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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: aikar am 5.02.2016 | 22:27
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Hallo allerseits
Ich hätte mal Lust auf Sword & Sorcery, aber hätte gerne zumindest einen ganzen Roman und keine Kurzgeschichten.
Könnt ihr mir da was empfehlen?
Danke im Voraus
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Hallo allerseits
Ich hätte mal Lust auf Sword & Sorcery, aber hätte gerne zumindest einen ganzen Roman und keine Kurzgeschichten.
Könnt ihr mir da was empfehlen?
Danke im Voraus
Naja, der Klassiker ist hier Conan von Robert E. Howard.
Sollte man 1 pder 2 von gelesen haben, dann weiss man wovon man spricht. Keine Hochliteratur aber Genrebildend.
Fritz Leiber "Fafhrd und der Graue Mausling" soll gut sein, hab ich aber noch nicht gelesen.
Michael Moorcock's "Elric" Saga. War bei mir die erste Begegnung mit Sword & Sorcery, fand ich damals sehr gut.
Was mir, obwohl fast noch düsterer, besser gefallen hat sind Karl Edward Wagners "Kane" Bücher.
Robert Lynn Asprins "Diebeswelt" Geschichtsammlungen gehören auch dazu. Wobei das schon fast D&D-eske Züge hat.
Ich mußte erst mal "Sword & Sorcery" (https://en.wikipedia.org/wiki/Sword_and_sorcery)Nachschlagen was da so drunter fällt...
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Der episodenhafte Charakter ist eigentlich kaum zu umgehen bei Sword&Sorcery. Es geht ja gerade um die persönlichen und nicht selten moralisch fragwürdigen Ziele der Protagonisten, oft Gold und Kopulationspartner. Das zieht einfach nicht so lange wie "Vernichtet den Einen Ring! In dem Vulkan da mitten im Feindesland am anderen Ende der Welt. Während ein paar an anderen Enden der Welt Krieg führen." oder "Findet diese Schwerter, um den finsteren Thronräuber zu vertreiben. Ja, genau, die Schwerter, die seit ewigen Zeit vermisst und wahrscheinlich über die ganze Welt verstreut sind." oder "Findet den heiligen Gral, damit wir meinen Sohn / Neffen / Sohn und Neffen umnieten können."
Sword&Sorcery? "Boah, Kopfschmerzen. Wo ist mein Gold? Das kann ich doch nicht schon wieder verhurt und versoffen haben... Ach, wem mach ich was vor? Plan her für mehr Gold, dann mehr Herumhuren und Saufen." Das ist vielleicht etwas sträflich verkürzt und es gibt auch etwas komplexere Handlungen, aber der Fokus liegt auf den kleineren und damit schneller erreichbaren Zielen der Helden. Da mag es auch übergeordnete Handlungsstränge geben, z.B. Fafhrds und Grey Mousers erste Mädels. Die bilden aber eher ein wiederkehrendes Motiv als einen durchgängigen langen Plot.
Kein EDO, starke Magie machen nur die Bösen etc. sind zwar oft wiederkehrende Merkmale, aber nicht am Ansatz so wichtig.
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Es scheint gar keine jüngeren Vertreter des (Sub-) Genres zu geben, oder sehe ich das falsch? Die Fantasy-Regale in den Buchhandlungen sind ausufernd, aber an Neuigkeiten finde ich nur den x-ten LotR-Aufguss (bzw. allgemein EDO), Vampir-Gedöns und pseudo-phantastische Nackenbeißer für maximal 14jährige Mädchen und minimal 40jährige Hausfrauen - Kombinationen möglich.
Mich würde aber auch eher neuer Lesestoff in Richtung Sword&Sorcery auch interessieren, allerdings nehme ich auch gerne Novellen und (längere) Kurzgeschichten. Und wenn ich schreibe "Richtung Sword&Sorcery" meine ich: Im Prinzip könnte alles ohne EDO, was nicht Urban Fantasy ist, automatisch ein wenig in Richtung Sword&Sorcery gehen, oder?
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Tja an Sword & Sorcery Romane wären die folgenden evtl. von Interesse:
- Kane von Karl Edward Wagner
- Fahrd und der Graue Mausling von Fritz Leiber
- Raven von Richard Kirk
- Die Thieves World Anthologie von Robert Lynn Asprin
- Elric von Melnibone von Michael Moorcock
- Zothique Zyklus von Clark Ashton Smith
- Bran Mak Morn von Robert E. Howard
- Prester John von Norwell Page
- Die Gor Reihe von John Norman (unter Vorbehalt)
- Thongor Romane von Lin Carter
- Brak der Barbar von John jakes
- Die Schwarze Schar (Black Company) von Glen Cook
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- Die Gor Reihe von John Norman (unter Vorbehalt)
Ach, da geht's um Sword&Sorcery? Dann hab ich da wohl bisher immer was falsch verstanden... ~;D
Aber mal im Ernst:
Mich würde aber auch eher neuer Lesestoff in Richtung Sword&Sorcery auch interessieren, allerdings nehme ich auch gerne Novellen und (längere) Kurzgeschichten.
Geht mir genauso. Bin also auch für Anregungen - sagen wir mal: empfänglich.
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Neuer Lesestoff in Sachen S&S hab ich leider nicht zur Hand.
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Ich fand, dass "The Witcher" auch immer sehr in Richtung Sword & Sorcery geht.
Also, wenn man was neues will.
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Ich fand, dass "The Witcher" auch immer sehr in Richtung Sword & Sorcery geht.
Also, wenn man was neues will.
Verdammt, genau DAS wollte ich auch gerade vorschlagen! ;D
Und ja, das hätte ich unter oben genannten Definitionen auch unter Sword&Sorcery verstanden (inklusive episodenhaftem Char, aber es gibt auch "vollständige" Romane, nicht nur Kurzgeschichten).
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Es gibt auch noch die Kurzgeschichten um Jirel of Joiry (dt. Titel: Jirel die Amazone) von C.L. Moore. Ich weiß, dass ich eine dieser Geschichten mal in einer Fantasy-Anthologie gelesen habe und dass das Ganze auch ziemlich Sword und Sorcery-mäßig war, mit dem kleinen Twist einer weiblichen Hauptfigur. Leider kann ich mich an die Handlung nicht mehr so wirklich erinnern, aber vielleicht wäre das auch was.
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Auch wenn es nicht klassisch barbarisch zugeht, fällt David Eddings Drenai-Saga denke ich doch auch unter Sword&Sorcery. Lassen sich gut lesen und jeder Roman kann für sich alleine stehen, ergibt dann aber mit den anderen Romanen zusammen immer mehr ein großes, gesamtes Bild. Kann ich nur empfehlen :)
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Auch wenn es nicht klassisch barbarisch zugeht, fällt David Eddings Drenai-Saga denke ich doch auch unter Sword&Sorcery. Lassen sich gut lesen und jeder Roman kann für sich alleine stehen, ergibt dann aber mit den anderen Romanen zusammen immer mehr ein großes, gesamtes Bild. Kann ich nur empfehlen :)
David Gemmel, nicht Eddings. ;)
Eddings war eher nicht Sword & Sorcery, auch wenn ich seine Romane mag.
Edit:
Mal ein "nicht" eingefügt.
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Ich fand, dass "The Witcher" auch immer sehr in Richtung Sword & Sorcery geht.
Die ersten beiden Bücher, also die Kurzgeschichten, sind S&S in Reinkultur. Das gilt auch für den zuletzt erschienenen Roman, der zwischen den beiden Büchern spielt. Die große Romanserie über Geralt ist dann doch sehr episch gehalten. Ähnlich wie bei Elric handelt es sich dann nicht mehr um reinrassige Sword & Sorcery. Aber sowas ist natürlich auch sehr interessant.
In dem Zusammenhang sollte man noch Die Saga vom Runenstab, Das Buch Corum und Der Ewige Held von Michael Moorcock erwähnen. Elric, Der Ewige Held sowie Die Saga vom Runenstab (Der Herzog von Köln + Der Weg nach Tanelorn) sind meines Erachtens die quintessenziellen Bücher zum Ewigen Held. Aber, wie gesagt, Moorcock sprengt den Rahmen des S&S-Genres schon ziemlich.
Um mal zu zeigen, dass Sword & Sorcery nicht zwangsläufig so ein Männerhelden-Chauvikram sein muss, empfehle ich auch die Geschichten über Jirel von Joiry aus der Feder von C.L. Moore, den Morgaine-Zyklus von C.J. Cherryh sowie den Vazkor-(Birthgrave)-Zyklus von Tanith Lee. An die Sachen kommt man aber leider fast ausschließlich über Antiquariate dran.
Die Stories des bereits empfohlenen Clark Ashton Smith werden übrigens zur Zeit auf Deutsch in Hardcovern neu aufgelegt. Drei Bände sind meines Wissens veröffentlicht, fünf sollen es werden. Smith hat aber auch viel Horror geschrieben.
David Gemmel, nicht Eddings. ;)
Eddings war eher Sword & Sorcery, auch wenn ich seine Romane mag.
Eher nicht, meintest du.
Eddings schreibt gut lesbare, unspektakuläre gut-gegen-böse-Unterhaltungs-Fantasy. Von Gemmell kann man vor allem den Waylander empfehlen sowie Druss die Legende. Da die Drenai-Romane irgendwie alle nach dem selben Muster aufgebaut sind, muss man da gar nicht so tief rein gehen.
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Wollte ich sagen...hatte wohl einen sekündlichen Brainfreeze. ;)
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David Gemmel, nicht Eddings. ;)
Eddings war eher nicht Sword & Sorcery, auch wenn ich seine Romane mag.
Edit:
Mal ein "nicht" eingefügt.
Korrekt - hab nach dem langen Tag diese beiden großartigen Autoren durcheinander gewürfelt. Danke für die rechtzeitige Korrektur :)
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"Kane - Der Blutstein" fand ich unglaublich gut.
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Mit Schrecken hab ich gesehen, dass DER Roman noch fehlt, nämlich die Cugel-Saga von Jack Vance, der ja wiederum als Ideengeber für die D&D-Magie diente (auch wenn ich die DCC-Interpretation mehr mag).
Das Buch hat mich wirklich gefesselt und begeistert - ist mein Lieblingsbuch. Zudem ein durchgehender Roman mit episodenhaften Charakter.
Heißt auf Deutsch: Cugels Irrfahrten.
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Mit Schrecken hab ich gesehen, dass DER Roman noch fehlt, nämlich die Cugel-Saga von Jack Vance, der ja wiederum als Ideengeber für die D&D-Magie diente (auch wenn ich die DCC-Interpretation mehr mag).
Das Buch hat mich wirklich gefesselt und begeistert - ist mein Lieblingsbuch. Zudem ein durchgehender Roman mit episodenhaften Charakter.
Heißt auf Deutsch: Cugels Irrfahrten.
Nein. Auch Terry Pratchett oder Piers Anthony sehe ich da eigentlich nicht verortet.
Oder wenn dann nur als Parodie auf Sword & Sorcery. Und Anthony als Parabel-Schreiber.
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Die seh ich da auch nicht verortet.
Ich hab Vance jedenfalls in einem Rutsch gelesen mit Leiber und Howard und finde da einige Parallelen. Vance hat bei der Dying Earth sicherlich einiges an Weirdness voraus, aber auch Fafhrd und der graue Mauser haben davon ne deutlichere Portion mehr als Conan.
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Vances "Dying Earth" (https://en.wikipedia.org/wiki/Dying_Earth) Werke sind eher ein Subgenre der Science Fiction.
Wobei das "So weit in der Zukunft" das Technik wieder weitgehend weg ist und Magie wieder da und das "So weit in der Vergangenheit" das es noch keine Technik gibt und man nur leichte Anklänge an das hier und jetzt hat manchmal sehr ähnlich ist.
Wenn man sich jetzt Conan und Cugel anschaut, unterschiedlicher könnten Protagonisten nicht sein. Bei Cugel kommt mir das Wort "Held" irgendwie überhaupt nicht in den Sinn.
Rollenspieltechnisch so mit einer der wenigsten Charaktere die ein super schwerer Fall von Jinxed sind.
So ähnlich wie Jar Jar Binks, nur nicht als Comic Relief, sondern mit schwerwiegenden Folgen für seine Umwelt.
Parallele zwischen Conan und Cugel:
Sie sind meistens eine Katastrophe für andere...
Leichen pflastern ihren Weg...
Ich würde lieber Conan begegnen als Cugel. Das ist sicherer....
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Ich geb Dir zumindest recht damit, dass Cugel ein Antiheld ist. ;)
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Die meisten Sword&Sorcery - Helden sind ja nun nicht gerade tragende Säulen der Gesellschaft. Conan, Fafhrd, der graue Mauser etc. tun viel Gutes, aber nicht weil sie ausziehen, um das Böse zu bezwingen, sondern eher weil die Besitzer großer Reichtümer ihrerseits meistens noch mal viel größere Krampen sind. Sozusagen Altruismus als Kollateralschaden, weil die bösen Besitzer großer Reichtümer dann gerne mal dem Schwert zugeführt werden.
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Ich geb Dir zumindest recht damit, dass Cugel ein Antiheld ist. ;)
Damit ist er ja nicht allein. Speziell bei Kane ist das extrem ausgeprägt, und keiner der bedeutenden Genre-Protagonisten hat besondere Skrupel, für das Erreichen persönlicher Ziele auch mal über Leichen zu gehen.
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Die meisten Sword&Sorcery - Helden sind ja nun nicht gerade tragende Säulen der Gesellschaft. Conan, Fafhrd, der graue Mauser etc. tun viel Gutes, aber nicht weil sie ausziehen, um das Böse zu bezwingen, sondern eher weil die Besitzer großer Reichtümer ihrerseits meistens noch mal viel größere Krampen sind. Sozusagen Altruismus als Kollateralschaden, weil die bösen Besitzer großer Reichtümer dann gerne mal dem Schwert zugeführt werden.
Ja, deswegen seh ich da neben dem episodenhaften Charakter und dem Schuß Weirdness ist das durchaus auch eine Tendenz, auch wenn Cugel da der noch deutlich extremere Antiheld ist. Aber auch er hat seine Sonnenseiten.
Kurzum, wer S&S mag und Cugel noch nicht kennt, sollte ihn mal ausprobieren, mehr wollte ich gar nicht loswerden ursprünglich, vielleicht ist es ein Lesetipp für den Threadersteller.
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John Jake Brak der Barbar
Abraham Merritt Alles
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Nein. Auch Terry Pratchett oder Piers Anthony sehe ich da eigentlich nicht verortet.
Oder wenn dann nur als Parodie auf Sword & Sorcery. Und Anthony als Parabel-Schreiber.
Na, Pratchetts "Die Farbe der Magie" und "Das Licht der Fantasie" sind durchaus lesenswert, wenn auch nicht so gut wie einige der späteren Scheibenwelt-Romane, und als S&S-Parodie gehören sie schon irgendwie in diese Thread.
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Ich geb Dir zumindest recht damit, dass Cugel ein Antiheld ist. ;)
Das sind alles Anti-Helden. Oder Helden wider Willen.
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Das sind alles Anti-Helden. Oder Helden wider Willen.
Meine Aussage steht nicht in Konflikt zu Deiner ...
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Meine Aussage steht nicht in Konflikt zu Deiner ...
Aber erst als Du darüber nachgedacht hast, gelle? :)
Ich präzisiere, widerspreche nicht.
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Da. Kull. Lesen. Geil.
http://www.festa-verlag.de/kull-verbannt-aus-atlantis-hardcover.html
Fast noch besser als Conan (weil noch etwas düsterer).
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This Axe is my scepter
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Zwischenzeitlich schonmal herzlichen Dank für die guten Tips. Ich bin gerade mitten im ersten Hexer Geralt-Band und werde sicher auch noch andere der Vorschläge ausprobieren :)
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Unsere Anthologie Blutroter Stahl (https://www.prometheusshop.de/romane/anthologien/3793/blutroter-stahl-eine-swordsorcery-anthologie) ist bei Prometheus mit Kurzgeschichten erschienen.
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Wenn du es etwas aktueller haben willst, ist auch die "The First Law Trilogy" von Joe Abercrombie zu empfehlen.
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Die Bard-Romane des Australiers Keith Taylor fallen mir noch ein (Bard, The Wild Sea, The First Longship, Raven's Gathering u.a.). Das sind spannende und stilistisch gute Abenteuer eines irischen Barden im dunklen Zeitalter mit ein wenig Magie aufgepeppt. Vor Jahren konnte man die noch relativ einfach bekommen, aber inzwischen eher schwierig. Hab mich immer gewundert, warum Taylor irgendwann aufgehört hat - der konnte wirklich schreiben.
Ted C. Rypel und seine Gonji-Romane war noch so eine Wiederentdeckung der letzten Jahre. Ist von Kai Meyer quasi im Alleingang nach Deutschland gebracht worden. Es geht um einen Ronin, der Abenteuer in Rumänien des 17. Jahrhunderts erlebt (Der Wind des Todes, Die Seele des Stahls, Der Weg des Kriegers, u.a.). Enthält ebenfalls etwas Magie und das Übernatürliche und ist auch gut geschrieben.
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Da. Kull. Lesen. Geil.
http://www.festa-verlag.de/kull-verbannt-aus-atlantis-hardcover.html
Fast noch besser als Conan (weil noch etwas düsterer).
Jetzt auch erhältlich.
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Wenn schon Howard erwähnt wird, dann natürlich auch Solomon Kane.
Und das is der perfekte Einstieg:
https://www.amazon.de/Savage-Tales-Solomon-Kane/dp/0345461509
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Als ich jung war, mochte ich Dray Prescott, geschrieben.von Alan Burt Akers. Keine Ahnung, wie ich dazu heute stehen würde. Aber da ich auch fähig wäre die Kinder aus Bullerbü zu lesen ...
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Wenn schon Howard erwähnt wird, dann natürlich auch Solomon Kane.
Und das is der perfekte Einstieg:
https://www.amazon.de/Savage-Tales-Solomon-Kane/dp/0345461509
Der kommt ja auch noch neu übersetzt.