Wo und wie unterscheiden sich die beiden Stile? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus und wie ist eure eigene Präferenz?Ich kann nur die letzte Frage sicher beantworten. Und die lautet: Meine Präferenz liegt ganz klar bei britischen Spielen, Abenteuern, ...
Kann mir mal jemand auf die Schnelle eine Reihe Rollenspiele, die ursprünglich aus Deutschland (oder DACH) sind, runterrattern?Ich weiß nicht, ob es Sinn macht Indies gegenüber Verlagsprodukten so stark zu berücksichtigen.
[...] Ich erkenne da einen deutlichen Überhang an "nicht-ernsten" Rollenspielen.
Vor einiger Zeit (und davor immer mal wieder) hörte ich davon, dass amerikanische Rollenspiele und deutsche Rollenspiele anders aufgebaut sind, einen anderen Schreibstil quasi haben.
Ludovico hat ja nun nicht nach der Spieldynamik in irgendwelchen Runden gefragt und nicht nach dem Diskurs über Rollenspiele (was also vielleicht ein Powergamer sei), sondern nach dem Aufbau von Rollenspielprodukten.
Für eine Antwort müssten wir also deutsche und amerikanische Rollenspielbücher nebeneinander legen.
Nicht nur das, es müssten auch irgendwie vergleichbare Systeme/Module/Bücher sein, weil z.B. Dungeonslayers mit Cthulhu zu vergleichen wäre jetzt nicht besonders zweckdienlich da beide Spiele ein ganz unterschiedliches Eigenverständnis haben.
Nicht nur das, es müssten auch irgendwie vergleichbare Systeme/Module/Bücher sein, weil z.B. Dungeonslayers mit Cthulhu zu vergleichen wäre jetzt nicht besonders zweckdienlich da beide Spiele ein ganz unterschiedliches Eigenverständnis haben.
Vor einiger Zeit (und davor immer mal wieder) hörte ich davon, dass amerikanische Rollenspiele und deutsche Rollenspiele anders aufgebaut sind, einen anderen Schreibstil quasi haben.
Den Eindruck hab ich auch, kann aber nicht richtig den Finger in die Wunde legen.
Wo und wie unterscheiden sich die beiden Stile? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus und wie ist eure eigene Präferenz?
Das neuerliche Gesieze in Deutschen Produkten trägt seinen Teil zu meiner innerlichen Ablehnung übrigens bei.Das geht mir eher anders rum. "Du" ist ok, aber nur solange es eine gewisse Distanz wahrt und nicht so flapsig daherkommt wie in der Übersetzung von Savage Worlds. Im Zweifelsfall nehme ich immer lieber das "Sie".
Vor einiger Zeit (und davor immer mal wieder) hörte ich davon, dass amerikanische Rollenspiele und deutsche Rollenspiele anders aufgebaut sind, einen anderen Schreibstil quasi haben.
Den Eindruck hab ich auch, kann aber nicht richtig den Finger in die Wunde legen.
Wo und wie unterscheiden sich die beiden Stile? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus und wie ist eure eigene Präferenz?
Täuscht das?Ich würde sagen: Ja! Und zwar deswegen, weil die Differenz zwischen britischem und amerikanischem Stil nicht gewahrt bleibt.
Meine Erfahrung:
amerikanische SPIELER lassen sich sehr schnell für den mitteleuropäisch/deutschen "Stil" begeistern. Umgekehrt hält sich die Begeisterung sehr in Grenzen. Woran das liegen mag? Keine Ahnung, vielleicht sind die Amis generell experimentierfreudiger. Der "Deutsche" an sich is ja schun e bissl konservativ.
Der Schreibstil englischer Rollenspielbücher wirkt auf mich etwas spritziger, offener und "kumpelhafter" im direkten Vergleich. D&D 5 begrüßt den Leser auf den ersten Seiten direkt mit einem schrulligen Disclaimer, während das Vorwort des DSA 5 Grundregelwerks einen erhabeneren Ton anschlägt.
Der Vergleich der beiden Produkte hinkt allerdings auch, denn DSA will mir Aventurien verkaufen und D&D ein Regelgerüst.
Englische Rollenspielbücher sind für mich oft leichtere Kost. Sie lassen sich irgendwie lockerer lesen und nehmen sich nicht ganz so ernst. Keine Ahnung, warum ich diesen Eindruck habe.
Meine Erfahrung:
amerikanische SPIELER lassen sich sehr schnell für den mitteleuropäisch/deutschen "Stil" begeistern. Umgekehrt hält sich die Begeisterung sehr in Grenzen. Woran das liegen mag? Keine Ahnung, vielleicht sind die Amis generell experimentierfreudiger. Der "Deutsche" an sich is ja schun e bissl konservativ.
Ich habe ganz oft den sehr subjektiven Eindruck, RPGs aus dem anglophonen Raum haben einen höheren "Spiel" Anteil, also mehr spielerische Elemente darin. Z. B. SaWo mit Bennies, Karten, Mniaturen.
Euro RPGs sind da häufig anders. Gerade deutsche mitunter strategisch detaillierter, aber viele euro Rpgs auch mit mehr Fokus auf Geschichten und Hintergrundwelt.
Täuscht das?
Den Eindruck kann man gut belegt finden, wenn man die deutschen Cthulhu-Sachen mit den amerikanischen Abenteuern und Quellenbüchern vergleicht:Ich finde diese Darstellung (die man hier im :T: oft liest) deutlich verkürzt und viel zu negativ wertend. Die Eisenbahn jedenfalls ist eindeutig keine Eigenheit des deutschen Cthulhu.
Bei den deutschen Büchern dominiert ein gut recherchierter Hintergrund, auwändige Pläne und Tischvorlagen (d.s. "Handouts") eine Geschichte, die ob ihres Eisenbahnanteils oft mit "Thank you for travelling with Deutsche Bahn" aufhören sollten.
Anglophone Publikationen haben auch Hintergründe, Pläne und Tischvorlagen,aber ersteres eingedampft auf die Relevanz in Abenteuer und die beiden letzten bezogen auf den Einstaz im Spiel - soll heißen: Ich muss nun nicht unbedingt einen VHS-Kurs in "Sütterlin lesen und schreiben (ohne Kopfschmerz)" belegen, um ALS SPIELER lesen zu können, was in dem Brief steht. Z.T. fehlt auch für den SL einen Version in Reinschrift - super, wenn da eine wichtige Spur drin steckt ...
Auch die Verwendung von Zeichnungen statt den (zusammengeklauten und zweckentfremdeten) Fotos von NSC unterstreicht meiner Meinung nach den Eindruck bei amerikanischen Abenteuern : "Du spielst hier ein Spiel!"
In deutschen wäre eher die Botschaft: "Sie nehmen an einer historischen Nacherzählung teil (vorsicht an der Bahnsteigkante)!"
Ich find es schon mal erfreulich, dass wir von DSA weg kommen, dass meiner Meinung nach zwar der Platzhirsch in Deutschland ist, dessen Aufbau, Struktur und Stil aber nicht stellvertretend für deutsche RPGs an sich gelten kann.
Ich hab ein passendes Beispiel zum Vergleich, denke ich:
HEX und Space 1889
Beide benutzen das gleiche Regelsystem, aber während HEX ein amerikanisches Spiel ist, ist Space in Deutschland hergestellt und entwickelt worden.
Inhaltlich konnte ich in der Struktur und im Stil keine grossen Unterschiede bei den Grundregelwerken feststellen. Bei den Zusatzbänden erschien es mir aber, dass Space stärker auf den Hintergrund eingeht und mehr Details und Erklärungen bietet. Bei HEX erschien es mir, als läge der Schwerpunkt auf neuen Charakteroptionen, Ausrüstung und Regeln.
Wie sieht es beispielsweise mit Splittermond aus?
Ich empfinde originäre Spiele als den besseren Vergleich.
Davon ab, Dir scheint es ja rein um die Schreibe zu gehen. Oder?
Also fernab vom Regelkern und dem Setting.
Ich denke, dass sich der kulturelle Unterschied somit zu wenig prägnant äußert.
edit: nach aufklappen von 1of3s Beitrag kurzer Disclaimer, dass wir einander nicht mehr lesen