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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Brakiri am 2.03.2016 | 15:29

Titel: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 2.03.2016 | 15:29
Liebe Tanelorner,

ich komme hier zu euch, weil ich in einem Dilemma stecke und gerne eure geballte Weisheit abrufen möchte :)

Ich bin eher ein simulatorischer Typ (z.B. GURPS) und mir gefällt die sprunghafte Progression und die Eingeschränktheit der Konzepte (Klassen usw.) in Systemen wie Pathfinder, Rolemaster usw. nicht wirklich.
Ich spiele nun schon lange in einer Gruppe, wo die Leute eher Freunde als RPGler für mich sind, aber die Runde macht mir weniger und weniger Spass. Momentan spielen wir abwechselnd Pathfinder-Adventure Paths die wohl an sich ok sind, aber die halt absolute Standardkost sind.

Im Prinzip gibt es also zwei Probleme: Kaufkampagnen die ohne Wonder und ohne Überraschungen bleiben und ein System (Pathfinder) was ebenfalls nicht so meins ist, weil es Mechaniken verwendet, die mir nicht gefallen bzw. die Konzepte die ich vielleicht probieren möchte, nicht oder nur sehr unzureichend abbildet.
Leider ist meine Anfrage, ob wir nicht mal GURPS oder ein anderes, eher simulatorisches System spielen wollen, auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Momentan fallen mir nur 4 Optionen ein:

1. Mich in mein Schicksal ergeben und der Gruppe/Leute willens alle 2 Wochen einen sehr langweiligen und RPG-technisch unbefriedigenden Abend durchstehen.

2. Selber leiten, was momentan aufgrund meiner wenigen Zeit für Vorbereitung nur schlecht möglich ist.

3. Aussetzen und die Überdosis an Pathfinder erstmal abbauen.

4. Aufhören.

Wie schon gesagt, würde ich Option 4 extrem ungern nehmen, weil wir schon lange zusammen spielen und auch so mal was unternehmen.
Option 2 wäre so mein Favorit, aber aus Zeitgründen grade schwierig.
Option 3 haben wir die letzten 6 Wochen bereits gehabt und das spielen hat mir kein bisschen gefehlt.

Ihr seht also, ich bin grade ein wenig verloren.

Über Ideen, Gedanken, Erfahrungsaustausch etc., würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Brakiri
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 2.03.2016 | 15:35
Du kannst auch Option 2 verwässern, indem Du wechselnde SLs vorschlägst, bzw. dass Du einmal im Monat ein anderes Spiel anbietest.
Wenn Du es richtig machst, fixt Du die Leute an und jemand anders wird früher oder später leiten.

Springen die Leute nicht auf das neue System an, dann nimm einen Gruppenwechsel vor (also Option 4).
Option 3 wird sicher nichts bringen. Du setzt aus, kommst zurück, merkst wie wenig es Dir gefällt und dann wählst Du automatisch Option 4.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: bobibob bobsen am 2.03.2016 | 15:37
Kannst du dir nicht eine Gruppe suchen die deinem Spielstile eher entspricht und erst mal in der alten Runde aussetzen/die Termine reduzieren.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: eldaen am 2.03.2016 | 15:56
Meiner Erfahrung nach ist Aussetzen fast immer ein Ausstieg auf Raten. Wenn es dir keinen SPaß amcht und du es ncihtmal vermisst, dann brauchst du allerdngs dringend eine Pause (sagt dir ein absoluter ROllenspiel Junkie, dier fast immer leitet und so etwas im Dezember erst selbst erlebt hat.

Investiere doch mal ein bisschen Zeit in die Suche nach einem Abenteuer/einer Kampagne, in die du nicht so viel Zeit investieren musst. Für ein System das du magst. Wenn du da was findest, könnte sich dein Problem doch schon fast erledigt haben.  Wenn dir ad hoc nichts einfällt dann frag hier im :T: - da wird dir sicher jemand helfen können.

Alternativ kannst du natürlich auch versuchen Zen-mäßig zu spielleiten, ohne vorzubereiten. Da weiß ich aber nciht, ob das so dein Ding ist.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 2.03.2016 | 15:57
Finden deine Mitspieler den jetzigen Zustand gut?
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 2.03.2016 | 15:59
Plan Null: drüber sprechen könnte helfen...
Plan A: Weiterspielen und sich derweil eine neue Runde suchen, die eher Deinen Geschmack trifft.
Plan B: Pause machen und sich derweil eine neue Runde suchen, die eher Deinen Geschmack trifft.

Ich habe B hinter mir, es hat eine Weile gedauert, bis ich eine Runde hatte, die für mich rund ist,
aber inzwischen bereue ich es nicht, die alte Runde aufgegeben zu haben und das waren auch alles meine Kumpels,
mit denen ich gut befreundet bin und mit denen ich seit 1990 zusammen gespielt habe.
Aber irgendwann ist auch die Luft raus und man spielt zusammen wie ein altes Ehepaar...
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: YY am 2.03.2016 | 16:03
Klingt nach einem recht klaren Fall von "no gaming is better than bad gaming".

Habe ich vor vielen Jahren mal gemacht; kurzfristig war das hart, aber langfristig die sinnvollste Entscheidung.


Muss ja auch nicht permanent sein, sondern ggf. "nur", bis die aktuelle Kampagne durch ist.
Wobei bis dahin dann erfahrungsgemäß die Karten eh neu gemischt sind.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Infernal Teddy am 2.03.2016 | 16:11
Plan A, B, C und D: mit deinen Mitspielern klar, deutlich und ausführlich über die Situation sprechen. Erklären was dein Problem ist, warum es ein Problem ist, und ob bzw wie man es lösen kann.

Weil für mich liest sich das bisher so, als hättest du ihnen nur gesagt du würdest was anderes spielen wollen, ohne zu erklären warum.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Nebula am 2.03.2016 | 16:16
warum ist selber leiten so schwierig oder zeitaufwendig?

du musst ja nicht gleich die perfektest ausgearbeitesten Abenteuer bieten. Ok dazu muss man spontan sein aber das ist wirklich nicht so schwer.

Besser als mistige Sessions zu ertragen
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Luxferre am 2.03.2016 | 16:18
Ich kenne das ähnlich. Eine Gruppe (Zweitgruppe) möchte unbedingt PF spielen. Also haben wir locker angefangen ... einige Leute haben sich Material gekauft, ich leite. Jetzt wollen die aber NUR noch PF spielen und ich bin innerlich längst durch mit dem System.
Tja, durchbeißen würde ich sagen.
Aufhören wäre für mich an Deiner statt (und ist es aktuell auch nicht) keine Option.

Kein Rollenspiel ist immer schlimmer, als der Unbill des "falschen" Systems. Finde ich  >;D Aber ich bin leidensfähig.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Deep_Impact am 2.03.2016 | 16:20
Schließe mich der "Reden"-Fraktion an. Kommunizieren und zwar klar und offen hilft. Auch wenn es nicht das Problem löst.

Suche nebenbei nach anderen Mitspielern, für eine Spiel das dir gefällt. Vielleicht findest du wieder Freunde an der jetzigen Runde, wenn du deine Wünsche wo anders austoben kannst.... (Klingt das nur für mich nach was anderem???).

Oftmals befruchten sich sich Rollenspiel untereinander, darum ruhig mal versuchen was ganz anderes reinzubringen. Nur als OneShot. Das braucht auch nicht übermäßige Vorbereitung.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 2.03.2016 | 17:46
Hi,

erstmal vielen Dank für eure Posts.

warum ist selber leiten so schwierig oder zeitaufwendig?

du musst ja nicht gleich die perfektest ausgearbeitesten Abenteuer bieten. Ok dazu muss man spontan sein aber das ist wirklich nicht so schwer.

Besser als mistige Sessions zu ertragen

Naja, momentan hab ich arbeitstechnisch viel um die Ohren, was ich auch am WE und abends nacharbeiten muss.
Da ich hohe Ansprüche an RPG habe, habe ich natürlich auch das Ziel, was gutes, durchdachtes und längerfristig Interessantes zu bieten. (Das ja grade das was mir fehlt)
Daher würde ich eher ein wenig Zeit investieren und dann richtig leiten.

@All

Das mit der Kommunikation muss ich mal überlegen. Ich bin leider jemand, der ohne es zu wollen, die Leute oft vor den Kopf stösst, egal wie vorsichtig und diplomatisch ich das ausdrücke.
Ist eins meiner weniger tollen Talente. Aber ich denke mal drüber nach.

Auch muss man wissen, dass ich hier im Forum direkt nach einem Tag Anfrage eine SF-Gruppe mit aufgebaut habe, die sich jetzt am 09.03 zum ersten Mal zum spielen trifft. Ausserdem habe ich alle 2 Wochen noch eine AC-Runde, die eigentlich ganz spassig ist.

Die neue Gruppe aus dem Grund, weil es noch viele andere PF-Geschädigte gibt, die den Kram nicht mehr sehen können und gerne was anderes machen würden ;)

Vielleicht lässt sich PF so alle 2 Wochen "durchsuffern". Nebenher kann ich ja mal eine eigene Kampagne planen.

Danke für eure Tipps!

Viele Grüße

Brakiri
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Weltengeist am 2.03.2016 | 17:57
Was mir gerade zu dem "andere Mitspieler suchen"-Ansatz durch den Kopf geht: Der klappt natürlich deutlich besser, wenn man selbst anbietet zu leiten. Die entsprechenden Webseiten sind voll von verweisten Einträgen der Art "Suche jemanden, der für mich GURPS in Bielefeld leitet"...

Meine Erfahrung sagt: Je spezifischer die eigenen Vorstellungen, desto wahrscheinlicher, dass man selbst als Spielleiter endet. ;)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 2.03.2016 | 18:35
Beyond the Wall eignet sich fürs spielen ohne Hintergrund, ist aber sehr D&D/OGL

Reign, lief eigentlich auch immer schön flüssig bei uns ohne viel Vorbereitung, ich bin aber auch ein Sandboxluder als SL und da stört genaues vorbereiten sowieso nur.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Blizzard am 2.03.2016 | 18:41
@Brakiri: Ich an deiner Stelle würde zu Option 3 tendieren. Mach'doch erstmal eine Pause, lass' ein paar Termine vergehen, und schau'dir dann die Runde (samt Pathfinder-AP) nochmal an.Auf jeden Fall schütz das vor sog. Betribes-und nicht zu sagen: in diesem Fall Systemblindheit. Denn das was du da so schreibst, klingt für mich nach einem Pathfinder-Burnout.  Manchmal schadet es nicht, etwas Abstand zu der Sache zu gewinnen. Vielleicht hast du ja bis dato einen Plan, wie du eventuell doch leiten kannst oder andere, neue Ergebnisse. Danach kannst du immer noch entscheiden, wie und ob es mit der Runde weitergehen soll. Du solltest deine Entscheidung der Runde aber mitteilen, nicht dass sie sich vor den Kopf gestoßen fühlen.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Ifram am 2.03.2016 | 23:58
Bei mir steckt vor allem ein Zeit-Problem dahinter, deine Option 3 und Bobas B mach ich gerade. Die Runde weiß um beide Gründe und da mir die Treffen kaum fehlen, ist die Pause entweder noch nicht lang genug oder der Abschied auf Raten läuft bereits und ich merk's erst später.
Dir rate ich zum selben Weg, um herauszufinden, worum es eigentlich geht. Ist ja reversibel und ohne Leidenschaft bist du womöglich auch für die anderen gerade nicht der Mitspieler des Monats.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 00:33
Wenn Dir der Spielstil der Runde nicht gefällt und Du selbst nicht leiten kannst oder willst, dann bleibt Dir eigentlich nichts anderes übrig, als die Gruppe zu verlassen. Ist mittel- bis langfristig gesehen besser für Dich, Deine Gruppe und Eure Freundschaft. 
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Mann mit Ukulele am 3.03.2016 | 01:46
Vielleicht hast du Lust, es einfach mal mit Impro-Leiten zu versuchen?
Du nimmst dir ein System, in dem du dich gut auskennst und bereitest gar nichts vor oder nur einen Stichwortzettel und ihr spielt einfach los.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Feuersänger am 3.03.2016 | 02:51
Hm. Wenn's keinen Spaß macht, soll man's lassen. Aber da red ich auch nur so siebengescheit daher; in der Praxis hab ich mich nur allzu oft an unbefriedigenden Runden festgebissen in der Hoffnung "vielleicht wird's ja beim nächsten Mal besser". Da lag mein Unmut aber nicht im System begründet, sondern in der Gruppendynamik und an der SL.
(Das waren auch jeweils keine Freunde von mir sondern halt nur so RPG-Bekannte.)

Ich hab also selbst da oft Monate gebraucht um da rauszukommen. Dass es einem nochmal schwerer fällt, wenn es um Freunde geht, kann ich mir vorstellen.

Aber gerade deswegen kann ich bestätigen: Bad gaming is worse than no gaming.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: ManuFS am 3.03.2016 | 09:08
Seh ich genauso. Ich hatte im Grunde ein ähnliches Problem vor 1 1/2 Jahren. Gruppe seit 10 Jahren, gute Freunde. Nur hat sich über die Zeit einfach mein Geschmack und Bedarf an RP wegentwickelt von dem, was der Rest wollte. Ich hab mich monatelang zu den Sessions gequält bis ich gemerkt habe, dass ich nur noch wegen der Leute da bin, aber mir die Lust am RP massiv verhagelt wird.
Ich habe dann in den sauren Apfel gebissen und mich RP-technisch ausgeklinkt, und das war die beste Entscheidung für mich. Seitdem habe ich mich mehr auf RP über online konzentriert, aber nun auch wieder eine Tischrunde mit anderen Leuten, und ich habe so viel Spaß am Spiel wie seit Jahren davor nicht. :)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 3.03.2016 | 09:09
momentan hab ich arbeitstechnisch viel um die Ohren, was ich auch am WE und abends nacharbeiten muss.
Da ich hohe Ansprüche an RPG habe, habe ich natürlich auch das Ziel, was gutes, durchdachtes und längerfristig Interessantes zu bieten. (Das ja grade das was mir fehlt)
Daher würde ich eher ein wenig Zeit investieren und dann richtig leiten.

Verstehe das bitte nicht als Angriff oder Kritik, sondern als Denkanstoß:

Du hast hohe Ansprüche und Erwartungen ans Rollenspiel und bist Dir bewußt, dass Du selbst im Moment nicht in der Lage bist, diese als SpL (auch anderen) zu erfüllen.
Gleichzeitig bist Du unzufrieden, weil Dein Spielleiter Deine Ansprüche und Erwartungen nicht erfüllt.
Könnte es vielleicht sein, dass es Deinem Spielleiter genau so geht? Daß er vielleicht lieber was ganz anderes liefern würde, wenn er mehr Zeit hätte,
er aber auf Pathfinder und vorgefertigte Kaufabenteuer ausweicht, weil "mehr" eben nicht drin ist?

Das ist nur ein Gedanke - vielleicht hilft er ja, beim "drüber reden" eine bessere Basis zu bekommen...
Oder Dir ein Verständnis zu geben, warum das Angebot Deiner Nachfrage nicht entspricht.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Deep_Impact am 3.03.2016 | 09:23
Ich glaube man sollte sich mit seinen SL-Ansprüchen auch nicht kirre machen. Die Spieler wollen eher eine begeisterte SL als ein bis in jede unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit ausgearbeites Abenteuer.

Wenn du dafür eine historische Entschuldigung brauchst: Die Worte von Von Moltke gelten auch für Spieler und Abenteuer:
"Kein Plan überlebt die erste Feindberührung."
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Chiarina am 3.03.2016 | 09:24
Zitat von: Deep_Impact
Die Spieler wollen eher eine begeisterte SL als eine bis in jeden unwahrscheinliche Wahrscheinlichkeit ausgearbeites Abenteuer.

Das ist auch meine Wahrnehmung.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 11:13
@Boba Fett

Da hast du ganz bestimmt recht. Die Zeit ist einfach Mangelware, grade wenn du Leute in der Gruppe hast, die Kinder haben, einen stressigen Job etc.
Es wäre mir auch lieber, wenn mich das Standard-0815-RPG befriedigen würde, aber es ist einfach so low an Höhepunkten und Überraschungen, dass es ist wie jeden Tag das gleiche zu essen, oder ständig den gleichen, durchschnittlichen Film zu gucken.
Soll heissen: Ich verstehe die Zeitrestriktion nur zu gut, aber das Bedürfnis nach interessanterem RPG bleibt halt trotzdem :)

Generell bezüglich Anspruch an mich als SL:

Mit Ausarbeiten meine ich gar nicht so sehr das Abenteuer. Da würde ich einen halbwegs plausiblen und interessanten Bogen spannen, der sich auf jeden Fall woanders hin entwickeln kann und wird. Das ist antizipiert und sogar gewollt, weil ich railroady verabscheue. Ich improvisiere gerne, weil es einfach Ereignisse sind, die auch MICH überraschen, weil ich sie mir grade, vor eine 10tel Sekunde ausgedacht habe. Die Leute sollen genau das machen können, was sie machen wollen.
Aber was geplant und stimmig sein muss, ist die Welt. Geschichten, Reiche, Völker usw.

Das kann man relativ grob lassen, aber es ist nicht so leicht, ein gutes Abenteuer zu leiten wenn die Welt mundan und uninteressant ist.

@Feuersänger

Ja es ist manchmal erschreckend, welche Nachteile man für sich selber in Kauf nimmt, um andere nicht vor den Kopf zu stossen oder alt eingesessene Verbindungen nicht zerbrechen zu sehen. "Abschied" von etwas "Gewohntem" ist immer schwer...
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Archoangel am 3.03.2016 | 12:28
Sieh`zu, dass du deinen Job runterfährst: mal am Wochenende arbeiten zu müssen ist schon schlimm genug, aber bei dir klingt das ja eher nach "mal am WE frei haben". Ist für deine Gesundheit besser - und du hast nur eine Gesundheit. Ist sie kaputt interessiert es deinen Job/Chef auch nicht. Wenn du also dieses Problem in Griff bekommst, solltest du auch in der Lage sein das andere zu lösen. Letztlich gibt es das perfekte Spiel zwar nicht, aber "selber leitet" bringt immer die höchste Annäherung.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: LordBorsti am 3.03.2016 | 12:42
@Brakiri

Ich hätte noch eine Art "Kompromissvorschlag".

Biete doch einfach mal den einen oder anderen One-Shot an, bei dem du das System deiner Wahl leitest. Dadurch hält sich der Vorbereitungsaufwand in Grenzen und nach meiner Erfahrung ist da auch die Hemmschwelle bei "konservativen" Spielern und Spielerinnen geringer. "Ist ja nur für eine Runde..."

Damit hab ich persönlich gute Erfahrungen gemacht. Ich benutz das um meine Spielleiter ADHS zu befriedigen und manchmal hat den Leuten das System oder Setting so einen Spaß gemacht, dass sich daraus dann eine Kamapgne entwickelt hat.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Wonko am 3.03.2016 | 13:12
Gab ja schon gute Vorschläge hier. Ich habe auch Ähnliches hinter mir. Mein Rat wäre im Wesentlichen auch, mal eine Pause zu machen um etwas Abstand zu gewinnen. Im Einzelnen

1. Rede mit den Leuten über dein Problem. Verwende dabei nicht Sätze wie "Du machst das alles falsch, so hat das keinen Sinn", sondern eher sowas wie "Ich habe derzeit keinen Spaß, weil mir A, B, und C wichtig sind. Wie seht Ihr das?"

2. Wahrscheinlich wird das nicht schnell zu einer großen Verbesserung führen. Klink dich mal eine Zeitlang aus, such dir eine neue Gruppe oder auch nicht. Wenn du wieder Bock hast, biete mal was einfaches über ein paar Abende an. Im besten Fall verändert das was.

3. Wenn Ihr wirklich so gute Freunde seid, könnt Ihr auch mal was anderes zusammen machen, zum Beispiel Brettspiele oder was weiß ich. Wenn nicht, such dir neue Freunde. ;)


Sieh`zu, dass du deinen Job runterfährst:
Und vegane Ernährung soll auch Wunder wirken ;-))
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 13:14
Damit hab ich persönlich gute Erfahrungen gemacht. Ich benutz das um meine Spielleiter ADHS zu befriedigen und manchmal hat den Leuten das System oder Setting so einen Spaß gemacht, dass sich daraus dann eine Kamapgne entwickelt hat.
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist in erster Linie das Problem, dass er keine Zeit zur SL hat. Da wird dann auch aus nem netten One-Shot schwer ne Kampagne draus. Und einen anderen SL dazu zu bewegen, ein System zu leiten, das dem präferierten Spielstil der Gruppenmehrheit entgegensteht, sollte auch eher unwahrscheinlich sein.
Deshalb bleiben eigentlich nur zwei Optionen. Sich selbst mit dem Spielstil der Gruppe abfinden oder die Gruppe verlassen.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Arkam am 3.03.2016 | 13:30
Hallo zusammen,

ich würde ja als erstes abklären was die Leute an Pathfinder und den Abenteuerpfaden kleben lässt.
Sind sie inzwischen zu Fans geworden? - Schade da bleibt wohl nur eine andere Runde.
Will der Spielleiter nur Pathfinder leiten und kein Anderer hat Lust zum Leiten oder traut sich das zu? Das läuft dann wieder auf dich als Spielleiter heraus.
Wollen die Mitspieler nur noch eine bestimmte Stufe erreichen oder den Abenteuerpfad zuende bringen? Soviel Zeit sollte sein.
Ist es vielleicht die Angst vor dem nächsten Regelschwergewicht? Wäre da ein leichteres System vielleicht eine Möglichkeit?
Kennen die Mitspieler auch andere Arten zu spielen? Da kann dann selbst ein Oneshot ein Augenöffner werden.
War ein Wechsel schon Mal Thema und ging es dabei weg von Fantasy und hin zu Superhelden, SF oder Horror? Das schreckt einige Spieler deutlich ab.

Gruß Jochen
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 13:44
@Arkam

Hmm..das ist ein interessanter Gedanke..einfach mal rausfinden, was die Gründe sind für den Widerstand beziehungsweise für das Beharren auf enem System.
Da wir 2 SLs haben, die abwechselnd leiten, sind sicher auch die Gründe unterschiedlich.

Das verfolge ich mal weiter.

Das mit dem OneShot habe ich schon häufiger gemacht. Aber bei dem einen SL ist es einfach extrem die Zeit. Er KANN einfach nicht was eigenes kreieren, weil die Zeit fehlt. Beim anderen weiss ich es nicht. Dazu muss ich aber sagen, dass die Oneshots alle hochgradig erfolgreich waren und meistens blieb es nicht beim OneShot ;)
Aber halt nur mit mir als SL ;)

Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 14:02
Hmm..das ist ein interessanter Gedanke..einfach mal rausfinden, was die Gründe sind für den Widerstand beziehungsweise für das Beharren auf enem System.
Da wir 2 SLs haben, die abwechselnd leiten, sind sicher auch die Gründe unterschiedlich.
Sicher kann man mal nachfragen. Allerdings finde ich es auch etwas vermessen zu erwarten, dass ein SL sich in ein anderes Regelsystem (z.B. GURPS) einarbeitet und dann auch noch ne passende Kampagne vorbereitet, damit die Vorliebe eines Spielers befriedigt wird, der selbst nicht die SL übernehmen kann oder will.
 
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Arkam am 3.03.2016 | 14:12
Hallo zusammen,

ich spiele derzeit in meiner Runde auch zwei Pathfinder Abenteuerpfade. Da ich persönlich auch finde das die Pfade eben hauptsächlich aus einer Anzahl zusammen gehörigert Dungeons bestehen die man wegen der Hintergrundgeschichte erkundet kann ich die grundlegende Kritik einfach gut verstehen.
Dazu kommt ein recht komplexes Regelwerk das sich eben auf den Kampf focusiert. Das ist auch nich Das was ich schon immer spielen wollte.
Zum Glück habe ich derzeit mit Shadowrun noch eine Alternative und die Aussicht das nach dem Ende der Abenteuerpfade wieder etwas gespielt wird das mir mehr Spaß macht.

Gruß Jochen
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 14:18
Sicher kann man mal nachfragen. Allerdings finde ich es auch etwas vermessen zu erwarten, dass ein SL sich in ein anderes Regelsystem (z.B. GURPS) einarbeitet und dann auch noch ne passende Kampagne vorbereitet, damit die Vorliebe eines Spielers befriedigt wird, der selbst nicht die SL übernehmen kann oder will.

Da hast du völlig recht.
Erwarte ich in dem Sinne auch nicht.
Ich bin was das angeht einfach von damals verwöhnt, weil ich in 2 Gruppen war, die häufiger gerne mal was Neues ausprobiert haben, wo die SLs gewechselt haben, wo die SLs gerne auch neue Settings usw. ausprobiert haben.
Das war interessant, immer was Neues, setting- als auch regelwerk-technisch, wo man einfach die interessanten und guten Dinge in diesen beiden Bereichen kennenlernen konnte und seinen "RPG"-Horizont erweitern konnte.

Das fehlt mir halt. Die Abwechslung, das Neue, das Rumprobieren, the open mind.
Aber natürlich auch ein Regelwerk, was es mir ermöglicht, meine Charakterkonzepte zu bauen und auszuprobieren.
Ganz ehrlich..ich würde mich mit letzterem zufriedengeben.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: LordBorsti am 3.03.2016 | 14:19
...
Aber bei dem einen SL ist es einfach extrem die Zeit. Er KANN einfach nicht was eigenes kreieren, weil die Zeit fehlt.
...

[RANT=On]
Das ist eine Ausrede. Wenn der SL die Zeit hat ein gekauftes Abenteuer vorzubereiten, hätte er auch genug Zeit was eigenes zu kreieren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es ist es sogar aufwendiger ein gekauftes Abenteuer vorzubereiten als etwas eigenes zu erstellen.  >:(
[RANT=Off]

Es sei den der SL leitet Abenteuer quasi unvorbereitet aus dem Buch heraus. Dann tust du mit Leid Brakiri... :S
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Weltengeist am 3.03.2016 | 14:20
Ich hab mir sagen lassen, bei den Adventure Paths sei jeder zweite konventionell und jeder zweite etwas abgedrehter. Vielleicht wäre es ein Kompromiss, zwischendurch mal einen von den abgedrehteren zu spielen? Das könnte zumindest dein"das hatte ich doch alles schon mal"-Gefühl etwas beheben, oder?
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 14:27
Ich hab mir sagen lassen, bei den Adventure Paths sei jeder zweite konventionell und jeder zweite etwas abgedrehter. Vielleicht wäre es ein Kompromiss, zwischendurch mal einen von den abgedrehteren zu spielen? Das könnte zumindest dein"das hatte ich doch alles schon mal"-Gefühl etwas beheben, oder?

Tja das ist immer schwer zu beantworten. Die Reviews sind immer gemischt und so oft wenig hilfreich.

Wir haben schon ein paar PF-APs ausprobiert:

Runelords
Reign of Winter
Way of the Wicked
Shackled City

WotW und Shackled City spielen wir grade.
Shackled City ist auch ganz ok. Ist auch in Teilen mal gewöhnlich, aber es gibt auch viele aussergewöhnliche/interessante Dinge. Da kann ich das System ertragen, aber WotW ist oft so extrem gewöhnlich, dass ich letztes Mal fast eingeschlafen wäre. Nicht weil der SL schlecht wäre oder so, aber das Abenteuer gibt wohl scheinbar nicht mehr her.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Mein Gedanke: Das kann umöglich der geplante Weg sein. Wenn ja, dann kündige ich Asmodeus die Gefolgschaft auf! ;)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Habt ihr einen Tipp für einen schönen, ungewöhnlichen AP?
Ich bin auch ein leidenschaftlicher Sandbox-Spieler, wo man auch was aufbauen kann usw. Wäre Kingmaker dann vielleicht einen Versuch wert?
Vielleicht hilft das: Lyre of Building ist mein Lieblings-Item! :D
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.03.2016 | 14:53
Kingmaker wird dir by the book geleitet vermutlich wenig Spaß machen. Die ersten beiden Bände beinhalten nur eine Sandbox mit einigen recht netten Ideen. wenn man daraus aber eine spannende Geschichte bauen will muss man schon einiges an Arbeit reinstecken und die Vorbereitungszeit ist vermutlich enorm. Ich kann das schwer beurteilen da ich ca. 95% improvisiere.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 3.03.2016 | 16:24
Way of the Wicked ist furchtbar- wir haben den AP nach dem 222 Tage im Berg rumhängen und Monster of the Week töten (idR in schlecht designten Encoutern) in die Tonne gekloppt.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 16:32
Da hast du völlig recht.
Erwarte ich in dem Sinne auch nicht.
Ich bin was das angeht einfach von damals verwöhnt, weil ich in 2 Gruppen war, die häufiger gerne mal was Neues ausprobiert haben, wo die SLs gewechselt haben, wo die SLs gerne auch neue Settings usw. ausprobiert haben.
Das war interessant, immer was Neues, setting- als auch regelwerk-technisch, wo man einfach die interessanten und guten Dinge in diesen beiden Bereichen kennenlernen konnte und seinen "RPG"-Horizont erweitern konnte.

Das fehlt mir halt. Die Abwechslung, das Neue, das Rumprobieren, the open mind.
Aber natürlich auch ein Regelwerk, was es mir ermöglicht, meine Charakterkonzepte zu bauen und auszuprobieren.
Ganz ehrlich..ich würde mich mit letzterem zufriedengeben.
Ich kann gut verstehen, dass es Dir fehlt, so zu spielen, wie Du es von früher gewohnt bist. Nur scheint es mir, dass Du mit Deinen Vorlieben dann offenbar in der falschen Runde bist. Folgerichtig wäre es dann, Dir eine andere, eine passendere Runde zu suchen.

Ich habe vor einiger Zeit auch eine Runde wieder verlassen, weil deren Spielauffassung sich nicht mit der meinigen deckte. Lauter nette Leute, allerdings ging mir gerade deren ständiger SL- und Systemwechsel gewaltig auf die Nerven. Es fehlte mir an Konsistenz und langfristigen Kampagnen. Deshalb wirkte auf mich das ganze Spiel irgendwann sehr beliebig, so dass mein Interesse am Spiel in der Gruppe irgendwann auch erloschen war und ich gegangen bin. Hab mich artig bedankt, dass ich mitspielen durfte und keiner war böse.

Deren Spielstil war weder falsch, noch richtig, sondern einfach nicht mit meinen Vorstellung einer schönen Spielrunde kompatibel. Und wenn man zu dieser Erkenntnis gelangt, ist es Zeit zu gehen.

[RANT=On]
Das ist eine Ausrede. Wenn der SL die Zeit hat ein gekauftes Abenteuer vorzubereiten, hätte er auch genug Zeit was eigenes zu kreieren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: es ist es sogar aufwendiger ein gekauftes Abenteuer vorzubereiten als etwas eigenes zu erstellen.  >:(
[RANT=Off]
Ich denke nicht, dass diese Aussage Allgemeingültigkeit besitzt.     


 
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 16:38
Ich kann gut verstehen, dass es Dir fehlt, so zu spielen, wie Du es von früher gewohnt bist. Nur scheint es mir, dass Du mit Deinen Vorlieben dann offenbar in der falschen Runde bist. Folgerichtig wäre es dann, Dir eine andere, eine passendere Runde zu suchen.

Ich habe vor einiger Zeit auch eine Runde wieder verlassen, weil deren Spielauffassung sich nicht mit der meinigen deckte. Lauter nette Leute, allerdings ging mir gerade deren ständiger SL- und Systemwechsel gewaltig auf die Nerven. Es fehlte mir an Konsistenz und langfristigen Kampagnen. Deshalb wirkte auf mich das ganze Spiel irgendwann sehr beliebig, so dass mein Interesse am Spiel in der Gruppe irgendwann auch erloschen war und ich gegangen bin. Hab mich artig bedankt, dass ich mitspielen durfte und keiner war böse.

Deren Spielstil war weder falsch, noch richtig, sondern einfach nicht mit meinen Vorstellung einer schönen Spielrunde kompatibel. Und wenn man zu dieser Erkenntnis gelangt, ist es Zeit zu gehen.

Bitte nicht falsch verstehen, wir haben nicht STÄNDIG was Neues gemacht. Aber wir haben z.B. GURPS Warhammer (Fantasy) ausprobiert. Das war geil, hama ca. 1,5 Jahre gespielt, bis die Kampagne so quasi am Ende war. Dann haben wir was anderes gemacht, auch 1,5 Jahre gespielt und dann 2-3 Sachen probiert um zu schauen was uns gefällt, was Gutes gefunden und dann das wieder ein Jahr gespielt.
War also nicht alle 3 Wochen was Neues oder so ;)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 17:04
Way of the Wicked ist furchtbar- wir haben den AP nach dem 222 Tage im Berg rumhängen und Monster of the Week töten (idR in schlecht designten Encoutern) in die Tonne gekloppt.

Nicht dein ernst???
Na dann wirds Zeit was anderes zu spielen...

Welches von den APs die ich nicht aufgezählt habe, sind denn gut?
Es sollte möglichst ungewöhnlich, mit Überraschungen und Wonder sein.
Falls es sowas als Kaufabenteuer überhaupt gibt... ::)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 17:25
Welches von den APs die ich nicht aufgezählt habe, sind denn gut?
Es sollte möglichst ungewöhnlich, mit Überraschungen und Wonder sein.
Falls es sowas als Kaufabenteuer überhaupt gibt... ::)
Die Frage ist, was Du mit Wonder und Überraschungen meinst. Das Problem der Abenteuerpfade bei Pathfinder ist in der Regel, dass sie aufgrund ihres Aufbaus (Leveln von 1-Epic, grundsätzlich balanced) einer gewissen Formelhaftigkeit unterworfen sind. Das macht sie irgendwann vorhersehbar und lässt wenig Platz für den Sense of Wonder.
Überraschungen findet man dann eher jenseits der breit ausgetretenen Pfade im Indiebereich oder bei OSR-Abenteuern, die aber meist vom SL angepasst werden müssen.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 3.03.2016 | 17:42
Die Frage ist, was Du mit Wonder und Überraschungen meinst. Das Problem der Abenteuerpfade bei Pathfinder ist in der Regel, dass sie aufgrund ihres Aufbaus (Leveln von 1-Epic, grundsätzlich balanced) einer gewissen Formelhaftigkeit unterworfen sind. Das macht sie irgendwann vorhersehbar und lässt wenig Platz für den Sense of Wonder.
Überraschungen findet man dann eher jenseits der breit ausgetretenen Pfade im Indiebereich oder bei OSR-Abenteuern, die aber meist vom SL angepasst werden müssen.

Naja..damit meine ich Geschehnisse, Items und Lokation die von Dungeon 1, Temple 2, Stadt 3 und Monster kloppen 4 abweichen.
Die meisten Abenteuer laufen doch (ungefähr) so ab:
Ihr werdet gebraucht von X, weil Y Ärger macht, oder T ist geschehen, findet raus warum. Wir gehen zu Z, weil wir dort was erfahren können. Unterwegs kloppen wir uns durch 3,6 Encounters, verteilen Loot und laufen weiter bis Z, wo uns ein Dungeon in Form einer Höhle/Gebäudes erwartet.

Mit Wonder meine ich Erlebnisse, Items, Loaktionen, NPCs die sauinteressant sind, einen etwas verstehen lassen, was vorher komplett unklar war, etwas was z.B. nicht im Monsterbuch steht etc. Damit meine ich z.B. ein Skelett einer 500 Meter langen Schlange (von denen geglaubt wird, das versteinerte Schlangen dieser Art das Gerüst der Welt bilden), dass sich aufgrund eines Triggers langsam regeneriert(WTF?), ein entdeckter Fokuspunkt, der bei einem extrem hohen Spellcraft-Wurf Zugang zum Magie-Reservoir der Umgebung gibt und als Ziel NPC X hat, der dann für diese Zeit gottgleiche Macht besitzt, während du, verbunden mit dem geöffneten Fokuspunkt, ständig neu verbrennst und durch die Magie ständig wieder regeneriert wirst, nur schreien kannst und deine Kumpels fieberhaft überlegen wie sie dich da rausholen können. Eine kleine Höhle aus bunten Kristallen, mit denen man wundervolle Melodien anstimmen kann (wo vielleicht noch was anderes tolles passiert) und einfach nur eine Schönheit sind. Der Fund eines beschädigten Mythals welches man vielleicht(!) benutzen kann, um das Lehen was man gerade als Belohnung bekommen hat, vor den anrückenden untoten Horden des Nekromancers Mallagar zu schützen, indem das Mythal den Channel Energy eines guten Priester in der Gruppe verstärkt (Auf Kosten von Konsti z.b.) und die Reichweite auf x erhöht.
Oder so banale Dinge, wie ein Stamm von Goblins, die eben nicht gemein sind, sondern Ausgestossene, die gerne in Frieden leben würden und man muss einen Frieden mit dem nahen Dorf aushandeln oder so Kleingkeiten in Neverwinter Nights 2(PC-Spiel), mit der intelligenten Riesenspinne, die dann in deiner Burg wohnt und die zum Dank einen magischen Umhang webt usw. usf.

So Dinge :)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Chruschtschow am 3.03.2016 | 17:44
Mach den Chiarina (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,90757.msg1878793.html#msg1878793). Da hat ein alter Midgard-Ars-Magica-Hase gesagt: "So, reicht, wir brennen aus." Und dann hat er auf was ganz anderes gewechselt. Mal ein paar Runden Fiasko zum auflockern, damit die Leute mit Gestaltungsfreiraum in einem neueren Indie-System (in dem Fall Fate) was anfangen können. Raus aus dem eigentlich Behaglichkeitsbereich und - mit leichtem, freundlichen Druck - auch die anderen mitnehmen.

Ist nicht für jeden was, aber ich fand die Schilderungen echt ziemlich cool. Und es hat größtenteils wohl auch gut geklappt.

Solche Systeme kommen übrigens für mich als SL mit einem ganzen Haufen Wonder daher, weil ich gar nicht vorbereiten kann, was da geschehen wird. Da bauen dir deine Spieler solche Überraschungen direkt am Tisch ins Spiel ein.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Weltengeist am 3.03.2016 | 18:04
Mit Wonder meine ich Erlebnisse, Items, Loaktionen, NPCs die sauinteressant sind, einen etwas verstehen lassen, was vorher komplett unklar war, etwas was z.B. nicht im Monsterbuch steht etc.

Na, dann weiß ich wirklich nicht, ob das mit offiziellen Pathfinder-Publikationen noch zu retten ist...
Wer sich nach "Sense of Wonder" sehnt (so wie ich zum Beispiel) verzweifelt meist an gut ausgearbeiteten Mainstream-Welten.

Aber von den letzten Adventure Paths stehen zumindest Iron Gods und Hell's Rebels in dem Ruf, nicht ganz nach Schema F zu laufen. Wobei ich nur Iron Gods wirklich besessen habe und davon jetzt nicht sooo begeistert war wie erhofft, weil die Idee so cool klang aber die Umsetzung sich doch wieder zu sehr nach Pathfinder angefühlt hat. Vielleicht mal im Pathfinder-Unterforum rumfragen?

Und sonst: Muss es denn unbedingt ein PF-eigenes Setting/Abenteuer sein? Vielleicht könnt ihr ja auch eine Kompromisslösung finden, dass z.B. das System bleibt, aber die Abenteuer an innovativerer Stelle geklaut werden.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: OldSam am 3.03.2016 | 18:36
Option 2 wäre so mein Favorit, aber aus Zeitgründen grade schwierig.
Option 3 haben wir die letzten 6 Wochen bereits gehabt und das spielen hat mir kein bisschen gefehlt.

Damit landest Du z.Z. eigentlich bei Option 2,5... D.h. auf der einen Seite (3) erstmal weiter etwas runterfahren und damit schaffst Du Dir auf der anderen Seite (2) den nötigen Raum, um ein eigenes Spielkonzept aufzubauen.

Ich würde den Vorschlag des Improvisationsgedanken dabei auch stark mit einbeziehen, der hier schon reingeworfen wurde! D.h. aktiv die Vorbereitungszeit pro Session sehr stark reduzieren, indem Du vieles einfach auf Dich zukommen lässt. (Durch entsprechende Gestaltung des Settings und etwas vorbereitender Arbeit, die darauf abzielt Dich später möglichst frei leiten zu lassen).

Die Frage ist natürlich, ob Du 1-2 Spieler hast, die selbst auch ein wenig Initiative ergreifen können (statt nur einem Script zu folgen), das wäre dafür notwendig...

Wenn die Sandbox an sich steht, mit ein paar laufenden Dynamiken und die Spieler ein wenig Kreativität mitbringen brauchst Du pro Session ja nicht mehr soviel machen. Eine spontane Beispiel-Idee (ausgelöst wg. des aktuellen Release von GURPS After the End) wäre z.B. ein Survival-Sandbox-Game im Post-Apokalypse-Flair eines o. mehrer Films Deiner Wahl, vielleicht ein wenig Mad-Max-inspiriert. (...wobei das jetzt wenig mit "Sense of Wonder" zu tun hätte, aber ich weiss auch nicht, wie es für Dich in der GM-Rolle aussehen würde, also wenn Du nicht Spieler bist).

Allein ein Survival-Aspekt bringt schon viel zu tun für die Spieler, also Suche nach Nahrung, Schutz, Ausrüstung etc., da kannst Du ganz wunderbar improvisieren, bzw. auch hier und da nebenbei mal ein Blick in die Unterlagen während die Spieler z.B. grad überlegen, aber Du brauchst nicht viel vorher zu erledigen.
Im Hintergrund können sich dann Plot-Lines entfalten, z.B. ein Clan versucht das Trinkwasser-Monopol an sich zu reissen. Die Spieler werden nun früher o. später auf die ein o. andere Weise in die Geschehnisse verwickelt... Bspw. sie wollen mittels Tauschhandel von einigen fahrenden (u. bewaffneten) Händlern Wasser erwerben: "Waaas? Soviel für 10 Liter Wasser???" Händler: "Ha, wartet erstmal ab, bis die XXX das ganze Gebiet nördlich des Staudamms kontrollieren, dann wärt ihr froh noch so günstige Preise zu kriegen..."  Sowas in der Richtung... ;)

Den anderen dann das Ganze mit einem One Shot als "Pilotfolge" u. Experiment zu präsentieren, wäre sicherlich eine gute Idee, damit gleich erste Erfolgserlebnisse da sind und nicht zuviel auf einmal geplant sein muss etc. Also 1. Session mit etwas mehr Vorbereitung und ein wenig in sich geschlossen/gekapselt, aber erste Eindrücke von Deinem neuen Setting und erstes Kennenlernen von GURPS (am Besten in einer von Dir angepassten Lite-Version, damit nicht zuviel auf einmal kommt). Wenn alle einen coolen Abend hatten und sowas gerne nochmal spielen würden, ist der Weg bereitet für eine neue Kampagne...  :d


Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Scurlock am 3.03.2016 | 18:45
Naja..damit meine ich Geschehnisse, Items und Lokation die von Dungeon 1, Temple 2, Stadt 3 und Monster kloppen 4 abweichen.
Die meisten Abenteuer laufen doch (ungefähr) so ab:
Ihr werdet gebraucht von X, weil Y Ärger macht, oder T ist geschehen, findet raus warum. Wir gehen zu Z, weil wir dort was erfahren können. Unterwegs kloppen wir uns durch 3,6 Encounters, verteilen Loot und laufen weiter bis Z, wo uns ein Dungeon in Form einer Höhle/Gebäudes erwartet.

Mit Wonder meine ich Erlebnisse, Items, Loaktionen, NPCs die sauinteressant sind, einen etwas verstehen lassen, was vorher komplett unklar war, etwas was z.B. nicht im Monsterbuch steht etc. Damit meine ich z.B. ein Skelett einer 500 Meter langen Schlange (von denen geglaubt wird, das versteinerte Schlangen dieser Art das Gerüst der Welt bilden), dass sich aufgrund eines Triggers langsam regeneriert(WTF?), ein entdeckter Fokuspunkt, der bei einem extrem hohen Spellcraft-Wurf Zugang zum Magie-Reservoir der Umgebung gibt und als Ziel NPC X hat, der dann für diese Zeit gottgleiche Macht besitzt, während du, verbunden mit dem geöffneten Fokuspunkt, ständig neu verbrennst und durch die Magie ständig wieder regeneriert wirst, nur schreien kannst und deine Kumpels fieberhaft überlegen wie sie dich da rausholen können. Eine kleine Höhle aus bunten Kristallen, mit denen man wundervolle Melodien anstimmen kann (wo vielleicht noch was anderes tolles passiert) und einfach nur eine Schönheit sind. Der Fund eines beschädigten Mythals welches man vielleicht(!) benutzen kann, um das Lehen was man gerade als Belohnung bekommen hat, vor den anrückenden untoten Horden des Nekromancers Mallagar zu schützen, indem das Mythal den Channel Energy eines guten Priester in der Gruppe verstärkt (Auf Kosten von Konsti z.b.) und die Reichweite auf x erhöht.
Oder so banale Dinge, wie ein Stamm von Goblins, die eben nicht gemein sind, sondern Ausgestossene, die gerne in Frieden leben würden und man muss einen Frieden mit dem nahen Dorf aushandeln oder so Kleingkeiten in Neverwinter Nights 2(PC-Spiel), mit der intelligenten Riesenspinne, die dann in deiner Burg wohnt und die zum Dank einen magischen Umhang webt usw. usf.

So Dinge :)
Ja, dachte ich mir schon, dass Du das unter "Sense of Wonder" verstehst. Tatsächlich wirst Du dann mit den Pathfinder-Abenteuerpfaden nicht froh, da sie Standardkost sind. Man kann mit etwas Zeit und Arbeit sicher einige Pathfinder-Abenteuer anpassen, um vielleicht etwas mehr vom Mainstream abzuweichen. Aber am Ende bleibt es Mainstream.
Wie Weltengeist schon richtig schreibt, ist es aber durchaus möglich mit dem bestehenden Regelsystem auf nicht so konventionelle Abenteuer auszuweichen.
Im OSR-Bereich gibt es wie gesagt einige Abenteuer, die das Besondere bewahrt haben oder gar zelebrieren. Als Beispiele sind da Death Frost Doom (http://www.lotfp.com/RPG/products/death-frost-doom), Hammers of the God (http://www.lotfp.com/RPG/products/hammers-of-the-god) oder Deep Carbon Observatory (http://www.rpgnow.com/product/131801/Deep-Carbon-Observatory) genannt. Regeltechnisch lassen sich die Abenteuer sehr einfach für Pathfinder umsetzen. Problematischer ist es da dann, diese in einen laufende Abenteuerpfad einzubinden. Sie stehen da eher für sich bzw. eine größere Kampagne auf deren Basis erfordert dann doch mehr Arbeit vom SL. Aber bei diesen Abenteuern ist definitiv der "Sense of Wonder" da. 
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Holycleric5 am 3.03.2016 | 19:43
Way of the Wicked ist furchtbar- wir haben den AP nach dem 222 Tage im Berg rumhängen und Monster of the Week töten (idR in schlecht designten Encoutern) in die Tonne gekloppt.

Ich empfinde (oder soll ich lieber "empfand" schreiben, weil die Runde zur Zeit wohl eher ins Archiv wandert, statt weitergeführt zu werden) den "Call forth Darkness" Band bisher als ziemlich spannend. Wir haben zuerst das Horn relativ frei erkundet und dann ging es mit Wochenplanungen los:

Während sich mein Waldläufer einen Eber gefangen hat und begonnen hatte, ihn abzurichten, haben sich andere Knotenmitglieder mit der Verstärkung des Horns, dem Gründen von Organisationen, dem Bau von Fallen oder dem Trainieren für zusätzliche Talente oder Traits beschäftigt.

Und die Encounter empfand ich jetzt nicht unbedingt als "Monster of the Week"
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zur Ausgangsfrage:
Für mich dienen Kaufabenteuer (wenn überhaupt) als Inspirationsquellen.

Was meine selbstgeschriebenen Abenteuer angeht, bin ich sowohl in Sachen spielen als auch leiten sehr ambivalent, was den Spielstil angeht:
Vor 2 Wochen haben wir uns mit 4 SC durch 4 Kampf-Encounter geprügelt.
Einige Wochen vor diesem Spiel haben wir in einer anderen Konstellation zunächst informationen in einer Stadt gesammelt, sind in einen Goblin-Dungeon (Im wörtlichen Sinne) gereist, haben dort durch Einschüchterung einen Goblin zu unserer Tontaube gemacht, haben ihn durch Heilung in den Wahnsinn und schlussendlich in den Suizid getrieben.

Ich glaube allerdings, dass mich reine Hack 'n' Slay - ABs ebenso schnell anöden würden wie komplett kampflose ABs.
Von daher denke ich schon, dass Spielstilwechsel schon irgendwie ihre Berechtigung haben, solange man nicht von Spielsitzung zu Spielsitzung mal in das Eine, dann wieder in das andere Extrem verfällt.

Zitat
1. Mich in mein Schicksal ergeben und der Gruppe/Leute willens alle 2 Wochen einen sehr langweiligen und RPG-technisch unbefriedigenden Abend durchstehen.

2. Selber leiten, was momentan aufgrund meiner wenigen Zeit für Vorbereitung nur schlecht möglich ist.

3. Aussetzen und die Überdosis an Pathfinder erstmal abbauen.

4. Aufhören.

1. Wir haben nur unregelmäßige Termine. Mal gibt es Zeiten, in denen wir uns 2 mal pro Woche zum spielen treffen, manchmal alle zwei Wochen, doch häufig liegen gerne mal 1-2 Monate zwischen 2 Sitzungen, die aber abgesehen von spontanen Aktionen wie "Goblin in den Suizid treiben" in Sachen Rollenspiel (leider) eher in seichten Gewässern fahren.
Und Rückblickend waren manche Spannende encounter doch eher langweilig. und die Pawns + Battlemat hatten auch irgendwie schneller als gedacht ihren Glanz verloren.

2. Meistens bin ich derjenige, der leitet. Aber ich muss dir in sofern rechtgeben, dass auch für mich nur wenig zur Verfügung stehende Zeit zur Vorbereitung ziemliches Gift ist, da mir persönlich ein "dünnes" Abenteuergerüst zu wenig Halt bietet.

3. Das ist das, was ich zur Zeit tue (Durch mein aktuelles Praktikum habe ich -zumindest unter der Woche- sowieso nicht mehr den Kopf dafür frei). Irgendwie ist es eine ziemliche Zwickmühle: Ein einziges System haben, scheint auch nicht das wahre zu sein. (Denn auf welches System will man denn ausweichen, wenn es einen anöden sollte)
Aber System-Hopping kotzt mich noch viel mehr an...

4. Darüber habe ich auch immer wieder nachgedacht. Einfach alles hinschmeißen, da zumindest für unsere Runden leider keine wirklich motivierenden Kampagnen entstehen- wir schaffen es ja nichtmal, in einem System für ein paar Spiele bei einer Gruppenkonstellation zu bleiben. Ganz zu schweigen davon, von Stufe 1 aus mal auf Stufe 4 zu kommen...von Stufe 6 oder 9 will ich gar nicht erst anfangen. Eine zweistellige Stufenzahl? Bisher für uns ein Ding der Unmöglichkeit. Stufe 19 oder gar 20? Vielleicht in unseren Träumen oder auf Bögen mit der Überschrift "Charakterplanungen."
Ich habe überlegt, Pathfinder in ein paar "Sweet Spot-Regionen" zu leiten, z.B. Level 4-7, aber das verlängert die ohnehin schon langwierige Charaktererschaffung noch weiter und die Schatzverteilung bei Begegnungen wird meiner meinung nach nur noch kniffliger, wenn man andere Sachen als Münzen und Edelsteine verteilen will (z.B. magische Schwerter... oder Ausrüstung, die Humanoide Monster mit sich führen.).
Aber auf der anderen Seite lohnt sich Pathfinder eben noch weniger für One-Shots und bei "hochstufigen Oneshots" dauert vermutlich die Charaktergenerierung länger als das AB an sich.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 4.03.2016 | 08:28
Hi,

ich möchte mich bei allen Teilnehmern für den Zuspruch, die Ideen und die Tipps bedanken.
Ich werde mal mit den Leuten sprechen, aber ich fürchte, dass unsere RPG-Erwartungen einfach zu inkompatibel sind.
Ich habe gestern mal gefragt, was die Leute denn bei PF hält und während einige Aussagen nachvollziehbar waren (auch wenn ich sie nicht teile) gab es doch Aussagen wo ich schmunzeln, ja sogar lachen musste (PF ist ein System was man am wenigsten "breaken" kann, tolles Magiesystem usw.).
Was man an diesem elenden vancian Spellsystem gut finden kann, dass werde ich wohl nie verstehen.

Ich werde wohl bei Shackled City weiter mitspielen, aber mich aus dem anderen Termin ausklinken.
Ich spreche aber die Möglichkeit, mal was anderes zu spielen nochmal an, mal sehen ob es generell möglich ist  (wenn ich leite), oder halt kompletter Widerstand existiert.

Es ist halt spannend, auch mal andere Systeme, andere Ideen wie man Mechaninken umsetzen kann usw. zu sehen. Ich finde Die Abwechslung besteht aus neuen Mechaniken, neuen Welten und Settings aber auch dinge die man dort tun kann, die man woanders vielleicht nicht tun kann.

Wie jemand hier schon schrieb, 19 Jahre das gleiche spielen...nee..i still like to see what else is in the hobby..egal ob ich nun schon fast 40 bin oder nicht :)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Weltengeist am 4.03.2016 | 08:41
Ich geb dir mal noch einen Tipp: Versuch mal dein Glück ab und zu in Online-Runden, beispielsweise auf der Drachenzwinge (http://www.drachenzwinge.de). Da triffst du Spieler (und ja, auch Spielleiter) für sehr viele verschiedene Spielstile und -systeme. Für mich hat das damals Horizonte und Ausprobiermöglichkeiten eröffnet, die ich in einer Tischrunde so nie gehabt hätte.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Chiarina am 4.03.2016 | 08:51
@ Brakiri

Ich kann deine letzten Gedanken wirklich sehr gut verstehen. Ich war vor eineinhalb Jahren in einer sehr ähnlichen Situation und habe auch Konsequenzen gezogen. Mein Rollenspielerleben ist seitdem viel spannender geworden... und auch wenn in der Runde, in der es damals gekriselt hat, nicht auf Knopfdruck und nach Systemwechsel alles eitel Sonnenschein ist, so ist es für mich doch wesentlich erträglicher geworden - und mit den allermeisten spiele ich trotzdem noch zusammen.

In meinen Augen ist es in so einer Situation, wie du sie beschreibst, das Wichtigste, dass ihr etwas gemeinsam ausprobiert. Und das ist ein Schritt, auf den sich die meisten konservativen Spieler auch noch einlassen. Frage also nicht: Was ist unser nächstes System? Frage stattdessen: Können wir gerade mal einen OneShot oder vielleicht auch drei Sitzungen dieses oder jenes neue System ausprobieren? Wenn ihr keine Lust darauf habt, kehren wir hinterher zu Pathfinder zurück! Dazu kann fast niemand "Nein!" sagen... und in aller Regel kommst du hinterher zumindest besser ins Gespräch.

Mir hat´s geholfen.

Ich bin übrigens mehr oder weniger Nachbar von dir. Wenn bei dir oder mir irgendwelche OneShots vor der Tür stehen und es wird noch ein Spieler benötigt, könnten wir ja mal aneinander denken, was meinst du?
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 4.03.2016 | 10:07
Hi Chiarina,

ich werde es mal versuchen.
Gerne können wir für Oneshots zum gegenseitigen einspringen in Kontakt bleiben :)

VG
Brakiri
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: LordBorsti am 4.03.2016 | 11:33
...
Es ist halt spannend, auch mal andere Systeme, andere Ideen wie man Mechaninken umsetzen kann usw. zu sehen. Ich finde Die Abwechslung besteht aus neuen Mechaniken, neuen Welten und Settings aber auch dinge die man dort tun kann, die man woanders vielleicht nicht tun kann.

Wie jemand hier schon schrieb, 19 Jahre das gleiche spielen...nee..i still like to see what else is in the hobby..egal ob ich nun schon fast 40 bin oder nicht :)

Und ich sag dir, in ein paar Monaten aufregender wechselnder Regelsysteme, Settings und Welten sehnst du dich zurück nach eine festen Beziehung ...äh... Kampagne.  >;D (oder auch nicht 8])
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 4.03.2016 | 12:14
Und ich sag dir, in ein paar Monaten aufregender wechselnder Regelsysteme, Settings und Welten sehnst du dich zurück nach eine festen Beziehung ...äh... Kampagne.  >;D (oder auch nicht 8])

Ja, so extrem will ich das ja garnicht.
Aber ab und zu mal was Neues ausprobieren, anstatt immer das gleiche System, was ich eh nicht so toll finde, plus 0815-Kaufkampagnen.. *schnarch*
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: ArneBab am 4.03.2016 | 14:15
Sieh`zu, dass du deinen Job runterfährst: mal am Wochenende arbeiten zu müssen ist schon schlimm genug, aber bei dir klingt das ja eher nach "mal am WE frei haben". Ist für deine Gesundheit besser - und du hast nur eine Gesundheit. Ist sie kaputt interessiert es deinen Job/Chef auch nicht. Wenn du also dieses Problem in Griff bekommst, solltest du auch in der Lage sein das andere zu lösen.
Das würde ich auch raten — obwohl ich es die letzten Jahre grade nicht geschafft habe. Ab jetzt muss ich vorsichtiger sein: Ich merke, dass ich mich in unbefriedigendem Sozial-Media-Kram verliere und Zeug mache, das mich eigentlich nicht interessiert und dafür das verpasse, was mich wirklich interessiert und mir Kraft gibt. Vor allem Rollenspielrunden.

Da ich hohe Ansprüche an RPG habe, habe ich natürlich auch das Ziel, was gutes, durchdachtes und längerfristig Interessantes zu bieten. (Das ja grade das was mir fehlt)

Hier würde ich auch empfehlen, deine Ansprüche zu hinterfragen: Welche von diesen Ansprüchen brauchst du wirklich, um am Spiel Spaß zu haben? Daran hänge ich allerdings auch selbst gerade — auch daran, es mir selbst einzugestehen.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: ArneBab am 4.03.2016 | 14:20
Das mit dem OneShot habe ich schon häufiger gemacht. Aber bei dem einen SL ist es einfach extrem die Zeit. Er KANN einfach nicht was eigenes kreieren, weil die Zeit fehlt. Beim anderen weiss ich es nicht. Dazu muss ich aber sagen, dass die Oneshots alle hochgradig erfolgreich waren und meistens blieb es nicht beim OneShot ;)
Aber halt nur mit mir als SL ;)
Probier doch mal ein Flyerbuch. Das braucht kaum Vorbereitung und liefert spannende Runden: http://flyer.1w6.org

(Beziehungsweise das ganze Paket als Download http://www.1w6.org/files/1w6-flyer-0.3.1.zip )

Wenn du willst, kannst du mir auch deine Adresse per IM schicken, dann kann ich dir ein Flyerbuch-Paket per Post schicken :) (ich habe noch ein paar hier)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 6.03.2016 | 12:05
Hi all,

wollte mich nur abschliessend für euren Input bedanken.
Werde das nächste mal die Sache ansprechen und auf deren Open Mind und Freude an was Neuem appellieren und auch klar machen, dass ich mich nicht mit Pathfinder RPG-technisch zur Ruhe setzen möchte.
Wir spielen 2 Kampagnen abwechselnd jeden Freitag, dann würde ich, sollte wirklich keinerlei Interesse vorhanden sein, einfach jeden zweiten Freitag aussetzen und schauen, ob man woanders noch mitspielen kann.

Es ist schade, wenn die Sache so einschläft und keiner mehr Interesse daran hat über den Tellerand zu schauen um zu sehen, was das Hobby sonst noch zu bieten hat.
Fühlt sich stagnierend an, wie so ein brauner Tümpel, der mal ein klarer See war.

Mal sehen, vielleicht gibt es ja noch Gruppen die Freude am Ausprobieren haben.

Viele Grüße
Brakiri
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Deep_Impact am 7.03.2016 | 07:58
Es ist schade, wenn die Sache so einschläft und keiner mehr Interesse daran hat über den Tellerand zu schauen um zu sehen, was das Hobby sonst noch zu bieten hat.
Fühlt sich stagnierend an, wie so ein brauner Tümpel, der mal ein klarer See war.

Think positiv, mein Freund. Du vermittelst schon den ganzen Tread das Gefühl, dass dir die Einstellung deiner Mitspieler eigentlich zu wider ist. So bliebt auch ein gut gemeinter Gesprächsversuch, eben nur das: gut gemeint.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 08:34
Think positiv, mein Freund. Du vermittelst schon den ganzen Tread das Gefühl, dass dir die Einstellung deiner Mitspieler eigentlich zu wider ist. So bliebt auch ein gut gemeinter Gesprächsversuch, eben nur das: gut gemeint.

Echt? Sorry, wenn das so rübergekommen ist.
Ich teile diese Einstellung nur nicht. Ich bin 39 Jahre alt und möchte nicht für den Rest meines Lebens mein Hobby um Pathfinder und Kaufabenteuer gestalten.
Es fällt mir halt schwer zu verstehen, wie man in einem so diversen und abwechslungsreichen Hobby sich so an einer Sache festbeissen kann, ohne über den Tellerrand zu schauen.
Sicher gibt es Systeme die einem nicht gefallen und Abenteuer die mal nicht so toll sind, aber ich empfinde es fast als "Verbrechen" sich in diesem Hobby dem mundanen und gewöhnlichen hinzugeben. Warum spielt man dann RPG? Wollte man nicht "Held" sein und viele neue, gefährliche, unerwartete Dinge erleben?

Aber es gibt Lichtblicke. Habe jetzt erfahren, dass die andere Gruppe auch einen Ausflug, weg von AC, hin zu einem hard science SF-Setting wagen möchte mit neuem SL (den ich allerdings schon kenne).
Muss ich mal sehen, ob ich in der alten Gruppe ein wenig frischen Wind reinbringen kann, wenn nicht, dann reduziere ich halt meine Teilnahme ein wenig (Bin das vorletzte Mal nach 30min fast eingeschlafen ;) ).
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Wonko am 7.03.2016 | 13:59
Kleiner Einwurf: Werft mal einen Blick auf den Zeitgeist Adventure Path. Obwohl die Paizo Adventurepaths ja schon nicht schlecht sind, hebt die Kampagne das Theme noch mal auf ein neues Level mit einer komplexen Welt, gut ausgearbeiteten Encounter (auch zwischendurch mal ein Skill Challenge, das wirklich funktioniert), schönen Handouts und auch Crunch, den Pathfinderspieler offenbar brauchen:
http://zeitgeistadventurepath.com/reviews/
Den Einstieg gibt es gratis zum Download.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 14:11
Kleiner Einwurf: Werft mal einen Blick auf den Zeitgeist Adventure Path. Obwohl die Paizo Adventurepaths ja schon nicht schlecht sind, hebt die Kampagne das Theme noch mal auf ein neues Level mit einer komplexen Welt, gut ausgearbeiteten Encounter (auch zwischendurch mal ein Skill Challenge, das wirklich funktioniert), schönen Handouts und auch Crunch, den Pathfinderspieler offenbar brauchen:
http://zeitgeistadventurepath.com/reviews/
Den Einstieg gibt es gratis zum Download.

Hi,

vielen dank für den Tipp! :)

Klingt interessant, allerdings ist das Steampunk. Weiss nicht ob die daran Interesse haben.
Einer der Spieler spielt NUR Fantasy, nix anderes.
Aber "War of the burning Sky" klingt auch gut.

Schau ich mir mal genauer an.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 14:20
Habt ihr vielleicht generell noch einen Tipp, wie ich meinen Mangel ans Spass und Befriedigung + Vorschläge was Neues auszuprobieren am besten kommunizieren kann?
Ich weiss die Frage klingt blöd, aber wenn es um RPG geht, steigere ich mich gerne rein.

Die letzten Tage laufe ich unerklärlicherweise mit kaltem Ärger durch die Gegend und immer wenn ich mir gedanklich oder sogar auf Papier was zurechtlege, was ich sagen könnte, endet das in einem Rant, was mir alles nicht passt.
Ich würde das gerne vernünftig, unemotional aber trotzdem aus der "ich-perspektive" rüberbringen ohne jemanden vor den Kopf zu stossen damit es den anderen auch leichter fällt "Zugeständnisse" zu machen bzw. einen Kompromiss einzugehen.

Da es mein liebstes Hobby ist und ich seit langem (sicher 9-12 Monate) nicht mehr wirklich Spass dran hatte, fällt es mir hier sehr schwer, sachlich zu bleiben.
Normalerweise für mich weniger ein Problem.

Danke schonmal für Tipps!

VG
Brakiri
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: KhornedBeef am 7.03.2016 | 14:22
Habt ihr vielleicht generell noch einen Tipp, wie ich meinen Mangel ans Spass und Befriedigung + Vorschläge was Neues auszuprobieren am besten kommunizieren kann?
Ich weiss die Frage klingt blöd, aber wenn es um RPG geht, steigere ich mich gerne rein.

Die letzten Tage laufe ich unerklärlicherweise mit kaltem Ärger durch die Gegend und immer wenn ich mir gedanklich oder sogar auf Papier was zurechtlege, was ich sagen könnte, endet das in einem Rant, was mir alles nicht passt.
Ich würde das gerne vernünftig, unemotional aber trotzdem aus der "ich-perspektive" rüberbringen ohne jemanden vor den Kopf zu stossen damit es den anderen auch leichter fällt "Zugeständnisse" zu machen bzw. einen Kompromiss einzugehen.

Da es mein liebstes Hobby ist und ich seit langem (sicher 9-12 Monate) nicht mehr wirklich Spass dran hatte, fällt es mir hier sehr schwer, sachlich zu bleiben.
Normalerweise für mich weniger ein Problem.

Danke schonmal für Tipps!

VG
Brakiri
Am besten vorher bei irgendwas abreagieren...hast du sportliche Neigungen. oder hast du irgendwo Feuerholz zum Hacken?
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Chiarina am 7.03.2016 | 14:30
@ KhornedBeef:  ;D

Auch wenn´s frustrierend klingt: Du musst Geduld haben, wenn du mit deinen Leuten weiterspielen willst.
Du schiebst schon eine ganze Weile Frust und hast den in dir aufgebaut. Deine Leute sehen aber noch überhaupt kein Änderungsbedarf. Es ist also nicht zu erwarten, dass du jetzt irgendein tolles Argument bringst und deine Leute sagen: "Achso, ja stimmt! Dann lass es uns mal so machen, wie du es dir vorstellst!"
Du willst Leute, die an sich nicht unzufrieden sind, davon überzeugen, dass es NOCH BESSER geht. Das geht aber nur, wenn sie es ausprobieren. Wenn Sie am eigenen Leib erfahren haben, dass es da Momente gibt, die sie so vorher nicht hatten und die aber auch sehr schön oder zufriedenstellend sind, dann kannst du anfangen über dauerhafte Veränderungen zu sprechen.
Und bis es soweit ist, solltest du deinen Ärger für dich behalten... so schwer das auch fällt.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 14:34
Hihihi..bin heute im Fitnessstudio und Donnerstag Badminton. Dann reagiere ich mich mal ab :)

@Chiarina

Heisst erstmal nix machen, vorbereiten und dann vorschlagen, oder wie sollte ich da am besten vorgehen?
Geduld haben reicht ja nicht. Man muss ja schon irgendwas anleiern ;)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: KhornedBeef am 7.03.2016 | 14:37
Hihihi..bin heute im Fitnessstudio und Donnerstag Badminton. Dann reagiere ich mich mal ab :)

@Chiarina

Heisst erstmal nix machen, vorbereiten und dann vorschlagen, oder wie sollte ich da am besten vorgehen?
Geduld haben reicht ja nicht. Man muss ja schon irgendwas anleiern ;)
Perfekt, so meinte ich das.
Ansonsten, sorg für ne entspannte Umgebung und fang beim wichtigen Teil an "Ey, Jungs, ich muss beichten. Ich steh seit einer Weile gar nicht mehr so Pathfinder, aber ich bin wegen Euch noch dabei. Habt Ihr mal Lust etc."
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Chiarina am 7.03.2016 | 14:44
Wie schon gesagt: Du musst es schaffen, dass sich deine Leute auf ein Probespiel einlassen, bei dem irgendetwas anderes ausprobiert wird. Wie das genau aussieht kann ich dir nicht sagen, ich weiß nämlich gar nicht so genau, was du dir konkret wünscht (du schreibst sehr viel darüber, was dir missfällt und nicht gerade viel darüber, was du stattdessen lieber hättest). Schreibe doch einfach mal, wie es weitergehen würde, wenn es allein nach dir ginge. Was würdest du dir wünschen? Als ich in deiner Lage war, habe ich das gemacht und hier ein paar gute Ideen bekommen. Mit einer von denen hat das dann zuletzt auch relativ gut geklappt.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Mofte am 7.03.2016 | 15:01
Wichtig ist halt wirklich, dass du deiner Gruppe Zeit lässt, du trägst den Gedanken - wie du sagst - schon 9 - 12 Monate mit dir herum und hast über mehrere Tage hier darüber diskutiert. Angenommen der Rest der Gruppe ist tatsächlich so glücklich wie es gerade ist, da kommt das dann evtl. überraschend, und wenn du dann zu schnell zu viel willst stößt du manchen damit vielleicht auch vor den Kopf.

So ein Einstieg wie KhornedBeef das vorgeschlagen hat würde ich für mich als beste Option sehen. Ruhig deutlich sein, dass es dir wirklich ernst ist mit dem Systemwechsel, aber vielleicht nicht direkt so Formulierungen wie "aber ich empfinde es fast als "Verbrechen" sich in diesem Hobby dem mundanen und gewöhnlichen hinzugeben", das könnte manchen etwas sauer aufstoßen.  ;)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 15:28
@Mofte

Ja, das stimmt..daher habe ich ja gefragt..will ja keinen verletzten.

Zur Frage was ich will, habe ich mal einen längeren Text zusammengestellt, der versucht zu erklären, was mir gefällt:

Son bisschen habe ich das ja schon oben beschrieben ("Wonder!").
Ich bin jemand, der lieber klassenlose Systeme spielt mit Mechaniken die möglichst wenig einschränken. Ich mag Freiheit, ich mag es möglichst ein Konzept für einen Charakter 1:1 bauen zu können, ich mag Optionen und Flexibilität.
Das Setting muss interessant sein und viele Möglichkeiten bieten, auf verschiedensten Wegen zu handeln, zu intervenieren usw. Und sie sollte voller Wunder sein, etwas, was PF und D&D meist garnicht abbilden können, weil es oft ausserhalb der Mechaniken existiert bzw. ausserhalb der beschriebenen Stereotypen.
Ich mag möglichst viele Dinge machen können. Das fängt bei Exploration an, über kloppen, was über alte Legenden erfahren und diesen nachgehen, tolle Gespräche mit NPCs führen, was ändern, was aufbauen, politisch agieren, keine Intrigen(!) ;) usw.
Ich bin einfach ein Open-World-Fan. Freiheit alles zu bauen und zu tun, was ich möchte und was möglich ist.
Das biete ich auch IMMER in meinen selbstgebauten Kampagnen. Z.B. als ich XCOM geleitet habe. Wir haben GURPS gespielt, meine Spieler haben in der Organisation XCOM (für diejenigen denen das nix sagt: XCOM ist die eXtraterrestrial COMbat Unit, basierend auf einem alten Strategiespiel (UFO:Enemy Unkown -> Alien Invasoren versuchen die Erde zu übernehmen)) Soldaten gespielt, die mittels der Ressourcen und ihren Möglichkeiten Missionen durchführen um die Aliens aufzuhalten. Da war alles dabei von Aufklärung, Kampf, Intrigen, Rettung von wichtigen Leuten, Machtspielchen im Militär und politische Dinge lösen, bis zu Forschungsaufträge usw. Ich habe die fehlende Expertise mit von mir gesteuerten NPCs beigetragen, alle Leute in der Basis gespielt, die Leute nach guten Missionen befördert, Ihnen in der Hierarchie mehr Verantwortung gegeben, sie mit den Wissenschaftlern zusammen arbeiten lassen, auch Experimente usw. und ich habe sie sogar später bei der Strategie der XCOM mitentscheiden lassen bzw. hat der Befehlshaber ihren Rat und ihren Insight geschätzt. Dort ist echt alles passiert. Viele verrückte Dinge, viele interessante Sachen und Zusammenhänge gelernt, fiese Kämpfe durchgestanden, fiesen Aliens begegnet, aber auch einer freundlichen Alienrasse im Sonnensystem die auf Titan lebt, die unterjocht wird und die Hilfe der Erde gebrauchen könnte. Ebenso eine alte Alien-Rasse die im Sol-System gestrandet ist und ausserhalb des Sonnensystems in einen interstellaren Krieg gegen die Sklavenrassen der Etherier (Invasoren) verwickelt ist. Sie haben in Stealth-Missionen im Kongo Klonprodutionsanlagen sabotiert, ein Gunboat der Invasoren gekapert (und es benutzt um einen Angriff durch einen gesteuerten Asteroiden abzuwehren), gegen Weltraumpflanzen gekämpft und sind einem alten blinden Shamanen der Apachen begegnet (Der bei dem einzigen Überlebenden der gestrandeten Rasse gelernt hat), der PSI-Kräfte jenseits von dem besitzt, was sonst irgendwo vorher gesehen wurde uvm.

Stellt euch all the crazy shit you can imagine vor, dann wisst ihr was Sache ist ;)
Eine Sache ist passiert, muss ich jetzt erzählen. Die Leute im Kongo und auf der Suche nach einem alten Scoutschiff der Aliens. In einer denkbar schlechten Position den Aliens begegnet, die sie gleich unter Feuer genommen haben. Während PLasmaschüsse umherzischen und den kleinen Hügel hinter dem sich die Gruppe verschanzt hat zu Glas machen, packt einer der Spieler 2 Blöcke C4 aus, Fernzünder dran und nutzt das als Granate. Er wirft super, passt es gut ab und BOOM. 1 Sec später ein viel grösseres BOOM, weil eine der Elirium-Granaten der Aliens durch die Explosion mit hochgeht. Alien-Fetzen fliegen durch die Gegend, Radioaktivität breitet sich aus und die Schockwelle haut alle aus der Deckung den Hang des Hügels runter. Geile Aktion mit ein paar unangenehmen Nebenwirkungen aber trotzdem hocheffektiv :D

Oder auch in den Silvermarches im Forgotten Realms-Setting. Dort haben sie einen freundlichen Mindflayer (eine Mutation) getroffen, der sie aus der Gefangenschaft von einem Beholder gerettet hat, einen Baumriesen, den sie vor einem Blight Druide gerttet haben und der Baumgeist des Waldes hat ihnen dann bei der Suche nach einem Objekt geholfen, eine unterirdische Stadt, die als Versuchslabor für einen Rakshasa gedient hat, ein beseelter Golem hat sie begleitet -> die Seele des Bruder eines Magiers, dessen Seele die Helden vor der ewigen Qual durch einen Efretti befreit haben, Ilmater, der sich durch bestimmte Wunder dem Spieler gezeigt hat, der einen Priester gespielt hat. Eine Bountyhunter-Gruppe die auf die Spieler angesetzt war, aber durch ihre Gefangenahme und die gute Behandlung im Dorf einen anderen Sinn gefunden haben, die Entdeckung eines Portalsystems und die Verfügungsgewalt über eine Burg+Lehen, sobald der Beholder rausgeschmissen werden kann, ein Graveworm, mit dem sie irgendwie reden mussten, um eine alte Legende zu erfahren. Usw.

Frei, ungewöhnlich, neu, Wonder, Abwechslung und everything goes!

Das würde ich gerne spielen und das biete ich auch den Spielern immer an. Wenn sie es lieber gewöhnlich wollen, kein Ding, Wonder? Haufenweise! Ein Lehen aufbauen? Aber bitte usw. usf.

Zu anspruchsvoll?
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: KhornedBeef am 7.03.2016 | 15:43
Zu anspruchsvoll für die Spieler? Keine Ahnung, aber leiten musst du das selbst. Rein intuitive Einschätzung von mir.
Settingmäßig muss man dir wohl nur einen Knochen hinschmeißen und du baust einen T-Rex, also lasse ich das mal und gucke aufs System. Ich würde ja sagen, bleib bei GURPS, aber nicht, wenn die anderen das noch nicht drauf haben, dann würde ich was leichteres vorschlagen. Ubiquity und Savage Worlds sind da sicher im Rennen und einsteigerfreundlich. Ubiquity bieten ja auch eine Bandbreite cooler Settings zwischen Steampunk und klassischen Pulp, vielleicht passt das sogar.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Tie_Key am 7.03.2016 | 16:35
Mein Problem wäre womöglich die Immersion und Glaubwürdigkeit der Kampangen Welt.

Was du beschreibst klingt nach einer Mischung aus Deus Ex Maschina und "je unwahrscheinlicher es ist, desto wahrscheinlicher, dass es zutrifft".
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 7.03.2016 | 16:48
Mein Problem wäre womöglich die Immersion und Glaubwürdigkeit der Kampangen Welt.

Was du beschreibst klingt nach einer Mischung aus Deus Ex Maschina und "je unwahrscheinlicher es ist, desto wahrscheinlicher, dass es zutrifft".

Na, so schlimm ist es nicht. Hat alles Hintergründe. Das waren ja nur ein paar der ungewöhnlicheren Sachen. NUR Wonder geht halt nicht.
XCOM: PSI ist z.b. länger bekannt (Die Aliens haben einige PSI-sensitive Sklavenrassen) und es gibt nur wenige wirklich starke PSI-User.
Der Mindflayer hatte eine richtige Hintergrundgeschichte. Dafür hatte ich mir extra das entsprechende Buch besorgt (Lords of Madness).
Der Shamane war nur ein Info-NPCs..er hat jetzt nicht mit dem Fingerschnippen die Alien-Invasion verhindert ;)
Oder was störte dich grade?

Was völlig Abwegiges ohne Erklärung mache ich nicht (Der Baumriese z.B. steht offiziell im Silver Marches Region Band).
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Tie_Key am 8.03.2016 | 13:05
Ich kann nicht sagen, dass mich etwas stört. Mich betrifft es nicht und ich bin nicht anwesend gewesen.

Worauf ich hinaus wollte waren die Anteile die ich als womöglich problematisch erachte.

Um es mal mit ein paar übertriebenen Beispielen zu versuchen:
Wenn man 100 Gedankenschinder begegnet und dann kommt mal ein guter daher - geschenkt.
Wenn 100 Monster sich ihrer Art entsprechend verhalten und dann mal die Ausnahme daherkommt - geschenkt.
Wenn man 1 mal Gefangen genommen wird und geskriptet Deus Ex Maschina befreit wird - geschenkt.

Wenn man das obige jedoch "quasi umdreht", und das war meine Befürchtung bei
Zitat
Stellt euch all the crazy shit you can imagine vor, dann wisst ihr was Sache ist ;)
, dann klingt das nach sowas (erneut überspitzt):

Man trifft die Monster nur immer einmal (heute den Vampir, morgen den Gedankenschinder und übermorgen den Purpleworm). Der ist dann auch direkt immer die Ausnahme von seinem Volk und wird gerne als Deus Ex Machina benutzt, weil die SC eh keine Probleme lösen können.

Wie gesagt, kan nicht beurteilen ob das wirklich so ist.
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: Brakiri am 8.03.2016 | 14:00
Hi,

ne ist nur selten so.
Mindflayer haben sie schonmal getroffen, einer darunter war halt eine Mutation und hat geholfen.
Der Graveworm ist kein "Monster" (obwohl er im MM steht) in dem Sinne sondern er nimmt das Wissen der Toten auf (daher ist er gerne auf Friedhöfen)..er ist scheu und hat eine calcifying aura, was die Unterhaltung nicht so leicht macht.

Das mit dem "crazy shit" war sicher übertrieben.
Vielleicht bin ich eben ein bisschen stolz drauf, dass mir auch mal ein paar neue, ungewöhnliche Dinge einfallen, bei dem ganzen 0815-Kaufabenteuerkram.

Mea Culpa :)
Titel: Re: Unbefriedigendes Rollenspiel
Beitrag von: benni am 14.03.2016 | 09:13
Vielleicht noch ein Vorschlag zum Zeitsparen beim selber leiten: Leite einfach unsere neue Kampagne ein paar Wochen zeitversetzt und natürlich irgendwie angepasst.