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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Mr. Ohnesorge am 9.10.2015 | 22:57

Titel: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 9.10.2015 | 22:57
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 9.10.2015 | 23:14
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.
Höh? Ist doch ersichtlich...oder von was Konzepten reden wir hier? :o
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 9.10.2015 | 23:51
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.

Ist das nicht ein bißchen hart formuliert? ^^ Mich würde interessieren, was dich an der 5E stört. Kannst auch gern nen neuen Thread dazu aufmachen.

Ich war ja selber auch zunächst mal relativ skeptisch ggü der 5E, aber mittlerweile bin ich doch ganz gut warm geworden damit. Als echten "Fail" betrachte ich eigentlich nur einzelne Rulings -- meistenteils nachgereicht in Form von Errata oder Social-Media-Kommentaren der Designer.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.10.2015 | 09:25
Ist das nicht ein bißchen hart formuliert? ^^ Mich würde interessieren, was dich an der 5E stört. Kannst auch gern nen neuen Thread dazu aufmachen.

Ich war ja selber auch zunächst mal relativ skeptisch ggü der 5E, aber mittlerweile bin ich doch ganz gut warm geworden damit. Als echten "Fail" betrachte ich eigentlich nur einzelne Rulings -- meistenteils nachgereicht in Form von Errata oder Social-Media-Kommentaren der Designer.

Ich kann mangels eigener Exemplare der Bücher in einem Extra-Thread leider wenig beisteuern. Hatte halt nur in den letzen Tagen die Bücher ausgeliehen.

Höh? Ist doch ersichtlich...oder von was Konzepten reden wir hier? :o

Es ist halt so unfertig. Vieles wirkt wie angedacht und dann nicht bis zum Ende durchexerziert, gerade im DMG. Das hat nicht mit rulings zu tun, sondern mit schlechter Projekarbeit.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 10.10.2015 | 09:34
Hm, zäumst Du das Pferd nicht von hinten auf?

Ich finde schon, dass der DMG eine gute Ergänzung zum PHB ist, dass natürlich auch irgendwie für den SL gilt. Abgesehen davon, dass ich das PHB immer als wichtiger angesehen habe, auch für den SL.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.10.2015 | 09:46
Ich finde das PHB ja auch schlecht. Insgesamt hat mich die "Arbeit", die in 5E gesteckt wurde von WotC, sehr enttäuscht. Alles halb fertig, halb durchdacht... ähnlich wie bei Shadowrun 5.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 10.10.2015 | 09:52
Gib mal Beispiele. Es gibt sicher Kritikpunkte, aber hier stehe ich gerade auf dem Schlauch. Gerade beim PHB.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 10:10
Ich würde Grinder da am Ende eigentlich auch zustimmen, aber irgendwie hab ich mich halbwegs damit arrangiert. Es gibt eine Menge wirklich undurchdachter, auch grundlegender Dinge in der 5e welche von vornherein schief laufen. Bonded Accuracy, Ressourcenplanung, Short Rests, Heilmechanik...die oben genannten Rituale sind ein kümmerlicher Rest des früheren Ritualsystems.

Und zu dem kommen dann noch etliche Einzelprobleme mit schlechtem Balancing von Klassen und einzelnen Fähigkeiten, auch bei den Monstern gibt es durch ein fehlendes Gesamtkonzept natürlich immer wieder Ausreißer.

Eigentlich gibt es wenige Stellen, über die man nicht zum Meckern eingeladen wird. Ich glaube nur nicht das es gut ist. Offensichtlich hatte man nur sehr wenige Ressourcen, so wenige das es schon eine gute Leistung ist überhaupt etwas hingestellt zu haben.

Das es mit D&D weitergeht ist erstmal wichtiger als die Frage wie viel Konzept da drin steckt und wie viele Macken.  Und man kann ja auch nicht so tun als ob WotC in letzter Zeit mit einem von Grund auf stabil gebautem Konzept und durchdachten Design so großartige Erfahrungen gemacht hätte, und als ob alle "gebt uns mehr davon" geschrieen hätten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 10.10.2015 | 10:14
Ich weiss immer noch nicht, was es an BA so grundlegend auszusetzen gibt, wenn man nicht gerade Minions hinterher trauert.

Auch bei den Monstern, Ausreisser ausgenommen, sehe ich durchaus ein Konzept.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 10:18
Ich weiss immer noch nicht, was es an BA so grundlegend auszusetzen gibt, wenn man nicht gerade Minions hinterher trauert.

Auch bei den Monstern, Ausreisser ausgenommen, sehe ich durchaus ein Konzept.

Das Hauptproblem bei Bonded Accuracy ist die Umsetzung höherstufiger Herausforderungen weitgehend über höhere Trefferpunkte und Schaden. Und solange man das ganze darauf beschränkt funktioniert dies auch.

Alle anderen Effekte laufen aber komplett außerhalb des Konzeptes und müssen anschließend über Immunitäten und dergleichen abgefangen werden, was natürlich nicht immer geht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 10.10.2015 | 10:24
Das mit den HP/Damage ist kein Fail, sondern ein Feature. Man sollte bedenken, dass diese Gegner auch für die Basic Rules/Spielen ohne optionale Regeln wie Feats/Multiclassing konzipiert sind. Ob das einem gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Was Du mit "andere Aspekte" meinst, erschliesst sich mir gerade nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 10:30
Was Du mit "andere Aspekte" meinst, erschliesst sich mir gerade nicht.

Mir auch nicht, von Aspekten hab ich doch gar nix gesagt. ^^
Meinst du vielleicht Effekte?

Und ja, natürlich ist es absichtlich so designed. Wirklich durchdacht ist es aber eben nicht. Am Ende erschwert diese Herangehensweise die Verwendung von Gegnern mit hohen Stufenunterschieden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 10.10.2015 | 10:39
Neues Smartphone....

Effekte natürlich. Und wieso? Man kann doch Hobgoblins ohne Probleme auf höherstufige Charaktere jagen...wird immer noch sehr unerfreulich bei entsprechender Anzahl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Kaskantor am 10.10.2015 | 10:42
Da würde mich glatt mal interessieren welche Spiele für euch soviel besser konzipiert sind. Vielleicht ist ja die allgemeine Spielweise von DnD nichts für euch.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 11:09
Neues Smartphone....

Effekte natürlich. Und wieso? Man kann doch Hobgoblins ohne Probleme auf höherstufige Charaktere jagen...wird immer noch sehr unerfreulich bei entsprechender Anzahl.

Klar kann man dies. Wie gesagt, bei allen die nur Schaden machen funktioniert das ganze durchaus.

Mach das Beispiel aber mal nicht mit Hobgoblins, sondern mit einer Feengruppe, oder sonstigen Monstern die nicht vom Schaden oder den Trefferpunkten leben. Gleiches CR, aber völlig andere Ergebnisse. In dem anderem Thread wird der Intellect Devourer angesprochen. Zu recht, das ist ein furchtbar designtes Monster. Aber er ist es auch vor allem deshalb weil niedrigstufige Monster in der 5e lieber keine Effekte haben sollten die über Schaden hinausgehen, sein Effekt ist dabei nur der Extremfall.

Neben einen hochstufigen Bossgegner noch einen niedrigstufigen Magier stellen? Das ist keine so gute Idee, zumindest nicht wenn dieser dann nicht mit Feuerbällen wirft, sondern z.B. die Gruppe hypnotisiert.

Und natürlich gilt dies umgedreht genauso. Das Konzept ist halt auf ein Schadens/Trefferpunkte Balancing ausgelegt.

Aber um nochmal zu meinem Ausgangspunkt zurück zu kommen: Es ist für mich ein schönes Beispiel für etwas was zwar im Design ziemlich grob vermurkst wurde und dadurch auch Probleme aufwirft. Aber nichts womit man sich nicht arrangieren könnte, was man nicht berücksichtigen und ausgleichen könnte. Ich glaube man kann die 5e für ihr teils inkonsistent oder undurchdacht angelegtes Design kritisieren, muss aber dabei immer bedenken wie wenig Leute daran wohl schraubten, und das man trotzdem viel Spaß damit haben kann.

Und das D&D so zumindest weiter geht.

Da würde mich glatt mal interessieren welche Spiele für euch soviel besser konzipiert sind. Vielleicht ist ja die allgemeine Spielweise von DnD nichts für euch.

Der Vorgänger in jedem Fall, aber das ist ja auch eines der Grundprobleme. Dort wurde genau dieses von Grund auf konsistente Design, das Balancing und die Dinge welche jetzt etwas fragwürdiger und nur in verkümmerter Form (Heilschübe, Todesrettungswürfe, Kurze Rast, Ritualsystem und Ressourcenmanagement z.B.) übernommen worden ja eher schlecht rezipiert.

Der Tenor ging halt eher dazu man wolle ein Spiel mit mehr "Seele" und auch durchaus weniger Komplexität.

Der Ruf nach guten Konzepten war dagegen eher leise, man hatte ja gerade erst erlebt, das diese auch kein Allheilmittel sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 10.10.2015 | 11:12
Meine Kritikpunkte an der 5e sind eigentlich nur kleine Kritiken, da mir das System eigentlich gut gefällt. Paar Punkte stossen mir aber schon auf:
Rassen
Feats
Klassen
Magische Gegenstände
Monster

Wie gesagt, alles nur kleine Punkte, die im Gesamtbild allerdings doch störend wirken.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 10.10.2015 | 11:36
Als jemand, dessen letzte D&D Version 3.0 war, bin ich sehr zufrieden mit der 5e. Keine tausend Builds & Prestigeklassen, keine hundert Supplementbücher, keine Übermagier, Charaktere sind keine Halbgötter mehr weil auch auf Stufe 15 ein Orkpfeil noch treffen kann, kein in Stein gemeißeltes Regeldiktat an den SL wie es in der 4e der Fall gewesen sein soll. Alles in allem unterstützt die 5e mich als SL darin, den Fokus auf die Story zu legen und ist biegsam genug, um hier und da etwas anzupassen an die eigene Kampagne.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 11:37
Advantage / Disadvantage würde ich noch nennen, und das rudimentäre Skillsystem.

Ersteres ist als Bonus zu leicht zu erhalten und gleichzeitig zu groß um noch Raum für andere Boni/Mali zu lassen, und nur sehr schlecht kombinierbar. (hat aber den Vorteil simpel zu sein, natürlich)

Und beim zweiten haben die Umstellungen im Design natürlich eine Menge kaputt gemacht. Am meisten stört mich dort, das es keine Trennung zwischen Skilltypischen Attributswürfen und nichtskilltechnischen Attributswürfen gibt. Dadurch spielen plötzlich Fertigkeiten einzelner Klassen auch in andere Themen hinein, z.B. initiativwürfe.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 10.10.2015 | 11:39
Was die Bounded Accuracy angeht, da hat es auch einige Zeit gedauert, bis ich damit einigermaßen warm geworden bin. Da hatten wir damals auch einen langen Thread zu dem Thema. Inzwischen hab ich mich damit arrangiert, wiewohl ich mir nach wie vor einen etwas steileren Anstieg wünschen würde.

Inzwischen mag ich die 5E recht gern; ich erkenne einige Qualitäten (was sie auf jeden Fall besser macht als frühere Editionen) und habe mich mit einigem angefreundet, was ich zunächst abgelehnt hatte. Aber deswegen muss man ja nicht gleich fanboy-artig jegliche Kritik mit Fingern in den Ohren abschmettern und so tun, als wäre es Gottes Geschenk an die Rollowelt.
Bei manchen Aspekten (HP-Dmg-Verhältnis) bin ich noch etwas skeptisch, wie das auf höheren Stufen funktioniert, aber bin gespannt darauf, es rauszufinden.

Es gibt noch ein paar Punkte, die ich nach wie vor irgendwo zwischen schade und doof verorte -- meistens Kleinigkeiten, aber wenn wir schon dabei sind, sind das so Sachen wie:
- fehlende Illustrationen von Waffen und Rüstungen im PHB. Manche Menschen wissen eben nicht, wie sie sich eine Glaive vorzustellen haben.
- statistische Doubletten und Lücken bei der Ausrüstung; z.B. Glaive und Halberd haben exakt die gleichen Werte, aber dafür fehlen analoge Piercing- und Bludgeoning-Waffen (z.B. Ranseur, Lucerne Hammer)

Größere Kritikpunkte beziehen sich auf die Klassen. Manche Klassen werden wieder mal abgehängt, manche Archetypen sind einfach unattraktiv. Vor allem:
- Rogue (jenseits eines 2-3 Stufen Dips)
- Monk (plus ça change, plus c'est la même chose)
- Ranger (v.a. Beastmaster, aber offenbar auch Hunter jenseits von Level 11)
- sowie der von EL genannte unspielbare Berserker.

Bei manchen Klassen / Archetypen sind nur einzelne Aspekte kontraproduktiv designt. Zum Beispiel:
- Eldritch Knight ist zu eingeschränkt in der Zauberauswahl - fast nur Abjuration und Evocation. Der EK ist kein Blaster. Statt Evo wäre Transmutation eine viel interessantere und passendere Schule gewesen.
- Paladin hat in letzter Minute (iirc so etwa zwischen letztem Playtest und Release) den Con-Save verloren. Bei einer Klasse, die sich selber buffen und dann an vorderster Front stehen soll. Damit wird Resilient(Con) fast zum Pflichtfeat, wenn man mit seinen Slots tatsächlich zaubern will und nicht nur smiten.

Klar, der Paladin ist schon eine gute Klasse. Aber ich finde grundsätzlich, dass jede Klasse mit den Handwerkszeugen geliefert werden sollte, die für sie am besten funktionieren. Man gibt dem Fighter ja auch nicht nur Medium Armor und sagt "Wenn du Heavy willst, nimmt halt nen Feat, oder fang als Paladin an".

- Dann das leidige Thema TWF. Haben wir ja schon in anderen Threads besprochen. Aber irgendwie zieht sich das so durch alle Editionen von D&D -- irgendein Kampfstil muss wohl immer abstinken.

Zu guter Letzt kritisiere ich noch das, was _nicht_ im PHB steht. Vieles von dem, was bisher so an Errata, "Klarstellungen" oder Rulings kam, ist einfach panne und steht z.T. dem gedruckten Regeltext 180° entgegen (von wegen Klarstellung). Um die Sache abzurunden, gibt es zum Teil zu ein und derselben Frage zwei unterschiedliche und entgegengesetzte Sage Advice.

P.S.: die meisten von EL genannten Punkte kann ich ebenfalls unterschreiben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 10.10.2015 | 11:44
kein in Stein gemeißeltes Regeldiktat an den SL wie es in der 4e der Fall gewesen sein soll.

Ehrlich gesagt geht die 5e da wieder den Weg etwas näher hin zu fixen Regeln bei einigen Formulierungen, die 4e hatte sich viel mehr den "say yes!", "it's your Game, adjust it!" und Improvisationen  zugewandt. Der Ansatz dort war in vielen Dingen sicher noch etwas freier als der jetzige.

Aber in Stein gemeißelte Regeldiktate sind natürlich beide Editionen nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 10.10.2015 | 12:29
4E ist NICHT Thema!


Ich habe bisher wenig Kritik an der 5E.
Im Spiel ist sie flüssig und wenig sperrig. Balacetechnisch hatten wir auch keine Probleme.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Lasercleric am 10.10.2015 | 12:56
Ohne langes Nachdenken...

Problem 1: Würfelglück spielt eine größere Rolle als inhärente Attribute oder Fertigkeiten eines Charakters.

Problem 2: Advantage/Disadvantage erlaubt keine feine Nivellierung von Vor- und Nachteilen.

Problem 3: das Combat-Minigame wurde auf das Niveau vor "Combat&Tactics" zurückgeschraubt. Monster sind mechanisch unfassbar langweilig.

Problem 4: Charakterentwicklung und -individualisierung wurden extrem zurecht gestutzt. Die Klassen enthalten kaum etwas, was bei mir den Wunsch auslöst, die Umsetzung am Spieltisch sehen zu wollen. Die mechanische Charakterentwicklung ist für mich aber Teil des Spielerlebnisses D&D geworden.

Problem 5: es gibt keinen Settinghintergrund (auch wenn ich das andernorts immer wieder gerne anders darstelle  >;D)

Problem 6: es wirkt auf mich irgendwie steril und lieblos.

Problem 7: ich weiß nicht, was ich damit bespielen soll.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Vigilluminatus am 10.10.2015 | 13:03
Mich stören neben bereits genannten Sachen hauptsächlich strukturelle Dinge bei Rassen

- Genasi unausgewogen (Earth schwache, Fire starke Abilities)
- Fliegen ist EXTREM mächtig auf niedrigen Leveln - würde Aarakocra gar nicht zulassen, aber falls sie jemand haben will, kriegt er Disadvantage auf Zaubern und Angriffe während des Fluges, und dafür Spell-like Abilities wie Gust, Warding Wind oder Gust of Wind
- Light Sensitivity der Drow müsste so wie ich es lese Drow-Waffenkämpfer einschränken - Drow-Magier aber so gut wie gar nicht (kaum Angriffswürfe).

Klassen

- Der Mond-Druide ist durch seine THP zäher als jeder andere Tank (THP beschränken, dafür Combat Wild Shape-Heilung als Reaction zulassen, wenn einen ein Gegner in die Humanoid Form zurückprügeln würde?)
- Der Barde ist ein fast so guter Vollcaster wie der Wizard UND ein besserer Skill-Monkey als der Rogue (Expertise auf Level 3 streichen?)
- (Improved) War Magic des Eldritch Knight machen die eigentliche Stärke des Fighters (3 Extra Attacks/Runde) zunichte - der Fighter sollte bei Einsatz von (I)WM zumindest Advantage auf seine einzige Attacke bekommen, ev. weil Gegner von Magie abgelenkt sind.
- Der Mönch ist eine ziemlich seltsame Mischung aus sehr starken, weil sehr billigen Attacken (äußerst billiger Stun, Shadow Step dank fehlender Ki-Kosten fast unlimitierter Teleport, Quivering Palm bis zu 6x/Kampf einsetzbar) und ziemlich wertlosen Fähigkeiten (nur 1d8 HP als Nahkämpfer, Tongue of the Sun and Moon, Timeless Body, Deflect Missiles auch auf hohen Levels nicht gegen Spells einsetzbar, ganz zu schweigen vom viel zu Ki-teuren Avatar-Archetype)
- Der Beastmaster-Ranger generell
- Das Death-Strike des Assassins ist ziemlich lächerlich - Gegner muss surprised sein, hat einen Save und dann nur Double Damage, während der Open-Hand-Mönch HP mit Quivering Palm auf 0 setzen kann?
- Der Sorcerer ist mit nur 15 Sprüchen für einen Vollcaster lächerlich eingeschränkt in seinen Möglichkeiten (praktisch nur zum Nuken gut). Ich würde ihn nicht mächtiger, aber vielseitiger machen, indem ich ihm so was wie das Magical Secrets des Barden gebe und ALLE Arten von Metamagic von Anfang an verfügbar machen - sonst nimmt ja doch nur jeder Twinned und Quickened Spell und die anderen werden nie genutzt.

und Skills

- Animal Handling und Survival wären auch zusammengenommen nur ein halbwegs nützlicher Skill, während Arcana unentbehrlich ist (würde ich persönlich in Arcana, also Monster- und Planes-Knowledge, und Spellcraft, also Zauber, Artefakte erkennen und Spruchrollen lesen, aufteilen)

Aber ich bin zugegebenermaßen ein Balance-Freak, der genauso gern Hausregeln austüftelt wie er spielt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Archoangel am 10.10.2015 | 16:32
Ein Vorschlag zur Lösung:

wenn man den W20 durch 2W10 ersetzt, lösen sich viele der genannten Probleme einfach auf. Vor allem in Kombination mit adv/dis 3W10 K2 (einmal die besseren beiden, einmal die schlechteren). Vor allem werden aber die Punkte aus ATT/Skill deutlich höher bewertet.

Nur so als Anmerkung ...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 10.10.2015 | 17:22
Ich kann die meisten der Kritikpunkte nicht nachvollziehen. Ist wohl auch Geschmacks- und Ansichtssache.

Wo ich zustimme / was ich selbst kritisiere:

- Ungleiches Multiclassing. Erst Fighter und dann Wizard und man hat alle Fähigkeiten beider Klassen. Aber erst Wizard und dann Fighter und man kann nicht mit schweren Rüstungen umgehen... das macht keine Sinn.

- Der Index ist Mist. Wenn ich etwas nachschlage und dann zu einem anderem Punkt im Index verwiesen werde, der mich zu einer Stelle im Buch führt in der nur steht "das steht in einem anderen Buch" dann fühle ich mich verarscht.

- Den Eldritch Knight ohne Hilfsmittel zu Spielen ist harte Arbeit weil man nur Zauber aus 2 Schulen wählen kann, das Buch aber keine Liste enthält aus der hervorgeht welcher Zauber zu welcher Schule gehört. Ohne das Internet zu nutzen müßte man also ALLE Zauber durchlesen um zu wissen welche Sprüche man nehmen darf.

- Die Ausrüstungspakete sind eine tolle Idee. Aber warum muß ich für mein Reittier immer noch jeden Kleinkram einzeln kaufen ? Ein "Reittier Paket" und ein "Lasttier" Paket wären wirklich angebracht.

- Die Regeln zu Reach sind ein einziges Chaos wo scheinbar niemand (einschließlich der Designer) mehr durchblickt.

Das sind allerdings alles nur Kleinigkeiten. Insgesamt ist die 5te für mich sehr gut gelungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Erdgeist am 10.10.2015 | 17:30
- [...] das Buch aber keine Liste enthält aus der hervorgeht welcher Zauber zu welcher Schule gehört. Ohne das Internet zu nutzen müßte man also ALLE Zauber durchlesen um zu wissen welche Sprüche man nehmen darf.
Das ist mir ebenfalls schon häufiger unangenehm aufgefallen. :q
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Antariuk am 10.10.2015 | 19:07
ich versuche mich immer noch an 5E heranzutasten, bin aber nach dem Studium der kostenlosen Basisregeln nicht wirklich begeistert. Auf jeden Fall werde ich versuchen das System für 1-2 Testspiele auch mal praktisch zu erleben, aber Anreiz für einen längerfristigen Wechsel sehe ich gar nicht weil das System so halbgar ist: an vielen Stellen wird immer auf Rule 0 verwiesen oder mit lustigen Random Tables hantiert, an anderer Stelle sind die Regeln merkwürdig speziell. Einige Sachen bleiben mehr eine Absichtserklärung als eine Regel und lesen sich als wenn sie abwechselnd von Captain Obvious und Vince Vague geschrieben wurden. Aber vielleicht macht es in der Praxis ja nicht so viel aus, wie einige hier schon beschrieben haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 1of3 am 10.10.2015 | 19:11
Ich finde es faszinierend, dass vage Eindrücke und "Hat mir irgendwie nicht gefallen" heute schon als Kritik gelten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 10.10.2015 | 19:22
Stört es dich, dass hier Leute ihre subjektive Meinung sagen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 10.10.2015 | 19:26
Ja, die Indizierung ist in der Tat ziemlich lästig; ich werde auch quasi _immer_ erst auf eine andere Stelle im Index verwiesen, ehe ich finde was ich suche. (Immerhin "steht in einem anderen Buch" hatte ich noch nicht).

Über die mangelhafte Sortierung der Zauberlisten habe ich mich auch schon oft geärgert. So viel vor- und zurückblättern musste man seit AD&D nicht mehr.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Antariuk am 10.10.2015 | 19:37
Ich finde es faszinierend, dass vage Eindrücke und "Hat mir irgendwie nicht gefallen" heute schon als Kritik gelten.

Dein dummes Gestichel ignoriere ich einfach mal und versuche es mit einer konstruktiven Antwort: da ich hier im Forum (und anderen Stellen) jetzt schon öfter gelesen habe wie 5E Leuten trotz großer Bedenken doch gefallen hat will ich es selber auch gerne darauf ankommen lassen. Mein Vorabeindruck nach dem Lesen der freien Regeln ändert sich dadurch leider nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 10.10.2015 | 20:54
Mein Vorabeindruck nach dem Lesen der freien Regeln ändert sich dadurch leider nicht.

Basic ist auch genau das: basic. Nur die 4 grundlegendsten Klassen, nur ein Archetyp pro Klasse, und dann auch immer mit idiotischer Sicherheit der langweiligste -- klar, der nimmt auch am wenigsten Platz weg. Keine Feats.

Wenn man da direkt von 3.5 bzw Pathfinder kommt, fühlt man sich natürlich wie auf Kaltem Entzug. Man muss wirklich mental erstmal vom 3.X-Powerniveau wegkommen, und sich möglichst von Null ab auf die neue Edition einlassen.

Was die Grobheit der Regeln bzw häufig Verweise auf "DM Fiat" angeht, da hab ich jetzt nicht parat wieviel da für in der Basic der Schere zum Opfer gefallen ist. Aber klar, es wird nicht mehr jede denkbare Möglichkeit mechanisch abgedeckt. Teilweise ist das auch gar nicht schlecht, nur manchmal würde man sich schon mal etwas Verbindliches wünschen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 10.10.2015 | 20:55
Stört es dich, dass hier Leute ihre subjektive Meinung sagen?
Ich denke die Kritik ist nicht das Problem. An der 5E gibt es genügend Dinge durchaus zu kritisieren. Interessant ist nur, dass die Hälfte der "Kritiken" in diesem Thread entweder auf flüchtige Eindrücke zurückzuführen  sind oder eher geschmäcklerisch rüberkommen.
Wirklich störend ist das nicht. Nur stellt sich mir die Frage, ob die subjektive Meinung der Leute, die die Regeln nur kurz durchgeblättert haben oder einen flüchtigen Blick auf die Basisregeln geworfen haben, wirklich ernst genommen werden kann.


Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: kalgani am 10.10.2015 | 21:00
0. kein Settingband!

1. Der Index!
Der ist so mies das er inzwischen schon ein running gag in unserer runde geworden ist: "indexverweis? seeunder xyz"  :bang:
Da hätte man bei WotC wirklich mal bei Pelgrane abkupfern können, der von 13A ist grossartig.

2. Multiclassing
Wie vorher schon von anderen geschrieben sind die Kombinationen teilweise nur in einer reihenfolge sinnvoll nutzbar.
Das ist einfach dämlich.

3. langweilige Entwicklung
Hat man sich auf eine Klasse ein gelassen gibt es noch die archetypen, welche viel zu wenige sind.
Dazu kommt das man danach dank weniger Feats kaum Individualisierungsmöglichkeiten hat.

4. Concentration Spells
Boah nervt das! Warum kann man nun nicht mehr die Gruppe buffen und sich selbst mit z.B. Shield of Faith ausstatten? Concentration...
Das man nicht 347 Buffzauber auf einmal wirken soll kann ich ja verstehen, aber hier ist man deutlich übers Ziel hinaus geschossen.

5. Übersichtlichkeit des Buches
Schlecht Lesbare Seitenzahlen
Sortierung der Vöker
Warum kommt Multiclassing und Feats nach Equipment?

6. Skills
Wenn man kein Skillmonkey macht das gar keinen Spass... gefühlt kann man nämlich nix
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 1of3 am 10.10.2015 | 21:07
Stört es dich, dass hier Leute ihre subjektive Meinung sagen?

Jede Meinung ist subjektiv. Mich stört die Nichtnachvollziehbarkeit der Darstellung. kalganis Beitrag kann ich verstehen. Ich muss nicht jede Einschätzung teilen, aber zumindest kann ich darüber nachdenken, ob und inwiefern Charaktere wenig Fertigkeiten haben. Bei "Mein erster Eindruck war nicht so...", was soll ich damit tun?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.10.2015 | 22:17
Auf jeden Fall werde ich versuchen das System für 1-2 Testspiele auch mal praktisch zu erleben, aber Anreiz für einen längerfristigen Wechsel sehe ich gar nicht weil das System so halbgar ist: an vielen Stellen wird immer auf Rule 0 verwiesen oder mit lustigen Random Tables hantiert, an anderer Stelle sind die Regeln merkwürdig speziell. Einige Sachen bleiben mehr eine Absichtserklärung als eine Regel und lesen sich als wenn sie abwechselnd von Captain Obvious und Vince Vague geschrieben wurden. Aber vielleicht macht es in der Praxis ja nicht so viel aus, wie einige hier schon beschrieben haben.

+1

Dieser Post fasst meine Bedenken nach dem Lesen von PHBund DMG sehr gut zusammen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 11.10.2015 | 02:32
Immerhin "steht in einem anderen Buch" hatte ich noch nicht

Such mal nach den Regeln für das Spurensuchen ;)

Tracking siehe Travel
Travel (tracking) siehe Seite 183
Seite 183:
Zitat
Track
A character can follow the tracks of another creature, making a Wisdom (Survial) check when the DM calls for it. (The Dungeon Master's Guide has rules for tracking).
Gaaah :(

Das fiel mir besonders deswegen so unangehm auf weil die Regeln fürs Fährtenlesen in 3 und 3.5 noch im Spielerbuch zu finden waren. Diese Regeln nun ins DMG zu verschieben sieht für mich mehr nach "wir packen das (und andere Basis-Regeln) mal ins DMG damit die Leute das auch kaufen müssen" aus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 11.10.2015 | 02:34
"Rulings, not rules" ist halt eine bewusste Design Entscheidung. Manche mögen das, andere nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 11.10.2015 | 08:33
Mal meine gesammelten Kritikpunkte. Auch wenn die Liste schon recht groß ausfällt...D&D 5E wäre momentan das einzige D&D, das ich spielen wollte. Es sind Kritikpunkte sowohl aus dem Bereich Fluff als auch mechanische Sachen.

Setting
Kein offizielles Campaign Setting, aber alles in die Forgotten Realms packen. Mal sehen, ob SCAG das ändert bezüglich des Hintergrunds.

Races
Bin mit der Darstellung des Tieflings nicht zufrieden als Planescape-Fan und mechanisch wird ihn auch kaum einer nehmen, was aber auch daran liegt, dass INT als Stat vernachlässigbar ist.
Mountain Dwarves sind ein wenig über das Ziel hinausgeschossen, über Variant Human wurde schon alles gesagt.

Classes
Manche sind mechanisch leider schwächer als andere, wobei mich das, je nach Runde, noch weniger stören würde als andere Klassen, die ich einfach vom Design her stinklangweilig finde.
Mechanisch schwach sind wohl Monk, Ranger (Beast Master), die Rogues sehe ich eigentlich nicht dabei, wenn man von der klassischen 4er Gruppe ausgeht.

Stinklangweilig für mich sind leider beide Barbarians, Fighter (Champion), Ranger (Beast Master) und wohl auch einige der Clerics.
Gerade beim Barbarian und Fighter (Champion) stösst es mir sehr auf: Ohne Feats würden sie fast nur passive Sachen über die Stufen hinzubekommen, kaum etwas, wo die Entscheidung, es einzusetzen, vom Spieler bestimmt wird.

Feats
Wurde ja schon alles gesagt bzgl. -5/+10, Polearm Master, etc. Bei mir ist es noch Alert dabei, halt Sachen, die ich hausregeln würde.

Skills
Hätte es gerne ein wenig mehr aufgesplitted, also mehr Skills. Persönliche Präferenz. Außerdem sollten Knowledge Skills aufgewertet werden.
Was ich nicht mag, ist eben folgendes:
Barbarian Lvl 20 +6 Proficiency, WIS +/-0, Survival +6. Der weise Cleric of Lathander aus Waterdeep hat +5 auf den Survival Check. Der Abstand von Proficiency und Attribut ist mir zu gering. Wurde aber schon per Hausregel gelöst.

Combat Mechanics
Bin jetzt hier darauf gestossen, dass Advantage zu leicht erreichbar ist und für manche stärker als für andere ist. Surprise-Regeln gefallen mir nicht.

DMG
"Random Loot is random". Jo, kann ganz witzig sein, muss aber auch nicht permanent sein. Die Regeln für das Craften von Magic Items sagen folgendes aus: "Hey, hier sind Regeln, aber wir haben sie so designed, dass ihr sie als Spieler nie anwenden werdet!". Müsste man nachbessern.

Monster

Gibt Ausreisser, die passen überhaupt nicht vom CR. Und manche Monster sind nur Fleischsäcke und bräuchten dringend eine Aufbereitung, insbesondere im Bereich Magie/besondere Fähigkeiten, insbesondere bei Gruppen, die mit Feats spielen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.10.2015 | 08:54

Skills
...Der Abstand von Proficiency und Attribut ist mir zu gering. Wurde aber schon per Hausregel gelöst.

Das ist mir auch recht negativ aufgefallen. Hattest du die HR schon irgendwo gepostet? (Sonst Antwort auch via PN)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 11.10.2015 | 09:05
Kann ich ganz schnell auch hier machen:
Alle Skillproben >= DC 20 können nur von Leuten geschafft werden, die proficient in diesem Skill sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: D. M_Athair am 11.10.2015 | 09:55
Wirklich durchdacht - im Sinne von folgt einem Konzept - scheint mir in 5E wenig zu sein, nachdem ich mir jetzt PHB und DMG angeschaut habe. Jungejunge, was für ein Fail.
In gewisser Weise folgt 5E sogar einem strengen Konzept. Dieses heißt "D&D Unified". Das Prinzip Kompromiss - für Fans verschiedener D&D-Versionen von 0E bis 4E. Dass das automatisch bedeutet, dass es kein systemisches Regelwerk geben kann, versteht sich von selbst. Ich würde eher das Gegenteil annehmen: D&D5 ist hausregelfreundlich und kann an einigen (den schwach codifizierten Stellen?) in Richtung der Lieblings-D&D-Version modifiziert werden.

Mir hat das am Ende nicht genug gefallen, um 5E zu behalten. Aber dem Spiel seine Design-Philosophie zum Vorwurf zu machen, finde ich dann doch reichlich  :gaga:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talasha am 11.10.2015 | 10:05
Och, auf Tanelorn geht das ebenfalls.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 11.10.2015 | 10:07
Das Problem dabei: D&D unified ist letztlich in erster Linie ein Marketingspruch.

Wirkliche Regeln übernommen hat man aber fast aus gar keiner Edition (es gibt ein Paar Ansätze aus der 4e, aber auch die sind eher dem Namen nach dabei als dem Inhalt oder der Intention), und regeltechnisch schmeißt die 5e noch mehr um als die Vorgänger.

Natürlich kann man auch mit ganz neuen Regeln Spieler vieler Editionen vereinen, und diese Marketingkampagne lief ja auch deutlich besser als zuvor, hat viele Spieler angelockt.

Aber das fehlende Konzept für das System selbst kann man schlecht auf Übernahme von früheren Dingen schieben, dafür wird einfach zu wenig wirklich übernommen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.10.2015 | 10:21
In gewisser Weise folgt 5E sogar einem strengen Konzept. Dieses heißt "D&D Unified". Das Prinzip Kompromiss - für Fans verschiedener D&D-Versionen von 0E bis 4E. Dass das automatisch bedeutet, dass es kein systemisches Regelwerk geben kann, versteht sich von selbst. Ich würde eher das Gegenteil annehmen: D&D5 ist hausregelfreundlich und kann an einigen (den schwach codifizierten Stellen?) in Richtung der Lieblings-D&D-Version modifiziert werden.

Mir hat das am Ende nicht genug gefallen, um 5E zu behalten. Aber dem Spiel seine Design-Philosophie zum Vorwurf zu machen, finde ich dann doch reichlich  :gaga:

Wie kann denn ein Regelwerk gut sein, wenn es nicht systematisch - im Sinne von einheitlich - ist? 5E krankt an zu vielen halbgaren Ideen, z.B. Magic Items, und zu vielen Wiedersprüchen, gerade im DMG.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talasha am 11.10.2015 | 10:24
Frag die DSA-Fanboys.  ;)

Ich denke mal es kommt auf die Designziele an, wenn man verschiedene Dinge aus verschiedenen Systemen klaut.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 11.10.2015 | 10:29
Zitat
5E krankt an zu vielen halbgaren Ideen, z.B. Magic Items
Was ist denn daran halbgar? Verteilung, Art, Attunement,etc.?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.10.2015 | 10:51
Zitat
Die Regeln für das Craften von Magic Items sagen folgendes aus: "Hey, hier sind Regeln, aber wir haben sie so designed, dass ihr sie als Spieler nie anwenden werdet!".

;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 11.10.2015 | 10:53
;)
Naja, mir gehts nur um den Zeitfaktor...da würde ich ansetzen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 11.10.2015 | 11:02
Jede Meinung ist subjektiv. Mich stört die Nichtnachvollziehbarkeit der Darstellung. kalganis Beitrag kann ich verstehen. Ich muss nicht jede Einschätzung teilen, aber zumindest kann ich darüber nachdenken, ob und inwiefern Charaktere wenig Fertigkeiten haben. Bei "Mein erster Eindruck war nicht so...", was soll ich damit tun?

Danke für deine Belehrung, das war mir ja gar nicht klar. 👌

Ansonsten ist es wohl ganz legitim hier auch erste oder oberflächliche Eindrücke zu schildern. Niemand hier muss seine Beiträge darauf abklopfen, ob du "damit etwas tun" kannst.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 1of3 am 11.10.2015 | 11:05
Muss nicht. Ist dann halt Scheiße.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 11.10.2015 | 11:14
Muss nicht. Ist dann halt Scheiße.

(http://img.photobucket.com/albums/v738/Shorttail/1271565542344.jpg)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 11.10.2015 | 11:22
Im Falle des Rogue (arcane trickster) muss ich dir da aus praktischer Erfahrung widersprechen. Den fand ich in sämtlichen früheren Editionen sowie PF extrem schwach, in DD5 ist er endlich zu gebrauchen und macht mir jede Menge Spaß.

Ich hatte meine Worte schon mit Bedacht gewählt: ich sagte nicht schwach, sondern unattraktiv. Das mag damit zu tun haben, was EL sagt (andere Klassen profitieren stärker von Feats). Es mag daran liegen, dass der Rogue nichts kann, was andere nicht auch (und besser) können. Auch hier sind die Schulen-Einschränkungen der AT-Zauber genauso kontraproduktiv wie beim Eldritch Knight.
Jedenfalls, bei uns hat noch nie einer auch nur länger darüber nachgedacht, einen Rogue zu machen.

--

Was die Item Creation angeht, die hab ich mir noch nicht angeschaut, aber von dem was ihr da erzählt, erinnert es schon ein wenig an DSA...  :p
A propos, das hatten wir auch schon in einem anderen Thread: es ist auch quatsch, dass magische Gegenstände "nicht gehandelt werden" und "keine Preise haben". Das hat schon früher nicht funktioniert, und es wird auch jetzt nicht funktionieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 11.10.2015 | 11:27


--
A propos, das hatten wir auch schon in einem anderen Thread: es ist auch quatsch, dass magische Gegenstände "nicht gehandelt werden" und "keine Preise haben". Das hat schon früher nicht funktioniert, und es wird auch jetzt nicht funktionieren.

Doch das funktioniert durchaus. (In dem Sinne dass es keine MagicMarts und verbindliche Preislisten gibt). Das hat jamhrzehntelang funktioniert. Erst in der 3E mit ihrem WBL und den verbindlichen item creation Regeln wurde das notwendig. Wir kommen bei ADnD wunderbar ohne aus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 11.10.2015 | 11:40
Etablierte Marktpreise und eine hardcodierte WBL-Progression sind völlig verschiedene Paar Stiefel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 11.10.2015 | 11:42
Danke für deine Belehrung, das war mir ja gar nicht klar. 👌

Ansonsten ist es wohl ganz legitim hier auch erste oder oberflächliche Eindrücke zu schildern. Niemand hier muss seine Beiträge darauf abklopfen, ob du "damit etwas tun" kannst.
Naja, er steht mit seiner Ratlosigkeit ja nicht ganz allein da. Schließlich wurde von mehreren Seiten bereits nachgefragt, was Substantielles kam nicht dabei rum.

Zitat
Wie kann denn ein Regelwerk gut sein, wenn es nicht systematisch - im Sinne von einheitlich - ist? 5E krankt an zu vielen halbgaren Ideen, z.B. Magic Items, und zu vielen Wiedersprüchen, gerade im DMG.
Grundsätzlich ist die 5E durchaus einheitlich. Allerdings müssen einige Regeln eher als Bausteine gesehen werden, die zwar verwendet werden können, aber nicht müssen. Das gilt insbesondere für die vorgestellten Regeln im DMG, die weitgehend optional sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 11.10.2015 | 11:46
Die letzten Anderthalb Jahrzehnte war Magic Mart bzw planbare magische Ausrüstung in D&D der Standard, sofern die Gruppe halbwegs Wert auf Balance gelegt hat. Das muss nicht zwangsläufig das kaufen der Gegenstände sein; Absprachen mit dem SL funktionieren da genauso.

Low Magic und Itemknauserei ist eine der häufigsten Quellen von Frustration in dieser Zeit gewesen. Ich hätte eigentlich erwartet, dass sowas mittlerweile bekannt wäre.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 11.10.2015 | 11:50
Etablierte Marktpreise und eine hardcodierte WBL-Progression sind völlig verschiedene Paar Stiefel.


Nö, WBL ohne Marktpreise funktioniert doch nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 11.10.2015 | 12:04
Mal sehen, wie war das bei uns in AD&D (Kampagne lief bis Anfang dieses Jahres):

Zunächst mal gab es auch keinen "Magic Mart". Aber irgendwann war es dann doch soweit, dass wir einen ganzen Sack +1-Waffen hatten, mit denen wir nichts mehr anzufangen wussten, und uns dann freundliche Händler den Kram in +2 umgetauscht haben.
Tränke konnten wir dann auch beim Alchemisten unseres Vertrauens einkaufen. Waren zwar sauteuer, aber wir hatten ja genug Kohle.
Irgendwann haben wir einen Schwung Greifen gerettet und so als Reittiere gewonnen; denen haben wir für blanke Münze +3-Lederharnische gekauft. Dafür mussten wir allerdings auch ziemlich weit reisen.
Ein befreundeter (leicht verrückter) Magier hat immer wieder mal gegen Geld unseren Lieblingswaffen ein Upgrade verpasst. Er hat uns auch für Geld einen (von uns) erschlagenen Feuerriesen-Kleriker zum Gürtel verwurstet (aus dem Rest des Riesen baute er sich einen Golem für den Hausgebrauch).
Und gegen Ende der Kampagne waren wir mal auf Shopping Spree in Waterdeep, wo wir unsere doch recht beträchtliche Barschaft in lustige Spielzeuge getauscht haben. Dabei hat der SL das Sortiment des Ladens zufällig ausgewürfelt. Wir konnten aber auch Items bestellen, die wir dringend für die nächste Quest brauchten; die waren dann ein paar Tage später da.

Insgesamt hat sich der "Handel" schon in Grenzen gehalten, zumal wir recht bald aufgehört haben, die ganzen +1-Drops zu versetzen (lohnte sich nicht mehr). Es fiel aber auch sowieso immer eine ganze Menge als Drops an, teils random, teils absichtlich placiert.

Nö, WBL ohne Marktpreise funktioniert doch nicht.

Das nennt sich dann "Item-Progression". Legend macht das zum Beispiel genau so.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 11.10.2015 | 12:17
Die letzten Anderthalb Jahrzehnte war Magic Mart bzw planbare magische Ausrüstung in D&D der Standard, sofern die Gruppe halbwegs Wert auf Balance gelegt hat. Das muss nicht zwangsläufig das kaufen der Gegenstände sein; Absprachen mit dem SL funktionieren da genauso.

Low Magic und Itemknauserei ist eine der häufigsten Quellen von Frustration in dieser Zeit gewesen. Ich hätte eigentlich erwartet, dass sowas mittlerweile bekannt wäre.
Aber lag das nicht zwangsläufig auch an einer Erwartungshaltung der Spieler, die explizit durch die Regeln der 3er Editionen geweckt wurden? Die 5E liegt da mit der Nichtplanbarkeit näher an den alten D&D-Editionen... 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 11.10.2015 | 12:23
Feuersänger, wir können gerne über Formulierungen streiten. WBL ist keine item progression. Wealth hat eine spezifische Bedeutung und impliziert eben, dass die Ausrüstungskosten in die restliche Spielwertökonomie eingebettet sind. Genau das meinte ich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 11.10.2015 | 12:26
Aber lag das nicht zwangsläufig auch an einer Erwartungshaltung der Spieler, die explizit durch die Regeln der 3er Editionen geweckt wurden? Die 5E liegt da mit der Nichtplanbarkeit näher an den alten D&D-Editionen...

4e rechnet damit, dass du numerische Boni in bestimmter Höhe auf einer bestimmten Stufe hast. Dabei sind items eingeplant.

Und die Planbarkeit der magischen Gegenstände hängt letztlich von Runde und gespieltem Modul ab. 5e überlässt es da jeder Runde selbst, eine entsprechende Regelung zu finden. Manche Runden übernehmen dann eben den Magic Mart, andere spielen mit Absprache und wiederum andere spielen item Lotto.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 11.10.2015 | 12:32
Und die Planbarkeit der magischen Gegenstände hängt letztlich von Runde und gespieltem Modul ab. 5e überlässt es da jeder Runde selbst, eine entsprechende Regelung zu finden. Manche Runden übernehmen dann eben den Magic Mart, andere spielen mit Absprache und wiederum andere spielen item Lotto.
Ja, das meinte ich und sehe im Fehlen einer allgemeinen Regelung gerade die Stärke in der 5E.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 11.10.2015 | 12:49
Ja, das meinte ich und sehe im Fehlen einer allgemeinen Regelung gerade die Stärke in der 5E.

Wenn man mit vernünftigen Leuten spielt, die auf der selben Wellenlänge sind wie du dann ist das kein Problem.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 11.10.2015 | 13:14
Wenn man mit vernünftigen Leuten spielt, die auf der selben Wellenlänge sind wie du dann ist das kein Problem.
Kann sein, dass ich mit meiner Spielergruppe Glück habe. Aber generell sollte man doch meinen, dass zum längeren gemeinsamen Spiel immer eine gewisse gemeinsame Wellenlänge vorhanden ist. Sowohl SL wie auch Spieler sollten keine Arschlöcher sein. Ansonsten wird es über kurz oder lang zu Problemen kommen, unabhängig davon ob es Regelungen für die Verteilung von magischen Gegenständen gibt oder nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 11.10.2015 | 13:58
4e rechnet damit, dass du numerische Boni in bestimmter Höhe auf einer bestimmten Stufe hast. Dabei sind items eingeplant.

Und die Planbarkeit der magischen Gegenstände hängt letztlich von Runde und gespieltem Modul ab. 5e überlässt es da jeder Runde selbst, eine entsprechende Regelung zu finden. Manche Runden übernehmen dann eben den Magic Mart, andere spielen mit Absprache und wiederum andere spielen item Lotto.

Jein. Zum einem passierte mit/ohne den Items natürlich das gleiche wie jetzt in der 5e - die Charaktere sind besser/schlechter. In der 4e hat das nur mehr Leute interessiert weil das System zur Encounterberechnung funktioniert hat. In der 5e ist dies wieder eher ein über den Daumen peilen, da macht es wenig wenn die Chars stärker oder schwächer sind - das Balncing ist auch nicht so als ob man nun auf einer bestimmten Stufe eine bestimmte Stärke erwarten könnte.

Aber das konnte man natürlich in jeder Edition so handhaben. Und zudem hatte die 4e halt etwas was bei der 5e fehlt: Ein System für das Spiel ohne magische Gegenstände oder mit sehr wenigen. Magische Items sind halt nur ein Weg um ungefähr passenden Werte für eine Stufe zu haben. Nicht der einzige.

Aber wie gesagt: Ist ja egal wenn man ein derartiges Balancing eh nicht will, dann kann man in jeder Edition auf die Items verzichten und hat dann den gleichen Effekt wie in der 5e.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Just_Flo am 11.10.2015 | 16:23
Zitat
Was die Item Creation angeht, die hab ich mir noch nicht angeschaut, aber von dem was ihr da erzählt, erinnert es schon ein wenig an DSA...  :p

Stimmt, wir sind ja im Tanelorn. Dem Ort, an dem mit Geschichten und Erinnerungen statt mit Tatsachen gehandelt wird :)

In DSA3 und in DSA4 und in DSA4.1 sind die Herstellung von magischen Gegenständen, die Herstellungskosten, die Preise die man für diese Gegenstände zahlen muss und wo es diese mit großer Wahrscheinlichkeit gibt, sehr detailliert verregelt. Dadurch, dass auch über das Setting ziemlich genau bekannt ist, welche 300-500 Personen reich/mächtig genug sind um sich sowas zuleisten, trifft der Vorwurf des nicht vorhandenen magischen Marktes nicht zu. Der magische Markt wird zwar häufig von Spielern und SLs ignoriert, aber regelseitig ist er seit DSA3 da.
DSA5 müsste ich kurz ins GRW schauen, wobei wenn das bei DnD im SL Handbuch stehen darf, kann das bei DSA auch im Magiebuch oder im Compendium stehen.

Ich spiele zwar momentan kein DSA mehr sondern fast nur noch PF aber soviel Genauigkeit muss schon sein. Schließlich würde ich im DSA Channel auch dazwischen grätschen, wenn jemand was total falsches über DnD verbreiten würde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 11.10.2015 | 17:02
In DSA3 und in DSA4 und in DSA4.1 sind die Herstellung von magischen Gegenständen, die Herstellungskosten, die Preise die man für diese Gegenstände zahlen muss und wo es diese mit großer Wahrscheinlichkeit gibt, sehr detailliert verregelt.

Das glaub ich gern, aber das ist auch gar nicht, worum es mir ging. Ich bezog mich da eher auf den prohibitiven Zeitbedarf. Als Vergleich ziehe ich da die DSA3 Mysteria Arkana heran, wo es sinngemäß hieß, "Mit einem Jahr intensiver Forschung und 3 Magiekunde +18 Proben kann man die Farbe eines Flimflams verändern". Da hätte man auch gleich schreiben können "Vergiss es". So ähnlich ist das halt dann bei 5E auch, wenn die Regeln zwar vorhanden sind, aber auch quasi darauf hinauslaufen dass man sie als SC nicht anwenden kann.

Re Rogue:
Der Rogue macht weniger Schaden als eine Kämpferklasse. Selbst wenn er zuverlässig jede Runde sneaken kann, bleibt er hinter einem Champion mit TWF zurück - und dabei ist TWF alles andere als der stärkste Kampfstil.
Stealth an sich können andere Klassen ebenfalls lernen, allen voran freilich der Barde.
Illusionen und Enchantments kann der Barde auch, und zwar wesentlich früher und mehr als der Rogue.
Was dem AT auf der Zauberliste fehlt, wären z.B. so Zauber wie Spider Climb, Darkvision... eben Transmutationen, mit denen man sich selbst zum besseren Dieb macht (so wie dem EK Transmutationen fehlen, die ihn zum besseren Kämpfer machen.)
Wenn man dann noch Multiclassing mit einbezieht, gibt es wie gesagt sehr wenig Gründe, mehr als 2-3 Stufen Rogue zu dippen.

Wenn ich einen "diebigen" Charakter spielen wollte, würde ich das je nach gewünschter Ausrichtung entweder mit Bard oder Wizard als Schwerpunkt umsetzen. Oder evtl auch als Warlock.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Just_Flo am 11.10.2015 | 17:08
Ah okay. Wobei ich bei längeren Kampagnen schon häufiger gesehen habe, dass Charaktere am Abend oder Nachmittag halt noch Zeit dran gehängt haben oder während Schiffsreisen.

Bei der Artefakterstellung kann man ja auch auf vorhandene Artefaktthesen zurückgreifen.

Aber die Zauberwerkstatt war tatsächlich ein Äquivalent von macht man einmal im Leben und es ist gut so, dass dies nicht häufiger geschieht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 12.10.2015 | 13:10
Jein. Zum einem passierte mit/ohne den Items natürlich das gleiche wie jetzt in der 5e - die Charaktere sind besser/schlechter. In der 4e hat das nur mehr Leute interessiert weil das System zur Encounterberechnung funktioniert hat. In der 5e ist dies wieder eher ein über den Daumen peilen, da macht es wenig wenn die Chars stärker oder schwächer sind - das Balncing ist auch nicht so als ob man nun auf einer bestimmten Stufe eine bestimmte Stärke erwarten könnte.

Aber das konnte man natürlich in jeder Edition so handhaben. Und zudem hatte die 4e halt etwas was bei der 5e fehlt: Ein System für das Spiel ohne magische Gegenstände oder mit sehr wenigen. Magische Items sind halt nur ein Weg um ungefähr passenden Werte für eine Stufe zu haben. Nicht der einzige.

Ich glaube hier liegt die Fehlannahme. Es wird davon ausgegangen, dass ein regelgerechtes Balancing in jeder Hinsicht von Nöten und erwünscht ist. Diese durch die die direkten Vorgängereditionen vorgegebene Regelausrichtung ist in der 5E eben nicht mehr gegeben. Das gilt für die Verteilung der magischen Gegenstände wie auch für die Berechnung der Encounter. Dies mag für den balancingdomestizierten Spieler ein grosser Kritikpunkt an der 5E sein, liegt aber am Ende viel mehr in einer falschen Erwartungshaltung begründet.
Die Ausrichtung der 5E ist in der Hinsicht des Balancings wohl eher an den Editionen D&D/AD&D ausgerichtet, in denen das Balancing mehr pi x Daumen orientiert war und nicht wie später in der 3er, und noch mehr in der 4E, durchreguliert wurde. 
 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 12.10.2015 | 14:11
Wir sehen also: Der Ranger mit Roguedip ist einem reinen Rogue um Längen überlegen, wenn es um Schaden geht.

Na so einfach ist das auch nicht. Auf Stufe 7 ist der Unterschied grade am grössten. Aber bis Stufe 6 fehlt die extra attack, weshalb der Schaden dort vergleichbar ist.
Und auf Stufe 8 bekommt der Rogue Dex 20, der Rogue/Ranger noch nicht. Ausserdem braucht der Rogue kein Sharpshooter. Für Variant humans ist das schwer vergleichbar,   
aber für alle anderen wäre das erstmal ein weiteres +1/+1.

Bis lvl 20 bekommt der Rogue weitere 6w6 Schaden, womit sich sein DPR fast verdoppelt. Der Hunter bekommt quasi nichts, wodurch der Rogue wieder vorne liegt.
Ein Ranger 5/ Rogue 15 dürfte allerdings ab lvl 5 vorne liegen.

Ansonsten kommt es darauf an was an Unterstützung vorhanden ist. Mit Advantage wird der Rogue relativ ein wenig besser, weil die Chance dass er mindestens einmal trifft steigt.
Und falls ein Battle Master mit Commander's Strike anwesend ist profitiert der Rogue davon auch deutlich mehr.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 12.10.2015 | 14:30
Ich glaube hier liegt die Fehlannahme. Es wird davon ausgegangen, dass ein regelgerechtes Balancing in jeder Hinsicht von Nöten und erwünscht ist. Diese durch die die direkten Vorgängereditionen vorgegebene Regelausrichtung ist in der 5E eben nicht mehr gegeben. Das gilt für die Verteilung der magischen Gegenstände wie auch für die Berechnung der Encounter. Dies mag für den balancingdomestizierten Spieler ein grosser Kritikpunkt an der 5E sein, liegt aber am Ende viel mehr in einer falschen Erwartungshaltung begründet.
Die Ausrichtung der 5E ist in der Hinsicht des Balancings wohl eher an den Editionen D&D/AD&D ausgerichtet, in denen das Balancing mehr pi x Daumen orientiert war und nicht wie später in der 3er, und noch mehr in der 4E, durchreguliert wurde.

Das ist nicht die Fehlannahme: Das ist die Annahme. Genau dies von dir beschriebene ist es was ich dort mehr oder weniger annehme. Balancing war im Design weniger wichtig. Es ist viel mehr über den Daumen gepeilt.

Oben schreibe ich nur über die Konsequenzen dieser Annahme. Und die sind leider halt nicht, dass es dadurch z.B. einfacher wird auf magische Gegenstände zu verzichten. Im Gegenteil, die 5E führt z.B. wieder Resistenzen gegen nichtmagische Waffen ein, und natürlich ist auch in der 5E ein Charakter mit magischen Gegenständen stärker als einer ohne. Sogar wesentlich mehr als dies in manchen anderen Editionen der Fall war.

Geb ich meinem Barden einen Gürtel der Hügelriesenstärke und ein magisches Schwert so wird er natürlich deutlich stärker sein als ohne dies - und dieser Unterschied ist auch deutlich größer als er dies zuvor war, die Auswirkungen sind deutlich größer.

Man darf nur nicht glauben, weil die Konsequenzen von fehlendem Balancing und derartigen Einschränkungen vorhanden sind bedeutet dies auch niemand spielt mehr einen Schurken, oder niemand spielt mehr mit oder ohne magische Gegenstände.

Es ist halt viel kein entweder / oder, einfach nur ein "ein gut ausbalanciertes System fördert eine freie und abwechslungsreiche Wahl von Charakterkonzepten" und "Wenn in das Spiel Gedanken zum Spiel ohne magische Gegenstände eingeflossen sind, fällt es leichter ohne diese zu spielen".

Aber wie oben schon ein paar mal gesagt: Das sind keine Dinge mit denen man sich nicht arrangieren kann. Es ist nur Kritik.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 15:09
Ich finde auch, es ist überhaupt keine Fehlannahme, wenn man erwartet dass jede Klasse einen gleichwertigen Beitrag zum Spiel leisten können soll. Sich da darauf zu berufen, dass das in Steinzeiteditionen auch so und so war, ist da wenig zielführend. Analogiealarm: Autohersteller würden sich ja auch nicht trauen, wieder ein Modell ohne Sicherheitsgurte und Erbex anzubieten, weil man das vor 50 Jahren ja auch nicht hatte.

Nicht, dass die 5E hinsichtlich Balancing _derartig_ rückschrittlich wäre. Es muss auch gar nicht alles bis in die dritte Nachkommastelle ausgeglichen sein; erst recht nicht wenn dies zu einem "Jacke wie Hose" Spielgefühl führen würde.
Manche Balance-Probleme werden halt vor allem bei etwas größeren Parties relevant, wenn eine Nische mehrfach besetzt wird. Wenn ich z.B. zwei Spieler habe, die Damagedealer spielen wollen, und der eine Charakter drückt konstant 25% mehr Schaden raus als der andere, dann ist das ein Problem. Insbesondere, wenn der weniger effektive DD "zum Ausgleich" auch noch leichter zu treffen ist und weniger aushält, und etwaige Stärken nur eher selten ausspielen kann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 12.10.2015 | 15:17
Die "Steinzeiteditionen" waren in der Hinsicht doch fortschrittlicher als 3.x.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 15:25
Naja, die 3E ist in der Hinsicht ein Fall von "Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht". Da sollten die Klassen durchaus gebalanced sein, aber das kann freilich nicht funktionieren, wenn die Designer ihr eigenes Spiel (also wie die Mechaniken sich auswirken) nicht verstanden haben. Insofern, ja, war es effektiv die unbalancierteste D&D-Edition. Aber das war wie gesagt eher Pech und Unverständnis als Absicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 18:03
Habe mal die rein klassen/AT-bezogenen Beiträge ausgelagert:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,95794.0.html
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 12.10.2015 | 19:22
Tatsächlich sind die Klassen in der 5E, verglichen mit früheren Edition, die 4E mal ausgenommen, untereinander doch recht ausbalanciert. Allerdings hebeln die optionalen Regeln wie Multiclassing und Feats diese Balancing wieder aus. Diese Zusatzkomponenten wirken am Ende auch nicht durchdacht und gerade deshalb auch wie ein Fremdkörper in einem ansonsten recht geschlossenem und gut funktionierendem System.

Zitat
Das ist nicht die Fehlannahme: Das ist die Annahme. Genau dies von dir beschriebene ist es was ich dort mehr oder weniger annehme. Balancing war im Design weniger wichtig. Es ist viel mehr über den Daumen gepeilt.
Die Fehlannahme ist es, davon auszugehen, dass dieses Balancing für ein gutes Spiel essentiell ist. Die Mär vom für das Spiel notwendige Balancing wurde erst mit 3er propagiert und in der 4er perfektioniert. In D&D und auch AD&D hat sich kein Schwein darum gekümmert, ob der Krieger auf Stufe 5 jetzt ein Schwert +2 braucht oder auch mit dem einfachen Zweihänder erst einmal klarkommen kann. 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talasha am 12.10.2015 | 19:41
Wenn dem so wäre wäre aber niemand bei der 3. oder 4. auf die Idee gekommen darauf zu achten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 12.10.2015 | 19:49
Früher war alles besser.  :bang:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 19:54
Ist vielleicht eine Frage der Mentalität. Uns hat es schon in den frühen 90ern gestört, dass die bei AD&D ausgewürfelten Charaktere so ungleich waren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 12.10.2015 | 20:06
Ist vielleicht eine Frage der Mentalität. Uns hat es schon in den frühen 90ern gestört, dass die bei AD&D ausgewürfelten Charaktere so ungleich waren.

Bei AD&D sind die Attribute doch fast egal. Nur außergewöhnlich Hohe bringen überhaupt spürbare Boni und die waren ja sehr selten (zugegeben je nach Würfelmethode, aber 4d6 drop lowest sollte am häufigsten genutzt worden sein).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 20:07
Du vergisst die Mindestanforderungen nach Klasse.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Samael am 12.10.2015 | 20:13
Du meinst dass es Usus war "nachwürfeln" zu lassen, um die Anforderungen zu erfüllen? Davon halte ich nicht viel. Eher ist ein "aufstocken" OK, also höchte Würfelergewbnisse auf die Hauptattribute und dann auf den Mindestwert erhöhen.

In meiner jetztigen Runde muss man sich die Attribute aber erwürfeln.

Zusätzlich lagen die Anforderungen aber nie in extrem hohen Bereichen, außer beim Paladin (18 Charisma). Ansonsten genügte doch immer die 14, oder? Und die brachte noch keine dollen Boni.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 12.10.2015 | 20:21
Naja, siehst du so. Für mich war es schon als 14jähriger ein enormer Abturner, nicht das spielen zu dürfen worauf ich Bock habe.

Das Thema wurde auch bei uns damals diskutiert, zwar wollte der SL es allen recht machen, aber letztendlich guckte der Fighter-Spieler dabei in die Röhre.

Auch das Balancing über die Level war auch immer schon völlig banane.

Aber egal, ist ein anderes Thema, also BTT.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 12.10.2015 | 20:26
Die Fehlannahme ist es, davon auszugehen, dass dieses Balancing für ein gutes Spiel essentiell ist.

Das Problem dabei: Ich glaube dies nicht. Balancing ist nicht essentiell für ein gutes Spiel. Weder im Sinne das man ohne Balancing keine gute Spielrunde haben kann, noch das ein Spiel mit schlechtem Balancing automatisch schlechter ist als ein Spiel mit gutem Balancing.

Deshalb hast du sicher recht, das dies eine Fehlannahme ist - es ist nur nicht meine, weil ich diese Meinung nicht teile. Ich denke nur das es Einfluss hat, das gutes Balancing Spielern und Spielleitern helfen kann vielfältige Abenteuer und Charaktere zu erstellen.

Aber wie gesagt: Essentiell? Nein, das ist es nicht. Nur hilfreich, und nicht ohne Konsequenzen für das Spiel.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Teylen am 12.10.2015 | 23:28
Ich verstehe irgendwie nicht wie der Beastmaster beim Ranger so durchgehen konnte.
Es erscheint mir als einzige Option wirklich, wirklich schwach.
Da lacht sowohl der Druide (mit seinen Tieren) als auch der Kämpfer (mit seiner Kampffertigkeit) den Ranger sowas von aus,..
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 12.10.2015 | 23:29
Deshalb hast du sicher recht, das dies eine Fehlannahme ist - es ist nur nicht meine, weil ich diese Meinung nicht teile. Ich denke nur das es Einfluss hat, das gutes Balancing Spielern und Spielleitern helfen kann vielfältige Abenteuer und Charaktere zu erstellen.

Balancing hilft sicher nicht dabei vielfältige Abenteuer und Charaktere zu erstellen. Es hilft dabei ein einheitliches Machtniveau oder zumindest berechenbares Machtniveau innerhalb der Gruppe bzw. zwischen Gruppe und Monster herzustellen. Aber die Vielfalt von Abenteuern und Charakteren wird viel mehr durch andere Faktoren bestimmt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 00:08
Balancing hilft sicher nicht dabei vielfältige Abenteuer und Charaktere zu erstellen. Es hilft dabei ein einheitliches Machtniveau oder zumindest berechenbares Machtniveau innerhalb der Gruppe bzw. zwischen Gruppe und Monster herzustellen. Aber die Vielfalt von Abenteuern und Charakteren wird viel mehr durch andere Faktoren bestimmt.

Sagen wir es so: Es hilft mir, und vielen anderen mit denen ich zusammengespielt habe. Es gab einfach in zu vielen Gruppen in denen ich gespielt habe ähnlich gebaute Charaktere. Und je mehr Charakterkonzepte ein Spiel als gleichwertig darstellt umso eher wurden auch viele verschiedene gewählt und gespielt.

Ich glaube darum inzwischen einfach das es einen Einfluss hat. Spieler informieren sich im Netz, fragen nach den sinnvollsten Builds und Feats und denken auch selbst darüber nach. Und je mehr Optionen ihnen dabei sinnvoll erscheinen und je eher man ihnen sagen kann: "Spiel wonach dir ist - du kannst nicht viel falsch machen, dieses Build ist genauso ein Weg zum Ziel wie das nächste" umso eher werden sie auch genau das tun.

Und umgedreht - schaue ich mir die 5e Charaktere in meinen Runden an, so sind diese natürlich sehr ähnlich gebaut, einerseits durch wenige Optionen, andererseits weil manche Optionen durchaus sehr offensichtlich sehr stark sind.

Die gleiche Erfahrung habe ich als Spielleiter gemacht, wenn ich ohne die Gruppe zu kennen und ohne sagen zu müssen  "ihr braucht Klasse XYZ für das Abenteuer" ein Abenteuer schreiben kann kommen dabei bessere, abwechslungsreichere Abenteuer heraus, und es ist leichter für mich auf unvorhergesehenes zu reagieren. Ich muss nicht Spotlights für Char A schaffen der dummerweise nur in seiner Nische glänzt, sondern kann einfach machen was am besten passt.

Und klar, das gleiche gilt auch für das Spiel mit oder ohne magische Gegenstände. Sieht das Spiel hierfür etwas vor, so kann ich freier die Spielwelt gestalten.

Aber wie schon gesagt...es ist eine subjektive Erfahrung, und nie eine reine ja/nein Sache. Es gibt viele Aspekte die man an einem Spiel betrachten kann und Balancing ist nur einer davon. Gibt ja eh noch genug andere Kritik. ;-)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 13.10.2015 | 01:32
Sagen wir es so: Es hilft mir, und vielen anderen mit denen ich zusammengespielt habe. Es gab einfach in zu vielen Gruppen in denen ich gespielt habe ähnlich gebaute Charaktere. Und je mehr Charakterkonzepte ein Spiel als gleichwertig darstellt umso eher wurden auch viele verschiedene gewählt und gespielt.
Ich glaube darum inzwischen einfach das es einen Einfluss hat. Spieler informieren sich im Netz, fragen nach den sinnvollsten Builds und Feats und denken auch selbst darüber nach. Und je mehr Optionen ihnen dabei sinnvoll erscheinen und je eher man ihnen sagen kann: "Spiel wonach dir ist - du kannst nicht viel falsch machen, dieses Build ist genauso ein Weg zum Ziel wie das nächste" umso eher werden sie auch genau das tun.
Oberflächlich betrachtet mag das von Dir Skizzierte ein Mehr an Vielfalt bringen. Nur erreichst Du eine Gleichwertigkeit der Charakterkonzepte in erster Linie dann, wenn Du diese hinsichtlich ihrer Merkmale angleichst. Es mag dann auf dem Papier einen Magier, Kämpfer oder Ninja geben, aber am Ende spielen sie sich dann gleich. Die Vielfalt ist da nur Illusion.
Zitat
Und umgedreht - schaue ich mir die 5e Charaktere in meinen Runden an, so sind diese natürlich sehr ähnlich gebaut, einerseits durch wenige Optionen, andererseits weil manche Optionen durchaus sehr offensichtlich sehr stark sind.
Interessant, ich habe da eine völlig andere Erfahrung gemacht. In meiner Runde (Monk, Gnome-Ranger, Warlock und Cleric) sind die Charakterkonzepte sehr unterschiedlich, ergänzen sich aber hervorragend. 

Zitat
Die gleiche Erfahrung habe ich als Spielleiter gemacht, wenn ich ohne die Gruppe zu kennen und ohne sagen zu müssen  "ihr braucht Klasse XYZ für das Abenteuer" ein Abenteuer schreiben kann kommen dabei bessere, abwechslungsreichere Abenteuer heraus, und es ist leichter für mich auf unvorhergesehenes zu reagieren. Ich muss nicht Spotlights für Char A schaffen der dummerweise nur in seiner Nische glänzt, sondern kann einfach machen was am besten passt.
Und klar, das gleiche gilt auch für das Spiel mit oder ohne magische Gegenstände. Sieht das Spiel hierfür etwas vor, so kann ich freier die Spielwelt gestalten.
Ich bestreite nicht, dass durch eine bessere Balance von Magie/Monster/Charakterklassen gewisse Dinge für den SL leichter bzw. vorhersagbarer bei der Gestaltung von Abenteuern und Kampagnen werden. Nur wird eben die gestalterische Freiheit auch dadurch eingeschränkt, da der Balancegedanke eben auch das Abenteuerdesign dann zwangsläufig mitbestimmt. Encounter werden auf die Fähigkeiten der Gruppe angepasst, Gegner so aufgestellt, dass sie bezwingbar sind und die Struktur des Abenteuers so angelegt, dass möglichst immer die Gruppe auf stufenadäquate Herausforderungen trifft. Ein gutes Beispiel dafür sind die Abenteuerpfade für Pathfinder, die überwiegend alle strukturell ähnlich aufgebaut sind. Die Pathfindermodule stehen dabei in starken Kontrast zu OSR-Modulen, in denen die Balance nur eine untergeordnete Rolle spielt. Diese OSR-Module sind aber nicht zuletzt deshalb viel vielfältiger angelegt, abwechslungsreicher und in meinen Augen interessanter als das Gros der Pathfinder-Abenteuer.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 07:24
Oberflächlich betrachtet mag das von Dir Skizzierte ein Mehr an Vielfalt bringen. Nur erreichst Du eine Gleichwertigkeit der Charakterkonzepte in erster Linie dann, wenn Du diese hinsichtlich ihrer Merkmale angleichst. Es mag dann auf dem Papier einen Magier, Kämpfer oder Ninja geben, aber am Ende spielen sie sich dann gleich. Die Vielfalt ist da nur Illusion.

Das ist irgendwie extrem weit entfernt von dem was ich unter Balancing verstehe, wahrscheinlich wäre das ein gutes Thema fur einen eigenen Thread. Für mich ist es ganz natürlich, das auch völlig verschiedene Konzepte gegeneinander ausbalanciert sein können. Balancing ist für mich wenn ich auf mehreren Wegen gut und vergleichbar schnell zum Ziel kommen kann, und der Gedanke dies wäre nur möglich wenn es eigentlich der gleiche Weg ist konterkariert diesen Gedanken irgendwie sehr stark. ^^

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 13.10.2015 | 08:14
Das ist irgendwie extrem weit entfernt von dem was ich unter Balancing verstehe, wahrscheinlich wäre das ein gutes Thema fur einen eigenen Thread. Für mich ist es ganz natürlich, das auch völlig verschiedene Konzepte gegeneinander ausbalanciert sein können. Balancing ist für mich wenn ich auf mehreren Wegen gut und vergleichbar schnell zum Ziel kommen kann, und der Gedanke dies wäre nur möglich wenn es eigentlich der gleiche Weg ist konterkariert diesen Gedanken irgendwie sehr stark. ^^

Was übrigens völlig in Ordnung ist.
Du brauchst das Balancing in einem sehr, sehr ausgefeilten Maße. Dafür gibt es diese Namenlose Edition.
Andere Leute reicht das grundlegende Balancing von D&D (eigentlich gibt es die 5th ja gar nicht, die heißt nämlich nicht so), mit ihren klaren Abgrenzungen zwischen den Klassen.

Hier möchte ich mal zu Bedenken geben, dass jegliche Optionalregel die Diskussion obsolet macht.
Es geht beim Vergleichen ja grundsätzlich um die Regelkerne.
Da bietet D&D -mir persönlich- einen ausreichend guten Kompromiss zwischen Editionsgeschichte und Spielbarkeit.

Das aktuelle D&D ist für mich endlich wieder spielbar  :d
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 13.10.2015 | 08:21
Ich habe den Eindruck das es bei den Vergleichen hier rein um die Kampfstärke geht.
Was ist mit den Fähigkeiten der Klassen wenn es mal nicht ums kämpfen geht?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 13.10.2015 | 08:52
Bei dem rudimentären Skillsystem? Nicht viel, würd ich sagen.

Haben wir ja auch schon festgestellt: ein Barbar mit Proficiency in Survival findet sich in der Wildnis etwas schlechter zurecht als ein Kleriker ohne Proficiency. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Ansonsten, wo Skills nicht mehr weiterhelfen, haben Vollcaster halt noch Utility-Zauber, und Mundane haben Pause. Alles wie gehabt.

Manchmal kriegen die Str-Klassen halt vom Abenteuer einen Knochen zugeworfen, wenn buchstäblich ein Karren aus dem Dreck gezogen werden muss.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 09:07
Was übrigens völlig in Ordnung ist.
Du brauchst das Balancing in einem sehr, sehr ausgefeilten Maße. Dafür gibt es diese Namenlose Edition.
Andere Leute reicht das grundlegende Balancing von D&D (eigentlich gibt es die 5th ja gar nicht, die heißt nämlich nicht so), mit ihren klaren Abgrenzungen zwischen den Klassen.


^^ was ich nicht alles "brauch". Wie oben schon gesagt, braucht man das ganze nie, es hilft einfach nur.

Aber du sprichst da irgendwie einen anderen Punkt an: Die Abgrenzung der Klassen. Findest du diese wirklich so klar? Schließlich gibt es eine Menge Dinge welche dort Ähnlichkeiten mit sich bringen. So haben viele Klassen die gleichen Zauber dank der Rückkehr zu sich überschneidenden Zauberlisten, es gibt häufig die gleichen Methoden um Mechaniken umzusetzen (Expertise ist da so ein Kandidat, aber auch Extraattack)

Es passiert zumindest bei uns ziemlich oft, das zwei Charaktere das gleiche tun.

Ich hab es oben ja schonmal angesprochen - das geht durchaus so weit, dass ich manchmal nicht mehr weiß nach einem Kampf wer eigentlich wann was gemacht hat. Gerade die Individualisierung der Charaktere verschiedener Klassen, die klare Abgrenzung würde ich eher als ein Problem bezeichnen. Im 5. D&D, wenn dir das lieber ist als 5e. ^^
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 13.10.2015 | 09:20
Was heißt hier Rückkehr, Zauberlisten haben sich immer schon überschnitten. :p
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 09:30
Lassen wir das, für Luxferre zählt die eine Edition in der das nicht so ist eh nicht ;-)

Aber mir ging es auch nur darum rauszufinden was die klare Abgrenzung da ist, denn das man am Ende mehrere Charaktere hat die zuhauen und mehrere die zaubern - ab und an auch mal das gleiche - ist es ja eher nicht, oder?

Gerade hier, bei der Frage der Abgrenzung der Charaktere untereinander und der Möglichkeit zur Individualisierung setzt ja auch einige Kritik an.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 13.10.2015 | 09:35
Zitat
Aber mir ging es auch nur darum rauszufinden was die klare Abgrenzung da ist, denn das man am Ende mehrere Charaktere hat die zuhauen

- Smite
- Sneak Attack
- Assassinate
- Whirlwind Attack
- Greenflame Blade
- Great Weapon Master
- Stunning Fist
- Flurry of Blows
- Disarm
- etc.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 09:45
Kenn ich durchaus alles. Und insofern würde ich nun auch nicht sagen, die Charaktere tun nichts anderes als zuhauen. Aber nimm mal eine der Aktionen dort heraus, Assassinate. Die Wirkung ist ein zusätzlicher Schaden, mechanisch letztlich nicht wesentlich anders als ein anderer Bonus. Und ich tue es einmal. Danach schlägt der Assassine wieder zu.

Es geht da also am Ende eher um die Frage nach der Häufigkeit solcher eher individueller Aktionen verglichen mit Aktionen die auch andere machen. Und auch darum ob sie einfach nur unterschiedliche Boni und Extraschäden geben oder unterschiedliche Mechaniken einbringen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 13.10.2015 | 09:53
Um mal einen Spruch aus der Politik zu zitieren: "Du kannst einem Schwein Lippenstift aufmalen, es bleibt immer noch ein Schwein."

Darauf (auf Damage) läuft es in den meisten Fällen sowieso hinaus, denn der Gegner sollte irgendwann umfallen.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 11:09
Natürlich, aber am Ende ist es ja genau der Weg zu diesem Ziel (das der Gegner umfällt) der mich interessiert.

Denn auf diesem passiert das eigentliche Rollenspiel - nicht die Frage ob ein Ziel erreicht wird, sondern wie, mit welchen Mitteln.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 13.10.2015 | 11:40
Das ist aber eine, von D&D unabhängige, Philosophie-Frage.

Natürlich sollten aktive Möglichkeiten für Spieler gegeben sein, ihre SC einzubringen. Deshalb empfinde ich Barbarian/Fighter (Champion) (ohne Feats) als eher langweilige Klassen/Archetypes.
Wie viele unterschiedliche, nennen wir sie mal "Styles", jeder Charakter braucht...Ansichtssache. Bei Shadowrun muss im Normalfall mein Strassensamurai auch nur eines: Schiessen. Single-, Burst- oder Automatic-Fire.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 13.10.2015 | 12:20
Ja, das ist sicher richtig. Im Fall der aktuellen Edition ist natürlich auch die Produktpolitik etwas das mit hineinspielt. Aber es ging ja im Ausgangsthread auch ein wenig um die Frage nach Konzepten, und ein konkretes System um Charaktere individuell und voneinander auch in ihren Aktionen abgegrenzt zu machen ist letztlich nur rudimentär zu erkennen. Viele Designentscheidungen arbeiten eigentlich dagegen.

Aber inzwischen vermiss ich irgendwie einen passenden Lob-Thread. Wie oben schon gesagt, eigentlich kann man sich mit den meisten Problemen arrangieren, und es gibt auch gute Dinge. Das kommt nur sicher wieder falsch herüber weil wir hier halt im Kritikthread sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talasha am 13.10.2015 | 19:43
Dann mach einen auf uhm.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Madkipping am 13.10.2015 | 21:15
Gibt es doch schon.
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,92220.0.html
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 13.10.2015 | 21:45
Gibt es doch schon.
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,92220.0.html
Alter, der Letzte, der da was gepostet hat, war Slayn!!!  ;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 15.10.2015 | 16:30
Alles in allem habe ich den Eindruck das die Kritik bei 5e sich als "jammern auf sehr hohem Niveau" beschreiben läßt.

Sprich: die Punkte die Kritisiert werden sind zwar durchaus real und könnten verbessert werden, aber sie sind derart geringfügig das sie für die meisten Spieler kaum das Spielgefühl trüben werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 15.10.2015 | 21:46
Alles in allem habe ich den Eindruck das die Kritik bei 5e sich als "jammern auf sehr hohem Niveau" beschreiben läßt.
Das ist System-unabhängig.

Die Frage die sich mir aufdrängt ist ob die Kritiker, welche die 5e mit anderen Editionen vergleichen überhaupt 5e spielen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 15.10.2015 | 22:20
Die Frage die sich mir aufdrängt ist ob die Kritiker, welche die 5e mit anderen Editionen vergleichen überhaupt 5e spielen.
Exakt diese Frage hab ich mir bei vieler 4E-Kritik auch immer gestellt. Also im Zweifel wohl: Nein! ;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 15.10.2015 | 22:35
Interessante Behauptung, und woran macht ihr das fest?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2015 | 01:25
Das ist System-unabhängig.

Die Frage die sich mir aufdrängt ist ob die Kritiker, welche die 5e mit anderen Editionen vergleichen überhaupt 5e spielen.

Ich glaube schon, zumindest wäre mir bisher noch nicht wirklich aufgefallen das irgendwer in der Diskussion durch zu wenig Spielerfahrung und Systemkenntnis auffällt. Außerdem sind wir charakterschwache süchtige, und das Buch liegt auf dem Tisch.  ;)

Es ist D&D, natürlich wird das gespielt. Eigentlich hätte ich sogar noch eine zweite Runde online mit Selganor hier aus dem Forum aber die liegt gerade leider auf Eis.

Jammern auf hohem Niveau würde ich es auch nicht unbedingt nennen, eher: Spaß haben ungeachtet des Niveaus (der Regeln). Nur weil die ab und an zum Ärgern sind heißt das noch nicht das es keinen Spaß macht.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 16.10.2015 | 07:42
Ich glaube schon, zumindest wäre mir bisher noch nicht wirklich aufgefallen das irgendwer in der Diskussion durch zu wenig Spielerfahrung und Systemkenntnis auffällt.
Ich fürchte auch, dass es eher mit der Erwartungshaltung an den Regeln zu tun hat, als mit deren Kenntnissen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 16.10.2015 | 08:18
Ich fürchte auch, dass es eher mit der Erwartungshaltung an den Regeln zu tun hat, als mit deren Kenntnissen.

Natürlich  :d

3E Fans haben eine Weiterentwicklung ihres Systems gewünscht.
4E Fans haben eine Weiterentwicklung ihres Systems gewünscht.
...

und plötzlich kommt da so eine schlanke 5e ums Eck geschlendert und verdreht allen die Köpfe, die sich an üppige und vollbusige Systeme gewöhnt haben

...

das geht doch nicht  :o

Ich finds kool!   >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 16.10.2015 | 08:20
Zitat
Sprich: die Punkte die Kritisiert werden sind zwar durchaus real und könnten verbessert werden, aber sie sind derart geringfügig das sie für die meisten Spieler kaum das Spielgefühl trüben werden.
Zitat
Die Frage die sich mir aufdrängt ist ob die Kritiker, welche die 5e mit anderen Editionen vergleichen überhaupt 5e spielen.

Mit solchen Aussagen begibt man sich halt auf ganz dünnes Eis.

Während meiner ganzen 3.5-Zeit ist nie eines der sonst so kritisierten Phänomene dieser Editionen aufgetreten:

- kein Wettrüsten zwischen SL/Spielern
- keine Dominanz der Caster-Klassen mit Spotlight-Diebstahl
- keine "Broken Class Combinations"
- etc.

Ist damit die Kritik an 3.5 ungerechtfertigt, weil sie bei mir nie am Spieltisch aufgetaucht sind?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 16.10.2015 | 08:53
und plötzlich kommt da so eine schlanke 5e ums Eck geschlendert und verdreht allen die Köpfe, die sich an üppige und vollbusige Systeme gewöhnt haben

Also wenn wir schon derartige Vergleiche bringen:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 16.10.2015 | 09:00
;D ;D ;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 16.10.2015 | 10:11
Interessante Behauptung, und woran macht ihr das fest?
Ist Sashael ein Adeliger oder ein hochrangiges Mitglied einer Religionsgemeinschaft?

Die BEschreibungen der D&D Editionen ist wirklich gelungen.

Zurück zum Thema:
Es gibt mE keine Edition (nach 2nd) die alle Mitspieler 100%ig zufrieden gestellt hat, aber aus den vergangenen ....öh... 5 Editionen (3rd, 3.5, PF, 4 und 5) muss man doch was brauchbares zusammenstellen können.
Nach Savage Worlds kam mir die 5e sehr gelegen, da sie ähnliche Ansätze hatte, aber die 5e-Zauber sind irgendwie...ja irgendwie komisch. Da fehlt irgendwie der "Ah" und "Oh"-Effekt, den ich aus vorherigen Editionen kenne. Die Kreaturen aus dem MM sind zum großen Teil nicht für meine Spielgruppe geeignet, sie sind zu schwach oder das CR ist unpassend.

Ich habe mich damit amortisiert, die Umgebung in bedeutendere Begegnungen einzubauen und die Gegnerwerte an meine Spielgruppe anzupassen. Nur der Prozeß das es so richtig ist wird hin und wieder von Zweifeln ins Wanken gebracht.
z. B.: Nach dem letzten Spielabend haben wir entschieden, die magischen Boni von Waffen nur noch auf den Schaden, nicht aber auf den Angriffswurf zu zählen.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 16.10.2015 | 12:22
Ne, da darfst du dich ruhig mit angesprochen fühlen; wenn sich dir so eine Frage "aufdrängt".

Zitat
die 5e-Zauber sind irgendwie...ja irgendwie komisch. Da fehlt irgendwie der "Ah" und "Oh"-Effekt, den ich aus vorherigen Editionen kenne.

Tja. Die Ah- und Oh-Effekte wurden entfernt oder sehr stark generft, weil man eben keine Glorious Spellcasting Master Race mehr haben will. Wenn wieder einzelne Zauber zuverlässigst ganze Encounter beenden und ganze Klassen überflüssig machen, hat man wieder die Caster Supremacy der früheren Editionen. Und entsprechend muss das freilich auch für Monsterfähigkeiten gelten -- darum ist jetzt (fast) alles viel harmloser als früher; die Effekte geringer und die Dauern kürzer, mit rundenweise Saves und so weiter... stellenweise mag man da übers Ziel hinausgeschossen sein, und manchmal ist das Balancing sicher immer noch nicht richtig gelungen, aber im Großen und Ganzen läuft es darauf hinaus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 16.10.2015 | 14:34
Ist damit die Kritik an 3.5 ungerechtfertigt, weil sie bei mir nie am Spieltisch aufgetaucht sind?

Zumindest ist es ein Hinweis darauf, dass Argumente ala "das System ist total kaputt, weil..." etwas übertrieben sind. Und man nicht gleich das Rad neuerfinden muss, um diese Probleme zu fixen.

Ansonsten ist das eigentliche Problem mit Kritik (an welchem System auch immer) meist die Hervorrufung automatisierter Abwehrreflexe, weil jeder, der einen Kritikpunkt äußert, sofort als Netzbeschmutzer wahrgenommen wird, der den gesamten Wert besagten Systems in Frage stellen will. Das verhindert zuverlässig jede sachliche Auseinandersetzung, und genau das ist ja auch so gewollt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2015 | 14:41
Tja. Die Ah- und Oh-Effekte wurden entfernt oder sehr stark generft, weil man eben keine Glorious Spellcasting Master Race mehr haben will. Wenn wieder einzelne Zauber zuverlässigst ganze Encounter beenden und ganze Klassen überflüssig machen, hat man wieder die Caster Supremacy der früheren Editionen. Und entsprechend muss das freilich auch für Monsterfähigkeiten gelten -- darum ist jetzt (fast) alles viel harmloser als früher; die Effekte geringer und die Dauern kürzer, mit rundenweise Saves und so weiter... stellenweise mag man da übers Ziel hinausgeschossen sein, und manchmal ist das Balancing sicher immer noch nicht richtig gelungen, aber im Großen und Ganzen läuft es darauf hinaus.

Ist aber auch wieder eine Frage der Perspektive: Aus 3.5 Sicht stimmt dies natürlich - von dort aus sind die Effekte etwas herabgestuft. Aber das liegt auch eher an dem sehr hohem Level auf dem sich das Powerniveau in 3.5 befindet...schaut man aus 4E Sicht auf das ganze, dann sind die Effekte natürlich durchaus stärker als zuvor und gerade das einzelne Zauber Kämpfe entscheiden hat man in der 5E wieder deutlich häufiger als zuvor.

Die Kurve geht da also eher hoch anstatt runter - nur ist sie halt noch nicht ganz auf 3.5 Niveau.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 16.10.2015 | 15:00
Wie schon mehrmals gesagt - die 4E kann man da echt nicht als Vergleich heranziehen. Es ist einfach ein völlig anderes Spiel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2015 | 15:10
Ist das beim Thema Powerlevel denn wirklich so? Am Ende sind sich dort AD&D, 4E und 5E ähnlicher als sie dies gegenüber 3E/3.5/Pathfinder RPG sind.

Die 5E ist sicherlich nun wieder etwas höher anzusiedeln als dies 4E war, und AD&D ist was das Thema angeht ja durchaus komplex, aber von 3.5 ist der Abstand aus doch etwas größer, was das Powerlevel angeht ist das eigentlich der große Ausreißer.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 16.10.2015 | 15:45
Das stimmt, die 3E - und insbesondere 3.5 - ist der Power-Peak. Insbesondere natürlich in Punkto Caster. Aber 4E ist einfach aufgrund ihrer gänzlich anderen Mechaniken ein anderes Spiel; dieses mit 3E oder 5E zu vergleichen ist ungefähr so sinnvoll, als würde man Fate oder DSA zum Vergleich heranziehen.

In AD&D ist Magie in manchen Aspekten restringierter als in späteren Editionen -- z.B. ist es relativ gut möglich, einen Caster beim Zaubern zu unterbrechen, sodass er den Slot verliert -- aber davon abgesehen, sind Zauber dort rein vom Effekt her zum Teil noch brutaler. Manche Zauber (z.B. Command) erlauben z.B. erst ab 6HD überhaupt einen Rettungswurf. Rundenweise wiederholte RWs gibt es sowieso nicht. Andere haben einen viel größeren Wirkungsbereich (z.B. Grease iirc 20x20ft). Andere Zauber aber sind handzahmer, z.B. machen Evard's Black Tentacles weniger Schaden und sind durch Angriffe zerstörbar. Und so weiter.
Insgesamt ist Magie in AD&D besser gebalanced als in 3E, aber ihre Effekte sind dennoch häufig sehr binär, also auf gut Englisch "Save or Suck".

Außerdem hat man ja in AD&D auch keine Bounded Accuracy, was sich darin niederschlägt, wie gefährlich Mobs ab mittleren Stufen noch sind. Auch hier ist das System wieder ziemlich binär: entweder können so viele Gegner ihre Angriffe anbringen, dass genügend 20er fallen um einen ins Wanken zu bringen (z.B. wenn man vergessen hat, die feindlichen Bogenschützen durch Einnebeln auszuschalten), oder sie sind einfach nur Sensenfutter, denn im Nahkampf trifft dich vielleicht alle 4 Runden mal einer, während du 3 pro Runde wegmachst.

In 5E sind so Schlachten gegen größere Mobs wohl auch immer noch möglich -- aber die SCs werden auf jeden Fall immer wieder getroffen und müssen halt ihre HP im Auge behalten. Der Kampf ist also weniger binär, was, wenn man sich mal an den Gedanken gewöhnt hat, keine schlechte Sache ist. ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2015 | 15:58
Das stimmt, die 3E - und insbesondere 3.5 - ist der Power-Peak. Insbesondere natürlich in Punkto Caster. Aber 4E ist einfach aufgrund ihrer gänzlich anderen Mechaniken ein anderes Spiel; dieses mit 3E oder 5E zu vergleichen ist ungefähr so sinnvoll, als würde man Fate oder DSA zum Vergleich heranziehen.

Kann ich schon verstehen, aber die 5e entfernt sich ja mechanisch noch weiter von früheren Editionen als dies die 4e schon tat, mit dem Argument könnte man also auch gleich ganz sagen es ist mit keiner der Editionen vergleichbar. (Tatsächlich ist das auch in etwa meine Meinung, ich halte AD&D, 3E/3.5/PF, 4E und nun D&D (5E) für verschiedene Spiele, welche zwar alle D&D sind, aber eben auch alle verschiedene Mechaniken und dabei wenig Gemeinsamkeiten haben)

Die paar Anknüpfungspunkte welche noch da sind sind ja am ehesten noch zur 4e, wenn auch zumeist nur dem Namen nach und häufig in einer vereinfachten Form. Spreche ich über die Anpassungen welche die 5E bezüglich Short Rests, Hitdice/HS, Recharges für Monsterfähigkeiten, Rituale, Todesrettungswürfen oder eben Backgrounds / Themes macht so werden diese Dinge zumeist häufiger dem 4E Spieler bekannt sein als jemandem aus 3.5 Kontext. Auch der Grundgedanke hinter BA fußt ja auf dem gleichem Grundgedanken wie die Monsterrollen der 4E - es ist nur eine andere Umsetzung. Rein Mechanisch gibt es zu 3.5 oder gar AD&D eigentlich nicht mehr viele Gemeinsamkeiten, am ehesten halt diejenigen welche auch noch in die 4E übernommen wurden, halt Attribute, Feats etc.

Und deshalb macht es wenig Sinn die 4E da auszublenden, denn eigentlich macht es durchaus Sinn über die Anpassungen dort zu sprechen. Sie sorgen ja schließlich durchaus für eine Veränderung im Spielgefühl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: D. M_Athair am 17.10.2015 | 06:20
... ich kann an 5E eigentlich schon gar nix mehr kritisieren. Es ist halt irgendwo ein kgN-Spiel geworden.
Mich hat das überhaupt nicht packen können. Da war nichts dabei, was mich motiviert hätte weiterzulesen.
So hab ich die Bücher halt schnell wieder verkauft. Zuerst das MM und dann das PHB. Nur die Starterbox habe ich (ungespielt) behalten.
Auch wegen des Abenteuers.

(Ich vermute immer noch, dass das hätte anders sein können, wenn 0E/CE & 4E die Hauptinspirationsquellen gewesen wären.
Andererseits kann ich gut nachvollziehen, dass WotC auf Wünsche der Fans dieser Editionen kein besonderes Augenmerk legen konnte.
Irgendwo stößt halt das Konzept von D&D Unified an seine Grenzen ... und es gibt ja schöne Alternativen für diese Fangruppen. Schade ist es trotzdem.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 17.10.2015 | 10:50
Ein völlig anderer Kritikpunkt, ausgehend vom Menschen Thread: Das Typecasting der Rassen, v.a. unter Pointbuy.

Dadurch, dass man maximal eine 15 kaufen kann, kommen Rassen ohne den jeweiligen Bonus nicht auf einen Startmodifikator von +3 im jeweiligen Attribut. Will man also was abseits der Stereotypen spielen wie z.B. einen Zwergenschurken/Gnomenpriester oder gar einen Stereotypen, der gar nicht unterstützt wird wie z.B. ein Elfenkrieger in schwerer Rüstung à la Hobbit Filme, dann hinkt man bis mindestens Stufe 4 um einen Punkt hinter den Rassen zurück, die vom System in der Hinsicht begünstigt werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.10.2015 | 10:54
Jap, ist mir aufgefallen, als ich den Standard Human näher angeguckt habe.

Es gibt keine Favored Class mehr, aber man wird schon in eine Richtung "gedrängt" bzw. das Ausbrechen wird nicht gerade gefördert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 17.10.2015 | 11:24
Eigentlich sogar bis Stufe 12, da die anderen ja auch ihre Hauptattribute steigern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.10.2015 | 12:24
Vielleicht dahingehend ändern, dass die Regelung besagt: Nach Aufaddieren der Rassenboni darf der Wert 17 nicht übersteigen.

Score  Cost
16       12
17       15

Ist aber aus der Hüfte geschossen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 17.10.2015 | 13:58
Ne, da darfst du dich ruhig mit angesprochen fühlen; wenn sich dir so eine Frage "aufdrängt".
Nein, von einer Lüge fühle ich mich nicht angesprochen.
Tja. Die Ah- und Oh-Effekte wurden entfernt oder sehr stark generft, weil man eben keine Glorious Spellcasting Master Race mehr haben will. Wenn wieder einzelne Zauber zuverlässigst ganze Encounter beenden und ganze Klassen überflüssig machen, hat man wieder die Caster Supremacy der früheren Editionen. Und entsprechend muss das freilich auch für Monsterfähigkeiten gelten -- darum ist jetzt (fast) alles viel harmloser als früher; die Effekte geringer und die Dauern kürzer, mit rundenweise Saves und so weiter... stellenweise mag man da übers Ziel hinausgeschossen sein, und manchmal ist das Balancing sicher immer noch nicht richtig gelungen, aber im Großen und Ganzen läuft es darauf hinaus.
Irgendwie fehlen sie mir immer noch.
Aber hey, wer weiß was die 5.5 bringt, 5 Jahre dauern gar nicht so lange.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 17.10.2015 | 14:16
Wie wäre es, wenn man all die Kritikpunkte nimmt und anfängt diese Stück für Stück aufzudröseln und mathematisch fair zu gestalten?
Es wäre ein Haufen Arbeit die ganzen Fähig- und Fertigkeiten zu bewerten. Die Diskussion welcher Wert als Referenz her halten sollte wird wahrscheinlich ein paar Seiten füllen, aber es wäre ein schöner Zeitvertreib um das warten auf die 6. Edition zu verkürzen.

Bei den Rassen wäre das eindeutig der Mensch. Die Elfen sollten mE geschickter sein, die Zwerge robuster, usw.
Bei den Klassen könnte man aufgrund dem mathematisch zu berechnenden Schadensoutput den Kämpfer als Referenz nehmen.
Das magische Geschoss ist ja der Klassiker, also wer stimmt dafür?
Die Fertigkeiten sind derart verschieden, hier wäre eine Umfrage zur Referenzbestimmung nötig. Um möglichst viele Nutzer zu erreichen, sollte diese Umfrage wenigstens 4 Wochen dauern.
Danach kann man die Backgrounds anpassen.
Magische Gegenstände und Talente würde ich mal hinten anstellen, aber in jedem Fall proaktive Vorschläge gesondert sammeln.
Waffen wären noch wichtig. Wie wäre es, wenn man den maximalen Schaden irgendwo deckelt. Wenn der Zweihänder 2W6 Schaden macht, so kann man im Nahkampf (auch mit TWF) diesen Schaden nicht überschreiten. Ideen?

In jedem Fall sollten wir vor Beginn ein gemeinsames Ziel haben und dies festlegen, damit wir nicht alle in verschiedene Richtungen steuern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 17.10.2015 | 16:10
Nein, von einer Lüge fühle ich mich nicht angesprochen.

"Lüge"? Jetzt trägst du aber schon ziemlich dick auf. oÔ

Zitat
In jedem Fall sollten wir vor Beginn ein gemeinsames Ziel haben und dies festlegen, damit wir nicht alle in verschiedene Richtungen steuern.

Wie soll das gehen? Die Kritikpunkte soll lieber jeder Tisch für sich auskaspern. Wenn jemand eine gute Idee hat und sie hier bei den Hausregeln postet, setzt sie sich eventuell allgemein durch. Aber hier ein "Projekt" aufziehen zu wollen kann eigentlich zu keinem sinnvollen Ergebnis führen. Merkt man ja schon daran, dass der eine die Probleme offenbar anders bewertet als der andere. Siehe z.B. deine Liste: was ist mit dem Waffenschaden? Wieso sollte man per Deckelung garantieren, dass ein TWFer niemals mehr Schaden macht als ein THFer? Wenn doch das tatsächliche Problem vom Start weg ist, dass TWF gegenüber THF sowieso schon unattraktiv ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 18.10.2015 | 02:28
"Lüge"? Jetzt trägst du aber schon ziemlich dick auf. oÔ
Ich habe noch nicht mal angefangen. Undzur Erklärung: Ich habe keine Behauptung aufgestellt, Du allerdings schon.

Wie soll das gehen? Die Kritikpunkte soll lieber jeder Tisch für sich auskaspern. Wenn jemand eine gute Idee hat und sie hier bei den Hausregeln postet, setzt sie sich eventuell allgemein durch. Aber hier ein "Projekt" aufziehen zu wollen kann eigentlich zu keinem sinnvollen Ergebnis führen. Merkt man ja schon daran, dass der eine die Probleme offenbar anders bewertet als der andere. Siehe z.B. deine Liste: was ist mit dem Waffenschaden? Wieso sollte man per Deckelung garantieren, dass ein TWFer niemals mehr Schaden macht als ein THFer? Wenn doch das tatsächliche Problem vom Start weg ist, dass TWF gegenüber THF sowieso schon unattraktiv ist.
Im Falle von unterschiedlichen Meinungen kann man versuchen einen Kompromiss zu finden, der die jeweiligen Parteien zumindest zufrieden stellt. Und wenn einzelne Personen von der Sache nicht überzeugt sind, wird denjenigen sicher niemand böse sein wenn diese Personen das Projekt verlassen oder besser: Gar nicht erst mitmachen.

Es ist mE essentiell für ein solches Projekt, das die Personen auch andere Meinungen zulassen können.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2015 | 09:00
Wie wäre es, wenn man all die Kritikpunkte nimmt und anfängt diese Stück für Stück aufzudröseln und mathematisch fair zu gestalten?

Das Problem der fünften ist weniger die Mathematik sondern liegt eher in den grundsätzlichen Designfragen. Insofern würde das wohl ohne neue Konzepte wenig bringen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 18.10.2015 | 09:15
Wie wäre es, wenn man all die Kritikpunkte nimmt und anfängt diese Stück für Stück aufzudröseln und mathematisch fair zu gestalten?

Ich denke, das scheitert v.a. daran, dass jeder eine andere Vorstellung von "fair" hat. Konkret auf deine Punkte bezogen:

Bei den Rassen wäre das eindeutig der Mensch. Die Elfen sollten mE geschickter sein, die Zwerge robuster, usw.

Weder den Standardmenschen noch den Variant Human möchte ich als Balancegrundlage für die Rassen nehmen, da beide am Ziel vorbeischießen (in unterschiedliche Richtungen). Ich würde den Halbelfen als Grundlage nehmen, da dieser ausgewogene Werte hat, mit denen sich jede Klasse gut spielen lässt. Sowas war ja in der vorhergehenden Editionen (also 3.X und 4e) immer der Mensch.

Bei den Klassen könnte man aufgrund dem mathematisch zu berechnenden Schadensoutput den Kämpfer als Referenz nehmen.
Das magische Geschoss ist ja der Klassiker, also wer stimmt dafür?

Der Kämpfer sollte aus meiner Sicht die Nummer 1 eins beim Schadensoutput sein, eben weil er letztlich "nur" ein Kämpfer ist. Wenn andere Klassen genausoviel Schaden machen und nebenbei noch andere Dinge beherrschen, dann wird der Kämpfer überflüssig.

Die Fertigkeiten sind derart verschieden, hier wäre eine Umfrage zur Referenzbestimmung nötig. Um möglichst viele Nutzer zu erreichen, sollte diese Umfrage wenigstens 4 Wochen dauern.

Bei den Fertigkeiten ist das so, dass viele unterschiedlich wertvoll sind, aber alle dasselbe kosten. Perception z.B. ist relativ wertvoll, Animal Handling dagegen sehr Kampagnenabhängig. Ich würde letzteren z.B. bei Survival mit reinpacken, einfach weil es thematisch passt und weil damit ein extrem Nischenabhängiger Skill eliminiert wird.

Danach kann man die Backgrounds anpassen.

Die finde ich wiederum sehr gut gelungen. Wo siehst du da konkret Anpassungsbedarf?

Magische Gegenstände und Talente würde ich mal hinten anstellen, aber in jedem Fall proaktive Vorschläge gesondert sammeln.
Waffen wären noch wichtig. Wie wäre es, wenn man den maximalen Schaden irgendwo deckelt. Wenn der Zweihänder 2W6 Schaden macht, so kann man im Nahkampf (auch mit TWF) diesen Schaden nicht überschreiten. Ideen?

Wenn überhaupt würde ich den maximalen Schaden bei TWF ansetzen. Das ist der Kampfstil, der am Ausrüstungsabhängigsten ist, gerade dann wenn man magische Gegenstände zufällig erwürfelt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Archoangel am 18.10.2015 | 10:31
Wer bitte braucht ausbalancierte Klassen? Ich kann mich sehr gut an endlose Debatten erinnern, die da behaupteten der Magier wäre in 1/2E DIE klasse überhaupt, viel zu gut, viel zu mächtig und irgendwann quasi gottgleich. Im selben Atemzug wurde dann fast immer auf die Stiefkinder des Spiels verwiesen, also die Kämpfer und die Diebe.

Saß ich dann am Spieltisch hatte ich drei Kämpfer, einen Dieb, einen Kämpfer-Dieb und einen Kleriker dasitzen ...

Ich persönlich glaube nicht daran, dass völlig ausgewogene Klassen irgend jemandem nutzen. Es ist ja nicht so, dass der typische Spieler sich hinsetzt und sich fragt:"What gives the most plusses?" - um sich dann diesen Charakter zu bauen.

Wer unbedingt nahezu zu jeder Zeit gleich starke Charaktere spielen möchte ... dem kann geholfen werden! Nennt sich "D&D 4E".
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rentin am 18.10.2015 | 10:40
@Elfenlied:
Das sind nur Vorschläge, daher die vielen "kann" und "wäre". Ich wollte damit meine Vorstellung eines solchen Projekt umreissen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Oberkampf am 18.10.2015 | 11:32
Wer bitte braucht ausbalancierte Klassen?

Ich brauch die  :D

Ich habe oft genug erlebt, dass Spieler sich ärgern, wenn sie merken, dass bestimmte Konzepte, die an Klassen angebunden sind, im praktischen Spiel einfach deutlich weniger zum Gruppenerfolg beitragen können als die Spieler anderer Klassen. Natürlich gibt es eine Menge Leute, denen es egal ist, wenn ihr Charakter zweit- oder drittklassig 'rüberkommt, und andere Leute, denen es egal ist, was für eine Klasse sie spielen, solange sie am meisten WUMMS! macht, aber ich bevorzuge es, wenn man ein Charakterkonzept seiner eigenen Wahl (entsprechend der Klassen) spielen kann, ohne vom Regelwerk her auf eine Praktikantenrolle festgeschrieben zu werden.

Vielleicht ist es unmöglich, Klassen zu 100% auszubalancieren, aber aber ein gutes Regelwerk kann den Abstand durchaus klein halten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2015 | 11:41
Wer bitte braucht ausbalancierte Klassen? Ich kann mich sehr gut an endlose Debatten erinnern, die da behaupteten der Magier wäre in 1/2E DIE klasse überhaupt, viel zu gut, viel zu mächtig und irgendwann quasi gottgleich. Im selben Atemzug wurde dann fast immer auf die Stiefkinder des Spiels verwiesen, also die Kämpfer und die Diebe.

Saß ich dann am Spieltisch hatte ich drei Kämpfer, einen Dieb, einen Kämpfer-Dieb und einen Kleriker dasitzen ...

Ich persönlich glaube nicht daran, dass völlig ausgewogene Klassen irgend jemandem nutzen. Es ist ja nicht so, dass der typische Spieler sich hinsetzt und sich fragt:"What gives the most plusses?" - um sich dann diesen Charakter zu bauen.

Wer unbedingt nahezu zu jeder Zeit gleich starke Charaktere spielen möchte ... dem kann geholfen werden! Nennt sich "D&D 4E".

Man sollte es zumindest nicht zum Allheilmittel erklären, das ist es nicht. Balancing ist am Ende nur eine Hilfe. Aber eben eine welche gezielt Charakterkonzepte spielbarer machen soll. Spielern die Steine aus dem Weg räumen soll um diese Konzepte umzusetzen. Und häufiger zu sagen: "Spiel was du willst, das passt schon" anstatt "Klasse X zusammen mit Klasse Y? Weiß nicht ob das gut geht."

Meistens geht es gut, und wenn nicht gut dann doch zumindest so das man damit leben kann. Aber um auf die Steine die da weggeräumt werden einzugehen: Auch um die kann man drum herum fahren und es wird nicht jeder daran knallen. Völlig unnötig sind sie aber eben trotzdem, der einzige Grund auf gutes Balancing zu verzichten ist die Frage nach dem Aufwand für die Spieledesigner. Denn diese sind letztlich die einzigen die von fehlendem Balancing profitieren weil ihr Aufwand geringer ist.

Was am Ende natürlich auch umgedreht der Grund für die oben angesprochenen Probleme ist, die machen das ja nicht um uns zu ärgern, sondern weil weniger Aufwand hinein gesteckt wurde und wird. Viele der Dinge die dort auffallen sind eigentlich recht klar als "oh, das haben wir nicht bedacht" zu erkennen, als Stellen an denen die Konsequenzen der Konzepte und Regeln nicht genug vorab durchdacht und später geprüft wurden. Teilweise gibt es dann Alibilösungen oder Flicken im System weil man einige Grundlegende Sachen nicht mehr ändern konnte. Und manchmal auch nichts.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 18.10.2015 | 12:07
Ich denke es bestehen einfach gundlegende Unterschiede in der Wahrnehmung wie dicht Klassen/Rassen/Feats beeinander liegen müssen damit wir noch von einem ausreichend guten Balancing sprechen können.

Ich selbst habe bislang noch keine mich störenden Balancing Probleme bei 5e finden können.

Wenn es einen aber schon stört das der Zwergendieb einen Attributspunkt Dex weniger hat als der Mensch, dann hat man natürlich sofort "Balancing Probleme". Die sehe ich halt nicht, weil ich einen Punkt Unterschied (auf dem W20) halt für ziemlich irrelevant halte.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.10.2015 | 13:02
Zitat
Ich denke es bestehen einfach gundlegende Unterschiede in der Wahrnehmung wie dicht Klassen/Rassen/Feats beeinander liegen müssen damit wir noch von einem ausreichend guten Balancing sprechen können.
Sicher gibt es da eine Spannbreite.

Aber auch ohne Zahlen (von Spielern) dafür zu haben, muss es doch einen Grund haben, warum z. B. sehr viele Spieler mit dem Ranger (Beast Master) unzufrieden sind und er kaum gespielt wird.
Oder warum manche Feats wahrscheinlich noch nie auf einem Charakterblatt erschienen sind ("Weapon Master"). Warum INT der beliebteste Dump-Stat ist. Und, und, und...

Stört dies das Spiel am Tisch? In der Regel nicht, trotzdem ist es etwas, was man kritisch hinterfragen und auf Besserung hoffen sollte.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 18.10.2015 | 13:58
Man die blaue Pille nehmen, alles rationalisieren und sich einreden das schon alles passt. Das ist vor allem dann bequem, wenn der eigene bevorzugte Archetyp vom System begünstigt wird.

Alternativ nimmt man die rote Pille und es fallen einem teilweise massive Diskrepanzen auf, was auch zu Unzufriedenheit führt. Wer möchte schon aufgrund einer Stil Entscheidung Kompensationslos um bis zu 30% hinter anderen Charakteren zurückliegen? Klar gibt es Masochisten und Besserspieler, die sich einreden das ihnen das nichts ausmacht, doch allein die Tatsache das das System (unbewusst) derartige Diskrepanzen vorzuweisen hat ist Kritikwürdig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 18.10.2015 | 14:09
Aber auch ohne Zahlen (von Spielern) dafür zu haben, muss es doch einen Grund haben, warum z. B. sehr viele Spieler mit dem Ranger (Beast Master) unzufrieden sind und er kaum gespielt wird.
Oder warum manche Feats wahrscheinlich noch nie auf einem Charakterblatt erschienen sind ("Weapon Master"). Warum INT der beliebteste Dump-Stat ist. Und, und, und...

Naja, die grundsätzliche Frage ist ja, ob das so stimmt, oder ob das nicht auf den relativ kleinen Teil der Spielerschaft beschränkt ist, der sich a) intensiv mit den Regeln beschäftigt, b)diskussionsfreudig genug ist, um in Foren rumzuturnen, und c) das Primat der Spielbalance für selbstverständllich voraussetzt.

Persönlich kann ich nämlich Archoangels Erfahrungen bestätigen, dass nämlich zwischen dem, was praktisch am Tisch passierte, und dem, was in den entsprechenden Kreisen diskutiert wurde, ganze Universen lagen (und zwar über alle Editionen hinweg). Entsprechend kann ich ja auch (immer noch ^^) nicht Arldwulfs Argument folgen, dass ein höherer Balancegrad die Anzahl wählbarer Optionen erhöht. "Spiel was du willst, das passt schon?" Könnte unser Motto gewesen sein, weil das nämlich (bei uns) schon immer passte.

Dass Spieler,  die unter Punkt C) fallen, dann natürlich gegebenenfalls Probleme mit einem System bekommen können, dass nie versuchte, diesen Punkt überhaupt zu 100% umzusetzen, ist zwar verständlich. Mich wundert nur immer noch, warum ich gerade von solchen Spielern immer wieder gefragt wurde, warum ich denn überhaupt D&D spiele, weil meine Spielweise angeblich so gar nichts mit dem zu D&D passenden Spielstil zu tun habe. Dabei hatten die ja die Probleme,ihren Stil umzusetzen, meiner funktioniert(e) prächtig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Quaint am 18.10.2015 | 14:18
Also ich komm mit der 5e bislang gut klar. Vielleicht ist das Balancing nicht so gut wie es sein könnte, aber ich finde es ist schon viel besser als zu 3.x Zeiten.
Und einige Sachen, die hier massiv kritisiert wurden, hatte ich schon an meinem Spieltisch ohne damit in Probleme zu geraten. Wir haben also durchaus ganz aktuell einen Zwergenrogue und der kommt schon gut klar. Wir hatten auch ne ganze Weile nen Ranger/Beastmaster dabei und das ging schon. Dem sein Tierchen hatte halt auch einen hohen Utility-Nutzen und im Kampf hat ers halt gern vorgeschickt um Feinde zu binden und dann von hinten mit Sharpshooter und schwerer Armbrust draufgehalten. War halt nen Panther, der ist schon besser als so manches andere Vieh, auch da er Pouncen kann und so. Und es hatte ein paar Items, die halfen, es am Leben zu erhalten. Der zusätzliche HP Puffer wurde durchaus als nützlich wahrgenommen.
Also wenn es eine Edition 5.5 oder 5.25 gäbe, mit besserem Balancing, ich würd sie mir ansehen, aber ich kann durchaus auch mit dem Material as is Spaß haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.10.2015 | 14:48
@ Wormys_Queue:
Es sind ja nicht nur Foren, WotC veranstaltet regelmäßige Umfragen.

Dass es irgendwie geht, steht ausser Frage. Ob es nicht besser gehen würde, ist doch eher der Kernpunkt der Kritik.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 18.10.2015 | 15:37
Dass es irgendwie geht, steht ausser Frage. Ob es nicht besser gehen würde, ist doch eher der Kernpunkt der Kritik.

Aber was heisst besser? Die 4E hat das Balanceproblem sicher besser gelöst als die Vorgängereditionen, hat aber damit neue Probleme (echte oder gefühlte) aufgeworfen, die sie für einen relevanten Teil der Spielerschaft uninteressant machte. Pathfinder hingegen, dem ja gerne zum Vorwurf gemacht wird, die ganzen Probleme der Originalversion übernommen zu haben, erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit.

Die 5E zieht daraus die Schlussfolgerung, dass die 4E in gewissem Masse ein ideologischer Irrweg war und kehrt wieder zum Ursprung des Systems zurück, demzufolge die Hauptverantwortung für balanciertes Spiel in einer Gruppe dem jeweiligen Spielleiter zukommt. Gleichzeitig versucht man das System so zu gestalten, dass möglichst Spieler aller Gruppen genügend finden können, was ihr Interesse an dem System weckt. Meine Behauptung ist, dass das zwangsläufig zu Unbalanciertheiten führen muss und von den Designern bewusst in  Kauf genommen wurde, also nichts mit Inkompetenz zu tun hat.

Das von dir genannte "irgendwie" ist also kein Bug, sondern ein Feature (und war es auch schon prä-4E). Ich kann natürlich gut verstehen, wenn jemand wie Arldwulf, der ja gerade die Balanciertheit als Qualitätsmerkmal der 4e hervorhebt, damit tendenziell unzufrieden ist. Aber als überzeugter Blaupillenschlucker  ~;D halte ich das für einen Schritt zurück in die richtige Richtung.

Was natürlich nicht heissen soll, dass die 5E außerhalb jeder Kritik stünde. Da will ich nicht falsch verstanden werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2015 | 17:55
Hast du schon ganz gut gesagt. Und natürlich war der Schritt zur 5e auch eine bewusste abkehr von der Philosophie. Nicht nur beim Balancing, sondern ja auch bei anderen Dingen, gerade Nichtkampfsituationen und Improvisation sind ja inzwischen wieder deutlich zurück geschraubt und aus den vielen Individualisierungsmöglichkeiten sind letztlich recht fixe Pakete geworden.
Selbst bei den übernommenen Mechaniken hat man die Idee dahinter oft über Bord geworfen, so das oft eher der Name blieb statt der eigentlichen Regel.

Dabei ist die 5e wie gesagt rein mechanisch der 4e noch am nächsten, zu anderen Editionen sind die Anknüpfungspunkte ja noch geringer. Man hat so viel umgeschmissen, und hatte dafür wenig Konzept und offenbar auch wenig Entwicklungs-/Testzeit.

Aber natürlich durchaus eine gute Idee es zu verkaufen mit der "Unified" Aussage.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 18.10.2015 | 19:43
Dabei ist die 5e wie gesagt rein mechanisch der 4e noch am nächsten, zu anderen Editionen sind die Anknüpfungspunkte ja noch geringer.

Gut das kann ich mangels konkreterem Interesse nicht so genau beurteilen. Beim schnellen Durchlesen der Schnellregeln zu Beginn hatte ich schon das Gefühl, auch die anderen Editionen wiederzufinden, und wahrscheinlich sieht man dann schon eher das, was man sehen möchte. Aber wenn ich halt Scurlocks eher positive Sicht auf das System lese und dann deine eher kritische Haltung dazunehme, habe ich schon den Verdacht, dass sich das System weit genug von der 4E wegentfernt hat, um für mich wieder interessant zu werden.

Leider können meine Kids noch nichts mit englischsprachigen Büchern anfangen, insoweit werd ich wohl eher nicht in den Genuss kommen, das System mal tatsächlich auszuprobieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 18.10.2015 | 20:12
Ich seh das auch ganz anders als Arldwulf. Die 5E hat ein _paar_ Sachen aus der 4E mitgenommen, z.B. was in Richtung Rast-Mechanik, Death Saves und sowas angeht. Aber die Grundmechanik ist wieder deutlich näher an 2E bis 3E dran. Allein schon das Magiesystem, was wieder deutlich mehr in Richtung Vancian Casting geht. Genauer gesagt ist genau diese Mechanik (Zauberauswahl vorbereiten, dann spontan casten) in der 3.5 entstanden, damals als Spezialität des Spirit Shaman. Auch die Zauber selber sind fast alle direkte Konversionen aus 3E (oder früher), nur halt entschärft durch wiederholbare Saves und so.
(Umgekehrt haben es nicht _alle_ Zauber aus früheren Eds in die 5E geschafft; Solid Fog z.B. war wohl einfach zu mächtig und wurde daher komplett geaxt.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2015 | 21:05
Gut das kann ich mangels konkreterem Interesse nicht so genau beurteilen. Beim schnellen Durchlesen der Schnellregeln zu Beginn hatte ich schon das Gefühl, auch die anderen Editionen wiederzufinden


Ist auch durchaus so - aber eben in erster Linie in Form des Layouts und an einigen Stellen auch der angedachten Spielweise, und um da nicht missverstanden zu werden: Die Aussage ist in erster Linie ein: Man hat nicht viel mechanisches übernommen. Auch bei der 4e sind die Anleihen da eher kosmetisch.

Mir ging es dabei also eher darum zu sagen, dass die Designer sehr viel neu gemacht haben, und das dies mit dem geringem Entwicklerstab wohl ab und an zu viel war. Zumindest zu viel um die im Ausgangsthread bemängelten durchdachten Konzepte zu bauen.

@ Feuersänger: Klar, aber der spirit shaman ist nun auch nicht gerade die klassische 3.5 Magieklasse, und die Zauber wäre sich immer ähnlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 18.10.2015 | 23:59
Hast du schon ganz gut gesagt. Und natürlich war der Schritt zur 5e auch eine bewusste abkehr von der Philosophie. Nicht nur beim Balancing, sondern ja auch bei anderen Dingen, gerade Nichtkampfsituationen und Improvisation sind ja inzwischen wieder deutlich zurück geschraubt und aus den vielen Individualisierungsmöglichkeiten sind letztlich recht fixe Pakete geworden.
Selbst bei den übernommenen Mechaniken hat man die Idee dahinter oft über Bord geworfen, so das oft eher der Name blieb statt der eigentlichen Regel.
Improvisation zurückgeschraubt? Unsinn. Gerade die 5E-Philosophie der "Rulings not Rules" befördert doch die Improvisation. Da ist also nichts zurückgeschraubt, sondern viel eher ein bewusstes "back to the roots" von D&D und AD&D. Also wieder mehr Improvisation, und nicht weniger.
Dabei ist die 5e wie gesagt rein mechanisch der 4e noch am nächsten, zu anderen Editionen sind die Anknüpfungspunkte ja noch geringer. Man hat so viel umgeschmissen, und hatte dafür wenig Konzept und offenbar auch wenig Entwicklungs-/Testzeit.
Aber natürlich durchaus eine gute Idee es zu verkaufen mit der "Unified" Aussage.
Mechanisch mag die 5E mit der 4E in einigen Punkten oberflächlich betrachtet näher sein. Tatsächlich ist sie aber viel eher ein überarbeitetes AD&D im Geiste.  Diese Entwicklung muss man nicht mögen, insbesondere wenn man die völlig verregelte Vorgängeredition bevorzugt. Nur sollte man dann doch nicht alles durcheinander bringen und den Designern aus Enttäuschung über das gebrochene Versprechen der "Unified"-Aussage Schluderei und Überforderung vorwerfen.
Tatsächlich greifen viele Elemente der 5E doch recht gut ineinander und erlauben am Tisch einen sehr flüssigen Spielablauf, gerade weil Spielern und Spielleiter wieder mehr Raum gegeben wird. Und Mängel im Gamedesign und Balance hatte bisher jede D&D-Edition, ja wahrscheinlich jedes Rollenspiel, vorzuweisen, die 4E vielleicht mal ausgenommen. Die hatte aber eben ganz andere Probleme und deren Spiel-Philosophie wurde nicht umsonst wieder  revidiert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 00:14
Improvisation zurückgeschraubt? Unsinn. Gerade die 5E-Philosophie der "Rulings not Rules" befördert doch die Improvisation. Da ist also nichts zurückgeschraubt, sondern viel eher ein bewusstes "back to the roots" von D&D und AD&D. Also wieder mehr Improvisation, und nicht weniger.

Wie gesagt... Aus der 4e Perspektive. Da war dieser Ansatz noch etwas ausgeprägter.

Eben indem die Improvisation dort nicht nur etwas war was der Spielleiter regeln konnte sondern fixer Teil des Spiels.

Was jetzt eben wieder zurück zu der Rule 0 gedreht wurde. Aber wir müssen das auch nicht ausdiskutieren, ich wollte nur Wormy recht geben, das die Anpassungen und auch der Weggang von dem wunsch ein klares Konzept zu haben natürlich nicht ohne den Misserfolg der 4e denkbar gewesen wären. Die 4e hatte vielleicht sinnvolle Ideen, aber keine Akzeptanz und miserables Marketing. Der Fokus bei der 5ten liegt darum natürlich vor allem auf dieser Akzeptanz.

Mechanisch mag die 5E mit der 4E in einigen Punkten oberflächlich betrachtet näher sein. Tatsächlich ist sie aber viel eher ein überarbeitetes AD&D im Geiste. 

Ja, so würde ich dies auch sehen - zumindest in einigen Aspekten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 19.10.2015 | 00:23
Wie gesagt... Aus der 4e Perspektive. Da war dieser Ansatz noch etwas ausgeprägter.

Eben indem die Improvisation dort nicht nur etwas war was der Spielleiter regeln konnte sondern fixer Teil des Spiels.

Was jetzt eben wieder zurück zu der Rule 0 gedreht wurde.

Du meinst, dass dem SL in der 5E wieder mehr Entscheidungsgewalt zugestanden wird, statt wie in der 4E sämtliche Dinge verregelt sind. Ja, das ist sicherlich richtig. Aber wie schon bei der Fluff-Diskussion denke ich, dass zu viele Regeln Kreativität und somit in diesem Falle auch Improvisation viel mehr behindern als fördern.
Wenn man aber für Hintergründe, Charakterideen und eben Improvisation am Spieltisch eher Regeln benötigt, dann ist sicher die 4E für diese Art von Spielern/SL die bessere Wahl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 00:35
Nein...ich meine das der SL dort deutlich weniger Hilfe bekommt diesbezüglich, wie er auf improvisationen eingehen kann und die Spieler weniger Infos bekommen um sie einzusetzen. Vergleicht man die Texte dazu in den Regelwerken, so ist es eben ein kleiner Rückschritt von "das ist Teil des Spiels - wenn deine Spieler eine tolle Idee haben sag ja" zu "wenn du magst kannst du so etwas erlauben"

Ist aber noch offensichtlicher bei alternativen Wegen als bei einzelnen Aktionen. In dem anderem Thread sieht man das sehr schön bezüglich der Frage wie man damit umgehen sollte wenn die Spieler CaW betreiben. Die 4. Hatte darauf durchaus Antworten.

Aber am Ende ist das halt inzwischen egal. Das war es was ich oben sagen wollte, Wormy hat völlig Recht wenn er sagt das das Balancing der 4. als Irrweg betrachtet wird, dies bezieht sich nur eben auch auf viele andere Konzepte der 4. Diese wurden ebenfalls eher reduziert oder eingestampft.

Und ich denke auch das ging gar nicht anders. Eben um die oben angesprochene Wirkung zu erreichen.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 19.10.2015 | 00:46
Nein...ich meine das der SL dort deutlich weniger Hilfe bekommt diesbezüglich, wie er auf improvisationen eingehen kann und die Spieler weniger Infos bekommen um sie einzusetzen. Vergleicht man die Texte dazu in den Regelwerken, so ist es eben ein kleiner Rückschritt von "das ist Teil des Spiels - wenn deine Spieler eine tolle Idee haben sag ja" zu "wenn du magst kannst du so etwas erlauben"
Naja, diese Aussagen kann man auch durchaus auch so interpretieren, dass in der 4E der SL viel eher als Erfüllungsgehilfe der Spieler angesehen wird, während die 5E den SL als ernst zu nehmende Instanz zur Beurteilung einer Spielsituation sieht, dem die letzte Entscheidungsgewalt vom Regelwerk auch bewusst zugestanden wird. Ist alles nur eine Frage der Perspektive.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 01:02
Klar, aber am Ende müssen diese Rollenverteilung Spieler und Spielleiter so oder so unter sich ausmachen. Und ichglaube auch nicht das der SL zum Erfüllungsgehilfen wird nur weil ein Regelwerk ihn ermutigt und ein paar Hilfen zur Umsetzung hat. Erst recht nicht wenn das Gegenargument ist er würde es ja anschließend so oder so erlauben.

Aber am Ende darf man das auch nicht zu wertend betrachten, erst einmal sind das ganze ja nur Konzepte. Mir ging es eher darum das man der 5e schlecht Konzeptlosigkeit vorwerfen kann wenn der Vorgänger auch an seiner konzeptlastigen Designs scheiterte. Die 5e hat eben dort andere Prioritäten als unbedingt mit so etwas zu glänzen, und das ist wahrscheinlich auch gut so.

Und das dies natürlich auch Konzepte mit sich zieht die eigentlich durchaus wünschenswert gewesen wären. Um mal ein Beispiel zu nennen: Das CR System wurde hier zuletzt als "eher zum über den Daumen peilen" bezeichnet, und das trifft durchaus zu... ebenso wie ich die Kritik an zum Teil langweiligen Monstern nachvollziehen kann. Aber es ist halt nicht so als ob alles gerufen hätten"Funktionierende CR Systeme sind doof, schafft die Monsterrollen ab und das Herausforderungssystem, wir wollen wieder ein CR System wie in der 3e, das war so toll!"

Nein - es ist einer von vielen kleinen Aspekten die wenig Diskussion abbekommen. Natürlich wollen alle ein funktionierendes, System zur Schaffung von Begegnungen - aber eine tatsächliche Übernahme des 4e Konzepts hätte Akzeptanz gekostet. Stattdessen hat man versucht die Effekte auf anderem Weg nachzustellen, durch Multiplikatoren und BA. Das funktioniert eigentlich nach allen Kommentatoren die ich bisher gelesen hab mehr schlecht als Recht. Wird aber einfacher akzeptiert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2015 | 02:16
Wer möchte schon aufgrund einer Stil Entscheidung Kompensationslos um bis zu 30% hinter anderen Charakteren zurückliegen?

Gibt es dafür auch Beispiele ? Mir sind solche gewaltigen Unterschiede nämlich bislang noch nicht begegnet.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.10.2015 | 02:42
Kampfstile. Hatten wir doch neulich im entsprechenden Thread. Du selbst bist doch bei der Rechnung GWF vs TWF auch auf über 20% Differenz gekommen; ich selber meine, ich hätte 24% errechnet.
Je nachdem, wie oft die Gruppe sich Advantage verschafft (den der GWM effektiver nutzen kann als der TWFer) sind da auch die 30% nicht fern, insbesondere in der Kombi PM+GWM.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2015 | 09:15
Gibt es dafür auch Beispiele ? Mir sind solche gewaltigen Unterschiede nämlich bislang noch nicht begegnet.


Wir haben die Werte gewürfelt. Ich vergleiche aktuelle Charaktere der Stufe 2.


Mein Paladin:

STR 16
DEX 9
CON 14
INT 8
WIS 11
CHA 14

Angriff mit Langschwert: +5, 1W8+3 Schaden, AC 19 (Kettenrüstung, Schild, fighting style)


Der Waldläufer:

STR 14
DEX 18
CON 12
INT 10 oder 12
WIS 16
CHA 7

Angriff mit Langbogen: +8, 1W8+4 Schaden +1W6 hunters mark, AC 16 oder 17
Angriff mit finesse Waffe: +8, 1W6+4 Schaden

Ist schon ein recht deutlicher Unterschied. Vor allem kämpfen die Charaktere ungefähr einen Kampf pro Tag, da wirken sich die unterstützenden Zauber des Waldläufers natürlich krasser aus. Hunters Mark (aka Hex) ist schon ziemlich mächtig, vor Allem da Mike Mearls mal die Regel soweit geklärt hat, dass der Zauber schlicht 1 Std. wirken kann. Auch bei mangelnden  Feinden ...)
Die Differenz der beiden Angriffswerte ist ziemlich übel. Da stinkt mein Paladin ziemlich ab. Leider. 37,5% Unterschied sind hart. Sehr hart.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 10:50
Solche Sachen finde ich eigentlich noch gar nicht besonders extrem. Ein wenig Unterschied wird es immer geben und es ist auch nicht so als ob Paladine in der 5E nun die besonders schwache Klasse darstellen. Vergleicht man dies jedoch mit einem Druiden und dessen Beschwörungen, oder einem Magier mit Hypnotism kommt man schnell in einen Bereich in dem auch einzelne Aktionen ganze Begegnungen trivialisieren können. Und dank des Rettungswurfssystems wird es auf höheren Stufen eher einfacher dies durchzuführen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Nebula am 19.10.2015 | 10:59
Dann gib deinem Paladin einen Zweihänder dann hast schon mal einen w6 mehr
und kannst ja auch Spells burnen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Grubentroll am 19.10.2015 | 11:03
War nicht einer der größten Kritikpunkte an der 4e, dass sie so ausbalanciert war, dass sich die Charaktere zu ähnlich angefühlt haben sollen?

Will man das jetzt doch wieder zurück?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 11:14
Das Problem dabei ist: Diese Ähnlichkeit war eine gefühlte. Tatsächlich haben die Klassen deutlich verschiedenere Dinge getan als nun in der 5e. Doch diese stehen nur alle in schönen ähnlich dargestellten Boxen.

Mit Balancing hat das aber erst einmal nichts zu tun, die Aktionen konnten ja völlig andere Auswirkungen haben, das Balancing entstand nicht dadurch das alle Aktionen gleich waren, sondern dadurch das verschiedene Aktionen gleiche Bedeutung für das Spiel erhielten.

Was natürlich zur Folge hat, dass am Ende mehr Charakterkonzepte spielbar waren, und dabei auch gleich gut spielbar.

Balancing ist genau aus diesem Grund eine Hilfe um möglichst vielfältige Charaktere zu fördern - man spielt halt häufiger worauf man Lust hat und wird dabei weniger durch die Spielbarkeit eingeschränkt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2015 | 11:21
War nicht einer der größten Kritikpunkte an der 4e, dass sie so ausbalanciert war, dass sich die Charaktere zu ähnlich angefühlt haben sollen?

Eigentlich nicht. Die Kritik war ja meist die, dass diese Balance auf eine Art und Weise hergestellt wurde (Power-System), die die mechanischen Unterschiede zwischen den Klassen zu sehr verwischte. Weniger das Ziel wurde kritisiert, als die Art der Umsetzung. *

Zu 3.5-Zeiten gabs ja durchaus erfolgreiche Versuche, innerhalb des Regelbezugsrahmens eine bessere Balancierung der Klassen herzustellen. Die Akzeptanz der 4E wäre wahrscheinlich viel höher gewesen, wenn WotC einen solchen, weniger rationalen Ansatz gewählt hätte. D&D-Spieler sind halt in der Mehrheit ein konservatives Völkchen, das hat man bei WotC wohl unterschätzt.

Mit der 5E wird diese Diskussion halt neugestartet. Und prinzipiell ist an dem Wunsch, dass alle Spieler gleichermassen am Spiel partizipieren können sollen, ja auch nichts auszusetzen. Die Frage bleibt halt immer dieselbe: Muss das System das gewährleisten, oder ist das Aufgabe der jeweiligen Gruppe von Spielern. Persönlich bevorzuge ich zweiteres, weil die erste Variante zu leicht damit verbunden ist, Optionen aus dem Spiel zu entfernen, bzw. ihre Wahrnehmung weiter zu erschweren.

*edit: dass diese Kritik oft nicht differenziert genug ausformuliert wurde, gestehe ich gerne ein. Genauso oft wurde sie aber auch von der anderen Seite absichtlich missverstanden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2015 | 11:49
Ich packe dein Beispiel in einen Spoiler um Platz zu sparen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

1. Wenn man schon Charaktere vergleicht macht es wenig Sinn 2 Charaktere mit unterschiedlichen (gewürfelten) Attributen zu vergleichen. Ein Fairer Vergleich kommt nur zustande wenn beide Charaktere Pointbuy oder beide zumindest dasselbe gewürfelte Array benutzen.

2. Für Hunters Mark muß der Ranger erstmal eine Runde lang zaubern. Überhaupt ist es seltsam das Du den Zauberschaden des Rangers mit reinrechnest, aber Shield of Faith und Divine Smite (die der Paladin alle so nebenher anwenden kann) sowie Lay on Hands vergißt.
Auf höheren Stufen läuft die AC des Paladins der des Rangers dann auch davon, da er halt schwere Rüstungen tragen kann, während das Optimum für den Ranger die Studded Leather bleiben wird.

3. Wie schafft es der Ranger sowohl im Nahkampf als auch im Fernkampf +8 Angriff zu haben ? Fernkampf kann sein (mit Archery Style) Nahkampf müßte dann aber nur noch +6 sein. Damit triffst Du ihn (in einem theoretischen Duell) dann ab 11 (sein AC mit Studded Leather wird 16 sein) während er gegen deine AC von 21 (mit Shield of Faith) schon eine 15+ würfeln muß. Dazu kannst Du den ersten Treffer noch mit Divine Smite garnieren was dir eine gute Chance geben würde ihn sofort umzuhauen (sofern ihr nicht würfelt hat er 18 TP und du machst mit Divine Smite im Schnitt 16,5 Schaden).

4. Zuguter letzt definieren sich Charaktere bei D&D nicht nur über die Kampffähigkeiten was exakte Vergleiche mMn sehr schwer macht. Der Paladin hat Divine Sense, während der Ranger im Abenteuer von Natural Explorer und Favored Enemy profitieren kann und einen Skill mehr hat. Was davon am Ende besser und nützlicher ist hängt sehr stark von der Kampagne und den Abenteuern ab.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2015 | 11:54
Man muss da aber natürlich auch gleich wieder einschränken: Die 5E hat durchaus Balancing, vor allem die Dinge bezüglich Schaden und Angriffswerten sind im Rahmen der Möglichkeiten durchaus ausgeglichen.

Schwierig wird es eben mit allem was sich nicht auf so etwas bezieht. Ein CR 9 Feuerriese, eigentlich für eine ganze Gruppe gedacht hat eine Chance von 60% von einem Stufe 5 Magier mit einem einzelnem Zauber ausgeschaltet zu werden, bzw. in die Flucht geschickt zu werden. Den dieser 6x am Tag machen kann, was relativ viel darüber aussagt wie realistisch es ist mit so einem System dann einen einzelnen Kampf je Tag zu haben. Und es gibt noch genug andere, vergleichbare Zauber - auch solche die dann auf Fläche wirken. Auch andere Charaktere haben Möglichkeiten das Schadens/Trefferpunkte Balancing zu umgehen.

Man könnte nun ganz klassisch sagen: Dann mach ich halt mehr Kämpfe, damit die Zauber aufgebraucht sind! Doch erhöht man nun die Zahl der Kämpfe verschiebt man die Einschränkungen nur auf eine andere Ebene, versucht sie darüber zu entfernen das man stattdessen die Art der Abenteuergestaltung einschränkt.

Und das Problem dabei: Man gewinnt nichts dafür. All diese Dinge, die Einschränkung bei der Anzahl Kämpfe, die Einschränkung bei der Spielbarkeit der Klassen, der Aufwand den man in das Nachbalancing steckt kommen ohne Nutzen für das Spiel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ginster am 19.10.2015 | 12:33
2. Für Hunters Mark muß der Ranger erstmal eine Runde lang zaubern.

Ist der nicht ne Bonus Action?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2015 | 14:23
1. Wenn man schon Charaktere vergleicht macht es wenig Sinn 2 Charaktere mit unterschiedlichen (gewürfelten) Attributen zu vergleichen. Ein Fairer Vergleich kommt nur zustande wenn beide Charaktere Pointbuy oder beide zumindest dasselbe gewürfelte Array benutzen.

Ja und nein. Fair ist es halt auch, mit unterschiedlichen Werten am gleichen Tisch zu sitzen. Wir hatten alle die gleiche Chance, unsere Werte auszuwürfeln.

Zitat
2. Für Hunters Mark muß der Ranger erstmal eine Runde lang zaubern. Überhaupt ist es seltsam das Du den Zauberschaden des Rangers mit reinrechnest, aber Shield of Faith und Divine Smite (die der Paladin alle so nebenher anwenden kann) sowie Lay on Hands vergißt.
Auf höheren Stufen läuft die AC des Paladins der des Rangers dann auch davon, da er halt schwere Rüstungen tragen kann, während das Optimum für den Ranger die Studded Leather bleiben wird.

Ich meine, dass das Zaubern von hunters mark zwar eine normale action ist, aber das Weitergeben an neue Gegner nur eine bonus action ist.
Eine Runde vor dem Kampf hat man meistens Zeit. Daher ist der buff auch obligatorisch.
Als Paladin wirke ich dann zuerst bless, damit alle meistmöglich profitieren. Ist ja auch seine Gesinnung und sein Job ;)
Ja, die studded leather ist das Maximum des Möglichen für den Ranger. Dafür ist sein DEX Bonus später mit +5

Zitat
3. Wie schafft es der Ranger sowohl im Nahkampf als auch im Fernkampf +8 Angriff zu haben ? Fernkampf kann sein (mit Archery Style) Nahkampf müßte dann aber nur noch +6 sein. Damit triffst Du ihn (in einem theoretischen Duell) dann ab 11 (sein AC mit Studded Leather wird 16 sein) während er gegen deine AC von 21 (mit Shield of Faith) schon eine 15+ würfeln muß. Dazu kannst Du den ersten Treffer noch mit Divine Smite garnieren was dir eine gute Chance geben würde ihn sofort umzuhauen (sofern ihr nicht würfelt hat er 18 TP und du machst mit Divine Smite im Schnitt 16,5 Schaden).

Sorry. Fernkampf +8, Nahkampf +6 ist richtig.
Shield of faith wirkt der Paladin aber eher nicht, da gibt es wichtigere Zauber für die paar slots, zumal mein Paladin schon einen Schild führt.
Seine AC von 17 treffe ich mit einer 12. Fairerweise muss man seinen Fernkampfstil vergleichen und er trifft meine 19 mit einer 11.
Aber es geht ja nicht um eine Duellsituation, sondern um einen Kampf gegen den gleichen/selben Gegner. Denn nur dort wird die Effektivität bemessen.
Und eine AC von 18 treffen wir sehr unterschiedlich. Und das ist die subjektive, von mir bemängelte Wahrnehmung am Tisch.

Zitat
4. Zuguter letzt definieren sich Charaktere bei D&D nicht nur über die Kampffähigkeiten was exakte Vergleiche mMn sehr schwer macht. Der Paladin hat Divine Sense, während der Ranger im Abenteuer von Natural Explorer und Favored Enemy profitieren kann und einen Skill mehr hat. Was davon am Ende besser und nützlicher ist hängt sehr stark von der Kampagne und den Abenteuern ab.

Ist doch klar. Aber um den Kritikpunkt der unbalance zu erklären, braucht es Werte. Nachvollziehbare und regelkonforme Werte. Diese findet man am ehesten im Kampfsystem.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2015 | 16:16
Stimmt, Hunters Mark kann als Bonusaktion gewirkt werden.

Zu den anderen Punkten:
Wer NICHT damit leben kann das man beim Würfeln unterschiedliche Werte bekommen kann, der sollte mit der Gruppe absprechen das alle das Point-Buy System verwenden.

Wenn Du als Paladin deine Zauber lieber einsetzt um der ganzen Gruppe einen Bonus zu geben ist das super. Aber dann kannst Du nicht klagen wenn er dafür selbst im direkten Vergleich ein bißchen Kampfkraft einbüßt.

Und der AC deines Rangerkumpels auf der 2. Stufe mit Dex 18 ist 16 (nicht 17). 17 erreicht er wenn er will auf der 4. Stufe, aber dann wird auch dein Paladin mehr drauf haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2015 | 19:38
Wer NICHT damit leben kann das man beim Würfeln unterschiedliche Werte bekommen kann, der sollte mit der Gruppe absprechen das alle das Point-Buy System verwenden.

Habe ich nirgends behauptet. Ist auch nicht meine Meinung. Ich finde unbalancing und die 5e übrigens ziemlich prima. Wird Dir wahrscheinlich im Verlaufe dieser Diskussion entgangen sein. Halb so wild  :d
Nichts desto trotz kann ich die teilweise geäußerten Kritiken nachvollziehen, weil die >30% Unterschiede schon vorhanden sind.
Ja, teilweise ist es auch für mich frustrierend, aber dafür hat mein Charakter eben ganz andere Qualitäten!

Zitat
Wenn Du als Paladin deine Zauber lieber einsetzt um der ganzen Gruppe einen Bonus zu geben ist das super. Aber dann kannst Du nicht klagen wenn er dafür selbst im direkten Vergleich ein bißchen Kampfkraft einbüßt.

Naja, in diesem Falle bekommt er ja den gleichen Bonus, wie der Rest, was in der Masse übrigens mehr ausmacht, als der individuelle Zauber des Waldläufers. Denn wenn 4 Charaktere um 1-4 Punkte besser treffen, steht außer Frage, ob er sich selbst bufft oder alle z'samm.

Zitat
Und der AC deines Rangerkumpels auf der 2. Stufe mit Dex 18 ist 16 (nicht 17). 17 erreicht er wenn er will auf der 4. Stufe, aber dann wird auch dein Paladin mehr drauf haben.

Stimmt wohl. Hatte im Büro kein Buch zur Hand und habe aus dem Gedächtnis geschrieben. My bad.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2015 | 19:55
Kommen wir also nochmal auf meine Eingangsfrage zurück... gibt es denn Beispiele dafür das man aufgrund einer "Stil" Entscheidung um 30 % hinter einem anderen Charakter zurückliegt ?

Und bitte keine Beispiele die nur für EINE ganz bestimmte Situation gelten. Klar ist der fliegende Magier mit Fernkampfzaubern für den reinen Zweihandkrieger unbesiegbar... aber wer aus Stilgründen keine Fernkampfwaffen mitnimmt darf sich nicht beklagen wenn er dann in bestimmen Situationen Schwierigkeiten hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.10.2015 | 20:08
Antwort steht bereits weiter oben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.10.2015 | 20:25
Hat jemand noch ein etwas greifbareres Beispiel ? Elfenlied vielleicht ?

"Weiter oben" kann ich jedenfalls nichts finden was auf einen 30 % Unterschied aufgrund eine Stilfrage hindeutet. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.10.2015 | 20:29
TWF vs. THF

Vergleiche mal den Monk, wenn er nicht Stunning Fist anwenden kann, mit anderen potentiellen Nahkämpfern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 19.10.2015 | 22:09
Hat jemand noch ein etwas greifbareres Beispiel ?

Nehmen wir zwei Barbaren Stufe 9 in Rage:
1.) STR 20, Greataxe +1, Great Weapon Master
2.) STR 18, Greataxe +1, Great Weapon Master, Polearm Master
1 ist der Stilechte Klassiker.

1.) 2 Angriffe mit +10 und 6.5 + 5 + 1 + 3 + 15.5 Schaden
2.) 2 Angriffe mit +9 und 5.5 + 4 + 1 + 3 + 13.5 Schaden und  1 Angriff mit +9 und 2.5 + 4 + 1 + 3 + 10.5 Schaden

DPS gegen AC 13 sind 37.74 gegen 49.1, NR 2 ist also genau 30% besser als NR 1. Bei AC 17 sind es noch 25%.
(Nicht berücksichtigt sind die Extraattacken durch GMW und die Reach Extraattacken durch PM)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: neovatar am 19.10.2015 | 22:56
2.) muss eine Polearm benutzen, oder? Also Glaive +1
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.10.2015 | 23:05
Ja, die Berechnung stimmt ja auch.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 00:55
Danke für die Erklärung !

Two weapons vs Great Weapon
Im entsprechenden Thread findet ihr meine Beispielrechnungen. Ergebnis: Das ganze ist sehr davon abhängig gegen wen man kämpft und welche Stufe die Kontrahenten haben. Je weniger Angriffe man hat (niedrige Stufen) und je höher die AC des Gegners ist, desto stärker ist TWF. Umgekehrt wird GWF besser wenn man ohnehin mehr Angriffe hat und der Gegner eine nicht zu hohe AC aufweist. Treten beide Kämpfer z.B. auf Stufe 11 gegeneinander an, so sind sie sich ziemlich ebenbürtig. Alles in allem kein Grund zu behaupten das GWF automatisch weit besser ist.

Den Mönch OHNE Stunning Fist mit anderen Kämpfern zu Vergleichen kommt mir auch seltsam bzw ein bißchen ungerecht vor für einen fairen Vergleich. Warum kann er denn Stunning Fist nicht einsetzen ?

Kommen wir zum Beispiel der beiden Barbaren:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich will nicht ausschließen das ich mich verrechnet habe, aber soweit ich das sehe sind die beiden immer noch SEHR dicht beeinander. Ein Bonus von 6 % ist mMn KEIN Beleg für eine gravierende Schwäche im Balancing.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2015 | 01:05
Machen die Zahlenspiele da denn wirklich Sinn? Am Ende ist es zwar toll das die beiden Haudraufs gut drauf hauen, und auch schön wenn sie dies relativ gleichmäßig tun. Ob da nun der eine im DPR doch nur 5 mehr als der andere oder 10 hat ist sicher für Detailfragen interessant...aber die Balancingprobleme der 5. liegen eher nicht beim Schaden und den Hitpoints, und solange das CR9 Monster nur geringe Chancen hat den ersten Zauber weiterkämpfend zu überstehen macht es wenig Sinn über DPR zu sprechen. Und selbst wenn man die Kampfstile in den Fokus rücken will wäre es sinnvoller zu betrachten ob die Charaktere damit wirklich verschieden spielbar sind anstatt rein auf die Schadenswerte zu schauen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 01:32
Schwierig wird es eben mit allem was sich nicht auf so etwas bezieht. Ein CR 9 Feuerriese, eigentlich für eine ganze Gruppe gedacht hat eine Chance von 60% von einem Stufe 5 Magier mit einem einzelnem Zauber ausgeschaltet zu werden, bzw. in die Flucht geschickt zu werden. Den dieser 6x am Tag machen kann, was relativ viel darüber aussagt wie realistisch es ist mit so einem System dann einen einzelnen Kampf je Tag zu haben. Und es gibt noch genug andere, vergleichbare Zauber - auch solche die dann auf Fläche wirken. Auch andere Charaktere haben Möglichkeiten das Schadens/Trefferpunkte Balancing zu umgehen.

Da wird es langsam schwierig Vergleiche zu machen. Wer ist besser ? Der Magier der das Monster in die Flucht schlagen kann, der Barbar der es besiegt oder der Dieb der dank doppeltem Profiency Bonus locker an dem Monster vorbeischleicht und den Schatz stehlen kann ohne das Monster überhaupt konfrontieren zu müssen ?

Eine objektive Beurteilung ist hier schwierig weil diese Lösungen halt (anders als Kampfergebnisse) nicht einfach in Zahlen zu fassen sind sondern sehr stark vom Kontext des Abenteuers abhängen. Und subjektive Beurteilungen tendieren nunmal dazu sich mit der eigenen Grundannahme zu decken (siehe der "gefühlt" viel schlechtere Paladin weiter oben).

Ist ein Magier anderen Klassen überlegen ? Vielleicht... WENN er die richtigen Zauber gelernt hat (bzw diese überhaupt in seinem Buch stehen) und WENN er (oder die Gruppe ?) es schafft seine Gegner auf Abstand zu halten. Er hält schließlich immer noch weniger aus als andere Klassen und hat normalerweise auch die miesere Rüstungsklasse. Dazu kommt das der Magier sein hohes Attribut normalerweise nicht auf Dex oder Con packt was sein Durchhaltevermögen ebenfalls ein bißchen senkt.

Aber wie schon gesagt. Die Fähigkeiten eines Charakters zur Lösung eines Abenteuers beizusteuern sind halt SEHR schwer einzuschätzen. Das wird am Ende immer der subjektiven Wahrnehmung überlassen bleiben ob man das als gelungen oder nicht betrachtet.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 20.10.2015 | 02:06
Den Mönch OHNE Stunning Fist mit anderen Kämpfern zu Vergleichen kommt mir auch seltsam bzw ein bißchen ungerecht vor für einen

Im praktischen Spiel profitieren ja alle von Stunning Fist, d.h. die relative Diskrepanz zwischen Barbar mit GWF und Mönch verschiebt sich noch weiter zu Ungunsten des Mönchs, da letzterer Advantage nicht einfach so für statische +10 Schaden nutzen kann. Dadurch wird der Mönch letztlich von einer Striker Rolle in eine Supporter Rolle verschoben, was nicht unbedingt im Interesse des Mönchspielers ist.

Um den Unterschied zwischen Polearm Monster+GWF und reinem GWF geht es ja nicht. Es geht um GWF bzw GWF+PM im Vergleich zu TWF (gern auch mit Dualwielder). Da sind die Zahlenunterschiede schon enorm.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 03:39
Wenn also der Mönch eine Fähigkeit hat von der die ganze Gruppe profitiert dann sieht Balancing für Dich so aus das er dabei dann trotzdem noch denselben Schaden wie andere Krieger ohne derartige Effekte machen sollte ?

Mein Rechenbeispiel war EXAKT das Beispiel das Ainor benutzt hat.

Ich könnte mir jetzt die Mühe machen und nochmal ein Rechenbeispiel gegen einen Dual Wielder bringen, aber dann kommt der nächste daher und sagt mir das es ja gar nicht darum geht sondern um ganz was anderes...

Einigt euch doch erstmal WORIN denn überhaupt das "echte" Balancing Problem besteht. Mir scheint es langsam als ob da jeder eine völlig andere Meinung hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 20.10.2015 | 03:47
Wenn also der Mönch eine Fähigkeit hat von der die ganze Gruppe profitiert dann sieht Balancing für Dich so aus das er dabei dann trotzdem noch denselben Schaden wie andere Krieger ohne derartige Effekte machen sollte ?

Nein, das Balancing sieht für mich so aus, dass der Mönch mit dieser Fähigkeit den Schaden aller Kriegerklassen gleichermaßen erhöht. Tatsächlich erhöht er damit den Schaden von Kriegerklassen mit Fernkampfwaffen und Zweihändern erheblich, während er selber dumm in die Röhre guckt weil es für seinen Kampfstil keinen gleichwertigen Feat gibt.

Er macht ohne Stunning Fist weniger Schaden als der Barbar mit Zweihänder und mit Stunning Fist macht er noch weniger Schaden als der Barbar mit Zweihänder, weil der Barbar stärker davon profitiert das der Gegner gestunned wurde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 20.10.2015 | 05:56
Der Mönch erinnert mich momentan an den Enhancement Shaman zu einer bestimmten Zeit in WoW. Der war auch nur dabei, um "Totem Twist" zu machen und den Schaden anderer damit sehr zu erhöhen, wobei er selbst kaum etwas davon hatte (im Verhältnis). Aber wir sind halt nicht bei WoW, wo man sich einen Stammplatz in der Gruppe "erkämpfen" muss, selbst wenn es einem nicht so viel Spass macht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 09:12
In diesem speziellen Fall geht es auch gar nicht um das Balancing, sondern wohl eher darum das Du die Mönch-Mechanik nicht magst und statt der Stunning Fist lieber etwas hättest was dem Mönch selbst einen stärkeren Bonus gibt. Das ist vielleicht verständlich aber kein Balancing Problem.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 20.10.2015 | 09:17
Nein, hier geht es um die -5/+10 Feats, die nunmal nicht allen offenstehen. Diejenigen, die Zugriff darauf haben, machen bis zu 30% mehr Schaden als diejenigen, die das nicht haben. Das war die Kernaussage, und ich sehe darin ein Balancing Problem. Wenn du darin kein Problem siehst, dann solltest du deine Verständnis von Balance einmal überdenken ::)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2015 | 09:22
Wenn man den Monk als reinen Supporter/Enabler betrachtet, nicht. Schließlich macht ein Control Wizard auch keinen Schaden. Jedoch wenn man erwartet, dass der Monk als Nahkampfklasse/Damagedealer performant ist, wird man enttäuscht sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 20.10.2015 | 09:29
Ich sehe den Mönch nicht als reinen Enabler/Supporter, nur weil er eine Fähigkeit hat, die in diese Richtung geht. Sein sonstiges Klassengerüst ist ganz klar als mobiler Damage Dealer ausgelegt. Das Problem ist, dass ihm bestimmte Feats das Wasser stärker abgraben als amerikanische Staudämme den Rio Grande.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 09:42
Nein, hier geht es um die -5/+10 Feats, die nunmal nicht allen offenstehen. Diejenigen, die Zugriff darauf haben, machen bis zu 30% mehr Schaden als diejenigen, die das nicht haben. Das war die Kernaussage, und ich sehe darin ein Balancing Problem. Wenn du darin kein Problem siehst, dann solltest du deine Verständnis von Balance einmal überdenken ::)

Das ist scheinbar nach Meinung vieler hier gar nicht das Problem.

Aber trotzdem: Ich kopiere mal einfach aus dem GWF vs TWF thread:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Hier errechne ich den jeweiligen Schaden wenn zwei Charaktere Barbar 3 / Krieger 9 gegeneinander kämpfen. Beide haben identische Werte, der eine hat GWF und GWM, der andere TWF und DW. Ergebnis: +1 % Schaden für den Dual Wielder obwohl er KEINEN -5/+10 feat hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 20.10.2015 | 09:58
Wenn man Mönchen und TWF den Status als Damagedealer aberkennt, dann ist das freilich kein Problem.  :P

Du hast in deiner Rechnung einige Fehlannahmen drin:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2015 | 10:27
Da wird es langsam schwierig Vergleiche zu machen.

Klar ist das schwieriger als einfach nur DPR zu vergleichen. Aber notwendig. Denn das ganze bezieht sich ja nicht nur auf den Magier - mehrere Klassen haben Kampfbeendende Zauber, und einige sind bei diesem Thema ja noch etwas besser.

So etwas ist schlichtweg eine Designphilosophiefrage. Ob man es möchte das einzelne Charaktere ganze Situationen mehr oder weniger allein regeln.

Zum Teil ist das Problem in der 5. ja noch etwas größer als es dies in der 3. war, schlicht aufgrund der freieren Zauberwahl. Oben sagst du der Magier müsse erst einmal den Zauber vorbereitet haben, doch tatsächlich muss er ihn nur in seiner (ohnehin sehr viele Zauber enthaltenden) Liste haben. Er muss nicht speziell wissen genau diesen Zauber zu brauchen, und er muss auch keine Slots vorab mit anderen evtl. nötigen Zaubern belegen. Das hat vor allem in Runden mit wenig Kämpfen einen recht großen Effekt.

Aber man kann es auch anders sagen: In einem System mit derartigen Zaubern macht es keinen Sinn Balancing nur über Schaden pro Runde zu definieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 20.10.2015 | 12:42
Du hast in deiner Rechnung einige Fehlannahmen drin:
  • Du gehst von PvP aus. Die wenigstens Gruppe betreiben PvP, und es geht bei den Berechnungen um die Performanz der Charaktere gegen Monster, die in der Regel mehr HP und weniger AC haben. Bei einem Stufe 12 Gegner wären das laut DMG durchschnittlich AC 17 und 236-250 HP.
  • Barbaren profitieren nicht von Rage in schwerer Rüstung. Generell verlieren Barbaren sehr viel durch die schwere Rüstung.
  • Rage zu aktivieren kostet die Bonus Action. Das trifft den TWF vergleichsweise härter.

1. Stimmt. Gegen einen normalen "durchscnittlichen" NPC Gegner kommt GWF weitaus besser weg. Insgesamt 21 % besser als TWF (aber KEINE 30 %). Gegen schwache Gegner mit wenig TP ist es allerdings schlechter (weil es nutzlos ist 25+ Schaden gegen ein Ziel mit nur 10 bis 15 TP zu machen). Da ist TWF dann besser. Gegen Gegner mit hoher AC kommt TWF ebenfalls besser weg. Und je weniger Angriffe man hat (also auf niedrigeren Stufen) desto besser wird TWF. Es gibt auch genug Abenteuer in denen man nicht gegen "Monster" sondern gegen NPC's antritt die wie Charaktere aufgebaut sind.
Will sagen: es ist und bleibt von vielen Faktoren abhängig ob und um wieviel GWF besser ist.

2. Stimmt ebenfalls. Das habe ich nicht beachtet.

3. Stimmt auch :)
Allerdings heißt das auch das der GWF-Kämpfer in der 1. Runde damit absolut KEINE Chance auf einen Bonusangriff durch seinen Feat hat. Damit wird der Nachteil für TWF schon wieder abgeschwächt.

Zitat
So etwas ist schlichtweg eine Designphilosophiefrage. Ob man es möchte das einzelne Charaktere ganze Situationen mehr oder weniger allein regeln.

Dafür braucht man noch nicht einmal Zauber. Es reicht schon wenn die Gruppe sich entscheidet das der Schleicher alleine das feindliche Lager auskundschaftet oder gar die Mission erfüllt indem er Dokumente stielt oder sonstwas... plötzlich werden zumindest Teile des Abenteuers zu einem Soloabenteuer für den Schleicher. Das paßt nicht immer jedem.

Mit den Zaubern habe ich ehrlich gesagt noch nicht soviel Erfahrung in dieser Edition. Bislang ist mir allerdings positiv aufgefallen das zumindest auf Seiten der Monster viele der extremen "Save or Die" Effekte massiv entschärft wurden. Ich möchte allerdings auch anmerken das extreme Zauber immer in beide Richtungen gegen... also auch mal gegen den ein- oder anderen PC angewandt werden können. Und dann wird der Magier seine Kumpanen vielleicht um Fähigkeiten wie Mindless Rage (Barbar), Countercharm (Barde), Indomitable (Krieger), Stillness of Mind (Mönch) oder Aura of Protection (Paladin) beneiden oder zumindest sehr Dankbar dafür sein das er von ihren Boni profitiert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 20.10.2015 | 13:08
Mal ne Frage nebenbei: Wie sieht das eigentlich mit dem Abenteuersupport für die 5E aus? Von offizieller Seite scheint es ja nur ein-zwei Abenteuer pro Season zu geben (die adventurersleague-expeditions zähl ich nicht mit, da kommt man ja als Privatuser nicht so ohne weiteres ran), Gibts da denn wenigstens Unterstützung durch 3PPs?

Und mit Settingbüchern siehts auch mau aus, oder?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 20.10.2015 | 13:36
Nochmal zu TWF. Nehmen wir zwei Kämpfer Stufe 9, Attribut 20 und +1 Waffen und Feats

GWM: 2 Angriffe mit 8.33 + 5 + 1 = 14.33 Schaden
TWF: 3 Angriffe mit 4.5 + 5 + 1 = 10.5 Schaden

Da TWF das Feat nicht wirklich braucht hat er ggf einen Attributvorteil, aber dafür braucht er seine Bonus Action, und wir ignorieren den GWM Zusatzangriff bei getöteten Gegnern, aber nicht den bei Crits.

Ab einer Trefferchance von 70% liegt GWM vorne. Bei 95% ist der Unterschied fast 6 Punkte (29.925 vs 35.7651, also 20%), und im Durchschnitt über die Trefferchancen von 55% bis 95% sind es 2 Punkte (unter 10%).

Bei Advantage steigt der Unterschied auf 5.25 Punkte, und damit grob 20%. In dem Fall ist GMW deutlich vorne. Steigt die Basistrefferchance über 100% (z.B. +10 to hit gegen die AC 8 eines blinden Puddings) vergrössert sich der Unterschied natürlich weiter.

Das ganze ändert sich wenn wir den Basisschaden um 1w8 erhöhen (z.B. Paladin lvl 11). Mit Advantage liegt dann TWF um 0.8 vorne, und GWM ist erst bei 90% Basistrefferchance besser. Ohne Advantage ist der durchschnittliche Untershied 2.5 Punkte, und GWM holt TWF nicht mehr ein.

Insofern denke ich dass TWF durchaus seine Berechtigung hat, einfach weil der 3. Angriff extrem wertvoll ist. Wirklich schwach ist es nur im Vergleich zu Polearm Master, weil das die Vorteile von TWF und GWM vereint. Ansonsten ist TWF durchaus lohnend für Charaktere die viel Schaden pro Treffer machen. Etwas unschön ist dass es für Kämpfer ab lvl 11 durch den Extraangriff plötzlich schwächer wird.


Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Forlorn am 20.10.2015 | 13:53
Mal ne Frage nebenbei: Wie sieht das eigentlich mit dem Abenteuersupport für die 5E aus? Von offizieller Seite scheint es ja nur ein-zwei Abenteuer pro Season zu geben (die adventurersleague-expeditions zähl ich nicht mit, da kommt man ja als Privatuser nicht so ohne weiteres ran), Gibts da denn wenigstens Unterstützung durch 3PPs?

Und mit Settingbüchern siehts auch mau aus, oder?

Es gab mal ein paar 3PPs, allerdings gehen die Wizards sehr, sehr behutsam mit der Lizenz um in dieser Edition. Eigentlich ist so gut wie jedes 3PP verboten, welches direkte Regelschlagworte der 5e verwendet. Die offiziellen Abenteuer erscheinen in der Tat nur halbjährlich, sind aber dafür auch sehr beefige Kampagnen, die Gruppen sehr lange beschäftigen können. Ein "Settingbuch" (eher ein Regionalband) erscheint im November in Form des "Sword Coast Adventurers Guide" und enthält neben Informationen über die Region, Götter und Rassen auch neue Klassenarchetypen und Spieleroptionen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 20.10.2015 | 13:53
Mal ne Frage nebenbei: Wie sieht das eigentlich mit dem Abenteuersupport für die 5E aus? Von offizieller Seite scheint es ja nur ein-zwei Abenteuer pro Season zu geben (die adventurersleague-expeditions zähl ich nicht mit, da kommt man ja als Privatuser nicht so ohne weiteres ran), Gibts da denn wenigstens Unterstützung durch 3PPs?

Und mit Settingbüchern siehts auch mau aus, oder?
Der Abenteuersupport/Kampagnensupport für die 5E durch Drittanbieter kommt so langsam in Gang. Publisher wie Kobold Press, Sasquatch Game Studio oder Frog God Games (Ex-Necromancer Games) haben bereits einige Supplements, Abenteuer und auch Settings veröffentlicht oder planen 5E-Produkte für ihr Portfolio. Die Produktqualität reicht dabei von mau bis hin zu sehr gut (Primeval Thule (https://www.kickstarter.com/projects/sasquatchgamestudio/primeval-thule-5e), Fifth Edition Foes (https://www.froggodgames.com/fifth-edition-foes), Wilderness Encounters (http://www.rpgnow.com/product/143840/Wilderness-Encounters?src=hottest_filtered)).
Gerade auf Kickstarter werden immer mal wieder Projekte gepusht, die explizit für die 5E gedacht sind. Aktuell laufen zwei ganz interessante Projekte ("Tome of Beasts" von Kobold Press und "The Lost Lands von Frog God Games") für die 5E, von denen zumindest das Projekt von Kobold Press bereits jetzt schon sehr erfolgreich gebackt wurde.
 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2015 | 14:15
Dafür braucht man noch nicht einmal Zauber. Es reicht schon wenn die Gruppe sich entscheidet das der Schleicher alleine das feindliche Lager auskundschaftet oder gar die Mission erfüllt indem er Dokumente stielt oder sonstwas... plötzlich werden zumindest Teile des Abenteuers zu einem Soloabenteuer für den Schleicher. Das paßt nicht immer jedem.

Sicherlich. Aber dies ist am Ende ein deutlich seltenerer Fall, und das Risiko für den Schleicher ist höher. Trotzdem...idealerweise müssen natürlich alle Lösungsansätze gegeneinander ausbalanciert sein, zumindest insoweit dies situationsunabhängig möglich ist. (Für eine spezielle Situation gibt es immer einen besten Weg - aber dieser sollte natürlich nicht immer der beste Weg sein.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 20.10.2015 | 17:17
Der Abenteuersupport/Kampagnensupport für die 5E durch Drittanbieter kommt so langsam in Gang. Publisher wie Kobold Press, Sasquatch Game Studio oder Frog God Games (Ex-Necromancer Games) haben bereits einige Supplements, Abenteuer und auch Settings veröffentlicht oder planen 5E-Produkte für ihr Portfolio. Die Produktqualität reicht dabei von mau bis hin zu sehr gut (Primeval Thule (https://www.kickstarter.com/projects/sasquatchgamestudio/primeval-thule-5e), Fifth Edition Foes (https://www.froggodgames.com/fifth-edition-foes), Wilderness Encounters (http://www.rpgnow.com/product/143840/Wilderness-Encounters?src=hottest_filtered)).
Gerade auf Kickstarter werden immer mal wieder Projekte gepusht, die explizit für die 5E gedacht sind. Aktuell laufen zwei ganz interessante Projekte ("Tome of Beasts" von Kobold Press und "The Lost Lands von Frog God Games") für die 5E, von denen zumindest das Projekt von Kobold Press bereits jetzt schon sehr erfolgreich gebackt wurde.

Danke für die Info. Das Tome of Beasts hab ich bereits gesehen (und überlege, noch als backer einzusteigen). Für Frog God Games bin ich wahrscheinlich nicht old school genug, werd mir aber mal anschauen
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 25.10.2015 | 09:12
Auf Enworld (http://www.enworld.org/forum/content.php?2967-What-s-All-This-About-Third-Party-5E-Stuff#.ViyOTX4veUk) gibt es gerade einen interessanten Artikel zur Situation und Rechtslage der 3PP für die 5E. Offensichtlich wurden bereits mehr als 200 Abenteuer für die 5E veröffentlicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 09:17
Schon. Aber im Vergleich zur 3E sind es bisher nur wenige Print-Produkte...und die Goodman Games Sachen sind vom Preis-/Leistungsverhältnis eher mau.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 25.10.2015 | 11:19
Ich denke, dass im Zuge der Verbreitung von Tablets & Co die Mehrheit der Rollenspielsupplements sowieso viel mehr im PDF-Bereich zu finden ist. Zu 3E-Zeiten waren die elektronischen Vertriebswege bei weitem nicht so erfolgreich wie es jetzt der Fall ist. Weiterhin testen viele Verlage erst einmal einen möglichen Erfolg ihrer Produkte im Crowdfunding und veröffentlichen dann erst Print-Produkte oder gehen gleich den Weg über Print-on-Demand.
Sicher sind nicht mehr so viele Produkte von Drittanbietern für die 5E zu finden wie damals für die 3E, aber das gilt eben auch für den gesamten Rollenspielmarkt. 

Ja, die Goodman Games Sachen sind schwach, vor allem wenn man bedenkt, dass die Leute so viele Perlen bereits für DCC produziert haben. Im Gegenzug sind die Sachen von Sasquatch Games, Frog God Games und vermutlich auch Kobold Press richtig gut.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 11:36
Das mag schon sein, dass pdfs viel beliebter sind als noch zu 3E-Zeiten. Aber gerade Abenteuer mit Handouts/Karten empfinde ich mehr als bescheiden als pdf.

Zitat
Im Gegenzug sind die Sachen von Sasquatch Games, Frog God Games und vermutlich auch Kobold Press richtig gut.
Sasquatch Games hat leider noch nichts eigenes für 5E rausgebracht, abgesehen von Primeval Thule CS. Kobold Press und Frog God/Necromancer Games schneiden leiden nicht besonders gut ab, besonders Southlands ist eher mau. Ich habe mir selbst ein paar der Dan Hass Adventures geholt und auch, wenn sie inhaltlich nicht schlecht waren, fehlt es da ganz entscheidend bei der Aufmachung (Karten z. B.).

Fazit:
Es gibt Dinge, aber bis auf Primeval Thule und evtl. das ein oder andere Abenteuer/Supplement als Anregung ist die 5E für mich eher ein "WotC-only"-Ding bisher. Was okay ist, denn zusammmen mit den Adventurer´s League Modulen, LotCS, MiBG und evtl. GoDSC plus den AP ist das schon ordentlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 25.10.2015 | 13:10
Das mag schon sein, dass pdfs viel beliebter sind als noch zu 3E-Zeiten. Aber gerade Abenteuer mit Handouts/Karten empfinde ich mehr als bescheiden als pdf.
Gerade für Handouts/Karten finde ich PDFs die bessere Wahl, da ich sie beliebig ausdrucken und gegebenenfalls auch noch verändern kann. In Papierform ist mir das nur über Umwege möglich.
Zitat
Sasquatch Games hat leider noch nichts eigenes für 5E rausgebracht, abgesehen von Primeval Thule CS.
Etwas anderes meinte ich auch nicht. Und das CS ist aussserordentlich gut gelungen.
Zitat
Kobold Press und Frog God/Necromancer Games schneiden leiden nicht besonders gut ab, besonders Southlands ist eher mau. Ich habe mir selbst ein paar der Dan Hass Adventures geholt und auch, wenn sie inhaltlich nicht schlecht waren, fehlt es da ganz entscheidend bei der Aufmachung (Karten z. B.).
Das Tome of Beasts sieht in den Previews hinsichtlich der Artworks gut aus und von Frog God Games die Abenteueranthologien und auch die "Fith Edition Foes" gefallen. 
Zitat
Fazit:
Es gibt Dinge, aber bis auf Primeval Thule und evtl. das ein oder andere Abenteuer/Supplement als Anregung ist die 5E für mich eher ein "WotC-only"-Ding bisher. Was okay ist, denn zusammmen mit den Adventurer´s League Modulen, LotCS, MiBG und evtl. GoDSC plus den AP ist das schon ordentlich.
Nun ja, mein Fazit sieht dahingehend eben anders aus. Mit einem Teil der WotC-Abenteuer/Supplements kann ich wenig anfangen, halte aber hingegen einige Produkte der 3PP für durchaus gelungen.
Hängt aber wahrscheinlich auch davon ab, woran man die Qualität der Produkte festmacht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 13:56
Zitat
Hängt aber wahrscheinlich auch davon ab, woran man die Qualität der Produkte festmacht.
Tja, und das ist das Problem, gerade bei Abenteuern.

Geht es um den Inhalt, dann habe ich bisher noch keinen positiven Ausreisser gesehen, von denen es in anderen Epochen von D&D ja durchaus einige gab. Necromancer Games hat sich ja durchaus während der 3.5-Ära dahingehend hervorgetan. Es ist vieles nett, aber bei 250+ Abenteuern, die hier rumfliegen, nichts wirklich Spektakuläres dabei.

Ausnahme außerhalb der Abenteuer natürlich Primeval Thule, wobei dies ja eigentlich fast nur eine reine Konvertierung ist aus PF/4E.

Beim "technischen" können sie leider auch nicht punkten, was aber auch absolut klar ist aufgrund des Budgets und den durch die OGL gesetzten Limits. "Tome of Beasts" sieht bisher wirklich gut aus (auch wenn ich nicht sicher bin, was die Tokens kosten werden), aber wir reden von einem Produkt in 7 Monaten.

Ist aber alles keine Kritik an der 5E. Das nächste Produkt von WotC wird ca. Januar kommen und ich lasse mich gerne überraschen, würde mich aber nicht wundern, wenn es ein MM II wäre.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 25.10.2015 | 14:14
Können wir die Homebrew Diskussion bitte aus diesem Thread raushalten? Hier gehts schliesslich um Kritik an der 5E.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 14:36
Naja, es geht nicht wirklich um Homebrew-Sachen.

Und Kalgani z. B. hatte kritisiert, dass es keinen Settingband gäbe. Es gibt aber momentan doch 2 (Southlands und Primeval Thule) und ein Dritter läuft per Kickstarter (Lost Lands), nur eben nicht von WotC.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 25.10.2015 | 15:40
Tja, und das ist das Problem, gerade bei Abenteuern.

Geht es um den Inhalt, dann habe ich bisher noch keinen positiven Ausreisser gesehen, von denen es in anderen Epochen von D&D ja durchaus einige gab. Necromancer Games hat sich ja durchaus während der 3.5-Ära dahingehend hervorgetan. Es ist vieles nett, aber bei 250+ Abenteuern, die hier rumfliegen, nichts wirklich Spektakuläres dabei.
Das ist es aber, worauf ich hinaus will. Woran macht man abseits der Präsentation den Unterschied zwischen einem passablen und einem herausragenden Abenteuer fest? Für die 3E fallen mir gerade mal zwei Abenteuer ein, die ich persönlich als herausragend betrachte.
In vielerlei Hinsicht spielt bei der Bewertung eines Abenteuers auch die persönliche Präferenz (Sandbox <-> Railroad) eine Rolle. Einige legen viel Wert auf voll ausgearbeitete NSCs und gut geschriebenen Background, für andere sind gerade diese Dinge hinderlich.
Zitat
Ausnahme außerhalb der Abenteuer natürlich Primeval Thule, wobei dies ja eigentlich fast nur eine reine Konvertierung ist aus PF/4E.
Und? Viele der Abenteuer und Supplements der 5E sind tatsächlich in erster Linie Konvertierungen anderer Editionen oder Varianten von OSR-Veröffentlichungen. Das disqualifiziert diese Produkte doch nicht bei der Betrachtung der Menge an 5E-kompatiblen Produkten. Und das beweist dann auch eines: Am Ende lässt sich dann auch nahezu jedes Abenteuer vorangegangener Editionen ohne grosse Probleme an die 5E anpassen. Ist sicher auch eine Stärke der aktuellen D&D-Edition.
 
Zitat
Beim "technischen" können sie leider auch nicht punkten, was aber auch absolut klar ist aufgrund des Budgets und den durch die OGL gesetzten Limits. "Tome of Beasts" sieht bisher wirklich gut aus (auch wenn ich nicht sicher bin, was die Tokens kosten werden), aber wir reden von einem Produkt in 7 Monaten.
Ja, deshalb schrieb ich auch bezüglich Kobold Press "vermutlich".
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: kalgani am 25.10.2015 | 17:11
Naja, es geht nicht wirklich um Homebrew-Sachen.

Und Kalgani z. B. hatte kritisiert, dass es keinen Settingband gäbe. Es gibt aber momentan doch 2 (Southlands und Primeval Thule) und ein Dritter läuft per Kickstarter (Lost Lands), nur eben nicht von WotC.

Ich habe auch gesagt das es ein armutszeugnis von WotC ist und nichts gegen die Drei von dir genannten, aber bei DnD möchte ich auch gerne aktuelle bände der vom publisher schon lange unterstützten welten haben. das dies nicht der fall ist, zeigt für mich schon einiges auf was man bei hasbro nicht investieren möchte... und dies ist einfach nicht gut. auch der SCAG ist mit seinen unter 100 seiten settingbeschreibung doch eher ein splatbook als ein ressourcenbuch!
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 17:50
Ich stimme Dir ja als FR-Fan durchaus zu. Und ich würde es gar nicht mehr auf HASBRO schieben, es ist wohl, leider, einfach eine Designphilosophie nach dem Debakel 4E.

Im Prinzip, wenn denn alles so stimmt, was man so hört, dürftest Du eh das bekommen haben, was Du mal wolltest (wenn ich mich recht erinnere):
Ein kompletter Reroll auf vor die Spellplague. Selbst Mulhorand ist wieder da, wenn ich es richtig gelesen habe.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 25.10.2015 | 18:41
Ich würde die VÖ-Politik nicht auf ein Überbleibsel aus der 4E schieben, sondern eher darauf, dass andere D&D-Produkte deutlich mehr Kohle abwerfen als das RPG. Da wird das RPG halt auf Mini-Flamme weiterbetrieben, aber mehr auch nicht. Und das ist wirklich schade.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 19:05
Welche anderen?

Brettspiele kann ich nicht beurteilen, Sword Coast Legends scheint zu floppen,...

Naja, wird zu offtopic.

Habe aber noch Kritik:
Ich finde es nicht besonders gut, dass in SCAG der Swashbuckler und Storm Sorcerer verändert aufgegriffen werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Nebula am 25.10.2015 | 19:06
echt? warum floppt das PC Game? ich finds persönlich auch nicht gut, aber ich bin ja nicht wichtig =)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 19:16
Welche anderen?
D&D Online, D&D Attack Wing, D&D Icons of the Realm und D&D Temple of Elemental Evil Brettspiel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 19:45
Ich würde die VÖ-Politik nicht auf ein Überbleibsel aus der 4E schieben, sondern eher darauf, dass andere D&D-Produkte deutlich mehr Kohle abwerfen als das RPG. Da wird das RPG halt auf Mini-Flamme weiterbetrieben, aber mehr auch nicht. Und das ist wirklich schade.
Das ist durchaus richtig, aber auch auf Sparflamme könnte man ein CS rausbringen.

Und mit "4E Debakel" meine ich mitnichten das Regelwerk, sondern in den Augen vieler die totale Zerstörung der FR, wie man sie kannte und schätze (und nebenbei auch noch Greyhawk komplett verschwinden lassen). Und deswegen denke ich, dass man sich da jetzt sehr zurückhält, weil, egal wie man es macht, es wird genug geben, die es wieder total ablehnen. Den Kredit haben sie verspielt.

Muss man nur mal die Kommentare auch zu den APs lesen; Elemental Evil war da das Paradebeispiel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 20:18
Selbst Mulhorand ist wieder da, wenn ich es richtig gelesen habe.

War ja in der 4e auch nicht weg.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 25.10.2015 | 20:44
D&D Online, D&D Attack Wing, D&D Icons of the Realm und D&D Temple of Elemental Evil Brettspiel.
Siehste, und nix davon reizt mich.
Aber vielleicht bin ich ja da auch die unglaubliche Ausnahme.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 25.10.2015 | 20:54
Das sowieso.  >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 20:58
War ja in der 4e auch nicht weg.
Inkl. Götter.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 21:03
Inkl. Götter.

Klar, die dürften  nun wieder zu Erreichen sein, aber aktuell war ja der alte Glaube verboten. Wäre eigentlich schön wenn dies auch so bleibt, nur halt jetzt wieder mit neu belebtem Kult.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 21:06
Siehste, und nix davon reizt mich.
Aber vielleicht bin ich ja da auch die unglaubliche Ausnahme.
Du bist auch nicht die Zielgruppe.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2015 | 21:22
Wenn man einfach jeden, dem das Gebotene nicht gefällt, als nicht zur Zielgruppe gehörig definiert, kann man sich natürlich super damit brüsten, wie exzellent man bei der Zielgruppe ankommt. :6
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2015 | 21:23
Klar, die dürften  nun wieder zu Erreichen sein, aber aktuell war ja der alte Glaube verboten. Wäre eigentlich schön wenn dies auch so bleibt, nur halt jetzt wieder mit neu belebtem Kult.
Da sie alles aus der 4E mehr oder weniger abgeschafft haben, brauchst Du eigentlich nicht davon ausgehen. Lantan ist angeblich auch wieder da.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 21:28
Wieder hochgeholt vom Meeresgrund, oder?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2015 | 21:29
Oder es war niemals weg.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 21:32
Wenn man einfach jeden, dem das Gebotene nicht gefällt, als nicht zur Zielgruppe gehörig definiert, kann man sich natürlich super damit brüsten, wie exzellent man bei der Zielgruppe ankommt. :6
Feuersänger, das kannst Du besser.

EDIT:
Ich zähle mich zur Zielgruppe (aktiver MMO-Spieler. Momentan WoW und teilweise Guildwars. Ich erwarte Blade&Souls sehnsüchtig). Ich habe D&D Online gespielt und es ziemlich schnell verworfen. Ich fand es langweilig. Und obwohl mich das MMO wenig reizt erkenne ich den wirtschaftlichen Erfolg des Spieles an, der weit jenseits des wirtschaftlichen Erfolges von der 3e liegt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 21:43
Oder es war niemals weg.

Ja, die Lösung geht natürlich immer. Ich hab mal eine Piraten / Unterwasserrunde in der Gegend gespielt, da fand ich die Idee von untergegangenen Städten voller seltsamer Dinge toll, insofern würde ich wohl zumindest einige davon weiterhin unter dem Meeresspiegel lassen. Aber das gilt ja für das oben angesprochene Mulhorand ganz ähnlich, ein unterdrückter ägyptischer Glaube in einem quasi besetztem Land mit Pyramiden gefällt mir besser als ein Land das einfach als Quasi-Ägypten inmitten der restlichen Welt liegt ohne davon beeinflusst zu werden.

Am Ende muss man sich für das eigene Spiel selbst etwas heraussuchen, und für den Thread hier ist wohl nur wichtig, dass man momentan viel auf Spekulationen und Schnipsel angewiesen ist,
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 25.10.2015 | 21:44
Wieder hochgeholt vom Meeresgrund, oder?

Und plötzlich steht quasi im Geiste Cthulhu im entsprechend riesenhaften Bauarbeiter-Outfit mit Schutzhelm vor mir und blubbert "R'lyeh war nur der Testlauf, Sterbliche..." ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 25.10.2015 | 21:56
Ich zähle mich zur Zielgruppe (aktiver MMO-Spieler. Momentan WoW und teilweise Guildwars. Ich erwarte Blade&Souls sehnsüchtig). Ich habe D&D Online gespielt und es ziemlich schnell verworfen. Ich fand es langweilig. Und obwohl mich das MMO wenig reizt erkenne ich den wirtschaftlichen Erfolg des Spieles an, der weit jenseits des wirtschaftlichen Erfolges von der 3e liegt.

Man hat bei SCL im Vorfeld versucht, D&D-Spieler damit heiß zu machen, dass es jetzt quasi _das_ Spiel zur 5E wird, und sich mechanisch an dieser orientieren wird und wasweißich -- ich hab jetzt kein Verbatim-Zitat aber ich weiß ja, was ich im Vorfeld gelesen habe.
Eigentlich wäre es ja auch ganz logisch -- wenn man die D&D-Spieler nicht als Zielgruppe ansieht, braucht man kein D&D-Spiel mit D&D-Setting publizieren. Umso blöder dann, wenn nach all den großen Tönen dann doch nur das einmillionunderste MMO mit demselben Standardinterface wie die Million MMOs vorher auch schon rauskommt. Insofern ist die Behauptung, D&D-Spieler gehörten nicht zur Zielgruppe, lächerlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 22:10
Man hat bei SCL im Vorfeld versucht, D&D-Spieler damit heiß zu machen, dass es jetzt quasi _das_ Spiel zur 5E wird, und sich mechanisch an dieser orientieren wird und wasweißich -- ich hab jetzt kein Verbatim-Zitat aber ich weiß ja, was ich im Vorfeld gelesen habe.
Eigentlich wäre es ja auch ganz logisch -- wenn man die D&D-Spieler nicht als Zielgruppe ansieht, braucht man kein D&D-Spiel mit D&D-Setting publizieren. Umso blöder dann, wenn nach all den großen Tönen dann doch nur das einmillionunderste MMO mit demselben Standardinterface wie die Million MMOs vorher auch schon rauskommt. Insofern ist die Behauptung, D&D-Spieler gehörten nicht zur Zielgruppe, lächerlich.
D&D ist mittlerweile eine Marke, die weit bekannter ist also nur bei aktuellen D&D-Spielern. Wenn Du in den USA fragst, was D&D ist, dann wirst Du von normalen Leuten erklärt bekommen, dass das Rollenspiel ist. Wenn Du also D&D auf ein MMO schreibst, dann ist das für viele Leute in den USA ein Qualitätssiegel und diese Leute spielen alle kein P&P-Rollenspiel (mehr). Es geht also bei der Zielgruppe um Leute, die MMOs spielen und das Logo "D&D" kennen.
Oder glaubst Du wirklich, dass die Küstenzauberer nur annähernd so viele Regelwerke verkaufen wie es D&D-O-User gibt?  :o
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 22:28
Aber ist der Schluss "weil sie viele PC Spiele verkaufen wollen sie nicht auch noch Bücher verkaufen" wirklich logisch? Das man sich auch auf andere Märkte ausrichtet ist ja schön und gut, aber am Ende macht dies für die Frage danach wie viele Bücher man veröffentlicht keinen Unterschied. Wenn überhaupt, so wären mehr PC Spieler die D&D kennen ein Grund mehr Bücher herauszubringen und nicht weniger. Zumal man doch ohnehin viel auslagert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 22:39
Aber ist der Schluss "weil sie viele PC Spiele verkaufen wollen sie nicht auch noch Bücher verkaufen" wirklich logisch?
Nein. Den Schluss zieht auch keiner.
Zitat
Das man sich auch auf andere Märkte ausrichtet ist ja schön und gut, aber am Ende macht dies für die Frage danach wie viele Bücher man verkauft keinen Unterschied.
Stimmt. Die Frage ist da eher wieviel Aufwand die Produktion der Bücher macht und wieviel Geld dieser Aufwand einbringt. Reine Lizenzvergabe ist ein verdammt geringer Aufwand. Also warum aus reiner marktechnischer Sicht dann Bücher mit großem Aufwand realisieren wenn mit wesentlich weniger Aufwand durch reine Lizenzvergabe mehr Geld gemacht werden kann?
Und da kommen wir zur eigentlichen (hier jetzt vereinfacht dargestellten) Schlussfolgerung:
"Lizenzierungen sind die Möglichkeit des Gelddruckens bzw die Haupteinnahmequelle. Also muss man nur dafür sorgen, dass die Lizenzierungen weiter Geld bringen. Dafür reicht es eine aktive Edition zur Verfügung zu stellen und dann zum Entwicklungszyklus der Lizenzen entsprechende Aufbereitungen (sprich: Ein Sourcebook reicht) anzubieten."
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 25.10.2015 | 22:52
Also warum aus reiner marktechnischer Sicht dann Bücher mit großem Aufwand realisieren wenn mit wesentlich weniger Aufwand durch reine Lizenzvergabe mehr Geld gemacht werden kann?

Weil der Typ im Vertrieb der die Lizenzen verkauft keine Bücher schreibt. Egal wie viele Bücher im Nebenzimmer oder bei einer freundlichen Partnerfirma geschrieben werden, diese beeinflussen seinen Lizenzverkauf nicht. Es ist nicht so als ob man mehr Lizenzen verkaufen kann wenn man weniger Bücher verkauft, man kann diese Zweige voneinander fast völlig getrennt betrachten.

Oder anders gesagt: Eine Ausrichtung auf Computerspiele und dergleichen ist keine Erklärung für den geringen Produktausstoß bei den Büchern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 25.10.2015 | 23:02
Weil der Typ im Vertrieb der die Lizenzen verkauft keine Bücher schreibt. Egal wie viele Bücher im Nebenzimmer oder bei einer freundlichen Partnerfirma geschrieben werden, diese beeinflussen seinen Lizenzverkauf nicht.
Die freundliche Partnerfirma, die ähnlich viel Geld für eine Lizenz hinlegt, wie die Computerfirma, kann gerne Bücher schreiben. :)
Würde man weniger verlangen, würde dadurch der Wert der Lizenz abgewertet werden.
EDIT: Ach ja. Zum Schreiberling im Nebenzimmer: Zynisch gefragt: Welcher Schreiberling? Die sind doch schon alle wegrationalisiert worden, oder?
Zitat
Oder anders gesagt: Eine Ausrichtung auf Computerspiele und dergleichen ist keine Erklärung für den geringen Produktausstoß bei den Büchern.
Leider doch, weil bei den Computerspielen Umsätze realisiert werden, die mit Rollenspielen nicht mal ansatzweise erreicht werden können.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 25.10.2015 | 23:16
Bei WotC arbeiten iirc sechs Leuten im Bereich D&D. Das reicht im Leben nicht, um irgendwas zu schreiben.

Leider doch, weil bei den Computerspielen Umsätze realisiert werden, die mit Rollenspielen nicht mal ansatzweise erreicht werden können.

Das st es. Die paar zehntausend $, die Pen&Paper-Sachen einbringen, sind für Hasbro als Mutterfirma totale Peanuts. Das juckt die kein Stück. Warum also Aufwand betreiben, wenn sich mehr Geld mit wenig Aufwand und einem kleinem Team reinholen lässt?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 25.10.2015 | 23:25
Kann es sein, dass das Ganze in Deutschland auch deswegen so schlecht verständlich ist, weil die hiesigen (im Vergleich sehr kleinen) Verlage noch eine Menge Idealismus in ihre Arbeit einbringen und zu merkbaren Anteilen auch aus aktiven Spielern bestehen? Hasbro ist an der Börse und die Entscheidungsträger haben gerade im Bereich RP so gar nichts mehr mit dem Hobby zu tun. Aus der Sicht eines Hobbyisten machen ihre Entscheidungen überhaupt keinen Sinn, aus der Sicht eines knallhart kalkulierenden Geschäftsmannes eben schon.

Was im Endeffekt sehr traurig, aber eben auch überhaupt nicht zu ändern ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bilwiss am 25.10.2015 | 23:56
D&D ist mittlerweile eine Marke, die weit bekannter ist also nur bei aktuellen D&D-Spielern. Wenn Du in den USA fragst, was D&D ist, dann wirst Du von normalen Leuten erklärt bekommen, dass das Rollenspiel ist. Wenn Du also D&D auf ein MMO schreibst, dann ist das für viele Leute in den USA ein Qualitätssiegel und diese Leute spielen alle kein P&P-Rollenspiel (mehr). Es geht also bei der Zielgruppe um Leute, die MMOs spielen und das Logo "D&D" kennen.
Oder glaubst Du wirklich, dass die Küstenzauberer nur annähernd so viele Regelwerke verkaufen wie es D&D-O-User gibt?  :o
Einfach ein MMO mit D&D Marke zu versehen hätte wahrscheinlich besser geklappt wie Neverwinter gezeigt hat.  Die Werbung von SCL hat sich aber schon sehr and D&D Spieler gerichtet. (Stichwort: Dungeon master modus). Dass das Spiel jetzt durchfällt weil es die Erwartungen die es geweckt hat nicht erfüllt ist wenig verwunderlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 26.10.2015 | 00:26
Die freundliche Partnerfirma, die ähnlich viel Geld für eine Lizenz hinlegt, wie die Computerfirma, kann gerne Bücher schreiben. :)
Würde man weniger verlangen, würde dadurch der Wert der Lizenz abgewertet werden.

Warum sollte dies der Fall sein? Schließlich sind dies zwei verschiedene Lizenzen, natürlich können diese unterschiedlich viel kosten. Das Gegenteil ist doch der Fall, wenn so ein MMO richtig erfolgreich läuft werden ab und an davon auch Bücher verkauft.

Natürlich weil diese dann als Supplements zu den Spielen verstanden werden.

Und klar sind dies Peanuts, aber wenn man mit den Büchern 100.000€ Gewinn macht, und mit den Spielen 10.000.000€, so hat man eben dennoch 100.000€ mehr.

Oder anders gesagt: Wenn es das Computerspiel nicht gäbe, so wäre der Aufwand für die PnP Bücher immer noch gleich hoch und der Gewinn ebenso (ob nun aus Lizenzen oder Direktverkauf). Man kann dies völlig ausgelagert betrachten, und einzig auf die Frage reduzieren ob man mit den Büchern Gewinn macht. Und offenbar ist man nicht dieser Meinung - zumindest was Folgebücher angeht. Mit Computerspielen dürfte das eher wenig zu tun haben, mal vom Werbeeffekt abgesehen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 26.10.2015 | 00:44
Die Werbung von SCL hat sich aber schon sehr and D&D Spieler gerichtet. (Stichwort: Dungeon master modus). Dass das Spiel jetzt durchfällt weil es die Erwartungen die es geweckt hat nicht erfüllt ist wenig verwunderlich.

Just das meine ich auch.
Die können und sollen gerne ihren popligen Quickslothämmerer vermarkten, an wen auch immer sie wollen -- aber erst den PnPlern den Mund wässrig machen (und sie möglichst zu Vorbestellungen verleiten) und dann das Versprochene nicht liefern, das ist nicht nur enttäuschend, das ist Etikettenschwindel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 26.10.2015 | 05:58
Warum sollte dies der Fall sein?
Weil das aktuelle Praxis ist. Frag einfach mal bei Porsche an, wie teuer eine Lizenz wäre, um "Porsche" auf Dein Rollenspielsystem kleben zu dürfen. Und danach frage sie warum das so teuer ist. Schliesslich haben Deine Bücher überhaupt nichts mit dem Umsatz ihrer Autos zu tun.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 26.10.2015 | 06:08
Zitat
Bei WotC arbeiten iirc sechs Leuten im Bereich D&D. Das reicht im Leben nicht, um irgendwas zu schreiben.
Sie haben gerade SCAG selbst geschrieben, das erste selbstgeschriebene Buch seit dem DMG.

Also reichen würde es schon, denn fast alles andere geben sie an Dritte ab.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 26.10.2015 | 08:18
Weil das aktuelle Praxis ist. Frag einfach mal bei Porsche an, wie teuer eine Lizenz wäre, um "Porsche" auf Dein Rollenspielsystem kleben zu dürfen. Und danach frage sie warum das so teuer ist. Schliesslich haben Deine Bücher überhaupt nichts mit dem Umsatz ihrer Autos zu tun.

Ist doch ein schönes Beispiel, denn Porsche vergibt ja tatsächlich solche Lizenzen, und natürlich sind diese teuer. Aber eben unterschiedlich teuer. Die Lizenzkosten für die Schlüsselanhänger haben nichts mit den Lizenzkosten für die Motoren zu tun, und wenn ich einen Porsche Kalender herausgeben mag geht das auch.

Es ist eben nicht gängige Praxis, das jede Lizenz gleich viel kostet. Warum sollte es auch?  Aber Lizenzen sind ja ohnehin nur ein Weg. Wenn WotC der Meinung wäre sie könnten mit mehr Büchern den Gewinn erhöhen, ob nun selbst geschrieben oder lizenziert, so würden sie das tun, egal wie viel Geld sie mit anderen Sachen machen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 26.10.2015 | 08:51
Die Entscheidung trifft aber eben nicht WotC, sondern Hasbro. Und die operieren mit anderen Gewinnerwartungen als im Pen&Paper-Bereich üblich sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 26.10.2015 | 09:15
Wenn WotC der Meinung wäre sie könnten mit mehr Büchern den Gewinn erhöhen, ob nun selbst geschrieben oder lizenziert, so würden sie das tun, egal wie viel Geld sie mit anderen Sachen machen.

So ganz stimmt das auch nicht, das Verhältnis Aufwand (und Risiko) zu Ertrag spielt schon auch mit rein. Wenn ich mit meinem Hauptgeschäft 10 Millionen verdiene, und ein Zweitgeschäft einen Profit von sagen wir 0,1 Millionen in Aussicht stellt, ist es legitim zu sagen, das ist die Mühe nicht wert. Wenn man es trotzdem macht, dann wohl eher aus Liebhaberei, und wird von knallharten Kapitalisten dafür belächelt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 26.10.2015 | 11:20
Ich glaube es ist vor allem das Risiko die Marke zu beschädigen. Für 4E haben sie WotC beauftragt D&D profitabel zu machen, und das ist nicht nur grandios gescheitert, sondern es bestand auch die Gefahr dass sie den Markenwert verlieren weil Pathfinder als legitimer D&D Nachfolger angesehen wurde auf dessen Basis sich auch Bücher und Spiele veröffentlichen lassen (was allerdings auch grandios gescheitert ist). Insofern ist es verständlich dass sie mit 5E nicht viel machen um bloß nichts falsch zu machen, denn der potentielle Gewinn ist gering und der potentielle Verlust riesig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 26.10.2015 | 11:35
Nur haben wir ja hier einen 5E Kritik Thread unter anderem weil das ganze für den Markenwert nicht besonders förderlich ist, und man die Produktpolitik und den Inhalt der Regelwerke kritisieren kann.

Ist ja nicht so, als ob man durch dieses Entwickeln mit geringem Budget auf Sparflamme nichts falsch machen könnte.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 26.10.2015 | 19:29
@Arldwulf:
So ganz stimmt das auch nicht, das Verhältnis Aufwand (und Risiko) zu Ertrag spielt schon auch mit rein. Wenn ich mit meinem Hauptgeschäft 10 Millionen verdiene, und ein Zweitgeschäft einen Profit von sagen wir 0,1 Millionen in Aussicht stellt, ist es legitim zu sagen, das ist die Mühe nicht wert. Wenn man es trotzdem macht, dann wohl eher aus Liebhaberei, und wird von knallharten Kapitalisten dafür belächelt.
Und genau darauf wollte ich hinaus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: 6 am 26.10.2015 | 19:42
Ist ja nicht so, als ob man durch dieses Entwickeln mit geringem Budget auf Sparflamme nichts falsch machen könnte.
Oder wie es Hugo Egon Balder in Bezug auf Sat1 vor kurzem gesagt hatte:
"Eine absolute Katastrophe! Nicht falsch verstehen. Die Chefs oben machen alles absolut richtig. Die verdienen Kohle ohne Ende, aber das Fernsehprogramm bei denen ist die absolute Katastrophe!"
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wormys_Queue am 26.10.2015 | 21:09
weil Pathfinder ...;e auf dessen Basis sich auch Bücher und Spiele veröffentlichen lassen (was allerdings auch grandios gescheitert ist).

Wie kommst du denn auf die Idee?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Scurlock am 26.10.2015 | 21:12
Wie kommst du denn auf die Idee?
Ich glaube, er spielt auf das MMO an, das sich als Rohrkrepierer herausgestellt hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 26.10.2015 | 21:20
Oder wie es Hugo Egon Balder in Bezug auf Sat1 vor kurzem gesagt hatte:
"Eine absolute Katastrophe! Nicht falsch verstehen. Die Chefs oben machen alles absolut richtig. Die verdienen Kohle ohne Ende, aber das Fernsehprogramm bei denen ist die absolute Katastrophe!"

Ganz so schlimm find ich es qualitativ auf die 5e bezogen aber gar nicht, man darf da auch nicht zu absolut alles verdammen. Im großen und ganzen ist das ein gutes Spiel, gerade wenn man die Budgetfrage berücksichtigt. Man merkt die fehlenden Konzepte und Probleme ab und an, aber es ist immer noch D&D, macht Spaß und ich spiel es auch gern. Im Prinzip kann es auch sehr gut seine Nische unter den restlichen D&Ds finden, ohne ihre Macken sind diese ja auch nicht.

Man darf sich da auch nicht von der berechtigten Kritik dazu verleiten lassen alles sei schlecht. Von einer Katastrophe ist es weit entfernt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 26.10.2015 | 21:33
Das behauptet auch niemand. Das was es gibt, ist ja großteils gut. Die Leute hätten nur gerne mehr davon.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 6.06.2017 | 15:10
Gibt es irgendwo eine Übersicht /Zusammenfassung über die Un/Ausgewogenheit der einzelnen Klassen im Laufe des Levelaufstiegs?

Merci
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 6.06.2017 | 15:33
Keine Übersicht, weil es bei den Klassen bis auf ein paar Sachen kaum zum Ungleichgewicht kommt.

Bei den meistkritisierten Dingen werden nach meiner Erinnerung meistens Monk und Ranger genannt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wellentänzer am 6.06.2017 | 15:49
Hm, wir haben in einer Gruppe gerade einen Druiden auf Level 2, der auf Beast Shape spezialisiert ist. Das ist schon wahnsinnig heftig mit den knapp 40 Hit Points, die man damit de facto 2x pro Tag zusätzlich hat. Unser Paladin schaut jedenfalls sehr neidisch rüber und der Rest der Gruppe musste beim ersten Kampf, als die Leute sich dieser Regel wirklich gewahr wurden, ebenfalls hart schlucken. Auf Level 2 ist das ziemlich over the top - dafür tut sich diesbezüglich aber auch nix bis Level 6. Fair enough.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 6.06.2017 | 16:14
^^ ich glaube euer Druide wird das mit dem "tut sich nichts bis Level 6" auch anders sehen, so ein paar sehr schöne Sachen finden sich da schon, der Druide kann ja noch ein paar mehr hübsche Sachen.

Aber zumindest für einige andere Klassen gilt dies ebenso. generell würde ich schon sagen, dass die Magiebegabten Klassen im Laufe der Zeit davonziehen, so richtig groß wird der Abstand aber erst auf höheren Stufen (in den Runden in denen ich spielte: ab ca. Stufe 7 war es schon spürbar, ab Stufe ca. 13 dann deutlich)

Aber das ist letztlich auch immer auf das Abenteuer bezogen, je gradliniger und restriktiver das ganze angelegt ist umso länger halten die "mundanen" Klassen auch mit.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 6.06.2017 | 16:20
Joar. Als die 5E noch neu war, wimmelte es gerade in den internationalen Communities vor Versuchen, gemäß alter Gewohnheiten ein Tier-System herauszuarbeiten. Dann merkte man relativ bald, dass das keinen besonderen Taug hat, da die meisten Klassen/ATs ganz gut zueinander balanciert sind. Es gibt ein paar Gamebreaker hier (auf Anhieb fällt mir aber nur einer ein) und ein paar Nieten da (siehe Monk und Ranger), und manche Klassen funzen besser wenn Feats und/oder Multiclassing im Spiel sind. Aber insgesamt halt weit weg von den extremen Diskrepanzen, die die 3E verursacht hat. Zumindest vom Ranger gibt es inzwischen dank UA eine sehr taugliche revidierte Version.

Wichtiger ist halt, dass man sich über die Nischen der einzelnen Klassen im Klaren ist, und nicht versucht mit einer Klasse in einer ungeeigneten Nische zu wildern, und sich dann beschwert wenn man darin weniger effektiv ist als die Klasse, die auf genau diese Nische spezialisiert ist.  :P
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 6.06.2017 | 16:39
Ein Ungleichgewicht zwischen mundanen und magiebegabten Klassen entsteht eher irgendwann bei einigen Monstern, weil sie den Castern kaum etwas/nichts mehr entgegenzusetzen haben.

Mit "alternativen" MM sieht das evtl. anders aus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 6.06.2017 | 17:00
Ohne irgendwelche optionalen Regeln im Spiel sind die Klassen untereinander recht ausgewogen, wobei manche Klassen auf bestimmten Stufen einen enormen Machtzuwachs bekommen, der ueber die folgenden Stufen abflacht, z.B. Monddruide auf Stufe 2 (siehe oben) oder Tempest Cleric auf Stufe 3 (2x 24 Schaden AoE pro Long Rest).

Die Rassen sind untereinander eigentlich auch ganz gut ausbalanciert, wobei Halbelf ein bisschen zu gut ist als "rundum sorglos" Paket. Der Mensch ist entweder unterdurchschnittlich (mit Standard Regeln) oder extrem overpowered (mit Variant Human und bestimmten Kombinationen). 

Allgemein sind die optionalen Regeln eher mit Vorsicht zu geniessen. Multiclassing mit 2 Stufen Fighter fuer Action Surge, 2 Stufen Warlock fuer starken Fernkampf bei Charismaklassen oder 3 Stufen Rogue(Assassin) fuer starken Burst ist sehr attraktiv und macht die Klassen ungleich staerker. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, da z.B. Rogue und Ranger eher zu den etwas schwaecheren Klassen gehoeren, als Multiclass zusammen jedoch ziemlich gut sind.

Fuer die Kriegerklassen sind bestimmte Feats ein starker Machtzuwachs, z.B. Great Weapon Master, Polearm Master, Crossbow Expert, Sharpshooter oder Shield Master. Diese Feats geben zusaetzliche Attacken und/oder die Moeglichkeit, -5 auf den Angriff zu nehmen fuer +10 Schaden. Da viele Monster in der 5E ueber "wenig AC, dafuer viel HP" ausbalanciert sind, sind diese Feats ein extrem starkes Upgrade, gerade wenn man sie in Verbindung mit Variant Human quasi geschenkt bekommt. Als SL kann man da entgegensteuern, indem man oefter Gegner mit mehr AC einsetzt.

Caster sind in der 5E relativ gut ausbalanciert. Die meisten Debuffs lassen mehrere Rettungswuerfe zu (teilweise 1x pro Runde), Schadenszauber skalieren nicht automatisch mit der Stufe des Casters und Concentration+weniger Zauberslots schraenkt die Moeglichkeiten der Caster enorm ein. Monster vom Kaliber "Bossgegner" haben oftmals Legendary Resistance, mit dem sie 1-3x im nachhinein einen mislungenen Rettungswurf in einen erfolgreichen Rettungswurf verwandeln koennen. Im Gegenzug bekommen sie Cantrips, d.h. sie koennen immer schwache Magie einsetzen und muessen nicht zur Armbrust greifen wie in frueheren Editionen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 6.06.2017 | 17:06
Ein Ungleichgewicht zwischen mundanen und magiebegabten Klassen entsteht eher irgendwann bei einigen Monstern, weil sie den Castern kaum etwas/nichts mehr entgegenzusetzen haben.

Mit "alternativen" MM sieht das evtl. anders aus.

Bei dem direktem Kampf mit den Monstern fand ich es gar nicht so dramatisch - da gibt es ja einige bei denen die Magie dann auch mal nicht funktioniert oder beliebte Zauber eine schlechte Wahl sind. Natürlich gibt es auch dort ein paar "Überzauber" die deutlich über dem Niveau vergleichbarer Optionen sind, aber je genauer man bei diesem Weg "Gruppe verhaut Monster auf in etwa ihrem Niveau" bleibt umso besser fand ich das Balancing.

Schwierig wird es eher beim Drumherum, da die Klassen sehr flexibel in der Wahl ihrer Aktionen sind kommt es selten vor, dass ein bestimmter Zauber nicht zur Verfügung steht. Für alles außerhalb der Kämpfe macht dies einen großen Unterschied, da das Potential von Magiewirkern dadurch gerade in diesen Momenten sehr stark aufgewertet wird. Auch Zeit zwischen Kämpfen für Vorbereitung zu nutzen geht mit Magie wesentlich besser - und ab bestimmten Stufen macht dies dann einen deutlichen Unterschied.

Je mehr die Gruppe also gern mal plant oder es Herausforderungen abseits von "hau das Monster Tot" gibt, umso stärker wird die Diskrepanz.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 6.06.2017 | 17:13
Zitat
Bei dem direktem Kampf mit den Monstern fand ich es gar nicht so dramatisch - da gibt es ja einige bei denen die Magie dann auch mal nicht funktioniert oder beliebte Zauber eine schlechte Wahl sind. Natürlich gibt es auch dort ein paar "Überzauber" die deutlich über dem Niveau vergleichbarer Optionen sind, aber je genauer man bei diesem Weg "Gruppe verhaut Monster auf in etwa ihrem Niveau" bleibt umso besser fand ich das Balancing.
Das Problem war eher, dass die Magiebegabten schalten und walten konnten, wie sie wollten, weil die Gegenseite keine Magie hatte, um sie zu beschäftigen. Ist zwar toll, wenn der Hauptgegner eine Resistance hat, aber wenn er aufgrund der Action Economy Hilfe dabei hat und die in Nullkommanichts weggebrezelt wird, bringt das auch nichts.

Legendary Resistances/Actions können natürlich helfen und es gibt natürlich Monster, für die dasselbe gilt. Zwei Mindflayer sind einfach dermaßen übel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 6.06.2017 | 17:18
Ist vielleicht auch einfach eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Ich hab natürlich auch schon genug "straight-forward" Kämpfe gesehen die trotzdem durch den einen guten Zauber entschieden wurden.

Wollte eigentlich nur sagen, dass das oben genannte Auseinandergehen der Schere zwischen den Klassen besonders dann zu merken ist wenn die Spieler anfangen kreativ zu werden, oder das Abenteuer komplexer ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 6.06.2017 | 21:04
Vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen Antworten. Es reicht also anscheinend für ein ausgewogenes Spiel im Normalbetrieb. Dieser und andere Threads hatten ein anderes, negativeres Bild gezeichnet. Ein paar Hausregel werden es wohl noch werden aber das ist schon mal beruhigend.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 7.06.2017 | 10:19
Kommt sicher ein wenig darauf an was du unter Normalbetrieb meinst, aber letztlich hängt es am Ende auch immer an deiner Gruppe, wenn die Spieler aktiv versuchen die Probleme anzugehen und nicht zu groß werden zu lassen funktioniert praktisch jedes System.

Es gibt ein paar Punkte die D&D 5E gut kann, und einige bei denen man letztlich sehr wenig Hilfe als Spielleiter und Spieler bekommt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Selganor [n/a] am 7.06.2017 | 10:43
Ein paar Hausregel werden es wohl noch werden aber das ist schon mal beruhigend.
Tu dir und deinen Spielern aber einen Gefallen und lass es erstmal ohne Hausregeln laufen...
Wenn dann nach einer Weile rauskommt, dass Regel X in deiner Runde ohne Hausregel Y so gar nicht geht dann kannst du es noch immer aendern (Bonuspunkte wenn es eine In-Game Begruendung gibt warum bestimmte Dinge auf einmal anders sind - wenn es tatsaechlich in-game Auswirkungen haben sollte)

Mein Anti-Rekord in Hausregeln (wenn auch nicht 5e sondern damals noch AD&D 2nd) waren 2-3 Hausregeln fuer ein und denselben Effekt innerhalb einer Sitzung weil der SL mit den Ergebnissen nicht so wirklich gluecklich war :(
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: ElfenLied am 7.06.2017 | 11:01
Vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen Antworten. Es reicht also anscheinend für ein ausgewogenes Spiel im Normalbetrieb. Dieser und andere Threads hatten ein anderes, negativeres Bild gezeichnet. Ein paar Hausregel werden es wohl noch werden aber das ist schon mal beruhigend.

Spiel anfangs ohne Hausregeln und ohne optionale Regeln, damit du ein unverfaelschtes Bild von der 5E bekommst. Danach kannst du es immernoch deinen Wuenschen anpassen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Wellentänzer am 7.06.2017 | 15:41
Spiel anfangs ohne Hausregeln und ohne optionale Regeln, damit du ein unverfaelschtes Bild von der 5E bekommst. Danach kannst du es immernoch deinen Wuenschen anpassen.

+1
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 7.06.2017 | 15:44
Genau, sonst läuft das am Ende auf "wie tried Baseball and it didn't work" raus. ^^
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 7.06.2017 | 16:07
Kommt sicher ein wenig darauf an was du unter Normalbetrieb meinst, aber letztlich hängt es am Ende auch immer an deiner Gruppe, wenn die Spieler aktiv versuchen die Probleme anzugehen und nicht zu groß werden zu lassen funktioniert praktisch jedes System.

Es gibt ein paar Punkte die D&D 5E gut kann, und einige bei denen man letztlich sehr wenig Hilfe als Spielleiter und Spieler bekommt.

Normalbetrieb:

Damit meine ich eine Kampagne mit halboffenen dynamischen Metaplot,  bei der die Hintergrundgeschichten der SC  im Laufe der Kampagne mit dem Metaplot langsam amalgieren können (bzw die bereits vorhandene Verwobenheit langsam deutlicher wird) aber nicht müssen, sollte sich dabei aus Spieler/innenhandeln emergent etwas anders  ergeben  ist das natürlich auch prima.  Die SC sollen sich und die Spielwelt stetig weiterentwickeln/verändern können. Kampf als  Konfliktlösung sollte ein Teil des Ganzen ausmachen aber nicht den zentralen Platz im Spiel einnehmen, es soll ein Rollenspiel bleiben und kein Tabletop oder eine WoW-Iteration. Wenn es zum Kampf kommt sollte dieser einigermaßen regelhaft ablaufen und auch ruhig etwas Tiefe(zB Einsatz von Hexfeldern und Markern)  haben können, natürlich sollte auch ab und an Platz für Cineastisches sein  wenn es passt, also auch nicht zu strategisch. Hat mit AD&D 2nd Ed prima funktioniert.

Vor diesem Hintergrund würde ich folgende Optional/Hausregeln für 5e einführen:
-   Keine Feats
-   Kein Erfahrungspunkte Erbsenzählerei sondern Festlegung/Übereinkommen über Stufenaufstieg

Was mir für die obige Idee in 5e fehlt ist für mich ne Hausregel/Ausbau des unterentwickelten Fertigkeitensystems.  Hier bastel ich gerade eins auf Basis des World of Darkness Fertigkeiten/systems (abzügl. der dortigen Kampffertigkeiten), welches über einen inkrementellen Aufstiegsmechanismus verfügt und die bereits  auch in DnD 5e genannten Fertigkeiten gut ergänzt  und an die vorhandenen drei Stufen des jetzigen 5e Fertigkeitensystems im Prinzip andockbar/ integrierbar wäre, wenn auch in modifizierter Form.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: gilborn am 17.01.2019 | 04:09
Kritik am Monster Manual:
Gegner für hochstufige Helden (sind mittlerweile auf Stufe 14) haben zu viele TP und zu wenig Damage.
Schnödes langweiliges runtergrinden.
Schaut man im Spielleiterbuch nach unter Monsterwerte nach Herausforderungsgrad reibt man sich verwundert die Augen was da unter Schaden / Runde vorgeschlagen ist (würde sich das MM daran halten, wären die Kämpfe spannender).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 17.01.2019 | 06:16
Schnödes langweiliges runtergrinden.

Das geht mir bei gefühlt 80% der Gegner so ... seit Stufe 6  8] - was ja auch meine Kritik an der 5e ist. Die Gegner scheinen beliebig und glänzen durch Langeweile.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.01.2019 | 06:39
Falsches Monsterbuch. Tome of Beasts und Creature Collection wirken da Wunder.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 17.01.2019 | 07:11
Sind aber nicht "core" und lange nicht in der breiten Masse bekannt ;) also ist die Kritik an der 5e schon valide.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.01.2019 | 07:17
Klar ist die valide. Habe ich vor Jahren auch schon genau so angebracht.

Viele Monster sind/scheinen auf das Spiel ohne Feats/MC ausgelegt zu sein. Teilweise sogar vielleicht nur mit den Basic Rules im Hinterkopf. In einigen Abenteuern wurden sie dann schon aufgebohrt bzw. individualisiert, so dass es eher passen kann. Und wenn ich mir gerade z. B. den Devourer in VGtM anschaue, hat man es wohl in Nachfolgebüchern auch erkannt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.01.2019 | 15:23
Klingt nach demselben Effekt den es schon in der 4e hatte... die Entwickler brauchen eine Weile bis sie das System soweit "drin" haben, dass sie den Kram gut umsetzen koennen.

Bei der Veroeffentlichungshistorie wundert es mich nicht, dass die MM-Daten nicht ganz so sitzen, denn schon die erste Kampagne wurde ja noch mit "Vorabregeln" geschrieben und veroeffentlicht. Wenn sich nach der Zeit zu der die Monster geschrieben und "abgesegnet" wurden nochmal was an den allgemeinen Monsterregeln geaendert haben sollte wuerde ich mich auch nicht wundern, wenn die nicht alle zu 100% umgesetzt wurden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 17.01.2019 | 16:13
Hmmmh. Einerseits sind genau nach Richtlinien gestaltete Encounter für eine Gruppe halbwegs fähiger Spieler wirklich nur schnöde Speedbumps (jedenfalls jenseits der niedrigsten Stufen). Wenn ich mir z.B. eine Stufe 10 Party gegen ein einzelnes CR 10 Monster vorstelle -- trivial. Andererseits lässt sich das System auch nicht wirklich gut hochskalieren. Unser SL hat das gemacht, hat auf die offiziellen Encounterguidelines gepfiffen und in der Praxis waren unsere Kämpfe dann meistens etwa das Äquivalent von Double-Deadly.
An dem Punkt war aber dann andererseits das Problem, dass v.a. mein Paladin wirklich ständig im Dreck lag. Ich hab da schon gesagt, "ich hab 3 Trefferpunkte" weil er regelmäßig nach 3 Treffern down gegangen ist. Was aber auch teilweise schlechtem Teamwork geschuldet war, wenn z.B. der Kleriker lieber auf 1d8 Schaden gewürfelt hat statt zu heilen, während der Barbar sich so vornehm zurückgehalten hat dass er afair nie unter 50% HP gefallen ist.
Damit will ich eigentlich nur darauf hinaus, dass "Moar Damätsch" absolut nicht die Lösung für die Probleme der 5E-Monster ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.01.2019 | 16:42
In gewisser Weise kann es helfen. Zumindest, um Langeweile am Spieltisch zu vermeiden.

Allerdings bleibt (wie immer) das Problem der Action Economy, was bei einem einzelnen Gegner ja nur über Legendary Actions ansatzweise ausgeglichen werden kann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 17.01.2019 | 16:45
"ich hab 3 Trefferpunkte" weil er regelmäßig nach 3 Treffern down gegangen ist. ... Damit will ich eigentlich nur darauf hinaus, dass "Moar Damätsch" absolut nicht die Lösung für die Probleme der 5E-Monster ist.

Die drei Trefferregel finde ich eigentlich entspricht gutem Encounterdesign. Kenne das auch, von anderen RPGs, dass die dritte Wunde problematisch ist und entspricht auch klassischen Duellregeln. Wenn der Paladin noch mehr aushält, verkommt der Kampf irgendwie zum langweiligen Paladin runtergrinden. Zumal die AC vom Paladin klassisch ja auch nicht die niedrigste ist, dass heißt, er hält 3 - 7 Schläge aus. Wenn es mehr wären, wäre mir der Kampf ehrlich gesagt zu langweilig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Grubentroll am 17.01.2019 | 16:46
Habt ihr das eigentlich in der 4E als besser empfunden?

Ohne wie Ardwulf klingen zu wollen: :D
Da gab es ja doch einiges mehr an Strategie-Gedöns im Kampf, meine ich mal.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 17.01.2019 | 16:53
Naja, man kann ja durchaus was machen (sowohl auf SC als auch auf Monsterseite). Ist nun nicht so, als dass man nur draufhauen müsste.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Antariuk am 17.01.2019 | 17:43
Naja, man kann ja durchaus was machen (sowohl auf SC als auch auf Monsterseite). Ist nun nicht so, als dass man nur draufhauen müsste.

Genau das.

Das System bietet ja durchaus mehr Optionen als nur den jeweils besten Angriffsbonus zu benutzen. Sich aktiv Advantage zu beschaffen, z.B. Und die Offenheit von 5E gegenüber Rulings finde ich ist hier auch nur dann ein Nachteil, wenn es in der Gruppe keine Klarheit über die Balance zwischen narrativen Freiheiten und harten Regeln gibt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 17.01.2019 | 18:21
Die drei Trefferregel finde ich eigentlich entspricht gutem Encounterdesign. Kenne das auch, von anderen RPGs, dass die dritte Wunde problematisch ist und entspricht auch klassischen Duellregeln. Wenn der Paladin noch mehr aushält, verkommt der Kampf irgendwie zum langweiligen Paladin runtergrinden. Zumal die AC vom Paladin klassisch ja auch nicht die niedrigste ist, dass heißt, er hält 3 - 7 Schläge aus. Wenn es mehr wären, wäre mir der Kampf ehrlich gesagt zu langweilig.

Naja. Erstens finde ich durchaus, dass ein Eisenhaufen-Nahkampfschwein wie ein Paladin durchaus mehr als 3 Treffer vertragen darf. Zweitens ist das Problem bei diesen aufgebohrten Encountern, dass diese 3 Treffer extrem schnell kumulieren können. Da reichen schon 2 Gegner die gleichzeitig auf dich gehen -- bäm gehst du down, ohne dass du irgendwas dagegen tun könntest. Was ist jetzt daran spannend? Ich find das nur frustrierend.

Und hier sind wie am kritischen Punkt: wenn die Gegner so viel Schaden machen, dass der Held das nicht lange aushält, ist die logische Reaktion, selber Nova zu gehen damit die Gegner ausgedünnt oder tot sind, ehe sie ihren Schaden anrichten können. Zack, sind wir wieder beim Rocket Tag der 3E.
Wenn aber das Damage/Life-Verhältnis klein ist, also eine Figur wenig Schaden macht und viele Treffer aushält, haben wir wieder das ultralangweilige Sumo Padding der 4E.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mouncy am 17.01.2019 | 18:29
Habt ihr das eigentlich in der 4E als besser empfunden?

Ohne wie Ardwulf klingen zu wollen: :D
Da gab es ja doch einiges mehr an Strategie-Gedöns im Kampf, meine ich mal.
Jain. Anfangs war es total toll mit cewl powerz um sich zu ballern, aber die Kämpfe haben sich halt dermaßen in die länge gezogen, dass ich mit dem back to the roots feeling der 5E inzwischen sehr zufrieden bin. Wenn ich "taktische Kämpfe" haben möchte, mit zoning, viel AOE, dots, massiv Zustände usw. schalte ich den Rechner ein und zocke ein RPG oder LoL.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 17.01.2019 | 20:53
Habt ihr das eigentlich in der 4E als besser empfunden?

Was die 4E besser gemacht hat ist dass sie klar gesagt hat dass man die Monster als Gruppe zusammenstellen muss. Es ist ja völlig ok wenn eins der Monster ein Eisen-Panzerschwein ist solange auch ein paar Glasskannonen dabei sind. 5E gibt hier leider keine Hinweise, und ich bin mir auch nicht sicher ob die Designer das wirklich im Blick hatten.

Ansonsten finde ich auch dass die hohen Schadenswerte der 3E ein Irrweg sind. Ich hab lieber Kämpfe die mehr Runden dauern, solange die einzelnen Runden schneller gehen. 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: gilborn am 17.01.2019 | 21:55
Naja. Erstens finde ich durchaus, dass ein Eisenhaufen-Nahkampfschwein wie ein Paladin durchaus mehr als 3 Treffer vertragen darf. Zweitens ist das Problem bei diesen aufgebohrten Encountern, dass diese 3 Treffer extrem schnell kumulieren können. Da reichen schon 2 Gegner die gleichzeitig auf dich gehen -- bäm gehst du down, ohne dass du irgendwas dagegen tun könntest. Was ist jetzt daran spannend? Ich find das nur frustrierend.

Und hier sind wie am kritischen Punkt: wenn die Gegner so viel Schaden machen, dass der Held das nicht lange aushält, ist die logische Reaktion, selber Nova zu gehen damit die Gegner ausgedünnt oder tot sind, ehe sie ihren Schaden anrichten können. Zack, sind wir wieder beim Rocket Tag der 3E.
Wenn aber das Damage/Life-Verhältnis klein ist, also eine Figur wenig Schaden macht und viele Treffer aushält, haben wir wieder das ultralangweilige Sumo Padding der 4E.

Ich finde schon, dass weniger LP und mehr Schaden bei den Monstern was bringt bzw. halte es für DIE Lösung  ;).

Man muss es ja nicht soweit treiben, dass ich wieder bei den Wahrscheinlichkeiten / Lucky Punch Problemen von Stufe 1 angelange und dann wirds auch nicht frustrierend.

Ich sehe es so:
Auf Stufe 1 ist es kacke weil man durch die zu hohe Varianz beim Schaden und zu wenig LP schnell mal eben Abnippelt / Down geht ohne dass man irgendwas gemacht hat.
Auf Stufe 4 bis 6 so ist für mich der sweet spot. Es ist spannend, der Kampf ist angenehm von der Länge, und Würfelglück hat genau den richtigen Einfluss. Weil die Schadenshöhe und deren Varianz zu den TP passt und noch nicht jeder 3 Attacken hat.

Dann beginnt das Elend und es kippt in die andere Richtung.
Die Schaden werden kleiner im Verhältnis zu den TP, somit auch die Varianz.
Mehrfachattacken bringen gar nix außer zusätzliche Länge, man hätte genausogut den Schaden ver-x-fachen können (bei uns optional als Hausregel) und gut ists (damit ist das Verhältnis von Schaden/Runde zwar noch genau gleich aber zumindest steigt die Varianz etwas und die Runden gehen schneller von der Hand).

Deshalb, bei den Gegnern höherer Herausforderungsgrade: TP runter, Schaden rauf, bis man wieder im Sweet Spot von Stufe 4 ist.

Bleibt das Problem mit der Varianz, also:
Größere Würfel beim Schaden, dafür weniger in der Anzahl, dann klappts auch damit und wenn mir der Spielraum ausgeht mache ich halt anstatt 3W12+7 einfach W12x3+7.
Und schwupps, hält der Paladin hält mal 4, meistens 5, manchmal aber auch 6 Treffer aus, wenn Krits ins Spiel kommen auch schon mal 3.

Ich fänds geil.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 18.01.2019 | 02:00
Hmh. Zumindest ist 5E viel eher deine Edition, als es meine ist. Mir ist der RNGeezus-Faktor (was du Varianz nennst) bei 5E so schon zu hoch; das noch weiter anzuheben würde für mich das Spiel vollends zu Snakes and Ladders erodieren. Allerdings komme ich auch grundsätzlich aus dem Camp, dass für ein schönes Rollenspielerlebnis nichts so störend ist wie die Würfel. Insofern, YMMV.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 18.01.2019 | 02:07
Mehrfachattacken bringen gar nix außer zusätzliche Länge, man hätte genausogut den Schaden ver-x-fachen können (bei uns optional als Hausregel) und gut ists

Das ist wahr. Wie ich mich in D&D verliebt habe, als ich erfahren habe, dass es nur eine Attacke und keine Parade gibt und daher alles doppelt so schnell wie in DSA geht, nur um später zu erfahren, dass in D&D jeder 5 Attacken und 5 mal so viele Hitpoints hat und es noch viel zäher ist.

Letztlich bringe ich einfach weniger komische Monster und mehr Menschen Level X als Gegner, macht die Kämpfe schneller und spannungsvoller. Wenn es zulange dauert, kommt der gute alte Schrei der Todesfee. Den schätze ich mehr, als endlos hohe Hitpoints.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.01.2019 | 04:36
Das ist wahr. Wie ich mich in D&D verliebt habe, als ich erfahren habe, dass es nur eine Attacke und keine Parade gibt und daher alles doppelt so schnell wie in DSA geht, nur um später zu erfahren, dass in D&D jeder 5 Attacken und 5 mal so viele Hitpoints hat und es noch viel zäher ist.

Letztlich bringe ich einfach weniger komische Monster und mehr Menschen Level X als Gegner, macht die Kämpfe schneller und spannungsvoller. Wenn es zulange dauert, kommt der gute alte Schrei der Todesfee. Den schätze ich mehr, als endlos hohe Hitpoints.
Dass das nicht für die 5E stimmt, ist Dir hoffentlich klar.

Mehrfachattacken machen natürlich dann Sinn, wenn man die Bewegungsregeln von 5E auch dazu nutzt. Wenn ich nur stumpf auf einen Gegner (als Monster) draufhaue...ja, dann sind sie sinnlos.

Warum Gilborn an den HP der Monster schrauben will (nach unten), finde ich auch seltsam. Mal eben gerade nachgeguckt, was die so haben: z. B. Nalfeshnee (CR 13) 184 HP, Vampires (Warrior/Spellcaster, CR 15) 144 HP und Ice Devil (CR 15) 180 HP. Für eine gut eingespielte Truppe sind das 2 - 3 Runden...und das ist zu langsam? Sehe ich nicht so...und wenn es viel länger dauern sollte, besteht das Problem bei den Charakteren, nicht bei den Monstern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.01.2019 | 10:42
Habt ihr das eigentlich in der 4E als besser empfunden?

Ohne wie Ardwulf klingen zu wollen: :D
Da gab es ja doch einiges mehr an Strategie-Gedöns im Kampf, meine ich mal.

Come to the dark side. ^^

Nein, eine der wesentlichen Änderungen der 5e (man muss sich ja immer wieder klar machen, eigentlich ist das Chassis des Systems viel näher an 4E als an anderen Editionen...es ist eine abgespeckte 4E die viele der dort etablierten Mechaniken in anderer, zumeist auf weniger Designaufwand ausgelegter Form neu einbringt) war eben die Streichung zweier Ebenen an Monsterrollen (eben Minion, Standard, Elite, Solo sowie als zweite Ebene Skirmischer, Controller etc.)

Für die Designer bedeutet dies, das es weniger Aufwand gibt Monster zu designen. Man braucht halt nicht mehr 10 verschiedene Goblins die sich alle unterscheiden und aus denen sich die Spielleiter dann eine tolle Goblingruppe basteln können die auf die Spieler zukommen. Sondern eben den einen Goblin.

Auf niedrigen Stufen merkt man dies weniger weil es insgesamt dort genug Alternativen gibt. Auf hohen spürt man es eher.

Diesen Aufwand den die Designer sich sparen (und das ja auch nicht weil sie faul sind, sondern weil es eben offenbar ein kleineres Team und weniger Geld gab) kann man als Spielleiter aber natürlich jederzeit wieder reinbringen. Niemand hindert jemanden daran die Monsterrollen wieder einzuführen - ob nun formal oder einfach nur im Hinterkopf - und wieder vielfältigere, abwechslungsreichere Monster zu bauen. Man muss halt nur das was die Designer nicht gemacht haben nachholen.

Oder eben doch zu dem greifen was sie mal gemacht haben, früher. Letztlich ist es eben auch so, dass wenn man alles wieder hinzufügen würde was damals gestrichen wurde sich die Frage stellt: Warum?

Die 5E soll ja durchaus ein Alleinstellungsmerkmal haben und dieser Fokus auf die Core Story und auf schlichteres Design kann so etwas sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Exar am 18.01.2019 | 11:13
Das ist wahr. Wie ich mich in D&D verliebt habe, als ich erfahren habe, dass es nur eine Attacke und keine Parade gibt und daher alles doppelt so schnell wie in DSA geht, nur um später zu erfahren, dass in D&D jeder 5 Attacken und 5 mal so viele Hitpoints hat und es noch viel zäher ist.

Kann ich so nicht unterschreiben. Die Kämpfe in meiner DSA 4.1 Gruppe sind im Vergleich zu den Kämpfen in meinen D&D 5 Gruppen viel länger, zäher und langweiliger.
Und das obwohl wir schon einige Dinge weglassen (nicht nur die Ausdauer, was wohl eh jeder macht).
Vielleicht ist mein Blick deshalb auch etwas getrübt, weil ich es halt schlimmer kenne, aber am Kampfsystem (nicht: Monsterstärken) von D&D 5 kann ich nicht sooo viel aussetzen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 18.01.2019 | 13:55
Ja das war vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt. Ich mag beiden Systemen die Kämpfe und in der Tat sind in D&D5 recht schnell und abwechslungsreich. Ist also keine spezielle Kritik an D&D5. Trotzdem würde ich die Mehrfachattacken am liebsten weglassen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 18.01.2019 | 14:53
Was mich bei den Mehrfachattacken der 5E in erster Linie stört ist, das mir zu oft vorab klar ist wer wie viele Angriffe haben wird. Das empfinde ich narrativ aber als sehr problematisch, da es oft zu "und dann haut Max 3x zu, dann das Monster 2x, dann wieder Max 3x, dann wieder das Monster 2x" wird.

Gegenüber der 3e/3.5 Zeit ist es schon etwas besser, weil es Möglichkeiten gibt einzelne Attacken zu ersetzen und damit etwas mehr Abwechslung gibt. Aber trotzdem war die Lösung der Vorgängeredition, dass die Anzahl der Attacken davon abhängt was man konkret tut aus erzählerischer Sicht wesentlich schöner und spannender - weil ich dann eben auch als SL nicht vorab sagen kann ob Max nun 3x zuhaut oder doch nur 1x oder sonstwas macht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: gilborn am 18.01.2019 | 18:31
Warum Gilborn an den HP der Monster schrauben will (nach unten), finde ich auch seltsam. Mal eben gerade nachgeguckt, was die so haben: z. B. Nalfeshnee (CR 13) 184 HP, Vampires (Warrior/Spellcaster, CR 15) 144 HP und Ice Devil (CR 15) 180 HP. Für eine gut eingespielte Truppe sind das 2 - 3 Runden...und das ist zu langsam? Sehe ich nicht so...und wenn es viel länger dauern sollte, besteht das Problem bei den Charakteren, nicht bei den Monstern.
Zu den HP: Du hast tatsächlich recht, wenn ich beim letzten Kampf zurückdenke bei uns, so viele KR waren das gar nicht... der Kampf hat trotzdem so lange gedauert. Auch das mit dem Schaden ist, wenn man alles zusammenrechnet nicht soo schlimm (Ein Level 24 Drache hat schon sehr viel Schaden / Runde, er verteilt sich nur auf 6-7 Angriffe die er pro KR hat).

Ich möchte meine Kritik also ändern in:
Damage / Angriffswurf ist zu niedrig in Kombination mit zu vielen Angriffswürfen/Runde (+die zu geringe Varianz).

Und jetzt bin ich neugierig, vielleicht kannst du ja auch das entkräften (zumindest etwas, das Zeitproblem wird ja dadurch nicht geändert):
Mehrfachattacken machen natürlich dann Sinn, wenn man die Bewegungsregeln von 5E auch dazu nutzt. Wenn ich nur stumpf auf einen Gegner (als Monster) draufhaue...ja, dann sind sie sinnlos.
Wir nutzen die Bewegungsregeln, auch Battlemaps, dennoch ist der Kampf nur mäßig dynamisch. Warum machen da Mehrfachattacken Sinn?

Mein jetziges Verständnis: Wenn ich von Gegner zu Gegner renne ist das meines Erachtens taktisch unklug weil ich
EDIT: Die Kritik gilt ab Stufe 8 oder so
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: gilborn am 18.01.2019 | 18:33
Kann ich so nicht unterschreiben. Die Kämpfe in meiner DSA 4.1 Gruppe sind im Vergleich zu den Kämpfen in meinen D&D 5 Gruppen viel länger, zäher und langweiliger.
Und das obwohl wir schon einige Dinge weglassen (nicht nur die Ausdauer, was wohl eh jeder macht).
Vielleicht ist mein Blick deshalb auch etwas getrübt, weil ich es halt schlimmer kenne, aber am Kampfsystem (nicht: Monsterstärken) von D&D 5 kann ich nicht sooo viel aussetzen.
Auf welcher Stufe waren die Spielercharaktere?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.01.2019 | 20:25
Also der Damage pro Angriffswurf ist bei vielen Monstern aus dem MM definitiv zu niedrig. Da lacht der geneigte Abenteurer ja drüber. Bsp.: Ice Devil: Der macht mit allen Angriffen (immerhin drei) gegen AC 18 mal mickrige 41,6 Schaden im Schnitt (Crits nicht einbezogen, geht also noch ein wenig hoch; bin aber gerade zu vollgefressen, um das genau auszurechnen).

Zitat
Wir nutzen die Bewegungsregeln, auch Battlemaps, dennoch ist der Kampf nur mäßig dynamisch. Warum machen da Mehrfachattacken Sinn?

Mein jetziges Verständnis: Wenn ich von Gegner zu Gegner renne ist das meines Erachtens taktisch unklug weil ich

- den Schaden auf viele Gegner verteile statt dass einer mal liegt,
- zum Anderen handle ich mir jedes Mal eine Gelegenheitsattacke ein

Es lohnt sich nicht immer, aber manchmal sogar so sehr, dass sich sogar eine Gelgenheitsattacke im Zweifel lohnt. Falls Du es besitzt, guck Dir mal den Flind aus Volo´s Guide to Monsters an. Der sollte unbedingt mit jedem seiner 3 Angriffe jemand anderen angreifen (oder zumindest mit 2): Angriff 1 verwirrt den Gegner (lässt ihn Random Target angreifen) , Angriff 2 macht Schaden, Angriff 3 lähmt. Damit kann ich temporär 2 SC aus dem Spiel nehmen.

Noch heftiger wird es im Tome of Beasts: Habe mal den "Star-Spawn of Cthulhu" genommen. Der fliegt mit 50 ft und hat teilweise Reach, womit die Gelegenheitsattacken ausfallen dürften. Attacke 1 nimmt er den Magier ins Visier und neben Schaden macht der erstmal einen CON DC 20 Wurf. Wenn nicht geschafft, wird er gasförmig und ist erstmal vom Spielfeld. Attacke 2 nehme ich mir den Paladin vor, greife ihn an und er muss einen DEX DC 15 schaffen oder er wird mal kurz teleportiert. Ein Fluss/See in der Nähe würde sich anbieten. Und als letzten Angriff schnappe ich mir, was übrig bleibt und haue für 33 Damage zu.

Solche Sachen gehen natürlich auch bei SC. Monk mit Stunning Fist oder Battlemaster mit Manövern wie Trip, etc.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 18.01.2019 | 21:00
Also der Damage pro Angriffswurf ist bei vielen Monstern aus dem MM definitiv zu niedrig. Da lacht der geneigte Abenteurer ja drüber. Bsp.: Ice Devil: Der macht mit allen Angriffen (immerhin drei) gegen AC 18 mal mickrige 41,6 Schaden im Schnitt

Und wieso sollte das zu niedrig sein? Auf den Stufen, wo ein Ice Devil eine echte _Bedrohung_ für die Gruppe sein soll, wird der typische SC wahrscheinlich irgendwas zwischen 80 und 100 HP haben. Und für eine Level 14 Gruppe wiederum, die durchaus 120HP oder mehr pro Nase haben _kann_, _soll_ das Viech ja nur eine "mäßige" Herausforderung darstellen.
Warum ist es da jetzt unbedingt erforderlich, dass der Teufel den SC spätestens in der zweiten Runde auf die Bretter schicken muss? Das führt doch nur wieder zur Rocket-Tag Damage-Eskalation. "UMGOTTESWILLENLASSTIHNNICHTHANDELN!" *FirstStrikeNova* *FWOOOSH*
Macht das jetzt das Spiel besser und die Kämpfe spannender?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.01.2019 | 21:11
Und wieso sollte das zu niedrig sein? Auf den Stufen, wo ein Ice Devil eine echte _Bedrohung_ für die Gruppe sein soll, wird der typische SC wahrscheinlich irgendwas zwischen 80 und 100 HP haben. Und für eine Level 14 Gruppe wiederum, die durchaus 120HP oder mehr pro Nase haben _kann_, _soll_ das Viech ja nur eine "mäßige" Herausforderung darstellen.
Warum ist es da jetzt unbedingt erforderlich, dass der Teufel den SC spätestens in der zweiten Runde auf die Bretter schicken muss? Das führt doch nur wieder zur Rocket-Tag Damage-Eskalation. "UMGOTTESWILLENLASSTIHNNICHTHANDELN!" *FirstStrikeNova* *FWOOOSH*
Macht das jetzt das Spiel besser und die Kämpfe spannender?
Es wird keine 2. Runde geben, wenn die SC etwas drauf haben. Abgesehen davon, dass es in 5E eben auch mal Sinn macht, in-fight zu heilen. Der Ice Devil ist für eine Level 11/12-Gruppe als "Hard" deklariert. Das ist er aber für viele Gruppen einfach nicht, weil er keine wirkliche Bedrohung darstellt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 18.01.2019 | 21:15
Aber wo ist da der Sinn, den Schadenssausstoß zu erhöhen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 18.01.2019 | 21:23
Aber wo ist da der Sinn, den Schadenssausstoß zu erhöhen?
Dass er mal bedrohlich wird?

Gut, hier kommen wir vielleicht wieder an den Punkt, an dem man über Spielweisen philosophieren kann. Aber ein Encounter der Stufe "Hard" sollte imho eine Gruppe/einzelne Charaktere wenigstens in ernsthafte Gefahr bringen (sprich: Da muss man mal was tun, damit nicht die Death Throws genutzt werden müssen). Ansonsten kann ich auch statt Encountern Schüsseln mit EXP an den Wegrand stellen, übertrieben gesagt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 18.01.2019 | 23:36
Ich wiederhole mich: das einzige was du damit bewirkst ist, dass die Gruppe Nova geht, und inwiefern macht das jetzt das Spiel besser?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 00:39
Ich wiederhole mich: das einzige was du damit bewirkst ist, dass die Gruppe Nova geht, und inwiefern macht das jetzt das Spiel besser?
Dann geht sie Nova, alles okay. Halt mit dem Risiko, dass sie es beim nächsten Gegner eben nicht kann. D&D ist und war auch ein Spiel des Ressourcenmanagement und wenn der Fighter seinen Action Surge rausgehauen hat, dann muss er beim nächsten Gegner halt anders vorgehen.

Gegner, die keine Bedrohung darstellen, sind verschwendete Zeit (imho). Sowas braucht ein SL nicht vorzubereiten. Deswegen sollten (auch wegen der Action Economy-Problematik bei einzelnen Gegnern) "Brocken" über ein paar HP haben, damit sie eben nicht jedesmal mit "White Hits" runtergeklopft werden.

Nimm doch mal einfach 3 Damage Dealer (die Melees haben +1 Waffen):
Fighter 12 macht ca. 0,65*3*(8,33+6)~28 Damage.
Rogue 12 macht ca. 0,65*(24,5+6)~20 Damage.
Warlock 12 macht ca. 0,65*3*(5,5+5)~20 Damage.

68 Damage, ohne Crits drin zu haben. Das machen sie 3 Runden (2 Runden, wenn der 4. in der Gruppe nicht als Buffer/Healer fungiert), der Ice Devil fällt um. Bei einem Hard Encounter. Wenn der Ice Devil da nicht mit Damage dagegenhält, empfände ich das als unbefriedigend, egal auf welcher Seite des Tisches ich sitzen würde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 19.01.2019 | 00:47
Was heißt denn Nova? Also wenn die Runde immer Nova geht, wenn es spannend wird und man nur die Wahl hat, zwischen nova und langweilig, entscheide ich mich für nova.

Und wenn ich Nova nicht mag, ändere ich etwas:
1. Auf Level 1 geht niemand nova. XP gibts nicht.
2. "Habe ich das richtig verstanden, dass dein rechtschaffen guter Charakter in einer Kindertagesstätte einen Höllenschlundteufel beschwören möchte? Der kleine Norman guckt dich mit ängstlichen Kulleraugen an."
3. Nein, den Feuerballzauber kannst du nicht lernen. Wenn du nova gehst, macht das doch keinen Spaß.

Ich finde D&D eignet sich halt auch gut für Nova. Ich spiele auch gerne Cthulu Amateure, aber in D&D mag ich es, wenn die Gruppe Nova geht.

Aber ich mag auch andere Ideen: Bspw. die Gruppe muss unbewaffnet aus einem riesigen Gefängnisdungeon ausbrechen, in dem keine Magie wirkt. Es gibt tausend Möglichkeiten. Ich spiele auch nicht alle Kämpfe aus. Es reicht zu erzählen: "Da waren ein paar Monster mit vielen HP und wenig Damage, nach einem langen Kampf ringt ihr sie nieder..." Aber die ausgespielten Kämpfe sollten spannend sein.

Edit:  "UMGOTTESWILLENLASSTIHNNICHTHANDELN!" klingt viel spannender als: "Wir unterhalten uns einfach weiter und ignorieren ihn. Mit dem damage output ist der eh nicht gefährlich."
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 19.01.2019 | 01:03
Gegner machen zuwenig Schaden? Imho vor allem, weil sie kaum mal an der Reihe sind, bevor sie ins Gras beißen.
In meiner Grabmal der Vernichtung Kampagne sind die fiesesten Gegner bis jetzt auch definitiv die Pflanzen gewesen. Sind unentdeckbar, haben dadurch den Erstschlag, hauen dann bei Erfolg brutalsten Schaden raus und können einen Stufe-3-SC in 1-2 Runden auf 0 TP bringen. Sobald die Gruppe sich aber von der Überraschung erholt und reorganisert hat, sind die genauso Toast wie alle anderen Gegner. Die anderen sind allerdings meist vorher bemerkbar und da geht das Spiel Kill-the-Mob gleich in der ersten Runde los. Mit nem Pala als Tank treffen die auch viel zu selten und jede verfehlte Attacke entwertet den Encounter bis zur Bedeutungslosigkeit. Meine Spieler haben vor den Bäumen im Dschungel mittlerweile wesentlich mehr Angst als vor den Trollen und Tyranno Zombie Saurus.

They became a group of Durkons!!! :o
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 01:04
Nova gehen heisst in diesem Kontext, den maximal möglichen Schaden so schnell wie möglich rauszuhauen, um im Idealfall den Gegner ausgeschaltet zu haben, bevor er überhaupt dran war.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 02:20
Zitat
Edit:  "UMGOTTESWILLENLASSTIHNNICHTHANDELN!" klingt viel spannender als: "Wir unterhalten uns einfach weiter und ignorieren ihn. Mit dem damage output ist der eh nicht gefährlich."

1. habe ich in jetzt etwa 28 Jahren Rollenspiel noch NIE erlebt, dass eine Gruppe gesagt hätte "Den Gegner ignorieren wir einfach, der braucht ja mindestens 3 Runden um einen von uns zu töten".

2. Davon abgesehen habe _ich persönlich_ auch mit der Nova kein Problem, aber ich kenn das doch: dann geht wieder das Rumgenöle und Geheule los, dass die pöhsen pöhsen Purchen ja das schöne Monster weggenuket haben bevor es was machen konnte, und überhaupt sei ein Kampf der nach einer Runde vorbei ist doch unbefriedigend, blablub.

Das ist aber generell so ein Pseudo-Dilemma, das ich schon bei vielen SLs erlebt und auch hier gelesen habe: "Die haben alles gezündet was sie hatten und mein schönes Monster in einer Runde gelegt, dabei hatte ich es extra so stark gemacht dass es einen SC pro Runde aus dem Kampf hätte nehmen können" -- finde den Fehler.

Mal davon abgesehen,

Zitat
und wenn der Fighter seinen Action Surge rausgehauen hat, dann muss er beim nächsten Gegner halt anders vorgehen.

Wie "anders" soll er denn vorgehen? Ausgerechnet der Fighter, der in D&D wirklich NICHTS kann außer "I hit it with a stick"?

--

Wohlgemerkt: ich hab auch kein Patentrezept dafür, wie man 5E-Kämpfe spannend bekommt. Ich habe lediglich ausreichend Erfahrung mit SLs, die ihre Encounter durch die Decke aufpumpen und kann aus dieser Erfahrung nur die Lehre ziehen: so nicht.

Einen der spannendsten 5E-Kämpfe hatten wir im Gegenteil, als der SL die _Defensive_ der Gegner (und insbesondere des Bosses) stark aufgewertet hat -- die Gegner waren nicht schwerer zu treffen; sie wurden nur ganz nach Borg-Art nach wenigen Treffern resistent und dann immun gegen die jeweilige Schadensquelle. Das ist jetzt auch kein Muster das man beliebig oft wiederholen kann, aber dieses eine Mal war es in der Tat spannend.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 19.01.2019 | 02:54
habe ich in jetzt etwa 28 Jahren Rollenspiel noch NIE erlebt, dass eine Gruppe gesagt hätte "Den Gegner ignorieren wir einfach, der braucht ja mindestens 3 Runden um einen von uns zu töten".

Gab es in meinen Runden früher häufiger. Nicht nur mit 13 sondern auch mit 20. Heute ist das schlechtes Rollenspiel für mich und ich sage das nicht mehr. Aber gedacht wurde es noch länger und die Augen werden verdreht über das schlechte Rollenspielsystem und das schlechte Encounterdesign des SL. Gibt es natürlich bei D&D und ähnlichen eher als bei Cthulhu. Spricht für deine Runden, wenn es das da nicht gibt und ist in den letzten Jahren bei mir auch nicht mehr vorgekommen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 19.01.2019 | 06:33
Wie "anders" soll er denn vorgehen? Ausgerechnet der Fighter, der in D&D wirklich NICHTS kann außer "I hit it with a stick"?

Regelseitig wird da leider nichts anderes unterstützt. Insofern ist das eine völlig berechtigte Kritik am System.

Aber wir sind hier beim P&P das gegenüber dem PC-RPG den Riesenvorteil hat das man Dinge tun kann die nicht in den Regeln stehen. Gar nicht so lange her das in einem Kampf gegen einen Riesendämon der Kämpfer unserer Gruppe am Rücken des Viechs hochkraxelte um ihm die Waffe direkt in den Schädel zu rammen. Sowas klappt gut wenn die Spieler nicht nur innerhalb des "Regelkorsettes" denken und der SL derartige Ideen unterstützt statt sie abzuschmettern oder unmöglich schwer zu machen.

Letztlich kann der Fighter all die coolen Dinge machen die wir aus Filmen, Comics und Videospielen kennen. Die Gruppe muß nur wollen und Spaß daran haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 07:53
@ Feuersänger:
Naja, wenn der SL Schnappatmung bekommt, weil sein Monster durch intensiven Ressourceneinsatz (oder Cleverness) getötet wurde...dann ist eh alles verloren.  ;D
Als SL wäre ich nur nicht amüsiert, wenn eben ein Gegner, der "gefährlich" sein sollte, mit einfachem Draufhauen in 2,5 Runden abgefrühstückt wird, ohne dass jemals ernsthaft Gefahr für die SC bestand.

Zitat
Wie "anders" soll er denn vorgehen? Ausgerechnet der Fighter, der in D&D wirklich NICHTS kann außer "I hit it with a stick"?
Ich meinte auch durchaus im Kampf. Und sicher hat er da eben die Möglichkeiten, die Runenstahl aufzählt. Shove, Grapple, Sunder, etc...alles in der 5E über Rulings/Optional Rules möglich.

Ansonsten hat der Fighter (Champion) tatsächlich nicht viel. Aber gerade ein Battlemaster, der "nur" sein Action Surge rausgehauen hat, hat ja durchaus noch seine Manöver, mit denen er punkten kann. Und ganz im Zweifel müssen ihn dann die Kameraden auch mal hochbuffen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 19.01.2019 | 08:55
Nova gehen heisst in diesem Kontext, den maximal möglichen Schaden so schnell wie möglich rauszuhauen, um im Idealfall den Gegner ausgeschaltet zu haben, bevor er überhaupt dran war.
Ich know.

Meine Erfahrung ist in dem Zusammenhang, dass die Monster sowieso unter Fokusfire dermaßen schnell zusammenbrechen, dass eine Konzentration der Gruppe auf ein starkes Monster inklusive "Nova gehen" selbst "Deadly Monsters" in 1-2 Runden ausknockt.
Wenn man da dann auch noch in der einen Runde, in der das Monster dann doch auch selbst was machen kann, auch noch den Angriffswurf vergeigt, sind selbst als tödlich gewertete Encounter einfach nur ein Witz. Wenige starke Monster sind zu schnell down, um eine Bedrohung zu sein und viele kleine Monster haben zu niedrige Angriffswerte, um überhaupt verlässlich zu treffen. Wenn eine 5-Mann-Truppe Stufe 2 mit einem 20 Mann starken Goblinstamm fast den Dschungelboden aufwischt, bekomme ich meine Zweifel an der Wirksamkeit des Monsterdesigns. Ganz von dem narrativen Problemen mal abgesehen.

Was ich als SL tatsächlich sehr unbefriedigend finde. Um einen Kampf mal spannend zu gestalten, muss ich die Gruppe irgendwie daran hindern, überhaupt an den Gegner heranzukommen. Was durch Umgebung oder Überraschung noch halbwegs funktioniert, aber IMMER unentdeckbare Assassinenmonster hinter Gräben oder Gittern oder in der Luft wird sehr schnell fade. Abgesehen davon, dass eine im Fernkampf starke Gruppe auch sowas schnell aushebelt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 09:03
@ Sashael:
Du bist nur dazwischen gerutscht, war für Alucard gedacht. ;)

Wie gesagt, die Kobold Press Bücher bieten da einige gute Ansätze, nicht nur im Sinne von "More Damage", sondern eben auch besonderen Fähigkeiten.  Nur die Action Economy können sie halt auch nicht ändern, da helfen bei richtig dicken Gegnern nur die Legendary Actions oder man muss mit Gruppen arbeiten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 19.01.2019 | 09:49
Wohlgemerkt: ich hab auch kein Patentrezept dafür, wie man 5E-Kämpfe spannend bekommt. Ich habe lediglich ausreichend Erfahrung mit SLs, die ihre Encounter durch die Decke aufpumpen und kann aus dieser Erfahrung nur die Lehre ziehen: so nicht.

Ich denke, einfach nur am Schadensrennen bis zur Null-TP-Ziellinie herumzufriemeln, wird die Kämpfe so oder so nicht wirklich interessanter machen. Da braucht's schlicht und ergreifend Beteiligte, die auch noch ein paar andere Tricks und Kniffe in petto haben, als jede Runde immer nur wieder "ich haue drauf" zu sagen -- und nach allem, was man als Außenstehender so hört, hat sich 5e da eben nicht so sehr mit Ruhm bekleckert.

Möglicherweise hilfreiches Matt Colville-Video zum Thema "Using 4E to make 5E Combat more fun" hier (https://www.youtube.com/watch?v=QoELQ7px9ws) (knappe Stunde Laufzeit, englisch).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: gilborn am 19.01.2019 | 10:07
Es lohnt sich nicht immer, aber manchmal sogar so sehr, dass sich sogar eine Gelgenheitsattacke im Zweifel lohnt. Falls Du es besitzt, guck Dir mal den Flind aus Volo´s Guide to Monsters an. Der sollte unbedingt mit jedem seiner 3 Angriffe jemand anderen angreifen (oder zumindest mit 2): Angriff 1 verwirrt den Gegner (lässt ihn Random Target angreifen) , Angriff 2 macht Schaden, Angriff 3 lähmt. Damit kann ich temporär 2 SC aus dem Spiel nehmen.

Noch heftiger wird es im Tome of Beasts: Habe mal den "Star-Spawn of Cthulhu" genommen. Der fliegt mit 50 ft und hat teilweise Reach, womit die Gelegenheitsattacken ausfallen dürften. Attacke 1 nimmt er den Magier ins Visier und neben Schaden macht der erstmal einen CON DC 20 Wurf. Wenn nicht geschafft, wird er gasförmig und ist erstmal vom Spielfeld. Attacke 2 nehme ich mir den Paladin vor, greife ihn an und er muss einen DEX DC 15 schaffen oder er wird mal kurz teleportiert. Ein Fluss/See in der Nähe würde sich anbieten. Und als letzten Angriff schnappe ich mir, was übrig bleibt und haue für 33 Damage zu.

Solche Sachen gehen natürlich auch bei SC. Monk mit Stunning Fist oder Battlemaster mit Manövern wie Trip, etc.
Danke für die Ausführungen!
Die Kritik an der Kampfdauer bleibt natürlich bestehen aber ich sehe den Punkt.
Wobei das Ganze die Problematik die von Ardwulf beschrieben wird, nochmals verstärkt ( https://www.tanelorn.net/index.php/topic,95764.msg134708413.html#msg134708413 ).
Will ich mir das Rumgerenne zwischen den Kämpfenden vorstellen wo einer gestunnt, der nächste betäubt, etc. wird, geht das schon Richtung Benny Hill.
An der Stelle will ich auch mal etwas loben: Die legendären Aktionen finde ich sehr gelungen, wenn mächtige Monster, die ja (zumindest bei mir) oft alleine auftreten, lockert es den Kampf auf wenn sie mal dazwischen dran sind (passt natürlich irgendwie nicht zu meiner grundsätzlichen Kritik, aber das funktioniert ganz gut).

Grundsätzlich habe ich ein Problem mit dem Encounterdesign, wie Feuersänger geschrieben hat, kann man die usprüngliche Tabelle auch bei Tödlich in die Tonne treten. Aber was bleibt dann von der Herausforderung übrig?
Es liegt am Spielleiter die zu kreiren. Das klappt dann wohl mit Erfahrung ganz gut, aber seine Erfahrung ist ja doch nur Anhand der Gruppe entstanden. Also macht er einen Encounter für diese Gruppe, der spannend ist. Wenn ich aber kein festes, mathematisches System habe, das mir sagt, das und das Monster musst du mit der und der Stufe packen - dann ist dieser ganze Herausforderungsgedanke doch nur noch Illusion. Ich Level auf, und der SL liefert dazu passende Gegner. Das ganze Optimieren am Charakter, das wohl für die meisten DnD Spieler der Spaß an der Sache ist, fühlt sich da für mich nur wie eine Luftnummer an.

PS: Aber bevor ich noch weiter herummaule und es jemand merkt sag ich es selber:
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Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 10:31
Zitat
Also macht er einen Encounter für diese Gruppe, der spannend ist. Wenn ich aber kein festes, mathematisches System habe, das mir sagt, das und das Monster musst du mit der und der Stufe packen - dann ist dieser ganze Herausforderungsgedanke doch nur noch Illusion. Ich Level auf, und der SL liefert dazu passende Gegner. Das ganze Optimieren am Charakter, das wohl für die meisten DnD Spieler der Spaß an der Sache ist, fühlt sich da für mich nur wie eine Luftnummer an.
Das CR System stand seit jeher auf nicht so stabilen Füßen. Aber man muss sich auch mal von dem Gedanken lösen, immer nur "mundgerechte" Encounter zu designen. Das muss beiden Seiten klar sein.
Talwyn hat mal das schöne Beispiel aus seiner Gruppe gebracht, in dem die Gruppe durch "Tricks" einen wirklich harten Encounter trivialisiert hat. Gehört dazu, genau so, dass evtl. auch mal Flucht eine Option sein kann, wenn durch verschiedene Umstände der Encounter nicht gut läuft für die SC.

Was Du als Benny Hill bezeichnest, nennen gerade beim Monk dann einige Martial Arts. Glas halb voll, Glas halb leer. Arldwulfs Kritik geht allerdings auch bei mir ins Leere, denn gerade bei Monstern (aber auch bei SC) weiss ich es häufig nicht, was kommt. Wählen sie nun eine Attack Action oder, falls vorhanden, eine der anderen Actions, sofern vorhanden. Bsp. Ranger: Nimmt er "Volley" oder feuert er "nur" 2 Schüsse ab?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 14:01
Mal noch generell etwas zu Extra-Attacken (in Bezug auf "Kosten viel Zeit..."):
Wir haben 40 mögliche Classes/Subclasses im PHB, von denen, dauerhaft, nur 15 Extra-Attacken bekommen (mit Haste werden es ein paar mehr). Wenn ich das auf Classes einschränke, sind es 7 von 12, wobei nicht jede Subclass zwingend Zusatzattacken bekommt (vgl. Bladelock).

Natürlich wird es nervig, wenn der DW-Elven Fighter (mit Haste gebufft und Action Surge zündend) und der Half-Elven Sorcelock (mit Quicken Spell) in einer Runde nacheinander dran sind. Der erste wirft im Extremfall 33 d20, der zweite 24 d20 (ich würde solche Spieler allerdings zwingen, mindestens 3 d20 dabei zu haben; dann reduziert es sich auf 11 bzw. 8 Würfe mit jeweils 3 d20).  :gasmaskerly:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 19.01.2019 | 14:51
Regelseitig wird da leider nichts anderes unterstützt. Insofern ist das eine völlig berechtigte Kritik am System.

Aber wir sind hier beim P&P das gegenüber dem PC-RPG den Riesenvorteil hat das man Dinge tun kann die nicht in den Regeln stehen. Gar nicht so lange her das in einem Kampf gegen einen Riesendämon der Kämpfer unserer Gruppe am Rücken des Viechs hochkraxelte um ihm die Waffe direkt in den Schädel zu rammen. Sowas klappt gut wenn die Spieler nicht nur innerhalb des "Regelkorsettes" denken und der SL derartige Ideen unterstützt statt sie abzuschmettern oder unmöglich schwer zu machen.

Letztlich kann der Fighter all die coolen Dinge machen die wir aus Filmen, Comics und Videospielen kennen. Die Gruppe muß nur wollen und Spaß daran haben.

Ich kann den ganzen Terz hier auch nur teilweise nachvollziehen. Das Spiel ist halt ein Rollenspiel mit laut Eigendefinition noch zwei andere wesentliche Bestandteile außer Kampf und kein reines Tabletop. Wenn man eher das will dann kann man doch auf 3.5/PF o Hausregeln zurueckgreifen...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 19.01.2019 | 15:01
Ich kann den ganzen Terz hier auch nur teilweise nachvollziehen. Das Spiel ist halt ein Rollenspiel mit laut Eigendefinition noch zwei andere wesentliche Bestandteile außer Kampf und kein reines Tabletop. Wenn man eher das will dann kann man doch auf 3.5/PF o Hausregeln zurueckgreifen...

Ich kann das schon nachvollziehen - D&D hat, was Fertigkeiten und Talente angeht schon eine starke Schlagseite in Richtung Kampf. Da kann man grundsätzlich erwarten, dass sich die Designer genug Gedanken gemacht haben, damit dieser Spielbestandteil auch interessant ist.
Mich persönlich stören andere Sachen bei D&D5 allerdings ohnehin mehr; und, wie Rhylthar schon ausgeführt hat, zeigen die Kobold Press-Produkte ja auch, dass sich innerhalb des 5e-Systems durchaus interessante Dinge anstellen lassen (zudem finde ich Legendary und Lair Actions durchaus nett).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 15:05
33? 24? Magst mal aufdröseln wie du auf diese Zahlen kommst? Mich lässt meine Phantasie ein wenig im Stich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 15:58
33? 24? Magst mal aufdröseln wie du auf diese Zahlen kommst? Mich lässt meine Phantasie ein wenig im Stich.
Dual Wield-Elven Fighter mit Elven Accuracy Feat (Xanathar´s Guide to Everything) plus Advantage plus Haste plus Action Surge--> 11 Attacken, jede Attacke mit 3d20, choose highest.
Half-Elf Sorcelock mit Elven Accuracy Feat und Quicken Spell--> 8 Eldritch Blasts, jeder Blast-Angriff mit 3d20, choose highest.

Beide natürlich in sehr hohen Levelbereichen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 16:02
Ah, Elven Acc kannte ich nicht, weil ich XGtE geskippt habe.
Heisst also, immer wenn du Advantage auf einen Angriff hast, wirfst du 3D20 statt 2D20?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 16:08
Ah, Elven Acc kannte ich nicht, weil ich XGtE geskippt habe.
Heisst also, immer wenn du Advantage auf einen Angriff hast, wirfst du 3D20 statt 2D20?
Ja, was ich letztens gefragt habe im Stochastik-Thread.

Zitat
The accuracy of elves is legendary, especially that of elf archers and spellcasters. You have uncanny aim with attacks that rely on precision rather than brute force. You gain the following benefits:

- Increase your Dexterity, Intelligence, Wisdom, or Charisma score by 1, to a maximum of 20.
- Whenever you have advantage on an attack roll using Dexterity, Intelligence, Wisdom, or Charisma, you can reroll one of the dice once.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 16:20
Und das zählt als _halber_ Feat?
Ich will nie wieder Gejammer über GWM hören. :p
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 16:32
Und das zählt als _halber_ Feat?
Ich will nie wieder Gejammer über GWM hören. :p
Es hilft schon ein wenig.  ~;D

Aber die Einschränkung auf "Elf" ist natürlich da. Und ich jammere garantiert nicht (mehr) über GWM; es hat zwar in der Theorie wohl den höchsten Damage Output, aber auch nur, wenn die Trefferchancen da sind.  ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 19.01.2019 | 17:35
Ich wiederhole mich: das einzige was du damit bewirkst ist, dass die Gruppe Nova geht, und inwiefern macht das jetzt das Spiel besser?

Die Gruppe kann nicht in jedem Encounter Nova gehen, ergo: Ressourcenmanagement, Gruppenzusammenspiel und individuelle Taktik wird wichtiger fürs Überleben wenn die Monster mehr Schaden austeilen und weniger einstecken. Kurzum, es wird spannender. Aber man kann natürlich auch weiter im Storymodus spielen, wo jeder Treffer eines Monsters 10% der Max HP des Tanks abzieht. Die einen findens geil, die anderen gähnen da.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 17:58
In 3E würde ich diese Argumentation ja noch verstehen, aber in 5E?
Ressourcenmanagement? Entweder du hast noch Surges/Slots/whatever oder nicht. Wenn du einen Nova-Gegner hast musst du deine eigene Nova zünden oder du bist verratzt. Was gibt es da zu "managen"?

Taktik? In 5E wurden doch fast alle taktische Entscheidungen vollständig irrelevant gemacht. Taktischer Tiefgang ist bei der 5E doch fast null.

Gruppenzusammenspiel? Ja, aber das kannst du immer brauchen.
(Ein Mangel daran war es übrigens, der meine letzte 5E-Runde auf Dauer unbefriedigend gemacht hat).
Wobei auch da die Varianz wieder stark gegen Null strebt: vielleicht kann einer shoven, der Heiler heilt, der Bruiser bruist, usw -- im Endeffekt hast du eine dominante Strategie die du immer und immer wieder abspult.

Womit wir wieder beim Thema wären, Kritik an der 5E.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 19.01.2019 | 18:04
Ja genau das ist doch Ressourcenmanagement. Ob du die Action Surge jetzt einsetzt oder nicht, den letzten High Level Spellslot nutzt oder nicht. Bloß weil du weniger Slots hast als in der 3E, macht es das Ressourcenmanagement nicht unwichtiger. Da die Ressourcen teilweise knapper sind, kann es auch wichtiger sein als in der 3E.

Angenommen die Gruppe haut alles raus bei einem Glasscannon-Encounter (geht Nova) und bezwingt den Gegner dadurch ohne größere Mühen. Was macht sie dann beim zweiten und dritten Encounter der gleichen Art?

edit:
Dass der taktische Tiefgang fast null wäre, sehe ich absolut nicht so. Du hast vielleicht nicht mehr 400 unterschiedliche Spells und Feats, aber ich sehe einen deutlichen Unterschied wenn eine erfahrene Gruppe und eine Gruppe von Neulingen an den gleichen Kampf ran geht. Alleine durch Reichweiten und Positioning kann man sehr viel rausholen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 19.01.2019 | 18:12
Ja, was?
Was macht sie wenn sie beim ersten Encounter dieser Art nicht Nova geht? Dann werden sie einer nach dem anderen weggesnackt.
Game over, un Nu? Dafür war es aber spannend?

Wenn du die Gruppe sowieso so lange mit harten Encountern zuspammst bis ihnen die Ressourcen ausgehen, ist das ganze Management nur eine Farce. Phantomentscheidungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 18:19
Zitat
Was macht sie wenn sie beim ersten Encounter dieser Art nicht Nova geht? Dann werden sie einer nach dem anderen weggesnackt.
Dem ist ja nicht so. Ist ja nicht so, dass nach der Nova gar nichts mehr geht. Man muss dann halt seine ganzen Fähigkeiten mal einsetzen und auch mal kreativ werden. Rulings machen es möglich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 19.01.2019 | 18:19
Unsinn. Der Punkt um den es mir (und anderen Vorrednern) gerade geht ist doch der, dass Monster mit mehr Schadensoutput und weniger HP den Kampf spannender gestalten können. Wenn die Gegner mehr Schaden machen, und es an einem Abenteuertag mehrere Encounter gibt, führt das doch nicht zwingend zum TPK. Wir sprechen hier auch überhaupt nicht über irgendeinen konkreten Fall, der mit Zahlen belegbar ist. Wir haben hier bloß den theoretischen Ansatz: mehr Schaden und weniger HP bei Monstern gut? Meiner Erfahrung nach ab vielleicht Level 6: unbedingt.
Wie du nun gleich den TPK heraufbeschwörst, ist mir nicht klar.

Die Schwäche der 5E im Beriech 6+ kann durchaus sein, dass die Kämpfe nicht mehr spannend sind weil viele Encounter (wenn nach DMG Guidelines gebaut) sich nicht gefährlich anfühlen, sie aber dennoch den Kampf in die Länge ziehen weil sie immense HP-Brocken haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 18:34
Das sehe ich nicht so. Also mit den HP. Der Schaden der Charaktere steigt auch mit den Stufen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 19.01.2019 | 19:00
Mein Post bezog sich natürlich auf Feuersänger.

Was die HP der Monster angeht, ich schreib ja bewusst kann und nicht muss im letzten Satz. Persönlich ist das für mich auch kein großes Problem, aber ich lese doch hin und wieder dass sich in der 5E darüber beschwert wird, dass es zu einem reinen HP runterklopfen verkommt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 19.01.2019 | 19:08
Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es Monster gibt, bei denen es genau so ist (mit dem Herunterklopfen). Andererseits möchte ich auch nicht ausschließen, dass die Situation auch daraus resultiert, dass die SC nicht Willens sind, "Ressourcen zu verschwenden", weil der Gegner eh sie nicht ernsthaft verwunden kann. Dann wird standardmäßig draufgehauen und kaum Spell Slots genutzt...und dann dauert es eben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 19.01.2019 | 21:38
Ich kann das schon nachvollziehen - D&D hat, was Fertigkeiten und Talente angeht schon eine starke Schlagseite in Richtung Kampf. Da kann man grundsätzlich erwarten, dass sich die Designer genug Gedanken gemacht haben, damit dieser Spielbestandteil auch interessant ist.


Bei den Fertigkeiten sehe ich jetzt bis auf ggf. Athletik und Akrobatik kampfzentrierten Fertigkeiten klar in der Minderheit. Bei den Talenten schon eher in Richtung Deiner Aussage
Bei den Klassen und Subklassen hab ich die "Stufenfähigkeiten" überfolgen und jetzt ohne Strichlisten zu machen, würde ich jetzt nicht von "starker Schlagseite" sprechen wollen.  Ist natürlich klassenspezifisch aber summa summarum sehe ich kein starkes Übergewicht. Ist also auch ggf ne Frage aus welchen Klassen sich die Abenteuerinnen zusammensetzen...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 19.01.2019 | 22:09
Bei den Fertigkeiten sehe ich jetzt bis auf ggf. Athletik und Akrobatik kampfzentrierten Fertigkeiten klar in der Minderheit. Bei den Talenten schon eher in Richtung Deiner Aussage

Gerade nochmal nachgeschaut: das sind in der Tat nicht so viele Kampffertigkeiten - das hat sich möglicherweise wirklich in meinem Kopf mit den Talenten vermischt. Wobei mein Verdacht nach kurzem Überfliegen des PHB ist, dass es eher die Klassenfertigkeiten waren, die zu diesem Eindruck führten (relativ viele Kampffertigkeiten gibt es m.E. bei Barbarian (naheliegend), Cleric (in den meisten Domänen), Druid (Circle of the Moon), Fighter (wieder naheliegend), Monk, Paladin, Ranger (Hunter), Thief (Assassin) und Sorcerer). Fairerweise muss man sagen: ich spiele derzeit auch nicht mehr aktiv 5e, vielleicht würde sich das Gefühl mit der Zeit relativieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 07:02
Ich möchte gar nicht abstreiten, dass es Monster gibt, bei denen es genau so ist (mit dem Herunterklopfen). Andererseits möchte ich auch nicht ausschließen, dass die Situation auch daraus resultiert, dass die SC nicht Willens sind, "Ressourcen zu verschwenden", weil der Gegner eh sie nicht ernsthaft verwunden kann. Dann wird standardmäßig draufgehauen und kaum Spell Slots genutzt...und dann dauert es eben.

Es ist schon _sehr_ so, dass die Kämpfe ab Stufe 5 zu einem langweiligen HP-Gekloppe werden. Erfahrung aus meiner Gruppe, wir spielen übrigens mit dem Tome of Beasts (hatte ich demletzt im anderen Thread vergessen zu schreiben). 5e ist langweiliger (für mich!) in vielerlei Hinsicht. Ob ich jetzt meinen Paladin oder Fernkampfschurken spiele, das System vermag inplay keine Spannung zu erzeugen. Rulings helfen da (bei uns) auch nicht weiter ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 21.01.2019 | 08:36
Der Unmut der taschenrechnerbewehrten Rhylthars und co, dass die 5e kein "Pathfinder2 wie es hätte sein sollen" geworden ist, zeigt doch das Leute wie ich, für die Narration und Exploration mindestens genauso wichtig ist wie Kampf, gut bedient werden:

- das Kampfsystem ist solide und tut was es soll ohne daraus ein Tabletop zu machen
- Talente und EP Sammelei sind ins Optionale verschoben worden und machen Powergaming nicht mehr zum Standard
- Fertigkeitensystem und Proben sind schlank ´ und man hat keinen Katalog wie bei DSA
- Vorteilsregelung lösst Boni/Malirechnerei ab

Kurzum: Alles für ein flüssiges auf Narration ausgerichtetes Spiel ist vorhanden, unterfüttert von einem schlanken/stabilen Regelkern.

Mir gefällts.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Noir am 21.01.2019 | 08:45
- Vorteilsregelung lösst Boni/Malirechnerei ab

Ich finde 5e tatsächlich auch richtig gut. Einzig dieser Teil (siehe Zitat) stört mich nach 3 Spielabenden etwas. Einfach weil es gefühlt nicht die Schwierigkeit widerspiegelt, die etwas haben kann. Da ist der Mechanismus einfach 1 zu 1 gleich, egal ob ich einen Faden durch ein Nadelöhr schieben muss, während meine Hände gefesselt sind ... oder ob ich einen Baumstamm anheben muss, weil ein Kampfgefährte darunter eingeklemmt wurde und man selbst ist auch schwer verletzt und man kann die Hunde des Gegners schon hören. Bei beidem bin ich einfach im "Nachteil". Da fehlt mir dann schon etwas die Möglichkeit individuelle Mali zu vergeben. Ich denke auf Dauer, werden wir da auch wieder zu den Mali zurückkehren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 21.01.2019 | 08:50
Data, das wuerde man doch uber den Schwierigkeitsgrad der Probe loesen koennen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Noir am 21.01.2019 | 08:52
Jop ... grundsätzlich wär das natürlich eine Alternative, die ich jetzt völlig ausgeblendet hatte ... hmmm ... muss ich mir mal Gedanken drüber machen ... :think: Das sind die Momente, in denen man merkt, dass man selbst noch nicht im System angekommen ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2019 | 09:17
Nein, was eher das Problem an der Mechanik ist:

Auf einem Seil über einen Abgrund zu balancieren hat DC x -- schön und gut.
Musst du das bei schlechter Sicht tun, bist du im Nachteil- okay.
Aber auch wenn da noch X weitere negative Umstände dazukommen und du dabei noch mit brennenden Katzen jonglieren musst, ändert sich an der Probe nichts mehr.
Und wenn da dann ein einzelner Vorteilsfaktor dazukommt, sind alle Nachteilsfaktoren wieder egal und du balancierst ganz ungehindert rüber.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: YY am 21.01.2019 | 09:19
Das ist doch leicht korrigiert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Koruun am 21.01.2019 | 09:19
Es ist schon _sehr_ so, dass die Kämpfe ab Stufe 5 zu einem langweiligen HP-Gekloppe werden. Erfahrung aus meiner Gruppe, wir spielen übrigens mit dem Tome of Beasts (hatte ich demletzt im anderen Thread vergessen zu schreiben). 5e ist langweiliger (für mich!) in vielerlei Hinsicht. Ob ich jetzt meinen Paladin oder Fernkampfschurken spiele, das System vermag inplay keine Spannung zu erzeugen. Rulings helfen da (bei uns) auch nicht weiter ;)

Nur aus reinem Interesse, da ich wenig in andere Rollenspielsysteme reingeschaut habe abseits D&D:
Woran würdest du denn sagen liegt das Gefühl, dass es keine Spannung im Kampf erzeugt? Sind es für dich zu wenige Möglichkeiten im Kampf? Die mangelnde Tödlichkeit der SC? Etwas anderes?
Kennst du ein RPG, das den Kampf spannender macht bzgl. deiner Kriterien?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 21.01.2019 | 09:21
Kurzum: Alles für ein flüssiges auf Narration ausgerichtetes Spiel ist vorhanden, unterfüttert von einem schlanken/stabilen Regelkern.

Naja...die meisten der weggefallenen Hilfsmittel beziehen sich auf narrative Themen, so auch das oben genannte. Abwechslungsreichere Monster beispielsweise sorgen ja nicht dafür das sich an der Erfolgswahrscheinlichkeit irgendwas ändert oder Simulation unterstützt - es macht nur das erzählen der Geschichte interessanter.

Und wenn kritisiert wird, das das System hauptsächlich für eine Core Story hin designed wurde und Probleme bekommt wenn man davon abweicht so ist dies natürlich vor allem für eine narrative Spielweise problematisch.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.01.2019 | 09:24
Ich finde 5e tatsächlich auch richtig gut. Einzig dieser Teil (siehe Zitat) stört mich nach 3 Spielabenden etwas. Einfach weil es gefühlt nicht die Schwierigkeit widerspiegelt, die etwas haben kann.
Advantage und Disadvantage sind selten "fest" eingebaute Vor-/Nachteile sondern meistens durch die Situation bestimmt.
Zitat
Da ist der Mechanismus einfach 1 zu 1 gleich, egal ob ich einen Faden durch ein Nadelöhr schieben muss, während meine Hände gefesselt sind ...
Keine Tools, daher kein Proficiency Bonus fuer Thieve-Tools und Disadvantage weil man nicht ganz so beweglich ist.
Zitat
oder ob ich einen Baumstamm anheben muss, weil ein Kampfgefährte darunter eingeklemmt wurde und man selbst ist auch schwer verletzt und man kann die Hunde des Gegners schon hören.
Im Normalfall erzeugen Verletzungen keinen Disadvantage. Dass man die Hunde hoeren kann gibt der Situationen einen Zeitdruck (vielleicht mal 1-2 Versuche statt theoretisch beliebig viele).
Und wie schwierig es jetzt ist den Baum zu heben wird in dem Fall durch die DC bestimmt...
Zitat
Bei beidem bin ich einfach im "Nachteil". Da fehlt mir dann schon etwas die Möglichkeit individuelle Mali zu vergeben. Ich denke auf Dauer, werden wir da auch wieder zu den Mali zurückkehren.
Warum Mali verteilen?
Im Gegensatz zu SotDL (bei dem alle Checks ja gegen einen festen Wert gehen) ist die DC in D&D 5e ja variabel (PHB p. 174) und im DMG (p. 283ff) sind ausfuehrliche Hinweise (und optionale Regeln) fuer den SL um diese festzulegen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 12:11
Der Unmut der taschenrechnerbewehrten Rhylthars und co, dass die 5e kein "Pathfinder2 wie es hätte sein sollen" geworden ist, zeigt doch das Leute wie ich, für die Narration und Exploration mindestens genauso wichtig ist wie Kampf, gut bedient werden:

- das Kampfsystem ist solide und tut was es soll ohne daraus ein Tabletop zu machen
- Talente und EP Sammelei sind ins Optionale verschoben worden und machen Powergaming nicht mehr zum Standard
- Fertigkeitensystem und Proben sind schlank ´ und man hat keinen Katalog wie bei DSA
- Vorteilsregelung lösst Boni/Malirechnerei ab

Kurzum: Alles für ein flüssiges auf Narration ausgerichtetes Spiel ist vorhanden, unterfüttert von einem schlanken/stabilen Regelkern.

Mir gefällts.
Öhm...und das hat genau mit mir was zu tun?

Denn ich bin gerade derjenige, der sagt, dass ich es eben nicht als stumpfes Herunterklopfen sehe und auch die vorgeschlagenen Veränderungen nicht brauche, da ich sowohl Regeln als auch die verfügbaren narritiven Rulings als vollkommen ausreichend halte und in der Praxis auch so erlebt habe.

Naja, und auch ohne Feats kann man "Powergaming" betreiben, wenn man denn will, Vengeance Paladin oder Warlock reichen.

@ Feuersänger:
Das mit statischen DC habe ich auch vor Jahren hier irgendwo bemängelt. Wurde in allen Spielen, in denen ich mitgespielt habe, aber vom SL flexibel gehandhabt. Quick & Dirty: Äußere Einflüsse verändern den DC, Optionen auf Seiten des Charakters bestimmen, ob Advantage/Disadvantage.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 14:01
Nur aus reinem Interesse, da ich wenig in andere Rollenspielsysteme reingeschaut habe abseits D&D:
Woran würdest du denn sagen liegt das Gefühl, dass es keine Spannung im Kampf erzeugt? Sind es für dich zu wenige Möglichkeiten im Kampf? Die mangelnde Tödlichkeit der SC? Etwas anderes?
Kennst du ein RPG, das den Kampf spannender macht bzgl. deiner Kriterien?

Viele Systeme machen Kämpfe spannender, als D&D.
- RoleMaster/HARP arbeitet mit Treffertabellen, die sehr filigran aufgeteilt sind. Treffer verursachen Nebenwirkungen, wie Betäubung, blutende Wunden, Zusatzschäden, etc pp ... in Abhängigkeit der getragenen Rüstung.
- RuneQuest arbeitet mit Trefferzonen, wo Rüstungen schützen und schwere Treffer auch zu sofortigem Tode führen können (selten, aber machbar).
- HârnMaster arbeitet mit etwas unübersichtlichen, aber dann doch recht zügig greifbaren Tabellen, anhand derer der Schaden ausgerechnet wird und die weiteren Effekte anhand der Schwere des Treffers. Betäubung, Ausbluten, Amputationen und sofortiger Tod sind in jedem Kampf an der Tagesordnung. Der Schild und die schwere Rüstung sind Dein bester Freund.

Nur so auf die Schnelle ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 14:17
Andere Philosophie. Grim & Gritty geht in D&D nur mit Zusatzregeln.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2019 | 14:30
Da seh ich auch nicht, wie da Spannung aufkommen soll, wenn die Lebenserwartung der Charaktere kürzer ist als die Tinte zum trocknen braucht. Das erzwingt dann ja wieder, dass man entweder Kämpfe meidet wie der Teufel das Weihwasser, oder aber die Figuren als komplett austauschbare Pöppel betrachtet, und das sind doch beides komplett andere Pole als "spannende Kämpfe".

Mal ganz davon abgesehen, dass dieses Nachschlagen auf X Tabellen jegliche Dynamik zunichte macht.
Die Krönung in der Richtung ist vermutlich The Riddle of Steel, wo unterm Strich eh jeder Treffer den Charakter auf die eine oder andere Weise unspielbar macht; da interessiert mich dann auch nicht mehr ob er verreckt weil ihm der Schädel gespalten oder die Aorta zerhackt wird.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 14:51
Da seh ich auch nicht, wie da Spannung aufkommen soll, wenn die Lebenserwartung der Charaktere kürzer ist als die Tinte zum trocknen braucht.

Ich kann Dir versichern, dass die Sterblichkeitsrate -ungeschummelt!- nicht exorbitant hoch ist. Kämpfe aber sehr wohl gefährlicher und vielseitiger ablaufen ;)
Wir hatten das Thema ja bereits mehrfach, aber für mich gibt es zwischen Schwarz und Weiß sehr viel Bunt! Und dort verorte ich die von mir genannten Systeme. Ein System im Sinne von: jeder Kampf ist zu 90% für mindestens 1 SC tödlich finde ich genauso gähnhaft, wie PF oder 5e.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 21.01.2019 | 14:58
@Luxferre:
Und das Ganze ist Dir am Tisch nicht zu fummelig? Ich hab' zwar Rolemaster nur sehr kurz gespielt (HARP ein bisschen länger), aber die Nachschlagerei auf Tabellen und das Nachhalten der Effekte (Stunned, Bleeding, ...) fand' ich irgendwie nur mäßig erfreulich und könnte mir das maximal mit guter digitaler Unterstützung nochmal vorstellen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 15:03
@Luxferre:
Und das Ganze ist Dir am Tisch nicht zu fummelig? Ich hab' zwar Rolemaster nur sehr kurz gespielt (HARP ein bisschen länger), aber die Nachschlagerei auf Tabellen und das Nachhalten der Effekte (Stunned, Bleeding, ...) fand' ich irgendwie nur mäßig erfreulich und könnte mir das maximal mit guter digitaler Unterstützung nochmal vorstellen.

Fummeliger als ein bis drei Buffs zu managen, Volks- und oder Klassenfähigkeiten anzuwenden, irgendwelche unintuitiven Boni zu verwalten, die wasweißichwoher kommen?
Also die 5e ist um Welten übersichtlicher, als alle Vorgängereditionen, aber flott von der Hand gehen die meisten Klassen nicht zu spielen.

Die Effekte finde ich auch etwas fummelig, aber nicht unübersichtlicher, als die Zustände in D&D. Sogar etwas einfacher, weil ich nicht andauernd nachgucken muss, was der Unterschied zwischen Betäubt, liegend, bewegunslos, bewusstlos und/oder atemlos durch die Nacht ist  >;D

Das Management ist ungefähr genauso aufwändig. Man sollte halt Schmierzettel benutzen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 21.01.2019 | 15:22
Fummeliger als ein bis drei Buffs zu managen, Volks- und oder Klassenfähigkeiten anzuwenden, irgendwelche unintuitiven Boni zu verwalten, die wasweißichwoher kommen?

Die Effekte finde ich auch etwas fummelig, aber nicht unübersichtlicher, als die Zustände in D&D. Sogar etwas einfacher, weil ich nicht andauernd nachgucken muss, was der Unterschied zwischen Betäubt, liegend, bewegunslos, bewusstlos und/oder atemlos durch die Nacht ist  >;D

Zustände sind halt binär: entweder liegst auf der Nase oder nicht, es gibt kein "fallend, 5° pro Runde". Aber ja, das Buff-Stacking und die Mini-Boni von 3.0/3.5 konnten relativ fummelig werden, wenn man sie konsequent genutzt hat (nicht umsonst haben wir die am Ende kaum noch verwendet); genauso die unterschiedlichen Rüstungsklassen je nach Zustand. Persönlich finde ich auch die 5e an manchen Stellen immer noch zu fummelig (an anderen dafür zu flach), aber a) bin ich vermutlich durch Jahre des D&D-Spielens abgestumpft und b) ist mein Eindruck, wie gesagt, dass die Richtung RM/HARP (Runequest und Harnmaster habe ich nicht selbst gespielt) jetzt nicht unbedingt einfacher zu handhaben ist. Kann aber sein, dass sich der Eindruck geändert hätte, wenn ich das länger gespielt hätte.

Eine Sache lässt sich aber einfach klären: der Zustand "atemlos durch die Nacht" führt zum unmittelbaren Tod durch göttliche Intervention  ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 15:24
Eine Sache lässt sich aber einfach klären: der Zustand "atemlos durch die Nacht" führt zum unmittelbaren Tod durch göttliche Intervention  ~;D

 :headbang:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Grubentroll am 21.01.2019 | 15:26
Hârnmaster benutzt grad mal zwei din A4 Blätterseiten für seine Tabellen, und man ist da schnell drin.

Außerdem, so schnell ist man auch nicht amputiert und tot wie immer alle tun. :D
Es ist eher scheiße was nach dem Kampf alles Ätzendes auf einen zukommen kann...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 15:29
Stimmt. Einer meiner Charaktere ist mal an einer Sepsis gestorben, nachdem er eine an sich tödliche Vergiftung überlebt hatte  :-\

Ach fakk, jetzt will ich wieder HârnMaster spielen  ^-^
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: posbi am 21.01.2019 | 15:42
Könnt ihr dieses "Kämpfe sollen spannend sein" mal versuchen in Zahlen auszudrücken?

0% Lethalität = nie stirbt einer = langweilig
100% Lethalität (definiert als: pro Kampf geht ein Char drauf) = austauschbare Chars ohne Bezug, auch ohne Spannung

Was darf es denn sein? 1% oder 10%?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 15:48
Nee, kann man davon nicht alleine abhängig machen. Spannung ist ja nicht nur die Tödlichkeit, sondern auch Taktieren und die Umsetzung von Aktionen in spannende Erzählungen.

D&D: Ich treff RK 19 und mache 32 Schaden.
HârnMaster: Du triffst Deinen Gegner am linken Unterarm und schlängst eine tiefe Wunde durch sein gestepptes Wams. Der Arm hängt nur noch nutzlos herab, aber aufgeben wird der Ork dennoch nicht so schnell.

Das sind unterschiedliche Qualitäten.
Und wer mir erzählen will, dass man das mit D&D ja auch darstellen kann ... das ist doch Kokolores. D&D hat TP genau DAFÜR, dass man das nicht darstellt und sich auch keine Folgen einer Verletzung in den Regeln niederschlagen. Und DAS finde ich so dermaßen lahm  :snoring:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 21.01.2019 | 15:59
Nee, kann man davon nicht alleine abhängig machen. Spannung ist ja nicht nur die Tödlichkeit, sondern auch Taktieren und die Umsetzung von Aktionen in spannende Erzählungen.

D&D: Ich treff RK 19 und mache 32 Schaden.
HârnMaster: Du triffst Deinen Gegner am linken Unterarm und schlängst eine tiefe Wunde durch sein gestepptes Wams. Der Arm hängt nur noch nutzlos herab, aber aufgeben wird der Ork dennoch nicht so schnell.

Das sind unterschiedliche Qualitäten.
Und wer mir erzählen will, dass man das mit D&D ja auch darstellen kann ... das ist doch Kokolores. D&D hat TP genau DAFÜR, dass man das nicht darstellt und sich auch keine Folgen einer Verletzung in den Regeln niederschlagen. Und DAS finde ich so dermaßen lahm  :snoring:

Bei DnD wuerde es ggf schneller gehen/den Kampf verschaerfen, wenn die HP Phalanx wie bei SpliMo in Intervalle aufgeteilt wurd und stufig je nach HP Verlust immer mehr Mali auf alle Wuerfe faellig werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 21.01.2019 | 16:00
Und wer mir erzählen will, dass man das mit D&D ja auch darstellen kann ... das ist doch Kokolores. D&D hat TP genau DAFÜR, dass man das nicht darstellt und sich auch keine Folgen einer Verletzung in den Regeln niederschlagen. Und DAS finde ich so dermaßen lahm  :snoring:

Ja und nein - mechanische Repräsentation gibt's keine, was man durchaus als Schwäche von D&D sehen kann (dafür gibt's aber auch keine Todesspirale); es spricht allerdings erstmal absolut nichts dagegen, Treffer entsprechend erzählerisch auszugestalten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 21.01.2019 | 16:02
Nee, kann man davon nicht alleine abhängig machen. Spannung ist ja nicht nur die Tödlichkeit, sondern auch Taktieren und die Umsetzung von Aktionen in spannende Erzählungen.

D&D: Ich treff RK 19 und mache 32 Schaden.
HârnMaster: Du triffst Deinen Gegner am linken Unterarm und schlängst eine tiefe Wunde durch sein gestepptes Wams. Der Arm hängt nur noch nutzlos herab, aber aufgeben wird der Ork dennoch nicht so schnell.

Das sind unterschiedliche Qualitäten.

Zufallsergebnis ist Zufallsergebnis, egal, ob ich direkt mit Zahlen jongliere oder erst noch drei Tabellen zu Rate ziehe. In dem Punkt geben sich die beiden Ansätze aus meiner Sicht nun wirklich nichts.

Interessant wird's wirklich erst beim "Taktieren" -- ansonsten kann ich mich auch gleich wieder auf DSA1 mit "Attacke, Parade, Attacke, Parade, Attacke..." zurückziehen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 16:02
Zitat
Also die 5e ist um Welten übersichtlicher, als alle Vorgängereditionen, aber flott von der Hand gehen die meisten Klassen nicht zu spielen.
Öhm...doch? Weil alles auf dem Charakterblatt steht?

Nochmal zu Grim & Gritty: Lingering Injuries und Death from Massive Damage sind im DMG. Die Optionalregeln für weniger HP-Rückgewinn bei Rast auch irgendwo.

Zitat
Und wer mir erzählen will, dass man das mit D&D ja auch darstellen kann ... das ist doch Kokolores. D&D hat TP genau DAFÜR, dass man das nicht darstellt und sich auch keine Folgen einer Verletzung in den Regeln niederschlagen. Und DAS finde ich so dermaßen lahm  :snoring:
s. o. ;)...und natürlich kann man die abstrahierte D&D-Form auch spielerisch darstellen. Ein wenig Kopfrechnen und ich kann einen ca. %-Wert der Max-HP abschätzen und den Treffer klarifizieren.

Ich halte von solchen Regeln übrigens nicht sehr viel, weil sie dann irgendwann auf "Called Shots" hinauslaufen. Was getroffen werden soll, ist wohl klar. Und dann kommt die Realismusdebatte und ich kann YY herzitieren, der dann erklärt, warum ein Pfeil im Kopf nicht zwingend am Weiterkämpfen hindert.  8]
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 16:25
5e ... Realismus ... warte ... ... ...  :cheer:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 16:29
... es spricht allerdings erstmal absolut nichts dagegen, Treffer entsprechend erzählerisch auszugestalten.

Doch, sehr sogar. Denn warum sollte ein Arm gelähmt sein und der Schild damit nicht mehr nutzbar, wenn die Regeln das nicht sagen? Als Spieler würde ich mir vom "kreativen SL" verarscht vorkommen.


Öhm...doch? Weil alles auf dem Charakterblatt steht?

Äh, nee.
Ranger (Hunter) kann nicht mehr alles auf seinem Charakterblatt stehen haben. Zauber + Fernkampf + Modifikatoren ... klappt nicht.
Paladin (Ancients) mit seinem Bless, Smite und Co plus evtl einem Buff aus der Gruppe ... dito nee.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 16:39
Was für zusätzliche Modifikatoren? Die können höchstens als Buff von einem Magienutzer kommen , z. B. Bless. Wir reden hier wahrlich nicht von Atomphysik.

Erzählerisch kann ich alles ausgestalten, nur die Konsequenzen muss man wollen. Da sind wir dann wieder beim Kopftreffer; der Würfel auf der Tabelle sagt, ich habe einen schweren Kopftreffer mit zugehörigen Einschränkungen erlitten...von dem Dolch einer Fee mit STR 6...obwohl ich einen Helm trage aus Platte.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 21.01.2019 | 16:44
Doch, sehr sogar. Denn warum sollte ein Arm gelähmt sein und der Schild damit nicht mehr nutzbar, wenn die Regeln das nicht sagen? Als Spieler würde ich mir vom "kreativen SL" verarscht vorkommen.

Ich glaube, da sind wir unterschiedlicher Meinung - wenn man den Buy-in aller Spieler hat, dass "Fiction First" gilt, dann wird der Spieler ab dem Moment, wo sein Arm gebrochen oder gelähmt wurde, das entsprechend in die eigene Narration einbauen. Ggf. kann man das mechanisch über einen Nachteil bei allen entsprechende Aktionen abbilden (so sie sich überhaupt mit nur einem Arm realisieren lassen).
Jetzt kann man natürlich sagen: aber wenn man das alles über Narration und leichtgewichtige Regeln erledigt, warum spielt man dann D&D(5)? Da wäre ich dann wieder dabei, denn ich finde die 5. Edition für meinen Spielstil immer noch zu schwergewichtig bzw. sie vereinfacht an manchen Stellen zu sehr (insbesondere stört mich der komplette Verzicht auf ein Skill-System) und bleibt an anderen Stellen fummelig bzw. umfangreich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2019 | 16:57
Was darf es denn sein? 1% oder 10%?

Ganz grundsätzliches Grundsatzproblem!
Iterative Wahrscheinlichkeiten addieren sich ganz blöd auf. Das bedeutet, um eine brauchbare Gesamt-Überlebenswahrscheinlichkeit für die Kampagne zu erhalten, muss der einzelne Kampf augenscheinlich lächerlich harmlos sein.

Bei D&D etwa hat man von Stufe 1 bis 9 rechnerisch etwa 100 stufenadäquate Kämpfe absolvieren. Wenn nun pro Kampf 1% Sterberisiko besteht, addiert sich das auf heftige 66% insgesamt.
(Das berücksichtigt jetzt nicht, dass in 5E bereits ab Stufe 5 Wiederbelebung möglich ist. Hatte das für 3E ausgerechnet.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: mattenwilly am 21.01.2019 | 17:19
Könnt ihr dieses "Kämpfe sollen spannend sein" mal versuchen in Zahlen auszudrücken?

0% Lethalität = nie stirbt einer = langweilig
100% Lethalität (definiert als: pro Kampf geht ein Char drauf) = austauschbare Chars ohne Bezug, auch ohne Spannung

Was darf es denn sein? 1% oder 10%?

200 Prozent tötlich bitte. Charakter sind in D&D austauschbare Stat-Sammlungen. Ist doch das Schöne an dem System. Wer was anderes will geht Woddeln oder Bauer-Gamen
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 17:25
Was für zusätzliche Modifikatoren? Die können höchstens als Buff von einem Magienutzer kommen , z. B. Bless. Wir reden hier wahrlich nicht von Atomphysik.

1W8+4Dex + Magicbonus + Hunters Mark + Colossus Slayer + Buff ... ist natürlich total intuitiv und da jeder Buff jederzeit genau gleich wirkt (nämlich nicht!) ... schon klar ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: YY am 21.01.2019 | 17:48
Die Krönung in der Richtung ist vermutlich The Riddle of Steel, wo unterm Strich eh jeder Treffer den Charakter auf die eine oder andere Weise unspielbar macht; da interessiert mich dann auch nicht mehr ob er verreckt weil ihm der Schädel gespalten oder die Aorta zerhackt wird.

Gar so tödlich ist TRoS auch wieder nicht - u.A., weil es ein paar explizit gewollte Faktoren gibt, die das ganz massiv einschränken, mMn aber Designfehler sind. Allen voran die Belief-Mechanik: gut gemeint, schlecht gemacht.

Ja, die Spanne an "erträglichen" Ergebnissen ist kleiner und es gibt keinerlei Polster, sprich es ist von Anfang an saugefährlich.
Das relativiert sich aber stark, wenn SL und Spieler an Kämpfe anders herangehen, was Verortung im Plot, spielerischen Zweck und taktischen Ablauf angeht - ähnlich wie bei Millennium's End oder anderen Systemen, die mit "klassischer" D&D-CaS-Spielweise zwingend zur Knochenmühle werden. 

Ganz grundsätzliches Grundsatzproblem!
Iterative Wahrscheinlichkeiten addieren sich ganz blöd auf. Das bedeutet, um eine brauchbare Gesamt-Überlebenswahrscheinlichkeit für die Kampagne zu erhalten, muss der einzelne Kampf augenscheinlich lächerlich harmlos sein.

Joah.
Da gibts schon einige mehr oder weniger bewährte spielmechanische Auswege, die z.B. ein WFRP oder ein Shadowrun von Anfang an auf dem Schirm hatten, aber in D&D irgendwie nie angekommen sind.

Dann bleibt nur noch, das Ganze über Setting- und Plotumstände entsprechend zu entschärfen oder tatsächlich den "mathematisch korrekten" Weg zu gehen und die einzelnen Kämpfe weitgehend harmlos zu machen. Aber da kann man sich noch so oft vor Augen führen, was es mit der iterativen Wahrscheinlichkeit auf sich hat - spannend wird das garantiert nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 18:15
1W8+4Dex + Magicbonus + Hunters Mark + Colossus Slayer + Buff ... ist natürlich total intuitiv und da jeder Buff jederzeit genau gleich wirkt (nämlich nicht!) ... schon klar ;)
Willst Du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass das Zusammenwürfeln von unterschiedlichen Würfeln ein Problem darstellt?
Da liegen bei mir ein grüner d8, ein roter d6 und ein gelber d8 im Würfelbecher und dann rechne ich die drei zusammen plus drei einstellige Zahlen. Durchschnittlich 12,5 + X Schaden.
Und das habe ich jetzt in 5 sec ausgerechnet...

Da kommen wir nicht zusammen.  ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 21.01.2019 | 18:19
Willst Du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass das Zusammenwürfeln von unterschiedlichen Würfeln ein Problem darstellt?
Da liegen bei mir ein grüner d8, ein roter d6 und ein gelber d8 im Würfelbecher und dann rechne ich die drei zusammen plus drei einstellige Zahlen. Durchschnittlich 12,5 + X Schaden.
Und das habe ich jetzt in 5 sec ausgerechnet...

Da kommen wir nicht zusammen.  ;)

Du willst mir doch erzählen, dass ein Würfelergebnis auf einer Tabelle abzulesen und einen Effekt anzuwenden aufwändiger wäre ...  8]

Ich finde: die Arbeit ist annähernd die gleiche, der Effekt im Spiel ist sehr SEHR unterschiedlich zu ungunsten von D&D ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2019 | 18:21
Dann bleibt nur noch, das Ganze über Setting- und Plotumstände entsprechend zu entschärfen oder tatsächlich den "mathematisch korrekten" Weg zu gehen und die einzelnen Kämpfe weitgehend harmlos zu machen. Aber da kann man sich noch so oft vor Augen führen, was es mit der iterativen Wahrscheinlichkeit auf sich hat - spannend wird das garantiert nicht.

That's the problem.

Das ist hat der Fluch, wenn man sich mit der Stochastik hinter dem System beschäftigt und erkennt, dass die Gefahr in den allermeisten Fällen eine vorgegaukelte sein muss, Smoke and Mirrors sozusagen, weil man sonst nie ein Abenteuer zu Ende bringt, geschweige denn eine Kampagne. Und wenn man das mal erkannt hat, gibt es keinen Weg zurück. Rollenspiel ohne Kampf ist lahm; Kämpfe die nur Speedbumps sind, sind auch nicht das Wahre; Kämpfe die ständig die Charaktere zerschreddern sind auch wieder scheiße, weil es - jdf für mich - beim Rollenspiel ja schließlich und endlich gerade um die Charaktere _geht_. Von Dei-ex-Machina und Spielleiterwillkür fangen wir lieber gar nicht erst an.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 21.01.2019 | 18:22
Zitat
Da gibts schon einige mehr oder weniger bewährte spielmechanische Auswege, die z.B. ein WFRP oder ein Shadowrun von Anfang an auf dem Schirm hatten, aber in D&D irgendwie nie angekommen sind.

Wie meinen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tegres am 21.01.2019 | 18:30
Bei D&D etwa hat man von Stufe 1 bis 9 rechnerisch etwa 100 stufenadäquate Kämpfe absolvieren. Wenn nun pro Kampf 1% Sterberisiko besteht, addiert sich das auf heftige 66% insgesamt.
Doofe Frage: Wie kommst du auf die Zahl? Ich komme gerade auf (1 - 0.99100) = 63%. Das ist zwar fast das gleiche, aber der Unterschied interessiert mich dennoch.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 18:39
Du willst mir doch erzählen, dass ein Würfelergebnis auf einer Tabelle abzulesen und einen Effekt anzuwenden aufwändiger wäre ...  8]

Ich finde: die Arbeit ist annähernd die gleiche, der Effekt im Spiel ist sehr SEHR unterschiedlich zu ungunsten von D&D ;)
Bleibe ich bei meiner Meinung: Da kommen wir nicht zusammen. ;)

Denn wenn die Tabelle nicht gerade sehr lang (grob: 100 Eintragungen) ist, halte ich nach einiger Zeit die Auswirkung für zu repetitiv und stinklangweilig. "Oh, Kopftreffer...naja, ein Pfeil mehr neben den anderen...". Ist sie dagegen sehr lang oder wird mit Untertabellen angefüttert, hat es sich was mit schnellem Kampfsystem.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 21.01.2019 | 18:40
63% stimmt, ich hatte nur den Taschenrechner falsch abgelesen. Aber das macht ja auch nu echt keinen Unterschied mehr. ^^
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 18:57
Ach ja, wenn ich mir "mein" D&D schnitzen wollte, würde ich das/ein ähnliches Skillsystem von/wie in 3.5 mit den Boons & Banes aus SotDL kombinieren und noch die Action Points aus Eberron draufpacken. Fertig.

@ Pixellance:
Bzgl. Splittermond/D&D:
Grundsätzlich ist die Methode der Abzüge nach Grad der Verwundung nicht schlecht. Kenne ich ja aus meiner frühen Shadowrun-Zeit.

Bei D&D 5E gibt es dann nur ein Problem, weil (und das hat ein wenig gedauert, bis ich es so registriert habe) diese Edition wohl die Trefferchance (im Gegensatz zum Schaden) sehr in den Vordergrund gestellt hat. Die höchste Trefferchance (ohne magische Modifikationen bzw. Advantage) ist bei +11 (+13 bei Fernkampf). Bei einer AC von 18 bedeutet das noch 30 % (20 %) Fehlerchance, bei AC 20 sogar 40 % (30 %).

Wenn dann noch Mali durch Verwundung dazukommen, wird es mMn schnell dröge, wenn keiner mehr trifft.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: YY am 21.01.2019 | 19:02
Wie meinen?

Gummipunkte in groß und klein.
Damit kann man an den Schwerpunkten neu würfeln und hat - viel wichtiger - quasi einen Fallschirm, wenn mal alles schief geht.

Man kann sich drüber streiten, ob die dadurch entstehenden Meta-Überlegungen das Spiel wirklich bereichern. Und man kann auch argumentieren, dass das - zumindest im Fall von WFRP - auch nur eine verschobene Form von SL-Gnade ist, weil der SL die totale Kontrolle hat, wann es neue "große" Gummipunkte gibt. Bei SR ist das noch mal deutlich mechanisierter und weniger vom SL abhängig.

Jedenfalls funktioniert das schon mal insofern, dass man ohne angezogene Handbremse oder Plotverrenkungen im Vorfeld, um Netze und doppelte Böden bereitzustellen, drauflosspielen kann und im Zweifelsfall nur das Abenteuer in den Sand setzt, aber der SC überlebt.

Rollenspiel ohne Kampf ist lahm; Kämpfe die nur Speedbumps sind, sind auch nicht das Wahre; Kämpfe die ständig die Charaktere zerschreddern sind auch wieder scheiße, weil es - jdf für mich - beim Rollenspiel ja schließlich und endlich gerade um die Charaktere _geht_.

Meine zwei Lösungsansätze kennst du ja.

In eher tödlichen Systemen schätzen die Spieler die Gefahr i.d.R. viel größer ein, als sie tatsächlich ist - da klappt das mit der Illusion relativ gut und obendrauf sind selbst die Buttkicker auch mal zufrieden, wenn es nicht direkt knallt. Mit einer Frequenzhalbierung der Kämpfe kommt man ja schon enorm weit und je nach D&D-Vergleich ist das noch tief gegriffen. 


Ansonsten hat CaW für mich den Vorteil, dass man sich den einfachen Kampf auch erst mal erarbeiten muss. Das verschiebt den Fokus ein großes Stück weit auf die Vorkampfphase, aber da hab ich als Spieler wie als SL Spaß dran. Und wenn dann doch mal der seltene Kampf auf nicht vermeidbarer Augenhöhe stattfindet, ist das richtig spannend.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 21.01.2019 | 19:23


@ Pixellance:
Bzgl. Splittermond/D&D:
Grundsätzlich ist die Methode der Abzüge nach Grad der Verwundung nicht schlecht. Kenne ich ja aus meiner frühen Shadowrun-Zeit.

Bei D&D 5E gibt es dann nur ein Problem, weil (und das hat ein wenig gedauert, bis ich es so registriert habe) diese Edition wohl die Trefferchance (im Gegensatz zum Schaden) sehr in den Vordergrund gestellt hat. Die höchste Trefferchance (ohne magische Modifikationen bzw. Advantage) ist bei +11 (+13 bei Fernkampf). Bei einer AC von 18 bedeutet das noch 30 % (20 %) Fehlerchance, bei AC 20 sogar 40 % (30 %).

Wenn dann noch Mali durch Verwundung dazukommen, wird es mMn schnell dröge, wenn keiner mehr trifft.



Der Schwarze Ritter gibt niemals auf  ;D - stimmt valider Punkt. Hmm wie koennte man das lösen. Ggf absolute Werte statt relativ zur HP Zahl hmmm gruebel...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2019 | 19:28
Boons & Banes wie bei SotDL. :)

Durch Verwundung (75 %, 50 %, 25 %) gibt es jeweils 1 Bane, maximal 3. Da Boons dagegengerechnet werden, muss es nicht zwingend so schlimm werden.

(Ist dann natürlich eine komplette Systemumstellung).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: sindar am 22.01.2019 | 11:44
Rollenspiel ohne Kampf ist lahm
Kann ich gar nicht finden. Wir haben erst letztens eine Goblinhorde ohne Kampf aus ihrer Hoehle gejagt (wieviel SL-Gnade da dabei war, musss euch Talwyn sagen):
Wir sind nichtsahnend in die Hoehle gestolpert und haben da erstmal sowas wie (insgesamt, in drei Etappen) zwoelf Golblins geschnetzelt. Zwischendrin ist aber noch deren Wachoger aufgekreuzt. Den haben wir (gerade so eben) auch kleingekriegt. Wir haben dann gedacht, dass es das mit Goblins gewesen sei, und den Rest der Hoehle ausgekundschaftet - nur um festzustellen, dass da noch insgesamt was um die 30 von dem Gesocks 'rumschwirren! Dank Talwyns miesen Wuerfen haben die von uns nix mitgekriegt. Wir haben dann beschlossen, dem toten Oger den Kopf abzuschneiden und damit vor der einen Haelfte der Goblins (die befanden sich in zwei Gruppen an entgegengesetzten Enden des Hoehlensystems) zu posieren: Euer Wachoger ist futsch, das hier ist kein sicherer Platz mehr fuer euch, verp***t euch. Sie haben uns das abgekauft (insgesamt 22 auf Einschuechtern :d) und sind Hals ueber Kopf verschwunden. :D Mit einer Herausforderung so fertigzuwerden, hat uns sehr gefreut.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 22.01.2019 | 12:08
Wir haben dann beschlossen, dem toten Oger den Kopf abzuschneiden und damit vor der einen Haelfte der Goblins (die befanden sich in zwei Gruppen an entgegengesetzten Enden des Hoehlensystems) zu posieren: Euer Wachoger ist futsch, das hier ist kein sicherer Platz mehr fuer euch, verp***t euch. Sie haben uns das abgekauft (insgesamt 22 auf Einschuechtern :d) und sind Hals ueber Kopf verschwunden. :D Mit einer Herausforderung so fertigzuwerden, hat uns sehr gefreut.

Und Gary Gygax hebt anerkennend den Daumen. ;D :d
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 22.01.2019 | 12:13
Ja klar, sowas ist auch lustig. Combat As War, bin ich total dabei und bevorzuge ich ggü CAS.
Was ich meinte ist, Spiel in dem es überhaupt keine Situationen gibt in denen man kämpfen könnte. Weil man zb die ganze Zeit nur einem verlorenen Paket nachspürt oder so.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2019 | 12:18
Wir haben dann beschlossen, dem toten Oger den Kopf abzuschneiden [...]
und sind Hals ueber Kopf verschwunden.

 ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: sindar am 22.01.2019 | 13:05
Ja klar, sowas ist auch lustig. Combat As War, bin ich total dabei und bevorzuge ich ggü CAS.
Was ich meinte ist, Spiel in dem es überhaupt keine Situationen gibt in denen man kämpfen könnte. Weil man zb die ganze Zeit nur einem verlorenen Paket nachspürt oder so.
Och, so zwischendurch habe ich auch mal nichts gegen ein gutes Erforschungs-, Erkundungs- oder "Findet den McGuffin"-Abenteuer. Solange die Geschichte einen Sinn ergibt. Und wir (ob Spieler oder SCs macht fuer mich keinen grossen Unterschied) tatsaechlich aus eigener Kraft das Problem geloest kriegen. Wobei ich das Gefuehl habe, dass D&D5 sowas nur sehr bedingt unterstuetzt. Erfahrung auf dem Gebiet habe ich noch keine, aber gerade im Nicht-Kampf-Bereich habe ich beim Lesen der Regeln den Eindruck, dass hier "Rulings statt Rules" besonders ausgepraegt ist. Koennen mir Leute, die darin schon Erfahrung haben, das bestaetigen oder widerlegen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Grubentroll am 22.01.2019 | 13:23
Nochmal zu Grim & Gritty: Lingering Injuries und Death from Massive Damage sind im DMG. Die Optionalregeln für weniger HP-Rückgewinn bei Rast auch irgendwo.
s. o. ;)...und natürlich kann man die abstrahierte D&D-Form auch spielerisch darstellen. Ein wenig Kopfrechnen und ich kann einen ca. %-Wert der Max-HP abschätzen und den Treffer klarifizieren.

Mir wird doch hier seit Jahr und Tag erklärt, dass in D&D die Hitpoints nur quasi "außer Atem sein" darstellen oder "lauter winzige Schnitte oder mal nen Hieb an die Rippen a la Bruce Willis bei Lethal Weapon", oder "sich in eine schlechte Ecke manövrieren", und man bei 0 HP auf einmal den tödlichen Stoß abkriegt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: YY am 22.01.2019 | 13:25
Und das stimmt seit Jahr und Tag höchstens zum Teil  ;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Exar am 22.01.2019 | 13:38
... eine Goblinhorde ohne Kampf aus ihrer Hoehle gejagt
... erstmal zwoelf Golblins geschnetzelt

Ich vermute mal, die 12 Goblins sehen das leicht anders.  ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 22.01.2019 | 13:46
Ich vermute mal, die 12 Goblins sehen das leicht anders.  ~;D
Nicht mehr.  >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 22.01.2019 | 15:11
(wieviel SL-Gnade da dabei war, musss euch Talwyn sagen)

Gnade? Niemals! >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Grubentroll am 22.01.2019 | 15:14
Und das stimmt seit Jahr und Tag höchstens zum Teil  ;D
Ich habe das ja auch immer anders gesehen, aber mich amüsiert es trotzdem wie das immer wieder hervorgeholt wird dass dem so sei, wenn einer mit Realismus argumentiert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2019 | 15:18
Erfahrung auf dem Gebiet habe ich noch keine, aber gerade im Nicht-Kampf-Bereich habe ich beim Lesen der Regeln den Eindruck, dass hier "Rulings statt Rules" besonders ausgepraegt ist. Koennen mir Leute, die darin schon Erfahrung haben, das bestaetigen oder widerlegen?

Ja, das trifft schon zu. Gerade in diesem Bereich wurde gegenüber der Vorversion arg gekürzt und die meisten Hilfsmittel welche diese noch kannte sind inzwischen einfach verschwunden.

"Rulings" kann man natürlich immer anwenden, es gibt im Rollenspiel ja nichts was man nicht selbst hinein bringen könnte. Nur Hilfe bekommt man halt keine und es gibt auch ein paar schwerwiegende Stolpersteine auf die man achten sollte. So erschwert das neue Magiesystem derartige Abenteuer indem den Zauberwirkern kaum noch Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden den passenden Zauber dabei zu haben um Probleme einfach zu beseitigen und Rituale nur noch selten mit Kosten verbunden sind. Das System ist sehr klar auf eine bestimmte Anzahl an Kämpfen pro Tag ausgelegt und davon abzuweichen verändert das Balancing der Klassen untereinander aber auch das Verhältnis zur Spielwelt recht stark.

Es ist letztlich wohl die Kernkritik die man bei der 5e anbringen könnte. Es ist halt auf eine bestimmte Spielweise ausgelegt die "Core-Story" wie das ein Designer mal nannte.

Aber umgedreht kann man dies natürlich auch vom Bug zum Feature erklären und sagen das hierin auch eine Stärke liegt weil man ein schlankes System hat das weitgehend macht was es soll ohne groß anzustreben alle Spielweisen abzudecken.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: YY am 22.01.2019 | 15:19
Ich habe das ja auch immer anders gesehen, aber mich amüsiert es trotzdem wie das immer wieder hervorgeholt wird dass dem so sei, wenn einer mit Realismus argumentiert.

Da gehts ja gar nicht mal um Realismus, sondern nur um "was passiert da überhaupt?" - irgendas muss man sich ja vorstellen und da zerren die verschiedenen Konzepte (und widersprüchlichen Begriffe) in sehr unterschiedliche Richtungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 22.01.2019 | 15:28
Wenn es um den Nicht-Kampf-Bereich geht, ist für mich immer noch die 3.X-Version die Referenz mit den Skills.

Es gab zahlreiche, die Aufteilung (Class, Cross-Class, Trained only) fand ich gut, die Beschreibungen sagten einem, was damit geht (und dem cleveren SL eben auch einen deutlichen Hinweis, was man damit abhandeln konnte, was nicht explizit da stand).

Im Gegensatz dazu dann OSR, wo es gar keine Skills gab. Attribut plus evtl. Boni...fertig.

Die 5E geht da einen Mittelweg, der für mich "okay" ist. Rulings gehen ja durchaus flüssig von der Hand, ich fürchte nur immer um die Konsistenz.

Dass Magiewirkern kaum noch Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden, sehe ich etwas anders, aber seis drum.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2019 | 15:40
Dass Magiewirkern kaum noch Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden, sehe ich etwas anders, aber seis drum.

Bezog sich auch hauptsächlich auf die Änderungen am Einprägen von Zaubern und dem Ritualsystem. Ich würde jetzt nicht sagen, dass Magiewirker generell keine Schwierigkeiten haben. Aber durch die spontane Verwendung von Zauberslots auch für Klassen die dies vormals nicht konnten gibt es nun einmal viel seltener die Situation, dass ein Zauber nicht verfügbar ist.

Ein 3.5 Magier muss sich (auch nicht immer, aber eben grundsätzlich) am Anfang des Tages entscheiden ob er z.B. heute jemanden bezaubern können möchte und auch wie oft er diesen Zauber vorbereiten mag. Und dies auch gegen andere Optionen abwägen da dies mit diesen um Zauberslots konkurriert. Hier ist sein 5E Nachfolger wesentlich flexibler, kann spontan entscheiden ob er einen Zauberslot dafür investiert oder nicht. (es gibt immer noch eine geringe Einschränkung dahingehend durch die eingeprägten Spells pro Tag - doch dies sind so viele und es geht nur darum ob man etwas überhaupt am Tag kann - nicht aber wie oft und es werden damit auch keine Zauberslots festgelegt.

Auch beim Ritualsystem ist der Unterschied sehr groß. Kannte die 4E hier als dieses eingeführt wurde noch teils sehr hohe Kosten (die zumeist das Ritual auf der Stufe auf der man es bekam praktisch zu einer großen Investition machten und dafür sorgten das man nicht leichtfertig die Zauberzutaten rausgehauen hat) hindert das 5E System niemanden die Spieler daran sehr oft Rituale zu nutzen. Gerade hier verbergen sich aber viele Zauber die für Nichtkampfsituationen relevant sind, z.B. Rituale welche auf magischem Wege Wissen erlangen.

Die Aussage und Kritik bezieht sich da also auf konkrete Regeländerungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 22.01.2019 | 16:00
Zitat
Ein 3.5 Magier muss sich (auch nicht immer, aber eben grundsätzlich) am Anfang des Tages entscheiden ob er z.B. heute jemanden bezaubern können möchte und auch wie oft er diesen Zauber vorbereiten mag.
Neee...der 3.5 Magier liess im Zweifel ein paar Spell-Slots offen und lernte nach Bedarf nach. Ab einer gewissen Stufe die cleverste Alternative (durften nur nicht zu viele sein aufgrund des Zeitfaktors).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2019 | 16:11
Neee...der 3.5 Magier liess im Zweifel ein paar Spell-Slots offen und lernte nach Bedarf nach. Ab einer gewissen Stufe die cleverste Alternative (durften nur nicht zu viele sein aufgrund des Zeitfaktors).

Ja, wie gesagt - das ist natürlich die grundsätzliche Beschreibung. Es gab auch in 3.5 natürlich Wege um derartige Einschränkungen drum herum - und auch in 3.5 gab es natürlich einige der oben genannten Probleme mit Nichtkampfszenarien und Magiern die Schwierigkeiten darin über Zauber ausräumen bereits. War ja auch eines der großen Themen später im 4E Designprozess Fertigkeitsherausforderungen stärker ins Spiel einzubringen und sie auch auf hohen Stufen nutzbar zu machen.

Aber die 5e geht dort schon noch ein wenig den Weg Zauberwirkern größere Flexibilität zu geben, und dort wo man in 3.5 eben noch einen Weg um die Einschränkung herum suchen musste fällt diese Einschränkung jetzt eben weg.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 22.01.2019 | 16:26
Zitat
Aber die 5e geht dort schon noch ein wenig den Weg Zauberwirkern größere Flexibilität zu geben, und dort wo man in 3.5 eben noch einen Weg um die Einschränkung herum suchen musste fällt diese Einschränkung jetzt eben weg.
Suchen musste man das allerdings nicht. Steht genauso im PHB drin.  ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 22.01.2019 | 17:25
Suchen musste man das allerdings nicht. Steht genauso im PHB drin.  ;)

*lacht* ich wollte damit auch nicht sagen es sei mit Geheimschrift reingeschrieben. ~;D

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: mattenwilly am 22.01.2019 | 18:41
Ich verstehe immer nicht warum Leute die "Stil: Fizzelklein" oder "Stil: BlubberSeier" von einem Regelsystem verlangen nicht einfach ein Regelsystem verwenden welches diesen Stil unterstützt. Und akzeptieren das andere Systeme das zum Glück nicht tun. Wer einen Satz Regeln braucht die exakt abbilden wie der Charakter an einer durch eine Fleischwunde verursachten Sepsis langsam krepiert - nimmt halt Harnmaster oder GURPS. Aber nicht D&D von dem man weiss das es diesen Detailquark NICHT hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bildpunkt am 22.01.2019 | 21:05
Boons & Banes wie bei SotDL. :)

Durch Verwundung (75 %, 50 %, 25 %) gibt es jeweils 1 Bane, maximal 3. Da Boons dagegengerechnet werden, muss es nicht zwingend so schlimm werden.

(Ist dann natürlich eine komplette Systemumstellung).


Ich finde das nicht im dt. Regelbuch von DSDDF - ist das jetzt ne Hausregel von Dir?  Im Prinzip wäre es ggf besser wenn man als Angreifer den Boni bekommt oder der Verteidiger Malus auf RK damit weiterhin getroffen wird...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: TEW am 23.01.2019 | 10:56
Gummipunkte in groß und klein.
Damit kann man an den Schwerpunkten neu würfeln und hat - viel wichtiger - quasi einen Fallschirm, wenn mal alles schief geht.

Zumindest bei D&D 3.X gab es das (allerdings nur in einem Erweiterungsband).

Aber, man darf hierbei auch nicht vergessen, dass es bei D&D schon auch noch andere Möglichkeiten gibt, die in anderen Systemen (wie WFRP oder SR) nicht vorhanden sind.

Raise Dead

Sterben ist bei D&D nunmal nicht zwangsläufig das Ende und in höheren Stufen auch nur noch lästig.

Da braucht man nicht unbedingt auch noch Fortune / Edge / Hero Points.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Antariuk am 23.01.2019 | 11:21
Sterben ist bei D&D nunmal nicht zwangsläufig das Ende und in höheren Stufen auch nur noch lästig.

Da braucht man nicht unbedingt auch noch Fortune / Edge / Hero Points.

Das finde ich einen interessanten Punkt. Nun ist die Verfügbarkeit von magischem Support in 5E (zumindest RAW) ja erheblich niedriger als z.B. in 3E, aber trotzdem kann man erwarten, zwischen Level 5 und Level 10 irgendeinen Zugang zu Wiederbelebungsoptionen zu erhalten - beißt sich dass dann mit Gummipunkten? Da diese in D&D zumindest in den mir bekannten Varianten durchweg alle nur aufgesetzte Mechanismen ohne besonders tiefe Verzahnung mit dem Rest des Systems sind, würde ich sagen: Nein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 23.01.2019 | 11:55
Sterben ist bei D&D nunmal nicht zwangsläufig das Ende ...
Es sei denn, man spielt Grabmal der Vernichtung.  >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 23.01.2019 | 12:56
Ich dachte das heißt Grabmal der endkrassen Zersetzung ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Luxferre am 23.01.2019 | 13:16
ZERNICHTUNG  >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 23.01.2019 | 14:07
Anyhow, Wiederbelebung is nich, egal wie´s heißt. ;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 23.01.2019 | 14:10
Anyhow, Wiederbelebung is nich, egal wie´s heißt. ;D
Doch klar, aber dann wechselt man automatisch zur Konkurrenz, kriegt 'nen komischen Gang und müffelt ein bisschen.
Und die Konversation ist auch eingeschränkt... "Gehirrrrrrn...."
 ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 23.01.2019 | 14:15
Wie seht ihr überhaupt die Änderungen beim Thema Sterben und Wiederbelebung?

Daran würde ich eigentlich auch einen guten Anteil der Kritik festmachen - eigentlich denke ich man hätte die Todesrettungswürfe ruhig so lassen können wie sie waren (so dass nur eine 20 einen wieder erwachen lässt) und Wiederbelebung teurer ist.

Wäre wohl auch eine meiner ersten Hausregeln dies wieder einzuführen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 23.01.2019 | 14:30
Doch klar, aber dann wechselt man automatisch zur Konkurrenz, kriegt 'nen komischen Gang und müffelt ein bisschen.
Und die Konversation ist auch eingeschränkt... "Gehirrrrrrn...."
 ~;D
Wiederbelebung, nicht Wiedererhebung.

Und nicht verwechseln:
Wiederbelebter
(https://media.beliefnet.com/~/media/photos-with-attribution/faith/jesussecondcoming.jpg?as=1&w=400)

Wiedergänger
(https://i.pinimg.com/originals/db/6c/ce/db6ccebffed0da50cbafb8b895673ead.png)
 ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 23.01.2019 | 14:36
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

:btt:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: schneeland am 23.01.2019 | 14:53
Wie seht ihr überhaupt die Änderungen beim Thema Sterben und Wiederbelebung?

Daran würde ich eigentlich auch einen guten Anteil der Kritik festmachen - eigentlich denke ich man hätte die Todesrettungswürfe ruhig so lassen können wie sie waren (so dass nur eine 20 einen wieder erwachen lässt) und Wiederbelebung teurer ist.

Wäre wohl auch eine meiner ersten Hausregeln dies wieder einzuführen.

Subjektiv wird in der 5E eher zu wenig gestorben - ich hab' mir da allerdings noch nichts Schlüssiges überlegt, dazu spiele ich zu wenig D&D im Moment (narrativ begründet war in unseren früheren Kampagnen Wiederbelebung immer selten und schwierig, aber das haben wir nie explizit verregelt).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 23.01.2019 | 14:55
ZERNICHTUNG  >;D

Die Elterliche Schlafzimmerschublade der Verstörung
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Swafnir am 23.01.2019 | 14:55
"Heilendes Wort" ist halt ein echter Killer für die Sterblichkeit.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 23.01.2019 | 15:05
Grundsätzlich stimme ich zu, dass die SC-Sterblichkeit nicht so hoch ist, wie ich sie als SL gerne hätte. Nun weiß ich aber, dass meine Spieler es durchaus schätzen, wenn ihre Charaktere nicht sterben, dementsprechend sind die Regeln für meine Gruppe wohl in Ordnung so. Mein persönliches Gefühl sagt aber trotzdem, dass alles, was nach AD&D 2nd in dieser Hinsicht kam, viel zu lasch ist. >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 23.01.2019 | 15:10
Wie seht ihr überhaupt die Änderungen beim Thema Sterben und Wiederbelebung?

Daran würde ich eigentlich auch einen guten Anteil der Kritik festmachen - eigentlich denke ich man hätte die Todesrettungswürfe ruhig so lassen können wie sie waren (so dass nur eine 20 einen wieder erwachen lässt) und Wiederbelebung teurer ist.

Wäre wohl auch eine meiner ersten Hausregeln dies wieder einzuführen.

Wozu braucht ein anständiger Kerkermeister unbedingt Supersonderextrakillerregeln? Wenn er will, kann er die SC ohnehin jederzeit abmurksen ("Plötzlich tut sich über euch ein Loch in der Luft auf und Tiamat fällt euch direkt auf die Köpfe! ...Sekunden später gefolgt von Orkus!"), und wenn er gerade nicht in Mordlaune ist, gehen solche Regeln eh am Ziel vorbei.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 23.01.2019 | 15:48
In dem Fall geht es ja in erster Linie um die Situation in der die Spieler bereits niedergeschlagen wurden.

Aber ganz generell sehe ich diese Regeln nicht im Kontext das damit ein Spielleiter seine Spieler explizit töten möchte, sondern eher in dem Kontext zu definieren wie gefährlich es ist in diese Situationen zu kommen.

Die Kosten von Wiederbelebung bestimmen auch wie diese Option durch die Spieler wahrgenommen wird.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 24.01.2019 | 06:02
Ein kurzes Nachschauen zeigt mir, dass gerade höherstufige Charaktere besser geschützt sind, da die Gefahr eines "Instant Death" eher gering ist. Selbst mit den Zusatzregeln für "Death from Massive Damage" wird es schwer, da immer vom Hit Point Maximum ausgegangen wird...und den Schaden bringt kaum ein Monster.

Ansonsten kann man natürlich sehr schnell einen Charakter ins Jenseits überführen, sobald er einmal ohnmächtig ist. Zwei Treffer genügen und das war es, wobei die Formulierung "within 5 feet" ein wenig seltsam anmutet bei Kreaturen mit Reach.

Wiederbelebung kommt halt sehr früh mit Revify; Kosten sind allgemein nicht sonderlich hoch. Allerdings: Für Gruppen ohne Cleric/Paladin ist das halt keine Option.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: AlucartDante am 24.01.2019 | 06:48
Wiederbelebung kommt halt sehr früh mit Revify; Kosten sind allgemein nicht sonderlich hoch. Allerdings: Für Gruppen ohne Cleric/Paladin ist das halt keine Option.

Deswegen gilt ja die alte Regel: Immer den Kleriker zuerst töten. Oder mehr Drama: Der Tote hatte kurz davor was mit der Freundin vom Kleriker und schon verliert der die Lust an der Wiederbelebung.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 24.01.2019 | 07:43
Rollenspielerisch kann ich alles lösen. Cleric of Kelemvor? Sorry, der Tod ist nur natürlich (außer, wenn er durch einen Untoten kommt), hier mein Segen...R.I.P.

Trägt u. U. allerdings nicht zum Gruppenfrieden bei.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 24.01.2019 | 12:42
So ein Cleric/Spieler würde bei mir achtkantig aus dem 1. Stock getreten werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Antariuk am 24.01.2019 | 12:46
Solange das mit allen Spielern abgesprochen ist dass Charaktere das Gruppenwohl nicht immer und allzeit über die eigenen Motivationen stellen, hätte ich damit kein Problem. Als SL würde ich da aber die Herausforderung sehen, dass Ganze nicht zum Gelegenheits-PvP bzw. "Mein Charakter ist halt so!" verkommen zu lassen, sprich: das würde ich nicht mit allen Spielern wagen >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Noir am 24.01.2019 | 12:47
Wenn das von vorneherein klar ist, sehe ich darin nichts schlimmes ... wenns aber aus heiterem Himmel kommt ... dann ja ;)

"Ich spiel den Cleric."
"Okay, cool."
.....
"Alter, mein Charakter ist tot. Macht nix ... Cleric?"
"Sorry, so is mein Charakter nicht ... R.I.P."

xD
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 30.01.2019 | 20:50
Da wäre es wohl am einfachsten mit dem SL zu vereinbaren dass der Kleriker den Spruch nicht hat (und ggf. dafür was anderes bekommt).

Andererseits ist Animate Dead auch ein Klerikerspruch. Kann ich erwarten dass der Kleriker der Gruppe das einsetzt wenn es der Gruppe nützt,
oder ist es da ok wenn der sagt: "Mein Kleriker ist halt nicht so" ?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 30.01.2019 | 21:10
Klassischerweise soll das Problem ja in ganz alten Editionen umgekehrt einfach schon darin bestanden haben, überhaupt erst einen Spieler finden zu müssen, der sich auch zum Klerikerspielen breitschlagen läßt. So nach dem Motto "Kein Kleriker in der Gruppe? Tscha, das war's dann wohl erst mal mit Heilen...hoffen wir mal, daß ihr irgendwie genügend Tränke findet, heh, heh, heh..."

Irgendwie schön zu hören, daß die Klassiker anscheinend zurückkommen. >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 30.01.2019 | 21:32
Kleriker sind wie American Express 1975 oder DocWagon 2050 -- Never leave home without it. ;)

In älteren Editionen war ja (so hört man) der Cleric genau deswegen so OP, um den Spielern die Rolle des Gruppenheilers schmackhaft zu machen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 29.05.2021 | 18:07
Rise, Thread, Rise

Ein Aspekt, der in der 5e nicht ganz optimal ist, dass gewisse Charakterbuilds gegenüber anderen Charakterbuilds aus der gleichen Klasse/Subklasse schwächer sind. ZB Zwei-Waffen-Kämpfer ist schwächer als ein Stangenwaffenkämpfer, weil es für letzteren mehr und bessere Feats gibt als für ersteren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: flaschengeist am 29.05.2021 | 19:00
"Heilendes Wort" ist halt ein echter Killer für die Sterblichkeit.

Die Hausregel, nachdem auf 0 HP sinken jedes Mal einen Grad Erschöpfung gibt, finde ich in diesem Zusammenhang nützlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tintenteufel am 29.05.2021 | 19:41
Zum Glück ist die 5E nicht so crunchy und  das Spiel macht mit so gut wie allen SCs Spass!  ;)

Aber ich fände ein paar ordentliche kampflastigere Deats auch cool! Um verschiedene Builds wirklich stark zu machen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.05.2021 | 22:35
Was ich schlecht gelöst finde:

Es gibt bei den "Kämpfer Klassen" kein einheitliches Konzept für die Schadensprogression über alle 20 level. Bei den Cantrips haben sie es ja clever gelöst da geht der Schaden mit dem Level hoch.
Bei Chars die Waffen benutzen ist es extrem (Sub)Klassen abhängig ob der Schaden sich nach Level 5 noch signifikant erhöht. (Einzige wirkliche Ausnahme ist der Schurke bei dem Durch Sneak Attack der Schaden recht linear hoch geht, der fällt nur im Vergleich zu Rest durch den mangel an Extra Attack um Level 5 rum massiv zurück)

Die Progression der Saves ist auch Merkwürdig. Bei den Besten Saves (sprich proficiency und ein Attribut das man schnell auf Maximum bringt) bleibt die Wahrscheinlichkeit einen Save zu Schaffen gegenüber einem dem Level angemessen Gegner quasi über alle Level konstant, schwache saves sind irgendwann im Prinzip kaum noch zu schaffen.

Hit Points auf Level 1 sind immer noch zu niedrig.

Caster können (mit etwas Multiclassing) weit leichter hohe AC Werte erreichen als die Nichtcaster, da sie problemlos Rüstungen tragen können sobald sie die proficiency haben, sie Schilde nutzen können ohne das ihre Offensivkraft groß darunter leidet und sie noch defensive Zauber haben.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 29.05.2021 | 23:25
Die Schadensprogression der Kämpfer ist besser als man denkt da es außer den Angriffen noch andere Faktoren gibt, die den Schaden erhöhen.
- Attribute (bei den meisten Zaubern spielen Attribute nur beim Angriffswurf eine Rolle, bei Waffen erhöhen steigende Attribute auch den Schaden.
- Class Features (Barbaren bekommen minimal höheren Rage Damage sowie höheren kritischen Schaden den sie dank Relentless Attack auch vergleichsweise häufig auslösen können, Paladine haben mehr Spell-Slots zum Smiten, Mönche bekommen mehr Schaden und mehr Ki für noch mehr Angriffe, der Ranger bekommt Optionen wie Whirlwind attack und ebenfalls mehr Zauberslots und Zauber etc.)

Das mit den Saves ist korrekt und tatsächlich ein Problem. Falls der Caster sogar noch durch Gegenstände Boni auf den Spell-DC bekommt können diese auf höheren Stufen auf über 20 steigen, und dann wird es garstig wenn der Bonus auf den Rettungswurf nur zwischen -1 und +2 liegt.

Caster AC sehe ich allerdings nicht so problematisch. Zunächst einmal braucht der Caster dafür erstmal die Fähigkeit mit diesen Rüstungen umgehen zu können. Sofern er nicht auf Stufe 1 als Krieger beginnt (was alle vergleichbaren Caster dann um eine Stufe mächtiger macht), ist es echt schwierig da später noch ranzukommen. Hinzu kommt das er vermutlich eh nicht Stärke hat um wirklich schwere Rüstungen zu tragen. Und wenn er einen Schild nutzen möchte so hat er entweder keine Waffe in der Hand oder muß noch einen Feat lernen (Warcaster) um noch Zaubern zu können. Zumindest bei uns hat sich bislang die Mühe gemacht seinen Caster in schwere Rüstungen zu hüllen. Da erscheint es einfacher auf den Schutz durch die Gruppe zu vertrauen.

Was mich eher stört ist das Balancing der Charaktere in Kriegsscenarien. In normalen Dungeon-Begegnungen und Boßkämpfen sind die Klassen mMn schon recht gleichwertig. Aber wenn es darum geht eine große Anzahl von normalen Soldaten auszulöschen kann niemand mit den Vollcastern mit ihren Flächenzaubern mithalten. Da wünschte ich mir das der Radius derartiger Zauber deutlich kleiner wäre.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 30.05.2021 | 00:21
Was mich eher stört ist das Balancing der Charaktere in Kriegsscenarien. In normalen Dungeon-Begegnungen und Boßkämpfen sind die Klassen mMn schon recht gleichwertig. Aber wenn es darum geht eine große Anzahl von normalen Soldaten auszulöschen kann niemand mit den Vollcastern mit ihren Flächenzaubern mithalten. Da wünschte ich mir das der Radius derartiger Zauber deutlich kleiner wäre.

Liegt halt historisch bedingt mit daran, daß schon in den Zeiten von Chainmail und Ur-D&D speziell die Magier nun mal buchstäblich als Fantasy-Artillerieeinheiten gedacht waren und das Schlachten so heiliger Kühe wie etwa des klassischen Feuerballs über die ganzen Jahrzehnte hinweg so gut wie niemand auch nur ernsthaft in Erwägung gezogen hat. Daß Sprücheklopfer geeigneter Klassen und Stufen in der offenen Feldschlacht geradezu zu wandelnden Massenvernichtungswaffen auflaufen können, ist also gewissermaßen ein thematisches Markenzeichen von D&D und wird sich auch in Zukunft nicht großartig ändern; will ich ein Magiesystem, in dem es sich anders verhält, dann muß ich entweder recht einschneidende Änderungen vornehmen oder ich brauche schlicht von vornherein gleich ein anderes Spiel.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 30.05.2021 | 01:36
Ein Aspekt, der in der 5e nicht ganz optimal ist, dass gewisse Charakterbuilds gegenüber anderen Charakterbuilds aus der gleichen Klasse/Subklasse schwächer sind. ZB Zwei-Waffen-Kämpfer ist schwächer als ein Stangenwaffenkämpfer, weil es für letzteren mehr und bessere Feats gibt als für ersteren.

Es ist sicher nicht alles für alle Varianten perfekt ausgeglichen. Und wenn man mit feats spielt ist Polearm Master natürlich recht attraktiv. Andererseits hat der Zwei-Waffen-Kämpfer den Vorteil dass es sehr viele verschiedene Waffen verwenden kann was ich auszahlt wenn man mit Schatztabellen spielt.

Die Progression der Saves ist auch Merkwürdig. Bei den Besten Saves (sprich proficiency und ein Attribut das man schnell auf Maximum bringt) bleibt die Wahrscheinlichkeit einen Save zu Schaffen gegenüber einem dem Level angemessen Gegner quasi über alle Level konstant, schwache saves sind irgendwann im Prinzip kaum noch zu schaffen.

Was passiert denn wenn man den Save nicht schafft? Meistens setzt man eine Runde aus. Bei solchen Effekten muss die Fehlschlagchance schon recht hoch sein sonst lohnen die sich nicht. Und je höher die Stufe,  destso wahrscheinlicher ist es das man
zusätzliche Verteidigung hat oder dass der Rest der Gruppe den Effekt bannen oder unterbrechen kann.

Hit Points auf Level 1 sind immer noch zu niedrig.

Finde ich nicht.

Was mich eher stört ist das Balancing der Charaktere in Kriegsscenarien. In normalen Dungeon-Begegnungen und Boßkämpfen sind die Klassen mMn schon recht gleichwertig. Aber wenn es darum geht eine große Anzahl von normalen Soldaten auszulöschen kann niemand mit den Vollcastern mit ihren Flächenzaubern mithalten. Da wünschte ich mir das der Radius derartiger Zauber deutlich kleiner wäre.

Naja, die müssen ja nicht alle nebeneinander stehen. Und ab CR 2 klappt das alles nicht mehr so gut, denn dann haben die Gegner über 40 TP und überleben Feuerbälle.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 30.05.2021 | 15:19
Dass sie in der 5e das HP-Runtergekloppe von der 4e (3e?) übernommen hatten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 30.05.2021 | 16:45
Dass sie in der 5e das HP-Runtergekloppe von der 4e (3e?) übernommen hatten.

Also von der 3E eher nicht, da haben SLs ja ihre liebe Not, wenn sie möchten dass so ein Boss länger als 1 Runde stehenbleibt. Von normalen Creeps ganz zu schweigen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: JS am 30.05.2021 | 17:02
Wir sind in der 5E aktuell bei Stufe 6, und ich kann nicht behaupten, daß die Kämpfe da ein reines HP-Gezerge sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 30.05.2021 | 22:13
Dass sie in der 5e das HP-Runtergekloppe von der 4e (3e?) übernommen hatten.

Was ist denn HP-Runtergekloppe ?
Die Tatsache dass HP verwendet werden um Verwundungen darzustellen, oder dass Kämpfe zu lang sind ?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 30.05.2021 | 22:49
Im allgemeinen Verständnis wohl eher letzteres. Wenn das dadurch zustandekommt, dass man so Schnitz für Schnitz riesige Fleischberge abtragen muss.

"1d8+4, das macht 9 Schaden!" - "Sehr gut, dann hat er jetzt nur noch 191HP."
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: JS am 30.05.2021 | 22:55
9 Schaden x 3, da Gruppe, plus 20 Schaden Magier noch dazu, also 47. Macht keine langen Kämpfe. Wenn die SC pro Person Monster mit 200 LP bekommen, machen sie mit Sicherheit mehr Schaden als 9 pro Runde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 31.05.2021 | 01:49
Ja ne, das war jetzt auch nicht primär auf 5E gemünzt, sondern ging eher in Richtung 4E. Ungefähr so habe ich sie selber wahrgenommen und dieses Phänomen hat ihr ja auch den Spitznamen "Padded Sumo" eingebracht. In 5E kann man ja den Schaden einigermaßen gut aufbauen, wenn die Party kooperiert. (Ist halt kein Vergleich mit den 3E Todessternen, deren Schadensausstoß besser in wissenschaftlicher Notation auszudrücken ist.)

Das Problem bei der 5E geht eher in die Richtung -- jdf laut einschlägigen Kritiken im Netz, die ich tendenziell auch aus persönlicher Erfahrung bestätigen mag -- dass schlichter, direkter Schaden eigentlich fast immer die beste Option für die Spieler ist. Liegt halt wieder an der Bounded Accuracy, die die Rettungswürfe im Münzwurfbereich festnagelt, während gleichzeitig zB viele Kontrollzauber mehrere Rettungswürfe zulassen, und obendrauf kommen dann uU noch Monsterfähigkeiten, die den Widerstand nochmals verbessern. Kurzum, da ist einfach für viele Spieler das Risiko zu groß, den eigenen Zug komplett zu verschwenden oder zumindest keinen Vorteil herauszuspielen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 31.05.2021 | 02:25
In den meisten Fällen dauern die Kämpfe ca. 4-5 Runden, da nehmen sich 4e und 5e nicht viel.

Was die 5e etwas schlechter hinbekommt ist eher die konkrete Ausgestaltung dieser Kämpfe, es gibt viel weniger Teamwork, die Gegner sind gleichförmiger und sobald Dinge abseits von Schadenspunkten ins Spiel kommen funktioniert das Balancing und die Monsterstufenberechnung nicht mehr wirklich.

Auch die Idee der Multiplikation der Gefährlichkeit ohne Erhöhung der Erfahrungspunkte bei Kampfen gegen mehrere Gegner ist eher kompliziert als hilfreich und eines von vielen Beispielen in denen Aufwand von den Spieledesignern an den Spielleiter verschoben wurde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 31.05.2021 | 06:54
Wir spielen in unserer Runde mit reduzierten HP bei Spieler und Monster. Und dennoch brauchen wir ca. 3 bis 4 Runden, um ein CR 5 bis 6 Monster zu plätten mit einer L7 Gruppe aus 4 SCs.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sashael am 31.05.2021 | 07:10
Wir spielen in unserer Runde mit reduzierten HP bei Spieler und Monster. Und dennoch brauchen wir ca. 3 bis 4 Runden, um ein CR 5 bis 6 Monster zu plätten mit einer L7 Gruppe aus 4 SCs.
Aus der Erfahrung mit meinen Runden heraus:
Was macht ihr falsch?

Ich war froh, wenn ein CR 5 Monster 4 Runden gegen eine Lvl 3 Gruppe durchgehalten hat. Mit normalen HP für Monster.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 31.05.2021 | 07:16
Liegt vermutlich daran, dass wir nicht die optimalsten Charakteren haben. Und mit Pointbuy erstellte Charakter hinken auch noch etwas hinten nach. Ausserdem scheinen die Viecher in Rappan Athuk zäher zu sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.05.2021 | 08:14
Aus der Erfahrung mit meinen Runden heraus:
Was macht ihr falsch?

Ich war froh, wenn ein CR 5 Monster 4 Runden gegen eine Lvl 3 Gruppe durchgehalten hat. Mit normalen HP für Monster.

Das Problem hatte ich auch. Zumal halt mit den normalen (MM) Monstern auch taktisch nicht viel zu holen war.

Mein großer Kritikpunkt ist nach wie vor, dass das Vorteil-/Nachteilsystem in meinen Augen dysfunktional ist. Vorteil ist zu einfach, Nachteil zu schwierig zu erhalten. Sobald die Gruppe "ihren" Pfad zum Vorteil ausgetüftelt hat (und das dauert bei taktisch spielenden Spielern nicht lange), läuft nach meiner Erfahrung jeder Kampf ähnlich nach Schema F und die Monster sind quasi permanent im Nachteil. Da man ja als DM jedesmal eine neue Zusammenstellung an Gegnern hat und ich die auch nicht ausschließlich nach taktischen Gesichtspunkten auswähle, hat das keinen Spaß gemacht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 31.05.2021 | 08:57
Liegt halt wieder an der Bounded Accuracy, die die Rettungswürfe im Münzwurfbereich festnagelt, während gleichzeitig zB viele Kontrollzauber mehrere Rettungswürfe zulassen, und obendrauf kommen dann uU noch Monsterfähigkeiten, die den Widerstand nochmals verbessern.
Rettungswürfe sind in meinen Augen ein Punkt wo die Bounded Accuracy nicht so toll funktioniert, eben weil die schwachen halt nie ansteigen.

Wichtig ist halt oft mit welchem Attribut ein Rettungswurf gewürfelt wird, Zauber mit Con-Rettungswurf soll man wohl üblicherweise meiden und die mit Int-Rettungswurf gelten als die Besten (gefolgt von Cha glaub ich).


Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 31.05.2021 | 09:07
Was für mich aktuell nicht gut funktioniert sind Begegnungen mit großen Gegnergruppen. 5E ist zwar unkomplizierter und damit etwas schneller als noch 3.x (von 4E hab ich zu wenig Ahnung), aber trotzdem hat man echt viel Leerlauf als Spieler zwischen zwei Runden - besonders in Begegnungen mit 6 oder mehr Gegnern. Ganz schlimm wird es natürlich, wenn es sich um besonders zähe Gegner handelt. Das Ganze wäre noch halbwegs erträglich, wenn dann wenigstens interessante Dinge passieren würden während man selbst nicht dran ist, aber oft ist es halt doch nur das erwähnte HP-Runterkloppen. Mit bildhaften Beschreibungen des Kampfgeschehens kann man einen Teil davon abfangen, aber erstens gehen einem IMO irgendwann auch die sprachlichen Varianten aus, und außerdem ist das ja letzten Endes alles nur ein bunter Anstrich für das monotone Einerlei des Kampfes (besonders wenn man ein paar One Trick Ponies in der Gruppe hat, die Runde für Runde dieselbe Aktion wählen). Das Ganze entwickelt sich dann teilweise zu einer Art Teufelskreis: Der Kampf ist langweilig, also verlieren die Spieler das Interesse und lassen sich ablenken (besonders in Zeiten von Onlinespiel, wo der Browser-Tab mit dem Youtube-Video nur einen Mausklick entfernt ist). Dadurch haben sie keinen Überblick über die Situation, und wenn sie dann mal an der Reihe sind muss erstmal geklärt werden, welches Monster schon angeschlagen aussieht usw. Dadurch dauert alles noch länger und wird noch langweiliger.

Ich finde deswegen, dass das Erstellen guter im Sinne von "am Spieltisch gut funktionierender und unterhaltsamer" Begegnungen etwas ist, was einiges Fingerspitzengefühl vom SL erfordert, weil das Kampfsystem an sich das nicht von sich aus leistet. Eine Patentlösung für das Problem habe ich aktuell noch nicht, zumindest nicht im Kontext von D&D (abgesehen davon, dass ich zukünftig wohl meine Gruppen klein halten werde, in unserer 5E Gruppe sind derzeit sechs Spieler, was für meinen Geschmack mindestens zwei zu viel sind).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Faras Damion am 31.05.2021 | 09:07
Ich mag 5E wirklich gerne, daher sind folgende Kritikpunkte eher Kleinigkeiten:

- Es ist immer nur das zweitbeste System. Für alle Stile und Interessen gibt es ein besseres Systeme z.B. für Horror, Optimierung, Drama, Taktik,...
5E ist aber ein guter Kompromiss.

- Regeln und Abenteuer fokussieren sich auf gedankenloses Püppchenschubsen.
Macht aber auch mal Spaß.

-  Die deutschsprachige Veröffentlichungen laufen holprig. Oft waren Grundbücher nicht erhältlich und es gibt keine Pdfs.

- Die Bilder sind gut, aber nicht mein Stil.

- Das Layout ist unübersichtlich. Gerade bei Abenteuerpfaden haben andere Systeme ein klar höheres Niveau.

Dennoch ist es das beste D&D für mich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: flaschengeist am 31.05.2021 | 09:34
Eine Patentlösung für das Problem habe ich aktuell noch nicht, zumindest nicht im Kontext von D&D (abgesehen davon, dass ich zukünftig wohl meine Gruppen klein halten werde, in unserer 5E Gruppe sind derzeit sechs Spieler, was für meinen Geschmack mindestens zwei zu viel sind).

Das dürfte helfen. Ich finde, generell sind 4 Spieler die optimale Zahl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 31.05.2021 | 09:47
Das ist halt auch so eine Sache ich hab so ein bisshen den Eindruck das du (so die Chars nicht superoptimiert sind) für eine Gruppe die alles eingermaßen gut abdeckt so 4-6 Chars brauchst, mir persönlich find aber Gruppen mit 3 Spielern deutlich entspannter.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tudor the Traveller am 31.05.2021 | 10:13
Das lässt sich auf eine einfache "Formel" runterbrechen:

Je mehr Spieler / SC in der Gruppe sind, desto mehr Gegner benötigt der Encounter, damit die Action Economy überhaupt passt; dann spielt aber halt auch weitgehend der DM und die Spieler schauen abwechselnd weitgehend zu.

Oder anders herum:  Je weniger Spieler, desto mehr verschiebt sich die Action Economy auch wieder in Richtung der Gegner. Das fördert dann auch Encounter mit weniger Gegnern, was den Kampf insgesamt schneller macht und auf Spieler-Seite weniger Pausen nach sich zieht.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 31.05.2021 | 10:26
Ui, wenn ich noch an die 1e Zeiten denke, wo bei gewissen Modulen draufstand 4 bis 10 (!) Spieler plus DM. :o 8]
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Zed am 31.05.2021 | 10:43
Was für mich aktuell nicht gut funktioniert sind Begegnungen mit großen Gegnergruppen.
Hier haben mich die Dungeon Dudes auf youtube inspiriert: Die von ihnen zusammengefassten Minion-Regeln (https://www.youtube.com/watch?v=xAO1aYhWZl0&t=825) möchte ich nach Corona unbedingt ausprobieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: JohnLackland am 31.05.2021 | 12:07
Es gibt aktuell nur ein Kritikpunkt
das Fertigkeitensystem ist relativ schwach, vor allem da es an den Übungsbonus hängt, wünsche mir da, das es freier gestaltbar und gesteigert werden kann, wenn jemand coole Hausregeln hat, her damit
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 31.05.2021 | 12:34
Das lässt sich auf eine einfache "Formel" runterbrechen:

Je mehr Spieler / SC in der Gruppe sind, desto mehr Gegner benötigt der Encounter, damit die Action Economy überhaupt passt; dann spielt aber halt auch weitgehend der DM und die Spieler schauen abwechselnd weitgehend zu.

Oder anders herum:  Je weniger Spieler, desto mehr verschiebt sich die Action Economy auch wieder in Richtung der Gegner. Das fördert dann auch Encounter mit weniger Gegnern, was den Kampf insgesamt schneller macht und auf Spieler-Seite weniger Pausen nach sich zieht.

Ich denke, da macht sich ganz allgemein und systemunabhängig die eine Tatsache bemerkbar, daß Rollenspiel normalerweise auf Spielerseite eben eine Gruppenaktivität ist, während sich die "Äktschn" in anderen Medien generell auf nur einen Protagonisten auf einmal konzentriert. (Daß man bei denen meist auch nur lesen/zuschauen/sonstwie "passiv konsumieren" und dadurch erst gar keine merkbaren Pausen einlegen muß, hilft natürlich auch, ist aber im Moment nicht der Punkt, auf den ich hinauswill. :)) Dadurch müssen die dann wiederum ihre Gegner aber allgemein auch gar nicht erst so "gruppenfest" machen, denn wo's im Wesentlichen nur einen Haupthelden pro aktueller Szene hat, da kann man den auch schon mit einem "bloßen" spannenden Duell gut fordern...das wird natürlich sofort schwieriger, wenn am Spieltisch noch vier andere Leute sitzen und auf diesen Duellgegner alle auch noch draufprügeln wollen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 31.05.2021 | 12:59
Ich habe derzeit schon ein paar Ideen für einen Old School Hack für D&D 5E, dessen Zweck für mich hauptsächlich darin besteht, Kämpfe zu reduzieren und/oder zu verkürzen, indem...

* ...ich Todesrettungswürfe ersatzlos streiche. 0 TP bedeutet Tod. Dadurch wird der Einsatz erhöht und man überlegt sich zweimal, ob man einen Kampf vom Zaun brechen will.
* ...ich Moralregeln für Monster benutze wie in alten D&D Editionen üblich. Goblins sind feige und kämpfen in der Regel nicht bis zum letzten Mann und auch andere intelligente Gegner wählen in der Regel wohl den geordneten Rückzug wenn dazu eine Option besteht. Dadurch werden Kämpfe (im Schnitt) kürzer.
* ...ich den Spielern eine Welt präsentiere, in der Monster unabhängig von der Gruppenstufe existieren. Nur weil du erst die erste Stufe erreicht hast, heißt das noch lange nicht, dass in der Höhle am Wegesrand nicht 17 auf Schreckensbären in die Schlacht reitende Ogerbarbaren hausen können. Die Welt ist gefährlich. Kämpfe nur, wenn du die Wahrscheinlichkeit als hoch einschätzt, dass du auch gewinnen kannst. Wenn die Situation zu deinen Ungunsten ist, verändere die Situation.
* ...Erfahrungspunkte für besiegte Gegner ergänzt werden durch solche für erbeutete Schätze: Du musst den Drachen nicht totschlagen, du musst nur seinen Schatz stehlen um mächtiger zu werden.

Five Torches Deep ist mir bekannt, allerdings dreht es für meinen Geschmack an den falschen Stellschrauben. OSE gefällt mir an und für sich gut, ich stelle aber fest, dass manche Spieler in meiner Gruppe das Regel-Streamlining von D&D 5E bevorzugen und auch das generell höhere Power-Level schätzen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 31.05.2021 | 13:02
Das Problem bei der 5E geht eher in die Richtung -- jdf laut einschlägigen Kritiken im Netz, die ich tendenziell auch aus persönlicher Erfahrung bestätigen mag -- dass schlichter, direkter Schaden eigentlich fast immer die beste Option für die Spieler ist. Liegt halt wieder an der Bounded Accuracy, die die Rettungswürfe im Münzwurfbereich festnagelt, während gleichzeitig zB viele Kontrollzauber mehrere Rettungswürfe zulassen, und obendrauf kommen dann uU noch Monsterfähigkeiten, die den Widerstand nochmals verbessern. Kurzum, da ist einfach für viele Spieler das Risiko zu groß, den eigenen Zug komplett zu verschwenden oder zumindest keinen Vorteil herauszuspielen.

Ich glaube nicht dass man das so allgemein sagen kann. Ich wüsste nicht wie ein Scorching Ray jemals besser seien kann als ein gut geziehltes Hold Person. Und auf mittleren Stufen kann man Polymorph oder Banishment gegen schwache Saves werfen, was extrem effektiv ist. Alternativ Hold Person gegen 4 Ziele. Einer vergeigt mit Sicherheit den Save.

Monster mit Save Proficiency und Magic Resistance sind ja eher ein high-level Phänomen. Da wird es in der Tat schwierig, aber so viel Schaden machen die Sprüche dann auch nicht mehr.


und sobald Dinge abseits von Schadenspunkten ins Spiel kommen funktioniert das Balancing und die Monsterstufenberechnung nicht mehr wirklich.

War das je anders? Früher war es ein grosser Unterschied ob man 100 Stufe 1 Kämpfern oder 100 Stufe 1 Magiern begegnet...

Rettungswürfe sind in meinen Augen ein Punkt wo die Bounded Accuracy nicht so toll funktioniert, eben weil die schwachen halt nie ansteigen.

Die AC steigt ja auch nicht an. Das ist ja auch so gedacht. Der Effekt ist dass Sprüche etwa gleich gefährlich bleiben. In 3E hatte ein Low-Level Hold Person irgendwann nur noch eine 5% Schance, während der Feuerball trotzdem 50% Schaden machte.

Auch die Idee der Multiplikation der Gefährlichkeit ohne Erhöhung der Erfahrungspunkte bei Kampfen gegen mehrere Gegner ist eher kompliziert als hilfreich und eines von vielen Beispielen in denen Aufwand von den Spieledesignern an den Spielleiter verschoben wurde.

2 Oger gleichzeitig sind nunmal gefährlicher als 2 Oger hintereinander. Da kommt man nicht drumrum. (ausser in 4E wo die Stats vom Oger sich ändern)

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 31.05.2021 | 13:31

2 Oger gleichzeitig sind nunmal gefährlicher als 2 Oger hintereinander. Da kommt man nicht drumrum. (ausser in 4E wo die Stats vom Oger sich ändern)

Klar, nur bekommt man mit dem 5E System halt dennoch in beiden Fällen die gleichen Erfahrungspunkte. Gleichzeitig verwendet man den gleichen Multiplikator egal ob dort nun 2 Oger sind oder 1 Oger und 1 Hund.

Das ist gegenüber den vorher existierenden mehreren Monsterrollenebenen der 4E wesentlich weniger flexibel und intuitiv.

War das je anders? Früher war es ein grosser Unterschied ob man 100 Stufe 1 Kämpfern oder 100 Stufe 1 Magiern begegnet...

Durchaus, denn das diese Problematiken konkret bei der 5e so auftritt hängt natürlich stark mit den Veränderungen im Zauber und Ressourcensystem sowie Bonded Accuracy zusammen. Es gab schon deutlich besseres Balancing zwischen Effekten und Schaden, insbesondere die Rückkehr der "Save or Suck" Zauber bei denen ein einzelner Zauber potentiell einen kompletten Kampf entscheiden kann spielt dort eine große Rolle.

Wobei ich mich schon wieder irgendwie bemüht fühle dazu zu schreiben: Und trotzdem macht es ja eine Menge Spaß.

Ich glaube die 5E profitiert sehr davon die Erwartungshaltung nicht zu sehr in die Höhe zu schrauben und es als ein tolles System für Casual Spiel zu betrachten bei dem man eben wenn mal ein Problem auftritt einfach sagt: Nicht schlimm, wir machen einfach weiter.

Es gibt ziemlich wenig bei dem ich sagen würde "dies sind tolle Regelideen". Wenn mich jemand fragt "welche Regeln aus der 5E würdest du in ein anderes System oder eine andere Edition übernehmen wollen" gäbe es dort quasi nichts was mir einfallen würde.

Aber umgedreht gibt es auch wenig an der 5E mit dem man nicht leben könnte. Sieht man ja auch an dem obigem Beispiel. Ist das System für die Erstellung von Kämpfen mit mehreren Gegnern  toll? Nö. Würde ich dies jemanden der nach Regelideen sucht ans Herz legen? Natürlich nicht.

Aber es tut auch nicht arg weh, es ist eine Kompromisslösung bei der die Designer einen Teil des Aufwands auf die Spielleiter übertragen damit es überhaupt ein neues Regelwerk gibt. Manchmal braucht es vielleicht auch einfach nicht das super durchdachteste Konzept und an vielen Stellen gäbe es für Leute die unbedingt besser konzeptionierte und vielseitigere Regelhilfen brauchen andere, bestehende Lösungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.05.2021 | 14:59

* ...Erfahrungspunkte für besiegte Gegner ergänzt werden
du musst einen Gegner nicht verprügeln es gibt auch andere Möglichkeiten ihn zu bezwingen

Zitat
durch solche für erbeutete Schätze:
ich würde das eher mit sonstigen Herausforderungs EXP ergänzen nicht mit dem Materiellen Schatzwert 1 GC - 1 XP

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 31.05.2021 | 15:03
Die AC steigt ja auch nicht an. Das ist ja auch so gedacht. Der Effekt ist dass Sprüche etwa gleich gefährlich bleiben. In 3E hatte ein Low-Level Hold Person irgendwann nur noch eine 5% Schance, während der Feuerball trotzdem 50% Schaden machte.

Das Problem ist, dass die Effekte wesentlich besser skalieren als Schaden. Der Nutzen beispielsweise eines Hypnotic Patterns bleibt auch auf Stufe 10 noch genauso gut wie auf Stufe 5. Der Wert von 10 Schadenspunkten jedoch nicht.

Das sieht man besonders gut, wenn es relativ große Levelunterschiede gibt - beispielsweise wenn du dem großen bösen Höhlenmonster noch ein paar dieses verehrende niedrigstufige Kultisten an die Seite stellst.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 31.05.2021 | 15:15
Der Effekt ist dass Sprüche etwa gleich gefährlich bleiben. In 3E hatte ein Low-Level Hold Person irgendwann nur noch eine 5% Schance, während der Feuerball trotzdem 50% Schaden machte.
Das seh ich nicht so.

Ein Low Level Gegners hat vermutlich einen Saving Throw- DC von ca. 13, damit hast du bei einem Schwachen Save (sagen wir mal mit Attribut auf 10) immerhin noch eine Chance von 40% den save zu schaffen, ein Heigh Level gegner wird vermutlich ehr einen Saving Throw- DC von 19 (oder mehr haben) damit ist dein Chance einen Save gegen des selben Effekt zu schaffen nur noch 10%.

Triffst du jetzt als Hoch stufiger Character auf einen Low Level Gegner ist deine chance den save zu schaffen zwar immer noch die gleiche, blöderweise hat sich aber die Zahl der Low Level Gegner gegen die du gleichzeitig antreten musst drastisch erhöht, sprich du musst den save jetzt mehrmals schaffen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 31.05.2021 | 23:46
Klar, nur bekommt man mit dem 5E System halt dennoch in beiden Fällen die gleichen Erfahrungspunkte.

Aus gutem Grund. Denn wieviele Monster auf einmal auftauchen liegt teilweise im Einflussbereich der Spieler.
Die Multiplikatoren sind einfach nur eine Empfehlung für den DM.

Gleichzeitig verwendet man den gleichen Multiplikator egal ob dort nun 2 Oger sind oder 1 Oger und 1 Hund.

Klar , bei 1 Oger und 1 Hund müsste man die die Summe der EP-Werte nehmen und mit 1.15 multiplizieren oder so....
Man könnte da ntürlich eine genauere Formel abgeben. Aber du kannst dich nicht ernsthaft beschweren das die Regel gleichzeitig zu kompliziert und nicht genau genug ist.

Das ist gegenüber den vorher existierenden mehreren Monsterrollenebenen der 4E wesentlich weniger flexibel und intuitiv.

Intuitiv ? vielleicht. Aber flexibel ist "1 Normalo kann durch genau 4 Minions ersetzt werden" nicht.

Durchaus, denn das diese Problematiken konkret bei der 5e so auftritt hängt natürlich stark mit den Veränderungen im Zauber und Ressourcensystem sowie Bonded Accuracy zusammen. Es gab schon deutlich besseres Balancing zwischen Effekten und Schaden, insbesondere die Rückkehr der "Save or Suck" Zauber bei denen ein einzelner Zauber potentiell einen kompletten Kampf entscheiden kann spielt dort eine große Rolle.

Also wenn im selben Thread "Debuffs lohnen sich nicht" und "Debuffs sind viel zu stark" vorkommt muss die Balance wohl stimmen  :) Wobei es ein echtes "Save or Suck" eigentlich nicht mehr gibt. Zauber die Gegner zu leichten Zielen machen (wie etwa Hold) erlauben mehrere saves. Zauber die nur einen Save erlauben haben Einschränkungen. Ausserdem sind die meisten debuffs Concentration, d.h. man wird sie auch schnell wieder los.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 00:28
Aber du kannst dich nicht ernsthaft beschweren das die Regel gleichzeitig zu kompliziert und nicht genau genug ist.

Warum nicht? Ist nun einmal genau der Fall. Die Regel ist kompliziert und resultiert in ungenauen, wenig nützlichen Ergebnissen.

Der ganze Grund warum sie überhaupt verwendet werden muss und in dieser Form existiert liegt letztlich ja auch nicht daran das irgendwer sie für sonderlich gut halten würde. Sie ist ein Kompromiss um trotz Bonded Accuracy und weggefallener Monsterrollen noch Kämpfe mit unterschiedlicher Anzahl Gegner zu ermöglichen.

Und umgedreht kann man natürlich hinterfragen warum die Monsterrollen überhaupt weggefallen sind. Aber die Antwort ist simpel. Es ist weniger Aufwand für Designer.

Aufwand der sich auf den Spielleiter verschiebt.

Man darf dort nur nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Als die 5e erstellt wurde war die öffentliche Wahrnehmung der Marke
durch all die Flamewars ramponiert und die Möglichkeiten ein sehr umfangreiches und sauber strukturiertes System zu bauen waren mit dem seinerzeit reduzierten Team auch begrenzt.

Man kann heutzutage noch so sehr sagen, hey eigentlich bezahl ich doch für das Regelsystem damit ich nicht abschließend mit Hausregeln Sachen fixen muss. Aber nichts was in der 5e enthalten ist würde ich als wirklich arg störend betrachten. Man kann damit leben, das beste aus all den Kompromissen machen und Spaß haben.

Es hätte damals möglicherweise ohne diese Kompromisse und Streichungen gar kein neues D&D gegeben. Und heute spielen wieder etliche Spieler das System.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 00:34
Wobei es ein echtes "Save or Suck" eigentlich nicht mehr gibt. Zauber die Gegner zu leichten Zielen machen (wie etwa Hold) erlauben mehrere saves.

Manche dieser Zauber tun dies. Andere eben nicht. Hypnotisc Pattern ist so ein Beispiel. Aber die Aussage bezog sich generell auf Effekte, welche eben wesentlich stärker skalieren als reiner Schaden. Kannst du ja gern ausprobieren. Stell ein großes böses Monster hin und neben dran fünf niedrigstufige Kultisten. Ist gar kein so sonderlich schwer vorstellbares Szenario.

Und jetzt lass die Kultisten einmal einen Schadenszauber wirken und einmal einen behindernden Effekt. Gleiche Gegner, doch die Wirkung ist stark unterschiedlich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 1.06.2021 | 01:09
Manche dieser Zauber tun dies. Andere eben nicht. Hypnotisc Pattern ist so ein Beispiel.

Hypnotic pattern klaut normalerweise jedem der betroffen ist 1-2 Aktionen. Kein Save or Suck.

Kannst du ja gern ausprobieren. Stell ein großes böses Monster hin und neben dran fünf niedrigstufige Kultisten. Ist gar kein so sonderlich schwer vorstellbares Szenario.

Und dank der EP-Multiplikatoren ist es auch ein ziemlich schwerer Kampf  :)

Und jetzt lass die Kultisten einmal einen Schadenszauber wirken und einmal einen behindernden Effekt. Gleiche Gegner, doch die Wirkung ist stark unterschiedlich.

Klar gibt es Synergien. Aber wenn du z.B. nur Kultisten hast, dann sind sie vermutlich mit Schadenszaubern deutlich gefährlicher.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 01:25
Hypnotic pattern klaut normalerweise jedem der betroffen ist 1-2 Aktionen. Kein Save or Suck.

Wie kommst du darauf? (Mal davon abgesehen, das auch dies immer noch save or suck wäre)

Zitat
Klar gibt es Synergien. Aber wenn du z.B. nur Kultisten hast, dann sind sie vermutlich mit Schadenszaubern deutlich gefährlicher.

Nicht wirklich, jedenfalls nicht wenn ihr Herausforderungsgrad deutlich von dem der Spielercharaktere abweicht. Um genau diese konkrete Situation geht es in dem Beispiel aber.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 07:07
Achja was ich noch vergessen hatte, rein von der Balance her sollten Nahkämpfer mehr Schaden raushauen können als Fernkämpfer, bei 5e ist es aber ehr anders herum.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 07:48
Achja was ich noch vergessen hatte, rein von der Balance her sollten Nahkämpfer mehr Schaden raushauen können als Fernkämpfer, bei 5e ist es aber ehr anders herum.
Kann ich so nicht bestätigen.
Bei uns sind die Damage-Dealer die Schurkin, die Paladina und der Barbar.
Klar hat der Magier auch mal ein paar Zauber, die "Rums" machen, aber eben auch nur ein paar. Und in Stadtabenteuern ist der ganz vorsichtig mit Flächenzaubern wegen Kollateralschäden. Und da wir den scharlachroten Thron spielen...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 08:20
Bei uns sind die Damage-Dealer die Schurkin, die Paladina und der Barbar.
OK das liegt aber daran das Paladin und Barbar durch ihre Class Features in den Nahkampf gezwungen werden.

Klassen die die Wahl haben (Fighter, Ranger, Schurke, und ich glaub sogar Kensai Mönch) können in der Regel im Fernkampf etwa den selben Schaden raushauen wie im Nahkampf. Und mit Cross Bow Expert kann man auch ohne Probleme Fernkampfwaffen im Nahkampf einsetzen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 08:41
OK das liegt aber daran das Paladin und Barbar durch ihre Class Features in den Nahkampf gezwungen werden.

Klassen die die Wahl haben (Fighter, Ranger, Schurke, und ich glaub sogar Kensai Mönch) können in der Regel im Fernkampf etwa den selben Schaden raushauen wie im Nahkampf. Und mit Cross Bow Expert kann man auch ohne Probleme Fernkampfwaffen im Nahkampf einsetzen.

Den Gedankengang verstehe ich nicht. Dein Argument "rein von der Balance her sollten Nahkämpfer mehr Schaden raushauen können als Fernkämpfer" haut doch mit diesen Thesen nicht mehr hin.
Grundsätzlich ist es doch erst einmal egal, welche Ursache jemandem zum Nahkampf bringt, sei es Intention oder Rules.
Und wenn sie den gleichen Schaden raushauen können, sind deswegen die Fernkämpfer nicht besser sondern gleichwertig.

Dann kommt "Crossbow Expert", das eine Einhändige Armbrust im Nahkampf als Bonusaktion abschiessen lässt. Inwiefern spricht das jetzt für den Fernkampf?
Vor allem kann man statt diesem Feat auch andere nehmen (Zwei-Waffen-Kämpfer oder Stangenwaffenmeister) , die Dich genau so gut (oder besser) pimpen, Dir aber in der Bonusaktion einen besseren Nahkampfangriff geben (nämlich mit einer Waffe, die mehr zB Schaden macht, als die Einhandarmbrust).

Nicht mißverstehen: Ich finde es gut, dass Fernkampf nicht völlig obsolet ist, aber Nahkampf ist deswegen doch nicht mehr irrelevant.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 08:47
Achja was ich noch vergessen hatte, rein von der Balance her sollten Nahkämpfer mehr Schaden raushauen können als Fernkämpfer, bei 5e ist es aber ehr anders herum.

Also wenn man der grundlegenden Einteilung in Tanks, Damage Dealer und Healer (bzw. Controller, Defender, Leader und Striker) folgt, macht das schon Sinn. Die Nahkämpfer sind dann ja weniger für den Angriff als für die Verteidigung der Gruppe zuständig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 08:59
Mhh, würdest du denn automatisch Nahkämpfer als Defender betrachten? Gibt doch auch recht klassische, eher offensiv ausgerichtete Nahkämpferarchetypen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2021 | 09:00
Ich denke, da überschneiden sich gerade zwei Ansätze:

-- Einerseits sollte rein vom Spielgleichgewicht her der Nahkämpfer mehr austeilen und einstecken können als der Fernkämpfer; immerhin hat der letztere seinen Reichweitenvorteil gegenüber dem ersteren und kann ihn schon beharken, während der noch versucht, überhaupt nah genug für seinen ersten Angriff heranzukommen.

-- Andererseits werden sich rein pragmatisch die meisten Kämpfer, die die Wahl zwischen Ran-an-den-Feind-und-selber-einstecken einer- und einen mehr oder weniger wehrlosen Gegner aus sicherer Distanz fertigmachen andererseits überhaupt haben, natürlich für Letzteres entscheiden -- aus genau denselben Gründen, aus denen ein Mensch, der sich mit einem Tiger konfrontiert sieht, lieber mit Steinen schmeißen als sich auf einen Ringkampf einlassen wird.

Beides nachvollziehbare Perspektiven, aber die eine legt halt nahe, daß Fernkampf im Zweifelsfall gegenüber dem Nahkampf auch schon mal durchaus "künstlich" benachteiligt werden sollte, während die andere bei dem Gedanken eher zusammenzuckt und "Sag mal, spinnst du?" ruft...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 09:06
Dann kommt "Crossbow Expert", das eine Einhändige Armbrust im Nahkampf als Bonusaktion abschiessen lässt. Inwiefern spricht das jetzt für den Fernkampf?
Es elimniert die größte Schwäche der Fernkämpfer.

Vor allem kann man statt diesem Feat auch andere nehmen (Zwei-Waffen-Kämpfer oder Stangenwaffenmeister) , die Dich genau so gut (oder besser) pimpen, Dir aber in der Bonusaktion einen besseren Nahkampfangriff geben (nämlich mit einer Waffe, die mehr zB Schaden macht, als die Einhandarmbrust).
Als Fernkämpfer bis du aber noch eine ganze Reihe an Vorteilen, du hast zum Beispiel keine Probleme mit fliegenden Gegnern oder irgendwelchen Effekten oder Geländen die deine Bewegung einschränken (oder noch fiesere Dinge tun), und wirst selber weniger angegriffen.

Was du auch nicht übersehen darfst ist der Fighting Style, +2 auf deinen Angriffswurf ist (insbesondere mit Sharp Shooter) deutlich besser als das was die Nahkämpfer kriegen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 09:11
Also wenn man der grundlegenden Einteilung in Tanks, Damage Dealer und Healer (bzw. Controller, Defender, Leader und Striker) folgt, macht das schon Sinn. Die Nahkämpfer sind dann ja weniger für den Angriff als für die Verteidigung der Gruppe zuständig.
Wobei der die Möglichkeiten bei 5e wirklich als Effektiver Defender/Tank zu fungieren recht eingeschränkt sind.
Insbesondere bei einer größeren Anzahl an Gegnern und wenn diese die Möglichkeit haben aus verschiedenen Richtungen anzugreifen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 09:28
@Dämon: Sorry, ich hatte vorhin die nur den 3. Teil des Feats im Kopf - gerade noch mal nachgelesen.
Und ja das Feat macht die Armbrust-Fernkämpfer stark.
Ob das jetzt "ungleich stärker" als die Nahkämpfer ist, die ja auch ihre Fighting Styles und Feats bekommen können, kann ich so aus der hohlen Hand nicht beurteilen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rackhir am 1.06.2021 | 09:29
Ich habe derzeit schon ein paar Ideen für einen Old School Hack für D&D 5E, dessen Zweck für mich hauptsächlich darin besteht, Kämpfe zu reduzieren und/oder zu verkürzen, indem...

* ...ich Todesrettungswürfe ersatzlos streiche. 0 TP bedeutet Tod. Dadurch wird der Einsatz erhöht und man überlegt sich zweimal, ob man einen Kampf vom Zaun brechen will.
* ...ich Moralregeln für Monster benutze wie in alten D&D Editionen üblich. Goblins sind feige und kämpfen in der Regel nicht bis zum letzten Mann und auch andere intelligente Gegner wählen in der Regel wohl den geordneten Rückzug wenn dazu eine Option besteht. Dadurch werden Kämpfe (im Schnitt) kürzer.
* ...ich den Spielern eine Welt präsentiere, in der Monster unabhängig von der Gruppenstufe existieren. Nur weil du erst die erste Stufe erreicht hast, heißt das noch lange nicht, dass in der Höhle am Wegesrand nicht 17 auf Schreckensbären in die Schlacht reitende Ogerbarbaren hausen können. Die Welt ist gefährlich. Kämpfe nur, wenn du die Wahrscheinlichkeit als hoch einschätzt, dass du auch gewinnen kannst. Wenn die Situation zu deinen Ungunsten ist, verändere die Situation.
* ...Erfahrungspunkte für besiegte Gegner ergänzt werden durch solche für erbeutete Schätze: Du musst den Drachen nicht totschlagen, du musst nur seinen Schatz stehlen um mächtiger zu werden.

Das würde ich alles unterschreiben, bis auf die EP für Schätze. Ich verstehe die Logik, dass man damit Erforschung belohnen will, aber es macht die Ingame-Ökonomie vollkommen kaputt. So weit kann ich meinen Disbelief einfach nicht suspenden...

Aber zu den obigen Regeln würde ich noch zwei Ergänzungen vorgeschlagen:
* Die Slow Natural Healing-Regel aus dem DMG: Man regeneriert keine HP, nur die Hälfte der Hit Dice beim Long Rest. So ist man nicht nach einem Nachtschlaf sofort wieder bei 100%.
* Eine einfache Regel, wie man aus einem Kampf fliehen kann. (Zum Beispiel: Alle Charaktere machen eine Disengage-Aktion und bewegen sich von den Gegnern weg --> Kampf vorbei und wir schauen mal, wie gut sie rennen können.) Um den Spielern noch eine Chance zu geben, wenn sich das Blatt gegen sie wendet oder sie sich einfach verkalkuliert haben. Gilt natürlich auch für die Monster.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 1.06.2021 | 09:32
So langsam wirds ein bißchen Off-Topic. Hier soll es ja darum gehen was wir nicht so gelungen finden. Nicht unsere persönlichen Hausregeln. Dazu können wir gerne einen neuen Thread aufmachen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 09:58
Na gut, dann mal wieder etwas zur Kritik:

Was ich in der 5E irgendwie sehr häufig sah ist, dass sich die Charaktere sehr stark ähnelten. Durch die vergleichsweise geringe Auswahl an Optionen, verbunden mit dem nicht allzu genauen Balancing der Optionen scheint es für viele Spieler leicht sich die besten Optionen heraus zu holen.

Dies führte dann z.B. dazu, dass viele Zauberwirker die gleichen Zauber wählen. Kämpferische Charaktere wählen sehr häufig die gleichen Waffen.

Nun ist dies natürlich ein Effekt welcher generell auftritt wenn Spieler optimieren. Aber es ist selten, dass ich in der 5E das Gefühl hatte es gäbe viele Alternativoptionen welche prinzipiell gleichwertig sind und selbst in Gruppen mit Anfängercharakteren gab es dies.

Hier spielt natürlich auch mit herein, dass man zu gemeinsamen Zauberlisten zurück gekehrt ist. Kann ich aus Aufwandssicht für die Designer verstehen, natürlich ist es leichter Zauber auf diese Art und Weise wiederzuverwenden als sich für jede zaubernde Klasse eigene auszudenken. Rollenspielerisch sorgt es aber für eine geringere Individualisierung.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tarendor am 1.06.2021 | 10:16
Na gut, dann mal wieder etwas zur Kritik:

Was ich in der 5E irgendwie sehr häufig sah ist, dass sich die Charaktere sehr stark ähnelten. Durch die vergleichsweise geringe Auswahl an Optionen, verbunden mit dem nicht allzu genauen Balancing der Optionen scheint es für viele Spieler leicht sich die besten Optionen heraus zu holen.

Hm, ich habe vor kurzem dieses (https://www.youtube.com/watch?v=3R5HYHyT8bA) Charaktererschaffungsvideo gesehen. Da sagt der SL, dass allein im PHB etwa 500 Variationen von Charakteren sind, und allein die ganzen Optionen für die Hexenmeister-Klasse, die er dann anhand der Zusatzbücher vorstellt, sind fast 30 Minuten Kurzerklärung.
Und dazu kämen noch die ganzen unterschiedlichen Völker und Unterarten.

Also wenn man bei D&D5 ausschließlich die offiziellen Optionen nehmen würde --und die dann auch noch 20 Stufen spielt -- ist man mindestens sein ganzes Leben beschäftigt.

Ist zumindest mein Eindruck als Anfänger.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 1.06.2021 | 10:21
Dem Punkt kann ich mich auch nicht anschließen, ganz im Gegenteil, ich stelle fest, dass die Bandbreite der Mächtigkeit erheblich kleiner ist als in älteren Editionen - besonders 3.X war da schlimm, wo man trotz einer gigantischen Menge an Optionen irgendwie immer dieselben Builds gesehen hat, und zwar nicht notwendiger Weise weil alles andere unspielbar war, sondern weil es halt ein paar Kombinationen gab, die um so viel besser waren als der Rest, dass man unter Optimierungsgesichtspunkten kaum um sie herum gekommen ist. Derartige Extreme sind in 5E kaum möglich was daran liegen dürfte, dass es eben eine endliche Anzahl von Permutationen aus Rasse und Klasse(n) gibt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 10:23
Na gut, dann mal wieder etwas zur Kritik:
Was ich in der 5E irgendwie sehr häufig sah ist, dass sich die Charaktere sehr stark ähnelten.
Hmmm... Regelwerke, die auf Kombinationen von Volk, Klassen und Stufe orientiert sind, haben nun mal eine eingeschränkte Optionsvielfalt.

Für die 5e:
Kombiniere Volk mit Klasse und dann die unterschiedlichen "Spezialisierungen" der Klasse ab Stufe 3. Da kommen schon einige Variationsmöglichkeiten heraus.
Möglicherweise sind die nicht alle gleich gebalanced - aber stört das?

Sicherlich gibt es den Hang des "nimm das Optimum". Aber ist diese Veranlagung wirklich so ausgeprägt?
Und wie sieht das in anderen Systemen aus - Optimizer spielen nun einmal immer die gleichen Kombos, weil die eben das Optimum erlauben.
(keine negative Wertung enthalten!)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 10:36
Ist auch immer die Frage was man vergleicht. Ich würde Talwyn beispielsweise vollkommen zustimmen, dass die 3.X noch einmal größere Unterschiede im Powerniveau ermöglicht.

Bloß ist dies halt auch so ein wenig der Extremfall dahingehend. Ein Extremfall ist die 5E ganz sicher nicht, auch nicht in dieser Hinsicht. Aber wir sind hier ja im Kritik Thread und gerade die Entscheidung wieder gemeinsame Zauberlisten einzuführen ist nun einmal eine konkrete Regelanpassung.

Aber ehrlich gesagt könnte ich auch gar nicht sagen ob die Kritik dort nicht zu subjektiv ist. Ich hatte insgesamt 5 Runden in denen ich 5E gespielt hab, einige davon über ein paar Jahre hinweg. Klingt nach viel, sind aber auch nur 5 Runden. Wie ist das bei euch?

Wenn sich dort ein Charakter hinsetzt bei der Gruppenerschaffung und sagt: "Ich mach einen Magier!" - könnt ihr dann vorab und ohne etwas über den Charakter zu wissen grob abschätzen was für Zauber er nutzen wird?

Ich hatte mal eine Spielsituation in der in der Gruppe ein Magier, ein Hexer und ein Barde waren. Und jeder einzelne hatte Sleep. Und jeder einzelne plante es später dann auszutauschen wenn der Zauber an Wirkung verliert. Als wir dann auf die Zauberlisten schauten sah das alles recht gleichförmig aus. Ich würde gar nicht sagen das die einzelnen Zauber einen riesigen Unterschied zu anderen haben, es ist nicht so als ob es 3.5 artig 20 Möglichkeiten gibt dies noch weiter zu steigern. (ein paar gibt es natürlich).

Nein, die 5E ist keine Bastel und Optimieredition.

Aber dennoch scheint es für viele Spieler einfach zu sein zu sehen was die sinnvollsten Optionen sind und aus der vergleichsweise geringen Zahl an Optionen diese zu wählen. War zumindest bei uns so.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 10:42
Sicherlich gibt es den Hang des "nimm das Optimum". Aber ist diese Veranlagung wirklich so ausgeprägt?
Und wie sieht das in anderen Systemen aus - Optimizer spielen nun einmal immer die gleichen Kombos, weil die eben das Optimum erlauben.
(keine negative Wertung enthalten!)

Ich glaube im Rahmen der Kritik am Regelwerk kann es bei so etwas natürlich auch nicht um das Spielverhalten an sich gehen. Optimierer gibt es schließlich überall und daran ist auch nichts schlimmes.

Wichtiger wäre halt die Frage welche konkreten Regelmechaniken diesen Effekt einer stärkeren Angleichung der Charaktere verringern oder verstärken. In der 5E würde ich halt sagen, dass der Wegfall von konkreten Handlungsoptionen für kämpferische Charaktere und die Wiederzusammenführung der Zauberlisten für Zaubercharaktere sich eher negativ auswirken.

Grob gesagt: Wenn Magier, Barde, Hexer und Zauberer weitgehend die gleichen Zauberlisten haben (Unterschiede im Detail gibt es ja durchaus noch) so führt dies eben auch verstärkt dazu das die gleichen Zauber gewählt werden.

Und wenn Kämpfer, Waldläufer, Dieb und Barbar weniger Möglichkeiten haben etwas abseits von "ich hau drauf" zu machen führt dies dazu das sie mehr generische Attacken machen als individuelle Aktionen und verringert auch die Möglichkeiten Individualisierung z.B. durch verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für verschiedene Waffen und Kampfstile einzubringen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 1.06.2021 | 11:26
Zitat
Aber dennoch scheint es für viele Spieler einfach zu sein zu sehen was die sinnvollsten Optionen sind und aus der vergleichsweise geringen Zahl an Optionen diese zu wählen. War zumindest bei uns so.
Und da ist der eigentliche Kern des Problems: die Spieler.  ;)
Zauber sind das Paradebeispiel. Was nimmt der 08/15-Spieler? Zauber, die ihm beim Durchlesen bereits nützlich erscheinen. Andere Zauber könnten vielleicht extrem gut sein - dazu müsste man aber vielleicht mal um die Ecke denken. Und im Kampf nicht immer nur den Schadensoutput im Auge haben.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 1.06.2021 | 11:30
Habe mir mal einen Shadow Sorcerer zusammen gestellt. Und dabei gemerkt, dass dieser vor allem auf Utility ausgerichtete Caster an einem Detail krankt: die Konzentration. Weil nur auf einen Spruch konzentriert werden kann, sind gewisse Aktionen gar nicht durchführbar. ZB Unsichtbar über einen Gegner fliegen? Geht nicht mehr. Das fördert auch den Einheitsbrei, obwohl die Konzentration genau zur Verhinderung der Buffstaplerei eingeführt wurde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 11:31
Andere Zauber könnten vielleicht extrem gut sein - dazu müsste man aber vielleicht mal um die Ecke denken. Und im Kampf nicht immer nur den Schadensoutput im Auge haben.

Wobei bei den meisten Zaubern das aber bereits vor Jahrzehnten geschehen ist. So revolutionär wie manche tun, ist das meist auch nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 1.06.2021 | 11:36
Wie kommst du darauf? (Mal davon abgesehen, das auch dies immer noch save or suck wäre)

Also "save or suck" ist von "save or die" abgeleitet: ein Save vergeigt und du bist tot, bzw. ein Save vergeigt und du bist für den Rest des Kampfes ziemlich nutzlos. "save or suck for one round" ist deutlich schwächer.

Was Hypnotic pattern angeht: "The spell ends for an affected creature if it takes any damage or if someone else uses an action to shake the creature out of its stupor." Wenn also z.B. 4 von 5 Gegnern betroffen sind dann kann der eine einen der vier aufwecken.
Der kann dann den nächsten aufwecken, usw. Dann haben alle eine Runde verloren. Wenn jemand dran war bevor er aufgeweckt wurde verliert er zwei.

Also wenn man der grundlegenden Einteilung in Tanks, Damage Dealer und Healer (bzw. Controller, Defender, Leader und Striker) folgt, macht das schon Sinn. Die Nahkämpfer sind dann ja weniger für den Angriff als für die Verteidigung der Gruppe zuständig.

Aber warum sollte man der Einteilung folgen? Die 5E Klassen sind ja nicht auf eine Rolle festgelegt. Ein offensiver Nahkampf-Fighter
hat praktisch die gleiche Verteidigung wie ein Fernkampf-Fighter. Und der Rogue kann sowieso zwischen Fern- und Nahkampf frei wählen.

Allgemein stimmt es übrigens nicht dass Fernkämpfer mehr Schaden machen. Zweihäder ist besser als Langbogen. Nur das verunglückte Crossbow Expert feat macht Fernkampf so stark, und auch dann hat ein Nahkampf Battlemaster immernoch Vorteile.

Wobei der die Möglichkeiten bei 5e wirklich als Effektiver Defender/Tank zu fungieren recht eingeschränkt sind.
Insbesondere bei einer größeren Anzahl an Gegnern und wenn diese die Möglichkeit haben aus verschiedenen Richtungen anzugreifen.

Einer meiner Spieler hat einen Defense Fighter. Der fängt sehr viel ab. Er hat auch schon eine Runde Hold Person mitten in den Gegnern überlebt.
 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 11:46
Was ich in der 5E irgendwie sehr häufig sah ist, dass sich die Charaktere sehr stark ähnelten. Durch die vergleichsweise geringe Auswahl an Optionen, verbunden mit dem nicht allzu genauen Balancing der Optionen scheint es für viele Spieler leicht sich die besten Optionen heraus zu holen.

Dies führte dann z.B. dazu, dass viele Zauberwirker die gleichen Zauber wählen. Kämpferische Charaktere wählen sehr häufig die gleichen Waffen.
Bei den Waffen sind halt vorallem die Feats das Problem, Crossbow Expert und Polearm Master sind halt die deutlich besten Optionen und damit bleiben dann nicht viele Waffen zur Auswahl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 11:50
Einer meiner Spieler hat einen Defense Fighter. Der fängt sehr viel ab. Er hat auch schon eine Runde Hold Person mitten in den Gegnern überlebt.
Bei einem "Defender" geht es ja auch nicht nur darum viel einstecken zu können, sondern auch darum die Gegner davon abzuhalten die anderen Charas anzugreifen, und das geht halt nur recht eingeschränkt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 1.06.2021 | 11:55
Bei einem "Defender" geht es ja auch nicht nur darum viel einstecken zu können, sondern auch darum die Gegner davon abzuhalten die anderen Charas anzugreifen, und das geht halt nur recht eingeschränkt.
Cavalier Subklasse oder Sentinel Feat kann hier schon einiges machen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 11:58
Aber warum sollte man der Einteilung folgen? Die 5E Klassen sind ja nicht auf eine Rolle festgelegt. Ein offensiver Nahkampf-Fighter
hat praktisch die gleiche Verteidigung wie ein Fernkampf-Fighter. Und der Rogue kann sowieso zwischen Fern- und Nahkampf frei wählen.

Wenn jemand in einer Situation auf Fernkampf setzt kann er halt meist nicht gleichzeitig Deckung geben. Da ist dann auch schon egal, ob die Verteidigung gleich gut oder gar besser ist.

Deckungsfeuer gibt es ja bei D&D meines Wissens (anders als bei z.B. Savage Worlds) ja nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.06.2021 | 12:02
Cavalier Subklasse oder Sentinel Feat kann hier schon einiges machen.
Mit Sentinel kann man halt einen stoppen aber nicht mehrere (es sei denn du bist ein sehr hochstufiger Cavalier).

Und klar es gibt ein paar Subklassen mit entsprechenden Features, aber es ist halt nichts was jeder Nahkämpfer kann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 1.06.2021 | 12:36
Ein weiterer sehr subjektiver Kritikpunkt sind für mich die Abenteuer. Ich mag keine Abenteuerpfade/Kampagnen. Kaufen tue ich das Zeug trotzdem, weil WotC hinterhältiger Weise ja das 5E FRCS auf seine blöden Kampagnen verteilt anstatt uns das Buch zu geben, das wir verdient haben.


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Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 12:45
Und da ist der eigentliche Kern des Problems: die Spieler.  ;)
Zauber sind das Paradebeispiel. Was nimmt der 08/15-Spieler? Zauber, die ihm beim Durchlesen bereits nützlich erscheinen. Andere Zauber könnten vielleicht extrem gut sein - dazu müsste man aber vielleicht mal um die Ecke denken. Und im Kampf nicht immer nur den Schadensoutput im Auge haben.

Natürlich. Aber hier ist eben auch das Regelsystem gefragt, ich würde so etwas nicht ausschließlich auf die Spieler beziehen. Denn es gibt ja Möglichkeiten zum gegensteuern. Mit Balancingmaßnahmen. Mit Spielleiterunterstützung für alternative Herangehensweisen. Mit konkreten Regelmechaniken welche Individualisierung fördern, beispielsweise eben das die Zauber eines Zauberers von vornherein nicht identisch mit denen eines Magiers sind.

Und da sind leider viele Aspekte abgebaut worden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 1.06.2021 | 14:29
Zitat
Mit konkreten Regelmechaniken welche Individualisierung fördern, beispielsweise eben das die Zauber eines Zauberers von vornherein nicht identisch mit denen eines Magiers sind.
Wozu? Wenn sie in ihrer Wirkung gleich sind, wozu dann X Varianten?
Grundsätzlich könnte man z.B. Angriffszauber einfach in Bolt oder Ball zusammenfassen - denn eigentlich unterscheidet sich eh nur die Schadensart und Zielanzahl.

Ich finde den Sorceror durch seine Lineage schon ziemlich anders als den Wizard, selbst wenn er die selben Zauber hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 14:41
Wozu? Wenn sie in ihrer Wirkung gleich sind, wozu dann X Varianten?

Nun, zunächst einmal sollten sie nicht gleich sein.

Aber zu der Frage nach dem warum: Hauptsächlich damit eine stärkere Individualisierung möglich ist und Entscheidungen der Spieler stärkere Auswirkungen haben. Denn genau deren Entscheidungen wie sie eine Rolle verkörpern sind es welche man ja fördern möchte.

Der Grundgedanke hinter diesem Ansatz ist das sich Rollenspiel nicht nur in der Beschreibung von etwas ergeben sollte sondern auch in den Auswirkungen und der regelmechanischen Umsetzung.

Ganz grob gesagt ist es ein "immer wenn zwei Charaktere das gleiche tun verliert man eine Unterscheidungsmöglichkeit."

Auch hier gilt natürlich: man sollte solche Kritik nicht ins Extreme ziehen, die 5e hat ja durchaus Individualisierungsmöglichkeiten. Es sind einfach nur ein paar Regelentscheidungen getroffen worden beim Design der Edition welche diese reduzieren, deshalb sind es etwas weniger als möglich wäre und je nach Runde kann es Situationen wie die obigen geschilderten geben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 14:46
Nun, zunächst einmal sollten sie nicht gleich sein.

Aber zu der Frage nach dem warum: Hauptsächlich damit eine stärkere Individualisierung möglich ist und Entscheidungen der Spieler stärkere Auswirkungen haben. Denn genau deren Entscheidungen wie sie eine Rolle verkörpern sind es welche man ja fördern möchte.

Mir sind die Charakteroptionen bei D&D5 jetzt schon zu komplex - will heißen die Optionen im PHB sind mir zu umfangreich und der ganze Band ist zu dick. Deshalb biete ich auch selbst nie D&D5-Runden an. Man verbaut mit mehr leicht unterschiedlichen Optionen sicher viel an Zugänglichkeit.

Wer noch mehr mag, hat ja zum Glück Pathfinder 1 und 2.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2021 | 14:49
...natürlich haben Klassensysteme allgemein ihre Problemchen mit der Individualisierung, schließlich sind sie ja zu deren genauem Gegenteil überhaupt erst erfunden worden -- zum Einsortieren aller möglichen wirrköpfigen Individuen in bequeme Schubladen und dem Erfassen und Verregeln von Gemeinsamkeiten von (und eben nicht Unterschieden zwischen) Bewohnern der jeweils selben Schublade nämlich.

Wenn man das in dieser allgemeinen Form allerdings D&D zum Vorwurf machen wollte, dann müßte sich der schon an alle Editionen richten, nicht nur an die fünfte. Schließlich ist es gerade bei D&D ja nicht so, als ob die die Klassenorientierung in ein traditionell klassenloses System erst eingeführt hätte...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 15:06
schließlich sind sie ja zu deren genauem Gegenteil überhaupt erst erfunden worden -- zum Einsortieren aller möglichen wirrköpfigen Individuen in bequeme Schubladen

Darüber streiten. Zuerst gab es Fighting Men und Magic-Users, dann Clerics, dann Thiefs.

Bis jemand die Idee hatte ein klassenloses System zu erfinden sind wohl ein paar groovige Jährchen ins Land gezogen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 1.06.2021 | 15:25
Darüber streiten. Zuerst gab es Fighting Men und Magic-Users, dann Clerics, dann Thiefs.

Bis jemand die Idee hatte ein klassenloses System zu erfinden sind wohl ein paar groovige Jährchen ins Land gezogen.

Klassensysteme sind halt schon uralte Militär- und damit dann später auch Brettspieltradition. Bei der Armee interessieren den Feldherrn die ganzen individuellen persönlichen Unterschiede zwischen den Schützen Kurt und Franz ja auch nicht wirklich, der erwartet nur, daß sie beide gemäß ihrer zufällig gleichen zugewiesenen Rolle gefälligst in ihrer Einheit in etwa gleich funktionieren sollen.

Nun spiele ich aber im Rollenspiel eher selten den Feldherrn mit dem Oberbefehl über einen Haufen mehr oder weniger gesichtsloser Truppen, sondern mehr jemanden wie Kurt oder Franz direkt -- und deren Ansichten zu der Frage, wer und inwieweit beliebig austauschbar sie denn eigentlich "sind", dürften sich von denen ihres obersten Chefs doch wieder ein gutes Stück weit unterscheiden. ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 15:26
Bis jemand die Idee hatte ein klassenloses System zu erfinden sind wohl ein paar groovige Jährchen ins Land gezogen.

Nö, das kam recht schnell - Runequest (1978) und Traveller (1977) hatten das bereits.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.06.2021 | 15:38
Nö, das kam recht schnell - Runequest (1978) und Traveller (1977) hatten das bereits.

2 is a couple, 3 is a crowd und natürlich sind 3 auch schon ein paar groovige Jährchen.

Denn ab 1977 wurden die Jährchen ohnehin schon punkig.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Boba Fett am 1.06.2021 | 15:59
2 is a couple, 3 is a crowd...

Dann zählt D&D aber auch nicht, denn das ist nur 1.  8]
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.06.2021 | 20:06
...natürlich haben Klassensysteme allgemein ihre Problemchen mit der Individualisierung, schließlich sind sie ja zu deren genauem Gegenteil überhaupt erst erfunden worden -- zum Einsortieren aller möglichen wirrköpfigen Individuen in bequeme Schubladen und dem Erfassen und Verregeln von Gemeinsamkeiten von (und eben nicht Unterschieden zwischen) Bewohnern der jeweils selben Schublade nämlich.

Wenn man das in dieser allgemeinen Form allerdings D&D zum Vorwurf machen wollte, dann müßte sich der schon an alle Editionen richten, nicht nur an die fünfte. Schließlich ist es gerade bei D&D ja nicht so, als ob die die Klassenorientierung in ein traditionell klassenloses System erst eingeführt hätte...

Das nicht. Aber einige der oben genannten Aspekte (gemeinsame Zauberlisten, Rückkehr zu Standardangriffen, wenig Auswahl innerhalb der Klassenoptionen, Reduktion der Optionen durch Balancingprobleme) sind halt von der 5E wieder eingeführt worden nachdem sie schon besser gelöst waren.

Und andere, wie die Probleme bezüglich der Erstellung von Kampfsituationen mit mehreren Gegnern unterschiedlicher Herausforderungsgrade führt die 5E auch ganz neu ein.

Es ist schon so, dass man auch Klassenbasierte Systeme hinsichtlich ihrer konkreten Regeln betrachten und bewerten kann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 2.06.2021 | 01:27
Zauber sind das Paradebeispiel. Was nimmt der 08/15-Spieler? Zauber, die ihm beim Durchlesen bereits nützlich erscheinen. Andere Zauber könnten vielleicht extrem gut sein - dazu müsste man aber vielleicht mal um die Ecke denken. Und im Kampf nicht immer nur den Schadensoutput im Auge haben.

Ich glaube nicht dass es den 08/15-Spieler so gibt. Klar, als Anfänger wählt man vielleicht kein Magic Jar. Aber sobald man das Spiel etwas besser kennt schauen sich die meisten doch nach weiteren Zaubern um.

Bei einem "Defender" geht es ja auch nicht nur darum viel einstecken zu können, sondern auch darum die Gegner davon abzuhalten die anderen Charas anzugreifen, und das geht halt nur recht eingeschränkt.

Das ist die 4E Idee. In 5E ist das keine Standardrolle mehr. Aber defensive Nahkämpfer gibt es immernoch. 


Habe mir mal einen Shadow Sorcerer zusammen gestellt. Und dabei gemerkt, dass dieser vor allem auf Utility ausgerichtete Caster an einem Detail krankt: die Konzentration. Weil nur auf einen Spruch konzentriert werden kann, sind gewisse Aktionen gar nicht durchführbar. ZB Unsichtbar über einen Gegner fliegen? Geht nicht mehr. Das fördert auch den Einheitsbrei, obwohl die Konzentration genau zur Verhinderung der Buffstaplerei eingeführt wurde.

Also unsichtbar fliegen war früher das absolute Klischee. Wenn man statt einem Zauber fünf aktiv haben kann dann nimmt man halt immer die besten fünf was einen ziemlichen Einheitsbrei ergibt. Mit Concentration muss man sich zumindest zwischen Fliegen und Unsichbarkeit entscheiden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 07:28
Das ist die 4E Idee. In 5E ist das keine Standardrolle mehr. Aber defensive Nahkämpfer gibt es immernoch.
Problem ist das ein defensive Nahkämpfer unter umständen einfach vom Gegner ignoriert/umganagen werden kann.

Zudem haben Caster eingendlich die besseren Defensiv optionen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 2.06.2021 | 08:01
Problem ist das ein defensive Nahkämpfer unter umständen einfach vom Gegner ignoriert/umganagen werden kann.

Zudem haben Caster eingendlich die besseren Defensiv optionen.
Dir (euch) ist schon bewusst, dass sowas eigentlich reines Skirmish-Wargaming Gedankengut ist? Kontrollzonen von Minis ausnutzen, usw.

Also einerseits die Wargaming-DNA kritisieren und dann solche Regeln fordern wirkt ein wenig zwiegespalten. ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 08:26
Dir (euch) ist schon bewusst, dass sowas eigentlich reines Skirmish-Wargaming Gedankengut ist? Kontrollzonen von Minis ausnutzen, usw.

Also einerseits die Wargaming-DNA kritisieren und dann solche Regeln fordern wirkt ein wenig zwiegespalten. ;)
Wo kritisiere ich denn die Wargaming-DNA?

Ich hab hauptsächlich ein Problem mit der Balance der verschiedenen Optionen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 2.06.2021 | 09:02
Wo kritisiere ich denn die Wargaming-DNA?
Nicht du konkret, aber es klingt auf den letzten Seiten so allgemein durch (deshalb das "euch" in Klammer).

Da liegt vielleicht auch ein Grundproblem. Die einen scheinen mehr einen Skirmisher mit "Gesicht" spielen zu wollen, die anderen ein Rollenspiel und die dritten Fraktion geht wohl eher in die Richtung PC-Game mit Optimierung und Streamlining.
Während die 4e den ersteren Teil gut bedient hat, blieb die zweite Fraktion eher auf der Strecke. Die dritte hat zu PF gewechselt.
Die 5e versucht jetzt eben den Kompromiss zwischen allen drei Fraktionen, was sie eben mehr oder weniger gut schafft.
Ist eine rein persönliche Einschätzung, ohne Wertung.

Kompromisse können aber in den einzelnen Bereichen nie das leisten, was Speziallösungen leisten.

Mir persönlich ist Balancing völlig latte. Wir verwenden auch keine XP (die hätte man auch gleich streichen können - das wäre ein Kritikpunkt meinerseits).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 2.06.2021 | 09:29
Die 5e versucht jetzt eben den Kompromiss zwischen allen drei Fraktionen, was sie eben mehr oder weniger gut schafft.
Ist eine rein persönliche Einschätzung, ohne Wertung.

Kompromisse können aber in den einzelnen Bereichen nie das leisten, was Speziallösungen leisten.

Außer wenn der gewählte einzelne Bereich das Abholen eines möglichen umfassenden Spielersegments ist.  8]
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 2.06.2021 | 09:55
Problem ist das ein defensive Nahkämpfer unter umständen einfach vom Gegner ignoriert/umganagen werden kann.

Die Vorstellung das das ein Problem ist hat 5E zum Glück beerdigt. Ich fand immer das Kämpfe in einem engen Gang/an einer Tür
wo nur der Tank angegriffen werden kann sind bei weitem die langweiligsten. Die Mark Mechaniken der 4E Defender versuchen jeden Kampf dahin zu bringen. Interessanterweise hatten die 4E Designer schon damals erkannt hatten dass es besser ist komplexe Kampfplätze mit einfachen Monstern zu haben als einfache Kampfplätze mit komplexen Monstern. Sie haben sich nur von WoW ablenken lassen.

Zudem haben Caster eingendlich die besseren Defensiv optionen.

Nein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 2.06.2021 | 10:50
Problem ist das ein defensive Nahkämpfer unter umständen einfach vom Gegner ignoriert/umganagen werden kann.

Das ist so wie zu sagen: "Das Problem beim Fußball ist, dass der Ball einfach am Torwart vorbeigeschossen werden kann."  ~;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 11:39
Die Vorstellung das das ein Problem ist hat 5E zum Glück beerdigt. Ich fand immer das Kämpfe in einem engen Gang/an einer Tür
wo nur der Tank angegriffen werden kann sind bei weitem die langweiligsten. Die Mark Mechaniken der 4E Defender versuchen jeden Kampf dahin zu bringen. Interessanterweise hatten die 4E Designer schon damals erkannt hatten dass es besser ist komplexe Kampfplätze mit einfachen Monstern zu haben als einfache Kampfplätze mit komplexen Monstern. Sie haben sich nur von WoW ablenken lassen.
Es is ein Problem für die Nützlichkeit von Tanks. Und weiter vorne wurde ja gesagt, das dass der Vorteil ist den Nahkämpfer gegenüber Fernkämpfern haben.

Nein.
Shield, Mirror Image, Shield of Faith, Absorb Elements, Greater Invisbilty, Shadow of Moil ... Dodge Action während man sich auf einen Spruch konzentriert ...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 2.06.2021 | 12:48
Dir (euch) ist schon bewusst, dass sowas eigentlich reines Skirmish-Wargaming Gedankengut ist? Kontrollzonen von Minis ausnutzen, usw.

In erster Linie ist es ein Mittel um romanhafter, beschreibender agieren zu können. Aktiv Gegner daran zu hindern andere anzugreifen ist nun einmal etwas das in typischen Kampfszenen von Romanen und dergleichen ein häufiger Ansatz ist.

Und gleichzeitig auch ermöglicht diese regelmechanischen Rollen auch in mit konkreten Beschreibungen zu befüllen. Der Paladin der schützend sein Schild vor die Unschuldigen hält um den Schlag des Schurken aufzuhalten ist eben nicht einfach nur ein Skirmish-Wargaming konzept sondern ein Charakter der durch eine Aktion gleichzeitig auch ein Bild von sich vermittelt.

Deshalb ist es so wichtig mehr Optionen zum Schutz anderer zu haben als nur "ich steh da und hau drauf"

Das ist so wie zu sagen: "Das Problem beim Fußball ist, dass der Ball einfach am Torwart vorbeigeschossen werden kann."  ~;D

Eher als ob man sagen würde: Es wäre ein Problem beim Fußball wenn der Torhüter nichts aktives tun kann um zu verhindern dass ein Tor geschossen werden kann. Beispielsweise nicht springen darf oder die Hände nicht ausstrecken darf.

Und ja...natürlich wäre es ein Problem. Natürlich ist es auch in solch einem Rollenspielfremden Kontext sinnvoller wenn aktive Aktionen möglich sind und nicht nur das passive "ich stehe halt da"
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 2.06.2021 | 13:04
Darum finde ich den Ansatz des Battlemasters gut, dass der verschiedene Manöver hat. Ein Champion hingegen kann nur zuhauen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 2.06.2021 | 13:30
Es is ein Problem für die Nützlichkeit von Tanks. Und weiter vorne wurde ja gesagt, das dass der Vorteil ist den Nahkämpfer gegenüber Fernkämpfern haben.

Naja, der Vorteil der Nahkämpfer ist dass sie keinen Disadvantage haben wenn Gegner ranlaufen.
Der Vorteil von Tanks (im Sinne von: defensiven Frontschweinen) ist dass es weniger weh tut wenn sie angegriffen werden. Zum einen geben sie Deckung gegen Fernkampf, zum anderen ziehen sie Angriffe indem sie Vorne stehen.

Shield, Mirror Image, Shield of Faith, Absorb Elements, Greater Invisbilty, Shadow of Moil ... Dodge Action während man sich auf einen Spruch konzentriert ...

Plattenpanzer & Schild, Uncanny Dodge, Defense Style, Evasion, Resistance gegen alles ausser Psychic,
Retaliation/Riposte,  10 TP/Stufe....

Abgesehen davon: wenn Magier so gut verteidigt sind dann sollten sie nach Vorne um die Krieger in den hinteren Reihen zu schützen  :)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 2.06.2021 | 13:51
Das stimmt ja nicht. Die Analogie wäre, wenn es beim Fußball mehrere Bälle gleichzeitig gäbe die alle gleichzeitig geschossen werden können, und der Torwart sich nur um einen davon kümmern kann. Das ist ja eben genau das Problem bei "Defendern" in der 5E -- sie haben ihre eine Reaction, mit der sie wenn es gut läuft einen Gegner abfangen können, und das war's dann.

Weil es weiter vorne um Nahkampf vs Fernkampf ging: das kennt man aber auch von vielen MMOs wie WOW, aber auch zB in Pathfinder (1) ist es so, dass Fernkämpfer ein sehr gutes Schadenspotential haben. Bei PF etwa schlicht dadurch, dass sie viel öfter und bequemer ihre Full Attacks rausdrücken können. Das geht da so weit, dass der FK schadenstechnisch so attraktiv ist, dass es in manchen Gruppen niemanden gibt, der freiwillig Nahkampf macht. Und das ist dann wieder die Crux - wenn niemand Nahkämpfer ist, ist jeder ein Nahkämpfer.  >;D

--

Also ich versuch grad nochmal zusammenzufassen, was meine Kritik an 5E ist -- alles nix Neues und wurde zT schon mehrmals im Thread genannt:

- Klassen zu samey, Charaktere ähneln einander oft. Zwei von verschiedenen Spielern unabhängig voneinander erstellte Charaktere des gleichen Archetyps gleichen sich oft wie ein Ei dem Anderen.

- zu rudimentäres / grobes Fertigkeitensystem.

- zu wenige taktische Möglichkeiten, und diese haben oft wenig Impact. Sowas wie "Einen einzelnen Angriff von einem einzelnen Gegner abfangen, wenn man gut genug würfelt", und bei allen anderen Angriffen und allen anderen Gegnern kann man dann nur zuschauen.

- generell sind mir die wenigen Tools, die man hat, zu grob: "Vorteil / Normal / Nachteil", Ende.

- eine funktional zusammengestellte Gruppe hat meist genau eine dominante Strategie; jeder macht in jedem Kampf dasselbe.

- nachgereichte Sage Advice widerspricht dem Regeltext im Buch oft diametral --> Tonne (da nicht als Errata sondern als "Erklärung" gekennzeichnet)

- und ich persönlich bin außerdem kein Fan der Bounded Acc; für mich braucht RPG kein Glücksspiel zu sein. Für meinen Gusto sollen die Entscheidungen und Ideen der Spieler mehr Gewicht haben als ein buckeliges Plastikklötzchen. Ich mag es also mehr wie Schach und weniger wie Snakes & Ladders. ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 14:00
Naja, der Vorteil der Nahkämpfer ist dass sie keinen Disadvantage haben wenn Gegner ranlaufen.
Die hat man mit Crossbow Expert auch nicht mehr.


Plattenpanzer & Schild, Uncanny Dodge, Defense Style, Evasion, Resistance gegen alles ausser Psychic,
Retaliation/Riposte,  10 TP/Stufe....
Rüstungen und Schilde kriegst für ein Level Multiclass, und zum Teil (Kleriker, Hexblade, Volor Bard kriegn sie es sogar über die (Sub)Klasse).
Witziger weise haben die Caster (im Gegensatz zu Möchen und Barbaren) nichts was sie davon abhält schwere Rüstungen zu tragen (und mittlere reichen eigendlich auch, da ja sie ehr Schilde für sie weniger Nachteile haben als für die Martials).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 2.06.2021 | 14:53
- und ich persönlich bin außerdem kein Fan der Bounded Acc; für mich braucht RPG kein Glücksspiel zu sein. Für meinen Gusto sollen die Entscheidungen und Ideen der Spieler mehr Gewicht haben als ein buckeliges Plastikklötzchen. Ich mag es also mehr wie Schach und weniger wie Snakes & Ladders.

Ich stimme da zu, allerdings ist nicht die Bounded Acc das Problem. Die könnte ja auch bei d20+10 oder gar d20+15 starten und dann nur langsam mit dem Level steigen.

(Oder statt d20 könnten 2d10 oder 3d6 für eine andere Verteilung sorgen.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 2.06.2021 | 15:20
Und das ist dann wieder die Crux - wenn niemand Nahkämpfer ist, ist jeder ein Nahkämpfer.  >;D

Genau. Irgendwer muss den Job machen. Und dann ist es immer besser wenn das jemand macht der das kann. Es ist durchaus möglich Caster defensiv auszulegen (besonders Kleriker). Die sind dann vermutlich stabiler als offensive Nahkämpfer. Aber das gibt es im allgemeinen nicht umsonst.

--
- zu wenige taktische Möglichkeiten, und diese haben oft wenig Impact. Sowas wie "Einen einzelnen Angriff von einem einzelnen Gegner abfangen, wenn man gut genug würfelt", und bei allen anderen Angriffen und allen anderen Gegnern kann man dann nur zuschauen.

Komplexität ist im Endeffekt eine Designentscheidung. Aber weil D&D eben so bekannt ist und für viele das Einsteigersystem ist finde ich es mit seiner mittleren Komplexität (wirklich rules-light ist 5E ja nicht). Höhere Komplexität ist was Expertensysteme (vielleicht schafft Pathfinder 3 das ja...)

- eine funktional zusammengestellte Gruppe hat meist genau eine dominante Strategie; jeder macht in jedem Kampf dasselbe.

Nur wenn die Kämpfe alle dieselben sind.


- nachgereichte Sage Advice widerspricht dem Regeltext im Buch oft diametral --> Tonne (da nicht als Errata sondern als "Erklärung" gekennzeichnet)

Da mag es einige Fehlschläge geben, aber sind das so viel ? (Wobei ich auch das Gefühl habe das alles was später kam nicht mehr ganz die Qualität des PHB hat.)

- und ich persönlich bin außerdem kein Fan der Bounded Acc; für mich braucht RPG kein Glücksspiel zu sein. Für meinen Gusto sollen die Entscheidungen und Ideen der Spieler mehr Gewicht haben als ein buckeliges Plastikklötzchen. Ich mag es also mehr wie Schach und weniger wie Snakes & Ladders. ;)

Sorry aber bounded Accuray hat nichts mit Glücksspiel zu tun.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 2.06.2021 | 16:19
Zitat
. Die Analogie wäre, wenn es beim Fußball mehrere Bälle gleichzeitig gäbe die alle gleichzeitig geschossen werden können, und der Torwart sich nur um einen davon kümmern kann.
Genau so ist es aber. Der Torwart kann sich nur um einen Ball zur Zeit kümmern. Genauso wie im Kampf gegen mehrere Gegner man sich immer nur um einen zur Zeit kümmern kann - weshalb taktische Bewegung so wichtig ist (und umstellt zu sein einfach nur den Tod bedeutet).

So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass hier oft "taktische Kämpfe" gefordert werden, ohne wirklich Ahnung von "Taktik" zu haben.
In Film und Buch sind Kämpfe dramaturgisches Mittel, und haben mit "Taktik" meist wenig am Hut. Das eine mit dem anderen mischen zu wollen macht also wenig Sinn.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 2.06.2021 | 16:35
Das Beispiel mit dem Torwart hakt schon daran, daß ein Gegner, der an einem Verteidiger vorbeiwill, eben kein Ball ist. Wenn zehn Bälle gleichzeitig auf ein Tor zufliegen, dann ist das eine Sache -- wenn zehn Spieler in derselben Zeit alle direkt an ein und demselben Torwart vorbeirennen wollten, dann kämen die sich dagegen auch völlig ohne Gegenwehr von dessen Seite schon allein deswegen ins Gehege, weil da einfach nicht genügend Platz wäre, um zumindest ohne professionell eingeübte Choreographie alle zehn innerhalb von nur ein paar Augenblicken passieren zu lassen.

Falls nun 5E tatsächlich irgendwo ein Limit dafür haben sollte, wieviele Kreaturen sich innerhalb einer Sechs-Sekunden-oder-so-Kampfrunde durch ein und dasselbe wie auch immer definierte "Feld" bewegen können dürfen, dann ist zumindest mir das allerdings noch nicht aufgefallen... ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 2.06.2021 | 16:38
Das Problem ist weniger wie oft man etwas tun kann um andere zu beschützen sondern ob man es aktiv tun kann und ob die konkreten Aktionen in der Lage sind ein Bild von dem Charakter zu zeichnen. Auch Systeme mit mehr Möglichkeiten aktiv andere zu beschützen haben ja weiterhin Aktionslimits und bedeuten nicht einfach das man gegen eine Übermacht problemlos agieren kann.

Der Unterschied liegt nicht darin begründet wie viele Gegner man aufhalten kann sondern auf welche Weise man sie aufhalten kann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Bombshell am 2.06.2021 | 16:58
Witziger weise haben die Caster (im Gegensatz zu Möchen und Barbaren) nichts was sie davon abhält schwere Rüstungen zu tragen (und mittlere reichen eigendlich auch, da ja sie ehr Schilde für sie weniger Nachteile haben als für die Martials).

If you wear armor that you lack proficiency with, you have disadvantage on any ability check, saving throw, or attack roll that involves Strength or Dexterity, and you can't cast spells.

Hervorhebung durch mich und du hast Recht es ist für einen Caster kein Problem. ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 17:27
Ich meinte sobald er die proficiency hat. Und die kriegst du für einen 1 level Dip (oder bei vielen Klerikern auch so).

Ein Barbar kann hingen nicht mehr in Rage gehen wenn er Heavy Armor trägst, selbst mit proficiency.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.06.2021 | 19:49
Mit dem Dip bist du aber auf Cleric festgenagelt, wenn du keine Spellslots einbüßen willst. Und a) ist Cleric fluffmäßig schon eine sehr spezielle Wahl und b) wäre es mir das nicht immer wert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.06.2021 | 20:05
Als Wizard kannst du auf level 1 eine Stufe Artificer nehmen, das gibt Medium Armor und Shields, den wichtigen Con Save und man verliert keinen Spellslot.

Und für Scorcerer gibts diverse recht starke Builds die entweder mit Hexblade oder Paladin multiclassen (wobei die Paladin Builds meist ehr als Paladin Anfangen erst auf höheren Stufen switschen, aber auch das bringt dir dann Shield und Co).

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 2.06.2021 | 20:31
So wie es ausschaut, sind die Charakter-Choices doch keine Monokultur, sonst würdet ihr nicht so unterschiedlicher Meinung sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 2.06.2021 | 22:03
Spielt mal 1e, dann wisst ihr, was Monokultur ist. Der einzige Unterschied bei SCs mit der gleichen Klasse waren die Attribute und später das Equipment.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: flaschengeist am 2.06.2021 | 22:08
Spielt mal 1e, dann wisst ihr, was Monokultur ist. Der einzige Unterschied bei SCs mit der gleichen Klasse waren die Attribute und später das Equipment.

Exakt, gemessen daran ist der Vorwurf "Monokultur" in Richtung D&D5 fast humoristisch  ~;D

Edit
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Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 2.06.2021 | 22:10
Spielt mal 1e, dann wisst ihr, was Monokultur ist. Der einzige Unterschied bei SCs mit der gleichen Klasse waren die Attribute und später das Equipment.

Ich persönlich spiele ja B/X bzw. OSE. (Okay, ich spiele auch D&D5.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 3.06.2021 | 07:52
Spielt mal 1e, dann wisst ihr, was Monokultur ist. Der einzige Unterschied bei SCs mit der gleichen Klasse waren die Attribute und später das Equipment.
Man kann sich auch mit nassen Bodenwischtüchern selbst geißeln. Oder das Gesicht in alte Tafelschwämme drücken... Alles, was gefällt.  >;D ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tegres am 3.06.2021 | 08:22
Dieser Vorwurf der Monokultur (sei es gegenüber 5e oder gegenüber anderen Systemen) ist aus meiner Sicht Quatsch. Charaktere werden durch die Art und Weise, wie sie gespielt werden, und was sie erlebt haben, einzigartig, nicht durch die Mechanik. Die Verlockung bei mechanischeren Systemen wie 5e ist, Probleme überwiegend durch das Schielen auf den Charakterbogen und den Einsatz von Klassenfähigkeiten zu lösen, statt durch kreative Problemlösungsstrategien seitens der Spieler:innen. Wenn beides zusammenkommt, dann wird es auch keine Monokultur geben, weil Spieler A mit seinem Stufe-3-Dieb ganz andere Dinge macht (der z. B. in sozialen Situationen glänzt) als Spielerin B mit ihrer Stufe-3-Diebin (die dafür z. B. gerne elaborierte Kampfstrategien austüftelt).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.06.2021 | 09:08
Die Verlockung bei mechanischeren Systemen wie 5e ist, Probleme überwiegend durch das Schielen auf den Charakterbogen und den Einsatz von Klassenfähigkeiten zu lösen, statt durch kreative Problemlösungsstrategien seitens der Spieler:innen.

Nee Tegres. Nichts gegen rollenspielerische Elemente, aber deine Aussage ignoriert komplett das Game ( gamistische?) Element. Nach deiner Aussage benötigt man GAR KEINE Mechanik - auch keine Klassen - , da genügen dann simple beschreibende Eigenschaften ( "ist stark" statt "STR 16", " kann gut kämpfen" etc.). Die meisten Spieler werden aber wollen, dass  das Mechanische eine signifikante Rolle spielt. Und dann brauchst du diese Unterschiede.

Wobei es aus meiner Sicht gar nicht so schlimm ist, wenn sich Charaktere mechanisch ähneln. Warum nicht zwei Ritter oder Magier in der Runde haben? Warum braucht jeder unbedingt seine Nische? An der Stelle bin ich dann doch bei Tegres: auch mechanisch sehr ähnliche Charaktere können sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 3.06.2021 | 09:23
Wobei es aus meiner Sicht gar nicht so schlimm ist, wenn sich Charaktere mechanisch ähneln. Warum nicht zwei Ritter oder Magier in der Runde haben? Warum braucht jeder unbedingt seine Nische? An der Stelle bin ich dann doch bei Tegres: auch mechanisch sehr ähnliche Charaktere können sehr unterschiedliche Persönlichkeiten sein.

Abstrakt betrachtet kann man natürlich auch eine Gruppe haben, die gleich nur aus Rittern oder Magiern besteht -- das wäre als Konzept allemal tragbar und würde dann auch gleich dabei helfen, zu erklären, warum ausgerechnet diese Nasen dauernd miteinander abhängen. ;) Wäre halt vielleicht ironischerweise eher nichts für ein System, das wie D&D traditionsgemäß doch eigentlich lieber ein aus komplett unterschiedlichen Spezialisten zusammengestoppeltes Team von "Abenteurern" sehen möchte, aber prinzipiell...
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tegres am 3.06.2021 | 09:25
Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meine, dass die Mechanik nicht für die Einzigartigkeit sorgt und damit nicht das endgültige Unterscheidungsmerkmal zwischen zwei Charakteren sein kann. Das kann aus meiner Sicht nur das Erlebte sein und wie der Charakter ausgespielt wird. Schließlich ist es möglich, mechanisch gesehen zwei komplett identische Charaktere zu bauen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Charaktere selbst identisch sind. Deswegen finde ich den Vorwurf der Monokultur falsch.
Die Klassen finde ich hingegen zur grundlegenden Beschreibung eines Charakters überaus hilfreich. Ob es dann allerdings X Unterklassen braucht wie in 5e, darüber lässt sich streiten.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 3.06.2021 | 09:40
Dieser Vorwurf der Monokultur (sei es gegenüber 5e oder gegenüber anderen Systemen) ist aus meiner Sicht Quatsch.
Das Problem haben eigentlich so ziemlich alle Systeme (selbst die klassenlosen) so denn die Spieler auf mechanisch starke Chars wert legen,weil du halt immer ein paar Optionen hast die besser sind als die alternativen, bzw. bestimmte Dinge die halt eine besonders gute (oder besonders schlechte) Synergie haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2021 | 10:41
Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich meine, dass die Mechanik nicht für die Einzigartigkeit sorgt und damit nicht das endgültige Unterscheidungsmerkmal zwischen zwei Charakteren sein kann. Das kann aus meiner Sicht nur das Erlebte sein und wie der Charakter ausgespielt wird. Schließlich ist es möglich, mechanisch gesehen zwei komplett identische Charaktere zu bauen. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Charaktere selbst identisch sind.

Natürlich nicht. Aber darum geht es auch gar nicht, sondern um die Frage welche Mechaniken das System bietet um die individuellen Eigenschaften der Charaktere ins Spiel einfließen zu lassen.

Wie man die Regeländerungen unter diesem Aspekt bewerten würde. Und es ist schon so, das die 5e dort einige konkrete Änderungen durchführt.

Bei solchen Diskussionen kann es nie darum gehen was abseits der Regeln gemacht werden kann, denn im Rollenspiel ist immer alles möglich was Spieler und Spielleiter möchten, auch ganz ohne Regeln.

Aber das bedeutet eben nicht man könne die Regeländerungen nicht bewerten. Und dort sind eben gerade bezüglich der Individualisierung einige Designentscheidungen getroffen worden welche zu weniger individuellen Charakteren, Aktionen und auch Gegnern führen
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 3.06.2021 | 11:31
Tja und genau daran scheiden sich halt die Geister. Mir persönlich bietet die 5E allemal genug Optionen um meinen Charakter auf der Regelseite zu differenzieren. Ich bin sogar sehr froh über die stark reduzierte Optionsvielfalt, weil mir das Konzept eines "Builds" in einem Tischrollenspiel zuwider ist. Ich habe üblicherweise eine Charakteridee, aber die bezieht sich weniger auf die Regeln als vielmehr auf die Persönlichkeit. Wie sich der Charakter auf der Regelseite entwickelt hängt dann auch davon ab, was er im Spiel erlebt. Dass ich mir in dieser Hinsicht in der 5e nicht viele Gedanken um "Effektivität" machen muss, empfinde ich persönlich als Feature des Systems. In D&D 3.5 hat das hingegen in meinen Gruppen nie funktioniert, weil es oft auf ein Wettrüsten zwischen Optimierern in SL hinausgelaufen ist. Mit einem suboptimale Charakter hat man deswegen schnell in die Röhre geguckt.


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Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2021 | 12:04
 
Tja und genau daran scheiden sich halt die Geister. Mir persönlich bietet die 5E allemal genug Optionen um meinen Charakter auf der Regelseite zu differenzieren. Ich bin sogar sehr froh über die stark reduzierte Optionsvielfalt, weil mir das Konzept eines "Builds" in einem Tischrollenspiel zuwider ist.


Ich glaube nicht, das es da rein um "builds" geht, letztlich betreffen die Änderungen ja auch nicht nur die Spieler, sondern beispielsweise auch die Regeln für Monster / Gegner.

Und in den meisten Fällen geht es ohnehin weniger darum ob die Mechanik nun besonders gut ist, sondern ob sie gut ist die Charaktereigenschaften umzusetzen.

Aber so etwas ist ja nicht binär, nicht schwarz oder weiß. Die 5e mag stromlinienförmiger sein und gewiss gibt es eine Menge was man an den konkreten Regeln kritisieren kann. Aber das ist dann immer nur relativ zu anderen Editionen und sollte nicht als Extrem aufgefasst werden. Begriffe wie Monokultur würden mir da viel zu weit gehen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.06.2021 | 12:36
Wie man die Regeländerungen unter diesem Aspekt bewerten würde. Und es ist schon so, das die 5e dort einige konkrete Änderungen durchführt.

Von welchen Änderungen sprichst du?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2021 | 12:58
Von welchen Änderungen sprichst du?

Ein paar sind oben ja schon genannt worden. Gemeinsame Zauberlisten, Wegfall der Monsterrollen, Bonded Accuracy und die damit verbundenen Probleme bezüglich Balancing von Effekten und Schaden bei unterschiedlichen Herausforderungsgraden, Wegfall von Hilfsmitteln für Nichtkampfsituationen zum Beispiel.

Generell glaube ich, das es in solchen Diskussionen hilft konkret auf Details einzugehen, sich die Regeln anzuschauen und dann zu entscheiden ob diese sinnvolle Änderungen sind.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Trollkongen am 9.06.2021 | 00:50
Und in den meisten Fällen geht es ohnehin weniger darum ob die Mechanik nun besonders gut ist, sondern ob sie gut ist die Charaktereigenschaften umzusetzen.

Exakt. Ich mag D&D5 generell - es ist leicht und schnell zu spielen -, aber in Sachen Differenzierung von Charaktereigenschaften ist es mir eigentlich zu wenig. Das fängt bei den Skills an, betrifft aber auch kleine Eigenheiten. Dabei geht es mir nicht darum, den SC besser zu machen, sondern besonders. Ihn abzuheben von anderen derselben Klasse z. B., aber auch, für das, wie ich ihn mir vorstelle, ein bisschen mehr "Regelunterstützung" zu haben.

Das ist natürlich ein Tanz auf der Klinge, es soll ja auch nicht völlig überladen werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.06.2021 | 09:36
4. Concentration Spells
Boah nervt das! Warum kann man nun nicht mehr die Gruppe buffen und sich selbst mit z.B. Shield of Faith ausstatten? Concentration...
Das man nicht 347 Buffzauber auf einmal wirken soll kann ich ja verstehen, aber hier ist man deutlich übers Ziel hinaus geschossen.
Ich find den Mangel an guten Gruppen Buffs auch Schade, die Mitspieler zu Buffen, erhöht ja in der Regel den Spielspass für den Rest der Gruppe mehr als wenn der Magier irgendwelche Debuff oder Controll Sprüche auf die Gegner wirft oder irgendwelche Viecher beschwört.

Das ist nur durch Konzentration, den relativen Mangel an Sprüchen die mehr als eine Person Buffen und da durch das viele Buffs eh nur Reichweite selbst haben kaum umsetzbar.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.06.2021 | 09:50
Problematisch ist dabei vor allem, dass die Auswahl was denn nun Konzentration erfordert oder nicht gelegentlich recht willkürlich erscheint.

Gerade auf höheren Stufen gibt es wieder eine Menge Zauber welche ohne Konzentration auskommen - und dadurch ein wenig denen den Rang ablaufen bei welchen immer noch die Konzentration dran steht. Auch auf niedrigen Stufen gibt es diesen Effekt natürlich - aber erst so ab Stufe 11 wird es richtig spürbar.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 16.06.2021 | 09:53
Die ziemlich rigorose Implementierung von Concentration finde ich persönlich neben dem Advantage/Disadvantage System und der Bounded Accuracy ehrlich gesagt eines der gelungensten Elemente der 5E, weil dadurch langweiliges Hochbuffen eliminiert wird und vor allem ein Stück weit erzwungen wird, dass man als Gruppe über Taktik und Optimierung nachdenkt und nicht nur jeder für sich.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.06.2021 | 09:59
Die ziemlich rigorose Implementierung von Concentration finde ich persönlich neben dem Advantage/Disadvantage System und der Bounded Accuracy ehrlich gesagt eines der gelungensten Elemente der 5E, weil dadurch langweiliges Hochbuffen eliminiert wird und vor allem ein Stück weit erzwungen wird, dass man als Gruppe über Taktik und Optimierung nachdenkt und nicht nur jeder für sich.

Mhh, findest du? Ehrlich gesagt führte der Effekt bei uns eher dazu insgesamt weniger über Taktik nachzudenken und zu einer stärkeren "Einzelkämpfer" Mentalität.

Hauptsächlich auch weil die Möglichkeiten andere zu unterstützen generell deutlich verringert wurden und gleichzeitig es wieder häufiger ist das Kämpfe durch eine einzelne Aktion entscheidend beeinflusst werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.06.2021 | 10:09
Problematisch ist dabei vor allem, dass die Auswahl was denn nun Konzentration erfordert oder nicht gelegentlich recht willkürlich erscheint.
Klar, das Spiritual Weapon keine Konzentration braucht, macht in meinen Augen eigentlich keinen Sinn.

Auf der anderen Seite hast du dann Sachen wie die Smite Sprüche, oder Sprüche wie Hail of Thorns und Lightning Arrow die nur einen Bonus auf die nächste gelungene Attacke geben, aber Konzentration brauchen ...

Ich find Konzentration auch nicht schlecht, nur ist es halt mit den existierenden Zaubern leider wenig effizient sich auf Buffs andere Spieler zu konzentrieren. Vielleicht mit Ausnahme von Sorcerern dank Twin Spell.
Es ist einfach deutlich einfacher eine größere menge Gegner zu debuffen, als mehrere Spieler zu buffen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 16.06.2021 | 10:21
Irgendwie könnte man die letzten Postings auch in einem x-beliebigen MMO-Forum finden, wo mal wieder über das Nerfen von Klasse X gewined wird.  ;)

Zitat
Klar, das Spiritual Weapon keine Konzentration braucht, macht in meinen Augen eigentlich keinen Sinn.
Der Zauber schafft die Waffe, die bleibt für eine fixe Zeit und reagiert auf Zuruf. Analog zu beschworenen Kreaturen (ich würde ja sogar soweit gehen zu sagen, dass die Waffe eigentlich eine Kreatur ist).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Talwyn am 16.06.2021 | 10:25
@Arldwulf: Wir haben Storm King's Thunder gespielt und hatten schon früh Begegnungen mit Riesen, was es unerlässlich gemacht über Taktik nachzudenken, weil ein Riese mit jedem einzelnen unserer Charaktere in der direkten Konfrontation den Boden aufgewischt hätte. Gegen Ende der Kampagne hatten wir dann eine ziemlich starke Kombination ausgetüftelt, die auf der Kombination aus Hold Monster (gewirkt durch meinen Barden, unterstützt durch die Portent-Fähigkeit des Magiers), Haste auf den Paladin (gewirkt durch den Magier) sowie Smite + Great Weapon Master + Action Surge des Multiclass Pala/Fighter. Gegen Einzelgegner hat das bestens funktioniert. Gegen Gruppen hatten wir noch kein vergleichbar starkes Äquivalent, wobei wir unterm Strich genug Zugriff auf Zauber und Effekte hatten, die ganze Gegnergruppen betreffen (Fireball, Thunderwave, Steel Wind Strike etc.)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.06.2021 | 10:30
Der Zauber schafft die Waffe, die bleibt für eine fixe Zeit und reagiert auf Zuruf. Analog zu beschworenen Kreaturen (ich würde ja sogar soweit gehen zu sagen, dass die Waffe eigentlich eine Kreatur ist).
Nur sind so ziemlich alle Zauber die Kreaturen beschwören die du kontrollierst Konzentartions Zauber.
- Flaming Sphere
- Conjure ANimals, Woodland Beings, Elemetals, Demons ..
- sämtliche Summon Spells in Tascha's
- Animate Objects
- Mordenkainen’s Sword
- Melf's Minute Meteors

Einzigen ausnahmen die mir Spontan einfallen sind Animate Dead und Find (Greater) Stead

Irgendwie könnte man die letzten Postings auch in einem x-beliebigen MMO-Forum finden, wo mal wieder über das Nerfen von Klasse X gewined wird.  ;)
Mir geht es nicht um das Nerfen einer Klasse, sondern um eine nachvollziehbare Logik in bezug auf was Konzentration braucht und was nicht.

Sowas wie Hail of Thorns und Lightning Arrow sind Prinziep auch nur Blast Zauber, und die brauchen in der Regel keine Konzentration.



Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.06.2021 | 10:52
@Arldwulf: Wir haben Storm King's Thunder gespielt

Wir auch unter anderem. Und halt auch Curse of Strahd und Rise of Tiamat in einer anderen Gruppe.

Und ich finde eure Kombination durchaus sinnvoll. Bloß: Eigentlich ist es ein Beispiel für das was ich aussagen wollte. Denn was die Konzentrationsmechanik bewirkt ist eine Fokussierung auf eine einzelne Taktik. Auf einzelne, gut funktionierende Aktionen.

Die kann in anderen Gruppen durchaus anders aussehen, wir haben da z.B. deutlich andere Methoden genutzt - aber letztlich hat man immer den Effekt das Zauberwirker sich stärker für einen Zauber entscheiden müssen und dadurch die konkrete Ausprägung im Spiel weniger flexibel wird als dies ohne Konzentration möglich wäre.

D&D5e tauscht dort Effektivität gegen Flexibilität. Statt zu sagen das es eben keine einzelnen Aktionen gibt welche ganze Begegnungen mit einer einzelnen Aktion trivialisieren können sagt man letztlich: Die gibt es - aber du musst dich für eine davon entscheiden.


Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.06.2021 | 11:11
@Arldwulf: Wir haben Storm King's Thunder gespielt und hatten schon früh Begegnungen mit Riesen, was es unerlässlich gemacht über Taktik nachzudenken, weil ein Riese mit jedem einzelnen unserer Charaktere in der direkten Konfrontation den Boden aufgewischt hätte. Gegen Ende der Kampagne hatten wir dann eine ziemlich starke Kombination ausgetüftelt, die auf der Kombination aus Hold Monster (gewirkt durch meinen Barden, unterstützt durch die Portent-Fähigkeit des Magiers), Haste auf den Paladin (gewirkt durch den Magier) sowie Smite + Great Weapon Master + Action Surge des Multiclass Pala/Fighter.
Off Topic:
Andere nette Kombi (idealerweise mit einer Runde set up):
- Magier und Barde zaubern Animate Objects
- Paladin wirkt Crusaders Mantle
- Magier und Barde lassen die Animate Objects angreifen
- der der von beides als leztes dran ist Zauberst Dissonat Whispers oder Command, damit der Riese wegläuft und eine Attacks of Opportunity provoziert
Das wären dann bis zu 40 x 2d4+4  >;D
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2021 | 11:48
Zur Konzentration kann ich jetzt aus Mangel an praktischer Erfahrung nicht wirklich viel sagen -- höchstens vielleicht, daß es mir scheint, daß die Vorgängeredition das vielleicht etwas eleganter gelöst hatte. Da gab's statt "Konzentrationszaubern" bestimmte Bis-zum-Ende-deiner-nächsten-Runde-Effekte, die durch das Einsetzen von Aktionen länger am Laufen gehalten werden konnten...und da man normalerweise drei Aktionen pro Runde hatte (je eine Standard > Move > Minor) und eine "größere" Aktion auch verwenden konnte, um statt dessen eine "kleinere" durchzuführen, waren insbesondere die "Sustain Minor"-Effekte eigentlich recht flexibel und zumindest bis zu einem gewissen Punkt auch kombinierbar.

(Na ja, und gleichzeitig hat man die Aufmerksamkeit, die diese Dinger ihrem Anwender abforderten, im Spiel auch eher bemerkt, als mir das bei D&D5 der Fall zu sein scheint. :))
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 16.06.2021 | 15:19
Der Unterschied zum Vorgänger ist in erster Linie die Frage nach der Effektivität einzelner Aktionen.

Ein 5e Magier der Hypnotic Pattern nutzt kann sehr leicht ganze Gegnergruppen trivialisieren ohne dafür allzu viel Überlegung zu benötigen. Die Konzentrationsmechanik soll dies letztlich ein wenig einschränken - ohne großen Designaufwand der beim Balancing und Ausformulieren der Zauber auftreten würde.

Hat halt Nebenwirkungen wie die verringerte Flexibilität bei der Zauberwahl.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 16.06.2021 | 15:22
Zur Konzentration kann ich jetzt aus Mangel an praktischer Erfahrung nicht wirklich viel sagen -- höchstens vielleicht, daß es mir scheint, daß die Vorgängeredition das vielleicht etwas eleganter gelöst hatte. Da gab's statt "Konzentrationszaubern" bestimmte Bis-zum-Ende-deiner-nächsten-Runde-Effekte, die durch das Einsetzen von Aktionen [...]

Klingt flexibler, aber eher nicht eleganter.

In unserer Spielpraxis hat bei sowas nur der Spieler des Charakters sowas überhaupt im Kopf zu behalten versucht und der hat dann das Deaktivieren öfters vergessen (oder so getan als ob).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 16.06.2021 | 16:44
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich noch: Die "Half-Feats" (oder wie man sich auch immer nennen möchte) sind schrecklich unintuitiv. Ich meine Feats die +1 auf ein Attribut geben und dazu noch verschiedene Effekte haben. Du hast deine Intelligenz bereits auf 20 gesteigert und möchtest nun "Keen Mind" lernen ? Pech gehabt. Zumindest laut Regeln verschenkt man nun einen Attributsbonus. Da hätte mMn dieselbe Regel reingehört die man auch bei Fertigkeiten durch Hintergründe findet (dort darf man eine beliebige Fertigkeit wählen falls man die Fertigkeit die man eigentlich bekommen sollte schon hat). Sprich: Wenn das Attribut bereits 20 ist sollte man mMn stattdessen ein beliebiges Attribut um 1 erhöhen dürfen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 17.06.2021 | 00:51
Die ziemlich rigorose Implementierung von Concentration finde ich persönlich neben dem Advantage/Disadvantage System und der Bounded Accuracy ehrlich gesagt eines der gelungensten Elemente der 5E, weil dadurch langweiliges Hochbuffen eliminiert wird und vor allem ein Stück weit erzwungen wird, dass man als Gruppe über Taktik und Optimierung nachdenkt und nicht nur jeder für sich.

Seh ich auch so. 3E Buffs sind auf hohen Stufen nicht mehr praktikabel, und sie machen es unmöglich Kämpfe zu balancieren ohne die Situation zu kennen.

Klar, das Spiritual Weapon keine Konzentration braucht, macht in meinen Augen eigentlich keinen Sinn.

Im Verglich mit anderen Zaubern sicher nicht. Höchstens vom Balancing, im Sinne von: Spiritual Weapon ist die Extra Attack des Kleriker.

Auf der anderen Seite hast du dann Sachen wie die Smite Sprüche, oder Sprüche wie Hail of Thorns und Lightning Arrow die nur einen Bonus auf die nächste gelungene Attacke geben, aber Konzentration brauchen ...

Ich glaube bei denen geht es darum dass man sie nicht mit Hunters Mark kombinieren kann. Aber zumindest
bei Hail of Thorns und Lightning Arrow hätte man das vermutlich weglassen sollen.

Da gab's statt "Konzentrationszaubern" bestimmte Bis-zum-Ende-deiner-nächsten-Runde-Effekte, die durch das Einsetzen von Aktionen länger am Laufen gehalten werden konnten...

Aber war das so ein grosser Unterschied? Viele reine Buffs gab es da ja nicht. Und Zauber wie z.B. Flaming Sphere brauchen jetzt ja auch die minor action um zu funktionieren.

Ein 5e Magier der Hypnotic Pattern nutzt kann sehr leicht ganze Gegnergruppen trivialisieren ohne dafür allzu viel Überlegung zu benötigen. Die Konzentrationsmechanik soll dies letztlich ein wenig einschränken

Also trivialisieren ist stark übertrieben. Und ich finde die Tatsache das alle Krieger Dispel Magic können als Balancefaktor sehr elegant.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 17.06.2021 | 01:09
Also trivialisieren ist stark übertrieben. Und ich finde die Tatsache das alle Krieger Dispel Magic können als Balancefaktor sehr elegant.

Inwiefern denn? Ich meine, was genau hilft dies beispielsweise einem der oben genannten Riesen in einem solchen Fall zu wissen das ein Krieger ein bis drei mal am Tag einen Rettungswurf wiederholen kann?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 17.06.2021 | 07:25
Ich glaube bei denen geht es darum dass man sie nicht mit Hunters Mark kombinieren kann. Aber zumindest
bei Hail of Thorns und Lightning Arrow hätte man das vermutlich weglassen sollen.
Nur führt das in der Praxis halt dazu, dass sie kaum benutzt werden, da es oft effizeineter ist ich auf einen anderen Zauber zu konzentrieren und im Falle des Paladins die normalen Smites die Konzentration nicht unterbrechen.

Und Lighting Arrow und Hail of Thorns würden wohl auch kaum dadurch überpowered wenn sie mit Huntersmark stacken würden. Deren Schaden ist eh schon nicht so toll, insbesondere für einen Halfcaster.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 17.06.2021 | 12:34
Im Verglich mit anderen Zaubern sicher nicht. Höchstens vom Balancing, im Sinne von: Spiritual Weapon ist die Extra Attack des Kleriker.
Das Arbgument mit Extra Attack hinkt mMn aus mehren Gründen:
- wenn es vom Balancing her nötig wäre sollte es ein Classfeature sein und kein frei wählbarer Zauber
- andere Full Caster (von einigen Subclassen abgesehen) haben weder Extra Attack noch einen Ersatz
- Spiritual Weapon ist ein Level 2 Zauber, das heißt Kleriker bekommen ihn bevor die Martials ihre Extra Attack bekommen
- der Ersatz den Keriker für für Extra Attack bekommen ist Divine Strike

Anders herum macht es aber eigentlich auch keinen Sinn das Shield of Faith und Barkskin Concentration  brauchen, aber Mage Armor, Mirror Image und Fire Shild nicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 17.06.2021 | 12:43
Spiritual Weapon ist auch eher mit irgendwelchen Conjure X Zaubern zu vergleichen - und dagegen ist es auch noch eher schlecht. Man kriegt ein zusätzliches Party-Mitglied in Hinblick auf Schadensoutput. Mehr ist es ja auch nicht - die Waffe muss genauso erstmal treffen und der Schaden ist auch nicht höher als der von Waffen.
Das Ding hat weder die Möglichkeiten noch die Sonderfähigkeiten der meisten beschworenen Kreaturen.

Mein Raven Queen Warlock hat auf Level 7 Thirsting Blade (2x Angriff) plus Spiritual Weapon. Das ergibt dann ein 2er-Team mit drei Angriffen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 17.06.2021 | 14:06
Und Lighting Arrow und Hail of Thorns würden wohl auch kaum dadurch überpowered wenn sie mit Huntersmark stacken würden. Deren Schaden ist eh schon nicht so toll, insbesondere für einen Halfcaster.

Genau. Hätte man vermutlich weglassen sollen. Vielleicht sollte man das so spielen. Dann hat der Ranger auch was von seinen Spell slots.

Inwiefern denn? Ich meine, was genau hilft dies beispielsweise einem der oben genannten Riesen in einem solchen Fall zu wissen das ein Krieger ein bis drei mal am Tag einen Rettungswurf wiederholen kann?

Krieger kann Dispel Magic meint: man kann Concentration Sprüche "bannen" indem man den Caster verprügelt.

- wenn es vom Balancing her nötig wäre sollte es ein Classfeature sein und kein frei wählbarer Zauber

So ist 5E nicht gebaut. Hex, Mark, Steed, Familiar sind alles Spells.

- andere Full Caster (von einigen Subclassen abgesehen) haben weder Extra Attack noch einen Ersatz

Naja, Magier kommen normalerweise auch nicht in Versuchung in den Nahkampf zu gehen.

- Spiritual Weapon ist ein Level 2 Zauber, das heißt Kleriker bekommen ihn bevor die Martials ihre Extra Attack bekommen

Aber erstmal nur einmal. Und TWF oder Monk hat ja auch vorher schon mehrere Attacken.

Ich meinte das mit der Balance auch eher im Vergleich zu anderen Sprüchen. Mit Concentration ist wäre Spiritual Weapon
deutlich schlechter als z.B. Moonbeam.

Anders herum macht es aber eigentlich auch keinen Sinn das Shield of Faith und Barkskin Concentration  brauchen, aber Mage Armor, Mirror Image und Fire Shild nicht.

Mage Armor ist nun wirklich sowas wie ein Class feature. Und Mirror Image und Fire Shield gehen nur auf den Anwender.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 17.06.2021 | 14:42
Krieger kann Dispel Magic meint: man kann Concentration Sprüche "bannen" indem man den Caster verprügelt.

Nur kann man das halt nicht wenn man incapacitated ist. Wir hatten bei uns z.B. mal eine Gruppe von 5 Gegnern, nach dem ersten Hypnotic Pattern standen 4 nur noch rum und nachdem der eine nicht betroffene dahin schied wurden die anderen denn einzeln umgehauen. Natürlich ist so etwas signifikant. Und natürlich würde ich auch nicht sagen das macht keinen Spaß.

Aber es ist halt eine einzelne Aktion und natürlich macht solch ein Ausgang Kämpfe ziemlich trivial. Die Konzentrationsmechanik ist dafür wie du schon sagst (und ich weiter oben schrieb) ein Balancingfaktor. Aber eben einer mit Nebenwirkungen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 17.06.2021 | 19:26
Wir hatten mal 4 Trolle mittels Hypnotic Pattern einzeln einer um den andern niedermetzeln können.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 17.06.2021 | 19:51
Ja...geht alles.

Und natürlich ist dies auch nicht der einzige vergleichbare Zauber, die 5e hat ganz generell wieder eingeführt das es möglich ist Kämpfe mit einer einzelnen Aktion, vor allem einem einzelnen Zauber zu entscheiden.

Ein anderes Beispiel wäre Fear auf einen oder mehrere Gegner der/die nur in eine Ecke laufen kann. Gibt es gerade in Dungeons ja zuhauf. Regeltechnisch darf er nicht an dir vorbei gen Tür stürmen, angreifen darf er ebenfalls nicht und man darf beliebig oft drauf hauen ohne den Effekt zu beenden. Bei sowas neige ich dann als SL schon oft zum guten alten "sorry, nein das funktioniert bei mir nicht so" Hausregeln.

Aber natürlich führt dies dann nur dazu den nächsten ähnlichen Zauber zu verwenden.

Der fehlende Aufwand beim Design und der Konzeption der Regeln ist halt immer wieder mal zu spüren in Form eines gewissen "Es funktioniert wenn man die Augen zudrückt und nicht versucht es zu brechen". Ein anderes Beispiel dafür ist ja das Ritualsystem...sobald jemand ernsthaft anfängt dies extensiv zu nutzen bricht das Spiel bis zu dem Punkt an dem die Hausregeln rausgeholt werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 24.06.2021 | 09:32
Ich find die Anzahl der Spell Known die einzele Klassen bekommen auch recht bizarr.

Ein Arcane Trickster und Elderich Knights kriegen insgesamt 13 Spells known, Ranger (zumindest die aus dem PHB) nur 11 und Scorcerer  (zumindest in den meisten Fällen) gerade mal 15.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 28.06.2021 | 22:02
Ein anderes Beispiel wäre Fear auf einen oder mehrere Gegner der/die nur in eine Ecke laufen kann. Gibt es gerade in Dungeons ja zuhauf. Regeltechnisch darf er nicht an dir vorbei gen Tür stürmen, angreifen darf er ebenfalls nicht und man darf beliebig oft drauf hauen ohne den Effekt zu beenden. Bei sowas neige ich dann als SL schon oft zum guten alten "sorry, nein das funktioniert bei mir nicht so" Hausregeln.

Wieso denn? Da steht: "While frightened by this spell, a creature must take the Dash action and move away from you by the safest available route on each of its turns, unless there is nowhere to move." Wenn jemand in die Ecke gedrängt ist darf er handeln und kann z.B. den Caster im Fernkampf angreifen (wenn auch mit disadvantage). Wenn er trifft und Concentration daneben geht ist der Spell weg. Wenn der Caster wegläuft hat das Ziel wieder Saves.


Wir hatten mal 4 Trolle mittels Hypnotic Pattern einzeln einer um den andern niedermetzeln können.

Welche Stufe ?

Scorcerer  (zumindest in den meisten Fällen) gerade mal 15.

Ja, beim Sorc kann man schon fragen was er zum Ausgleich bekommt wenn man bedenkt dass er weniger Sprüche kennt, nicht wechseln darf, und eine kleinere Liste hat. Ich denke die Varianten im Tashas sind ein Versuch das zu reparieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 28.06.2021 | 22:27
Welche Stufe ?
Stufe 5 oder 6. Glaub das war eher Stufe 6 gewesen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 28.06.2021 | 22:36
Ja, beim Sorc kann man schon fragen was er zum Ausgleich bekommt wenn man bedenkt dass er weniger Sprüche kennt, nicht wechseln darf, und eine kleinere Liste hat. Ich denke die Varianten im Tashas sind ein Versuch das zu reparieren.
Treantmonk zu Folge wohl nicht genug.

https://www.youtube.com/watch?v=5PxceV-fXtQ (https://www.youtube.com/watch?v=5PxceV-fXtQ)

https://www.youtube.com/watch?v=u228y_gohSY (https://www.youtube.com/watch?v=u228y_gohSY)

Die meisten post PHB Rangern und Druiden, haben sie ja auch zusätzliche Sprüche gegeben. Und Ranger dann in Taschas mit Primal Awareness sogar noch mehr (auch wenn das keine sind die man jedes Abenteuer benutzen wird).

Aber beim Ursprünglichen Design waren sie extrem restriktiv.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gorbag am 28.06.2021 | 23:17
Ich weiß nicht ob es schon genannt wurde. Aber dieser Heckmeck mit Dingen die nach einer kurzen oder langen Rast wieder verfügbar werden ist vollkommen unnötig. Man hat das Gefühl die einzige Begründung liegt darin, dass sich die Caster-Klassen nicht alle so gleich anfühlen und vermutlich, damit das Resource-Management nicht ganz so trivial wird. Aber hier hat man dann einfach einen Berg an Komplexität aufgetürmt für nicht wirklich viel Gewinn. Bestes Beispiel ist der Warlock. Warum fühlt er sich als Caster einzigartig an? Weil alle seine Spellslots immer Max-Level sind und weil er Eldritch Invokations wählen kann (insbesondere für Eldritch Blast). Was tut überhaupt nichts für das Spielgefühl des Warlocks? Richtig, das seine Sprüche auf einer kurzen Rast aufgefrischt werden.
Man hätte einfach 30% Spellslots mehr springen lassen können und das Balancing wäre vermutlich ungefähr gleich, aber alles was ich jetzt habe sind ewige Diskussionen ob nun kurze oder lange Rast zwischen 50% der Spieler und weitere 50% der Spieler die erschrocken sind, dass sie bei einer kurzen Rast X wieder zur Verfügung haben und das auch nur dank Dndbeyond und seinen Automatismen die bei sowas mitdenken.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 07:12
Ich meine irgendwo gelsen zuhaben, dasssie jetzt zumindestens bei neuen Subklassen keine Short Rest Features mehr einbauen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 29.06.2021 | 08:22
Wieso denn? Da steht: "While frightened by this spell, a creature must take the Dash action and move away from you by the safest available route on each of its turns, unless there is nowhere to move." Wenn jemand in die Ecke gedrängt ist darf er handeln und kann z.B. den Caster im Fernkampf angreifen (wenn auch mit disadvantage). Wenn er trifft und Concentration daneben geht ist der Spell weg. Wenn der Caster wegläuft hat das Ziel wieder Saves.

Du beantwortest die Frage ja bereits selbst, es ist eine Taktik welche gegen Nahkampfmonster angewendet wird.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Raven Nash am 29.06.2021 | 09:08
Zitat
alles was ich jetzt habe sind ewige Diskussionen ob nun kurze oder lange Rast zwischen 50% der Spieler
Ist aber eher ein Problem deiner Gruppe - die Diskussion gibt's bei mir z.B. gar nicht. Als DM sage ich, was gerade möglich ist und was nicht. Ende. Keine Diskussionen.
Zitat
weitere 50% der Spieler die erschrocken sind, dass sie bei einer kurzen Rast X wieder zur Verfügung haben und das auch nur dank Dndbeyond und seinen Automatismen die bei sowas mitdenken.
Auch ein Problem der Spieler, die die Regeln ihres Chars nicht kennen, bzw. drauf vergessen - wird bei mir unter "Pech" verbucht und wenn einer vergessen hat, hat er eben keine Slots.

Ist wie bei SW/Genesys, wo am Ende des Kampfes ein Wurf für Strain-Regeneration gemacht werden darf. Wer drauf vergisst, der bleibt halt erschöpft.

Zitat
Was tut überhaupt nichts für das Spielgefühl des Warlocks? Richtig, das seine Sprüche auf einer kurzen Rast aufgefrischt werden.
Ach so? Ich hab das beim Warlock Anfangs übersehen und gedacht: "Mist, der hat aber wenig Zauber!" - bis ich dann die Short Rest Mechanik gefunden hab. Da ich die Rest-Mechanik von Ruins of Symbaroum benutze, sind Lager in der Wildnis z.B. immer nur Short Rests. Das zehrt massiv an Sorceror und Klerikerin, aber der Warlock ist fein raus.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 29.06.2021 | 09:42
Da ich die Rest-Mechanik von Ruins of Symbaroum benutze, sind Lager in der Wildnis z.B. immer nur Short Rests. Das zehrt massiv an Sorceror und Klerikerin, aber der Warlock ist fein raus.
Das ist vor allem für den Sorcerer ein riesiges Problem. Kann man aber abschwächen, in dem man erlaubt, dass die Sorcery-Points nach einer kurzen Rast regeneriert werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: flaschengeist am 29.06.2021 | 10:14
Ich weiß nicht ob es schon genannt wurde. Aber dieser Heckmeck mit Dingen die nach einer kurzen oder langen Rast wieder verfügbar werden ist vollkommen unnötig. Man hat das Gefühl die einzige Begründung liegt darin, dass sich die Caster-Klassen nicht alle so gleich anfühlen und vermutlich, damit das Resource-Management nicht ganz so trivial wird. Aber hier hat man dann einfach einen Berg an Komplexität aufgetürmt für nicht wirklich viel Gewinn. Bestes Beispiel ist der Warlock. Warum fühlt er sich als Caster einzigartig an? Weil alle seine Spellslots immer Max-Level sind und weil er Eldritch Invokations wählen kann (insbesondere für Eldritch Blast). Was tut überhaupt nichts für das Spielgefühl des Warlocks? Richtig, das seine Sprüche auf einer kurzen Rast aufgefrischt werden.
Man hätte einfach 30% Spellslots mehr springen lassen können und das Balancing wäre vermutlich ungefähr gleich, aber alles was ich jetzt habe sind ewige Diskussionen ob nun kurze oder lange Rast zwischen 50% der Spieler und weitere 50% der Spieler die erschrocken sind, dass sie bei einer kurzen Rast X wieder zur Verfügung haben und das auch nur dank Dndbeyond und seinen Automatismen die bei sowas mitdenken.

In jeder meiner Runden war das ebenfalls Thema - letztlich wurde sich meist daran orientiert, ob mehr Long oder Short Rest abhängige Charaktere in der Gruppe sind. Ich halte die Short/Long Rest Mechanik für den größten Design-Fehler der 5e (speziell, weil es schon früh Zauber wie die Tiny Hut gibt, bei denen der DM nicht mehr glaubwürdig Long Rests verhindern kann) und habe noch keine Optionalregel gehört, die das hinreichend adressiert. Die "grim & gritty" Variante aus dem DMG (Short Rest 1 Tag, Long Rest 1 Woche) wirkt für mich einfach nur lieblos und ist für Long-Rest Charaktere ein Tritt vors Schienbein (dahin ist sie, die sonst so gut gelungene Balance zwischen den Klassen...).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gorbag am 29.06.2021 | 10:26
Ach so? Ich hab das beim Warlock Anfangs übersehen und gedacht: "Mist, der hat aber wenig Zauber!" - bis ich dann die Short Rest Mechanik gefunden hab. Da ich die Rest-Mechanik von Ruins of Symbaroum benutze, sind Lager in der Wildnis z.B. immer nur Short Rests. Das zehrt massiv an Sorceror und Klerikerin, aber der Warlock ist fein raus.

Vorsicht, meine Aussage war nicht so gemeint, dass der Warlock in seinem jetzigen Zustand ohne Abstriche von Short- auf Longrest umgestellt werden kann.
Meine These ist, dass das primäre Spielgefühl, das einen Warlock auszeichnet nicht an der Mechanik der Short-Rest verankert ist. Klar ist es Teil des Warlock-Erlebnis das die anderen Caster quasi aushungern wenn es keine Longrest gibt während man selber dank Shortrest auch im 10ten Encounter noch munter zaubern kann, aber das ist in meinen Augen kein wirklich gutes Alleinstellungsmerkmal für eine Casterklasse in einem Magiesystem.

Oder auf den Punkt gebracht: Man türmt hier Komplexität auf deren Auswirkung im Spielgefühl zwar spürbar ist, deren Mehrwert aber sehr klein ausfällt und deren Existenzberechtigung weniger ist "Damit der Warlock sich wie eine eigenständige Klasse anfühlt" sondern mehr "Wir müssen die Komplexität der Shortrest rechtfertigen und bauen Klassen die diese Mechanik als Kern ihres Resourcenmodels haben".

Das D&D 5e ohne Shortrest nicht funktioniert ist klar. Die steckt tief in seinem Regelkern drin und das Balancing ist darauf ausgerichtet. Ich hätte aber gerne in der 6e das die Shortrest als Regelmechanik nicht für jede Klasse andere Dinge bedeutet oder wenigstens eine Alles oder Nichts Verteilung gilt. Also das alle Mechaniken einer Klasse an Short- oder Longrest hängen und nicht dieser Flickenteppich den wir jetzt haben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 29.06.2021 | 10:30
Das große Problem bezüglich den Änderungen an der Short Rest Mechanik ist das es einfach in der neuen Variante das Ziel verfehlt. Als die kurze Rast im Vorgänger eingeführt wurde war es ein tatsächliches kurzes Verschnaufen. Eine Entscheidung in zeitkritischen Momenten ob man sich kurz Zeit nimmt und wieder sammelt oder direkt weiter macht und ein Werkzeug um solche Momente umzusetzen.

Wenn ich den Turm das bösen Magiers stürme, von dem ich weiß: "Der könnte in 10 Minuten schon weg sein! Gewiss beherscht er Teleportationsrituale!" ist dies ein Spielelement um die Spieler konkrete Auswirkungen ihrer Entscheidung spüren zu lassen. Sie können das Risiko eingehen, dass ihr Ziel nach einer bestimmten Zeit nicht mehr erreichbar sein wird. Oder aber das Risiko zu eilig und geschwächt einem gefährlichem Gegner gegenüber zu treten.

Durch die Ausweitung auf 1 Stunde ist das ganze in genau solchen zeitkritischen Momenten praktisch nicht mehr nutzbar (da sowohl 1 Stunde als auch 8 Stunden Rast definitiv zu lang wären um zeitkritische Szenen zu unterstützen) und wird auf den "unterschiedliche Ressourcen" Aspekt reduziert. Die Verwendung verschiedener Ressourcenpools verstärkt das ganze nur noch, da man dadurch als Spielleiter eine Einschränkung in der Abenteuergestaltung bekommt und darauf achten muss diese Ressourcenpools ausgewogen anzuspielen.

Es ist einfach sinnvoller, wenn alle Charaktere gleichermaßen von einer Rast profitieren können.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 10:32
Da ich die Rest-Mechanik von Ruins of Symbaroum benutze, sind Lager in der Wildnis z.B. immer nur Short Rests. Das zehrt massiv an Sorceror und Klerikerin, aber der Warlock ist fein raus.
Im Endeffekt kommt es bei den Rest ehr darauf an wie viele Encouner du den Spielern zwischen den Rests vorsetzt, als auf deren Ingame Dauer.

Die Grund Annahme ist sowas wie 6-8 Kämpfe per Long Rest, mit 2-3 Short Rests dazwischen.

Weicht man davon ab kippt die Balance in die eine oder andere Richtung.

Spielst du mit Grimm and Gritty ohne die Anzahl der Encounter zu senken, krepieren die Chars schlicht aus Mangel an Hit Points und Hit Dice, und der Möglichkeit letztere auszugeben.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 10:34
Vorsicht, meine Aussage war nicht so gemeint, dass der Warlock in seinem jetzigen Zustand ohne Abstriche von Short- auf Longrest umgestellt werden kann.
Meine These ist, dass das primäre Spielgefühl, das einen Warlock auszeichnet nicht an der Mechanik der Short-Rest verankert ist. Klar ist es Teil des Warlock-Erlebnis das die anderen Caster quasi aushungern wenn es keine Longrest gibt während man selber dank Shortrest auch im 10ten Encounter noch munter zaubern kann, aber das ist in meinen Augen kein wirklich gutes Alleinstellungsmerkmal für eine Casterklasse in einem Magiesystem.
Naja zwei Zauber per Short Rest ist jetzt auch nicht gerade "munter Zaubern".

In den meisten Fällen wird das auf einen Concentration Zuaber pro Kampf raus laufen und das war es dann.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gorbag am 29.06.2021 | 10:46
Naja zwei Zauber per Short Rest ist jetzt auch nicht gerade "munter Zaubern".

In den meisten Fällen wird das auf einen Concentration Zuaber pro Kampf raus laufen und das war es dann.

Ok, dann ist der Warlock halt grimmig entschlossen mit seinen mageren Spellslots am haushalten während der Rest der Gruppe den Tränen nahe den schicksalhaften Tag bedauert an der sie eine Longrest basierte Casterklasse gewählt haben.

Meine Kritik ist nicht der Warlock. Ich mag ihn, sehr sogar. Die Shortrest ist einfach kein gutes Regeldesigne. 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 10:48
Naja Wizards können immer hin ein paar ihrer Spell Slots generieren, und nach Taschas gilt das selbe auch für Kleriker und Paladine.

Und die zait die man ohne Lange Rast schafft ist eh limitiert, weil halt irgendwann die Hit Dice und die Anderen Ressourcen für Heilung weg sind. Die sind in der Regel long Rest abilities.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 29.06.2021 | 11:30
Treantmonk zu Folge wohl nicht genug.

https://www.youtube.com/watch?v=5PxceV-fXtQ (https://www.youtube.com/watch?v=5PxceV-fXtQ)

https://www.youtube.com/watch?v=u228y_gohSY (https://www.youtube.com/watch?v=u228y_gohSY)

Gutes Video. Das 2. sagt ja am Ende dass es bei den neuen Sorcerern recht ausgeglichen ist. Das impliziert aber auch das man die alten Origins vermutlich verstärken sollte. Dass der Sorc weniger spells known aber die gleiche Anzahl an Spell slots hat war meiner Ansicht nach wirklich ein Designfehler.

Die meisten post PHB Rangern und Druiden, haben sie ja auch zusätzliche Sprüche gegeben. Und Ranger dann in Taschas mit Primal Awareness sogar noch mehr (auch wenn das keine sind die man jedes Abenteuer benutzen wird).

Aber beim Ursprünglichen Design waren sie extrem restriktiv.

Naja, der Land Druide bekommt halt ähnlich wie der Kleriker Domain Spells. Beim Moon gibt es die halt nicht weil seine Fähigkeit extrem mächtig ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 29.06.2021 | 11:47
Die Grund Annahme ist sowas wie 6-8 Kämpfe per Long Rest, mit 2-3 Short Rests dazwischen.

Weicht man davon ab kippt die Balance in die eine oder andere Richtung.

Ich habe die DPR Zahlen auch mit 2 + 2 + 2 encountern gerechnet. Dabei schneiden aber z.B. Kämpfer ziemlich gut ab. Insofern ist es schon ok wenn es etwas weniger Short rests gibt.  Ich halte 2 + 2 + 2 für so etwas wie das obere Ende dessen was im Spiel vorkommt (angenommen mittelschwere Kämpfe). Ich erinnere mich auch dass viele hier sagten dass sie weniger pro Tag kämpfen.

Durch die Ausweitung auf 1 Stunde ist das ganze in genau solchen zeitkritischen Momenten praktisch nicht mehr nutzbar.

Das ist richtig. Aber es ist halt ok wenn Kämpfer mal nicht ihre 2 short rests bekommen. Die Tatsache dass man an unterschiedlichen Tagen Ressourcen unterschiedlich einsetzen muss macht das Spiel vielfältiger.


Es ist einfach sinnvoller, wenn alle Charaktere gleichermaßen von einer Rast profitieren können.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gorbag am 29.06.2021 | 12:11
Naja Wizards können immer hin ein paar ihrer Spell Slots generieren, und nach Taschas gilt das selbe auch für Kleriker und Paladine.

Das ist aber auch das Heftpflaster auf die missglückte Mechanik Shortrest in meinen Augen. Man hat gemerkt, dass bestimmte Klassen wenige bis keine Reize haben eine Shortrest zu machen, was die Shortrest für diese Spieler zu einer nervigen Unterbrechung im Spielfluss macht. Entsprechend hat man ihnen halt diese Sonderlösung gegeben, damit die wenigstens das Gefühl haben, dass die Shortrest auch für sie von Bedeutung ist. Im Englischen gibt es die schöne Phrase "Lipstick on a Pig". Die Regeneration von Spellslots für Kleriker, Paladine usw. aus Taschas ist der Lippenstift auf dem Schwein Shortrest. Das wird damit nur aufgehübscht, weil das Kernproblem so tief in den Regeln sitzt, das D&D 5.5 oder 6 notwendig wäre um das auszubauen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 12:49
Einen Anreiz gibt es für alle Klassen, nämlich Regeneraton von HP mit Hit Dice, die geht nur während einer short rest.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sphinx am 29.06.2021 | 14:48
Einen Anreiz gibt es für alle Klassen, nämlich Regeneraton von HP mit Hit Dice, die geht nur während einer short rest.

Das Problem ist meist die Spieler ausreichend zu Fordern das sie die Hit Dice auch wirklich nötig haben. Hab meine Spieler in der einen Runde jetzt wirklich 3 Spielsitzungen durch die Kampfhölle gehen lassen, da waren dann auch wirklich alle Ressource und Hit Dice verwendet worden. Der Adventuring Day ist das worauf alles ausgelegt ist, nur den im normalen Spiel auch nur ansatzweise hinzubekommen wird selten was.
Dann doch ehr an der Rest Mechnik drehen. Also Long Rest ist ne Woche, Shortrest evtl. 10 Min und dazwischen eine normal Rest (die aber keine Hitdice und nur einen Teil der Zauber wiederherstellt).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.06.2021 | 15:31
Ich sagen dass mir die Standart Regenerations Regeln auch irgendwie wie ein fauler Kompromiss zwischen den beiden gängigen Abenteuer Typen vorkommen.

Für eine richtigen Dungeon Crawl braucht man eigendlich die heroischen Regeln, einstündige Rasten sind in normalen Dungeon eigendlich Überflüssig.

Für die meisten anderen Abenteuer macht Grimm und Gritty mehr sinn, da du normalerweise eigendlich keine keine 6-8 Encounter in einen Ingame Tag quetschts.

Abenteuer(typen) für die die normalen Regeln gut passen fallen mir eigendlich ehr wenige ein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 29.06.2021 | 16:38
Die Tatsache dass man an unterschiedlichen Tagen Ressourcen unterschiedlich einsetzen muss macht das Spiel vielfältiger.

Würde sie...wenn die unterschiedlichen Klassen vergleichbare Ressourcen hätten. Dann könnte man an einem Tag viele Kämpfe haben und am nächsten wenige, an einem viel Exploration oder Investigation durchführen und am nächsten gar nichts davon. Ohne das darunter die Klassenbalance leidet oder irgendwer sich Gedanken machen müsste (erst recht nicht der Spielleiter) ob in seinem Abenteuer denn nun einzelne Charaktere nicht so recht zum Zuge kommen da ihr Ressourcensystem schlechter dazu passt als das von anderen. Oder das einzelne Charaktere aus dem gleichem Grund plötzlich viel zu freigiebig mit ihren Zaubern und dergleichen umgehen können. (Gern gesehen in Investigationsabenteuern)

Denn die Folge dieses Aufwandes für Spielleiter - dieses: "darüber solltest du dir Gedanken machen" - ist natürlich: Die erhoffte Vielfalt fließt viel weniger ins Spiel ein, es kommt häufiger vor das man etwas nicht macht.

Oder anders gesagt: Wenn unterschiedliche Charakterklassen verschiedene Ressourcensysteme haben und man versucht diese über eine bestimmte Anzahl Kämpfe oder den Verbrauch dieser Ressourcen zu balancen führt dies unweigerlich zu Einschränkungen und weniger Vielfalt im Spiel. Ohne das man konkret wirklich etwas davon hätte - es ist in erster Linie einfach nur simpler und weniger aufwendiger für Designer wenn man nicht für jede Klasse überlegen muss wie diese von einer bestimmten Rast profitieren kann und diese Dinge gegeneinander auszubalancieren.

Ist ja auch nichts schlimmes...solange man sich mehr oder weniger an den Pfad hält den die Designer dort angedacht haben funktioniert das ganze ohne Probleme. Diese kommen erst wenn man davon abweichen will.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 30.06.2021 | 07:50
Ich hab jetzt auch mal eine Kritik an D&D5, mit dem ich ansonsten extrem zufrieden bin: Die unverhältnismäßig hohe Tödlichkeit der Stufe 1.
Mir ist klar, dass Tödlichkeit im Rollenspiel eine Geschmacks- und Stilfrage ist und viele gerade in der OSR-Szene sie sehr schätzen, aber bei D&D5 passt die erste Stufe einfach nicht mit dem Spielgefühl der restlichen Stufen zusammen.
D&D5 ist ein Heldenspiel und nur die erste Stufe tanzt völlig aus der Reihe.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 30.06.2021 | 09:59
Ich hab jetzt auch mal eine Kritik an D&D5, mit dem ich ansonsten extrem zufrieden bin: Die unverhältnismäßig hohe Tödlichkeit der Stufe 1.
Mir ist klar, dass Tödlichkeit im Rollenspiel eine Geschmacks- und Stilfrage ist und viele gerade in der OSR-Szene sie sehr schätzen, aber bei D&D5 passt die erste Stufe einfach nicht mit dem Spielgefühl der restlichen Stufen zusammen.
D&D5 ist ein Heldenspiel und nur die erste Stufe tanzt völlig aus der Reihe.

Spielst du da auf dein Beispiel im anderen Thread an? Falls ja: Ich glaube "tödlich" im Sinne, dass die Charaktere zu hoher Wahrscheinlichkeit darniederliegen ist das System auch auf Stufe 1 nicht. Der wahrscheinlichste Ausgang der geschilderten Situation wäre ja oft: "Einen Sleep später ist der Gegner besiegt" und nur durch einen zufälligen kritischen Treffer kommt es plötzlich doch zu einem Charaktertod.

Generell können die Charaktere in der 5E auch auf sehr niedrigen Stufen natürlich sehr viel, das Verhältnis zu den Monstern ist auch auf niedrigen Stufen sehr stark zu ihren Gunsten und es ist auch nicht so als ob der Unterschied zwischen einer Lvl 1 Gruppe und dem CR 1 Gegner sowie einer Lvl 2 Gruppe und dem CR2 Gegner so besonders außergewöhnlich wäre.

Was man in der geschilderten Situation eher sagen könnte ist das die 5E wenig Möglichkeiten bietet mit solchen Ereignissen umzugehen. Hier spürt man halt den Wegfall einiger der Werkzeuge, insbesondere im Zusammenspiel der Charaktere untereinander und der Möglichkeit mit Nichtkampfbegegnungen vorab Einfluss zu nehmen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 30.06.2021 | 10:08
Spielst du da auf dein Beispiel im anderen Thread an?
Ja.
Das Problem das ich hier konkret sehe sind die sehr niedrigen TP auf Stufe 1 verbunden mit der Überschüssiger Schaden = -TP-Maximum => Tod - Regel. Weil dieser Fall auf höheren Stufen praktisch niemals wieder vorkommt, aber hier den Sicherheitsmechanismus der Todesrettungswürfe aushebelt.
Auf höheren Stufen kann der SC oft ein paar Treffer einstecken, merken es wird gefährlich und sich zurückziehen, bevor der Todesstoß kommt. Und die TP-Max sind so hoch, dass es extrem selten zum Auto-Kill kommt. Da muss schon sowas wie Drachenfeuer kommen und das kriegt man üblicherweise nicht ohne Vorbereitungsmöglichkeit ab.
Auf Stufe 1 können aber schon zwei Treffer mit einem Schwert oder Armbrust in kurzer Folge einen Charakter von maximalen TP auf Tod bringen, ohne dass es eine Gelegenheit zum Rückzug gibt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 30.06.2021 | 10:16
Ja. Das Problem das ich hier konkret sehe sind die sehr niedrigen TP auf Stufe 1 verbunden mit der Überschüssiger Schaden = -TP-Maximum => Tod - Regel. Weil dieser Fall auf höheren Stufen praktisch niemals wieder vorkommt, aber hier den Sicherheitsmechanismus der Todesrettungswürfe aushebelt.
Auf höheren Stufen kann der SC oft ein paar Treffer einstecken, merken es wird gefährlich und sich zurückziehen, bevor der Todesstoß kommt. Und die TP-Max sind so hoch, dass es extrem selten zum Auto-Kill kommt. Auf Stufe 2 können aber schon zwei Treffer in kurzer Folge einen Charakter von maximalen TP auf Tod bringen, ohne dass es eine Gelegenheit zum Rückzug gibt.

Dann wäre es vielleicht sinnvoll, gerade die bewußte Regel mal außer Kraft zu setzen und zu schauen, was dann passiert. Da ein bewußtlos auf dem Boden liegender Charakter ja so oder so erst mal nichts mehr weiter zum Kampf beiträgt und auch für alle möglichen weiteren Fiesheiten ein potentielles leichtes Ziel ist, würde ich spontan vermuten, daß so furchtbar viele unerwünschte Nebenwirkungen eigentlich gar nicht auftreten können... :think:
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 30.06.2021 | 10:19
Dann wäre es vielleicht sinnvoll, gerade die bewußte Regel mal außer Kraft zu setzen und zu schauen, was dann passiert. Da ein bewußtlos auf dem Boden liegender Charakter ja so oder so erst mal nichts mehr weiter zum Kampf beiträgt und auch für alle möglichen weiteren Fiesheiten ein potentielles leichtes Ziel ist, würde ich spontan vermuten, daß so furchtbar viele unerwünschte Nebenwirkungen eigentlich gar nicht auftreten können... :think:
Ja, die Auto-Tod-Regel einfach zu kippen hatte ich auch schon im Kopf. Und wir haben für die konkrete Situation eine Regel in der Gruppe gefunden. Aber ich will das hier gar nicht so weit auswalzen, da eh ein eigener systemunabhängiger Diskussionsstrang dazu läuft. Ich wollte es nur hier als Kritik und mögliche Frustquelle, die man beachten sollte, platzieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 30.06.2021 | 10:26
Selbst wenn man das Auto Kill Problem behebt, find ich es trotzdem nicht so ideal das bei manchen Chars (insbesondere Wizards und Scorcerers) es schon aus reicht wenn der Gegener beim Schadenswurf gut würfelt um sie von voll auf 0 zu befördern (und einen Großteil der anderen Chars auf "OK ich brauch jetzt Heilung oder das Abenteuer ist hier vorbei").
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 30.06.2021 | 10:41
Selbst wenn man das Auto Kill Problem behebt, find ich es trotzdem nicht so ideal das bei manchen Chars (insbesondere Wizards und Scorcerers) es schon aus reicht wenn der Gegener beim Schadenswurf gut würfelt um sie von voll auf 0 zu befördern (und einen Großteil der anderen Chars auf "OK ich brauch jetzt Heilung oder das Abenteuer ist hier vorbei").

Ihr könntet die Vorgängerlösung nutzen und die Hitpoints auf Stufe 1 mit Hilfe des Konstitutionswertes (nicht des Modifikators) plus einem Klassenabhängigen Wertes berechnen. Und dann wie dort einen geringeren Anstieg je Stufe. Das führt dann zu höheren Hitpoints auf Stufe 1 aber langsamerem Anstieg der Hitpoints.

Würde aber deutliche Anpassungen an niedrigstufigen Gegner und einigen Zaubern erfordern.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sphinx am 30.06.2021 | 10:51
Das System hat mit den HP zwei Problembereiche.
Level 1 und 2 sind die HP sehr niedrig gegenüber dem Schaden den Gegner machen können. Nicht umsonst sehen viele diese beiden Level als Tutorial Level an um Neueinsteiger langsam an immer mehr Fähigkeiten heranzuführen. Außer Kampagnen die bei Level 1 Anfangen wo ich zu faul bin die Gegner anzupassen, würde ich auch nicht auf Level 1 Starten. Und auch alle Oneshots oder kurzen Kampagnen die ich in den letzten Jahren gespielt hab, begannen mit mind. Level 3.

Dann ist da der hoch Stufige Bereich wo die HP irgendwann aus dem Ruder laufen. Und es immer schwieriger wird die Spieler in Bedrängnis zu bringen, zumindest wenn man sich halbwegs am CR orientieren möchte. Irgendwann braucht es absurd starke Gegner oder sehr viele um die HP der Spieler stark anzukratzen.
Ich hab für die aktuelle Kampagne jetzt diese Variante eingeführt: https://alphastream.org/index.php/2021/06/10/how-to-challenge-players-just-add-damage/
Heißt ich hab den Gegnern die 2w8+3 schaden machen jetzt auf Level 11 einen w8 mehr verpasst -> 3w8+3 schaden. Die Spieler waren etwas panisch weil sie merklich mehr Schaden bekommen haben, aber danach meinte sie alle es hat mehr Spaß gemacht weil es sich gefährlicher angefühlt hat.

Also kurzum Anfang ist sehr gefährlich und höhere bereiche werden zu langweilig. IMO ist der DM da gefordert gegenzusteuern. IMO sollte das System so sein, das dies nicht nötig ist und out of the Box funktioniert. Aber es ist jetzt eben so bis eine 6e rauskommt.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: flaschengeist am 30.06.2021 | 11:23
Und auch alle Oneshots oder kurzen Kampagnen die ich in den letzten Jahren gespielt hab, begannen mit mind. Level 3.

Mit Level 3 beginnen finde ich für die 5e ebenfalls empfehlenswert. Da bekommen die Charaktere auch mechanisch Farbe durch die Wahl der Subklasse. Um das Problem von Aikar zu lösen, könnte man die "Insta-Death" Regel der 5e analog zur 3e (wenn ich mich recht erinnere) modifizieren. Man stirbt erst, wenn der Schaden den Charakter mindestens 50 HP unter 0 bringt. Diese Hausregel hat zudem den - aus meiner Sicht positiven - Nebeneffekt, dass der Insta-Death auf höheren Stufen nicht mehr gar so unwahrscheinlich ist.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 30.06.2021 | 11:47
Diese Hausregel hat zudem den - aus meiner Sicht positiven - Nebeneffekt, dass der Insta-Death auf höheren Stufen nicht mehr gar so unwahrscheinlich ist.

Braucht's vielleicht nicht mal. Gerade auf höheren Stufen sollten die Charaktere es ja auch schon mal öfter mit Spezialattacken zu tun bekommen, die einem schon bei schlichten Null Trefferpunkten das Licht ausblasen (hallo, Disintegrate...).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 30.06.2021 | 12:35
Würde aber deutliche Anpassungen an niedrigstufigen Gegner und einigen Zaubern erfordern.
Tendentiell würde es vermutlich reichen die HP der Gegner auch etaws zu erhöhen, CR 1/8 und CR1/4 und weniger sind ja auch oft recht fragil.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tarendor am 30.06.2021 | 13:43
Was mir bei D&D5 gefällt ist dass man immer einen tödlichen Schlag als "nur bewusstlos" deklarieren kann.
Wenn man will, kann man bei D&D5 also so gut wie ohne Charaktertode spielen, und überwältigte Gegner sind einfach ausgeschaltet, gefangengenommen und so.

In D&D5 sind Tode immer die bewusste Entscheidung der Beteiligten und nie aufgrund von Würfelei.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 30.06.2021 | 13:50
Was mir bei D&D5 gefällt ist dass man immer einen tödlichen Schlag als "nur bewusstlos" deklarieren kann.
Wenn man will, kann man bei D&D5 also so gut wie ohne Charaktertode spielen, und überwältigte Gegner sind einfach ausgeschaltet, gefangengenommen und so.

In D&D5 sind Tode immer die bewusste Entscheidung der Beteiligten und nie aufgrund von Würfelei.
Sag das mal einem Landhai, Schwarzem Blob oder Sturzschaden ;)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 1.07.2021 | 02:00
Ich hab jetzt auch mal eine Kritik an D&D5, mit dem ich ansonsten extrem zufrieden bin: Die unverhältnismäßig hohe Tödlichkeit der Stufe 1.
Mir ist klar, dass Tödlichkeit im Rollenspiel eine Geschmacks- und Stilfrage ist und viele gerade in der OSR-Szene sie sehr schätzen, aber bei D&D5 passt die erste Stufe einfach nicht mit dem Spielgefühl der restlichen Stufen zusammen.

Warum muss die denn zusammenpassen? Ich finde es eigentlich ganz ok wenn die SC in einer Welt Leben die für normale Leute extrem gefährlich ist und das nur für Helden die dies überleben besser wird. Man kann die Phase ja überspringen. Spieltechnisch macht es mehr Sinn hohe Tödlichkeit am Anfang zu haben, bevor die Charaktere weit entwickelt sind und viel Story mitschleppen.

Abgesehen davon waren 16 Schaden in 3E auch genug um einen Magier von 6 auf -10 zu bringen.

Irgendwann braucht es absurd starke Gegner oder sehr viele um die HP der Spieler stark anzukratzen.

Warum genau sind Monster die den SC gefährlich werden können absurd stark ?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.07.2021 | 06:53
Warum muss die denn zusammenpassen? Ich finde es eigentlich ganz ok wenn die SC in einer Welt Leben die für normale Leute extrem gefährlich ist und das nur für Helden die dies überleben besser wird. Man kann die Phase ja überspringen. Spieltechnisch macht es mehr Sinn hohe Tödlichkeit am Anfang zu haben, bevor die Charaktere weit entwickelt sind und viel Story mitschleppen.
Das Problem an der Sache ist halt auch, dass das numal auch eine typische Stufe für neu Einsteiger (und Einsteigerabenteuer) ist, und es mWn in keinem der Bücher eine Warnung gibt wie Tödlich Level 1 ist.

Ist irgendwie nicht so der Hammer wenn die erste Session gleich mit toten SCs, oder sogar einem TPK beginnt.

Auf höheren Stufen hast du zudem Optionen Tote SCs wieder zu beleben (Revivify ist gerade mal ein Level 3 Zauber und in dem meisten Fällen völlig ausreichend) aber auf den unteren Leveln ist das noch völlig außerhalb der Möglichkeiten der SC.

Abgesehen davon waren 16 Schaden in 3E auch genug um einen Magier von 6 auf -10 zu bringen.
3rd hatte auch genau das selbe Problem, und auch da haben viele Spieler immer erst auf Stufe 3 angefangen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 1.07.2021 | 06:58
Ja, Stufe 1 kann super tödlich sein. Und das kann einen stören. Darüber brauchen wir eigentlich auch nicht zu diskutieren. Es geht hier ja vor allem darum Kritikpunkte zu sammeln und das ist natürlich auch immer persönlicher Geschmack. Das andere Editionen auch tödlich waren ändert ja nichts an der Tatsache das es eben tödlich ist.

Mein größter Kritikpunkt (und das haben auch andere schon angesprochen) ist wohl letztlich das Encounter / Fähigkeiten Design das deutlich auf "X Begegnungen je Tag" ausgelegt ist. Ändert man die Zahl der Begegnungen, so kippt das Spiel recht schnell und man das CR aus dem Fenster werfen. Meine Stufe 8 Gruppe hat neulich ohne ins Schwitzen zu geraten mit einem CR 15 Drachen den Boden aufgewischt. Eben weil ich ihnen nicht vorher drölf mini-encounter um die Ohren gehauen habe. Und es stört auch das Balancing zwischen den Klassen wenn man die Spielweise ändert.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.07.2021 | 07:39
Ich habe es aber fast noch nie erlebt, dass D&D5 so gespielt wird wie vorgesehen. Das lässt sich für uns aber auch zeittechnisch vom Sessiongefüge kaum umsetzen.

Ich würde behaupten wir schaffen einen Kampf pro Abend, bei zwei wäre schön keine Zeit für Exploration und Interaktion. Und länger als 2 Sessions ohne Long Rest geht es  auch kaum.

Hätte auch wenig Lust, dass wir uns über Monate durch eine einzige Dungeon-Ebene zu schnetzeln.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 07:53
Wenn es nicht gerade ein Dungeon ist, hab ich üblicherweise 1-3 Encounter pro Spielabend und dann meist auch eine lange Rast. Die Encounter sind dafür dann etwas knackiger. Meist auf niedriger "Tödlich"-Stufe, das funktioniert dann ganz gut.

Die einzige Klasse die gefühlt etwas aus der Reihe tanzt ist der Hexenmeister, weil der kurze Rasten für seine Zauber braucht, die die anderen Charaktere bei mir nur sehr selten einlegen. Aber wenn ein Hexenmeister in der Gruppe ist, werden allgemein auch mehr kurze Rasten gemacht.

Das Problem an der Sache ist halt auch, dass das numal auch eine typische Stufe für neu Einsteiger (und Einsteigerabenteuer) ist, und es mWn in keinem der Bücher eine Warnung gibt wie Tödlich Level 1 ist.

Ist irgendwie nicht so der Hammer wenn die erste Session gleich mit toten SCs, oder sogar einem TPK beginnt.
Genau das. Außerdem verfälscht es das Spielgefühl. Wenn jemand als allererstes mit Stufe 1 spielt, bekommt er/sie ein ähnliches Gefühl wie bei den verschiedenen OSR-Games. D&D5 ist aber schon ab Stufe 2-3 anders.
Stufe 1 ist für mich ein ganz anderes Spiel und das stört mich. Wenn ich OSR-Vorsicht-Tödlich spielen will, dann suche ich mir ein entsprechendes Spiel.
Deshalb mach ich D&D5-Runden für komplette Neueinsteiger auch immer auf Stufe 2. Stufe 1 spielen wir eigentlich nur, wenn wir eine neue Kampagne starten und die mit 1 losgeht. Wobei ich das in Zukunft wahrscheinlich auch ändern und die 1 gleich komplett streichen werde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 1.07.2021 | 08:40
Ändert man die Zahl der Begegnungen, so kippt das Spiel recht schnell und man das CR aus dem Fenster werfen. Meine Stufe 8 Gruppe hat neulich ohne ins Schwitzen zu geraten mit einem CR 15 Drachen den Boden aufgewischt.

CR 15 sind 13000 EP. Die empfohlene Tagesdosis für 4 Stufe 8 Charaktere ist 24000 EP. Wieso sagst du das das CR System nicht funktioniert?

Abgesehen davon: ein Adult Green macht 56 Schaden. Normale Kleriker haben 59 TP. Ich wäre recht zuversichtlich dass ich damit eine Stufe 8 Gruppe schaffe  :)


Eben weil ich ihnen nicht vorher drölf mini-encounter um die Ohren gehauen habe. Und es stört auch das Balancing zwischen den Klassen wenn man die Spielweise ändert.

Ein einzelner Kampf ist natürlich ein Extremfall. Aber solange das nicht dauernd passiert und auch lange Tage vorkommen ist es immernoch ausgeglichen. Genauso kann es z.B. Tage geben wo die meisten Encounter Untote sind. Da kann der Kleriker halt auftrumpfen. Würdest du da sagen das stört das Balancing zwischen den Klassen?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 08:46
Abgesehen davon: ein Adult Green macht 56 Schaden. Normale Kleriker haben 59 TP. Ich wäre recht zuversichtlich dass ich damit eine Stufe 8 Gruppe schaffe  :)
Gerade bei Kreaturen wie einem Drachen oder Magier ist auch viel davon abhängig, wie taktisch der SL (und natürlich auch die Gruppe) spielt.
Ich hab den selben Encounter mit einem schwarzen Drachen mal testweise zweimal mit einer Gruppe gespielt. Einmal dramatisch, wo der Drache sich mit dem Kämpfer prügelt während der Kleriker und der Magier den Kämpfer von hinten unterstützen, das war ein episch-spannender Kampf mit schlussendlichem Sieg der Gruppe nach ~10 Runden.

Dann hab ich mal bei selber Startkonfiguration den Drachen hocheffizient zuerst den Kleriker, dann den Magier, dann den Kämpfer angehen lassen. Der Kampf war in 4 Runden mit TPK vorbei.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.07.2021 | 10:47
Stufe 1 ist für mich ein ganz anderes Spiel und das stört mich. Wenn ich OSR-Vorsicht-Tödlich spielen will, dann suche ich mir ein entsprechendes Spiel.

Also D&D4 hat die Stufe 1 entschärft und dann wurde das als ein Grund angeführt, warum D&D4 gar kein echtes D&D mehr ist.

Hohe Tödlichkeit auf Level 1 ist schon auch eine Holy Cow und gehört für viele zum "echten D&D".
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 10:55
Hohe Tödlichkeit auf Level 1 ist schon auch eine Holy Cow und gehört für viele zum "echten D&D".
Das hör ich zum ersten Mal, wäre in keinem Gespräch über D&D jemals aufgekommen. Und ich glaube es gibt auch einen Unterschied zwischen "Schwach starten und dann wachsen" (Was sicher ein Kernthema von D&D ist) und "Extrem tödlich auf (und nur auf!) Stufe 1, dann einen starken Sprung von 1 auf 2 und danach relativ gleichmäßiges Wachstum. Die 1. Stufe sticht einfach raus.

Wobei "echtes D&D" auch ungefähr so sinnfrei ist wie "richtiges DSA". OD&D, AD&D, D&D3, D&D4 und D&D5 haben schon jeweils sehr unterschiedliche Spielgefühle.
Ich finde das irgendwie immer spaßig, wenn Fans von <Spiel> Edition X sagen <Spiel> Edition X+1 ist nicht mehr <Spiel>, dabei aber völlig ignorieren, dass es beim Wechsel von X-1 auf X genauso war.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: tartex am 1.07.2021 | 11:04
Ich finde das irgendwie immer spaßig, wenn Fans von <Spiel> Edition X sagen <Spiel> Edition X+1 ist nicht mehr <Spiel>, dabei aber völlig ignorieren, dass es beim Wechsel von X-1 auf X genauso war.

Ja.  ;D Die größten D&D4-Hasser die ich kannte, sind erst bei D&D3 eingestiegen. Und derjenige dessen Hass sich ins unermäßliche gesteigert hatte, kannte D&D3 sogar nur aus Computerspielen. (Meine Savage-Worlds-Runde damals war seine erste Tisch-Erfahrung...)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: nobody@home am 1.07.2021 | 11:29
Es gibt letztendlich eh nur einen, der wirklich festlegen darf, was "echtes" D&D ist und was nicht...und das ist der Rechteinhaber. Die Details regeln dann die Anwälte. d:)

(Nein, Editionskriege waren noch nie meine große Stärke. Warum fragt ihr? :think: :))
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.07.2021 | 13:08
Hohe Tödlichkeit auf Level 1 ist schon auch eine Holy Cow und gehört für viele zum "echten D&D".
Also ich höhr oft das Leute entweder erst auf Level 3 anfangen oder halt Level 1 und 2 im Eiltempo hinter sich bringen.

Wobei es dann auch wieder welche gibt, die meinen auf Level 0 starten zu müssen  :o
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Sphinx am 1.07.2021 | 13:41
Warum genau sind Monster die den SC gefährlich werden können absurd stark ?

Wenn man nach dem CR System geht. Wenn ich einen "schweren oder tötlichen" Encounter nach dem DMG Regeln erstelle wird das die meisten Spieler in höheren Leveln nicht wirklich kratzen.
Also das absurd stark bezog sich ehr darauf das es 3x oder 4x tödlich sein muss, um gefährlich zu werden.
Sagen wir 4 Level 17 Charaktere gegen einen CR17 Adult Red Dragon = Medium Encounter. Am Spieltisch wird es ehr ein schnarch langweiliger Encounter. Da braucht der Drache schon ein paar Minions oder ich muss mind. auf CR20 gehen damit der Kampf als Medium durchgeht und das Ziel ->
Medium. A medium encounter usually has one or two scary moments for the players, but the characters should emerge victorious with no casualties. One or more of them might need to use healing resources.
Erreicht wird.

Klar es hängt auch stark von der Kampfumgebung ab, wie die Gruppe aufgestellt ist,....
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Arldwulf am 1.07.2021 | 13:50
Letztlich ist die Lvl 1 Tödlichkeit in der 5E ohnehin nur im Vergleich mit höheren Stufen 5E bemerkenswert.

Man könnte auch sagen, auf Lvl 1 ist die Tödlichkeit noch ungefähr auf dem Niveau anderer D&D Editionen, danach sinkt sie beständig ab. Und auch diese Aussage ist eigentlich schon ein wenig fragwürdig...das wahrscheinlichste was geschieht wenn in der 5E eine Gruppe von 4 Leuten auf 4 Goblins trifft ist halt das der Kampf nach Runde 1 vorbei ist. Auch auf diesen niedrigen Stufen haben die Spieler schon sehr mächtige Möglichkeiten welche das Kräfteverhältnis stark zu ihren Gunsten kippen.

Später werden dies mehr, aber schon zu Beginn ist das System nicht wirklich tödlich. Was ja nicht schlimm ist - letztlich schafft man es so auch irgendwo in eine Nische in der gerade Gelegenheitsspieler viel besser angesprochen werden. Und im Kontext dieser Nische macht es dann auch Sinn auch auf Lvl 1 die Tödlichkeit weiter zu reduzieren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 1.07.2021 | 13:51
Und die Anzahl SCs in der Gruppe spielt eine riesige Rolle. Und dann kommt es auch noch darauf an, wie die Würfe fallen. Einen versauten Rettungswurf kann den ganzen Kampf kehren.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 13:53
Wenn man nach dem CR System geht. Wenn ich einen "schweren oder tötlichen" Encounter nach dem DMG Regeln erstelle wird das die meisten Spieler in höheren Leveln nicht wirklich kratzen.
Also das absurd stark bezog sich ehr darauf das es 3x oder 4x tödlich sein muss, um gefährlich zu werden.

Wobei die Einstufung eben von mehreren Encountern pro langer Rast ausgeht, nicht von einer Gruppe die alles was sie hat auf diesen einen Gegner schmeißen kann, weil sie davor nichts zu tun hatte und danach nichts befürchten muss.

Wenn du einen einzelnen Kampf für eine solche Gruppe machen willst, musst du nicht auf das normale Hard, Deadly... Budget schauen, sondern auf das Daily Budget und das ist knapp 3 x Deadly. Was genau deiner Einschätzung entspricht.

Letztlich ist die Lvl 1 Tödlichkeit in der 5E ohnehin nur im Vergleich mit höheren Stufen 5E bemerkenswert.
Natürlich. Das ist aber in meinen Augen auch das einzige was zählt, alles andere ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der Unterschied im Vergleich zu den höheren Stufen (was in diesem Fall heißt 2+ oder zumindest 3+) der 5e ist aber eben genau relevant, weil es den Eindruck vom üblichen Spielstil der 5e verfälscht.
Mal ein anderer Vergleich: Stell dir vor die 5e hätte nur auf der 1. Stufe 50 verschiedene Fertigkeiten, danach nicht mehr. Da wäre "Aber DSA, GURPS,... haben das auch" ja auch kein Argument.
Oder um bei D&D zu bleiben: Es ist als hätte die 5e nur auf der 1. Stufe absteigende Rüstungsklasse, weil es das ja früher mal gab.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tarendor am 1.07.2021 | 14:02
In D&D ist eine Begegnung auch eine nichttödliche ohne Kampf, in der man einen Gegner durch soziale Fertigkeiten ausschaltet, oder ihn umgeht oder gefangen nimmt.

Ihr konzentriert euch extrem auf Schadenswerte und Kampf.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 14:05
In D&D ist eine Begegnung auch eine nichttödliche ohne Kampf, in der man einen Gegner durch soziale Fertigkeiten ausschaltet, oder ihn umgeht oder gefangen nimmt.

Ihr konzentriert euch extrem auf Schadenswerte und Kampf.
Wenn du dir das Verhältnis der Budgets für leichte, mittlere, schwere und tödliche Encounter und dem täglichen Budget anschaust ist die Erwartung aber 6-7 mittlere Kampfencounter (oder entsprechend viele andere) pro Tag.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Tarendor am 1.07.2021 | 14:07
Wenn du dir das Verhältnis der Budgets für leichte, mittlere, schwere und tödliche Encounter und dem täglichen Budget anschaust ist die Erwartung aber 6-7 mittlere Kampfencounter (oder entsprechend viele andere) pro Tag.

Man kriegt die EP für ein Monster auch, wenn man es erfolgreich umgeht. Also es muss keine Kampfbegegnung sein.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 14:33
Man kriegt die EP für ein Monster auch, wenn man es erfolgreich umgeht. Also es muss keine Kampfbegegnung sein.
Jein. Für die XP, die die Spieler erhalten ist das richtig. Aber für die Berechnung der Encounter-Schwierigkeiten (und darum ging es ja in den letzten Beiträgen) muss man schon schon von einem Kampfencounter ausgehen, weil die Spieler ja sonst keine Ressourcen verbrauchen und es daher keine Auswirkungen auf Folge-Encounter gibt. Und üblicherweise kennt ein SL seine Gruppe schon gut genug um abzuschätzen, ob sie sich durch einen Encounter kämpfen werden oder nicht bzw. kann sie mit Anreizen in eine bestimmte Richtung stoßen. Aber ich glaube das führt zu sehr vom Kritik-Thema weg. Wenn ihr über Encounter-Building für D&D5 reden wollt, sollte ein neues Thema aufgemacht werden.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 1.07.2021 | 14:54
Sagen wir 4 Level 17 Charaktere gegen einen CR17 Adult Red Dragon = Medium Encounter.
Kommt auf die Chars an, Frightful Presence (mit DC 19) kann schon ganzschön reinhauen.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Igzorn am 1.07.2021 | 14:59
Zur Short-Rest-Thematik:

Hier stört mich besonders, dass es vor allem zwei Möglichkeiten gibt, die Long-Rest-Benefits von anderen Charakteren in einer Short-Rest abzugreifen. Mit elfischer Trance und als Warlock.

+2 Intelligenz ist für einen Gnome Wizard ja ganz nett. Aber der Elf kriegt seine Spell-Slots trotzdem schon nach ner Short Rest wieder zurück. Das ist einfach immer ein unglaubliches Ungleichgewicht.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 15:05
Aber der Elf kriegt seine Spell-Slots trotzdem schon nach ner Short Rest wieder zurück.
Die elfische Trance dauert 4h nicht 1h. Zwar immer noch sehr fein, aber nicht so flott wie bei einer Short Rest.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Harlekin78 am 1.07.2021 | 15:10
Ich zitiere mal aus dem Sage Advice Compendium:
"Does the Trance trait allow an elf to finish a long rest in 4 hours? The intent is no. The Trance trait does let an elf meditate for 4 hours and then feel the way a human does after sleeping for 8 hours, but that isn’t intended to shorten an elf’s long rest. A long rest is a period of relaxation that is at least 8 hours long. ..."
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 15:26
Ich zitiere mal aus dem Sage Advice Compendium:
"Does the Trance trait allow an elf to finish a long rest in 4 hours? The intent is no. The Trance trait does let an elf meditate for 4 hours and then feel the way a human does after sleeping for 8 hours, but that isn’t intended to shorten an elf’s long rest. A long rest is a period of relaxation that is at least 8 hours long. ..."
Dann hast du eine veraltete Version des Sage Advice Compendiums. Ich hab es gerade hier (https://dnd.wizards.com/articles/sage-advice/sage-advice-compendium) runtergeladen. Da steht zu dieser Frage:

Does the Trance trait allow an elf to finish a long rest in
4 hours? If an elf meditates during a long rest (as described
in the Trance trait), the elf finishes the rest after only 4
hours. A meditating elf otherwise follows all the rules for a
long rest; only the duration is changed.


Macht so auch mehr Sinn, weil es sonst dem Wortlaut im Player's Handbook direkt widersprechen würde. Da steht: "Nachdem du dich auf diese Weise ausgeruht hast, erhältst du die gleichen Vorteile, wie ein Mensch, der 8 Stunden geschlafen hat.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Harlekin78 am 1.07.2021 | 15:42
Ok. Entschuldigung für die veraltete Info.


Ich spiele mit der veralteten Version.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Harlekin78 am 1.07.2021 | 15:48
Zur Short-Rest-Thematik:

Hier stört mich besonders, dass es vor allem zwei Möglichkeiten gibt, die Long-Rest-Benefits von anderen Charakteren in einer Short-Rest abzugreifen. Mit elfischer Trance und als Warlock.

+2 Intelligenz ist für einen Gnome Wizard ja ganz nett. Aber der Elf kriegt seine Spell-Slots trotzdem schon nach ner Short Rest wieder zurück. Das ist einfach immer ein unglaubliches Ungleichgewicht.


Aber der Warlock regeneriert in einer Short-Rest nur die Warlock-Slots (Pact Magic), nicht die Spellcaster-Slots (falls Multiclassing mit z.B. Wizard). So zu lesen auf PHB 165.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: aikar am 1.07.2021 | 16:03
Aber der Warlock regeneriert in einer Short-Rest nur die Warlock-Slots (Pact Magic), nicht die Spellcaster-Slots (falls Multiclassing mit z.B. Wizard). So zu lesen auf PHB 165.
Und hat dafür deutlich weniger Slots seiner Klasse als andere Klassen.
Er erhält auch nur seine Slots zurück und nicht seine Trefferpunkte, Trefferwürfel oder andere Effekte einer langen Rast. d.h. dieses Balance-Problem ist ebenfalls keines.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Harlekin78 am 1.07.2021 | 16:12
Und hat dafür deutlich weniger Slots seiner Klasse als andere Klassen.
Er erhält auch nur seine Slots zurück und nicht seine Trefferpunkte, Trefferwürfel oder andere Effekte einer langen Rast. d.h. dieses Balance-Problem ist ebenfalls keines.


Und das auch noch!
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 1.07.2021 | 17:08
Sagen wir 4 Level 17 Charaktere gegen einen CR17 Adult Red Dragon = Medium Encounter. Am Spieltisch wird es ehr ein schnarch langweiliger Encounter.

Womit denn?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 14.01.2022 | 08:02
Hier gibt es einen recht ausführlichen mal ein Artikel über das "Caster sind bessere Tanks als Martials" Ding.

https://tabletopbuilds.com/the-squishy-caster-fallacy/ (https://tabletopbuilds.com/the-squishy-caster-fallacy/)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 15.01.2022 | 10:42
Netter artikel. Die Rechnungen machen Sinn, aber ein paar sachen kommen nicht so ganz hin...

1.) “Squishy Caster” Fallacy ist Unsinn wenn es um Kleriker geht. Kleriker waren bei D&D eigentlich nie "squishy".

2.) Wizard/Sorceror sind normalerweise sehr squishy. Man muss sie schon absichtlich stabil bauen damit das nicht so ist.

3.) Er vergleicht defensive Magier mit offensiven Kriegern. Es gibt aber auch defensive Krieger. Und die heben noch weitere Vorteile, z.B. Rage.

4.) Die Betrachtung der Saves klingt nach 3E Folklore. In 5E ist Schaden deutlich schlimmer weil viele Effekte eben nur eine Runde pro Save dauern. Abgesehen davon kann man oft bannen oder die Konzentration stören.

Abgesehen davon: Warum ist das Kritik an 5E ? Kampfrollen gibt es doch nicht mehr. Nirgendwo steht dass der Krieger ein Defender seien muss.
Und es ist auch nicht mehr so dass Magier total unbalanciert sind wenn sie nicht zerbrechlich sind.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Gunthar am 15.01.2022 | 10:49
Guter Artikel. Doch dass der Caster mehr AC hat als ein Krieger, kommt höchst selten vor. Am ehesten sieht man das noch bei Klerikern, weil die je nach Domain schwere Rüstungen und Schilde benutzen können.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 15.01.2022 | 12:01
Netter artikel. Die Rechnungen machen Sinn, aber ein paar sachen kommen nicht so ganz hin...

1.) “Squishy Caster” Fallacy ist Unsinn wenn es um Kleriker geht. Kleriker waren bei D&D eigentlich nie "squishy".

2.) Wizard/Sorceror sind normalerweise sehr squishy. Man muss sie schon absichtlich stabil bauen damit das nicht so ist.
Das ganze geht von einem sehr hohen optimirungs grad der charactere aus.
Auf dem nieveau ist es dann quasi Standard sich als Wizard/Sorceror mit einem 1 level dip medium armor und shied proficiency zu holen.
Ein stadard Clericer hätte nach ihrer Prämisse immer noch keine besonders gute defensive, weil ihm die Zauber shield und Absorb elements fehlen.

3.) Er vergleicht defensive Magier mit offensiven Kriegern. Es gibt aber auch defensive Krieger. Und die heben noch weitere Vorteile, z.B. Rage.
Bei wirklich defensiven Kämpfern (ohne irgendwelche magie) wird es allerdings auf höheren Leveln irgendwann ziemlich schwierig sie so zu bauen, dass sie noch vernünftigen Schaden raus hauen können. Weil die mit den dazu nötigen Feats kompatiblen Waffen in der Regel zwei Hände brauchen.

Abgesehen davon: Warum ist das Kritik an 5E ? Kampfrollen gibt es doch nicht mehr. Nirgendwo steht dass der Krieger ein Defender seien muss.
Und es ist auch nicht mehr so dass Magier total unbalanciert sind wenn sie nicht zerbrechlich sind.
Weil "Caster sind bessere Tanks" iirc schon weiter virne im Thread diskutiert wurde.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Feuersänger am 15.01.2022 | 12:34
Nicht nur. Wir hatten damals zB einen Bladesinger dabei, der mit Abstand die höchste AC der Gruppe hatte. Glaube der wurde in der kompletten Kampagne nur ein- oder zweimal getroffen, während mein Pala bei so gut wie jedem Kampf im Dreck lag.

Der Spieler hat aber auch wirklich _alle_ seine Ressourcen darein gesetzt, seinen Wizard als Nahkämpfer zu spielen. Sämtliche Zauber inkl. Concentration Slot immer auf ihn selbst, und immer wieder Shield, Shield, Shield. Er war dann quasi untreffbar, wirklich viel Schaden gemacht hat er aber dennoch nicht.

Ansonsten liest sich der Artikel weitgehend wie eine Zusammenfassung unserer Threads hier in diesem Board Anno 2015 oder so. ^^

Und natürlich haben Klassen nach wie vor implizite Rollen, allerdings "mit Sieb". So gibt es quasi (im PHB) keinen "Defender", da es dafür nur sehr wenig und sehr weaksaucige mechanische Unterstützung gibt. Einmal pro Runde sagen zu können "Den nehm ich!", und dafür extrem in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein, macht einfach das Kraut nicht fett. "Control" hat ein ähnliches Problem, da es eben mit den vielen Save-Gelegenheiten und schwachen Auswirkungen bei verkackten Saves auch nicht so wirklich effektiv ist. Letzten Endes ist das 5E-Paradigma halt profaner, schnöder Schadensabtausch.

Weiß nicht ob ich das in diesem Thread schonmal irgendwo geschrieben habe, aber das ist halt unterm Strich mein größter Kritikpunkt an der 5E:
"You attack an enemy and start kicking his shin. Then he starts kicking your shin, then you take it in turns kicking until one of you falls over. It basically comes down to who started the battle with the biggest boot, and the only strategy involved is realizing when things have gone tits up and legging it."

Es gibt natürlich ein paar Szenarien die dieses Muster etwas aufbrechen, etwa durch Synergien zwischen den Monstern (zB Eisengolem und Feuerelementar; Untote und Gibbering Mouther) - aber meistens ist es halt ziemlich eindimensional.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 15.01.2022 | 14:45
Das ganze geht von einem sehr hohen optimirungs grad der charactere aus.
Auf dem nieveau ist es dann quasi Standard sich als Wizard/Sorceror mit einem 1 level dip medium armor und shied proficiency zu holen.

Optimiert wofür ? Wenn man nur bis Stufe 10 spielt ist die fehlende Magie recht teuer. Und auf Stufe 1 und 5 tut sie ganz besonders weh.

Bei wirklich defensiven Kämpfern (ohne irgendwelche magie) wird es allerdings auf höheren Leveln irgendwann ziemlich schwierig sie so zu bauen, dass sie noch vernünftigen Schaden raus hauen können. Weil die mit den dazu nötigen Feats kompatiblen Waffen in der Regel zwei Hände brauchen.

"vernünftiger Schaden" ist doch Unsinn. Klar macht man mit Schild weniger, aber wieviel macht denn so ein defensiver Caster ? Mit dem Cantrip auf jeden Fall weniger als mit Einhandwaffen.

Abgesehen davon hat der Magier wenig davon nah am Gegner zu sein. Krieger haben mit AOO und Sentinel/Mage Slayer wenigstens was davon.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 15.01.2022 | 14:50
Zitat
Mit dem Cantrip auf jeden Fall weniger als mit Einhandwaffen.
Da Cantrips mit Character-Level (und nicht Casterlevel) skalieren, dürfte/könnte das das doch mehr sein, abhängig von der AC des Gegners und den Möglichkeiten des Casters (Quicken, etc.).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 15.01.2022 | 18:16
Also für Fire Bolt mit powerful Cantrip komme ich auf kanpp 14 DPR Durchschnitt. Ein Battle Master mit Langschwert und Defense kommt bei mir auf 32 (Und Polearm Master sind bei etwa 45). "vernünftiger Schaden" bei Magiern kommt nur von den Spellslots.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Fillus am 15.01.2022 | 18:23
Also für Fire Bolt mit powerful Cantrip komme ich auf kanpp 14 DPR Durchschnitt. Ein Battle Master mit Langschwert und Defense kommt bei mir auf 32 (Und Polearm Master sind bei etwa 45). "vernünftiger Schaden" bei Magiern kommt nur von den Spellslots.

Gibt es eine Quelle (Buchname) zum "powerful Cantrip"? Ich habe noch nie davon gehört, klingt aber spannend.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Runenstahl am 15.01.2022 | 18:55
Weiß nicht ob ich das in diesem Thread schonmal irgendwo geschrieben habe, aber das ist halt unterm Strich mein größter Kritikpunkt an der 5E:
"You attack an enemy and start kicking his shin. Then he starts kicking your shin, then you take it in turns kicking until one of you falls over. It basically comes down to who started the battle with the biggest boot, and the only strategy involved is realizing when things have gone tits up and legging it."

Für die meisten Charaktere ist das absolut richtig. Aber wenn man will kann man auch Charaktere bauen die taktische Möglichkeiten haben. Einer meiner derzeitigen Charaktere ist in Barbarian (Wolf Totem) / Battlemaster (mit Commanders Strike, Maneuvering Attack und Rally) sowie dem "Protection Fighting Style". Er ist ein zäher Bastard der seine Kameraden massiv verstärkt. Und wenn die Gegner davon genervt sind und ihn angreifen so hat er sein Ziel erreicht, denn er selbst hat massive TP (auf derzeit Stufe 8 hat er 95 TP die noch durch Rage und Second Wind gestreckt werden können).

Und Caster mit entsprechender Zauber-Auswahl können auch taktisch sein (Caste ich nun einen Schadenszauber, oder ein Web oder doch lieber Haste auf unseren Krieger ?).

Aber das setzt natürlich voraus das man die Möglichkeiten ausschöpft und auch einen taktischen Charakter bauen will.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 15.01.2022 | 20:00
Gibt es eine Quelle (Buchname) zum "powerful Cantrip"? Ich habe noch nie davon gehört, klingt aber spannend.

Der Name ist falsch. Heißt eigentlich Potent Spellcasting. (Light Cleric 8 ). Gibt Weisheit auf den Schaden. Andere Caster haben dieselbe oder ähnliche Sachen die Cantrips aufwerten. 
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Fillus am 15.01.2022 | 20:24
Der Name ist falsch. Heißt eigentlich Potent Spellcasting. (Light Cleric 8 ). Gibt Weisheit auf den Schaden. Andere Caster haben dieselbe oder ähnliche Sachen die Cantrips aufwerten.

Danke. das kenne ich . :)
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Rhylthar am 15.01.2022 | 20:27
Also für Fire Bolt mit powerful Cantrip komme ich auf kanpp 14 DPR Durchschnitt. Ein Battle Master mit Langschwert und Defense kommt bei mir auf 32 (Und Polearm Master sind bei etwa 45). "vernünftiger Schaden" bei Magiern kommt nur von den Spellslots.
Du hast Quicken drin und damit noch den anderen Spell? Und gegen welche AC hast Du die DPR des Battle Masters berechnet?
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.01.2022 | 08:43
"vernünftiger Schaden" ist doch Unsinn. Klar macht man mit Schild weniger, aber wieviel macht denn so ein defensiver Caster ? Mit dem Cantrip auf jeden Fall weniger als mit Einhandwaffen.
Der Schaden bei Castern kommt auch ehr aus der Kombination von Concentration Zaubern mit Cantrips oder irgenwelchen forced movement tricks.

Barbar mit einer Einhandwaffe+Schild und Rage macht bestenfalls (PAM mit Speer) so 30-35 DPR mir Reckless Attack (wodurch dann allerdings auch keine besonders tolle defensive mehr hat) und was um die 20-25 DPR ohne, das ist zumindest wenn man in den Zweistelligen Levelbereich kommt jetzt nicht mehr so richtig viel.

Mit PAM+GWM würde man hingegen bei etwa 45-50 DPR landen.

Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 16.01.2022 | 11:22
Du hast Quicken drin und damit noch den anderen Spell? Und gegen welche AC hast Du die DPR des Battle Masters berechnet?

Wie gesagt: Der Schaden muss von den Spellslots kommen. Quicken kostet quasi auch Slots, und mehr als verdoppeln kann man damit auch nicht.

Ich kenne momentan keinen guten Weg abzuschätzen wie effektiv Magier mit ihren Sprüchen sind (im Sinne von DPR). 

Und gegen welche AC hast Du die DPR des Battle Masters berechnet?

Die Berechnung ist dieselbe wie hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,119462.0.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,119462.0.html)
Der Cantrip hat sogar einen Wand of the War Mage. Alternativ gäbe es Cantrips gegen save, aber selbst im Idealfall (d12 gegen +0 Save komme ich da auch nur auf 16).
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 16.01.2022 | 14:18
Barbar mit einer Einhandwaffe+Schild und Rage macht bestenfalls (PAM mit Speer) so 30-35 DPR mir Reckless Attack (wodurch dann allerdings auch keine besonders tolle defensive mehr hat) und was um die 20-25 DPR ohne, das ist zumindest wenn man in den Zweistelligen Levelbereich kommt jetzt nicht mehr so richtig viel.

Mit PAM+GWM würde man hingegen bei etwa 45-50 DPR landen.

Barbar ist komplizierter. Aber nimm den Battle Master. Der macht zweihändig bestenfalls 50% mehr Schaden (45 vs 30), und hat dafür AC 18 statt 22 (mit +1 Schild). Wenn die typischen Gegner mit +9 angreifen dann ist die Trefferchance 60% gegen 40%. Der Defensive hält also 50% länger, der Offensive macht 50% mehr Schaden.  Klingt für mich nach einem akzeptablen Tausch.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.01.2022 | 16:17
Barbar ist komplizierter. Aber nimm den Battle Master. Der macht zweihändig bestenfalls 50% mehr Schaden (45 vs 30), und hat dafür AC 18 statt 22 (mit +1 Schild). Wenn die typischen Gegner mit +9 angreifen dann ist die Trefferchance 60% gegen 40%. Der Defensive hält also 50% länger, der Offensive macht 50% mehr Schaden.  Klingt für mich nach einem akzeptablen Tausch.
Es wär vermutlich ehr mehr AC 19 vs 22, da der mit der Zweihandwaffe auch mit dem Defensiven Kampfstil besser fährt (Einsen und Zweien noch mal würfeln ist jetzt nicht so der Bringer).

Dazu kommt das der mit der Zweihand Waffe Unterumständen Gegner mit PAM und Sentinel 2 Felder von sich entfernt stoppen so das sie ihn  garnicht angreifen können.

Und mit GWM und Action Surge kannst du mit Precision Attack und/oder wenn ein der caster in deiner Gruppe dir Advantage erzeugt oder Bless auf dich Zaubert, eine ziemlich heftig Nova Runde hinlegen, und gerade bei irgendwelchen Monstern die mehr können als nur Attackieren (was dann häufig deine AC völlig ignoriert) ist die schneller zu töten oft deutlich wichtiger.
Titel: Re: Kritik an 5E
Beitrag von: Ainor am 16.01.2022 | 20:48
Dazu kommt das der mit der Zweihand Waffe Unterumständen Gegner mit PAM und Sentinel 2 Felder von sich entfernt stoppen so das sie ihn  garnicht angreifen können.

Sehr theoretisch.

gerade bei irgendwelchen Monstern die mehr können als nur Attackieren (was dann häufig deine AC völlig ignoriert) ist die schneller zu töten oft deutlich wichtiger.

Klar gibt es Gegner die man besser schnell umhaut. Andererseits ist mehr aushalten vor allem deshalb gut weil man ja normalerweise noch Fernkämpfer hat die Schaden machen. Mir geht es nur darum das Krieger eben nicht unbedingt Schaden maximieren müssen sondern dass Verteidigung auch eine relevante Strategie ist.