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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Alex am 7.09.2015 | 15:14

Titel: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 7.09.2015 | 15:14
Ein Dieb mit einem Dolch hat (bei einem offenen Kampf Mann gegen Mann) in den seltensten Fällen eine Chance gegen einen gut gerüsteten Kämpfer mit großen Axt, Zweihänder etc. (die These stelle ich so mal in den Raum).

Gibt es Kampfsysteme, bei denen der Dieb seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit nutzen kann, um doch eine Gefahr für den starken Kämpfer zu sein?
Gibt es vielleicht passive Kampftechniken, bei denen der Dieb zwar wenig Schaden macht, aber auch schwerer zu treffen ist (welches Regelwerk)?

Magische Artefakte würde ich gerne außen vor lassen.
Über ein paar Regel-Tipps wäre ich dankbar, weil ich ein paar Sachen ausprobieren will ...
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Luxferre am 7.09.2015 | 15:28
OT, aber einen Lacher wert:

http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,7305.msg109087.html#msg109087


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Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Quaint am 7.09.2015 | 15:29
Ohne jetzt tiefgehende Analysen anstellen zu wollen:

DnD 5
Der Dieb hat wesentlich bessere Chancen die Initiative zu gewinnen und macht mittels Sneak-Attack vergleichbar viel Schaden. Muss er nur nen Kumpel oder so haben, damit er Sneak Attack machen kann, aber als Gefahr würd ich den durchaus sehen. Wenn er die Variante Arcane Trickster ist, kann er sich möglicherweise auch unsichtbar machen und den Kämpfer dann hinterrücks mit Advantage angehen.

Arcane Codex
Die großen Kämpfertypen haben oft einen schlechten Verteidigungswert (weil die Attributspunkte auf Stärke und Konstitution statt auf Geschick und Wahrnehmung gehen, schon allein um die Ausrüstung tragen zu können). Auch hier ist es wahrscheinlich, dass der Dieb die Ini gewinnt. Die typische diebische Kampfschule gibt dann noch Bonus auf Dolchschaden, da ist es dann nicht so unwahrscheinlich, bei gezielten Angriffen auf Schwachstellen auch durch die Rüstung zu kommen (während die Erschwernis der gezielten Angriffe ein wenig durch die schlechte Verteidigung aufgehoben wird). Und dann, mit etwas Glück, Bams, kritische Effekte von den gezielten Angriffen. Da sind durchaus nette Sachen dabei, man muss halt nur genug Schaden durchbringen. Aber einmal die Konstitution ist schon möglich, damit kann man etwa den Waffenarm vorübergehend lähmen, bei lebenswichtigen Organen schwere Blutungen verursachen (dann nur schnell weglaufen) oder ihn mit einem Treffer ins Gemächt gar vorübergehend ganz handlungsunfähig machen.
Andererseits haben Diebische welche oft eine gute Verteidigung und werden möglicherweise garnicht getroffen. Werden sie doch getroffen ists aber schnell aus dann.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 7.09.2015 | 15:30
@ Quaint: Danke. Genau das wollte ich haben.  :)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 7.09.2015 | 15:33
Savage Worlds:
Der Dieb kann seine höhere Geschicklichkeit nutzen, um den großen Bösen Krieger mit einem Trick zu verwirren (-2 auf Parade) oder sogar ernsthaft aus der Bahn zu werfen (Angeschlagen). Das reduziert den Handlungsspielraum des Kriegers doch recht dramatisch.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Pyromancer am 7.09.2015 | 15:37
Ein Dieb mit einem Dolch hat (bei einem offenen Kampf Mann gegen Mann) in den seltensten Fällen eine Chance gegen einen gut gerüsteten Kämpfer mit großen Axt, Zweihänder etc. (die These stelle ich so mal in den Raum).

Gibt es Kampfsysteme, bei denen der Dieb seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit nutzen kann, um doch eine Gefahr für den starken Kämpfer zu sein?
Gibt es vielleicht passive Kampftechniken, bei denen der Dieb zwar wenig Schaden macht, aber auch schwerer zu treffen ist (welches Regelwerk)?

Magische Artefakte würde ich gerne außen vor lassen.
Über ein paar Regel-Tipps wäre ich dankbar, weil ich ein paar Sachen ausprobieren will ...

Na ja, jemand, der auf Kampf optimiert ist (Kämpfer) sollte im Kampf meiner Meinung nach jemandem überlegen sein, der nicht auf Kampf optimiert ist (Dieb).

Bei Savage Worlds kann man aber Kämpfer bauen, die auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit setzen, und wenn man dann noch Schlösser Knacken auf W6 nimmt, dann kann man das Konzept durchaus "Dieb" nennen und mit der Volldose mit Bihänder mithalten, was Kämpfe angeht.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Vasant am 7.09.2015 | 15:45
Savage Worlds:
Der Dieb kann seine höhere Geschicklichkeit nutzen, um den großen Bösen Krieger mit einem Trick zu verwirren (-2 auf Parade) oder sogar ernsthaft aus der Bahn zu werfen (Angeschlagen). Das reduziert den Handlungsspielraum des Kriegers doch recht dramatisch.
Falls er ein geübter Messerkämpfer ist, hat er gegen den Krieger mit seinen Riesenwaffen zudem möglicherweise das Talent "Tuchfühlung" und damit einen Vorteil (in der Verteidigung) - mit "Meisterliche Tuchfühlung" sogar zusätzlich einen Angriffsbonus. Beides sind schon Anfängertalente.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 7.09.2015 | 15:52
Grundsätzlich sollte (und wird) der Krieger immer bessere Chancen im Kampf haben, aber ich will dem Dieb die Möglichkeit geben sich ein paar Tricks anzueignen. Ein paar wurden schon gennannt. Aber auch Schnelligkeit und die Kürze eines Messer (im Vergleich zur Kriegsaxt) könnten eine Rolle spielen (das "Tuchfühlung" schlage ich SW mal nach).
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Luxferre am 7.09.2015 | 15:53
Ich finde das Thema Chancengleichheit etwas schwierig, wo Rüstungen doch entwickelt wurden, vor Waffen zu schützen.

Wenn ein Kämpfer in mittelschwerer bis schwerer Rüstung mit einer langen Blankwaffe gegen einen ungerüstetetn Schurken mit Kurzwaffe kämpft, wüprde ich als Spieler und auch SL keine Chancengleichheit erwarten. Meinem Empfinden nach gibts die dann nicht.

Ich gehe dabei von einer Duellsituation aus, alles andere wäre nicht vergleichbar. Oder?

Ein System, welches das berücksichtigt ist zum Beispiel HârnMaster.
Dort wird auf diversen Tabellen gewürfelt und geschaut, wie sich der Schaden, der schlussendlich angerichtet wurde, denn errechnet.
Auch ein Dolch kann, bei entsprechender Expertise, für einen gut gerüstetetn Kämpfer tödlich sein. KANN, ist aber eher unwahrscheinlich.
Hier spielen folgende Faktoren eine Rolle:
Wurde der Angriff geschafft? Wie gut?
Wurde die Verteidigung geschafft? Wie gut?
Wie ist die Rüstung an der betroffenen Stelle beschaffen?
Wie ist die Schadensklasse der Waffe gegen besagte Rüstung?
plus diverse Modifikationen (Magie und Co halt)

Das ist aufwändig, aber bildet meines Erachtens nach verdammt realitätsnahes Kämpfen ab.
Als Schurke würde man sich halt auf sein Ausweichen verlassen. Als schwer gerüsteter Kämpfer eher auf seine Abwehr mit der Waffe und die fette Rüstung, die den Schaden reduziert.



Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: bobibob bobsen am 7.09.2015 | 15:53
Ich kenne eigentlich kein system in dem der Dieb dem Krieger bei gleicher optimierstufe überlegen wäre. Ich würde das auch nicht wollen, da das Alleinstellungsmerkmal des Kriegers nun mal der Kampf ist.

Ein Beispiel wäre bei D&D 3.5 viel Bewegungsreichweite und springattack. bei ausreichend Bewegungsfreiheit erreicht der Krieger den Dieb nie. Der kampf dauert dann aber wohl ewig.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: ElfenLied am 7.09.2015 | 15:54
Wenn Dieter der Dieb mit Knüppelklaus dem Kämpfer in einen fairen Kampf verwickelt ist, dann war Dieters Taktik Scheiße und er verdient es, aufs Maul zu bekommen.

Es gibt jedoch genügend Systeme, in denen Dieter nicht fair kämpfen muss, wenn er es nicht will. In Shadowrun z. B. dürfen sich überraschte Charaktere nicht verteidigen, wodurch Überraschungen sehr effektiv werden. In D&D5 hat er eine Chance, wenn er aus dem Hinterhalt zuschlägt und den Erstschlag hat.

Splittermond versucht dagegen Dieb und Krieger auszubalancieren im Kampf. Der agile Charakter mit schneller Waffe ist öfters dran und kann aktiv ausweichen, während der gepanzerte Charakter mit dem Zweihänder höheren Schaden, bessere Rüstungsdurchdringung und verlässlichere passive Verteidigung hat.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 7.09.2015 | 15:56
Splittermond versucht dagegen Dieb und Krieger auszubalancieren im Kampf. Der agile Charakter mit schneller Waffe ist öfters dran und kann aktiv ausweichen, während der gepanzerte Charakter mit dem Zweihänder höheren Schaden, bessere Rüstungsdurchdringung und verlässlichere passive Verteidigung hat.

Wir wissen alle, wie sowas Endet... (https://youtu.be/QS2IYyywZMs)  ;)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.09.2015 | 15:59
. Aber auch Schnelligkeit und die Kürze eines Messer (im Vergleich zur Kriegsaxt) könnten eine Rolle spielen
man kann eine Axt auch kurz fassen, mit dem Stiel dengeln, zu Dolch oder Kurzschwert wechseln oder den Dieb mit dem Panzer(Hand)schuh vermöbeln...

Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: ElfenLied am 7.09.2015 | 16:01
Wir wissen alle, wie sowas Endet... (https://youtu.be/QS2IYyywZMs)  ;)

Ich bin gerade in China, wo YouTube nur per VPN zugänglich ist und auf dem Handy ist mir das zu umständlich. Ich rate daher einfach mal: Oberyn Martell vs Gregor Clegane?
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.09.2015 | 16:03
Wir wissen alle, wie sowas Endet... (https://youtu.be/QS2IYyywZMs)  ;)
Verlor Oberyn den Kampf oder wollte er den Berg zum reden bringen?

https://www.youtube.com/watch?v=K9Nhf--o0XM
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 7.09.2015 | 16:04
@All: Ich bin von der Menge der Beiträge fast ein wenig überfordert. :D
Ich komme kaum mit dem Nachblättern hinterher. Nur weil ich nicht alles kommentiere, heißt das nicht, dass ich es nicht lese bzw. nicht ernst nehme.
Lasst euch nicht bremsen.
 :headbang:
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Selganor [n/a] am 7.09.2015 | 16:07
Wir hatten zu 3.x-Zeiten auch oft mal den Fall dass wenn ein Barbar (viele HP, niedrige AC, guter Schaden, guter Angriff) auf der einen Seite und der Rogue (weniger HP, hoehere AC, besserer Schaden, schlechterer Angriff) einen Gegner in der Zange hatten ich mir als SL schwer ueberlegen musste wen von den beiden ich denn angreife... Den Barbar treffe ich zwar oft, aber dank seiner HP steht der lange, der Rogue steht nicht so lange, aber den treffe ich schlechter und was den Schaden angeht teilen beide aehnlich viel aus...

@All: Ich bin von der Menge der Beiträge fast ein wenig überfordert. :D
Ich komme kaum mit dem Nachblättern hinterher. Nur weil ich nicht alles kommentiere, heißt das nicht, dass ich es nicht lese bzw. nicht ernst nehme.
Lasst euch nicht bremsen.
 :headbang:
Dann reagier doch nicht gleich auf alle Postings sondern lass das Ganze erstmal eine Weile laufen
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Luxferre am 7.09.2015 | 16:10
Anzunehmen, dass zwei Kontrahenten lediglich mit dem offensichtlichen Teil ihrer Waffe kämpfen ist doch ziemlich ... naiv gedacht. Im Schwertkampf wurden Knauf und Parierstange oft und vielseitig genutzt. Außerdem sind Füße, Knie, Ellenbogen und Stirnplatte legitime Zweit- und Drittwaffen.

Sollte aber bei einer abstrakten Betrachtung des Themas keine Rolle spielen.


Am Besten macht es da wohl ein Kampfsystem mit Ticks, wo der zu erwartenden Schadensausstoß pro Tick ausbalanciert ist.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Kaskantor am 7.09.2015 | 16:13
Er verlor den Kampf, da er es nicht direkt beendete und zuviel geredet hat.
In 13th Age beispielweise, macht ein Schurke auch 1w8 statt 1w4 Schaden.
Wenn wir schon bei GoT sind, Bron kämpft auch fies, aber effizient egal ob mit Kukri oder Langschwert.
Und einer der 2 besten Freunde von Braveheart schlitzt auch immer mit leichten Waffen jede Menge gerüstete auf.
Die Frage ist nur, inwieweit da Filme aussagekräftig sind.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 7.09.2015 | 16:18
OT:
Verlor Oberyn den Kampf oder wollte er den Berg zum reden bringen?

https://www.youtube.com/watch?v=K9Nhf--o0XM
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Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Luxferre am 7.09.2015 | 16:21
Die Frage ist nur, inwieweit da Filme aussagekräftig sind.

 ~;D
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Oberkampf am 7.09.2015 | 16:26
Wenn Dieter der Dieb mit Knüppelklaus dem Kämpfer in einen fairen Kampf verwickelt ist, dann war Dieters Taktik Scheiße und er verdient es, aufs Maul zu bekommen.

Genau das ist es!

Schurken/Diebe sind beispielsweise in einigen D&D-Varianten eine Art von Abstauber im Kampf. Wenn/sofern sie hinterhältige Angriffe anbringen können, ist ihr Schaden z.B. in D&D4 oder 13th Age einem Kämpfer gegenüber meistens deutlich überlegen, was ihre niedrige Rüstungsklasse und ihre niedrigen TP ausgleicht. In einem "fairen Kampf" sind sie aber wegen genau dieser Schwächen unterlegen, denn sie können ihre Spezialangriffe nicht anbringen. Wer den leicht gerüsteten Nahkämpfer spielen will, der auch ohne Heimlichkeit oder Flankenangriffe gleichwertig zu einem schwer gerüsteten Kämpfer ist, der kann in 13th Age den Waldläufer nehmen und umbenennen auf Glücksritter.

Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 7.09.2015 | 16:27
Generell sind Systeme schon meistens in die Richtung ausgelegt, dass "Diebe" Glaskanonen und/oder Opportunisten sind. Heisst, sie können sehr gut austeilen, aber ganz schlecht einstecken. Und oft sind sie im offenen 1-on-1 ganz und gar aufgeschmissen, weil sie entweder aus dem Hinterhalt angreifen müssen oder im Verbund mit einem Freund.
Im Gegensatz dazu sind "Krieger"meist eher so als Bollwerke gedacht, die respektable Offensive mit guter Defensive verknüpfen, darum lange im Kampf bleiben und viel Schaden abwehren oder soaken können.

In der Praxis ist das je nach System mal besser, mal schlechter umgesetzt.
Wie ist das jetzt überhaupt mit der "Chancengleichheit" gemeint -- so im Sinne von CvC, man steckt einen Krieger und einen Dieb in die Donnerkuppel und schaut, wer wieder rauskommt? Oder soll jeder die gleichen Chancen haben, einen Solo-Dungeon zu absolvieren?

Bei letzterem fühle ich mich gleich wieder an NWN1&2 erinnert. Diese Solo-Kampagnen sind mit Schurkencharakteren irgendwo zwischen "extrem mühselig" und "ganz und gar unspielbar". Mit einem weltlichen "Krieger" hatte man schon deutlich bessere Chancen. Mit einem Vollcaster jedoch war das Spiel quasi "Schwierigkeitsgrad Leicht".
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Glühbirne am 7.09.2015 | 18:37
DSA4.1:

Angenommen der Dieb hat eben auch AP in Kampffertigkeiten gesteckt und ist nicht nur ein Dieb:

Er gewinnt vermutlich die Initiative, da sein Gegner seine Behinderung durch Rüstung abziehen muss. Er kann dadurch die Distanzklasse wählen und wählt Handgemenge. Jetzt umgeht er mittels gezieltem Stich oder gar Todesstoss die Rüstung seines Gegners. Dabei erzielt er hoffentlich mehr als eine Wunde. Diese behindern den Kämpfer. Wenn er mit zwei Waffen kämpft, oder alles auf eine Karte setzt kann er nochmal Nachsetzen und seine Parade in eine At umwandeln. Der Kämpfer muss um einen effektiven Treffer setzen zu können die DK erhöhen.

In der Praxis scheitert das ganze an irgendeiner Stelle am Regelsystem oder einem Würfelwurf. In der Theorie sollte es aber gehen :D
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 7.09.2015 | 19:44
Bin immer noch am lesen und nachschlagen.  :)
Soweit aber vielen Dank an alle.  :d
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Sammuell am 7.09.2015 | 20:01
Arcane Codex wurde hier ja schon genannt, aber die Assassinen (Diebe, Assassinen, wo ist der Unterschied?  ~;D) haben interessante Kampfboni:
Sie sind im dunkel/halbdunkel schwerer zu treffen.
Sie bekommen einen zweiten Angriff wenn sie ihr Ziel bei dem ersten Angriff treffen. (Die meisten reinen Krieger bekommen den zweiten Angriff unabhängig davon ob der erste Trifft)
Sie bekommen einen Schadensbonus auf Dolche.
Meine Erinnerung ist etwas schwammig, aber sie konnten soweit ich mich erinnere Dolche schnellziehen.

Dabei konnten sie mit Kriegern ganz gut mithalten - wenn sie das richtige Schlachtfeld wählen. Schnellziehen usw. ist auch ganz Nett - ein Schurke sollte eher mit Tricks als durch direkte Fertigkeiten mit einem Krieger mithalten können. Meiner Erfahrung nach waren Krieger eher die Dosen, die lange und viel Einstecken konnten, während Assassinen eher die Glaskanonen waren: sie haben viel Ausgeteilt, konnten ganz gut Ausweichen aber wenn sie einen Treffer eingesteckt haben waren sie schnell aus dem Kampf.

Gab es nicht im alten D&D Säbelrassler/Swashbuckler die Schurken mit besseren Kampffertigkeiten waren? Mich würde interessieren was die Gesellen so als Boni bekommen haben.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 7.09.2015 | 20:20
Gab es nicht im alten D&D Säbelrassler/Swashbuckler die Schurken mit besseren Kampffertigkeiten waren? Mich würde interessieren was die Gesellen so als Boni bekommen haben.

Es gibt diese Klasse, ja, aber viel können tut sie nicht.
- man bekommt (ab Stufe 3) seinen Int-Bonus auf Schaden mit Finessewaffen, und nur gegen Gegner die nicht Crit-immun sind. Yaaay, noch mehr MAD!
- man bekommt einen sehr mäßig skalierenden Ausweichbonus (+1/5 level)
- ab Stufe 8 bekommt man einen höheren Flanking-Bonus
- und über die Stufen verteilt so ein paar kleinere Onesies-twosies. Die etwas interessanteren Geschichten (Ability Damage bei Crit) kommen so spät, ich weiß nicht ob das jemals jemand so lang durchgehalten hat. Zumal auch das natürlich nur bei crit-baren Gegnern funzt, und in 3E ungefähr 50% der Gegner crit-immun sind.

Wenn überhaupt, hat man da vielleicht 1-3 Level von gedippt, um Weapon Finesse und Int-to-Damage abzugreifen, aber auch das war alles andere als High-Op. Grundsätzlich gilt, wer soviel Int hat dass sich der Schadensbonus bemerkbar machen würde, hat auch genug Int um diese lieber als Vollcaster zur Geltung zu bringen, und dann gibt man auch nicht drei Casterlevel für sonen profanen Kampfbonus auf.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Niilo am 7.09.2015 | 21:33
Nehmen wir an der Dieb hat keine kämpferische Ausbildung wie der Krieger - wie sollte er ihm in irgendeiner Form überlegen sein? In unserer Vorstellung ist ein Dieb geschickt und ein Kämpfer stark, im "echten Leben" ist der Kämpfer beides - messerscharfe Reflexe und Muskeln aus Stahl. In diese Falle würde der Dieb einfach zerschnitten werden - es sei denn er flieht und nutzt seine Umgebung, was mit der schweren Rüstung des Kriegers schwieriger wäre aber nicht unmöglich.


Einfache Systeme wie Fate Accelerated könnten den Dieb mit seiner Art kontern lassen (Schnell gegen Gewalt), bei Splittermond kriegst du mit einer leichten Waffe und entsprechenden Sonderfertigkeiten viele Zwischenattacken unter bevor der Krieger überhaupt reagieren kann - da besitzt dein Gegner aber warscheinlich genause wie du als Dieb Magie, und die wird seine Kampffertigkeiten sogar noch eher unterstützen.

Schauen wir weiter.

Konzept schnelle und wendige Charaktere gegen starke und schwer gepanzerte Chars.


M:YO mit entsprechenden Vorteilen (Flyweight) und einer Waffe mit viel Handling kann einem schwer gepanzerten Gegner schwerstens zur Leibe rücken.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: YY am 7.09.2015 | 21:38
Gibt es Kampfsysteme, bei denen der Dieb seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit nutzen kann, um doch eine Gefahr für den starken Kämpfer zu sein?

Systeme, bei denen der Fertigkeitswert enorm wichtig ist, können das ganz gut abbilden.

GURPS und Corporation würden mir da einfallen; mit Savage Worlds kann es auch gehen.

Da gilt aber weitestgehend das, was bobibob bobsen schon schrieb (in umformulierter Weise): Dafür muss der Optimierungsgrad bzw. die Erfahrung der beiden spürbar voneinander abweichen.

Der Dieb hätte es dann also mit "ordentlichen" Waffen wesentlich leichter, ist aber so viel besser, dass er es auch mit eigentlich eher ungeeigneten Waffen hinbekommt.

Aber auch dann hängt es oft daran, ob der Dieb mit seinen ersten paar Aktionen Erfolg hat - der Glaskanonenfaktor bleibt also.


Abseits von all dem gibt es Systeme, die beide Kampfweisen spielmechanisch völlig identisch abhandeln, dann kann natürlich der Dieb relativ leicht gewinnen.
Aber danach war wohl nicht gefragt.

Aber auch Schnelligkeit und die Kürze eines Messer (im Vergleich zur Kriegsaxt) könnten eine Rolle spielen

Wobei das nun wiederum nichts Spezifisches für den Dieb ist.

Ohnehin ist mit der Gegenüberstellung Dieb und Krieger aus dem Eingangsbeitrag eher der Vergleich zwischen einem leicht Gerüsteten und Bewaffneten mit einem besser ausgestatteten Gegner gemeint - so lese ich das jedenfalls.

Auch da wird es i.d.R. so sein, dass die leichtere Ausstattung einfach weniger Fehlertoleranz bietet.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Imion am 7.09.2015 | 21:40
In GURPS basieren die Kampfskills (dh die Chance zu treffen und zu parieren), Initiative, und das Ausweichen auf Dexterity.
Daneben gibt es, wenn man sich nicht nur auf den Basic Combat beschränkt, die Möglichkeit ungeschützte Körperteile oder Schwachstellen in der Rüstung gezielt anzugreifen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Eulenspiegel am 7.09.2015 | 21:51
Bei Hong Kong Action Theatre! (http://index.rpg.net/display-entry.phtml?mainid=1564) oder bei Wushu (https://de.wikipedia.org/wiki/Wushu_%28Rollenspiel%29) haben Diebe und Krieger Chancengleichheit.

Bei SEUCOR (http://1of3.blogspot.de/2006/09/schnell-einfach-universal.html) sollten Diebe auch in etwa so stark sein wie Krieger.

Ebenso bei Dread (http://www.rpg.net/reviews/archive/11/11974.phtml): Hier sind Krieger auch ähnlich stark zu Dieben.

Bei Cthulhu hat der Dieb auch eine recht gute Chance, den Krieger zu töten. (Hier ist meistens der erste Treffer tödlich. Das heißt, der Dieb muss einfach nur zuerst schießen.)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 7.09.2015 | 22:59
D&D 4E hat da recht ausgeglichene Klassen, aber vor allem etwas viel wichtigeres: Extraoptionen für Messerkämpfer, ganz allgemein und nicht nur auf eine Klasse bezogen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Alex am 8.09.2015 | 08:42
Nochmal danke an alle.  :)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Auribiel am 9.09.2015 | 11:46
 :Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)



Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 9.09.2015 | 11:49
:Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)

Als Gedanke find ich dies ganz gut, doch idealer wird er natürlich umgesetzt indem sowohl Dieb als auch Kämpfer in und außerhalb des Kampfes etwas machen können. Nur eben verschiedene Dinge. Das eine bestimmte Klasse für eine ganze Kategorie von Situationen (Kampf/Nichtkampf) besser oder schlechter (und im Extremfall ja gar nicht) geeignet ist empfinde ich als schlechtes Design, und schränkt aus meiner Sicht bei der Gestaltung von Abenteuern ein.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 9.09.2015 | 12:02
Arldwulf +1, oder Full Ack, wie man früher sagte.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: 1of3 am 9.09.2015 | 16:56
:Ironie:

Ich finde ja, dass es sehr schwierig ist, da eine Chancengleichheit hinzubekommen:

Der Krieger scheppert wegen seiner Rüstung ständig so beim Schleichen und mit den Panzerhandschuhen kommt er auch so schlecht heimlich in die Geldbeutel rein und Schlösser knacken ist damit auch nicht so einfach (und Tür einrennen macht wieder zu viel Krach).

Ich würde also erst einmal hingehen und dafür sorgen, dass die Stärke des Kriegers beim Einbrechen einen Vorteil bringt, also quasi als Ausgleich der Gewandheit des Diebs. Und mit mehr Kraft kann er ev. besser springen als der Dieb, der dafür klettern muss... *etc.pp*  :Ironie:



Worauf ich hinaus will (falls überhaupt noch wichtig): Für mich muss ein Dieb im Kampf nicht so gut sein wie ein Krieger (Dieb ev. DD, Kämpfer Tank), dafür glänzt der Dieb in ganz anderen Situationen und lässt den Kämpfer alt aussehen. Wer im Kampf RICHTIG gut sein will, der soll auch einen Kämpfer spielen. ;)
Würdest du zustimmen, dass alle mitspielen sollen? Ich nehme an, ja.

Dann ist die grausige Wahrheit, dass die meisten Rollenspiele nicht ein Spiel, sondern zwei sind. Das Kampfspiel und das Restspiel.

Dein Ansatz funktioniert daher nur, wenn das Spiel kein eigenständiges Kampfsystem hat. Solche Spiele gibts natürlich.


Ebenso gibts natürlich manig Spiele, denen Bewaffnung, Rüstung, Stärke etc für ihr Kampfsystem schlicht egal sind. Das umgeht die Ausgangsfrage dann allerdings ebenso.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Kaskantor am 9.09.2015 | 17:33
Ich denke, man hätte hier nicht Kämpfer und Dieb vergleichen sollen, sondern sowie bereits öfter getan, leicht gerüstete, bewegliche und filigrane Kämpfer vs gewaltige, starke, schwer gerüstete Kämpfer.
Guter Vergleich war hier Oberyn vs der Berg.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.09.2015 | 17:43
OT:
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Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 9.09.2015 | 17:55
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Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Archoangel am 9.09.2015 | 17:58
In AD&D könnte der Dieb bei gewonnener Initiative ein bis zweimal vor dem Kämpfer zuschlagen und eventuell einen dritten Angriff gleichzeitig haben. Wenn der Krieger eine Feldplatte trägt brint ihm das zwar nicht unbedingt viel, da sein Angriffswurf krass modifiziert wird, andererseits dürfte man es mit einem Dolch gegen jene Rüstung nun eben auch etwas schwerer haben. Handelt es sich jedoch um einen Assassinen, der von hinten kommt, so ist der Krieger ohnehin zu 50% einfach hinüber ...
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Moradin am 9.09.2015 | 18:53
leicht gerüstete, bewegliche und filigrane Kämpfer vs gewaltige, starke, schwer gerüstete Kämpfer.

Hiho,

unter annahme der Extreme finde ich das Savage Worlds ein sehr chancengleiches System hat

Dieb - Stä/Kon W4, Ges/Int W12, Kämpfen W12, Heimlichkeit W12 und noch ein paar Geschicklichkeitstalente
Krieger - Stä/Kon W12, Ges/Int W4, Kämpfen W4, dazu einen Zweihänder und Vollpanzerung

Der Kernpunkt des Ausgleichs ist der fehlende Kämpfenwürfel des Kriegers, dadurch kann er (wie es sich für den extremen Stereotyp des dummen Haudrauf gehört) nur mit Glück (explodierende Würfel) die Parade des Diebs (liegt so bei 8 aufwärts) überwinden und überhaupt einen Treffer landen, dieser ist dann aber durch die hohe Stärke auch tödlich.

Umgekehrt kann der Dieb durch seinen hohen Kämpfenwürfel problemlos die Parade des Kämpfers umtanzen und jedesmal Treffen (vl. sogar Kritisch), wird mit seinem schlechten Schaden aber ebenfalls nur mit Glück die Robustheit ( 11(3)) knacken und Wunden zufügen.

Jetzt gibt es noch Manöver um die Werte zu steigern. Da kommt es dann drauf an wer zuerst drann ist :P. Wobei es mehr Manöver zum Schadensteigern gibt welche der Dieb (da sie den Trefferwurf senken) sich eher leisten kann.

Soweit ist das System mit Extremcharaktern also durchaus ausgeglichen. Jetzt kommen wir aber mal zur Realität. Kein Kämpfer wird sein Kämpfen nicht erhöhen (also den geschickten Umgang mit seiner Waffe lernen) und somit im Zweikampf gegen den Dieb "immer" gewinne.

Umgekehrt kann der Dieb auf seine Heimlichkeit setzten und an der schlechten Wahrnehmung(benötigt Int) des Kriegers vorbeischleichen. Den ersten Angriff mit Manöver Überraschung/Wilder Angriff/Kopftreffer landen und somit +2 auf sein Kämpfen und +10 auf Schaden haben ... ebenfalls eine recht sichere Nummer. Mal abgesehen davon das viele Diebe von vornherein auf Fernkampf laufen werden ... ist halt sicherer ^^

MfG Moradin
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 9.09.2015 | 19:01
 wtf? Wer baut ein Krieger-Build mit W4 auf Kämpfen?

W8 ist das untere abmaß, W12 die Regel.

Genau so beim Dieb;
DA ist W4 auf Kämpfen viel öfter die Regel. Ich hab Spieler in der Runde, die lassen es bei W4-2 und verteilen den Rest auf Einschüchtern und andere Fertigkeiten, die ihnen einen indirekten Vorteil über Tricks und kniffe geben. Dein Beispiel ist mit "Realitätsfern" noch sehr wohlwollend Umschrieben...

Der "Typische Haudrauf" sieht eher so aus:

ST:W10Kämpfen: W12
GE:W6Schiessen: W6
KO:W6
WI:W4
VE:W4

und noch 5 Fertigkeitspunkte + Handycaps und Tallente über, um das ganze auszufluffen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.09.2015 | 19:04

Der Kernpunkt des Ausgleichs ist der fehlende Kämpfenwürfel des Kriegers, dadurch kann er (wie es sich für den extremen Stereotyp des dummen Haudrauf gehört)
du sollst den dumpfen Klischeethorwaler Kiesows nicht mit einem Krieger verwechseln.
Das ist kein Krieger, das ist Fallobst
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Moradin am 9.09.2015 | 22:05
Hiho,

das es Realitätsfern ist und jeder seinen Charakter anders bauen würde hab ich ja selbst geschrieben. Es ging dabei nur um das abilden der Extreme aus dem Zitat und die nähern sich in der Praxis halt jeweils der mitte an. Aber kannst du mir dann mal den Attribut/Fertigkeits-Unterschied zwischen einem leichten und einem schweren Kämpfer in SaWo zeigen wenn es nicht am Kämpfenwurf und damit an der Waffengeschicklichkeit hängt? Dein Haudrauf würde an sich genauso aussehen, halt mit Rapier, Lederrüstung und Beidhändig. Es wird hier ja expliziet alles außer der direkte Waffengang ausgeklammert ^^'

MfG Moradin
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Psycho-Dad am 9.09.2015 | 22:28
Hiho,

das es Realitätsfern ist und jeder seinen Charakter anders bauen würde hab ich ja selbst geschrieben. Es ging dabei nur um das abilden der Extreme aus dem Zitat und die nähern sich in der Praxis halt jeweils der mitte an. Aber kannst du mir dann mal den Attribut/Fertigkeits-Unterschied zwischen einem leichten und einem schweren Kämpfer in SaWo zeigen wenn es nicht am Kämpfenwurf und damit an der Waffengeschicklichkeit hängt? Dein Haudrauf würde an sich genauso aussehen, halt mit Rapier, Lederrüstung und Beidhändig. Es wird hier ja expliziet alles außer der direkte Waffengang ausgeklammert ^^'

MfG Moradin

Das is ja die Schönheit in SW;
Ein leicht und ein schwer gerüsteter Kämpfer unterscheiden sich nicht großartig, weil ihre Hauptprofession eben... na? Das Kämpfen ist. Ergo müssen sie Kämpfen können, also einen hohen Kämpfen-Würfel haben. Größere Unterschiede sieht man dann in der Wahl der Talente, der Ausrüstung, der Handycaps und natürlich darin, wie die Leute ihre Fähigkeiten einsetzen. Der leicht gerüstete kämpfer wird viel öfter auch mal einen VE- oder GE-Trick im Kampf benutzen. Was du da mit Kämpfen W4 zusammengeschräubelt hast ist kein Kämpfer, denn er kann nicht Kämpfen... das ist von den nackten werten her evtl. ein Lehm- oder Steingolem, der normalerweise den Nachtisch bringt und schön aussieht: Dick, unbeweglich, aber kann auch einiges ab... andererseits; Er ist keine Bedrohung. Er Trifft nix. Er wird selbst oft getroffen (kein Kämpfen-Würfel = Parade 3). Es tut ihm zwar nicht zwingend weh (Robustheit 11+), aber dennoch: Warum sollte so jemand Kämpfen? Den stellt man als bewegliche und Zerstörbare Geländedeckung auf die Battlemap und das war's.  ;D

Statt zu kämpfen müsste deine Version dann sogar mit ST- oder KO-Tricks arbeiten... Dem Gegner Pferde entgegenwerfen, Den Fußboden anheben um die Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen... Halt so ziemlich alles, um die direkte bewaffnete Close-Quarters-Konfrontation zu vermeiden... Also all das, was ein Dieb per Werte (keine nennenswerten Kampfwerte, viel Schleichi, viel Denki und viel Fummel-Schlossknack-Beutelschneidi) auch tun müsste.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 10.09.2015 | 01:21
;D
"Wenn ich dem Dieb Berufskriegerwerte gebe und dem Krieger die Werte eines Wandschranks, hat auch der Dieb gute Chancen gegen den Krieger", oder was soll uns dein Beispiel sagen?
So ein Schwachsinn.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Quaint am 10.09.2015 | 02:52
In einem meiner Homebrew-Systeme, dem Q-Sys verhält es sich etwa so:

Dort sind Diebe respektive agile Kämpfer relativ arm dran. Sie können zwar auf ähnliche Angriffs- und Verteidigungswerte kommen, aber um beim Schaden gleichzuziehen, müssen sie einen Teil ihres Angriffswertes aufgeben (angesagte Angriffe etc.)
Eine Gefahr können sie möglicherweise dennoch darstellen.
Etwas ausgeglichen wird das das dadurch, dass Geschicklichkeit tendentiell auch mehr utilitaristische Anwendungen hat, etwa Heimlichkeit, Schlösser knacken oder Taschendiebstahl. Zudem ist es in dem System normalerweise nicht möglich, Fernkampf über Stärke laufen zu lassen, möchte man also Nah- und Fernkampf in einem Charakter vereinen, empfiehlt sich eine Konstruktion auf Basis von Geschick.
Zudem können bewegliche Typen tendentiell leichter und besser an mehr Angriffe kommen.

Starke, zähe Krieger können mehr aushalten, stärkere Rüstungen und größere Waffen tragen. Sie machen an sich sehr viel mehr Schaden, haben aber meist nicht gar so viele Angriffe. Dabei können sie aber eher auch mal sowas wie Rundumschläge machen.

Allgemein scheinen aber die flinken Typen eher beliebter zu sein - viele meiner Spieler scheinen es stilistisch zu schätzen, wenn ein kleiner Typ mit einer kleinen Waffe erstaunliches erreicht. (ich denk aber mal beim Kampf Red Viper vs The Mountain sympathisierten die meisten auch mit dem flinken Typen, sieht ja auch besser aus usw.)
Einmal hat das ein Spieler auf die Spitze getrieben, als die Seele seines Charakters in einer Hauskatze gefangen war und er trotzdem sinnvoll mitkämpfen konnte - er hatte eine solche Präzision entwickelt, dass er mit nur geringen Abzügen Halsschlagadern treffen konnte und dergleichen. Natürlich war der Charakter aber viel erfahrener und damit fähiger als seine üblichen Widersacher.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: ElfenLied am 10.09.2015 | 03:22
Als Gedanke find ich dies ganz gut, doch idealer wird er natürlich umgesetzt indem sowohl Dieb als auch Kämpfer in und außerhalb des Kampfes etwas machen können. Nur eben verschiedene Dinge. Das eine bestimmte Klasse für eine ganze Kategorie von Situationen (Kampf/Nichtkampf) besser oder schlechter (und im Extremfall ja gar nicht) geeignet ist empfinde ich als schlechtes Design, und schränkt aus meiner Sicht bei der Gestaltung von Abenteuern ein.

Meiner Erfahrung nach wird das am besten in marxistischenklassenlosen Systemen umgesetzt. Wenn Fertigkeitspunkte sowohl für Kampf als auch Nichtkampf Fertigkeiten aus demselben Pool verteilt werden sind die Charaktere untereinander ausbalanciert, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dadurch kann z.B. auch der Kämpfer ein guter Diplomat, Chemiker oder Einbrecher sein.

Splittermond bekommt das z.B. ganz gut hin.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 10.09.2015 | 03:31
Ist es da nicht viel gescheiter, dieser Denke folgend, Fertigkeiten für Kampf und Nicht-Kampf aus separaten Pools zu bezahlen?
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: ElfenLied am 10.09.2015 | 03:43
Kommt darauf an, was man erreichen möchte. Sollen alle Charaktere sowohl im Kampf gleichermaßen kompetent sein als auch ausserhalb des Kampfes das gleiche Maß an Nichtkampffertigkeiten besitzen, dann sind separate Pools sinnvoll. Soll der Spieler dagegen Schwerpunkte bei der Charaktererschaffung setzen, dann ist ein gemeinsamer Pool sinnvoller.

Erstere Lösung ist v.a. dann sinnvoll, wenn Kämpfe unumgänglicher Kernbestandteil des Systems sind und deren Vermeidung von allen Beteiligten auf der Metaebene unerwünscht ist. Dadurch nehmen sie dann einen entsprechend hohen Zeitanteil am Spieltisch ein, und da ist es natürlich vorteilhaft wenn jeder seinen Spaß daran hat.

Letztere Lösung ist dann gut, wenn Kampf nur eine der vielen Lösungsmöglichkeiten ist. Die Gruppe arbeitet gemeinsam Problemlösungsorientiert und nutzt die jeweils besten Werkzeuge.

Ist letztlich der Unterschied zwischen Fast&Furious (Jeder kann kämpfen wie ein Actionheld und fahren wie ein Profirennfahrer, und dazu kommen Spezialisierungen wie Hacking oder soziale Fertigkeiten obendrauf) und Leverage (Mastermind, Hacker, Grifter, Hitter, Thief; d.h. Spezialisten, die als Team arbeiten).
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: 1of3 am 10.09.2015 | 05:18
Ist es da nicht viel gescheiter, dieser Denke folgend, Fertigkeiten für Kampf und Nicht-Kampf aus separaten Pools zu bezahlen?
Ja. Das wusste schon das gute alte DSA (du darfst nur so und so viel Steigerungen für Waffentalente benutzen).

Es geht nicht darum, ob Charaktere unterschiedliche Aufgaben haben. Wenn jeder Aufruf des Kampfsystem einen relevanten Teil der Spielzeit belegt und man womöglich noch dabei sterben kann und man auf Kampffähigkeiten pro Kampf öfter würfelt, als auf andere Fähigkeiten am ganzen Abend, dann laufen die notwendig außer Konkurrenz.

Alternative wäre auch für einen ganzen Kampf nur ein mal zu würfeln und die Effekte genau so hart oder sich zu machen wie für andere Proben.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Blizzard am 10.09.2015 | 08:11
Der Krieger setzt halt eher auf Stärke und Konsti, der Dieb eher auf Geschick und Schnelligkeit. Arcane Codex wurde ja schon genannt; die Kampfschule der Assasinen und deren Boni auf Dolche und Schnelligkeit haben Quaint & Sammuell ja schon erwähnt. Wir hatten mal einen Spieler mit einem Assasinen-Charakter in einer unserer AC-Runden; ab einer gewissen Stufe gewann der quasi immer die Ini beim Kampf und einige Gegner waren bereits tot, ehe ein anderer Charakter mal dran gewesen wäre.

Bei Splittermond(auch wenn ich das nicht mehr spiele) wird das ein wenig über die unterschiedliche W(affen)G(e)S(chwindigkeit) geregelt. Hat dann aber eher was mit den Waffen als mit den Charakterklassen Dieb oder Krieger zu tun. Ein Dolch hat eine deutlich niedrigere WGS als ein Schwert oder eine Axt.Deshalb kann derjenige der mit Dolchen kämpft früher/eher wieder handeln als jemand mit einem Schwert oder einer Axt-grade wenn es sich bei Letzteren um Zweihand-Waffen handelt. Es gibt dann noch diverse Meisterschaften; mit denen kenne ich mich aber nicht (mehr) aus.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Rentin am 10.09.2015 | 08:59
Ein Dieb mit einem Dolch hat (bei einem offenen Kampf Mann gegen Mann) in den seltensten Fällen eine Chance gegen einen gut gerüsteten Kämpfer mit großen Axt, Zweihänder etc. (die These stelle ich so mal in den Raum).

Gibt es Kampfsysteme, bei denen der Dieb seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit nutzen kann, um doch eine Gefahr für den starken Kämpfer zu sein?
Gibt es vielleicht passive Kampftechniken, bei denen der Dieb zwar wenig Schaden macht, aber auch schwerer zu treffen ist (welches Regelwerk)?

Magische Artefakte würde ich gerne außen vor lassen.
Über ein paar Regel-Tipps wäre ich dankbar, weil ich ein paar Sachen ausprobieren will ...
Ich finde, die Bezeichnung der beiden Kontrahenten gibt doch gut wieder, was sie jeweils können. Der Dieb kann ja den Krieger vorher bestehlen. Aber Krieger leitet sich von Krieg ab und einen Kleinkrieg zwischen Dieb und Krieger, sollte der Krieger schon für sich entscheiden.

In einem alten DSA Regelwerk war mal das Bild eines schwergerüsteten Kämpfers und eines mit einem (oder zwei) Dolch/en bewaffneten Elfen. Was haben wir diskutiert, wer diesen Kampf gewinnen würden. Da hieß es dann "Wenn der Elf dem Krieger den Dolch durch die Sehschlitze rammt." und "Ein Treffer vom Krieger und der Elf ist Blutpaste!"... aber das war vor über 20 Jahren.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Moradin am 10.09.2015 | 09:20
Ein leicht und ein schwer gerüsteter Kämpfer unterscheiden sich nicht großartig, weil ihre Hauptprofession eben... na? Das Kämpfen ist.

Hiho,

also Stimmen wir doch überein dass das Problem des Anfangsposts in SaWo gut gelöst ist. Wenn man einen "Dieb" spielen will der es mit einem Krieger im Nahkampf aufnehmen will ist dies ohne weiteres möglich, sofern man in Kampftalente investiert hat. Das bei SaWo von den Werten her sowieso alle Nahkämpfer irgendwo Krieger-Dieb-Kombis sind (immerhin hätte dein Haudrauf statt Werfen/Schiesen auch einfach Heimlichkeit hochziehen können) ist da ja nebensächlich weils halt ein Talentorientiertes System ist ^^

Mehr wollt ich doch garnicht darstellen :P

MfG Moradin

Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Auribiel am 10.09.2015 | 10:22
Als Gedanke find ich dies ganz gut, doch idealer wird er natürlich umgesetzt indem sowohl Dieb als auch Kämpfer in und außerhalb des Kampfes etwas machen können. Nur eben verschiedene Dinge. Das eine bestimmte Klasse für eine ganze Kategorie von Situationen (Kampf/Nichtkampf) besser oder schlechter (und im Extremfall ja gar nicht) geeignet ist empfinde ich als schlechtes Design, und schränkt aus meiner Sicht bei der Gestaltung von Abenteuern ein.

Kam bei meinem Post oben wohl nicht so ganz durch:
Nachdem ich mich lange dagegen gesträubt habe, finde ich mittlerweile die klassische Verteilung aus den MMORPGs auch für P&P-RPGs super. Denn mit DD/Suporter, Tank und Heal haben eigentlich alle Klassen auch im Kampf was zu tun. Hört sich für manch eingefleischten RPGler im ersten moment vielleicht gruslig an (ging mir früher auch so).

Mehr dazu auch in der Antwort auf das nächste Zitat:


Würdest du zustimmen, dass alle mitspielen sollen? Ich nehme an, ja.

Dann ist die grausige Wahrheit, dass die meisten Rollenspiele nicht ein Spiel, sondern zwei sind. Das Kampfspiel und das Restspiel.[

Dein Ansatz funktioniert daher nur, wenn das Spiel kein eigenständiges Kampfsystem hat. Solche Spiele gibts natürlich.

Ebenso gibts natürlich manig Spiele, denen Bewaffnung, Rüstung, Stärke etc für ihr Kampfsystem schlicht egal sind. Das umgeht die Ausgangsfrage dann allerdings ebenso.


Langsam, langsam!

Wie gesagt, kam in meinem ersten Post, der sich besonders auf die Ironische Darstellung des Sachverhalts bezog nicht ganz raus (ich entschuldige mich auch dafür), aber:

In den meisten Systemen wird Kampf massiv überbetont. Die sonstigen Subsystem sind nur rudimentär oder gar nicht vorhanden (welches System legt schon so viel Wert auf ein Einbruch-System wie auf ein Kampf-System?).

Insofern: Natürlich will ich, dass alle sich beteiligen können.
Wird das von den Standardsystemen richtig unterstützt? NEIN.
Sonst würde es nicht solche Threads wie diesen hier geben, in denen ein Dieb gegen einen Kämpfer ausbalanciert werden muss, damit er noch sinnvoll im Kampf ist und nicht immer gegen den Kämpfer abloost.

Aber ich bin nicht sicher, dass der richtige Weg dies zu korrigieren darin liegt, dass der Dieb (Spezialgebiet Heimlichkeit) im Kampf unbedingt genauso gut sein muss, wie ein Kämpfer.

Für mich sehe ich da zwei Lösungsmöglichkeiten:

a) Einteilung wie im klassischen MMORPG (siehe auch oben). Dann ist ein Supporter/DD wieder genauso wichtig wie ein reiner Kämpfer/Tank.

b) Wenn ein System zwei getrennte Systeme beinhaltet (Kampf vs. derganzeRest), dann sollte dies auch bei der Charerschaffung entsprechend berücksichtigt werden, da sonst Kämpfer im Kampf immer unfair bevorteilt sind.
Also am besten: Wir spielen alle kompetente Kämpfer, aber jeder hat noch ein zweites Spezialgebiet. Natürlich reine Utopie (kenne ich jedenfalls so von keinem System).






Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 10.09.2015 | 10:50
Das Problem wenn Charaktere in unterschiedlichen Spielbereichen verschieden stark sind, ist das der Spielleiter dies dann gewöhnlich einen Ausgleich zu schaffen versucht, um jedem sein Rampenlicht zu geben.

Doch selbst wenn dies gelingt - und meist tut es dies ja nicht - werden dadurch die Abenteuer gleichförmiger. Bei dem anderem Ansatz "alle tragen etwas bei, aber jeder auf seine Weise" ist dies nicht der Fall. Da kann ich den Krieger auch im Detektivabenteuer sinnvoll nutzen, und den Schurken im Kampf, und ob ich lieber 90% Kämpfe oder lieber 90% sonstige Herausforderungen mag macht für die Gruppenzusammenstellung keinen Unterschied, nur für die Frage wie sie diese lösen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: nobody@home am 10.09.2015 | 22:59
Etwas drastisch ausgedrückt: der Durchschnittsdieb, der normalerweise wenn überhaupt nur gegen möglichst hilflose Zivilisten "kämpft", vielleicht mal einem mißliebigen Kollegen im Schlaf die Kehle durchschneidet, und davonrennt, sobald die Stadtwache auftaucht, hat aus meiner Sicht verdammt noch mal keinen Anspruch auf auch nur die Illusion von Chancengleichheit, wenn's denn tatsächlich mal Mann gegen Mann gegen einen voll ausgerüsteten Profikämpfer geht. ::) Wenn er sich auf so etwas auch nur einläßt, anstatt wenigstens abzuwarten, bis er den anderen mal komplett ohne Waffen und Rüstung erwischt, ist das an sich schon ein strafbarer Hirnaussetzer. (Und egal, was D&D behauptet: derselbe Durchschnittsdieb weiß wahrscheinleich in praxi auch deutlich weniger darüber, wo man jemand anderen am übelsten trifft, als sein Kollege von der hauptberuflichen Andere-Leute-Abschlachtfraktion.)

Das heißt jetzt nicht, daß ein Dieb im Kampf -- beispielsweise zusammen mit dem Kämpfer gegen einen dritten Gegner -- automatisch vollkommen nutzlos sein muß; etwas beitragen können darf er schon, wo bliebe denn sonst der Spielspaß. Nur, die offene Feldschlacht ist ganz einfach nicht seine Baustelle, und wenn er sich dort nicht so richtig wohlfühlt, beweist das nur, daß sich sein gesunder Menschenverstand noch nicht verabschiedet hat.

Und natürlich kann es gerade unter Spielercharakteren Ausnahmen geben, die ähnlich viel Kampferfahrung haben (und wahrscheinlich auch ähnlich viel trainieren, um in Form zu bleiben) wie die "offiziellen" Kämpfertypen, wenn auch mehr mit versteckten Waffen und nicht so sehr im scheppernden Kettenhemd; Batman funktioniert als Charakter ja auch. Das erreicht halt nur irgendwann den Punkt, an dem sich die Frage stellt, welchen Anteil das Konzept "Dieb" an einem solchen Charakter überhaupt noch ausmacht ;) -- außerdem werden in den meisten Systemen, die sich auch nur ein bißchen um solche Dinge wie "Spielgleichgewicht" Gedanken machen, tolle Kämpfer, die daneben auch tolle Diebe sind, auf die eine oder andere Weise schwieriger zu basteln sein als tolle nur-Kämpfer oder tolle nur-Diebe allein.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: YY am 10.09.2015 | 23:47
Die sonstigen Subsystem sind nur rudimentär oder gar nicht vorhanden (welches System legt schon so viel Wert auf ein Einbruch-System wie auf ein Kampf-System?).

Zumindest mal all jene, die gar kein Kampf-System haben und alles mit der gleichen Spielmechanik verwursten.

Also am besten: Wir spielen alle kompetente Kämpfer, aber jeder hat noch ein zweites Spezialgebiet. Natürlich reine Utopie (kenne ich jedenfalls so von keinem System).

Das gibts schon in einigen Systemen, wobei es nicht so zwingend ist, wie man es manchmal gerne hätte.
Sprich, man kann dort schon Charaktere bauen, die kämpfen und etwas anderes können, aber es ist eben nicht selbstverständlich/automatisch.

der Durchschnittsdieb, der normalerweise wenn überhaupt nur gegen möglichst hilflose Zivilisten "kämpft", vielleicht mal einem mißliebigen Kollegen im Schlaf die Kehle durchschneidet, und davonrennt, sobald die Stadtwache auftaucht, hat aus meiner Sicht verdammt noch mal keinen Anspruch auf auch nur die Illusion von Chancengleichheit, wenn's denn tatsächlich mal Mann gegen Mann gegen einen voll ausgerüsteten Profikämpfer geht.

Was heißt denn schon Durchschnittsdieb?

Der "klassische" Fantasy-Dieb aus der Richtung D&D ist Einbruchs- und Fallenspezialist, Zauberdilettant, Attentäter/Glaskanone uvm..
Mit der eigentlichen Wortbedeutung hat sein Aufgabengebiet manchmal überhaupt nichts mehr zu tun.


Kommt eben immer drauf an, was für Vorstellungen man von den jeweiligen Kompetenzen hat.
Es gibt ja auch hauptberufliche Kämpfer, bei deren nichtvorhandenen Fähigkeiten man nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen kann.
Das hat man sich im stufenbasierten Rollenspiel immerhin schon mal gespart, aber wenn man das Thema etwas weiter fasst, wird es da sehr schnell ziemlich schwammig...
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.09.2015 | 00:14
Der "klassische" Fantasy-Dieb aus der Richtung D&D ist Einbruchs- und Fallenspezialist, Zauberdilettant, Attentäter/Glaskanone uvm..
Mit der eigentlichen Wortbedeutung hat sein Aufgabengebiet manchmal überhaupt nichts mehr zu tun.
Also der "klassische" Meisterdieb ist Bilbo Beutlin aus Herr der Ringe.

Wenn du mal die Reihe Thief (https://de.wikipedia.org/wiki/Thief) gespielt hast, dann kennst du mit Garrett einen weiteren klassischen Meisterdieb.

Btw, in D&D gibt es keinen Dieb sondern einen "Rogue". Das ist am ehesten mit Schurke übersetzbar. Und dass ein Schurke besser kämpfen kann als ein Dieb, sollte eigentlich offensichtlich sein.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: nobody@home am 11.09.2015 | 00:35
Was heißt denn schon Durchschnittsdieb?

Der "klassische" Fantasy-Dieb aus der Richtung D&D ist Einbruchs- und Fallenspezialist, Zauberdilettant, Attentäter/Glaskanone uvm..
Mit der eigentlichen Wortbedeutung hat sein Aufgabengebiet manchmal überhaupt nichts mehr zu tun.


Kommt eben immer drauf an, was für Vorstellungen man von den jeweiligen Kompetenzen hat.
Es gibt ja auch hauptberufliche Kämpfer, bei deren nichtvorhandenen Fähigkeiten man nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen kann.

Kann man sich trefflich drüber streiten, klar. ;D

Aber aus meiner Sicht gehört Kampftraining nun wirklich nicht zu den Kernkompetenzen eines "Diebes" egal welcher Couleur. Selbst ausgesprochene Auftragskiller arbeiten am besten aus dem Hinterhalt und machen sich erst einmal wieder dünne, wenn der erste Anschlag fehlschlägt, und der gemeine Straßenschläger muß eigentlich auch nur wissen, wie man bedrohlich aussieht und gegebenenfalls zu dritt ein einzelnes Opfer fertigmacht. Und "Experten" wie Taschendiebe, Einbrecher, oder Trickbetrüger brauchen entsprechende Fähigkeiten eigentlich gar nicht, oder jedenfalls längst nicht so sehr wie gute Beinarbeit und ein flinkes Mundwerk. Wenn also tatsächlich mal jemand aus der kriminellen Branche sich die Zeit nimmt, zu lernen, wie man "richtig" kämpft, dann ist das für mich definitiv mehr ein individuelles Hobby als etwas "diebestypisches".

(Was die nichtvorhandenen Fähigkeiten hauptberuflicher Kämpfer angeht...erinner mich nicht an D&D 3.x. ;))
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: ElfenLied am 11.09.2015 | 04:21
Also der "klassische" Meisterdieb ist Bilbo Beutlin aus Herr der Ringe.

Wenn du mal die Reihe Thief (https://de.wikipedia.org/wiki/Thief) gespielt hast, dann kennst du mit Garrett einen weiteren klassischen Meisterdieb.

Bilbo und Garret sind im Kampf auch beide so nützlich wie ein Plastikklappstuhl: Aus dem Hinterhalt über den Kopf gezogen können sie Kämpfe gewinnen, aber sobald sich ein Dicker in Plattenrüstung da drauf setzt knicken sie ein.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Rhylthar am 11.09.2015 | 05:39
Zitat
Btw, in D&D gibt es keinen Dieb sondern einen "Rogue". Das ist am ehesten mit Schurke übersetzbar. Und dass ein Schurke besser kämpfen kann als ein Dieb, sollte eigentlich offensichtlich sein.
Was ja so nicht richtig ist.

Manche Edition kannte sehr wohl den "Thief" und momentan ist es der "Rogue (Thief)".
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 07:48
In einem meiner Homebrew-Systeme, dem Q-Sys verhält es sich etwa so:

Dort sind Diebe respektive agile Kämpfer relativ arm dran. Sie können zwar auf ähnliche Angriffs- und Verteidigungswerte kommen, aber um beim Schaden gleichzuziehen, müssen sie einen Teil ihres Angriffswertes aufgeben (angesagte Angriffe etc.)
Warum?  Haben die das Verbot schlagkräftigere Waffen zu nutzen?
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Kaskantor am 11.09.2015 | 08:14
Wenn ich da überlege, wie es in manchen MMORPGS zuging:).
Da haben Schurken so manchen Krieger ganz schön alt aussehen lassen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 09:05
In einem fairem Kampf gewinnt der Kämpfer, aber um es mit Captain Jack zu sagen: Lohnt es sich dann fair zu kämpfen?

Sagt ja keiner das Diebe ihr Ziel auf dem gleichen Weg erreichen sollten, nur das es wichtig ist, dass sie es erreichen können.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 09:19
In einem fairem Kampf gewinnt der Kämpfer,
If you fight fair your tactics suck, Jeff Cooper

Ein Dunmmkopf ist sein eigener schlimmster Feind, er besiegt sich selbst.

Warum sollte der fair = dumm kämpfen?
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Kaskantor am 11.09.2015 | 09:36
Das könnte dann in Richtung Samurai vs Ninja gehen:).
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 09:47
Und wie so viele andere Schlachten(Anm  Japans)  wurde auch die Schlacht von Sekigahara durch Verrat entschieden.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 10:14
Warum sollte der fair = dumm kämpfen?

Weil er ansonsten jemand anderes wäre.

Genausogut könntest du fragen: Warum sollte der mit einem Schwert zuhauen wenn er doch zaubern könnte? Klar geht das. Blos ist er dann halt nicht mehr der Typ der mit dem Schwert zuhaut.

Die Klassen definieren sich über ihre Taten. Ein trickreicher, auch mal unfair kämpfender Typ der versucht jede Situation besonders gut zu seinem Vorteil zu nutzen ist dabei jemand anderes als einer der z.B. viele verschiedene Kampfmanöver für die offene Feldschlacht gelernt hat. Und wenn beide dann in den Dungeon geworfen werden sind sie beide nicht in ihrem eigentlichem Element - aber nutzen beide was sie gelernt haben, was ihr Wesen ausmacht so gut wie sie es eben können.

Welchen Namen man den Klassen dann gibt finde ich nicht mal so wichtig: Wichtiger ist die Idee, dass es mehrere Wege gibt ans Ziel zu kommen. Und das nicht Klasse A nur für Ziel A zu gebrauchen ist (z.B. "großen starken Gegner im 1 gegen 1 umhauen) und Klasse B nur für Ziel B sondern das beide Charaktere beide Ziele erreichen können. Nur eben auf verschiedenen Wegen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 10:20
Weil er ansonsten jemand anderes wäre.
Was wäre dann nicht Dumm, Blöde, ineffizient?



Zitat
Genausogut könntest du fragen:
Warum wird bzw . muss der Krieger in die Rolle des blöden, dummem Dreschers Reduziert werden.
List, Tücke ist eine der klassischen Kriegertugenden


Zitat
als einer der z.B. viele verschiedene Kampfmanöver für die offene Feldschlacht gelernt hat.
es gibt nicht viele wenn überhaupt Kampfmanöver für die offene Feldschlacht und die heißen Zusammenhalrt, Formation Speer in die Seite des Typen der gegen deinen Nachbarn kämpft, Salve

Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: nobody@home am 11.09.2015 | 10:20
In einem fairem Kampf gewinnt der Kämpfer, aber um es mit Captain Jack zu sagen: Lohnt es sich dann fair zu kämpfen?

Sagt ja keiner das Diebe ihr Ziel auf dem gleichen Weg erreichen sollten, nur das es wichtig ist, dass sie es erreichen können.

Hat meiner Meinung nach nicht das geringste mit "fair" oder "unfair" zu tun. Ein Kämpfer, der von Sgt. Schleifer erst mal ein paar Wochen oder Monate über den Kasernenhof gejagt worden ist, bevor er sich sein erstes richtig scharfes Schwert überhaupt verdient hat, und dann die ganzen schmutzigen Tricks immer noch nicht mindestens genau so gut kennt wie der "hinterhältige" Dieb, ist für mich bei genauerer Betrachtung eigentlich ein Unding. Schließlich gewinnt man Schlachten auch nicht, indem man sich ehrenvoll abmurksen läßt.

Daß in einem typischen Action-Rollenspiel, in dem Kämpfe nun einmal vorkommen, jeder Spielercharakter zumindest so kompetent sein sollte, daß er oder sie ein paar Mooks für eine Weile beschäftigen kann, bis notfalls die Kavallerie kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt als die Frage, wer in einem hypothetischen SC-gegen-SC-Duell mit wem den Boden aufwischt.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 12:36
Warum wird bzw . muss der Krieger in die Rolle des blöden, dummem Dreschers Reduziert werden.

Muss er eben nicht, darum geht es ja gerade. Jede Klasse sollte in der Lage sein eine Herausforderung zu bewältigen - und zwar jede auf ihre Weise.

Und dies schließt natürlich ein, das auch ein Kämpfer nicht nur ein tumber Haudrauf ist, sondern jemand der viele verschiedene Möglichkeiten hat.

Mein Punkt ist nicht "Kämpfer sollen doof sein und keine Tricks nutzen" mein Punkt ist "jeder Charakter sollte unterschiedliche Möglichkeiten haben ein Problem zu bewältigen, die Unterschiede zwischen ihnen sollten darüber entstehen wie sie dies tun, nicht ob sie es können"
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 12:53
Hat meiner Meinung nach nicht das geringste mit "fair" oder "unfair" zu tun. Ein Kämpfer, der von Sgt. Schleifer erst mal ein paar Wochen oder Monate über den Kasernenhof gejagt worden ist, bevor er sich sein erstes richtig scharfes Schwert überhaupt verdient hat, und dann die ganzen schmutzigen Tricks immer noch nicht mindestens genau so gut kennt wie der "hinterhältige" Dieb, ist für mich bei genauerer Betrachtung eigentlich ein Unding. Schließlich gewinnt man Schlachten auch nicht, indem man sich ehrenvoll abmurksen läßt.

Daß in einem typischen Action-Rollenspiel, in dem Kämpfe nun einmal vorkommen, jeder Spielercharakter zumindest so kompetent sein sollte, daß er oder sie ein paar Mooks für eine Weile beschäftigen kann, bis notfalls die Kavallerie kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt als die Frage, wer in einem hypothetischen SC-gegen-SC-Duell mit wem den Boden aufwischt.

Wie gesagt,  es geht mir in erster Linie darum, dass sich die Charaktere in ihren Aktionen unterscheiden sollten. Das heißt erstmal ja nicht, dass Kämpfer keine Tricks können  (im Gegenteil, das hilft dabei ja) sondern nur das sich ihre Aktionen von den Aktionen anderer Charaktere unterscheiden. Weil die wieder andere Tricks und Kniffe kennen. Die der Kämpfer ja auch lernen könnte wenn er einen anderen Weg geht. Aber auch nicht lernen muss um "trickreich" zu sein.

Ich spiel ja gern Systeme in denen der Kämpfer vergleichbar viele Optionen hat wie der Magier, insofern: Nein, Kämpfer sind für mich keine tumben Haudraufs.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 12:58
Aber in seiner definierten Rolle reduzierst du ihn auf die Rolle des tumben Dreschers der nur hirnlos dreinschlagen darf sonst wäre er kein Krieger

um mal einen der Mastersons zu zitieren.

Ich habe Männer gekannt deren Mut nicht in Frage stand und die hervorragend mit der Pistole  umgehen konnte, sie fielen jenen zum Opfer, die auch noch Überlegung mit ins Spiel brachten.

Du sagst, damit der Dieb etc. gegen den Krieger bestehen kann, darf der Krieger nur dumm halten.
Die "Tricks" von denen du sprichst sind das Handwerkszeug, das Brot und Butter des Kriegers.
Schild ins Gesicht, Klinge in die Eingeweide nächster bitte!

Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 13:08
Du sagst, damit der Dieb etc. gegen den Krieger bestehen kann, darf der Krieger nur dumm halten.

Nein, das ist das genaue Gegenteil meiner Aussage.

Damit der Dieb etc. gegen den Krieger bestehen kann, muss der Krieger kein tumber Haudrauf und der Schurke kein Krieger sein. Sie müssen einfach nur Schurke und Krieger sein und vergleichbar gute - aber verschiedene - Handlungsoptionen haben.

Und nein, diese müssen auch im Falle eines reinen Kämpfers nicht dumm sein. Im Gegenteil, trickreiche, gute und wirksame Aktionen für Kämpfer erleichtern diese Herangehensweise.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 13:17
In einem fairem Kampf gewinnt der Kämpfer, aber um es mit Captain Jack zu sagen: Lohnt es sich dann fair zu kämpfen?

Sagt ja keiner das Diebe ihr Ziel auf dem gleichen Weg erreichen sollten, nur das es wichtig ist, dass sie es erreichen können.
Weil er ansonsten jemand anderes wäre.

Genausogut könntest du fragen: Warum sollte der mit einem Schwert zuhauen wenn er doch zaubern könnte? Klar geht das. Blos ist er dann halt nicht mehr der Typ der mit dem Schwert zuhaut.

Die Klassen definieren sich über ihre Taten. Ein trickreicher, auch mal unfair kämpfender Typ der versucht jede Situation besonders gut zu seinem Vorteil zu nutzen ist dabei jemand anderes als einer der z.B. viele verschiedene Kampfmanöver für die offene Feldschlacht gelernt hat.
dann machen diese Aussagen aber so richtig keinen Sinn für mich
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 13:41
Ist ja nicht schlimm, hier ist das Internet. Da wird jederzeit etwas falsch verstanden, und sowas liegt meist genausoviel an dem der es schreibt wie an dem der es liest. Insofern: Vielleicht kann ich dir ja helfen?

Die erste Aussage soll aussagen das Charaktere ihr Ziel auf verschiedenem Weg erreichen können. Jack kann nicht das gleiche tun wie Mr. Turner, denn das kann Mr. Turner nun einmal besser. Aber er kann was anderes tun. Und damit ebenfalls Erfolg haben. Nur weil Mr. Turner der bessere Schwertkämpfer ist heißt dies noch nicht das er den Kampf gewinnt. Nur das er ihn nicht wegen mangelnder Schwertkampfkunst verliert, sondern weil Jack eben anders gewinnt.

Oder ganz kurz: Charaktere sollten sich in ihren Aktionen unterscheiden in dem Weg zum Ziel, nicht darin welche Ziele (in diesem Fall den anderen besiegen, aber das gilt für beliebige Ziele) sie erreichen können.

Die zweite Aussage soll aussagen warum dies wichtig ist: Wenn Charaktere das gleiche tun braucht man keine mehreren Klassen. Wenn der Krieger das gleiche tut wie der Schurke so kann ich ihn auch gleich Schurke nennen (und umgedreht).

Für beides ist aber immer wichtig: Nur weil Klasse A etwas kann was zum Ziel führt bedeutet dies noch nicht das Klasse B nix kann was zum Ziel führt. Auch nicht das die Aktion von Klasse B nun dümmer oder cleverer oder sonstwas sein muss. Sie muss anders sein und zum Charakter passen, mehr nicht.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 13:50
Das erklärt immer noch nicht warum der Krieger kein Krieger wäre, würde er nicht fair kämpfen
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 13:58
Das erklärt immer noch nicht warum der Krieger kein Krieger wäre, würde er nicht fair kämpfen

Weil dies gar nicht (erst recht nicht in dieser Absolutheit) meine Aussage wäre - das ganze bezog sich eher auf das Beispiel mit Jack und Will Turner, bzw. auf deine Aussage warum ein Charakter so kämpfen sollte. (Was ich eben mit: Sonst wäre er ein anderer Charakter beantworten wollte)

War wahrscheinlich einfach falsch ausgedrückt. Oben bringst du ein sehr schönes Beispiel, das mit dem Krieger der dem Gegner das Schild ins Gesicht schlägt. Und mir würden noch viele andere Tricks einfallen die Kämpfer machen können. Ob die alle "fair" wären würde ich sogar bezweifeln, mir ging es nur darum zu sagen das Charaktere verschiedene Dinge tun können. Aber um beim Beispiel mit dem Schild zu bleiben:

Kann der Kämpfer so seinen Gegner z.B. kurz benommen machen oder sonstwie aus dem Konzept bringen? Klar, kann er.

Könnte ein Schurke den Gegner den Gegner kurz benommen machen oder aus dem Konzept bringen? Klar. Aber anders.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 14:05
Weil dies gar nicht (erst recht nicht in dieser Absolutheit) meine Aussage wäre - das ganze bezog sich eher auf das Beispiel mit Jack und Will Turner
ich hatte dies Allgemein und nicht auf Will Turner bezogen. Danke
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Harlekin78 am 11.09.2015 | 14:57
Erreiche ich diese Chancengleichheit nicht, in dem ich systemseitig die Boni und Mali, die ich für meine Aktionen (Tricks/Angriffsformen/Verteidigungen, was auch immer) bekomme vereinheitliche? Also die Aktion des Kriegers "kostet" genauso viel wie die Aktion des Diebes, oder eben umgekehrt bringt die gleichen Boni.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: nobody@home am 11.09.2015 | 15:07
Erreiche ich diese Chancengleichheit nicht, in dem ich systemseitig die Boni und Mali, die ich für meine Aktionen (Tricks/Angriffsformen/Verteidigungen, was auch immer) bekomme vereinheitliche? Also die Aktion des Kriegers "kostet" genauso viel wie die Aktion des Diebes, oder eben umgekehrt bringt die gleichen Boni.

Im Prinzip schon, nur: dadurch erreichst du, daß auf der einen Seite der Kämpfer im Kampf auch nur so gut ist wie der Dieb, während der Dieb außerhalb des Kampfgetümmels noch einen Batzen Extrafähigkeiten aufweisen kann, die der Kämpfer wahrscheinlich so nicht hat.

Es sei denn natürlich, daß wir dann auch dem Kämpfer entsprechende Boni auf Schleichen, Beutelschneiden, Fallen entschärfen usw. mit auf den Weg geben. Hey, der kann das doch sicher genausogut wie der Dieb, nur eben auf seine Weise (z.B. <kick> "Tür? Welche Tür? Und will sich hier irgend jemand melden, der behauptet, er hätte was gehört?" oder "Geld her und Klappe halten, sonst Beule!")... ;)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Feuersänger am 11.09.2015 | 15:24
Wieso? Das interessiert den Kämpfer alles nicht. Der Kämpfer könnte an Nicht-Kampffertigkeiten z.B. die ganze Soziale Palette bekommen und zum Anführer / Face der Gruppe prädestiniert sein.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Rhylthar am 11.09.2015 | 15:25
Von was reden wir eigentlich hier?

Bei einem Stufen/Klassensystem wird wohl meistens gelten: Krieger schlägt Dieb im Kampf, Dieb schlägt Kämpfer in den mesiten anderen Dingen (Fertigkeiten).
In einem Baukastensystem wird eine Definition nötig sein, wann ein Dieb ein Dieb ist. Wenn bei Shadowrun bei zwei vollvercyberten Runnern der eine ein paar Punkte auf "Heimlichkeit", etc. gelegt hat und damit als "Dieb" gilt, wird wohl weitestgehend Gleichheit im Kampf herrschen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 15:44
Erreiche ich diese Chancengleichheit nicht, in dem ich systemseitig die Boni und Mali, die ich für meine Aktionen (Tricks/Angriffsformen/Verteidigungen, was auch immer) bekomme vereinheitliche? Also die Aktion des Kriegers "kostet" genauso viel wie die Aktion des Diebes, oder eben umgekehrt bringt die gleichen Boni.

Ja, aber dies ist kein guter Weg um die Chancengleichheit zu erreichen. Besser ist es wenn die Aktionen der beiden verschiedene (nicht vereinheitlichte) Auswirkungen haben können, die aber gleich gut sind.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 15:59
Von was reden wir eigentlich hier?

Bei einem Stufen/Klassensystem wird wohl meistens gelten: Krieger schlägt Dieb im Kampf, Dieb schlägt Kämpfer in den mesiten anderen Dingen (Fertigkeiten).
In einem Baukastensystem wird eine Definition nötig sein, wann ein Dieb ein Dieb ist. Wenn bei Shadowrun bei zwei vollvercyberten Runnern der eine ein paar Punkte auf "Heimlichkeit", etc. gelegt hat und damit als "Dieb" gilt, wird wohl weitestgehend Gleichheit im Kampf herrschen.

Das ist ein Weg die Charaktere zu unterscheiden. Man könnte es als "Unterscheidung durch Effektivität je Situation" nennen.

Aus meiner Sicht ist es aber ein schlechter Weg, da er dazu führt Spotlights zu verteilen anstatt die ganze Gruppe einzubinden. Es ist eine "Lass mich mal machen, das ist eine Aufgabe für mich" Umsetzung, anstatt einer "Lass uns das mal machen, das ist eine Aufgabe für uns" Umsetzung.

Besser ist es wenn sich Charaktere nicht darüber unterscheiden wie Effektiv sie in einer bestimmten Situation sind, sondern darüber wie sie die Situation auflösen. Also "was tut ihr" anstatt "wie gut tut ihr das was hier nötig ist".

Es gibt zwei Gründe warum ich dies sinnvoller erachte: Zum einem ist dort der IG Grund. Kein Charakter kommt in das Abenteuer und macht dort Dinge die er gewohnt ist. Max der ehemalige Gardist, seines Zeichens Krieger in schwerer Rüstung der seit seiner Kindheit das Schwert in der Hand hielt, aber verstoßen wurde weil er einem Bettler Brot zusteckt und Paul der Dieb den man vor die Wahl stellte entweder das Monster vom Düsterwald zu jagen oder seine Hand zu verlieren haben beide noch keinen Oger gesehen. Waren noch nicht im Dungeon und haben all dies was bald geschehen wird noch nicht erlebt. Denn es nennt sich Abenteuer, nicht "Zeug was gestern schonmal in eurem Alltag passierte."

Die Überlegung das Max mit dem Oger besser klar kommen wird als Paul ist wenn man mal tiefer darüber nachdenkt natürlich quatsch. Sie haben beide die gleiche Erfahrung mit solchen Situationen, und wie viel dies ist sagt ihr Erfahrungspunktestand aus.

Aber das ist nur eine Überlegung, wichtiger ist meiner Meinung nach die Spielleitersicht. Denn wenn Max nur im Kampf etwas taugt und Paul nur für "diebisches", so bin ich letztlich darauf angewiesen meine Abenteuer darauf anzupassen beiden Spotlight zuzuschustern. Was diese natürlich stärker einschränkt und teilweise auch erfordert die Gruppe auf bestimmte Pfade zu schubsen damit sich die Spotlightverteilung in Balance hält. Aber selbst wenn ich dies tue: Am Ende sitzt dann derjenige außerhalb des Spotlights dennoch rum.

Die Gruppe soll ihre Herausforderungen gemeinsam meistern, nur dann habe ich als Spielleiter auch Freiheit welche Herausforderungen ich ihnen biete. Wenn der Krieger auch außerhalb der Kämpfe etwas bewirken kann, so ist es leichter z.B. auch mal auf diese zu verzichten. Oder auch mal mehr einzustreuen. Einfach darauf zu reagieren was die Gruppe tut, ohne darüber nachdenken zu müssen ob dieser Weg nun bedeutet: Diesen Abend macht Char X wohl nix.

Damit Charaktere sich unterscheiden müssen sie nicht verschieden effektiv sein. Sie müssen nur unterschiedliche Dinge tun, unterschiedliche Herangehensweisen an ein Problem nutzen. 
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: nobody@home am 11.09.2015 | 16:02
Wieso? Das interessiert den Kämpfer alles nicht. Der Kämpfer könnte an Nicht-Kampffertigkeiten z.B. die ganze Soziale Palette bekommen und zum Anführer / Face der Gruppe prädestiniert sein.

Könnte der Dieb je nach genauem Charakterkonzept auch; auf sozialem Gebiet geben sich die beiden Archetypen nichts. Genauso wie der Kämpfer kein tumber Haudrauf sein muß, muß der Dieb nicht zwingend ein Typ sein, der drei Meilen gegen den Wind nach Unterwelt riecht und ständig nervös seine Messerchen befingert.

Von was reden wir eigentlich hier?

Bei einem Stufen/Klassensystem wird wohl meistens gelten: Krieger schlägt Dieb im Kampf, Dieb schlägt Kämpfer in den mesiten anderen Dingen (Fertigkeiten).
In einem Baukastensystem wird eine Definition nötig sein, wann ein Dieb ein Dieb ist. Wenn bei Shadowrun bei zwei vollvercyberten Runnern der eine ein paar Punkte auf "Heimlichkeit", etc. gelegt hat und damit als "Dieb" gilt, wird wohl weitestgehend Gleichheit im Kampf herrschen.

Persönlich bin ich kein so großer Fan von Klassensystemen, und tatsächlich ist mir heute durch den Kopf gegangen, daß man klassenbasierte Systeme und speziell D&D für das "dummer Kämpfer"-Klischee durchaus mitverantwortlich machen kann. Wenn man nämlich genügend andere grob kampforientierte Klassen anbietet ("willst du einen Schwertkämpfer aus dem Wald, bau 'nen Waldläufer, wenn's der Typ strahlender Ritter in schimmernder Wehr sein soll, mach einen Paladin draus..."), dann bleibt irgendwann für den "reinen" Kämpfer nicht mehr allzuviel als eigene Nische übrig.

Aber, ja, in "klassenlosen" Systemen wird sich die Sache meist dadurch relativieren, daß man eben nicht in einer bestimmten Konzeptschublade festsitzt. Wenn ich da einen "Dieb" bauen will, der auch gut kämpfen kann, dann geht das im Rahmen des Punkte- oder sonstigen Ressourcenbudgets. Der Charakter hat dann vielleicht seine Schwächen wieder anderswo, weil ihm für Dritt- und Viertinteressen nicht mehr viel bleibt...aber er kann definitiv sowohl Schlösser knacken als auch Leute vermöbeln.

Letztendlich ist es mir persönlich einigermaßen egal, ob der Dieb kampftechnisch mit dem Kämpfer mithalten kann oder nicht. Das liegt daran, daß sich meine Ansprüche in einem halbwegs kampflastigen System hauptsächlich darauf beschränken, daß Spielercharaktere Kämpfe, in die sie geraten, schon in der Regel überleben sollten -- ob sie sie dann auch (a) gewinnen, (b) speziell gewinnen, indem sie die Gegner zuerst umbringen, oder ob gar (c) ein ISO-Standard-Spielercharakter einen festen Anspruch auf einen Anteil von X Prozent an der Dicke der Leichenspur, die die Gruppe hinter sich läßt, haben soll, wird zumindest für mich gefühlt zunehmend irrelevant. :)
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2015 | 16:03
Wieso? Das interessiert den Kämpfer alles nicht..
Würde ich bei Schleichen z.B. nicht unterschreiben.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Rhylthar am 11.09.2015 | 16:51
Zitat
Persönlich bin ich kein so großer Fan von Klassensystemen, und tatsächlich ist mir heute durch den Kopf gegangen, daß man klassenbasierte Systeme und speziell D&D für das "dummer Kämpfer"-Klischee durchaus mitverantwortlich machen kann. Wenn man nämlich genügend andere grob kampforientierte Klassen anbietet ("willst du einen Schwertkämpfer aus dem Wald, bau 'nen Waldläufer, wenn's der Typ strahlender Ritter in schimmernder Wehr sein soll, mach einen Paladin draus..."), dann bleibt irgendwann für den "reinen" Kämpfer nicht mehr allzuviel als eigene Nische übrig.
Und das macht dann D&D 5E eben so, dass der Kämpfer eben im Kampf dominiert. Wenn man den "Fighter (Champion)" als "reinen" Kämpfer sieht, wird er u. U. sogar der beste Nah- wie Fernkämpfer sein.

Wird ein Schurke gegen ihn eine Chance haben? Vom Schadensoutput über eine adequate Kampflänge eher nicht. Über Kämpfe gegeneinander rede ich erst gar nicht, das hat in meinen Augen eher weniger im P&P-RPG etwas zu suchen.
Titel: Re: Chancengleichheit bei Dieb vs. Krieger
Beitrag von: Arldwulf am 11.09.2015 | 17:38
Ist halt ein recht krasser Wechsel von der Ausgeglichenheit der Vorgängerversion, welche Wert darauf legte das möglichst alle etwas und auch vergleichbar viel auf ihre Weise beitragen. Die 5E geht eben wieder den Weg des "Spotlights-Erschaffen" statt den Teamplay Weg.

Aber noch extremer ist das ja bei den ganz alten D&D Versionen, da hatte ich schon oft Charaktere mit in der Gruppe welche eigentlich über mehrere Abende hinweg schlichtweg gar nix gemacht haben. Eine davon hat irgendwann ihr Strickzeug mitgenommen, und dann halt die Zeit mit zuhören, gelegentlichen Kommentaren und stricken verbracht.