersängers Beispiel:
NSC haben nicht zwangsläufig Klassen, also Archery Style sollte man nicht unbedingt mit einbeziehen in die Berechnung. Und DEX 16 ist auch zu hochgegriffen, imho.

Alles im Vergleich zu Starter Set Gegnern/NSC.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 13:08
Es verlangt ja niemand, dass man völlig ohne Kratzer rauskommt -- aber wenn jeder 20. Gegner trifft, bleibt man halt deutlich länger stehen als wenn jeder 4. Gegner trifft.
Eben. Deutlich länger (bei gleicher Schadensabsorptionskapazität fünfmal so lange, um genau zu sein), aber nicht unendlich lange. Darum war man wie gesagt nicht unbesiegbar. Nur ganz schön tough.

Ich meine, es ist auch nicht gerade Raketenwissenschaft: Trefferpunkte skalieren exakt wie bei 3.x. Zauber skalieren exakt wie bei 3.x. (?, nicht genau analysiert, sieht mir aber so aus.) Alles andere skaliert auf einem Viertel des 3.x-Niveaus. Kann man sich ja ausrechnen, dass Klassen, die mehr auf "alles andere" setzen, da ins Hintertreffen geraten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 13:14
Zitat
Zauber skalieren exakt wie bei 3.x. (?, nicht genau analysiert, sieht mir aber so aus.)
Tun sie nicht wirklich. Die DC sind definitiv tiefer (8 + Ability Modifier + Proficiency Bonus). Stufe 8 Magier kommt evtl. mit INT 20 und Bonus auf 16.

Jener grüne Drache hat CON +6 und DEX/WIS +4.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Slayn am 16.07.2014 | 13:17
Plus: Man muss sie "per Hand" in höhere Slots schieben wenn der Schaden skalieren soll.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 13:17
Dann lasst Euch gesagt sein:
Hobgoblins in großen Scharen sind die Pest, wenn sie treffen. Und mit AC 18 bei Challenge 1/2 auch ganz gut dabei.

Um da mal einen Vergleich zu ziehen: neulich haben wir in AD&D2, _neben_ einem ganzen Schwung hochstufiger Gegner (wie Riesen verschiedener Couleur, Firewalkern etc) einige hundert Hobgoblins plattgemacht, alles an einem einzigen Tag. Unsere Charaktere waren da so zwischen Stufe 7 und 10. Es war zwar zwischenzeitlich durchaus brenzlig, aber an den Hobbos lag das nicht. Die haben wir niedergemäht wie die Schnitter im Weizen, während die kaum nennenswerten Schaden an uns gemacht haben. Und da fühlt man sich schon ziemlich badass.
Sowas wird in 5E wohl einfach nicht gehen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 13:25
Tun sie nicht wirklich. Die DC sind definitiv tiefer (8 + Ability Modifier + Proficiency Bonus). Stufe 8 Magier kommt evtl. mit INT 20 und Bonus auf 16.

Jener grüne Drache hat CON +6 und DEX/WIS +4.
Wir reden hier ziemlich aneinander vorbei, weil ich ständig das Szenario "Hochstufiger SC vs. viele niedrigstufige Monster" behandle und Du "Hochstufiges Monster vs. viele niedrigstufige (N)SC".
Die bereits erwähnten Zauber zum massenhaften Mook-Entsorgen gibt es nach wie vor, und auf ähnlichen Stufen, oder sehe ich das falsch.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Slayn am 16.07.2014 | 13:34
Die bereits erwähnten Zauber zum massenhaften Mook-Entsorgen gibt es nach wie vor, und auf ähnlichen Stufen, oder sehe ich das falsch.

Das siehst du falsch. Schadenszauber skalieren nicht mehr automatisch.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 13:37
Um da mal einen Vergleich zu ziehen: neulich haben wir in AD&D2, _neben_ einem ganzen Schwung hochstufiger Gegner (wie Riesen verschiedener Couleur, Firewalkern etc) einige hundert Hobgoblins plattgemacht, alles an einem einzigen Tag. Unsere Charaktere waren da so zwischen Stufe 7 und 10. Es war zwar zwischenzeitlich durchaus brenzlig, aber an den Hobbos lag das nicht. Die haben wir niedergemäht wie die Schnitter im Weizen, während die kaum nennenswerten Schaden an uns gemacht haben. Und da fühlt man sich schon ziemlich badass.
Sowas wird in 5E wohl einfach nicht gehen.
Natürlich wird das "irgendwie" gehen. Vielleicht nicht mit Hobgoblins, aber mit Orcs z. B..

Stufe 10  Fighter trifft nach Basic Rules wohl AC 13 mit 90 % (+10 über Ability, Proficiency, +1 Weapon). Damage: Weapon Damage + 5 (STR)  + 1d6 (z. B. Frostbrand).
Standard Orc hat 15 HP. Okay, nicht unbedingt ein Schlag (ohne entsprechende Feats aus dem PHB), aber doch schnell um. Zwei Angriffe beim Fighter.

Die Orcs haben +5 to hit und machen 9 Damage. Stufe 10 Fighter hat 59 + 20 (CON) = 79 HP. AC bei 18 - 20.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 13:37
Um da mal einen Vergleich zu ziehen: neulich haben wir in AD&D2, _neben_ einem ganzen Schwung hochstufiger Gegner (wie Riesen verschiedener Couleur, Firewalkern etc) einige hundert Hobgoblins plattgemacht, alles an einem einzigen Tag. Unsere Charaktere waren da so zwischen Stufe 7 und 10. Es war zwar zwischenzeitlich durchaus brenzlig, aber an den Hobbos lag das nicht. Die haben wir niedergemäht wie die Schnitter im Weizen, während die kaum nennenswerten Schaden an uns gemacht haben. Und da fühlt man sich schon ziemlich badass.
Sowas wird in 5E wohl einfach nicht gehen.
Naja, geht schon. Man muß halt auf Teufelkommraus alles tun, um seine Armor Class in den "trifft nur bei 20"-Bereich zu heben. Und das macht B.A. teilweise sogar einfacher. Bei Plate+Shield+Defense Fighting Style bin ich bei AC21. Um die Hobgobs nur bei 20 treffen zu lassen, müsste ich also noch 2 Punkte durch Magie o.ä. irgendwo herkriegen. Das sollte sich auf höheren Stufen wohl einrichten lassen.
Kurz gesagt: Armor Class maxen ist das a und o für den Krieger, zumal Abilities dafür praktisch keine Rolle spielen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 13:40
Das siehst du falsch. Schadenszauber skalieren nicht mehr automatisch.
Na und? Der relativ bescheidene Ice Storm, den ich hier als Beispiel genannt habe, räumt den erwähnten Hobgoblin durchschnittlich mit oder ohne geschafftem Save von der Halde. Ohne Schadenserhöhung.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 13:49
Na und? Der relativ bescheidene Ice Storm, den ich hier als Beispiel genannt habe, räumt den erwähnten Hobgoblin durchschnittlich mit oder ohne geschafftem Save von der Halde. Ohne Schadenserhöhung.
Ja, einen. Als Zauber, von denen ich auf Stufe 7 genau einen habe und der gerade mal einen Zylinder von 20ft bedeckt, wird er Massen von Hobgoblins nicht aufhalten.
Selbst wenn er 4 erwischt...wie viele kommen durch?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 13:53
Natürlich wird das "irgendwie" gehen. Vielleicht nicht mit Hobgoblins, aber mit Orcs z. B.
Hm? Die Orcs sind doch offensichtlich stärker als die Hobgobs?

Zitat
Stufe 10  Fighter trifft nach Basic Rules wohl AC 13 mit 90 % (+10 über Ability, Proficiency, +1 Weapon). Damage: Weapon Damage + 5 (STR)  + 1d6 (z. B. Frostbrand).
Standard Orc hat 15 HP. Okay, nicht unbedingt ein Schlag (ohne entsprechende Feats aus dem PHB), aber doch schnell um. Zwei Angriffe beim Fighter.

Die Orcs haben +5 to hit und machen 9 Damage. Stufe 10 Fighter hat 59 + 20 (CON) = 79 HP. AC bei 18 - 20.
Ich würde dem Fighter eher AC21 zugestehen. Wenn wir dann davon ausgehen, dass vier Orcs gleichzeitig angreifen können, trifft davon durchschnittlich einer pro Runde, also ist der Fighter nach 9 Runden platt, in denen er 9-10 Orcs umgehauen hat.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Slayn am 16.07.2014 | 14:01
Wie kommst du auf AC 21?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 14:03
Hm? Die Orcs sind doch offensichtlich stärker als die Hobgobs?
Ich würde dem Fighter eher AC21 zugestehen. Wenn wir dann davon ausgehen, dass vier Orcs gleichzeitig angreifen können, trifft davon durchschnittlich einer pro Runde, also ist der Fighter nach 9 Runden platt, in denen er 9-10 Orcs umgehauen hat.
Nein, Hobgoblins sind in Rudeln stärker.

Beim Fighter hast Du dann aber noch nicht Second Wind und Action Surge dazugerechnet, oder?
Und ich denke, mit +2 CON Modifier war ich auch eher sparsam und die HP sind auch Durchschnitt, aber das macht den Braten wohl nicht ganz so fett.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 14:06
Ja, einen. Als Zauber, von denen ich auf Stufe 7 genau einen habe und der gerade mal einen Zylinder von 20ft bedeckt, wird er Massen von Hobgoblins nicht aufhalten.
Halt so viele, wie auf 20ft. Radius drauf passen. Also zwischen einem und 40, wenn man sich mal am guten alten Grid orientiert. Sagen wir mal 10. Fireball, den man schon auf der 5. Stufe zwei mal hat, hätte btw. den gleichen Effekt. (Hm... geht auch gegen den gleichen Save. Okay, der Ice Storm ist Grütze. Nur benutzen, wenn man die höhere Reichweite unbedingt braucht.)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 14:10
Wie kommst du auf AC 21?
Z.B. Plate + Shield +  Defender Fighting Style. Ganz ohne Magie.

Nein, Hobgoblins sind in Rudeln stärker.
Sie haben einen geringeren Angriffsbonus, was erheblich wichtiger ist als der Rudelschaden. 0.25*9 > 0.15*12. (Es sei denn, sie haben noch Boni zusätzlich zu dem Schaden, worüber ich aber nicht informiert bin.)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 14:16
Zitat
Sie haben einen geringeren Angriffsbonus, was erheblich wichtiger ist als der Rudelschaden. 0.25*9 > 0.15*12. (Es sei denn, sie haben noch Boni zusätzlich zu dem Schaden, worüber ich aber nicht informiert bin.)
Kritische Treffer nicht vergessen bei der Berechnung. Die 2d6 werden mit verdoppelt.

Aber das wird mir dann zu kompliziert.  :o
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 14:26
Kritische Treffer nicht vergessen bei der Berechnung. Die 2d6 werden mit verdoppelt.

Aber das wird mir dann zu kompliziert.
Ist nicht kompliziert: 0.3*9 > 0.2*12.  Krits hatte ich allerdings wirklich nicht bedacht, die verschieben das Gleichgewicht eher gegen den SC. Die Hobgoblins schaffen übrigens den Break-even bei einer SC-AC von 17 oder weniger. Da sind wir allerdings auch schon in Bereichen, wo der Krieger eher nach 5 als nach 10 Runden eingeht...

Was ich auch nicht eingerechnet habe, waren mögliche Advantages oder Disadvantages. Advantage ist natürlich (als Äquivalent von positiven WM gesprochen) immer weniger wert, je höher man an sich schon würfeln muss.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 15:22
Und dann rechne nochmal aus, wenn z. B. (ist aus dem Playtest), jenes Feat dazukommt:

Great Weapon Master
You can let the momentum from a deadly attack carry yourweapon into another foe. You gain the following benefits:

• You gain proficiency with heavy martial weapons.
• Once per turn when you score a critical hit with a melee weapon or reduce a creature to 0 hit points with one, you can make one additional melee attack as part of the same action.
• When you make a melee attack with a heavy weapon,you can take a –5 penalty to the attack roll. If the attack hits, you can roll the weapon’s damage dice one additional time, add your Strength modifier, and add the total to the attack’s normal damage.

Musst nur AC abziehen, weil kein Shield möglich. Und bei der 3. Sache bin ich mir nicht ganz sicher: "You can roll the weapon’s damage dice one additional time"...was heisst das beim Greatsword (2d6)? Ist der Damage Dice 2d6 oder 1d6? Ich gehe von 2d6 aus, weil ansonsten die Greataxe (1d12) doch viel besser wäre.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: afbeer am 16.07.2014 | 15:29
Wo ist der Unterschied zu 4Es 1d20 +1/2 level + Items + Expertise + steigender Attributsbonus gegen eine Monster auf APL?

Die Boni werden rausgestrichen. Dadurch verschwindet die Talentsteuer mit Expertise und weiterhin wird 1d20 gewürfelt.

Es ist dasselbe ohne Addition kleiner Zahlen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 16.07.2014 | 15:30
Und ohne Stufenanstieg. Und genau dieser ist der entscheidende Punkt dabei. Gegen Herausforderungen auf deiner Stufe ändert sich nichts.

Gegen alle anderen schon. Zusätzlich ändert sich natürlich auch noch einiges an Flexibilität welche "Verteidigung" man attackieren möchte, aber das ist eigentlich ein anderes Thema und hat nur am Rande damit zu tun.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: 1of3 am 16.07.2014 | 15:39
Musst nur AC abziehen, weil kein Shield möglich. Und bei der 3. Sache bin ich mir nicht ganz sicher: "You can roll the weapon’s damage dice one additional time"...was heisst das beim Greatsword (2d6)? Ist der Damage Dice 2d6 oder 1d6? Ich gehe von 2d6 aus, weil ansonsten die Greataxe (1d12) doch viel besser wäre.

Ja, alle Waffenwürfel. Der Singular wäre "Weapon Die".
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 15:54
Ja, alle Waffenwürfel. Der Singular wäre "Weapon Die".
Mein Englisch war auch schon mal besser... :-[
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: afbeer am 16.07.2014 | 15:55
Und ohne Stufenanstieg. Und genau dieser ist der entscheidende Punkt dabei. Gegen Herausforderungen auf deiner Stufe ändert sich nichts.

Gegen alle anderen schon.

Genau die Arithmetik ist aus dem Stufenaufstieg entfernt. Die Notwendigkeit von Minions entfällt.
Die mit dem APL steigenden DC für Fertigkeiten entfallen, sie können endlich (glaubwürdig) gleich über alle Stufen sein.

Ein Gegner weit über dem APL oder unter dem APL ist weiterhin schwierig zu besiegen bzw. leicht. Die Interpretation von hp und AC verschiebt sich allerdings.

Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 16.07.2014 | 16:02
Ja, genau. Wie gesagt: Es muss auch nicht einmal etwas schlechtes sein - es verändert in erster Linie nur das Bild was man von den Helden hat und welche Art von Helden man darstellen kann, sowie welche Herausforderungen erstellt und auf welche Weise sie bewältigt werden können. Gerade bei Fertigkeitsherausforderungen (auch wenn es diese natürlich so nicht mehr gibt) ist der Unterschied wohl sehr groß, bis zu dem Punkt an dem sie eigentlich nicht mehr so umgesetzt werden können wie bisher.

Was ich mich aber frag ist ohnehin: Welchen Vorteil hat man davon eigentlich? Wie du schon sagst, die eigentliche Schwierigkeit der Monster ändert sich ja nicht, leichte Gegner bleiben leicht, schwierige schwierig. Und ob sie mich nun nicht gefährden weil ich nicht getroffen werde oder weil ihr Schaden in Relation zu meinen HP zu gering ist macht keinen echten Unterschied.

Die Nachteile sind relativ klar zu sehen weil manche Herausforderungen dadurch nicht mehr stimmig umsetzbar sind - aber (mal vom leichterem rechnen abgesehen) was sind aus eurer Sicht eigentlich die Vorteile?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: 1of3 am 16.07.2014 | 16:10
Mein Englisch war auch schon mal besser... :-[

Du bist da in guter Gesellschaft. Seit der Standardisierung Anfang des 20. Jh. nimmt "dice" als Singular wieder zu. (https://books.google.com/ngrams/graph?content=a+dice%2Cone+dice&year_start=1800&year_end=2000&corpus=15&smoothing=3&share=&direct_url=t1%3B%2Ca%20dice%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2Cone%20dice%3B%2Cc0)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 16:17
Und dann rechne nochmal aus
Das hat auf dem Schaden, den der SC bekommt, nur in soweit eine Auswirkung, als dass er durch...

Zitat
Musst nur AC abziehen, weil kein Shield möglich.
... das hier gehandicapt wird. Wenn wir also damit AC19 statt 21 veranschlagen (Defense als zweiten Fighting Style könnte er theoretisch auf Stufe 10 - aber nicht davor - nehmen), bekommt er durch 4 Orcs 14.4 Punkte Schaden pro Runde (statt 10.8). Wenn er damit durschnittlich alle zwei Runden einen zusätzlichen Orc dropped, steht er nur marginal besser da als mit Schild und ohne einen Feat aufgewendet zu haben.

Mit einer hohen AC steht und fällt man im Kampf gegen mehrere "kleine" Gegner. "Ich nehme lieber die niedrige AC, dafür gebe ich's denen ordentlich!" war schon bei vorhergehenden Edition eine Fehlkalkulation und ist dies mehr denn je.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 16:24
Zitat
Wenn er damit durschnittlich alle zwei Runden einen zusätzlichen Orc dropped, steht er marginal besser da als mit Schild und ohne Feat.
Alle 2 Runden nur einen?
Sollten es nicht mehr sein, wenn er dauerhaft die -5 auf sich nimmt?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 16:58
Alle 2 Runden nur einen?
Sollten es nicht mehr sein, wenn er dauerhaft die -5 auf sich nimmt?
War nur überschlagen, und etwas niedrig geschätzt. Unter der Annahme, dass sich das mit der regulären Extra Attack kombinieren lässt (ist das so?) und dass der erhöhte Schaden einen Orc immer ausschaltet, gehen ~1.8 Orcs pro Runde über den Jordan, zu den auch nur überschlagenen 1.0 im Normalfalle.
Dafür ist der Kämpfer dann auch nach 6 Runden (statt nach 8) am Ende. Okay, da nimmt er 10-11 Orcs statt 8 mit.

Aaaaber: Wenn er 1 Fighting Style + 1 Feat in bessere Verteidigung gesteckt hätte, könnte das schon wieder anders aussehen.

Btw, weil ich das noch nicht erwähnt habe: Second Wind fängt ungefähr eine Runde Schaden.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Archoangel am 16.07.2014 | 17:10
1. Hausregel: Prof-Bonus = 1/2 Level (mindestens 2). Macht nach oben hin ein wenig mehr Luft. Sonst braucht es eigentlich nichts. Die Probleme sehe ich (als alter AD&D-ler) ohnehin nicht.
Früher: Start-AC 10, Rahmen 10 bis -2 für SC 10 bis 3 für Monster (im Mittel 5-6) [entspräche also 10-22 bzw. 10-17 (14-15)
End-AC: bis -10 [also 30] möglich, Monster selten besser als -3 [23]

Für AD&D-ler ist soweit also alles vertraut.

Bzgl. Bauernarmee: wie bereits erwähnt steht schon in den Basic-Rules, dass wieder mal nur ausgewählte Individuen über Charakterstufen verfügen. Deine Miliz hat also Dex 11. Und sonst nichts. 30 Mann treffen also den AC 18 Drachen im Schnitt 4-5 Mal pro Runde, um dann 1W6 Schaden anzurichten, also 3,5*4,5 = ca. 16 pro Runde. Deine Bauern werden sehr schnell Toast sein, zumal du nach 25% Totalausfall echte Moralprobleme bekommen wirst, da a) abhauen und leben besser klingt als b) dableiben und sterben. Letztlich wird der Lord also (da ihm am eigenen Ableben auch kaum gelegen sein wird) eine Gruppe Abenteurer anheuern, um es dem Drachen zu erklären. Schickt die Iren - die kosten nichts!
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.07.2014 | 17:11
Schickt die Iren - die kosten nichts!
Und haben bessere Erfolgschancen...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 17:13
Im Playtest waren ja noch nicht viele Feats, aber man sieht schon:
Da ist (war) einiges brauchbares dabei. Heavy Armor Master z. B. mit DR gegen Waffen. Oder auch Tactical Warrior, welches erlaubt, allem, was sich nur irgendwie in 5ft Reichweite bewegt eine AoO reinzudrücken.

Ich freu mich aufs PHB.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skyrock am 16.07.2014 | 17:16
Mir ist BA wurscht. Ob Monster mit immer höher steigendem AC mit immer höherem Trefferbonus beharkt werden, oder ob ein statischer AC auf statischen Trefferbonus trifft, ist einerlei.
Was sich verschiebt sind Trefferchancen wenn mächtige Monster auf schwache Charaktere treffen und umgekehrt. Müsste ich einfach mal in längerer Spielpraxis austesten.

Man darf auch nicht vergessen, dass AC und Trefferbonus nicht völlig statisch sind. In beschränktem Rahmen kann man sie stufenabhängig steigern, indem man seine Ability-Score-Verbesserungen in Dex reinsteckt.

Ansonsten wäre ich nicht erstaunt, wenn im PHB oder später ein Martial Archetype für den Fighter auftaucht, der auf den entsprechenden Stufen einen flachen Bonus auf die Trefferchancen bekommt.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 17:18
@ Archo:
Zitat
1. Hausregel: Prof-Bonus = 1/2 Level (mindestens 2).
Auf alles oder nur Skills?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 17:33
1. Hausregel: Prof-Bonus = 1/2 Level (mindestens 2). Macht nach oben hin ein wenig mehr Luft.

Daran hab ich auch schon gedacht. Kann man wohl machen, muss aber dann wohl auch die Monster wieder anpassen und die ACs. Und vllt am besten eine AC- und Save-Progression einführen.
Natürlich gälte diese Anhebung nicht nur für Skills, sondern _gerade_ für Angriffswürfe. Für Save-DCs aber wohl eher nicht, da sind die mit den schwachen Saves schon genug gearscht.

Zitat
Früher: Start-AC 10, Rahmen 10 bis -2 für SC 10 bis 3 für Monster (im Mittel 5-6) [entspräche also 10-22 bzw. 10-17 (14-15)
End-AC: bis -10 [also 30] möglich, Monster selten besser als -3 [23]

Für AD&D-ler ist soweit also alles vertraut.

Nur, dass man bei AD&D auch tatsächlich auf deutlich negative ACs kommt, bei 5E ist jeder einzelne Punkt über 20 schon ein Gefrickel für sich.

Zitat
Bzgl. Bauernarmee: wie bereits erwähnt steht schon in den Basic-Rules, dass wieder mal nur ausgewählte Individuen über Charakterstufen verfügen.

Achja, das wurde in der Tat schon erwähnt. Dann ist es sowieso kein Spiel für mich. Getrennte Regeln für SCs und NSCs finde ich immer schon bescheuert. Das ist in der Tat eines meiner obersten Credos [Pl von Credo?], dass für alle Beteiligten die gleichen Regeln gelten sollten.

Zitat
In beschränktem Rahmen kann man sie stufenabhängig steigern, indem man seine Ability-Score-Verbesserungen in Dex reinsteckt.

Kannst auch löten, da die Leichten Rüstungen nur AC 12+Dex bieten, also kommst du selbst mit maximaler Dex (+5) nicht über den Wert, den auch eine mittlere oder schwere Rüstung mit schlechterer Dex böte.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 17:33
Man darf auch nicht vergessen, dass AC und Trefferbonus nicht völlig statisch sind. In beschränktem Rahmen kann man sie stufenabhängig steigern, indem man seine Ability-Score-Verbesserungen in Dex reinsteckt.
Bringt nix, zumindest dem Fighter nicht. Selbst mit maximalem Dex-Bonus + Leiche Rüstung bist Du in AC schlechter als mit Plate (die keinen Dex-Bonus zulässt.)

EDIT: Oh, zwei Dumme, ein Gedanke...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 17:36
Zitat
Natürlich gälte diese Anhebung nicht nur für Skills, sondern _gerade_ für Angriffswürfe.
Wozu?
Die Angriffswürfe sind hoch genug für die Monster. Dann muss ich an denen nämlich auch nicht rumschrauben.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 17:40
Daran hab ich auch schon gedacht. Kann man wohl machen, muss aber dann wohl auch die Monster wieder anpassen und die ACs. Und vllt am besten eine AC- und Save-Progression einführen.
So in der Art von:
Fighter-Grundtyp: 1. Stufe +1 BAB, 2. Stufe +1 AC und dann alle zwei Stufen genau so.
Cleric/Rogue-Grundtyp: 1. Stufe Hokuspokus/Spezialfähigkeit, 2. Stufe +1 BAB, 3. Stufe +1 AC und dann alle drei Stufen genau so.
Wizard-Grundtyp: 1. Stufe Hokuspokus/Spezialfähigkeit, 2. Stufe andere Art von Hokuspokus/Spezialfähgikeit, 3. Stufe +1 BAB, 4. Stufe +1 AC und dann alle vier Stufen genau so.

Ist dann immer noch doppelt so "bounded" wie bei 3.5, aber deutlich weniger als bei 5e.

Andererseits kommen wir mit solchen Diskussionen schon wieder in den Bereich sinnlosester Zeitverschwendung, da so grundlegende Dinge sowieso nicht mehr geändert werden...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 18:11
Wozu?
Die Angriffswürfe sind hoch genug für die Monster. Dann muss ich an denen nämlich auch nicht rumschrauben.

Zusammen mit der AC-Progression klappt es aber dann wenigstens, dass man sich nicht mehr (überspitzt gesagt) noch auf Level 10 vor jedem müffeligen Orktrupp in die Hosen machen muss.

Aber andererseits wäre mir das auch schon wieder zuviel Hausregelei an grundlegenden Spielmechaniken; dann kann ich's auch gleich lassen und bei bewährten Systemen bleiben.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 18:29
Zitat
Zusammen mit der AC-Progression klappt es aber dann wenigstens, dass man sich nicht mehr (überspitzt gesagt) noch auf Level 10 vor jedem müffeligen Orktrupp in die Hosen machen muss.
Muss man sich so auch nicht.  ::)

Orks haben +5 und machen je nach Waffe Schaden, mit Greataxe: 9.

Und für Stufe 10 werden laut Playtest schon mal ein Legendary Item vorgeschlagen (als min. Lvl.: 9). Z. B. ein Belt of Cloud Giant mit STR 27.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 18:57
Ich denke, wir haben die Zahlen schon durchgekaut. Oder hab ich das erst als Entwurf geschrieben und dann nicht gepostet?
Wie gesagt, schau mal, wir haben da in früheren Editionen (2/3) manchmal nicht Kämpfe sondern _Schlachten_, in denen man schonmal ~60 Hobbos oder Orks etc gleichzeitig aufreibt, ohne dabei groß ins Schwitzen zu geraten; und das dient dann nur als Aufwärmrunde vor den _eigentlich_ wichtigen Kämpfen.
Was machst du in 5E auf Stufe 8, wenn du 60 Hobbos gegenüberstehst? Selbst wenn sie _nicht_ von einem Riesen angeführt werden?

[Natürlich machen wir das nicht jeden Tag, weil es schon eine ziemlich langwierige Würfelei ist. Aber in unserer letzten Unternehmung lief es halt darauf hinaus, dass das unsere Gegner waren, also mussten wir da durch.]
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 19:04
Zitat
Was machst du in 5E auf Stufe 8, wenn du 60 Hobbos gegenüberstehst?
Nennst Du das allen Ernstes "Normal" bzw. willst Du, dass das Spiel darauf ausgerichtet ist?

Selbst bei 3.5 wäre das bestenfalls außergewöhnlich. Ansonsten wie immer: Fireball oder andere magische Gegenstände.

(Abgesehen davon, dass der Hobgoblin in 5E viel stärker ist als in 3.5....)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Nebula am 16.07.2014 | 19:07
wie macht ihr das dann bei sovielen Gegnern? 4 Feuerbälle oder Würfelt ihr da 60 Attacken, selbst das würde ja episch lange dauern
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 16.07.2014 | 19:08
Was machst du in 5E auf Stufe 8, wenn du 60 Hobbos gegenüberstehst? Selbst wenn sie _nicht_ von einem Riesen angeführt werden?

"In die Hosen"

Die Hobgoblins scheinen mit dieser 2W6 Extraschaden Regel geradezu tödlich. Mit ein bischen Glück machen ein Dutzend von denen einen 10-stufigen Krieger platt.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 19:22
"In die Hosen"

Die Hobgoblins scheinen mit dieser 2W6 Extraschaden Regel geradezu tödlich. Mit ein bischen Glück machen ein Dutzend von denen einen 10-stufigen Krieger platt.
Nicht nur das. Auch die HP sind ja vollkommen anders als bei 2E/3E Hobgoblins, ebenso die AC.

Vergleichbar wären wahrscheinlich Twig Blights aus dem Starter Set Abenteuer: +3 Hit, 3 Dmg, 4 HP und AC 13.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 16.07.2014 | 19:22
"In die Hosen"

Die Hobgoblins scheinen mit dieser 2W6 Extraschaden Regel geradezu tödlich. Mit ein bischen Glück machen ein Dutzend von denen einen 10-stufigen Krieger platt.
Für die Hobgobs müsste ich jetzt noch mal separat rechnen, aber bei den Orcs reichen 12-15 für diese Aufgabe aus.
(Immer übrigens nach meiner willkürlichen Maßgabe, dass 4 auf einmal angreifen. Wenn sie den SC völlig umstellen, also nach alten Maßstäben 8 angreifen, geht's natürlich entsprechend doppelt so schnell bergab.)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 19:27
Für die Hobgobs müsste ich jetzt noch mal separat rechnen, aber bei den Orcs reichen 12-15 für diese Aufgabe aus.
(Immer übrigens nach meiner willkürlichen Maßgabe, dass 4 auf einmal angreifen. Wenn sie den SC völlig umstellen, also nach alten Maßstäben 8 angreifen, geht's natürlich entsprechend doppelt so schnell bergab.)
Wie gesagt, Basic Rules. Sobald Feats und magische Items ins Spiel kommen, wird es schon ein bisschen anders aussehen.

Und auch die Orcs entsprechen nicht dem 2E/3E Standard.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 16.07.2014 | 19:28
Moep, jetzt hab ich vergessen zu posten, was ich eigentlich sagen wollte:

Ich kann schon den Sinn bzw die Absicht hinter B.A. erkennen und verstehen. Dass man z.B. munter sandboxartig drauflosspielen kann, ohne die Gegenden deutlich in "Lowlevel", "Midlevel" etc unterteilen zu müssen. Ja, das kann schon den SoD brechen. "You must be this tall to enter this area". Oder auch die immer wieder bemühten Stadtwachen.

Meine Lösung für 3.5 ist da halt ganz einfach, Spielstart auf nicht ganz dem untersten Level. Sondern eher so Level 4 rum. Und Stadtwachen sind halt meinetwegen Level 4-6. Wenn die SCs dann da rauswachsen und z.B. auf Level 10 keinen Respekt mehr vor den Stadtwachen haben müssen? Ja, scheiss drauf! Das sind Stufen, auf denen sie meinetwegen die ganze Stadt übernehmen können und den Wachen dann _sagen_ was sie tun sollen! Ich habe keinerlei Interesse daran, hochstufige SCs durch mitlevelnde NSCs klein zu halten. (Davon abgesehen, dass ich doch meistens mit Erwachsenen spiele, die aus dem Alter sowieso raus sind, wo sie meinen Sperenzchen machen zu müssen.)

Durch den Start auf Level 4 habe ich übrigens auch so eine Art "Bounded Accuracy": dadurch wächst nämlich das Powerniveau der Charaktere nicht mehr um den Faktor 20/1=20, sondern nur noch um 20/4=5, wenn man über die volle Distanz geht.

Der "Lowlevel Gegner" ist bei mir halt dann auch nicht CR 1/2, sondern CR2-3 (das heisst also auch, ich erspare meinen Spielern den Goblindungeon). Und der bleibt bis ca. Stufe 10 auch relevant (gibt XP gemäß Tabelle). Danach aber ist er eben nicht mehr relevant, und die SCs brauchen sich dann auch nicht mehr mit Grottenschraten oder Orkbarbaren rumschlagen, sondern spielen bis dahin längst in einer anderen Liga. Und wenn sie doch auf einen Orkverband treffen? Dann wird der sicherlich windelweich geprügelt, ohne dass man sich selber nennenswert Sorgen machen müsste (dafür gibts dann halt auch nur symbolische XP).
Das find ich an 3E immer schon gut: der wechselnde Fokus. Verjüngungseffekt. Immer neue Herausforderungen. Und _Größe_ der _Helden_. Da hab ich inzwischen bei der 5E nicht nur Zweifel, ich bin fast überzeugt dass sie das nicht liefern kann.

Zu euren Rückfragen:

Nennst Du das allen Ernstes "Normal" bzw. willst Du, dass das Spiel darauf ausgerichtet ist?

Das war jetzt tatsächlich in AD&D2 - also in einem Spiel ohne Challenge Ratings etc. Da läuft das Spiel so, dass wir uns als Gruppe unsere eigenen Ziele suchen, und der SL bereitet dann entsprechend vor. Da wollten wir eben eine verlorengegangene Zwergenstadt à la Moria erobern. Dass es da mit 4x3 Gegnern nicht getan ist, wussten wir vorher. Das Geile daran finde ich, dass es klappt.

wie macht ihr das dann bei sovielen Gegnern? 4 Feuerbälle oder Würfelt ihr da 60 Attacken, selbst das würde ja episch lange dauern

Da ist glaub ich 1 Feuerball geschmissen worden oder maximal zwei, den Rest haben wir von Hand aufgeräumt. Wichtiger war da die Nebelgranate, damit uns die Bogenschützen nicht durchsieben konnten. Mein Gish hat da glaub ich schon so um die 12-14 Gegner erwischt - in einem Takt von ca 3 pro Runde - aber genau Buch führe ich da nicht.

Außerdem ist es bei AD&D auf den Stufen normal, dass man mit Followern arbeitet. Die können sich dann auch schonmal um die Mooks kümmern, während man selbst sich zu den Bossen vorarbeitet. In diesem Fall hatten wir eine Zwergenkompanie dabei, aber die Speerspitze stellten immer noch wir. Die Kompanie hat von den 60 Gegnern vielleicht 4 oder so weggemacht (ohne eigene Verluste).
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 16.07.2014 | 19:36
Zitat
Immer neue Herausforderungen. Und _Größe_ der _Helden_. Da hab ich inzwischen bei der 5E nicht nur Zweifel, ich bin fast überzeugt dass sie das nicht liefern kann.
Deine Kristallkugel hätte ich auch gerne.  :)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 16.07.2014 | 21:46
Bei D&D 5e braucht man nicht auf Level 4 starten, weil man durch die unteren Level sehr schnell durchkommt.
Das ist so gewollt.

Ich finde es auch besser mit Stufe 1 zu starten, insbesondere bei einem komplett neuen System und weil Stufe 1 auch was hat... Man lernt Dinge, die später das Charakterspiel beeinflussen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: afbeer am 17.07.2014 | 09:28
wie macht ihr das dann bei sovielen Gegnern? 4 Feuerbälle oder Würfelt ihr da 60 Attacken, selbst das würde ja episch lange dauern
4 Charaktere gegen 20 einstufige Kämpfer und ihre 5 Anführer war im wesentlichen nach einem Spreu-vom-Weizen-trennenden Feuerball vorbei.
Die angebrannten Anführer haben noch wehgetan aber nach weiteren drei Runden Nahkampf auch besiegt.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 10:15
Zitat
Das find ich an 3E immer schon gut: der wechselnde Fokus. Verjüngungseffekt. Immer neue Herausforderungen. Und _Größe_ der _Helden_. Da hab ich inzwischen bei der 5E nicht nur Zweifel, ich bin fast überzeugt dass sie das nicht liefern kann.
Nachdem ich nochmal über diese Aussage nachgedacht habe, wundere ich mich noch mehr.

1.
Das System "Bounded Accuracy" hat ja nun nichts mit besagtem Verjüngungseffekt (wenn ich denn richtig verstehe, was damit gemeint ist) oder neuen Herausforderungen zu tun. Das liegt ja ganz allein am SL, was er den Spielern so vorsetzt.

2.
"Bounded Accuracy" bietet eigentlich sogar mehr Optionen als es 3.0/3.5 (unmodifiziert) tut. Machen wir uns nichts vor: Ab einer gewissen Stufe der Gruppe konnte ein SL mit einem Rotstift durch seine MMs gehen und scharenweise Monster streichen, weil sie vom CR zu niedrig waren. Gerade dann, wenn man keine Lust/Zeit hatte, sie mit Templates, Klassenstufen, etc. zu versehen. Hatte schon seinen Grund, warum WotC 5+ MMs rausgebracht hat...

Auch das wird man weitermachen können. Aber nun besteht auch für SL die Option, bestimmte Monster nicht mehr komplett vom Spielfeld zu fegen. Wenn ich, als Beispiel, eine Forgotten Realms-Kampagne leiten will, die bis Stufe 15+ im hohen Norden gegen Oboulds Horden kämpfen soll, kann ich (nicht nur) auch Standard Orcs verwenden und wenigstens Charaktere kitzeln.

Ich bekomme also eine Option hinzu und muss eventuell nicht den Fokus einer Kampagne komplett verbiegen, nur weil die Charaktere zu stark werden. In der Vergangenheit war es tatsächlich irgendwann so, dass wir von den Forgotten Realms einfach mal auf die Planes umgestiegen sind ab einer gewissen Stufe, weil der SL es leid war, entsprechende Gegner "hochzupimpen". Eberron noch extremer, da es dort (wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht) kaum hochstufige NSC gibt, es sei denn, man schickt die Gruppe nach Sarlona/Xen´Drik.

Und um die Größe der Helden mache ich mir auch keine Sorgen. Davon ausgehend, dass sie mehr magisches Zeug haben werden als die Durchschnittsbevölkerung, werden sie sehr mächtig werden. Alleine eine einfache Potion of Speed macht Charaktere, im Vergleich, (über)mächtig. Und: Wenn es, wovon ich ausgehe, Magic Item Creation Feats geben wird (oder zumindest Regeln dafür), wird dies noch mehr gegeben sein und diese Feats gegenüber 3.0/3.5 deutlich aufwerten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 10:22
Im Prinzip ist (wenn man dies so will) dann aber ein System verschiedener Monsterkategorien sinnvoller.

Stufe 1 Monster werden einen Stufe 15 Charakter noch treffen - doch schlicht nicht genug Schaden machen und gegen seine weiteren Optionen zu wenig Gegenmaßnahmen haben.

Hier wäre es sinnvoller gleich den Weg zu gehen und passende Monster zu schaffen welche zwar Stufe 15 sind, aber dennoch das Flair vieler Gegner einfangen. Muss ja nicht einmal mit den 4E Minions geschehen, auch wenn diese wohl dafür tatsächlich ebenfalls die bessere Wahl wären.

Problematisch (mal von den großen Problemen außerhalb von Kämpfen abgesehen) sehe ich in erster Linie Statuseffekte. Der Schaden der niedrigstufigen Monster mag zu gering sein, ihre Statuseffekte wirken aber ganz normal sobald der Gegner getroffen wird. Das führt zu dem Effekt dass zwei Monster gegen Stufe 1 Gegner gleich stark sein können - gegen Stufe 10 Gegner aber unterschiedlich stark.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 10:28
Zitat
Hier wäre es sinnvoller gleich den Weg zu gehen und passende Monster zu schaffen welche zwar Stufe 15 sind, aber dennoch das Flair vieler Gegner einfangen.
Das verstehe ich nicht. Kenne aber auch die 4E gar nicht.

Zitat
Problematisch (mal von den großen Problemen außerhalb von Kämpfen abgesehen) sehe ich in erster Linie Statuseffekte. Der Schaden der niedrigstufigen Monster mag zu gering sein, ihre Statuseffekte wirken aber ganz normal sobald der Gegner getroffen wird.
Denke, die meisten werden Save basiert sein. Das sollte dann nicht mehr so gravierend sein. Mal abgesehen davon, dass viele der niedrigstufigen Gegner auch Probleme haben werden, "gut" zu treffen. Natürlich mehr als 5 %, wie es z. B. in 3.0/3.5 war.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 17.07.2014 | 10:30
Hier wäre es sinnvoller gleich den Weg zu gehen und passende Monster zu schaffen welche zwar Stufe 15 sind, aber dennoch das Flair vieler Gegner einfangen. Muss ja nicht einmal mit den 4E Minions geschehen, auch wenn diese wohl dafür tatsächlich ebenfalls die bessere Wahl wären.

Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Der große Segen der BA ist doch - bei aller Kritik, die man anbringen kann -, dass man keine Minions mehr braucht und nicht innerweltlich solche Merkwürdigkeiten hat, dass man am Anfang nur Orks auf Stufe 3 mit zig TP begegnet und später dann diesen Glasknochenorks, die aber kämpfen und ausweichen wie die Weltmeister.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: 1of3 am 17.07.2014 | 10:42
Die Minions halte ich auf für eine der schwächsten Stellen in der vierten Edition, weil sie gewisse Regelemente ausschalten. Minions werden nur mit Treffern ausgeschaltet. Es gibt also keine Möglichkeit sie mit Autoschaden oder Damage on a Miss auszuschalten. D.h. es kann einfacher sein einen runtegehauenen Nicht-Minion auszuschalten als einen Minion. Sehr merkwürdig.

Von den innerweltlichen Merkwürdigkeiten mal ganz zu schweigen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 10:45
Im Prinzip meine ich damit, dass es besser ist Monster gleich für genau den Zweck zu schaffen den man erreichen will, anstatt andere Monster dafür zu benutzen. (Und natürlich genauso besser wenn die Spieledesigner diese gleich bereitstellen)

Sprich: Wenn ich eine Horde Gegner haben will die durch ihre Masse Stufe X Charakteren gefährlich sind so ist es sinnvoller dafür auch ein Monster zu benutzen welches tatsächlich für diese Stufe gebaut wurde - aber mit dem Zweck in eben so einer Horde genutzt zu werden.

Die 4E macht dies durch verschiedene Monsterkategorien, welche letztlich einfach der Rolle entsprechen welche das Monster in dieser Begegnung hat. Aber bevor nun einer ankommt und sich an dieser bösen Edition stört...das geht problemlos auch anders, eigentlich bezieht sich das Argument nur darauf, dass man mit Nebenwirkungen rechnen muss wenn man Monster außerhalb des Kontext benutzt für den sie gemacht wurden.

Der Stufe 1 Gegner kann durchaus auch auf Stufe 10 noch benutzt werden um so etwas darzustellen.

Das Ergebnis ist aber am Ende meist schlechter als mit einem echtem Stufe 10 "Hordengegner" wenn du so willst, und Nebenwirkungen wie das Beispiel mit den Statuseffekten sind dort dann recht häufig. Und ob die Save basiert sein werden? Am Ende wissen wir es natürlich nicht, in Basic gibt es durchaus Beispiele bei denen so etwas anders ist. Und Monster haben ja ohnehin eigene Regeln.

Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Der große Segen der BA ist doch - bei aller Kritik, die man anbringen kann -, dass man keine Minions mehr braucht und nicht innerweltlich solche Merkwürdigkeiten hat, dass man am Anfang nur Orks auf Stufe 3 mit zig TP begegnet und später dann diesen Glasknochenorks, die aber kämpfen und ausweichen wie die Weltmeister.

Wie gesagt: Eigentlich geht es mir da nicht einmal generell um Minions - da diese ja nur ein Weg sind um so etwas umzusetzen. Rein von den nötigen Treffern um einen Gegner niederzustrecken nehmen sich wohl Minions als auch Stufe 1 Gegner gegen Stufe 10 Gegner nicht viel. Das sind jeweils einer, mit Ausnahmen. (Gibt ja auch Minions welche mehrere Treffer überleben).

Aber wie du schon sagst: Der Unterschied liegt darin wie gut sie kämpfen. Minions sind auf Gegner ihrer Stufe ausgelegt, das bedeutet sie machen (anteilig) vergleichbaren Schaden wie ein Monster der gleichen Stufe. Sie haben je nach Minion Art dann auch Fähigkeiten die dieser Stufe entsprechen.

Stufe 1 Gegner in Next sind dagegen auf Stufe 1 Charaktere ausgelegt. Ob eine bestimmte Anzahl von ihnen passend für eine höherstufige Gruppe ist dürfte sehr stark von Fall zu Fall abhängig sein. Manche haben Fähigkeiten die auch hochstufige Charaktere ärgern können, andere eher nicht. Dies macht aber die Encountergestaltung schwieriger und Fehleranfälliger.

Die Minions halte ich auf für eine der schwächsten Stellen in der vierten Edition, weil sie gewisse Regelemente ausschalten. Minions werden nur mit Treffern ausgeschaltet. Es gibt also keine Möglichkeit sie mit Autoschaden oder Damage on a Miss auszuschalten.

Autoschaden wirkt natürlich auch auf Minions, Treffer sind nicht zwingend nötig. Nur Damage on a miss ist ausgeschaltet. Würde rein thematisch dort aber auch wenig Sinn machen. Aber lass uns mal von Minions wegkommen, im Prinzip habe ich das Thema Monsterkategorien nicht wegen diesen gebracht sondern nur um zu zeigen, dass das Monsterlevel nicht die einzige Möglichkeit ist um unterschiedliche Gegnerzahlen und individuellere Kampfbegegnungen hinzubekommen. Und es eher ein schlechtes Design ist für diese Zwecke niedrigstufige Gegner zu benutzen. Ist ein allgemeines Thema, und ich mag hier nun auch nicht schon wieder eine 4E Diskussion lostreten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 17.07.2014 | 10:59
Manche haben Fähigkeiten die auch hochstufige Charaktere ärgern können, andere eher nicht. Dies macht aber die Encountergestaltung schwieriger und Fehleranfälliger.
 

Ich glaube auch nicht, dass der Fokus bei Next darauf liegt, balancierte Encounter zu bauen. Man möchte davon ja gerade weg: Ein Pit Fiend beschwört eine völlig zufällige Anzahl an Untergebenen - also schwingt der Kampf entweder wild in die eine oder andere Richtung.
Im Rahmen der 4E wäre das eine kleine Undenkbarkeit gewesen, da beschwört der Pit Fiend gerade so viele Teufel, dass es einen balancierten Encounter ergibt - was der SL vorher austüfteln sollte.
Es gibt keinen Dire Wolf mal als Skirmisher, Brute und Quasi-Controller, der ständig rumgrabbt, sondern halt "den" Dire Wolf, der innerhalb der Spielwelt konsistent bleibt und auf den die Spieler sich im Laufe der Zeit lernmäßig einstellen können.
Ich habe mal auf dem Blog eines Designers gelesen: Vor der dritten und vierten Edition gab es keine einzelnen "Encounter" - der ganze Dungeon ist der Encounter. Zu diesem Spielgefühl will man, wenn ich das richtig sehe, zurück.

Fürs Sandboxen finde ich den Ansatz von Next viel besser. Wenn man taktisch gut ausgewogene Herausforderungen basteln und bewältigen möchte, ist die 4E besser.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Mouncy am 17.07.2014 | 11:02
In einer Phandeldingens Mienen Rezi (glaube von Thaysal) habe ich gelesene, dass da ein Monster als "Spellcaster lvl 4" bezeichnet wird. Klingt für mich stark nach Monsterkategorie.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 11:02
Zitat
Das Ergebnis ist aber am Ende meist schlechter als mit einem echtem Stufe 10 "Hordengegner" wenn du so willst, und Nebenwirkungen wie das Beispiel mit den Statuseffekten sind dort dann recht häufig.
Auch das kann man noch nicht sagen. Jedem dürfte klar sein, dass z. B. 60 Orks (CR 1/2) nicht einem CR 30 Encounter entsprechen (Milchmädchenrechnung).

Also bleibt es abzuwarten, ob und wie im MM oder DMG (oder Zusatzbuch) Massenkämpfe geregelt werden.

Übrigens auch kein "neues Problem":
Man gucke sich Stirges 3.5 an. Wenn sie an einen Charakter herankamen, hatten sie mit +7 Touch Attack auch gute Chancen, zu treffen. In großen Zahlen sehr gefährlich, denn 4 CON-Schaden ist auch für höherstufige Charaktere nicht zu verachten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 11:04
In einer Phandeldingens Mienen Rezi (glaube von Thaysal) habe ich gelesene, dass da ein Monster als "Spellcaster lvl 4" bezeichnet wird. Klingt für mich stark nach Monsterkategorie.
Das war meine Rezi, die Taysal verlinkt hat.

Und durch eben jenen NSC bin ich u. a. gespannt darauf, wie Monster/Gegner "gebastelt" werden sollen/können.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 11:12
Ich glaube auch nicht, dass der Fokus bei Next darauf liegt, balancierte Encounter zu bauen. Man möchte davon ja gerade weg: Ein Pit Fiend beschwört eine völlig zufällige Anzahl an Untergebenen - also schwingt der Kampf entweder wild in die eine oder andere Richtung.
Im Rahmen der 4E wäre das eine kleine Undenkbarkeit gewesen, da beschwört der Pit Fiend gerade so viele Teufel, dass es einen balancierten Encounter ergibt - was der SL vorher austüfteln sollte.
Es gibt keinen Dire Wolf mal als Skirmisher, Brute und Quasi-Controller, der ständig rumgrabbt, sondern halt "den" Dire Wolf, der innerhalb der Spielwelt konsistent bleibt und auf den die Spieler sich im Laufe der Zeit lernmäßig einstellen können.
Ich habe mal auf dem Blog eines Designers gelesen: Vor der dritten und vierten Edition gab es keine einzelnen "Encounter" - der ganze Dungeon ist der Encounter. Zu diesem Spielgefühl will man, wenn ich das richtig sehe, zurück.

Fürs Sandboxen finde ich den Ansatz von Next viel besser. Wenn man taktisch gut ausgewogene Herausforderungen basteln und bewältigen möchte, ist die 4E besser.

Ja, das ist durchaus denkbar. Auch wenn dies natürlich nur Tendenzen sind. In der 4E gabs ja auch zufallsbasierte Encounterstufen, und auch recht viele Encounter bei denen die Stärke der Gegner davon abhängt was man zuvor getan oder unterlassen hat.

Ich wollte auch nur darauf hinaus, dass Bonded Accuracy nicht unbedingt diesen "bau dir deinen passenden Encounter aus vielen möglichen Monstern" Ansatz besonders gut unterstützt. Dafür gibt es bessere Mittel, und die Nebenwirkungen sind eben teilweise echte Stolperfallen, gerade für unerfahrene Spielleiter.

Persönlich halte ich für Sandboxen es sehr wichtig, ein gutes Challenge Rating System zu haben. Einfach weil ich dort natürlich auch haben möchte, dass die Spieler mal in einen Gegner reinstolpern der zum Kämpfen zu stark oder zu schwach für sie ist. Was dann andere Herangehensweisen sinnvoller macht. Das klappt aber am besten wenn ich halbwegs einschätzen kann was zu schwach oder zu stark ist, und auch wenn die Spieler dies halbwegs einschätzen können und anhand dessen was sie wissen sinnvolle Entscheidungen treffen können.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 11:14
Ich sehe deine Stirges und erhöhe um eine Allip.

;)
Will sagen, es gibt leider in 3.5 eine handvoll brutal fehlbewerteter Monster, mit Fähigkeiten gegen die man auf den erwarteten Stufen überhaupt nicht anstinken kann. Es sind zwar nur Ausreißer, aber maßgeblich dafür verantwortlich, dass viele das CR-system als gescheitert betrachten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 11:16
Ich sehe deine Stirges und erhöhe um eine Allip.

;)
Will sagen, es gibt leider in 3.5 eine handvoll brutal fehlbewerteter Monster, mit Fähigkeiten gegen die man auf den erwarteten Stufen überhaupt nicht anstinken kann. Es sind zwar nur Ausreißer, aber maßgeblich dafür verantwortlich, dass viele das CR-system als gescheitert betrachten.
Die hat es, meiner Meinung nach, auch jetzt schon D&D 5E. Also ein paar der Monster aus dem Starter Set-Abenteuer haben mich schon tote Charaktere sehen lassen.  ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 11:20
Lustigerweise sieht dies ja sogar Mearls so. Der hat neulich ja mal gesagt, obwohl ein Gegner prinzipiell ins EXP Budget für die Encountererstellung passt heißt dies noch nicht, dass er auch wirklich passend ist. Erschreckenderweise meinte er dies schon bei einem CR2 Gegner für eine Stufe 1 Gruppe.

Bei diesem Artikel war auch eine Tabelle zur Encountererstellung aber genaueres wird wohl erst der DMG bringen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 11:35
Naja, auch nicht wirklich neu.

Nimm eine niedrigstufige 3.0/3.5 Gruppe ohne Fernkämpfer und bring einen fliegenden Gegner, der auf Entfernung angreifen kann.
Oder auch ein Klassiker, den ich mal unvorsichtigerweise im Doppelpack eingebaut habe: "Oh, was für schöne Lichter..." (http://www.dandwiki.com/wiki/SRD:Will-O%27-Wisp)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 17.07.2014 | 11:43
Was dann andere Herangehensweisen sinnvoller macht. Das klappt aber am besten wenn ich halbwegs einschätzen kann was zu schwach oder zu stark ist, und auch wenn die Spieler dies halbwegs einschätzen können und anhand dessen was sie wissen sinnvolle Entscheidungen treffen können.

Das hängt ja nicht nur an den Monstern, sondern auch an der Spielergruppe. Vielleicht täusche ich mich, aber ich glaube, es ist jetzt auch viel schwieriger, die "Macht" einer Party genau zu bestimmen, zumal die Vorgaben, was eine balancierte Gruppenzusammenstellung sei, aufgelockert wurden.
Kämpfer machen ja immer einen richtigen Leistungssprung, wenn sie eine neue Attacke dazubekommen. Oder es kann sehr entscheidend sein, dass jetzt ein bestimmter Zauber verfügbar ist.
Ich vermute, dass jede Gruppe sich an ihre Herausforderungen wird herantasten müssen und sich weder SL noch Spieler fest auf ein allgemeingültiges CR verlassen kann.

Das führt dazu, dass man insgesamt vorsichtiger spielt und Sachen hortet, die man in der Not gebrauchen kann.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 11:57
Sehe ich genauso. Ist aber aus meiner Sicht eben für das Thema Sandbox eher schlechter - weil ich dort ja gerade den Effekt einer "Nicht-Kampagnen-Welt" erzeugen will in der die Monster nicht an die Spieler angepasst sind, sondern möglichst stimmig in ihre Umgebung passen. Die Gegner sind nicht da weil es Spielercharaktere gibt, sondern aus eigenen Gründen und Motiven. Ihre Beziehungen zueinander sind ebenfalls nicht von den Spielercharakteren abhängig, sondern auch ohne diese vorhanden.

Je schlechter ich als Spielleiter dabei einschätzen kann wie stark oder schwach die Gruppe oder die Monster sind, umso weniger stimmig wird dies auch werden, umso schlechter passt die Situationsbeschreibung zu dem was am Spieltisch passiert. Man bekommt dann leicht Effekte wie: "warum hat Gruppe X eigentlich nicht ABC gemacht, die waren doch viel stärker als Gruppe Y", weil die Interaktion zwischen einzelnen Protagonisten innerhalb der Sandbox eine Kluft zwischen Mechanik und Rollenspiel aufdeckt.

Oder anders gesagt: Je weniger stimmig die Spielwelt herüber kommen muss, umso weniger wichtig wird ein gutes Challenge Rating.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 13:02
Das System "Bounded Accuracy" hat ja nun nichts mit besagtem Verjüngungseffekt (wenn ich denn richtig verstehe, was damit gemeint ist) oder neuen Herausforderungen zu tun. Das liegt ja ganz allein am SL, was er den Spielern so vorsetzt.

Ich meine damit unter anderem, dass das Spiel als solches sich verändert, bedingt durch die neuen Spielsachen die man so über die Level freischaltet. Das ist natürlich bei den Zaubern am offensichtlichsten, und die gibt es ja auch weiterhin in 5E. Aber hoffentlich stark abgeschwächt, weil sonst der BA-Fighter gegen den Wizard noch weniger zu melden haben wird als je zuvor. Aber darauf will ich grad gar nicht hinaus.
Der Punkt ist: in 3.5 fühlt sich das Spiel auf Stufe 12 ganz anders an, und man macht ganz andere Sachen, als auf Stufe 3 oder so. Und das gefällt mir. 5E jedoch erweckt mit BA bei mir den Eindruck, dass man bis Stufe 20 immer nur "More of the Same" haben wird. Wie gesagt meine ich damit weniger die Abwechslung bei den Gegnerhorden (obwohl die auch dazugehört), sondern eher die Veränderung der eigenen Fähigkeiten.

Beispiel:
Ein Level 13 Warblade beherrscht neben seinen 3 Angriffen pro Runde und (nach Standardregeln) 8-9 Feats auch noch ca 10-13 Manöver. Man fängt mit 3 Manövern an, lernt welche dazu und kann auch ein paar alte gegen neue Manöver austauschen. Auf Level 13 kann er z.B. (per Feat) als Schnelle Aktion 50' weit teleportieren, sich (auch als Schnelle Aktion) selbst heilen, mit einem Angriff seine Gegner betäuben, seinen Verbündeten Zusatzaktionen verschaffen, und und und.

Was kann ein Level 13 Fighter in der 5E? 3mal zuhauen, 2mal am Tag einen Save nachwürfeln, einmal am Tag eine Zusatzaktion nehmen, und ein bißchen Selbstheilung. Und ein paar solche Kleinigkeiten.
Ich meine damit nicht (nur) das Powerlevel an sich, sondern die Optionsvielfalt, und den Erwerb neuer Optionen über die Level.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Erdgeist am 17.07.2014 | 13:08
Na, der Fairness halber solltest du dann schon Fighter mit Fighter vergleichen. Gegen den Warblade mit seinen Optionen stinkt ja auch der übliche 3.5er Fighter ab (speziell ohne Prestigeklassen oder anderes Gedöns aus Zusatzbüchern).
 ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Mouncy am 17.07.2014 | 13:11
Also das ist jetzt aber Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn, dann solltest du die Optionen des 3.X lvl 13 Fighters mit dem des 5E lvl 13 Fighters vergleichen, und nicht irgendeine Klasse aus einem Splatbook, das die hälfte der Leute nicht mal kennt. Gegenüber dem 3.X Fighter (Core Only!) macht der 5E Fighter doch einen ganz passsablen Eindruck.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 13:17
5E jedoch erweckt mit BA bei mir den Eindruck, dass man bis Stufe 20 immer nur "More of the Same" haben wird.
Ich verlinke mal: http://www.wizards.com/DnD/Article.aspx?x=dnd/4ll/20120604%EF%BB%BF (http://www.wizards.com/DnD/Article.aspx?x=dnd/4ll/20120604%EF%BB%BF)
Der Aussage von WotC nach sollen doch aber gerade zusätzliche Fähigkeiten auf höheren Stufen neben dem HP-Increase auch weitere Fähigkeiten freigeschaltet werden.

Zitat
Furthermore, gaining levels grants the characters new capabilities, which go much farther toward making your character feel different than simple numerical increases.

Natürlich ist die Auswahl im Playtest recht dürftig, aber wenn mehr Optionen dazu kommen, könnte das schon die Auswahl erhöhen, so dass man eben weg kommt von "I do a full attack". Der Fehler liegt möglicherweise darin, die Bounded Accuracy (Ich schreibe es aus, weil BA für mich "Basic Attack" heißt im D&D-Kontext) als "HPs werden mehr und sonst ändert sich nichts" falsch zu verstehen. Wobei es ersichtlich ist, dass dieser Eindruck beim Playtest entsteht, evtl. sogar entstehen muss.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 13:20
Dann muss ich es ja nicht wiederholen.  ;)

Ich bin durchaus der Meinung, dass es genug Class Alternatives geben wird...über die Zeit hinweg. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es ganz kampagnenspezifische Veränderungen der einzelnen Klassen geben wird (Stichwort: "Kits"). Und, und, und.

Man wird sehen, ob D&D 5E die Versprechungen halten kann, die es gemacht hat. Mehr oder weniger modular zu sein. Basic Rules als Grundgerüst, dann nach und nach mehr. Player´s/Dungeon Master´s Options.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 13:23
Zitat
Na, der Fairness halber solltest du dann schon Fighter mit Fighter vergleichen.

Nein, muss ich nicht! Ich hätte aber erwarten können, dass dieser Beißreflex kommt.

Der 3E Fighter ist schon vom Design her _scheisse_, da beisst die Maus keinen Faden ab. Und genau das ist der Grund, warum alternative Klassen wie der Warblade eingeführt wurden! "Wir" - w.h. Spieler, die gerne interessante Meleeklassen spielen wollen - haben uns den Warblade mühevoll "erkämpft", d.h. es hat _Jahre_ der Kritik gebraucht bis WotC endlich ein Einsehen hatte, dass der Standardfighter scheisslangweilig ist. Und dann kamen die diversen 3.5-Nachfolger (4E und PF vor allem) und haben ihn uns wieder weggenommen. [Den 4E Warlord hab ich probiert, es ist überhaupt nicht das gleiche.] Und jetzt kommt die 5E, und wir stecken _wieder_ beim scheisslangweiligen Standardfighter ohne interessante Optionen. Es ist echt zum Mäusemelken.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 13:25
Zitat
Und jetzt kommt die 5E, und wir stecken _wieder_ beim scheisslangweiligen Standardfighter ohne interessante Optionen.
Die Du nicht mal im Ansatz kennst und trotzdem schon Deine Meinung manifestiert hast. Stichwort: "Beißreflex".
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 13:38
Ich sehe ja den Basic-Fighter. Wie realistisch ist die Hoffnung, dass die Klassen und Archetypen im PHB auf einmal _wesentlich_ mehr Optionen bieten werden? Dass es da alternativ zum Champion einen Archetyp geben wird, der statt "eine zusätzliche Kampfoption" auf einmal "9 zusätzliche Kampfoption" bietet? Ich glaube, da brauch ich nichtmal ne Kristallkugel für.

Klar, dann kommen später noch die Splats, und irgendwann in ein paar Jahren ist es dann vielleicht soweit, dass da mal wieder etwas mit ein paar mehr Optionen rauskommt... aber eigentlich habe ich keine Lust, so lange zu warten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 13:41
Und dann kamen die diversen 3.5-Nachfolger (4E und PF vor allem) und haben ihn uns wieder weggenommen. [Den 4E Warlord hab ich probiert, es ist überhaupt nicht das gleiche.]
Weil der Warlord auch etwas ganz anderes macht - und er war super! D&D4 an sich war super, ein geniales Kampfsystem, das einem einen bunten Strauß verschiedener Optionen gegeben hat. Leider wurde es von Leuten totgerantet, die nicht in der Lage waren, über den Kontext vergangener Editionen hinwegzusehen. Aber genug davon, ich weiß, dass ich mit dieser Meinung keine Mehrheiten zusammenbringe und das soll hier auch nicht das Thema sein.

Ich sehe ja den Basic-Fighter. Wie realistisch ist die Hoffnung, dass die Klassen und Archetypen im PHB auf einmal _wesentlich_ mehr Optionen bieten werden?
Das weiß gerade niemand, aber die Chance, dass es mehr Optionen werden ist genau so groß, wie die Chance, dass es nicht mehr Optionen werden. Ich drücke das so aus, weil ich leider keine Kristallkugel habe.

Der Playtest hat nach meinem Dafürhalten nur die Aufgabe, dem geneigten Spieler die neuen Grundmechanismen zu zeigen. Dass da jetzt noch nicht Myriaden Sonderoptionen drin stecken, ist für mich nachvollziehbar. Möglicherweise wird es ja noch eine differenzierte Anzahl von generellen Manövern geben und entsprechende Varianten des Kämpfers um gerade die dann effektiver nutzen zu können. Viel wird natürlich jetzt durch Advantage und Disadvantage geregelt und damit das System verschlankt, was vor allem Casual Gamern und Spielern mit Hang zu spontanen, kreativen Ideen jeweils entgegenkommen könnte, den einen, weil sie weniger Regeln wissen müssen, den anderen, weil sie eher nicht in den Regeln explizit abgefasste Aktionen durchführen können.

Ich möchte mich mit einem Urteil im Positiven wie negativen noch zurückhalten, da ich das Gefühl habe, das die Tragweite von Bounded Accuracy noch gar nicht erfassen können. Ich lege aber auf oben zitierten Nebensatz aus oben verlinktem Artikel große Hoffnungen, das das Spiel generell mehr Möglichkeiten für Aktionen jenseits von "I do a full attack" liefern wird.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 13:45
Vielleicht einfach mal die Feats anschauen. Habe gestern schon welche gepostet.

Zwar nur Playtest, aber der Trend ist erkennbar. Z. B. Power Attack und Cleave in einem Feat. Dein 3.5 Polemaster-Build ist mit 2 Feats erstellt und wahrscheinlich noch besser.
Ich kann als Fighter jetzt schon, bezogen auf den Entwicklungsstand der Edition, wenn ich will, Zauber bis Grad 4. lernen (von jedem Grad einen, 2 Cantrips), ohne eine Stufe einer anderen Klasse zu nehmen.

Wenn Du nicht warten willst...*shrug*. D&D 5E soll eben eine Vielzahl von Spielertypen ansprechen, unter anderem die OSR-Spieler. Und für die ist der Fighter so wahrscheinlich vollkommen okay.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 17.07.2014 | 13:45
"Wir" - w.h. Spieler, die gerne interessante Meleeklassen spielen wollen - haben uns den Warblade mühevoll "erkämpft", d.h. es hat _Jahre_ der Kritik gebraucht bis WotC endlich ein Einsehen hatte, dass der Standardfighter scheisslangweilig ist. 

Es gibt aber noch ein anderes "Wir!", und das sind die Spieler, die alles, was beim Fighter über Autoattacks hinausgeht als Frevel ansehen und so Dinge wie den 4E-Fighter - eine extrem vielschichtige, optionsreiche und mächtige Klasse! - als WoW-infizierte Spottgeburt ansehen und sofort zu ranten angefangen hatten, als sich andeutete, dass der 5E-Fighter mehr drauf haben könnte als bloße Dauerangriffe.

Deshalb gibt es in dem Spiel Subklassen - und wenn Mearls sich nicht verplaudert hat, sogar später irgendwann Prestige-Klassen -, die es einem ermöglichen sollen, sich den Fighter zu bauen, den man haben möchte. 
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 13:54
Ich spare mir jetzt mal weiteres Hickhack; wir leben anscheinend in zu verschiedenen Welten, wenn wir uns nicht über den Unterschied zwischen "Du kannst ein oder zwei Feats wählen, mit denen du ein oder zwei Dinge machen kannst" und "Du bekommst ca 20 zusätzliche Kampfoptionen in einem einzigen Charakter" einigen können.

Ich kann als Fighter jetzt schon, bezogen auf den Entwicklungsstand der Edition, wenn ich will, Zauber bis Grad 4. lernen (von jedem Grad einen, 2 Cantrips), ohne eine Stufe einer anderen Klasse zu nehmen.

Das könnte ganz interessant sein; wie heisst das nochmal bzw wonach muss ich suchen?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 13:56
Arcane/Divine/Druidic Initiate plus Folgefeats.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 13:57
Ich spare mir jetzt mal weiteres Hickhack; wir leben anscheinend in zu verschiedenen Welten, wenn wir uns nicht über den Unterschied zwischen "Du kannst ein oder zwei Feats wählen, mit denen du ein oder zwei Dinge machen kannst" und "Du bekommst ca 20 zusätzliche Kampfoptionen in einem einzigen Charakter" einigen können.
Von denen wie viele ernsthaft regelmäßig genutzt wurden? Wenn es nicht zwanzig werden, sondern... sagen wir mal: 5. Wäre das so schlimm?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 14:10
Ich weiß auch gar nicht ob es für Next Sinn macht groß auf Charakterindividualisierung und viele Optionen je Charakter zu setzen. Wer das will kann 4e spielen und wird dort dann halt mehrere hundert Kampftechniken für Kämpfer finden. Der Sinn von Next kann schlecht sein dies nachzumachen. Nicht nur weil dann die Rants wieder losgehen, sondern vor allem weil dann keiner einen Grund hätte das ganze zu kaufen. Gibts schon, hab ich schon.

Next soll anders werden. Nicht nur um Leute glücklich zu machen die 4e nicht mochten.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 14:14
Zitat
ch weiß auch gar nicht ob es für Next Sinn macht groß auf Charakterindividualisierung und viele Optionen je Charakter zu setzen.
Deswegen "modular". Wer es haben will, nimmt es, Rest lässt es weg.

Mann kann das Abenteuer aus dem Starter Set sofort spielen. Sogar mit den nochmal beschnittenen Basic Rules (im Regelheft wurden sogar noch Kampfoptionen rausgenommen). Es funktioniert und wird, denke ich, vielen auch genauso Spass machen.

Andere brauchen "mehr". Wird kommen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 14:21
Von denen wie viele ernsthaft regelmäßig genutzt wurden? Wenn es nicht zwanzig werden, sondern... sagen wir mal: 5. Wäre das so schlimm?

Das kommt drauf an. Der Vorteil bei z.B. den Optionen des Warblade ist ja, dass sie als mix and match funktionieren. Ich kann im Idealfall in meinem Zug jeweils eine als Swift, Move und Standard Action aktivieren, dazu können dann noch Feats triggern, und Schwupp nutze ich in einem Zug 5 meiner 15 Optionen. Und im nächsten Zug spiele ich dann wieder andere Karten aus. Es sind auch nicht notwendigerweise immer die gleichen Kombinationen. Wenn ich jetzt mal annehme, dass ich 3 Optionen für Swift Actions und 6 für Standard Actions habe, ergeben diese 9 Optionen schon 18 Permutationen. Und so zieht sich das durch.

Wieviele "Kampfmodi" also so ein Warblade in der Praxis hat, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ich habe z.B. einen Modus dafür, wenn ich freie Bahn habe und mittels Charge selbst den dicksten Gegner aus den Latschen hauen kann. Und einen, wenn ich zusehen muss, dass ich an einem Haufen Mooks vorbei an den feindlichen Caster rankomme. Und so weiter.
Wenn ich also in der Praxis sagen wir 5 oder 6 _relevante_ "Kampfmodi" habe, dann wäre das schonmal eine Grundlage, mit der man arbeiten kann. Damit meine ich, dass auch der Effekt einen Unterschied machen muss, und sich nicht in einem kleinen Bonus erschöpft.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 14:47
Damit meine ich, dass auch der Effekt einen Unterschied machen muss, und sich nicht in einem kleinen Bonus erschöpft.
Womit wir wieder bei diesem Satz wären:
Zitat
Furthermore, gaining levels grants the characters new capabilities, which go much farther toward making your character feel different than simple numerical increases.
Ich sehe nach wie vor ein gewisses Potential, dass das Spiel tatsächlich die Möglichkeit bieten wird, für verschiedene Situationen auch verschiedene Handlungsoptionen zu ermöglichen. Natürlich muss das nicht sein, aber ich kann es im Augenblick einfach nicht abschließend beurteilen. Dass es dann darauf hinauslaufen wird, dass ein entsprechend durchdachter Kämpfer immer auf alles die passenden Antworten hat, die er alle gleichzeitig ausführen kann... das halte ich für eher unwahrscheinlich.

Ich gestehe aber ohnehin zu, dass es auch mal zu Situationen kommen können muss, wo man ins Schwitzen kommt und der Fighter nicht mit einem schwarzeneggerischen Einzeiler und einer ebensolchen Miene das passende Manöver auspackt... oder der Wizard den Zauber. Es ist wohl allgmein die Latente Angst, dass mal wieder der Fullcaster mit einer Bag of Holding an Werkzeugen herumläuft und der Kämpfer sich mit einem Brecheisen begnügen muss. Dieses Problem halte ich aber für so im Kern des Spiels integriert, dass weder dieses noch die nächsten zehn Editionen es lösen werden.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wulfhelm am 17.07.2014 | 15:34
Das Argument kann ich nicht nachvollziehen. Der große Segen der BA ist doch - bei aller Kritik, die man anbringen kann -, dass man keine Minions mehr braucht und nicht innerweltlich solche Merkwürdigkeiten hat, dass man am Anfang nur Orks auf Stufe 3 mit zig TP begegnet und später dann diesen Glasknochenorks, die aber kämpfen und ausweichen wie die Weltmeister.
Du brauchst BA dafür überhaupt nicht. Die Minions brauchtest Du auch in 4e nur, um über 30 Stufen hinweg das gleiche Spiel mit immer höheren Zahlen zu spielen. Das muss aber nicht sein. Man kann auch ohne Probleme so spielen, dass die Chance, einer Orkbande zu begegnen auf Stufe 1 die gleiche ist wie auf Stufe 10. Nur dass man sich im ersteren Fall eben in Acht nehmen muss, während man sie auf Stufe 10 anstrengungslos aus ihren Ork-Anzügen haut.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 17:42
Ich weiß auch gar nicht ob es für Next Sinn macht groß auf Charakterindividualisierung und viele Optionen je Charakter zu setzen.

Du hast am Ende ca. 10 Klassen mit je 4-5 Optionen und dazu ca. 20 Backgrounds und weitere 10 Rassen.
Wenn ich das ausmultipliziere komme ich auf rund 10.000 verschiedene Charakter Optionen. Noch nicht einmal die hoch individuelle Auswahl an Zaubern und Feats eingerechnet...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 17:50
Klar. Und das zeigt ja über welche Vielfalt andere Editionen haben, und welchen Vergleichsmaßstab man ansetzt. Bei 3.5 oder der 4E gehen die Kombinationsmöglichkeiten eher in die Milliarden.

Ob man das braucht ist Geschmackssache. Ich wollte auch nur sagen, dass es wenig Sinn macht wenn Next auf diesen Zug aufspringt. Man muss sich unterscheiden, und insofern ist auch BA eine gute Sache, weil es eben anders ist.

Die Nachteile werden sich fraglos auch zeigen. Aber interessanter ist ja welche Vorteile man daraus ziehen kann.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 17:54
Ob man das braucht ist Geschmackssache. Ich wollte auch nur sagen, dass es wenig Sinn macht wenn Next auf diesen Zug aufspringt.

Da stimme ich zu. Was ich sagen wollte: D&D 5e wird längst nicht so eindimensional wie frühere Versionen von D&D sein (von D&D 4e mal abgesehen). Man kann die Klassen ausgestalten, auch durch die verschiedenen Optionen. Und die Backgrounds tragen auch zur Differenzierung bei.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 18:06
D&D 5e wird längst nicht so eindimensional wie frühere Versionen von D&D sein (von D&D 4e mal abgesehen). Man kann die Klassen ausgestalten, auch durch die verschiedenen Optionen.

Hast du von 2000 bis heute unter einem Stein gelebt?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 18:08
Hast du von 2000 bis heute unter einem Stein gelebt?

War da was? Ich habe D&D 4e verpasst. Oder meinst du das furchtbare Regelkonvolut, das von Pfadfindern beerbt wurde?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 18:09
Ich schätze, er meint letzteres.  ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 18:12
Da 2000 von 4E noch keine Rede sein konnte, sollte es klar sein, was ich meine. Aber was willst du eigentlich? Wasch mir den Pelz, aber mach ihn mir nicht nass? Wohl kaum ein Rollenspiel bietet so viele Gestaltungsmöglichkeiten und Optionen wie 3E. Wie sollte diese Optionsvielfalt erreichbar sein, ohne auch zusätzliche Regeln einzuführen? Du kannst dich nicht über Eindimensionalität beschweren, wenn dir beim Anblick von 3D sofort schwindlig wird.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 18:15
D&D 3e war zu kleinteilig. Das Spiel fand nicht am Spieltisch statt, sondern daheim, wenn man seinen Charakter auf Stufe 1 gebaut hat und danach ausgerechnet hat, was man in den nächsten 19 Stufen wann nehmen muss, um in die richtige Prestigeklasse zu rutschen. Die waren ne nette Idee, aber völlig falsch eingesetzt. Dazu das unsägliche bodenplanlastige Spiel...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 18:29
Sagen wir lieber: das Spiel fand nicht _nur_ am Spieltisch statt, sondern _auch_ daheim wenn man getüftelt hat. Barbiespiel eben. Das ist vielleicht für den Casual Gamer lästig und unerwünscht, weil für ihn Rollenspiel ein Zeitvertreib wie Fernsehen ist: Knopf drücken, Kasten an; nochmal drücken, Kasten aus. Aber für andere Spielertypen (wie mich) eine eigene Spaßquelle, auf die ich nicht gern verzichten würde.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 18:39
Ich nutze die Zeit dann lieber zum Weltenbasteln. Das macht mit D&D wenigstens Spass.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Nebula am 17.07.2014 | 18:55
Ich nutze die Zeit dann lieber zum Weltenbasteln. Das macht mit D&D wenigstens Spass.

und was machst als Spieler?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Luxferre am 17.07.2014 | 18:57
Rumpimmeln  >;D
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 19:03
und was machst als Spieler?

Ich spiele nicht.  ~;D

Im Ernst: als Spieler ist's mir wurscht, weil meine SL-Tätigkeit eh mehr Raum einnimmt. Als Spieler soll's schnell gehen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Nebula am 17.07.2014 | 19:13
Ich spiele nicht.  ~;D

Im Ernst: als Spieler ist's mir wurscht, weil meine SL-Tätigkeit eh mehr Raum einnimmt. Als Spieler soll's schnell gehen.

jetzt verstehe ich dich aber nicht.

Du als SL willst die Welt basteln (also zwischen den Sessions), damit bist du dann ja auch beschäftigt

Als Spieler hast dann aber nix zu tun, und die wollen vielleicht auch was basteln? ihren Charakter?
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 19:18
Als Spieler hast dann aber nix zu tun, und die wollen vielleicht auch was basteln? ihren Charakter?

Ja, am besten gleich den nächsten auf Vorrat.

Ein Charakter sollte sich am Spieltisch entwickeln, aus dem Spiel heraus und nicht als Rentenfinanzierungsplan über 20 Stufen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Rhylthar am 17.07.2014 | 19:19
Und hier breche ich eine Lanze für Pathfinder:

Player´s Guides!

Ich habe zu 3E-Zeiten den DRAGON verschlungen, weil da wahnsinnig viel (und auch gute) Informationen drin waren. Klar, auch zum basteln, aber eben auch Fluff zu Hintergründen, Besonderheiten, Möglichkeiten. Und genau sowas fände ich schön, wenn es das für 5E geben würde.

Aus meiner Erfahrung haben kaum Spieler sich mal in die Welt eingelesen, das Campaign Setting hat auch meist nur der SL. Geht auch gar nicht um Informationen, die der Charakter dann gar nicht wissen soll/kann, sondern um solche, die er wissen kann. Nichts war Erfrischender, als wir in den FR gespielt haben (Baldur´s Gate) und alle Spieler kannten bestimmte Sachen (weil sie gerade das PC-Spiel zockten).

Edit:
@ MoC:
Ich bevorzuge eine Mischung aus beidem. Als SL finde ich es bescheiden, wenn ich mich verbiegen muss, weil Spieler X nun unbedingt jene PrC haben will und ich das auch noch irgendwie flufftechnisch einbauen muss. Als Spieler finde ich aber auch genauso nervig, wenn ich absolut abhängig davon bin, wie der SL seine Kampagne aufzieht.

Ein bisschen von beidem, denn das Schmökern nach Möglichkeiten hat mir in 3.5 auch viel Spaß gemacht. Und wird es in 5E wieder machen.  :)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Crimson King am 17.07.2014 | 19:22
D&D 3e war zu kleinteilig. Das Spiel fand nicht am Spieltisch statt, sondern daheim, wenn man seinen Charakter auf Stufe 1 gebaut hat und danach ausgerechnet hat, was man in den nächsten 19 Stufen wann nehmen muss, um in die richtige Prestigeklasse zu rutschen. Die waren ne nette Idee, aber völlig falsch eingesetzt. Dazu das unsägliche bodenplanlastige Spiel...

Zumindest hast du die 4e dann nicht verpasst. Die ist in der Hinsicht auf dem gleichen Level, nur besser balanciert, dafür noch abstrakter.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 19:29
Und hier breche ich eine Lanze für Pathfinder:

Player´s Guides!

Ich habe zu 3E-Zeiten den DRAGON verschlungen, weil da wahnsinnig viel (und auch gute) Informationen drin waren. Klar, auch zum basteln, aber eben auch Fluff zu Hintergründen, Besonderheiten, Möglichkeiten. Und genau sowas fände ich schön, wenn es das für 5E geben würde.

Ja, den Dragon vermisse ich. Und Player's Guides sind was cooles. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal von Pfadfinder.

@ MoC:
Ich bevorzuge eine Mischung aus beidem. Als SL finde ich es bescheiden, wenn ich mich verbiegen muss, weil Spieler X nun unbedingt jene PrC haben will und ich das auch noch irgendwie flufftechnisch einbauen muss. Als Spieler finde ich aber auch genauso nervig, wenn ich absolut abhängig davon bin, wie der SL seine Kampagne aufzieht.

Wenn das mein Problem mit meinen D&D 3e Spielern gewesen wäre... geschenkt! Das Problem war eher: coole Idee gehabt, die etwas abseits von Norm und ausgetretenen Pfaden waren (z.B. antik-griechisches Setting: nur Barbaren tragen Hosen, echte Männer Tunika und Toga), Reaktion der Spieler total negativ (Was für'n scheiß, ich kauf mir ne Hose), nach dem Spiel: Du hast total coole Ideen, weiter so. War zum Verzweifeln. Vielleicht erklärt das, warum ich mir dann tatsächlich andere Spieler gesucht habe. PrC einbauen wäre das kleinste Ding gewesen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 19:37
Zitat
z.B. antik-griechisches Setting: nur Barbaren tragen Hosen, echte Männer Tunika und Toga), Reaktion der Spieler total negativ (Was für'n scheiß, ich kauf mir ne Hose), nach dem Spiel: Du hast total coole Ideen, weiter so. War zum Verzweifeln.

Ich verstehe nicht, was das mit 3E zu tun haben soll. Oder sonst einem System. Davon abgesehen sind doch eh die Barbaren die echteren Männer. ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 20:04
Du als SL willst die Welt basteln (also zwischen den Sessions), damit bist du dann ja auch beschäftigt

Als Spieler hast dann aber nix zu tun, und die wollen vielleicht auch was basteln? ihren Charakter?

Jetzt weiß ich, woran mich diese "Brauch ich nicht" Denkweise erinnert.
Das ist, als ob einer auf der Autobahn mit 100 permanent die linke Spur blockiert, und sich dabei denkt "100 reicht mir, dann reicht es auch für alle anderen".
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: La Cipolla am 17.07.2014 | 20:26
Klingt genau so strange wie die Leute, die ständig mit 250 auf die rechte Spur geraten oder die Leute von der linken schubsen, die "nur" 170 fahren. =P
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Arldwulf am 17.07.2014 | 20:47
Individualisierung hat doch nix mit höher, schneller, weiter zu tun. Es geht um die Frage wie Unterschiedlich die Charaktere sind. Z.B. auch darum ob sie tatsächlich verschiedene Aktionen machen., oder ob sich nur die Berechnung unterscheidet. Vorteil eines Systems mit hoher Individualisierung ist eine stärkere Charakterbindung und eine geringere Distanz zwischen Beschreibung und Mechanik. Ein typischer Kommentar für das, was man damit überwinden möchte war mal: wenn Initiative gewürfelt wird höre ich eigentlich auf meinen Charakter und das Abenteuer zu spielen und spiele ein Mini-Spiel im Spiel."

Oder auch "Nach dem Kampf geht die Story weiter". Rollenspiel und Kampfspiel werden dabei als zwei getrennte Bereiche betrachtet, als folge der oben angesprochenen Distanz. Diesen Effekt kann man überwinden, wenn die Charaktereigenschaften sich in den Aktionen wiederspiegeln. Wenn man Individualisierung und mehr Optionen einbaut.

Der Nachteil aber: Sowas ist schwieriger umzusetzen, braucht mehr Entwicklungsaufwand und weil man nicht die eine Hartholzharnischlösung anbieten will vor allem besseres Balancing der Optionen zueinander.

Kurzum: Bei dem Thema geht es in erster Linie um Charakterspiel, und nicht darum wer die schnellste Kiste unterm hintern hat.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Thandbar am 17.07.2014 | 20:58
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es am Ende ähnlich viele Optionen geben wird wie in den anderen Editionen.
Einfach, weil das viele Leute zum Kauf neuer Bücher animiert, um den optimalen Build hinzukriegen.
Und irgendwann, nach ein paar Jahren, wird man das System überfrachtet finden und sich auf D&D Overnext freuen, das endlich simpel, schlank und elegant daherkommt. :D
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.07.2014 | 21:07
Hört sich nicht unplausibel an.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Archoangel am 17.07.2014 | 22:02
Auch wenn ich schon ein paar Seiten mit der Antwort hinterherhinke ... icj seh die AC eigentlich immer noch wie in AD&D, gerade was die minus viel angeht:

Full Plate+Shield AC 20, beides +3 verzauvert (maximum so wie ich es sehe) Schutzring +3 e voila: AC 29. Dazu noch defensiver Kampfstil. Rettich. AC 30 bzw. -10 erreicht.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 22:03
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es am Ende ähnlich viele Optionen geben wird wie in den anderen Editionen.
Einfach, weil das viele Leute zum Kauf neuer Bücher animiert, um den optimalen Build hinzukriegen.
Und irgendwann, nach ein paar Jahren, wird man das System überfrachtet finden und sich auf D&D Overnext freuen, das endlich simpel, schlank und elegant daherkommt. :D

Wenn sie den Design Grundsätzen treu bleiben, dann nicht. Dann wird es zwar jede Menge Optionen geben, aber der Regelkern wird nicht überfrachtet sein.
Bei AD&D 2nd ist das auch 11 Jahre lang gut gegangen.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 22:05
Auch wenn ich schon ein paar Seiten mit der Antwort hinterherhinke ... icj seh die AC eigentlich immer noch wie in AD&D, gerade was die minus viel angeht:

Full Plate+Shield AC 20, beides +3 verzauvert (maximum so wie ich es sehe) Schutzring +3 e voila: AC 29. Dazu noch defensiver Kampfstil. Rettich. AC 30 bzw. -10 erreicht.

Aber da bist Du ausgemaxt... so richtig... so episch...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 22:12
Full Plate+Shield AC 20, beides +3 verzauvert (maximum so wie ich es sehe) Schutzring +3 e voila: AC 29.

In AD&D stacken laut Aussage meines SLs Schutzring und Rüstungsverzauberung nicht. ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Archoangel am 17.07.2014 | 22:14
Ja, ... und?

In 1e/2e war bei -10 Tuck. Es gab keine AC - dreiundzwölfzig. Ob ich nun eine Fielplate +5 und einen Schild +5 anhatte (-10), oder zusätzlich noch die boots of speed den ring of protection +6 die cloak of protection +5 und/oder sonstwas anhatte war bums. -10 Schluss! und hier dürtfe über die AC 30 wahrscheinlich ab Erscheinen des Epic-oder-wie-auch-immer Handbooks wohl noch was gehen ...
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Archoangel am 17.07.2014 | 22:15
In AD&D stacken laut Aussage meines SLs Schutzring und Rüstungsverzauberung nicht. ;)

Dann hat er dir einen Bären aufgebunden. Die Bracers und Rüstung stackte nicht. Sonst so ziemlich alles.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Drudenfusz am 17.07.2014 | 22:15
Auch wenn ich schon ein paar Seiten mit der Antwort hinterherhinke ... icj seh die AC eigentlich immer noch wie in AD&D, gerade was die minus viel angeht:

Full Plate+Shield AC 20, beides +3 verzauvert (maximum so wie ich es sehe) Schutzring +3 e voila: AC 29. Dazu noch defensiver Kampfstil. Rettich. AC 30 bzw. -10 erreicht.
Und? Dann kannst du da ein Zauber rein dem die AC völlig egal ist und der SC geht dennoch drauf. Seh da echt kein Problem. Besser noch, charm der SC so das er gegen die Runde kämpft!
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Archoangel am 17.07.2014 | 22:17
Und? Dann kannst du da ein Zauber rein dem die AC völlig egal ist und der SC geht dennoch drauf. Seh da echt kein Problem. Besser noch, charm der SC so das er gegen die Runde kämpft!

Ja, ... aber darum gehte s doch gar nicht. Es ging um:

Nur, dass man bei AD&D auch tatsächlich auf deutlich negative ACs kommt, bei 5E ist jeder einzelne Punkt über 20 schon ein Gefrickel für sich.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 22:18
Dann hat er dir einen Bären aufgebunden. Die Bracers und Rüstung stackte nicht. Sonst so ziemlich alles.

Hm! Das werden wir dann nächstes Mal besprechen müssen. ;)
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 17.07.2014 | 22:25
Und? Dann kannst du da ein Zauber rein dem die AC völlig egal ist und der SC geht dennoch drauf. Seh da echt kein Problem. Besser noch, charm der SC so das er gegen die Runde kämpft!

Nö... Weil Zauberer 20. Stufe mit Int 20 (hat er seit der 8. Stufe) und Proficiency Bonus +6 (hat er seit der 17. Stufe) einen Save DC von gerade mal 8 + 5 + 6 = 19 hinbekommt. Lass es jetzt noch ein +3 Implement geben, dann ist es 22. Dagegen würfelt unser Vollpanzer seinerseits mit dem was sein Schutzring hergibt und sein Weisheitsbonus. Also +4... Okay nicht viel, aber er ist bestimmt mit +1W4 gebufft.

Okay... wird spannend, ist aber kein garantierter Gewinn des Charm Person Spells.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Draig-Athar am 17.07.2014 | 22:40
Dann hat er dir einen Bären aufgebunden. Die Bracers und Rüstung stackte nicht. Sonst so ziemlich alles.

Also zumindest in AD&D1 ist die Aussage des SLs richtig.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Feuersänger am 17.07.2014 | 22:42
Okay... wird spannend, ist aber kein garantierter Gewinn des Charm Person Spells.

80% Erfolgschance betrachte ich jetzt nur als "bedingt" spannend.

Also zumindest in AD&D1 ist die Aussage des SLs richtig.

Wir spielen AD&D2. Da weiss man nie, was sich geändert hat und was nicht.
Titel: Re: "Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Beitrag von: Draig-Athar am 18.07.2014 | 11:06
Wir spielen AD&D2. Da weiss man nie, was sich geändert hat und was nicht.

Das war mir bewusst (ich lese fleißig dein Diary) deshalb hatte ich es eingeschränkt. Mittlerweile habe ich aber nachgesehen, auch in AD&D2 ist es noch so wie dein SL sagt.