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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: D. M_Athair am 16.01.2015 | 00:26

Titel: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: D. M_Athair am 16.01.2015 | 00:26
Bekanntermaßen mag ich Pathfinder nicht besonders. Mir sagt das System nicht besonders zu.
Aber: Die Veröffentlichungspolitik von Paizo, das was sie an Spielmaterial, Hilfsmitteln und Co. zur Verfügung stellen ist einfach nur der Hammer!


Genau sowas finde ich extrem hilfreich. Insbesondere, weil der ganze Kram modular und optional ist.
Ich entscheide selbst, was ich brauche. Ich muss nicht viel Zeug mitkaufen, das ich gar nicht einsetzen will (I'm looking at you WFRP3).

Manche Sachen davon habe ich OHNE, dass ich Pathfinder spielen würde. Einfach weil diese Sachen systemübergreifend funktionieren.
So gewinnt man Kundschaft ... die eigentlich gar nicht (Primär-)Zielgruppe ist.
Und: Da steckt - gerade im Vergleich mit anderen - durchaus mehr Innovation drin, als man auf den ersten Blick sieht.


Auch noch toll:
Ein eigener Illustrations-Stil und mit Wayne Reynolds einen Künstler der die Spiellinie prägt. Das Ganze ohne, dass es auf kosten von Vielfalt geht. (Finde ich bemerkenswert, selbst wenn das nicht mein Style ist.)


... ihr dürft euch gern meinem Lob anschließen oder Beispiele für gute Produktpolitik (anderer Verlage, Spiellinien, ...) ergänzen.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Slayn am 16.01.2015 | 00:30
Ergänzend: Bei den Regeln wird innerhalb der Produktlinie sowohl übergreifend als auch rückwärts-kompatibel gearbeitet. Ein Buch mit neuen Klassen enthält dann, als Beispiel, auch Material für alle bis dato erschienen Klassen und baut die neuen Regeln für alle benutzbar mit ein.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: La Cipolla am 16.01.2015 | 00:38
... was aber auch ein Nachteil sein kann. Wenn du den Advanced Player's Guide nicht hast, sinkt der Mehrwert der folgenden Crunch-Bücher teilweise recht heftig (ebenso mit Magic und Combat).

Prinzipiell finde ich das aber auch alles sehr beeindruckend. Gerade auch, wie konstant und regelmäßig der Kram kommt. Das Kartenspiel, die Miniaturen u.ä. sollte man auch erwähnen.
Und das sage ich, obwohl ich selten mehr als drei Artikel für ein Spiel besitze.

Mein Höhepunkt bei PF ist aber wirklich immer die Optik, gerade da, wo es entscheidend ist: Der Inner World Guide ist einfach nur Wahnsinn, und die Einsteigerbox hat wahrscheinlich genau so viele Bilder wie Text.

Sympathisch sind die Leute auch noch. :D

Das einzige, was gar nicht geht, sind die Foren ... aber ganz ehrlich, das spricht natürlich auch für die (über-)motivierten Fans.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Slayn am 16.01.2015 | 00:42
Huh? Warum solltest du etwas nicht haben? Alles, was als "Core" geführt wird, ist komplett und ohne Ausnahme online über die PRD verfügbar und du musst dir dafür noch nicht mal Werbung oder so reinziehen.
Bei den "Core"-Sachen ist es also wirklich nur eine Frage des Gusto ob man die sich in Druck- oder PDF-Form zulegt, Zugang dazu hat man so oder so.

[Nachtrag] Auch das ist ein Beispiel für "Done Right": Als Kunde werde ich gepflegt, so oder so.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.01.2015 | 00:46
Ja das ist ein großer Vorteil, denn viele mit denen ich spiele/gespielt habe haben gar kein Geld um sich das Material zu kaufen.


Welche Probleme hast du denn mit den Foren? Ich finde die ganz ok auch wenn ich nicht täglich reingucke.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: sangeet am 16.01.2015 | 01:09
Ich habe die Facecards meinem GM zum Geburtstag geschenkt, finde die auch sehr sehr Hilfreich, da weiss man wer wer ist, und das ist doch besser als immer im Buch blättern. Was mich darin bestärkt das Karten coole Hilfsmittel sind. (Auch wenn ihr sie bei WFRGP3 verdammt.)

Ich finde das Balancing ist dafür grotting, und unser Power Gamer spielt natürlich einen Summoner.
Manchmal kommt man sich dann neben diesen "Superstars" wie mitgeschleift vor.

Die Heftchen finde ich leider viel zu belanglos, die Grafiken sind natürlich super, aber die Landstrich X,Y oder Orks sind hier so und so fand ich recht fade. Golarion ist auch so ein generisches Forgotten Realms marke Retorten Stadl. Ich spiels trotzdem, aber nur weil meine Gruppe nicht zum Wechsel auf andere Systeme bereit wäre, für die gibt es nur DnD.

Das man Crits bestätigen muss mit einem extra Würfelwurf ? Oder das man neben BAB auch noch eine Touch Attacke hat oO, das fand ich alles besser in der 4e gelöst.

Gibt natürlich auch vorteile, die 3.75 fühlt sich insgesamt dynamischer an, und durch den genere mix, kann man auch alles mögliche machen, was man in anderen Welten halt nicht ganz so drin ist. Der Rise of the Runelords AP spielt sich bis jetzt auch ziemlich interessant, und Way of the Wicked fand ich auch echt ein killer Modul /AP.
Ich habe mir aber bis aufs Grundregelwerk nichts gekauft, weil mir das System dann auch immer noch zu kleinteilig ist. Zaubern ohne Regelbuch geht null.
Dann braucht man noch extra Iphone /Android apps für die SRD , weil man ja doch sich in irgendein Vieh verwandelt, oder Monster Summoning betreibt.  (Bin Druide.)
Wir verwenden auch eine Battlemap, und jemand hat immer Figuren und Pappmarker von Paizo. (Gabs auch extra zu kaufen für den AP)


Ein Spiel das da die Zauber auf Karten hat (4e oder z.b. WHFRPG 3) finde ich da 100x praktischer. Insgesamt kommen mir die WHFRPG3 Abenteuer auch viel Story Lastiger vor. Auch wenn Dungeon Crawl mit
Pathfinder schon spass macht, und unser Regelauswendigkenner das Spiel insgesamt sehr flüssig hält. (Der kennt alle Boni /Mali auswendig / Ist nicht der GM, wird als wandelndes Lexikon konsultiert.)

Natürlich muss ich mir das nicht dem Grundregelwerk anschaffen, aber sein wir doch mal ehrlich - In jeder Gruppe gibt es einen der alles hat von einem System. (Meistens der GM.) WHFRPG3 kostet komplett deutlch weniger als Pathfinder, und man kann damit auch jahrelang spass haben. (Gut es gibt weniger AP´s) Ich habe zeit meines lebens auch immer bei DnD Modulen gestohlen was das Zeug hält - d.h. eigene Story gemacht, aber z.b. die Maps aus einem DnD Modul verwendet. Oder auch mal Szenen entnommen. 

Fazit: es gibt schon cooles Material bei Pathfinder, auch die "Wettrennen Karten" sind nice.

Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Slayn am 16.01.2015 | 01:12
@sangeet:

Es gibt, btw., im Netz recht gut gemachte Spell Cards (etwa hier: http://www.thegm.org/perramsSpellbook.php) und bei Druiden-Fragen gibt es Foren wie diesem hier, da kann dir geholfen werden ;)

Das man Crits bestätigen muss mit einem extra Würfelwurf ?

Ach, das fängt erst an einen Sinn zu ergeben, wenn man sieht das Crits neben dem Extra-Schaden auch noch weitere Effekte auslösen können. Das sieht man, u.A. bei den Critical Feats. Ich kann aber voll und ganz verstehen dass das un-intuitiv wirken kann, bis man mal gesehen hat was ein Fighter mit einer High-Crit-Waffe alles anstellen könnte.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.01.2015 | 01:20

Ich finde das Balancing ist dafür grotting, und unser Power Gamer spielt natürlich einen Summoner.
Manchmal kommt man sich dann neben diesen "Superstars" wie mitgeschleift vor.

Das ist ein Spielerproblem. Keine Powergame zulassen, Problem gelöst. :-)

Zitat


Die Heftchen finde ich leider viel zu belanglos, die Grafiken sind natürlich super, aber die Landstrich X,Y oder Orks sind hier so und so fand ich recht fade. Golarion ist auch so ein generisches Forgotten Realms marke Retorten Stadl. Ich spiels trotzdem, aber nur weil meine Gruppe nicht zum Wechsel auf andere Systeme bereit wäre, für die gibt es nur DnD.

Die Hefte sind meiner Meinung nach oft zu teuer für dass was sie bieten, ansonsten mag ich sie.

Zitat

Das man Crits bestätigen muss mit einem extra Würfelwurf ?


Das wurde bei uns schon in 3.5 anders gehausregelt.

Zitat
Dann braucht man noch extra Iphone /Android apps für die SRD , weil man ja doch sich in irgendein Vieh verwandelt, oder Monster Summoning betreibt.  (Bin Druide.)

Brauchen nicht, praktischer mag es sein.

Zitat
und unser Regelauswendigkenner das Spiel insgesamt sehr flüssig hält. (Der kennt alle Boni /Mali auswendig / Ist nicht der GM, wird als wandelndes Lexikon konsultiert.)


Hatte ich auch mal Der kannte sogar jeden Zauber und auch jede Hausregel. Ich will mein wandelndes Lexikon zurück, zumal ich doch öfter mal mit den Regeln durcheinander komme.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: sangeet am 16.01.2015 | 01:42
Ja, der Kennt auch noch den Radius von Darkness. Omg. Ist übrigens auch der Powergamer, wen wundert es das diese Funktion in einer Person vereinigt sind.

Ich finde extra Kram auf jedenfall toll, das man Sinnvolle sachen aus Boardgames für RPG´s verwendet ist doch gut. Immerhin kommt es aus dem Miniature Wargaming. Das Fate auch toll ist, weil man gerade Wenig braucht, ist doch auch cool. Alles hat seinen Anwendungszweck. Gut, ich läster auch über DSA, da dürfen andere auch WHFRPG nicht mögen. Mir verdirbt es den Spass daran nicht. Ist natürlich blöd wenn Editionskriege die Spielerbasis zerteilen, und es nicht die 100% optimale Edition für alle gibt.

Ich weiss aber was ich auf alle Fälle gut finde: Flüssiges Spiel, ob das dann mit wenig Regeln, oder mit mit Karten zum Beschleunigen funktioniert, und dafür etwas komplexer ist, ist mir auch Recht.
Ein Druiden Spelldeck würde ich mir zulegen. Hier könnte Paizo nochn 10er zulegen :P
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: D. M_Athair am 16.01.2015 | 01:50
Die Heftchen finde ich leider viel zu belanglos, die Grafiken sind natürlich super, aber die Landstrich X,Y oder Orks sind hier so und so fand ich recht fade.
Das kann schon sein. Aber allein sowas anzubieten finde ich vom Prinzip her toll.
Ich mag jedenfalls ähnliche Hefte für D&D 4 oder die OSR sehr gern (Punjar - The tarnished jewel, Player's Handbook Races: Tieflings, Points of Light, ...). Hârnmaster, ein paar d20/OGL-3PP hatten da auch coole Sachen. Solche Hefte sind halt leider nicht Standard. Gewöhnlich ist eher das 96- bis 256-seitige Quellenbuch.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Zauber auf Karten gehören. Für meinen Psioniker in Dark Heresy hatte ich die selbst geschrieben. Bei manch anderen Spielen (wie D&D 5) ist das glücklicherweise nicht nötig.

Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.01.2015 | 04:48
Ich hab ja Zauber lieber in einer liste, obwohl, ich könnte mir mal ein paar so Karten drucken.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: D. M_Athair am 17.01.2015 | 10:49
Ich hab ja Zauber lieber in einer liste, obwohl, ich könnte mir mal ein paar so Karten drucken.
Und genau deswegen finde ich die Produktpolitik von Paizo so toll: Die bieten in verschiedenen Bereichen mehrere Möglichkeiten (Hilfsmittel oder nur Stift und Zettel) zur Verfügung. Dass gerade die Zauberkarten fehlen, finde ich zwar eher ungünstig. Das macht die Produktpolitik aber kaum schlechter.

Kennt ihr sonst noch Verlage, die sich bzgl. ihres Angebots ähnlich kundenfreundlich verhalten.
Titel: Re: Rollenspielmaterial done right ... oder: Ein Lob auf Paizo
Beitrag von: Slayn am 17.01.2015 | 10:54
Und genau deswegen finde ich die Produktpolitik von Paizo so toll: Die bieten in verschiedenen Bereichen mehrere Möglichkeiten (Hilfsmittel oder nur Stift und Zettel) zur Verfügung. Dass gerade die Zauberkarten fehlen, finde ich zwar eher ungünstig. Das macht die Produktpolitik aber kaum schlechter.

Ach, was Zauberkarten angeht, wurde Paizo durch die eigene Produktpolitik überrollt. Die D20PFSRD hat z.B. ab Tag1 unter Tools eine Zauberkarten Funktion, der weiter oben von mir verlinkte Perrams Spellbook zieht schon ewig die Zauberdaten aus der Paizo-PRD.

Ich denke, da spielen also zwei Sachen mit rein: Am Anfang wollten sie die nicht machen, weil das wie Geldschneiderei wirken könnte und schlecht für das Image ist, jetzt dagegen ist es schon zu spät sie zu machen, da in der Community, die man sich herangezüchtet hat, schon zu viele Lösungen dafür vorhanden sind.

Kennt ihr sonst noch Verlage, die sich bzgl. ihres Angebots ähnlich kundenfreundlich verhalten.

So gesehen: Sine Nomine Publishing. Da sieht man, wie die gleiche Schiene 1zu1 mit einem Ein-Mann-Verlag funktioniert.