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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Rentin am 10.03.2015 | 20:39
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Ich spiele meine Charaktere immer in der ersten Person.
Ich mag es nicht wenn andere Spieler ständig in der dritten Person spielen.
Beispiel:
Ich: "Ich gehe zu dem Wachposten. <Hey Rekrut, irgendwelche Vorkommnisse?>"
Anderer Spieler: "Mein Charakter geht zu dem Wachposten und fragt ob es irgendwelche Vorkommnisse gab."
Ich spiele die Gefühle meiner Charaktere aus. Panik, Angst, Furcht, Freude, etc.
Das vermisse ich bei anderen Spielern oftmals. Die sind meist immer eiskalt.
Aktuell spiele ich einen Soldaten, welcher ein fieser Drecksack und saucool ist (laut Talenten/Handicaps). Ich mag den Kerl, er hat oftmals einen sarkatischen Spruch auf den Lippen und bleibt unter den für einen Soldaten typischen Bedingungen eiskalt bleibt. Neue Dinge, insbesondere die auf Horror basierenden, bringen aber auch ihn aus der Fassung. Als Vorbild dient Mark Drake aus Aliens, nur ein wenig gemeiner.
Wie spielt ihr Eure Chars? 1. / 3. Person? Lieber distanziert / mittendrin? Beschreibt doch Euren Lieblingscharakter?
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Ich wechsle die Perspektive relativ häufig, mal bin ich dicht dran, mal schau ich ihm über die Schulter und mal schubs ich ihn in die Richtung, die ich grad lustig finde. Das ist kein bewusster, abgetrennter Vorgang, sondern eher ein fließendes "So, und was jetzt".
Normalerweise spreche ich von meinem Charakter in der ersten Person, aber es kommt auch schon vor, dass ich die dritte verwende - gerade, wenn die Sache sehr emotional wird ("X weint" statt "Ich weine"). Emotional wird es dann aber schon gern mal.
...ich fühle mich etwas unterspielt grad. Meine aktivsten Charaktere sind Ramon, der Leibwächter einer temperamentvollen spanischen Adligen (natürlich in sie verliebt), und Andrew, ein ziemlich alter Erdmagier, sarkastisch, aber auch gläubig. Der kämpft im Moment damit, dass seine Kinder alle erwachsen werden und aus dem Haus flattern.
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Also ich rede als Charakter in der ersten Person, wenn der Charakter wirklich selber was sagt. Mit Manierismen in der Stimme und auch mal etwas lauter, wenn er sich aufregt, da kann ich zur Dramanutte werden :)
Ansonsten sage ich "Rurik stolpert noch im Halbschlaf durch das Langhaus und guckt verzweifelt, ob er noch etwas vom Met finden kann, dabei gibt er grunzende Geräusche von sich." Gefolgt von einem Grunzen. So in der Art.
Ich hab aber eine Entschuldigung für die 3. Person Singular - jahrelange SL-Tätigkeit, in der ich Myriaden obskurer NSC so auftreten ließ. Das geht ja gar nicht anders und ich finde es erzählerisch auch schöner.
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Ich wechsle die Perspektive relativ häufig, mal bin ich dicht dran, mal schau ich ihm über die Schulter und mal schubs ich ihn in die Richtung, die ich grad lustig finde. Das ist kein bewusster, abgetrennter Vorgang, sondern eher ein fließendes "So, und was jetzt".
Normalerweise spreche ich von meinem Charakter in der ersten Person, aber es kommt auch schon vor, dass ich die dritte verwende.
This.
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Erste Person. Mittendrin. Immer.
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Hmm.
Ich versuche sie "logisch", also In-Character, Ihrem naturell entsprechend, zu spielen.
Dabei versuch ich die SCs durchaus in Ihrem Naturell zu variieren. Bei SC Wechsel natürlich...
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Wenn ich einen Menschen spiele, mit dessen Rolle ich mich im entferntesten identifizieren kann, spiele ich aus der ersten Person.
Wenn ich einen abgedrehten Gremlin mit anderthalb Tonnen Dynamit im Schlepptau spiele, dann beschreibe ich das, was der Charakter tut aus der dritten Person. Denn dann kann ich sagen "Dieser abgefahrene Gremlin mit der Fliegerbrille greift tief in seinen Rucksack, und..." wenn ich einfach nur von "ich" sprechen würde, wäre der Charakter nicht halb so ausgeprägt.
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Das variiert bei mir total. Einerseits, weil ich sehe dass alle Distanzsstufen Vorteile haben, andererseits aber auch, weil nicht immer erste Person gewünscht ist. Ich habe zum Beispiel Mitspieler, die innerhalb der SCs keine Ingame-Gespräche mögen und nur in der ersten Person mit NSCs sprechen und auch nur wenn der SL es anleihert. Das kann also echt mühsam sein, wenn man als einzieger/einer der weniger am Spieltisch permanent in Charakter spielt. Meine Folge daraus ist, dass ich es je nach Szene variiere.
Es gibt sogar bereiche wie Planung oder Strategie, wo es störend sein kann in Charakter zu spielen. Da legt man letztendlich eh viel eigene Persönlichkeit rein. Auch kann es hilfreich sein die dritte Person zu wählen um bewusst distanz aufzubauen. Wie Bad Horse schon sagte. Ich würde nicht am Spieltisch sagen "ich weine" oder jede Form von Gewalt oder Schmerzen usw. ausspielen bzw. in ich Perspektive erzählen.
Ich glaube die fehlende "Ich"-Bereitschaft hat auch viel mit Überwindung zu tun und der Angst eben nicht gut Schauspielen zu können. Da helfen Improtheater oder Jeepform-Runden ungemein weiter. Nach ein paar T-Treffen hat sich das bei mir auch deutlich verbessert. Außerdem könnte man auch Vorübungen oder Detaillierte Charaktervorstellungen (im Sinne von "wie redet er", "welche Stereotypen Verhaltensweisen hat er") usw. einführen.
Ich finde es aber auch völlig ok, wenn es eine Mischung in der Runde gibt. bzw. man selbst auch mal zwischen verschiedenen Darstellungen wechselt. Ich bin da auch nicht immer konsistent.
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Wie spielt ihr Eure Chars? 1. / 3. Person? Lieber distanziert / mittendrin? Beschreibt doch Euren Lieblingscharakter?
Springe auch zwischen den Perspektiven, viel in der ersten Person, bei weniger wichtigen erscheinenden Momenten aber auch gern in der Dritten. Was bei mir (sowohl wenn ich selbst spiele als auch wenn ich leite) vorkommt, ist das wir aus der dritten Person direkt in die erste übergehen, weil sich ein interessantes oder wichtiges Gespräch ergibt.
Ich spiele die Gefühle meiner Charaktere aus. Panik, Angst, Furcht, Freude, etc.
Das vermisse ich bei anderen Spielern oftmals. Die sind meist immer eiskalt.
Das habe ich auch oft bemerkt - SC werden oftmals sehr abgebrühte dargestellt und scheinen sich durch nichts erschüttern zu lassen. Für mich selbst oftmals nicht sehr stimmig (z.B. Magie in einer Fantasywelt gegenüber / Monstern in einem Horrorszenario). Viele Spieler nehmen solche Situationen unangemessen gelassen hin und versuchen ihre Figur cool/richtig auf die Situation reagieren zu lassen. Dabei macht es doch einen Heidenspass sich darauf einzulassen (und sich ggf. auch mal in die Scheiße zu reiten). Ich muss aber auch sagen das ich auch schon SL erlebt habe die versuchten ihren Spielern daraus einen Strick zu drehen (das war ja Doof von dir, hier kommt das Nudelholz!). Wer als Spieler oft unter solchen SL spielt wird vermutlich eher versuchen eine Situation unter Kontrolle zu bekommen, als jemand der versucht mit seinem SL und den anderen Spielern gemeinsam eine spannende Geschichte zu erzählen.
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Ich spiele meine Charaktere in der ich-Form, gerne auch mit viel direkter Rede und eventuell auch noch mehr Rhetorik, Gestik, Mimik, Kleidung oder Accessoirs.
Hab mal versucht in der 3. Person zu spielen, bin aber unbewusst immer wieder in die 1. zurück gefallen.
Als SL spiele ich NSCs in der dritten Person, aber auch hier gerne viel direkte Rede.
So.
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Ich gehöre auch zu den Perspektivwechslern. In unsrer Runde werden die meisten Gespräche in direkter Rede geführt. Einfache Handlungen werden auch oft in erster Person erzählt. Etwa: "Ich gehe einkaufen." Wenn es aber um nicht ausspielbare Emotionen oder um Aktionen geht, die körperliche Eigenheiten oder die Umgebung beinhalten, wird meist in dritter Person beschrieben. Wie oben bei dem Gremlin-Beispiel gezeigt.
Als Spielleiter, sind ausschließlich Gespräche in erster Person.
Ich würde mir allerdings bei meinen Charakteren auch sehr seltsam vorkommen sie rein in erster Person zu verkörpern, da sie meistens sehr speziell sind, im Sinne von geisteskrank. Es macht mir Freude, dass von außen zu studieren und zu entscheiden, wie so jemand handelt, aber ich mich möchte nicht so sein.
Mein aktueller Lieblingscharakter, der z.Z. allerdings auf Eis liegt ist z.B. ein ehemaliger Tierarzt, den die Umstände dazu gebracht haben sich als Medic der Runde zu engagieren (freie Interpretation von nWoD H:tV). Er hat eine Fähigkeit, die es ihm erlaubt durch Berührung zu Heilen, allerdings nur, wenn er vorher jemandem auf die gleiche Weise Schaden zu gefügt hat. Und üblicherweise erfordert es mehr als einen Schadenpunkt Schaden um einen Schadenspunkt zu heilen. Das bekommt seiner Moral und seiner geistigen Gesundheit nicht sonderlich gut.
Damit möchte ich mich nicht identifizieren, aber ich möchte wissen, wie er sich weiterentwickelt.
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Interessantes Thema, Rentin.
Kannst du sagen, warum du nicht möchtest, dass andere Spieler in der 3. Person spielen?
Gilt das auch für den SL? Und wenn nicht, was ist da anders?
Der SL spielt in dieser Runde seine bisherigen NSC in der ersten Person und legt sich auch ordentlich ins Zeug.
Was ich an der dritten Person-Spielweise nicht mag:
Der jeweilige Spieler kommt mir ewig weit weg vor, als wäre er nicht wirklich dabei. Wenn mein Charakter sagt: "Hey Jones, wieviel Meter sinds noch?" und die Antwort lautet: "Ich sage Irwine das es noch knapp 200 Meter sind.", dann klingt das in meinen Ohren falsch. Da wünsche ich mir lieber ein "Hör auf zu nörgeln, ist nicht mehr weit!"
In der ersten Person kann ich mir den Charakter besser vorstellen, in der dritten Person ist es eher wie die Stimme aus dem Off.
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Springe auch zwischen den Perspektiven, viel in der ersten Person, bei weniger wichtigen erscheinenden Momenten aber auch gern in der Dritten. Was bei mir (sowohl wenn ich selbst spiele als auch wenn Dabei macht es doch einen Heidenspass sich darauf einzulassen (und sich ggf. auch mal in die Scheiße zu reiten). Ich muss aber auch sagen das ich auch schon SL erlebt habe die versuchten ihren Spielern daraus einen Strick zu drehen (das war ja Doof von dir, hier kommt das Nudelholz!). Wer als Spieler oft unter solchen SL spielt wird vermutlich eher versuchen eine Situation unter Kontrolle zu bekommen, als jemand der versucht mit seinem SL und den anderen Spielern gemeinsam eine spannende Geschichte zu erzählen.
Sehe ich genauso, um da einen Wandel zu vollziehen, könnte man vielleicht ein Belohnungssystem einführen. Bei Savage Worlds ist das ja so vorgesehen, scheitert imho nur daran, wenn ein Charakter nur Handicaps nimmt, welche sich nicht durch Rollenspiel darstellen lassen, welche dahingehend nicht wirklich beschrieben sind.
Nehmen wir mal das Handicap Fett:
Der Charakter wird zum einen Robuster, zum anderen aber auch langsamer. Das kann man ausspielen, muß man aber nicht. Ich spiele derzeit eine Runde (Fallout), wo noch eine Dame mit am Tisch ist, welche das Handicap Fies genommen hat. Innerhalb kürzester Zeit hat sich aus diesen Beiden eine Art Hass-Liebe entwickelt. Wenn der Fette (von sich aus) anfängt zu schnaufen wie eine Dampflok, ist die nächste Reaktion praktisch schon vorprogrammiert. Es gibt derbe Seitenhiebe auf die Konstitution von besagter fieser Dame. Das hilft ungemein wenn man sich, aufgrund einer Essenspause o. ä., wieder ins Spiel zurück versetzen möchte und hat schon einige Lacher verursacht.
Daher meine Ansage: Spielt einfach mal mit (und traut Euch uncool zu sein, denn uncool ist das neue Cool). (;
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Man sollte jetzt aber aufpassen, bevor hier mal wieder das Faß "nur XY ist richtiges Rollenspiel!" aufgemacht wird. Ich kenne Spieler, die ihren Charakter in der 1. Person ausspielen, und dabei nicht wirklich ihren Charakter darstellen, und umgekehrt welche, die das in der Erzählperspektive der 3. Person wundervoll hinkriegen.
Es kommt hier nämlich so langsam eine klitzekleine Tendenz "1.Person = toll und immersiv, 3. Person = kalt, distanziert und unengagiert" zum Tragen. ;)
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Ursprünglich habe ich meine Charaktere immer in der ersten Person gesprochen. So hatte ich es gelernt und lange Zeit gab es für mich nichts anderes.
Irgendwann kam dann das Gerücht auf, man könne mit der dritten Person die anderen Spieler mehr in die Szene holen, auch als Spieler. Natürlich war man nicht die ganze Zeit in der dritten Person, im Grunde übernähme man nur etwas von der Technik des Spielleiters und wechsle mal je nach Szene die Perspektive. Das ganze galt als erstrebenswert oder auch ein bisschen schick. Also habe ich es lange Zeit so versucht, aber Spielrunden wurden in dieser Zeit weder schlechter noch besser.
Vor einigen Wochen habe ich ein schönes Gespräch mit einem befreundeten Spielleiter, der das ziemlich ähnlich sieht wie Rentin. Die Gelegenheit habe ich genutzt, mich noch einmal ordentlich zu hinterfragen und mir das ganze Thema bewusst zu machen. Mir ist klar geworden, dass mir die dritte Person als Spieler eigentlich nicht liegt. Ich möchte auch in emotionalen Momenten lieber im Kontakt zu meinem Charakter und zur Szene bleiben und es völlig ausspielen. Während eines Gefühlsausbruchs ginge ich natürlich mit der Lautstärke herunter. ;)
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Man sollte jetzt aber aufpassen, bevor hier mal wieder das Faß "nur XY ist richtiges Rollenspiel!" aufgemacht wird. Ich kenne Spieler, die ihren Charakter in der 1. Person ausspielen, und dabei nicht wirklich ihren Charakter darstellen, und umgekehrt welche, die das in der Erzählperspektive der 3. Person wundervoll hinkriegen.
Es kommt hier nämlich so langsam eine klitzekleine Tendenz "1.Person = toll und immersiv, 3. Person = kalt, distanziert und unengagiert" zum Tragen. ;)
Ich behaupte tatsächlich das ich richtiges Rollenspiel betreibe, aber im Gegenzug sind alle anderen Arten ebenfalls richtig, sofern sie funktionieren. Das richtige Rollenspiel kann man nur für sich selbst finden, nicht für Andere.
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Mir geht es wie Bad Horse, mit dem Zusatz, dass ich dritte Person verwende, wenn ich gerade kein Spotlight möchte. Kapieren SL instinktiv. Wenn ich sage: "My guy does X", verlieren sie sofort das Interesse. In der ersten Person hingegen "hole" ich mir Spotlight, weil Sie in der Regel aktiv werden müssen.
Visuell kommt es mir so vor, als ob ich in der dritten Person sozusagen nur kurz im Hintergrund der Szene gezeigt werde...
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Mal so mal so. Gerade beim Einsatz von Fertigkeiten wechsel ich innerhalb eines Satzes.
z.B. Sir John gehe auf den Mann an der Straßenecke zu und mustere ihn dabei intensiv. Dabei würde ich gern einmal auf Motiv erkennen würfeln um festzustellen ob der feindselig erscheint.
Ansonsten das was Blechpirat sagt.
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Es kommt hier nämlich so langsam eine klitzekleine Tendenz "1.Person = toll und immersiv, 3. Person = kalt, distanziert und unengagiert" zum Tragen. ;)
Wenn das stimmte, würden die meisten Romane schon mal nicht funktionieren.
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Thandbar, genau das meine ich :)
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Egoperspektive.
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wtf? ... *denkt intensiv*
Eine wirklich gute Frage - die ich aus dem Stehgreif gar nicht richtig beantworten kann. Ich versuche eigentlich immer so tief wie möglich in die Story einzutauchen und achte gar nicht darauf, wie ich formuliere. Gefühlsmäßig würde ich allerdings allerdings vermuten, dass ich als Spieler eher zur ersten Person tendiere.
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Meistens in der direkten Ego-Perspektive, also "Ich gehe zur Wache: "Entschuldigt, könnt Ihr mir mal weiterhelfen?"". Gelegentlich auch mal mit kurzer Ich-Form-Ausführung der Gedanken "Naja, ich denk mir, dass die Wache mich nicht anlügen würde und geh dann mal wieder." (eher selten).
Und in der dritten Person eigentlich nur Zustandsbeschreibungen. Zum Beispiel ein "Alrik sieht aus, als könnte er sich kaum noch auf den Beinen halten und blutet ziemlich stark" nach dem Kampf (weil das ja doch noch was anderes ist als die Ich-Perspektive, die ja gefärbt davon ist, ob der SC eher Jammerlappen oder eher hartgesotten ist).
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kommt auf die situation an. wenn ich denke es könnte sich ein interessanter dialog mit dem nsc ergeben spiele ich aus der ego-perspektive.
aber wenn ich keine story relevanten dialoge erwarte wechsel ich gerne in den erzähler-modus.
ego-perspektive hilft mir aber immer mich besser mit meinem char zu verankern.
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Achja, ganz vergessen: Kurze Zusammenfassung von Handlungen mach ich trotzdem auch als Ich-Perspektive ("Ich geh dann nochmal einen neuen Mantel kaufen, ehe wir aufbrechen.").
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Ich wechsle die Perspektive je nachdem was ich transportieren will. Egoperspektive für Gefühle, Ansichten, Meinungen und generelles "Ausspielen", 3rd Person wenn Präzision gefragt ist, z.B. in einem Kampf oder wenn Regeln zum Einsatz kommen.
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Meistens spiele ich in der Ich-Form. Bei eher regelmechanischen Vorgängen oder wenn ich meine Intention schlicht nicht in charaktergerechte Worte gekleidet kriege, verfalle ich auch schonmal in die dritte Person und versuche, meine Intention einfach zu beschreiben.
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Ich wechsle ebenfallls immer mal wieder von der ersten in die dritte Person, im Dialog natürlich "ich", bei Actionszenen bleibe ich auch meistens dabei, aber bei beschreibenden Handlungen, die hauptsächlich zum Fluff beitragen oder für innere Monologe / Ansichten des SCs zum Geschehen nutze ich die dritte Person: "Rust blickt stumm auf die toten Körper. Er denk an den Krieg, seine gefallen Freunde und ihre toten Augen und ballt die Fäuste"
Manchmal adressiere ich direkt an Mitspieler um zu beschreiben, was ihre SCs von meinem wahrnehmen: "Ihr seht, wie Rust sich zu den Toten bückt und ihre Augen schließt."
Letzteres nutze ich gern bei Charakteren, die weniger durch Dialoge sondern eher durch ihre Handlungen/Körpersprache usw definiert werden.
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Normalerweise in der 3. Person, da ich nicht der Char bin, zudem spiele ich manchmal mehr als einen Char. Kommt aber auch vor dass ich in die 1. Person wechsle.
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3. Person. Spieler die von "Ich mache" sprechen sind mir seit dem WhitePoodle Hype seeeehr suspekt
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Kleiner Kalauereinschub:
So langsam überlege ich mir, rein um aus allen hier vorkommenden Rastern rauszufallen, in Zukunft konsequent meine Charaktere nur noch in der 2. Person Plural auszuspielen.
Oder noch besser in der Buffalo-Bill-Variante aus dem Schweigen der Lämmer: "Es muss sich mit der Lotion einreiben!", wenn sich mein SC mit der Lotion einreibt.
^-^
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Manchmal 1., manchmal 3. Ps. Sg.
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Völlig unterschiedlich, je nachdem wie gerade meine oder die Stimmung in der Gruppe ist.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es oft sinnvoller ist auch emotionale Zustände eines Charakters zu beschreiben anstatt sie zu spielen. Also lieber direkt zu sagen "$Name ist völlig fertig, er zittert und ihr seht das er gerade kurz vor einer Panikattacke steht." Ich denke je klarer man im Rollenspiel kommuniziert umso besser klappt auch das Zusammenspiel.
Man muss ja auch sagen, dass die meisten Rollenspieler keine so guten Schauspieler sind wie sie zu sein glauben.
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Ich spiele die Gefühle meiner Charaktere aus. Panik, Angst, Furcht, Freude, etc.
Das vermisse ich bei anderen Spielern oftmals. Die sind meist immer eiskalt.
Das mache ich tatsächlich nie. Ich bin sogar der Meinung das das Anfänge eines krankhaften Verhaltens hindeuten.
Mit solchen Leuten spiele ich nicht so gern.
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Ich bin sogar der Meinung das das Anfänge eines krankhaften Verhaltens hindeuten.
Warum denn das?
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Kleiner Kalauereinschub:
So langsam überlege ich mir, rein um aus allen hier vorkommenden Rastern rauszufallen, in Zukunft konsequent meine Charaktere nur noch in der 2. Person Plural auszuspielen.
Oder noch besser in der Buffalo-Bill-Variante aus dem Schweigen der Lämmer: "Es muss sich mit der Lotion einreiben!", wenn sich mein SC mit der Lotion einreibt.
^-^
+1
Bin dabei! :D
Konsequenterweise nicht nur den eigenen Charakter, sondern auch die Interaktion mit anderen Figuren!
Es nimmt sein Schwert und brüllt:"Es wird sterben, es aber nicht!"
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Nur Caesar und Lothar Matthäus dürfen von sich in der dritten Person sprechen :P
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So langsam überlege ich mir, rein um aus allen hier vorkommenden Rastern rauszufallen, in Zukunft konsequent meine Charaktere nur noch in der 2. Person Plural auszuspielen.
Puh, das erinnert mich an meinen alten Bio-Lehrer, der alles durch die 2PS ausdrückte, von der Darmzotte bis zur Büffelherde.
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Ich bin sogar der Meinung das das Anfänge eines krankhaften Verhaltens hindeuten.
Huch? Noch nie was von Method Acting (http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting) gehört? Wobei "ausspielen" ja nun nicht mal heißen muss, dass man das wirklich emotional reproduziert (s.o.) sondern einfach nur "so tut". Für mich gehört Letzteres zum Rollenspiel dazu... natürlich nur, wenn es angebracht ist, also der SC auch merklich im Fokus steht - und nicht, um sich selbt in den Vordergrund zu drängen.
Welches Krankheitsbild soll das denn überhaupt sein?
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Huch? Noch nie was von Method Acting (http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting) gehört?
Wikipedia sagt aber auch, dass zum MA auch eine gesunde Portion Distanz und Reflexion gehört.
Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, welche Erinnerungen man zur Darstellung von "mein Gehirn wird gerade von einem Illithiden ausgenuckelt" als Darstellungshilfe heranziehen sollte. Vielleicht der erste miterlebte Mario-Barth-Auftritt? :P
Die erste Person ist definitiv immersiver. Ob du das toll findest sei dahin gestellt, aber es ist eben die Definition von Immersion.
Es gibt keine allgemeingültige Definition von Immersion. Ich kenne auch Fälle, wo sich Leute in ihrer "Immersion" gestört fühlen, wenn der ausführlich bebartete 2-Meter Hüne von "Ich" redet und dabei eine kleine Elfenmagierin darstellen will.
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Mal so, mal so. Inzwischen, vermutlich durch jahrelange SL-Tätigkeit inzwischen eher so, dass ich in dritter Person beschreibe, was mein Charakter TUT ... aber was er SAGT spreche ich.
Das finde ich tatsächlich die schönste und beste Wahl, weil ein "Boindil zieht seine Axt und hebt sie drohend gen Himmel und ruft: 'TOD ALLEN ORKS!'" in meinen Ohren sehr viel schöner klingt als "Ich ziehe meine Axt und hebe sie drohend gen Himmel! "TOD ALLEN ORKS!"
Das liegt wohl vor allem daran, dass es mir inzwischen oft schwer fällt, meine Mitspieler, die ich - bis auf meine aktuelle Runde - meist schon JAHRE, teilweise JAHRZEHNTE kenne auszublenden und ihre Charaktere dafür einzublenden. Da finde ich eine Beschreibung in der dritten Person schöner ... das manifestiert sich dann schön in der Fantasie ... und dann die wörtliche Rede ... passt :)
Aber hin und wieder sprech ich auch mal komplett in der ersten Person. Wenn alles etwas lockerer und weniger spannend/wichtig ist, zum Beispiel.
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Ich spiele meine Charaktere so, dass der SL denkt, ich wäre der storynuttige Overplayer evar, um mir dann klammheimlich die ganzen kewl powerz einzuheimsen, die mir der SL für die Speichelleckerei gibt. Dann provoziere ich PvP und lache die Waschlappen aus, die nicht darauf eingehen.
Ok, im Ernst:
Ich würde dem ersten Post von Bad Horse zustimmen. Es hängt bei mir extrem von Stimmung, Spielrunde, äußeren Umständen, dem was gerade ingame passiert und der Uhrzeit ab.
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Hier ein Ausschnitt aus Sten Nadolnys Roman "Er oder Ich":
>Man kann, wenn man eine Beobachtung notiert, das ICH zum Subjekt machen, aber auch ein ER, obwohl man ICH meint. ICH macht die Gedanken schneller, ER lässt ihnen, des Abstandes wegen, mehr Erfindungsfreiheit. ICH kann nicht so leicht eine ausgedachte, rundweg märchenhafte Geschichte behaupten wie ER.<
Hat irgendwie mit diesem Thema zu tun, fand ich.
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Huch? Noch nie was von Method Acting gehört? Wobei "ausspielen" ja nun nicht mal heißen muss, dass man das wirklich emotional reproduziert (s.o.) sondern einfach nur "so tut". Für mich gehört Letzteres zum Rollenspiel dazu... natürlich nur, wenn es angebracht ist, also der SC auch merklich im Fokus steht - und nicht, um sich selbt in den Vordergrund zu drängen.
Welches Krankheitsbild soll das denn überhaupt sein?
Habe vor ca. 20 Jahren einen Spieler in meiner Runde gehabt der sich immer mehr in seinen Charakter versenkt hat und am Ende als dieser gestorben ist, wollte er uns uns beweisen wie sehr er leidet indem er sich einen ca. 10 cm langen Schnitt in den Unterarm gesetzt hat. War jetzt nicht lebensgefährlich hat mich aber dazu bewegt vorsichtiger bei immersiven Themen zu sein.
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Du wirfst hier ein paar Sachen durcheinander, die nichts miteinander zu tun haben und ich bin mir nicht sicher was dabei dein Ziel ist.
Willst du mit dem wilden Mix aus nichts sagenden und relevanten Adjektiven eine qualitative literarische Wertung der Stilmittel unterbinden?
Na, da liest du bei mir einen kritischeren Ton heraus, als ich eigentlich vorhatte. :)
Mir fiel auf, daß einige Kommentare in die Richtung gingen, daß beim Verkörpern eines Charakters durch konsequentes Durchhalten der 1. Person eine tiefere Darstellung erreicht wird.
Das sehe ich nicht so, es ist lediglich ein Stilmittel, daß zu diesem Ergebnis führen kann, aber nicht muß.
Ebenso wie die Anwendung der 3. Person. Letzteres habe ich auch bei Spielern erlebt, die eine sehr intensive Charakterzeichnung hinbekommen haben, indem sie wie ein außenstehender Erzähler ihre Figur mit ihrem Handeln und ihrer Außenwirkung beschrieben haben.
Die erste Person ist definitiv immersiver. Ob du das toll findest sei dahin gestellt, aber es ist eben die Definition von Immersion. Vielleicht findest du ja weniger Immersion toller. Vielleicht kommt das auch einfach auf die jeweilige Szene an.
Die 3. Person ist tendenziell distanzierter.
Hm, in der puren Grundeinstellung der Sprache ist es durchaus so, wie du sagst, daß 1. Person mehr Nähe zur Kunstfigur schafft - es gibt aber literarische Texte, in denen auch in der 3. Person eine ungeheure Nähe zur dargestellten Person erzeugt wird, und umgekehrt in der 1. Person eine sehr distanzierte Haltung rüberkommen kann.
Nebenbei finde ich "immersiver" weder absolut toll noch blöd, das hängt, wie du selber sagst, von der konkreten Situation ab.
Ich finde deinen Vorstoß jedenfalls nicht hilfreich für eine Analyse der Gründe und Auswirkungen, denn die bewusste Entscheidung für eine bestimmte Erzählperson besitzt extrem große Relevanz.
Mein Vorstoß hat schlicht und einfach den Zweck, meine Meinung zu dem Thema zu äußern. Ob das jetzt jemand hilfreich, blöd oder belanglos findet, da habe ich keinen Einfluss drauf.
Sich in jedem Thema von vornherein darauf zu einigen, dass jede Art von Rollenspiel toll ist, langweilt mich zu Tode und verhindert, dass eine kontroverse Diskussion zustande kommen kann. Man kann natürlich auch händchenhaltend zu einer guten Diskussion kommen, aber die Kontroverse ist meistens die Diskussion, die schneller und klarer zu den wichtigen Punkten kommt. Also entspanne dich und denk nicht, dass jede Meinung im Internet gleich ein Angriff auf deine persönliche Art des Spiels ist. Auch wenn jemand sagt: 1+1=3. Es ist erst mal nur eine Meinung.
Nee, da hast du wirklich ein falsches Bild von meiner Haltung - ich sehe das hier ja nicht als eine üble Keiferei an, die ich um Gottes Willen abbremsen möchte.
Angegriffen fühle ich mich dadurch auch nicht, ich bin entspannt, und finde es ja auch ganz gut, mal mitzubekommen, wie die Thematik von den anderen hier gesehen wird - immer wieder verblüffend, wie verschieden da die Ansätze sein können. Daß das alles nur Meinungen sind, ist mir schon klar - das gleiche sollte dir aber auch bei meinem Posting klar sein ;)
Wobei ich immer ein bisschen Bauchschmerzen damit habe, die Darstellung des Charakters als Schauspiel zu bezeichnen. Mit Rhetorik wäre ich glücklicher, weil beim Rollenspiel die schauspielerische Einlage ja immer fest in einen Vortrag eingebunden ist.
Also ich würde mit der Bezeichnung "Schauspielerei" eher leben können, immerhin spielen Mimik und Körpersprache bei manchen Spielern ja durchaus mit. Rhetorik scheint mir die Bandbreite, wie man seinen SC rüberbringt, zu sehr einzuengen. Und du sprichst ja dann auch von Schauspielerei.
Und ich würde auch sagen, es gibt eine Menge Rollenspieler, die das besser können, als sie denken (ist meine Erfahrung).
Das kann ich bestätigen. Aber in meinen Augen ist es ein Fehler, wenn besonders die Spieler, die von Natur aus schüchterner sind, durch eine ihnen gegenüber gezeigte Erwartungshaltung ("Komm, jetzt spiel das doch mal richtig aus!") zu sehr unter Druck gesetzt werden. Da ist Feingefühl nötig, daß Ermunterung nicht zu Forderung umkippt. Das habe ich selber als unerfahrener Spieler auch schon erlebt und hätte mich fast wieder aus der Gruppe gescheucht.
Und wie gesagt, mache nicht den Fehler, zu glauben, ich hätte mich jetzt furchtbar über die Positionen hier in den anderen Postings aufgeregt. Wenn meine Äußerung da oben tatsächlich so rüberkam, muss ich noch gewaltig an meiner Schreibweise feilen. ^-^
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Hm, wenn ich etwas spiele (also im Sinne von Darstellung) und darüber einen Einfluss habe, nehme ich bevorzugt die erste Person. Das ist mir einfach lieber, weil ich dann direkt auch Rhetorik, Mimik und Gestik mitnutzen kann (alles andere an Bewegung muss ich dann natürlich beschreiben), ohne dass die Perspektiven da (für mich) kollidieren. Direkte Rede ist für mich ein Muss, weil das für mich schon ne Menge Stimmung transportiert - es sei denn, man spult gerade vor, weil es niemanden interessiert (wir unterhalten uns drei Stunden lang über Gott und die Welt, Politik und seine letzten drei Ehen, bevor ich das Thema geschickt auf seinen Arbeitgeber lenke und frage: "...).
Ich find's ehrlich gesagt schade, wenn Mitspieler dann komplett in der dritten Person und mit indirekter Rede spielen. Ich steig jetzt nicht auf den Tisch und brülle rum, wenn meine Figur das tun soll, aber „joa mein Tschar geht halt vor und haut den Ork“ ist für mich vom Flair und der Immersion her eher bei Monopoly angesiedelt.
Wirklich schlimm finde ich nur den übermäßigen Gebrauch vom Konjunktiv: „Ich würde versuchen, das Schloss zu knacken.“ Würdest du? Unter welcher Bedingung denn?
Bonus: „...was würde denn dann passieren, SL?“ :q
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Ich fand es halt vor allem nicht gut, dass du ein paar literarisch zielführende Begriffe diskreditiert hast, indem du sie in eine Reihe mit emotional urteilenden gesetzt hast. Außerdem finde ich es wichtig auch über eine Verbesserung des Rollenspiels sprechen zu können, ohne dass gleich jemand denkt, man wolle andere Spielweisen diskreditieren oder als unmöglich brandmarken.
Ach, das kommt dabei raus, wenn man wie ich so schreibt, wie man redet - in meinem Fall eben eklektisch Begriffe benutzt, die bei manchen vielleicht etwas triggern, das man selber gar nicht wahrnimmt.
Was das Diskreditieren anderer Spielweisen angeht, so habe ich da auch vielleicht eine kleinere Paranoia entwickelt, und es ist ja gut, wenn die sich als gegenstandslos erweist.
Was die Begriffsfrage "Schauspiel", "schauspielerische Techniken" und "Rhetorik angeht", so habe ich den Eindruck, daß das, was in der Spielrunde geschieht, eine eigene Mischform ist. Wenn hier jemand ist, der sich professionell mit Schauspiel bzw. Theaterwissenschaften auseinandergesetzt hat, würde mich mal interessieren, ob es dort vielleicht eine Kategorie für so etwas gibt. Ich kann mir schwer vorstellen, daß das Hobby hier etwas vollständig Neues geschaffen hätte.
Zusätzlich habe ich beim längeren Nachdenken über das Thema bemerkt, dass auch die Verwendung der 1. Person beim Spielen als Spieler Ausnahmen kennt.
Wenn etwas passiert, das meinen persönlichen Wünschen stark zuwieder läuft, benutze ich z.B. die 3. Person.
Beispiel:
Ich sag als Spieler: "Ich greif den Ork an."
(würfel würfel)
Der SL entgegnet: "Okay, der Ork schlägt dir auf den rechten Arm und macht 25 Schaden. Was passiert mit deiner Waffe?"
Ich: "Mist, der Arm ist unbenutzbar. Halvar lässt seine Axt fallen."
Würde mich interessieren, ob das bei andern auch manchmal so ist.
In einem Beispiel wie von dir angesprochen, würde ich sogar genau umgekehrt reagieren, und Halvars Reaktion in der 1. Person samt Mimik (hält sich den Arm) und Tonfall rüberbringen ("Arrr, verdammt, mein ARM!").
Ich springe gern auf Situationen auf, in denen der SC stark emotional reagiert. Besonders in für ihn unangenehmem Kontext.
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In der Pluralis Majestix latürnich!
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Was ich an der dritten Person-Spielweise nicht mag:
Der jeweilige Spieler kommt mir ewig weit weg vor, als wäre er nicht wirklich dabei. Wenn mein Charakter sagt: "Hey Jones, wieviel Meter sinds noch?" und die Antwort lautet: "Ich sage Irwine das es noch knapp 200 Meter sind.", dann klingt das in meinen Ohren falsch. Da wünsche ich mir lieber ein "Hör auf zu nörgeln, ist nicht mehr weit!"
Das klingt in meinen Ohren auch komisch. Wenn jemand meinen Charakter in direkter Rede anspricht, dann antworte ich normalerweise in direkter Rede zurück ("Es sind noch knapp 200 Meter, Irwine."). Oder ich bleibe ganz in der dritten Person, aber das eigentlich nur, wenn ich noch zusätzlich etwas am Char beschreiben will ("Jones guckt Irwine genervt an und meint, dass es noch 200 Meter sind." In dem Fall würde ich dich vermutlich zusätzlich genervt angucken und einen barschen Tonfall verwenden.)
Aber "Ich (erste Person) sage Irwine, dass (indirekte Rede)" - also die Mischung aus erster Person und indirekter Rede - klingt irgendwie merkwürdig. :)
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Ich spreche und interagiere in der Ich-Perspektive, zoome aber gelgentlich nach außen um dien charakter zu beschreiben - gerade bei Emotionen die ich nicht gut am Tisch darstellen kann (beispielsweise wenn sich bei meiner Selonianerin ihr Fell sträubt, oder ein Charakter weint).
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Ich steig jetzt nicht auf den Tisch und brülle rum, wenn meine Figur das tun soll, aber „joa mein Tschar geht halt vor und haut den Ork“ ist für mich vom Flair und der Immersion her eher bei Monopoly angesiedelt.
Amen Bruder, Amen.
Wirklich schlimm finde ich nur den übermäßigen Gebrauch vom Konjunktiv: „Ich würde versuchen, das Schloss zu knacken.“ Würdest du? Unter welcher Bedingung denn?
Bonus: „...was würde denn dann passieren, SL?“ :q
Dieses Trauertal haben wir zum Glück bereits überwunden.
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Habe vor ca. 20 Jahren einen Spieler in meiner Runde gehabt der sich immer mehr in seinen Charakter versenkt hat und am Ende als dieser gestorben ist, wollte er uns uns beweisen wie sehr er leidet indem er sich einen ca. 10 cm langen Schnitt in den Unterarm gesetzt hat. War jetzt nicht lebensgefährlich hat mich aber dazu bewegt vorsichtiger bei immersiven Themen zu sein.
:o OK, ich kann nachvollziehen, daß du das erschreckend fandest.
Allerdings halte ich das für einen ausgesprochen extremen Einzelfall. Ich spiele seit über 20 Jahren bevorzugt mit Spielern, die alle sehr intensiv ihre Rolle verkörpern, und bislang habe ich nie Probleme mit dem "Umschalten" zwischen Spieler und Charakter beobachtet. Wir hatten lediglich eine Zeitlang eine Mitspielerin, die nicht zwischen Spieler und Charakter trennen konnte und bei Attacken gegen den Char als Spielerin in Tränen ausgebrochen ist, aber die stellt im mir bekannten Spielerpool die absolute Ausnahme dar.
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In einem Beispiel wie von dir angesprochen, würde ich sogar genau umgekehrt reagieren, und Halvars Reaktion in der 1. Person samt Mimik (hält sich den Arm) und Tonfall rüberbringen ("Arrr, verdammt, mein ARM!").
Ich springe gern auf Situationen auf, in denen der SC stark emotional reagiert. Besonders in für ihn unangenehmem Kontext.
Das finde ich sehr spannend. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass solche Spieler sehr selten sind und - auch das hab ich in vielen Gruppen erlebt - eher belächelt werden oder die anderen Mitspieler zumindest verschämt zur Seite gucken. Ich will dieses "extrem immersive Spiel" gar nicht bewerten, ich hab sowas selbst auch schon das eine oder andere Mal gemacht, aber es ist wirklich unglaublich selten und passiert auch nur, wenn für meinen Charakter gerade etwas wirklich schlimmes passiert UND die Atmosphäre gerade genial ist UND die Story mitreißt.
Ich glaube, dass KANN ziemlich cool sein, wenn wirklich ALLE am Tisch diesen Spielstil pflegen. Wenn nur einer oder zwei sowas machen, dann wirkts auf mich oft (!) seltsam - obwohl ich natürlich weiß, dass das gar nichts schlimmes, sondern sogar eher etwas tolles ist - gerade für einen Rollenspielabend. Versteht man, was ich sagen will?
Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht - zumindest bei mir selbst - das, WENN etwas so direkt ausgespielt wird, es vor allem die schlimmen Dinge sind, die ich ausspiele. Wenn etwas cooles passiert, verfalle ich doch eher in den "YEAH! DAS ROCKT! WOOHOO!"-Outtime-Jubler, als in einen "BEI OBRYNS BART! ICH HABE ES GESCHAFFT! DER SCHATZ MEINER AHNEN!" Intime-Jubler.
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Ich glaube, dass KANN ziemlich cool sein, wenn wirklich ALLE am Tisch diesen Spielstil pflegen. Wenn nur einer oder zwei sowas machen, dann wirkts auf mich oft (!) seltsam - obwohl ich natürlich weiß, dass das gar nichts schlimmes, sondern sogar eher etwas tolles ist - gerade für einen Rollenspielabend. Versteht man, was ich sagen will?
Wie du schon sagst, hängt von der Gruppe ab. Da ich durchaus gerne den Gruppenkasper mache, und meine Mitspieler mich seit Jahren kennen, ist das bei uns total normal. In einer sagen wir mal Congruppe würde es von der Stimmung abhängen, die die Gruppe mit sich bringt.
Bei meiner jetzigen Star Wars Gruppe ist übrigens auch der neunjährige Sohn zweier Mitspieler dabei, und der hat da gar keine Hemmungen, in ein infernalisches Geschrei auszubrechen, wenn die Gruppe im brennenden Landspeeder aus der obersten Etage des zwanzigstöckigen Hochhauses ins Freie brettert: "UAAAAAAAH, WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!!"
Nach so einer Spielsitzung ist er aber dann schwer ins Bett zu kriegen, haben die Eltern festgestellt. :)
Es tut übrigens sehr gut, so ein interessiertes Kind dabei zu haben, irgendwie frischt dann die eigene ursprüngliche Rollenspielbegeisterung auf, und man ist auf einmal viel weniger abgebrüht.
Wenn etwas cooles passiert, verfalle ich doch eher in den "YEAH! DAS ROCKT! WOOHOO!"-Outtime-Jubler, als in einen "BEI OBRYNS BART! ICH HABE ES GESCHAFFT! DER SCHATZ MEINER AHNEN!" Intime-Jubler.
Verdammt, jetzt MUSS ich deinen letzten Spruch irgendwann mal bringen, der ist klasse
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Verdammt, jetzt MUSS ich deinen letzten Spruch irgendwann mal bringen, der ist klasse
Ich möchte dann bitte einen Bericht, wie er angekommen ist ;) ~;D
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Ich spiele die Gefühle meiner Charaktere aus. Panik, Angst, Furcht, Freude, etc.
Das vermisse ich bei anderen Spielern oftmals. Die sind meist immer eiskalt.
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Wie spielt ihr Eure Chars? 1. / 3. Person? Lieber distanziert / mittendrin? Beschreibt doch Euren Lieblingscharakter?
Das hängt davon ab, in welchem System oder was für einen Charakter ich spiele.
Bei so Dungeoncrawl-Geschichten und bei der Beschreibung irgendwelcher Kampfabläufe auf Battlemaps bin ich tatsächlich eher in der dritten Person unterwegs. Liegt aber auch vermutlich daran, dass ich daran etwas weniger Spaß habe als bei so Telling-Geschichten und Spieleraktionen untereinander. Und natürlich hängt es auch ein bißchen davon ab, wie so das Zusammenspiel innerhalb einer Gruppe ist.
In meiner derzeitigen Vampire-Runde, die zugleich leider auch die einzige derzeit regelmäßig stattfindende Runde ist, macht es wahnsinnig viel Spaß aus der 1.Person heraus zu agieren. Sich gegen seitig Garstigkeiten an den Kopf zu werfen und dergleichen mehr, da ist das Spielen mittlerweile fast so intensiv wie auf einem LARP. Und das macht mordsmäßig Spaß.
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Handlungen von SCs und NSCs beschreibe ich in der 3. Person bzw. manchmal auch in Form von Regieanweisungen: "[Insert random wörtliche Rede]", geht rüber zum Tor und macht es auf.
Ich-Beschreibungen würden mich persönlich irritieren bzw. ich bevorzuge da einen dezenten erzählerischen Abstand zur Figur.
Bei der Darstellung von NSC (natürlich auch SC) achte ich auf die Eigenheiten der Figur, Fischer Erdel z.B. ist ev. etwas schwer von Begriff und hat einen leichten norddeutschen Akzent, der Adlige hingegen redet ggf. schnöselig-näselnd und in passender Sprache, ebenso gehe ich in der Körperhaltung mit, dann ist das alte verhutzelte Mütterchen ev. bucklig und spricht undeutlich, da gebisslos.
Eigene SCs machen sich meist von alleine soweit selbständig, dass die Darstellung ihrer Gefühle kein Problem darstellt. Das ist z.T. natürlich auch von den Mitspielern abhängig, wenn die überhaupt nicht mitgehen, verliert sich das bei mir auf die Dauer leider auch.
Einer meiner Lieblings-Chars ist ein seherisch begabter Hexer, der von seinen Visionen sehr mitgenommen wird, da er die Alpträume die er vorhersieht quasi miterlebt, ehe er wieder erwacht. Entsprechend ist der Char psychisch angeschlagen und wenig belastbar, was sich in Nervosität und Unsicherheit äußert. Daher wird er meist erst einmal als Weichling empfunden, wobei einige andere SCs schon in seinen Träumen gelandet sind und danach ein etwas anderes Bild von ihm hatten...
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Allerdings halte ich das für einen ausgesprochen extremen Einzelfall. Ich spiele seit über 20 Jahren bevorzugt mit Spielern, die alle sehr intensiv ihre Rolle verkörpern, und bislang habe ich nie Probleme mit dem "Umschalten" zwischen Spieler und Charakter beobachtet. Wir hatten lediglich eine Zeitlang eine Mitspielerin, die nicht zwischen Spieler und Charakter trennen konnte und bei Attacken gegen den Char als Spielerin in Tränen ausgebrochen ist, aber die stellt im mir bekannten Spielerpool die absolute Ausnahme dar.
Ich verdamme Immersion auch nicht. Ich will nur sagen das ich sensiebel mit dem Thema umgehe weil ich auch schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Was mich aber am allermeisten bei reinen 1.Person spielern stört ist das sich alle gleich freuhen oder fürchten. Da ist es egal ob man einen Orc oder einen Halbling spielt oder Troll. Die Gefühle werden immer gleich dargestellt und zwar menschlich.
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Als SL erlebe ich natürlich recht nah, wie meine Freunde (ich kenne alle schon sehr, sehr lange) ihre Charaktere spielen.
Sie reden auch in erster Person und sind recht stark in ihrer Rolle.
Aber ... bobibobbeles Posting brachte mich auch auf einen kritischen Gedanken.
Ich bemerke natürlich auch, dass die Charaktere sehr gern (und über das menschliche Maß hinaus) sehr mutig, sehr konsequent, sehr "über" gespielt werden. Nachvollziehbar bleiben einige Handlungen sicherlich nicht. Ich rede jetzt nicht von der Feigheit eines Hamburger Städters, der plötzlich einem Hyänenmenschen gegenübersteht ( >;D ), sondern von todesmutigen Widerworten oder Handlungen gegen einen uralten und mächtigen, zauberkundigen Leichnam, bzw. untote Drachen, Dämonenfürsten und Co.
Kurze Beispiele:
Zwerg, Stufe 1; sieht einen Riesen: "Erzfeind! Ich renne hin und schlage nach ihm."
Echsenmensch, Schwertkämpfer: "Uralter, untoter Drache? Ich beschimpfe ihn, denunziere ihn, spiele mich auf."
Elfischer Hexenmeister: "Leichnam? Feuerball! Bevor er zuende redet!"
Als SL bekomme ich leicht Plaque, wenn solche offensichtlich dummen Aktionen gemacht werden. Mir geht da die Plausibilität der Handlungen irgendwie ab.
Ich weiß jetzt nicht, ob das vom Ausgangsthema zu weit abweicht, deshalb führe ich das (noch) nicht weiter aus.
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Ich trete mich - insbesondere bei neuen Runden -, Handlungen meines Charakters mit seinem Namen einzuleiten: Brengult geht zum Wachmann. "Hey, wo gibts denn hier nen Hufschmied?"
Warum? Damit nicht nach drei Abenden immer noch jemand fragt: "Stefan, wie hieß noch dein Charakter?" Oder sagt: "Der Barde könnte doch..."
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Zur Ausgangsfrage: Ich neige da eher zur Autorenhaltung als zur Schauspielerhaltung. Ich spreche zwar meistens die Dialoge meiner SC unmittelbar, verwende aber für Handlungsbeschreibungen die dritte Person und erkläre auch gern mal was, anstatt mich auf meine stimmlichen/mimischen Darstellungskünste zu verlassen. Also "Talurins Angst steht ihm ins Gesicht geschrieben, als er sagt: 'Leute, lasst uns verschwinden!'", anstelle des (oder ergänzend zu dem) Versuchs, ein angstvolles Zittern in die Stimme zu legen.
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Handlungsbeschreibungen aus der dritten Person, Dialoge werden aber mit Mimik/Gestik und direkter Rede aus der Egoperspektive ausgespielt. Ich stelle in einigen Szenen einen Charakter dar, bin aber nicht dieser. Reines Method Acting habe ich aufgegeben, da die Systeme, die ich spiele, einen immer wieder durch Metamechanismen rausholen. Ja, auch du bist angesprochen, Fate! :P
Beispiel:
"<Charaktername> geht auf den Händler zu." Ich hebe als Spieler die Hand zum Gruss. "Seid gegrüsst, mein Herr. Ich hätte gerne eine Hartwurst und drei Äpfel!"
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Was mich aber am allermeisten bei reinen 1.Person spielern stört ist das sich alle gleich freuhen oder fürchten. Da ist es egal ob man einen Orc oder einen Halbling spielt oder Troll. Die Gefühle werden immer gleich dargestellt und zwar menschlich.
Hm, OK, wahrscheinlich bin ich da von meiner Gruppe aus Studentenzeiten verwöhnt. Da kamen die Emotionen wirklich authentisch als die des Charakters rüber. Erst nach dem Einstieg ins Berufsleben (und damit verbundenen Umzügen) mußte ich die Erfahrung machen, daß das bei der Mehrheit der Spieler nicht der Fall ist. (Und daß immersives 1.-Person-Spiel auch nicht immer willkommen ist.)
Allerdings habe ich mir hier eher ein "Suspense of disbelief" in Bezug auf die Darstellung meiner Mitspieler angewöhnt: "Kann ich wirklich glauben, daß das ein Zwerg sein soll? ... ich glaub's mal einfach."
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Hallo allerseits,
Normal: First Person
Find ich extrem wichtig, ich versuche auch das bei anderen Spielern zu forcieren da es meiner Meinung nach die Immersion steigert.
Für Beschreibungen des Charakters natürlich Third Person.
Gruß
Plastic
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Allerdings habe ich mir hier eher ein "Suspense of disbelief" in Bezug auf die Darstellung meiner Mitspieler angewöhnt: "Kann ich wirklich glauben, daß das ein Zwerg sein soll? ... ich glaub's mal einfach."
Bewußt oder unbewußt scheint dich/mich aber doch etwas zu stören. Wir haben nur ene Möglichkeit gefunden es zu aktzepieren.
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Bewußt oder unbewußt scheint dich/mich aber doch etwas zu stören. Wir haben nur ene Möglichkeit gefunden es zu aktzepieren.
Stimmt. In meinem Fall läuft es darauf hinaus: "Lieber unvollkommene Immersion als gar keine."
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Stimmt. In meinem Fall läuft es darauf hinaus: "Lieber unvollkommene Immersion als gar keine."
Ich bin genau deshalb von dem "immer in der Rolle sprechen und dabei noch schauspielern wollen" abgekommen. Ich finde es - bei mir und meinen Mitspielern - meist wirkungsvoller, wenn sie mir schildern, welchen Eindruck ihre SC gerade vermitteln, als wenn sie selbst versuchen, den zu vermitteln. Beides zusammen ist natürlich auch schön, aber ein Spieler, der sagt: "mein Krieger hält jetzt eine inspirierende Rede" und vielleicht noch deren Einleitungssatz "heute stehen wir zusammen ...!" hinzufügt, ist mir lieber als einer, der krampfhaft 5 Minuten lang versucht, eine inspirierende Rede zu halten, es nicht hinkriegt und ich dann anschließend noch raten muss, ob er jetzt gerade das heimliche innere Widerstreben seines Charakters gegen die kommende Schlacht super ausgespielt hat oder ob er es halt einfach ... nicht hingekriegt hat.
Das hat dann halt mehr von Buchlesen als von Filmschauen (oder eher Hörspielhören): ich sage anderen Spielern und lasse mir sagen, in welche Richtung sie jetzt mal das Kopfkino anschmeißen sollen.
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Bei mir schwankt das auch sehr. Ich bin sehr oft sehr nah dran an meinem Charakter, ich kann mich da auch richtig reinsteigern und das macht mir auch Spaß, ich wechsle aber auch oft in die dritte Person und erzähle, was die Charaktere meiner Mitspieler so mitkriegen. Und so beim drüber nachdenken ist das wohl auch ein Mittel, um eben diese anderen Charaktere mit in die Szene einzubeziehen. Ich sage dann zum Beispiel nach einer in der ersten Person vorgetragenen Wutrede nicht: "Ich balle die Fäuste, laufe rot an und gehe auf den Unhold los!", sondern ich sage direkt zu den anderen Spielern: "Ihr seht, wie $Charaktername die Fäuste ballt und rot anläuft. Er setzt dazu an, auf den Unhold loszugehen." Und es folgt die unausgesprochene Frage: "Was tut ihr?"
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Ich bin genau deshalb von dem "immer in der Rolle sprechen und dabei noch schauspielern wollen" abgekommen. Ich finde es - bei mir und meinen Mitspielern - meist wirkungsvoller, wenn sie mir schildern, welchen Eindruck ihre SC gerade vermitteln, als wenn sie selbst versuchen, den zu vermitteln. Beides zusammen ist natürlich auch schön, aber ein Spieler, der sagt: "mein Krieger hält jetzt eine inspirierende Rede" und vielleicht noch deren Einleitungssatz "heute stehen wir zusammen ...!" hinzufügt, ist mir lieber als einer, der krampfhaft 5 Minuten lang versucht, eine inspirierende Rede zu halten, es nicht hinkriegt und ich dann anschließend noch raten muss, ob er jetzt gerade das heimliche innere Widerstreben seines Charakters gegen die kommende Schlacht super ausgespielt hat oder ob er es halt einfach ... nicht hingekriegt hat.
Abgesehen davon, daß ich auch dann (rein grammatikalisch) nicht in die dritte Person verfalle, sind wir da schon dicht beieinander. Sicher, auch ich kann nicht alles überzeugend ausspielen und erwarte das auch nicht von meinen Mitspielern; in solchen Fällen verfalle auch ich ins "Beschreiben statt Ausspielen". Aber selbst dann würde ich eher sagen: "Ich halte eine inspirierende Rede."
Glaube ich jedenfalls. Ich habe jetzt keine Mitschnitte von unseren Runden, um objektiv nachzuprüfen, was ich im Eifer des Gefechts tatsächlich sage. ;)
Meine Maxime lautet aber ganz klar: "Immer so tief im Charakter wie möglich."
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Ich gehöre auch meistens zur Fraktion der 1. Person. Bei Kampagnen-Charakteren neige ich sogar dazu immer, also auch OT vom mir zu reden. "Ich würde in einer solchen Situation dem Ork eine Suppe kochen!" Trotz alle dem habe ich (also ich hier, nicht da ~;D ) keine Probleme mit der Trennung von Realität und Spiel/Fiktion.
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Wir sind übrigens darüber übereingekommen, dass man keine schauspielerische Meisterleistung abgeben muss und auch nicht vollkommen an seiner eigenen Persönlichkeit vorbei spielen muss/soll. Das wirkt eh sehr gekünstelt und daher spielen wir ganz bewusst uns selbst mit guten Features und dreckigen Seiten. Ist auch super. Und umso länger ich darüber nachdenke, desto besser finde ich das :d
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Wenn es passt, spiele ich (andere Mitspieler an). Ich spiele aber auch gern aus der Regisseurhaltung, eingeleitet mit Sätzen wie "Ich stelle mir die Szene so und so vor..."
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Ich bin genau deshalb von dem "immer in der Rolle sprechen und dabei noch schauspielern wollen" abgekommen. Ich finde es - bei mir und meinen Mitspielern - meist wirkungsvoller, wenn sie mir schildern, welchen Eindruck ihre SC gerade vermitteln, als wenn sie selbst versuchen, den zu vermitteln. Beides zusammen ist natürlich auch schön, aber ein Spieler, der sagt: "mein Krieger hält jetzt eine inspirierende Rede" und vielleicht noch deren Einleitungssatz "heute stehen wir zusammen ...!" hinzufügt, ist mir lieber als einer, der krampfhaft 5 Minuten lang versucht, eine inspirierende Rede zu halten, es nicht hinkriegt und ich dann anschließend noch raten muss, ob er jetzt gerade das heimliche innere Widerstreben seines Charakters gegen die kommende Schlacht super ausgespielt hat oder ob er es halt einfach ... nicht hingekriegt hat.
Das hat dann halt mehr von Buchlesen als von Filmschauen (oder eher Hörspielhören): ich sage anderen Spielern und lasse mir sagen, in welche Richtung sie jetzt mal das Kopfkino anschmeißen sollen.
Dem kann ich mich zu 100% anschliessen - wir können das halt nicht immer so gut wie es der Charakter womöglich kann!
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Ich bin immer mehr zum Fan der beschreibenden Darstellung geworden. Über Lange Zeit galt es als gutes Rollenspiel das gesammte Spiel aus der Charakterperspektive abzuwickeln. Das hat in meinen Augen oft zu Verständnissproblemen geführt.
Man kann als Spieler oft nicht einschätzen ob der Mitspieler oder Spielleiter einen schlechten Lügner spielt oder selber die Rolle schwach darstellt. Wie im realen Leben muss das gesprochene Wort aber nicht identisch sein mit dem empfundenen oder gar dem gemeinten. In einem Spiel wo man fast nur die Worte hat ist das mitunter schwierig. Auch sollte das rhetorische Talent einer Figur nicht ausschließlich von der Rhetorik des Spielers abhängen.
Ich mag es auch wenn man im spiel nicht nur beschreibt was eine Person sagt oder tut, sondern auch die Gedanken und Motivationen erläutert oder zumindest beschreibend darstellt. Das würde im Übrigen auch viele Verständnissprobleme zwischen Spielleiter und Helden lösen wenn man mehr den Kontext des Geschehens beschreibt.
Grade bei sensibleren Situationen ist es mitunter einfacher nicht in der Ich Perspektive zu sprechen. Entweder dann wenn die Figuren etwas tun, dass der eigenen Überzeugung völlig widerspricht oder z.B. wenn die Figuren romantisch interagieren und man nicht den Eindruck erwecken möchte mit seinen Mitspielern zu flirten.... Andere klammern diese sensibleren Themen gleich komplett aus.
Das bedeutet natürlich nicht, dass ich garnicht mehr aus der Ich-Perspektive spreche.
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Dem kann ich mich zu 100% anschliessen - wir können das halt nicht immer so gut wie es der Charakter womöglich kann!
Deswegen spiele ich meistens Charaktere, die das am besten können, was ich auch kann. :)
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Deswegen spiele ich meistens Charaktere, die das am besten können, was ich auch kann. :)
Meine meistens nicht. Ich nehme, wenn ich mir den Charakter selbst zusammenbaue oder aussuche, meist einen Charakter, der einen Aspekt von mir hat, der ansonsten nicht so sehr zum Tragen kommt.
Irgendwas, was man im Alltagsleben nicht so austoben kann, gilt natürlich im besonderen Maße für LARP-Charaktere.
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Ich muss auch spezifizieren: Ich meinte, dass ich v.a. etwas spiele, was ich (halbwegs) glaubwürdig darstellen kann.
Ich bin immer mehr zum Fan der beschreibenden Darstellung geworden. Über Lange Zeit galt es als gutes Rollenspiel das gesammte Spiel aus der Charakterperspektive abzuwickeln. Das hat in meinen Augen oft zu Verständnissproblemen geführt.
Man kann als Spieler oft nicht einschätzen ob der Mitspieler oder Spielleiter einen schlechten Lügner spielt oder selber die Rolle schwach darstellt. Wie im realen Leben muss das gesprochene Wort aber nicht identisch sein mit dem empfundenen oder gar dem gemeinten. In einem Spiel wo man fast nur die Worte hat ist das mitunter schwierig. Auch sollte das rhetorische Talent einer Figur nicht ausschließlich von der Rhetorik des Spielers abhängen.
Das hört sich für mich eher so an, als hättet ihr nicht miteinander gesprochen. Ich erzähle doch der Gruppe vorher was über meinen Charakter.
Das erfordert aber natürlich eine gewisse realistische Selbsteinschätzung.
Und was tut dann einer, der im wirklichen Leben eher zurückgezogen ist und nicht so aus sich rausgehen kann,
der im Rollenspiel aber beispielsweise endlich mal ein Charismaschwein, oder einen Anführer spielen möchte?
Ist sein gutes Recht, dafür bietet Rollenspiel eine wunderbare Bühne.
Ich würde mir dann aber im Vorfeld zumindest wünschen, dass man sich da als Gruppe abspricht.
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Also ich bemühe mich die Aktionen möglichst auszuspielen, ich schaue angestrengt wenn ich lausche, kneife die Augen zusammen wenn ich Ausschau halte, flüster und so weiter. In unserer Gruppe sind wir allerdings bis auf drei Laute im Larp oder im (Impro)theater aktiv, da ist das denke ich schon ast normal.
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Ich verwende gern den Namen des Charakters: "Brini geht einkaufen." Hat den glasklaren Vorteil, dass sich die Runde den Namen meines Charakters einprägen kann.
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Ich verwende gern den Namen des Charakters: "Brini geht einkaufen." Hat den glasklaren Vorteil, dass sich die Runde den Namen meines Charakters einprägen kann.
Welchseln die Personen häufiger?
Meine Lösung, wenn es in einer Spielrunde zu diesem Phänomen kommt, wären kleine Namensschilder (;
Ich hatte vor wenigen Wochen die Szene in der sich ein Charakter vor einen unbezwingbaren Feind stellte und sich als Opfer seiner Quälereien anbot.
Spieler: Ich stelle mich vor die riesenhafte Kreatur. "Nimm mich statt ihnen, Du Bastard!"
In diesem Falle wäre diese sehr kurze Szene weitaus weniger emotional gewesen, wäre sie in der 3. Person gespielt worden.
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Ich mache das je nach Lust und Laune, aber je interessanter ich die Szene finde, je größer ist die Wahrscheinlichkeit das ich in direkte Rede wechsele und in der 1.Person rede.
Also "John Boy kauft noch Vorräte, ich streich mir das schnell ab" zu "Ich springe aus der Deckung, gebe zwei ungezielte Schüsse auf die Smith-Brüder ab und stecke die Dynamitstange, brennend, in den Holster von Mr. Worthington, dabei Rufe ich [Leicht verstellte Stimme]"Ich zahle meine Schulden immer, Worthington" und laufe dreckig lachend weiter..."
Als SL spreche ich glaube ich ausschließlich in der dritten Person, wörtliche Rede benutze ich wenn ein Spieler mich so anspielt, oder wenn ich einen NSC ins Rampenlicht Rücken will
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Ich verwende direkte Rede, wenn ich den Dialog ausspielen will, um mit Hilfe der Wortwahl und des Stils den Charakter zu definieren und ggf. mit einer guten Punchline die Mitspieler zu unterhalten, und indirekte, wenn mich der Dialog als solcher nicht interessiert, sondern nur das Ergebnis. Als Spielleiter verfahre ich mit den Spielern ähnlich.
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In der Regel spiele ich chineastisch:
Gaius schlägt sich einen Weg durch die Reihen der Orks und kommt dem Schamanen langsam näher. Blut rinnt aus der Pfeilwunde, seine Rüstung ist eingedellt und seinem Gesicht ist anzusehen dass ihn nur noch seine Willenskraft auf den Beinen hält. Sein Schwert blitzt rot in der untergehenden Sonne als er den letzten Ork erschlägt der zwischen ihm und dem Schamanen steht.
Allerdings verwende ich direkte Rede.
"Dein Ende ist nah. Du wirst sterben und der dunkle Gott wird niemals wieder auferstehen."
Manchmal wechsle ich aber auch spontan in die erste Person.
Wobei ich meistens SL bin und da sowieso dritte Person verwende und direkte Rede.
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Wenn ich eine Szene beschreibe, welche die SC beobachten, dann spreche ich ebenfalls in der dritten Person.
Beispiel: Vor Euch seht Ihr seltsame, tierartige Kreaturen um einen großen, aufrecht stehenden Stein tanzen. Ein in Roben gekleideter Mann singt fremdartige und unverständliche Gesänge. Dann unterbricht seinen Singsang und spricht zu den nun stillstehenden Kreaturen. Seine Litanei erzählt von uralten Titanen, welche die Menschheit befreien werden und die Unterdrückung der Ordnung unter ihren Füßen zermalmen werden.
Wenn ich mit den SC direkt spreche, dann erste Person. Mit Gesten, verstellter Stimme, Gesichtsmimik, etc.
Ich werde meine Mitspieler mal fragen, was sie eigentlich davon halten. Mir macht das immer sehr viel Spaß, aber wie das rüber kommt weiß ich gar nicht.