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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 09:37

Titel: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 09:37
Ich mache mal was, was wir "früher" immer gemacht haben, nämlich: einen neuen Spielstil entdecken! Späßchen. Aber rund um mich entwickelt sich wirklich was, was ich jetzt erst so genau zu fassen kriege. Und es ist vielleicht für andere nicht uninteressant. Also, es ist nämlich so, dass ich und mein ganzer Freundeskreis näher an der 40 sind als an der 30. Manche schauen sich die 40 sogar schon von der anderen Seite an! Mehrere von uns haben auch Kinder. Und Berufe. Und zwar fast ausschließlich so halbselbständige Kreativbrufe, wo man mal hier und mal da und nächste Woche dorthin. Und jetzt spielen wir halt anders Rollenspiel als früher, und eine zeitlang war es blöd und es gab auch Streit und jetzt läuft es sehr gut. Jeder Spielstil braucht einen klangvollen Namen, also nenne ich ihn: Rollenspiel ab 40 (fast), kurz: RA4f.

Was ist da so besonders? Not only system matters: Lebensumstände mattern! What we play is formed by who we are. Directly the Spielinhalte sind geprägt durch how little time we have. And the rules und alles andere auch!

Spielabende müssen entweder weit im Vorhinein abgestimmt werden (in der Gruppe und mit der Familie) oder ergeben sich ziemlich spontan. In einem Fall schaffen wir es relativ regelmäßig alle zwei Wochen, aber das ist eine große Gruppe, wo dann selten alle mitspielen.

Wenn wir uns treffen, halten wir nicht so lange durch. Vor acht geht es wegen Geldverdienen und Kind-aus-der-Kita-abholen kaum. Und ab 11 will man ja schon wieder schlafen! Ehrlich gesagt haben wir abzüglich Geplänkel zu Beginn und Absacken am Schluss nur so zwei Stunden, in denen wir konzentriert und mit Elan spielen können.

Unsere Spiele müssen also minimale Vorbereitungszeit haben, einheitliche, transparente Regeln, die nicht zum Nachschlagen zwingen, sie müssen dazu anleiten, schnell was geschehen zu lassen. Und ja, da sollen bitte die Regeln mithelfen, denn wenn man schon müde ist, ist es angenehm, wenn man nur würfeln muss, damit man Anregungen bekommt, was bitte als Nächstes passiert.

Unsere Spielwelten müssen unsere Nostalgie befriedigen, aber auch eine solche Bandbreite an Themen zulassen, dass wir ohne Sorge um "Stimmigkeit" und "Spielweltkohärenz" Ideen raushauen können. Wir wählen oft Old-School-Fantasy-Settings, weil man da einerseits alles kennt, aber auch Platz für viele Seltsamkeiten ist (altes Aventurien, D&D-Welten, die reale Welt) oder aber sehr klar umgrenzte, generische Genres, in denen die Motive auch superklar sind, und mit denen man deshalb super improvisieren kann.

Improvisieren können und wollen wir nämlich. Wir beherrschen alle Rollenspiel seit Jahren, zum Teil Jahrzehnten und haben vieles einfach drauf. Ich kann als SL zum Spieler sagen: Dein Charakter kann halt zaubern, was ein DSA-Waldelf so zaubern kann, und der erfüllt das dann punktgenau, auch ohne ausführliche Magieregeln. Über viele Ideal-Standard-Abenteuerelemente wird so in ironischer Form hinweggehandwedelt ("Er ist ein Auftraggeber und bietet euch X Dukaten und ein Dingsbums. Sagt ihr ja?" - "Ja!". Überhaupt begegnen wir vielen Spielinhalten mit liebevoller [!] Ironie. )

Die Abenteuerformen sind entweder "deutlich sichtbare Schienen, auf denen man im Zug saufen und Krawall machen darf" oder "hier ist ein Ort mit drei Parteien, die schon Zoff haben, und jetzt kommt ihr dazu" oder "hier sind X Personen, ihr seid mittendrin, und wenn wir würfeln, passiert irgendwas an den Beziehungen, bis alle tot, irre oder verheiratet sind".

Das Verhältnis zu den Charakteren ist oft "von oben drauf". Wir versenken uns nur punktuell, dann aber recht schön, mit Charaktersprech. Nach solchen kurzen Episoden heißt es aber meist wieder "Der geht dann mal ..." "Ich bin ja so´ne Hexe, die auch mal ...".

Zwischen den Sitzungen gibt es meinem Eindruck nach bei einigen Beteiligten recht viel Barbiespiel (Regeln lesen, aber eher mit Blick auf: was könnte ich mal Cooles machen, Abenteuer und Settingbände, aber auch eher so zur Anregung für die eigene Improvisation, Podcasts und Internet als Ersatzbefriedigung.) Eine Minderheit beschäftigt sich wirklich zwischen den Playdates gar nicht mit Rollenspiel.

Denn die Kehrseite der Medallie ist, dass alle in der wachen, mühsam erkämpften Zeit halt auch was machen wollen. Ich bin jetzt zwei Stunden wach und hier und in einer Fantasywelt, jetzt soll es bitte rummsen. Und ich mache auch selber was dafür. Und ich will das auch dürfen, da soll kein SL und keine Regeltext im Weg stehen.

Unsere Erwartungen an einen Spielabend sind oft betont niedrig (ungestört Zeit verbringen, würfeln, nicht langweilig sein, Nostalgie, gutes Essen ein Bonus), aber gerade darum erlebe zumindest ich oft einen "Flow" wie ich den früher kaum kannte. Wenn man möchte, kann man das auch ganz direkt psychologisch erklären: sichere Vorbereitung, begrenztes Material, Vertrautheit mit den Methoden bei gleichzeitiger Abwesenheit von starrer Regulierung und Ergebnisoffenheit+Aufforderung zur Improvisation=Flowerlebnis. Für die kurze Zeit, die wir heute haben, bin ich als Spieler und Spielleiter sehr oft "drin", engagiert, mit Ideen, mit Film im Kopf, mit Spontanität und Kreativität. Es gibt kaum Tavernenspiel oder Bauerngaming, und wenn doch, dann als stark ausgestaltete Szene, die eben wieder die Bedingungen unserer Spielabende erfüllt.

So schwere theoretische Geschütze braucht man aber vielleicht gar nicht. Es ist ja nach allem bisher gesagten irgendwie offensichtlich. 

Spiele, die bei uns beliebt waren: DSA (mit anderen Regeln, Aventurien "so wie früher"), Numenera, Dungeon Crawl Classics (mit viel Handwedelei, die Welt, wie sie die Aufmachung vermittelt, ist wichtiger), Der Eine Ring, Dragon Age, Ars Magica, Dungeon World, Fiasco, Dungeonslayers, diverse stark fokussierte "story now!"-Indies.
Eine Minderheit fand jeweils  13th Age, D&D4, Splittermond und Warhammer 3 gut. Diese Spiele konnten sich nicht durchsetzen (obwohl für überwiegend gut befunden).

Gefragt sind also regelleichte, regekohärente Spiele mit starken, vielfältigen, aber doch vertrauten Welten, die ironische Distanz, Improvisation und unterschiedliche Spielanteile ermöglichen (also story-noweskes Drama bis hin zu Stimmungsspiel), weil man sich ohen Regelballast und viel Weltanlesen bewegen kann. Eine starke Nische sind superfokussierte Indies. Ich vermute, dass die nicht stärker sind, weil da oft der Nostalgie- und Welterlebnisfaktor zu kurz kommt.

Spiele mit viel Material (Warhammer 3, tendenziell D&D4), viel kleinteiligen Regeln (neuere D&Ds, Splittermond) fallen eher durch, obwohl andere Bedingungen für ein "gutes " Spiel bei uns erfüllt sind.

Steile These Nr.1: Wir bilden damit ziemlich genau den Mainstream der "alten, informierten Rollenspieler" ab. Bei uns beliebte Systeme sind die Hype-Spiele der letzten Jahre. OSR ist ein bisschen unterrepräsentiert, aber das ist eher eine Prägungssache, glaube ich (wir waren früher eben DSA und nicht D&D).

Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.

Steile These Nr.3: Ziemlich viele Rollenspielentwicklungen der letzten ca. 10 Jahre lassen sich soziologisch besser erklären als durch irgendwelche spieltheoretischen Überlegungen.

Steile These Nr.4: GNS ist nur die Abkürzung für "Wir sind alte Säcke und haben nicht mehr so viel Zeit für den Scheiß." Ron Edwards ist glaube ich zehn Jahre+ älter als ich, der hat das alles bloß früher erlebt. Der sozialpsychologische Blick auf die Rahmenbedingungen des Spiels ist aber einfacher zu verstehen als das ganze Sondervokabular der Forge. Nicht, dass das noch irendjemanden interessieren würde. Aber ich gehe ja auch schon auf die 40 zu.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Blechpirat am 19.07.2016 | 09:50
Ja.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: CK am 19.07.2016 | 09:57
Deswegen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: wild dice am 19.07.2016 | 10:01
Absolut!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Jiyu am 19.07.2016 | 10:06
Erlebe ich (knapp jenseits der 40) ganz ähnlich, insbesondere seit ich auch mal wieder selber leite. Als SL ist mir der Unterschied ganz besonders extrem aufgefallen, vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass der letzte SL-Job 15 Jahre her ist... also Direktvergleich 25jähriges Ich vs. 40jähriges Ich  >;D
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Luxferre am 19.07.2016 | 10:06
Ich seriously become erst 38 und have not Kinder. Ich kannix therefore sagen tun.
Aber: was Du sagst, es klingt sehr gut und so.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Czechbot am 19.07.2016 | 10:08
Aber vollkommen
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 10:09
Das scheint mir alles ziemlich richtig zu sein, ich finde mich da jedenfalls wieder!

So ganz persönlich muss ich sagen, dass es mich neben der praktischen Freude am RA4f-Spiel außerhalb der Sessions auch immer noch zu den dicken Regelwälzern hinzieht - ich lese dann so was wie Splittermond oder RuneQuest6 und denke mir: "Das mit den Spezialmanövern und den Ticks und den 500 Zaubern da, das will ich auch!", obwohl ich schon weiß, dass es mir im Spiel selbst eigentlich wenig bringt und - wichtiger noch - ich die nötige Konzentration, um das alles zu verwalten, gar nicht aufbringen kann. Da steckt auch so eine Art Nostalgie hinter, die nichts mit dem Setting (altes DSA und so) zu tun hat und mehr mit der Erinnerung daran, sich ganz in so ein Regelkonstrukt zu vertiefen und da immer neue Möglichkeiten zu entdecken. Tatsächlich ist das für mich aber eher eine Lektüre- als eine Spielpraxis-Sache. Denn ich stelle bei Runden wie unserem gestrigen Lemuria-DSA-Treffen fest: So funktioniert es. Es ist einfach toll, wenn man um 22.45 noch einen Kampf anfangen kann mit der Prämisse, dass man dann sich dann so um 23 Uhr langsam auf den Weg nach Hause macht.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 10:15
Freue mich über die altesbedingt knappe Zustimmung! Und jetzt zurück an die Arbeit bzw. den Herd!

Rumpel, das liebevolle Schmökern in dicken Wälzern kenne ich natürlich auch. Ich schließe auch gar nicht aus, dass solche schweren Geschütze noch mal zum Einsatz kommen. Spätestens nach der Verrentung, wenn die Kinder aus dem Haus sind! Nein, da müsste wohl ein Wochenende her. Wobei ich mir auch grad nicht sicher bin, ob ich dann nicht lieber ein Wochenende lang was Flottes spielen würde? Hm. Vielleicht bleiben die vielen prallen Tabellen auf absehbare Zeit so pornomäßige Ersatzbefriedigung ...
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 10:16
Vielleicht bleiben die vielen prallen Tabellen auf absehbare Zeit so pornomäßige Ersatbefriedigung ...

Da kann ich auch gut mit leben. Solange mich keiner davon abhält, Geld dafür auszugeben!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 10:19
Das ist ja sowieso das Wichtigste! Wo sollen wir sonst hin mit der durch Nicht-Rollenspielen erwirtschafteten Kohle?
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Viral am 19.07.2016 | 10:20
kann ich bestätigen. Ich leite Systeme die ich schon seit 15 Jahren leite, nur hab ich alle zusätzlichen und optionalen Regeln rausgenommen.

z. B. Ad&d 2 ohne optionale Regeln nur mit dem Satz an Grundregeln.

Ansonsten guck ich mir meinst nur Systeme deren Regelteil auf wenigen Seiten beschränkt ist. z. B. Symbaroum, Shadow of the Demon Lord

D&D 3.x und 4, Cypher System, Fate und Konsorten haben mich nicht überzeugt .... zu kompliziert, zuviel Crunch oder schlicht aufwendig sich einzulesen. Oder noch schlimmer zu aufwändig für die Spieler.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Infernal Teddy am 19.07.2016 | 10:48
Pffffffffft
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 10:51
Zu schnell die Treppe raufgegangen? Kenne ich!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: bobibob bobsen am 19.07.2016 | 10:58
Ich gehe ja voll auf die 50 zu und kann bestätigen das Schlaf an Bedeutung gewinnt. Auch spiele ich eher regelleichte Systeme wie z.b. Numenera, dogs etc.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: D. Athair am 19.07.2016 | 11:03
Spiele, die bei uns beliebt waren: DSA (mit anderen Regeln, Aventurien "so wie früher"), Numenera, Dungeon Crawl Classics (mit viel Handwedelei, die Welt, wie sie die Aufmachung vermittelt, ist wichtiger), Der Eine Ring, Dragon Age, Ars Magica, Dungeon World, Fiasco, Dungeonslayers, diverse stark fokussierte "story now!"-Indies.
Eine Minderheit fand jeweils  13th Age, D&D4, Splittermond und Warhammer 3 gut. Diese Spiele konnten sich nicht durchsetzen (obwohl für überwiegend gut befunden).

Gefragt sind also regelleichte, regekohärente Spiele mit starken, vielfältigen, aber doch vertrauten Welten, die ironische Distanz, Improvisation und unterschiedliche Spielanteile ermöglichen (also story-noweskes Drama bis hin zu Stimmungsspiel), weil man sich ohen Regelballast und viel Weltanlesen bewegen kann. Eine starke Nische sind superfokussierte Indies. Ich vermute, dass die nicht stärker sind, weil da oft der Nostalgie- und Welterlebnisfaktor zu kurz kommt.

Spiele mit viel Material (Warhammer 3, tendenziell D&D4), viel kleinteiligen Regeln (neuere D&Ds, Splittermond) fallen eher durch, obwohl andere Bedingungen für ein "gutes " Spiel bei uns erfüllt sind.

Steile These Nr.1: Wir bilden damit ziemlich genau den Mainstream der "alten, informierten Rollenspieler" ab. Bei uns beliebte Systeme sind die Hype-Spiele der letzten Jahre. OSR ist ein bisschen unterrepräsentiert, aber das ist eher eine Prägungssache, glaube ich (wir waren früher eben DSA und nicht D&D).

Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.

Ja, ich glaube, dass die Lebensumstände eine große Rolle spielen. Ich bezweifle, dass man dafür um die 40 sein muss.
Einiges was du beschreibst, sehe ich bei mir selbst und im Freundeskreis (um die 30). Und: Ich beobachte das zum Teil auch im weiteren Bekanntenkreis der Twens. Anders gesagt: Was du beschreibst, halte ich für eine Entwicklung, die tendenziell die ganze Gesellschaft betrifft. Nur halt unterschiedlich stark.

Was die Regelwerke angeht, würde ich behaupten, dass Regeln nicht unbedingt kohärent sein müssen, sondern dass die einzelnen Regelbereiche für sich abgeschlossen und gut überschaubar sein müssen - ohne viele Spezial- und Sonderregeln. Oder: Wenn Spezial- und Sonderregeln wichtig sind, dann müssen die in ihrer Systematik einigermaßen einheitlich sein und leicht referenziert werden können (Tabellen oder Karten). Das ist mein Eindruck, wenn ich schaue, was Indies, OSR und freiform-lastige Spiele verbindet.

Stichwort OSR-Spiele: Meine Vermutung ist, dass Entwicklungen da regelseitig noch nicht ausgereift genug sind. Beyond the Wall, LotFP, Crypts & Things oder auch Sachen wie DCC RPG und Blood & Treasure sind nicht so voraussetzungsfrei wie sie sein könnten. Die Einstiegshürden sind mMn höher als sie sein müssten. Auch designmäßig sind sie noch nicht so weit, wie sie sein könnten (sieht man u.a. an den vielen Fragen zu BtW im entsprechenden Forenbereich hier). Mit am weitesten ist da mMn The Cthulhu Hack (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,97257.msg134393727.html#msg134393727). Ich denke da wird sich auch noch was tun.

Den Thesen kann ich insgesamt zustimmen.


Trotz allem stehen dagegen:
Pathfinder, Splittermond, vermutlich auch DSA 5, Shadowrun, u.U. Mythras und FFG Star Wars (wobei das auch ein Trugschluss sein kann).
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Blechpirat am 19.07.2016 | 11:10
Ja, ich glaube, dass die Lebensumstände eine große Rolle spielen. Ich bezweifle, dass man dafür um die 40 sein muss.

Hm. Ich habe zu Zeiten meines zweiten Staatsexamens - definitiv eine der stressigsten Zeiten meines Lebens - durchaus noch Regelschwergewichte studiert. Als Splittermond raus kam, war ich arbeitslos und konnte trotzdem nicht die Konzentration dafür aufbringen. Ich halte das Alter deshalb doch für relevant - sei es, dass man nach der Uni auf Multitasking getaktet wird, oder weil man im Alter (vielleicht auch aufgrund der geänderten Umwelt) kürzere Aufwands-Belohnungs-Zyklen haben will.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Antariuk am 19.07.2016 | 11:10
Aus einer Beobachterposition kann ich bestätigen, dass es RA4f in den oben genannten Ausprägungen im Grunde auch schon als RA3f gibt. Ich selber bin ja erst 2008 ins Hobby gekommen, aber der harte Kern rund um meinen ersten Spielleiter hat mich damals adoptiert und die waren alle so Veteranen die "früher" schon dabei waren (da wir alle so Mitte 30 sind, waren die damals natürlich noch recht jung). Irgendwie ging es dann Schlag auf Schlag los mit Umziehen, Familiengründung und komischen Berufszeiten und dann entstand sehr schnell die Dynamik, dass wir bei einem zustande gekommenen Treffen entweder Sachen von früher als "light" Variante gespielt haben (für mich halt alles neu) oder kurze, knackige Systeme und Oneshot-Portionen.

Fand ich eine sehr gute Art zu spielen :d

EDIT: Contains Diseases ist ein doofer Ninja.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 11:25
Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.

Dazu fällt mir gerade auf: Mit der Art zu spielen, die du beschreibst, sind wir eigentlich kein richtiger Markt. An Regelbüchern kann man uns maximal schlanke Grundregelwerke verkaufen - auf gar keinen Fall Erweiterungsbände. Settingsmaterial brauchen wir nicht so richtig, denn der Schrank ist ja schon voll mit allerlei altem Kram, von dem wir ein grobes gemeinsames Bild haben und den wir mit allen möglichen Systemen bespielen können, wie wir wollen. Da wird dann halt irgendein altes DSA-Götter-Buch, welche Edition ist doch egal, aus dem Regal gezogen, wenn man ein paar Inspirationen für die Ausgestaltung von Phex-Wundern braucht. Abenteuerbände sind eigentlich auch nicht nötig - wir kennen die Beats und schnappen uns bei Bedarf eine beliebige Dungeonkarte und ein paar Monsterwerte.

Wobei man uns schon mit ein paar Sachen am Markt abholen kann - DCC macht es da sicher richtig mit seinen kleinen, verrückten Modulen, die keine große Settingeinarbeitung erfordern. Und Numenera kriegt es erstaunlich gut hin, mir dicke Setting-Wälzer zu verkaufen, die ich dann auch tatsächlich beim RA4f-Spiel verwende, weil da eben alles so schön als wilde Inspirationsmix daherkommt, aus dem man sich bedienen kann, indem man das Ganze überfliegt und die Bilder anschaut. Und FantasyAge macht es sicher auch ganz gut mit seinen 3-Seiten-Mini-PDF-Modulen.

Aber eigentlich sind das schon alles Sachen, die "wir" zum Spielen gar nicht brauchen, und verkaufen kann man Leuten wie mir genauso gut (wenn nicht gar besser) Sachen wie Splittermond oder Myranor - große Setting- und Regelkomplexe, die meine Nostalgie für High-Maintenance-Rollenspiel ansprechen.

Kurz: Wenn RA4f-SpielerInnen für's Spiel kaufen, müssen sie eigentlich fast nichts kaufen, und was sie kaufen, ist wahrscheinlich bunt zusammengewürfelt - hier ein Monsterkompendium, da ein Abenteuer, dort ein Indie-Regelwerk. Markenbindung und stetige Verkäufe sind da übers Spiel nicht zu erzeugen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.07.2016 | 11:27
Pah, alles Unsinn! ;D Kommt schon, einer musste es tun.

Zitat
Steile These Nr.1: Wir bilden damit ziemlich genau den Mainstream der "alten, informierten Rollenspieler" ab.

Hahaha ja so wie Berlin-Mitte ungefähr den Mainstrem der "kulturell interessierten Bundesbürger" abbildet, oder so. Die Hipster halten sich für den Mainstream, das ist süß. Der Mainstream spielt einstweilen weiter DSA oder Shadowrun oder Cthulhu und geht als "informiert" durch, wenn er schon mal was von Fiasko gehört hat.

Zitat
Steile These Nr.2: Rollenspiele, die sich in Zukunft verkaufen sollen, müssten so sein, dass sie uns gefallen. Wir sind die Zahlungskräftigen und die Meinungsstarken. Hinzu kommt, dass Spiele, die uns gefallen, oft auch gute Einsteigerspiele sind.

Und dann kauft ihr das GRW und sonst braucht ihr eigentlich nichts. Ihr seid leider kommerziell nicht so interessant wie die Sammler. Na okay, ihr seid schon eine interessante Zielgruppe, merkt man ja daran, dass so Spiele wie Dungeonworld oder DCC in bescheidenem Maße Konjunktur haben. Dungeonslayers in D läuft ja auch nicht schlecht, wobei "nicht schlecht" natürlich, in "Gewinn nach Steuern" gemessen, immer noch ein Taschengeld ist.


Zitat
Steile These Nr.3: Ziemlich viele Rollenspielentwicklungen der letzten ca. 10 Jahre lassen sich soziologisch besser erklären als durch irgendwelche spieltheoretischen Überlegungen.

Das wohl.


Zitat
Steile These Nr.4: GNS ist nur die Abkürzung für "Wir sind alte Säcke und haben nicht mehr so viel Zeit für den Scheiß." Ron Edwards ist glaube ich zehn Jahre+ älter als ich, der hat das alles bloß früher erlebt.

Nein. Ron hat erst Kinder bekommen, nachdem GNS und die ganzen Themen längst durch waren (seitdem ist er weit weniger umtriebig). Und er hatte geradezu aberwitzig viel Zeit für Rollenspiel, in der formativen Phase. GNS erklärt sich aus dem Horizont der damaligen Auffassungen über Rollenspiel, insbesondere in der amerikanischen Szene, die inzwischen im Wesentlichen überwunden scheinen, jedenfalls in "informierten" Kreisen, weshalb man das heute wohl nicht mehr so präsent hat. Die erste Generation der Forge-Spiele wie Sorcerer, Dust Devils, Burning Wheel passt auch nicht in dein Schema, das sind weit spätere Entwicklungen, die mit GNS nur noch am Rande zu tun haben (ja okay du meintest GNS eher als Platzhalter für das ganz Hippie-Gedöns, schon klar.)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 11:30

Und dann kauft ihr das GRW und sonst braucht ihr eigentlich nichts. Ihr seid leider kommerziell nicht so interessant wie die Sammler.

Ey, du sagst es vielleicht kürzer, aber ich war schneller!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 11:40
Vermi denkt, es geht mir um die Wahrheit, dabei geht es mir nur um Hipster-Fame! Na ja, du hast vermutlich recht. Aber es klang so gut!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Sir Markfest am 19.07.2016 | 11:42
Und dann kauft ihr das GRW und sonst braucht ihr eigentlich nichts. Ihr seid leider kommerziell nicht so interessant wie die Sammler. ....

Hm, ich weiss nicht .... in meinem Unfeld sind mittlerweile auch der Großteil so an der 40er Grenze und da sind ein paar ganz schöne Sammler dabei.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.07.2016 | 11:44
Ja, das mein ich ja, nicht die Berliner Hipster sind die Haupt-Zielgruppe, sondern die unironisch-nostalgischen Hamsterkäufer. ;)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 11:45
Ja, das mein ich ja, nicht die Berliner Hipster sind die Haupt-Zielgruppe, sondern die unironisch-nostalgischen Hamsterkäufer. ;)

Und die ironisch-nostalgischen Hamsterkäufer!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Antariuk am 19.07.2016 | 11:48
Hm, ich weiss nicht .... in meinem Unfeld sind mittlerweile auch der Großteil so an der 40er Grenze und da sind ein paar ganz schöne Sammler dabei.

Ich würde auch sagen... die paar Ü40er die ich kenne haben fast alle ziemlich krasse Sammlungen von Systemen, teils auch nicht grade billig weil eben ältere Sachen. Und die kaufen alles nach was es gibt, weil das halt anders ist als zu Studien- und Ausbildungsszeiten.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 19.07.2016 | 11:53
Für RA4f wurde Fate erfunden.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 12:02
Für RA4f wurde Fate erfunden.

Bin ich mir nicht so sicher. Fate ist eben doch sehr fordernd und funktioniert für mein Gefühl nicht so gut, wenn man sich zu sehr durch die Regeln durch-handwedelt. Bei unseren Runden hat Fate nie so richtig gezündet, allerdings habe ich es mit Kriegsklinge zusammen auch nie so richtig ernsthaft versucht ... wobei das Wörtchen "ernsthaft" schon der Knackpunkt ist - bei Fate habe ich das Gefühl, dass man es eben ernsthaft versuchen muss. Mit DCC oder Numenera oder Lemuria oder so kann man auch ziemlich gut rumwürfeln, ohne die Mechanik und Punkteökonomie, die dahinter steckt, groß zu durchschauen. Eventuell schießt man sich als Spieler ein bisschen in die Bredouille, aber das schadet nicht, wenn die ganze Runde gewillt ist, auch katastrophale Entwicklungen in eine schöne Richtung weiterzuspinnen. Bei Fate ist mein Eindruck, dass die Regeln den ganzen Spielablauf ins Stocken bringen, wenn man sie nicht richtig beherrscht.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 19.07.2016 | 12:19
Ein wenig lesen und lernen muss man bei Fate auf jeden Fall. Aber das ist nichts im Vergleich zu den klassischen Regelschwergewichten und wenn man diese minimale Hürde gemeistert hat, dann kann man Abenteuer in all seinen Lieblingswelten erleben, ohne sich mit komplizierten Regeln auseinander setzen zu müssen. Man muss sich kaum vorbereiten und kann wunderbar "losimprovisieren" und das vor allem dank dessen, das sie Spieler mehr Einfluss auf die Geschehnisse nehmen können.
Fate ist meine Antwort auf die Anforderungen hinter RA4f und damit eine Art zweiter Frühling für mich. ;)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 12:33
Fate ist meine Antwort auf die Anforderungen hinter RA4f und damit eine Art zweiter Frühling für mich. ;)

Das freut mich natürlich für dich; Ich glaube trotzdem, dass Fate zu dem, was wir da gestern gespielt haben, nicht so gut gepasst hätte. Ich kann's nicht genau benennen, es geht aber in die Richtung von: Fate ist ein Gerüst, in dem man sich toll frei bewegen kann und das viele schöne Anreize für's gemeinsame Ausspinnen bietet. Aber wenn das gemeinsame Ausspinnen auch so ganz gut funktioniert, dann hat man es einfacher mit einem System, aus dem man nur mal nach bedarf einen Baustein rauszieht, den man dann auch jederzeit wieder weglegen kann. Bei Fate geht das nach meiner bisherigen Erfahrung nicht so gut: Man kann nicht mal einen Fate-Punkt einsetzen und dann wieder vergessen, dass es Fate-Punkte gibt und dann vergessen aufzuschreiben, wie viele Fatepunkte man jetzt hatte, ohne, dass das Spiel darunter leidet, weil da eben eine recht ausgefuchste Ökonomie hintersteckt. Wenn bei irgendeinem Basal-System dagegen wer vergessen hat, ordentlich über seine HP buchzuführen, dann sagt man beim nächsten Mal eben: "Na ja, du warst doch irgendwie angeschlagen, glaube ich, aber nicht so schlimm, ich würde mal sagen, du bist bei 2/3."
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Tyloniakles am 19.07.2016 | 12:41
Darf man mit knapp 35 und mit ohne Nachwuchs auch in Euren Club?

Neue Signatur, danke Verminaard
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Boba Fett am 19.07.2016 | 12:43
Für RA4f wurde Fate erfunden.

Kann ich mit meinen 47 nicht bestätigen.
Einen großen Teil der oben ausgesagten Eingangsbeitrages dafür schon.

Bei uns ist es inzwischen zu diesem Zustand gekommen: Wir haben uns eine Wohlfühlrunde geschaffen, mit Leuten, wo das Zusammenspiel wirklich gut funktioniert.
Und spielen Freitag Abend alle 14 Tage Midgard 5.
Im Prinzip ist das auch der "Nostalgie und Wohlfühl - Modus" - sprich: keine Experimente
Wir hoppen nicht mehr in den Systemen und probieren nicht mehr am heißesten Scheiß herum, nur weil der gerade gehyped wird.
Jeder weiß, was er erwarten kann und das Spiel läuft ganz ähnlich ab, wie bei Kriegsklinge - neben dem Smalltalk ein sehr komprimiertes Spiel.

Zitat
Zwischen den Sitzungen gibt es meinem Eindruck nach bei einigen Beteiligten recht viel Barbiespiel (Regeln lesen, aber eher mit Blick auf: was könnte ich mal Cooles machen, Abenteuer und Settingbände, aber auch eher so zur Anregung für die eigene Improvisation, Podcasts und Internet als Ersatzbefriedigung.) Eine Minderheit beschäftigt sich wirklich zwischen den Playdates gar nicht mit Rollenspiel.

Denn die Kehrseite der Medallie ist, dass alle in der wachen, mühsam erkämpften Zeit halt auch was machen wollen. Ich bin jetzt zwei Stunden wach und hier und in einer Fantasywelt, jetzt soll es bitte rummsen.

genau das...
Auch wenn man bei uns statt 2 meistens 4 Stunden spielt (und ich dann mit 3-5 Stunden Schlaf auskommen darf, weil die Kinder am nächsten Tag natürlich Null Rücksicht kennen (was okay ist!)).
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kalimar am 19.07.2016 | 12:45
Ich habe mich über diesen Thread gefreut, wollte ich doch einen ganz ähnlichen Beitrag verfassen.

Ich bin selbst Mitte 40, habe 2 Kinder und bin nach einem berufsbedingten Umzug seit 3 Jahren ohne feste Rollenspielgruppe.

Ich habe im wesentlichen 3 Dinge festgestellt:
1) Ich lese immer noch gerne Rollenspielbücher und kaufe mir Zeug, das ich definitiv nie spielen werde.
2) Aktuelle Systeme (DSA5, Splittermond, SR5) wären mir zu komplex zum Leiten. Systeme, die ich früher beherrscht habe (Earthdawn, SR, Midgard) sind mir fremd geworden (vieles vergessen) bzw. in aktueller Version mehr oder weniger stark verändert (neu zu lernen).
3) Zeitmanagement ist ein großes Thema geworden. Wöchentliche Runden wie zu Studienzeiten sind heute nicht mehr drin. Gemeinsame Termine zu finden ist schwer - irgendwas ist immer bei irgendwem, oft auch kurzfristig.

Daher habe ich mich mittlerweile hauptsächlich aufs Brettspielen verlegt. Es macht mir ähnlich viel Spaß, erfordert weniger Vorbereitung und wenn mal einer nicht kann, ist es deutlich weniger schlimm. Ich habe ein monatliches Treffen organisiert, bei dem aus einem Pool von ca. 20 Leuten immer so 10-12 da sind. Läuft gut mittlerweile. Aber vermissen tu ich das Rollenspielen trotzdem immer noch. Vielleicht versuche ich es demnächst mal per Google Hangout o.ä.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Sethomancer am 19.07.2016 | 12:45
Ich konnte mich bis dato nicht mit Fate anfreunden. Wahrscheinlich fehlt mir dazu die (positive) Erfahrung mit Fate, aber schon das Grundkonzept reizt mich nicht wirklich. Dabei bin ich eigentlich anspruchslos und spiele (fast) alles was ein lieber Mensch für mich leiten will. "System Matters" zählt für mich nur als SL (da muss ich mich wohlfühlen) nicht als Spieler. Ich sammel übrigens auch meine favorisierten Syteme (bzw. System) und sehe  langsam der großen Vier ins Gesicht.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Boba Fett am 19.07.2016 | 12:47
Zeitmanagement ist ein großes Thema geworden.

Ich glaube, dieser Satz ist die Kernaussage, aus der das meiste resultiert und zwar bei Gruppenzusammensetzung, Terminfindung, Systemwahl, Settingwahl und Wahl der Spielinhalte und der Spielweise.

Der Rest ist ein verändertes Bewerten in "Kosten/Nutzen-Analyse" und der Hang zur Nostalgie.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Sir Markfest am 19.07.2016 | 12:56
Für RA4f wurde Fate erfunden.

Auch ich kann das nicht bestätigen. Wie schon andere gesagt, diese Gruppe wurde nun mal mit den klassischen RPGs sozialisiert, und das "keine Experimente" triffts da wohl sehr gut.
Ich hab ja auch schon Fate & Co mit den Ü40ern ausprobiert, aber der Tenor war nahezu immer "ist nicht so meins".
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Chruschtschow am 19.07.2016 | 13:48
Mit der grundlegenden Problematik kann ich mich auch gut identifizieren. Wenn wir die Kinder fix ins Bett bekommen, dann schaffen wir eine 3-Stunden-Sitzung vielleicht knapp ein Mal im Monat. Sonst wird das aus Mangel an Spielern oder wegen noch wacher Kinder ein kürzerer One-Shot oder nur gemütliches Beisammensitzen.

Mein System der Wahl ist dabei übrigens auch Fate und ein eher tiefenentspannter Umgang mit Fatepunkten hat sich bisher nicht als Problem gezeigt. Zum Teil sind das in der Gruppe aber auch Leute, die recht zeitig von mir mit Fate infiziert wurden. ;)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 19.07.2016 | 13:53
Es gibt eben solche und solche ü40er...

Noch etwas, auf das wir uns erstmal einlassen mussten: Wir spielen meistens elektronisch, jeder von sich zuhause. Und das eine zuhause liegt auf einer Insel im Mittelmeer. Wir schaffen auch nicht mehr als 3 Stunden, aber wir haben zumindest keine Anreise und ich kann nach dem Vorlesen in der Regel sofort ins Arbeitszimmer springen und loslegen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Chruschtschow am 19.07.2016 | 13:54
Der Spielmodus steht immer noch weit oben auf meiner To-Do-Liste ...
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Der Nârr am 19.07.2016 | 14:03
Für RA4f wurde Savage Worlds erfunden.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.07.2016 | 14:07
Noch mal eine kurze Antwort zu Vermi: Die steilen Thesen zum GNS, ja, okay, die lasse ich gerne fallen. Klickbait  :). Angemessener ist wahrscheinlich so was wie: "Viele Ansätze von Rollenspieltheorie befassen sich mit der Entwicklung von Rollenspielen aus sich selbst heraus, und wahrscheinlich spielt das soziale Drumrum aber auch eine Rolle beim Triggern gewisser Entwicklungen von allen, die denkbar wären." Das sind ja aber auch, wie schon geschrieben, die unwichtigsten Gedanken.

Den Rest erhalte ich aber schon so aufrecht. Dass die von mir beschriebene "Spielkultur" sich mit dem Sammeln und Geld ausgeben -- wo die Kohle herkommt, klar --  gar nicht beißt, zeigen ja schon einige Beiträge hier im Thread. Reine Sammler, die wirklich unbesehen alles kaufen und ins Regal stellen, gibt es vielleicht in einer Nische bei DSA und manchen D&D-Ablegern. Ich bin aber ziemlich überzeugt davon, dass die meisten Leute doch noch irgendwie spielen wollen. Und da greifen halt all die Mechanismen, die ich beschrieben habe.

Was macht man als schlauer Rollenspielanbieter? Man konzipiert Spiele, die einen ganz schlanken Teil mit einheitlich strukturierten Regeln haben und bappt hinten einen wahnsinnig umfangreichen Settingteil dran, der unglaublich schick und teuer aufgemacht ist: Numenera. Oder: streamlined das älteste Rollenspiel der Welt und klatscht es in einem sündhaft teuren Hardcoverband mit Illustrationen voll, die das Gefühl von damals besser verkörpern, als alles von damals: DCC. Flankiert wird das ganze von ganz und gar als Spielmaterial ausgelegten Kurzabenteuern, die auch wieder superschick aufgemacht sind. Vielleicht verschenkt man die sogar (13th Age). Die wichtigen Regelteile gibt´s natürlich eh gratis als PDF (so ziemlich jedes moderne Rollenspiel).

Die Regeln sind gerade so komplex und bieten gerade so viel Optionen, dass vernünftiges Barbiespiel möglich wird. Die Optionen sind aber auf jeden Fall so gebalanced, dass auch Spieler ganz ohne Zeit keine großen Nachteile zu befürchten haben.

Und warum ist das so? Weil das die alten Hipster aus dem Internet kaufen. Und die brauchen´s so, wie ich es eingangs beschrieben habe.  Die haben das Geld, die hängen im Netz rum, die halten ihre Kindheit lebendig. Neue Rollenspieler werden doch nicht auf dem Schulhof von irgendwelchen Gleichaltrigen angeworben.Und neue Rollenspieler bringen auch nicht das Geld an. Und selbst wenn der Erstkontakt im Jugendzentrum, in der Schule, bei den Eltern usw. stattfindet: wenn du als Jugendlicher angefixt bist, gehst du doch ins Netz. Und da findest du doch nicht nur DSA und Vampire.

Die Spiele, die ich im Eingangsposting aufgezählt habe, sind doch kein Hipster-Spezialwissen. Die kannst du auf jeder größeren Con spielen, die werden auf deutsch rausgebracht, die werden bei Orkenspalter-tv beworben, die findest du im Internet. Ich glaube einfach nicht an dieses Tal der Ahnungslosen, wo Leute den ganzen Tag treudoof nach Regeln DSA5 spielen, weil die das im Jugendzentrum so beigebracht gekriegt haben. So läuft das doch heute wirklich nicht mehr. Also, dieses "Hipster-Verallgemeinerung"-Ding, das glaube ich nicht. 

Weiter: Ich sprach ja im Eingangsposting von "neuen, zukünftigen Rollenspielen, die Erfolg haben sollen". Erfolg haben kann nicht heißen, dass ich mich an DSA orientiere. DSA lebt nach wie vor von den 250 000 Boxen, die Schmidt Spiele in einer anderen Ära mit Fernsehwerbung verkauft hat. 5% der Käufer von damals sind noch übrig und halten die Marke am Leben. Ich bin götterfroh, dass Ulisses den Job macht, für meine private Nostalgieecke. Und sie machen ihn gut. Gerade in den letzten Jahren entstehen da wirklich wieder tolle Sachen. Aber wie viele feste Mitarbeiter haben die noch mal? Wieviel bezahlen die nochmal für eine Übersetzung? Wieviel Geld kriegen da die freien Autoren? Wie ist doch gleich der Jahresumsatz?

Vampire? Gibt´s das eigentlich gerade auf Deutsch? Hm.

Nee, unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten wilst du dich an der halben Million orientieren, die Numenera eingesammelt hat. Oder an DCC. Dungeonslayers mag nicht so viel abwerfen, aber wenn du es semiprofessionell machst, für den Spaß und den Fame, tja, da ist das auch ein besseres Modell als "Ich werd DSA-Autor".

Wenn ich heute ein Rollenspiel machen will, dann sammel ich mir ein Team von Kreativen und guten Gestaltern, setze ein Crowdfunding auf, bewerbe das mit Filmchen und einer lebendigen Community. Und wenn das laufen soll, tja, dann brauche ich die Generation Ü35, und die Spiele müssen ungefähr so aussehen, wie ich das beschrieben habe. Nimm meinetwegen sogar Degenesis, ein Spiel, das ja nun wirklich der Hipness und des Indietums völlig unverdächtig ist. Was haben die gemacht? Genau. Siehe oben.

Oder?
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: CK am 19.07.2016 | 14:08
Dungeonslayers in D läuft ja auch nicht schlecht, wobei "nicht schlecht" natürlich, in "Gewinn nach Steuern" gemessen, immer noch ein Taschengeld ist.
Genau genommen läuft es unverändert sogar äußerst gut, aber rein vom monitären Gesichtspunkt aus, müsste man eher die ganze Branche in die Tonne treten ;)

Aber - @topic - genau jener Zeitmangel war es, der 2008 mich sich hinsetzen liess, um eine simple RegelEngine zu entwickeln, bei der ich nicht Stunden der Vorbereitung brauche und deren Regeln in der Praxis alles beschleunigen, um eben mehr Spielzeit im Endeffekt rauszuholen (ich spiele seit Anfang der 90er [früher noch öfter] 1x/Woche mindestens - nach wie vor).
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Dammi am 19.07.2016 | 14:39
Aber - @topic - genau jener Zeitmangel war es, der 2008 mich sich hinsetzen liess, um eine simple RegelEngine zu entwickeln, bei der ich nicht Stunden der Vorbereitung brauche und deren Regeln in der Praxis alles beschleunigen, um eben mehr Spielzeit im Endeffekt rauszuholen ....

Dem kann ich mich anschließen. Earthdawn: The Age of Legend (http://www.earthdawn.com) ist ebenfalls aus diesen Gründen entstanden.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 14:45
Wenn ich heute ein Rollenspiel machen will, dann sammel ich mir ein Team von Kreativen und guten Gestaltern, setze ein Crowdfunding auf, bewerbe das mit Filmchen und einer lebendigen Community. Und wenn das laufen soll, tja, dann brauche ich die Generation Ü35, und die Spiele müssen ungefähr so aussehen, wie ich das beschrieben habe. Nimm meinetwegen sogar Degenesis, ein Spiel, das ja nun wirklich der Hipness und des Indietums völlig unverdächtig ist. Was haben die gemacht? Genau. Siehe oben.

Oder?

Hm. 7th Sea 2nd und Numenera geben dir recht - Verbinde einfache, Indie-angehauchte Regeln, die gleichzeitig irgendwie an was "Klassisches" erinnern mit Artbook-Qualitäten (die ich auch dem ästhethisch ja auf seine Art schon sehr durchgestylten DCC bescheinigen würde) und einem Setting, das wahlweise Nostalgie, Weirdness oder ein bisschen Selbstironie (gerne auch alles drei) bedient, mach ein Crowdfunding, das einerseits professionell daherkommt, andererseits mit Ältere-Rollenspieler-Wie-du-und-ich-Machern wirbt, und dann wird das schon ... (oder halt auch nicht, wie die wahrscheinlich Dutzenden erfolglosen Gegenbeispiele zeigen, von denen wir nichts wissen).

Frage ist aber: Braucht man so was für den von dir aus der Taufe gehobenen Spielstil? Oder reichen dafür nicht eines der vielen kleinen Regelwerke die rumliegen, und irgendwelche Settingschnipsel? Ich verstehe schon, dass du mit der Teilfrage auf: "Was kaufen solche Rollenspieler? Was kann man ihnen schmackhaft machen?" abzielst, aber ich bin mir gar nicht so sicher, wie viel das damit zu tun hat, was sie dann wirklich spielen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 19.07.2016 | 14:46
Dem kann ich mich anschließen. Earthdawn: The Age of Legend (http://www.earthdawn.com) ist ebenfalls aus diesen Gründen entstanden.

Da wird immer auf den Zeitmangel geschimpft, dabei haben wir ihm so viel zu verdanken!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.07.2016 | 14:57
@ Kriegsklinge: Die Wahrheit liegt natürlich wie immer irgendwo in der Mitte. Ich frequentiere ja nur eine größere Con und das ist die NordCon, da kannst du das "Tal der Ahnungslosen" Jahr für Jahr live und in Farbe bestaunen. ;) Grundsätzlich würde ich auch gerne annehmen, dass der durchschnittliche Ü40-Rollenspieler informiert und überlegt an die Sache herangeht, vielleicht tut er das auch, mehr oder weniger. Auf der anderen Seite würde ich aber auch nicht zu viel Meta, zu viel ironische Brechung etc. unterstellen. Dass DCC & Co. ein (relativ) erfolgreiches Modell sind, bleibt ja unbenommen, und dass das auch demographische Gründe hat, auch.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Blizzard am 19.07.2016 | 15:38
Ich bin selbst Mitte 40, habe 2 Kinder und bin nach einem berufsbedingten Umzug seit 3 Jahren ohne feste Rollenspielgruppe.

Ich habe im wesentlichen 3 Dinge festgestellt:
1) Ich lese immer noch gerne Rollenspielbücher und kaufe mir Zeug, das ich definitiv nie spielen werde.
2) Aktuelle Systeme (DSA5, Splittermond, SR5) wären mir zu komplex zum Leiten. Systeme, die ich früher beherrscht habe (Earthdawn, SR, Midgard) sind mir fremd geworden (vieles vergessen) bzw. in aktueller Version mehr oder weniger stark verändert (neu zu lernen).
3) Zeitmanagement ist ein großes Thema geworden. Wöchentliche Runden wie zu Studienzeiten sind heute nicht mehr drin. Gemeinsame Termine zu finden ist schwer - irgendwas ist immer bei irgendwem, oft auch kurzfristig.

Das geht mir fast genau so-nur, dass ich noch keine 40 bin und noch keine Kinder habe. Und bei mir sind es 5 Jahre ohne feste Gruppe-aber sonst?keine großen Unterschiede.

Wo ich den Anfangspost gelesen habe, habe ich erst gedacht: Irgendwie hat er ja Recht. Ich muss aber sagen, dass ich gewisse Aspekte, die da auftauchen, nicht spezifisch der Rollenspielgeneration 40+ anhaften würde. Barbiespiel, dass man zwischendrin mal die ein-oder andere Sache nachschlägt und/oder sich teilweise auch gar nicht zwischen den Sitzungen mit RPG beschäftigt sind Sachen, die auch in Runden auftauchen, in denen keiner älter als 35 ist. ;) Und ich kenne Spieler 40+, die nicht so spielen und z.B. noch Spaß daran haben, neue Systeme auszuprobieren.

Die traurige Quintessenz des Ganzen ist doch, dass man mit zunehmendem Alter immer weniger Zeit hat. Für allgemeine Dinge und Hobbies, wie RPG, im Speziellen. Traurig, aber wahr. Das ist mir in den letzten 5 Jahren schmerzlich(st) bewusst geworden. Wenn man über Monate hinweg keinen gemeinsamen Spieltermin findet...Seit meinem Umzug wünsche ich mir die (Rollenspiel-)Zeit von vor meinem Umzug zurück. Und wenn ich mir vorstelle, dass ich mit 40 nur noch 3 Stunden fürs Rollenspiel habe(n werde), dann will ich keine 40 werden. :-\
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Archoangel am 19.07.2016 | 15:52
Nice. Und 90% Zustimmung.

Was ist bei uns (37-47, MW 41, Med. 42) anders? Wir spielen häufiger. In diesem Jahr hatten wir 21 Spieltermine, also knapp einen pro Woche und der geht dann so um die 10h lang. Woran das liegt? Zwei befreundete rollenspielende Pärchen und ein kinderloser Single: die Kinder spielen den Tag über miteinander, werden ins Bett gebracht und dann geht es weiter ... sind halt jetzt auch in einem Alter wo das läuft. Mann trifft sicht, isst zusammen und labert ein wenig, geht zum Spiel über (Vampire-Grundlage, vorher D&D), macht die Pause für Abendessen/Kinder-ins-Bett-jagen, spielt bis halb eins (dann schläft die halbe Gruppe schon fast), trennt sich und sieht sich zum Frühstück/Brunch nochmal um die Kinder zu holen ... an sonsten passt der erste Post aber ganz gut.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: ArneBab am 19.07.2016 | 22:08
Ich bin jetzt 34, zwei Kinder im Kindergarten und leider der einzige Rollenspieler in der Familie. Die Runden gehen 4-6 Stunden, aber leider nur noch etwa einmal im Monat. Wenn es gut läuft. Unsere Runde hat sich inzwischen auf 3 Städte verstreut. Und für den Aufbau einer neuen Runde mit ganz neuen Leuten ist (gefühlt) zu wenig Zeit: Die meisten Wochenenden sind von Familie belegt.

Der beschriebene Spielstil klingt eher nach unserem Stil in Studienzeiten, als wir unter der Woche gespielt haben statt am Wochenende.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: ArneBab am 19.07.2016 | 22:15
Die traurige Quintessenz des Ganzen ist doch, dass man mit zunehmendem Alter immer weniger Zeit hat. Für allgemeine Dinge und Hobbies, wie RPG, im Speziellen. Traurig, aber wahr. Das ist mir in den letzten 5 Jahren schmerzlich(st) bewusst geworden. Wenn man über Monate hinweg keinen gemeinsamen Spieltermin findet...Seit meinem Umzug wünsche ich mir die (Rollenspiel-)Zeit von vor meinem Umzug zurück. Und wenn ich mir vorstelle, dass ich mit 40 nur noch 3 Stunden fürs Rollenspiel habe(n werde), dann will ich keine 40 werden. :-\
Und wenn ich an den Lebe Balance Kurs in den letzten Wochen zurückdenke, dann sind wir (diejenigen unter uns, die das so machen) dumm, unsere Hobbies zu vernachlässigen. Denn eigentlich müsste man im Alter nicht weniger Zeit haben. Es gibt auch Doppelkopf-Runden, die 30 oder 40 Jahre bestehen.

Nur ist es schwierig, neue Runden aufzubauen, wenn die alte Runde noch besteht und man es nicht schafft, den Kollegen Rollenspiel nahezubringen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 20.07.2016 | 00:07
Bei mir gab es nie nur eine festen Runde. Es gab immer mal soetwas wie einen harten Kern und über die Zeit eine ganze Menge Freunde in unserem Hobby. Dann spiele ich seit 1996 noch Regelmäßig (mit einer Pause von ein paar Jahren zwischendurch).
Will sagen, dass ich mich nie sehr an einer wirklich festen Runde aufgehangen habe. Es sind oder waren zwar immer irgendwie die gleichen Menschen, aber mal in dieser und mal in jener Konstellation. Und als es zeitlich zu eng wurde, habe ich Online-Rollenspiel ausprobiert und mache nun beinahe regelmäßig beides.
Und natürlich habe ich auch schon mit meinen Jungs Rollenspiele gespeilt wie auch mit anderen Familien und deren Kindern in größeren Runden.

Zeit ist und bleibt heilig und spielen geht im Moment einfach nur Abends unter der Woche, wenn die Jungs im Bett sind und Frau und sonstiges Verpflichtungen das erlauben. Dann muss es aber auch gut und intensiv sein.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: sangeet am 20.07.2016 | 01:07
RPG wo weniger Zeit verschwendet tendiert auch dazu intensiver und spannender zu sein. Ich habe für mich erkannt das ich auf Regelschwergewichte keine Lust mehr habe. (Oder es ist gut aufbereitet wie DnD4e  /EotE z.b.)  Generell braucht man mehr Fokus wenn die Lebenszeit schwindet, man muss einfach intensiver Leben und Spielen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Antariuk am 20.07.2016 | 01:29
Ich habe für mich erkannt das ich auf Regelschwergewichte keine Lust mehr habe. (Oder es ist gut aufbereitet wie DnD4e  /EotE z.b.)

Ohne dass ich damit ein Fass aufmachen will: was an D&D4E findest du macht es zugänglicher als die Vorgänger oder Nachfolger? Das würde mich extrem interessieren. Nicht dass ich D&D4E beim Lesen der Grundregelwerke besonders byzantinisch fand, aber so wirklich leichte Kost war das für mich auch lange nicht.

An alle: wie gesagt, daraus bitte kein D&D4E vs. Irgendwas machen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Der Nârr am 20.07.2016 | 10:00
4e war vielleicht kein Regelleichtgewicht, aber es war schon deutlich einfacher im Vergleich zu 3e. Besonders schön fand ich, wie man sukzessive die Regeln erlernen konnte. Ich hatte mir auch selber Power Cards für meine Fähigkeiten gemacht und ausgedruckt und hatte auch so eine haptische Komponente. Unendlich weit den Charakter vorausplanen musste ich auch nicht (wie in 3.5). Ich sehe schon, dass 4e auch den Aufwand reduziert hat.

Ich bevorzuge auch nur noch einfache(re) Systeme. Jetzt leite ich OSR, was ja schon sehr leger ist. Da lässt sich verdammt viel improvisieren und all dieses Improvisieren von Regel-Situationen geht deswegen gut, weil ich schon 1000 andere Systeme gespielt und geleitet habe und daher in meinem Kopf ein reicher Fundus an Regel-Lösungen und wie man Dinge machen kann herum schwebt. Aber demnächst leite ich auch Savage Worlds of Solomon Kane und ich muss sagen, dass sich der Eingangsbeitrag für mich teils genau wie das Making of Savage Worlds liest. Savage Worlds ist nun ein Spiel mit sehr vielen Regeln für sehr viele Situationen, eigentlich das Gegenteil von OSR. Aber diese Regeln sind immer einfach gehandhabt und man hat ein recht überschaubares Regelwerk. Und auch wenn man ein paar Regeln mehr lernen muss, sind sie auf schnelles Spiel ausgerichtet, so dass man beim Spielen selbst weniger Zeit mit komplexen Regeln, Nachschlagen von Regeln und sonstigem verbringt, sondern dafür einfach mehr Zeit mit Spielen.

Neulich wollte ich Splittermond spielen, und ja, die Regeln waren OK, aber ich dachte die ganze Zeit einfach nur "Warum"? Warum brauche ich so viele Regeln und so ein hohes Maß an Komplexität? Also ich habe nichts dagegen, wenn andere das brauchen oder wollen, aber für mich ist das nichts mehr. (Anfang der 2000er, als DSA4 neu war, hätte ich Splittermond wahrscheinlich geliebt.)

Allerdings muss ich sagen, dass wir noch mehr so im Mitte-30-Club sind, mit Ausreißern nach unten und Ausreißern nach oben und daher auch wöchentlich bzw. zweiwöchentlich spielen (wir haben zwei zweiwöchentliche Runden mit Überschneidungen und zum Teil spielen die Leute auch noch in anderen Runden). Allerdings hat auch niemand Kinder und gerade bei den Lehreren hat man dann Einschränkungen wie z.B. dass in den Sommerferien praktisch nicht gespielt werden kann, weil die Urlaub machen usw. während andere ihren Urlaub irgendwann halt haben und dann eher mal jemand deswegen ein oder zwei Mal fehlt und dann wieder da ist.

Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 20.07.2016 | 10:16
Neulich wollte ich Splittermond spielen, und ja, die Regeln waren OK, aber ich dachte die ganze Zeit einfach nur "Warum"? Warum brauche ich so viele Regeln und so ein hohes Maß an Komplexität? Also ich habe nichts dagegen, wenn andere das brauchen oder wollen, aber für mich ist das nichts mehr. (Anfang der 2000er, als DSA4 neu war, hätte ich Splittermond wahrscheinlich geliebt.)
So say we all!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: dedan am 20.07.2016 | 11:06
Moin,

Das Anfangsposting kann ich verstehen, weil viele Leute in meinem Umfeld das gerade so wiedergeben.
Leider ist das für mich nicht machbar.
Wenn ich Rollenspiel betreibe und das als mein Hobby bezeichne dann räume ich ihm auch den Platz ein den es braucht.
Das System soll für mich so komplex sein wie nötig um balancing und freie Characterentwicklung möglich zu machen.
Vom Zeitfaktor bin ich anspruchsvoll, ich will das meine Spieler sich zwischen den Sitzungen gedanken machen um politische Intrigen, ihre Burg und ihre Armee.
Wie schon erwähnt wurde kann man das nicht in Sitzungen von 4-8h quetschen, das muss jeder Spieler selbst verantworten.

Was ich einfach merke ist das ich mehr vom Hobby erwarte als mich 3h an einem Freitag abend mit meinen Freunden mal zu treffen.
Für mich besteht die Idee daraus etwas episches mit meinen Spielern zu durchleben und Sie auch daran teilhaben zu lassen, ja ich habe da meinen Fetisch mit bemalten Figuren und riesigen TableTopSchlachten...  :embarassed:

Ich möchte merken das sich die Spieler angagieren das man sich Gedanken macht, das Ideen nicht erst am Tisch entstehen.  :-\

Keine Ahnung vielleicht ist das zuviel verlangt, aber bis jetzt funktioniert es noch.  ^-^

Gruß
Dan


Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Arldwulf am 20.07.2016 | 11:07
Ohne dass ich damit ein Fass aufmachen will: was an D&D4E findest du macht es zugänglicher als die Vorgänger oder Nachfolger? Das würde mich extrem interessieren. Nicht dass ich D&D4E beim Lesen der Grundregelwerke besonders byzantinisch fand, aber so wirklich leichte Kost war das für mich auch lange nicht.

An alle: wie gesagt, daraus bitte kein D&D4E vs. Irgendwas machen.

Das wesentliche dabei ist wohl die Aufbereitung, obwohl es sehr viele verschiedene Fähigkeiten gibt braucht man nur sehr selten etwas nachschlagen, da (fast) alle notwendigen Informationen bei der Aktion die man durchführen möchte in Kurzform dabei stehen, und der Rest sehr klaren Mustern entspricht.

Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oberkampf am 20.07.2016 | 11:10

Neulich wollte ich Splittermond spielen, und ja, die Regeln waren OK, aber ich dachte die ganze Zeit einfach nur "Warum"? Warum brauche ich so viele Regeln und so ein hohes Maß an Komplexität? Also ich habe nichts dagegen, wenn andere das brauchen oder wollen, aber für mich ist das nichts mehr.

Witzig, bei mir ging es mit Midgard (M5) ähnlich: Eigentlich mein Stammrollenspiel seit Urzeiten, aber als ich die neuste Edition überflogen habe, habe ich mir gedacht, dass es eigentlich zu komplex und detailliert sit für das lockere Spielerlebnis, das ich heutzutage haben will.

Dem TE kann ich übrigens in vielem zustimmen. Wenn man seltener als früher zum Spielen kommt, möchte man nicht durch nickelige Regeln am Fortgang des Spiels gehindert werden. Eine Veränderung der Spielerschaft schafft eine Veränderung des Spiels.

Nebenbei: Ich kann auch nachvollziehen, wenn einige Spieler D&D4 als mäßig komplexes System in die Reihe der Ü40-Games stellen, weil es vom Mechanischen her so einfach zu handhaben ist, dass viel zeitverschlingendes Regelbuchwälzen entfällt.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Drantos am 20.07.2016 | 11:45
Bei uns ist es ähnlich wie beim TE. Aufgrund von Zeitmangel (Familie, Beruf, etc.) spiele ich mit Vorliebe nur Systeme, wo ich kaum was nachschlagen muss. Dazu gehören hauptsächlich Warhammer 2 und das von uns neu entdeckte D&D 4. Der Regelkern von D&D4 ist meiner Meinung nach sehr leicht und intuitiv zu lernen. Die Kämpfe gehören zum Besten und Abwechslungsreichsten, was ich in allen mir bekannten Rollenspielen bis jetzt gefunden habe. Warhammer 2 ist meiner Meinung nach eh eines der für casual player am leichtesten zu spielende System (und macht auch noch Spaß).

cu Drantos
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Megavolt am 20.07.2016 | 12:06
Ich kann den Ausgangsbeitrag voll und ganz nachfühlen und all seinen Gedankengängen zustimmen.

Ich beantrage jedoch, dass das Phänomen nicht "RA4f" genannt wird, sondern "Ralf", und zwar aus humoristischen Gründen. :)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Issi am 20.07.2016 | 12:56
Kinder verändern das Leben auf jeden Fall. Egal wann sie kommen. Das kann auch schon sehr früh sein. Und irgendwann ist auch das Studium vorbei und man ist drin in der Arbeitsmühle oder besser gesagt dem Hamsterrad.

Vielleicht sollte man die Art zu spielen einfach :"Flow" nennen.
Das ist nämlich das, was sich Jeder beim Spielen wünscht und Quasi Zeit und alterslos. ;)

Ps: Im übrigen ist G8 auch kein Spaß mehr und die meistens Studiengänge sind auch nicht so locker flockig.
Da gibt es auch viele Lernroboter, glaubt mir.
Es gibt also wenige SPL, die noch viel Zeit haben, oder diese unnötig  verplämpern wollen.

Aber alles hat auch sein Gutes: In der Zeit"not" stellt sich eigentlich wirklich heraus, was Spaß macht, und wie man Spielen will.- Man spielt also nicht das, was angeblich so super toll sein soll, sondern nur noch das, was wirklich leicht funktioniert und tatsächlich Spaß macht.

Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Luxferre am 20.07.2016 | 13:12
Man muss aber nicht im flow sein. Das klingt so nach aufgeben und erwachsenwerden ;-)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Issi am 20.07.2016 | 13:21
Zitat
Man muss aber nicht im flow sein. Das klingt so nach aufgeben und erwachsenwerden ;-)

Flow ist doch das Gegenteil davon. Einen Flow habe ich dann, wenn ich frei im Kind Ich bin :-)
Wenn ich die Zeit wirklich gezielt nutze um zu Spielen. Aus purem Spaß an der Freude, so wie es am meisten Bock macht.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Luxferre am 20.07.2016 | 13:23
granted  :d
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: korknadel am 20.07.2016 | 13:28
Yeay, we have a Spielstil!

Ich dachte immer, das wäre eher was für die jungen Leute.

Da freue ich mich ja schon aufs Rentenalter, wenn wir endlich unsere WFRPG 3rd-Kampagne weiterspielen können!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 20.07.2016 | 13:39
Yeay, we have a Spielstil!

Ich dachte immer, das wäre eher was für die jungen Leute.

Da freue ich mich ja schon aufs Rentenalter, wenn wir endlich unsere WFRPG 3rd-Kampagne weiterspielen können!

Quatsch, dann spielen wir Splittermond und RuneQuest6!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Issi am 20.07.2016 | 13:55
Zitat
Yeay, we have a Spielstil!

Ich dachte immer, das wäre eher was für die jungen Leute.


Die spielen auch lieber im Flow. Mein Umfeld zumindest, hätte keiner Bock auf "angesagte Spiele und neue Regeln ", wenn die in der Realität keinen Spaß machen würden.

PS: Warum müssen die Ü40ziger sich immer gleich alt reden, weil es die Gesellschaft von euch erwartet??
Lasst doch den Müll. 
Ich bin zu alt weise für diese Schxxxx, klingt doch viel besser.  ;)




Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: korknadel am 20.07.2016 | 14:00
Quatsch, dann spielen wir Splittermond und RuneQuest6!

Menno, dann bleiben mir die Pforten meines Rollenspielerglücks wohl ewig verschlossen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 20.07.2016 | 14:02
G8
SPL
Hilfe!?
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 20.07.2016 | 14:03
Menno, dann bleiben mir die Pforten meines Rollenspielerglücks wohl ewig verschlossen.

Ach, das Rentenalter muss halt lang gehen, dann klappt das schon!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Issi am 20.07.2016 | 14:06
Hilfe!?

G 8 (Abitur - in 8 Jahren) SPL =Spieler

[neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40 (vol alkohol ???)
Oder war das etwa gemeint?? :D
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Achamanian am 20.07.2016 | 14:14
Flow ist doch das Gegenteil davon. Einen Flow habe ich dann, wenn ich frei im Kind Ich bin :-)
Wenn ich die Zeit wirklich gezielt nutze um zu Spielen. Aus purem Spaß an der Freude, so wie es am meisten Bock macht.

Jau. Das beobachte ich derzeit die ganze Zeit neidvoll bei meiner Zweijährigen, wenn sie hochkonzentriert Joghurt vom Becher in die Schüssel auf den Tisch auf meinen Teller und zurück in den Becher schaufelt. DAS ist Immersion!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: tankred am 20.07.2016 | 14:20
Hallo,

eine interessante Diskussion. Obwohl ich sagen muß, dass ich sie nur quergelesen habe. Beim Lesen ist mir aber ein weiterer Gedanke gekommen, der es für mich persönlich schwer macht zu spielen.

Dafür muß ich ein wenig ausholen.

Vor kurzem las ich eine Studie, deren Aussage es war, dass man die meisten Freunde/ Bekannte mit ungefähr 25 hat. Danach nehmen Bekanntschaften rapide ab. Und ich muss gestehen, dass das bei mir (46) stimmt. Mein Bekanntenkreis ist arg zusammengeschrumpft. Ursachen sind: Umzug, wenig Zeit, Famile, Arbeit, gemütliches Sofa etc.

Auch ich bin studiums - berufsbedingt umgezogen, und habe dadurch meinen recht großen Bekanntenkreis, mit dem ich früher (vor ca 25 Jahren) aktiv gespielt habe, hinter mir gelassen.

Seit einiger Zeit probiere ich, mehr oder weniger aktiv, neue Gruppen / Spieler kennenzulernen. Und was soll ich sagen. Es klappt irgendwie nicht. Liegt es daran, dass Menschen über 40 sonderbar werden und nach Urin riechen, oder ist die Rollenpielerscene im Allgemeinen (und damit meine ich alle:-)) eine scheue Gruppierung, die sobald das Licht angeht, in die Ecken verschwindet?

Das Schreiben hat mich ermüdet, muss wieder auf`s Sofa:-)

LG
Tankred
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Antariuk am 20.07.2016 | 14:29
Seit einiger Zeit probiere ich, mehr oder weniger aktiv, neue Gruppen / Spieler kennenzulernen. Und was soll ich sagen. Es klappt irgendwie nicht. Liegt es daran, dass Menschen über 40 sonderbar werden und nach Urin riechen, oder ist die Rollenpielerscene im Allgemeinen (und damit meine ich alle:-)) eine scheue Gruppierung, die sobald das Licht angeht, in die Ecken verschwindet?

Ein bisschen was vom beidem denke ich >;D

Ich habe oft erlebt dass Leute mit fortschreitendem Alter mehr und mehr zu sich selber und ihren Neigungen stehen und weniger kompromissbereit sind. Das betrifft natürlich auch Spielrunden, wo man sich dann eben nicht mehr die komischen Gestalten antut mit denen man vor 10 Jahren noch gespielt hätte um überhaupt zu spielen oder weil es der Freund eines Freundes war oder so.

Viele existierende Runden, in die man evtl. einsteigen könnte, sind dann auch schon so lange zusammen oder von Freunden gebildet die sich auch außerhalb des Rahmens kennen und treffen, dass sich eine gewissen Dynamik entwickelt in die man entweder sofort passt oder nicht. Das ist natürlich nicht überall so, aber ich habe das selber schon mehrfach so erlebt.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: OsirisDeath am 20.07.2016 | 14:30
@tankred:

Ich würde sagen, das hängt auch sehr stark davon ab, wo man nun wohnt.
In Großstädten und vorallem im Ruhrpott, sollte es egtl. keinerlei Probleme geben Spieler zu finden.
Auf dem Land und gerade in den Neuen Bundesländern wird es aber wesentlich schwerer.

Evtl. ist es ja an der Zeit, dass du neue Leute rekrutierst  :d
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Issi am 20.07.2016 | 14:34
Zitat
ist die Rollenpielerscene im Allgemeinen (und damit meine ich alle:-)) eine scheue Gruppierung, die sobald das Licht angeht, in die Ecken verschwindet?

Ja , ich denke einige schon.
Manchen sieht man es auch gar nicht an, dass sie Rollenspiel machen, man würde sie glatt für "Normalos" halten, anderen dagegen schon, man erkennt sie an langen Haaren oder Schwarzen T- Shirts.
Die "Blacks" triffst Du meines Wissens, sobald Du dich in den Rollenspielladen oder die Spielerszene deines Vertrauens  um die Ecke wendest. Die "Getarnten" kannst Du fast überall treffen, allerdings weist Du nie ob einer vor Dir steht. Am besten unterhältst Du Dich zunächst über Fantasy Filme und Bücher um dann vorsichtig nachzuhaken, ob sie auch Rollenspiel kennen oder Lust hätten, das mal auszuprobieren. Unter den "Larpern" finden sich auch einige Rollenspieler, da sind immer mal wieder Events.

Und bitte nehmt nix von dem Ernst . ;)

Issi(Scheu und Getarnt)

Ps. Ich kenne sogar ein paar Spieler Ü40, erlebe die aber eher offen, statt verschlossen.
Manche haben feste Gruppen andere suchen wieder eine.
Aber die sind tatsächlich weniger unterwegs und nur sehr selten irgendwo anzutreffen.

Auf Spieler Cons gehen einige jedoch, das könnte vielleicht eine Gelegenheit sein, um Leute kennen zu lernen. Die sind dann aber nicht zwingend aus der selben Gegend.




Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: OsirisDeath am 20.07.2016 | 14:38
achja, es ist als Person mit 40+ natürlich davon abzuraten einfach durch die Innenstadt zu laufen und Leute anzusprechen mit:

"Stehen Sie eigentlich auf Rollenspiele?"

 :P
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Chruschtschow am 20.07.2016 | 18:31
RA4f oder auch Ralf finde ich jetzt übrigens nicht so toll. Das lwgt auf eine bestimmte Altersgrenze fest. Wie wäre es mit "Rollenspiel in der zweiten Lebenshälfte"? ;)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Oak am 20.07.2016 | 18:42
Rollenspiel in den besten Jahren?
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Chruschtschow am 20.07.2016 | 18:48
Adulter postjuveniler Eskapismus!
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: CK am 20.07.2016 | 19:17
Immer dieses Kategorisieren :o

Ollenspiel vielleicht? Von alt & oll?

Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Megavolt am 20.07.2016 | 21:00
Haha, Ollenspiel :D Super!

Rollenspiel im Alter, niveauvoll und zielstrebig: RANZ
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lord Verminaard am 20.07.2016 | 21:30
Quatsch, dann spielen wir Splittermond und RuneQuest6!

Du meinst SpliMo3 und RuneQuest8! ;D
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: ArneBab am 20.07.2016 | 21:46
Aber alles hat auch sein Gutes: In der Zeit"not" stellt sich eigentlich wirklich heraus, was Spaß macht, und wie man Spielen will.- Man spielt also nicht das, was angeblich so super toll sein soll, sondern nur noch das, was wirklich leicht funktioniert und tatsächlich Spaß macht.
Andererseits hat man weniger Zeit, Neues auszuprobieren (weil ein verlorenes Wochenende viel mehr weh tut), so dass das, was funktioniert, vielleicht weit von dem weg ist, was am meisten Spaß machen würde.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: ArneBab am 20.07.2016 | 21:47
achja, es ist als Person mit 40+ natürlich davon abzuraten einfach durch die Innenstadt zu laufen und Leute anzusprechen mit:

"Stehen Sie eigentlich auf Rollenspiele?"

 :P
Ach, wieso? Könnte neue Einblicke in die eigene Altersgruppe bringen ☺
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Der Läuterer am 20.07.2016 | 22:45
Herrlich amüsant Dein Thread, Kriegsklinge. Auch die Antworten - manche davon charmant kurz gehalten. Ich liebe es. Das Ganze erscheint mir wie eine Mischung der eigenen Biografie plus Auszüge aus den Büchern 'Der Herr der Augenringe' und 'Ein Dämon zuviel'.

Was mich angeht, so bin ich ja bereits Level 5 und somit ein uHu. Aber ich bin noch ganz nah bei Euch.

Aber... und das ist m.M.n. wichtig... man hat im 'Mittelalter' nicht weniger Zeit als z.B. während des Studiums, man setzt nur andere Prioritäten.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Der Läuterer am 20.07.2016 | 22:54
By the way... wie wäre es mit LAABER ?!
Literarisch Alternativ Autonome Basisgruppe Engagierter Rollenspieler...
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: CK am 21.07.2016 | 09:59
Es ginge auch "ARSP - Advanced Rollenspiel" (im Sinne von "fortgeschrittenere" Spieler, nicht automatisch auch ihr Spielstil)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Blizzard am 21.07.2016 | 10:26
Wie wäre es mit FRRSP?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Grubentroll am 21.07.2016 | 10:58
Den OP gelesen, und auch von mir volle Zustimmung.
Deswegen auch mein oft geäußertes Kopfschütteln über all diese fetten Regelbücher die ihre 3 Kernregeln in 400 Seiten Bla verpacken.

Ich will kurz, prägnant aber dafür um so stimmungsvoller die Idee des Ganzen präsentiert bekommen die sich da in meinem Kopf festsetzen soll.

Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Weltengeist am 21.07.2016 | 11:32
Ich will kurz, prägnant aber dafür um so stimmungsvoller die Idee des Ganzen präsentiert bekommen die sich da in meinem Kopf festsetzen soll.

Amen.

Auch wenn ich dem Ursprungspost nicht in allen Punkten zustimme: Dass die Ü40er mit ihrer Kaufkraft kombiniert mit Nostalgie und Sammelwut für die Verlage ein ganz entscheidender Faktor sind, ist ja denke ich schon länger bekannt. Von daher sorgt man natürlich dafür, dass sie auf ihre Kosten kommen.

Die Verlage haben nur noch nicht verstanden, dass besagte Ü40er sich mit jedem Jahr schwerer tun, die typische 8pt-Schriftgröße (gerne noch auf farbigem Untergrund) deutscher Regelbücher zu entziffern... ;D
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Boba Fett am 21.07.2016 | 12:01
...Kopfschütteln über all diese fetten Regelbücher die ihre 3 Kernregeln in 400 Seiten Bla verpacken.

Ja, aber... ;)
Ich habe mich die letzten Jahre durch alle regelschlanken Sachen durchgeboxt (und auch durch einige dicke Wälzer) und kann für mich inzwischen behaupten:
Regelschlank ist auch nichts für mich! (Anm.: "für mich" gilt den ganzen Beitrag, wiederhole ich nicht mehr)

Viel wichtiger ist: prägnant, eingängig und einprägsam
Die Regelmechanik muß passend sein, sie muß durchgängig sein und nicht ständig Ausreißer (jetzt würfeln wir aber anders als sonst) drin sein!
Die Regeln müssen so beschaffen sein, dass man sie versteht und anwenden kann, OHNE ständig nachzuschlagen, weil sie zu kompliziert sind oder zu viele Ausnahmen haben.
Die Settingbeschreibung muß Lust aufs Spiel machen und nicht total verschwurbelt geschrieben sein (ich HASSE prosaische Beschreibungen, die so tun als wären sie ingame von einem Settingbewohner formuliert).
Dann spiele ich auch sehr gern mit 400 Seiten Regelwerk - denn zum Spiel selbst brauche ich die 400 Seiten nicht.

Settingtechnisch habe ich inzwischen auch ein Nostalgie und "muss passen" Bedürfnis entwickelt.
Und bei der "Machtzugewinn-Spirale" möchte ich kompetent aber bodenständig anfangen und Veteran aber bodenständig enden.
Die ganzen CoolPowers und fancy Gimmicks nerven mich nur noch. Und das "over the top" ohnehin.

Ich spiele (leite) inzwischen auch wieder gern etwas kleinteiliger, weil ich merke, dass Spieler gern Dinge haben, die sie an die Hand nehmen und zeigen, was sie können.
Ich will keine 200 Fertigkeiten, aber eben auch nicht nur 12.
Ich will nicht jede Waffe einzeln lernen müssen, aber auch nicht nur ein "Nahkampfwaffen" haben (im Fantasy).

Und ich möchte Nachhaltigkeit - der Aufwand muß sich lohnen.
Ein Spieler der Fertigkeiten lernt, muss erkennen, dass er sie später brauchen wird.
Ein Spielleiter, der sich ein Regionalbeschreibungsbuch kauft und durchliest möchte sicher sein, dass er Inspirationen fürs Spiel findet und keinen Reiseführer mit langweiligen 50 Seiten über die Flora der Region.
Return of invest - nenne ich das inzwischen.

Und ja, Schriftgröße und Kontrast in einem Regelwerk sind bei mir auch entscheident ob ich das Buch kaufe (bzw. lese und ob ich mir davon weitere Quellenbücher kaufe)!!!

Insofern: ja, mein Rollenspielkonsum und -bedarf hat sich durch Beruf, Familie, Alter, ... verändert. Aber ich kann nicht alles bestätigen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Megavolt am 21.07.2016 | 12:06
Die Verlage haben nur noch nicht verstanden, dass besagte Ü40er sich mit jedem Jahr schwerer tun, die typische 8pt-Schriftgröße (gerne noch auf farbigem Untergrund) deutscher Regelbücher zu entziffern... ;D

8pt ist ja nur das eine, ich habe hier Wälzer im Schrank stehen, die machen zusätzlich auch noch konsequent hellbraune Schrift auf hellbraunem Papier und alles fast durchgängig kursiv. :D
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.07.2016 | 12:10
Goremound Schwarz oder auf dunkelgrau, sehr schön aber die Hölle zum Lesen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Luxferre am 21.07.2016 | 12:54
Goremound Schwarz oder auf dunkelgrau, sehr schön aber die Hölle zum Lesen.

Deine Linse ist trübe. Liegt am Alter. Aber mach Dir nichts draus. In dem Buch steht eh viel Schrott.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Kaskantor am 21.07.2016 | 13:07
Ich bin auch fast 36 und habe 2 Kinder.
Die letzten 2 Jahre war ich auch auf der Suche nach schneller, leichter, dünner. Mitlerweile geht es mir wie Boba. Ich brauche wieder was handfestes, was Situationen klar abdecken kann und auch taktische Optionen mitbringt. Bei Regelleichteren Spielen ist mir aufgefallen, dass man nur noch zum handwedeln neigt und man viel Zeit mit Kompromissen vertut, da eben doch jeder eine eigene Meinung zu verschiedenen Themen hat.
Trotz Familie, 2 Hunden und Berufen bekommen wir eine wöchentliche Runde in unserem eigens dafür geschaffen Kelleraum zustande. Dafür bin ich sehr dankbar.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.07.2016 | 13:10
Deine Linse ist trübe. Liegt am Alter. Aber mach Dir nichts draus. In dem Buch steht eh viel Schrott.
da brauchte ich noch keine Lesebrille
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Deep One am 21.07.2016 | 13:12
RA4f FTW!  8)

Und die ganzen jungen U40-Hüpfer können sich jetzt aus diesem Faden verabschieden und Pokemons mit ihren Facebooks jagen gehen.  ;D

Tatsächlich ist 3 Stunden einmal alle 1W2 Monate pro Gruppe auch für mich Realität. Aber: Ich find's gut. Mit einem kurzen, knackigem plot hook, gestraffter Handlung und konzentriertem Spiel schaffen wir genau so viel wie früher in der doppelten Zeit. Oder alternativ Battlemap, Minis für 7+1W4 Begegnungen und denn macht mal, voll ergebnisoffene Sandbox und so.  ;)

Das einzige, was stört, sind meine Mitspielleiter, die das noch nicht so ganz geschnallt haben und sich eeeewig an Nebensächlichkeiten aufhalten, als wären wir noch 16 und würden von 14:00 Uhr bis Mitternacht spielen.

Frage: Ist nicht eigentlich D&D4E mit der Encounters-Spielidee prädestiniert für RA4f? (Encounters war doch früher in den USA 1x die Woche im organisierten Spiel 1 Kampf von 1 Stunde Dauer mit Vor- und Nachgeplänkel, also ziemlich genau der Zeitrahmen, von dem wir sprechen.) 
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: ArneBab am 21.07.2016 | 19:18
By the way... wie wäre es mit LAABER ?!
Literarisch Alternativ Autonome Basisgruppe Engagierter Rollenspieler...

Gefällt mir ☺
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Don-Lope am 28.07.2016 | 18:39
Ich bin Mitte 40 und sehe zwar auch einige Aspekte des Ursprünglichen Beitrags in unseren Runden. Insbesondere was die effizient zu spielende Zeit angeht.
Doch stelle ich bei mir da auch eine gegenteilige Bewegng fest. Wir haben lange sehr viel D20, D&D D20 Modern und Pathfinder gespielt. Das ist auch unser "Wohlfühlsystem" wo alle immer direkt Bescheid wissen.
Die spiele ich auch immer noch gerne, doch merke ich, dass ich auch sehr viel Lust habe andere, neue Systeme auszuprobieren. Gerade um ein anderes Spielgefühl zu haben. Nicht besser oder schlechter, aber was anderes.
Da es aber einigen in den Gruppen da anders geht, bin ich mal gespannt wie sich das so weiterentwickelt.
Sich mit neuen Welten, Mechaniken und Regeln zu beschäftigen hält doch jung! ;D
Anderseits muss auch ich nicht mehr Stunden über Stunden in Alternativregeln investieren und über all dran was hausregeln.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: am 5.08.2016 | 00:35
Lustiger Thread und interessant zu lesen. Ich liebe die Schreibe von Kriegsklinge. Inhaltlich bin ich aber ehrlich gesagt ganz froh, dass das meine rollenspielerische Realität mit wenigen Ausnahmen nicht abbildet. Finde es aber sehr spannend, mehr über die Organisationsformen der Runden von den Leuten hier im Thread zu erfahren. Wenn ich sehe, wie heterogen man allein schon orgaseitig an die Sache herangehen kann, wird mir einmal mehr klar, wodurch sich die gewaltigen Diskrepanzen in den verschiedenen Wahrnehmungen und Präferenzen der Leute erklären lassen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: mattenwilly am 17.08.2016 | 16:03
Okay, der ganzen "Rollenspiel-Theorie" Krempel war für mich ein "gesehen, gelacht, F8" Kram daher habe ich den trotzt Ü40 nie ernst genommen.

Was die Spielrealität für mich angeht:


Ich bin neben der alten (seit den 1990ern) Gruppe über eine Rollenspiel-Treff noch mit jüngeren Spielern (ab ca. 18) zusammen und da ist die Streubreite etwas größer. Sehr zu meiner Freude sind aber unter den Spielern wieder vermehrt welche die Rollenspiel als "Spass nebenbei" sehen statt wie Ende der 90er/Anfang des Jahrtausends "zeht Seiten A4, 8pt" Charakterhintergrund und "tiefes, immersives Rollenspiel" als ihr Ziel zu sehen.
Titel: Re: [neuer Spielstil !!!1!]Rollenspiel ab 40
Beitrag von: Galotta am 18.08.2016 | 10:44
neue Spieler zu finden und Gruppen, die gut "funktionieren" ist halt sau schwer. Ich habe lange gebraucht, um mit Mitte 30 noch mal ne gute neue Truppe zu finden. Die Beschreibung trifft schon viel sehr sehr gut.... und macht damit den Spielstil erklärlich. :headbang: