Ich habe leider keinen hilfreichen Input, habe aber mit großer Begeisterung deine Überlegungen gelesen!+1
Schau dir mal die FTL Thematik an, wie sie in den Honor Harrington Büchern gelöst wurde (IIRC ist das so pseudo-hard-scifi), vielleicht ist da was dabei was dir hilft. Habe leider gerade keinen praktischen Link zur Hand. :/
Hast du schon einen Cooldown, der nicht im Antrieb/Schiff liegt, sondern stattdessen in der Besatzung/Passagieren in Erwägung gezogen?
Eventuell braucht es ja auch kein Sprungtor, sondern einfach nur den Stern des entsprechenden Sonnensystems. Man muss relativ nahe ranfliegen um springen zu können und kommt auch relativ nahe wieder an.
Das es sich im Anfangsbeispiel lohnt vom Saturn indirekt zur Sonne zu springen stimmt aber auch nur wenn man 0,5 AE in Richtung der Erde rauskommt. Wenn man blöd ankommt landet man ja auf der anderen Seite und muss bis zu 1,5 AE zur Erde fliegen. Da lohnt sich der Sprung viel weniger bis gar nicht.
Schau dir mal die FTL Thematik an, wie sie in den Honor Harrington Büchern gelöst wurde (IIRC ist das so pseudo-hard-scifi), vielleicht ist da was dabei was dir hilft. Habe leider gerade keinen praktischen Link zur Hand. :/
An irgendwelchen Constraints, die dem entgegen stünden, fielen mir nur so lahme Sachen wie "Cooldown" ein, womit ich nicht zufrieden bin. Zum Vergleich: der Techlevel in meinem Setting erlaubt einen Flug eines interplanetaren Frachters zwischen Saturn und Erde in ca. 90 Tagen. So lang kann der Cooldown gar nicht sein.Mir fallen 5 Möglichkeiten ein:
Es ist halt nebenbei auch so, dass ein FTL-Sprung auch nicht _zu_ teuer sein soll, da ja wie gesagt interstellarer Handel auch ein Settingelement sein soll. Da bringt es nichts wenn ein Sprung die Waren so teuer macht, dass sie sich niemand mehr leisten kann.Man könnte es ja so handhaben, dass sich für Massenware der interstellare Handel nicht lohnt, für Mittelklasse-Güter aber schon. (Und für Luxus-Güter natürlich erst Recht.)
Dein Saturnsprung-Problem löst du mit einem Cooldown - ich finde da die Variante mit der Strahlenbelastung interessant; vielleicht noch interessanter wäre eine enorme psychische Belastung für Menschen (siehe dazu Stories wie "Scanners live in Vain" von Cordwainer Smith" oder "The Star Pit" von Samuel R. Delany, oder, natürlich Herberts "Dune"). Kurz: Wer zu viel Sprungreisen macht, droht auf die eine oder andere Art den Verstand entweder zu verlieren oder psychisch zumindest so stark verändert zu werden, dass er sozialunfähig wird.
Damit hast du natürlich weiterhin das Problem, dass große Firmen es sich leisten können, nach jedem Sprung das Personal auszutauschen und somit wild hin- und herzuspringen. Ich denke aber, das lässt sich in mehrere interessante Settingelemente auflösen:
Erstens: Personalkosten wären wahrscheinlich durchaus enorm hoch, wenn Personal an Sprungpunkten in ansonsten lebensfeindlichen Systemen versorgt werden muss. Man kann das Personal ja nicht einfach dorthin fliegen, wo man es braucht, da es ebenfalls die entstehende psychische Belastung erfährt. Dazu stellt sich die Frage, was das für ein Lebensgefühl ist, als Sprungmatrose auf Abruf irgendwo auf einem elenden Dreckklumpen zu hocken - birgt das vielleicht auch politischen Zündstoff, wenn diese Leute sich beispielsweise gewerkschaftlich orientieren?
Kleine Händler, die ihre Besatzung nicht einfach austauschen können, stünden bei psychischer Belastung eher als bei körperlicher vor dem inneren Konflikt, wie weit sie gehen wollen, um konkurrenzfähig zu bleiben - wagen sie noch zwei Sprünge diesen Monat, obwohl sie schon das Singen der Strings als Tinnitus in den Ohren haben? Wie werden sie sich verändern, wenn sie so weitermachen?
Da müsste man sich halt auch noch überlegen, weshalb man nicht auf Autopilot/Roboterbesatzungen zurückgreift. Man könnte ja das Schiff für den Sprung programmieren, ohne menschliche Besatzung losschicken und am Endpunkt wieder von einer anderen Crew übernehmen lassen.
Der Beitrag hört so mittendrin auf, schaust du da nochmal drüber?Joa keine Ahnung was mein Browser da gemacht hab. Gleich danach ist aber auch das Netz hier zusammengebrochen.
Ne andere bekannte Möglichkeit ist, dass Aliens das verwendete Netz aufgebaut haben. Dann sind die Stargates schon da. Aber dazu braucht es eben mindestens ausgestorbene Aliens.
Mir persönlich kommt die Variante: "Sprungreisen werden wegen der Folgen für die Besatzung nach Möglichkeit automatisiert durchgeführt; Passagierreisen überlegt man sich gut, und kleine Raumhändler, die selbst mit ihrer Ware springen müssen, leben auf Messers Schneide" ganz gut, Frage ist natürlich, ob sie zum Redshift-Universum passt.
Außerdem spiele ich noch mit dem Gedanken, dass der Hyperraum irgendwie schädlich für Elektronik ist, etwa vergleichbar mit einem EMP, sodass die Computer für den Sprung abgeschaltet werden müssen - und diesen dementsprechend auch nicht steuern können. So würde sich zumindest erklären, warum Besatzung an Bord sein muss.
Wirken sich Mehrfachsysteme irgendwie auf dein FTL-System aus? Immerhin stellen diese die absolute Mehrheit der Sonnensysteme. Und es gibt nach heutigem Wissen keinen Grund das nicht die Mehrheit deiner "freiluft Welten" in solchen Systemen liegen sollten.
Wie wäre es wenn der Zielpunkt weniger exakt bestimmbar wäre?
Man kommt nicht ziemlich genau 0,5AU nördlich oder südlich von der Sonne raus, sondern irgendwo in einer Schale zwischen 3 und 0,1 AU um die Sonne herum, mit einem nicht vorher bestimmbaren Vektor.
Das würde wiederum nicht nur Insystem Jumps, sondern FTL generell enorm impraktikabel machen -- weniger die Sache mit der Position, aber dafür die mit dem Vektor. Da würde ein ganz erheblicher Prozentsatz der Schiffe havarieren, und selbst wenn man ihnen irgendwann aus der Bredouille raushelfen kann, würde das den Verkehr ganz und gar unwirtschaftlich machen.Okay, dann lassen wir das mit dem Vektor raus. Wenn man zum Zielstern einen Vektor von 0 hat, wird man trotzdem ordentlich beschleunigen müssen, um den Planeten zu erwischen.
Bei meinem bisherigen Ansatz ist ja gerade der Punkt, dass vor dem Sprung der Vektor relativ zum Zielstern auf 0 gebracht werden muss - und entsprechend der Impulserhaltung kommt man dann auch mit 0m/s im Zielsystem an. Das hat schon seinen Sinn -- dadurch werden FTL-Reisen so berechenbar gemacht, dass einerseits Handelsverkehr überhaupt erst vertretbar wird, und andererseits z.B. militärische Invasionen deutlich erschwert werden. Letzteres ist wie gesagt der Hauptpunkt, der gegen ein "Go Anywhere" FTL spricht -- Systeme wären unmöglich zu verteidigen.
Ist an sich eine sehr schöne Lösung, da dies u.a. erklären würde, warum die Gates ausgerechnet lauter interessante / habitable Systeme miteinander verknüpfen; ein Punkt der bei Wurmlöchern nicht plausibel erklärbar ist.
Der Nachteil ist halt, dass dieses Konzept durch Mass Effect popularisiert wurde, und ich möchte nicht derart offensichtlich zentrale Konzepte von populären Franchises klauen.
Außerdem spiele ich noch mit dem Gedanken, dass der Hyperraum irgendwie schädlich für Elektronik ist, etwa vergleichbar mit einem EMP, sodass die Computer für den Sprung abgeschaltet werden müssen - und diesen dementsprechend auch nicht steuern können. So würde sich zumindest erklären, warum Besatzung an Bord sein muss.
Nochmal zum FTL-Konzept:
Was wäre, wenn Sprünge nur innerhalb eines Korridors zwischen zwei ausreichend massiven Sternen, die nah genug beieinander liegen, möglich ist? Wie nahe sie beeinander liegen müssen, hängt von der Gesamtmasse beider Sterne ab, je größer, desto weiter weg, und für zwei Sterne mit ungefähr Sonnenmasse liegt die Höchst-Entfernung irgendwo zwischen 5 und 10 Lichtjahre.
Allerdings ist das mit den Korridoren problematisch -- das läuft im Endeffekt auch wieder darauf hinaus, dass man sich zum Springen erstmal nahe an den Stern heranbegeben muss. Das würde zwar das Saturndilemma lösen, aber hätte halt wieder dramaturgisch die Nachteile aller Point-to-Point-Methoden.
Man muss ja auch ein bißchen an die anderen, zu kolonisierenden Systeme denken -- da kann es ja durchaus sein, dass mal ein wunderschöner habitabler Planet 2 oder 4 AU vom Stern entfernt ist, und wenn die Sternenschiffe dann jedesmal die ganze Strecke hin _und_ zurück gondeln müssten, würde das die Kolonisierung extrem langwierig und teuer machen. Auch darum würde ich lieber bei "Start Anywhere" bleiben.
Hier noch ein kleiner Ausschnitt der o.g. Sternkarte mit Verknüpfungen und Entfernungsangaben in Parsec:(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
- der Betrag dieses Vektors ist wie gesagt kein Allgemeinwissen; ihn für jeden Stern in Reichweite zu berechnen übersteigt erstens mein Fachwissen und zweitens hätte ich bei knapp 1000 Sternen in 50Lj* nicht die Zeit dazu.
Wie könnte man das lösen?
Dies würde z.B. bedeuten:
- die Exploration eines neuen Systems ist je nach Definition entweder sehr zeitaufwendig (weil man ohne Tor weit außerhalb des Systems ankommt) oder sehr gefährlich (weil man extrem nah an die Sonne ranspringen muss und Fehler tödlich sein können.)
- im interstellaren Konfliktfalle hätte ein System die Möglichkeit, sich einzuigeln -- indem das Tor entweder deaktiviert wird (falls das überhaupt möglich ist) oder man es im Extremfall zerstört - sozusagen "cut the bridges".
Invasoren würden dann auf den langen Umweg gezwungen werden, wo man sich umso besser gegen sie verteidigen kann. Freilich nähme das fragliche System dadurch eine rein defensive Haltung ein. Es ist daher auch gut möglich, dass man diesen Schritt nur sehr ungern nimmt, und es quasi der letzte Ausweg bleibt.
Ohne Tore wäre es eben genau andersrum -- im Konfliktfall kommen angreifende Flotten immer durch das Nadelöhr, und dort wird immer die Schlacht um das System ausgetragen. Es gibt keine Notbremse. Die Verteidiger haben aber prinzipiell immer noch einen Vorteil, was ja vom Start weg der Grund ist, warum ich ein -to-Point FTL haben will.
Das braucht dann je nachdem eine bestimmte Menge Treibstoff und auch Zeit -- und das ist absolut relevant für die abzubildenden Szenarien.
Nach Tankstellen neben den Ziel-Sprungtoren [wurde irgendwo mal kurz erwähnt] und der Wasserrtransport-Diskussion, frage ich mich gerade ob schon Tankstellen bei den Startpunkten berücksichtigt wurdenDas stell ich mir schwer vor.
Man könnte das noch dadurch verkomplizieren, indem man, um zum L-Punkt zu springen, ziemlich genau wissen muss, wo der gerade ist. Position des Sterns ist bekannt, aber man bräuchte relativ aktuelle Informationen darüber, wo der zweite Körper gerade ist, am besten von jemanden, der vor kurzem erst dort gewesen ist.
Sollen die Schiffe den Treibstof um zum einen weit genug aus der Schwerkraftsenke raus zu fliegen und um dann den Vektor anzugleichen schon beim Start transportieren? Oder können sie den Sprit, den sie dann zum Vektor angleichen benötigen, da draußen nachtanken? Das würde dann die Startpunkte auf die Gegenden, ganz weit draußen, reduzieren wo genügend Treibstoff "rumfliegt" (entweder auf natürliche Art dort unterwegs (Kuipergürtel?)oder dorthin transportiert).
Darum tendiere ich wie gesagt in Richtung "Sprungtor" um da ein Constraint drin zu haben, das uU auch storyrelevant sein kann. Das wäre aber auch andererseits in guter Grund, dass es nur ein Tor pro System geben kann -- sonst stören die sich gegenseitig.Ein Tor könnte auch einfach politische Gründe haben. Sowohl Händler als auch Angreifer haben nämlich Interesse möglichst weit im inneren eines Systems raus zu kommen.
Hmmmh, dass alle Riesenplaneten ein Tor bzw Sprungpunkt an ihrem L-Punkt haben könnten, wäre uU auch eine Idee -- allerdings würde das uU wieder genau das "Saturndilemma" reaktivieren, das wir gerade erst (so halbwegs) ausgehebelt hatten.Hatten "wir"? Das ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Ein Tor könnte auch einfach politische Gründe haben. Sowohl Händler als auch Angreifer haben nämlich Interesse möglichst weit im inneren eines Systems raus zu kommen.
Wenn der Verkehr über einen einzelnen Knotenpunkt geht, ist er dann einfach zu katalogisieren, kanalisieren, verzollen und ihm schlimmsten Fall abzuwehren.
Führt aber wieder zu der Frage, was Piraten, Schmuggler und anderes Gesocks machen?
Das man Starten kann von wo man will, ist ja schön und gut, aber was hilft das, wenn man es nicht heimlich irgendwo hinbringen kann.
Selbst ein Piratenhafen wird ja eine gewisse Bestreitbarkeit brauchen, weswegen ein bekanntes Piratenschiff, nicht fröhlich an den Highport des genannten Systems anlegen kann.
Hatten "wir"? Das ist irgendwie an mir vorbei gegangen.
Was meinst du mit Bestreitbarkeit?Naja, ich denke das Piraten, wenn sie mehr als einen Erfolgreichen Plünderzug machen wollen, einen Hafen brauchen, bei dem sie ihre Beute loswerden können, und ihr Schiff wieder klar zu machen.
L1 und L2 jedoch wären zu nah am Jupiter selber dran -- da hat man seine liebe Not, wenn ein Schiff den L-Punkt verlassen will.
und alles würde sich um sie prügeln.
- Externe Sprunggeneratoren: daran hatte ich auch schonmal gedacht. Wiederum rein technisch/logisch sehr schön ausgedacht und zurechtgelegt, aber ebenfalls storytechnisch problematisch. So werden wieder viele mögliche Konfliktszenarien schon im Ansatz ausgehebelt, weil effektiv quasi alle Sprünge unterbunden werden, an denen die Betreiber des Generators kein Interesse haben.
Was ich also für mein FTL ganz gerne hätte, ist das Prinzip des "Anlauf nehmens" -- ein Schiff kann nicht einfach so von einer Sekunde auf die andere springen, sondern muss erst einen bestimmten Vektor aufbauen, was Stunden oder gar Tage dauern kann.Führ den Gedanken weiter. Zum Hyperraumeintritt muss ein Schiff vorher auf relativistische Geschwindigkeit beschleunigen und beim Rücksturz daraus auch wieder abbremsen.
Wie aber sich dieser Vektor herleitet, das ist die andere Frage. Ansonsten sollte man in Sachen Startpunkt nicht besonders eingeschränkt sein.
Drittens aber, das ist mir wieder eingefallen, sollen prinzipiell mehrere Sprünge in Folge machbar sein, jedenfalls wenn die Reichweite pro Sprung begrenzt ist. Will heissen, ein z.B. 10pc entferntes System soll nicht extrem schwierig zu erreichen sein, weil das Schiff alle 2pc zwei Monate Pause einlegen muss.Schau Dir das FTL-System in C.J.Cherryhs Alliance/Union Universum an. Die Schiffe dort hangeln sich von Stern zu Stern, müssen aber nach Systemeintritt erst einmal abbremsen und danach wieder beschleunigen, da sie sonst in Gefahr laufen, dass ihre Hyperraumaustrittsgeschwindigkeit beim nächsten Sprung über der Lichtgeschwindigkeit liegt und sie damit im Hyperraum verloren gehen. Dasselbe passiert wenn sie zu weite Sprünge wagen (nicht zu sprechen davon, dass ein Rücksturz immer in Richtung Masseschwerpunkt des Systems erfolgt und zu nahe am Stern herauszukommen, ohne Chance zum Bremsen, im Endeffekt aus Selber herausläuft). Das macht im Setting Braune Zwerge zu wichtigen Wegpunkten und ihre Entdeckung kann Handelsrouten und damit Vermögen machen als auch zerstören.
Prinzipiell dürfen aber die Kosten einer FTL-Reise proportional zur Entfernung sein.
Statt Jump Gates könnte es aber auch Jump Points geben. Bei BattleTech war es doch (glaube ich) so, dass Schiffe über dem Sonnennordpol ankamen und unter dem Sonnensüdpol abflogen.