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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Gumshoe => Thema gestartet von: Deep_Impact am 25.01.2016 | 11:14

Titel: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 25.01.2016 | 11:14
Hier können Regelfragen gepostet werden. Nach Möglichkeit Knappe Frage - knappe Antwort und keine langen Diskussionen.

@Mod: ggf. sticky machen, so wie in anderen Subforen?

Frage 1:
Warum ist ein Called Shot auf die Chest (+2) viel schwerer, wenn der Gegner nur von hinten zu sehen ist (+4)?

Night´s Black Agents: Seite 72

Sollte ein Oberkörper nicht ein Oberkörper sein, egal ob von vorne oder von hinten?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 25.01.2016 | 14:19
“Chest“ bedeutet “Brust“ oder “Brustkorb“. Oberkörper gesamt wäre “torso“. Hat NBA nicht auch “back“ als zusätzliche Körperzone? Das wirft natürlich die Frage auf, schieße ich dann um die ecke, um nur die Brust zu treffen? ;) Man kann das so interpretieren, dass man aus irgendeinem Grund spezifisch die Brust verletzen muss, und dafür kompensieren muss, dass zusätzliche Organe und Knochen im Weg sind.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 25.01.2016 | 14:28
Danke!

Ich vermute es geht hier vorrangig nicht um eine Schußattacke (von hinten durch die Brust ins Auge...), sondern z. B. um einen Messerangriff. Dann macht das Sinn. Diese Kleinigkeit geht aber aus dem Text nicht hervor.

Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 26.01.2016 | 10:06
Danke!

Ich vermute es geht hier vorrangig nicht um eine Schußattacke (von hinten durch die Brust ins Auge...), sondern z. B. um einen Messerangriff. Dann macht das Sinn. Diese Kleinigkeit geht aber aus dem Text nicht hervor.
Gern geschehen. Und ja, für Nahkampfattacken ergibt es direkt mehr Sinn, gelten sollte es aber für beides.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 10.02.2016 | 07:46
Keine echte Regelfrage, aber:

Frage 2:
Im NBA Seite 201 (S)Entries steht "1800 Lefffingwell leaves his office".

Ist das ein Druckfehler? Wer ist Lefffingwell. Meinen die den Adjutanten Sebring?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: angband am 10.02.2016 | 09:00
Gemeint ist Lennard, der allerdings manchmal auch Lennart geschrieben wird, wenn ich mich richtig erinnere.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 10.02.2016 | 09:03
Da macht eigentlich nur "Lennart" Sinn. Vielleicht hieß der in einer früheren Fassung mal Lefffingwell und wurde dann geändert, weil die drei "f" zu walisisch aussahen oder so.  ^-^
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 10.02.2016 | 09:06
Stimmt, das macht am meisten Sinn.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 22.02.2016 | 16:21
Frage 3:
Kann ich die Thriller Rule "Extra Attack" mit jeder Art von Schußwaffen ausführen?

NBA Seite 74

Nahkampfwaffen sind ja eingeschränkt auf +0 Damage Modifier. Ergo: Ich darf zwar mit der Axt nur einmal zuschlagen, aber mit dem .50 MG x-mal angreifen?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 22.02.2016 | 19:49
Ich kann nichts Gegenteiliges finden. Wobei ich mir von der Genrevorlage her auch eher vorstellen kann, dass ein trainierter Agent Salve um Salve in den Gegner pumpt, als dass er mit der Feuerwehraxt seine Barbarian Rage anwirft... Außerdem werden die Kosten für "x" Fernkampfangriffe ja auch schnell brutal hoch...
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 27.03.2016 | 22:25
Ich lese gerade zum ersten Mal Night´s Black Agents und möchte noch ein paar Unsicherheiten geklärt haben. Hier zunächst zu den Clues, Spends und Tests:

1. Es gibt investigative und allgemeine Fertigkeiten. Wenn ich aber mit einer allgemeinen Fertigkeit etwas herausbekommen will, kann ich sie auch als investigative Fertigkeit nutzen. Allgemeine Fertigkeiten können also auch investigativ sein. Investigative Fertigkeiten sind aber wohl nie allgemein. Korrekt soweit? (Gibt es eigentlich ein Problem, wenn allgemeine Fertigkeiten investigativ genutzt werden? Denn der Pool der allgemeinen Fertigkeiten ist ja oft um einiges höher, als der der reinen investigativen Fertigkeiten. Sind da nicht die allgemeinen Fertigkeiten die besseren investigativen Fertigkeiten, als die eigentlichen investigativen Fertigkeiten?)

2. Um eine Fertigkeit einzusetzen, muss sie ein Charakter besitzen (Wert mindestens 1). Es ist nicht genau festgelegt, ob der Spieler von sich aus die Fertigkeit ansagen muss, oder ob ihn der Spielleiter dazu auffordert. Es werden Beispiele für beide Möglichkeiten genannt, sodass hier wohl von Fall zu Fall individuell entschieden werden soll.

3. Alle Fertigkeiten besitzen einen Pool, der anfangs dem Wert der Fertigkeit entspricht.

4. Wenn mit investigativen Fertigkeiten Key Clues herausgefunden werden sollen, ist der Erfolg automatisch gegeben. Es lassen sich aber beim Einsatz investigativer Fertigkeiten in der Regel außerdem noch Punkte aus dem Pool einsetzen, wodurch sich besonders profunde Einblicke gewinnen oder ungeahnte Möglichkeiten eröffnen lassen. Für investigative Fertigkeiten wird nie gewürfelt. Was geschieht, wenn in einer Szene der Key Clue schon gefunden ist, die Spieler aber immer noch Punkte aus dem Pool investigativer Fertigkeiten ausgeben? Ich nehme an, dann können noch Zusatzinformationen nachgeliefert werden.

5. Beim Einsatz allgemeiner Fertigkeiten dient der Pool dazu, Boni auf den Fertigkeitenwurf zu gewähren.

6. Wieviele Punkte aus dem Pool sinnvoll eingesetzt werden können, kann der Director ansagen, bei einer eingespielten Runde wird aber offensichtlich als Ideal angesehen, wenn die Spieler das selbst entscheiden müssen und der Director höchstens ein paar Andeutungen macht.

Stimmt das soweit erstmal?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 27.03.2016 | 23:04
1) Investigative Fertigkeiten bringen durch neue Informationen die Handlung voran, meistens, ohne dass es irgendwelche Punkte kostet. Daher ist es oft egal, ob man in der Fähigkeit 1 oder 20 Punkte hat. Und man bekommt bei der Charaktererschaffung Punkte für beide Arten von Eigenschaften gestellt, selbst wenn allgemeine Fertigkeiten irgendwie besser wären, kann man trotzdem die investigativen Punkte verbraten, um den Charakter abzurunden.

Außerdem ist es ja nicht egal, wie die Agenten an Infos kommen. Regeltechnisch macht es keinen Unterschied, ob man einen Hinweis googelt oder bei den Nachbarn erfragt oder meinetwegen durch Autofahren bekommt (Ich fahre die ganze Nacht mit meinem Taxi herum, bis ein Fahrgast etwas Brauchbares erwähnt...). Aber in dem einen Fall sitzt man sicher zu Hause, im zweiten kann man leicht beobachtet und angegriffen werden und im dritten kutschiert man vielleicht fünf Nächte lang Partygänger durch Bogota, während die Bösen Zeit für gottweißwas haben.
Dieselbe Ermittlung, bei der zwei Gruppen exakt dieselben Hinweise finden, sollte sich bei unterschiedlichem Skilleinsatz auch sehr unterschiedlich anfühlen.

2) Genau. Je nachdem macht es Sinn, den Spielern am Anfang ein paar Stöße zu geben. Aber eigentlich reicht es, wenn Spieler und SL sich einig sind, welcher Skill benutzt wurde, egal, wer das anstößt oder ins Spiel bringt.

3) Ja, man könnte auch sagen, dass jede Fertigkeit einen aktuellen und einen maximalen Pool hat. Als "Wert" sind die Zahlen ja nur für bestimmte Voraussetzungen für Bonuseigenschaften interessant.

4) Wenn die Agenten irgendwas tun, um voranzukommen, werden sie auf jeden Fall immer weiterkommen und ein Ende des Abenteuers zu sehen bekommen. Wenn sie aber nur die Minimalleistung erbracht haben, werden ihnen aber wahrscheinlich wichtige Informationen fehlen, um da heil herauszukommen.

Generell finde ich es gut, Locations, an denen schon alle wichtigen Hinweise gefunden wurden, abzuhaken und aus dem Spiel zu nehmen, einfach, damit es übersichtlich bleibt oder voran geht. Es kommt aber ein wenig darauf an - wenn die Agenten nochmal mit dem Zeugen aus der Nachbarwohnung reden wollen, ist das sicher drin. Bei Infos aus dem Einbruch in die gut gesicherte Villa oder vom geheimen Treffen mit ihrem Kontakt haben sie aber nur eine Chance, da alles rauszuholen, was sie brauchen.
Passt auch für mich zum Genre - diese Nachricht wird sich selbst zerstören, nachdem du sie gesehen hast. Wenn du dir die Adresse, die Koordinaten oder das Passwort nicht gemerkt hast, ist das Pech. Aber dafür gibt es ja Preparedness.

5) Ja

6) Ich würde immer nur die Schwierigkeit ansagen (oder halt auch nicht) und die Spieler immer selbst entscheiden lassen, wie viele Punkte sie dann investieren. Nur wenn jemand echte Schwierigkeiten mit der Mathematik hat, würde ich ihn darauf hinweisen, dass ein dritter Goon von links wahrscheinlich Trefferschwelle 3 hat und man daher nicht mehr als 2 Punkte in einen Angriff investieren sollte oder so etwas.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 27.03.2016 | 23:30
O.K., danke. Ich glaube, dieses Kapitel habe ich im Kasten.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: PurpleTentacle am 28.03.2016 | 12:55
Noch ergänzend:
2. Die Fertigkeiten Matrix ist da sehr hilfreich. In meiner Runde sagen die Spieler eigentlich nur noch was sie tuen und ich schau auf die Matirx ob sie die entsprechende Fertigkeit haben."Ich schau mich im Umkreis von 5m um und suche nach Auffälligkeiten" Der SC hat Evidence Collection oder Outdoorsman? Dann findet er die Fußspuren. Meist sind die beschriebenen Handlungen der Spieler recht eindeutig auf eine Fertigkeit zu münzen, im Zweifelsfall frag ich aber auch nach.

4. Wenn ein Spieler eine Fertigkeit wie oben beschrieben einsetzt und es durch Punkteinsatz noch mehr zu finden gibt (ich geh jetzt mal von vorgefertigten Abenteuern aus), dann biete ich das auch offen an. Im obigen Beispiel könnte man durch Punkteinsatz vielleicht das Alter der Fußspuren erkennen oder das derjenige eine Beinverletzung hatte. Selbes gilt wenn die Spieler direkt nach konkreten Informationen fragen: "Kann ich feststellen wie alt die Spuren sind?"

6. Ich meine in den Trail of Cthulhu Regeln soll man im Purist Modus Mindestwürfe nie ansagen. Ich selbst geb den Spielern meist eine Orientierung im Sinne von leicht, normal und schwer zu schaffen. Regelseitig festgelegte Mindestwürfe mache ich aber transparent. Also Hit Thresholds bei Menschen liegt zwischen 3-4, Stability Tests haben immer 4 bei normalen oder 5 bei Mythos Proben.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 28.03.2016 | 13:18
Bei NBA sehe ich das ein wenig anders als ToC. Es gehört für mich zum Genre, dass ein erfahrener Agent praktisch wissenschaftlich exakt weiß, wie schwer ein Schuss auf die-und-die Entfernung oder die Fahrt über diese-und-jene Strecke ist und direkt das beste Gewehr oder Fahrzeug für den Job nennen kann, nachdem ihn der Auftraggeber nur beschrieben hat. Zumindest für Standard-Agenten-Kram und alles, was trivialer ist, können die Spieler die Schwierigkeiten kennen. Bei investigativen Spends hat NBA ein paar mehr Möglichkeiten, sie umzusetzen, weswegen ich da eher auf Spielerinitiative setzen würde (nach einer anfänglichen Anlernphase) als bei ToC, wo ich meistens platt ansage, ob es aus weiteren Zeugen noch mehr herauszuholen gibt oder ob eine sorgfältigere Obduktion noch mehr Ergebnisse bringt.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 28.03.2016 | 18:57
Auf Seite 48 steht dass es in NBA optional ist, ob man Schwierigkeiten angesagt oder nicht. Ich tue das nicht direkt. Lediglich in DUST-Modus oder bei Sense Trouble soll man das nie machen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 18.04.2016 | 07:44
In Night´s Black Agents kann ein Charakter durch Einsatz von Punkten aus dem Pool einer investigativen Fertigkeit einen anderen bei der Ausübung einer allgemeinen Fertigkeit unterstützen. (Tag-Team Tactical Benefit).

Es gibt außerdem die Möglichkeit, bei der Charaktererschaffung oder beim Erfahrungsgewinn Build Points für investigative Fertigkeiten aufzusparen und damit "specific Tag-Team Tactical Benefits" zu erhalten (S. 110). Für diese Regelung müssen sowohl Unterstützer als auch Profitierender einen Punkt aufsparen.

Bekommen Charaktere, die das tun, Vorteile über die üblichen Tag-Team Tactical Benefits hinaus? Und wenn nicht, warum sollte man dafür Punkte reservieren?

Vielleicht ist das auch so gemeint, dass Tag-Team Tactical Benefits überhaupt nur dann ins Spiel kommen, wenn zwei Charaktere auf diese Art und Weise Punkte aufsparen. Dann würde mich aber das Wörtchen "specific" und die Tatsache, dass zuerst die Auswirkungen beschrieben werden und hinterher die Voraussetzung nachgeliefert wird, irritieren.

Kann´s mir jemand erklären?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 20.04.2016 | 07:14
Die TTTB von Seite 110 müssen sich zwei Charaktere mit Punkten kaufen, sonst können sie das nicht. Das "specific" unter dem Kursivtext in der linken Spalte das du wahrscheinlich meinst, bezieht sich darauf, dass jedes Teamkunststück dieser Art separat von zwei Charakteren gekauft werden muss.

Die zwei Charaktere kaufen also nicht die generelle Fähigkeit, auf diese Weise zusammenzuarbeiten, sondern eine spezifische Paarung von Skills mit festgelegter Rollenverteilung zwischen genau den beiden Charakteren. Natürlich lässt sich der Vorteil mehrfach für verschiedene Kunststücke kaufen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 20.04.2016 | 08:35
Das hieße also, Tag-Team Tactical Benefits lassen sich nicht mal eben im Spiel improvisieren, sondern wollen bei der Charaktererschaffung (oder beim Steigern) geplant sein. So langsam ergibt das Sinn für mich. Man kann ja alternativ auch bei der Charaktererschaffung Build Points aufheben, mit denen man erst dann ein Tag-Team Tactical Benefit erschafft, wenn es im Spiel angeraten erscheint. Letztlich legt man sich dann dabei fest, aber es ist einfacher, als schon bei der Charaktererschaffung irgendwelche taktischen Überlegungen anstellen zu müssen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 20.04.2016 | 09:06
Scimi hat recht. TTTBs sind durch lange Zusammenarbeit eingespielte Abläufe, bei denen sich die Partner "blind" auf die Fähigkeiten des anderen verlassen. Sowas wie das "fastball special" (http://marvel.wikia.com/wiki/Glossary:Fastball_Special) bei Wolverine und Colossus
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 20.04.2016 | 11:06
Meiner Meinung nach ist es ganz gut, dass man Punkte nicht beliebig in der Gruppe herumtauschen kann. Das würde die Abgrenzungen der Charaktere ziemlich aufweichen.

So wie die Regel im Buch steht, finde ich sie aber ganz interessant. Sie bietet von den Werten her keine besonderen Vorteile oder macht die Charaktere allgemein effektiver, wenn man sie weglässt, fehlt dem Regelwerk nichts. Aber wenn die Punkte einmal auf diese Weise investiert sind, haben die Charaktere schon etwas davon, in entsprechenden Situationen als Team zu spielen. Man gibt praktisch Punkte aus, um Zusammenspiel und Beziehung zweier Charaktere regeltechnisch zu untermauern.

Das hieße also, Tag-Team Tactical Benefits lassen sich nicht mal eben im Spiel improvisieren, sondern wollen bei der Charaktererschaffung (oder beim Steigern) geplant sein.

Zumindest von der Spielerseite aus. Als SL kann man in einer passenden Situation immer noch so eine Regelung anbieten.

Man kann ja alternativ auch bei der Charaktererschaffung Build Points aufheben, mit denen man erst dann ein Tag-Team Tactical Benefit erschafft, wenn es im Spiel angeraten erscheint.

Neinneinneinneinnein, die Charaktere stellen in einem klassischen Filmmoment plötzlich fest, dass sie ein ganz gutes Team sind.  ;D
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 30.04.2016 | 14:52
Ich habe eine Frage zur Ausrüstung bei NBA:

Was für Equipment haben die Charaktere denn am Anfang?

Es gibt eine Angabe im Regelbuch, die sich nach der Fate-Regelung anhört: Du hast alles, was du brauchst, um deine Fertigkeiten vernünftig anwenden zu können.

Bei Fate finde ich das völlig in Ordnung. Hier weiß ich nicht so recht... denn NBA legt ja durchaus ein wenig Gewicht auf coole Hightech Ausrüstung, die auch relativ ausführlich beschrieben wird. Wenn ich also Shoot kann, dann habe ich wahrscheinlich ein Gewehr, o.k. Aber habe ich auch das Zielfernrohr und die Infrarotbrille um die Fertigkeit auch nachts einsetzen zu können? Oder brauche ich dafür schon Preparedness (noch bevor das Spiel begonnen hat)? Oder gibt´s nur das Allernotwendigste und nach der ersten Operation folgt der Gang in den nächsten Waffen- und Spezialausrüstungsladen?

Es gibt auch noch eine Angabe im Regelwerk über den nachträglichen Erwerb von Ausrüstungsgegenständen ("Insufficient Funds / Steady Funds / Excessive Funds"). Das ist o.k., kann ich wie beschrieben einsetzen. Aber das klärt nicht die Frage, mit was für welchen Gegenständen das Spiel losgeht.

Blöderweise haben sogar die vorgefertigten Charaktere für das "Excess Baggage" Demo keine Angaben zur Ausrüstung. Dabei wäre es durchaus interessant zu wissen, ob der Sprengstoffexperte zwei, drei Handgranaten dabei hat. Ich habe den Eindruck, dass sich die Autoren den Umgang mit Ausrüstung irgendwie anders vorstellen. Ich weiß nur nicht so ganz, wie...

Wie habt ihr das gemacht?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Uthoroc am 30.04.2016 | 18:05
Dafür ist der Skill "Preparedness" da.

Spieler: "Habe ich Handgranaten dabei?"
GM: "Würfel auf Preparedness, Schwierigkeit 6."
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 30.04.2016 | 19:03
Diese Explosivwaffen sind ziemlich spezielle Fälle:

Zitat von: NBA, S. 33
Items of obvious utility to a covert operation or anti-undead hit job do not require a test. These include but are not limited to: smart phones, weapons, detonators, flashlights, binoculars, batteriess, gloves, cigarettes and lighters, multitools, magnifying glasses, pocket mirrors, garlic, stakes, and crucifixes

Unter Explosive devices (S. 97) ist auch vermerkt, dass sich ein Charakter darum bemühen muss eine Quelle für Zündkapseln, Dynamit oder Plastiksprengstoff aufzutun. Wenn das aber gelungen ist, dann:

Zitat von: NBA, S. 97
[...]an agent with Explosive Devices can be assumed to have some in his pack on an op without resorting to Preparedness.

Aber nehmen wir mal etwas Exklusiveres, was nicht irgendwie automatisch im Night´s Black Agents Survival Pack mit drin ist, zum Beispiel den Zielbildschirm (scope) für das Gewehr (S. 103).

Inzwischen sieht´s für mich so aus: Normalerweise hat man ihn nicht. Man kann ihn sich aber durch Einsatz von Preparedness herbeierzählen. Dann kann man ihn sich auf eine Ausrüstungsliste schreiben und immer wieder einsetzen. Richtig?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Bombshell am 30.04.2016 | 19:16
Inzwischen sieht´s für mich so aus: Normalerweise hat man ihn nicht. Man kann ihn sich aber durch Einsatz von Preparedness herbeierzählen. Dann kann man ihn sich auf eine Ausrüstungsliste schreiben und immer wieder einsetzen. Richtig?

Wir setzen Preparedness ein, wenn wir etwas in der aktuellen Situation benötigen und nicht vorher etabliert haben, d.h. wir haben nicht gesagt, dass wir es dabei haben oder es zum Charakter passt. Niemand zweifelt an, dass der Hacker einen Computer dabei hat. Auch wenn man das Ding dann später über Preparedness bekommen hat, hat man es nicht immer automatisch überall dabei.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 30.04.2016 | 20:02
Stell dir die Situation einfach als Kinozuschauer vor - keiner zuckt mit der Wimper, wenn Jason Bourne ohne besondere Erklärung ein Lockpick, eine kleinkalibrige Schusswaffe oder einen Wendeblouson einsetzt, auch wenn er vorher durchsucht worden ist. Dass der Hacker immer einen Computer zur Hand hat oder der Fahrer ein schnelles Auto, darüber denkt auch keiner nach - es sind ja sozusagen Requisiten, damit die Rolle funktioniert.

Sachen, die nicht zum Genre, zur Situation oder zum Charakter passen und Gamechanger wie C4-Bricks und andere Militärausrüstung würde ich immer mit Preparedness würfeln lassen.

Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass einmal etablierte Austüstung danach immer zur Verfügung steht, eventuell nicht einmal in derselben Szene. In Fantasygeschichten ist es ok, wenn der Charakter die hesindegeweihte magische Erbkatana seines Vaters nie aus der Hand gibt. Aber im Agentengenre wirft ein Agent doch dauernd die gerade benutzte Waffe in den Mülleimer nur um sich in der nächsten Szene eine neue zu nehmen, die unter der Tischplatte festgetaped war. Ausrüstung ist austauschbar, weil es zum Image von Agenten gehört, mit dem zu arbeiten, was zur Hand ist, sich überall besorgen zu können, was nötig ist und für knifflige Situationen vorgeplant zu haben..
Genau das bekommt man nur mit Preparedness hin - man legt nicht fest, ob man die Granate dabeihat. Wenn sie gebraucht wird, hatte man sie die ganze Zeit dabei. Wenn man durchsucht wird, hatte man sie nie dabei. Und wenn man sie trotzdem brauchen könnte, dann hat man sie in weiser Voraussicht vorher geschickt eingeschmuggelt.


Nicht drüber nachdenken. Nicht diskutieren. Einfach ja sagen oder würfeln lassen. Bei NBA spielt man 007, nicht Q. ^-^
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 30.04.2016 | 20:10
Ah. O.K., so langsam bekomme ich´s eingeordnet.

Bei den ganzen Covers und Contacts finde ich diese "Ach-übrigens-gibt-es-da-etwas-in-deiner-Vergangenheit-was-dir-jetzt-sehr-nützlich-sein-kann"-Regeln sowieso ganz lustig. Bei der Ausrüstung war ich zuerst ein bisschen anders gepolt, aber ja... je länger ich darüber nachdenke, desto stärker stellt sich das Gefühl ein, dass die Ausrüstungsfrage da durchaus parallel gelöst ist.

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...aber eine Nacht drüber geschlafen und doch noch eine Anmerkung: bei den anderen "Ach-übrigens-gibt-es-da-etwas-in-deiner-Vergangenheit-was-dir-jetzt-sehr-nützlich-sein-kann"-Regeln schreibt man sich ja durchaus etwas auf und das ist dann bleibend: der einmal erschaffene contact, das einmal erschaffene cover... Preparedness, so wie von Scimi beschrieben, ist dann also nur teilweise parallel geregelt.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 2.05.2016 | 02:06
Finde ich aber so ganz passend. In Filmen und Serien tauchen Charaktere wie Felix Leiter von der CIA oder Deckidentitäten wie Chuck Finley (a.k.a. Sam Axe) ja durchaus immer wieder auf, während Ausrüstung austauschbar und nicht Teil des Charakters ist (auch wenn z.B. Bond bestimmte Modelle und Marken bevorzugt).
Außerdem passiert es, dass Spieler Waffenbücher wälzen und stundenlang in der Wikipedia versumpfen, um herauszufinden, was das beste Scharfschützengewehr der Welt und die beste Munition dafür ist. Ich habe aber noch nie erlebt, dass ein Spieler auch nur einmal das Wort gegoogelt hätte, wenn er sich als Kieferorthopäde ausgeben will, obwohl da wahrscheinlich mehr dran ist als an einem Rohr, durch das ein Stück Metall mit Gasdruck geschleudert wird.

Und wenn du jemals in irgendwelchen drei Sitzungen dauernden Plan- und Einkaufsdiskussionen festgehangen hast, weil deine Shadowrunner irgendeinen verf***en Eiswagen überfallen wollten, wofür du eigentlich nur 10 Minuten eingeplant hattest, dann weißt du, dass spielerseitiges Vorplanen der geilsten Actionszene aller Zeiten mit Effekten und Gimmicks vor allem verhindert, dass sie jemals stattfindet.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.05.2016 | 05:51
Du hast völlig Recht und wenn´s so läuft, finde ich´s auch viel besser so. Ich hoffe nur, dass ich im Endeffekt nicht die Diskussion am Hals habe: "Wie, ich brauche Punkte aus meinem Preparedness-Pool für ein neues Laptop? Das hatte ich doch beim letzten Mal noch, wo soll denn das jetzt abgeblieben sein?"

Alles Theorie, erstmal anfangen zu spielen (wird Mittte Juni, dann geht´s los).
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 2.05.2016 | 07:12
Ich glaub du verstehst das gerade falsch.

Preparedness ist ausschließlich dazu gedacht den Spielern in heißen Situationen zu helfen.
Ihr macht nicht eure komplette Ausrüstung nur an Preparedness fest.
Wenn die Spieler einen Heist planen und einer sagt er nimmt seinen Laptop mit, dann nimmt er den mit. Das hat nichts mit Preparedness zu tun und ist unabhängig davon.

Es ist eher so: Sie sind schon mitten in ihrem Heist und sitzen im Serverraum und der Spieler braucht einen Laptop, hat das bei der Planung aber nicht bedacht und nichts mitgenommen, DANN kann er auf Preparedness würfeln ob er nicht vielleicht doch das kleine Ersatznotebook eingesteckt hat.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.05.2016 | 07:17
Verwirrung macht sich breit.

Was ist mit dieser Aussage?:

Zitat von: Scimi
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass einmal etablierte Austüstung danach immer zur Verfügung steht, eventuell nicht einmal in derselben Szene.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 2.05.2016 | 07:24
Ah, das hab ich nicht gelesen, sorry.
Ich hab Preparedness immer so verstanden wie ich das umrissen habe.

So wie Scimi das versteht, wird Ausrüstung ganz schön Meta und sehr vernachlässigbar, gleichzeit wir Preparedness unheimlich wichtig.
Da ich jetzt gerade keinen Zugriff auf meine Bücher hab, kann ich's nicht nachlesen.
Wir haben aber immer nach meiner Auslegung gespielt und es war ok so. Aber ich kann jetzt nicht 100%ig behaupten das das richtig war.

Aber wie heißt es in vielen RPGs immer so schön: Man kann ein Spiel nicht richtig oder falsch spielen, sonder nur so wie es für EUCH richtig erscheint. Aber das hilft dir jetzt sicher nicht weiter.  :)
Mal sehen was andere GUMSHOE Spieler dazu sagen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.05.2016 | 07:33
Ja, ich muss Preparedness auch nochmal ganz genau lesen.

Wenn ich dich, LushWoods, richtig verstanden habe, dann gibt es auf den Charakterblättern in deiner Runde eine Ausrüstungsliste, ist das korrekt?

Was ich noch nicht so ganz absehen kann sind diese Dinge, die den Charakteren sowieso - also auch ohne Preparedness - zur Verfügung stehen, weil sie Selbstverständlichkeiten für Geheimagenten sind. Die Regel ist natürlich ein bisschen gummimäßig. Man müsste mal durchgehen und Hinweise sammeln, ob da bei den Gegenständen nicht noch irgendwelche weiteren Angaben gemacht sind (bei den Explosivstoffen ist das der Fall). Ich habe den Eindruck, die Regeln gehen davon aus, dass relativ viele Sachen ohnehin für badass agents zur Verfügung stehen. Wenn das so ist, dann wäre auch Preparedness nicht ganz so wichtig.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 2.05.2016 | 07:38
Ja, das haben wir ganz traditionell gehandhabt.
Für die wichtigeren Sachen haben wir Listen geführt.
Was jetzt genau für einen badass agent drin ist und was er sich über seine Kontakte oder so besorgen muss geht nach Bauchgefühl und den jeweiligen Umständen.
Da gibt es keine festen Richtlinien und ich denke die soll es auch nicht geben.
Sich in Serbien, mitten im Einsatz, den Raketenwerfer zu besorgen sollte meiner Meinung nach nicht über Preparedness oder "ich bin ein badass agent, ich hab so was" besorgt werden, sondern über Rollenspiel und zusätzlich Kontakteinsatz.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.05.2016 | 07:54
O.K., Danke erstmal. Ich denke, man kann das so machen, wie ihr. Und ich denke auch, dass das Bauchgefühl da eine nicht unerhebliche Rolle spielt.
Feste Richtlinien will ich auch gar nicht. Einen allgemeinen Hinweis über die Möglichkeiten, so wie sich das der Autor vorstellen könnte, hätte ich trotzdem nicht schlecht gefunden. Vielleicht steht er auch irgendwo und ich habe ihn nur einfach noch nicht gefunden. Mal sehen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 2.05.2016 | 07:58
Ist sehr gut möglich das da in Double Tap mehr dazu drinsteht.
Wenn ich heute nach Hause komme und es nicht vergesse, werd ich mal nachsehen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 2.05.2016 | 13:14
Sich in Serbien, mitten im Einsatz, den Raketenwerfer zu besorgen sollte meiner Meinung nach nicht über Preparedness oder "ich bin ein badass agent, ich hab so was" besorgt werden, sondern über Rollenspiel und zusätzlich Kontakteinsatz.

Das würde mir einen Textkasten in NBA verderben, durch den ich beim Lesen einen richtigen "fuck, yeah!"-Moment hatte:

Zitat von: NBA S. 184
The first time I ran Night’s Black Agents, the team’s analyst sat carefully in a Cartagena hotel room across the street from where all the action was happening. Sitting with a spy scope, she reported on what she saw but steadfastly refused to join in on the action. I shrugged and carried on with the adventure, giving her multiple chances to leave her perch. When the vampiric drug lord fled the scene in a helicopter with a suitcase nuke, I knew the agents had failed and there was no way they could stop him. Then the analyst spoke up. “I’ve been waiting for this moment. I’m spending 6 Preparedness to open up the case by my feet and pull out a shoulder-launched rocket launcher. (clatter) I got a 10.”
My eyes bugged a little. “Okay, fair enough.You do have one.”
“Good. My MOS is in Shooting. I use it — no roll needed, right? — and I blow that SOB out of the sky.”
Really, the explosion was spectacular.
So keep in mind that your players are downright sneaky, and Preparedness will probably surprise you. Plan accordingly.

Ich würde nicht alles über Preparedness abwickeln, gerade wenn das Auftreiben von Ausrüstung Spiel, spannende Komplikationen und vielleicht sogar Clues bringen. Aber für mich steht außer Frage, dass Preparedness sowas durchaus kann und sich die Charaktere beim Ronin-mäßigen Waffendeal lieber Sorgen machen sollten, ob das keine Falle der Draculas ist und nicht darüber, ob da auch der bestellte von drei Päpsten gesegnete goldene Schalldämpfer mit Linksgewinde nicht vergessen wurde. ;)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 2.05.2016 | 13:21
Ich würde auch sagen, dass Macguffins, die für den Fortgang der Handlung relevant sind, nicht über Preparedness erhalten werden können, wenn es nur darum geht die Lösung eines Konflikts günstig zu beeinflussen, der so oder zu einem Ende käme, dann sollte es in der Regel gehen.

@LushWoods: Preparedness ist kein Test darauf, "noch schnell etwas zu besorgen". Preparedness ist ein durch eine Probe erhaltener Retcon, d.h. du hattest das Ding die ganze Zeit dabei und jetzt kommt der richtige Moment dafür.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.05.2016 | 13:25
Ah, gut, dass Scimi an dieses Beispiel erinnert. Das fand ich auch sehr eindrucksvoll.
Und... (das macht mir irgendwie ein wenig zu schaffen)... nach der Aktion ist der Raketenwerfer dann irgendwie wieder weg?

Wo ihr gerade hier seid, Scimi und Khorned Beef: Wie habt ihr das denn gehandhabt? Gab es auf euren Charakterblättern eine Ausrüstungsliste im klassischen Sinne?

Bevor ich noch mehr Blödsinn schreibe, jetzt erstmal penible "Preparedness"-Lektüre!
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 2.05.2016 | 13:33
@LushWoods: Preparedness ist kein Test darauf, "noch schnell etwas zu besorgen". Preparedness ist ein durch eine Probe erhaltener Retcon, d.h. du hattest das Ding die ganze Zeit dabei und jetzt kommt der richtige Moment dafür.

Du verwirrst mich.
Das ist doch im Endeffekt genau das Gleiche und das was ich beschrieben hab?


:D
Ja, dann war das Beispiel mit dem Rakentenwerfer echt unglücklich gewählt und ein riesen Zufall.
Aber ich denke, ihr wisst was ich meine.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 2.05.2016 | 13:39
Ah, gut, dass Scimi an dieses Beispiel erinnert. Das fand ich auch sehr eindrucksvoll.
Und... (das macht mir irgendwie ein wenig zu schaffen)... nach der Aktion ist der Raketenwerfer dann irgendwie wieder weg?

Wo ihr gerade hier seid, Scimi und Khorned Beef: Wie habt ihr das denn gehandhabt? Gab es auf euren Charakterblättern eine Ausrüstungsliste im klassischen Sinne?

Bevor ich noch mehr Blödsinn schreibe, jetzt erstmal penible "Preparedness"-Lektüre!
Fairerweise würde ich solche Gegenstände nicht verschwinden lassen. Die Chance, dass sie nochmal gebraucht werden, ist meist eh gering, oder es sind Sachen wie Einmalraketenwerfer, die dann nur noch Briefbeschwerer sind.
Kurze Ausrüstungslisten zum vorher Abnicken ja, aber ich versuche immer, keine Buchführung zu erzeugen. Thriller-Filmlogik, immer im Kopf behalten :).
Du verwirrst mich.
Das ist doch im Endeffekt genau das Gleiche und das was ich beschrieben hab?


:D
Ja, dann war das Beispiel mit dem Rakentenwerfer echt unglücklich gewählt und ein riesen Zufall.
Aber ich denke, ihr wisst was ich meine.
Ah, sorry, Lese-Fail. Ja, hm, ist schon eine Augenmaßsache. Wenn der SL einen Panzer als Storyelement rankarrt, damit die Helden einen bestimmten verzweifelten Ausweg suchen, und dann einer die Panzerfaust zückt, kann das schade sein. Ich würde ja auch die Probe nicht erlauben, wenn sie vorher im Smoking durch eine Kunstausstellung gezockelt sind.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chruschtschow am 2.05.2016 | 13:54
Eben. Augenmaß. Ich habe noch nicht viel Gumshoe gespielt, aber ich habe das allgemein als unproblematisch kennengelernt.

Beispiel aus unserer Esoterrorists-Runde: wir zuckeln im Dienstwagen durch Berlin, allesamt Mitglieder diverser Sicherheitsorgane. BKA Resort Staatsschutz, LKA, Verfassungsschutz. Ok, noch eine Anwältin, aber die blieb in der Situation im Auto. Wir verfolgen einen Verdächtigen, er flieht in ein verlassenes Gebäude, wir machen das einzig sinnvolle. Verstärkung rufen, um das Gebäude abzuriegeln  und dann anziehen am Kofferraum mit der kompletten SEK-Montur. In Berlin. Bis an die Zähne bewaffnet und gepanzert. Und kein Preparednesswurf (oder höchstens ein minimaler, 3 könnte es gewesen sein). Es passt halt zu den Leuten und den Umständen.

Viel Preparedness brauchten wir nach meiner Erinnerung hinterher für die "Waffenfehlfunktion in einer Rakete eines Tiger-Bodenkampfhelikopter über Berlin Mitte" für die Abschlussexplosion. ;)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 2.05.2016 | 13:58
Eben. Augenmaß. Ich habe noch nicht viel Gumshoe gespielt, aber ich habe das allgemein als unproblematisch kennengelernt.

Beispiel aus unserer Esoterrorists-Runde: wir zuckeln im Dienstwagen durch Berlin, allesamt Mitglieder diverser Sicherheitsorgane. BKA Resort Staatsschutz, LKA, Verfassungsschutz. Ok, noch eine Anwältin, aber die blieb in der Situation im Auto. Wir verfolgen einen Verdächtigen, er flieht in ein verlassenes Gebäude, wir machen das einzig sinnvolle. Verstärkung rufen, um das Gebäude abzuriegeln  und dann anziehen am Kofferraum mit der kompletten SEK-Montur. In Berlin. Bis an die Zähne bewaffnet und gepanzert. Und kein Preparednesswurf (oder höchstens ein minimaler, 3 könnte es gewesen sein). Es passt halt zu den Leuten und den Umständen.

Viel Preparedness brauchten wir nach meiner Erinnerung hinterher für die "Waffenfehlfunktion in einer Rakete eines Tiger-Bodenkampfhelikopter über Berlin Mitte" für die Abschlussexplosion. ;)
Yeah, klingt richtig für mich. Preparedness soll ja nicht für Sachen benutzt werden, die man logischerweise dabei haben müsste (je nach Profession macht das Regelbuch da auch Vorschläge, glaube ich), sondern für Sachen, die man hypothetisch hätte gepackt haben können, d.h. sie waren vorher irgendwann verfügbar, und es ist denkbar, dass der Charakter sie für potentiell sinvoll hielt.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chruschtschow am 2.05.2016 | 14:06
In unserem Fall war das beim Abschluss eine etwas vertrackte Situation. Wir sind zu viert ohne Rückendeckung aber mit Haftbefehlen einfach mal mitten ins Hauptquartier des Feindes reinmarschiert, um hier alle festzunehmen. Und dann waren da plötzlich noch andere ganz böse Dinge. Und... äh... wir haben natürlich vorher beim Ordo angerufen und die haben die Kavallerie bereit und warten auf ein Zeichen, sollte die Situation eskalieren, richtig? *würfel*

Retcon und Raketenwerferbeispiel treffen es für mich sehr gut. Wenn ich mich vorbereiten kann, kriege ich eine RPG-7 in Klischee-Ex-Jugoslawien im 1-Euro-Shop um die Ecke. Wenn ich es verpenne und genug Preparedness habe, finde ich den aber auch in situ im Car Trunk of Holding.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 2.05.2016 | 16:12
NBA habe ich bis jetzt sehr viel mehr gelesen als gespielt, daher muss ich das Meiste von ToC ableiten.

Aber grundsätzlich sehe ich das so: Es geht um Ermittlungen und die Gruppe hat Erfolg oder scheitert, indem sie sich wichtige Informationen erarbeitet, zwei und zwei zusammenzählt und versteht, um wen oder was es geht. Ausrüstung dient dazu, coole Aktionen zu ermöglichen oder zu verbessern, aber kein Gegenstand von der Waffenliste und kein noch so toller Bonus kann das Abenteuer lösen.
Daher sehe ich das mit der Ausrüstung locker. Du willst das verfluchte Haus sprengen? Das Geologische Institut der MU lagert Sprengstoff im Giftschrank? Professor Dyer hat den Schlüssel und schuldet dir noch einen Riesengefallen? Wegen mir jag das Ding in die Luft, mal sehen, was passiert.

Umgekehrt wünsche ich mir aber auch, dass sich die Spieler keine Gedanken um Ausrüstung machen. Bloß weil der Charakter im richtigen Moment den Raketenwerfer parat hat, heißt jetzt nicht, dass er ab da immer einen Raketenwerfer dabeihat, ihn im Fluggepäck schmuggelt, im Hotelzimmer lagert und ich ständig dran denken muss, dass er bei Vampirbällen, konspirativen Übergaben im Park und Unterwelttreffen in der Sauna das Ding im Inventar mit sich rumträgt.

Meine Faustregel ist daher: Der Spieler erzählt, was sein Charakter tut und hat dazu alle Requisiten, die er braucht. Erst wenn ich diesen "Whaaaaaaaat???"-Gesichtsausdruck kriege, lasse ich würfeln, jedes einzelne Mal. Abseits davon will ich mir um Ausrüstung gar keine Gedanken machen. Und ich finde es ok, wenn die Spieler bestimmen, ob sie lieber Metal Gear Solid oder Serious Sam haben wollen, das ist ja nur Window Dressing und tut wenig an Ablauf und Struktur des Abenteuers.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 3.05.2016 | 00:29
Ja, sehr sympathisch, Scimi.
Erzähle mir nur vielleicht nochmal, wann du den...
Zitat
"Whaaaaaaaat???"-Gesichtsausdruck
...von deinen Spielern bekommst.
Wenn die unzufrieden sind? Du erlaubst ihnen doch schon alles!
Oder wenn sie selbst nicht glauben können, wie großzügig du bist? Das wäre ein etwas ungewöhnliches Spielerverhalten (aber denkbar).

Wenn man es wie Scimi regelt, gibt´s also zwei Möglichkeiten: Entweder du hast es sowieso und es gehört zur Agentengrundausstattung oder du musst es dir jedesmal von neuem mit Preparedness herbeierzählen und -würfeln. In so einem Fall braucht man dann keine Ausrüstungsliste auf dem Charakterblatt.

War nicht ganz einfach, die Diskussion, hat mir aber ´was gebracht. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten für etwas, was im Regelwerk nicht restlos geklärt ist, was ich nun aber mit meinen Spielern besprechen kann.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfra
Beitrag von: Scimi am 3.05.2016 | 02:43
Also, zur Klarstellung, mein Gesicht bekommt diesen Ausdruck:

(https://terranauting.files.wordpress.com/2015/10/surprised-cat.jpg)

Am Ende ist das reines Bauchgefühl, abhängig von Charakter, Subgenre und Situation. Wenn Jack Ryan einen Block C-4 in der Tasche hat, bin ich überrascht, bei Fiona Glenanne (Burn Notice) nicht. Laseruhren erstaunen mich bei James Bond nicht, bei Jason Bourne schon. Wenn ein Charakter beim Geheimtreffen im Park die Lage vom nächsten Hochhausdach überwacht, kann er sein KSWK dabeihaben, wenn er unten auf der einsamen Bank am Ententeich sitzt, sollte er in dem Fall eine gute Erklärung haben.

Lichtschwerter, Roboterrüstungen und fliegende Autos sind natürlich trotzdem raus. Und Gegner und Behörden reagieren auch sehr unterschiedlich auf geschickte Türknacker einerseits und Leute, die prinzipiell die Wand neben der Tür mit Schneidladungen sprengen andererseits.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chruschtschow am 3.05.2016 | 03:19
 Mein Lieblingsdietrich. (http://www.blackhawk.com/getattachment/Products/Entry-Tools/Packs/Dynamic-Entry-Manual-Entry-Tool-Pack/BH_60ME00BK_entrytools_front.jpg.aspx?maxsidesize=700) Nur bedingt für Hosentaschen brauchbar. Aber ich spiele zu gerne die Staatsmacht. ;)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: PurpleTentacle am 3.05.2016 | 07:16
In Double Tap gibt es für Laseruhren die optionale "Q Regel". Grob gesagt: Wenn etwas im Internet mit Preisschild zu finden ist, dann gilt Prepardness. Für abgefahreneres Zeug wie Laseruhren oder Sprengstoff Kulis muss der Spieler erklären wie er daran gekommen ist und insgesamt 12 Punkte in Prepardness + "Fertigkeit die das Gadget nutzt" (Sprengkulli = Explosive Devices)  ausgeben. Wobei Roger Moore nur 6 Punkte ausgeben müsste ;)

In unserer ToC Runde wird übrigens kein Inventar gepflegt. Abgesehen von der persönlich bevorzugten Waffe.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 3.05.2016 | 08:18
Können wir das ganze Thema Prepardness vielleicht abhängen? Das ist mittlerweile schon recht weit von "[Gumshoe] Regelfragen" entfernt.

Das halten wir auch so. Was der Charakter für seine üblichen Aktivitäten braucht hat er, was nicht muss er erwähnen, besorgen oder per Prepardness organisieren. Je nach Wahrscheinlichkeit oder auch Abgedrehtheit setze ich dann den Mindestwurf fest. Richtig interessant wird das ganze eh erst mit der entsprechenden Cherry.

Waffen werden in der Regel nur abgetan als: "Habt ihr!" und dann eben welche Art von Waffe. Munition interessiert nicht, sondern das nutzt man wenn es mal dramatisch wird. Wie eben in den Regeln beschrieben.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 3.05.2016 | 08:34
Können wir das ganze Thema Prepardness vielleicht abhängen? Das ist mittlerweile schon recht weit von "[Gumshoe] Regelfragen" entfernt.[...]

hm? der letzte Post war eine geradlinige Regelnennung aus einem Regelbuch...
Ansonsten: Das "Alles hat seinen Preis"-Prinzip für coole Gimmicks befürworte ich  :d
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 3.05.2016 | 08:45
Also wenn Diskussionen über die Anwendung eines Skills nicht in einen Regelfragen Thread gehören, dann weiß ich auch nicht ... :)

Was ich noch sagen wollte, aber das wurde jetzt schon erwähnt:
Natürlich richtet sich die Schwierigkeit des Preparedness Wurfes nach der Art des Gegenstandes.

Generell finde ich den Skill (und die Möglichkeit, kurzerhand andere Skills für die noch Punkte übrig sind, aus dem Ärmel zu schütteln) sehr cool und hab schon überlegt so was in andere Systeme einzubauen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 3.05.2016 | 08:53
Also wenn Diskussionen über die Anwendung eines Skills nicht in einen Regelfragen Thread gehören, dann weiß ich auch nicht ... :)

Was ich noch sagen wollte, aber das wurde jetzt schon erwähnt:
Natürlich richtet sich die Schwierigkeit des Preparedness Wurfes nach der Art des Gegenstandes.

Generell finde ich den Skill (und die Möglichkeit, kurzerhand andere Skills für die noch Punkte übrig sind, aus dem Ärmel zu schütteln) sehr cool und hab schon überlegt so was in andere Systeme einzubauen.
Wie sooft mit GUMSHOE-Idee: attraktiv!
Sollte sich aber nicht zu sehr mit dem Restsystem beißen. Spontanskills in DSA 4 mit seinen detaillierten Trainingszeiten -> Murren allenthalben.
Preparedness kann man vorsichtig einsetzen. In Ermangelung eines Poolsystems mit ein paar Nutzungen pro Abenteuer, oder so.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 3.05.2016 | 09:14
Ich mein, in den meisten Systemen die Gummipunkte benutzen, gibt es ja die Möglichkeit Storydetails zu bestimmen, das würde in die gleiche Sparte fallen.
Aber ich find das spannend das Ganze von einem Roll abhängig zu machen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 3.05.2016 | 13:42
Aber ich find das spannend das Ganze von einem Roll abhängig zu machen.

Nicht nur das, auch, dass man als Spieler Erfahrungspunkte investieren kann, um aus dem Charakter den Jerry Steiner (Parker Lewis Can't Lose) der Gruppe zu machen. Oder auch nicht. Damit ist es im Prinzip Geschmackssache jedes Spielers ob und wie oft er so einen Mechanismus im Spiel nutzen will.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: angband am 3.05.2016 | 15:18
Die Frage nach der Anwendung von Preparedness ist bei uns in der Runde implizit auch aufgetaucht. Da ich Inventar als SL generell sehr großzügig gehandhabt habe, musste Preparedness auch nicht so oft geprobt werden. Nur wenn während einer Mission noch der Wunsch nach etwas besonderem aufgetaucht ist ("wir brauchen deutlich mehr Granaten"), habe ich würfeln lassen. Ansonsten haben SC mit hohem Preparedness-Skill ja auch immer noch die Möglichkeit, mit in the nick of time durch Einsatz von Kreativität größtmöglichen Profit rauszuholen ;)

Im NBA-Regelbuch steht irgendwo sinngemäß zur Inventar- und Geldverwaltung: lass es einen Spieler machen, wenn er Lust dazu hat. Ansonsten könne darauf zugunsten von Spielspaß verzichtet werden. NBA sei kein Buchhaltungs-Horror-Rollenspiel.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 5.05.2016 | 01:34
Nur gerade mal für mein Verständnis:
Vier der vorgefertigten Charaktere in Excess Baggage besitzen Shooting 8, einer sogar Shooting 10.
Der beste Gegner ist der fahrende Leibwächter von Limrovich, der auch Shooting 8 besitzt. Bei Gleichstand dürfen die Charaktere anfangen.
Das heißt doch, dass 5 Schüsse fallen können, bevor der Gegner überhaupt handeln kann.
Mal angenommen, alle Charaktere versuchen den Fahrer zu treffen: Dessen Hit Threshhold steigt unter durchschnittlichen Umständen von 4 auf 6 (+1 für Verfolgungsjagd und nochmal +1 für weitgehend komplette Deckung). Es ist ein Leichtes für die Charaktere, so viele Poolpunkte auszugeben, dass sie automatisch treffen. Nach 5 Treffern ist der Fahrer mit ziemlicher Sicherheit krepiert.
Damit wäre die Verfolgungsjagd beendet, noch bevor sie begonnen hat.
Habe ich irgendetwas übersehen?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 5.05.2016 | 07:50
Grundsätzlich siehst du das richtig. Das setzt aber voraus,
- dass alle Charaktere schießen und keiner fährt
- die Initiative in der Verfolgung auf Shooting basiert.
- die Spieler wissen, dass in einer 20-Minuten-Demo nicht mit Punkten gehaushaltet werden muss
- du keine weiteren Faktoren wie Ablenkung, Verkehr, Entfernung und Lichtverhältnisse einrechnest
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 5.05.2016 | 14:48
O.K., ein bisschen seltsam, aber in Ordnung. Die Geschichte KANN eben sehr schnell gehen, oder?
Wenn der Fahrer wirklich nur fährt, ist es eben ein Schütze weniger. Bleiben noch vier. Immer noch ziemlich viel Blei.
Wenn die Charaktere schießen, dann basiert die Initiative doch auf Shooting, oder?
Natürlich kann ich gleich zu Beginn sagen: Blaulicht und Sirenen hinter euch, Leute. Ihr seid abgelenkt, Hit Threshhold daher +1. Solche Sachen würde ich allerdings normalerweise aus spannungssteigernden Gründen in einer späteren Runde erzählen. Wenn es aber schon in der ersten Runde vorbei sein kann, dann muss man sich überlegen, ob man´s gleich von Anfang an macht.
Und klar, unter normalen Umständen muss mit den Punkten gehaushaltet werden, das ist schon richtig. Auch bei Excess Baggage folgt hinterher immerhin noch die Konfrontation mit Limrovich selbst. Wenn gar keine Punkte mehr da sind, ist das möglicherweise wirklich etwas blöde. Wenn ich richtig gerechnet habe, kann der Fahrer unter normalen Umständen aber auch ausgeschaltet werden, wenn die Charaktere noch zwei oder drei Punkte übrig behalten. Und so ein unglaublich zäher Typ scheint mir Limrovich auch nicht zu sein. Er hat Health 12 und eine Sonderfertigkeit, die er nur im Nahkampf gebrauchen kann. Normalerweise würde ich ihn vermutlich drohen lassen seine schmutzige Bombe zu zünden. In so einem Moment sind wieder gute Schützen gefragt und zwei oder drei zurückbehaltene Punkte sollten eigentlich reichen.

Nagut, es ist ein Demo. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob ich richtig liege, wenn mir die Herausforderung nicht besonders hoch vorkommt. Das scheint so zu sein. Alles klar.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 5.05.2016 | 18:19
Wie schon gesagt, es bringt etwas, wenn man sich vorher die Szenen mal spaßeshalber durchspielt. :d

Ich würde dazu noch ins Feld werfen, dass:
- die Agenten freies Schussfeld haben müssten, man kann die Verfolgungsjagd ja auch so starten, dass der Wagen der Gruppe immer mit quietschenden Reifen um die Ecke biegt, wenn die Bösewichter gerade um die Nächste verschwinden
- ich davon ausgehen würde, dass man sich erstmal in Reichweite "long" vom Fluchtfahrzeug befindet und man sich erstmal näher heranarbeiten muss, bevor Pistolen etc. sinnvoll zum Einsatz kommen
- sich bei einem normalen Fahrzeug höchstens 3 Leute zum Schießen aus dem Fenster lehnen können sollten, in einem Sportwagen evtl. weniger (wenn da genug Platz ist von wegen Mauern, LKW auf der Nebenspur, herumfliegende Kohlköpfe)
- ein NSC mit 0 Health zwar aus dem Kampf ausscheidet, aber nicht unbedingt tot ist, so dass evtl. Limrovich das Steuer übernehmen kann
- die Verfolgungsjagd ungünstig enden kann z.B. indem das Fluchtfahrzeug in den Fluss rauscht oder von einem Übergang herunter, so dass die Agenten mit dem Auto nicht folgen können und Limrovich noch ein paar Runden hat, bevor er gestellt wird

Aber ja, die Agenten sind hochkompetente Kampfmonster mit Spezialausbildung und solche Szenen können sehr schnell herum sein. Und Balancing gibt es in dem System so nicht, die Spieler haben immer die Möglichkeit, einen Sack Punkte auf die Theke zu knallen und damit Szenen praktisch zu überspringen. Die Punkte sind dann natürlich eventuell später weg, wenn sie gebraucht werden.
Ist auch nicht schlecht, dass den Spielern klar ist, dass das geht und dass sie eine gewisse Verantwortung dafür haben, sich die Kompetenz ihrer Charaktere über die Folge/Sitzung hinweg aufzuteilen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 5.05.2016 | 18:38
Da sind ein paar gute Ideen dabei. Werde ich im Hinterkopf behalten!
Ich merke, dass ich die Regeln noch zu sehr als in sich geschlossenes Taktikspielchen auffasse... muss noch stärker in die dramatisch-erzählerische Ecke denken!
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 6.05.2016 | 07:51
Wenn die Charaktere schießen, dann basiert die Initiative doch auf Shooting, oder?

Jein, in einem Chase werden Attacken generell vor dem Reveal abgehandelt und es gibt keine Regel über die Reihenfolge. Würde das einfach simultan machen. Nicht zu vergessen, dass eine Attacke 3 Punkte (Shooting und/oder Chase-Pool) kostet.

Ich merke, dass ich die Regeln noch zu sehr als in sich geschlossenes Taktikspielchen auffasse... muss noch stärker in die dramatisch-erzählerische Ecke denken!

Ja, das stimmt. Man muss davon wegkommen, das als Zahlenspielerei aufzufassen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 9.05.2016 | 22:10
Zitat von: Deep Impact
[...]in einem Chase werden Attacken generell vor dem Reveal abgehandelt

Kann das sein, dass diese Regelpassage etwas unklar formuliert ist? Es heißt bei "Attacking during Chases" (S. 56):

Zitat
The actual pursuer and runner in a chase - people driving vehicles or running full-out - can also attack, firing "Parthian shots" over their shoulder or throwing lead down range. These attacks happen at the beginning of the round, before spending for the chase test.

Danach folgt ein neuer Absatz und es ist wieder allgemein von "pursuers and runners" die Rede. Ich habe die oben zitierte Passage so verstanden, dass nur die aktiven pursuers und runners aus der Initiativreihenfolge herausfallen, für die Leute, die einfach nur im Auto sitzen und schießen, wird aber eine ganz normale Initiativreihenfolge ermittelt.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 10.05.2016 | 01:37
Würde ich auch so lesen:
1) Attacken der Fahrer (bzw. aktiv Fliehenden/Verfolgenden) abhandeln
2) Reveal, um den Lead zu ändern
3) Aktionen aller Passagiere und indirekt Beteiligter

Macht ja auch irgendwo Sinn: Die Bewegungsaktionen und der Lead bestimmen ja die ganze Ausgangssituation der Runde, müssen also vorher festgelegt werden. Angriffe durch die direkt Beteiligten beeinflussen aber eventuell in der Runde ihre Fähigkeit, zu fliehen bzw. zu verfolgen, müssen also noch davor abgewickelt werden.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 10.05.2016 | 09:44
1) Attacken der Fahrer (bzw. aktiv Fliehenden/Verfolgenden) abhandeln
2) Reveal, um den Lead zu ändern
3) Aktionen aller Passagiere und indirekt Beteiligter

Die Reihenfolge verstehe ich, aber das führt dann dazu, dass andere Aktionen (z.B. der Hacker manipuliert das Ampelsystem und so weiter --> Seite 57 "Investigative Abilities and
Chases") erst Effekt in der Folgerunde hätten. Das Regelwerk handelt das "between rounds" ab. Schwierig zu sagen, ab das auch schon vor der ersten Runde passieren kann.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 10.05.2016 | 12:44
Wenn der Hacker das Ampelsystem schon zu Beginn der Chase manipuliert hat, kann das ja die Ausgangssituation verändern (z. B. durch höheren Lead).
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 10.05.2016 | 15:38
Das Buch macht ja auch klar, dass der Mechanismus klassische, spontane Verfolgungsjagden abdecken soll, die dadurch bestimmt sind, dass jemand flieht und jemand versucht, ihn einzuholen. Wenn es eher eine Fahrzeugkampfszene ist oder irgendeine Art von geplanter Flucht oder Hinterhalt, bei der es darum geht, wie gut jemand das Umfeld kontrolliert, würde ich das nicht unbedingt so abbilden wollen.

Aber wenn man tatsächlich plötzlich und ohne Vorwarnung weg- oder hinterherläuft, finde ich es in Ordnung, wenn der Rest der Gruppe auf die Ereignisse nur reagieren kann.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Harry am 19.05.2016 | 20:28
Frage 4: Wenn ich bei einer Kampagne in Trail of Cthulhu zwichen Szenarien "build points" vergebe, dürfen die laut Regelbuch 1 zu 1 zur Erhöhung von investigativen wie allgemeinen Fertigkeiten ausgegeben werden. Bei der Charaktergenerierung kriege ich in den Berufsfertigkeiten 2 Punkte für einen "build point" . Gilt das auch noch bei späterer Steigerung?

Wie handhabt ihr das? Ich kann im Regelbuch nichts dazu finden bzw. was ich finde, spricht eher dagegen, aber es ist nicht eindeutig.

Danke!
H.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: PurpleTentacle am 19.05.2016 | 20:33
Bei uns bekommen die Spieler 2 Punkte, die sie 1 zu 1 auf eine beliebige Fertigkeit (ausgenommen Health, Stability, Sanity und Cthulhu Mythos) packen können.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Harry am 19.05.2016 | 20:40
Auch bei den Berufsfertigkeiten (die mit Sternchen merkiert sind)?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: PurpleTentacle am 19.05.2016 | 20:43
Jup, alles gleich.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 5.06.2016 | 00:46
Night´s Black Agents: Wann kann ein Charakter aufgrund von Verletzungen nicht mehr kämpfen?

Auf Seite 61 heißt es in den Regeln:

Zitat
When a combatant´s Health pool drops to 0 or less, that combatant collapses from exhaustion or blood loss and is unable to continue fighting. Any combatants currently engaged with him in close quarters fight can then deal another instance of damage to him.

Was ist das für eine Regel? Widerspricht sie nicht teilweise den Angaben auf S. 64, wo es über verletzte Charaktere (Hurt, Health 0 bis -5) heißt:

Zitat
[...] the pain of your injuries increases the Difficulty Numbers of all tests and contests, including opponents´ Hit Threshhold, by 1.

Das hört sich doch so an, als wäre Kämpfen immer noch möglich. Erst für schwerverwundete Charaktere (Seriously Wounded, Health -6 bis -11) heißt es:

Zitat
Whether or not you maintain consciousness, you are no longer able to fight.

Habt ihr eine Erklärung?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 5.06.2016 | 03:31
Health funktioniert verschieden für SCs und (normale, nichtvampirische) NSCs (siehe auch S. 64 "Health Loss For NPCs"). Normale NSCs sind raus, wenn sie auf 0 oder tiefer sinken, SCs können von 0 bis -5 "nur" hurt sein und kriegen noch Proben und Abzüge etc.
Kann im Dust-Modus oder bei wichtigen NSCs aber wieder anders sein. ;D

Der von dir zitierte Satz steht in einem Kontext, wo vorher dauernd davon die Rede ist, wie "you", also der Spielercharakter bei einem "opponent" Schaden anrichtet. Ich denke, der "combatant" ist da als NSC zu lesen. Bei NBA habe ich den Eindruck, dass die Regeln gern als Text gelesen werden wollen und einzelne Sätze ohne den umgebenden Zusammenhang manchmal etwas komisch rüberkommen.

Generell ist die Regelerklärung ja auch aus Spielersicht aufgebaut: Wenn du kämpfst, würfelst du soundso, wenn du Schaden machst, passiert das und das, wenn du Schaden erleidest, tu dies und jenes... Was wissen die Spieler schon, wie es auf der anderen Seite des Meisterschirms aussieht? Steht ja schließlich alles im streng geheimen your-eyes-only Spielleiterkapitel. Vielleicht machen NSC immer genausoviele Punkte Schaden, wie die Spieler Stück Socken anhaben? >;D

Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 5.06.2016 | 07:11
Hab´ ich verstanden, danke! Das ist also ein Teil der Mook-Regelung. Warum steht da aber "Any combatants currently engaged with him in close quarters fight can then deal another instance of damage to him." Das ist doch völlig unnötig, wenn der Mook sowieso mit einer Health unter 0 nicht mehr kämpfen kann! Vielleicht kann man diesen Extraschaden als eine Art Überlebenswurf verstehen. Der Mook hat Health 0 oder weniger. Im Kampf spielt er keine Rolle mehr. Aber überlebt er den Kampf? Um das festzustellen, bekommt er einfach noch einmal Nahkampfschaden ab, wenn er dann noch Health über -12 besitzt, hat er überlebt. So werde ich´s wahrscheinlich regeln. Ein bisschen klarer könnte das aber schon formuliert sein.

(Die Regeln formulieren manchmal sehr anders, als ich es gewohnt bin. Es gibt später einen Extraabschnitt für "Health Loss for NPCs", in dem die Regel mit dem Extraschaden nicht mehr auftaucht. Warum nicht? Da geht´s nicht mehr um Dealing Damage, sondern nur noch um den Health Loss! Ich kann das zwar nachvollziehen, aber das sind die Gründe, warum ich das Regelwerk streckenweise etwas unübersichtlich finde.)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 5.06.2016 | 10:20
Hab´ ich verstanden, danke! Das ist also ein Teil der Mook-Regelung. Warum steht da aber "Any combatants currently engaged with him in close quarters fight can then deal another instance of damage to him." Das ist doch völlig unnötig, wenn der Mook sowieso mit einer Health unter 0 nicht mehr kämpfen kann! Vielleicht kann man diesen Extraschaden als eine Art Überlebenswurf verstehen. Der Mook hat Health 0 oder weniger. Im Kampf spielt er keine Rolle mehr. Aber überlebt er den Kampf? Um das festzustellen, bekommt er einfach noch einmal Nahkampfschaden ab, wenn er dann noch Health über -12 besitzt, hat er überlebt.

So ist das gemeint, ja.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 5.06.2016 | 14:39
Im Prinzip geht es vor allem darum, dass die SL nicht für jeden dritten Gegner von links den ganzen Kram mit den Abzügen und Bewusstlosigkeitswürfen am Hals hat.

Aber ja, den Regeltexten merkt man manchmal an, dass sie ergänztes copy/paste von anderen Büchern sind. Das Buch ist nunmal auch mehr oder weniger das alleinige Werk eines einzelnen Wahnsinnigen, der wahrscheinlich mehr liest, als gesund ist, mir aber bisher nicht den Eindruck gemacht hat, ein superpingeliger Regelfuchser zu sein.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 6.06.2016 | 07:55
[...]
Das Buch ist nunmal auch mehr oder weniger das alleinige Werk eines einzelnen Wahnsinnigen, der wahrscheinlich mehr liest, als gesund ist, mir aber bisher nicht den Eindruck gemacht hat, ein superpingeliger Regelfuchser zu sein.
:d für gute Beschreibung von Kenneth Hite
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: angband am 6.06.2016 | 14:01
Im Prinzip geht es vor allem darum, dass die SL nicht für jeden dritten Gegner von links den ganzen Kram mit den Abzügen und Bewusstlosigkeitswürfen am Hals hat.

Aber ja, den Regeltexten merkt man manchmal an, dass sie ergänztes copy/paste von anderen Büchern sind. Das Buch ist nunmal auch mehr oder weniger das alleinige Werk eines einzelnen Wahnsinnigen, der wahrscheinlich mehr liest, als gesund ist, mir aber bisher nicht den Eindruck gemacht hat, ein superpingeliger Regelfuchser zu sein.
  :d Bei den Statisten-NSC kommt ja noch die Möglichkeit hinzu, sie mit einem einzigen Erfolg zu eliminieren ("Player-facing combat", S.64). 
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 6.06.2016 | 14:49
Mooks sind auch nicht als ernsthafte Gegner gedacht. Halt Kanonenfutter gegen die die Spieler glänzen können, ohne viel vom Pool zu verlieren. Alleine schon das Mook-Shield zeigt das ja super. Die haben nicht mal irgendeine Art von Opposition und können sich auch nicht daraus lösen.

(https://dl.dropboxusercontent.com/u/2611105/Gumshoe/action-card-mook-shield.jpg)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: angband am 6.06.2016 | 16:10
Mooks sind auch nicht als ernsthafte Gegner gedacht.
Das ist mir klar. Wenn man das GRW liest, ist das aber nicht so unbedingt klar. Schließlich haben Mooks auch Werte und Pools und können theoretisch Punkte ausgeben. Und dann stößt man auf einmal auf diesen Extra-Kasten...
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 11.06.2016 | 14:18
Wie macht ihr das denn mit Schüssen auf Vehicles? Es gibt zwar die Called Shots, die angeben, wie ich den Hit Threshhold modifiziere, wenn da jemand auf die Räder schießt, o. ä., aber welchen Hit Threshhold nehme ich denn da überhaupt? Vehicles haben, glaube ich, gar keinen eigenen Hit Threshhold. Nehmt ihr da den Hit Threshhold vom Fahrer? Oder gibt es doch noch irgendwo eine Regel, die ich übersehen habe?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 11.06.2016 | 15:48
Der Standard-Treshold wäre ja 3+
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 11.06.2016 | 19:16
Ja, das kann man machen. Vielleicht ziehe ich noch einen Punkt ab, weil Autos aufgrund ihrer Größe ähnlich wie "extremely large creatures" einfacher zu treffen sind. Für Angriffe in Verfolgungsjagden und Called Shots kommt dann ja wieder einiges auf den Hit Threshhold drauf.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 11.06.2016 | 21:48
Eindeutige Regelungen habe ich auch nicht finden können, für Verfolgungsjagden würde ich ebenfalls Hit Threshold 3 nehmen.

Ansonsten würde ich aber vielleicht von Hit Threshold 0 ausgehen, in dem Sinne, dass jeder trainierte Agent ein (wehrloses) Auto treffen können sollte, wenn er das will und eventuelle Sonderwünsche oder Umstände das dann eventuell erschweren.

Außer Reifen zerschießen wird ja sowieso die Auswirkung jeden Treffers auf das Auto vom Spielleiter improvisiert.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 12.06.2016 | 18:15
Standard-Hit Threshold ist 3. Für extrem große Kreaturen kann er eins niedriger sein, für ein Auto würde ich das gleiche annehmen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 13.06.2016 | 08:46
Dafür haben extrem toughe Gegner wieder höhere Hit-Tresholds. Aber ein stillstehendes Auto trifft natürlich jeder Agent. Dafür wird man es mit normalen Attacken auch nicht ernsthalft beschädigen. Das ganze wird erst interessant, wenn die Waffen BIG werden oder der Agent seine Schießkünste unter Beweiß stellt. Und dann ist der Basiswert von 3 gerechtfertigt.

Das kann  man sich auch vorstellen, wie den berühmtberüchtigten Glücktreffer am Tank, unrealistisch, aber dem Klischee entsprechend.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 20.10.2016 | 22:35
Im PelgranePress-Forum ist eine Hausregel erschienen, die den Punkteeinsatz bei General Abilities beschränken möchte. Die Regel beschränkt sich im Wesentlichen auf diese Tabelle:

RatingSpending Cap
1-4+1
5-8+2
9-12+3
13++4

Der Autor schreibt als Begründung, er mag es bei einigen Settings, wenn es die Chance auf unvorhergesehenes Scheitern gibt.

Ich verstehe, was er sagen will. Trotzdem hat es ja Auswirkungen, wenn man mehr Punkte heraushaut. Da kommt das Scheitern dann eben eventuell erst später. Und ob es kommt ist für einen Spieler ja auch unvorhersehbar. Dafür bekommt ein Spieler durch diese neue Regel die Möglichkeit genommen, in einem ganz wichtigen Moment ´mal alles in die Waagschale zu werfen.

Ich weiß nicht so Recht, was ich davon halten soll. Wie findet ihr das?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 21.10.2016 | 07:29
Wie findet ihr das?

Also unumstößliche Regel nicht so gut, aber ich glaube es würde meine Spieler davon abhalten abstrus hohe Punkte in einen einzelnen Wurf zu stopfen. Erlebe es immer wieder, dass es heißt: "Okay, dann gebe ich sechs Punkte aus und würfel mal....". Nur um gaaaanz sicher zu sein, dass es was bringt. Ich sage nicht immer die Schwierigkeit an. Okay, im Kampf erhöht sich die Chance auf einen Kritischen drastisch, aber dafür kommt nach der Erfolgseuphorie oftmals die Würfel-Depression. Also die Balance verlagert sich von Spotlight-Management zu Würfelglück.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 21.10.2016 | 09:09
Ich finde, das klingt nach einer guten Idee für Oneshots und Con-Runden mit Spielern, die das erste Mal GUMSHOE spielen. Dieses ganze System funktioniert doch sehr anders als die meisten Rollenspiele und diese Hausregel verhindert einerseits, dass Punkte "verheizt" werden, weil Spieler das System nicht ganz blicken und andererseits senken Richtlinien vielleicht ein bisschen die Angst, überhaupt Punkte auszugeben (50% Erfolgswahrscheinlichkeit bei den meisten Proben ist ja schonmal nicht schlecht, und gerade bei Oneshots ohne Refresh hamstern manche Spieler gern).

In der normalen Runde würde ich das als Regel aber nicht einführen. Die Spieler haben volle Kontrolle über ihre Punkte und es steht ja jedem frei, das so zu machen. Aber andererseits mag ich diese Momente, wo z.B. der blasse Computerfuzzi oder die ältliche Professorin, die ansonsten eher kampfschwach sind, überraschend bei *dem* dramatischen Höhepunkt den Blattschuss setzen oder dem Ghoul mit der Bratpfanne den Rest geben. Und um das gelingen zu lassen, müssen Spieler ihre Punkte, die sie vielleicht nur aus Dedicated Pools zusammengekratzt haben, auf einmal auf den Kopf hauen können.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 21.10.2016 | 13:04
Für OneShots, Con-Runden und Anfänger finde ich es auch ganz brauchbar. Ich könnte es mir ganz gut als Richtlinie vorstellen, als Empfehlung, ohne dass man daraus eine harte Regel machen müsste.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 6.12.2016 | 00:48
In Night´s Black Agents, S. 71 wird die Empfehlung ausgesprochen, jedem Charakter nur eine Option der Thriller Combat Rules pro Runde zuzugestehen. Dann heißt es in einer Nebenbemerkung: "(Sniping a Called Shot happens in successive rounds.)" Kommt mir plausibel vor. So ein Sniperangriff kann ja aber auch außerhalb eines andauernden Gefechts  (und damit außerhalb einer rundenbasierten Auseinandersetzung) erfolgen (z. B. in Form eines Attentats). In diesen Situationen kann sich der Sniper ja in aller Regel vorbereiten... Kann er dann die Vorteile für Sniping und Called Shot kombinieren? Ich denke doch, oder wie seht ihr das?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 6.12.2016 | 07:30
In Night´s Black Agents, S. 71 wird die Empfehlung ausgesprochen, jedem Charakter nur eine Option der Thriller Combat Rules pro Runde zuzugestehen. Dann heißt es in einer Nebenbemerkung: "(Sniping a Called Shot happens in successive rounds.)" Kommt mir plausibel vor. So ein Sniperangriff kann ja aber auch außerhalb eines andauernden Gefechts  (und damit außerhalb einer rundenbasierten Auseinandersetzung) erfolgen (z. B. in Form eines Attentats). In diesen Situationen kann sich der Sniper ja in aller Regel vorbereiten... Kann er dann die Vorteile für Sniping und Called Shot kombinieren? Ich denke doch, oder wie seht ihr das?
Ich würde es so machen
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 6.12.2016 | 07:32
Sniping kostet ja eh eine Runde. Und eigentlich machte das auch nur Sinn, wenn man auch auf eine empfindliche Stelle zielt. Welcher Scharfschütze hält schon einfach drauf? :)

Damit ist selbst ein Schuss auf das Herz (Schaden +3) relativ einfach (Threshold +3-1 = +1)

(https://dl.dropboxusercontent.com/u/2611105/Gumshoe/action-card-set-3.jpg)

Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 6.12.2016 | 09:19
Allerdings sind die ganzen Waffenregeln schon für Actionszenen gedacht, bei denen Zielen möglich ist, aber wo es keine sicheren Schüsse gibt. +5 Schaden bei .50 Antimaterialscharfschützengewehr ins Auge ist nicht ohne, aber realistisch sollte man bei dem Kaliber und der Mündungsgeschwindigkeit nach einem Treffer irgendwo in Kopf- oder Torsonähe einfach tot sein, die Waffen sind dazu gebaut, LKW hinter Mauern zu erlegen.

Inszenatorisch sind Attentate in Filmen meistens eher ein Wettkampf zwischen Planung und Ermittlung - der Schütze braucht das perfekte Versteck, muss freies Schussfeld haben, muss unerkannt dorthin gelangen und seine Waffe vor Ort haben und das alles in dem kurzen Zeitfenster, wo das Opfer am Rednerpult steht oder in der Limousine anrollt. Die Verfolger stehen meist unter starkem Zeitdruck, den Täter zu identifizieren und zu finden, bevor er abdrücken kann.
Das schreit für mich geradezu nach Conceal, Disguise, Infiltration und Preparedness auf der einen und Surveillance, Athletics, Architecture, Intimidation, Cop Talk etc. auf der anderen Seite.
Wenn es tatsächlich zum Schuss kommt, würde ich dann die Regeln für sichere Schüsse außerhalb des Kampfes aus dem Kasten auf S. 67 nehmen:

Zitat von: NBA S. 67
If your opponent has a gun well in hand and ready to fire, and you charge him from more than 2 meters away, he can empty his entire clip or cylinder at you before you get to him, badly injuring you. You are automatically hit. He rolls one instance of damage, which is then tripled. Yes, we said tripled. And, yes, the tripling occurs after weapon modifiers are taken into account. This is why few people charge when their opponents have the drop on them.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 6.12.2016 | 09:28
Allerdings sind die ganzen Waffenregeln schon für Actionszenen gedacht, bei denen Zielen möglich ist, aber wo es keine sicheren Schüsse gibt. +5 Schaden bei .50 Antimaterialscharfschützengewehr ins Auge ist nicht ohne, aber realistisch sollte man bei dem Kaliber und der Mündungsgeschwindigkeit nach einem Treffer irgendwo in Kopf- oder Torsonähe einfach tot sein, die Waffen sind dazu gebaut, LKW hinter Mauern zu erlegen.

Inszenatorisch sind Attentate in Filmen meistens eher ein Wettkampf zwischen Planung und Ermittlung - der Schütze braucht das perfekte Versteck, muss freies Schussfeld haben, muss unerkannt dorthin gelangen und seine Waffe vor Ort haben und das alles in dem kurzen Zeitfenster, wo das Opfer am Rednerpult steht oder in der Limousine anrollt. Die Verfolger stehen meist unter starkem Zeitdruck, den Täter zu identifizieren und zu finden, bevor er abdrücken kann.
Das schreit für mich geradezu nach Conceal, Disguise, Infiltration und Preparedness auf der einen und Surveillance, Athletics, Architecture, Intimidation, Cop Talk etc. auf der anderen Seite.
Wenn es tatsächlich zum Schuss kommt, würde ich dann die Regeln für sichere Schüsse außerhalb des Kampfes aus dem Kasten auf S. 67 nehmen:
Goldrichtig, denke ich. Die Vorschläge mit der Vorbereitung sind voll im Geiste des Spiels. Da ist jemand mit dem ich jederzeit eine NBA-Runde spielen würde :)
Das mit dem "empty clip" macht zwar bei einem Scharfschützen wenig Sinn, aber wenn ein professioneller Scharfschütze Zeit für einen guten Schuss hat, ist ein Mensch tot. Ein Dhampyr? Wer weiß... Ist ein schöner Start für eine Kampagne, wenn der Schütze durchs Fernrohr den Erfolg kontrolliert und der "Leichnam" plötzlich die Augen aufschlägt und ihm direkt in die Augen sieht..
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 6.12.2016 | 12:07
Das mit dem "empty clip" macht zwar bei einem Scharfschützen wenig Sinn, aber wenn ein professioneller Scharfschütze Zeit für einen guten Schuss hat, ist ein Mensch tot.

Das mit dem "empty clip" ist halt bei NBA die Formulierung, generell gibt es bei GUMSHOE diese "wenn ich außerhalb des Kampfes in Ruhe auf wen schießen kann, wird der Schaden verdreifacht"-Regel.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wer weiß... Ist ein schöner Start für eine Kampagne, wenn der Schütze durchs Fernrohr den Erfolg kontrolliert und der "Leichnam" plötzlich die Augen aufschlägt und ihm direkt in die Augen sieht..

...und dann plötzlich verschwindet und hinter ihm steht.  >;D

Andererseits wäre für mich der von langer Hand perfekt vorbereitete Blattschuss mit Knoblauch-Silber-Brandmunition auf den Schwachpunkt des Gegners die bevorzugte Variante der Vampirerlegung vor dem klassischen "Bossfight" mit Lebensenergie-Runterprügeln.
"The (Day of the) Jackal" kriegt zwei Filme damit voll, die mit "er plant, auf den Präsidenten zu schießen" anfangen und mit "er schießt auf den Präsidenten" enden und dazwischen 100 Minuten spannende Handlung bringen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 6.12.2016 | 13:17
Denkt mal an den Friedhof von Gostilj in (S)entries: Der Sniper hat sich ziemlich stressfrei in den Hügeln festgesetzt und zielt in aller Ruhe auf die Agenten unten auf dem Friedhof. Es ist von einem (!) Sense Trouble Test (auf 6, wenn ich es auswendig richtig in Erinnerung habe) die Rede. Wenn der gelingt, entdecken die Agenten den Sniper zwischen den Büschen am Hang und können reagieren. Ansonsten gibt´s jetzt also zwei Möglichkeiten:

1. Sniping a called shot: Es reicht ein Hit Threshhold von 4 oder 5 für einen Schaden von W6+5. (Durchschnittsschaden 8,5, Agent ist relativ schwer verwundet, aber noch handlungsfähig).

2. Sure shot: Ohne Test wird (W6+2) x 3 Schaden verursacht. (Durchschnittsschaden 16,5, Agent ist dem Tode nahe und nicht mehr handlungsfähig).

Die Szene kann sich am kommenden Samstag so ereignen (allerdings kann´s auch ganz anders kommen, die Spieler haben auch einen Sniper in den Hügeln!). Kann man schon mal drüber nachdenken, finde ich. Wie würdet ihr´s regeln?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 6.12.2016 | 13:28
Denkt mal an den Friedhof von Gostilj in (S)entries: Der Sniper hat sich ziemlich stressfrei in den Hügeln festgesetzt und zielt in aller Ruhe auf die Agenten unten auf dem Friedhof. Es ist von einem (!) Sense Trouble Test (auf 6, wenn ich es auswendig richtig in Erinnerung habe) die Rede. Wenn der gelingt, entdecken die Agenten den Sniper zwischen den Büschen am Hang und können reagieren. Ansonsten gibt´s jetzt also zwei Möglichkeiten:

1. Sniping a called shot: Es reicht ein Hit Threshhold von 4 oder 5 für einen Schaden von W6+5. (Durchschnittsschaden 8,5, Agent ist relativ schwer verwundet, aber noch handlungsfähig).

2. Sure shot: Ohne Test wird (W6+2) x 3 Schaden verursacht. (Durchschnittsschaden 16,5, Agent ist dem Tode nahe und nicht mehr handlungsfähig).

Die Szene kann sich am kommenden Samstag so ereignen (allerdings kann´s auch ganz anders kommen, die Spieler haben auch einen Sniper in den Hügeln!). Kann man schon mal drüber nachdenken, finde ich. Wie würdet ihr´s regeln?
Gute Frage!
Wenn die Spieler da so reinlatschen, dass keiner etwas entdeckt, sollte es definitiv einen Spieler so erwischen dass es die Gruppe operativ beeinträchtigt, z.B. dass er nicht mehr laufen kann, jemand ihn ziehen muss und deswegen schlechter schießen kann. Instadeath ist....uncool. Insofern würde ich schon Option 1 nehmen. Oder ich würde einfach per GM Fiat sagen "BOOOM! x Punkte Schaden" und x so wählen, dass der getroffene Charakter entweder eingeschränkt ist, oder zusätzlich Lepenspunkte verbrennen muss um blutend weiterzutaumeln. Müsste ich mir überlegen, wie sehr ich das erzwingen mag.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 6.12.2016 | 13:46
Ich denke gerade in der Szene ist es vorgesehen, dass die Spieler den Scharfschützen entdecken. Als diskreter Holzhammer Hinweiß, dass der Gegner gefährlich ist. Da sitzen etliche Agenten im Wagen und jeder hat eine Chance auf entdecken.
Der Spieler sollte schon eine Chance haben zu überleben, vor allem ist ja selbst der "kleine" Schaden von 1W6+5 ist ja in Gumshoe nicht ohne weiteres weggeheilt. Wenn sich eine Spieler absichtlich dumm verhält ist das immer was anderes.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 6.12.2016 | 18:32
Wenn die Szene irgendwie als Kampf- oder Actionsequenz geplant ist, würde ich immer aim + called shot nehmen, sowohl für Spieler als auch für NSCs. In keinem Agententhriller, egal ob over-the-top wie Bond oder super-low-key wie Rubicon wird der Protagonist mitten in der Handlung unvermutet von einem Goon mit Zielfernrohr umgepustet. Klar, man will die Bedrohung und die Spannung (und dmg + 5 ist kein Pappenstiel), aber es soll ja kein Deathtrap-Dungeon werden, wo jeder Spieler mit einem Abreißblock von Charakteren anrückt.

Autotreffer + 3x dmg ist angemessener, wenn "der Schuss" Thema der Story ist, wenn das ganze Spiel sich darum dreht, "den Schuss" zu ermöglichen oder zu verhindern. Oder wenn es Handlungsalternativen gibt, z.B. seine Waffe vorsichtig auf den Boden legen, den USB-Stick herausrücken und sich mit Panzertape an einen Stuhl fesseln lassen. Die Spieler sollten wissen, dass diese Regel im Spiel ist und was sie riskieren, wenn geschossen wird.


Man kann es eigentlich herunterbrechen auf:
1) Es soll geschossen werden -> aim + called shot
2) Es soll nicht geschossen werden -> auto hit + 3x dmg
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Deep_Impact am 7.12.2016 | 08:01
Mit gefällt der Scimis Ansatz zu unterscheiden in Schuss als
- Aktion
- untergeordnetes Storyelement oder
- Storyziel

Bei letzterem wäre es ja wie bei einem Ermittlungserfolg. Da würde ich gar nicht mehr würfeln oder Schaden bestimmen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 7.12.2016 | 08:26
Scimis Erklärungen finde ich auch gut. Ich denke, es ist jetzt auch soweit durchgesprochen, dass man damit umgehen kann. Sehr schön, wie ich finde.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 7.12.2016 | 08:39
Man sollte halt nicht zu sklavisch an Werten festhalten, sondern der Story entsprechend leiten.
Aber das trifft meiner Meinung nach auf jedes Rollenspiel/System zu.

Weil es bei mir gerade aktuell ist und dazu passt:
Zur Zeit lese und leite ich The Sprawl (pbtA), da gibt es einenen einzigen Combat-Move. Bei der Beschreibung steht nicht " ... wenn du den Wurf schaffst dann machst du so und so viel Schaden" sondern " ... wenn du den Wurf schaffst erreichst du dein Ziel das du vorher festlegst".
Im Beispiel dazu erledigt ein Spielercharakter seinen Gegner mit Schaffen des Wurfes. Fertig. Kein Schaden-Runtergeklopfe.
Das geht schon auch und es gibt Schadenswerte für Waffen etc. und Kampfbeispiele in denen numerischer Schaden von Bedeutung ist.
Aber es ist halt beides möglich.

Also wir legen das für uns so aus: Wenn es Storytechnisch Sinn macht kann ein Gegner mit einem geschafften Wurf gefällt werden, ansonsten halten wir uns an Schadenswerte und Healthbars.

Und ich finde ähnlich kann man es bei GUMSHOE auch halten, das System bietet sich geradezu für solche Lösungen an.
Muss ich jetzt zwingend irgendeinen Schaden auswürfeln oder runterrechnen wenn der Sniper sein Ziel trifft? Oder ist das Ziel halt dann einfach tot?
Muss ich zwingend Boni auf Deckung verteilen wenn jemand hinter einer Betonmauer in Deckung geht. Oder is der halt gegen Beschuss geschützt und fertig?
Und so weiter.

Klar das sind grundlegende Spiel-philosophische Fragen, aber wie gesagt, ich finde Systeme wie pbtA, FATE oder GUMSHOE bieten sich für solche Überlegungen noch stärker an als viele andere traditionellere Systeme.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 3.03.2017 | 19:28
Zitat von: Chiarina
Und dann habe ich manchmal noch ein paar Probleme damit, wenn es etwas zu entdecken gibt, die Agenten besitzen die entsprechende Fertigkeit, der Spieler sagt aber nicht an, dass er sie einsetzt. Sollte ich jetzt als Spielleiter einen Hinweis geben, dass es da etwas zu entdecken gibt? Wenn dann der Spieler sagt: "Ahso, ja, dann setze ich die Fertigkeit ein!", dann gelingt die auch noch automatisch, das heißt, ich als Spielleiter erzähle den Teil der Geschichte fast ohne Zutun der Spieler. Wenn ich dann aber nichts sage und stur darauf warte, ob Fertigkeiten eingesetzt werden, dann fehlen entweder Informationen oder es kommt mittelfristig zum "Fertigkeiten-Abklappern" (eine nach der anderen wird durchprobiert um ja nichts zu verpassen). Das gilt es natürlich zu vermeiden. Im Moment entscheide ich in diesen Situationen völlig aus dem Bauch heraus mal so und mal so. Ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet mir das aber schon.

Ich zitiere mich hier mal selbst aus dem Zalozhniy-Quartet-Strang. Gerade lese ich Fear Itself 2nd edition und stelle fest, dass das Problem dort immerhin etwas konkreter angesprochen wird. Unterschieden werden die core clues (die zur nächsten Szene überleiten können) und die übrigen clues.

Die core clues "werden immer gefunden". Das heißt, wenn da jemand mit der entsprechenden investigativen Fertigkeit in der Nähe steht, sollte der Spielleiter auspacken. Ganz unabhängig von den Ansagen des Spielers.

Für die anderen clues werden folgende Möglichkeiten erwähnt:

Spieler: "Ich setze Geschichte ein um einen Hinweis über das Messer zu erhalten."
Spieler: "Kann ich aufgrund meiner Historiker-Fertigkeit etwas über das Steinmesser sagen?
Spieler: "Zurück! Ich bin ein Professor für Geschichte! Lasst mich die Mordwaffe untersuchen!"
Spieler: "Du sagst also, das Messer ist aus Stein. Ist es eine improvisierte Waffe oder ein archäologisches Fundstück? Ich habe Geschichte - sagt mir das irgendwas?"

In allen diesen Fällen wird gesagt, der Spielleiter könne die Information herausrücken:

Spielleiter: "Dank deiner Erfahrung als Historiker kannst du das gefundene Steinmesser als aztekischen Opferdolch mit Obsidianklinge identifizieren."

Dann heißt es, gnädige Spielleiter könnten mit unerfahrenen Spielern auch so umgehen:

Spieler: "Ich untersuche den Dolch genau. Stimmt irgendetwas nicht mit ihm?"
Spielleiter: "Hast du Geschichte?"

Und nach Bejahung erfolgt dann die Information.
Schließlich noch ein Negativbeispiel:

Spielleiter: "Ihr habt im Museum einen Leichnam gefunden. Er hat ein Messer in seiner Brust."
Spieler: "Ich habe Geschichte. Gib mir alle geschichtsrelevanten Informationen in diesem Raum."

In diesem Fall, so das Regelwerk, gibt´s die Information nicht.

Ich glaube nicht, dass ich mich immer sklavisch daran halten werde, aber mal zu lesen, wie sich die Autoren das vorstellen, fand ich schon ganz interessant.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: PurpleTentacle am 3.03.2017 | 19:54
Genau so mach ich es. Alternativ hab ich bei Kampagnen auch gerne einen Spickzettel mit den Fertigkeiten der Spieler. So muss ich nicht hinterfragen ob jemand eine passende Fertigkeit besitzt, sondern geb die Info einfach raus. Und bei non-core clues biete ich als SL oder der Spielerselbst die Punktausgabe an.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 3.03.2017 | 20:00
Ja, der Spickzettel habe ich auch. Den braucht man schon der core clues wegen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 3.03.2017 | 20:59
Ja, der Spickzettel habe ich auch. Den braucht man schon der core clues wegen.
Überraschend, wo es dafür in mehreren Regelbücher ein Vorlage gibt ;)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 3.03.2017 | 21:41
Hm? Na, dieser Vordruck ist ja mein Spickzettel!
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 4.03.2017 | 04:21
Core Clues müssen immer gefunden werden, sonst hängt das Abenteuer an der Stelle fest. Im Prinzip sollten Fertigkeiten an der Stelle völlig egal sein, egal wie ein Charakter gebaut ist und was er kann, die Gruppe sollte im Prinzip nicht ohne Core Clue aus der Szene herauskommen.

Dramaturgisch kann man es auch so sehen, dass eine Szene nur in der Geschichte ist, um den Core Clue zu liefern - wenn Indiana Jones bei dem Alten Zausel sein Amulett entziffern lässt, wenn bei CSI irgendwer was in eine blaue Flüssigkeit taucht, wenn Clarice Starling immer wieder zu Hannibal Lecter in die Klapse geht, dann muss dabei irgendwas herumkommen, sonst könnte man diese Szenen einfach herausschneiden.

Ich gehe aber davon aus, dass die Spieler überhaupt am Spieltisch sitzen, um solche Szenen auszuspielen, um der Ermittler zu *sein*, der vor Ort einen Zeugen in die Mangel nimmt oder mit dem Kuli eine Waffe vom Boden angelt. Ein reines "Durchklicken" der Fähigkeiten habe ich noch nicht erlebt.

Wichtig ist für mich, dass der "Core Clue" keine Spur oder ein Beweisstück ist, sondern eine Information, die sich potentiell auf verschiedene Weisen herausbekommen lässt. Wenn die Information ist "der Täter ist durch das Fenster entkommen", kann man das mit Spurensuche, Untersuchung der Überwachungsvideos, dem Vernehmen von Zeugen oder vielleicht auch in-den-Täter-hineinversetzen herausbekommen. Wenn die Spieler ihre Charaktere etwas tun lassen, werden sie so oder so auf die Information stoßen, sobald es plausibel ist.

Ich gehe auch ein wenig nach Gefühl, wie ich die Informationen herausrücke. Manchmal warte ich, bis die Spieler aktiv eine Fertigkeit anbieten. Manchmal gebe ich aber auch direkt Hinweise aus oder stoße die Charaktere in eine Richtung, wenn es um Dinge geht, die ein Fachmann einfach bemerken müsste. Oft passe ich auch die Szenenbeschreibung dem Charakter an, z.B. liefere ich dem Pathologen vielleicht direkt ein paar Details zur Leiche und blende den Rest des Raumes aus, während ich bei dem Geschichtsprofessor die Leiche kurz erwähnen würde, bevor ich seine Aufmerksamkeit auf das Regal mit den vielen außergewöhnlichen Büchern lenke.

Normalerweise lasse ich die Spieler aber jede Szene ein wenig erleben, gebe ihnen Gelegenheit, ihre Rollen etwas auszuspielen und eigene Ideen einzubringen, bis es dann anfängt, sich totzulaufen oder die gefundenen Informationen schließlich vielleicht eine gewisse Dringlichkeit erzwingen. Erfreulicherweise sind meine Spieler recht gut darin, am Ende eine Szene noch einmal zu resümmieren und neue Erkenntnisse ins Gesamtbild einzupassen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 4.03.2017 | 09:25
Hinweis: Die Regeln sagen zwar, dass core clues unbedingt nötig für das Vorankommen der Spieler sind, aber eben nicht, dass sie automatisch ausgegeben werde. Letzteres ist vorgesehen für "active clues" (Nomenklatur des SRD), was core clues aber nicht sein müssen.
Also gilt die Faustformel für alle clues: In eine Szene kommen, passende Fertigkeit haben, sagen dass man sie verwendet -> clue
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 16.03.2017 | 10:34
Sehe ich das richtig, dass es ziemlich unsinnig ist, in Night´s Black Agents den "Medic"-Skill als MOS zu nehmen, weil eigentlich kaum darauf gewürfelt wird?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: bobibob bobsen am 16.03.2017 | 10:41
Das siehst du richtig. In meiner Runde haben 2 Spieler den gewählt und durften das nachträglich noch ändern.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 16.03.2017 | 10:45
Sehe ich das richtig, dass es ziemlich unsinnig ist, in Night´s Black Agents den "Medic"-Skill als MOS zu nehmen, weil eigentlich kaum darauf gewürfelt wird?
Alles je nach Szenario, natürlich, aber pauschal würde ich das nicht sagen. Da gibt es nur seltsamerweise wenig Beschreibung.
Der Standardgebrauch für Erste Hilfe ist ohne Wurf. Aber: Bei Schnellversorgung eines VAmpirbisses, bei der Entfernung eines GPS-Trackers aus dem Hüftknochen etc. würde ich Tests für angebracht halten.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 16.03.2017 | 10:52
OK, das bestätigt zumindest meine Lesart. Dankeschön.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 16.03.2017 | 13:47
Aber: Bei Schnellversorgung eines VAmpirbisses, bei der Entfernung eines GPS-Trackers aus dem Hüftknochen etc. würde ich Tests für angebracht halten.

Generell ist MOS ja ein kleiner "Signature Move" eines Charakters, etwas, was er in einer Fernsehserie typischerweise einmal pro Folge machen würde. Wenn einer gern der "Healer" der Gruppe ist, dann finden sich auch Wege, wie man dafür ein bisschen Spotlight erübrigen kann, auch wenn man sonst vielleicht einfach drüber hinweggegangen wäre.

Es gibt ja ausreichend Serienvorlagen, bei denen sich irgendwelche gezogenen Holzsplitter oder abgekauten Fingernägel zuverlässig als irgendetwas viel, viel Schlimmeres entpuppen, und nur noch ein begnadeter Heldenarzt dem Patienten das Leben retten (und ihn bis zum Ende der Folge wieder auf die Beine stellen) kann.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 16.03.2017 | 14:01
Generell ist MOS ja ein kleiner "Signature Move" eines Charakters, etwas, was er in einer Fernsehserie typischerweise einmal pro Folge machen würde. Wenn einer gern der "Healer" der Gruppe ist, dann finden sich auch Wege, wie man dafür ein bisschen Spotlight erübrigen kann, auch wenn man sonst vielleicht einfach drüber hinweggegangen wäre.

Es gibt ja ausreichend Serienvorlagen, bei denen sich irgendwelche gezogenen Holzsplitter oder abgekauten Fingernägel zuverlässig als irgendetwas viel, viel Schlimmeres entpuppen, und nur noch ein begnadeter Heldenarzt dem Patienten das Leben retten (und ihn bis zum Ende der Folge wieder auf die Beine stellen) kann.
Dieser Mann blickt Gumshoe-Design  :d
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 2.04.2017 | 20:29
Irgendwie bin ich in "Night´s Black Agents" bei der Fertigkeit "Network" noch unsicher wenn es um die Festlegung von Schwierigkeiten für einen Test geht. In den Regeln heißt es, man soll einem Kontaktmann aus dem Gesamtpool der Fertigkeit einen Unterpool zuweisen, der zur Verfügung steht, wenn gewürfelt wird, ob er ein Safe House kennt oder Waffen, falsche Pässe u. ä. herbeischaffen kann. Dann heißt es, diese Frage...

"[...] will resolve as a test of that contact´s pool against a Difficulty generally dependent on the level of Heat (see p. 87) and on the local jurisdiction."

Soll hier tatsächlich konkret auf den Wert von Heat zurückgegriffen werden? In meiner Gruppe hat die Heat jetzt seit fünf Sitzungen nie den Wert 2 überstiegen. Das hieße ja, ein Kontakt könnte ohne Poolkosten alles Mögliche bereitstellen. Ist das so gewollt? Für etwaige Modifikationen aufgrund der "local jurisdiction" finde ich leider keinerlei Beispiele. Habt ihr ein paar Anmerkungen oder Beispiele zum Einsatz von Network?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: angband am 2.04.2017 | 21:06
Ich versuche es halbwegs stringent so zu handhaben. eine investigative Erkenntnis kostet 1 Punkt (spend), alles andere geht nach Schwierigkeitsgrad und wird gewürfelt (3 für etwas einfaches; 7 für die Bereitstellung eines hubschraubers). Allerdings habe ich auch den Anspruch aufgegeben, die ganzen Regeln und Sonderregeln immer anwenden zu wollen. Ich leite mit recht viel Handwedelei und versuche dabei halbwegs konsequent zu sein.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 3.04.2017 | 08:26
Ich nehme an, die Regel bezieht sich auf diese Stelle:

Zitat von: NBA S. 89
If the agents are in a jurisdiction particularly ill-disposed to them — somewhere they’ve killed someone, embarrassed the cops, or blown up something scenic — use the higher of their Heat number or the normal Difficulty for all suitable General tests: Infiltration to sneak past cops, Digital Intrusion to break into government computers, Cover tests to cross borders or board airplanes, Network tests to arrange gun deals or safe houses, etc. A failure automatically brings government or police attention, regardless of its other effects. A failure on the Heat roll that still exceeds the normal Difficulty might half-succeed: the gun dealer shows up with the weapons they need, but so do the cops two minutes later.

D.h. dass man erst einmal von der normalen Schwierigkeit ausgehen kann, z.B. ein Scharfschützengewehr in Bielefeld, Plastiksprengstoff in London oder einen Maserati Quattroporte in Bukarest zu besorgen. Wenn Heat größer ist, nimmt man stattdessen den Heat-Wert als Schwierigkeit. Wenn man also wirklich arg Aufsehen erregt und von allen gesucht wird, kann einem kaum mehr ein Kontakt weiterhelfen.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 3.04.2017 | 08:42
Ich nehme an, die Regel bezieht sich auf diese Stelle:

D.h. dass man erst einmal von der normalen Schwierigkeit ausgehen kann, z.B. ein Scharfschützengewehr in Bielefeld, Plastiksprengstoff in London oder einen Maserati Quattroporte in Bukarest zu besorgen. Wenn Heat größer ist, nimmt man stattdessen den Heat-Wert als Schwierigkeit. Wenn man also wirklich arg Aufsehen erregt und von allen gesucht wird, kann einem kaum mehr ein Kontakt weiterhelfen.
Dies.
Ich würde das auch so interpretieren, dass die Regel einen Standardtest gegen 4 meint. Zumindest wenn realistisch eine Fehlschlagchance besteht. Bei Dingen, die der Kontakt eigentlich 100% leisten könnte ("Geh doch mal die Strafakten durch, alle Fälle von gefährlicher Körperverletzung zwischen dem 3. und 5., in denen der Angriff völlig überraschend kam...") kommt die Handwedelei ins Spiel: Man kann das so fiktionalisieren, dass der Kontakt selbst keine Zeit hat (und spends widerspiegeln, wie du ihn nachts um 3 auf seinem Privathandy anrufst und unter Druck setzt), oder man macht es z.B. so wie du und rechnet pauschal einen "kleinen Gefallen" ab, um an den clue zu kommen, und gut. Ist ja auch elegant.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Chiarina am 3.04.2017 | 11:45
Das ist ´ne gute Regelung, die auch die Heat angemessen mit in´s Boot nimmt, danke!
Ich hätte die Passage auch gefunden, wenn die Erwähnung von Network auf S. 89 im Glossar zu finden wäre. Das ist leider nicht der Fall. Macht nichts. Ich habe ja euch!
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 3.04.2017 | 11:59
Network-Kontakte sind ja vor allem da, um Zeug zu besorgen oder zu tun.

Wenn z.B. die Agenten ein Auto brauchen, könnten die natürlich ein geeignetes suchen, es stehlen, Kennzeichen auswechseln etc. Oder sie rufen einfach Branko den Serben an und haben am nächsten Abend ein geeignetes Fahrzeug da stehen, vor drei Wochen in Berlin gestohlen, umlackiert und vollgetankt.

Wenn die Gruppe eine Zielperson aus einem Restaurant exfiltrieren will, können die Agenten alles selbst vorbereiten. Oder sie rufen Branko den Serben an und zum kritischen Zeitpunkt ist der Alarm an der Hintertür abgeschaltet und das Küchenpersonal macht kollektiv Raucherpause.

Das sind im Prinzip immer Situationen, wo es um den Einsatz von General Abilities geht und wo die Charaktere sich eine Problemstellung abkürzen und an den Kontakt delegieren. Das hat den Vorteil, dass sie sich nicht direkt exponieren und z.B. kein Heat dadurch sammeln. Es hat den Nachteil, dass je nach Aufgabe der Erfolg nicht garantiert ist, und die eingesetzten Punkte nie wiederkommen bzw. mit Erfahrung zurückgekauft werden müssen.

Bei den "Strafakten mit der gefährlichen Körperverletzung" liegt der Fall anders:

Zitat von: NBA S. 32, "Investigative Networking"
If you tap a Network contact for information instead of action, spend 1 point from that contact’s pool. If it’s a real data dump or red-hot intel, the Director may charge you 2 points; use the difference between a 1-point and 2-point investigative spend as a guideline.

Da muss man also nichts handwedeln, sondern kann einfach einen Spend machen und hat 100% die Info. Auch hier zahlt man im Prinzip mit Erfahrungspunkten, riskiert aber selbst nichts dafür.


Der Vorteil von Networking-Kontakten liegt also einmal darin, dass die Agenten an ihren Machenschaften nicht direkt beteiligt sind. Dazu kommt, dass es im prinzip ein flexibler Pool ist, der potentiell für jede General oder Investigative Ability eingesetzt werden kann. Die Kosten dafür sind, dass die eingesetzten Punkte praktisch verbrannt werden und nie regenerieren.

Man muss also überlegen, wann man die Kontakte bemüht und wann man es lieber selbst macht. Auch nicht vergessen: Für Kleinkram gibt es Preparedness - niemand muss Branco den Serben anrufen, um sich eine kleine Waffe zu besorgen oder ein beliebiges Auto, das man nur kurz als Ablenkung auf eine Hauptstraße rollen lassen will.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 3.04.2017 | 12:18
@Scimi: Danke, hatte ich ganz vergessen   :d
Titel: Ausgeben von Core Clues
Beitrag von: Ara am 12.06.2017 | 11:04
Ausgeben von Core Clues

An Pfingsten hatte ich meine erste praktische Begegnung mit Gumshoe - wir haben Cthulhu Confidential "The Fathomless Sleep" gespielt.
Nun gibt es in dem Szenario immer wieder Informationen bzw. Hinweise, die mit "Core" markiert sind, d.h. die der Spieler lt. Regelwerk braucht, um den Fall lösen zu können, und die man ihm (ebenfalls lt. Regelwerk, wenn ich das richtig verstanden habe) auf jeden Fall zukommen lassen soll.

Die Vergabe einiger dieser Core Clues ist jedoch im Szenario-Text an Vorraussetzungen geknüpft. Zum Beispiel muss der NSC erst durch Einschüchtern oder ein anderes bestimmtes Verhalten des SCs dazu bewegt werden überhaupt Informationen preiszugeben und über der Hinweisliste steht allermeistens, dass diese Informationen nur auf spezifische Fragen hin vom NSC weitergegeben werden. (Englische Formulierung: "In response to specific questions...")

Was mach denn aber jetzt, wenn der SC sich so nicht verhält bzw. dem NSC nicht die passenden Fragen stellt?
Zum Teil hab ich das Ganze etwas gebogen und den NSC Themen einfach ansprechen lassen, aber das kam schon komisch rüber: "Warum redet der NSC denn jetzt darüber? Darum ging es im Gespräch bisher doch gar nicht und der NSC hat keinen Grund Dex (dem SC) zu trauen und ihm freiwillig mehr Informationen als notwendig rauszugeben."
Zwei Core Clues konnte ich aber auch gar nicht an den Spieler bringen, es wäre einfach zu künstlich gewesen.

Jetzt hat mein Spieler die beiden Core Clues natürlich nicht und steht entsprechend doof da. Die einzigen zwei Möglichkeiten zur Lösung, die mir eingefallen sind, ist ihn entweder wild weiter ermitteln zu lassen, bis er alles andere durch hat und bemerkt, dass er wohl mit diesem oder jenem NSC noch mal genauer oder anders reden sollte - aber das ist langwierig und vermutlich frustrierend.  :-\ Oder ich baue die Hinweise an anderer Stelle (anderer NSC) noch mal ein, so dass er eine zweite Gelegenheit bekommt, die Core Clues zu erhalten.

Was macht ihr in so einer Situation? Bzw. hätte ich irgendwie verhindern müssen überhaupt erst in diese Situation zu kommen?
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 12.06.2017 | 11:44
Das ist kein gumshoe-gerechtes Abenteuerdesign, behaupte ich. Core clues erhalten die Spieler in der Szene spätestens mit der Wahl der richtigen Ability, d.h. Wahl der Herangehensweise, oder sogar automatisch, wenn es zu zäh läuft. Offensichtlich müssen die core clues also so definiert werden, dass man dabei nicht die Handlungslogik zerkrümelt.
Das Problem ist, dass das explizit Frage-Antwort-Spiel auf der Ebene der Ermittlung zwar einem Spieler entspricht, der explizit ansagt, mit welchen Chemikalien er Farbflocken eines gefälschten Gemäldes beträufelt, d.h. ein Ersetzem des Charakterskills durch Spielerskill, aber andererseits ein Verhör auch so ein typisches Rollenspielelement ist, das man Ausspielen will.
Als Kompromiss kann man halt danach sagen .."ok, du verhörst ihn weiter und erfährst noch..." , was aber die Anstrengung davor entwertet. Besser wäre eine Umkonstruktion der clues: Alles, was nicht 100%ig im Gespräch aufkommen muss, muss als floating clue noch woanders auftauchen, oder nonverbal in der Szene findbar sein.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: LushWoods am 12.06.2017 | 11:49
Ich habe noch keine praktische Erfahrung mit dem One-2-One, aber ich vermute jetzt mal ganz stark das man das mit den speziellen Fragen bzw. Voraussetzungen jetzt nicht zu eng sehen darf.
Das würde ja den Grundgedanken von GUMSHOE an sich aushebeln:
"Du bekommst die Info nur dann wenn du haargenau die Fragen stellst die verlangt werden" würde ja komplett konträr stehen zur Gundphilosophie "du bekommst den Clue auf alle Fälle".


Ich denke bei One-2-One bleibt es dabei:

-> Hast du die Ability?

- Ja: Du bekommst den Clue.
  Push?
  Ja: Du bekommst erweiterte Infos die dir zusätzliche Vorteile verschaffen.

- Nein: Benutze eine Source und du bekommst den Clue
  Push?
  Ja: Du bekommst erweiterte Infos die dir zusätzliche Vorteile verschaffen.



Aus deiner aktuellen Situation könnten dich evtl. die Sources noch einigermaßen nachvollziehbar retten.
Lass sich doch eine beim Charakter von sich aus  melden und ihm den Clue zukommen lassen. Aber nur mit Hinnahme eines kleineren Problems.

Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 12.06.2017 | 15:16
Cthulhu Confidential ist da vielleicht ein wenig spezieller, weil es einerseits sehr viel stärker auf Interaktionen mit NSCs als Informationsquelle setzt und andererseits die Szenarien zusätzlich mit allerlei Noir-Elementen würzt.

Letzteres führt dazu, dass NSCs oft mit irgendwelchen Challenges verbunden sind. Gerade bei "The Fathomless Sleep" hat man ein bisschen das Gefühl, dass man sich irgendwie mit Leuten anlegen muss, bevor man mit ihnen reden darf. Ich denke, dass das ein bisschen der Vorlage geschuldet ist - in "The Big Sleep" muss Marlowe sich auch ständig prügeln und auf sich schießen lassen, bevor es zum Gespräch kommt.

Hinweise in einer Interaktion mit einem NSC herauszugeben finde ich schon etwas kniffliger als wenn etwas mit "Evidence Collection" oder "Architecture" gefunden werden soll. Im letzteren Fall reicht es, wenn der Spieler beschreibt, wie sein Charakter die Taschen der Leiche gründlich durchwühlt und presto! Aber Interaktionen spiele ich meistens aus, anstatt dass der Spieler mir sagt, wie er vorgehen will und ich dann den Hinweis herausrücke. Und natürlich kann es immer sein, dass Spieler nicht auf die richtige Frage oder nur die richtige Richtung kommen.

Ich persönlich schreibe mir dabei die Core Clues immer als Stichpunkte auf und versuche, von der NSC-Seite aus, das ganze Gespräch, die ganze Interaktion darauf hinauslaufen zu lassen.

Wenn ein Core Clue verpasst wurde, sollte es eigentlich immer daran liegen, dass der Spieler sich keine besondere Mühe gemacht hat - in dem Fall ist es nie ein Problem, noch einmal mit einer Person zu reden oder einen Tatort noch einmal zu besuchen. Wenn der Spieler wirklich herumgewühlt und nachgehakt hat und trotzdem nichts herausbekommt, rechne ich mir das als Fehler an - dann überlege ich mir normalerweise, wie ich die Information unter Aufbietung aller Elemente der Spielwelt noch irgendwie nachreichen kann.
Dabei finde ich es dann im Zweifelsfall für mich sinnvoller, einfach zu sagen, dass ich einen Fehler gemacht habe und dann weiterzuspielen anstatt lange herumzueiern und die Situation noch irgendwie unauffällig zu retten - das Spiel ist durch meine Schuld sowieso schon zu lange gelaufen, ohne dass die Geschichte weitergeht, es weiter in die Länge zu ziehen macht es für mich dann nicht besser.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Ara am 13.06.2017 | 00:28
Ok, also Konsens, dass ich hätte verhindern sollen überhaupt erst in die Situation zu kommen. ;) :ctlu:

Ja, es ist in der Tat so, dass sehr viele wichtige Informationen in "The Fathomless Sleep" nur von NSC zu erfahren sind, und dass diese öfter auch erst zur Kooperation gebracht werden müssen. Danke an der Stelle für eure Erklärungen zur speziellen Problematik Hinweise in einem ausgespielten Gespräch weiter zu geben vs. Hinweise bei der Untersuchung von Orten/Gegenständen zu vermitteln. Ich hatte die Schwierigkeiten ja schon am eigenen Leib erfahren, aber nun weiß ich auch worüber ich da gestolpert bin.

Hmm, aber ich tue mir schwer Gespräche beim Ausspielen zu sehr zu biegen oder auf zu unwahrscheinliche Themen zu lenken. Da geht für mich die innere Logik der Geschichte flöten und dann macht es mir keinen Spaß mehr. Klar, ich werde weiter tun, was ich subtil tun kann und ich werde auch auf Scimis Vorschlag zurückgreifen und mir die Core Clues vorher aufschreiben*, aber wenn es gar nicht mehr passt, bleibt wohl wirklich nur noch, was KhornedBeef geschrieben hat: Nach dem ausgespielten Dialog noch ein, zwei Sätze im Stil von "Ihr unterhaltet euch noch einige Minuten und dabei erfährst du..." anzufügen. Das ist zwar auch nicht wirklich schön, aber dann kann jeder sich seine eigene Vorstellung (oder gar keine Vorstellung) machen, wie das Gespräch wohl auf das Thema gekommen sein könnte. Das strapaziert die "Suspense of Disbelief" bei weitem nicht so sehr wie direktes und offensichtliches Drehen im Gespräch. Danke für die Idee! :)

Was die aktuelle Situation in unserem "The Fathomless Sleep"-Spiel angeht, hab ich ein paar Überlegungen angestellt und ich denke, dass ich das Abenteuer wieder relativ leicht auf Kurs bekommen kann. Mein Spieler hat schon angekündigt, dass Dex demnächst ein gewisses illegales Casino aufsuchen wird und dort können sich völlig plausibel diverse NSC aufhalten, die den verpassten Core Clue 1 kennen. Was den verpassten Core Clue 2 angeht, habe ich nun festgestellt, dass das Abenteuer da selbst noch eine Art Backup anbietet. Das Backup ist zwar nicht so elegant, finde ich, aber besser als Nichts: Dex bekommt dabei nur mitgeteilt, dass sein Instinkt (= Streetwise IA) ihm sagt, dass da etwas nicht stimmt - und wenn er dem nachgeht, erfährt er sehr wichtige Dinge...

*Einen der Core Clues hatte ich in der Flut von anderen Hinweisen tatsächlich nicht mehr ganz genau im Kopf :-\, und dies hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich keinen Weg gefunden habe, das Gespräch unauffällig darauf zu lenken. Ohnehin empfinde ich es als gar nicht so einfach ein Cthulhu Confidential Abenteuer zu leiten. Für jede einzelne Szene muss man sehr viele Informationen und Details im Kopf behalten. Ich musste Pfingsten leider mehrfach das Spiel unterbrechen, um eine Szene noch mal kurz quer zu lesen, bevor wir sie gespielt haben. Hätte ich das nicht getan, hätte ich das Abenteuer vorher mehr oder weniger auswendig lernen müssen (nein Danke...) - zwei Mal lesen und ein komplettes "Let's Play" anhören waren da leider zur Vorbereitung (zumindest bei mir) nicht ausreichend. :(
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Scimi am 13.06.2017 | 01:13
Core Clues schreibe ich mir normalerweise auf kleine Karteikärtchen und versuche dann, sie "wegzuspielen" - das macht es mir leichter, wenn ich zig Dinge um den Kopf habe, das Wesentliche im Auge zu behalten. Wenn ich den Hinweis "Das Opfer besuchte oft die Kakadu-Bar" als "To-Do" vor mir stehen habe, mache ich es für mich zu einer Art Spiel, den Hinweis unterzubringen, egal, ob die SCs ein entsprechendes Streichholzbriefchen finden, einen Taxifahrer befragen, den Mageninhalt untersuchen, das Log der Handypositionen auslesen oder eine alte Anklage wegen betrunkenen Randalierens ausgraben.

Sobald sich auch nur irgendeine irgendwie entfernt plausible Gelegenheit ergibt, rufe ich innerlich "Maumau!" oder "Bingo!" und knalle den Hinweis raus. Bei der ersten Gelegenheit. Ich mache inzwischen nicht mehr den Fehler, auf eine bessere oder gar die perfekte Gelegenheit zu warten...


Das mit dem "Gespräch auf ein Thema bringen" ist, glaube ich, eher eine Kunst, als eine Wissenschaft. Daher habe ich auch keine gute Formel parat, sondern ein paar Eckpunkte, die mir helfen:

1) Ich verlasse mich nie auf meine Schauspielkunst. Wenn es z.B. darum geht, dass eine Aussage glaubwürdig ist oder hinter einem Satz noch mehr steckt, dann versuche ich das nicht nur, darzustellen, sondern kommentiere das klipp und klar: "Du hast den Eindruck, dass sie dir die ganze Wahrheit erzählt." oder "Als du das alte Haus erwähnst, bemerkst du, wie er kurz zusammenzuckt und es dann schnell überspielt."

2) Wenn Spieler in eine völlig falsche Richtung rennen, fasse ich das zusammen: "Du fragst sie über ihre Familie aus. Du erfährst, dass sie zu den meisten ein herzliches Verhältnis pflegt, aber nichts, was dich weiterbringt."

3) Wenn die Spieler auf der richtigen Spur sind und die Charaktere Interpersonal Skills haben, die zum Ton der Befragung passen, komme ich recht schnell zur Sache - auch wenn die Spieler nicht immer die perfekte Frage stellen, ihre Charaktere sind in dem Gebiet kompetent, das muss sich irgendwie widerspiegeln.

4) Oft ist schon vor der Befragung zu erahnen, welche Hinweise der NSC liefern kann. In solchen Fällen versuche ich das vor der Szene noch einmal zu betonen: "Ihr sprecht mit Ms. Miller, der Sekretärin, die den Täter gesehen hat." oder "Dr. Clarke, der Bibliothekar, sollte euch mehr zu dem alten Buch sagen können."

5) Ich versuche, die ganze Zeit den Core Clue zu meiner Agenda zu machen, wenn ich den Charakter spiele. Ich sage mir nicht: "Das ist Curtis, der alkoholkranke Hausmeister mit dem Hinkebein.", sondern: "Das ist Curtis, der Typ, der euch sagt, dass es einen zweiten Eingang gibt." Der Rest drumherum ist Deko, aber der Core Clue ist die Hauptfunktion des Charakters in der Geschichte. Wenn der den nicht an den Mann bringt, hat er keine Existenzberechtigung. Noch besser, wenn er außerdem interessant, unterhaltsam, gut gespielt, plausibel und so weiter ist, aber das sind im Prinzip alles "Nice to Haves", wenn er seine Primärfunktion erfüllt.
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: Ara am 13.06.2017 | 16:39
Das sind ja klasse Tipps! Danke. :)
Ich hab zwar von meinem üblichen Spielstil her ein paar innerliche Bauchschmerzen mit 3. und 5., aber ich kann einsehen, warum das für ein Ermittlungsabenteuer sehr nützlich und zielführend ist. Wenn die Charaktere nicht erfahren, was sie erfahren sollen, wird es halt für beide Seiten (Spieler und SL) sehr frustig...

Deinen Post verlinke ich auch mal meinem Freund. Der hat vor für uns bald in eine Cthulhu Kampagne (allerdings mit dem "normalen" BRP System - Tatters of the King/Königsdämmerung) zu leiten und hat genauso viel Erfahrung mit Ermittlungsabenteuern, wie ich - nämlich keine. ;)
Titel: Re: [Gumshoe] Regelfragen
Beitrag von: KhornedBeef am 13.06.2017 | 20:08
Übrigens sieht Gumshoe ja auch conditional clues vor, d.h. erst wenn ein bestimmter  clue gefunden wurde ("Hey Joe, wir wissen dass ihr in der Nacht zu fünft wart...") dann lässt sich ein anderer durch Fähigkeitseinsatz finden ("....und was glaubst du, wie lange es dauert, bis wir das Puzzle auch ohne dich zusammensetzen, hm? Ist nur noch die Frage, wie kooperativ du im Nachhinein aussiehst.."). Weiß nicht ob das auch im SRD steht.