Vielleicht bleiben die vielen prallen Tabellen auf absehbare Zeit so pornomäßige Ersatbefriedigung ...
Spiele, die bei uns beliebt waren: DSA (mit anderen Regeln, Aventurien "so wie früher"), Numenera, Dungeon Crawl Classics (mit viel Handwedelei, die Welt, wie sie die Aufmachung vermittelt, ist wichtiger), Der Eine Ring, Dragon Age, Ars Magica, Dungeon World, Fiasco, Dungeonslayers, diverse stark fokussierte "story now!"-Indies.
Eine Minderheit fand jeweils 13th Age, D&D4, Splittermond und Warhammer 3 gut. Diese Spiele konnten sich nicht durchsetzen (obwohl für überwiegend gut befunden).
Gefragt sind also regelleichte, regekohärente Spiele mit starken, vielfältigen, aber doch vertrauten Welten, die ironische Distanz, Improvisation und unterschiedliche Spielanteile ermöglichen (also story-noweskes Drama bis hin zu Stimmungsspiel), weil man sich ohen Regelballast und viel Weltanlesen bewegen kann. Eine starke Nische sind superfokussierte Indies. Ich vermute, dass die nicht stärker sind, weil da oft der Nostalgie- und Welterlebnisfaktor zu kurz kommt.
Spiele mit viel Material (Warhammer 3, tendenziell D&D4), viel kleinteiligen Regeln (neuere D&Ds, Splittermond) fallen eher durch, obwohl andere Bedingungen für ein "gutes " Spiel bei uns erfüllt sind.
Steile These Nr.1: Wir bilden damit ziemlich genau den Mainstream der "alten, informierten Rollenspieler" ab. Bei uns beliebte Systeme sind die Hype-Spiele der letzten Jahre. OSR ist ein bisschen unterrepräsentiert, aber das ist eher eine Prägungssache, glaube ich (wir waren früher eben DSA und nicht D&D).
Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.
Ja, ich glaube, dass die Lebensumstände eine große Rolle spielen. Ich bezweifle, dass man dafür um die 40 sein muss.
Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.
Steile These Nr.1: Wir bilden damit ziemlich genau den Mainstream der "alten, informierten Rollenspieler" ab.
Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.
Steile These Nr.3: Ziemlich viele Rollenspielentwicklungen der letzten ca. 10 Jahre lassen sich soziologisch besser erklären als durch irgendwelche spieltheoretischen Überlegungen.
Steile These Nr.4: GNS ist nur die Abkürzung für "Wir sind alte Säcke und haben nicht mehr so viel Zeit für den Scheiß." Ron Edwards ist glaube ich zehn Jahre+ älter als ich, der hat das alles bloß früher erlebt.
Und dann kauft ihr das GRW und sonst braucht ihr eigentlich nichts. Ihr seid leider kommerziell nicht so interessant wie die Sammler.
Und dann kauft ihr das GRW und sonst braucht ihr eigentlich nichts. Ihr seid leider kommerziell nicht so interessant wie die Sammler. ....
Ja, das mein ich ja, nicht die Berliner Hipster sind die Haupt-Zielgruppe, sondern die unironisch-nostalgischen Hamsterkäufer. ;)
Hm, ich weiss nicht .... in meinem Unfeld sind mittlerweile auch der Großteil so an der 40er Grenze und da sind ein paar ganz schöne Sammler dabei.
Für RA4f wurde Fate erfunden.
Fate ist meine Antwort auf die Anforderungen hinter RA4f und damit eine Art zweiter Frühling für mich. ;)
Für RA4f wurde Fate erfunden.
Zwischen den Sitzungen gibt es meinem Eindruck nach bei einigen Beteiligten recht viel Barbiespiel (Regeln lesen, aber eher mit Blick auf: was könnte ich mal Cooles machen, Abenteuer und Settingbände, aber auch eher so zur Anregung für die eigene Improvisation, Podcasts und Internet als Ersatzbefriedigung.) Eine Minderheit beschäftigt sich wirklich zwischen den Playdates gar nicht mit Rollenspiel.
Denn die Kehrseite der Medallie ist, dass alle in der wachen, mühsam erkämpften Zeit halt auch was machen wollen. Ich bin jetzt zwei Stunden wach und hier und in einer Fantasywelt, jetzt soll es bitte rummsen.
Zeitmanagement ist ein großes Thema geworden.
Für RA4f wurde Fate erfunden.
Dungeonslayers in D läuft ja auch nicht schlecht, wobei "nicht schlecht" natürlich, in "Gewinn nach Steuern" gemessen, immer noch ein Taschengeld ist.Genau genommen läuft es unverändert sogar äußerst gut, aber rein vom monitären Gesichtspunkt aus, müsste man eher die ganze Branche in die Tonne treten ;)
Aber - @topic - genau jener Zeitmangel war es, der 2008 mich sich hinsetzen liess, um eine simple RegelEngine zu entwickeln, bei der ich nicht Stunden der Vorbereitung brauche und deren Regeln in der Praxis alles beschleunigen, um eben mehr Spielzeit im Endeffekt rauszuholen ....
Wenn ich heute ein Rollenspiel machen will, dann sammel ich mir ein Team von Kreativen und guten Gestaltern, setze ein Crowdfunding auf, bewerbe das mit Filmchen und einer lebendigen Community. Und wenn das laufen soll, tja, dann brauche ich die Generation Ü35, und die Spiele müssen ungefähr so aussehen, wie ich das beschrieben habe. Nimm meinetwegen sogar Degenesis, ein Spiel, das ja nun wirklich der Hipness und des Indietums völlig unverdächtig ist. Was haben die gemacht? Genau. Siehe oben.
Oder?
Dem kann ich mich anschließen. Earthdawn: The Age of Legend (http://www.earthdawn.com) ist ebenfalls aus diesen Gründen entstanden.
Ich bin selbst Mitte 40, habe 2 Kinder und bin nach einem berufsbedingten Umzug seit 3 Jahren ohne feste Rollenspielgruppe.Das geht mir fast genau so-nur, dass ich noch keine 40 bin und noch keine Kinder habe. Und bei mir sind es 5 Jahre ohne feste Gruppe-aber sonst?keine großen Unterschiede.
Ich habe im wesentlichen 3 Dinge festgestellt:
1) Ich lese immer noch gerne Rollenspielbücher und kaufe mir Zeug, das ich definitiv nie spielen werde.
2) Aktuelle Systeme (DSA5, Splittermond, SR5) wären mir zu komplex zum Leiten. Systeme, die ich früher beherrscht habe (Earthdawn, SR, Midgard) sind mir fremd geworden (vieles vergessen) bzw. in aktueller Version mehr oder weniger stark verändert (neu zu lernen).
3) Zeitmanagement ist ein großes Thema geworden. Wöchentliche Runden wie zu Studienzeiten sind heute nicht mehr drin. Gemeinsame Termine zu finden ist schwer - irgendwas ist immer bei irgendwem, oft auch kurzfristig.
Die traurige Quintessenz des Ganzen ist doch, dass man mit zunehmendem Alter immer weniger Zeit hat. Für allgemeine Dinge und Hobbies, wie RPG, im Speziellen. Traurig, aber wahr. Das ist mir in den letzten 5 Jahren schmerzlich(st) bewusst geworden. Wenn man über Monate hinweg keinen gemeinsamen Spieltermin findet...Seit meinem Umzug wünsche ich mir die (Rollenspiel-)Zeit von vor meinem Umzug zurück. Und wenn ich mir vorstelle, dass ich mit 40 nur noch 3 Stunden fürs Rollenspiel habe(n werde), dann will ich keine 40 werden. :-\Und wenn ich an den Lebe Balance Kurs in den letzten Wochen zurückdenke, dann sind wir (diejenigen unter uns, die das so machen) dumm, unsere Hobbies zu vernachlässigen. Denn eigentlich müsste man im Alter nicht weniger Zeit haben. Es gibt auch Doppelkopf-Runden, die 30 oder 40 Jahre bestehen.
Ich habe für mich erkannt das ich auf Regelschwergewichte keine Lust mehr habe. (Oder es ist gut aufbereitet wie DnD4e /EotE z.b.)
Neulich wollte ich Splittermond spielen, und ja, die Regeln waren OK, aber ich dachte die ganze Zeit einfach nur "Warum"? Warum brauche ich so viele Regeln und so ein hohes Maß an Komplexität? Also ich habe nichts dagegen, wenn andere das brauchen oder wollen, aber für mich ist das nichts mehr. (Anfang der 2000er, als DSA4 neu war, hätte ich Splittermond wahrscheinlich geliebt.)So say we all!
Ohne dass ich damit ein Fass aufmachen will: was an D&D4E findest du macht es zugänglicher als die Vorgänger oder Nachfolger? Das würde mich extrem interessieren. Nicht dass ich D&D4E beim Lesen der Grundregelwerke besonders byzantinisch fand, aber so wirklich leichte Kost war das für mich auch lange nicht.
An alle: wie gesagt, daraus bitte kein D&D4E vs. Irgendwas machen.
Neulich wollte ich Splittermond spielen, und ja, die Regeln waren OK, aber ich dachte die ganze Zeit einfach nur "Warum"? Warum brauche ich so viele Regeln und so ein hohes Maß an Komplexität? Also ich habe nichts dagegen, wenn andere das brauchen oder wollen, aber für mich ist das nichts mehr.
Man muss aber nicht im flow sein. Das klingt so nach aufgeben und erwachsenwerden ;-)
Yeay, we have a Spielstil!
Ich dachte immer, das wäre eher was für die jungen Leute.
Da freue ich mich ja schon aufs Rentenalter, wenn wir endlich unsere WFRPG 3rd-Kampagne weiterspielen können!
Yeay, we have a Spielstil!
Ich dachte immer, das wäre eher was für die jungen Leute.
Quatsch, dann spielen wir Splittermond und RuneQuest6!
G8
SPLHilfe!?
Menno, dann bleiben mir die Pforten meines Rollenspielerglücks wohl ewig verschlossen.
Hilfe!?
Flow ist doch das Gegenteil davon. Einen Flow habe ich dann, wenn ich frei im Kind Ich bin :-)
Wenn ich die Zeit wirklich gezielt nutze um zu Spielen. Aus purem Spaß an der Freude, so wie es am meisten Bock macht.
Seit einiger Zeit probiere ich, mehr oder weniger aktiv, neue Gruppen / Spieler kennenzulernen. Und was soll ich sagen. Es klappt irgendwie nicht. Liegt es daran, dass Menschen über 40 sonderbar werden und nach Urin riechen, oder ist die Rollenpielerscene im Allgemeinen (und damit meine ich alle:-)) eine scheue Gruppierung, die sobald das Licht angeht, in die Ecken verschwindet?
ist die Rollenpielerscene im Allgemeinen (und damit meine ich alle:-)) eine scheue Gruppierung, die sobald das Licht angeht, in die Ecken verschwindet?
Quatsch, dann spielen wir Splittermond und RuneQuest6!
Aber alles hat auch sein Gutes: In der Zeit"not" stellt sich eigentlich wirklich heraus, was Spaß macht, und wie man Spielen will.- Man spielt also nicht das, was angeblich so super toll sein soll, sondern nur noch das, was wirklich leicht funktioniert und tatsächlich Spaß macht.Andererseits hat man weniger Zeit, Neues auszuprobieren (weil ein verlorenes Wochenende viel mehr weh tut), so dass das, was funktioniert, vielleicht weit von dem weg ist, was am meisten Spaß machen würde.
achja, es ist als Person mit 40+ natürlich davon abzuraten einfach durch die Innenstadt zu laufen und Leute anzusprechen mit:Ach, wieso? Könnte neue Einblicke in die eigene Altersgruppe bringen ☺
"Stehen Sie eigentlich auf Rollenspiele?"
:P
Ich will kurz, prägnant aber dafür um so stimmungsvoller die Idee des Ganzen präsentiert bekommen die sich da in meinem Kopf festsetzen soll.
...Kopfschütteln über all diese fetten Regelbücher die ihre 3 Kernregeln in 400 Seiten Bla verpacken.
Die Verlage haben nur noch nicht verstanden, dass besagte Ü40er sich mit jedem Jahr schwerer tun, die typische 8pt-Schriftgröße (gerne noch auf farbigem Untergrund) deutscher Regelbücher zu entziffern... ;D
Goremound Schwarz oder auf dunkelgrau, sehr schön aber die Hölle zum Lesen.
Deine Linse ist trübe. Liegt am Alter. Aber mach Dir nichts draus. In dem Buch steht eh viel Schrott.da brauchte ich noch keine Lesebrille
By the way... wie wäre es mit LAABER ?!
Literarisch Alternativ Autonome Basisgruppe Engagierter Rollenspieler...