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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Luxferre am 15.08.2016 | 10:53

Titel: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 10:53
Dreht Ihr an den Würfeln?
(einige würden es schummeln nennen, andere nicht)

Meine Fragen ziehen auf Spieler- UND Spielleiterseite ab. Seid bitte ehrlich.
Vorausgesetzt, Ihr würfelt überhaupt am Tisch ;)



Warum nur ja und nein? Ganz klar, wenn man selbst in absoluten Ausnahmesituationen dreht, dann ist das immer noch ein ja. Nur wer ausnahmslos NIEMALS dreht, sollte sich für nein entscheiden.
Klarstellung: selbst abgesprochenes Würfeldrehen in absoluten Ausnahmesituationen führt in der Abstimmung bitte zu einem "ja". Danke. Erläuterungen dazu bitte im Text.



Warum dreht Ihr an den Würfeln? Warum tut Ihr das nicht? Was tut Ihr, wenn ein Würfelergebnis zu einem Toten Ende führt?
Schreibt mal etwas ausführlicher, wieso, weshalb, warum.
Lasst das Provozieren bitte sein und verliert Euch nicht in Definitionskriegen. Danke!



edit: Titel angepasst, es bleibt ja wahrscheinlich nicht bei der Umfrage; Klarstellung zum Ankreuzen
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 10:57
Als Spieler: nein.
Als Spielleiter: ja.

Ist recht einfach. Ich würfle offen. Als Spieler immer, als SL meistens.
Aus Spielersicht sehe ich es mittlerweile recht radikal. Da habe ich gar keinen Bedarf mehr zu drehen. Das war mal anders. Doch habe ich für mich einen erhöhten Spannungsfaktor ohne Würfeldrehen bemerkt.
Als SL muss ich das Würfeldrehen, aka ein unliebsames Ergebnis manipulieren, leider manchmal nutzen.
Es gibt Flaschenhälse, aus denen man sich nicht herausmanövrieren kann, oder Encounter, die einfach bescheiden laufen.
Ob ich da on the fly Schwierigkeitsgrade spontan anpasse oder einen Würfel etwas drehe, ist mir schnuppe.
Allerdings drehe ich selten. Sehr selten. Nur um eine falsche Spannung zu erzeugen brauche ich das nicht. Da könnte ich auch ein totalitäres Erzählspiel abspulen.
Es geht um Ausnahmesituationen.
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 11:01
Ich habe in beiden Fällen mit nein gestimmt. Wobei ich aber auch dazu neige, als SL Würfelergebnisse als SL gegebenenfalls gemeinsam mit den Spielern weit auszuinterpretieren, um was Passendes draus zu basteln. So werden dann auch Dead Ends vermieden: Wenn der einfache Fehlschlag eines Wurfs offensichtlich ins Dead End führt, dann wird halt ein Success-at-Cost draus.
Das würde ich nicht als Würfeldrehen bezeichnen, weil das eigentliche Wurfergebnis bestehen bleibt und auch Konsequenzen hat, und vor allem, weil es nicht heimlich stattfindet. Weiß aber nicht, wie deine Definition ist ...
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Tindrana am 15.08.2016 | 11:03
Ich wüsste nicht wie ich reagieren würde, wenn ich einen Spieler beim schummeln erwischen würde.

Um als Spieler erst gar nicht in die Versuchung zu kommen werfe ich die Würfel immer offen und auch so, dass der Spielleiter direkt auf das Ergebnis schauen kann. Danach zähle ich laut das Ergebnis zusammen, damit auch die anderen Spieler darüber nicht im unklaren bleiben. Umgekehrt mache ich das auch als Spielleiter, die Würfel rollen immer offen und transparent für die Spieler.

Manchmal kann die Realität hart sein, aber so ist es nun mal.

:-)

Aber zum Glück gibt es ja Regeln, mit denen die Spieler ihr Würfelglück beeinflussen können (Splitterpunkte usw.)
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:03
Ich habe in beiden Fällen mit nein gestimmt. Wobei ich aber auch dazu neige, als SL Würfelergebnisse als SL gegebenenfalls gemeinsam mit den Spielern weit auszuinterpretieren, um was Passendes draus zu basteln. So werden dann auch Dead Ends vermieden: Wenn der einfache Fehlschlag eines Wurfs offensichtlich ins Dead End führt, dann wird halt ein Success-at-Cost draus.
Das würde ich nicht als Würfeldrehen bezeichnen, weil das eigentliche Wurfergebnis bestehen bleibt und auch Konsequenzen hat, und vor allem, weil es nicht heimlich stattfindet. Weiß aber nicht, wie deine Definition ist ...

Das ist absolut richtig, Rumpel.
Aus einem unpassenden Ergebnis ein "success at a cost" zu generieren, bestenfalls gemeinsam am Tisch, ist eine ganz hervorragende Alternative zum Würfeldrehen  :d
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:04
Als Spieler: nein
Als SL: Kommt auf die Runde an. Wenn vorher mit der Gruppe abgesprochen wurde, dass für klar festgelegte Situationen Würfel gedreht werden (z.B. wenn vorher geklärt wurde, dass Charaktere nicht ohne Einverständnis des jeweiligen Spielers sterben können), dann ja bei diesen Situationen. Ansonsten nein. Warum auch.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:06
Ich warte auf den ersten Spieler, der die Eier hat, nicht nur "ja" anzukreuzen, sondern dies auch -mit Begründung- veröffentlicht  :headbang:
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:09
Als SL: Kommt auf die Runde an. Wenn vorher mit der Gruppe abgesprochen wurde, dass für klar festgelegte Situationen Würfel gedreht werden (z.B. wenn vorher geklärt wurde, dass Charaktere nicht ohne Einverständnis des jeweiligen Spielers sterben können), dann ja bei diesen Situationen. Ansonsten nein. Warum auch.

Also auch kein klassisches Würfeldrehen, sondern gemeinsam eine Geschichte (er-)finden, um sich herauszumanövrieren? Dann ist das "nein" auch okay.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 11:11
Ich warte auf den ersten Spieler, der die Eier hat, nicht nur "ja" anzukreuzen, sondern dies auch -mit Begründung- veröffentlicht  :headbang:

Ich glaube, das ist bei vielen vor allem eine Investment-Frage ... früher, als ich über Jahre einmal die Woche den gleichen SC gespielt habe, habe ich natürlich ein bisschen geschummelt, wenn die Angst vorm Abnippeln gar zu groß wurde ... jetzt spiele ich einen SC wenn es hoch kommt eh nur für 5-20 Sitzungen, wenn er dann stirbt, ist das schon okay, kommt halt ein neuer für die nächsten 5 Sitzungen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:17
Also auch kein klassisches Würfeldrehen, sondern gemeinsam eine Geschichte (er-)finden, um sich herauszumanövrieren? Dann ist das "nein" auch okay.
Nee.
Stell Dir bei D&D3x folgendes vor: Vorher wurde abgeklärt, dass Charaktere nicht sterben können. Ein Charakter hat noch 2 HPs und wird von einem Drachen angegriffen und getroffen. Ein Treffer macht 3w6 Schaden. Ich würfel eine 17. ->Würfel gedreht: Charakter bekommt 7 oder 8 Schaden. Also ich als SL entscheide hinter einem Sichtschirm, dass die Würfel gedreht werden, um die 17 in eine 7 oder 8 zu verwandeln.
Genau für diesen Grund hatte eine Gruppe mich freundlich gezwungen einen Sichtschirm zu verwenden.

Das ist ganz klassisches Würfeldrehen. Da wird keine Geschichte gemeinsam erarbeitet (oder sowas), sondern einfach beim Würfel beschissen. Allerdings mit Sanktion der Gruppe.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:20
Nee.
Stell Dir bei D&D3x usw folgendes vor: Vorher wurde abgeklärt, dass Charaktere nicht sterben können. Ein Charakter hat noch 2 HPs und wird von einem Drachen angegriffen und getroffen. Ein Treffer macht 3w6 Schaden. Ich würfel eine 17. ->Würfel gedreht: Charakter bekommt 7 oder 8 Schaden. Also ich als SL entscheide hinter einem Sichtschirm, dass die Würfel gedreht werden, um die 17 in eine 7 oder 8 zu verwandeln.
Genau für diesen Grund hatte eine Gruppe mich freundlich gezwungen einen Sichtschirm zu verwenden.

Das ist ganz klassisches Würfeldrehen. Da wird keine Geschichte gemeinsam erarbeitet (oder sowas), sondern einfach beim Würfel beschissen. Allerdings mit Sanktion der Gruppe.

Verstehe.
Lehnst Du das ohne Absprache kategorisch ab?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:22
Verstehe.
Lehnst Du das ohne Absprache kategorisch ab?
Jepp.
Deswegen habe ich ja für SLseite überhaupt nicht abgestimmt weil: Ja ich drehe Würfel als SL, aber nur in Absprache mit den Spielern. Das ist für mich so ein Mittelding aus Beidem. Die Spieler billigen es, aber wissen es eigentlich (im konkreten Fall) nicht.

EDIT:
Ach ja. Weil es hier ja kurz erwähnt wurde: Als SL achte ich übrigens bewusst nicht auf die Würfe der Spieler. Mir ist es als SL vollkommen egal, ob ein Spieler Würfel dreht oder nicht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 15.08.2016 | 11:32
Als Spieler: nein. Da will ich meine Würfelergebnisse schon so unbeeinflußt-zufällig, wie's geht (was gleich mit der Grund ist, aus dem ich am liebsten mit Becher würfle).

Als Spielleiter: mmmmjjjaaahhhh, wenn's mal gar nicht anders geht. Für mich ist das dieser Tage immer so ein bißchen ein Eingeständnis des eigenen Versagens, denn ein "Scheiße, das wollte ich eigentlich gar nicht!"-Würfelergebnis ist ja etwas, das mir als SL strenggenommen nur mit meiner eigenen Erlaubnis passieren kann...

Unabhängig von der Position mag ich aus naheliegenden Gründen Systeme, bei denen mir schon die Regeln dabei helfen, auch "katastrophale" Würfe noch mal abzufedern. Gummipunkte sind ein netter Anfang, eingebaute Flexibilität beim genauen Interpretieren des Ergebnisses noch besser.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:33
Jepp.
Deswegen habe ich ja für SLseite überhaupt nicht abgestimmt weil: Ja ich drehe Würfel als SL, aber nur in Absprache mit den Spielern. Das ist für mich so ein Mittelding aus Beidem. Die Spieler billigen es, aber wissen es eigentlich (im konkreten Fall) nicht.

Mitteldingens gibts aber nicht. Genaugenommen müsstest Du "ja" ankreuzen und im Text erläutern, dass es eine absolute Ausnahme in Fall XYZ gibt ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:34
Done! ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:38
Done! ;)

Hintergrund ist Folgender: ich wollte bewusst kein Mitteldingens haben, da sich viele sonst berufen fühlten, dies zu wählen. Ich mag aber Klartext ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:41
Das wirste aber auf Seiten des Würfeldrehens auf Spielerseite nicht bekommen. Dazu ist das Verhalten zu sehr tabu.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 15.08.2016 | 11:42
Das wirste aber auf Seiten des Würfeldrehens auf Spielerseite nicht bekommen. Dazu ist das Verhalten zu sehr tabu.

In meinen Runden gibt es mindestens einen notorischen Würfeldreher und er hat das mieseste Pokerface aller Zeiten. Ich amüsiere mich meist, oder hinterfrage das im stillen Kämmerlein, was ihn wohl dazu anspornt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 15.08.2016 | 11:47
Pauschal habe ich nichts gegen Würfeldrehen aber wenn dann von beiden Seiten. Denn auch Spieler können die Geschichte voranbringen.

Das letzte mal das ich einen Würfel gedreht habe ist wohl 30 Jahre her. Ob meine Mitspieler das machen kann ich nicht sagen da ich das nicht kontrolliere.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 11:51
In meinen Runden gibt es mindestens einen notorischen Würfeldreher und er hat das mieseste Pokerface aller Zeiten. Ich amüsiere mich meist, oder hinterfrage das im stillen Kämmerlein, was ihn wohl dazu anspornt.
Da sehe ich 4 mögliche Gründe:
1. Der Charakter darf nicht sterben (siehe Rumpel)
2. Das Würfelergebnis würde das Spotlight versauen.
3. Als Hilfe für scheinbare Banachteiligung. "Die anderen Charaktere sind so mächtig und können so viel. Jetzt will ich auch mal."
4. Weil mans kann oder weil man es immer schon so gemacht hat.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 15.08.2016 | 11:53
Ich drehe nicht an den Würfeln.
Ich würfel als SpL offen und was liegt das liegt.

Als Spieler wäre ich übrigens sauer, wenn mein Spielleiter beim Würfeln bescheißt und mich um meinen wohlverdienten Charaktertod bringt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 11:53
Als Spieler: NIE!* Finde ich pfui. Allerdings ist mir mittlerweile egal, ob die jetzt offen würfeln oder nicht, oder unlesbare Würfel verwenden.
Ich gehe von Reife und Ehrlichkeit aus. Und wenn jemand ein Mal im Jahr mogelt, dann muss er damit klar kommen.

Als Spielleiter:
KLAR! Wann immer es Handlung und/oder Dramaturgie und/oder Spielspaß dient.
Solange ein System noch ungewohnt für mich ist (Splittermond und DSA5 sind noch soooo jung), drehe ich aber eher selten, damit ich überhaupt erst mal ins System reinkomme und verwende eher andere Notlösung wie ne leichte 7. Kavallerie oder eine "großzügige zeitliche Wahrnehmung" und "plötzliche soziale Regeldemenz"(wie lange darf X noch wiederbelebt werden? Ach passt schon! Zuschlag? Uups hab die Regeln gerade nicht parat, +5 reicht sicherlich")

Nie als Standard, stets als Notlösung.


EDIT: * In Absprache mit dem SL hingegen schon. In einem Abenteuer sollte der NSC unbedingt sterben. Das sagte mir der SL im stillen Kämmerlein, weil ich den Meisterheiler spielte. Da musste ich einfach "extrem ungünstig werfen".
Durch passendes Platzieren von "Zweitwürfeln" fiel das dem Rest der Gruppe auch nicht auf.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Supersöldner am 15.08.2016 | 11:54
In extrem Fälle zu ,,drehen,, gehört doch zu den aufgaben eines SL ?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 15.08.2016 | 11:56
In extrem Fälle zu ,,drehen,, gehört doch zu den aufgaben eines SL ?
das sehe ich anders
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 11:58
In extrem Fälle zu ,,drehen,, gehört doch zu den aufgaben eines SL ?

Eben!

Wahrscheinlichkeit/Pech/Glück soll ja nicht ein schönes (!) Abenteuer kaputt machen.

@ Boba Fett
Was ist denn der Vorteil deiner Methode?
(Von häufigem Würfeldrehen rede ich ja nicht. Nur gelegentlich bis selten)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Deep_Impact am 15.08.2016 | 12:02
In extrem Fälle zu ,,drehen,, gehört doch zu den aufgaben eines SL ?

Das hängt doch wohl stark vom Verständnis der Rolle des SL ab. Sowohl des Selbstverständnisses als auch des Gruppenverständnisses.
Nach allgemeiner Definition ist der SL wohl die Schnittstelle zwischen Spielern und der Spielwelt, inkl. des dort vorherrschenden Zufalls. Fängt er also an zu drehen, verstößt er damit gegen die Regeln des Spiels.

Muss jede Gruppe selber wissen, wie sie die Rolle genau definiert. Aber ein drehender SL kann auch unwissentlich damit Spielerentscheidungen entwerten.

Als Spieler drehe ich nicht. Als SL kann es sein, dass ich Fake-Würfe mache aber gedreht wird nicht. Ich zeige meine Würfe in der Regel.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Jiyu am 15.08.2016 | 12:05
Ich habe meine SpielerInnen am Anfang gefragt, ob SCs durch Würfelwürfe sterben können sollen. Gruppenentscheidung: nein. D.h. wenn jetzt ein SC im Kampf so viel Schaden einsteckt, dass er nach Regelwerk tot wäre, ist er nur down & out.

Gilt das als "Würfeldrehen" im Sinne der Fragestellung? Ich verändere nicht den Würfelwurf, sondern dessen Konsequenzen... :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 15.08.2016 | 12:11
Zitat
In extrem Fälle zu ,,drehen,, gehört doch zu den aufgaben eines SL ?

Wie kommst du darauf?

Zitat
Wahrscheinlichkeit/Pech/Glück soll ja nicht ein schönes (!) Abenteuer kaputt machen.

Wenn ich es mitbekomme dann würde das Würfeldrehen mir das "schöne" Abenteuer kaputt machen. Aber das ist nur meine Meinung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 12:20
Wahrscheinlichkeit/Pech/Glück soll ja nicht ein schönes (!) Abenteuer kaputt machen.
Warum gibst Du dann als SL überhaupt Würfelmöglichkeiten an, die das Abenteuer kaputt machen?
Wäre es da nicht eleganter (und ehrlicher) solche Ergebnisse gleich komplett von den Würfelmöglichkeiten zu streichen?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 13:02
Ich habe meine SpielerInnen am Anfang gefragt, ob SCs durch Würfelwürfe sterben können sollen. Gruppenentscheidung: nein. D.h. wenn jetzt ein SC im Kampf so viel Schaden einsteckt, dass er nach Regelwerk tot wäre, ist er nur down & out.

Gilt das als "Würfeldrehen" im Sinne der Fragestellung? Ich verändere nicht den Würfelwurf, sondern dessen Konsequenzen... :)
Das ist eine leichte Abart.
Warum gibst Du dann als SL überhaupt Würfelmöglichkeiten an, die das Abenteuer kaputt machen?
Wäre es da nicht eleganter (und ehrlicher) solche Ergebnisse gleich komplett von den Würfelmöglichkeiten zu streichen?
Und wie willst du das machen???
Annahme: Held hat noch 9 LE UND es gibt einen guten Grund, dass er weiterkämpft.
6 gewürfelt, ZACK tot! (vereinfacht).
Ne, tut mir leid.
Oder ein Patzer/Kritischer Treffer, der in DER Situation einfach nicht gut passt

...
Wenn ich es mitbekomme dann würde das Würfeldrehen mir das "schöne" Abenteuer kaputt machen. Aber das ist nur meine Meinung.
Deine Argumentation funktioniert nicht.
Ich drehe nicht, weil ich es schön finde.
Ich drehe, wenn es einen Mehrwert hat.
Das ist es, sklavisch gesehen, schon ausgeschlossen, dass es einen Minderwert hat.

Ich kann mir schon vorstellen, was du grob meinst.
Weniger sklavisch gesehen:
Ich drehe ja nur dann, wenn ich - in meinen bescheidenen Augen - den Spielern was Gutes tun muss
ODER
ich ihnen zwar, rein gamistisch betrachtet, einen reinwürge, es aber dadurch spannender wird UND FÜR ALLE der Spielspaß dadurch steigt, insbesondere für den, dem gerade "mehr passiert".

Ob ich
-- Mauern mitwachsen/schrumpfen lasse, indem ich ganz andere Mauern baue: Drache statt Räuberbande
-- Mauern tatsächlich mitwachsen/schrumpfen lasse: Mauer oder Schlucht breiter/höher
-- Mauern mitwachsen/schrumpfen lasse, indem ich den Zuschlag manipuliere
-- mehr/weniger würfeln lasse
-- Plots ergänze oder streiche
-- mehr/weniger Goodies springen lasse
-- den Würfel drehe,

all das sind mehr oder weniger große "Mogeleien", die wenn sie ihren Zweck erfüllen durchaus legitim sind.
Als Spieler bevorzuge ich je nach Abenteuer bzw der gerade vorherrschenden Situation eher das eine oder das andere Hilfsmittel.

EDIT: Bei allem was man tut, aber auch bei allem was man als SL NICHT TUT, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob der Spielspaß leidet und wie man den Spielspaß unterstützen kann.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 13:07
Ich habe meine SpielerInnen am Anfang gefragt, ob SCs durch Würfelwürfe sterben können sollen. Gruppenentscheidung: nein. D.h. wenn jetzt ein SC im Kampf so viel Schaden einsteckt, dass er nach Regelwerk tot wäre, ist er nur down & out.

Gilt das als "Würfeldrehen" im Sinne der Fragestellung? Ich verändere nicht den Würfelwurf, sondern dessen Konsequenzen... :)

Das hat für mich überhaupt nichts mit Würfeldrehen zu tun, sondern ist schlicht eine Hausregel. Bei euch in der Gruppe ist die dann eben genauso verbindlich wie jede offizielle Regel.
Würfeldrehen heißt ja, dass man die in der eigenen Gruppe geltenden Regeln wissentlich beugt, weil einem das Ergebnis nicht passt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 13:13
Und wie willst du das machen???
Annahme: Held hat noch 9 LE UND es gibt einen guten Grund, dass er weiterkämpft.
6 gewürfelt, ZACK tot! (vereinfacht).
Ne, tut mir leid.
Um mal aus der Sicht des Spielers zu kommen: Wenn Du mein SL wärst und ich würde Deine Würfeldreherei mitbekommen (mit der Du meinen Charakter am Leben lassen würdest), würden wir ein längeres hitziges Gespräch über das Sterben von Charakteren führen.

In Deinem Fall würde ich dann entweder mit Deinen Spielern reden, ob denn solche Charakterrettungen überhaupt gewünscht sind. Wenn ja, well dann ist ja alles klar.
Ansonsten: Wenn Dein Abenteuer wirklich so sehr dem Regelsystem widerspricht, dann würde ich über einen Systemwechsel nachdenken.
Zitat
Oder ein Patzer/Kritischer Treffer, der in DER Situation einfach nicht gut passt
Dann lass doch generell die Patzer/kritischer Treffer-Regelung weg.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2016 | 13:20
Ich drehe keine Würfel.

Als Spieler habe ich die Erwartungshaltung, dass die Spielleitung das Ergebnis im Sinne der Gruppe passend interpretiert. Das führt meistens dazu, dass Charaktere, anstatt zu sterben, tiefer in die Scheiße geritten werden. Mehr Ansporn, sie da wieder raus zu holen.

Als Spielleiter handhabe ich das entsprechend. Fail forward und success at a cost sind deine Freunde. Ich lasse auch nur würfeln bzw. würfele selbst, wenn ich mit jedem möglichen Ergebnis arbeiten kann.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 15.08.2016 | 13:22
Zitat
Ich drehe ja nur dann, wenn ich - in meinen bescheidenen Augen - den Spielern was Gutes tun muss
ODER
ich ihnen zwar, rein gamistisch betrachtet, einen reinwürge, es aber dadurch spannender wird UND FÜR ALLE der Spielspaß dadurch steigt, insbesondere für den, dem gerade "mehr passiert".

Ich glaube was mich daran stören würde ist das ich als Spieler nicht eingebunden bin. Wenn das in eurer Runde gut geht scheint ihr euch ja auf einen Umgang damit geeinigt zu haben mit dem alle zufrieden sind.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 13:32
@ Bobibob Bopsen:
Ja, irgendwie so. Halt ein ungeschriebenes Gesetz.
Ich als Spieler komme damit klar, dass der Gegner auch mal öfter trifft oder nicht ganz so schnell tot ist.
Umgekehrt, weiß ich, dass der SL im Desaster-Fall auch mal ein Auge zudrückt.

@ 6 und Rumpel:
In ALLEN Fällen wird das Ergebnis "geändert".
"Würfel drehen" ist lediglich - im Idealfall - das Feinsttuning,
dort wo eine Regeländerung oder Zuschlagsanpassung oderoder die zu grobe Kelle wäre
oder dort, wo man eine Schwäche im Abenteuer oder im System oder der eigenen Fähigkeit zu spät erkannt hat.

Aus genau dem Grund drehe ich mittlerweile eher selten,
WEIL ich mir meist passende Abenteuer aussuche
WEIL ich mir frühzeitig über passende Zuschläge Gedanken mache
WEIL ich mir Gedanken, drüber mache, "wie tödlich die Schlucht ist" oder besser "was ein Scheitern der Probe bedeuten soll!"

Handlung, Dramaturgie, Spielspaß.
Wenn die Regeln das meistens hergeben, supi!
Aber immer, sorry, ich glaube nicht an 100%
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 15.08.2016 | 13:35
Würfel drehen: nein, egal ob als Spieler oder als SL.

Als Spieler bin ich herausforderungsorientiert und will das Problem mit den Mitteln der Spielwelt lösen, manchmal auch "kaputtwürfeln", aber aus dem leichten Weg, hier zu schummeln, zöge ich keinen Spaß, zudem käme es mir als Vertrauensbruch gegenüber meinen Mitspielern und dem SL vor - von dem ich im Normalfall ausgehe, dass er nicht dreht {zumindest wenn es nicht gerade ein Oneshot mit Unbekannten ist}.

Als SL mache ich es nicht und gebe den SC bewusst kein Sicherheitsnetz, zeige dies auch z.B. durch offenes Würfeln. Als Spieler ziehe ich da Spannung raus, also spiel ich oft mit Leuten, die das auch können. Dazu kommt, dass sich die Spieler eben oft auch mal was cleveres überlegen, statt stumpf weiterkloppen, um die Situation noch zu retten.

Wenn jemand stirbt, stirbt er - dies zu verhindern liegt in der Hand des Spielers und dazu lässt eine Situation oft/zumeist/bisher immer auch Möglichkeiten. Systeme wie Pathfinder haben zudem eine hohe Bewusstlosigkeitsschwelle, andere wie SaWo haben Bennies, um nicht sofort Tod zu sein.

Die Legende, das alle Nase lang SC sterben, wenn man offen würfelt / nicht dreht, ist in der Spielpraxis nicht aufgetaucht, auch nicht, dass die SC besonders defensiv gespielt werden - auch wenn es da vereinzelt welche gibt {gut, der kam von LabLord, da stirbt es sich in der Tat schnell ...}. Meist ist meine Erfahrung, dass dann nochmal überlegt wird und entweder was clevers gemacht wird - oder auch Rückzug, Aufgabe etc. je nach Situation genutzt werden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 13:48
Würfel drehen: nein, egal ob als Spieler oder als SL.

Als Spieler bin ich herausforderungsorientiert und will das Problem mit den Mitteln der Spielwelt lösen, manchmal auch "kaputtwürfeln", aber aus dem leichten Weg, hier zu schummeln, zöge ich keinen Spaß, zudem käme es mir als Vertrauensbruch gegenüber meinen Mitspielern und dem SL vor - von dem ich im Normalfall ausgehe, dass er nicht dreht {zumindest wenn es nicht gerade ein Oneshot mit Unbekannten ist}.

Als SL mache ich es nicht und gebe den SC bewusst kein Sicherheitsnetz, zeige dies auch z.B. durch offenes Würfeln. Als Spieler ziehe ich da Spannung raus, also spiel ich oft mit Leuten, die das auch können. Dazu kommt, dass sich die Spieler eben oft auch mal was cleveres überlegen, statt stumpf weiterkloppen, um die Situation noch zu retten.

Wenn jemand stirbt, stirbt er - dies zu verhindern liegt in der Hand des Spielers und dazu lässt eine Situation oft/zumeist/bisher immer auch Möglichkeiten. Systeme wie Pathfinder haben zudem eine hohe Bewusstlosigkeitsschwelle, andere wie SaWo haben Bennies, um nicht sofort Tod zu sein.

Die Legende, das alle Nase lang SC sterben, wenn man offen würfelt / nicht dreht, ist in der Spielpraxis nicht aufgetaucht, auch nicht, dass die SC besonders defensiv gespielt werden - auch wenn es da vereinzelt welche gibt {gut, der kam von LabLord, da stirbt es sich in der Tat schnell ...}. Meist ist meine Erfahrung, dass dann nochmal überlegt wird und entweder was clevers gemacht wird - oder auch Rückzug, Aufgabe etc. je nach Situation genutzt werden.

Ob ein Spieler mogelt (nur er hat was davon) und lügt (da ja jeder davon ausgeht,er täte es nicht)
oder ein SL mogelt (alle haben was davon) und dies konsensual abgesegnet ist, sind himmelweite Unterschiede.

Ich finde es faszinierend, dass auf Würfeldrehen von Seiten des Spielleiters so rumgehackt wird, aber alles andere wie "Mitwachsende Mauern" (in den vielen Formen), dumme Abenteuerauswahl oder auch nur die häufige "ich weiß nicht recht, was ein angemessener Schwierigkeitszuschlag ist" ignoriert werden.
ALL DAS ändert die Spielrealität.
ALL DAS kann einer funktionierenden Handlung und einer schönen Immersion dienen, es kann es aber auch zerstören.

Die Würfel hier heilig zu sprechen und unangetastet bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu lassen, halte ich da für Unsinn.

Würfel haben nur zwei Aufgaben:
-- Zusätzliches Spannungselement durch Zufall
-- "Erzählwillkür" abmildern

Und in den meisten Fällen schaffen die lieben kleinen das ja auch, aber eben nicht IMMER.

EDIT:
Und niemand sprach von "alle Naselang sterben". Bei mir sterben SCs überaus selten und wenn dann meistens in der Situation konsensual.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wenn man häufigen oder regelmäßigen SC-Tod nicht schätzt, diesen zu verhindern.
Da gibt es verschiedene Werkzeuge. Die Würfel und ihre "stillschweigend-konsensuale" Manipulation sind eine davon.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 15.08.2016 | 14:01
@Babo Phet
Wie gesagt:
Wenn wir in einer Runde z.B. Pathfinder spielen würden (oder ein anderes System, bei dem der Tod des Charakters jederzeit passieren kann) und ich würde merken, dass Du die Würfel drehst (oder das Würfelergebnis uminterpretierst) würdest Du ziemlich schnell mitbekommen, dass Du dann bei mir für diese Manipulation keinen Konsens hast.
Von daher bin ich persönlich immer vorsichtig, wenn von einem stillschweigenden Konsens gesprochen wird.

Und ja: Die Diskussion über das Sterben eines Charakters hatte ich schon mehrmals... mit verschiedenen SLs...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 15.08.2016 | 14:02
Ob ein Spieler mogelt (nur er hat was davon) und lügt (da ja jeder davon ausgeht,er täte es nicht)
oder ein SL mogelt (alle haben was davon) und dies konsensual abgesegnet ist, sind himmelweite Unterschiede.
Na klar macht das Unterschiede. Das alle was davon haben, ist Deine These. Die Spieler, die das hier ablehnen, lehnen es ja deswegen ab, weil ihnen ihr Erfolgserlebnis {oder Mißerfolgserlebnis} genommen wird. Mir ist es wichtig, scheitern zu können, sonst gibt es keine Herausforderung und damit fällt die wichtigste meiner Spaßquellen weg.

Zitat
Die Würfel hier heilig zu sprechen und unangetastet bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu lassen, halte ich da für Unsinn.

Würfel haben nur zwei Aufgaben:
-- Zusätzliches Spannungselement durch Zufall
-- "Erzählwillkür" abmildern

Und in den meisten Fällen schaffen die lieben kleinen das ja auch, aber eben nicht IMMER.
Das mag Dir so erscheinen, für mich wird es als SL oft gerade dann interessant, wenn so eine Situation eintritt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 14:02
Ob ein Spieler mogelt (nur er hat was davon) und lügt (da ja jeder davon ausgeht,er täte es nicht)
oder ein SL mogelt (alle haben was davon) und dies konsensual abgesegnet ist, sind himmelweite Unterschiede.

Ich finde es faszinierend, dass auf Würfeldrehen von Seiten des Spielleiters so rumgehackt wird, aber alles andere wie "Mitwachsende Mauern" (in den vielen Formen), dumme Abenteuerauswahl oder auch nur die häufige "ich weiß nicht recht, was ein angemessener Schwierigkeitszuschlag ist" ignoriert werden.
ALL DAS ändert die Spielrealität.
ALL DAS kann einer funktionierenden Handlung und einer schönen Immersion dienen, es kann es aber auch zerstören.

Die Würfel hier heilig zu sprechen und unangetastet bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu lassen, halte ich da für Unsinn.

Würfel haben nur zwei Aufgaben:
-- Zusätzliches Spannungselement durch Zufall
-- "Erzählwillkür" abmildern

Und in den meisten Fällen schaffen die lieben kleinen das ja auch, aber eben nicht IMMER.

Um die Unanstastbarkeit von Würfeln oder Regeln geht es mir nicht. Aber unter Würfeldrehen verstehe ich die heimliche Missachtung von Regeln, die innerhalb der Gruppe als verbindlich festgelegt sind - es geht also um die Verletzung eines Vertrauensverhältnisses. Man kann das mehr oder weniger schwer nehmen oder es kann einem auch egal sein, aber die Kritik an einer solchen Verletzung hat nichts mit überzogenem Respekt vor Regeln und Würfeln zu tun und alles mit dem Respekt vor den MitspielerInnen.
Hausregeln sind etwas anderes. On the fly am Spieltisch und im Konsens eine Regel zu ignorieren, zu ändern oder anders auszulegen, auch nach einem Wurf, ist auch kein Würfeldrehen, solange das offen gemeinsam am Spieltisch gemacht wird.

Du sagst ja selbst: Wenn der SL mogelt und das konsensuell abgesegnet ist. Das ist für mich dann schon eher eine Hausregel als Mogeln. (Okay, die Spieler, die fordern, dass die SL heimlich würfelt, um zu drehen, sind da ein seltsames Zwischending, bei dem man sich sicher schön lange um die Definition streiten kann ...)

Das Problem beim heimlichen Würfeldrehen zeigt sich ja auch bei deinem Beispiel: Dreht der SL immer heimlich die Würfel, wenn ein SC sonst sterben würde? Wenn ja, dann kann man das auch gleich offen zur Regel erklären, vor allem, wenn die Spieler es sowieso implizit erwarten. Wenn er es nur gelegentlich tut, wie entscheidet er dann, wer lebt und wer stirbt? Nach Dramturgie-Gefühl? Das birgt dann schon übelstes Konfliktpotenzial in der Gruppe, besonders dann, wenn Spieler davon ausgehen, dass ihre SC im Normalfall verschont werden. Oder darf ein SC nur sterben, wenn der Spieler das explizit wünscht/einfordert? Auch dann kann man gleich eine Hausregel draus machen ("Bei SC-Tod laut RAW entscheidet der Spieler darüber, ob sein Charakter tot oder nur außer Gefecht ist.")
Und andersherum: Wenn in der Gruppe abgemacht ist, dass keine Würfel gedreht werden und ich auch weiß, dass die SL sich dran hält, dann BEDEUTET es wirklich was, weiterzukämpfen, auch, wenn ein einziger übler Wurf den Tod bedeuten kann. Wenn ich dagegen als Spieler den Verdacht habe, dass die SL vielleicht die Würfel dreht, um meinen SC überleben zu lassen, vielleicht aber auch nicht, dann habe ich das Leben meines SC nicht dem eigenen Urteil über die dramatische Richtigkeit eines möglichen Ablebens überlassen, sondern dem Urteil der SL.

Kurz: Alles, was man als SL durch Würfeldrehen erreichen kann, kann man durch sinnvolle Hausregeln und Absprachen besser und mit weniger Konflikt- und Enttäuschungspotenzial erreichen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 14:09
....

Kurz: Alles, was man als SL durch Würfeldrehen erreichen kann, kann man durch sinnvolle Hausregeln und Absprachen besser und mit weniger Konflikt- und Enttäuschungspotenzial erreichen.

Kurz: Falscher Umkehrschluss bzw Verkehren meiner Aussage.

Natürlich sind
-- Plot-Auswahl
-- Zuschlagserfahrung
-- Hausregeln
-- Mitwachsende Mauern ja/nein und wenn ja in welcher Form
MEIST das bessere Mittel, bestreite ich ja nicht. Aber es bleibt ein kleiner Rest, wo halt nur noch das Würfeldrehen hilft.

Alles, was explizit abgesprochen wurde, hat natürlich einen moralischen Mehrwert.
Und alles, was nicht explizit abgesprochen wurde, ein größeres Risiko zu enttäuschen, bezweifel ich ebenfalls nicht.

Aber auch die Plot-Auswahl läuft schon im geheimen ab, der Umgang mit "mitwachsenden Mauern" ebenfalls.
Warum sollte das Würfeldrehen da so viel amoralischer sein.....

Noch Kürzer:
Hauptsache Spaß und Spannung, alles andere ist nachrangig.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2016 | 14:11
Ich halte eine Hausregel a la "Die Spielleitung/der Mitspieler darf an den Würfeln drehen, wenn er es als im Sinne der Gruppe sinnvoll empfindet" völlig ok. Wenn ich so wenig Vertrauen in die Spielleitung habe, dass ich den Eindruck habe, offenes Würfeln einfordern zu müssen, oder Würfeldreher in Kombination mit unlauteren Motiven unterstelle, sollte ich lieber den Spieltisch verlassen. Ich habe aber auch kein Problem mit einer Runde gepflegtem Partizipationismus.

Allerdings sollte mit allen Teilnehmern abgestimmt sein, ob und in welchen Situationen Würfeldrehen ok ist. Gegen den Gruppenvertrag Würfel zu drehen ist in etwa auf dem Level von "mitwachsenden Mauern", nämlich purstes Railroading.

Davon abgesehen glaube ich auch, dass sich jedes Spielziel zur Zufriedenheit aller ohne Würfeldrehen erreichen lässt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 15.08.2016 | 14:13
Stillschweigend reicht da schon.
Fingerspitzengefühl und Empathie brauch ich doch so oder so als Spielleiter.

Spätestens aber, wenn man das Gefühl hat, ein Spieler sollte das anders sehen, muss ein mündlicher Gruppenvertrag her, stimmt schon.


EDIT:
Mir ist jeder Spielleiter lieber, der feststellt, dass er sich in seinem Plot/Herausforderung/Zuschlag geirrt hat und durch "gedrehte Würfel" nachbessert als ein Spielleiter, der dies feststellt, aber dann sagt "Ist halt so". Und die es gar nicht erst merken, sind auch nicht meine Favoriten.

Ein Spielleiter, der das alles super hinbekommt, der hat zwangsläufig schon weniger not zum Drehen.
Der Umkehrschluss, ein Spielleiter sei nicht perfekt, weil er dreht, mag gerade noch angehen.
Aber der Umkehrumkehrschluss, ein Spielleiter, der nicht dreht, sei gut, ist falsch. Dann kann auch ein besonders schlechter sein.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 14:21
Alles, was explizit abgesprochen wurde, hat natürlich einen moralischen Mehrwert.
Und alles, was nicht explizit abgesprochen wurde, ein größeres Risiko zu enttäuschen, bezweifel ich ebenfalls nicht.

Aber auch die Plot-Auswahl läuft schon im geheimen ab, der Umgang mit "mitwachsenden Mauern" ebenfalls.
Warum sollte das Würfeldrehen da so viel amoralischer sein.....


Wenn alles nicht explizit abgesprochene das größere Risiko der Enttäuschung birgt, was spricht dann dagegen, das Würfeldrehen einfach in Gruppenabsprachen (sprich: Hausregeln) zu übertragen? Damit sparst du dir das von mir dargelegte Wer-lebt-wer-stirbt?-Problem und vermeidest Kommunikationsprobleme.

Und der große Unterschied zur geheimen Plotauswahl ist eben, dass die Spieler wissen, dass da etwas "Geheimes" ist. Im Prinzip ist das der Unterschied zwischen einem Rätsel und einer Lüge.

Ich finde das Würfeldrehen jetzt moralisch auch nicht so schrecklich verwerflich, und tatsächlich wird es ja sicher in den meisten Fällen in wohlwollender Ansicht praktiziert. Aber es ist halt erfahrungsgemäß immer wieder Stein des Anstoßes und Ursache von übelsten Kommunikationsproblemen. Warum also nicht im Notfall einfach gemeinsam klären, wie man es in der jeweiligen Situation mit den Regeln halten will?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2016 | 14:23
EDIT:
Mir ist jeder Spielleiter lieber, der feststellt, dass er sich in seinem Plot/Herausforderung/Zuschlag geirrt hat und durch "gedrehte Würfel" nachbessert als ein Spielleiter, der dies feststellt, aber dann sagt "Ist halt so". Und die es gar nicht erst merken, sind auch nicht meine Favoriten.

Ein Spielleiter, der das alles super hinbekommt, der hat zwangsläufig schon weniger not zum Drehen.
Der Umkehrschluss, ein Spielleiter sei nicht perfekt, weil er dreht, mag gerade noch angehen.
Aber der Umkehrumkehrschluss, ein Spielleiter, der nicht dreht, sei gut, ist falsch. Dann kann auch ein besonders schlechter sein.

Umkehrumkehrschluss drei hat hier auch keiner gezogen.

Mir persönlich ist er Spielleiter am liebsten, der einfach am Spieltisch sagt, dass hier was schiefgelaufen ist, weil er die Regeln nicht richtig im Blick hatte, und dann klärt man gemeinsam die Alternativlösung ab.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Runenstahl am 15.08.2016 | 14:25
Nein und nein.

Früher habe ich als SL schonmal in Ausnahmesituationen gedreht. Mit den neueren PbtA Systemen braucht man das nicht mehr. Man kann einfach die Situation verändern , einem anderen Spieler eine Hilfsaktion geben oder (regelkonform !) schlicht festlegen was passiert (evtl. auch mit Spielerhilfe) . Da braucht man als SL nicht mehr mauscheln (obwohl es im Prinzip aufs selbe hinausläuft).

Schummelnde Spieler: Das letzte Mal das ich als Spieler geschummelt habe war vor der Pubertät. Heute bin ich ein fanatischer Anti-Schummler. Normalerweise gehe ich allerdings davon aus das Spieler nicht schummeln und achte auch nicht weiter auf ihre Würfe (ich würde ja auch nicht schummeln). In den letzten Jahren hatten wir aber immer mal wieder einen Spieler der sich wiederholt zu seinen Gunsten "vertan" hat. Er spielte ohnehin nur absolute Supermunchkins und muß dann auch noch schummeln ? Geht gar nicht. Inzwischen spiele ich nicht mehr mit ihm. Würde auf Dauer nicht gutgehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Pyromancer am 15.08.2016 | 15:02
Ob ein Spieler mogelt (nur er hat was davon) und lügt (da ja jeder davon ausgeht,er täte es nicht)
oder ein SL mogelt (alle haben was davon) und dies konsensual abgesegnet ist, sind himmelweite Unterschiede.

SC1 fällt im Kampf auf negative HP und stirbt nächste Runde, wenn niemand etwas tut.
Als einziger SC in der Nähe steht SC2 - zum Glück ein Heiler - eilt hinzu, würfelt auf "Wunden verbinden" und patzt. Regeltechnisch wäre SC1 jetzt tot. Aber keiner der anderen Spielteilnehmer kann sehen, was der Würfel zeigt. Der Spieler von SC2 sagt: "Puh, 5 gewürfelt, das hat gerade nochmal so geklappt."

Wie bewertest du das?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Marduk am 15.08.2016 | 15:40
Ich drehe nicht an den Würfeln.
Ich würfel als SpL offen und was liegt das liegt.

Als Spieler wäre ich übrigens sauer, wenn mein Spielleiter beim Würfeln bescheißt und mich um meinen wohlverdienten Charaktertod bringt.

+1
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 15.08.2016 | 16:10
Ich stimme bei beiden mal ganz provokant mit Ja, nicht nur um zu polarisieren, sondern einfach auch mal aus ehrlichkeit heraus, denn ich habe das durchaus schon mal gemacht. Und zwar in beide Richtungen, also z.B: eine erfolgreiche Probe als Spieler als Mißerfolg ausgegeben, weil es gerade einfach besser paßte, bzw. einen kritischen Erfolg gegen einen Mitspieler zum Erfolg agmeildert (weil ich im beim PvP einen Schuß vor den Bug geben wollte und nicht umbringen), als auch eine beschissenen Würfelwurf den ich unangemessen fand nach oben reguliert (das berühmte "Würfel mal auf Stuhlgan2- bei Rolemaster z.B.).
Zumeist würfel ich aber auch entweder supergut oder kritisch Scheiße, und seien wir mal ehrlich, wenn man den x-ten Wurf in Folge verkackt hat man irgendwann keinen Bock mehr und dann geht nur noch entweder scheiße drauf sein oder dem Glück nachhelfen.
Je ältere ich werde um so gelassener werde ich, so daß ich es mittlerweile ganz gut verkraftze mal schlecht zu würfeln, aber da ich schonmal als Spieler getan habe und auch nicht so massiv schlimm finde wähle ich mal Ja.
Als Spielleiter kommt das bei mir ehrlich gesagt eher vor (bzw. noch vor), weil ich wie gesagt, manchmal echt gut würfel (und dann noch in Serie) und wenn wärend eines Kampfes der Goblin XY schon den 5. bestätigten Crit in Folge hinlegt, passt das einfach n icht in die Dramaturgie.

Im Prinzip bevorzuge ich kooperatives Spiel und möchte daher als SL den Spielern weder das Spotlight stellen noch diese in irgendeiner Form "besiegen". Muir geht es um eine gute gemeinsame Story und nicht um PvGM. Als Spieler sehe ich das ähnlich, da will ich den anderen nicht durch myriaden kritische Erfolge die Show stehlen.

Mittlerweile würfel ich aber auzch eher offen, auch als SL und nutze dann im Zweifelsfall Plottwist oder Hand of God
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 08:35
...
Ich finde das Würfeldrehen jetzt moralisch auch nicht so schrecklich verwerflich, und tatsächlich wird es ja sicher in den meisten Fällen in wohlwollender Ansicht praktiziert. Aber es ist halt erfahrungsgemäß immer wieder Stein des Anstoßes und Ursache von übelsten Kommunikationsproblemen. Warum also nicht im Notfall einfach gemeinsam klären, wie man es in der jeweiligen Situation mit den Regeln halten will?
Nicht meine Erfahrung.
In meinen beiden Gruppen gehen die Spieler davon aus, dass der SL hinundwieder die Würfel dreht,
A) um zu chaotische Ergebnisse zu vermeiden
B) es spannender zu machen
Kein Stein des Anstoßes. Insbesondere, da die SL mit den Jahren da mehr Fingerspitzengefühl beweisen.

Nein und nein.

Früher habe ich als SL schonmal in Ausnahmesituationen gedreht. Mit den neueren PbtA Systemen braucht man das nicht mehr. Man kann einfach die Situation verändern , einem anderen Spieler eine Hilfsaktion geben oder (regelkonform !) schlicht festlegen was passiert (evtl. auch mit Spielerhilfe) . Da braucht man als SL nicht mehr mauscheln (obwohl es im Prinzip aufs selbe hinausläuft).

...
In meinen Augen ist das alles Mauschelei, nur halt offiziell sanktioniert...
Halt "Regel" statt "Hausregel" oder "ausdemArm geschüttelt".

Wenn ich sowas lese wie "einfach die Situation" verändern, hmja, überhaupt nicht mein Fall.
Wenn dann gerne im ganz kleinen Rahmen und DAS  >;D wird ja durch Würfeldrehen erreicht.

EDIT: Entschuldigung, hatte deinen letzten Satz überlesen.

@ Rumpel
EDIT2:
Ich drehe Würfel meist, um eine Bedrohungssituation aufzubauen , besser: zu unterstreichen.
Wenn sich das durch szenische Darstellung der Gegner bereits ergibt, super!
Wenn nicht, muss ein Treffer her.
Umgekehrt gilt das gleiche.

Tod des Helden kommt so wahnsinnig selten vor, dass da ein "Drehen um der Lebensrettung willen" extrem selten ist, aber DANN in voller Überzeugung. An sich aber NUR, wenn sich da kritische Treffer und hoher Schadenswurf ungesund paaren.
EHER bin ich dann großzügig und dehne die Regeln hinsichtlich möglicher Dauer der Lebensrettungsmaßnahmen und Anzahl der Proben.
Wenn dann aber drei Versuche hintereinander scheitern, akzeptiert fast jeder den Heldentod bereitwillig...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2016 | 08:51
Nicht meine Erfahrung.
In meinen beiden Gruppen gehen die Spieler davon aus, dass der SL hinundwieder die Würfel dreht,
A) um zu chaotische Ergebnisse zu vermeiden
B) es spannender zu machen
Das kommt halt stark drauf an, was jemand als spannend empfindet. Bei mir wäre jede Spannung raus. Warum kämpfe ich 2 oder mehr Stunden in einem epischen Endkampf bei Pathfinder, wenn der Ausgang schon feststeht. Dann kann ich es auch gleich in 4 Minuten erzählt kriegen und ich kann mich gemütlich zurücklehnen ...

Und chaotische Ergebnisse wegzubügeln - schade, ich liebe die ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 09:00
Das kommt halt stark drauf an, was jemand als spannend empfindet. Bei mir wäre jede Spannung raus. Warum kämpfe ich 2 oder mehr Stunden in einem epischen Endkampf bei Pathfinder, wenn der Ausgang schon feststeht. Dann kann ich es auch gleich in 4 Minuten erzählt kriegen und ich kann mich gemütlich zurücklehnen ...

Und chaotische Ergebnisse wegzubügeln - schade, ich liebe die ...

Nicht jedes chaotische Ergebnis wird weggebügelt, sondern nur ganz extreme, die der Spannung schaden.
Terminator 1: Sarah Connor wird zufällig vom Bus überfahren, der Terminator darf wieder nach Hause

WENN die Spieler eine Schweineangst vor dem Vampir haben UND er trifft nicht ein einziges Mal, muss ich auch nicht drehen.
WENN die Spieler aber nur eine Schweineangst vor dem Vampir haben, wenn er wenigstens ein Mal trifft, DANN muss ein Treffer her.

Ich kürze Kämpfe auch gerne ab, wenn der Ausgang hinreichend naheliegend ist.
Deshalb HASSE ich es, wenn fast alle Räuber schon besiegt sind und der letzte durch einen unglücklichen Würfelwurf uswusf dann doch noch einen Spieler das zeitliche segnen lässt.

Meine Spieler erarbeiten sich Ergebnisse. Genug gearbeitet = Ergebnis verdient. So in etwa.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2016 | 09:35
Naja, wäre nix für mich - zudem ich aus der Praxis keine Würfeltabellen kenne, die Charaktertode provozieren, ohne etwas dagegen tun zu können.

Zitat
WENN die Spieler eine Schweineangst vor dem Vampir haben UND er trifft nicht ein einziges Mal, muss ich auch nicht drehen.
WENN die Spieler aber nur eine Schweineangst vor dem Vampir haben, wenn er wenigstens ein Mal trifft, DANN muss ein Treffer her.
Wenn Du ihn mit normalen Werten gebaut hast, ist ein Treffer ja nicht unwahrscheinlich. Wenn die Spieler so übersteigert paranoid war und ihn wegnuken, haben sie sich das womöglich verdient.

Zitat
Ich kürze Kämpfe auch gerne ab, wenn der Ausgang hinreichend naheliegend ist.
Deshalb HASSE ich es, wenn fast alle Räuber schon besiegt sind und der letzte durch einen unglücklichen Würfelwurf uswusf dann doch noch einen Spieler das zeitliche segnen lässt.
Kenne ich so nicht. Du hast ja selbst geschrieben, dass Charaktertode so häufig nicht vorkommen, auch wenn man Würfel nicht dreht. Meine Restbanditen wären vermutlich längst geflohen, hätten es versucht oder versucht, sich zu ergeben.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Crimson King am 16.08.2016 | 09:39
Nicht jedes chaotische Ergebnis wird weggebügelt, sondern nur ganz extreme, die der Spannung schaden.

Wer entscheidet das nach welchen Kriterien?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 09:45
@ Banana Claw:
Du redest hier Situationen herbei, in denen es gar keinen Sinn ergibt "zu drehen".
"Herbei reden" ist vielleicht ein falsches Wort, denn diese Situationen ergeben sich ja durchaus und durchaus häufig.
Aber um DIESE Situationen geht es ja eben gerade nicht.
Ich hatte nie behauptet "Würfel drehen" sei ein Allheilmittel, natürlich nicht!

In den meisten Situationen gibt es bessere Lösungen um zum gleichen, nein besseren Ergebnis zu kommen.
Aber es gibt halt hinreichend häufige Situationen, wo das Würfeldrehen ein legitimes Mittel sind, weil andere Lösungen scheinbar oder tatsächlich nicht in Frage kamen.

Wie ich bereits bei dem Vampir DEUTLICH darstellte. Deshalb verstehe ich da dein Gegenargument nicht mal im Ansatz.
Ich habe zwei (!) Fälle dargestellt.
Und im zweiten Fall darauf hingewiesen, dass DA (aber eben nicht im ersten Fall) ein Würfel drehen die Spannung unterstützen/unterstreichen kann.

@ Crimson King
Das Bauchgefühl, das künstlerische Empfinden, die langen Gesichter bei den Spielern.
Was sonst?
Gäbe es ganz klare eindeutige Kriterien, sollte man die Regeln ändern, dann wäre die Schwäche im System ja auch offensichtlich.

Würfeldrehen ist ein Werkzeug des Feintunings. Als grundsätzliches Mittel ist es ungeeignet. Es sei denn, man spielt bewusst ein verkorkstes System. Aber davon rede ich ja gerade nicht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2016 | 09:50
@ Banana Claw:
Du redest hier Situationen herbei, in denen es gar keinen Sinn ergibt "zu drehen".
"Herbei reden" ist vielleicht ein falsches Wort, denn diese Situationen ergeben sich ja durchaus und durchaus häufig.
Aber um DIESE Situationen geht es ja eben gerade nicht.
Ich hatte nie behauptet "Würfel drehen" sei ein Allheilmittel, natürlich nicht!

In den meisten Situationen gibt es bessere Lösungen um zum gleichen, nein besseren Ergebnis zu kommen.
Aber es gibt halt hinreichend häufige Situationen, wo das Würfeldrehen ein legitimes Mittel sind, weil andere Lösungen scheinbar oder tatsächlich nicht in Frage kamen.

Wie ich bereits bei dem Vampir DEUTLICH darstellte. Deshalb verstehe ich da dein Gegenargument nicht mal im Ansatz.
Ich habe zwei (!) Fälle dargestellt.
Und im zweiten Fall darauf hingewiesen, dass DA (aber eben nicht im ersten Fall) ein Würfel drehen die Spannung unterstützen/unterstreichen kann.
Nehmen wir es doch so hin, dass wir hinreichend unterschiedlich spielen, ich verstehe Deine Beispiele nicht, wieso da zu drehen wäre oder welchen Vorteil es bringt.

Insbesondere beim Vampir: Wenn er nicht trifft, ist doch die Frage, warum er das nicht tut? Hat er nur eine Runde und ist dann weg? Hat er schlechte Werte? Die Spieler ausreichend Schutzmaßnahmen.

Ansonsten würde ich davon ausgehen, dass er eine hohe Grundwahrscheinlichkeit hat zu treffen und wenn er das in der ersten Runde nicht tut, dann in der zweiten?

Oder wo ist da Dein Problem? {Vielleicht stellst Du Dir die Situation konkreter vor als Du sie hier niederschreibst?}

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2016 | 09:54
In meinen Augen ist das alles Mauschelei, nur halt offiziell sanktioniert...
Halt "Regel" statt "Hausregel" oder "ausdemArm geschüttelt".

Wie kann das Mauschelei sein, wenn dabei sogar streng nach RAW gespielt wird? Wenn die Regeln besagen: "Ein SC kann nicht ohne Zustimmung des Spielers sterben, egal, was der Würfel zeugt", dann ist das doch genauso sehr eine Regel wie "Ein SC ist nach 3 Runden unter 0 HP tot.

Insofern verstehe ich auch immer noch nicht, warum eine vernünftige Hausregel das Würfeldrehen nicht ersetzen können soll. Vor allem, wenn, wie du schreibst, die SC das Würfeldrehen sowieso erwarten. Die Hausregel "Ein SC kann nicht ohne Spieler-Zustimmung sterben" ist doch ein viel probateres Mittel als die Auslieferung der Charaktere an die Willkür der SL.

Mir fällt eigentlich nur ein Grund dafür ein, dass man als Spieler wollen könnte, dass der SL verdeckt würfelt und ggf. Würfel dreht, anstatt dass er offen würfelt und man bei bescheuerten Ergebnissen gemeinsam klärt, was jetzt passiert: Die Spieler wissen, dass die SL nicht perfekt ist und nicht alle Eventualitäten vorausplanen kann, aber sie wollen, dass die SL perfekt erscheint, dass also nach außen keine "Pannen" keine Momente, in denen die SL ins Stocken gerät, sichtbar sind. Das kann ich irgendwie nachvollziehen. Als SL würde ich das niemals mitmachen, weil ich keinen Bock habe, eine perfekte Fassade nach außen zu tragen, und als Spieler würde es mich viel weniger reizen, als gemeinsam mit der SL Lösungen zu suchen. Aber es ist eine Motivation, die irgendwie Sinn ergibt ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Ludovico am 16.08.2016 | 10:03
Als SL schummel ich nicht, zumal ich offen auf gut lesbaren Würfeln würfel. Ich find die Situation, die sich aus dem Ergebnis ergibt, das Unberechenbare und die Reaktionen darauf zu spannend.

Als Spieler hab ich früher selten unter einer bestimmten Bedingung an den Würfeln gedreht und würde es heute (wenn ich mal wieder spielen würde) wieder tun:
Die Bedingung dafür ist Frust durch miese Ergebnisse.
Ich hatte dann stets die Zeit nur Scheiße gewürfelt und war dann irgendwann so frustriert, dass ich ein Ergebnis nicht richtig gelesen habe oder so etwas in der Art.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Crimson King am 16.08.2016 | 10:06
Das Bauchgefühl, das künstlerische Empfinden, die langen Gesichter bei den Spielern.
Was sonst?

Irgend etwas Belastbares halt. Dass die genannten Aspekte völlig subjektiv sind, von jedem unterschiedlich wahrgenommen werden und deshalb natürlich ein enormes Konfliktpotenzial bieten, liegt auf der Hand.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 16.08.2016 | 10:11
Das Beispiel mit dem Vampier verstehe ich auch nicht. Wenn ein total gefährlicher Gegner (in der Vorstellung der SL) sich als ungefährlich herausstellt weil die SC sich gegen ihn geschützt haben und darunter zähle ich auch unerfolgreiche Angriffe des Vampiers da die Sc sich ja mit einer Rüstung etc gegen diese Angriffe geschützt haben dann entwerte ich diese Leistung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2016 | 10:18
Das Beispiel mit dem Vampier verstehe ich auch nicht. Wenn ein total gefährlicher Gegner (in der Vorstellung der SL) sich als ungefährlich herausstellt weil die SC sich gegen ihn geschützt haben und darunter zähle ich auch unerfolgreiche Angriffe des Vampiers da die Sc sich ja mit einer Rüstung etc gegen diese Angriffe geschützt haben dann entwerte ich diese Leistung.

Na ja, es kann natürlich sein, dass ich einfach so schlecht für den Vampir würfele, dass er kein Licht (pun intended) sieht. Das würde ich so hinnehmen und finde es ganz reizvoll. Nicht jeder NSC muss die geplante Wirkung auf die SC/Spieler haben. Im Gegenteil habe ich es weitgehend aufgegeben, mich hier allzusehr festzulegen. Wenn ich z.B. jemanden als beeindruckenden Befehlshaber darstellen will und die Spieler die Figur als bürokratischen Hanswurst wahrnehmen, dann ist er für sie eben ein (vielleicht dennoch durchaus fähiger) bürokratischer Hanswurst. Alles andere ist nur Gekrampfe.
Wenn man so rangeht, können einem auch irgendwelche Würfelergebnisse keinen NSC "kaputtmachen", weil der NSC halt das ist, was aus ihm wird.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 11:04
Na ja, es kann natürlich sein, dass ich einfach so schlecht für den Vampir würfele, dass er kein Licht (pun intended) sieht. Das würde ich so hinnehmen und finde es ganz reizvoll. Nicht jeder NSC muss die geplante Wirkung auf die SC/Spieler haben. Im Gegenteil habe ich es weitgehend aufgegeben, mich hier allzusehr festzulegen. Wenn ich z.B. jemanden als beeindruckenden Befehlshaber darstellen will und die Spieler die Figur als bürokratischen Hanswurst wahrnehmen, dann ist er für sie eben ein (vielleicht dennoch durchaus fähiger) bürokratischer Hanswurst. Alles andere ist nur Gekrampfe.
Wenn man so rangeht, können einem auch irgendwelche Würfelergebnisse keinen NSC "kaputtmachen", weil der NSC halt das ist, was aus ihm wird.
Du hast erfasst, was ich darstellen wollte.
Manchmal machen "zu viele Treffer" (zu gut gewürfelt) oder "zu wenig Treffer" (zu schlecht gewürfelt) das Spielgefühl kaputt.
Es geht hier ausdrücklich nicht um misslungene Treffer aufgrund von besseren Abwehrmaßnahmen.
Und oft ist es selbst dann hupe. Durchaus!

Für mich (nicht für jeden SL) ist Dramaturgie, Spannung und Spielgefühl an vorderster Stelle.
Erst dahinter kommen Regeln und Würfelei.
Wenn man diese Prioritäten gut heißt, KANN es sinnvoll sein, die Regeln oder Würfel zu beugen oder zu ignorieren.

Zurück zum Vampir:
WENN die Szene genauso viel Spaß macht, wenn der Vampir als Körperklaus erscheint, bittesehr, DANN ergäbe Würfel drehen keinen Sinn.
Allerdings möchte ich das bezweifeln.
Manche Gegner/NSC eignen sich halt mehr für Slapstick und andere weniger.

Und WENN der Vampir trotz versäbelter Proben nochundnöcher immer noch super spannend und bedrohlich wirkt, ja DANN drehe ich natürlich auch nicht.

Irgend etwas Belastbares halt. Dass die genannten Aspekte völlig subjektiv sind, von jedem unterschiedlich wahrgenommen werden und deshalb natürlich ein enormes Konfliktpotenzial bieten, liegt auf der Hand.
Bring mehr Konjunktive rein, streich deine Absolutismen und ich wäre vielleicht deiner Meinung.
In dieser haltlosen Überzeichnung ist es Unsinn.*
Klar ist, dass ein gutes SL ein gutes Bauchgefühl braucht, auch etwas Empathie (was wollen meine Spieler, was nicht? Was kann ich ihnen zumuten was nicht? Ist dieses dramaturgische Mittel (Verstümmelung) in dieser Runde akzeptabel oder dieses (zuckersüße Romanzen)?)
Der Rest ist Erfahrung. Irgendwann weiß der SL recht gut, was seinen Spielern gefällt und was nicht.
EDIT: Und exakt diese typischen Spielleiterstärken sind natürlich auch beim Würfeldrehen und anderen Abwägungen gefragt.

EDIT2:* Möglicherweise eine harte Antwort. Aber diese ständigen "immer","enorm" und "jeder" in manchen Threads regen mich tierisch auf.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 16.08.2016 | 12:51
@ Boba Fett
Was ist denn der Vorteil deiner Methode? (Von häufigem Würfeldrehen rede ich ja nicht. Nur gelegentlich bis selten)

Sorry, dass ich jetzt erst antworte.
busy@job meets Treffenvorbereitung

Ich möchte nicht von Vorteil sprechen, denn es wird nicht jeder darin einen Vorteil sehen.

Bei mir fallen die Würfel und werden entsprechend angewendet.

Ich möchte einmal "Mensch-ärger-Dich-nicht!" als Vergleich nehmen.
Klebt bitte nicht zu sehr an dem Beispiel - Beispiele sind immer schlecht, und passen niemals ganz.
Aber vielleicht transportiert es den Gedanken dahinter.

Ich möchte nicht, dass jemand, der beim "Mensch-ärger-Dich-nicht!" die Gelegenheit hat, meinen Pöppel zu schmeissen, das wegen Nettigkeit unterläßt.
Wenn ich das Spiel gewinne, dann möchte ich gewonnen haben, obwohl mich jeder rausgeworfen hat/hätte, wann immer es gekonnt hat.
Ich möchte das Spiel nicht gewinnen, weil jemand nett zu mir sein wollte.
Das entwertet nämlich das "gewonnen haben" vollständig.
Darum gibt es die Regelvariante im "Mensch-ärger-Dich-nicht!", dass man selbst rausfliegt, wenn man die Gelegenheit zum Schmeissen ignoriert oder übersehen hat.
Und diese Option ist eine sehr gute. Denn sie bringt die Leute dazu, das Spiel so zu spielen, wie es gedacht ist und nicht in letzter Sekunde ein "och lass uns doch
alle lieb zu einander sein und wir sagen einfach wir haben alle gewonnen" Sozialpädagogen-Mist aus den antiautoitären Siebzigern aufzutischen.
Um es klar zu sagen: Ich verliere lieber haushoch - mit allen 4 Pöppeln im Starthaus - als dass ich gewinne, weil man mich gewinnen lassen hat.

Und genau das gilt für mich beim Rollenspiel.

Ich spiele meinen Charakter gerne am Limit. Und möchte dann das Limit auch auskosten.
Wenn der Spielleiter mir dann ein Sicherheitsnetz bastelt, in dem er die Würfel dreht, dann ist das kein Spiel am Limit, sondern ein Spiel innerhalb der als "gefährlich" angemalten Wohlfühlzone.
Die Wohlfühlzone existiert doch ohnehin schon, denn es gibt kein reales Risiko. Denn wir sitzen alle am Tisch, mit Chips und Coke und nichts ist gefährlich oder riskant (höchstens die ungesunde Ernährung, der Bewegungsmangel und der Schlafmangel - aber das macht uns kaum zu oberkrasse Gangsta-Checker, Digger!).
Das brauche und will ich dann nicht auch noch im Spiel selbst haben.

Rollenspiel ist auch ein Spiel mit Emotionen. Den geringen Einsatz, den wir (roulette mäßig) machen, ist der unserer Zeit und unseres erschaffenen Charakters (und dessen Ressourcen).
Ein Rollenspiel ohne die Chance, dass es wenigstens hin und wieder die Option gibt, dass man seinen Einsatz verliert wäre doch langweilig.
Was ist ein dramatisches Finale mit richtig gemeinen Endgegner denn wert, wenn alle wissen, dass der Ausgang in dieser Richtung ohnehin zugemauert ist.

Und andersherum: Wenn ich weiß, dass es für meinen Charakter KEIN Sicherheitsnetz namens "netter Spielleiter dreht die Würfel im Notfall" gibt, DANN wird es auch erst richtig spannend.
Im Kino, im TV, bei Netflix oder Amazon prime, im Roman kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, wie die Story ausgeht, wenn man mich nicht eh schon dichtgespoilert hat.
Beim Rollenspiel will ich das nicht können. Da möchte ich, dass es wirklich spannend bleibt. Und das nicht erst im Finale, weil vorher alles in Watte gepackt wurde.
Ich will das Risiko im ganzen Spiel.

Und WENN mein Charakter erst mal hops gegangen ist, dann wird es für die verbleibenden Leute erst richtig spannend. Denn sie wissen, dass die Aufgabe, die vor ihnen liegt schwieriger wird,
weil ein Charakter an Unterstützung fehlt. Und sie haben gerade gespürt, dass es eben sein kann, dass man ex und hops geht.
Insofern kann ich nur bewerten, dass die Option auf mortalen Ausgang das Spiel in Richtung Spannung nur bereichern kann.

Ganz ehrlich: Jeder der um seinen gestorbenen Charakter trauert, der frustiert ist und am liebsten heulen möchte, hat mein echtes Mitgefühl.
Aber den darf man auch beneiden. Denn der hat die volle Bandbreite an Emotionen und Drama im Rollenspiel erlebt.
Und der, der das dann runterschluckt und weitermacht, dem kann man auch nur Respekt entgegenbringen.

Und jeder, der seinen Charakter um keinen Preis verlieren können möchte, der möchte eigentlich ein Spiel ohne jegliche Konsequenzen spielen.
Und der wird niemals das Maß an Spannung und emotionaler Bandbreite im Spiel erleben.
In Watte packen bedeutet nämlich auch, dass die Emotionen in Watte gepackt werden - auch die, die man spürt, wenn man erfolgreich war.
Es sei denn natürlich man ist richtig gut darin, sich selber was einzureden und einen gescripteten Ausgang als "verdienten Sieg" zu feiern und auch zu empfinden...

Alle wettern hier immer wieder gegen das Railroading (genug Themen dazu gibt es ja)...
Ich behaupte mal: Den Charakteren ihre Möglichkeiten zu nehmen, aus dem (virtuellen) Leben zu scheiden, ist eindeutig eine Form von Railroading.
Denn es beschneidet die Möglichkeiten, in die sich die Story entwickeln kann.

Und allen denen das Rollenspiel irgendwann zu beliebig wird, kann ich nur empfehlen, mal diese Netze und Sicherheitsleinen zu kappen.
Rollenspiel fühlt sich dann plötzlich sehr lebendig an.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 1of3 am 16.08.2016 | 13:05
Als ich noch D&D3.x gespielt habe, habe ich Würfel regelmäßig... kreativ abgelesen. Als SL-Spieler wohlgemerkt. Ist ja auch so einfach. Die Regeln sind so kompliziert, dass sowieso niemand weiß, was dein Char kann. Als SL... was gäbs da zu gewinnen?


Gesendet von meinem K011 mit Tapatalk

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 13:09
Würfeldrehen ist ja auch unter "game masters fiat" bekannt. Zuletzt im Fantasy AGE Regelwerk wie folgt formuliert:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Mal etwas unformatiert im Spoiler belassen ;)
Ergo ein -in gewissen Systemen- sanktioniertes Werkzeug, um Spannung, Spaß und Überraschung zu bieten, bzw. zu gewährleisten.

Das muss einem nicht passen und man kann das völlig problemlos ignorieren.
Wie übrigens auch Wortklaubereien in diesem Thread ;) Danke!


Ich finde viele Seiten, die hier beleuchtet werden total interessant. Auch diejenigen, die sich hier "outen". Chapeau  :d
Hätte nicht damit gerechnet.


Meine Spielleiterweise ändert sich übrigens auch ein wenig zwischen Abenteur- und Kampagnenspiel.
Wenn ich (sehr selten, wie gesagt) mal Würfel drehen sollte, dann auf jeden Fall im Kampagnenspiel. Hier ist das Überleben der Charaktere relativ wichtig, wie ich finde und es sollte nicht an EINEM Würfelwurf scheitern.
Ausgenommen Situationen, in die sich die Charaktere wider besseren Wissens selbst hinein manövriert haben. Da bin ich auch im Kampagnenspiel recht resolut.

Allerdings ist der Gruppenkonsens ein ziemlich wichtiger Punkt. Es gibt Gruppen, die wollen erfolgreich sein und abräumen, mächtig werden und schließlich unbesiegbar werden. Das ist okay, wenn alle Mitspieler so denken und fühlen. Ich sehe immer dann Probleme, sobald sich jemand mit dieser Art unwohl fühlt oder sie für sein Empfinden ablehnt.

Übrigens finde ich wirklich erkämpfte Siege und ein wenig Angst in den Spieleraugen auch als einen Teil dessen, was Rollenspiel ausmacht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 13:11
Einwurf:

was haltet ihr eigentlich von der Handhabe, einen tödlichen Würfelwurf metamäßig offen zu legen und den Spieler entscheiden zu lassen, was jetzt passieren soll?

Unter der Voraussetzung, dass es keine Schicksalspunkt gibt oder diese ausgegangen sind.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Pyromancer am 16.08.2016 | 13:15
Nicht jedes chaotische Ergebnis wird weggebügelt, sondern nur ganz extreme, die der Spannung schaden.
Terminator 1: Sarah Connor wird zufällig vom Bus überfahren, der Terminator darf wieder nach Hause
Wenn ich (sehr selten, wie gesagt) mal Würfel drehen sollte, dann auf jeden Fall im Kampagnenspiel. Hier ist das Überleben der Charaktere relativ wichtig, wie ich finde und es sollte nicht an EINEM Würfelwurf scheitern.
Ausgenommen Situationen, in die sich die Charaktere wider besseren Wissens selbst hinein manövriert haben.

Meine bevorzugte Lösung dafür ist es, bei so was GAR NICHT zu würfeln.
Ich finde das auch ein bisschen befremdlich, wie läuft denn das?
SL *denkt*: "Ich würfle jetzt mal, ob Sarah Connor zufällig vom Bus überfahren wird. Und wenn dieses Zufallsergebnis eintritt, dann dreh ich am Würfel, dass es doch nicht passiert! Hihi!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 13:18
@ Boba Fett:
so sehe ich wesentlich klarer, warum du und andere das "Drehen" ablehnen.
Dankeschön!

Nur ist das für mich nichts. Nicht wg der Sicherheitsnetze oder ihrem Nichtvorhandensein, sondern schlichtweg, dass die Würfelei für mich keinen derart hohen Stellenwert hat.

WENN mein Charakter stirbt wegen falscher Entscheidungen,
WENN mein Charakter stirbt wegen heldenhaftem oder auch tollkühnem Einsatz im Kampf,
DANN kann mich das begeistern.

WENN er stirbt, weil der SL seine Spielfiguren falsch eingesetzt hat,
WENN er stirbt aus schlichtem Würfelpech,
WENN er bei Abschluss der Queste kurz noch an einer xbeliebigen Zufallsbegegnung stirbt,
DANN fühlt sich das gallig an.

WENN ich mich als SL aus Selbstüberschätzung plötzlich im zweiten Bereich bewege (ist sicherlich jedem schon passiert) ODER ich mir nicht sicher bin, im ersten Bereich zu sein, ja DANN drehe ich gerne auch notfalls (!) mal nen Würfel.

Umgekehrt würfle ich gar nicht erst, wenn der Ausgang sich schon aus der Handlung ergibt. Auch bei sehr schönen Ideen verzichte ich gerne aufs Würfeln.
Für mich sind die Würfel nur ein Hilfsmittel. Ein wichtiges, aber nicht das Wichtigste.

Oder andersrum:
Alles, was in einer spezifischen Situation der Spannung schadet oder dem Spielspaß nachhaltig schadet, lehne ich ab.
Das ist zweifelsohne häufiges (!) Würfeldrehen bzw ohne Sinn und Verstand.
Ebenso kann in spezifischen Situationen auch der Würfelwurf (oder eher: Sein Ergebnis) an sich schädlich sein und dann ist legitim das Ergebnis zu ignorieren abzuändern oder einfach den Würfelwurf zu drehen. Nur dann.

Ich kann der Würfelei einiges abgewinnen, aber halt nicht soviel, wie manch andere...

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 16.08.2016 | 13:19
Meine bevorzugte Lösung dafür ist es, bei so was GAR NICHT zu würfeln.
Ich finde das auch ein bisschen befremdlich, wie läuft denn das?
SL *denkt*: "Ich würfle jetzt mal, ob Sarah Connor zufällig vom Bus überfahren wird. Und wenn dieses Zufallsergebnis eintritt, dann dreh ich am Würfel, dass es doch nicht passiert! Hihi!"
Eher so:
System XY mit der Möglichkeit des Charaktertodes.
SL *denkt*: Okay. Cooles Encounter. Das wird sie in ins Schwitzen bringen.
Um dann vom Kampfsystem und den Würfelwürfen überrascht zu werden.

EDIT:
Eine Anekdote habe ich dafür:
Sawage World: Kampf gegen Minions (oder wie die Typen heissen).
SL: Keine Angst. Die würfeln nur mit 1w6.
->Total Party Kill
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2016 | 13:19
Einwurf:

was haltet ihr eigentlich von der Handhabe, einen tödlichen Würfelwurf metamäßig offen zu legen und den Spieler entscheiden zu lassen, was jetzt passieren soll?


Wie schon gesagt ist das eigentlich meine bevorzugte Herangehensweise - bei allen Würfen, die Ergebnisse liefern, bei denen ich als SL beim besten Willen nicht weiß, was ich daraus jetzt Vernünftiges machen soll.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 13:22
Meine bevorzugte Lösung dafür ist es, bei so was GAR NICHT zu würfeln.
Ich finde das auch ein bisschen befremdlich, wie läuft denn das?
SL *denkt*: "Ich würfle jetzt mal, ob Sarah Connor zufällig vom Bus überfahren wird. Und wenn dieses Zufallsergebnis eintritt, dann dreh ich am Würfel, dass es doch nicht passiert! Hihi!"

Ach Kokolores ;) So 'ne blöde Bussituation gibts nicht!
Aber eine aus Versehen ausgelöste Falle, die 27 Schaden verursacht und damit den Charakter instant killt, wobei dieser bei 24 Schaden bewusstlos mit Spätfolgen wäre.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 13:23
Wie schon gesagt ist das eigentlich meine bevorzugte Herangehensweise - bei allen Würfen, die Ergebnisse liefern, bei denen ich als SL beim besten Willen nicht weiß, was ich daraus jetzt Vernünftiges machen soll.

Finde ich nämlich eine ganz gute Weise, die Spieler einzubeziehen und nicht alleinentschieden vor vollendete Tatsachen zu stellen  :d
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 13:23
EDIT:
@ Luxferre
So in etwa, dankeschön!

@ Pyromancer
Wann stellst du das fest?
Im Rollenspiel wird nunmal viel gewürfelt, insbesondere im Kampf.
Wenn ich nicht will, dass A stirbt, drehe ich doch eher die Würfel als zu sagen "Der Treffer acht nur 9 Punkte schaden maximal" und dann würfle.
Die Illusion ist wichtig im Rollenspiel.
Ja, ich will manchmal beschissen werden, wenn es dem Mehr-Spaß dient...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 16.08.2016 | 13:24
Zitat
Einwurf:

was haltet ihr eigentlich von der Handhabe, einen tödlichen Würfelwurf metamäßig offen zu legen und den Spieler entscheiden zu lassen, was jetzt passieren soll?

Unter der Voraussetzung, dass es keine Schicksalspunkt gibt oder diese ausgegangen sind.

Für normal es sei denn man hat vorher was anderes mit der gruppe vereinbart.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 13:24
Wie schon gesagt ist das eigentlich meine bevorzugte Herangehensweise - bei allen Würfen, die Ergebnisse liefern, bei denen ich als SL beim besten Willen nicht weiß, was ich daraus jetzt Vernünftiges machen soll.

Ist übrigens ne super Idee!
Sehr gerne bei Patzern und Konsorten.
Bei Schadenswürfen täte ich mich da schwer
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2016 | 13:27
WENN er stirbt, weil der SL seine Spielfiguren falsch eingesetzt hat,
WENN er stirbt aus schlichtem Würfelpech,
WENN er bei Abschluss der Queste kurz noch an einer xbeliebigen Zufallsbegegnung stirbt,
DANN fühlt sich das gallig an.

Was bedeutet denn für die SL "Spielfiguren falsch einsetzen"? Darunter kann ich mir ehrlich gesagt nicht so richtig was vorstellen ...
Die anderen Sachen: Die Möglichkeit, aus schlichtem Würfelpech zu sterben, ist doch genau der Clou bei risikofreudigem Spiel. Die allermeisten Systeme signalisieren ja (zumindest im Kampf) rechtzeitig, dass man jetzt in die Zone kommt, wo theoretisch der nächste Wurf tödlich enden kann. Wenn ein SC dann weiterkämpft, dann hat der Spieler doch damit schon entschieden, dass die Situation jetzt dramatisch genug ist, um auch einen Charaktertod zu rechtfertigen. Daran fühlt sich für mich gar nix gallig an, im bestem Fall ist es sogar eine großartige Ironie des Schicksals. Ein blödes Gefühl würde sich bei mir einstellen, wenn die SL entschieden hat, meinen SC im Gegensatz zu anderen SC nicht zu retten, weil ich in ihren Augen irgendetwas falsch gemacht habe ... (dein: "SC stirbt wegen falscher Entscheidungen" - was hat denn die SL bitte zu bestimmen, welche meiner Entscheidungen falsch sind und wann mein SC dafür zu sterben hat?)
Und X-beliebige Zufallsbegegnung nach Abschluss der Queste? Sorry, aber wenn sie X-beliebig ist, nach Abschluss der Queste und kein Risiko erwünscht, warum sollte man dann als SL überhaupt so eine Begegnung auftauchen lassen oder den Kampf auswürfeln? Ist doch auf jeder Ebene langweilig.

EDIT: Übrigens sorry, dass ich bei dem Thema immer etwas polemisch werde. Ich habe da allerdings auch echt blöde Erfahrungen gemacht ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 13:29
Ja, ich will manchmal beschissen werden, wenn es dem Mehr-Spaß dient...

Spricht dir übrigens niemand ab  :d
wenn das für Dich und in Deiner Gruppe funktioniert, dann ist alles bene. In anderen Gruppen funktioniert das eben nicht und ich finde, dass man diese Diskussion bei Euch so langsam abwickeln kann, weil die Standpunkte doch klar sind ;) Es schreitet nämlich so langsam in Richtung Wortklaubereien und der x-ten Wiederholung ;)


Übrigens finde ich einige Beispiele sehr unglücklich ausgewählt und formuliert. Das macht diese Diskussion nicht einfacher und transparenter.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 13:46
@ Luxferre:
Spricht dir übrigens niemand ab  :d
wenn das für Dich und in Deiner Gruppe funktioniert, dann ist alles bene. In anderen Gruppen funktioniert das eben nicht und ich finde, dass man diese Diskussion bei Euch so langsam abwickeln kann, weil die Standpunkte doch klar sind ;) Es schreitet nämlich so langsam in Richtung Wortklaubereien und der x-ten Wiederholung ;)


Übrigens finde ich einige Beispiele sehr unglücklich ausgewählt und formuliert. Das macht diese Diskussion nicht einfacher und transparenter.
Dafür entschuldige ich mich gerne. Ansonsten stimme ich dir zu!

@Rumpel:
Was bedeutet denn für die SL "Spielfiguren falsch einsetzen"? Darunter kann ich mir ehrlich gesagt nicht so richtig was vorstellen ...
Wenn man sich in Anzahl oder Art der Monster verschätzt zB. Wenn man kein gutes Händchen hat bei der angemessenen Bemessung von Zuschlägen. Wenn man sein Abenteuer nicht schnell oder gründlich genug an eine geringere Anzahl an Spielern als erwartet angepasst hat.
Kurz: Wenn man sich verschätzt hat.
Zitat
Die anderen Sachen: Die Möglichkeit, aus schlichtem Würfelpech zu sterben, ist doch genau der Clou bei risikofreudigem Spiel. Die allermeisten Systeme signalisieren ja (zumindest im Kampf) rechtzeitig, dass man jetzt in die Zone kommt, wo theoretisch der nächste Wurf tödlich enden kann. Wenn ein SC dann weiterkämpft, dann hat der Spieler doch damit schon entschieden, dass die Situation jetzt dramatisch genug ist, um auch einen Charaktertod zu rechtfertigen. Daran fühlt sich für mich gar nix gallig an, im bestem Fall ist es sogar eine großartige Ironie des Schicksals.
Das "kommt drauf an". Ich habe da einst schlechte Erfahrungen gemacht. Und auch vor kurzem war eine "1 + hoch angesagter Bonusschaden + wummsige Waffe + heldenhafter Einsatz des Helden + hoher Würfelwurf" etwas was in der Situation sich einfach falsch angefühlt hat. Da habe ich es zwar anders geregelt als über Würfeldrehen, aber naja rückblickend hätte der Würfeldreh merh zum Spielspaß beigetragen statt ein "An sich bist du tot, aber da das uns allen hier gar nicht passt, soll der Heiltrank noch wirken"
Zitat
Ein blödes Gefühl würde sich bei mir einstellen, wenn die SL entschieden hat, meinen SC im Gegensatz zu anderen SC nicht zu retten, weil ich in ihren Augen irgendetwas falsch gemacht habe ... (dein: "SC stirbt wegen falscher Entscheidungen" - was hat denn die SL bitte zu bestimmen, welche meiner Entscheidungen falsch sind und wann mein SC dafür zu sterben hat?)
Hier habe ich mich nicht klar ausgedrückt. Damit meinte ich "falsche Entscheidungen auch aus Sicht des Spielers".
Zitat
Und X-beliebige Zufallsbegegnung nach Abschluss der Queste? Sorry, aber wenn sie X-beliebig ist, nach Abschluss der Queste und kein Risiko erwünscht, warum sollte man dann als SL überhaupt so eine Begegnung auftauchen lassen oder den Kampf auswürfeln? Ist doch auf jeder Ebene langweilig.
JUPP und ich gebe offen und ehrlich zu, dass dieses lang zurück liegende Ereignis meine Sicht etwas verfälschen mag.
Zitat
EDIT: Übrigens sorry, dass ich bei dem Thema immer etwas polemisch werde. Ich habe da allerdings auch echt blöde Erfahrungen gemacht ...

Auch Entschuldigung von meiner Seite: Ich echauffiere mich da schnell.

Meine Erfahrung waren halt andere schlechte.
Und mit gelegentlichem Würfeldreh hatten wir fast nie irgendwelche Probleme, ganz im Gegenteil, sogar eher gute Erfahrungen und sehr spannende Elemente.

Einer unserer Spielleiter hat mal kurz vor Tod des Biestes einfach mal die Lebenspunkte eines Landhais verdoppelt und dies nachher offen zugegeben. Der spannende Kampf wird heute noch erzählt.
[/quote]
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 16.08.2016 | 13:48
@ Boba Fett:
Nur ist das für mich nichts.

Das ist ja auch nicht schlimm, wie ich schrieb. Nicht jeder sieht das als Vorteil...

Halten wir einmal fest: Wie haben dazu andere Meinungen.
Ohne Dich überzeugen zu wollen (wichtig!) schreib ich Dir hier mal meine Ansichten zu den "galligen" Punkten.

Zitat
WENN mein Charakter stirbt wegen falscher Entscheidungen,
WENN mein Charakter stirbt wegen heldenhaftem oder auch tollkühnem Einsatz im Kampf,
DANN kann mich das begeistern.

WENN er stirbt, weil der SL seine Spielfiguren falsch eingesetzt hat,
WENN er stirbt aus schlichtem Würfelpech,
WENN er bei Abschluss der Queste kurz noch an einer xbeliebigen Zufallsbegegnung stirbt,
DANN fühlt sich das gallig an.

Das "falsch setzen der Figur" ist doch das, was Du als falsche Entscheidung (oben) benennst.
Und in einer kritischen Situation kann Dich eben auch eine Kleinigkeit, die falsch entschieden oder falsch eingeschätzt wurde, umbringen.
Und genauso ist "Würfelpech" nur die Abbildung dessen, dass es in der (virtuellen Spiel-) Realität eben auch sehr vieles geben kann,
dass, weil schiefgelaufen, Dich ins Grab bringt. Der Shit happens Faktor.
Und, anders betrachtet:
Bei uns gibt es keine x-beliebigen Zufallsbegegnungen - keine Begegnung ist irrelevant, eben weil sie drastische Konsequenzen haben kann.
Das wertet nicht nicht die Qualität des Resultats ab, das wertet die Qualität aller Begegnungen auf, weil die Spieler mit anderer Einstellung an sie herangehen.

Wie gesagt: agree to disagree...!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Village Idiot am 16.08.2016 | 13:51
Als Spielleiter nie, die gibt es eigentlich keine Situation, die man nicht durch Hausregeln, Gruppenvertrag, überlegen, was das mögliche Ergebnis eines Würfelwurfes bedeutet im Vorfeld, (gemeinsames) Interpretieren des Würfelwurfes oder im Zweifelsfall Besprechen in der Gruppe regeln könnte. Jedenfalls meiner Meinung und Erfahrung nach.

Als Spieler habe ich ja angekreuzt. Die Regeln des Themenerstellers waren da ja sehr eindeutig. Und wenn ich an einen SL geratet bin, die selbst bescheißen, railroden und Spielerentscheidungen entwerten, dann habe ich mich schon dazu hinreißen lassen, die Würfel zu drehen. Mittel- und Langfristig ist das natürlich etwas, was man in der Gruppe lösen oder diese verlassen sollte. Aber wenn man gerade selbst ziemlich angepisst und frustriert ist, kann es schon mal sein, dass man sich zu zu so etwas hinreißen lässt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2016 | 13:56
Meine Spielleiterweise ändert sich übrigens auch ein wenig zwischen Abenteur- und Kampagnenspiel.
Wenn ich (sehr selten, wie gesagt) mal Würfel drehen sollte, dann auf jeden Fall im Kampagnenspiel. Hier ist das Überleben der Charaktere relativ wichtig, wie ich finde und es sollte nicht an EINEM Würfelwurf scheitern.
Ausgenommen Situationen, in die sich die Charaktere wider besseren Wissens selbst hinein manövriert haben. Da bin ich auch im Kampagnenspiel recht resolut.
Hmm, in den meisten Systemen hängt es ja nicht an einem Wurf, sondern eine Kette unglücklicher Umstände - oder anders: man hat sich da ja hinmanövriert.

Wenn es wirklich an einem Wurf "aus heiterem Himmel" hapert, dann wäre ich doch sehr für ein Bennysystem oder einen zweiten Wurf im Sinne von: Du fällst in den Schacht und - zweite Probe gelungen - kannst Dich nach 10 Metern an einen Vorsprung festhalten, aber - würfel - ... Sowas würde ich tatsächlich im Zuge der Abenteueranpassung vorab anpassen, dass nix von enormer Tragweite nur von einem Wurf abhängt in einem bennylosen System.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Nebula am 16.08.2016 | 14:00
also ich finde als SL kann man mal die Würfel drehen. Ich berücksichtige da die Gesamtsituation und auch das Rollenspiel der Gruppe. Wenn da der Barde voll begeistert abgeht und beschreibt und dann ne 1 Würfelt dann passiert schon was negatives, aber es ist nicht gleich die Gesamtsituation im Arsch

Als Spieler ist würfel drehen schummeln :(

Zum Thema Char tot und gallig: kann da vollauf zustimmen.

Wenn jetzt der SL die Begegnungen falsch handhabt und deswegen mein Char stirbt und ich keine Chance hatte dann bin ich auch angefressen.  Da ziehe ich mir dann auch nicht den Schuh an "man wart ihr planlos und so kann man nicht gewinnen". Grenzfall ist: in der Höhle wohnt ein Drache - Gruppe geht rein - TPK - tja mit lvl 4 geht man auch nicht in eine Drachenhöhle

Wenn mir der SL ne Drachenhöhle vorgibt, dann erwarte ich irgendwie schon, daß man da zumindest ne faire Fluchtchance hat. Logisch kann man jetzt sagen: hey ist doch Loooogisch ^^

Zum Thema Spaß:
man kann auch im Fehlschlag Spaß haben und auch auf der Flucht tolles RPG machen. Wenn der SL das unterstützt. Es kommt immer auf die Handhabung an. Ein Gegner kann RPG sehr aufwerten

Aber ein Gegner nur auf der Meta Schiene, also der dich mit Monstern und Gefahren zuwirft, ist nicht spannend und ich fühle mich unnötig bestraft
Wenn dieser Gegner aber im Rollenspiel Schwierigkeiten und Hindernisse aufbaut ist es ja schon wieder cool =)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 14:01
@ Boba Fett:
Ich kann eurer Einstellung mehr abgewinnen als ihr denkt.
Im Grunde verwehre ich mich nur dagegen, dass ein "Wüfel drehen" (von Seiten des SL) IMMER schlecht sein muss.

Bei einem richtig guten Spielleiter oder einem Abenteuer, dass mich schier begeistert hatte, komme ich über jeden Regelbruch, jede Marotte, jede Fieslichkeit hinweg, ganz im Gegenteil: Ich werte diese als Mittel um DIESES grandiose Ergebnis zu erzielen.

Bei einem miserablen Spielleiter oder einem verkorksten Abenteuer lege ich alles auf die Goldwaage und da lasse ich mich auch nicht beschwichtigen mit "Das Abenteuer war halt so" oder "Ich habe mich 100%ig an die Vorgaben/Regeln/Forentips" gehalten, denn dann kann gerade DAS der Fehler gewesen sein.

Vielleicht betrachte ich ein gelungenes Abenteuer eher als Gesamtkunstwerk und weniger als Würfelspiel.... hm klingt abwertend, aber mir fällt gerade kein besseres Wort ein.

Meine Methoden wechsle ich eh hinreichend oft. "Würfel drehen" ist nicht meine bevorzugte Methode, ganz im Gegenteil, aber ich betrachte sie als hinreichend legitime Notlösung.
Zu dramaturgischen Zwecken sicher nicht nur als Notlösung sondern als bereitliegenden Pinsel.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 14:02
also ich finde als SL kann man mal die Würfel drehen. Ich berücksichtige da die Gesamtsituation und auch das Rollenspiel der Gruppe. Wenn da der Barde voll begeistert abgeht und beschreibt und dann ne 1 Würfelt dann passiert schon was negatives, aber es ist nicht gleich die Gesamtsituation im Arsch

Als Spieler ist würfel drehen schummeln :(

Zum Thema Char tot und gallig: kann da vollauf zustimmen.

Wenn jetzt der SL die Begegnungen falsch handhabt und deswegen mein Char stirbt und ich keine Chance hatte dann bin ich auch angefressen.  Da ziehe ich mir dann auch nicht den Schuh an "man wart ihr planlos und so kann man nicht gewinnen". Grenzfall ist: in der Höhle wohnt ein Drache - Gruppe geht rein - TPK - tja mit lvl 4 geht man auch nicht in eine Drachenhöhle

Wenn mir der SL ne Drachenhöhle vorgibt, dann erwarte ich irgendwie schon, daß man da zumindest ne faire Fluchtchance hat. Logisch kann man jetzt sagen: hey ist doch Loooogisch ^^

Zum Thema Spaß:
man kann auch im Fehlschlag Spaß haben und auch auf der Flucht tolles RPG machen. Wenn der SL das unterstützt. Es kommt immer auf die Handhabung an. Ein Gegner kann RPG sehr aufwerten

Aber ein Gegner nur auf der Meta Schiene, also der dich mit Monstern und Gefahren zuwirft, ist nicht spannend und ich fühle mich unnötig bestraft
Wenn dieser Gegner aber im Rollenspiel Schwierigkeiten und Hindernisse aufbaut ist es ja schon wieder cool =)
+1
Besser fomuliert als ich
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Deltacow am 16.08.2016 | 14:09
Wozu sollte ich würfeln wenn ich danach an den Würfeln drehe? 2x Nein.

Würfeldrehen als Spieler ist schummeln,
Würfeldrehen als Spielleiter ist schlechtes Spielleiten (unabhängig ob zu Gunsten der Spieler oder nicht).

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Ucalegon am 16.08.2016 | 14:11
Ich werfe offen und drehe nicht. Das gilt auch für Zufallstabellen und Ähnliches. Der Vorteil dabei ist, dass man manchmal echt knobeln muss, um ein Ergebnis für die Geschichte/das Setting passend zu machen.

Ansonsten scheint sich die ganze Diskussion hier in erster Linie am Thema Charaktertod aufzuhängen ( ;)), der als langweiliges und unerwünschtes Ergebnis wahrgenommen wird und umgangen werden soll. Ich persönlich finde ja, dass es in einer Geschichte wenig Interessanteres gibt als den Tod eines Charakters - und zwar unabhängig von den Umständen, aber selbst wenn man das nicht so sieht, kann man das Problem meiner Meinung nach eleganter lösen als am Würfel zu drehen. Mir gefällt da z.B. Hollowpoint sehr gut, wo die Entscheidung, den eigenen SC sterben zu lassen grds. beim jeweiligen Spieler/der jeweiligen Spielerin liegt, das System aber zugleich anbietet, in diesem Fall mit einem neuen Charakter einzusteigen, der die Gruppe neu briefen und die Missionsziele umdefinieren darf. Ein Incentive sozusagen. Ein anderes gutes Beispiel ist der Death Move aus Dungeon World, wo der SC nur unter gewissen Auflagen von Gevatter Tod entlassen wird.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 14:11
Hmm, in den meisten Systemen hängt es ja nicht an einem Wurf, sondern eine Kette unglücklicher Umstände - oder anders: man hat sich da ja hinmanövriert.

Wenn es wirklich an einem Wurf "aus heiterem Himmel" hapert, dann wäre ich doch sehr für ein Bennysystem oder einen zweiten Wurf im Sinne von: Du fällst in den Schacht und - zweite Probe gelungen - kannst Dich nach 10 Metern an einen Vorsprung festhalten, aber - würfel - ... Sowas würde ich tatsächlich im Zuge der Abenteueranpassung vorab anpassen, dass nix von enormer Tragweite nur von einem Wurf abhängt in einem bennylosen System.

Da sind wir ja einer Meinung.
Vorabanpassungen und "Muss es gleich ein Sturz sein" sind natrülich schönere Methoden.

btw: Was meinst du mit "Bennysystem"?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 16.08.2016 | 14:15
Eingangsbeitrag@Luxferre: Übrigens kann ich nicht sagen, dass ich noch NIE die Würfel gedreht hätte.
Das wäre bei Spielerfahrung seit 1984 auch absurd.
Denn kurz gesagt:
Natürlich habe ich früher mal anders gespielt und natürlich habe ich am Anfang auch recht grottige Qualitäten als Spielleiter gehabt.

Insofern beantworte ich die Frage in dem Sinne, wie ich die letzten sagen wir mal 10-15 Jahre gespielt habe.

@Greifenklaue:
PS: Danke für die Lorbeeren in deinem Blog!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 16.08.2016 | 14:15
Was das Unterthema Charaktersterblichkeit angeht, bin ich dieser Tage eher ein Fan von Systemen, die gar nicht erst rein mechanisch zu diktieren versuchen, wann genau ein Charakter gefälligst unbedingt und ohne Ausnahme tot, töter, am allertötesten zu sein hat. Dann bleibt der nötige Ermessens- und Verhandlungsspielraum gleich von vornherein unabhängig vom Ausgang irgendeines Würfelwurfs erhalten und entsprechend muß auch nicht künstlich gedreht werden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 16.08.2016 | 14:20
Wozu sollte ich würfeln wenn ich danach an den Würfeln drehe? 2x Nein.

...
Würfeldrehen als Spielleiter ist schlechtes Spielleiten (unabhängig ob zu Gunsten der Spieler oder nicht).

Es gibt Situationen, da ist es "besseres Spielleiten" bzw es gibt noch "schlechteres Spielleiten".

Wahrscheinlich sind unsere Erfahrungen nur schlicht andere....



Oder anders: Gaußsche Glockenkurve und 80%-Quantil, blahblah.
Es kann ja sein, dass man nur ganz bestimmte vollkommen unerwartete Würfelergebnisse ablehnt.
Da heißt ja längst nicht, dass man Würfeln an sich ablehnt oder stets den Erwartungswert erwartet.

Und manchmal funktionieren Regeln nicht richtig, aber man stellt das zu spät fest...
Und manchmal, ja manchmal spielt man halt ein murksiges System, ergänzt es um Würfeldrehen und ist glücklich damit...

Was das Unterthema Charaktersterblichkeit angeht, bin ich dieser Tage eher ein Fan von Systemen, die gar nicht erst rein mechanisch zu diktieren versuchen, wann genau ein Charakter gefälligst unbedingt und ohne Ausnahme tot, töter, am allertötesten zu sein hat. Dann bleibt der nötige Ermessens- und Verhandlungsspielraum gleich von vornherein unabhängig vom Ausgang irgendeines Würfelwurfs erhalten und entsprechend muß auch nicht künstlich gedreht werden.
Hmja, ich habe schon gemerkt, dass moderne Systeme da erstaunlich viel Platz für Lebensrettung offen lassen
UND auch zB bei Kletternproben gleich attraktive Ergebnisse bei Misserfolgen klar kommunizieren jenseit von "abgestürzt".
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 14:22
Hmm, in den meisten Systemen hängt es ja nicht an einem Wurf, sondern eine Kette unglücklicher Umstände - oder anders: man hat sich da ja hinmanövriert.

Wenn es wirklich an einem Wurf "aus heiterem Himmel" hapert, dann wäre ich doch sehr für ein Bennysystem oder einen zweiten Wurf im Sinne von: Du fällst in den Schacht und - zweite Probe gelungen - kannst Dich nach 10 Metern an einen Vorsprung festhalten, aber - würfel - ... Sowas würde ich tatsächlich im Zuge der Abenteueranpassung vorab anpassen, dass nix von enormer Tragweite nur von einem Wurf abhängt in einem bennylosen System.

Pathfinder - Rise of the Runelords
Encounter auf dem Weg zur farm (Buch 2), musste die Ghoul-Vogelscheuchen etwas aufbohren und habe mich bei den Ghoulen aus dem Monster Codex (http://paizo.com/pathfinderRPG/prd/monsterCodex/ghouls.html) bedient. Die Gruppe ist anderthalb Stufen vor dem Abenteuerpfad (Stufe 3 angefangen, weilwegen diverse Kennenlernabenteuer und so) und die sind zu sechst.
ein Charakter wurde von hinten angegriffen, ich habe a) einen Crit bestätigt und dann Höchstschaden für den sneak gewürfelt. So muss das doch nicht enden, oder?

Exkurs - Ende  >;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Pyromancer am 16.08.2016 | 14:26
Pathfinder - Rise of the Runelords
Encounter auf dem Weg zur farm (Buch 2), musste die Ghoul-Vogelscheuchen etwas aufbohren und habe mich bei den Ghoulen aus dem Monster Codex (http://paizo.com/pathfinderRPG/prd/monsterCodex/ghouls.html) bedient. Die Gruppe ist anderthalb Stufen vor dem Abenteuerpfad (Stufe 3 angefangen, weilwegen diverse Kennenlernabenteuer und so) und die sind zu sechst.
ein Charakter wurde von hinten angegriffen, ich habe a) einen Crit bestätigt und dann Höchstschaden für den sneak gewürfelt. So muss das doch nicht enden, oder?

"Bei so etwas ist Würfeldrehen doch wirklich die einzige Möglichkeit, den Spielspaß zu erhalten!!!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2016 | 14:27
Hmja, ich habe schon gemerkt, dass moderne Systeme da erstaunlich viel Platz für Lebensrettung offen lassen
UND auch zB bei Kletternproben gleich attraktive Ergebnisse bei Misserfolgen klar kommunizieren jenseit von "abgestürzt".

Es gibt halt inzwischen ziemlich viele Systeme, die nicht fragen: "Was würde jetzt in der InGame-Realität aus einem Erfolg/Scheitern folgen" (Wo man dann zu dem klassischen sicher tödlichen Absturz beim Klettern kommt), sondern stellen von vorneherein die Frage: "Was sind mögliche dramatische Entwicklungen aus dieser Situation heraus" und kommen dann eher mit Antwortenkatalogen wie: "Ein Hindernis wird überwunden, ein Hindernis wird zu einem Preis überwunden, ein Hindernis wird nicht überwunden dem dem SC entstehen daraus neue Probleme." PbtA macht es z.B. im Prinzip so. Das ist dann aber wieder die hier schon oft diskutierte Frage, inwiefern die Regeln eine Spielweltrealität simulieren sollen, inwiefern sie sich auf der Metaebene bewegen dürfen/sollen (z.B. Erzählrechte verteilen), und inwieweit nicht alle RSP-Regeln sowieso prinzipiell eigentlich eher letzteres tun und nur manchmal so "aussehen", als würden sie Spielweltvorgänge simulieren. Alles schröcklich kompliziert jedenfalls!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 14:29
Als Spieler habe ich ja angekreuzt.
:d

Zitat
Die Regeln des Themenerstellers waren da ja sehr eindeutig.
Hat leider nicht jeder verstanden ;)

Zitat
Und wenn ich an einen SL geratet bin, die selbst bescheißen, railroden und Spielerentscheidungen entwerten, dann habe ich mich schon dazu hinreißen lassen, die Würfel zu drehen. Mittel- und Langfristig ist das natürlich etwas, was man in der Gruppe lösen oder diese verlassen sollte. Aber wenn man gerade selbst ziemlich angepisst und frustriert ist, kann es schon mal sein, dass man sich zu zu so etwas hinreißen lässt.
Interessantes Argument.
Und ich glaube mich darin wiederzufinden. Heute nicht mehr, aber damalsTM auf jeden Fall.
Wenn ich mich an die Würfelschlachten der späten 90er Jahre erinnere, da wird mir ganz anders.

Ich habe bei Listir übrigens mal einen 66er Crit bei Rolemaster geworfen. Leider konnte ich das nicht mehr nachweisen und musste nochmal würfeln. Sehr ärgerlich ... ich frage mich gerade, ob das auch unter Würfeldrehen fällt  >;D [/ironie]
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 14:30
"Bei so etwas ist Würfeldrehen doch wirklich die einzige Möglichkeit, den Spielspaß zu erhalten!!!"

Ich rieche eine Spur Ironie, Herr Feuermeister ... bitte führen Sie sich aus.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Pyromancer am 16.08.2016 | 14:33
Ich rieche eine Spur Ironie, Herr Feuermeister ... bitte führen Sie sich aus.

Ich würfle mal, ob ich den Rettungswurf schaffe... hat geklappt.  ~;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 16.08.2016 | 14:36
Ich würfle mal, ob ich den Rettungswurf schaffe... hat geklappt.  ~;D

Ach komm, die paar Tasten schaffst Du auch noch  :d
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2016 | 14:43
btw: Was meinst du mit "Bennysystem"?

Z.B. Savage Worlds. Wenn da etwas nicht gelungen ist und dem Spieler das wichtig ist, gibt er einen Benny {z.B. Pokerchip} und darf den Wurf wiederholen. Das hat mittlerweile recht viel Verbreitung gefunden.
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Medizinmann am 16.08.2016 | 15:13
Als Spieler: nein.
Als Spielleiter: ja.

Ist recht einfach. Ich würfle offen. Als Spieler immer, als SL meistens.
Aus Spielersicht sehe ich es mittlerweile recht radikal. Da habe ich gar keinen Bedarf mehr zu drehen. Das war mal anders. Doch habe ich für mich einen erhöhten Spannungsfaktor ohne Würfeldrehen bemerkt.
Als SL muss ich das Würfeldrehen, aka ein unliebsames Ergebnis manipulieren, leider manchmal nutzen.
Es gibt Flaschenhälse, aus denen man sich nicht herausmanövrieren kann, oder Encounter, die einfach bescheiden laufen.
Ob ich da on the fly Schwierigkeitsgrade spontan anpasse oder einen Würfel etwas drehe, ist mir schnuppe.
Allerdings drehe ich selten. Sehr selten. Nur um eine falsche Spannung zu erzeugen brauche ich das nicht. Da könnte ich auch ein totalitäres Erzählspiel abspulen.
Es geht um Ausnahmesituationen.

Dito
ich bin auch extrem gegen das Würfeldrehen
Aus Spielersicht ist das Pfuschen und aus SL Sicht unfair den Spielern gegenüber .
Ich kann das eigentlich schon im Vorfeld verhindern, da ich nur die Systeme Leite, die Ich auch beherrsche und somit schon von vorneherein die Gegener richtig anpasse.Aber auch mir passieren Mißgeschicke und bevor ich einen TPK verursache ,kann ich mir vorstellen auch mal die Würfel zu drehen.
Aber das ist eine theoretische Frage. Bisher kann Ich mich nicht erinnern jemals die Würfel gedreht zu haben....

Aber an Würfeln drehen wäre um die gesammte gruppe zu Retten ..Wäre mir extrem unangenehm, den nIch empfinde auch das Drehen zugunsten der Gruppe als Pfuschen (ich sehe das so ähnlich wie Boba Fett
und kein SL braucht das für Mich/meine Char machen.
Die Epischen Kämpfe, an die Ich mich erinnere kamen nicht daher, das der SL die Würfel gedreht hat, sondern das wir (against All Odds) den übermächtigen Gegner besiegt haben.
Und wer sich in Gefahr begiebt kann darin umkommen, dieses Risiko muss man sich bewußt sein, wenn man einen Krieger/Helden oder whatever spielt.
Wer es nicht verknusern kann, wenn sein Char stirbt, der sollte sich keinen ...Frontkämpfer oder so erstellen

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Tarcs am 16.08.2016 | 15:45
Als Spieler: nein
Als SL: nein

Wenn ich das Schicksal in die Hand der Würfel lege, dann liegt es auch da... Wenn ich es anderweitig beeinflussen möchte, dann mache ich das anderweitig.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Daheon am 16.08.2016 | 16:01
@Tarcs: +1
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Marduk am 16.08.2016 | 17:24
Man sollte halt nur dann würfeln lassen, wenn man mit allen Resultaten leben kann.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 16.08.2016 | 17:47
Beispiel: der Zufalls begeben NSc würfelt bei der Begegnung mit   ein w100  für treffe und dann noch eine w100 für schade also ist der seit 3 Jahre gespielte Sc enthauptetet. Klar KANN Mann damit leben aber wenn der SL es auf ,,liegt für heute ihm Koma ,, reduziert ist das dann SO schlimm ?  als der NSC würfelt 2 mal 100 hintereinander .
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 16.08.2016 | 17:57
Als Spieler: nein. Ich habe es aber ehrlich gesagt auch kaum erlebt, dass Spieler an den Würfeln drehen...

Als SL: Ja (und ich stehe dazu!)=>wem das nicht passt, der kann sich gerne einen anderen SL suchen...
Meine Spieler wissen i.d.R. dass ich als SL an den Würfeln drehe bzw. viele fragen gar nicht oder ihnen ist es egal. Sie haben zumindest nichts dagegen.

Wenn der SL offen würfelt gibt es immer wieder Erlebnisse der unschöne(re)n Art im Spiel. Erst letztens wieder in einer Runde erlebt...ne, so was brauche ich in meinen Runden nicht. Das Risikio, dass da durch einen Würfelwurf das ganze Spiel bzw. Abenteuer kaputt geht, ist mir einfach zu groß. Und da können Gegner und Situationen noch so an das Niveau der Gruppe angepasst sein. ::)

Ansonsten: Voll(st)e Zustimmung zu Luxferre und allen anderen, die das genau so handhaben.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 16.08.2016 | 18:21
@Luxferre:
Mal die Frage (die noch vollkommen unbeantwortet hier im Thread liegt) direkt an Dich gestellt:
SC1 fällt im Kampf auf negative HP und stirbt nächste Runde, wenn niemand etwas tut.
Als einziger SC in der Nähe steht SC2 - zum Glück ein Heiler - eilt hinzu, würfelt auf "Wunden verbinden" und patzt. Regeltechnisch wäre SC1 jetzt tot. Aber keiner der anderen Spielteilnehmer kann sehen, was der Würfel zeigt. Der Spieler von SC2 sagt: "Puh, 5 gewürfelt, das hat gerade nochmal so geklappt."

Wie bewertest du das?
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2016 | 19:51
Die Epischen Kämpfe, an die Ich mich erinnere kamen nicht daher, das der SL die Würfel gedreht hat, sondern das wir (against All Odds) den übermächtigen Gegner besiegt haben.
Warum habt ihr "against all odds" den übermächtigen Gegner besiegt?

Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1) Ihr hattet extrem unwahrscheinliches Würfelglück*
2) Der Gegner wurde nur als übermächtig vorgegaukelt und war in Wahrheit schwächer.
3) Der Gegner war eigentlich übermächtig, aber der SL/ein Mitspieler hat heimlich die Würfel gedreht und der Rest hat nichts bemerkt.

Fall 1 kann man eigentlich ausschließen, dazu ist er zu unwahrscheinlich. (Disclaimer: Es gibt sicherlich vereinzelt Gruppen, in denen das tatsächlich passiert. Aber niemals in so vielen Gruppen, die es von sich behaupten.) Bleibt als wahrscheinlicherer Grund für die Erfahrung, die gemacht wurde,  nur 2) oder 3).

*Da es zig RPG-Gruppen gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass irgendeine Gruppe gegen einen übermächtigen Gegner gewinnt. Aber wenn man sich Spielberichte anhört, dann kommt es erstaunlicherweise sehr häufig in sehr vielen Gruppen vor, dass gegen einen übermächtigen Gegner gewonnen wurde. - Viel häufiger als das verloren wurde. - Und selbst, wenn Gewinn/Verlust im Verhältnis 50:50 stattfinden, ist das noch extrem unwahrscheinlich und jenseits jedweden Konfidenzintervalls.
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Marduk am 16.08.2016 | 20:58
Warum habt ihr "against all odds" den übermächtigen Gegner besiegt?

Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1) Ihr hattet extrem unwahrscheinliches Würfelglück*
2) Der Gegner wurde nur als übermächtig vorgegaukelt und war in Wahrheit schwächer.
3) Der Gegner war eigentlich übermächtig, aber der SL/ein Mitspieler hat heimlich die Würfel gedreht und der Rest hat nichts bemerkt.

Fall 1 kann man eigentlich ausschließen, dazu ist er zu unwahrscheinlich. (Disclaimer: Es gibt sicherlich vereinzelt Gruppen, in denen das tatsächlich passiert. Aber niemals in so vielen Gruppen, die es von sich behaupten.) Bleibt als wahrscheinlicherer Grund für die Erfahrung, die gemacht wurde,  nur 2) oder 3).

*Da es zig RPG-Gruppen gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass irgendeine Gruppe gegen einen übermächtigen Gegner gewinnt. Aber wenn man sich Spielberichte anhört, dann kommt es erstaunlicherweise sehr häufig in sehr vielen Gruppen vor, dass gegen einen übermächtigen Gegner gewonnen wurde. - Viel häufiger als das verloren wurde. - Und selbst, wenn Gewinn/Verlust im Verhältnis 50:50 stattfinden, ist das noch extrem unwahrscheinlich und jenseits jedweden Konfidenzintervalls.

alles schon vorgekommen und wenn es daran lag, das die Spieler klug taktierten um zu gewinnen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Just_Flo am 16.08.2016 | 21:09
Als SL: Ja (und ich stehe dazu!)=>wem das nicht passt, der kann sich gerne einen anderen SL suchen...
Meine Spieler wissen i.d.R. dass ich als SL an den Würfeln drehe bzw. viele fragen gar nicht oder ihnen ist es egal. Sie haben zumindest nichts dagegen.

In der Midgardforenrunde hast du uns, damals, als es uns noch gab, nicht darüber informiert. Und nein, es wäre wenigstens für mich nicht okay gewesen und Grund genug, dass du viel früher als es tatsächlich geschah, einen Spieler verloren hast.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 16.08.2016 | 21:18
In der Midgardforenrunde hast du uns, damals, als es uns noch gab, nicht darüber informiert. Und nein, es wäre wenigstens für mich nicht okay gewesen und Grund genug, dass du viel früher als es tatsächlich geschah, einen Spieler verloren hast.
ich entnehme deinem Posting, dass du dann gar nicht mitgespielt hättest, wenn ich das von Anfang an gesagt hätte?
Ich habe das bislang in keiner Forenrunde getan, denn es bestand auch keine Notwendigkeit. Abgesehen davon hat a) auch nie (nie!) einer der Spieler in den Forenrunden danach gefragt. Und b)geht ein Drehen der Würfel beim Würfeln mit dem Forentool nicht.
Von daher frage ich mich schon, was dieses Posting jetzt noch soll, zumal das Forenspiel ja Geschichte ist?!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 16.08.2016 | 21:21
Im Prinzip kann ich es vollkommen verstehen, wenn ein Spieler sagt, daß er es nicht möchte wenn für ihn die Würfel gedreht werden. Wenn alle Spieler in der Gruppe das genauso sehen, habe ich als SL keinen Vertrag damit. Dann würfel ich auch gerne offen (auch wenn ich das ansonsten als SL nicht so gerne mache) und lasse der Gruppe ihren Spaß.
Wenn nur einer oder zwei das wollen, dann mache ich das auch gerne für diese Spieler und für den Rest halt nicht (Die fairness daran ist, daß es für jeden mache wie er es am liebsten hat). Wenn mir ein Spieler sagt er möchte nicht das ich Würfel drehe, dann akzeptiere ich das (Egal ob offen oder verdeckt gewürfelt).
Wenn ich dann allerdings halt mal wieder echt gut würfel (sowas von drei-vier Crits in einem Kampf), lasse ich den Chara dann halt auch krepieren. Dann muss sich der Spieler halt einen neuen Chara machen, wer das Risiko will, der bekommt es auch...
Mir ist leider nur aufgefallen, daß die Spieler, die am lautesten fordern, daß der SL fair würfelt und das Risiko echt sein soll (so mit Möglichkeit von Charaktertod), nachher am meisten jammern und auf den bösen/schlechten Spielleiter schimpfen, wenn es einem meiner NSC-Strassenräuber gelingt zuerste einen massiven Open-Ende Wurf mit folgendem 100 Ergebniss beim Auswürfeln des Crits zu schaffen und ich den sofortigen Tod (laut Regeln) verkünde.

Ansonsten kann ich Eulenspiegel nur recht geben

alles schon vorgekommen und wenn es daran lag, das die Spieler klug taktierten um zu gewinnen.
Klar, dass kommt mal vor. Allein die schiere Anzahl läßt Zweifel, daß das immer so astrein ist, selbst bei klugem Taktieren kann man nur eine gewisse Zahl von übermächtigen Bedrohungen gewinnen, rein statistisch gesehen, denn wenn kluges taktieren alleine hilft ist der Gegner nicht übermächtig, sondern "nur" herrausfordernd.
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.08.2016 | 21:23
alles schon vorgekommen und wenn es daran lag, das die Spieler klug taktierten um zu gewinnen.
Klar ist alles schon vorgekommen. Das habe ich ja auch bereits gesagt.

Allerdings glaubt jeder von sich selber, dass er zur Gruppe 1 gehört. Wenn man aber objektiv darüber nachdenkt, ist es extrem unwahrscheinlich, dass alle zu Gruppe 1 gehören. Viel wahrscheinlicher ist, dass einige zu Gruppe 1, einige zu Gruppe 2 und einige zu Gruppe 3 gehören.

Man weiß aber nicht, zu welcher Gruppe man gehört, also glaubt man, zu Gruppe 1 zu gehören.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Just_Flo am 16.08.2016 | 21:31
ich entnehme deinem Posting, dass du dann gar nicht mitgespielt hättest, wenn ich das von Anfang an gesagt hätte?
Ich habe das bislang in keiner Forenrunde getan, denn es bestand auch keine Notwendigkeit. Abgesehen davon hat a) auch nie (nie!) einer der Spieler in den Forenrunden danach gefragt. Und b)geht ein Drehen der Würfel beim Würfeln mit dem Forentool nicht.
Von daher frage ich mich schon, was dieses Posting jetzt noch soll, zumal das Forenspiel ja Geschichte ist?!

Es soll dir die Möglichkeit der Evaluation, der Korrektheit deiner vorherigen Aussage bringen.
Zusätzlich bringt es dir die Information, dass genauso wie du davon ausgehst, dass wer kein Würfeldrehen will sich schon meldet, andere davon ausgehen, dass wer Würfeldrehen will sich schon meldet.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 16.08.2016 | 21:37
Es soll dir die Möglichkeit der Evaluation, der Korrektheit deiner vorherigen Aussage bringen.
Worauf willst du hinaus? Kannst du mal deutsch reden?

Zitat
Zusätzlich bringt es dir die Information, dass genauso wie du davon ausgehst, dass wer kein Würfeldrehen will sich schon meldet, andere davon ausgehen, dass wer Würfeldrehen will sich schon meldet.
Schau dir die ganzen Forenspiele hier im Tanelorn an. Und nenne mir nur ein einziges, in dem der SL von vorne herein gesagt " Ich drehe die Würfel" oder aber "ich würfle offen" bzw. Wo Spieler danach gefragt haben oder hätten ob der SL an den Würflen dreht, oder nicht? ::)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 17.08.2016 | 00:08
DAS gehört seit Flo's erstem Posting NICHT hier rein. Danke!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 17.08.2016 | 00:09
@Luxferre:
Mal die Frage (die noch vollkommen unbeantwortet hier im Thread liegt) direkt an Dich gestellt:

Komme ich gern nach dem Schlafen drauf zurück. Gute Nacht  :headbang:
Titel: Re: Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 02:24
Warum habt ihr "against all odds" den übermächtigen Gegner besiegt?

Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1) Ihr hattet extrem unwahrscheinliches Würfelglück*
2) Der Gegner wurde nur als übermächtig vorgegaukelt und war in Wahrheit schwächer.
3) Der Gegner war eigentlich übermächtig, aber der SL/ein Mitspieler hat heimlich die Würfel gedreht und der Rest hat nichts bemerkt.
.
Ist klar ... Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1) Es gibt genau diese drei Möglichkeiten.
2) Es gibt mehr als drei Möglichkeiten und die Zweidrittel der SL in der Umfrage haben nicht gelogen ...



Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 09:07
Zu "Bennys, Schicksals-, Splitter- und Fatepoints":
Diese sind in Regel gegossenes, sanktioniertes, "steht drin, also wisst ihr es" Würfeldrehen, denn auch sie ändern nachträglich das Ergebnis oder lassen dich gar einen Würfel neu werfen.
Also der Unterschied zwischen Regel und Hausregel.
Dadurch wird das eigentliche "Würfeldrehen" aber längst nicht zur Todsünde.
Klar, wenn die neuen Schicksalspunkte meine Probleme lösen, die ich vorher durch Würfeldrehen gelöst hatte, brauche ich keine Würfel mehr drehen. Wenn nicht, dann doch!

Und das sind nur die Fälle, die sich mit Charaktertod und unglücklichen Würfen beschäftigen.

Ebenso kann es für szenisch veranlagte Gruppen sinnvoll sein, ein Ergebnis einfach aus dramaturgischen Gründen zu verändern.
Mogelei? Sicher! Zum Nachteil der Gruppe? Eben nicht!
Kommt aber natürlich auf die Gruppe an.

Ich hatte nie ein Problem, wenn mein Gegner mal ein Mal "zuviel" oder "zuwenig" getroffen hatte, wenn es der Spannung und langfristig dem Spielspaß diente.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 17.08.2016 | 09:16
.
Ist klar ... Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1) Es gibt genau diese drei Möglichkeiten.
2) Es gibt mehr als drei Möglichkeiten und die Zweidrittel der SL in der Umfrage haben nicht gelogen ...

Na ja...wie definieren wir überhaupt einen "übermächtigen" Gegner? Ist das einer, der die SC einmal ungespitzt in den Boden gestampft hat? Einer, der das regelmäßig tut? Oder vielleicht doch nur einer, der halbwegs überzeugend so tut, als ob er könnte? :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 09:16
Zu "Bennys, Schicksals-, Splitter- und Fatepoints":
Diese sind in Regel gegossenes, sanktioniertes, "steht drin, also wisst ihr es" Würfeldrehen, denn auch sie ändern nachträglich das Ergebnis oder lassen dich gar einen Würfel neu werfen.

Ich finde deine Definition von Würfeldrehen ehrlich gesagt so gar nicht sinnvoll, wahrscheinlich liegt die Diskussion hier hauptsächlich daran.

"Würfeldrehen" heißt für mich, dass man heimlich und entgegen der (am Tisch geltenden, nicht unbedingt im Regelwerk stehenden) Regeln ein Ergebnis abwandelt, um einen gewissen Verlauf herbeizuführen.

Wenn die allgemein am Tisch anerkannten Regeln dagegen vorsehen, dass ein Wurf unter bestimmten Bedingungen ignoriert/wiederholt wird, sind das einfach die Regeln. Es ist ja auch kein Würfeldrehen, wenn z.B. ein SC über bestimmte Tabellen ausgewürfelt wird und es dann heißt: "Wenn Sie hier zweimal das gleich Ergebnis erwürfeln, wiederholen sie den zweiten Wurf, bis Sie ein anderes Ergebnis erhalten" (so z.B. in der Fantasy-Age-Erschaffung).

Ansonsten würde der Begriff in meinen Augen absolut nichts aussagen, denn ob man einen Würfel einmal oder mehrmals würfelt und welches Ergebnis genau gilt, ist je nach Regelwerk ganz unterschiedlich und hat erst mal überhaupt keine Implikationen für den Umgang miteinander am Spieltisch - und um den geht es mir, nicht um irgendeine heilige Unantastbarkeit von Würfelergebnissen. Einen Würfel kann man nicht belügen, in die irre führen, bevormunden, drangsalieren, vor den Kopf stoßen - einen Mitspieler schon. Deshalb ist der Umgang mit Würfelergebnissen an sich mir ganz egal. Auf den Umgang zwischen den Spielern kommt es an. Über alles andere zu diskutieren ist völlig müßig.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 09:27
Ich hatte nie ein Problem, wenn mein Gegner mal ein Mal "zuviel" oder "zuwenig" getroffen hatte, wenn es der Spannung und langfristig dem Spielspaß diente.
Solange Du keine Probleme hast, dies Deiner Gruppe mitzuteilen ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 09:37
Zitat
Warum habt ihr "against all odds" den übermächtigen Gegner besiegt?

Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1) Ihr hattet extrem unwahrscheinliches Würfelglück*
2) Der Gegner wurde nur als übermächtig vorgegaukelt und war in Wahrheit schwächer.
3) Der Gegner war eigentlich übermächtig, aber der SL/ein Mitspieler hat heimlich die Würfel gedreht und der Rest hat nichts bemerkt.

Kenne ich so nicht. Übermächtige Gegner wischen zu 99,9% den Boden mit den SC auf. Würfelglück kommt nie zum Tragen. Maximal eine völlige Fehleinschätzung der SL.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 09:38
Ich finde deine Definition von Würfeldrehen ehrlich gesagt so gar nicht sinnvoll, wahrscheinlich liegt die Diskussion hier hauptsächlich daran.

"Würfeldrehen" heißt für mich, dass man heimlich und entgegen der (am Tisch geltenden, nicht unbedingt im Regelwerk stehenden) Regeln ein Ergebnis abwandelt, um einen gewissen Verlauf herbeizuführen.

Wenn die allgemein am Tisch anerkannten Regeln dagegen vorsehen, dass ein Wurf unter bestimmten Bedingungen ignoriert/wiederholt wird, sind das einfach die Regeln. ...

Sage ich doch in meinem obigen Post:
Das eine ist heimlich und kann den Charakter einer Hausregel haben.
Das andere ist offensichtlich und eine offizielle Regel.

Und in meinen Augen ist es offensichtlich, dass das zweite (Schicksalspunkte) extra eingeführt wurde, um das erste (heimliches Würfel drehen und andere Hausregel"rettungen") unnötig zu machen.... im Idealfall...

Für die Charakterrettung und unschönen Würfe mag das ausreichen (im Idealfall),
zur Unterstützung der Dramaturgie aber eben nicht.

Da hilft nachwievor "verantwortungsvolle Spielleiterwillkür".
Und nur darum geht's. Nicht um  ein "Hossa, ich würg euch einen rein, weil mein geliebter NSC hops geht"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 09:39
Kenne ich so nicht. Übermächtige Gegner wischen zu 99,9% den Boden mit den SC auf. Würfelglück kommt nie zum Tragen. Maximal eine völlige Fehleinschätzung der SL.

Wahrscheinlich wird der Begriff "übermächtiger Gegner" auch einfach inflationär verwendet - nämlich für jeden Gegner, der einem einzelnen der SC haushoch überlegen wäre. Das heißt noch lange nicht, dass er gegen eine ganze Gruppe wirklich übermächtig wäre. Das Besiegen übermächtiger Gegner gehört schließlich zu den meisten Abenteuer-Genres dazu, da macht es im Rollenspiel Sinn, Gegner im Sinne der Spielhandlung für übermächtig zu erklären und sie so wahrzunehmen, auch, wenn sie es regeltechnisch betrachtet nicht unbedingt sind.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 09:42
Man darf die Aktionsökonomie einer Gruppe gegen einen Einzelgegner nicht unterschätzen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 09:42

Und in meinen Augen ist es offensichtlich, dass das zweite (Schicksalspunkte) extra eingeführt wurde, um das erste (heimliches Würfel drehen und andere Hausregel"rettungen") unnötig zu machen.... im Idealfall...

Schon klar. Deshalb macht es aber doch gerade absolut keinen Sinn, hier von "sanktioniertem Würfeldrehen" zu sprechen, wenn es gerade etwas ist, was der gefühlten Notwendigkeit des Würfeldrehens abhelfen soll ... das ist etwa so, als würdest du Gelenksalbe als "medizinisch sanktionierte Gelenkschmerzen" bezeichnen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 09:44
@Banana Claw:
Wenn es da Missverständnisse gebe, sicher.
Bei uns funktioniert das mit gegenseitigem Vertrauen UND dem Bewusstsein der Spieler, dass der SL hinundwieder aber in Maßen dreht und dabei das Gesamtbild im Kopf hat.

Nur um das Gesamtkonzept geht es; vereinfacht:
Hauptsache das Abenteuer funktioniert gut, iSv "alle hatten unterm Strich viel Spaß". Einzelheiten sind da vollkommen zweitrangig (überspitzt formuliert).
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 09:50
Schon klar. Deshalb macht es aber doch gerade absolut keinen Sinn, hier von "sanktioniertem Würfeldrehen" zu sprechen, wenn es gerade etwas ist, was der gefühlten Notwendigkeit des Würfeldrehens abhelfen soll ... das ist etwa so, als würdest du Gelenksalbe als "medizinisch sanktionierte Gelenkschmerzen" bezeichnen.

Vollkommen falsch:
Sowohl das Würfeldrehen als auch die Schicksalspunkte erfüllen den gleichen Zweck, nämlich "unschöne Würfelwürfe" (=Gelenkschmerzen) abzuhelfen.
Nur das ersteres mit althergebrachte Hausmittelchen sind, deren Nebenwirkungen nicht immer ganz klar sind, und zweites Medikamente auf Rezept (die aber Nebenwirkungen haben können oder nicht immer helfen).

So lange die Schicksalspunkte o.ä. ausreichen, halte ich mich natürlich an die.
Wenn nicht, muss was anderes her, zB Würfeldrehen.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 09:54
Vollkommen falsch:
Sowohl das Würfeldrehen als auch die Schicksalspunkte erfüllen den gleichen Zweck, nämlich "unschöne Würfelwürfe" (=Gelenkschmerzen) abzuhelfen.
Nur das ersteres mit althergebrachte Hausmittelchen sind, deren Nebenwirkungen nicht immer ganz klar sind, und zweites Medikamente auf Rezept (die aber Nebenwirkungen haben können oder nicht immer helfen).


Das ist wieder ganz eine Frage der Perspektive:
Für mich ist Würfeldrehen "schmerzhaft", und Gummipunkte sorgen dafür, dass (hoffentlich) keiner die Notwendigkeit empfindet, es zu machen.

In jedem Fall scheinen die Macher dieser Regelwerke das Würfeldrehen ja als Problem zu betrachten, wenn sie Mittel einführen, um ihm abzuhelfen.

Unabhängig davon, ob die Metapher stimmt: Mein Kernproblem mit dem Würfeldrehen bleibt, dass es potenziell das Vertrauen am Spieltisch beschädigt, während das für Hausregeln und Gummipunkte nicht gilt. Da sehe ich den fundamentalen Unterschied. Wie gesagt: Was einem Würfelergebnis an sich widerfährt, ist mir völlig schnuppe, der Würfel und sein Ergebnis haben keine Würde.

Ich möchte das nur noch mal klar sagen, weil ich den Eindruck habe, du diskutierst immer noch von der Position, dass es um die Unantastbarkeit von Würfelergebnissen an sich ginge.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 09:57
Zitat
Wahrscheinlich wird der Begriff "übermächtiger Gegner" auch einfach inflationär verwendet - nämlich für jeden Gegner, der einem einzelnen der SC haushoch überlegen wäre. Das heißt noch lange nicht, dass er gegen eine ganze Gruppe wirklich übermächtig wäre. Das Besiegen übermächtiger Gegner gehört schließlich zu den meisten Abenteuer-Genres dazu, da macht es im Rollenspiel Sinn, Gegner im Sinne der Spielhandlung für übermächtig zu erklären und sie so wahrzunehmen, auch, wenn sie es regeltechnisch betrachtet nicht unbedingt sind.

Da es da glaube ich keine feste Definition zu gibt, kann man sich da natürlich trefflich drüber streiten. Ein übermächtiger Gegner (soll auch gar nicht besiegt werden weil er eine andere Aufagbe hat)  wäre bei mir ein alter Drache gegen eine niedrigstufige Gruppe (Stufe/Grad 4-5). Alles andere sind vielleicht tötliche Gegner die die Gruppe aber im Normalfall besiegen kann und nur bei Würfelpech unterliegt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 09:57
Vollkommen falsch:
Sowohl das Würfeldrehen als auch die Schicksalspunkte erfüllen den gleichen Zweck, nämlich "unschöne Würfelwürfe" (=Gelenkschmerzen) abzuhelfen.
Nur das ersteres mit althergebrachte Hausmittelchen sind, deren Nebenwirkungen nicht immer ganz klar sind, und zweites Medikamente auf Rezept (die aber Nebenwirkungen haben können oder nicht immer helfen).

So lange die Schicksalspunkte o.ä. ausreichen, halte ich mich natürlich an die.
Wenn nicht, muss was anderes her, zB Würfeldrehen.



Ich weiß nicht, wie oft Du mit Schicksalspunkten spielst, Bennys sind zwar ab und an das letzte Mittel, werden aber oft auch pro-aktiv eingesetzt - Szenen, in denen Würfel drehen, zudem von Seiten der Spieler gar nicht nötig wäre.

Also nein, sie machen viel mehr.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 09:59
Da es da glaube ich keine feste Definition zu gibt, kann man sich da natürlich trefflich drüber streiten. Ein übermächtiger Gegner (soll auch gar nicht besiegt werden weil er eine andere Aufagbe hat)  wäre bei mir ein alter Drache gegen eine niedrigstufige Gruppe (Stufe/Grad 4-5). Alles andere sind vielleicht tötliche Gegner die die Gruppe aber im Normalfall besiegen kann und nur bei Würfelpech unterliegt.

Juut, da wird die offene Konfrontation schiefgehen, aber das sind vermutlich nicht die Geschichten, die laut Eulenspiegel "oft" vorkommen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 10:04
Zitat
Juut, da wird die offene Konfrontation schiefgehen, aber das sind vermutlich nicht die Geschichten, die laut Eulenspiegel "oft" vorkommen.

Korrekt. Daher glaube ich auch nicht das es nur ein subjektives Empfinden ist wenn jemand glaubt einen übermächtigen Gegner besiegt zu haben. Meiner Erfahrung nach handelt es sich zwar um harte kämpfe die aber mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die Gruppe ausgehen, auch wenn vielleicht 1-2 Sc down gehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 10:07
Ja, da gehe ich absolut konform.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 10:38
@Babo Phet:
Dann wiederhole ich mal Pyros Frage an Dich, weil die Antwort interessiert mich jetzt doch sehr:
SC1 fällt im Kampf auf negative HP und stirbt nächste Runde, wenn niemand etwas tut.
Als einziger SC in der Nähe steht SC2 - zum Glück ein Heiler - eilt hinzu, würfelt auf "Wunden verbinden" und patzt. Regeltechnisch wäre SC1 jetzt tot. Aber keiner der anderen Spielteilnehmer kann sehen, was der Würfel zeigt. Der Spieler von SC2 sagt: "Puh, 5 gewürfelt, das hat gerade nochmal so geklappt."

Wie bewertest du das?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 10:45
Das ist wieder ganz eine Frage der Perspektive:
Für mich ist Würfeldrehen "schmerzhaft"
nicht zwingend, aber ja: Je nach Situation (und je nach Spieler) kann das unschön, und Gummipunkte sorgen dafür, dass (hoffentlich) keiner die Notwendigkeit empfindet, es zu machen.

In jedem Fall scheinen die Macher dieser Regelwerke das Würfeldrehen ja als Problem zu betrachten, wenn sie Mittel einführen, um ihm abzuhelfen.[/Quote] Nein, sie lösen das zu Grunde legende Problem, das bisher durch die etwas unsicherere oder für manche "schmerzhafte" Methode des Würfeldrehens gelöst wurde.

Zitat
... Mein Kernproblem mit dem Würfeldrehen bleibt, dass es potenziell das Vertrauen am Spieltisch beschädigt, während das für Hausregeln und Gummipunkte nicht gilt. Da sehe ich den fundamentalen Unterschied.
Aber eben nur "potentiell". Einfach mal ausprobieren  ~;D
Zitat
Wie gesagt: Was einem Würfelergebnis an sich widerfährt, ist mir völlig schnuppe, der Würfel und sein Ergebnis haben keine Würde.
Ich möchte das nur noch mal klar sagen, weil ich den Eindruck habe, du diskutierst immer noch von der Position, dass es um die Unantastbarkeit von Würfelergebnissen an sich ginge.
Danke für die Klarstellung!!!

Ich weiß nicht, wie oft Du mit Schicksalspunkten spielst, Bennys sind zwar ab und an das letzte Mittel, werden aber oft auch pro-aktiv eingesetzt - Szenen, in denen Würfel drehen, zudem von Seiten der Spieler gar nicht nötig wäre.

Also nein, sie machen viel mehr.
Seit DSA5 und Splittermond. Und mittlerweile bin ich da mit warm geworden und setze sie für alles Mögliche ein.
Ja, sie machen mehr,
ABER sie machen auch nicht alles, was ein "Würfel drehen" problemlösen könnte.

Insbesondere "Würfeldrehen aus dramaturgischen Gründen zur Erhöhung der Spannung/Dramaturgie bei allseitigem Mehrspaß" scheitern die Schicksalspunkte.

 wtf? Ich habe auch schon mal nachgedacht, einfach bei jedem geheimen Würfeldrehen und jeder geheimen anschließenden Wertveränderung zu Ungunsten Schicksalspunkte anzusammeln (bzw umgekehrt bei zu Gunsten) und den Überschuss dann regelmäßig auszuschütten, aber das ist wieder soviel Buchhalterei  :( .
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 11:08
@Babo Phet:
Dann wiederhole ich mal Pyros Frage an Dich, weil die Antwort interessiert mich jetzt doch sehr:
[Quote = "Pyromancer"]SC1 fällt im Kampf auf negative HP und stirbt nächste Runde, wenn niemand etwas tut.
Als einziger SC in der Nähe steht SC2 - zum Glück ein Heiler - eilt hinzu, würfelt auf "Wunden verbinden" und patzt. Regeltechnisch wäre SC1 jetzt tot. Aber keiner der anderen Spielteilnehmer kann sehen, was der Würfel zeigt. Der Spieler von SC2 sagt: "Puh, 5 gewürfelt, das hat gerade nochmal so geklappt."

Wie bewertest du das?

Kurz: Gemogelt!
Lang: Da dem SL zugestanden wird die Würfel zu drehen, aber eben nur ihm, wäre Mogeln von Seiten des Spielers nicht sozialadäquat.
Und nein, das ist nicht dasselbe, als wenn der SL sagt "Würfel noch mal" oder "Ihr habt noch n zweiten Versuch" oder selbst hinter seinem Schirmchen dreht.
Abstrakter: Die Dramaturgiehoheit liegt beim SL. (Jedenfalls bei den meisten Gruppen)

Aber ja: In dem Fall würde man dem Spieler die Mogelei vielleicht nachsehen...

Meine Lösung als SL (wenn SC 2 es beim Patzer belässt): Einen alternativen Patzer vorschlagen. Das kann eine langjährige Behinderung von SC1 sein, etwas wirklich übles für SC 2 oderoderoder, adhoc fällt mir da keine Patentlösung ein:
VORSICHT: Das alles unter der Maßgabe, dass man Charaktertode grundsätzlich oder zumindest tendenziell ablehnt!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 11:19
@Babo Phet:
Dann doch gleich mal ne Folgefrage:
Warum wird dem SL zugestanden zu mogeln und den Spielern nicht?
Also wieso darf ein SL einen Charaktertod um jeden Preis verhindern und ein Spieler darf das nicht?
(Unter der Massgabe, dass Charaktertode abgelehnt werden)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 11:23
Zitat
Abstrakter: Die Dramaturgiehoheit liegt beim SL. (Jedenfalls bei den meisten Gruppen)

Das möchte ich bezweifeln. Die liegt aus meiner sicht immer bei der ganzen Gruppe.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 11:28
@Babo Phet:
Dann doch gleich mal ne Folgefrage:
Warum wird dem SL zugestanden zu mogeln und den Spielern nicht?
Also wieso darf ein SL einen Charaktertod um jeden Preis verhindern und ein Spieler darf das nicht?
(Unter der Massgabe, dass Charaktertode abgelehnt werden)

WENN die Dramaturgiehoheit beim SL liegt
oder gar die Regelhoheit
WENN das "letzte Wort" beim SL liegt
ist das die einzige Lösung,
da DANN der SL das "balancierende Element" ist.

Es gibt andere Gruppen/Systeme, da mag man das anders sehen.

WENN Charaktertode zu 100% abgelehnt werden, hat der Spielerheiler eh keinen Grund zu drehen, weil der SL sich dann eh was einfallen lässt.

Bei tendenzieller Ablehnung liegt das letzte Wort beim Spieler.
Ich komme auch besser damit klar, der Willkür einer Person zu unterliegen als 5.

Die grundsätzliche Frage ist doch "Wer hat das letzte Wort?" (SL oder Regelwerk oder Spieler).
Erst dann kann man deine Frage korrekt beantworten.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 11:28
Warum habt ihr "against all odds" den übermächtigen Gegner besiegt?

Da gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1) Ihr hattet extrem unwahrscheinliches Würfelglück*
2) Der Gegner wurde nur als übermächtig vorgegaukelt und war in Wahrheit schwächer.
3) Der Gegner war eigentlich übermächtig, aber der SL/ein Mitspieler hat heimlich die Würfel gedreht und der Rest hat nichts bemerkt.
.
Ist klar ... Da gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1) Es gibt genau diese drei Möglichkeiten.
2) Es gibt mehr als drei Möglichkeiten und die Zweidrittel der SL in der Umfrage haben nicht gelogen ...

Ich nenne mal die 4. Option:
4. Die Spieler haben die Gefahr mächtig überschätzt, weil von ihnen der Gegner wesentlich gefährlicher wahrgenommen wurde, als er in Wirklichkeit war.

Das ist nach meiner Erfahrung nämlich immer der Fall.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 11:31
@ Bobibob
Wie kommst du darauf?
Der SL wählt (meist) das Abenteuer aus?
Er füllt es mit Handlung und Gegnern (durchaus mit einer gewissen Willkür)?
Er hat den zentralen Part Spannung aufzubauen
und die Verantwortung die Handlung aufrecht zuerhalten (es sei denn man verzichtet darauf).

Ja, DANN hat er die Dramaturgiehoheit (es sei denn, man pflegt einen Gesamterzählerischen Spielstil)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 11:35
@Babo Phet:
So ne Ausflucht habe ich erwartet. Schade. :-\

Nur am Rande: Die 5 Typen, deren "Willkür" Du dich nicht aussetzen willst, sind die Hansel mit denen Du Jahrelang rollenspielst. So wenig Vertrauen in die Leute?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 11:39
Ich hatte nie ein Problem, wenn mein Gegner mal ein Mal "zuviel" oder "zuwenig" getroffen hatte, wenn es der Spannung und langfristig dem Spielspaß diente.

Ich finde es immer spannend, woher andere Leute genau zu wissen meinen, woraus ich (oder andere Spieler) meinen (ihren) Spielspaß im Rollenspiel ziehen.

Und noch spannender, dass sie glauben, sie würden so geschickt im Schummeln sein, dass man, obwohl man sich jahrelang kennt und genauso lange zusammen spielt, das nicht merken würde.
Mal ganz ehrlich, wenn man solange zusammen Rollenspiel zockt, dann weiß man doch längst, wie der andere tickt, warum die Resultatsermittlung einen sekundenbruchteilt verzögert genannt wird,
weiß Blicke, vermeiden von Blickkontakten, Zögern oder andere unterschwellige Körpersprache zu deuten. Man weiß auch, in welchen Situationen solches Verhalten wahrscheinlich ist.
Das ist doch wie bei einem alten Ehepaar - da denkt sich auch der eine "na was hast Du jetzt wieder angestellt", wenn der andere erwähnt, dass er heute den Rasen mähen wird...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 11:39
Zitat
Der SL wählt (meist) das Abenteuer aus?
Er füllt es mit Handlung und Gegnern (durchaus mit einer gewissen Willkür)?
Er hat den zentralen Part Spannung aufzubauen
und die Verantwortung die Handlung aufrecht zuerhalten (es sei denn man verzichtet darauf).

Und wenn die Spieler auf die Auswahl keine Lust haben steht man als Sl mit seiner Hoheit auf verlorenem Posten. Du bietest was an ob es angenommen wird steht auf einem ganz anderen Blatt. bei uns entscheidet übrigens auch die Gruppe über die Abenteuer und wenn einem etwas grob gegen den strich geht legt der ein Veto ein und gut ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 17.08.2016 | 11:45
Dann doch gleich mal ne Folgefrage:
Warum wird dem SL zugestanden zu mogeln und den Spielern nicht?
Also wieso darf ein SL einen Charaktertod um jeden Preis verhindern und ein Spieler darf das nicht?
(Unter der Massgabe, dass Charaktertode abgelehnt werden)

Interessanter Punkt, an dem Du da angelangt bist.
Denn hier haben wir eine ganz klares weiteres Thema, ohne das es kaum weitergeht im Diskurs: welche Rolle hat bei Euch der Spielleiter?

Meine Antwort bleibe ich Dir mangels Zeit heute schuldig. Sorry.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 11:50
Denn hier haben wir eine ganz klares weiteres Thema, ohne das es kaum weitergeht im Diskurs: welche Rolle hat bei Euch der Spielleiter?

Ist die Frage ob das im selben Thread sinnvoll ist, denn das Thema kann ausufern.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Pyromancer am 17.08.2016 | 11:51
Das ist mit ein Grund, warum ich selbst nicht Würfeldrehen mag, aber es für gelegentliche One-Shots einem SL durchaus zugestehe, wenn er sagt, dass er Würfeldrehen will. In dem Moment ist der SL VOLL für Dramaturgie, Spannung und Spielspaß verantwortlich, und ich als Spieler kann mich zurücklehnen und die Show genießen. Aber wehe, es ist dann nicht gut!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 17.08.2016 | 11:54
Zitat
Aber wehe, es ist dann nicht gut!

Sehr gutes Argument. Ich würde mir das nicht zutrauen da ich deinen Geschmack und deine Grenzen nicht kenne und schon mal gra nicht bei einem One- shot
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 17.08.2016 | 11:58
Also wieso darf ein SL einen Charaktertod um jeden Preis verhindern und ein Spieler darf das nicht?
(Unter der Massgabe, dass Charaktertode abgelehnt werden)
Wieso soll der Spieler (s)einen Charaktertod nicht verhindern dürfen? Verstehe ich nicht. Höchst seltsame Theorie. Abgesehen davon haben Spieler doch immer das Ziel, dass der Charakter überlebt...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 11:59
Das ist mit ein Grund, warum ich selbst nicht Würfeldrehen mag, aber es für gelegentliche One-Shots einem SL durchaus zugestehe, wenn er sagt, dass er Würfeldrehen will. In dem Moment ist der SL VOLL für Dramaturgie, Spannung und Spielspaß verantwortlich, und ich als Spieler kann mich zurücklehnen und die Show genießen. Aber wehe, es ist dann nicht gut!
Bei mir könnte die Ansage dann schnell dazu führen, dass ich mich innerlich dann komplett abmelde. Gibt so viele Sachen, über die man in der Spielzeit dann OT nachdenken kann...
Okay. Ich bin auch derjenige, der bei Computerspielen die Geschichte und Zwischensequenzen meistens wegdrücke...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 11:59
Aber wehe, es ist dann nicht gut!

Über Geschmack läßt sich nicht streiten, denn Geschmäcker sind verschieden.
Insofern kann man so nur auf die Nase fallen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass alle den gleichen Geschmack haben, ist gering.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 12:00
Wieso soll der Spieler (s)einen Charaktertod nicht verhindern dürfen? Verstehe ich nicht.
Siehe oberes Beispiel von Pyro:
SC1 fällt im Kampf auf negative HP und stirbt nächste Runde, wenn niemand etwas tut.
Als einziger SC in der Nähe steht SC2 - zum Glück ein Heiler - eilt hinzu, würfelt auf "Wunden verbinden" und patzt. Regeltechnisch wäre SC1 jetzt tot. Aber keiner der anderen Spielteilnehmer kann sehen, was der Würfel zeigt. Der Spieler von SC2 sagt: "Puh, 5 gewürfelt, das hat gerade nochmal so geklappt."

Wie bewertest du das?
Daraufhin sagte Babo Phet, das wäre gemogelt und der Spieler dürfe das eigentlich nicht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 12:01

Der SL wählt (meist) das Abenteuer aus?
Er füllt es mit Handlung und Gegnern (durchaus mit einer gewissen Willkür)?
Er hat den zentralen Part Spannung aufzubauen
und die Verantwortung die Handlung aufrecht zuerhalten (es sei denn man verzichtet darauf).


Ich stelle mal einfach was dagegen, gar nicht als reine Lehre oder als etwas, das ich so und nur so praktizieren würde, aber als etwas, das meine Art zu leiten doch eher mehr bestimmt als die von dir genannten Punkte:

Der SL macht Angebote für Abenteuer und bringt Schauplätze und NSC ein
Die Spieler füllen das Spiel mit Handlung
Die SL bemüht sich um gute Spotlightverteilung und sinnvolles Scene Framing
Die Spieler haben die Verantwortung, etwas mit ihren SC zu tun, damit die Geschichte sich weiterentwicket.

Ich selbst mag "Dramaturgiehoheit" beim SL überhaupt nicht. Eine Dramaturgie entwickelt sich aus dem Zusammenspiel, oder manchmal auch nicht. Aber mir ist keine Dramaturgie lieber als das Gekrampfe und Bedeutungsgehuber, das ich mit SL erlebt habe, die ganz dringend welche erzeugen wollen ... Pacing ist schon wichtig als SL, also: merken wenn es langweilig wird und dann einen Schnitt machen und neues Material liefern, mit dem die Spieler arbeiten können. Aber bitte nicht krampfhaft vorgeben, welche Entwicklung einer Szene jetzt dramatisch cool und welche uncool ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 12:04
@ 6
@Babo Phet:
So ne Ausflucht habe ich erwartet. Schade. :-\

Nur am Rande: Die 5 Typen, deren "Willkür" Du dich nicht aussetzen willst, sind die Hansel mit denen Du Jahrelang rollenspielst. So wenig Vertrauen in die Leute?

Im Gegenteil:
Da wir uns gut vertrauen, vertrauen alle dem Spielleiter und keiner der Spieler hat überhaupt eine Motivation da einzugreifen.

@ Boba Fett
Ich verstehe dich nicht, echt nicht.
Vermutlich reden wir aneinander vorbei

@ Bobibob
Bei uns schlägt der SL ein Abenteuer vor und wenn wir partout keinen Bock drauf haben, wird es halt nicht gespielt.
Mittlerweile sind wir in beiden Gruppen dann ganz gut eingespielt.
Wenn dann doch mal ein Plot nicht passt, sagen wir das oder bitten um Nachbesserung (zB: Zusätzliche Tips).
Ein zusätzlicher/wenige Treffer oder "Gegnernachkorrektur" war für uns nie ein Problem und wir gehen stillschweigend davon aus, dass unsere SL das machen. Das ist bei uns kein Misstrauen, im Gegenteil.
Umgekehrt erwarten wir Spannung und Spaß und akzeptieren kein "Am Abenteuer abarbeiten" wie vielleicht in jüngeren Tagen, als wir noch mehr Zeit hatten.
Wie man dahin kommt und ob mal eine Regel ignoriert wird, ist nicht ganz unwichtig, aber sehr zweitrangig.

Lediglich bei Splittermond ist das etwas anders (und da dreht der SL auch weniger): Aus dem simplen Grund, dass wir erst Mal mit dem für uns neuen System, insbesondere dem Kampfsystem klar kommen wollen, bevor wir "nachkorrigieren".
Hier läuft die "Nachkorrektur" eher über "großzügigen Gebrauch und Interpretation von Erleichterungen und Erschwernissen"
= "Korrektur vor Würfelwurf"..... manchmal aber auch danach, wenn einem schnell noch ne Erleichterung einfällt.

@ All:
Ich halte es so oder so wie Pyromancer in seinem letzten Satz:
...In dem Moment ist der SL VOLL für Dramaturgie, Spannung und Spielspaß verantwortlich, und ich als Spieler kann mich zurücklehnen und die Show genießen. Aber wehe, es ist dann nicht gut!
IMMER (egal, ob Würfeldrehen oder nicht)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 12:16
...
Ich stelle mal einfach was dagegen, gar nicht als reine Lehre oder als etwas, das ich so und nur so praktizieren würde, aber als etwas, das meine Art zu leiten doch eher mehr bestimmt als die von dir genannten Punkte:

Der SL macht Angebote für Abenteuer und bringt Schauplätze und NSC ein
+1
Zitat
Die Spieler füllen das Spiel mit Handlung
+ 0,9. Der SL erzählt weiter, "verwertet die Handlungen der SC sinnvoll"
Zitat
Die SL bemüht sich um gute Spotlightverteilung und sinnvolles Scene Framing
+1
Zitat
Die Spieler haben die Verantwortung, etwas mit ihren SC zu tun, damit die Geschichte sich weiterentwicket.
+0,5 und wenn es hakt, muss der SL zusteuern (jedenfalls mag ich es so).
Zitat
Ich selbst mag "Dramaturgiehoheit" beim SL überhaupt nicht. Eine Dramaturgie entwickelt sich aus dem Zusammenspiel, oder manchmal auch nicht. Aber mir ist keine Dramaturgie lieber als das Gekrampfe und Bedeutungsgehuber, das ich mit SL erlebt habe, die ganz dringend welche erzeugen wollen ... Pacing ist schon wichtig als SL, also: merken wenn es langweilig wird und dann einen Schnitt machen und neues Material liefern, mit dem die Spieler arbeiten können. Aber bitte nicht krampfhaft vorgeben, welche Entwicklung einer Szene jetzt dramatisch cool und welche uncool ist.
Hmja, ich verstehe, was du meinst. Vielleicht wäre "Dramaturgiehoheit bei Dramaturgieverantwortung" passender oder "wir wollen Spaß" oderoder
Bedeutungsgehuber und Gekrampfe ist prorektal.
Und ich hatte weiter oben erwähnt, dass "Abenteuer wie es im Buche steht" für mich eh kein Argument ist.

Ich sehe mich als SL in der Verantwortung, die Spieler zu unterhalten.
Klar: Manchmal unterhalten sie sich und mich schon von ganz alleine.
Aber von MIR erwarten sie eine Geschichte, ein Abenteuer oder hilfsweise die Unterstützung dabei, ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Das ist meine Verantwortung, dafür verwende ich diverse Werkzeuge und nur deshalb gesteht man mir Dinge zu, die sie den Mitspielern nicht so zugestehen würden:
Regelignoranz (in Maßen), Würfeldrehen (in Maßen) und "Darstellung der Umgebung" (immer) mit "willkürlicher aber szenisch passendem Aufplöppen von Monstern und NSC" und alles mögliche andere gehören dazu... bzw können dazu gehören, wenn man diese Werkzeuge als angemessen erachtet und keiner ein VETO vomitiert.

Das meine ich durchaus so: Denn wenn jemand etwas wirklich ankotzt, helfen alle PROs nichts. DANN versuche ich es mit einer anderen besser für diesen Spieler geeigneten Methode.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 17.08.2016 | 12:16
Daraufhin sagte Babo Phet, das wäre gemogelt und der Spieler dürfe das eigentlich nicht.
Ja okay. Da hat Babo schon Recht. So was darfsollte der Spieler nicht tun. Das ist halt eine Vertrauensfrage. Wenn ich mit Leuten spiele, dann vertraue ich einfach darauf, dass die beim Würfeln nicht schummeln. Ich als Spieler sage immer die Wahrheit beim Würfeln, selbst wenn der Wurf total daneben ging oder sogar ein Patzer war. Wenn man einen entsprechende Anzahl an Spielern hat, die Session schon weit fortgeschritten ist und es mit der Zimmerbeleuchtung evtl. auch nicht mehr zum besten steht, dann interessieren einen als SL eigentlich nur noch Werte/Würfelergebnisse. Da werde ich als SL nicht nachfragen "Hast du wirklich eine 8 gewürfelt?", weil ich auch so schon genug buchhalterisches Zeug zu tun habe hinter dem Schirm. Da vertraue ich meinen Spielern, wie gesagt. Und meine Spieler korrigieren sich teilweise selbst, wenn sie bemerkt haben, dass das Ergebnis falsch war oder so nicht sein kann-selbst wenn das dann aus einem (vermeintlichen) Vorteil ein Nachteil resultiert oder es dann dem Charakter zum Nachteil gereicht. Meine Spieler wissen aber auch, dass ich ihre Charaktere nicht einfach so sterben lasse (ok es gibt Ausnahmen wie Dread z.B., aber da wissen alle Spieler worauf sie sich einlassen)selbst wenn es im Abenteuer mehr als genug Möglichkeiten dazu gegeben hätte. Charaktere umzubringensterben zu lassen ist nicht schwer, das kann jeder SL-Anfänger(Die Wolken öffnen sich, es fällt ein Klavier vom Himmel, trifft dich und du bist tot) . Spielercharaktere angemessenoder passend sterben zu lassen, das ist die hohe und große Kunst eines SL. Aber dazu braucht man Erfahrung, Fingerspitzengefühl, Empathie und Vertrauen in die Spieler-und die Spieler in den SL. Aber das ist vielleicht ein anderes Thema. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 12:38
@Blizzard:
Ich glaube Dir gerne, dass ein SL viel Erfahrung usw braucht (Übrigens eine Sache, bei der viele SLs sich weit überschätzen. Aber anderes Thema). Aber auch da Du an der Frage vorbei gerutscht.
Nehmen wir doch mal Luxferres Beispiel:
Aber eine aus Versehen ausgelöste Falle, die 27 Schaden verursacht und damit den Charakter instant killt, wobei dieser bei 24 Schaden bewusstlos mit Spätfolgen wäre.

Aus Deiner Sicht dürfte das vollkommen korrektes Verhalten vom Spielleiter sein.
(Bitte keine Alternativsituation bauen. Einfach mal das Beispiel nehmen)

Das ist eigentlich genau die gleiche Situation wie beim Pyros Beispiel (nur dass der SL schummelt). Wo siehst Du da einen Unterschied (unabhängig davon, dass beim einen der SL mogelt, während beim anderen der Spieler das tut)?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Deltacow am 17.08.2016 | 12:39
Die meisten Regelwerke widmen "Kampf" (und nicht nur ausschließlich in weiterer Folge: Schaden) einen prozentual großen Teil des Gesamtwerks.
Da braucht es keine vom Himmel fallende Klaviere. Mir fällt auf Anhieb kaum ein Abend ein, egal ob Fantasy- oder Urban-Genre, wo es nicht zumindest eine Situation gab wo Spielercharaktere hätten sterben können; plausibel. Sei es ein Schusswechsel, eiskaltes Gewässer, eine Verfolgungsjagd oder sie sich - warum auch immer - gegenseitig an die Gurgel gehen.
Mir fallen gleichzeitig aber wesentlich mehr Lösungen ein als der Tod eine SC. Meistens wurde auch eine andere Lösung gewählt, konstruiert(?). Mir leuchtet halt so gar nicht ein wie man eine spannende Geschichte erzählt wenn man den Ausgang (nämlich das keiner stirbt) bereits kennt. Die Bedrohung des eigenen Lebens ist ein Motivator der sich über die Jahrzehnte eigentlich kaum abgenutzt hat; er kommt ja nicht ausschließlich vor - aber auch. Und weiter leuchtet mir nicht ein, wieso würfle ich dann überhaupt noch? Macht doch überhaupt kein Sinn. Weil wenn ich den Wurf lasse wenn er mir in den Kram passt und drehe wenn er es nicht tut, kann ich es auch einfach weglassen.



Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Stagger am 17.08.2016 | 12:41
Let the chips fall where they may.

Mehr habe ich zum Thema nicht zu sagen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 12:48
Die meisten Regelwerke widmen "Kampf" (und nicht nur ausschließlich in weiterer Folge: Schaden) einen prozentual großen Teil des Gesamtwerks.
Da braucht es keine vom Himmel fallende Klaviere. Mir fällt auf Anhieb kaum ein Abend ein, egal ob Fantasy- oder Urban-Genre, wo es nicht zumindest eine Situation gab wo Spielercharaktere hätten sterben können; plausibel. Sei es ein Schusswechsel, eiskaltes Gewässer, eine Verfolgungsjagd oder sie sich - warum auch immer - gegenseitig an die Gurgel gehen.
Mir fallen gleichzeitig aber wesentlich mehr Lösungen ein als der Tod eine SC. Meistens wurde auch eine andere Lösung gewählt, konstruiert(?). Mir leuchtet halt so gar nicht ein wie man eine spannende Geschichte erzählt wenn man den Ausgang (nämlich das keiner stirbt) bereits kennt. Die Bedrohung des eigenen Lebens ist ein Motivator der sich über die Jahrzehnte eigentlich kaum abgenutzt hat; er kommt ja nicht ausschließlich vor - aber auch. Und weiter leuchtet mir nicht ein, wieso würfle ich dann überhaupt noch? Macht doch überhaupt kein Sinn. Weil wenn ich den Wurf lasse wenn er mir in den Kram passt und drehe wenn er es nicht tut, kann ich es auch einfach weglassen.

Weil ich Angst und Spannung auch bei Verletzungen, Ohnmacht, "geradebensobesiegen", "besiegt oder geflohen", "durchdieÄhrengehen oder mit schwersten Verletzungen geradeso überleben" empfinden kann.
Da brauche ich "Tod" nicht für.

Und nochmals: Niemand spricht davon ALLE Würfel zu drehen. NIEMAND. Sondern nur vereinzelt in extremen Situationen, wenn die Würfel extrem schlecht fallen.
Also nein: Man kann sie NICHT "einfach weglassen".

EDIT:
Und nochmals:
Da der mögliche Spielertod bei mir per se schon sehr selten ist, ergibt sich daraus für mich nicht soooo oft die Neigung zu drehen.

Häufiger drehe ich aus dramaturgischen Gründen.

EDIT2:
Ich habe da einen eher cineastischen Ansatz.
Vereinfacht: Die Hauptcharaktere (=SC) sterben nicht einfach so. Ist Han Solo in Star Wars gestorben? Frodo Beutlin? Bibi Blocksberg?
Und wenn sie sterben, dann in richtig großartigen Szenen...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 13:02
Meine Antwort bleibe ich Dir mangels Zeit heute schuldig. Sorry.
Kein Problem. Ich weiss, dass "Teile dieser Antwort die Bevölkerung verunsichern würden." ;)
(SCNR)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 17.08.2016 | 13:09
EDIT2:
Ich habe da einen eher cineastischen Ansatz.
Vereinfacht: Die Hauptcharaktere (=SC) sterben nicht einfach so. Ist Han Solo in Star Wars gestorben? Frodo Beutlin? Bibi Blocksberg?
Und wenn sie sterben, dann in richtig großartigen Szenen...
Guck mal Game of Thrones ... Und mittlerweile wird gar offscreen gestorben.

Das ist ja auch deswegen so ein Riesenerfolg, weil niemand sicher ist. Niemand.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 17.08.2016 | 13:14
Einer der für mich bewegensten Tode im Film war eh der beiläufige Tod des Protagonisten bei "Das Leben ist schön".
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 13:15
Niemand spricht davon ALLE Würfel zu drehen. NIEMAND. Sondern nur vereinzelt in extremen Situationen, wenn die Würfel extrem schlecht fallen.
1.
Wer entscheidet, wer drehen darf und warum darf der (SpL) das und andere nicht?
2. + 3.
Warum qualifiziert sich der Entscheider, das bestimmen zu dürfen und
was qualifiziert den Spielleiter und was dsiqualifiziert die Spieler?
4.
Und wenn der Spielleiter an seinem Tisch Spieler hat, die sonst auch Spielleitern - die also die gleiche Qualifikation mitbringen,
warum dürfen die nicht entscheiden, dass sie ihre Würfe manipulieren?
5.
Und warum wird von einer einzelnen entschieden dass es jetzt legitim ist, diesen bestimmten Wurf zu manipulieren und einen anderen nicht?

Für mich ist diese Manipulation (Würfeldreherei) sehr willkürlich.
Du (Spielleiter) darfst Dir Ausnahmen gestatten, ich darf es nicht, obwohl wir beide seit 10 Jahren zusammen spielen und ich genauso viel Spielleitererfahrung mitbringe.
Im anderen Spiel (wo ich leite) soll es plötzlich anders herum sein.
Die Bewertung, dass eine Entscheidung (würfel drehen) förderlich für das Spielerlebnis ist, ist ebenso willkürlich und sehr subjektiv.

Es läuft auf das Vertrauen heraus, dass der eine Spielbeteiligte (der SpL) das schon richtig entscheiden wird.
Warum das Vertrauen bei den anderen nicht existiert, ist für mich sehr fragwürdig.
Und warum man, wenn das Vertrauen ohnehin existiert, die Würfel nicht weglassen kann, ist für mich ebenso unbegreiflich.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 13:20
Und nochmals:
Da der mögliche Spielertod bei mir per se schon sehr selten ist, ergibt sich daraus für mich nicht soooo oft die Neigung zu drehen.

Häufiger drehe ich aus dramaturgischen Gründen.

Die Häufigkeit spielt keine Rolle.
Wenn ein Spieler die Würfel dreht, und du das als illegitime Schummelei bewertest, spielt es auch keine Rolle, wie häufig er schummelt.
Er schummelt!

Und die Gründe sind Dir beim schummelnden Spieler doch auch nicht wichtig.
Der könnte doch auch "aus dramaturgischen Gründen" anführen.

Was mich auf den Gedanken bringt, dass es dafür sogar ein exemplarisches Beispiel gibt: der Taschenlampenfallenlasser

Es gibt Spieler, die bewußt ihre eigenen Würfelproben als gescheitert erklären, obwohl das Würfelergebnis sagt, dass es gelungen ist.
Oder die gar nicht erst würfeln, sondern gleich die negative Konsequenz erklären.
Die Motivation ist "die Spannung erhöhen". Manchmal auch "die Situation noch dramatischer gestalten"...
Es gibt für diese Spieler einen Begriff: der Taschenlampenfallenlasser
Besonders gerne wird das bei Proben gemacht, die das "habe ich jetzt Angst" ermitteln.

Meine Frage jetzt: Ist das legitim oder ist das Schummelei?
Und die viel wichtigere Frage: Wenn das legitim ist:
Warum ist dann die Manipulation des Würfels zu Gunsten des Spielers illegitim?
Denn:
Entweder gestehe ich dem Spieler die Entscheidungskompetenz zu, dass er aus dramaturgischen Gründen seine Würfel ignorieren kann,
oder nicht.

Vereinfacht: Die Hauptcharaktere (=SC) sterben nicht einfach so. Ist Han Solo in Star Wars gestorben?

ja

Und Frodo eigentlich auch, denn der Frodo, der vom Schicksalsberg zurück kam, war nicht dieselbe Person, die er war, bevor ihm sein Onkel diesen Ring vermacht hat.
Und er konnte auch nicht mehr auf Mittelerde existieren - er mußte diese Gestade verlassen.
Insofern hat der Ring seine Existenz vernichtet.

Und Bibi Blocksberg ist eine Geschichte für kleine Kinder. Da versteht es sich von selbst, dass die noch nicht mit dem Tod konfrontiert werden.
Denn der Tag, an dem man seine eigene Sterblichkeit begreift, ist der Tag, an dem die eigene Kindheit endet.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Deep_Impact am 17.08.2016 | 13:33
Ich finde den Vergleich von Roman (o.ä. Medien) und Rollenspiel immer eigentümlich. Scheitern und Sterben folgt dort einer anderen Gewohnheit. Das ist in der westlichen Kultur einfach so. Und wenn nicht empfinden wir das schon als ungewöhnlich.

Im Rollenspiel will ich sterben können. In der Regel. Natürlich gibt es auch Rollenspiel-Settings, die das nicht als Option vorsehen, wie 1W6-Freunde, Bubblegumshoe oder Hero-Kids, aber das ist in dem Setting einfach vorgesehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 14:11
1.
Wer entscheidet, wer drehen darf und warum darf der (SpL) das und andere nicht?
Der SL entscheidet das, weil wir wollen dass der SL sowieso fast alles entscheidet, was strittig sein könnte. Vielleicht Gewohnheit, ich weiß es nicht. Aber es funktioniert so. Running System
Zitat
2. + 3.
Warum qualifiziert sich der Entscheider, das bestimmen zu dürfen und
was qualifiziert den Spielleiter und was dsiqualifiziert die Spieler?
4.
Und wenn der Spielleiter an seinem Tisch Spieler hat, die sonst auch Spielleitern - die also die gleiche Qualifikation mitbringen,
warum dürfen die nicht entscheiden, dass sie ihre Würfe manipulieren?
Der SL muss das Große Ganze im Auge behalten, die Spieler nicht so sehr. Bei dem Spielleiter ist das Feintuning, nachdem er schon an allen möglichen Rädchen gedreht hat. Der Spieler griffe in diesem Fall in eine uU funktionierende Mechanik ein. Das ist es vielleicht.*
Zitat
5. Und warum wird von einer einzelnen entschieden dass es jetzt legitim ist, diesen bestimmten Wurf zu manipulieren und einen anderen nicht?
Klar ist das ein Spiel mit dem Feuer. Aber es funktioniert, jedenfalls bei den Spielleitern, mit denen ich zu tun hatte. Von Jugendsünden abgesehen, aber das sage ich ja: Es ist Erfahrungssache und da muss immer wieder nachbessern und auch gängige Konzepte in Frage stellen.
Zitat
...
Und warum man, wenn das Vertrauen ohnehin existiert, die Würfel nicht weglassen kann, ist für mich ebenso unbegreiflich.
Das ist Wortklauberei: Ebenso könnte ich fragen, warum ihr überhaupt würfelt, wenn ihr euch doch eh blind vertraut...

Die Häufigkeit spielt keine Rolle.
Wenn ein Spieler die Würfel dreht, und du das als illegitime Schummelei bewertest, spielt es auch keine Rolle, wie häufig er schummelt.
Er schummelt!
Selbstverständlich spielt das eine Rolle, ob jemand 100x schummelt oder nur 1x, das ist doch ein Unterschied.
Zitat
Und die Gründe sind Dir beim schummelnden Spieler doch auch nicht wichtig.
Wie kommst du darauf?
Zitat
Der könnte doch auch "aus dramaturgischen Gründen" anführen.
Ja könnte er, und??? Die Herangehensweise und die Grundannahme ist einfach eine andere. Der SL soll die Gesamthandlung im Auge behalten. Der Spieler füllt dann Teile(!) davon aus.
Und nochmals: Der Spieler gibt sich in die Hände des Spielleiters und gesteht ihm - so oder so: Auch ohne Würfeldrehen ist das so - mehr Freiheiten zu als er selbst besitzt. Und das wird dem Spieler im Idealfall mit einer tollen Geschichte/Abenteuer/Plot/denHeldenherauskitzeln vergolten.
Zitat
Was mich auf den Gedanken bringt, dass es dafür sogar ein exemplarisches Beispiel gibt: der Taschenlampenfallenlasser

Es gibt Spieler, die bewußt ihre eigenen Würfelproben als gescheitert erklären, obwohl das Würfelergebnis sagt, dass es gelungen ist.
Oder die gar nicht erst würfeln, sondern gleich die negative Konsequenz erklären.
Die Motivation ist "die Spannung erhöhen". Manchmal auch "die Situation noch dramatischer gestalten"...
Es gibt für diese Spieler einen Begriff: der Taschenlampenfallenlasser
Besonders gerne wird das bei Proben gemacht, die das "habe ich jetzt Angst" ermitteln.

Meine Frage jetzt: Ist das legitim oder ist das Schummelei?
Alles eine Frage des WANN und WARUM, so streng bin ich da gar nicht als SL
Zitat
Und die viel wichtigere Frage: Wenn das legitim ist:
Warum ist dann die Manipulation des Würfels zu Gunsten des Spielers illegitim?
Denn:
Entweder gestehe ich dem Spieler die Entscheidungskompetenz zu, dass er aus dramaturgischen Gründen seine Würfel ignorieren kann,
oder nicht.
1. s.o. "Wann und Warum"
2. Ich als SL muss die Gesamthandlung und alle Spieler im Auge behalten handlen können, die Geschichte weiter spinnen. Das ist der entscheidende Unterschied
3. Ich glaube nicht an ein "entweder oder" oder "100%".

Ich finde den Vergleich von Roman (o.ä. Medien) und Rollenspiel immer eigentümlich. Scheitern und Sterben folgt dort einer anderen Gewohnheit. Das ist in der westlichen Kultur einfach so. Und wenn nicht empfinden wir das schon als ungewöhnlich.

Im Rollenspiel will ich sterben können. In der Regel. Natürlich gibt es auch Rollenspiel-Settings, die das nicht als Option vorsehen, wie 1W6-Freunde, Bubblegumshoe oder Hero-Kids, aber das ist in dem Setting einfach vorgesehen.

Natürlich hinken die.
Ich wollte nur darauf hinaus, dass Hauptcharaktere selten sterben und wenn dann meist in Schlüsselmomenten.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 14:15
Ergänzung:
Anders mag das in narrativistischen Systemen sein, wo auch die Spieler zu größeren Teilen die Story ergänzen.
Da wäre mein Fokus schon wieder ein anderer.

Was mir dabei einfällt:
Ich drehe ja nicht nur geheim, sondern manchmal lasse ich auch drehen, wenn ein Wurfergebnis so irgendwie spontan aus beider Sicht gar nicht so richtig in das Plotgefühl passt.

Ohja, das ist ein "intuitiver Ansatz".
Muss nicht jedem gefallen, aber deshalb ist ein intuitiver Ansatz nicht gleich schlecht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Stagger am 17.08.2016 | 14:30
Um eine Lösung anzubieten: Arbeitet doch mit Heldenpunkten (auch Gummipunkten genannt), wenn es denn sein muss!

Nach Spielleiters Laune gibt es davon >1 pro Charakter bei Erschaffung des besagten Charakters. Damit können ultra massive Patzer negiert werden - je nach dem, wie viele dieser Punkte der Spielleiter als sinnvoll erachtet. Diese Punkte sollten aber nicht regenerierbar sein. Irgendwann ist einfach Schicht und der Charakter tot. Aus die Maus.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 14:31
Zitat
Ebenso könnte ich fragen, warum ihr überhaupt würfelt, wenn ihr euch doch eh blind vertraut...

Ja, könntest Du und die Antwort wäre: wenn wir uns vertrauen würden, würden wir nicht würfeln.
Der Punkt ist nur: Das ist nicht der Fall!
Ich weiß, dass mir als Spielleiter nicht zu trauen ist und deswegen halte ich mich an die Würfelresultate und würfel offen.
Und verlange das auch von den Spielleitern, bei denen ich spiele.

Zitat
Selbstverständlich spielt das eine Rolle, ob jemand 100x schummelt oder nur 1x, das ist doch ein Unterschied.

Nein, ist es nicht! Denn woher willst Du denn wissen, dass er nur 1x geschummelt hat, oder Du es nur 99x nicht bemerkt hast?
Wer schummelt, der schummelt! Ein bisschen schwanger gibt es auch nicht!

Zitat
Der Spieler gibt sich in die Hände des Spielleiters...

Äh nee. Die beiden setzen sich zusammen an einen Tisch, um miteinander ein Spiel zu spielen. Und sie einigen sich darauf,
wie sie es spielen. Die Rechte, die ein Spielleiter hat, hat er nur, weil der Spieler sie ihm zugesteht.
Und gleiches gilt auch für Pflichten! Deswegen ist
Zitat
Der SL soll die Gesamthandlung im Auge behalten.
nicht richtig! Der Spieler sollte das auch. Die Verteilung von Verantwortlichkeiten und Gestaltungsrechten ist Verhandlungssache und
nicht per se geregelt.
Nur mal so: Es gibt auch Spielleiterlose Rollenspiele. Und es gibt auch Rollenspiele, die kein Zufallselement (zB Marvel Universe Roleplaying Game) haben.
Es ist nicht automatisch so, dass die Aufgabenverteilung wie bei D&D 1977 strukturiert ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Erg am 17.08.2016 | 14:33
Zunächst: Als SL drehe ich selten, aber regelmäßig die Würfel. Als Spieler nicht.

Warum ? Als SL steht mir das zu, als Spieler nicht; wenn ich schon die ungeliebte Aufgabe SL übernehme, erwarte ich recht umfangreiche Vollmachten, bis hin zum Ignorieren von Regeln, die mir gerade nicht in den Kram passen. Meist drehe ich die Würfel, um Charaktertode aus reinem Würfelpech zu vermeiden (z.B. bei Charakteren, an denen die Spieler hängen, weil sie z.B. schon seit 20 Jahren gespielt werden). Das unterscheidet sich m.E. kaum davon, einen Gegener auf den Gnadenstoß verzichten zu lassen, zu dem er Gelegenheit hätte. Wenn sich der Charakter bewußt in unnötige Gefahr begibt, sieht es anders aus... (um der Frage zuvor zu kommen: Ich als SL entscheide völlig frei, was ich als unnötig erachte; vgl. o.)

1.
Wer entscheidet, wer drehen darf und warum darf der (SpL) das und andere nicht?
2. + 3.
Warum qualifiziert sich der Entscheider, das bestimmen zu dürfen und
was qualifiziert den Spielleiter und was dsiqualifiziert die Spieler?
4.
Und wenn der Spielleiter an seinem Tisch Spieler hat, die sonst auch Spielleitern - die also die gleiche Qualifikation mitbringen,
warum dürfen die nicht entscheiden, dass sie ihre Würfe manipulieren?
5.
Und warum wird von einer einzelnen entschieden dass es jetzt legitim ist, diesen bestimmten Wurf zu manipulieren und einen anderen nicht?
...

1: Die Gruppe; weil er SL ist (ich würde nicht in Gruppen leiten, die mir weitgehende Vollmachten verweigern. Kann gerne wer anders leiten, umso besser für mich: dann kann ich spielen.)
2&3: etwas besseres als eine Gruppenentscheidung fällt mir nicht ein; ihre jeweilige Funktion als Spieler oder SL
4&5: s.o.

...
Für mich ist diese Manipulation (Würfeldreherei) sehr willkürlich.
Du (Spielleiter) darfst Dir Ausnahmen gestatten, ich darf es nicht, obwohl wir beide seit 10 Jahren zusammen spielen und ich genauso viel Spielleitererfahrung mitbringe.
Im anderen Spiel (wo ich leite) soll es plötzlich anders herum sein.
Die Bewertung, dass eine Entscheidung (würfel drehen) förderlich für das Spielerlebnis ist, ist ebenso willkürlich und sehr subjektiv.

Es läuft auf das Vertrauen heraus, dass der eine Spielbeteiligte (der SpL) das schon richtig entscheiden wird.
...

Ja, genau.
 Vielleicht sollte ich noch ausführen: Ich schätze das herausforderungsorientierte Spiel, also erwarte ich vom SL, daß er vernünftige Herausforderungen bereitstellt. Zu erwarten, daß er das ohne Nachjustieren während des Spiels zuwege bringt, scheint mir überzogen. Würfeldrehen ist eine Methode solchen Nachjustierens. Wobei ich als Spieler nicht erwarte, daß zu meinen Gunsten gedreht wird; aber ich gestehe der SL jederzeit das Recht zu, dies zu tun.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 14:38
Und nochmals: Der Spieler gibt sich in die Hände des Spielleiters und gesteht ihm - so oder so: Auch ohne Würfeldrehen ist das so - mehr Freiheiten zu als er selbst besitzt. Und das wird dem Spieler im Idealfall mit einer tollen Geschichte/Abenteuer/Plot/denHeldenherauskitzeln vergolten.

Ich glaube, das ist wieder so ein Knackpunkt für die Frage nach dem Würfeldrehen, wo Spielvorlieben einfach ziemlich grundsätzlich auseinandergehen können. Ich will das nicht. Schon gar nicht als Spielleiter - dass sich die Spieler "in meine Hände begeben". Ich will, dass sie zusammen mit mir was Schönes machen. Ich habe glücklicherweise eine Gruppe, in der eigentlich alle gerne dabei sind, wenn es darum geht, sich als Co-AutorInnen zu betätigen, und die mehr Spaß daran haben, gemeinsam die verschiedenen Elemente der Geschichte weiterzuentwickeln und gerne auch mal Inkonsistenzen in Kauf nehmen und sich über so manche kleine Skurrilität freuen, als daran, ganz in ihren SC aufzugehen und dafür von mir als SL zu verlangen, dass ich ihnen in Sachen Handlung, Atmosphäre und Dramaturgie ein atemberaubendes Komplettpaket liefere. Auf diesen Druck hätte ich echt keinen Bock. Deshalb mag ich auch nicht Würfeldrehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 14:39
@ Stagger
Wir arbeiten mit Schicksalspunkten.
Mir als SL reichen die nicht.
Schon alleine, das der SL keine hat...

@ Boba Fett
Mir können meine Spieler ganz gut vertrauen.... vielleicht haben sie gerade deshalb kein Problem mit "gedrehten Würfeln"....
Angebot zur Güte: Ich spreche bei nächster Gelegenheit mal meine DSA5-Runde an, wo ich leite, vielleicht irre ich mich ja auch und die wollen das gar nicht (mehr).

Richtig ein bisschen schwanger gibt es nicht!
1x schummeln und 100x schummeln hingegen ist ein Unterschied. Und doch das fällt irgendwann auf.

Zu guter Letzt:
Ja, unsere Spieler geben sich in die Hände des Spielleiters.
Und ja: Man kann das auch anders regeln.
Diese "semi-autoritäre" Schiene läuft bei uns seit Jahren ganz gut.
Strenger und autoritärer brauche ich es nicht.
Aber ich gestehe meinen Spielleitern vieles zu, was ich als Spieler tun würde.
Herrje, mittlerweile lasse ich andere Spielleiter auch Dönnekes machen, die ich nie machen würde (das war für mich ein weitaus anstrengenderer Lernweg)

EDIT: Ich bekomme verschachtelte Zitate hier nicht vernünftig hin.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 14:45
Ich glaube, das ist wieder so ein Knackpunkt für die Frage nach dem Würfeldrehen, wo Spielvorlieben einfach ziemlich grundsätzlich auseinandergehen können. Ich will das nicht. Schon gar nicht als Spielleiter - dass sich die Spieler "in meine Hände begeben". Ich will, dass sie zusammen mit mir was Schönes machen. Ich habe glücklicherweise eine Gruppe, in der eigentlich alle gerne dabei sind, wenn es darum geht, sich als Co-AutorInnen zu betätigen, und die mehr Spaß daran haben, gemeinsam die verschiedenen Elemente der Geschichte weiterzuentwickeln und gerne auch mal Inkonsistenzen in Kauf nehmen und sich über so manche kleine Skurrilität freuen, als daran, ganz in ihren SC aufzugehen und dafür von mir als SL zu verlangen, dass ich ihnen in Sachen Handlung, Atmosphäre und Dramaturgie ein atemberaubendes Komplettpaket liefere. Auf diesen Druck hätte ich echt keinen Bock. Deshalb mag ich auch nicht Würfeldrehen.

Wie sooft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Ich fühle mich als Dreher hier recht oft mit "schwarzundweiß" und "100%" konfrontiert, was ich einfach nicht nachvollziehen kann und zwar insbesondere dann nicht, wenn die Gegenseite für sich selbst ja auch einen Zwischenweg propagiert.

Würfel drehen und Regeln ignorieren Gegnerwertmanipulation etc sind für mich halt eben nicht Ausdruck von "Spielleiterfaschismus" (überspitzt), sondern im Gegenteil gerade Werkzeuge, wie du es sagst, "gemeinsam einen schönen Tag zu erleben".
Ebenso kann es passieren, dass ein Spieler noch eine Sache erledigen will und ich als SL sage "Oh scheiße, an sowas schönes habe ich ja noch gar nicht gedacht" und ZACK wird ein vorbereiteter Plot willkürlich (!) geopfert und ein neuer, wo der Spieler mir unwissentlich zugespielt hat, willkürlich (!) ergänzt und HOSSA alle haben Spaß.
Und nur weil ich gerade einen Würfel in der Hand habe, mache ich das nicht anders....  ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 14:48
@ Boba Fett
Mir können meine Spieler ganz gut vertrauen.... vielleicht haben sie gerade deshalb kein Problem mit "gedrehten Würfeln"....

kurz: Mir vertrauen meine Spieler auch.
Ich weiß nur, dass sie das nicht sollten...
Ich weiß, dass ich sehr oft besser keine Entscheidungen aus dramaturgischen Gründen fällen sollte.
Das geht wirklich sehr oft schief.
Und ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit in meinem Rollenspielleiterdasein der Auffassung war, dass ich sehr gute Entscheidungen fällen würde.
Wenn ich mich also jahrelang irrte, was soll mich dann dazu bringen, dass ich glaube, dass der Spielleiter, der mich leitet, sich in dieser Frage nicht irrt?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Boba Fett am 17.08.2016 | 14:49
So, afk!

See you on the Sommertreffen!
oder am Montach!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Stagger am 17.08.2016 | 14:58
@ Stagger
Wir arbeiten mit Schicksalspunkten.
Mir als SL reichen die nicht.
Schon alleine, das der SL keine hat...
Dann verstehe ich dein Problem nicht. Sorry.
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 15:00
kurz: Mir vertrauen meine Spieler auch.
Ich weiß nur, dass sie das nicht sollten...
Ich weiß, dass ich sehr oft besser keine Entscheidungen aus dramaturgischen Gründen fällen sollte.
Das geht wirklich sehr oft schief.
Und ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit in meinem Rollenspielleiterdasein der Auffassung war, dass ich sehr gute Entscheidungen fällen würde.
Wenn ich mich also jahrelang irrte, was soll mich dann dazu bringen, dass ich glaube, dass der Spielleiter, der mich leitet, sich in dieser Frage nicht irrt?
Achso ok. Aus diesem Ansatz ergibt auch alles einen Sinn. Da würde ich es genauso machen.
hm...
Bei mir ist das anders, der Ansatz ist gänzlich anders...
In den letzten Jahren haben mir die Abenteuer bei meinen SL vieeel mehr Spaß gemacht als früher. Und selbst die, die mal nicht soviel Spaß gemacht haben, ließen sich mit konstruktiver Kritik retten.
Ich weiß, dass einer meiner Lieblings-SL eher öfter dreht und Werte nachträglich ändert. Aber ich fühle mich bei ihm sehr gut aufgehoben und die Abenteuer machen Spaß.
Andere SL, die ich auch sehr schätze, drehen sicher seltener, auch ok!
Und ich drehe halt hinundwieder...
Weshalb ich da kein schlechtes Gefühl habe, ist simpel. Meine DSA5-Runde ist quietsch-zufrieden und wir haben alle richtig Spaß! Warum sollte ich da meine Methode ändern?

Also versteh mich nicht falsch: Sobald ein Abenteuer mal so gar nicht läuft, stelle ich ALLE meine Methoden in Frage und versuche es beim nächsten mal anders...
Wenn ich mehrere von deiner Sorte in meiner Runde hätte, also Spieler, die gedrehten Würfeln grundsätzlich misstrauen, würde ich das Drehen gleich unterlassen....
"Einsatz und Wirkung"
"Es kommt nur auf das Ergebnis an"
"Ergebnis sei: Langfristiger Spaß"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2016 | 15:01
Wie sooft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Ich fühle mich als Dreher hier recht oft mit "schwarzundweiß" und "100%" konfrontiert, was ich einfach nicht nachvollziehen kann und zwar insbesondere dann nicht, wenn die Gegenseite für sich selbst ja auch einen Zwischenweg propagiert.

Würfel drehen und Regeln ignorieren Gegnerwertmanipulation etc sind für mich halt eben nicht Ausdruck von "Spielleiterfaschismus" (überspitzt), sondern im Gegenteil gerade Werkzeuge, wie du es sagst, "gemeinsam einen schönen Tag zu erleben".


Ich finde gar nichts Spielleiterfaschistisches am Würfeldrehen ... ich will dich auch gar nicht überzeugen, das bleibenzulassen oder so. Ich will dir eigentlich nur erklären, warum so ein Rollenspielen, bei dem der Spielleiter zum Wohle der Dramaturgie mit dem mehr oder weniger impliziten (oder auch nur vorausgesetzten) Einverständnis der Spieler heimlich an den Würfeln dreht, für mich weder als SL noch als Spieler was ist. Ich brauche das nicht nur nicht, ich habe es auch nicht so gerne, weil ich eben finde, dass die SL dadurch in diese "genialistische" Rolle gedrängt wird, die ich eigentlich von keiner Seite besonders gerne erlebe. Und deshalb ist heimliches Würfeldrehen für mich halt nicht je nach Situation mal das richtige und mal das falsche Mittel, sondern etwas, das ich auf jeden Fall schon mal nicht brauche und auch nicht mag.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 15:05
Zitat
@ Stagger
Wir arbeiten mit Schicksalspunkten.
Mir als SL reichen die nicht.
Schon alleine, das der SL keine hat...
Dann verstehe ich dein Problem nicht. Sorry.
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!
Scheiß auf die Maggy Sues! Und wenn ich die retten will, nehme ich schon lange keine gedrehten Würfel mehr dafür.
Ich als SL brauche "gedrehte Würfel" oder ähnliches ja gerade nicht dafür und eben auch nicht nur für die Verhinderung von Heldentoden.

Ich verwende die, um Kämpfe ganz kurzfristig spannender zu machen (zu Gunsten wie zu Ungunsten der Charaktere).
Oder um die Dramaturgie eines Moments zu unterstreichen (positiv wie negativ).

Und dafür reichen die Schicksalspunkte der Spieler nicht aus...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Stagger am 17.08.2016 | 15:07
Warum sollte die SL solche Punkte haben? Hast du Angst um deine Mary-Sue NPCs? :D

Keine Sorge, das ist nicht böse oder altklug gemeint. Es erinnert mich nur an meine SL Funktion als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Und darauf blicke ich bis heute zutiefst beschämt zurück. Groß werden, junger Mann! Hauptaufgabe der SL ist es oft zu scheitern und Dreck zu fressen wie möglich - um es danach besser zu machen. SL sein ist leicht gelernt, aber schwer zu meistern (Ha Ha, Wortwitz!)!

Scheiß auf die Maggy Sues! Und wenn ich die retten will, nehme ich schon lange keine gedrehten Würfel mehr dafür.
Ich als SL brauche "gedrehte Würfel" oder ähnliches ja gerade nicht dafür und eben auch nicht nur für die Verhinderung von Heldentoden.

Ich verwende die, um Kämpfe ganz kurzfristig spannender zu machen (zu Gunsten wie zu Ungunsten der Charaktere).
Oder um die Dramaturgie eines Moments zu unterstreichen (positiv wie negativ).

Und dafür reichen die Schicksalspunkte der Spieler nicht aus...

In diesem Fall passe ich. Da hast du eine sehr gefestigte Meinung und die mag für dich und vielleicht ja auch für deine Spieler in Ordnung sein. Ich persönlich würde niemals in dem Stil leiten wollen. Mehr kann ich dazu wohl nicht sagen. All the best!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 15:10
Ich finde gar nichts Spielleiterfaschistisches am Würfeldrehen ...
Deshalb "überspitzt" ;)
Zitat
ich will dich auch gar nicht überzeugen, das bleibenzulassen oder so. Ich will dir eigentlich nur erklären, warum so ein Rollenspielen, bei dem der Spielleiter zum Wohle der Dramaturgie mit dem mehr oder weniger impliziten (oder auch nur vorausgesetzten) Einverständnis der Spieler heimlich an den Würfeln dreht, für mich weder als SL noch als Spieler was ist. Ich brauche das nicht nur nicht, ich habe es auch nicht so gerne, weil ich eben finde, dass die SL dadurch in diese "genialistische" Rolle gedrängt wird, die ich eigentlich von keiner Seite besonders gerne erlebe. Und deshalb ist heimliches Würfeldrehen für mich halt nicht je nach Situation mal das richtige und mal das falsche Mittel, sondern etwas, das ich auf jeden Fall schon mal nicht brauche und auch nicht mag.
Das ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Und ich bin mir auch sicher, dass wir in der jeweils anderen Runde viel Spaß hätten.....
auch wenn ich dann nicht mehr soviel Würfel als SL drehen würde...
Wahrscheinlich würde ich dann noch mehr improvisieren, ich weiß es nicht...
Ist halt nur ein Werkzeug unter vielen für mich...

@Stagger
Ach, so festgefahren bin ich gar nicht.
Ich gebe nur zu, dass ich die vehemente (!) Kritik an der Methode nicht so ganz nachvollziehen kann.
Aber wie ich schon zu Rumpel sagte
Zitat
Ist halt nur ein Werkzeug unter vielen für mich...
;)

Hauptsache Spaß
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Stagger am 17.08.2016 | 15:14
@Stagger
Ach, so festgefahren bin ich gar nicht.
Ich gebe nur zu, dass ich die vehemente (!) Kritik an der Methode nicht so ganz nachvollziehen kann.
Aber wie ich schon zu Rumpel sagte  ;)

Hauptsache Spaß
No hard feelings. Ich kann aber wohl nichts mehr zum Thema beisteuern habe ich das Gefühl. Macht ja aber nichts. Have fun. :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 17.08.2016 | 15:17
Irgendwie geht mir beim Thema "Würfeldrehen ist besser für die Dramaturgie!" ständig dieser rpg.net-Thread (https://forum.rpg.net/showthread.php?787537-Plot-twists-that-our-GM-is-no-longer-allowed-to-use) durch den Kopf...

(Für die, die dem Link nicht hinterherhecheln und x Seiten englischsprachiger Beiträge lesen wollen -- es geht, zumindest primär, um vom Spielleiter als ganz doll angedachte dramatische Überraschungen, die einem als Spieler so richtig zum Hals heraushängen. ;))
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 17.08.2016 | 15:21
Irgendwie geht mir beim Thema "Würfeldrehen ist besser für die Dramaturgie!" ständig dieser rpg.net-Thread (https://forum.rpg.net/showthread.php?787537-Plot-twists-that-our-GM-is-no-longer-allowed-to-use) durch den Kopf...

(Für die, die dem Link nicht hinterherhecheln und x Seiten englischsprachiger Beiträge lesen wollen -- es geht, zumindest primär, um vom Spielleiter als ganz doll angedachte dramatische Überraschungen, die einem als Spieler so richtig zum Hals heraushängen. ;))

Ohne Selbstkritik läuft bei mir gaaaar nichts mehr.
Wenn man eine gaaaanz tolle Idee hat, sollte man sich sofort Gedanken drüber machen, aus wie vielen Blickwinkeln die vielleicht ganz besch%&$§ ist.

"Hinterfragen", "Methodenwechsel", "Manchmal ist weniger mehr", "Behandle ich meine Spieler zueinander gerecht?",
"ändert sich vielleicht gar nichts, wenn ich dieses Tool/Idee/Hausregel weglasse?"*

* Der Ballast wird natürlich weniger und Diskussionen und andere Reibungsverluste auch.
Aus genau diesem Grund spiele ich mittlerweile ohne Lernzeitregeln, soweit es gerade geht, auch wenn ich da anfangs total überzeugt von war.

"Aufwand und Ertrag"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.08.2016 | 20:19
Ich nenne mal die 4. Option:
4. Die Spieler haben die Gefahr mächtig überschätzt, weil von ihnen der Gegner wesentlich gefährlicher wahrgenommen wurde, als er in Wirklichkeit war.
Das ist nicht die 4. Option.
Das ist bereits die 2. Option, die ich genannt habe.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Huhn am 17.08.2016 | 21:36
Wenn ich selbst spiele, drehe ich keine Würfel. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, es je getan zu haben oder darauf Lust gehabt zu haben. Irgendwie würde mir das den Spaß verderben... als wär ich schlecht im Verlieren und würde beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht schummeln oder so. Ich fänds auch eher peinlich, wenn andere in meiner Gruppe das tun würden. Dann lieber gleich auf ein Freeplay ohne Würfelwürfe einigen.

Als SL find ichs ok, Würfel zu drehen. Die meisten meiner SL taten das auch entweder einfach oder boten es im Vorhinein an zu tun. Mich stört das nicht. Ich hab soweit Vertrauen, dass ich denke, dass die Person da schon zu unseren Gunsten entscheiden wird.

Ich selbst kann mich spontan nicht erinnern, das als SL mal bewusst gemacht zu haben. Ich fänd den Gedanken aber auch nicht abwegig und hab mal "Ja" angekreuzt.

Edit: Oh ich seh grad, in was für einer Minderheit ich hier mit der Würfelrotiererei bin. Ich hielt das immer für so normal. Hihi.  ;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 08:29
@Huhn:
+1

Manchmal ist es so einfach...
Ich habe auch lange Zeit nicht verstanden, warum sich die Contras so stark dagegen verwehrten, aber irgendwie ist mir das jetzt klar.

Den Pros geht es eher um das Gesamtergebnis. WENN das Abenteuer gelungen ist, sehen sie das Würfeldrehen als Bestandteil, der zu diesem Ergebnis führte.
Den Contras geht es eher um das Detail. WEIL gedreht wird, hat das Abenteuer einen wesentlichen Fehler. Das Abenteuer kann nicht mehr gelingen bzw hinkt auf diesem Bein.

Letzteres ist nicht mein Geschmack, aber darum geht es hier nicht.

Wie ich weiter oben schon zu Rumpel(?) sagte:
WENN einen meiner Spieler ein bestimmtes Element (hier: Würfeldrehen) so wesentlich stört (ohne dass es andere für unabdingbar halten), würde ich darauf verzichten.
Aber was immer hilft sind Diskussionen wie diese hier, um seinen Blickwinkel und das Verständnis für andere Blickwinkel zu erweitern.
Gerne auch am Spieltisch im Streitfall...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 18.08.2016 | 09:52
Die Frage ignoriert meines Erachtens/Verstehens nach einen entscheidenden Punkt - das heimliche Drehen.
Einer alleine entscheidet nach seinem individuellen Empfinden "was besser ist" und setzt dann heimlich Fakten.

Dass ein Spiel ggf ab und zu eines Korrektiv bedarfs streite ich ja gar nicht ab (Wobei wenn das immer wieder passiert es schon ein grundlegenderes Problem gibt, welches in Ruhe und generell im Austausch am Tisch mal angegangen werden sollte.)

Aber im Normalfall besteht die Möglichkeit den Eingriff auch offen anzufragen und so jedem eine Möglichkeit zu geben diese Idee von "mehr Spaß" auch zu prüfen. 
Das heimlich zu tun drängt bei mir den Verdacht auf, dass der Würfeldreher doch davon ausgeht, das die anderen nicht alle von dem Eingriff begeistert sind, seinen Willen aber mit allen Mitteln und gegen alle bestehenden Absprachen durchdrücken will -> klares Arschlochverhalten nach meinem Verständnis. 
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 18.08.2016 | 10:07
Den Pros geht es eher um das Gesamtergebnis. WENN das Abenteuer gelungen ist, sehen sie das Würfeldrehen als Bestandteil, der zu diesem Ergebnis führte.
Den Contras geht es eher um das Detail. WEIL gedreht wird, hat das Abenteuer einen wesentlichen Fehler. Das Abenteuer kann nicht mehr gelingen bzw hinkt auf diesem Bein.

Nee, sorry, aber da pflegst du jetzt echt nur dein eigenes Vorurteil. Lies doch noch mal den Thread quer, ich habe zumindest ziemlich oft erklärt, dass es nicht ums Detail oder um "Fehler" geht, sondern um das Verhältnis zwischen Spielern und SL. Ich kann da nur voll dem vorigen Post von Marzaan beipflichten, der fasst es knapp zusammen.

EDIT:
Ich würde deine Aussage sogar fast umdrehen wollen: Wenn man heimlich, hinter den Kulissen Würfel dreht, dann doch deshalb, damit es den Anschein hat, dass es keinen "Fehler" gibt, dass alles perfekt und geschmeidig läuft - selbst, wenn vielleicht alle Wissen, dass es hinter dem SL-Schirm natürlich "Fehler" gibt.
Wenn man dagegen offen würfelt und bei blödsinnigen Ergebnissen einfach drüber redet, wie man damit verfährt, dann liegt der "Fehler" für alle offen zutage, aber niemand zerbricht sich groß den Kopf drum, dass es ihn gibt - man muss halt nur gemeinsam eine schöne Lösung finden, wie es jetzt weitergeht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Marduk am 18.08.2016 | 10:15
Mir wurde zumindest schon ein Charakter durchs bescheißen Würfeldrehen vom SL versaut...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 10:21

...
Nee, sorry, aber da pflegst du jetzt echt nur dein eigenes Vorurteil. Lies doch noch mal den Thread quer, ich habe zumindest ziemlich oft erklärt, dass es nicht ums Detail oder um "Fehler" geht, sondern um das Verhältnis zwischen Spielern und SL. Ich kann da nur voll dem vorigen Post von Marzaan beipflichten, der fasst es knapp zusammen.
Das eine schließt das andere nicht aus. Aus dem Detail "Würfeldrehen" schließt du auf ein hakeliges Verhältnis zwischen Spieler und SL.
Jedenfalls entnahm ich das deinem Post...
... war ja auch nur ne Hypothese, um mir selbst den Unterschied begreiflich zu machen, muss ja nicht stimmen...

Zitat
EDIT:
Ich würde deine Aussage sogar fast umdrehen wollen: Wenn man heimlich, hinter den Kulissen Würfel dreht, dann doch deshalb, damit es den Anschein hat, dass es keinen "Fehler" gibt, dass alles perfekt und geschmeidig läuft - selbst, wenn vielleicht alle Wissen, dass es hinter dem SL-Schirm natürlich "Fehler" gibt.
Wenn man dagegen offen würfelt und bei blödsinnigen Ergebnissen einfach drüber redet, wie man damit verfährt, dann liegt der "Fehler" für alle offen zutage, aber niemand zerbricht sich groß den Kopf drum, dass es ihn gibt - man muss halt nur gemeinsam eine schöne Lösung finden, wie es jetzt weitergeht.
Exakt da hast du recht, mein Schluss ist nur ein anderer:
Wir wollen die Illusion, wir wollen nicht hören "Ich drehe jetzt mal den Würfel", "Ich habe die LE des Gegners verdoppelt", "der Räuber ist tot, hätte aber an sich noch 5 LE gehabt".
Wie ein guter Bühnenzauberer halt. Ich fühle mich dadurch nicht verarscht, sondern unterhalten (stark vereinfacht)

Oder anders:
Spieler an SL: "Wenn du es für richtig hältst, mach es einfach!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 18.08.2016 | 10:28
Wie ein guter Bühnenzauberer halt. Ich fühle mich dadurch nicht verarscht, sondern unterhalten (stark vereinfacht)

Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Deltacow am 18.08.2016 | 10:58
Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.

+1

Vor allem aber weil Würfeldrehen im Prinzip das Railroaden eines Scripts ist, sonst müsste ich es ja nicht machen, sonst dürfte es ja Abweichungen oder anders gesagt Ergebnisoffenheit geben. Als Spieler habe ich Würfeldrehen mehrmals erlebt, tw. "zugegebenermaßen", tw. vermutet; ich bin da eher konfliktscheu (oder war konfliktscheu) und habe es nicht angesprochen, prinzipiell fühl(t)e ich mich aber auf ganzer Linie verarscht.

In dem Kontext kenne ich z.B. auch Würfeldreh-Situationen seitens des SL wo ganz klar ein ("neuer", "unerfahrener" bzw. "mechanisch-schwacher"/"unkreativer") Spieler bevorzugt wurde. Weswegen ich hier vielleicht einfach auch sehr schlechte Assoziationen zur Thematik habe.



Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 11:05
Genau. Und ich will halt weder Bühnenzauberer sein noch einen Zaubershow angucken, sondern zusammen was spielen und erzählen, und das darf und soll auch sichtbar holpern und knirschen. Ich will mir gar nicht anmaßen, Bühnenzauber-Spielleiten für etwas Schlechtes zu erklären - ich habe früher jahrelang bei so einem gespielt, der seine Sache auch gut gemacht hat, und war streckenweise begeistert (aber auch streckenweise total angenervt, wenn ich auch nicht richtig wusste, wovon eigentlich). Neulich habe ich mich nach 15 Jahren mit anderen Spielern mal für ein paar Wochen in seine Pathfinder-Runde begeben, so aus Nostalgie - und es hat einfach überhaupt nicht mehr gepasst. Das ganze kam mir vor wie ein gut vorbereitetes, aber total aufgeblasenes Gekrampfe. Ich will das nicht mehr, diese gestylten "Großen Momente". Ich will lieber schräges Zeug, mit dem keiner gerechnet hat.

Ich bin halt für weniger "Geholper und Geknirsche". Da ist mir meine Zeit zu schade für. Andere schätzen eben dies. Auch OK.
Um riesige große gestylte Momente geht es mir auch nicht mehr. Eher um die netten kleinen Momente, die liebevollen kleinen Szenen, die ich dadurch "nachdesigne".
Das Große Ganze hingegen ist wesentlich freier und unvorhergesehener, als du vielleicht vermutest.

Hm, vielleicht liegt das daran, dass ich eher "Mini-Plots" in einen großen roten Faden einbette.
Der einzelne Mini-Plot soll dann halt funktionieren. Was aber als nächstes folgt ist eher zufällig.
Hat das was mit Würfeldrehen zu tun? Ich weiß es nicht. Vermute es aber.

Knallhartes Railroading schätze ich nicht mehr. Da war in der Tat Würfeldrehen eher lästige Pflicht und man kam sich teilweise verarscht vor.
Auf "Ministrecken" aber schätzen wir das beides eher.

Hm...

TT nachdenklich
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 18.08.2016 | 11:06
Die Frage ignoriert meines Erachtens/Verstehens nach einen entscheidenden Punkt - das heimliche Drehen.
Einer alleine entscheidet nach seinem individuellen Empfinden "was besser ist" und setzt dann heimlich Fakten.

Nur schnell von unterwegs: ich habe das ganz bewusst nicht in die Fragestellungen aufgenommen. Bewusst offen gehalten, damit sich eine Diskussion frei entwickeln kann.

Und bitte keine Kraftausdrücke, danke ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 18.08.2016 | 11:08
Vor allem aber weil Würfeldrehen im Prinzip das Railroaden eines Scripts ...

... sein kann ;)

Es gibt einige Beispiele im Thread, auf die das nämlich nicht zutrifft ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 11:24
@ Luxferre:
+1

Meine Abenteuer sind eher recht locker und tendieren eher zum Sandboxing als zum Railroading (JA, ich weiß: Definitionssache).
Würfeldrehen ist für mich eher ein Hobel, der hier und da noch hervorstehende Sporne abschabt, statt ner Dampfwalze, die alles gleich und geradeaus macht..... vergesst die Bilder, mir fallen gerade keine besseren ein.... ungefähr verständlich.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Vasant am 18.08.2016 | 11:29
Mir fällt es schwer, Würfeldreher für voll zu nehmen.
Wenn man etwas genau so und so haben möchte, kann man sich als SL gern das Würfeln sparen und mir das einfach erzählen. Solange mir klar war, dass die Runde so abläuft und mich das als Spieler nicht irgendwie runtermacht, ist das voll in Ordnung.
Wer für eine bestimmte Situation ein Zufallselement braucht, aber auf den Ergebnisrahmen keine Lust hat, würfelt halt abseits des Regelwerks oder schmeißt ne Münze. Find ich voll in Ordnung. Wenn das dauernd vorkommt, sollte man vielleicht mal nach Hausregeln oder anderen Regelwerken gucken.
Für bestimmte ungewollte Ergebnisse legt man mit den Spielern manche Dinge vorher fest ("SCs sterben nur in Absprache mit den Spielern"). Ich habe damit insgesamt recht gute Erfahrungen gemacht, bis auf die Spieler, die SC-Tode überhaupt nicht ausstehen können und trotz entsprechender Ansage trotzdem in einer Runde ohne Rücksicht auf SC-Verluste mitspielen.
Aber würfeln und dann drehen? Das wirkt für mich in den meisten Fällen (nicht in allen) stark wie "Mimimi, das wollte ich aber nicht! / Ich mochte den Charakter doch so gerne / Der SL ist voll unfair / Mein Plot! Mein kostbarer Plot!". Nicht mein Fall. Und wer unter meiner Spielleitung beim Schummeln erwischt wird und trotz ernstem Gespräch damit weitermacht, fliegt raus.
Letztendlich lehnt sich das für mich stark in Richtung Railroading-Debatte, zu der hier wahrscheinlich kein Gesprächsbedarf besteht.  ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 11:38
@ Vasant
In jungen Jahren, wo ich es noch nicht besser wusste, wäre ich als SL vielleicht genau dein Feindbild geworden.
Aber man lernt ja dazu....
Das "geschriebene Abenteuer" ist auch nur ein Werkzeug. Die "sich ergebende Handlung und die gefühlte Dramaturgie" steht für mich an oberster Stelle. Da drüber kommt nur noch "Spielspaß aus anderen Gründen".
Und dem ordne ich - im Idealfall - alles unter: "geschriebenes Abenteuer", "geliebte NSC", aber eben auch "Regeln und Würfel".

Und manche ungewollten Ergebnisse stelle ich nur kurzfristig fest. Die sind sehr situationsabhängig, da hilft mir keine feste Regel oder ein abgeänderter Würfelrahmen im Voraus nicht...

Noch was:
Nicht:
" Mein Plot! Mein kostbarer Plot!".
sondern "Unser Plot!".
Meine tolle Geschichte ist mupsy, wenn die Spieler sie nicht toll finden. So oder so. Ob mit Würfeldreherei oder ohne.
Würfeldreherei ist da nur ein Werkzeug unter vielen und wird nicht ständig gebraucht.

Man geht ja auch nicht mit Zweihänder auf den Markt oder mit Pferd auf den Ball oder spricht Lichtzauber vorbereitend, weil es irgendwann mal dunkel werden könnte  ;) >;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 18.08.2016 | 11:52
Und dem ordne ich - im Idealfall - alles unter: "geschriebenes Abenteuer", "geliebte NSC", aber eben auch "Regeln und Würfel".

Da ist halt wieder diese Differenz in der Diskussion, dass du hier von "geschriebenen Abenteuern" und "Regeln und Würfeln" schreibst, als ginge es darum, dass die Gegenposition Regeln und Würfel zu heiligen Entitäten hypostasiert. Natürlich unterschreibe ich sofort, dass der Spielspaß wichtiger ist als jede Regel und jedes Würfelergebnis. Für mich gehört es aber zum Spielspaß, dass die SL nicht in die Rolle des Bühnenzauberers gerät, der ein tolles Erlebnis liefern soll. Und wenn man diese Rolle an seinem Spieltisch nicht will, dann braucht man heimliches Würfeldrehen eben nicht. Deshalb ist das Würfeldrehen zwar keine schreckliche Sünde, aber am besten lässt man es dann einfach, weil es erfahrungsgemäß zu Problemen führen kann und man alle Probleme, die damit gelöst werden sollen, auch einfach offen gemeinsam am Tisch lösen kann. Dieses offen gemeinsam am Tisch lösen kommt halt andererseits wieder dann nicht in Frage, wenn man gerade will, dass die SL Bühnenzauberer ist und die Verantwortung dafür hat, ein tolles Erlebnis zu liefern, zu dem dann auch die Illusion von Perfektion gehört.
Das ist für mich der Grund, warum ich SL-Würfeldrehen nicht mag. Nicht, weil die Regeln oder die Würfel über dem Spielvergnügen stünden; sondern weil das Vergnügen meiner Erfahrung nach durch mehr Kommunikation am Tisch über das, was jetzt toll ist und was eher nicht so, immer erhöht wird.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Yney am 18.08.2016 | 11:58
Eine nicht unproblematische Frage, bei der jeder (oder zumindest viele), ob er will oder nicht, die eigenen Erfahrungen und Befindlichkeiten mit einbringt. Ich lese hier vielfach eine Aversion gegen das Drehen heraus, weil man selbst damit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Wie an so vielen Stellen gibt es aber doch nicht den einen "richtigen" Weg, wie Babo Phet immer wieder betont.

Ich liebe die großen, vor allem aber auch die kleinen Momente mit Tiefgang, an die man sich gerne erinnert. Als Spieleiter sehe ich mich (total altmodisch) auch in der Rolle dessen, der die Dramaturgie grob vorplant und sie zumeist dann sich selbst überlässt. Aber eben nicht immer. Und ich kann nicht alles vorhersehen. Ich habe früher (altes Feenlicht mit deutlich mehr Krawumm-Charakter) ständig gewürfelt und nur sporadisch hatten diese Würfler etwas zu bedeuten. Manchmal kam da ein Monster vorbei, weil die Würfel es so entschieden haben, manchmal habe ich das in meiner Allmacht einfach beschlossen, weil es jetzt passte. Das sehe ich bei der Art und Weise wie ich mit engen Freunden spiele (und hier liegt vielleicht das Glück meiner Spielsituation) auch als meine Verpflichtung. Oder wie Babo Phet es formuliert:

Wir wollen die Illusion, wir wollen nicht hören "Ich drehe jetzt mal den Würfel", "Ich habe die LE des Gegners verdoppelt", "der Räuber ist tot, hätte aber an sich noch 5 LE gehabt". Wie ein guter Bühnenzauberer halt. Ich fühle mich dadurch nicht verarscht, sondern unterhalten (stark vereinfacht)

Dass all mein Gewürfel teils nur Hintergrundgeräusch war, wussten meine Mitspieler und dass ich flexibel festlegte, wann der pure Zufall entscheidet und wann ich es nach Fahrplan, spontaner Idee oder einfach aus dem Bauch heraus lenke, war immer akzeptiert. Wir kamen damit gut zurecht, aber das kann natürlich nicht auf andere übertragen werden. Andere Vorlieben, andere Sichtweisen, andere Art zu spielen – Hauptsache es macht Freude. Heute ist das Spielsystem an unsere Art zu spielen angepasst. Das Würfeln ist massiv reduziert und es klappert kaum noch - vielleicht "ehrlicher" aber im Ergebnis nicht so viel anders.

Mir persönlich ist als Spieler die negative Seite des strikten "die Würfel entscheiden" vielleicht zu oft begegnet woher meine Babo Phet geneigte Ansicht dieser Dinge herrühren könnte. Dabei waren für mich zwei Aspekte oft problematisch:

Bevor sich nun jemand erzürnt: Das was ich da oben gelesen habe klang mir nicht nach diesen (vielleicht auch veralteten) Sichtweisen. Ich will niemandes andere Spielauffassung herabwürdigen (was der Runde Spaß macht ist gut für diese Runde). Es geht mir darum, vor allem Babo Phets immer wieder zwischen und in den Zeilen auftretende Aussage mit meinen Anmerkungen so zu betrachten:

Rollenspiel kann gnadenlos schief gehen weil jemand an den Würfeln dreht, es kann aber auch völlig daneben gehen, weil niemand an den Würfeln dreht. Wer in seiner Runde so oder so mit einvernehmlicher Methode ein schönes Rollenspielerlebnis hat (auf die meisten oben scheint das zuzutreffen): Glückwunsch!

Dass die Frage nach "Dreht ihr oder nicht?" zu einem interessanten Austausch von Ansichten führt, bleibt davon natürlich unberührt. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 12:00
Da ist halt wieder diese Differenz in der Diskussion, dass du hier von "geschriebenen Abenteuern" und "Regeln und Würfeln" schreibst, als ginge es darum, dass die Gegenposition Regeln und Würfel zu heiligen Entitäten hypostasiert. Natürlich unterschreibe ich sofort, dass der Spielspaß wichtiger ist als jede Regel und jedes Würfelergebnis. Für mich gehört es aber zum Spielspaß, dass die SL nicht in die Rolle des Bühnenzauberers gerät, der ein tolles Erlebnis liefern soll. Und wenn man diese Rolle an seinem Spieltisch nicht will, dann braucht man heimliches Würfeldrehen eben nicht. Deshalb ist das Würfeldrehen zwar keine schreckliche Sünde, aber am besten lässt man es dann einfach, weil es erfahrungsgemäß zu Problemen führen kann und man alle Probleme, die damit gelöst werden sollen, auch einfach offen gemeinsam am Tisch lösen kann. Dieses offen gemeinsam am Tisch lösen kommt halt andererseits wieder dann nicht in Frage, wenn man gerade will, dass die SL Bühnenzauberer ist und die Verantwortung dafür hat, ein tolles Erlebnis zu liefern, zu dem dann auch die Illusion von Perfektion gehört.
Das ist für mich der Grund, warum ich SL-Würfeldrehen nicht mag. Nicht, weil die Regeln oder die Würfel über dem Spielvergnügen stünden; sondern weil das Vergnügen meiner Erfahrung nach durch mehr Kommunikation am Tisch über das, was jetzt toll ist und was eher nicht so, immer erhöht wird.
Ist ja alles verständlich. Aber der letzte Satz trifft eben nicht "immer" zu, wie du mit deinem "Bühnenzauber"-Beispiel ja auch darstellst.

Klaro, sollte man mal drüber sprechen, was gewollt ist und was nicht.
Und aus dem "sollte" wird ein "muss", wenn es zu Problemen oder Streit kommt. Keine Frage.

Aber alles auszudiskutieren oder anzusprechen oder zu erklären kann auch stören.
In den wesentlichen Punkten und bei Problemen (s.o.) ist das sicher wichtig.
Aber diese können schon von Gruppe zu Gruppe sehr unterschiedlich sein, ja sogar diametral verschieden.

@ Sagadur:
+1, so true!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 18.08.2016 | 12:11
Ist ja alles verständlich. Aber der letzte Satz trifft eben nicht "immer" zu, wie du mit deinem "Bühnenzauber"-Beispiel ja auch darstellst.


Ich meinte "immer" natürlich nur, wenn man eben keinen Bock auf Bühnenzauberei hat - sorry, das war nicht ganz klar ausgedrückt ... wie gesagt, wenn die Illusion eines bruchlosen Ablaufs der Gruppe wichtig ist, dann dreht man natürlich im Notfall besser an den Würfeln, als das Problem offenzulegen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 18.08.2016 | 12:59
Ich gehe hier mal vom heimlichen Drehen aus. Das offene Drehen ist ja letztlich nur Rulings over Rules. Ich verhandle / bespreche / entscheide einen anderen Verlauf und übergehe damit die Regeln, weil es zur Situation besser passt. Beim heimlichen Würfeln hängt es sehr vom Kontext ab, ob es jetzt ein legitimes Drehen oder schlicht Beschiss ist. Und selbst die beiden Begriffe sind nur im jeweiligen Kontext der Gruppe, der Umstände etc. erkennbar. Rollenspiel ist Kommunikation und Kommunikation ist kompliziert. ;)

Also stelle ich meine eigene Verfahrensweise und Erfahrung dar, weil es eh keine richtige Lösung gibt:

Als Spieler habe ich, seitdem ich 1988 mit Das Schwarze Auge im zarten Alter von 11 Jahren angefangen habe, natürlich niemals einen Würfel gedreht. Und die Erde ist eine Scheibe. Ob blanke Unreife oder aus Frust, klar ist irgendwann mal ein Würfel auf Kippe gewesen, der es nicht war. Oder fiel dann zu Boden, weil ich mit dem Regelbuch zufällig dran gestupst bin, bevor ich die Zahl gesehen habe. Oder ich habe mit dem Kaffee geplempert. Oder ich habe schlicht gewürfelt und dann to getan, als hätte ich noch nicht gewürfelt. Oder was ich bei einem anderen Spieler letztens bei FAE wieder gesehen habe: "Was? Der Wurf ging auf Kraftvoll, nicht Clever?" Und fix war die -3 durch eine +1 oder +2 neu erwürfelt. Habe ich auch schon gemacht. Klugheit, nicht Charisma? *Reroll* Oder ein Spieler würfelt im Angesicht einer sicher kommenden, aber noch nicht angesagten Probe und meint dann: "Hab schon gewürfelt."

Jetzt geh ich auf die 40 zu und ich kann mich nicht mehr erinnern, wann mir das das letzte Mal als "Täter" passiert ist. Es muss eine ganze Weile her sein. Anscheinend bin ich reifer geworden. ;)

Das hake ich als SL und als Mitspieler unter harmlosen White Lies ab. Seitdem ich im Lehrberuf unterwegs bin und große Lerngruppen im Blick halten muss, fallen mir auch bei meinen Rollenspielrunden leichter so Kleinigkeiten ins Auge. Vier, fünf Leute im Blick halten? Easy Mode. Erstaunlich, was auffällt, wenn man einen Blick dafür einübt. Und so viele Spieler sind da ... flexibel, dass ich leichte Zweifel an den Aussagen derer verspüre, die behaupten als Spieler da nie dran gewesen zu sein. Und sollen die Dreher es doch machen. Das Ergebnis macht die Leute meistens glücklicher, glückliche Spieler sind meistens bessere Mitspieler. Konfrontation lenkt vom Spiel ab. Und es ist ein Hobby, es geht um nix. Die Gruppensituation genügt im Allgemeinen, dass es nicht Überhand nimmt.

Auf SL-Seite habe ich auch eine ziemliche Entwicklung hinter mir. Am Anfang habe ich nicht gedreht, weil mir das als Option so gar nicht klar war. Hey, ich war 11 und habe als SL gestartet. Da war auf'm Dorf keiner, der's erklärt hat. ;)

Später dann Drehen pur. Der heilige Plot und das Überleben der Helden sind sicher, da redet mir kein Würfel rein. Und natürlich heimlich hinterm Schirm. Achja, die frühen Neunziger mit DSA. Da hielt ich "Auf ein Wort" auch noch für die Offenbarung. (Mir wird gerade klar, dass die ersten drei Editionen DSA 1984, 1988 und 1992 erschienen sind. Und die Leute regen sich heute über kurze Zyklen bei den Editionen auf ... )

Das hat sich dann ab Mitte der 1990er in Richtung Drehen mit Ansage verändert. Ich habe also vorher mit der Gruppe abgeklärt, dass völlige Freakergebnisse, Plotkiller und so etwas auch mal hinterm SL-Schirm Veränderungen durchmachen.

Die Tendenz ging dann bis in die Mitte der 2000er eher zum Ad-Hoc-Drehen bei offenem Würfeln. "Ok, dieser Crit würde deinen SC direkt unnieten. Im ersten Kampf im ersten Abenteuer. Und du kannst dann mit dem identischen SC unter anderem Namen wieder weitermachen. Willst du ein Radiergummi oder sollen wir den Crit mal ignorieren?"

Heute bin ich penetranter SL-Schirm-Verweigerer und Offen-Würfler. Aber als Fate-SL habe ich es auch leicht. Da kann man auch noch mit den beschissensten Drecksergebnissen Erfolge feiern. Für einen saftigen Preis. Fail Forward! Und ein genregerechtes Ausschalten ist halt meistens kein Tod, wenn es nicht gerade Game of Thrones darstellen soll. Somit sind für mich in dieser Spielumgebung alle Gründe, die ich früher mal für's Drehen gesehen habe, verschwunden. :)

Außerdem fand ich SL-Drehen aus Spielersicht selten in Ordnung, meistens aber ärgerlich, wenn ich es bemerkt habe. Entsprechend lasse ich es lieber bleiben.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 13:08
@ Rumpel
Das ist das schöne hier am Forum: Dass man tatsächlich mal Verständnis für die jeweils andere Sichtweise erzielt/erhält

@ Cruschtschow
Eng verwandt zum Würfeldrehen des SL sehe ich die "Nachträgliche Wertveränderung".
Je nachdem, ob mit Schirm oder ohne, nehme ich das eine oder das andere wahr.
Adhoc behaupte ich, dass "Nachträgliche Wertveränderungen" bei mir als SL wesentlich häufiger vorkommen.
Meist nach unten.
Dafür können aber gerne mal ein paar neue Gegner dazustoßen.
Ist schon wieder was anderes...

Was unterscheidet da den erfahreneren vom unerfahreneren SL, hm, vielleicht
-- dass er solch "kreative Abänderungen" grds nicht destruktiv einsetzt
-- dass er sie in Maßen einsetzt
-- dass er seine eigene Methode viel öfter hinterfragt
-- heilige Kühe schneller schlachtet
-- aber nicht um des schlachtens willen
...
also unterm Strich:
Weniger Prinzipienreiterei + mehr Anpassungsfähigkeit!

Kann man das so sagen?
(Auch wenn's schon fast OffTopic ist)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 18.08.2016 | 13:08
@Chruschtschow
+1

Vor allem den Teil über die Spieler und das Würfel drehen sollten sich mal alle Leute genauer anschauen, die als SL Würfel drehen erlauben, aber das Würfel drehen beim Spieler als absolutes Tabu-Thema ansehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Vasant am 18.08.2016 | 13:18
@ Vasant
In jungen Jahren, wo ich es noch nicht besser wusste, wäre ich als SL vielleicht genau dein Feindbild geworden.
Aber man lernt ja dazu....
Das "geschriebene Abenteuer" ist auch nur ein Werkzeug. Die "sich ergebende Handlung und die gefühlte Dramaturgie" steht für mich an oberster Stelle. Da drüber kommt nur noch "Spielspaß aus anderen Gründen".
Und dem ordne ich - im Idealfall - alles unter: "geschriebenes Abenteuer", "geliebte NSC", aber eben auch "Regeln und Würfel".

Und manche ungewollten Ergebnisse stelle ich nur kurzfristig fest. Die sind sehr situationsabhängig, da hilft mir keine feste Regel oder ein abgeänderter Würfelrahmen im Voraus nicht...

Noch was:
Nicht: sondern "Unser Plot!".
Meine tolle Geschichte ist mupsy, wenn die Spieler sie nicht toll finden. So oder so. Ob mit Würfeldreherei oder ohne.
Würfeldreherei ist da nur ein Werkzeug unter vielen und wird nicht ständig gebraucht.

Man geht ja auch nicht mit Zweihänder auf den Markt oder mit Pferd auf den Ball oder spricht Lichtzauber vorbereitend, weil es irgendwann mal dunkel werden könnte  ;) >;D

Wenn der SL entscheidet, dass das Würfelergebnis ungültig ist, weil er meint, dass es "den Plot" schwächt oder sonstwas, dann trifft er eine Entscheidung, wie die Geschehnisse optimalerweise auszusehen haben. Dabei vermutet er, was der kompletten Runde dabei am besten gefallen würde oder - viel schlimmer - geht nur danach, was ihm am besten gefallen würde. Das finde ich problematisch, da ich proaktives Spiel schätze, aber vielleicht gehört das in manchen Gruppen zum Aufgabengebiet der Spielleitung.
Ich habe allerdings viel mehr Spaß daran, mich überraschen zu lassen und habe den Eindruck, dass sich sehr gute Geschichten daraus ergeben, dass man dem Zufall eben nicht entgegenarbeitet. Tatsächlich habe ich noch nie eine Bühnenzauberer-Runde erlebt, die nur annähernd so toll war wie eine "wir machen mal, was der Würfel uns hier erzählt"-Runde, das liegt aber bestimmt an der Wahl meiner Spielrunden und Spielleiter. Ich probier's ab und an, werde aber soweit leider nie positiv überrascht.
(Oder auch: "Was Rumpel sagt")

(snip)
Aber alles auszudiskutieren oder anzusprechen oder zu erklären kann auch stören.
In den wesentlichen Punkten und bei Problemen (s.o.) ist das sicher wichtig.
Das wird besonders dann schwierig, wenn der Spielleiter Zeug vorbereitet hat, das die Spieler noch nicht wissen (wollen) und darauf hinarbeitet. „Hört mal, ihr müsst euch jetzt gefangen nehmen lassen, weil ich hier gleich diese total geile Szene mit dem lang vergessenen Königssohn, der euch befreit, reinpacken will” ist halt n Stimmungskiller.
Wobei - für mich ist eigentlich jegliche Diskussion außerhalb der Fiktion n ziemlicher Stimmungskiller. :D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 18.08.2016 | 13:22
Zitat
Babo Phet

Spielt ihr eigentlich mit Schirm (sprich drehst du ohne das die Mitspieler davon etwas mitbekommen)?

Wenn ja würde ich mal antesten wie es denn ist wenn du offen drehst. Sollte ja nach deiner Aussage kein Problem sein da im Vordergrund ja die Story/Drama etc. liegt und Alle diese forcieren wollen.

Das war der Ratschalg den mir mal ein SL vor ca 30 Jahren gegeben hat und ich war überrascht wie heftig die Reaktion meiner Mitspieler war.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 13:39
Spielt ihr eigentlich mit Schirm (sprich drehst du ohne das die Mitspieler davon etwas mitbekommen)?

Wenn ja würde ich mal antesten wie es denn ist wenn du offen drehst. Sollte ja nach deiner Aussage kein Problem sein da im Vordergrund ja die Story/Drama etc. liegt und Alle diese forcieren wollen.

Mal mit, mal ohne.
Wie es sich gerade so ergibt.
Spielleiterschirm ist für mich keine goldene Regel.

Und auf die Würfel meiner Spieler achte ich auch nur, wenn sie die Regeln noch nicht so drauf haben.

Meist verwende ich einen Spielleiterschirm nur, um wichtige Unterlagen nicht zu zeigen.
Weniger zum Würfel decken.
Wie gesagt: Drehen kommt bei mir auch nicht immer oder auch nur häufig vor. Das ist ein Standard, sondern eher ne spontane Notlösung oder Hilfslösung.
Zitat
Das war der Ratschalg den mir mal ein SL vor ca 30 Jahren gegeben hat und ich war überrascht wie heftig die Reaktion meiner Mitspieler war.
Was für Reaktionen?
----

@ 6
Warum diese Verve? Ich spüre da eine gewisse Bissigkeit, die ich nicht nachvollziehen kann**.
Für mich ist da ein wesentlicher Unterschied. Jedenfalls bei der eher hierarchischen Spielweise*, die wir gewohnt sind.
Und die habe ich auch mehrmals erläutert.

* Nicht iSv "Despot", "Autokrat", eher iSv "gewähltes Oberhaupt" oder schlichtweg "geh mal vor"
** EDIT: Vielleicht interpretier ich da aber auch zuviel rein
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 18.08.2016 | 13:45
Mir wurde vorgeworfen das ich ich sie bevorteilt hätte und der Sieg somit auch keine Bedeutung hat. Man hätte auch auf Stufe 1 den Erzdämon bekämpfen können dann hätte ich halt mehr gedreht etc.
und sie hatten recht.

und sie hatten recht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 13:48
Mir wurde vorgeworfen das ich ich sie bevorteilt hätte und der Sieg somit auch keine Bedeutung hat. Man hätte auch auf Stufe 1 den Erzdämon bekämpfen können dann hätte ich halt mehr gedreht etc.
und sie hatten recht.

und sie hatten recht.
Oh!
Ja, da muss man vorsichtig sein.
Und ich verstehe durchaus, dass je nach Häufigkeit des Drehens und dem individuellen Geschmack der Mitspieler da ganz andere Alternativen je nach dem viel sinnvoller wären.

Früher habe ich mehr gedreht.
Heute überlege ich mir eher einen Plan B, falls Plan A (gefährliches Monster) so richtig in die Hose geht.
Auch bin ich offener für spontane Lösungsalternativen der Spieler.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 18.08.2016 | 13:50
Warum diese Verve?
Well. Das frage ich mich eigentlich schon die ganze Zeit bei Dir. Warum diese Verve? Du hast jetzt gefühlt jedes 2. oder jede 3. Posting hier im Thread (auch ungefragt) gemacht.
Zitat
Für mich ist da ein wesentlicher Unterschied. Jedenfalls bei der eher hierarchischen Spielweise*, die wir gewohnt sind.
Und die habe ich auch mehrmals erläutert.
Eben nicht. Du hast erklärt, warum Du als SL Würfel drehen willst. Ansonsten hast Du auf mein Beispiel aus der Bewertung mit "gemogelt weil kann man auch anders lösen" und "Nur ich als SL darf drehen!" selber rausgemogelt.
Abgesehen davon sagst Du mit Deiner jetzigen Antwort explizit: "Nur ich als SL weiss, wann für den Spielspass korrekt gemogelt wird. Die Spieler können das nicht wissen!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 18.08.2016 | 14:30
Vielleicht sollte ich noch ausführen: Ich schätze das herausforderungsorientierte Spiel, also erwarte ich vom SL, daß er vernünftige Herausforderungen bereitstellt. Zu erwarten, daß er das ohne Nachjustieren während des Spiels zuwege bringt, scheint mir überzogen. Würfeldrehen ist eine Methode solchen Nachjustierens. Wobei ich als Spieler nicht erwarte, daß zu meinen Gunsten gedreht wird; aber ich gestehe der SL jederzeit das Recht zu, dies zu tun.
Ich bin auch ein herausforderungsorientierter Spieler {und Spielleiter}, kann das aber nur schwer nachvollziehen. Der Thrill kommt dabei vom Einsatz des SC-Lebens als höchsten Einsatz und ein knapper, saber selbst errungener Sieg fühlt sich köstlich an - ein knapper TPK übrigens auch. Gehört zu meinen schönsten Erlebnissen als Spieler. Jedenfalls kann ich mit Drehen nur wenig nis keine Herausforderung spüren.

Du hast durchaus recht damit, dass es Herausforderungen gibt, die schwerer sind als gedacht. Aber darauf muss man ja nicht mit Würfel drehen reagieren. Imho muss man sicherstellen, dass die Spieler mitkriegen, dass es schlecht für sie läuft, in den meisten Situationen würden es die SC schließlich auch mitkriegen, dass sie z.B. den Gargoyl nicht verletzten. Und wenn die Spieler wissen, dass sie kein Sicherheitsnetz haben, dann gucken sie auch nach anderen Optionen statt stumpf weiter draufzuhauen.

Bei Kingmaker hatte die Stufe 2-Gruppe eine Begegnung mit einem HG sechs-Monster, dem sie aber auswichen. Beim Nachtlager hab ich es dann erneut ausgewürfelt und ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, aber sie haben sich brilliant aus der Situation gezogen und eine der wenigen Schwächen {niedrige Bewegungsrate bei Kampf in freiem Gelände) gut ausgenutzt. Ist eines der besten Kämpfe in dem Abenteuerpfad gewesen.

Ähnliches fällt mir zu Smaragsspitze, der Gefangennahme der SC durch Banditen und ein in ihrem Gefängnis betäubtes, dann auswachendes Plapperndes Hundertmaul ein. Da das zwischen zwei Spieltagen geschah, hab ich da eigentlich mit Toten gerechnet.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 15:14
Zitat
Warum diese Verve?
Well. Das frage ich mich eigentlich schon die ganze Zeit bei Dir. Warum diese Verve? Du hast jetzt gefühlt jedes 2. oder jede 3. Posting hier im Thread (auch ungefragt) gemacht.
1. Falls ich mich echauffiert haben sollte, tut mir das leid. Schwammdrüber, Brückenbau
2. Sorry, aber andere stellen ihren Standpunkt diplomatischer als du... Vielleicht ist dir auch ein bestimmter Punkt wichtiger, dann sei es halt so
3. Wenn "gefühlt" jedes 2. oder 3. Post sich direkt auf meines bezieht, ist es kein Wunder dass ich sooft antworte.
4. Mir geht es weinger darum, andere von meinem Standpunkt zu überzeugen iSv "Macht das auch exakt so, alles andere ist Unsinn",
sondern lediglich um "Nur weil ihr das nicht macht/mögt, ist das längst kein Unsinn".
Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Zitat
Zitat
Für mich ist da ein wesentlicher Unterschied. Jedenfalls bei der eher hierarchischen Spielweise*, die wir gewohnt sind.
Und die habe ich auch mehrmals erläutert.
Eben nicht. Du hast erklärt, warum Du als SL Würfel drehen willst. Ansonsten hast Du auf mein Beispiel aus der Bewertung mit "gemogelt weil kann man auch anders lösen" und "Nur ich als SL darf drehen!" selber rausgemogelt.
Abgesehen davon sagst Du mit Deiner jetzigen Antwort explizit: "Nur ich als SL weiss, wann für den Spielspass korrekt gemogelt wird. Die Spieler können das nicht wissen!"
Ich weiß wirklich nicht, wie ich es anders erklären soll.
Aber ich versuch es mal.
-- Ich drehe nicht, um mich toll zu fühlen.
-- Ich drehe, damit sich die Gruppe toll fühlt
-- Diese fühlt sich toll, wenn das Abenteuer Spaß macht.
-- Manchmal machen manche Würfelergebnisse weniger Spaß als andere. Das ist auch vollkommen in Ordnung so.
-- Wenn das Ergebnis dann aber extrem unspaßig ist, lasse ich mir meist was einfallen
-- Eine Lösung ist das Würfeldrehen
-- Gerne setze ich das ein, bei einem Heldentod, der sich für alle "irgendwie falsch anfühlt". Kommt aber nur selten vor.
-- Häufiger setze ich das ein, um einen Kampf spannender zu machen oder abzukürzen.
-- Kann man mögen, muss man nicht mögen, meine Gruppe mag es

Drehen auf Seiten der Spieler kommt bei uns einfach nicht vor. Irgendwie würde sich das für mich selbst als Spieler falsch anfühlen.
Es fühlt sich - für uns - wie "Mogeln" an,
während Würfeldrehen in Maßen auf Spielerseite sich eher wie eine "Korrektur" oder wie eine "Hilfestellung" an.
Hätten wir damit bessere Erfahrungen, würden wir das Drehen auf Spielerebene vielleicht auch akzeptieren. Ich weiß es nicht.
Die derzeitige "Abmischung" (SL dreht gelegentlich bis selten, Spieler nicht) passt uns bisher am Besten.

Banana Claws Einstellung kann ich durchaus verstehen, dessen Stil würde mir auch Spaß machen...
... aber unser Stil macht uns mehr Spaß.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 18.08.2016 | 15:37
3. Wenn "gefühlt" jedes 2. oder 3. Post sich direkt auf meines bezieht, ist es kein Wunder dass ich sooft antworte.
Und genau das ist das Problem. Viele Postings waren reine allgemeine Meinungsäusserungen ohne auf Dich bezogen zu sein, die Du dann auf Dich bezogen hast.
Ist aber vollkommen legitim. Du kannst so viel und häufig antworten wie Du willst. Der Vorwurf mir gegenüber zu viel Verve reinzubringen ist dann halt komisch. Verstehst Du?
Zitat
4. Mir geht es weinger darum, andere von meinem Standpunkt zu überzeugen iSv "Macht das auch exakt so, alles andere ist Unsinn",
sondern lediglich um "Nur weil ihr das nicht macht/mögt, ist das längst kein Unsinn".
Und genau das hast Du regelmässig auf jede allgemeine Meinungsäusserung gemacht. Einer hat geschrieben, dass er Würfeldrehen nicht mag und Du hast direkt drauf geantwortet, warum Du Würfeldrehen als SL gutheissen kannst.
Verstehst Du?
Aber wie gesagt: Du kannst so häufig Deine Meinung posten wie Du möchtest
Zitat
Ich weiß wirklich nicht, wie ich es anders erklären soll.
Aber ich versuch es mal.
-- Ich drehe nicht, um mich toll zu fühlen.
-- Ich drehe, damit sich die Gruppe toll fühlt
-- Diese fühlt sich toll, wenn das Abenteuer Spaß macht.
-- Manchmal machen manche Würfelergebnisse weniger Spaß als andere. Das ist auch vollkommen in Ordnung so.
-- Wenn das Ergebnis dann aber extrem unspaßig ist, lasse ich mir meist was einfallen
-- Eine Lösung ist das Würfeldrehen
-- Gerne setze ich das ein, bei einem Heldentod, der sich für alle "irgendwie falsch anfühlt". Kommt aber nur selten vor.
-- Häufiger setze ich das ein, um einen Kampf spannender zu machen oder abzukürzen.
-- Kann man mögen, muss man nicht mögen, meine Gruppe mag es
Genau diese Argumente kann man alle für das Würfeldrehen auf Spielerseite verwenden. Das beantwortet daher nicht meine Frage wieso die gleiche Aktion mit der gleichen Intention auf Seiten des SLs als korrekt und auf Seiten der Spieler als mogeln angesehen wird.
Dass Du als SL weniger Probleme mit dem Würfel drehen hast, ist mir klar. Die Gründe auch. Warum lässt Du die Gründe aber nicht für die Spieler zu, die Du doch schon mehrere Jahre kennst und sicher schon selber SL gespielt haben?
Zitat
Drehen auf Seiten der Spieler kommt bei uns einfach nicht vor. Irgendwie würde sich das für mich selbst als Spieler falsch anfühlen.
Es fühlt sich - für uns - wie "Mogeln" an,
während Würfeldrehen in Maßen auf Spielerseite sich eher wie eine "Korrektur" oder wie eine "Hilfestellung" an.
Hätten wir damit bessere Erfahrungen, würden wir das Drehen auf Spielerebene vielleicht auch akzeptieren. Ich weiß es nicht.
Die derzeitige "Abmischung" (SL dreht gelegentlich bis selten, Spieler nicht) passt uns bisher am Besten.
Okay. Also ist Deine Antwort: "Reines Bauchgefühl. Wenn Spieler Würfel drehen, dann fühlt es sich komisch an."
Kann ich mit leben. Vielleicht gibt es Dir etwas zum Nachdenken. Wenn nicht auch okay.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 15:49
@ 6
Danke für deinen diplomatischen Post
"Ja, ich verstehe!"  ;)
Kam halt anders bei mir an, sorry!

Zurück zu "Warum dürfen Spieler nicht drehen?"
Wenn "Ich drehe, damit sich die Gruppe inkl. Spielleiter sich wohlfühlen" geben ist, würde keiner was sagen, glaube ich.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir uns wohler fühlen mit nur einem Moderator in Form des Spielleiters als mit 7.
Vielleicht fällt es uns leichter einer anderen Meinung/Urteil/Dramaturgiesteuerung so grundlegend zu unterwerfen als 7.
"Einer führt, 6 folgen" + "Hinundwieder seinen Senf (wohlschmeckend) beigeben", das ist so in etwa unser Motto.
Daraus ergibt sich alles andere.

Dass man aus "Was wäre, wenn auch Spieler drehen würden" auf der einen Seite und "Was wäre, wenn niemand drehen würde" viel Inspiration ziehen kann, bleibt unbenommen.
Ich lebe nicht, um zu posten.
Ich poste nicht, um zu leben.
Ich poste, um zu lernen.
Ich mag Gedankenanstöße.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Ninkasi am 18.08.2016 | 16:43
@Chruschtschow
+1


Heute bin ich penetranter SL-Schirm-Verweigerer und Offen-Würfler. Aber als Fate-SL habe ich es auch leicht. Da kann man auch noch mit den beschissensten Drecksergebnissen Erfolge feiern. Für einen saftigen Preis. Fail Forward! Und ein genregerechtes Ausschalten ist halt meistens kein Tod, wenn es nicht gerade Game of Thrones darstellen soll. Somit sind für mich in dieser Spielumgebung alle Gründe, die ich früher mal für's Drehen gesehen habe, verschwunden. :)


Und solange Scheitern ein Interessantes Ergebnis für alle liefert, gibt´s eigentlich keinen Grund zum Würfeldrehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 18.08.2016 | 18:34
Später dann Drehen pur. Der heilige Plot und das Überleben der Helden sind sicher, da redet mir kein Würfel rein. Und natürlich heimlich hinterm Schirm. Achja, die frühen Neunziger mit DSA. Da hielt ich "Auf ein Wort" auch noch für die Offenbarung. (Mir wird gerade klar, dass die ersten drei Editionen DSA 1984, 1988 und 1992 erschienen sind. Und die Leute regen sich heute über kurze Zyklen bei den Editionen auf ... )
Dass ich als SL an den Würfeln drehe ist aber keine automatische Überlebensgarantie für Spielercharaktere. Bei mir sterben Charaktere auch trotz Würfeldrehens.

Zitat
Die Tendenz ging dann bis in die Mitte der 2000er eher zum Ad-Hoc-Drehen bei offenem Würfeln. "Ok, dieser Crit würde deinen SC direkt unnieten. Im ersten Kampf im ersten Abenteuer. Und du kannst dann mit dem identischen SC unter anderem Namen wieder weitermachen. Willst du ein Radiergummi oder sollen wir den Crit mal ignorieren?"
Und genau das ist ein Paradebeispiel dafür, warum ich nach Möglichkeit nicht offen würfle. Wenn ich Spieler in oben beschriebener Situation wäre, würde ich dich ernsthaft fragen, ob du mich verarschen willst?!

Zitat
Heute bin ich penetranter SL-Schirm-Verweigerer und Offen-Würfler. Aber als Fate-SL habe ich es auch leicht. Da kann man auch noch mit den beschissensten Drecksergebnissen Erfolge feiern. Für einen saftigen Preis. Fail Forward! Und ein genregerechtes Ausschalten ist halt meistens kein Tod, wenn es nicht gerade Game of Thrones darstellen soll. Somit sind für mich in dieser Spielumgebung alle Gründe, die ich früher mal für's Drehen gesehen habe, verschwunden. :)
Es soll auch Leute geben, die kein FATE spielen oder FATE nicht mögen...und FATE ist keine wolllegende Eiermilchsau, genau so wenig wie Savage Worlds.

Zitat
Außerdem fand ich SL-Drehen aus Spielersicht selten in Ordnung, meistens aber ärgerlich, wenn ich es bemerkt habe. Entsprechend lasse ich es lieber bleiben.
Das sei dir unbenommen. Aber als SL offen zu würfeln und nicht an den Würfeln zu drehen hat nun, mit Verlaub, wahrlich nichts mit geistiger Reife zu tun.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 18:41
@ Blizzard: Danke!

Aber vom Grundsatz her glaube ich, dass sich Pros und Contras sehr gut ausgetauscht haben und die Gegenseite jeweils zumindest etwas zum Nachdenken angeregt haben.

Ich werde noch eine Nacht drüber schlafen, welche Lehren ich daraus ziehe...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 18.08.2016 | 19:00
Kann ja jede Gruppe halten wie sie will.
Ich als SL bevorzuge es meine Unterlagen verdeckt zu halten und Würfel(würfe) gehören für mich dazu. Da kann ich dann entsprechende Anpassungen vornehmen wenn meine Vorbereitungen nicht hinreichend warewn oder ich das Würfelglück und/oder die Taktik der Spieler über- oder unterschätzt habe. Würfel drehen ist da nur ein (eher seltenes) Mittel der Wahl, meist werden eher Werzte angepasst um Kämpfe nicht zu stundenlangen Orgien zu machen, vor allem wenn ich merke das die Spieler keine Lust mehr haben. Kann halt auch mal ein Monster tot umfallen, dass auf dem Zettel noch 20LP hatte...

Wenn es die Spieler wollen, würfel ich aber gerne auch offen und ohne Gnade, denn ich kann verstehen wenn einer den "Kick" des potentiellen Charaktertodes mag, und das unterstütze ich gerne als SL, da bin ich ganz Dienstleister...

Zufallsdinge würfel ich auch gerne mal offen unter Erklärung der Mechanik, weil alle da mitfiebern und mitinterpretieren können, find ich auch O.K.

Problematisch wird es wenn man beide Spielertypen in der selben Runde hat, also diejenigen welche Würfeldrehen verabscheuen und lieber offen in meine Crits reinlaufen, und diejenigen denen es lieber ist wenn ich mit subtiler Kontrolle (verdeckte Würfe) ein Sicherheitsnetz für ihren heißgeliebten Charakter bereitstelle.
Tendenziell würde ich sagen, für jeden so wie es im gefällt,aber ist das noch fair ???
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 18.08.2016 | 19:03
@Blizzard:
Ich glaube, du hast meinen Text heftig in den falschen Hals bekommen. Du kritisiert Positionen ("verarschen" ?!?), die ein zehn bis fünfzehn Jahre älteres Ich mal eingenommen hat, als wären das meine aktuellen Positionen. Die Unreife stand im Spielerbereich. Und zuletzt habe ich gesagt "kein Problem, weil ich Fate spiele", nicht "spielt Fate, dann habt ihr kein Problem".
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Vasant am 18.08.2016 | 19:03
Es soll auch Leute geben, die kein FATE spielen oder FATE nicht mögen...und FATE ist keine wolllegende Eiermilchsau, genau so wenig wie Savage Worlds.
Einen Fehlschlag als Erfolg mit hohem Preis umdichten ist in vielen anderen Systemen auch möglich, da muss nicht Fate draufstehen.
Savage Worlds wiederum ist eine Universallösung für das Würfeldrehproblem! Hab noch nie gehört, dass bei Savage Worlds überraschende, freakige oder geradezu unmöglich erscheinende Werte gewürfelt wurden  ~;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 18.08.2016 | 19:05
Meine derzeit schönste Idee (ganz subjektiv in Reinkultur) ist ja, jede Mogelei des SL zu ungunsten der Spieler in einen Schicksalspunkt umzuwandeln.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 18.08.2016 | 19:12
Problematisch wird es wenn man beide Spielertypen in der selben Runde hat, also diejenigen welche Würfeldrehen verabscheuen und lieber offen in meine Crits reinlaufen, und diejenigen denen es lieber ist wenn ich mit subtiler Kontrolle (verdeckte Würfe) ein Sicherheitsnetz für ihren heißgeliebten Charakter bereitstelle.
Tendenziell würde ich sagen, für jeden so wie es im gefällt,aber ist das noch fair ???
Vorher ankündigen, dass bei einem Charaktertod der Spieler entscheiden kann, ob der Charakter stirbt oder ob der Charakter doch noch irgendwie überlebt.
Hat bei einer SL von mir bisher bestens funktioniert.
Und natürlich ist das "fair". Jeder Spieler kann dann ja selber bestimmen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 18.08.2016 | 19:30
@Blizzard:
 Du kritisiert Positionen ("verarschen" ?!?), die ein zehn bis fünfzehn Jahre älteres Ich mal eingenommen hat, als wären das meine aktuellen Positionen.
Nur Interesse halber: Wie würdest du heutzutage die Situation mit dem "One-Hit-Crit" angehen/lösen?

Zitat
Und zuletzt habe ich gesagt "kein Problem, weil ich Fate spiele", nicht "spielt Fate, dann habt ihr kein Problem".
Mag sein. Aber es liest sich so, als ob.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 18.08.2016 | 19:37
Zum Thema, warum der SL das Würfeldrehen nicht offen anspricht. Hier zwei Beispiele:

Beispiel 1:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich riesig und erzählt diese Geschichte auch Jahre später noch als die geilste Session, die er hatte.

Beispiel 2:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich riesig und erzählt diese Geschichte auch Jahre später noch als die geilste Session, die er hatte. (Der Spieler wird niemals erfahren, dass der SL die Würfel beim Overlord-Angriff gedreht hat und der SC eigentlich tot wäre.)

Beispiel 3:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und...
SL: "Ähm tja... ich würde dich jetzt mit diesem Schlag töten."
Spieler: "Verdammter Mist."
SL: "Was schlägst du vor?"
Spieler: "Ich weiß nicht..."
SL: "Ich könnte den Wurf wiederholen."
Spieler: "Ja, mach mal."
SL würfelt erneut.
Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich zwar, dass sein SC noch am Leben ist, aber irgendwie ist die Freude getrübt. Dies ist vielleicht nicht sein schlimmster Spielabend, aber definitiv auch nicht sein bester Spielabend, den er in Erinnerung behalten wird.

Man sieht am Beispiel 1+2: Wenn der Spieler nichts vom Würfeldrehen merkt, macht es für ihn keinen Unterschied, ob die Würfel wirklich so gefallen sind oder ob der SL die Würfel heimlich gedreht hat.
Man sieht am Beispiel 2+3: Selbst wenn der Spieler fürs Würfeldrehen ist: Alleine dadurch, dass er davon erfährt, wird sein Spielspaß getrübt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Vasant am 18.08.2016 | 19:51
Zum Thema, warum der SL das Würfeldrehen nicht offen anspricht. Hier zwei Beispiele:

Beispiel 1:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich riesig und erzählt diese Geschichte auch Jahre später noch als die geilste Session, die er hatte.

Beispiel 2:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich riesig und erzählt diese Geschichte auch Jahre später noch als die geilste Session, die er hatte. (Der Spieler wird niemals erfahren, dass der SL die Würfel beim Overlord-Angriff gedreht hat und der SC eigentlich tot wäre.)

Beispiel 3:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und...
SL: "Ähm tja... ich würde dich jetzt mit diesem Schlag töten."
Spieler: "Verdammter Mist."
SL: "Was schlägst du vor?"
Spieler: "Ich weiß nicht..."
SL: "Ich könnte den Wurf wiederholen."
Spieler: "Ja, mach mal."
SL würfelt erneut.
Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich zwar, dass sein SC noch am Leben ist, aber irgendwie ist die Freude getrübt. Dies ist vielleicht nicht sein schlimmster Spielabend, aber definitiv auch nicht sein bester Spielabend, den er in Erinnerung behalten wird.

Man sieht am Beispiel 1+2: Wenn der Spieler nichts vom Würfeldrehen merkt, macht es für ihn keinen Unterschied, ob die Würfel wirklich so gefallen sind oder ob der SL die Würfel heimlich gedreht hat.
Man sieht am Beispiel 2+3: Selbst wenn der Spieler fürs Würfeldrehen ist: Alleine dadurch, dass er davon erfährt, wird sein Spielspaß getrübt.

Das klingt so wie Fußballspielen mit Vierjährigen. Die merken auch nicht, dass ich sie gewinnen lasse und freuen sich dann einen Ast.
Ich möchte die Bewürfeldrehten Spieler jetzt nicht auf eine Stufe mit Vierjährigen stellen, aber als Spielleiter muss man diese Art der Spaßgenerierung dann eben wollen, wenn man in der Form verdeckt Würfel dreht, statt andere Optionen zu nutzen. Mir wär's unangenehm, als SL dann danebenzustehen, wenn der Spieler Stolz davon erzählt, was für ein Glück er doch hatte.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 18.08.2016 | 20:40
Mir wär's unangenehm, als SL dann danebenzustehen, wenn der Spieler Stolz davon erzählt, was für ein Glück er doch hatte.
Also mir wäre es nicht unangenehm mitzubekommen, wenn ein Spieler sich über den Ausgang einer Session freut. Vor allem weil der Unterschied zu dem besagtem Fußballspiel mit dem Vierjährigen Knirps darin besteht, das in dem einem Fall Kompetenz vorgegaukelt wird (Du kannst aber toll Fußball spielen) dass andere aber keine Frage von Kompetenz ist sondern von Glück, wenn ein Spieler "kompetent" würfelt ist das ja auch schon eher schummeln.
Anderes Beispiel wäre, dass ich mal in einer Runde eine Situation hatte wo ein Charakter alleine einem Gegnergegenüberstand, der Gegner hatte eien Rüstungsklasse von 25. Spieler würfelte jeden Wurf mit einem Ergebnis von unter 20 und war schon frustriert. Nach dem x-ten Angriff kam ein Angriffswert von 21 und erwartungsvolles Leuchten in den Augen und ich entschied mich, die RK des Gegners (die der Spieler nicht kannte) mal spontan zu senken um das zum Treffer zu erklären. Im Prinzip das selbe wie Würfeldrehen nur in statisch.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 18.08.2016 | 20:45
Nur Interesse halber: Wie würdest du heutzutage die Situation mit dem "One-Hit-Crit" angehen/lösen?

Puh, unterschiedlich. Wie gesagt, Kontext.

Ich fange mal mit meinem Leib-und-Magen-System an: Fate. Durchziehen. Das ist unwahrscheinlich, aber allein durch die Würfel kann man ja mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 0,015% schon acht Shifts Differenz erzeugen. Schmeiß noch ein paar Fertigkeitswerte und Stunts drauf und du kannst vielleicht die fünfzehn Shifts bekommen, um einen SC mit kurzem Stressbalken auszuknipsen. Aber dann geht halt nicht das Licht dauerhaft aus, sondern es gibt RIESENKONSEQUENZEN!!! Dafür liebe ich Superschurkentodesfallen zu sehr, um die Chance wegzuwerfen. ;)

Labyrinth Lord im Dungeon? Mit Ansicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durchziehen. Das hängt ein bisschen von der Runde ab. Aber wer OSR in kalten Gemäuern spielt, wird auf's Durchziehen bestehen. Es gibt aber ein oder zwei Spieler, bei denen ich kurz ein "Ziehen wir's durch?" einwerfen würde. Die Antwort ist nach meiner Erfahrung, dass da ein "Sicher doch!" zurück kommt. In einer normalen 08/15-Runde LL (oder was anderes OSR-iges) ist das schon recht eindeutig. Das macht ja einen Teil des Reizes der OSR aus. Ausnahme ist (vielleicht!!!) Beyond the Wall, aber da sind die SC ab Stufe 1 schon sehr robust. Da würde ich auch kurz den Spieler fragen, ob er's durchziehen will.

Als das einem SC das letzte Mal bei Dungeonslayers passiert ist, habe ich da auch kurz nachgehakt: "Tot oder ganz knapp davor?" Da meinte der Spieler "Tot" und hat gleich einen neuen SC gebastelt. Der war fast schneller fertig, als die Runde mit Plündern nach dem Kampf.

Bei DSA 3 hatte ich vor rund 20 Jahren mal eine Nummer, dass ein SC in der ersten Runde des ersten Kampfs im ersten Abenteuer durch zwei Treffer, davon einer guten Attacke mit einer 20 auf'm W20 umgenietet wurde. Da kriegt man auch mal das umfangreiche LP-Polster von 30 Punkten weg. Das war in meiner "Gnihihi, ich mache hinterm Schirm, was ich will"-Phase, aber selbst da habe ich Rücksprache mit dem Spieler gehalten. Sinngemäß ungefähr so: "Ok, du hast jetzt ungefähr ewig an dem Helden gebastelt und der wäre schon tot. Ich glaube nicht, dass du viel Bock drauf hast, den direkt wegzuschmeissen." Da war die Antwort tatsächlich mal "Nein". Überraschung ...

Vor 10 oder 15 Jahren hatte ich mal ein hübsches Ergebnis mit einem D&D 3.5-Ork mit Zweihandaxt. 3 * (1d12 + STR-Bonus) sind halt mit einer 12 gerne mal jenseits der 40 und damit potentiell sehr tödlich. "Ok, dein Druide ist damit offiziell tot. Durchziehen?" - "Klar. Passt ein Tiefling in die Kampagne?" - "Hau rein."

Ansonsten müsste ich echt überlegen, bei welchen Systemen man denn noch mit einem Schlag ausgeschaltet werden könnte und die ich spiele. So furchtbar viele sind das gar nicht. Aber ich bin da ganz klar Vertreter der Linie: "Kommunikation tut not!" Bei keinem System würde ich da ohne Einverständnis des Spielers am Ergebnis fuddeln. Aber das sind ja keine langen Diskussionen. "Du wärst jetzt tot. Ziehen wir's durch?" - "Klar." Kommunikation ist halt wichtig. Erstens sind solche Freak Kills extrem selten, zweitens hat sich bislang niemand beschwert, dass ich mich kurz informiert habe, ob er oder sie mit dem Ergebnis gut leben kann, drittens hat exakt ein Spieler in der langen Zeit bei mir bislang gesagt: "Nee, bewusstlos reicht."

Mag sein. Aber es liest sich so, als ob.

Schade, dass mein Text da noch missverständlich war. Ich hatte das eigentlich verhindern wollen. Darum gibt es ja auch den Einführungsabsatz und das "Also stelle ich meine eigene Verfahrensweise und Erfahrung dar, weil es eh keine richtige Lösung gibt:", dass da eben ganz viel Kontext notwendig ist, um zu entscheiden, was geht und dass es keinen allgemeingültig richtigen Weg gibt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Drantos am 18.08.2016 | 21:29
Ganz klarer Vertreter des Nicht-Drehens. Wenn ich mit Würfelergebnissen nicht klar komme, spiel ich Spiele, bei denen ich nicht würfel oder lasse in bestimmten Situationen (Flaschenhälse etc.) gar nicht würfeln. Mir als alten World in Flames Spieler kommt das ganze Konzept des Würfeldrehens völlig absurd vor.

Wenn die Spieler es möchten, würfel ich bestimmte Sachen (Schleichen, Verstecken usw. verdeckt), aber das Ergebnis würd ich nie verändern. Ist doch bei einem Würfelspiel auch völlig sinnlos.

Ich sag das meinen Mitspielern auch immer vorher. Und entweder stimmen sie zu oder ein anderer SL leitet. Ich spiel dann auch mit (weil ich gern mit den Jungs Zeit verbringe), bekomme aber jedesmal innerliche Krämpfe, wenn ich merke, dass ein SL sein Lieblingsmonster partout nicht durch einen glücklichen Crit in der ersten Runde verrecken lassen will oder sich sein Angriffsergebnis schönfummelt, bis der SC dann doch nicht den Löffel abgibt.

cu Drantos 
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Auribiel am 18.08.2016 | 22:13
Spieler-Sicht: Nein. Liegt auch dran, dass die anderen Spieler zu gut aufpassen, als das man drehen könnte.  ~;D (Scherz)

Ich vertraue dem SL genug, dass er die Notbremse zieht.

Spielleiter-Sicht: Ja.

Für mich sind die Würfel ein Hilfsmittel, um Spannung in die Geschichte zu bringen, wenn die Spannung besser zustande kommt, wenn man einen Würfelwurf dreht oder die Stimmung besser ist, wenn man einen Würfelwurf dreht, dann hat sich das Zufallselement Würfel der Story/dem gemeinsamen Spaß unterzuordnen, nicht anders rum.

(Umkehrschluss: Wenn jemand nur Spaß am Spiel hat, wenn seine Würfe alle "ehrlich" fallen, dann würd ich auch nicht drehen. Den Wunsch hat in den Runden, in denen ich SL war, aber noch keiner geäußert, dafür sag ich immer klar, dass ich notfalls auch mal drehe.)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 18.08.2016 | 22:27
Niemals nicht. Wozu? Zum "Gewinnen"?   wtf?

Und diese Sachgassen- und Storyargumente auf Spielleiterseite... Ihr wißt schon vorher, wo die Geschichte hingeht? Ich nicht. Bringt mir mer Spaß. Wohlgemerkt: Subjektiv. Ranten tue ich dann Offscreen mit Schaum vorm Mund und malträtiertem Kuschelkissen.  ~;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 18.08.2016 | 22:42
Beispiel 2:
Im Endkampf stehen nur noch SC1 und der Evil Overlord. Beide haben nur noch wenige HP. Der Evil Overlord holt zum tödlichen Schlag aus und verfehlt SC1 nur um Haaresbreite. SC1 dreht sich herum und verpasst dem Evil Overlord den tödlichen Hieb.

Der Spieler freut sich riesig und erzählt diese Geschichte auch Jahre später noch als die geilste Session, die er hatte. (Der Spieler wird niemals erfahren, dass der SL die Würfel beim Overlord-Angriff gedreht hat und der SC eigentlich tot wäre.)
Beispiel 2b):

Fünf Jahre später. Ähnliche Situation, man kennt sich mittlerweile näher, der SL ist Patenonkel des Sohnes des Spielers geworden, der umgekehrt Trauzeuge des SL. Die Spielrunde gibt es noch, erneut ensteht so eine Situation. Dem Spieler kommt es spanisch vor, fragt danach, der SL druckst herum, spricht von "Drama", "Du mochtest Deinen Charakter doch so sehr" und "Würfelpech". Was aus der Beziehung wurde, lass ich mal offen - die Geschichte wird er jedenfalls nie wieder erzählen, sind nun alle Erfolge, alle Abenteuer der letzten Jahre schal und geschmacklos geworden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 18.08.2016 | 22:46
Niemals nicht. Wozu? Zum "Gewinnen"?   wtf?

Nein, natürlich nicht zum "gewinnen". Als SL dreht man an den Würfeln, damit die Spieler verlieren, das ist doch ganz klar. ::)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 00:10
Und diese Sachgassen- und Storyargumente auf Spielleiterseite... Ihr wißt schon vorher, wo die Geschichte hingeht? Ich nicht. Bringt mir mer Spaß.
Das ist für meine Art Leitstil das wichtigste Argument.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Auribiel am 19.08.2016 | 00:20
Niemals nicht. Wozu? Zum "Gewinnen"?   wtf?

Man kann beim RPG "Gewinnen", echt jetzt?  :P

[Edit]Ich stelle fest, ich bin 2er-RPG-geschädigt... [/Edit]
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 00:45
Man kann beim RPG "Gewinnen", echt jetzt?  :P

[Edit]Ich stelle fest, ich bin 2er-RPG-geschädigt... [/Edit]

Rorschachhamster meint, denk ich, da man im RPG nicht gewinnen kann, ist ein Schummeln auch nicht nötig.

Das ist außerhalb von RPGs eine recht häufige Motivation beim Schummeln.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Auribiel am 19.08.2016 | 00:50
Rorschachhamster meint, denk ich, da man im RPG nicht gewinnen kann, ist ein Schummeln auch nicht nötig.

So rum ergibt's in der Tat Sinn, danke! :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Vasant am 19.08.2016 | 00:51
Also mir wäre es nicht unangenehm mitzubekommen, wenn ein Spieler sich über den Ausgang einer Session freut. Vor allem weil der Unterschied zu dem besagtem Fußballspiel mit dem Vierjährigen Knirps darin besteht, das in dem einem Fall Kompetenz vorgegaukelt wird (Du kannst aber toll Fußball spielen) dass andere aber keine Frage von Kompetenz ist sondern von Glück, wenn ein Spieler "kompetent" würfelt ist das ja auch schon eher schummeln.
Der Vierjährige wird aber irgendwann erwachsen und bildet sich dann nicht mehr ein, damals ein Profifussballer gewesen zu sein. Der Spieler bleibt aber in dem Glauben - es sei denn, du erzählst es ihm, und dann... war Banana Claw schneller. Siehe dort in gut.
Deshalb wäre es mir unangenehm, wenn er das in meiner Gegenwart erzählen würde, weil ich weiß, dass das von mir gedreht war, er aber nicht. Er findet seine Geschichte ja nur so toll, weil er das nicht weiß. Ich hätte da als Spielleiter hingegen kein gutes Gefühl.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 07:51
Beispiel 2c) Wie Banana Claw, also mit 20jährigen Freundschaften, Verpatungen, Vertreuzeugungen, Schweren Beleidigungen im Vollsuff, die verziehen wurden, undundund....

Der Spieler weiß, dass der SL in seiner oder beider Sicht in angemessenen Situationen dreht. Ob das in der besagten Szene der Fall weiß er nicht, vermutet es allenthalben, aber im stillen ist er dem SL dankbar, dass er ihm diese schöne Szene ermöglicht hat.
Alle sind glücklich.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 19.08.2016 | 08:56
Nee echt der Spieler erzählt dann von dem grandiosen Kampf in dem er auf den letzten Drücker alleine den Oberbösewicht besiegt hat und schränkt dann ein:

"Ja gut die SL hat die Würfel gedreht denn sonst wären wir alle hops gegangen, was für eine tolle Scene"

Meine Spieler (alle) würden lieber erzählen wie heroisch sie sich dem Oberbösewicht entgegengestellt haben obwohl ihre Chancen schlecht waren und sie in letztentlich nicht aufhalten konnten. Was für ein super Kampf.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 09:09
Beispiel 2c) Wie Banana Claw, also mit 20jährigen Freundschaften, Verpatungen, Vertreuzeugungen, Schweren Beleidigungen im Vollsuff, die verziehen wurden, undundund....
Ich hab das Beispiel 2 b) ja bewusst offen gelassen, ob die sich wieder vertragen, ob es dem Spieler egal ist oder ob es ein Vertrauensbruch ist, der das Anfang vom Ende bildet.

Zitat
Der Spieler weiß, dass der SL in seiner oder beider Sicht in angemessenen Situationen dreht. Ob das in der besagten Szene der Fall weiß er nicht, vermutet es allenthalben, aber im stillen ist er dem SL dankbar, dass er ihm diese schöne Szene ermöglicht hat.
Alle sind glücklich.
Im Prinzip habe ich nix gegen abgeklärtes Würfel drehen. Da kann ich mich ja bewusst zu entscheiden, da nicht mitzuspielen.

Das Problem der allermeisten ist doch mit heimlichen Würfel drehen, weil es jeden treffen kann. Und letztlich Probleme mit dieser Art Schummelei haben, weil es sich zwischen zwei Freunden {Nachbarn, Bekannten, ...} nicht gehört.

Aber gut, der Threadersteller macht da ja bewusst keine Entscheidung, deswegen soll der kurze Absatz auch ausreichen, um das Problem zu illustrieren.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 09:14
In gamistischen Runden drehe ich aus Prinzip keine Würfel. In eher dramaorientierten Runden und wenn das für die Gruppe in Ordnung ist, tue ich das als SL durchaus schon mal. Das ist dann immer etwas unelegant und eine Notlösung. Ich glaube mittlerweile aber abschätzen zu können, wann Würfeldrehen als SL-Technik sinnvoll ist.

Ansonsten habe ich den Thread nicht im Detail gelesen, aber der Duft der Besserspielerei ist deutlich wahrnehmbar. Ich habe keine Lust auf ewige Diskussionen, aber glaubts mir einfach: man muss als SL keine Würfel drehen und darf das gerne als persönliche Präferenz deutlich herausstellen. Ein apodiktischer Duktus - womöglich sogar noch verbunden mit einer direkten oder indirekten moralischen Abwertung abweichenden Verhaltens - ist meiner Ansicht aber vollkommen unangebracht. Würfeldrehen mag keine elegante SL-Technik sein, sie hat aber durchaus Vorteile in diversen Situationen - nämlich genau dann, wenn die Alternativen für den SL gerade dramaturgisch nicht taugen. Das sollte selten der Fall sein, das sollte implizit oder explizit mit den Spielern abgesprochen sein, das sollte subtil geschehen und vor allem muss es zum Spielstil passen. Dass die ganzen Oldschool-Gamisten mit Würfeldrehen nichts anfangen können, liegt ja auf der Hand.

Nunja, für andere Ausrichtungen kann Würfeldrehen aber meiner Ansicht nach als SL-Technik durchaus sinnvoll sein. Da ist dann auch nichts Verwerfliches oder inhärent Unterlegenes dran.

EDIT: Aus Spielersicht finde ich Würfeldrehen inakzeptabel. In einer meiner Gruppen dreht allerdings ein Spieler Würfel. Ist ne Charakterschwäche. Der Bursche kann nicht verlieren und nur schlecht negative Konsequenzen ertragen. Da hat der keinen Spaß dran und bekommt schlechte Laune. Ist für mich als SL okay. Das weiß ich und kann es berücksichtigen - und drehe bei ihm übrigens bisweilen an Würfeln  ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Blizzard am 19.08.2016 | 09:15
Man kann beim RPG "Gewinnen", echt jetzt?  :P
Klar kann man beim RPG "gewinnen":
-Der Charakter gewinnt an Erfahrung
-Der Charakter gewinntneue Freunde/Weggefährten/verbündete NSCs
-Der Charakter gewinntneue Erkenntnisse (durch neue Infos)
-Das Abenteuer gewinntan Spannung/Dramatik/Atmosphäre
-etc.
...und wenn am Ende alle zufrieden nach Hause gehen und sagen " Boah, geile Session!" dann ist das der Hauptgewinndes Abends bzw. dann haben alle gewonnen. Und um das zu ermöglichen ist es völlig legitim, als SL an den Würfeln/Ergebnissen zu drehen.

EDIT:
Nunja, für andere Ausrichtungen kann Würfeldrehen aber meiner Ansicht nach als SL-Technik durchaus sinnvoll sein. Da ist dann auch nichts Verwerfliches oder inhärent Unterlegenes dran.
Aber sowas von dickes +1!!! Das kann man gar nicht oft genug unterschreiben!!!(Hervorhebung durch mich)
Sag das mal diesen ganzen Offen-Würflern und Sichtschirm-Verweigerern...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 09:25
Ansonsten habe ich den Thread nicht im Detail gelesen, aber der Duft der Besserspielerei ist deutlich wahrnehmbar. Ich habe keine Lust auf ewige Diskussionen, aber glaubts mir einfach: man muss als SL keine Würfel drehen und darf das gerne als persönliche Präferenz deutlich herausstellen. Ein apodiktischer Duktus - womöglich sogar noch verbunden mit einer direkten oder indirekten moralischen Abwertung abweichenden Verhaltens - ist meiner Ansicht aber vollkommen unangebracht. Würfeldrehen mag keine elegante SL-Technik sein, sie hat aber durchaus Vorteile in diversen Situationen - nämlich genau dann, wenn die Alternativen für den SL gerade dramaturgisch nicht taugen. Das sollte selten der Fall sein, das sollte implizit oder explizit mit den Spielern abgesprochen sein, das sollte subtil geschehen und vor allem muss es zum Spielstil passen. Dass die ganzen Oldschool-Gamisten mit Würfeldrehen nichts anfangen können, liegt ja auf der Hand.

Dann würde ich das evtl. nochmal nachholen, den genau dieser Duft kommt {imho} nicht auf.

Das Würfeldrehen nur für Oldschool-Gamisten inakzeptabel ist, fände ich zwar OKay da kann ich mich locker dazurechnen), erklärt dann aber imho nicht, dass nur {etwa} ein Drittel der Antwortenden sich zum Drehen bekennen.

Wie Du im übrigen schreibst: "Das sollte selten der Fall sein, das sollte implizit oder explizit mit den Spielern abgesprochen sein, das sollte subtil geschehen und vor allem muss es zum Spielstil passen." - Die Diskussion wird ja meist etwas erregter, wenn das nicht abgesprochen wird - wobei mich ehrlich interessieren würde, wie Du das kommentierst.

 



Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 09:42
Dann würde ich das evtl. nochmal nachholen, den genau dieser Duft kommt {imho} nicht auf.

Das Würfeldrehen nur für Oldschool-Gamisten inakzeptabel ist, fände ich zwar OKay da kann ich mich locker dazurechnen), erklärt dann aber imho nicht, dass nur {etwa} ein Drittel der Antwortenden sich zum Drehen bekennen.

Wie Du im übrigen schreibst: "Das sollte selten der Fall sein, das sollte implizit oder explizit mit den Spielern abgesprochen sein, das sollte subtil geschehen und vor allem muss es zum Spielstil passen." - Die Diskussion wird ja meist etwas erregter, wenn das nicht abgesprochen wird - wobei mich ehrlich interessieren würde, wie Du das kommentierst.

Würfeldrehen ist auf keinen Fall nur für Oldschool-Gamisten inakzeptabel, sondern für deutlich mehr Leute. Es ist aber insbesondere für Oldschool-Gamisten inakzeptabel, weil der Fokus auf - soll nicht despektierlich sein - Monster klatschen, Fallen entschärfen, Herausforderungen lösen sich halt nicht so wahnsinnig lässig mit Würfeldrehen verbinden lässt. Der Charaktertod, das "Verlieren", das "Rollplaying" und so sind da einfach stärker Teil des Programms und Würfeldrehen passt dazu schlecht.

Davon abgesehen nehme ich es im Tanelorn als große Mode und recht breiten Konsens wahr, dass Würfeldrehen keine gute Sache ist. Ich teile diese Wahrnehmung ja sogar. Nur glaube ich, dass das Drehen von Würfeln in bestimmten Konstellationen durchaus ne Option für den SL darstellen kann. Ich empfinde es umgekehrt sogar als überraschend und wenig sinnvoll, wenn man sich unabhängig von der jeweiligen Runde ganz grundsätzlich dieser SL-Technik beraubt.

Das Würfeldrehen ohne Absprache mit der Gruppe ist hingegen ein komplett anderes Thema. Illusionismus halt. Finde ich scheiße und halte da sehr wenig von. Manchmal kann das - in ganz speziellen Situationen - angebracht sein, aber das ist moralisch leicht vermintes Terrain. Wo ich mir als SL beispielsweise Illusionismus vorstellen könnte, wäre mit ner Anfängergruppe. Wenn die komplett frisch sind und Rollenspiele erstmalig entdecken, dann könnte ich mir vorstellen, die Begeisterung für das Hobby dramaturgisch auch durch Würfeldrehen bewusst zu steuern. Das illusionistische Element würde ich sukzessive zurückfahren und den Spielern außerdem irgendwann rückblickend offenbaren, dass ich zu Beginn ab und zu als SL "durchaus mal fünfe hab gerade sein lassen". Das muss man natürlich einigermaßen sozial verträglich anbringen. Ich kann mir aber wirklich nicht vorstellen, dass mir das Leute, mit denen ich gerne am Tisch sitze, ernsthaft in irgendeiner Form übelnehmen könnten. Das als Beispiel für eine Situation, in der ich Illusionismus durchaus für realistisch halten würde.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 09:55
Übrigens, ja das "Gewinnen" war in Gänsefüßchen und ja, das bezog sich auf die Unsinnigkeit im Rollenspiel gewinnen zu wollen. Niederlagen gehören nun mal zu guten Geschichten dazu.
Klar kann man beim RPG "gewinnen":
-Der Charakter gewinnt an Erfahrung
-Der Charakter gewinntneue Freunde/Weggefährten/verbündete NSCs
-Der Charakter gewinntneue Erkenntnisse (durch neue Infos)
-Das Abenteuer gewinntan Spannung/Dramatik/Atmosphäre
-etc.
...und wenn am Ende alle zufrieden nach Hause gehen und sagen " Boah, geile Session!" dann ist das der Hauptgewinndes Abends bzw. dann haben alle gewonnen. Und um das zu ermöglichen ist es völlig legitim, als SL an den Würfeln/Ergebnissen zu drehen.
Nur mal so als Gedankenstütze: Ich mag Game of Thrones. Gerade weil auch Hauptcharaktere den Löffel abgeben in scheinbar zufälliger Weise. Gewinnt dadurch die Dramatik oder verliert sie?  8]
Zitat
EDIT:Aber sowas von dickes +1!!! Das kann man gar nicht oft genug unterschreiben!!!(Hervorhebung durch mich)
Sag das mal diesen ganzen Offen-Würflern und Sichtschirm-Verweigerern...
Nö, lieber nicht. Die denken sich dann ihren Teil...  >;D :-*

Zum Thema "in bestimmten Konstellationen": Wann darf denn der Oberbösewicht mal gewinnen? Oder nie? Denkt das mal zu Ende und dann erzählt mir das ist wegen Spannung und Story.  ;D :P

EDIT: Oder noch schlimmer, der Oberbösewicht muß gewinnen wegen der Story.  :cthulhu:
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 10:17
Würfeldrehen ist auf keinen Fall nur für Oldschool-Gamisten inakzeptabel, sondern für deutlich mehr Leute. Es ist aber insbesondere für Oldschool-Gamisten inakzeptabel, weil der Fokus auf - soll nicht despektierlich sein - Monster klatschen, Fallen entschärfen, Herausforderungen lösen sich halt nicht so wahnsinnig lässig mit Würfeldrehen verbinden lässt. Der Charaktertod, das "Verlieren", das "Rollplaying" und so sind da einfach stärker Teil des Programms und Würfeldrehen passt dazu schlecht.
Ja, Herausforderungsorientierung halt, dann klingt das auch gleich weniger despektierlich  ;D

Ansonsten Danke für den ausführlichen Kommentar.

Zitat
Ich empfinde es umgekehrt sogar als überraschend und wenig sinnvoll, wenn man sich unabhängig von der jeweiligen Runde ganz grundsätzlich dieser SL-Technik beraubt.

Vielleicht noch dazu, warum ich für mich Würfel drehen als Stilmittel absolut ausschließe.

Rorschachhamster hat es eigentlich schon schön umschrieben, er wie ich will {als SL} vor dem Abend gar nicht wissen, was passiert. Das entwickelt sich erst im Laufe des Abends. Damit meine ich ausdrücklich keine {oder vielmehr nicht nur} eine Sandbox, sondern eine ergebnisoffene Interpretation des {Kauf-} Abenteuers. Das ist meine größte Quelle des Spaßes beim Spielleiten.

Früher hatte ich immer das Gefühl, dass ich die Gruppe in eine bestimmte Richtung drücken muss, um dem Kaufabenteuer gerecht zu werden, damit es gelingt. Erst das Settimbrinische "Der sl hat ni zu wollen" war da ein Augenöffner für mich, so liegt es mir viel besser, zu leiten. Und wenn ich drehen würde, würde ich ja wieder eine Richtung vorgeben und mir damit aber den eigenen Spaß am Leiten verderben.

@Anfänger. Da hab ich Dir noch eine Anekdote zu bieten. Drei Schülerinnen hatten sich bei mir gemeldet, weil sie ihre Jahrgangsarbeit über Rollenspiel schreiben wollten und dazu eine Runde spielen wollten.

Dazu hatte ich für Dungeonslayers "Einer flog übers Greifennest eingepackt" aus der Slay of Thrones-Reihe, auch weil es einige soziale Szenen, Interaktion, Intrige etc. bietet neben unterschiedlichen Herausforderungen, kurzum, die volle Palette. Das beginnt im Prinzip mit einem Überall im Wald auf die sich noch nicht kennenden SC, die alle einen Grund haben, dort aufzutauchen. Der erste Bandit kloppt natürlich mit einem Schlag den einzigen Krieger der Gruppe um und ich musste auch ziemlich schlucken. Aber die beiden anderen lavierten sich aus der Situation heraus: mit einer Mischung aus "Wir geben Euch unseren Besitz" und einem Überraschungsangriff vertrieb man die Banditen, rettete die Kriegerin und erlebte einen auch im weiteren recht spaßigen Spielabend, der auch für mich sehr unterhaltsam war. {U. a. gibt es noch ein Bestechungsangebot der bösen Seite, welches Otto-Normal-Rollenspieler sofort abgelehnt hätte. Hier täuschte man Interesse vor, entzog derweil das Objejt des Interesses dem Fokus der Aufmerksamkeit und lieferte sich eine Flucht im Unterholz - dank der Pathfinder Chase Cards auch recht abwechslungsreich}.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 10:26
@ Banana Claw
...
Früher hatte ich immer das Gefühl, dass ich die Gruppe in eine bestimmte Richtung drücken muss, um dem Kaufabenteuer gerecht zu werden, damit es gelingt. Erst das Settimbrinische "Der sl hat ni zu wollen" war da ein Augenöffner für mich, so liegt es mir viel besser, zu leiten. Und wenn ich drehen würde, würde ich ja wieder eine Richtung vorgeben und mir damit aber den eigenen Spaß am Leiten verderben.
...

Eben: "Früher".
Heute tendiere ich eher dazu, das Würfeldrehen dann anzuwenden, wenn das Abenteuer/Plot/Szene in eine Richtung führt, die auch der Spieler nicht will.
Also ich gebe nicht die Richtung vor, ich drehe die Würfel in die Richtung, die der Spieler gerade vorgibt.
Im Idealfall....ganz freisprechen kann ich mich da nicht von "Richtung vorgeben", aber selbst das muss nicht zwingend was schlechtes sein, wenn man es sanft praktiziert.

@Wellentänzer
TOP POST!!!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 10:44
@ Banana Claw
Eben: "Früher".
Heute tendiere ich eher dazu, das Würfeldrehen dann anzuwenden, wenn das Abenteuer/Plot/Szene in eine Richtung führt, die auch der Spieler nicht will.
Also ich gebe nicht die Richtung vor, ich drehe die Würfel in die Richtung, die der Spieler gerade vorgibt.
Im Idealfall....ganz freisprechen kann ich mich da nicht von "Richtung vorgeben", aber selbst das muss nicht zwingend was schlechtes sein, wenn man es sanft praktiziert.
Ja, aber früher hab ich trotzdem nicht die Würfel gedreht ;)

Dieses "keine Richtung vorgeben" ist für mich richtig, sicher auch für manch anderen, aber sicher nicht für jeden. Wenn Du den Würfel drehst, änderst Du die Richtung - aber wie gesagt, dass kann ja jeder anders halten.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 10:56
Dankeschön!

Als Jungspund habe ich als SL in wichtigen vielzuwenig gedreht und in unwichtigen viel zu oft. Insbesondere bei Zufallstabellen.
Da "musste" man ja würfeln, also wurde "gewürfelt", bzw so lange Ausreden gefunden, warum der Würfelwurf nicht galt, bis was interessantes dabei herauskam.... wie ein Triceratops....
Und als Spieler habe ich die gleiche Methode noch excessiver betrieben, weniger im eigentlichen Spiel als viel mehr bei der Charaktergenerierung und - Steigerung.

Aber dieser alte Babo Phet ist mir so wesensfremd, dass ich beim besten Willen nicht dementsprechend abstimmen konnte.

Eine weitere Schwäche war die Einstellung "Das Abenteuer ist halt so, da müsst ihr halt durch!", gepaart mit einem abnormen Regelfetischismus bis Regelfaschismus.

Das will ich alles nicht mehr. Nie wieder!

Ich will.... ja was will ich eigentlich..... im Grunde doch nur, dass alle Spaß haben.
Da sind feste Regeln und ein austariertes System (im Idealfall) ein gutes Hilfsmittel, aber eben auch nur das.
Am Ende des Tages fühle ich als Spielleiter mich dafür verantwortlich, wenn die Spieler keinen Spaß hatten
Und umgekehrt geht es mir runter wie Öl, wenn sie Spaß hatten.

In manchen Situationen ist "Richtung vorgeben" nützlich, ja manchmal sogar ausdrücklich gewollt(*) und in anderen ist das eher Ballast.
Hinzukommt unterschiedlicher Geschmack der Spieler, ja teilweise sogar Tagesform.

* Passiert bei uns regelmäßig bei Detektivabenteuern. Am Anfang toben wir uns gerne aus. Wenn wir dann aber irgendwann auf der Stelle treten, fordern wir mittlerweile vom SL Hilfestellung ein.
Genauso halte ich das als SL auch.
Goldene Regel: "Sobald es hängt, nachliefern" und sei es mit Würfelmanipulation
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 11:10
Genauso halte ich das als SL auch.
Goldene Regel: "Sobald es hängt, nachliefern" und sei es mit Würfelmanipulation
Ich verlinke hier mal kurz auf den Alexandriner (http://thealexandrian.net/wordpress/1118/roleplaying-games/three-clue-rule), wegen Relevanz.
tl'dr: Immer mindestens drei Hinweise geben, wenn es irgendwo Wichtiges zu erledigen gibt... dann mußt du auch nicht drehen.

Aber: Wenn deine Spieler sich dran gewöhnen, daß du sowieso früher oder später nachlieferst, wo ist denn dann die Motivation Risiken zur Informationsgewinnung einzugehen? Oder mal was anderes zu versuchen?  8)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 19.08.2016 | 11:10
4 Tage und 11 Seiten...also, ne, das lese ich nicht :)
Ich bin ja in keiner SL-"Schule" groß geworden, von daher entspringt mein Stil eher meinen erzählerischen Vorlieben. Schlimme Dinge passieren guten SCs. Das Universum kümmert sich nicht um deinen Heldenstatus, im Gegenteil, Heldenhaftigkeit erwächst aus deinem Konflikt mit ihm.
Natürlich stimme ich mich mit meinen Spielern ab und kann auch dramaturgisch unsinnige Abtritte abwenden, aber nicht durch würfeldrehen, sondern durch gute alte Willkür (Newspeak: succeed-at-cost, fail-forward, etc.)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 11:30
...dramaturgisch unsinnige Abtritte...
::) Einen unsinnigen Abtritt gibt es aber nur wenn du ein Script hast, an das du dich halten mußt. Das sollte beim Rollenspiel mMn nicht sein. Nie nicht. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 19.08.2016 | 11:30
Aber gut, der Threadersteller macht da ja bewusst keine Entscheidung, deswegen soll der kurze Absatz auch ausreichen, um das Problem zu illustrieren.

Ja, weil wir sonst sieben Threads zum gleichen Thema haben, wie sonst auch immer ;)

Ich verlinke hier mal kurz auf den Alexandriner (http://thealexandrian.net/wordpress/1118/roleplaying-games/three-clue-rule), wegen Relevanz.
tl'dr: Immer mindestens drei Hinweise geben, wenn es irgendwo Wichtiges zu erledigen gibt... dann mußt du auch nicht drehen.

Aber: Wenn deine Spieler sich dran gewöhnen, daß du sowieso früher oder später nachlieferst, wo ist denn dann die Motivation Risiken zur Informationsgewinnung einzugehen? Oder mal was anderes zu versuchen?  8)

Ich wüsste nicht, warum man genau DREI Hinweise braucht und diesen Alexandriner. Deshalb lassen wir den bitte schön raus hier, okay? Danke  :d


Auf den letzten Seiten fällt auf, was Wellentänzer schon formuliert hat. Es weht ein leises Düftchen.
Es ist -glaube ich- wenig zielführend, sich an immer den gleichen zwei Argumenten aufzuhalten. Daraus resultiert nämlich, dass neue Leser weniger Lust haben, sich zu beteiligen und die alten Meinungen zum x-ten Male durchgekaut wurden.


POSITIV fällt mir auf, dass viele Seiten sehr schön illustriert haben, wie sie mit kritischen Situationen umgehen. Davon kann man sich getrost die eine oder andere Scheibe abschneiden.
Mir hat der Faden bisher einiges gebracht. Unter Anderem, dass ich als SL wohl nicht mehr heimlich die Würfel drehe, sondern das ganz konkret auf der Metaebene, in genau dem Moment, zur Diskussion stellen werde. Dafür brauche ich persönlich keine Bennies oder Schicksalspunkte und dergleichen mehr.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 11:34
Ich wüsste nicht, warum man genau DREI Hinweise braucht und diesen Alexandriner. Deshalb lassen wir den bitte schön raus hier, okay? Danke  :d
1. mindestens und 2. Häh? Es ging um den Inhalt, nicht um die Person. Magst ihn ja nicht mögen, aber es ging um die Situation des Festfahrens aufgrund von fehlenden Informationen und das ist genau das worum es bei dem Artikel geht.  wtf?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 19.08.2016 | 11:35
Wann mir Würfeldrehen auf den Senkel geht:

Wenn Spieler schummeln, um besser dazustehen. Als SL sorge ich eigentlich für Spotlight und faire Behandlung. Ganz besonders stört es mich bei Leuten, die mit ihren Handlungen versuchen ihren Mitspielern die Show zu stehlen. Zuletzt geschehen, als es gegen den mittlerweile schwer verletzten Endboss ging und ein Spieler seine Würfelwürfe manipulierte, damit er den finalen Schlag landen kann. WARUM? Warum macht der das? Ich finds kacke!

Wenn der SL schummelt, um seine Story durchzudrücken. Schummeln um des Railroadings willen. Und davon gibt es genug. Ich habe das mehrfach erlebt.


Das sind eigentlich die beiden nervigsten Punkte.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 19.08.2016 | 11:36
1. mindestens und 2. Häh? Es ging um den Inhalt, nicht um die Person. Magst ihn ja nicht mögen, aber es ging um die Situation des Festfahrens aufgrund von fehlenden Informationen und das ist genau das worum es bei dem Artikel geht.  wtf?

Ja, und ich brauche keine "Regeln" dafür, diese Situationen zu lösen. Erst recht nicht von dem. Und ja, ich mag ihn nicht.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 11:49
Ich verlinke hier mal kurz auf den Alexandriner (http://thealexandrian.net/wordpress/1118/roleplaying-games/three-clue-rule), wegen Relevanz.
tl'dr: Immer mindestens drei Hinweise geben, wenn es irgendwo Wichtiges zu erledigen gibt... dann mußt du auch nicht drehen.

Aber: Wenn deine Spieler sich dran gewöhnen, daß du sowieso früher oder später nachlieferst, wo ist denn dann die Motivation Risiken zur Informationsgewinnung einzugehen? Oder mal was anderes zu versuchen?  8)

Seufz. Genau das meinte ich mit dem wehenden Hauch der Besserspielerei. Nur so als Beispiel unter vielen. Vielleicht tue ich dem Rorschachhamster unrecht, aber ich lese aus diesem Post vor allem zwei Aussagen:

"Ich kenne die Wahrheit und die lautet hier: Wenn Du richtig spielleitest, dann brauchste nicht zu drehen. Umkehrschluss: wer an Würfeln dreht, macht als SL etwas falsch."

Da kann einem schon die Lust vergehen. Sehr mühsam.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 19.08.2016 | 12:00
::) Einen unsinnigen Abtritt gibt es aber nur wenn du ein Script hast, an das du dich halten mußt. Das sollte beim Rollenspiel mMn nicht sein. Nie nicht. ;)
Au contraire mon ami! Ich bezog mich darauf dass es bestimmte, mehr oder minder verbreitete Vorstellungen von gutem Geschichtenerzählen gibt, oder zumindest Erwartungen an populäre Fiktion. Wenn sich bei James Bond gerade langsam eine Verschwörung entblättert und ihm dann versehentlich ein Putzeimer auf den Kopf fällt und der Film endet, läuft das diesen zuwider. Das könnte dann so im Skript gestanden haben und ist trotzdem unsinnig :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 12:03
Seufz. Genau das meinte ich mit dem wehenden Hauch der Besserspielerei. Nur so als Beispiel unter vielen. Vielleicht tue ich dem Rorschachhamster unrecht, aber ich lese aus diesem Post vor allem zwei Aussagen:

"Ich kenne die Wahrheit und die lautet hier: Wenn Du richtig spielleitest, dann brauchste nicht zu drehen. Umkehrschluss: wer an Würfeln dreht, macht als SL etwas falsch."

Da kann einem schon die Lust vergehen. Sehr mühsam.
NEEE. So war das nicht gemeint.  :-[

ABER: Ich habe dieses Problem mit Spielerpassivität und sogar Langeweile früher gehabt.  :q  Weil ich meine Spieler bemuttert habe. ::) Und vielleicht ist das schon etwas wahres dran, das ich da etwas "dogmatisch" rüberkomme, aber eben weil es meiner direkten Erfahrung an meinem Tisch nach genauso passiert, früher oder später.
Und dann möchte ich die Gute Nachricht verkünden, auf das es allen besser gehe.  ~;D


Au contraire mon ami! Ich bezog mich darauf dass es bestimmte, mehr oder minder verbreitete Vorstellungen von gutem Geschichtenerzählen gibt, oder zumindest Erwartungen an populäre Fiktion. Wenn sich bei James Bond gerade langsam eine Verschwörung entblättert und ihm dann versehentlich ein Putzeimer auf den Kopf fällt und der Film endet, läuft das diesen zuwider. Das könnte dann so im Skript gestanden haben und ist trotzdem unsinnig :)
Wenn ich einen Film drehe und kein Spiel spiele...  ;) :D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 19.08.2016 | 12:05
Au contraire mon ami! Ich bezog mich darauf dass es bestimmte, mehr oder minder verbreitete Vorstellungen von gutem Geschichtenerzählen gibt, oder zumindest Erwartungen an populäre Fiktion. Wenn sich bei James Bond gerade langsam eine Verschwörung entblättert und ihm dann versehentlich ein Putzeimer auf den Kopf fällt und der Film endet, läuft das diesen zuwider. Das könnte dann so im Skript gestanden haben und ist trotzdem unsinnig :)

Die Frage ist halt nach wie vor: Wann würfelt man denn bitte, ob einem der SC im RSP ein Putzeimer auf den Kopf fällt?
Ich verstehe schon, was das Beispiel aussagen soll - natürlich kann man in die Situation reinrutschen, dass man etwas würfeln lässt, ohne sich klarzumachen, dass mindestens eines der möglichen Ergebnisse einfach nur blöd ist. Ich finde halt nach wie vor, dass es der bessere Rat ist, in solchen dann hoffentlich auch eher seltenen Fällen einfach die Karten offen auf den Tisch zu legen und kurz abzuklären, wie man mit der Sache umgeht. Da sind wir dann auch schon wieder bei Geschmackssachen, wobei mein Rat halt immer erst mal letzteres wäre, weil ich ein Fan von offener Kommunikation bin und für mein Gefühl aus dem heimlichen Drehen leichter mal Knatsch entsteht, wenn es rauskommt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 12:06
Au contraire mon ami! Ich bezog mich darauf dass es bestimmte, mehr oder minder verbreitete Vorstellungen von gutem Geschichtenerzählen gibt, oder zumindest Erwartungen an populäre Fiktion. Wenn sich bei James Bond gerade langsam eine Verschwörung entblättert und ihm dann versehentlich ein Putzeimer auf den Kopf fällt und der Film endet, läuft das diesen zuwider. Das könnte dann so im Skript gestanden haben und ist trotzdem unsinnig :)

Ja genau. Das macht dramaturgisch denkende Spieler aus. Selbstredend kann man sich als Alternative auch hinsetzen und sich gemeinsam vor Lachen auf die Schenkel klopfen, weil diese gesamte Verschwörung durch den Putzeimer gerettet wurde und diese Wendung so überraschend, lustig und wahnsinnig kreativ war, dass es allen Anwesenden die Sprache verschlägt.

Der entscheidende Punkt daran ist: beides ist möglich, beides ist gestattet und beides ist legitim ohne Einschränkungen.

Der entscheidende Punkt an dieser Diskussion ist ansonsten meiner Ansicht nach der folgende: was ist die Motivation zur Teilnahme am Thread? Möchte vielleicht jemand der Anwesenden, der unzweifelhaft im Besitz der ultimativen Rollenspielwahrheit ist, weniger erlauchtete Personen auf den Pfad der Tugend führen? Das fänd ich wenig attraktiv und dann würde ich nicht mitmachen.

Was ich spannend finde, ist was anderes, siehe Luxferre bzw. Banana Claw: Erfahrungsaustausch. Wenn man im Plauderton und im Bewusstsein, dass die anderen Beteiligten ebenfalls bis drei zählen können, gemeinsam so ein bisschen versucht, situative Faktoren zu identifizieren, an denen die Entscheidung für oder gegen Würfeldrehen bei den Leuten auseinander geht, dann nehme ich da üblicher Weise was mit. Siehe Ninja Edit 2. Das war mir vorher zum Beispiel nicht so klar.

Zwei Ninjaedits:

1. Rorschachhamster: Nehme erst jetzt die Ironie in Deinen Aussagen wahr. Okay, sorry, war mir vorher nicht so bewusst.

2. Rumpel: Ich empfinde es im Gegensatz zu Dir in den allermeisten Situationen als wahnsinnig störend, wenn der SL aus der Rolle geht und Outgame die Metaebene des Spiels mit den Spielern diskutieren möchte. Nervtötend. Da ziehe ich es als Spieler wie als SL ganz deutlich vor, wenn kurz an den Würfeln gedreht wird und gut ist die Sache. Bitte fasst dieses Beispiel jetzt nicht als totale Verallgemeinerung auf oder konstruiert Situationen, wo "offene Kommunikation" doch angebrachter wäre. Das lässt sich leicht hinbiegen. Wichtiger ist mir die Wahrnehmung der Präferenzen. Ich mag es beispielsweise auch überhaupt nicht, wenn der SL sich ne Auszeit nimmt, um nachzudenken oder weiter zu planen, während die Spieler da sitzen und sich outgame unterhalten. Und so weiter.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 12:13
Naja, der Rorschachhamster ist halt ein Sandboxer vor dem Herren und baut in deutschsprachigen Landen mit die besten Zufallstabellen  dringende Leseempfehlung.

Er schreibt aus seiner Sicht wie ich und Du es auch machen. Ein ergänzendes "meiner Meinung nach" etc. würde ich mir dazudenken.

Und in Anbestracht der vielen SL, die Würfel drehen ablehnen, ist es doch auch gut {und wichtig}, auf Alternativen zum Würfel drehen hinweisen.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 19.08.2016 | 12:21
2. Rumpel: Ich empfinde es im Gegensatz zu Dir in den allermeisten Situationen als wahnsinnig störend, wenn der SL aus der Rolle geht und Outgame die Metaebene des Spiels mit den Spielern diskutieren möchte. Nervtötend. Da ziehe ich es als Spieler wie als SL ganz deutlich vor, wenn kurz an den Würfeln gedreht wird und gut ist die Sache. Bitte fasst dieses Beispiel jetzt nicht als totale Verallgemeinerung auf oder konstruiert Situationen, wo "offene Kommunikation" doch angebrachter wäre. Das lässt sich leicht hinbiegen. Wichtiger ist mir die Wahrnehmung der Präferenzen. Ich mag es beispielsweise auch überhaupt nicht, wenn der SL sich ne Auszeit nimmt, um nachzudenken oder weiter zu planen, während die Spieler da sitzen und sich outgame unterhalten. Und so weiter.

Das räume ich gerne ein, wie gesagt, dass sind Punkte, die mir persönlich nicht so wichtig sind ... wie schon früher geschrieben, finde ich am Würfeldrehen auch nichts schrecklich unmoralisches, ich empfinde es nur erst mal als Ansatz, der nur unter Bedingungen einen Sinn ergibt, die in meinen Augen relativ spezifisch sind (die SL als Bühnenzauberer, eine Störung der Illusion wird als Störung des Spiels empfunden), aber oft als Standardsituation des Rollenspiels dargestellt werden. Und der glaube daran, dass das die Standardsituation ist  - ein SL, der beständig die Atmosphäre aufrechterhält, nicht ins Stocken kommt und hinter den Kulissen unbemerkt alles immer so hinbiegt, dass ein großartiges Storyerlebnis herauskommt - hat mich eben über Jahre hinweg gänzlich vom Rollenspiel weggebracht, weil ich als Spieler keinen Spaß mehr an der Sache hatte und mir das Leiten selbst nicht zugetraut habe.

Die Idee, einfach offen mit Brüchen und Fehlern umzugehen (und natürlich auch das Spiel mit Leuten, denen das willkommen ist), war für mich da ein echter Lichtblick.

Zusammenfassend: Ich will wie gesagt Babo Phet oder anderen, bei denen das Würfeldrehen sich als gutes Mittel erwiesen hat, das gar nicht ausreden. Ich bin nur skeptisch dagegen, das als "Normalzustand" darzustellen, und würde frischgebackenen SLs, die mich um Rat fragen, immer zum offen würfeln und unerwünschte Konsequenzen gemeinsam am Tisch beheben raten (und wichtiger noch: Dazu, die möglichen Konsequenzen kurz zu durchdenken, bevor man etwas würfeln lässt). Das enthält für mich nämlich auch die Botschaft: "Du musst nicht perfekt sein und auch nicht perfekt erscheinen!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 12:24
Und in Anbestracht der vielen SL, die Würfel drehen ablehnen, ist es doch auch gut {und wichtig}, auf Alternativen zum Würfel drehen hinweisen.

Na logo. Dieses Schwert ist aber zweischneidig, nicht vergessen. Vielleicht bin ich ein bisschen paranoid, denn gerade in Deinem Fall, werter Banana Claw, habe ich keinerlei Veranlassung für etwaiges Misstrauen. Du kannst Dir meiner Wertschätzung persönlicher Art wie auch meiner Hochachtung angesichts Deiner vielen Verdienste rund um Rollenspiele absolut sicher sein.

Dennoch: Genauso wichtig das Aufzeigen von Alternativen zum Würfeldrehen ist es meiner Ansicht nach den Leuten zu erklären, in welchen Situationen das Würfeldrehen eine sinnvolle SL-Technik sein kann. Wenn so viele Leute das Würfeldrehen so rigoros ablehnen, dann kann das nämlich durchaus auch mit unzureichend reflektierter Übernahme von Positionen zu tun haben  8]

@ Rumpel: Das kann ich nachvollziehen und finde das sehr schön zusammengefasst. Dieser gefühlte Druck der Perfektion ist einer der entscheidenden Nachteile von dramaturgisch denkenden SL, der es zudem Neueinsteigern als SL wahnsinnig erschwert. Gab es dazu eigentlich schon mal einen Thread? In meinen Augen wäre das ein eigenes Thema von hoher Relevanz. Wie bringe ich bislang Leute, die jahre- oder jahrzehntelang als Spieler dabei waren, als SL an den Spieltisch? Wie nehme ich den Leuten die Angst und wie kann man als ex-SL-neuerdings-Spieler unterstützen?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 19.08.2016 | 12:26
Yay, Diskussion!
Klar, diese "Erzählregeln" sind völlig willkürlich, oder schlimmstenfalls ein Korsett aus einem anderen Medium, das einen am Rollenspielen hindert. Ich finde es aber immer schön, wenn man gemeinsam eine spannende Geschichte baut, der man etwas Struktur zusprechen kann. Das mit dem Putzeimer nahm ich als Beispiel weil realistisch, aber langweilig. In einer "konseravtiven" Geschichte wohlgemerkt, am Tisch kann das ja auch spaßig sein. Wo ich das so erzähle, merke ich: ja, je nach Spiel mag ich cineastisches Spielen :) nicht ganz ungerechtfertigt, der entsprechende Kommentar.
Übrigens wäre diese Spielleiterwillkür meist auch offen, wie in *Mund aufklapp* "Okeeee......du stirbst nicht, aber huihuiui...."
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 12:27
1. Rorschachhamster: Nehme erst jetzt die Ironie in Deinen Aussagen wahr. Okay, sorry, war mir vorher nicht so bewusst.

Vielleicht liegt das daran, das ich es selten schaffe, irgendwas überhaupt so ernst zu nehmen wie andere Leute das offensichtlich tuen. Und das ich die Wirkung von Smilies überschätze...  ;)

Naja, der Rorschachhamster ist halt ein Sandboxer vor dem Herren und baut in deutschsprachigen Landen mit die besten Zufallstabellen  dringende Leseempfehlung.
Öh... Ich... ähm... Danke.  ^-^
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 19.08.2016 | 12:31
Dieser gefühlte Druck der Perfektion ist einer der entscheidenden Nachteile von dramaturgisch denkenden SL, der es zudem Neueinsteigern als SL wahnsinnig erschwert. Gab es dazu eigentlich schon mal einen Thread?

Ich kann ja später mal einen eröffnen, führt hier tatsächlich ein bisschen weit weg ... jetzt bin ich aber eigentlich bei der Arbeit, muss mich mal ausloggen!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 19.08.2016 | 12:48
also ich drehe grundsätzlich nicht. Egal, ob als Spieler oder Spielleiter.

Würfeldrehen entwertet schlicht Leistungen der Spieler und Spieler tendieren mit der Zeit Bedrohungen im Spiel nicht mehr ernst zu nehmen, da der "SL" sie schon überleben lässt.

ABER:
Das ist mein persönlicher Anspruch.

Würfeldrehen ist für mich irgendwie wie Wrestling, man tut so, als ob man frei handeln würde, aber tatsächlich ist hinter der Bühne schon klar geregelt wie das Ende aussieht. Man hat aber die Möglichkeit ein tolles Schauspiel abzuliefern. Das kann auch Spass machen - mir halt nicht - weil es nicht mein Stil ist. Ich mag auch kein Wrestling. Aber es gibt ja auch viele Fans dieser Sportart ... insofern ... alles Geschmackssache. (Hatte ich mal in einem anderen Thread so ähnlich geschrieben) Ich denke also es gibt auch Runden, die haben eben wegen Würfeldrehen Spass.

Man sollte es aber klar kommunizieren wie man es als SL oder Spieler mit dem Würfeldrehen hält. Sonst gibts einfach zuviel Frust am Spieltisch ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 19.08.2016 | 12:54
Dass mit Würfeldrehen "Leistungen" zusammenhängen, die "entwertet" werden, hört man extrem häufig. Dabei ist das meiner Ansicht nach totaler Unfug. Welche "Leistung" wird denn durch Würfeldrehen "entwertet"? Ist es eine Leistung, einen Würfel zu werfen? Denn nur darum geht es ja. Die mit dem Wurf zusammenhängenden Überlegungen ändern sich ja nicht. Nunja. Ist vermutlich ein Fass ohne Boden. Solcherlei Positionen meine ich aber, wenn ich von Aussagen rede, die womöglich zu unkritisch von irgendwelchen anderen Leuten übernommen worden sein könnten. Muss nun aber auch ein bisschen Plockern. Viel Spaß noch beim Diskutieren!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 19.08.2016 | 13:05
Was ich unter dem Entwerten einer Spielerleistung verstehe:
Spieler A:
Überlegt sich, wie er mit seinem Gnom, der mittelmäßig bis unterdurschnittliche Werte hat, einen Gegner austrickst. Diesen z. B. an einen Ort lockt, an dem der Gnom einen taktischen Vorteil hat. Spieler A überlegt sich, wie die begrenzten Ressourcen im Rollenspiel effizient einsetzt, um ans Ziel zu kommen.

Spieler B:
Rennt mit seinem Menschenkrieger auf den Gegner zu und haut drauf, ohne drüber nachzudenken. Der Gegner schlägt zurück haut den SC um, da sich der Spieler für einen Charakter keinen Vorteil im Spiel erspielt hat UND evtl. nicht mal nachgedacht hat, eine andere/bessere Rüstung aus seinem Fundus zu tragen. Nölt dann noch hinterher ... können wir das nochmal würfeln, hab vergessen die Rüstung anzulegen.

Als Spieler A käme ich mir ein wenig veralbert vor, wenn die unüberlegte Handlung von Spieler B durch würfeldrehen ohne Konsequenzen bzw. zum gleichen Ergebnis käme, wie das umsichtige Verhalten von Spieler A.

Natürlich könnte man das Vorgehen von Spieler B mit Charakterkonzept begründen ... ist aber sehr fadenscheinig und zudem welche Abenteurergruppe würde eine solche Gefahr in den eigenen Reihen dulden.

Ist natürlich überspitzt dargestellt ... aber evtl wird dann klarer, was ich meine.

Gibt evtl. auch Runden, die Spass dran haben so einen trotteligen Charakter rauszuhauen oder die Konsequenzen seines Handelns auszubaden - ich wäre wohl mittelfristig eher genervt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 19.08.2016 | 13:08
Ich dachte eigentlich das die SC Leistung entwertet wird. Die werfen ja recht selten Würfel.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 13:12
"Leistung entwertet" - oder halt Herausforderung entwerten/neutralisiert. Der Versuch einer Erklärung.

Wenn ich weiß, ich schaffe etwas, egal was ich tue, weil Zufallsbegegnung und man stirbt nur, wenn man was dummes tut, also wird stumpf draufgehauen, das Endergebnis ist immer gleich: Sieg der Gruppe.

Wenn ich das aber nicht weiß, überlege ich mir ja Möglichkeiten und entwickle Ideen, die vorteilhaft auf die Situation einwirken - das könnte man dann als "Leistung" bezeichnen.

Ich dachte eigentlich das die SC Leistung entwertet wird. Die werfen ja recht selten Würfel.
So könnte man das auch sehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 13:24
@ Rohrschachhamster
Ich liefer nach,
a) Wenn die Zeit knapp wird.
Mache ich zwar ungern, aber ich schließe den Abend gerne mit einem Ergebnis ab und meine Spieler sehen das ähnlich.
b) Wenn sich die Spieler wirklich Mühe gegeben haben, aber einfach nicht weiter kommen
Das mache ich ausgesprochen gerne! Und ja: Das halte ich für eine Spielleitertugend!

@ Viral
Das kommt auf die Häufigkeit des Würfeldrehens und ähnlicher Stilmittel an. Sowie darauf, was man sonst noch tut.
Meine Spieler wissen, dass ich auch fies und blutrünstig werden kann.
Den Scheiß machen sie aber gerne mit, weil sie wissen, dass ich "am anderen Ende auch nett und fürsorglich" sein kann.
Ja, sie wissen, dass bei einem übertriebenen Gegner entweder irgendwo eine Lösung bereitliegt oder Hilfe naht.
Und ja diese Methode kann auch - gähnlangweilig- nach hinten los gehen.
Da versuche ich mit viel Fingerspitzengefühl vorzugehen.

@ Banana Claw
Was hier manche zu ignorieren scheinen, ist, dass nicht nur das "Sieg ja/nein", sondern schlichtweg auch das "Wie" wichtig ist.
Ein Sieg durch Hirnschmalz und brillante Ideen fühlt sich anders an als ein Sieg aus Glück oder ein Sieg aus Überlegenheit oder ein Sieg aus Gnade/Pyrrhussieg/Geradenochvonderschippegesprungen.
Alles kann Spaß machen, wobei ich die erste Alternative am schönsten finde.
Für mich gibt es kein schwarzweiß.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 13:26
Also überzeugend finde ich das als Erklärung ehrlicher Weise nicht so richtig, Mr. Banana Klaue.

Denn das da: "überlege ich mir ja Möglichkeiten und entwickle Ideen, die vorteilhaft auf die Situation einwirken" bleibt vom Würfeldrehen ja vollkommen unangetastet. Die "Leistung" ist also bereits erbracht, wenn der Würfel geworfen bzw. im Anschluss gedreht wird. Zudem wird beim Würfeldrehen ja lediglich der zufällig simulierte Ausgang durch den vom Spielleiter definierten ersetzt. Von einer Entwertung kann also ebenso wenig die Rede sein wie von Leistung.

Ganz im Ernst: ich finde das wenig überzeugend und glaube, dass all diese Begrifflichkeiten noch als Kampfbegriff einer anderen Ära der Diskussionen in Rollenspielforen stammen. Meiner Ansicht nach sind wir heute erheblich weiter und können das getrost hinter uns lassen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 19.08.2016 | 13:27
Wenn ich das aber nicht weiß, überlege ich mir ja Möglichkeiten und entwickle Ideen, die vorteilhaft auf die Situation einwirken - das könnte man dann als "Leistung" bezeichnen.

Das ist eine Definition von Leistung. Es gibt auch Leute, für die gut was an dem Abend geleistet wurde / die was geleistet haben, wenn alle ein total toll immersives Spielerlebnis hatten. Wenn Spieler solcher Runden erzählen, dann fällt auch gerne mal der Satz: "Toller Abend. Wir haben nicht ein Mal gewürfelt." Das werden wahrscheinlich Spieler sein, die mit einem bisserl drehen sehr gut klarkommen.1 Andere Spielart, anderer Gruppenkontext, andere Herangehensweise.

Von daher ist das mit dem Entwerten der Spielerleistung natürlich auch so eine Sache. Hier im Forum haben auch schon Leute argumentiert, dass der Würfelwurf ja die tolle Beschreibung des Spielers entwertet, wenn der SC wegen eines Würfelwurfs scheitert. Siehe dazu in den Thread mit der Reihenfolge beim Würfeln, der hier auch noch recht aktuell rumgeistert.2 Das ist auch eine legitime, wenn auch dem herausforderungsorientierten Spiel eher entgegenstehende Spielweise. Und die kommt dann mit ihrem eigenen Leistungsbegriff und damit auch einer eigenen Interpretation der Entwertung von Spielerleistung.

Alles halt ausgesprochen subjektiv und abhängig vom Gruppenkontext.

1) Und bevor das jetzt wieder einer so auffasst: der Umkehrschluss gilt nicht, dass alle Würfeldreher nur auf total tolles immersives Spielen stehen und wurde in diesem Satz von mir auch nicht behauptet.
2) *Fate-Werbeblock* Ich habe es da natürlich auf meiner Fate-Insel der Seeligen besser und knalle dem Spieler einen Erfolg für einen großen Preis um die Ohren. "Eine großartige Rede! Die Athener liegen dir zu Füßen! Natürlich stehen sie an der Seite der Spartaner! Mit den minus acht Erfolgsstufen ist dir natürlich klar, dass der Preis grausig wird. Das erklärt wahrscheinlich die schwarzen Wolken, die aus Richtung Olymp gen Athen ziehen. Wer könnte da bloß eifersüchtig sein? Athen. Athen. Bei dem Namen klingelt was. Hm, gibt es da nicht jemanden im Olymp, der so ähnlich heißt und da gerne mal den Finger drauf hat?" *Ende Fate-Werbeblock*  :dftt:
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 19.08.2016 | 13:32
Also überzeugend finde ich das als Erklärung ehrlicher Weise nicht so richtig, Mr. Banana Klaue.

Denn das da: "überlege ich mir ja Möglichkeiten und entwickle Ideen, die vorteilhaft auf die Situation einwirken" bleibt vom Würfeldrehen ja vollkommen unangetastet. Die "Leistung" ist also bereits erbracht, wenn der Würfel geworfen bzw. im Anschluss gedreht wird. Zudem wird beim Würfeldrehen ja lediglich der zufällig simulierte Ausgang durch den vom Spielleiter definierten ersetzt. Von einer Entwertung kann also ebenso wenig die Rede sein wie von Leistung.

Ganz im Ernst: ich finde das wenig überzeugend und glaube, dass all diese Begrifflichkeiten noch als Kampfbegriff einer anderen Ära der Diskussionen in Rollenspielforen stammen. Meiner Ansicht nach sind wir heute erheblich weiter und können das getrost hinter uns lassen.

Also, ich spreche auch lieber von Herausforderung als von Leistung, einfach weil es nicht vorbelastet, aber auch nicht von mit der von Chruschtschow erwähnten Leistung kulminiert.

Und bei einer Herausforderung wird imho auch klarer, wo das Problem besteht, denn im Gegensatz zur vollbrachten Leistung hat eine Herausforderung im gedrehten Beispiel {in meinen Augen} nie bestanden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 19.08.2016 | 13:33
Dass mit Würfeldrehen "Leistungen" zusammenhängen, die "entwertet" werden, hört man extrem häufig. Dabei ist das meiner Ansicht nach totaler Unfug. Welche "Leistung" wird denn durch Würfeldrehen "entwertet"? Ist es eine Leistung, einen Würfel zu werfen? Denn nur darum geht es ja. Die mit dem Wurf zusammenhängenden Überlegungen ändern sich ja nicht. Nunja. Ist vermutlich ein Fass ohne Boden. Solcherlei Positionen meine ich aber, wenn ich von Aussagen rede, die womöglich zu unkritisch von irgendwelchen anderen Leuten übernommen worden sein könnten. Muss nun aber auch ein bisschen Plockern. Viel Spaß noch beim Diskutieren!

Die hier gemeinte "Leistung" im Spiel liegt auf mehreren Ebenen:
a) sich die entsprechenden Konflikte, Herangehensweisen und damit auch die zu werfenden Würfe passend aussuchen.
b) sich für die passenden Modifikatoren im Spiel qualifizieren.
c) in der Spielwelt der offene Wettstreit, den der Würfel simuliert. 

Grundlegend für diese Entscheidungen sind die entsprechenden abgeschätzten Wahrscheinlichkeitsverteilungen der jeweiligen Alternativen.

Natürlich gibt es auch noch andere mögliche Leistungsmaßstäbe. Aber Würfeldrehen zerschießt mutwillig und autokratisch einen dieser Maßstäbe, auf dessen Gültigkeit man sich mit der Absprache auf die zu benutzenden Regeln geeinigt hat!

Das Würfelwerfen ist also nicht die "Leistung", sondern die Vorarbeiten dazu, welche mit einem Würfeldrehen entwertet werden.

und weniger "Leistung" als Lohn des Tapfernen:
d) Belohnung dafür, ein entsprechendes Risiko eingegangen zu sein.

Und was sonst noch entwertet wird:
e) das Erleben, was die Weltmaschine denn nun ausspuckt, ggf. zugespitzt auf "Wie weit kann ich mit irgendetwas gehen?".

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 13:45
Also, ich spreche auch lieber von Herausforderung als von Leistung, einfach weil es nicht vorbelastet, aber auch nicht von mit der von Chruschtschow erwähnten Leistung kulminiert.

Und bei einer Herausforderung wird imho auch klarer, wo das Problem besteht, denn im Gegensatz zur vollbrachten Leistung hat eine Herausforderung im gedrehten Beispiel {in meinen Augen} nie bestanden.

Naja, eigentlich doch. Kleines Beispiel aus dem altmodischen Bereich: Gruppe tappt in eine Falle. SL würfelt den Schaden. Mist. Wäre ein TPK. Auf der Uhr sinds aber noch über zwei Stunden wertvolle Rollenspielzeit. Gruppentode sind einigermaßen okay und kommen vor, aber den Spielabend will der SL nicht schon so frühzeitig wegschmeißen. Also dreht der SL erstens an den Würfeln, so dass die Gruppe mit massiven Verletzungen überlebt... Würfel gedreht... Zweitens erfindet er aus der Hand nen lustiges Storydetail dazu oder nimmt ne andere Location aus dem Dungeon, weil es gerade so super passt und alle Beteiligten damit in den nächsten zwei Stunden deutlich mehr Spaß hätten als mit nem TPK... Railroading... HILFE! Was für ein Arschloch muss dieser SL doch sein  ;)

Soweit ein kleines Beispiel. Also ich verstehe ja durchaus, dass das Würfeldrehen als SL-Technik recht viele Nachteile hat. Es ist nicht besonders elegant ist, es nutzt sich schnell ab, es nimmt für den SL eine überproportional gestaltende Rolle ein, es ist eine inhärent autoritäre Vorgehensweise, es bürdet dem SL viel Verantwortung auf, weil er das Wohl der Beteiligten sehr spontan abwägen muss. Alles richtig und alles wenig sympathisch. Deshalb werden gute SL auch mit absoluter Sicherheit nicht oft davon Gebrauch machen. Ich kann auch verstehen, wenn Leute aus Runden mit Horrorstories über fürchterliche SL aussteigen. Maarzan schreibt ja in seinem Footer selbst, er sei storytellertraumatisiert und man merkt ihm im Post oben seinen Schaum vorm Mund förmlich an. Mein Ratschlag lautet aber: entspannt Euch. Bei unpassend würfeldrehenden SL ist das Würfeldrehen nur das Symptom, nicht jedoch die Ursache.

Ansonsten, Leute: lasst die Kirche im Dorf, legt die Scheuklappen ab und geht mit offenen Augen durch die Rollenspielwelt  :headbang:
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 19.08.2016 | 13:52
HILFE! Was für ein Arschloch muss dieser SL doch sein  ;)

Je nach Modus der Gruppe ist er vielleicht doch eins, weil es eben auch Spieler gibt, die sich letztlich aus all den schon genannten Gründen um schwer verdiente Siege betrogen fühlen. Du guckst den Leuten halt nicht in den Kopf, darum gilt aus meiner Sicht bei so etwas: Red mit den Leuten!

Das ist im Prinzip die einzige Möglichkeit bei all den bestehenden Spieltypen die zahlreichen Fettnäpfchen zu vermeiden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 13:54
...
Natürlich gibt es auch noch andere mögliche Leistungsmaßstäbe. Aber Würfeldrehen zerschießt mutwillig und autokratisch einen dieser Maßstäbe, auf dessen Gültigkeit man sich mit der Absprache auf die zu benutzenden Regeln geeinigt hat!
Wenn man sich darauf geeinigt, dass die Regeln perfekt sind und auch ihre Anwendung stets perfekt ist und auch alle anderen Arten von Willkür bösheißt, ja dann gäbe ich dir vielleicht recht.
Wenn man sich darauf geeinigt hat, das man halt einfach "dieses und jenes System" und "ja, das neue DSA/whatever sieht ganz veilsversprechend aus" und "Hauptsache Spaß, du machst das schon!" gebe ich dir nicht recht.
Ähnlich wie oben bereits jemand schrieb: Für mich ist die Handlung der Spieler bzw ihrer Charaktere die "Leistung".
Der Würfel ist hier nur "Mittel zum Zweck" und soll eine "Grundgerechtigkeit" erreichen und "ein Spannungselement hinzufügen".
Solange er den Zweck erfüllt = SUPER!
Tut er das nicht (besser: Definitiv und wesentlich nicht) = SCHLECHT! Und DANN entwertet er die Leistung.... zumindest kann man dieser Ansicht sein.

Zitat
...
Und was sonst noch entwertet wird:
e) das Erleben, was die Weltmaschine denn nun ausspuckt, ggf. zugespitzt auf "Wie weit kann ich mit irgendetwas gehen?".
Möglich. Aber unterstützt wird (bei passender Anwendung)
f) das Erleben, was der Spieler sich gerade gedacht hat
g) das Erleben, was der Spielleiter sich für ein tolles Abenteuer ausgedacht ist (Annahme: "Toll" sei gegeben.)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 13:54
Je nach Modus der Gruppe ist er vielleicht doch eins, weil es eben auch Spieler gibt, die sich letztlich aus all den schon genannten Gründen um schwer verdiente Siege betrogen fühlen. Du guckst den Leuten halt nicht in den Kopf, darum gilt aus meiner Sicht bei so etwas: Red mit den Leuten!

Das ist im Prinzip die einzige Möglichkeit bei all den bestehenden Spieltypen die zahlreichen Fettnäpfchen zu vermeiden.

Jaja, mache ich ja!
Versprochen!
 ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 19.08.2016 | 13:55
Zitat
Naja, eigentlich doch. Kleines Beispiel aus dem altmodischen Bereich: Gruppe tappt in eine Falle. SL würfelt den Schaden. Mist. Wäre ein TPK. Auf der Uhr sinds aber noch über zwei Stunden wertvolle Rollenspielzeit. Gruppentode sind einigermaßen okay und kommen vor, aber den Spielabend will der SL nicht schon so frühzeitig wegschmeißen. Also dreht der SL erstens an den Würfeln, so dass die Gruppe mit massiven Verletzungen überlebt... Würfel gedreht... Zweitens erfindet er aus der Hand nen lustiges Storydetail dazu oder nimmt ne andere Location aus dem Dungeon, weil es gerade so super passt und alle Beteiligten damit in den nächsten zwei Stunden deutlich mehr Spaß hätten als mit nem TPK... Railroading... HILFE! Was für ein Arschloch muss dieser SL doch sein  ;)

Ich will dich jetzt nicht auf das Beispiel festnageln ber für mich wäre das wohl eher ein Fehler in der SL Planung. Wenn ich eine Potentiell tötliche Falle einbaue darf ich mich halt nicht wundern das der TPK eintritt. Wenn ich einplane das die Falle schon entschärft wird ist das für mich immer nur ein verschieben der Verantwortung. Beides blöd. Für mich ein Grund den Abend abzubrechen und mal in mich zu gehen was ich falsch mache.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 19.08.2016 | 14:00
@Wellentänzer
es kommt wohl auch immer auf den persönlichen Geschmack und Erfahrung an. Ich persönlich assoziiere mit "Spielerleistung" kein Reizwort, aber wenn durch fundamentalistisch geführte Rollenspielphilosophiediskussionen der Ausdruck verbrannt ist, nenn es Herausforderung oder wie auch immer.

Ich persönlich mag Würfeldrehen nicht, ich leite so nicht und ich spiele so auch nicht. Wenn ich mal einen neuen Spieler in meiner Gruppe habe, stelle ich das auch klar. Und war eigentlich immer in Ordnung.

Und wenn andere Gruppen mit Würfeldrehen eine schönes Spiel haben. Soll es mir recht sein, ich will denen ihr Spiel nicht schlecht reden.

Ich hab auch schon in Runden gespielt, in denen die Würfel gedreht wurden (mal mehr mal weniger) ... mir hat es das SPiel ziemlich verleidet ... kann natürlich auch am SL gelegen haben. Erinnere mich mit Grauen an eine Vampire Runde, bei dem der SL unbedingt die Clansromane als Kampagne spielen wollte (das kam erst bei der 5. Session raus) ... entsprechend viel wurde gedreht.

Noch ein eher provokanter Kommentar am Ende:
Wenn man an den Würfeln dreht, warum würfelt man dann überhaupt. Hat ein bisschen was von den Wahlen in der DDR ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 14:06
Ich will dich jetzt nicht auf das Beispiel festnageln ber für mich wäre das wohl eher ein Fehler in der SL Planung. Wenn ich eine Potentiell tötliche Falle einbaue darf ich mich halt nicht wundern das der TPK eintritt. Wenn ich einplane das die Falle schon entschärft wird ist das für mich immer nur ein verschieben der Verantwortung. Beides blöd. Für mich ein Grund den Abend abzubrechen und mal in mich zu gehen was ich falsch mache.
Ja, das ist ein Fehler!
Nur manche Fehler stellt man erst zu spät fest. Und ich sehe nicht ein, warum ich einen Spieler für meine Fehler verrecken lassen soll... äh dessen Char und ja: Das ist überspitzt!

...
Noch ein eher provokanter Kommentar am Ende:
Wenn man an den Würfeln dreht, warum würfelt man dann überhaupt. Hat ein bisschen was von den Wahlen in der DDR ;)
:D Der war böse  >;D
Aber das Beispiel passt nicht. Besser so:
"Würfeldrehen ist wie eine demokratische Wahl, bei der Kleinstparteien an der 5%-Hürde scheitern!"
Das ist auch nicht jedermans Ding, aber vielermans Sache!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 19.08.2016 | 14:08
Je nach Modus der Gruppe ist er vielleicht doch eins, weil es eben auch Spieler gibt, die sich letztlich aus all den schon genannten Gründen um schwer verdiente Siege betrogen fühlen. Du guckst den Leuten halt nicht in den Kopf, darum gilt aus meiner Sicht bei so etwas: Red mit den Leuten!

Das ist im Prinzip die einzige Möglichkeit bei all den bestehenden Spieltypen die zahlreichen Fettnäpfchen zu vermeiden.

Naja, auch da gilt wie oben geschrieben: wer als SL seine Spieler so wahnsinnig schlecht einschätzen kann, nur so unzureichend kennt oder so kommunkationsunfähig ist, um solch zentrale Punkte zu übersehen, hat einfach andere Probleme als simples Würfeldrehen. Dem fehlen dann vielmehr grundlegende soziale Fähigkeiten. Würfeldrehen ist dabei Symptom, nicht Ursache.

Ich will dich jetzt nicht auf das Beispiel festnageln ber für mich wäre das wohl eher ein Fehler in der SL Planung. Wenn ich eine Potentiell tötliche Falle einbaue darf ich mich halt nicht wundern das der TPK eintritt. Wenn ich einplane das die Falle schon entschärft wird ist das für mich immer nur ein verschieben der Verantwortung. Beides blöd. Für mich ein Grund den Abend abzubrechen und mal in mich zu gehen was ich falsch mache.

Naja, war nur ein kleines Beispiel. Kann man beliebig zerflücken. In vielen Systemen sind TPKs aber durchaus mal schnell drin gerade bei denjenigen Spielstilen, welche das Würfeldrehen am rigorosesten ablehnen. Siehe auch: Tomb of Horrors. Da musste sehr lange und häufig in Dich gehen und Dich fragen, was Du falsch machst. Die Antwort lautet in diesem Fall einfach schlicht: System matters. Module matters. Style matters.

Erinnere mich mit Grauen an eine Vampire Runde, bei dem der SL unbedingt die Clansromane als Kampagne spielen wollte (das kam erst bei der 5. Session raus) ... entsprechend viel wurde gedreht.

Sowas ist natürlich der absolute Horror. Meine Güte, hätte ich auf sowas keinen Bock. Logisch.

Wenn man an den Würfeln dreht, warum würfelt man dann überhaupt. Hat ein bisschen was von den Wahlen in der DDR ;)

Klassiker. Alles gut, no offense taken. Du meinst das ironisch, aber tatsächlich ist das einer der Standardsätze diverser Populisten in Rollenspieldiskussionen, ganz ähnlich wie "D&D4 ist kein Rollenspiel, sondern ein Brettspiel." oder "Oldschooliges Spielen ist kein Roleplay, sondern Rollplay bzw. Ruleplay.". Etc. pp.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 19.08.2016 | 14:27

Der Würfel ist hier nur "Mittel zum Zweck" und soll eine "Grundgerechtigkeit" erreichen und "ein Spannungselement hinzufügen".
Solange er den Zweck erfüllt = SUPER!
Tut er das nicht (besser: Definitiv und wesentlich nicht) = SCHLECHT! Und DANN entwertet er die Leistung.... zumindest kann man dieser Ansicht sein.
Möglich. Aber unterstützt wird (bei passender Anwendung)
f) das Erleben, was der Spieler sich gerade gedacht hat
g) das Erleben, was der Spielleiter sich für ein tolles Abenteuer ausgedacht ist (Annahme: "Toll" sei gegeben.)


f) hieße der Spieler müßte drehen dürfen. Wobei dann immer noch nicht geklärt ist, was gelten soll, wenn 2 Spieler unterschiedliche Ideen haben.
g) setzt voraus, dass alle die Ideen toll findne.

Die Regeln mögen nicht perfekt sein, aber sie bieten für alle eine gemeinsame, gleiche Basis. Die gibt es beim Würfeldrehen nicht. Da erhebt sich einer Autorität über die anderen und erklärt seinen persönlichen Geschmack für höherwertiger als das bisher Beschlossene und auch möglcihe abweichende Vorstellungen der anderen am Spieltisch. Und Geschmack ist ja nun einmal etwas sehr individuelles.  Und damit auch die Frage, ob der Würfel jetzt noch das Erwartete tut oder auch nicht!

Und es bleibt immer noch der entscheidende Punkt: Warum nicht die Anderen fragen?


@Wellentänzer und TPK-Falle
In dem Fall ist ja vorher schon etwas schief gelaufen. Entweder hat der SL sich nicht genug  Gedanken gemacht oder die Gruppe. Kann passieren, sollte aber selten sein. Und dann sollte das eben auch offen geklärt werden. Das muss ja nicht lange dauern, wenn das tatsächlich alle so sehen.
Passiert das öfter, gibt es eben auch grundlegende Defizite, die generell angegangen und nicht nur schnell überkleistert werden sollten.

Und Tomb of horrors war genau darauf zugeschnitten zu schaun: Wie weit kommen wir tatsächlich. Da zu drehen, torpediert genau den ursprünglichen angestrebten Spielstil.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 19.08.2016 | 14:34
Klassiker. Alles gut, no offense taken. Du meinst das ironisch, aber tatsächlich ist das einer der Standardsätze diverser Populisten in Rollenspieldiskussionen, ganz ähnlich wie "D&D4 ist kein Rollenspiel, sondern ein Brettspiel." oder "Oldschooliges Spielen ist kein Roleplay, sondern Rollplay bzw. Ruleplay.". Etc. pp.

;) wie gesagt - jedem das seine und ich will keinem sein Spiel schlecht reden. Ich finde ja immernoch man sollte versuchen Leute zum Hobby zu kriegen und nicht vergraulen
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 19.08.2016 | 14:35
Die Regeln mögen nicht perfekt sein, aber sie bieten für alle eine gemeinsame, gleiche Basis. Die gibt es beim Würfeldrehen nicht. Da erhebt sich einer Autorität über die anderen und erklärt seinen persönlichen Geschmack für höherwertiger als das bisher Beschlossene und auch möglcihe abweichende Vorstellungen der anderen am Spieltisch.

Das ist doch Quark. Die goldene Regel besagt doch genau das und wenn sich die Gruppe darauf geeinigt hat, dann geht diese Regel ein in die von Dir beschworene gemeinsame, gleiche Basis. Wenn die Gruppe also den SL dazu autorisiert, entfällt Dein - übrigens sehr offensiv, anklagend und auf mich aggressiv wirkender - Inhalt. Aber gut. Diese Diskussionen sind schon dutzendfach geführt worden. Es läuft doch leider wieder auf ein "Rollenspielrunden ohne Würfeldrehen sind besser als solche mit." sowie "Mein Spiel ist besser als Deins und moralisch überlegen bin ich Dir auch noch." hinaus. Viel Spaß noch.

;) wie gesagt - jedem das seine und ich will keinem sein Spiel schlecht reden. Ich finde ja immernoch man sollte versuchen Leute zum Hobby zu kriegen und nicht vergraulen
Das ist doch ein schönes Schlusswort für mich. Hervorragend. Nice dice!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 19.08.2016 | 14:38
Die "goldene Regel" wäre wenn eine sittenwidrige Klausel, hebt sie doch einseitig alle anderen aus.

Aber von dieser Seite abgesehen bleibt es bei dem einseitigen, auf persönlichem Geschmack basierenden Eingriff zum potentiellen und vermeidbaren Schaden anderer.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 14:41
Die "goldene Regel" wäre wenn eine sittenwidrige Klausel, hebt sie doch einseitig alle anderen aus.

Gasp. Oh nein! Eine "sittenwidrige Klausel"? Dann hat sich die Gruppe gemeinschaftlich auf etwas Illegales geeinigt? Wenn das nicht ein Fall für die Rollenspielpolizei ist. Die muss da dringend hinfahren und die Leute verhaften. Die spielen sittenwidrig Rollenspiele! Das wird hoffentlich nicht unter 3 Jahren allabendlicher Rollenspielrunden unter einem Overlord-SL bestraft. System ist übrigens DSA4.1, das Abenteuer ist "Die Attentäter".
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 14:43

f) hieße der Spieler müßte drehen dürfen. Wobei dann immer noch nicht geklärt ist, was gelten soll, wenn 2 Spieler unterschiedliche Ideen haben.
Nein, hieße es nicht, jedenfalls nicht zwingend. Ich bekomme ja schon mit, wenn die Spieler eine tolle Idee haben und das an den Würfeln (oder auch einer holprigen Anwendung des Regelwerks oder einem holprigen Regelwerk) scheitert
Zitat
g) setzt voraus, dass alle die Ideen toll findne.
Ja, das hieße es. Aber es ist eh meine Aufgabe und Anspruch, meine Spieler mit einem guten (Ideal: Richtig guten) Abenteuer zu versorgen. Also vereinfacht: Mit tollen Ideen!
Zitat
Die Regeln mögen nicht perfekt sein, aber sie bieten für alle eine gemeinsame, gleiche Basis. Die gibt es beim Würfeldrehen nicht. Da erhebt sich einer Autorität über die anderen und erklärt seinen persönlichen Geschmack für höherwertiger als das bisher Beschlossene und auch möglcihe abweichende Vorstellungen der anderen am Spieltisch. Und Geschmack ist ja nun einmal etwas sehr individuelles.  Und damit auch die Frage, ob der Würfel jetzt noch das Erwartete tut oder auch nicht!
Welches "bisher beschlossene"? Wenn beschlossen wurde, dass der SL "bittebitte ein tolles Abenteuer mit Witz und kleinen Gemeinheiten" und uU "nicht laufendem Heldentod, wir haben eh kaum Zeit" bringen soll, ist das doch was komplett anderes als "Wir haben hier ein neues System, ich kann es noch nicht einschätzen, deshalb versuchen wir die Regeln vorerst 1:1 anzuwenden, bis wir die Problemstellen gefunden haben..."
Ersteres ist meine DSA5-Gruppe, zweites meine Splittermondgruppe.

Zitat
Und es bleibt immer noch der entscheidende Punkt: Warum nicht die Anderen fragen?
Alles was sich stillschweigend ergibt oder eh offensichtlich ist, muss nicht extra thematisiert werden.
Aber wie ich oben schon schrieb: JA, ICH FRAG MEINE DSA5-RUNDE NOCHMAL AUSDRÜCKLICH!!!  ;)

Zitat
@Wellentänzer und TPK-Falle
In dem Fall ist ja vorher schon etwas schief gelaufen. Entweder hat der SL sich nicht genug  Gedanken gemacht oder die Gruppe. Kann passieren, sollte aber selten sein. Und dann sollte das eben auch offen geklärt werden. Das muss ja nicht lange dauern, wenn das tatsächlich alle so sehen.
Passiert das öfter, gibt es eben auch grundlegende Defizite, die generell angegangen und nicht nur schnell überkleistert werden sollten.
...
Reine Geschmacksache: Vielleicht mögen die Spieler trotzdem das Abenteuer trotz verkorkster Einzelstellen.
Vielleicht LIEBEN die Spieler ihren Spielleiter trotz dessen er kein Händchen für Zuschläge und Fallen hat.

Ich kenne einen SL, der wunderbar szenisches Rollenspiel betreibt und mir in mehr als einer Hinsicht viel beigebracht hat.
Allerdings schafft er es nur äußerst selten "den angemessenen Zuschlag zu finden".
Ich habe ihn drauf angesprochen, und nunja "er bemüht sich". Er weiß sogar, dass das nicht immer klappt.
Mittlerweile rege ich mich darüber nicht mehr auf. Der ganze Rest macht es mehr als wett. Wenn solch ein SL dann dreht oder hinundwieder mal die 7. Kavallerie bemüht, ja bitte gerne!

Ein anderer SL hat das Drehen und nachträgliche Wertkorrigieren schon fast als Schild um den Hals hängen. Und? Die Abenteuer sind super...

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 14:46
Einigen wir uns darauf:
Solange der SL versucht, "den Geschmack aller" im Auge zu behalten und zu berücksichtigen,
ist alles andere zweitrangig, sofern er das in der Mehrzahl der Fälle auch schafft.

EDIT:
Und ich rate davon ab, sein SL-Konzept zu ändern, WENN es bisher in der Mehrzahl der Fälle funktioniert hat oder sogar besser wird.
Wenn man aber lange Gesichter schaut, sollte man mal überdenken, welcher seiner Methoden man am Besten als erstes über Bord wirft, damit man besser wird.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 19.08.2016 | 15:41
Ich finde es gut, andere SL-Konzepte anzutesten und so neue Methoden zu erlernen auch wenn es bis jetzt immer funktioniert hat. Natürlich nicht unbedingt in der jahrelangen Kampagne ohne Vorwarnung für die Mitspieler, aber wenn man die Zeit hat ab und an mal einen One-Shot zu spielen ist es toll, da über seinen Schatten zu springen und Sachen ganz anders zu machen. Ich habe neulich zum ersten mal einen Vorlesetext benutzt, und es war großartig!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 19.08.2016 | 15:52
Ich finde es gut, andere SL-Konzepte anzutesten und so neue Methoden zu erlernen auch wenn es bis jetzt immer funktioniert hat. Natürlich nicht unbedingt in der jahrelangen Kampagne ohne Vorwarnung für die Mitspieler, aber wenn man die Zeit hat ab und an mal einen One-Shot zu spielen ist es toll, da über seinen Schatten zu springen und Sachen ganz anders zu machen. Ich habe neulich zum ersten mal einen Vorlesetext benutzt, und es war großartig!

Im Ernst? Das finde ich total spannend. Bin ja auch experimentierfreudig, aber auf die Idee wäre ich nicht gekommen. Magste in einem anderen Thread von Deiner Erfahrung berichten?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 19.08.2016 | 16:03
Ich habe das vorab in der Werkstatt präsentiert: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99311.0.html Wenn du weiter fragen willst, ist glaube ich da ganz ok :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.08.2016 | 16:56
Klassiker. Alles gut, no offense taken. Du meinst das ironisch, aber tatsächlich ist das einer der Standardsätze diverser Populisten in Rollenspieldiskussionen, ganz ähnlich wie "D&D4 ist kein Rollenspiel, sondern ein Brettspiel." oder "Oldschooliges Spielen ist kein Roleplay, sondern Rollplay bzw. Ruleplay.". Etc. pp.
(Hervorhebung durch mich)

Ich glaube, ich habe meinen Eindruck zur 4e Preview des Barden mal genauso ausgedrückt... aber nicht, um die Spielerfahrung anderer populistisch niederzumachen, sondern weil das mein Gefühl war als ich Effekte wie "moves his opponent three squares" oder was las. Und das ist glaube ich, sehr intensiv hier auch zu spüren, das Leute, und ich nehme mich da gar nicht aus, ihre eigenen Eindrücke und Gefühle nehmen und da irgendein Universalgesetz heraus ableiten, während andere sich sofort angepißt fühlen, und gar nicht mal unbedingt wegen Sachgründen, sondern weil das persönlich aufgefaßt wird. Und dann über ihre Gefühle streiten, was...  ~;D

Ich glaube unterschreiben kann ich, das Kommunikation durch den SL, wie man sich auch entscheidet, das Allerwichtigste ist. Ansonsten fühlt man sich als Spieler betrogen. Spielleitung muß halt auch eine Vertrauenssache sein.  :d
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Yney am 19.08.2016 | 17:18
Ohne Vertrauen könnte ich denke ich nicht spielen (habe aber fast keine Erfahrung im Spiel mit bunt zusammengewürfelten Gruppen). Und schön, dass du, Rohrschachhamster, es noch mal unterstreichst: Es geht hier wie so oft um Meinungen und Geschmack. Die Ansicht Anderer zu betrachten ist sicherlich fruchtbar und interessant, sie in welcher Form auch immer als "falsch" zu verdammen, ist meiner Meinung nach nicht zielführend.

Und weil ich gerade beim Überarbeiten meiner eigenen Regeln (Formulierungen, nicht Inhalt) darüber gestolpert bin zwei Selbstzitate:
Zitat
All diese Dinge liegen in der Hand des Spielleiters […] Dabei ist ein Würfeln durchaus gestattet, wenn man das Element Zufall mit dabei haben möchte. […] in den meisten Fällen wird eine kurze Festlegung vor dem Wurf vollkommen genügen. Ertappt man sich allerdings immer wieder dabei, das Würfelergebnis heimlich zu verändern, so sollte man sich überlegen, ob man das Würfeln vielleicht doch ehrlicherweise sein lässt.
Zitat
Vielleicht hat der oben beschriebene Wolf seinerseits Brannuk böse verletzt und ein weiterer Treffer könnte für den Mann tödlich enden. Vielleicht hat der Spielleiter den Wolf ja bisher als tollwütig dargestellt, dann wird ein Rückzug des Tieres unglaubhaft. Einmal mag der Spielleiter den Wolf noch schlecht angreifen lassen, so dass Brannuk ausweichen kann. Aber das kann nicht zur Dauerlösung werden und so zittert der Spielleiter am meisten, wenn er den nächsten Angriff des Wolfes auswürfelt.
Er trifft tatsächlich, aber der Schaden fällt niedrig genug aus und mit seinem nächsten Schlag gibt Brannuk dem Wolf den Rest. Sowohl Spieler als auch Spielleiter gönnen sich dann erst mal eine Pause und atmen durch. Aber wäre die Situation wirklich spannend gewesen, wenn beide Seiten gewohnheitsmäßig gewusst hätten, dass das wie immer gut ausgehen muss?
Es war mir nicht mehr bewusst, aber offensichtlich habe ich die Option [Der Spielleiter dreht etwas] ganz gezielt auch in den Anleitungen für potenzielle Spielleiter integriert. Zugleich wird klar, dass ich da natürlich Grenzen sehe.

Und wenn es jemand anders machen will: Auch gut!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 19.08.2016 | 18:11
Man muss ja auch mal unterscheiden:

Ich z.B. würfel als Spielleiter nur in zwei verschiedenen Situationen:

A: Ich will mich aus irgendeinem Grund gerade nicht entscheiden und nutze daher den Zufall, sprich Würfel mit z.B. einer Zufallsbegnungstabelle, einem Schatzgenerator, einer Wettertabellee,etc...

B: Ein Spieler steht im Konflikt mit einem NSC und es kommt zu einem Vergleich, zum Beispiel Kampf, sozialer Konflikt, Wettbewerb, etc...

Bei A würfel ich sogar häufig offen und lasse mich gerne vom Ergebnis überraschen, denn wenn ich das Abenteuer in eine Richtung "lenken" will, würfel ich dort gar nicht erst sondern bestimme. Ausserdem suche ich mir gleich entsprechende Optionen aus oder streiche vorab unadäquate Optionen.

Bei B würfel ich gerne verdeckt, denn mich stört es persönlich selber, wenn ich die Werte von NSC´s kenne und erraten kann (als Spieler), weil ich dann selber zu sehr ins Metagaming komme. Ich will während des Spiels gar nicht wissen ob der NSC jetzt sehr gut ist oder einfach nur Glück hat, den mein Charakter weiß das auch nicht. Sollte ich jetzt (wie es mir oft passiert) an einem Abend einfach nur in eine Richtung extrem würfeln, dann kann es sein das ich den Modus anpasse (Werte verändere, Würfel drehe, etc...) weil es mir persönlich auch keinen Spaß macht wenn der unfähige Assistent des Evil-Overlords im Kampf bei 10 Attacken mal locker 5-6 Kritische Treffer austeilt oder der gefürchte Evil-Overlord im Endkampf irgendwie 4-5 Patzer hintereinandere raushaut. Auch beim Spielen nervt es mich an wenn der Spielleiter einfach jede meiner (SC-) handlungen einfach mit einem überdurchschnittlöichen Wurf kontert. Bei ein- bis zweimal ist das O.K. und gibt der Story würze, wenn sich aber langsam die Erkenntnis bahnbricht, das der Gegner nicht zu überwinden ist (aufgrund von Würfelglück) vergeht irgendwann der Spielspaß. Hin und wieder ist ein verlorener (End-) Kampf auch mal ganz nett um die Story anders zu entfallten, asber irgendwann möchte ich doch auch Erfolgserlebnisse. Als SL gönne ich meinen Spielern halt Erfolgserlebnisse und bevorzuge wenn diese durch gute Ideen und Resourcenmanagment gewinnen und nicht durch reines Glück.
Im übrigen bin ich der Meinung das in Runden wo ein sehr hohes Maß an Vertrauen herrscht wenig bis überhaupt nicht gewürfelt werden braucht, da braucht man auch nicht zu drehen.
Abgesehen davon will ich auch nochmal erwähnen, dass nicht nur Würfeldrehen, sondern auch Sachen wie nachträgliches Reduzieren oder Erhöhen von Werten, Auftauchen von spontaner Verstärkung/Hilfe/ nützlicher Artefakte, spontanenes Fliehen des Gegners (oh, das Telefon, da muss ich ran...), zwar u.U. eleganter sind, aber letzendlich genauso "betrügerisch" wie Würfeldrehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: bobibob bobsen am 19.08.2016 | 18:12
Noch mal eine Frage an die die das Würfeldrehen ab und zu OK finden.

Warum ist es ab und zu OK und immer drehen nicht?

Oder Macht das überhaupt einen Unterschied?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Swafnir am 19.08.2016 | 18:27
Ich muss sagen, dass es mir egal ist ob Mitspieler Würfel drehen, oder nicht. Wenn sie damit Spaß haben, dann haben sie meinen Segen  ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 19.08.2016 | 18:34
Noch mal eine Frage an die die das Würfeldrehen ab und zu OK finden.

Warum ist es ab und zu OK und immer drehen nicht?

Oder Macht das überhaupt einen Unterschied?
Wenn ich merken würde, daß ich in einer Situation immer drehen würde, würde ich die Regeln für diese Situation mit der Gruppe besprechen und per Hausregel neu anpassen.
Das Drehen ist für mich dann O.K. wenn ich merke, das ich in die ein oder andere Richtung konstant (also mehr als 3mal in Folge) Murks würfel.
Das Drehen ist für mich die Ausnahme, quasi ein Notfallplan, wenn mir atoc nichts besseres einfällt, und ich bin ehrlich gesagt zu Eitel als SL um das in dem Moment zu thematisieren, vor allem wenn  es die Immersion der Spieler stört , z.B. wenn alle im Kampf mitfiebern, will ich nicht sagen, "schon wieder ein Krit, was m,achen wir jetzt damit".

Vor allem ist die Option des Würfeldrehen, als Hilfsmittel für mich ein Sicherheitsnetz, wie der berühmte Spickzettel in der Tasche, genial wenn ich es nicht brauche aber beruhigend die Option für den Notfall zu haben. Keine sehr elegante Methode, aber es abzulehnen würde mich einer Sicherheit berauben, deshalb sag ich ja knallhart, wer will das ich für in offen würfel, der bekommt das, aber dann ist ein negatives Würfelergebnis auch verbindlich (Tod ist dann Tot und nicht "nur Ohnmächtig"). Wenn das eine Runde lieber mit Heldenpunkten, Gummipunkten, Edge, oder was weiß ich regeln möchte ist das auch O.K..
Ich stehe übrigens auf die Regel, das immer wenn der SL rerollt, gibt es einen Gummipunkt für die Spieler, da lohnt sich offen zu würfeln.
Ich muss sagen, dass es mir egal ist ob Mitspieler Würfel drehen, oder nicht. Wenn sie damit Spaß haben, dann haben sie meinen Segen  ;)
+1, empfinde ich auch so
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Yney am 19.08.2016 | 18:40
Seth bringt es auch für mich auf den Punkt (wie schon geschrieben): Wenn ich mich als Spielleiter dabei ertappe einen bestimmten Würfelmechanismus jedes mal zu ändern, dann sollte ich das anders handhaben. Aber manchmal braucht man diesen etwas holprigen Weg zur Selbsterkenntnis ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 18:47
So, habe mal meine DSA5-Gruppe gefragt:
1. "Aus meiner Sicht kann der Meister meistern, wie es ihm passt. Kein Problem damit."
2. "Deswegen würfeln Meister immer verdeckt."
3. "Kein Problem"

Der Spieler zu 2 findet das Drehen im Übrigen ok, möchte es aber nicht sehen. Die Illusion soll erhalten bleiben.

@Bobibop
Ja, macht einen Unterschied, da ich Würfeldrehen als Feintuning und nicht als Allheilmittel betrachte.

@Sagadur & Seth
Sicher. Aber selbst unter den Drehern sind die Vieldreher gefühlt in der Minderheit. Und nicht immer hat es ja mit einer Regel zu tun (Heldentod wegen zu hohem Schaden) sondern manchmal auch aus anderen Gründen (Kampf abkürzen, zusätzliche Spannungselemente).
Eine Regeländerung KANN also die bessere Alternative sein, muss es aber nicht!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 19.08.2016 | 19:05
Ich stehe übrigens auf die Regel, das immer wenn der SL rerollt, gibt es einen Gummipunkt für die Spieler, da lohnt sich offen zu würfeln.

Was ja im Grunde nur Impliziert, das der SL unendlich Gummipunkte hat, die er aber bei Gebrauch an die Spieler weitergeben muss. Eine Super Sache! Aber für mich was ganz anderes als hinter einem SL Schirm am Ergebnis zu drehen. Das ist für mich irgendwie ein Stimmungskiller. Wobei Stimmung eher im Sinne von gute Laune als von der sagenumwobenen Immersion gemeint ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.08.2016 | 20:15
Was ich unter dem Entwerten einer Spielerleistung verstehe:
Spieler A:
Überlegt sich, wie er mit seinem Gnom, der mittelmäßig bis unterdurschnittliche Werte hat, einen Gegner austrickst. Diesen z. B. an einen Ort lockt, an dem der Gnom einen taktischen Vorteil hat. Spieler A überlegt sich, wie die begrenzten Ressourcen im Rollenspiel effizient einsetzt, um ans Ziel zu kommen.

Spieler B:
Rennt mit seinem Menschenkrieger auf den Gegner zu und haut drauf, ohne drüber nachzudenken. Der Gegner schlägt zurück haut den SC um, da sich der Spieler für einen Charakter keinen Vorteil im Spiel erspielt hat UND evtl. nicht mal nachgedacht hat, eine andere/bessere Rüstung aus seinem Fundus zu tragen. Nölt dann noch hinterher ... können wir das nochmal würfeln, hab vergessen die Rüstung anzulegen.
Ich denke, in diesem Fall würde niemand die Würfel drehen.
Ich wandle dein Beispiel mal ein wenig um:
Spieler A:
Überlegt sich, wie er mit seinem Gnom, der mittelmäßig bis unterdurschnittliche Werte hat, einen Gegner austrickst. Diesen z. B. an einen Ort lockt, an dem der Gnom einen taktischen Vorteil hat. Spieler A überlegt sich, wie die begrenzten Ressourcen im Rollenspiel effizient einsetzt, um ans Ziel zu kommen. Spieler A würfelt... und patzt.

Spieler B:
Rennt mit seinem Menschenkrieger auf den Gegner zu und haut drauf, ohne drüber nachzudenken. Er würfelt... einen Crit. Der Gegner wäre auf der Stelle tot.

Wie bewertest du diese Situation? Sind es hier nicht die Würfel, die die Entscheidung des Spielers entwerten?

Und wie bewertest du es, wenn der SL in dieser Situation die Würfel dreht:
Bei Spieler A lässt er die Reaktionsprobe des Gegners absichtlich misslingen. Dies sorgt dafür, dass Spieler A nächste Runde wenigstens als erster angreifen kann.
Alternativ würfelt er bei Spieler B für den Gegner verdeckt und dieser schafft eine kritische Parade bzw. kann den Schaden perfekt soaken. Auch hier wird die Vorbereitung von Spieler A durch den Würfeldreh gewürdigt.

Meine Vermutung ist:
Wenn Vorbereitung und Würfelwurf übereinstimmen, wird eigentlich nie gedreht. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein SC einen fein ausgeheckten Plan hat, wird eigentlich nur zu Gunsten des SCs gedreht. Nie zu Ungunsten des SCs.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Just_Flo am 19.08.2016 | 20:27
Für mich geht es bei der Ablehnung von Würfeldrehen nicht darum, dass ich kein Vertrauen in den Willen des entsprechenden SLs damit etwas sinnvolles zu Erreichen habe sondern kein Vertrauen darin habe, dass er das auch auf die Reihe bekommt.

Das heißt jetzt nicht, dass Würfeldreh SLs alle *piep* sind, sondern das ich der Meinung bin, dass damit halt nur in sehr, sehr heterogenen Gruppen ein positives Ergebnis erzielt werden kann. In meiner Realität spiele ich nicht in so heterogenen Gruppen sondern in Gruppen mit durchaus verschiedenen Spielertypen und Vorlieben.

Meine Erfahrung ist, dass die Würfeldrehung, die den einen Spieler glücklich macht, den Spieler daneben unglücklich macht.

Natürlich kann man für Spieler A den Würfel Richtung X drehen und für Spieler B den Würfel Richtung Y. Andererseits ist es meiner Erfahrung nach sehr unglücklich und konfliktherstellend wenn für verschiedene Spieler in der selben Gruppe verschiedene Regeln/ Gepflogenheiten gelten.

==> Ich glaube nicht, dass der Würfeldreh-SL die Quadratur des Kreises schafft.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 19.08.2016 | 20:33
@ Eulenspiegel:
Signed!

@ Just_Flo
Du meinst "homogen" (gleich), nicht "heterogen" (unterscheidlich).

Dennoch. Ich denke das Problem taucht eher bei uns Elfenbeinturmbewohnern auf.
Meine DSA5-Runde habe ich spontan zusammengesucht. Die hatten vorher in dieser Zusammensetzung nie zusammen Rolle gespielt.
Dennoch klappt's, obgleich die Rollenspielerfahrungen extrem unterschiedlich waren. Und auch die Herangehensweise ans Charakterspiel etc.

Und ja: Ich drehe (gelegentlich)
Und ja: Keiner ist unglücklich

Und nein: Wie ich mehrmals betone, ist Würfeldrehen kein Allheilmittel sondern nur ein kleines simples Werkzeug, deshalb geht deine Behauptung mit der Quadratuir des Kreises ins Leere, denn exakt das habe ich auch schon gesagt...
(Immer diese Übertreibungen, tsts...)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Swafnir am 19.08.2016 | 20:38
Ich halte es als problematisch sowas als SL mit seinen Spielern zu besprechen. Ich hab als Spieler gar nichts dagegen, wenn der SL die Würfel dreht, wenn es zur Story passt und er darin einen Mehrwert sieht. Aber ich würde das nicht wissen wollen. Gerade bei einem Kampf geht total die Spannung verloren, wenn man merkt dass der SL seine Hand drauf hat und deinem SC eigentlich nichts passieren kann bzw. du keine Angst vor einem Freakroll haben musst.

Am Ende vom Tage will ich Spaß haben und eine schöne Geschichte erleben. Wenn der SL hinter seinem Schirm dabei dreht soll er das ruhig machen - aber ich wills nicht wissen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: pan narrans am 19.08.2016 | 21:04
Ich bin gegen Würfeldrehen, aber muß zugeben, daß ich es als Spielleiter schon mit Absicht getan habe, wenn ich den Eindruck habe, das Ergebnis stört das Spiel. Ich mache das sehr selten, nicht um einen "Plot zu retten", oder um SC überleben zu lassen. Aber wenn ich den Eindruck habe, daß das Spiel leidet, dann drehe ich die Würfel. Solche Fälle sind selten, ich würde behaupten, die kommen alle Jahre mal vor, aber dann setze ich Spielspaß vor Würfelergebnis.

Zwei Beispiele:
Traveller: New Era
Ein SC liefert sich mit einem NSC einen Faustkampft. Der SC trifft, ich würfle auf der Trefferzonentabelle das Ergebnis "Schulter" und der Spieler guckt mich ungläubig an. Ich kann ihm noch erklären, daß dies in einem Faustkampf gar keine so unübliche Trefferzone ist. Sein nächstes Ergebnis ergibt "Arm". Wieder erkläre ich das mit der guten Deckung seines Gegners, was aber eigentlich unplausibel ist, da der Schlag ein Treffer war. Damit handle ich mir schon scheele Blicke ein. Als ich beim dritten Schlag "Fuß" erwürfle, klappe ich das Buch zu und sage: "Mitten in die Fresse". Alle Spieler haben mitbekommen, daß ich hier geschummelt habe.
Fazit: "Traveller" war danach in der Runde das Schlagwort für sinnlose sklavische Regelanwendung. Als SL hatte ich gelernt, daß bei simulatorischen Regelwerken Ergebnisse auch mal gedreht werden müssen.

Shadowrun 2.0
Es kam ein neuer Spieler in die Runde, absoluter Hobbyneuling. Er hat zwei oder drei Sessions mitgespielt, ohne sich viel ins Spiel einzubringen, dabei wußte ich, daß er alles andere als auf den Mund gefallen war (ganz im Gegenteil). Also wollte ich ihn ein wenig kitzeln und schrieb in die nächste Sitzung drei Spotlights explizit für seinen Charakter rein. Bei einem eher unwichtigen Scharmützel in einem Spotlight bekam er von einem feindlichen Magier eine ab. Nicht tödlich, aber sein Charakter wäre außer Gefecht gewesen. Ich habe mir überlegt, welche Schlüsse der Spieler aus dieser Erfahrung zieht, den Wurf abgeschwächt und ihm so auch noch die beiden anderen Spotlights gegeben, damit er ans Spielen kommt.
Fazit: Als SL kann man sowas bestimmt souveränder meistern, aber auch ein SL macht mal Fehler.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rhylthar am 20.08.2016 | 08:01
Später Einstieg, trotzdem 6 Cents:

Als Spieler:
Ja, habe ich gemacht. Warum?
Wahrscheinlich, weil ich nicht "schlechter" darstehen wollte als andere Spieler. Konkurrenzgedanke innerhalb der Gruppe.

Würde ich heute nicht mehr machen, da
a) mir der Konkurrenzgedanke mittlerweile fremd ist
b) viele RPG auf "Würfeln" zur Charaktererschaffung verzichten, was ich bevorzuge
c) ich die Regeln eines RPG so gut kenne, dass ich auch mit schlechteren Werten was Sinnvolles bauen kann oder mit mit dem SC "Spotlights" bekomme, ohne dass Würfel relevant wären.

Als SL:
Puuuh, da muss ich ein wenig ausholen:

I----------------------------------I------------------------------------I

Wenn das eine Skala ist, mit den Polen "Sehr (zu) leicht" links, "Mittelschwer" mittig und "Sehr (zu) schwer rechts", dann wollten sich meine Gruppen die meiste Zeit bei "Mittelschwer" bewegen, natürlich mit Ausschlägen nach links und rechts, ohne in die Extreme zu fallen.

Wann würde ich jetzt "Würfel drehen" (wobei dies im übertragenen Sinne zu sehen ist; damit sind auch spontane Veränderungen durch mich gemeint)?

"Sehr (zu) leicht":
Veränderte eine Gruppe durch geschicktes Planen eine Herausforderung so, dass sie dadurch sehr leicht wird, drehe ich nicht. Warum auch, der Spielspaß der Gruppe kam durch das Planen und die Bestätigung durch die reibungslose Durchführung. Häufiger bei Shadowrun so erlebt...und da ich nicht mit "Plot Armor" arbeite, ist das vollkommen okay.

Ich drehe die Würfel aber schon, wenn ich merke, ich habe einen "Fehler" gemacht. Der BBEG ist zu leicht (und dies nicht durch Planung der Spieler/SC) und wäre in 2 Runden tot--> hier "drehe" ich, weil ich genau weiss, dass es sonst ein sehr unbefriedigendes Spielerlebnis für die Gruppe wäre. Drei Monate an einer Kampagne...und dann ist es in 2 min vorbei. Wobei ich hier natürlich nicht "überdrehe", sondern den Regler nur ein wenig Richtung "Mitte" justiere.

"Sehr (zu) schwer":
Geht eine Gruppe, nennen wir es mal "unclever", vor und schraubt die Skala damit auf "Sehr (zu) schwer", drehe ich nicht, es sei denn, es handelt sich um blutige Anfänger im RPG, die manche Dinge noch nicht wirklich abschätzen können.

Habe ich aber wieder einen Fehler gemacht und einen Gegner/eine Situation falsch eingeschätzt, dann drehe ich schon. Eine Fähigkeit eines Monsters übersehen, Gruppenstärke falsch eingeschätzt, etc...gerade bei D&D kann das durchaus mal passieren.

Wenn ich drehe, merke ich ziemlich früh, dass ich es "muss". Deswegen würde ich auch nicht in die Situation kommen, die vor einigen Seiten beschrieben wurde, nämlich dass nur noch ein SC gegen den BBEG kämpft. Dann bin ich später wirklich in Erklärungsnot. Ich merke es zu Beginn eines Kampfes und drehe oder eben nicht. Danach wird "durchgespielt", komme, was da wolle.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 20.08.2016 | 10:09
Generell würde ich für mich als SL wohl sagen: wenn ich tatsächlich mal an den Würfeln drehen "muß", dann ist das ein Zeichen für einen Fehler im System -- ob sich "das System" dabei auf die offiziellen Regeln, eventuelle Hausregeln, oder die organische Komponente in Form meiner Wenigkeit bezieht, ist erst mal zweitrangig, der Punkt ist einfach, daß da offensichtlich Nachbesserungsbedarf besteht, sonst wäre mir das ja gar nicht erst passiert. Mit anderen Worten, in so einem Fall würde ich erst mal die Drehung abnicken, damit das Spiel weitergehen kann, sollte mir aber dann zumindest meinem eigenen Anspruch nach nach der Sitzung anfangen, Gedanken zu machen, wie sich dasselbe Problem in der Zukunft besser vermeiden läßt; erst zu würfeln und mir dann das Ergebnis doch nur schönzubiegen kann immer nur eine Notlösung für den Moment sein.

Was speziell das heimliche Würfeldrehen angeht...da muß ich sagen, daß ich mich beim Spiel mit offenen Karten schlicht wohler fühlen würde. Ich bin mir tatsächlich gar nicht mal so sicher, wie lange ich als SL mit einer Gruppe klarkäme, die das ums Verrecken nur ja niemals nie nicht wissen will.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 20.08.2016 | 10:34
Ich denke, in diesem Fall würde niemand die Würfel drehen.
Ich wandle dein Beispiel mal ein wenig um:
Spieler A:
Überlegt sich, wie er mit seinem Gnom, der mittelmäßig bis unterdurschnittliche Werte hat, einen Gegner austrickst. Diesen z. B. an einen Ort lockt, an dem der Gnom einen taktischen Vorteil hat. Spieler A überlegt sich, wie die begrenzten Ressourcen im Rollenspiel effizient einsetzt, um ans Ziel zu kommen. Spieler A würfelt... und patzt.

Spieler B:
Rennt mit seinem Menschenkrieger auf den Gegner zu und haut drauf, ohne drüber nachzudenken. Er würfelt... einen Crit. Der Gegner wäre auf der Stelle tot.

Wie bewertest du diese Situation? Sind es hier nicht die Würfel, die die Entscheidung des Spielers entwerten?

Und wie bewertest du es, wenn der SL in dieser Situation die Würfel dreht:
Bei Spieler A lässt er die Reaktionsprobe des Gegners absichtlich misslingen. Dies sorgt dafür, dass Spieler A nächste Runde wenigstens als erster angreifen kann.
Alternativ würfelt er bei Spieler B für den Gegner verdeckt und dieser schafft eine kritische Parade bzw. kann den Schaden perfekt soaken. Auch hier wird die Vorbereitung von Spieler A durch den Würfeldreh gewürdigt.

Meine Vermutung ist:
Wenn Vorbereitung und Würfelwurf übereinstimmen, wird eigentlich nie gedreht. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein SC einen fein ausgeheckten Plan hat, wird eigentlich nur zu Gunsten des SCs gedreht. Nie zu Ungunsten des SCs.
Warum? Wenn alle guten Pläne immer funktionieren und glückliche Würfe trotz dummer Aktionen entwertet werden, wozu würfelt man dann? Dann sollte man so konsequent sein und ein System benutzen, das auf Würfel verzichtet, denke ich. Für mich sind es gerade die Momente, wo man als Spieler und Spielleiter überrascht wird, die den Sinn des Würfelns ausmachen.  ;)
Außerdem: Was ist beim zweiten mal: Passieren wieder die gleichen Unwahrscheinlichkeiten? Wer, denkst du, wird auf lange Sicht mit seiner Herangehensweise erfolgreicher sein?  :D
Und dann noch: Der Spieler erfährt, das er seinen Charakter so zu spielen hat, wie du es für richtig hältst (Hört ja nicht bei dieser einen Situation auf). Wenn er etwas versucht, von dem du denkst, das es Blödsinn ist, wird er bestraft trotz eigentlich guten Ergebnisses (u.U. auch gegen die Wahrscheinlichkeiten), oder vielleicht hast du auch nur gedacht, es wäre eine blöde Aktion, der Spieler wollte aber die Aufmerksamkeit auf sich lenken um seine MitScs zu beschützen? Oder, oder, oder. Du wertest die Aktionen deiner Spieler. Das entwertet ihre Entscheidungen im guten wie im schlechten. Und das setzt dich unter einen tierischen Druck immer die richtige Entscheidung zu treffen. Das ist nicht das, was ich unter Spielspaß verstehe.  ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 20.08.2016 | 10:40
evtl. ja auch interessant:
http://www.m4lik.de/kampagnen-mit-back-up-funktion/
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 10:56
Da auf den letzten Seiten wieder sehr oft das Argument "aus dramaturgischen Gründen" drehen gefallen ist, möcht ich den Beitrag nochmal zitieren, da wurde kaum drauf eingegangen und war so auch neu für mich.

kurz: Mir vertrauen meine Spieler auch.
Ich weiß nur, dass sie das nicht sollten...
Ich weiß, dass ich sehr oft besser keine Entscheidungen aus dramaturgischen Gründen fällen sollte.
Das geht wirklich sehr oft schief.
Und ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit in meinem Rollenspielleiterdasein der Auffassung war, dass ich sehr gute Entscheidungen fällen würde.
Wenn ich mich also jahrelang irrte, was soll mich dann dazu bringen, dass ich glaube, dass der Spielleiter, der mich leitet, sich in dieser Frage nicht irrt?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Rorschachhamster am 20.08.2016 | 11:16
Zwei Beispiele:
Traveller: New Era
Ein SC liefert sich mit einem NSC einen Faustkampft. Der SC trifft, ich würfle auf der Trefferzonentabelle das Ergebnis "Schulter" und der Spieler guckt mich ungläubig an. Ich kann ihm noch erklären, daß dies in einem Faustkampf gar keine so unübliche Trefferzone ist. Sein nächstes Ergebnis ergibt "Arm". Wieder erkläre ich das mit der guten Deckung seines Gegners, was aber eigentlich unplausibel ist, da der Schlag ein Treffer war. Damit handle ich mir schon scheele Blicke ein. Als ich beim dritten Schlag "Fuß" erwürfle, klappe ich das Buch zu und sage: "Mitten in die Fresse". Alle Spieler haben mitbekommen, daß ich hier geschummelt habe.
Fazit: "Traveller" war danach in der Runde das Schlagwort für sinnlose sklavische Regelanwendung. Als SL hatte ich gelernt, daß bei simulatorischen Regelwerken Ergebnisse auch mal gedreht werden müssen.

Shadowrun 2.0
Es kam ein neuer Spieler in die Runde, absoluter Hobbyneuling. Er hat zwei oder drei Sessions mitgespielt, ohne sich viel ins Spiel einzubringen, dabei wußte ich, daß er alles andere als auf den Mund gefallen war (ganz im Gegenteil). Also wollte ich ihn ein wenig kitzeln und schrieb in die nächste Sitzung drei Spotlights explizit für seinen Charakter rein. Bei einem eher unwichtigen Scharmützel in einem Spotlight bekam er von einem feindlichen Magier eine ab. Nicht tödlich, aber sein Charakter wäre außer Gefecht gewesen. Ich habe mir überlegt, welche Schlüsse der Spieler aus dieser Erfahrung zieht, den Wurf abgeschwächt und ihm so auch noch die beiden anderen Spotlights gegeben, damit er ans Spielen kommt.
Fazit: Als SL kann man sowas bestimmt souveränder meistern, aber auch ein SL macht mal Fehler.
Zum Faustkampf:
War es ein Faustkampf im Boxring? Ansonsten kann ich dir gerne mal auf Schulter oder Arm hauen oder auf den Fuß treten(!) und du sagst mir dann, das war kein Wirktreffer... Höhöhö *Machogehabe*  ;) ~;D
Wenn die Regeln für einen Boxkampf im Ring Fußtreffer vorsehen ist das schon komisch, aber vielleicht tritt der SC auch zu und der Ringrichter greift ein (oder auch nicht weil die blinde Nuß es gar nicht mitkriegt, das Publikum aber schon... Rollenspielgold, man muß es nur reinwaschen  ;D ).
Zu Shadowrun:
Das ist halt die Gefahr vom Spotlight: Wenn man versucht zu scheinen, kann man auch scheitern. Natürlich ärgerlich, aber ich wage mal zu behaupten, das der Spieler auch in der Niederlage seinen Spaß gehabt hätte - wenn man es denn zuläßt. Außerdem wäre er dann einer von den Spielern gewesen, die bestimmt ihre eigenen Scheiterngeschichten haben...  ;)
aber ehrlich gesagt, das hängt mehr von Gruppendynamik oder Spielertypen und dem ganzen theoretischen Mist ab, als vom Würfeldrehen, und das ist vielleicht eine ganz andere Duskussion.  :)
kurz: Mir vertrauen meine Spieler auch.
Ich weiß nur, dass sie das nicht sollten...
Ich weiß, dass ich sehr oft besser keine Entscheidungen aus dramaturgischen Gründen fällen sollte.
Das geht wirklich sehr oft schief.
Und ich weiß auch, dass ich sehr lange Zeit in meinem Rollenspielleiterdasein der Auffassung war, dass ich sehr gute Entscheidungen fällen würde.
Wenn ich mich also jahrelang irrte, was soll mich dann dazu bringen, dass ich glaube, dass der Spielleiter, der mich leitet, sich in dieser Frage nicht irrt?
Das ist das was ich mit dem Druck auf den Spielleiter meinte und den zu treffenden Entscheidungen...  :P

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 20.08.2016 | 11:57
Generell würde ich für mich als SL wohl sagen: wenn ich tatsächlich mal an den Würfeln drehen "muß", dann ist das ein Zeichen für einen Fehler im System -- ob sich "das System" dabei auf die offiziellen Regeln, eventuelle Hausregeln, oder die organische Komponente in Form meiner Wenigkeit bezieht, ist erst mal zweitrangig, der Punkt ist einfach, daß da offensichtlich Nachbesserungsbedarf besteht, sonst wäre mir das ja gar nicht erst passiert. Mit anderen Worten, in so einem Fall würde ich erst mal die Drehung abnicken, damit das Spiel weitergehen kann, sollte mir aber dann zumindest meinem eigenen Anspruch nach nach der Sitzung anfangen, Gedanken zu machen, wie sich dasselbe Problem in der Zukunft besser vermeiden läßt; erst zu würfeln und mir dann das Ergebnis doch nur schönzubiegen kann immer nur eine Notlösung für den Moment sein.

Was speziell das heimliche Würfeldrehen angeht...da muß ich sagen, daß ich mich beim Spiel mit offenen Karten schlicht wohler fühlen würde. Ich bin mir tatsächlich gar nicht mal so sicher, wie lange ich als SL mit einer Gruppe klarkäme, die das ums Verrecken nur ja niemals nie nicht wissen will.

Stimme ich ja zu.
Nur manchmal ist die regelmäßige Notlösung besser als gleich das ganze System zu wechseln.
Vielleicht hat die Gruppe ja auch kein Bock, auf ein besseres System zu wechseln aus unterschiedlichsten Gründen.

Und wenn das Problem nicht beim System sondern beim SL liegt:
Warum soll ich ein Konzept ändern, das "unterm Strich" super funktioniert?
Selbst wenn Würfeldrehen tatsächlich eine Schwäche sein sollte.

Es kommt NUR auf das Gesamtkonzept, bzw das Ergebnis an.
Oder kurz: Sind die Spieler zufrieden bin ich es.
Sind sie es nicht- und ja, da kann ein Spieler reichen, der Würfel drehen von Grundauf ablehnt -, dann  bin .... nein wäre ich es auch nicht.

@ Banana Claw & Boba Fett
Das ist nicht mehr als eine Hypothese.
Bei jedem SL hast du mindestens zwei Herangehensweisen:
A) Ignoriere die Details und stell dir die Frage, ob dir das Abenteuer bei jenem SL Spaß gemacht hat/hätte.
B) Anschließend nimm die Details hinzu und stell dir die Frage, ob ein gewisses Detail dir trotz einem Superabenteuer den Spaß versaut hätte.
C) Falls B gegeben, stelle dir die Frage, warum überhaupt? Ist dir dieses Detail nur aus Prinzip/Gewohnheit wichtig oder tatsächlich, weil es für dich integraler Bestandteil ist?
D) Umgekehrt: Alle wesentlichen Details erfolgen genau so wie du es liebst, zB "Es werden keine Würfel gedreht". Im ersten Schritt ignorierst du deine Lieblings-Details. Annahme: Das Abenteuer sei grau und fad.
Wird daran irgendwas besser, nur weil deine Lieblingsdetails beachtet wurden?
Ich möchte das bezweifeln.

Wenn das Abenteuer allen Spaß gemacht hat, ist es egal welche Regeln der SL ignoriert hat.
Macht das Abenteuer keinen Spaß, ist auch ein "ich habe mich an alle Regeln gehalten", keine Entschuldigung.
Ich für mich als Spieler habe gelernt, mich nicht an Kleinigkeiten aufzuhalten und "lasse den SL halt machen".

Was Kleinigkeiten sind und was nicht, ist durchaus Geschmacksache.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 12:01
Warum? Wenn alle guten Pläne immer funktionieren und glückliche Würfe trotz dummer Aktionen entwertet werden, wozu würfelt man dann?
1) Die Frage war nicht, warum man würfelt. Die Frage war, ob das Würfeldrehen die Planung des SCs entwertet. - Oder ob nicht eher der Würfelwurf die Planung des SCs entwertet.
2) Wie kommst du darauf, dass alle guten Pläne immer funktionieren? Ich habe ja nicht behauptet, dass man immer die Würfel dreht.

3) Warum man selbst dann würfeln sollte, FALLS die Pläne immer funktionieren: Wegen einer Mischung aus Illusionismus und Suspension of Disbelief.

Zitat
Dann sollte man so konsequent sein und ein System benutzen, das auf Würfel verzichtet, denke ich. Für mich sind es gerade die Momente, wo man als Spieler und Spielleiter überrascht wird, die den Sinn des Würfelns ausmachen.  ;)
Kann man machen. Das war aber nicht die Frage. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 12:16
@ Banana Claw & Boba Fett
Das ist nicht mehr als eine Hypothese.
Bei jedem SL hast du mindestens zwei Herangehensweisen:
A) Ignoriere die Details und stell dir die Frage, ob dir das Abenteuer bei jenem SL Spaß gemacht hat/hätte.
B) Anschließend nimm die Details hinzu und stell dir die Frage, ob ein gewisses Detail dir trotz einem Superabenteuer den Spaß versaut hätte.
C) Falls B gegeben, stelle dir die Frage, warum überhaupt? Ist dir dieses Detail nur aus Prinzip/Gewohnheit wichtig oder tatsächlich, weil es für dich integraler Bestandteil ist?
D) Umgekehrt: Alle wesentlichen Details erfolgen genau so wie du es liebst, zB "Es werden keine Würfel gedreht". Im ersten Schritt ignorierst du deine Lieblings-Details. Annahme: Das Abenteuer sei grau und fad.
Wird daran irgendwas besser, nur weil deine Lieblingsdetails beachtet wurden?
Ich möchte das bezweifeln.

Tut mir leid, da hast Du mich abgehängt ... Was wolltest Du mir sagen?

Zitat
Wenn das Abenteuer allen Spaß gemacht hat, ist es egal welche Regeln der SL ignoriert hat.
Macht das Abenteuer keinen Spaß, ist auch ein "ich habe mich an alle Regeln gehalten", keine Entschuldigung.
Ich für mich als Spieler habe gelernt, mich nicht an Kleinigkeiten aufzuhalten und "lasse den SL halt machen".

Was Kleinigkeiten sind und was nicht, ist durchaus Geschmacksache.
Da mir Würfel drehen keinen Spaß macht, egal wer wann wo - ist es bei mir ganz einfach, sich zu entscheiden ... Den SL "mal machen lassen" mag ich gar nicht, ich liebe es, Einfluss zu nehmen und zu spüren. Das kann eben auch sein auf die Nase zu fallen ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 20.08.2016 | 13:45
1) Die Frage war nicht, warum man würfelt. Die Frage war, ob das Würfeldrehen die Planung des SCs entwertet. - Oder ob nicht eher der Würfelwurf die Planung des SCs entwertet.
2) Wie kommst du darauf, dass alle guten Pläne immer funktionieren? Ich habe ja nicht behauptet, dass man immer die Würfel dreht.

3) Warum man selbst dann würfeln sollte, FALLS die Pläne immer funktionieren: Wegen einer Mischung aus Illusionismus und Suspension of Disbelief.
Kann man machen. Das war aber nicht die Frage. ;)
Ich glaube ich vertstehe was Du meinst.
Wenn der Spieler dem SL das Vorgehen des Charakters erläutert gibt es im Prinzip ja drei Möglichkeiten:
A) Das Vorgehen ist plausibel und sollte auch so klappen
B) Das Vorgehen ist total unplausibel und ein Scheitern ist vorhersehbar
C) Das Vorgehen ist teilweise plausibel, es gibt aber viele Haken und Ösen (in dem was schief gehen könnte)
Wenn ich bei Situation C würfel oder würfeln lasse (als SL) ist das vollkommen korrekt, dafür gibt´s das Würfelsystem. Wenn ich bei A oder B würfel/ würfeln lasse entwerte ich die Entscheidung des Spielers (besonders bei A) , weil ich eine sichere Situation (unnötig) Unsicher mache.
Sollte ich dann den Würfel drehen entwerte ich nicht die Entscheidung des Spielers, sondern eigentlich entwerte ich nur meine eigene Entscheidung, nämlich die das ich würfel und nicht einfach entscheide.

Wäre halt einfacher wenn man im vornerein sagt, das der SL nur das würfelt was er nicht entscheiden kann oder will, bzw. das was der Gruppe als nicht  völlig plausibel oder völlig Unplausibel erscheint wird gewürfelt (für diejenigen die dem SL nicht soviel Entscheidungsmacht zutrauen).
Aber gerade im Konflikt will ja gewürfelt werden, meiner Meinung nach um das Gefdühl des aktiven Handelns zu bekommen (ich sag es nicht nur das mein Held mit dem Schwert zuschlägt ich verknüpfe das auch mit einer Handlung. Das Würfeln wird zum symbolischem Schwertschlag), obwohl ich sehr gerne frei erzählte Kämpfe leite/spiele kenne ich wenig Spieler die das mögen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 20.08.2016 | 14:10
Ich begreife das Würfeln eher als Faktor für 1000 Zufälle. Ich sage, ich schlage den wehrlosen Ork mit dem Schwert und würfle. Endgegen aller Wahrscheinlichkeit zeigt der Würfel einen Fehlschlag an. Für mich ist es jetzt toll diese Unwahrscheinlichkeit zu erzählen. Z.B. das mein Zwerg Torg Orkschlächter auf einmal Mitleid mit Orks bekommen hat. Oder dass er einfach ausgerutscht ist. Würde immer das Plausible und Wahrscheinliche passieren wäre Rollenspiel langweilig(er).
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 20.08.2016 | 14:49
Z.B. das mein Zwerg Torg Orkschlächter auf einmal Mitleid mit Orks bekommen hat. Oder dass er einfach ausgerutscht ist.

Es ist aber auch ein Erkenntnisprozess dahinter, dass ein misslungener Angriff auch was anderes sein kann als: "Du verfehlst dein Ziel." Und nicht wenige Regelwerke sagen auch einfach direkt aus, dass ein misslungener Wurf ein verfehlter Hieb oder Schuss bzw. allgemein einfach ein misslungener Versuch ist.

Wenn ich so an alle Ergebnisse dran gehe, dass nämlich ein Misserfolg anzeigt, dass es mein SC einfach nur nicht geschafft hat, obwohl er es probierte, dann generiere ich eine Menge WTF-Momente. Das kann sehr am Bild des eigenen Helden kratzen. Und vor allem belastet es gerne die Glaubwürdigkeit. Gerade Wahrnehmungswürfe habe ich früher ganz oft gedreht, weil es für mich ein teils ganz unlogisches Gesehen oder Nichtgesehen war. Die offenere Interpretation Misslingen durch äußere Umstände zu erklären, oder die Kreise dessen was geschieht einfach weiter zu ziehen, ist nicht unbedingt die Norm in Rollenspielpublikationen.

Beispiele:
"Klar, würdest du das Schloss aufbekommen, wenn du noch ein bisschen Zeit hättest, aber du bist so laut, dass vorher ein Wachmann auftaucht."
- "Sicher findest du das Geheimfach in der Schublade, aber du hast den Verschlussmechanismus nicht verstanden. Schade um die gesuchte Phiole, deren Inhalt auf dem Boden der Schublade gerade stinkend versiedet."
- "Natürlich zertrümmerst du erfolgreich mit dem Hammer das Geschütz. Du hast dich dabei aber so heftig verrengt, dass deine Geschicklichkeit ein bisschen leidet."
- "Tolle Rede! Du hast die Menge aufgebracht. Jetzt greifen sie zu den Mistgabeln und ziehen gen Schloss. Wie? Dir wäre ein vorsichtiges Vorgehen lieber? Mit dem Würfelwurf?")

Gehe ich so offen dran - ja, das geht auch außerhalb von Fate, bevor jetzt wieder einer meckert - kann ich eine Menge Situationen schon mit dem tatsächlichen Wurf weiterspielen, die unter anderen Umständen schwer den geplanten Verlauf (so ich den denn habe) oder die Glaubwürdigkeit angekratzt hätten. Hätte ich so etwas früher im Werkzeugkasten gehabt, hätte ich in den 90ern teils sicher einige Sachen anders gemacht und einige Würfe weniger gedreht. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 15:41
@ Seth
Genau. Ich denke, für viele Leute hat der Vorgang des Würfelns nicht unbedingt den Zweck, Zufall zu generieren. Es ist eher, dass es die haptische Komponente ist: Mein SC tut etwas (mit dem Schwert zuschlagen) und ich selber tue auch etwas (die Würfel werfen). Dadurch, dass ich nicht nur etwas sage, sondern auch etwas tue, wenn mein SC etwas tut, kann ich mich besser mit meinem SC identifizieren.

Die Spieler können vorher stundenlang diskutieren, ob sie angreifen oder nicht. In dem Augenblick, wo der Spieler die Würfel in die Hand nimmt und würfelt, ist klar: Sein SC greift an. Die Diskussion ist beendet, die Taten folgen. Und das wird durch das Werfen der Würfel symbolisiert. Dass sie dabei auch einen Zufallseffekt erzeugen, ist eher ein Nebeneffekt.

Ich begreife das Würfeln eher als Faktor für 1000 Zufälle. Ich sage, ich schlage den wehrlosen Ork mit dem Schwert und würfle. Endgegen aller Wahrscheinlichkeit zeigt der Würfel einen Fehlschlag an. Für mich ist es jetzt toll diese Unwahrscheinlichkeit zu erzählen. Z.B. das mein Zwerg Torg Orkschlächter auf einmal Mitleid mit Orks bekommen hat. Oder dass er einfach ausgerutscht ist. Würde immer das Plausible und Wahrscheinliche passieren wäre Rollenspiel langweilig(er).
Man hat halt zwei Faktoren:
(Ent-)Wertung der Spielerhandlung <--> Überraschung/Langeweile

Man muss sich halt entscheiden, was einem selber wichtiger ist. Aber ich denke, in beiden Fällen kann Würfeldrehen nützlich sein.
Wieso Würfeldrehen für die Fraktion "Spielerhandlung soll nicht entwertet werden" nützlich ist, habe ich ja weiter oben erläutert.

Kommen wir nun zur Fraktion "Ich möchte überrascht werden." Wieso ist hier Würfeldrehen sinnvoll:
Ein Würfel würfelt in den meisten Fällen ja das wahrscheinlichste Ergebnis. Gleichzeitig ist das wahrscheinlichste Ergebnis auch das Ergebnis, was man als Spieler erwartet. In den meisten Fällen wird man vom Würfelwurf also nicht überrascht, sondern der Würfelwurf liefert das Ergebnis, was ich erwarte.
Jetzt passiert es an einem durchschnittlichen Spielabend mit sagen wir 10 wichtigen Würfeln im Durchschnitt, dass 8 Ergebnisse so sind, wie ich sie erwartet habe, und 2 Ergebnisse kommen für mich überraschend.

Neben den durchschnittlichen Spielabenden gibt es aber auch Spielabende, wo alle 10 wichtigen Würfe genau so ausfallen, wie ich sie erwartet habe. Für die Fraktion "Spielerentscheidungen sollen zählen" ist das ein Segen. Für die Fraktion "Ich will überrascht werden." ist dies Langeweile pur. - Hier kann der SL dann die Würfel in Richtung eines überraschenden Ergebnisses drehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 16:00
Also, wenn Du den Würfel immer auf das "überraschenste" Ereignis drehst, ist das letztlich wenig überraschend ...

Das ist wie mit deinem Lieblingsgericht. Wenn Du das jeden Tag ist, ist es Dir irgendwann über ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 20.08.2016 | 16:00
Jepp. Die Argumentation klingt arg konstruiert.  :-\
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 16:38
@ Banana Claw
Ja, wenn ich mein Ergebnis immer auf das Unwahrscheinliche drehe, dann ist es tatsächlich nicht sehr überraschend.
Niemand hier verlangt, immer die Würfel zu drehen. Könnten wir diesen Strohmann also endlich begraben? Danke!

Es geht darum, manchmal den Würfel zu drehen. Und dann ist das Ergebnis überraschend.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 16:50
Es geht darum, manchmal den Würfel zu drehen. Und dann ist das Ergebnis überraschend.
Ist es aber auch, wenn man es nicht tut ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 16:51
Nein, ist es eben häufig nicht.

Lese dir nochmal meinen vorletzten Post durch! Es gibt genügend Spielabende, wo der Würfel immer vorhersehbar fällt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 20.08.2016 | 17:48
Das grundsätzliche Problem an Diskussionen über Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel oder andere umstrittene SL-Techniken im Rollenspiel ist für mein Empfinden das einseitige Unverständnis. Es scheint vielen Menschen nicht möglich zu sein, eine der genannten Techniken ohne Verbesserungsvorschläge stehen zu lassen. Eigentlich kommen irgendwann in Diskussionen immer Tips für die armen, schlechten SL und deren bemitleidenswerte Runden auf, damit das Spiel ein besseres wird.

Das liegt vermutlich daran, dass es tatsächlich nicht wenige SL gibt, die viel Nachholbedarf haben in Bezug auf die Auseinandersetzung mit SL-Theorien oder Konzepten der Spielleitung. Bass Playing, Scene Framing etc. sind nicht jedem geläufig und ebenso erschließt sich der Sinn automatisch intuitiv. Außerdem gibt es in der Tat viele Railroader, die ihr eigenes Handeln noch nie so richtig reflektiert haben. Aber hier im Thread ist das doch anders.

Vielen der Menschen hier im Thread kommt in meiner Wahrnehmung die Möglichkeit erst gar nicht in den Sinn, dass die Leute mit Würfeldrehen, Railroading oder Goldener Regel womöglich viel, viel, VIEL geilere Runden erleben als sie selbst. Stattdessen wird versucht, durch ein buntes Potpurri an gut gemeinten Ratschlägen den offensichtlich defizitären Verhältnissen in den anderen Runden auf die Sprünge zu helfen. Es wird zwar nicht explizit gesagt, dass man selbst NATÜRLICH die überlegene Spielform betreibt, aber zumindest für mich scheint das zwischen wahnsinnig vielen Zeilen durch.

Bevor jemand also einen Tip gibt, wie man Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel und so weiter am Spieltisch umgehen sollte, würde ich mir in Zukunft die folgende Frage stellen. Könnte es vielleicht sein, dass Du unzureichend über den Tellerrand Deiner eigenen Präferenzen hinauszublicken imstande bist und deshalb die anderen Diskussionsteilnehmer schlicht unterschätzt? Meine Vermutung ist, dass viele Leute diese Frage fälschlicher Weise klar verneinen würden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 20.08.2016 | 17:51
Das grundsätzliche Problem an Diskussionen über Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel oder andere umstrittene SL-Techniken im Rollenspiel ist für mein Empfinden das einseitige Unverständnis. Es scheint vielen Menschen nicht möglich zu sein, eine der genannten Techniken ohne Verbesserungsvorschläge stehen zu lassen. Eigentlich kommen irgendwann in Diskussionen immer Tips für die armen, schlechten SL und deren bemitleidenswerte Runden auf, damit das Spiel ein besseres wird.

Vielen der Menschen hier im Thread kommt in meiner Wahrnehmung die Möglichkeit erst gar nicht in den Sinn, dass die Leute mit Würfeldrehen, Railroading oder Goldener Regel womöglich viel, viel, VIEL geilere Runden erleben als sie selbst. Stattdessen wird versucht, durch ein buntes Potpurri an gut gemeinten Ratschlägen den offensichtlich defizitären Verhältnissen in den anderen Runden auf die Sprünge zu helfen. Es wird zwar nicht explizit gesagt, dass man selbst NATÜRLICH die überlegene Spielform betreibt, aber zumindest für mich scheint das zwischen wahnsinnig vielen Zeilen durch.

Bevor jemand also einen Tip gibt, wie man Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel und so weiter am Spieltisch umgehen sollte, würde ich mir in Zukunft die folgende Frage stellen. Könnte es vielleicht sein, dass Du unzureichend über den Tellerrand Deiner eigenen Präferenzen hinauszublicken imstande bist und deshalb die anderen Diskussionsteilnehmer schlicht unterschätzt? Meine Vermutung ist, dass viele Leute diese Frage fälschlicher Weise klar verneinen würden.

Guter Post, danke  :d
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 18:08
Nein, ist es eben häufig nicht.

Lese dir nochmal meinen vorletzten Post durch! Es gibt genügend Spielabende, wo der Würfel immer vorhersehbar fällt.

Nur wenn es eine Tabelle mit A erwartbares und B unwahrscheinliches Ergebnis wäre - und das gibt es glücklicherweise sehr selten - siehe Lesetipp mit Rorschachhamsters Tabellen ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 18:26
Also wenn man eine Falle vorbereitet und sich Boni für seine Aktion sammelt, dann erwartet man ja wohl, dass diese Aktion klappt.
Und wenn man im tosenden Sturm versucht trocken vom Unterdeck übers Oberdeck zur Kapitänskajüte zu gelangen, dann erwartet man eher, dass diese Aktion nicht klappt.

Ansonsten:
Wenn man keine Erwartungshaltung hat, dann kann das Würfeldrehen des SLs auch keine Erwartungshaltung kaputt machen. Insofern hat das Würfeldrehen in diesem speziellen Fall zwar keinen Nutzen, aber auch keinen Schaden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 18:33
Also wenn man eine Falle vorbereitet und sich Boni für seine Aktion sammelt, dann erwartet man ja wohl, dass diese Aktion klappt.

Und dann ist Dein Vorschlag für Leute, dire sich gern überraschen lassen, dass der SL den Wurf per drehen scheitern lassen sollte. Wen das begeistert, kann sich gerne melden ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Viral am 20.08.2016 | 18:37
ohje jetzt wird hier immnoch diskutiert und ich habe das Gefühl alles Relevante wurde bereits mindestens zwei mal gesagt ;) *wegduck*
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 18:40
ohje jetzt wird hier immnoch diskutiert und ich habe das Gefühl alles Relevante wurde bereits mindestens zwei mal gesagt ;) *wegduck*

Ja, hast ja im Prinzip auch recht.  ;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 18:51
Und dann ist Dein Vorschlag für Leute, dire sich gern überraschen lassen, dass der SL den Wurf per drehen scheitern lassen sollte. Wen das begeistert, kann sich gerne melden ...
Ja, mich würde auch interessieren, wer sich durch solche Überraschungen begeistern lassen würde.

Meine These ist ja, dass es solche Leute nicht gibt. Aber andere Leute hatten behauptet, es gäbe solche Leute. Und falls es solche Leute gibt, dann lassen sie sich dadurch begeistern.

Meine These ist ja:
99% aller Spieler freuen sich, wenn die Falle wie erwartet klappt.
1% aller Spieler ist es egal, ob die Falle klappt oder nicht.
0% aller Spieler freuen sich, wenn die Falle überraschenderweise nicht klappt.

Und mein Vorschlag von der letzten Seite bezieht sich ja auf die 99%, die sich darüber freuen, dass die Falle klappt.
Aber falls es Spieler gibt, die sich darüber freuen würden, dass die Falle nicht klappt (was ich bezweifle), dann könnte man durch Würfeldrehen auch dieser Gruppe den Spaß erhöhen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 18:58
Nun, ich mag überraschungen. aber die funktionieren nach deiner Methode für mich nicht ...

Meine These ist ja:
99% aller Spieler freuen sich, wenn die Falle wie erwartet klappt.
1% aller Spieler ist es egal, ob die Falle klappt oder nicht.
0% aller Spieler freuen sich, wenn die Falle überraschenderweise nicht klappt.

Ich freue mich, wenn es mal so und mal so ist ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 19:02
Ich freue mich, wenn es mal so und mal so ist ...
Dann stelle dir mal vor, du hast Würfelpech und die Würfel zeigen den ganzen Abend immer wieder das gleiche Ergebnis.

Da ist es doch positiv, wenn der SL ab und zu den Würfel dreht, damit das Ergebnis mal so und mal so ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 20.08.2016 | 19:36
Wie gesagt, der Fall ist reichlich konstruiert. Unter anderem weil viele dieser Würfe traditionell vom Spieler ausgeführt werden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 19:52
Auch das kann cool sein. dreimal nacheinander scheinbar gähnige Orks gewürfelt zu haben, denn das bedeutet offenbar erhöhte Orkaktivitäten und schon gibt es neue Möglichkeiten ...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 20.08.2016 | 20:38
Das grundsätzliche Problem an Diskussionen über Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel oder andere umstrittene SL-Techniken im Rollenspiel ist für mein Empfinden das einseitige Unverständnis. Es scheint vielen Menschen nicht möglich zu sein, eine der genannten Techniken ohne Verbesserungsvorschläge stehen zu lassen. Eigentlich kommen irgendwann in Diskussionen immer Tips für die armen, schlechten SL und deren bemitleidenswerte Runden auf, damit das Spiel ein besseres wird.

Das liegt vermutlich daran, dass es tatsächlich nicht wenige SL gibt, die viel Nachholbedarf haben in Bezug auf die Auseinandersetzung mit SL-Theorien oder Konzepten der Spielleitung. Bass Playing, Scene Framing etc. sind nicht jedem geläufig und ebenso erschließt sich der Sinn automatisch intuitiv. Außerdem gibt es in der Tat viele Railroader, die ihr eigenes Handeln noch nie so richtig reflektiert haben. Aber hier im Thread ist das doch anders.

Vielen der Menschen hier im Thread kommt in meiner Wahrnehmung die Möglichkeit erst gar nicht in den Sinn, dass die Leute mit Würfeldrehen, Railroading oder Goldener Regel womöglich viel, viel, VIEL geilere Runden erleben als sie selbst. Stattdessen wird versucht, durch ein buntes Potpurri an gut gemeinten Ratschlägen den offensichtlich defizitären Verhältnissen in den anderen Runden auf die Sprünge zu helfen. Es wird zwar nicht explizit gesagt, dass man selbst NATÜRLICH die überlegene Spielform betreibt, aber zumindest für mich scheint das zwischen wahnsinnig vielen Zeilen durch.

Bevor jemand also einen Tip gibt, wie man Würfeldrehen, Railroading, Goldene Regel und so weiter am Spieltisch umgehen sollte, würde ich mir in Zukunft die folgende Frage stellen. Könnte es vielleicht sein, dass Du unzureichend über den Tellerrand Deiner eigenen Präferenzen hinauszublicken imstande bist und deshalb die anderen Diskussionsteilnehmer schlicht unterschätzt? Meine Vermutung ist, dass viele Leute diese Frage fälschlicher Weise klar verneinen würden.
Vielen lieben Dank für diesen sehr schönen Post!

Keine Ahnung: Vielleicht wäre ich ein besserer SL, wenn ich das Würfeldrehen ganz aufgäbe.
Fakt ist: Für meine DSA5-Runde bin ich ein guter SL.
Anregungen nehme ich da gerne für Alternativen.
Ein "kann ich mir nicht vorstellen" oder ein "dann musst du zwangsläufig auch dies oder das tun" oder ähnliches ist da kontraproduktiv.
Oder kurz: Mein Konzept funktioniert. Punkt.
(Das heißt jetzt nicht, dass nicht auch andere Konzepte funktionieren.*)

----
EDIT:
Zu Fallen:
In meinen Abenteuern gibt es regelmäßig Fallen die nicht oder nicht mehr funktionieren.
Niemand ist perfekt.
Und ja, manchmal mache ich das von einem Würfelwurf abhängig.
Das ist ja der Witz.
Ob ich einen Würfelwurf ergänze, streiche oder nachträglich abändere ist vielleicht nicht das gleiche, aber zumindest ähnlich
----
EDIT2:
* Und das ist ja gerade der Witz: Nur weil "ihr" uU auch ein funktionierendes Konzept habt,
heißt das doch längst nicht, dass "unser" Konzept nicht ebfs funktionieren könnte.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Spieler und damit ihre Grundforderungen schon extrem verschieden sein können,
verbietet sich ein "Das ist besser" schon per se.
Allenfalls ein "In meiner Runde bringt das nichts" oder "bei meinen Spieleren brauche ich das nicht" kann passend sein.
----

PS: Gute Nacht, träumt was schönes!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 21:08
Wie gesagt, der Fall ist reichlich konstruiert. Unter anderem weil viele dieser Würfe traditionell vom Spieler ausgeführt werden.
Ja, viele Würfe werden von den Spielern ausgeführt. Aber viele Würfe auch vom SL.

@ Banana Claw
Du musst dich schon entscheiden: Erst sagst du, es ist langweilig, immer Erfolg zu haben. Jetzt sagst du plötzlich, das kann interessant sein. Was denn nun?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 21:17
_Mal_ kann es auc interessant sein, an einem Spielabend Erfolg zu haben ... Ich muss mich nämlich nicht entscheiden sondern kann an dem Spaß haben, wie die Würfel fallen. Wenn ein SL genau das gleiche festlegt, würde es mir keinen Spaß machen, da dieser das ja willkürlich festlegen muss. Kurzum, der Zufallsgenerator muss schon sein, können auch Karten etc. sein.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.08.2016 | 21:29
Wieso muss es der Zufallsgenerator "Würfel" oder der Zufallsgenerator "Karte" sein? Wieso kann es nicht der Zufallsgenerator "SL" sein? In beiden Fällen kannst du mal Erfolg und mal Misserfolg haben. In beiden Fällen weißt du nicht, was rauskommt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 20.08.2016 | 21:40
Vielen der Menschen hier im Thread kommt in meiner Wahrnehmung die Möglichkeit erst gar nicht in den Sinn, dass die Leute mit Würfeldrehen, Railroading oder Goldener Regel womöglich viel, viel, VIEL geilere Runden erleben als sie selbst. Stattdessen wird versucht, durch ein buntes Potpurri an gut gemeinten Ratschlägen den offensichtlich defizitären Verhältnissen in den anderen Runden auf die Sprünge zu helfen. Es wird zwar nicht explizit gesagt, dass man selbst NATÜRLICH die überlegene Spielform betreibt, aber zumindest für mich scheint das zwischen wahnsinnig vielen Zeilen durch.

Ohne zumindest eine Erklärung des eigenen Standpunkts gibt es keine Diskussion. Das Begreifen, was an der anderen Position eventuell ebenso tragfähig ist, kommt dann (manchmal) im Rahmen der Debatte. Wenn alle von vorneherein sagen: "Ach wie interessant! Das ist sicher mindestens genauso gut wie das, was ich mache!", dann kommt man wahrscheinlich gar nicht dazu, die andere Position zu begreifen, weil die ernsthafte Auseinandersetzung mit ihr fehlt. Es ist natürlich schön, die eigene Position zu hinterfragen, noch ergiebiger ist es aber meistens für alle Beteiligten, die eigene Position von anderen hinterfragen zu lassen und dabei deren Positionen zu hinterfragen. Sonst bleibt man immer nur an der Oberfläche.

So, Ende der Predigt zu Diskussionsweisen ...

Abgesehen davon würde ich nicht entwerten, dass viele hier (mich eingeschlossen) ihre Kritik aus der Position konkreter schlechter Erfahrungen mit Würfeldrehen formulieren und auch kaum jemand sagt: "Das ist prinzipiell schlecht!", sondern die meisten: "Wenn ihr das so machen wollt okay, aber ich habe da keinen Bock drauf wegen (Gründe)." Ich sehe darin keine besondere Arroganz, nur eine klare und begründete Aussage darüber, was man persönlich gut findet und was nicht.

Bei mir kommt dann dazu noch viel Diskussionsverve daher, dass Babo Phet in dem Thread ziemlich oft (und wahrscheinlich nicht in böser Absicht) den Unterschied zwischen Würfeldrehern als denjenigen, denen es um die Story und das gute Spielerlebnis geht, und Nicht-Würfeldrehern als denjenigen, die Regeln für heilig und unantastbar halten, aufmacht. Und darin finde ich mich und viele andere Positionen in dieser Diskussion nun mal überhaupt nicht wieder und habe extremen Klarstellungsbedarf (und dabei leider das Gefühl, das doch ziemlich viel des Geschriebenen ungehört verhallt und dann im nächsten Post wieder das gleiche Vorurteil zur Kritik am Würfeldrehen kommt ...).

Zuletzt würde ich mal darauf hinweisen, dass viele hier, die nichts vom Würfeldrehen halten, das Spiel mit Würfeldrehen ja laut eigener Aussage durchaus lange praktiziert haben und für die "normale" Spielweise hielten, d.h. ihnen ist lange Zeit gar keine Alternative in den Sinn gekommen - und der Versuch mit offen-Würfeln und entweder das Ergebnis in jedem Fall gelten oder Problemfälle offen zu besprechen für die meisten bereits ein Experiment, also ein Blick über den Tellerrand, war. Das schließt natürlich nicht aus, dass man nach Jahren jenseits des alten Tellerrands vielleicht feststellt, dass es auf dem Teller doch besser war (ich schätze inzwischen auch innerhalb eines neuen Kontexts manchen Rollenspielkram, von dem ich mich bereits verabschiedet hatte). Aber bitte doch nicht gleich den Vorwurf erheben, dass jeder, der seine Sichtweise verteidigt, verstockt und verbohrt wäre. Wie gesagt, ich kenne das mit dem Würfeldrehen bei SL, habe es jahrelang hochzufrieden so hingenommen und erst nach langer Unzufriedenheit, die irgendwann einsetzte, festgestellt, dass es offenbar ein Teil des Problems ist, das Rollenspiel für mich langweilig werden lässt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 20.08.2016 | 21:50
Wieso muss es der Zufallsgenerator "Würfel" oder der Zufallsgenerator "Karte" sein? Wieso kann es nicht der Zufallsgenerator "SL" sein? In beiden Fällen kannst du mal Erfolg und mal Misserfolg haben. In beiden Fällen weißt du nicht, was rauskommt.

Warum sollte es der SL sein, wenn es auch mit Würfeln geht. Ich wiederhole mich, aber du konstruierst hier einen reichlich unnötigen Fall um Würfeldrehen als Zufallsmechanismus zu promoten. Als Lebensversicherung für SC oder Drama-katalysator ist eine Ergebniskorrektur ja nicht unüblich. Aber als Korrektur um den Zufallsgenerator zufälliger zu machen. Da machst du dich zum Anwalt einer nicht existenten Spielerschaft. Dieser Fall ist eine reine Kopfgeburt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 20.08.2016 | 21:57
_Mal_ kann es auc interessant sein, an einem Spielabend Erfolg zu haben ... Ich muss mich nämlich nicht entscheiden sondern kann an dem Spaß haben, wie die Würfel fallen. Wenn ein SL genau das gleiche festlegt, würde es mir keinen Spaß machen, da dieser das ja willkürlich festlegen muss. Kurzum, der Zufallsgenerator muss schon sein, können auch Karten etc. sein.
Würde gerne wissen, in wie weit Du auch noch Spaß haben würdest, wenn Du in einer der seltenen Run den mitspielen würdest wo ich mit offenen Würfeln spiele und wieder eine dieser Phasen habe, wo ich eine ganzen Abend auf dem W20 nur im Bereich 18-20 würfel (Bei D20), was tatsächlich öfter passiert als glaubwürdig ist (manchmal würfel ich echt extrem).
Ich wsette Du fändest wie 90% meiner Spieler den Abend echt scheiße, weil dein Charakter überhaupt nichts gegen die (gut würfelnden NSCs) machen könnte.
Das ist wo ich normalerweise dann drehe.
Bei Zufallsentscheidungen (vor allem Tabellen) dreh ich nicht sondern würfel nur dann wen ich nicht entscheiden will und dann nur auf eine Optionenauswahl die für mich in Ordnung ist, Stichwort angepasste Tabellen. Und ja, es kann schon witzigsein wenn man passende Ergebnisse durch Zufall erhält, wie z.B. die Orkschwemme. Wir hatten auch mal einen SL der vier mal (zu verschiedenen Situationen) die Anzahl der Besucher einer speziellen Taverne mit W20 auswürfelte und jedesmal eine 2 würfelte (es kamen schon Stammgast-Witze).
Reine Zufallsentscheidungen zu drehen ist dummsinn, dann kann ich gleich entscheiden ohne zu würfeln. Mir geht´s beim Würfeldreh rein um vergleichende Würfe, bzw. Schadenswürfe, also würfe die zur Konsequenz haben das der Spieler sich mit der Perfomance seines Charakters aufgrund der Reaktion seiner Umwelt auf Dauer unwohl fühlt. Wenn ein Spieler sich entscheidet einen Kämpfer zu spielen wird der nicht unbedingt glücklich sein, wenn der kleine NSC-Dieb dank aktiver Abwehr (mit nur schweineguten Würfen) absolut untreffbar ist, spätestens wenn das zum x-ten Mal passiert.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 22:05
Wenn ich SL bin, wäge ich gerne ab und passe die Wahrscheinlichkeiten an, je nachdem was die Gruppe macht. Was ich aber nicht mache, mich auf einen Ausgang festzulegen, außer es ist eindeutig - dann würfele ich auch nicht. Das hat mit dem "der SL hat nichts zu wollen" zu tun, ich erwähnte es.

Umgekehrt würde es mir auch langfristig keinen Spaß machen, einfach weil der ja nicht aufgrund von Wahrscheinlichkeiten abwägen kann, aber letztlich nur ja oder nein sagen kann oder ein Zufallsmechanismus konsultieren müsste.

Ich glaub auch, Würfeldreher haben da die gleichen Probleme wie Nicht-Würfeldreher - ich könnte ja auch argumentieren: Wenn der Würfeldreher sich seinen Wurf so zurechtdreht, kann er auch gleich direkt entscheiden - und obwohl ich das weder mag noch so machen würde kann ich doch intellektuell verstehen, dass er würfelt und dann dreht ... 
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 20.08.2016 | 22:08
Würde gerne wissen, in wie weit Du auch noch Spaß haben würdest, wenn Du in einer der seltenen Run den mitspielen würdest wo ich mit offenen Würfeln spiele und wieder eine dieser Phasen habe, wo ich eine ganzen Abend auf dem W20 nur im Bereich 18-20 würfel (Bei D20), was tatsächlich öfter passiert als glaubwürdig ist (manchmal würfel ich echt extrem).
Ich wsette Du fändest wie 90% meiner Spieler den Abend echt scheiße, weil dein Charakter überhaupt nichts gegen die (gut würfelnden NSCs) machen könnte.
Das ist wo ich normalerweise dann drehe.
Du drehst offen die Würfel, dass ist dann doch schonmal besser als wenn Du das heimlicherweise tun würdest.

Mag sogar sein, dass mich so ein Abend nicht erfreut, aber der  würde mich auch nicht oder noch weniger erfreuen, wenn Du mich gewinnen lässt. Da beiß ich lieber in den sauren Apfel oder versuche den Tod durch Aufgabe, Flucht, Bluff, Verstecken abzuwenden. Wenn Du keine stumpfen Zerhacker-NSCs, sollte da doch was zu machen sein.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 20.08.2016 | 23:17
Ob die SL tatsächlich aus Sicht der und in Bezug auf die Spieler so neutral sein kann, um als Zufallsgenerator zu agieren oder ob nicht ein Haufen anderer  Faktoren wie zum Beispiel bisherige Ergebnisse, Beziehungsebene mit den Spielern, eigene Vorlieben für Plotverläufe etc. die SL antizipierbar machen, sei mal dahin gestellt.

Aber für einen Spieler am Tisch ist die SL der schlechteste Zufallsgenerator der Welt: die SL. Ja, ich ziehe Spaß daraus mit unvorhergesehenen Ereignissen zu arbeiten. Ich werde halt auch gerne mal aus meiner Komfortzone durch die Würfel rausgedrängt. Da wird für mich das Spiel aber gerade besonders spannend. Seitdem ich da bewußter dran gehe und auf Drehen hinterm Schirm verzichte, hat mein Spielerlebnis sich für mich qualitativ klar verbessert.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Auribiel am 20.08.2016 | 23:37
Aber für einen Spieler am Tisch ist die SL der schlechteste Zufallsgenerator der Welt: die SL. Ja, ich ziehe Spaß daraus mit unvorhergesehenen Ereignissen zu arbeiten. Ich werde halt auch gerne mal aus meiner Komfortzone durch die Würfel rausgedrängt. Da wird für mich das Spiel aber gerade besonders spannend. Seitdem ich da bewußter dran gehe und auf Drehen hinterm Schirm verzichte, hat mein Spielerlebnis sich für mich qualitativ klar verbessert.

Ich bin ja bekennender Würfeldreher, aber genau aus den Grunden, stehe ich so auf Spiele, die mit Bennies/FatePunkten/etc. arbeiten. Dann kann der Spieler selbst entscheiden, welche Situation es ihm wert ist, nochmal nachzuwürfeln, was ihn dann zugleich auch eine wertvolle Ressource kostet. Damit ist die Verantwortung weg vom SL hin zum Spieler verlagert. Mein Bedürfnis als SL Würfel zu drehen, sinkt damit enorm bis gegen 0.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 21.08.2016 | 06:39
Wieso muss es der Zufallsgenerator "Würfel" oder der Zufallsgenerator "Karte" sein? Wieso kann es nicht der Zufallsgenerator "SL" sein? In beiden Fällen kannst du mal Erfolg und mal Misserfolg haben. In beiden Fällen weißt du nicht, was rauskommt.

A) ist ein Spielleiter Mensch und damit schon nicht wirklich als Zufallsgenerator geeignet.
B) hat aber zumindest eine Sorte Spielleiter mit ihrem Würfeldrehen doch gezeigt, dass sie gar nicht daran interessiert ist Zufall zu produzieren, sondern sogar in bestehenden Zufall heimlich eingreift, um ihre anderseitige Agenda durch zu drücken! Die Frage ist also eher als Hohn denn als Argument zu betrachten.


Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 09:46
...
Bei mir kommt dann dazu noch viel Diskussionsverve daher, dass Babo Phet in dem Thread ziemlich oft (und wahrscheinlich nicht in böser Absicht) den Unterschied zwischen Würfeldrehern als denjenigen, denen es um die Story und das gute Spielerlebnis geht, und Nicht-Würfeldrehern als denjenigen, die Regeln für heilig und unantastbar halten, aufmacht. Und darin finde ich mich und viele andere Positionen in dieser Diskussion nun mal überhaupt nicht wieder und habe extremen Klarstellungsbedarf (und dabei leider das Gefühl, das doch ziemlich viel des Geschriebenen ungehört verhallt und dann im nächsten Post wieder das gleiche Vorurteil zur Kritik am Würfeldrehen kommt ...)....
Falls dieser Eindruck hier (immer noch) entsteht, entschuldige ich mich dafür. :-[
Ja, manchmal hatte ich bei manchen den Eindruck, das wäre so. Deshalb danke für dein Dementi!
---

Bana Claw brachte einen interessanten Punkt:
Wenn ich SL bin, wäge ich gerne ab und passe die Wahrscheinlichkeiten an, je nachdem was die Gruppe macht. Was ich aber nicht mache, mich auf einen Ausgang festzulegen, außer es ist eindeutig - dann würfele ich auch nicht. Das hat mit dem "der SL hat nichts zu wollen" zu tun, ich erwähnte es.
 ...

Würfel drehen ist im Grunde nichts anderes, es findet nur später statt.

@ Marzaan
1.) Bitte den Ball etwas flacher halten
2.) Du begehst einen Zirkelschluss: Wenn Eulenspiegel einen "Zufallsgenerator" (Würfel) durch einen anderen austauscht (Annahme: SL wäre einer), dann kannst du nicht als Kritik einbringen, der "andere" (SL) wäre eben deshalb kein Zufallsgenerator, weil er ersten (Würfel) streicht/ändert.

Vielleicht habe ich dich falsch verstanden und du meinst die SL, die Würfel drehen, weil ihnen das Ergebnis zu verrückt/unpassend/ungerecht war.
Ok.
"Diese" Würfeldreher fallen aber imho in die gleiche Kategorie wie SL,
die das Ergebnis festlegen, ohne würfeln zu lassen,
Zufallstabellen anpassen im Vorfeld
......
.... vielleicht sogar jeder SL, der einen Plot schreibt, "der nicht sehr wahrscheinlich ist".
Was in meinen bescheidenen Augen auf 90% der Plots und Abenteuer zutrifft.
Und naja, wahrscheinlich ist gerade das der Grund, warum ich ggü "Würfeldrehen durch SL und damit Manipulieren der Wahrscheinlichkeit" sehr offen bin, weil die allermeisten Abenteuer ja gerade ihre Früchte aus dem Außergewöhnlichen und Unwahrscheinlichen ziehen...*

Wie weit da jeder SL gehen will, ist sicher Geschmacksache...

EDIT: * Klarstellung: Ich meine damit, dass, würde der Zufall herrschen, in den meisten Fällen das Wahrscheinliche eintreten würde. Des Weiteren ist es unwahrscheinlich, dass stets die Abenteurer zum passenden Zeitüunkt am passenden Ort sind. Oder einfacher: Viele Abläufe in Abenteuern (und da spreche ich nicht nur von knallhartem Railroad) sind vorherbestimmt.
Selbst die Plots in vielen Sandboxen sind nicht "rein zufällig bestimmt" und schon deshalb "gestreamlined".

Würfeldrehen "streamlined" auch....
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 21.08.2016 | 09:52
Falls dieser Eindruck hier (immer noch) entsteht, entschuldige ich mich dafür. :-[

Danke!
Vielleicht tue ich dir da auch Unrecht und nehme das verzerrt wahr - man liest ja die Teile, auf die man negativ anspringt, immer etwas aufmerksamer als die, bei denen man zustimmt (geht mir zumindest so).
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 10:00
Danke!
Vielleicht tue ich dir da auch Unrecht und nehme das verzerrt wahr - man liest ja die Teile, auf die man negativ anspringt, immer etwas aufmerksamer als die, bei denen man zustimmt (geht mir zumindest so).

Das Problem ist, dass die Masse der "Contras" hier nicht homogen ist.
Da muss ich teilweise mit dem Megaphon statt dem Sieb argumentieren und das tut dann manchen unrecht.
(Obgleich das hier bei Tanelorn relativ zivil abläuft)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 21.08.2016 | 10:06
Bana Claw brachte einen interessanten Punkt:
Würfel drehen ist im Grunde nichts anderes, es findet nur später statt.

Irgendwie schon. Ich finde es nur immer extrem befremdlich wenn Spieler fordern das das im geheimen geschehen soll, wie in deiner DSA5 Gruppe. Da kann ich mich gar nicht einfühlen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 10:13
Irgendwie schon. Ich finde es nur immer extrem befremdlich wenn Spieler fordern das das im geheimen geschehen soll, wie in deiner DSA5 Gruppe. Da kann ich mich gar nicht einfühlen.

Das ist ja dein gutes Recht.
Wir wollen halt die Illusion. Oder anders: Ich will gar nicht zu 100% wissen, "wann" der SL dreht.
Ich möchte nicht alle Tricks sofort erkennen, die zu einem guten Abenteuer geführt haben.

Wie ich weiter oben schrieb:
Lang ist's her, AD&D2nd: Die Abenteurer kämpften gegen einen Landhai. Auf dem Papier hätten sie ihn in kurzer Zeit klein gehabt. Da hat der SL kurz vor Schluss die Hitpoints verdoppelt, die Werte nach oben geändert und so doch noch einen spannenden Kampf generiert.
Wäre das genauso spannend, wenn er in dem Moment seinen Trick verraten hätte?
Das naaach dem Abenteuer zu verraten, ist wieder was anderes.

Hmja, es ist vielleicht wirklich ähnlich wie bei einem Bühnenzauberer:
Ich gebe mich dem Trick. Der Illusion hin. Währenddessen soll er tunlichst nicht seinen Trick verraten.
Danach rätsle ich gerne und wenn er mir dann seinen Trick verrät, bin ich uU sogar denkbar.
(Mir ist klar, dass das Beispiel nicht zu 100% übertragbar ist, aber es kam weiter oben auf)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 21.08.2016 | 10:16
Bana Claw brachte einen interessanten Punkt:
Würfel drehen ist im Grunde nichts anderes, es findet nur später statt.
Ähh. Naja, es gibt einen wesentlichen Unterschied, nein zwei.

- Es findet eine Anpassung von Wahrscheinlichkeiten statt. Herausforderungsorientierten Spielern ist es sehr wichtig ihre Chancen zu verbessern, aber ich kenne kaum ein Rollenspiel, welches ohne Situationsmodifikatoren o.ä. daherkommt

- Es ist eine Wahrscheinlichkeit. Damit ist das {oder die) unwahrscheinlichere Option immer noch möglich, aber eben seltener. {Und nein, Eulenspiegels Zufallsgenerator SL funktioniert so nicht - Du selbst würdest doch auch nicht so spielen wollen, oder?}

Was sagt denn der Rest, ihr passt doch auch Wahrscheinlichkeiten an, {die je nach Spieleraktion plausibel sind}? Da seh ich auch keinen Unterschied zwischen Würfeldrehern und Nichtdrehern.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 10:28
Ähh. Naja, es gibt einen wesentlichen Unterschied, nein zwei.

- Es findet eine Anpassung von Wahrscheinlichkeiten statt. Herausforderungsorientierten Spielern ist es sehr wichtig ihre Chancen zu verbessern, aber ich kenne kaum ein Rollenspiel, welches ohne Situationsmodifikatoren o.ä. daherkommt
- Es ist eine Wahrscheinlichkeit. Damit ist das {oder die) unwahrscheinlichere Option immer noch möglich, aber eben seltener.
Würfel drehen ist eine Anpassung von Wahrscheinlichkeiten. Zumal ja nicht immer gedreht wird, sondern in vielen Fällen nur bestimmte Etxrema gekappt werden. Wenn ich das im Vorfel tue, sei es durch Anpassen der Tabelle, sei es durch Anpassen des Würfels oder Streichen von Patzern, ist das sogar im Ergebnis fast dasselbe.
Zitat
{Und nein, Eulenspiegels Zufallsgenerator SL funktioniert so nicht - Du selbst würdest doch auch nicht so spielen wollen, oder?}
Wir haben es mal mit Erzählspiel und kopmplett ohne Würfel in einem Kampf ausprobiert, das war zur Abwechslung mal ganz erfrischend, aber dauernd brauche ich das in der Tat nicht. So etwas würde geschehen, wenn der SL "nur noch dreht" und mithin der Würfelwurf ganz entfällt.
Zitat
Was sagt denn der Rest, ihr passt doch auch Wahrscheinlichkeiten an, {die je nach Spieleraktion plausibel sind}? Da seh ich auch keinen Unterschied zwischen Würfeldrehern und Nichtdrehern.
Im Ansatz enthält aber nahezu jedes Abenteuer "Erzählspielanteile" und damit ignorieren von Wahrscheinlichkeiten und Würfelwürfeln.
Das wird akzeptiert, Würfeldrehen aber nicht?

Klar: Wenn die Spieler davon ausgehen, dass der SL "unter keinen Umständen Wüfel dreht", wäre das was anderes.
Ich rede aber von dem Fall, wenn die Spieler dies akzeptieren/tolerieren und/oder es zumindest ahnen.

Und auch wenn ich mich wiederhole: DANN ist es nur ein xbeliebiges "Mittel zur Manipulation von Wahrscheinlichkeiten und zur Wahrung der Dramaturgie" wie unzählige andere auch.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 21.08.2016 | 10:39


@ Marzaan
1.) Bitte den Ball etwas flacher halten
2.) Du begehst einen Zirkelschluss: Wenn Eulenspiegel einen "Zufallsgenerator" (Würfel) durch einen anderen austauscht (Annahme: SL wäre einer), dann kannst du nicht als Kritik einbringen, der "andere" (SL) wäre eben deshalb kein Zufallsgenerator, weil er ersten (Würfel) streicht/ändert.


Wenn es hier aber als Thema um Würfeldrehen geht, ist die These, der Spielleiter wäre auch nichts weiter als eine neutrale Zufallsquelle eben wenigstens grob irreführend. Es ist eben nicht "ein abstrakter anderer Spielleiter", sondern genau der Dreher, über den hier geredet wird.

Und wenn hier massiv arrogant von "Tellerrand" etc gesprochen wird und versucht wird einen in der Regel übergriffigen Leitstil als "nur eine weitere Technik" zu verkaufen, dann geht das Ball flach halten an die falsche Adresse.

Und nein, das Landhaibeispiel ist für genügend Leute KEINE tolle Spannung, sondern geht gegen deren Vorstellung von "Spielspaß". Das fällt ggf wie jeder Betrug nicht sofort auf, aber als "Technik" bleibt es ja nicht bei dem einen Mal.

Klar gibt es Leute, die sich gerne passiv berieseln lassen und konsumieren. Aber im positiven, abgesprochenen Sinne gibt es dafür mit Trailblazing einen spezifischen Begriff und wenn das dann auch ausdrücklich drauf steht, dann kann jeder für sich informiert entscheiden, ob er da teilnehmen will oder nicht. Würfeldrehen und Railroading zwingt diesen Stil Leuten auf, die das so nicht unterzeichnet haben und entsprechend sauer auf die dann "nötigen" Eingriffe reagieren. 

Peitsche und Bondage beim Sex ist für manche Leute ein entsprechende Kick und macht ihnen Spaß - so weit so gut, ist dann ihre persönliche Sache. Wer das aber anders sieht und beim plötzlicher Konfronbtation damit protestiert ist nicht einfach nur "verklemmt" und "einfach intolerant gegenüber unbekannten Praktiken/Techniken" und sollte deshalb die Entscheidung doch wem überlassen, der besser weis, was gut tut.


Zur Verteilung:
Die entsprechende Verteilung bzw. deren qualifizierte Vermutung ist Teil der Entscheidung zu einer Handlung. Damit ist es etwas ganz anderes sie vorher und offen an den Extremen kappen oder es nachher zu tun. 
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 21.08.2016 | 10:43

Klar: Wenn die Spieler davon ausgehen, dass der SL "unter keinen Umständen Wüfel dreht", wäre das was anderes.
Ich rede aber von dem Fall, wenn die Spieler dies akzeptieren/tolerieren und/oder es zumindest ahnen.

Ich finde, "akzeptieren/tolerieren" und "ahnen" ist da ein großer, für mich de entscheidende, Unterschied.
Wenn ich das Würfeldrehen akzeptiere/toleriere, dann weiß ich, dass es stattfindet (also wurde wahrscheinlich auch mal in der Runde drüber geredet), und finde das entweder gut oder kann zumindest damit leben.
Wenn ich es nur ahne, dann erfüllt mich vielleicht ein dauerndes Unbehagen, und ich scheue mich vielleicht nur davor, das Thema anzusprechen. Im schlimmsten Fall habe ich das schlechteste beider Welten: Ich bange um meinen SC, und wenn er knapp überlebt, dann wird mir der Sieg vielleicht schal dadurch, dass evtl. Würfel gedreht wurden.
Wenn der SL Würfel dreht und davon ausgeht, dass die Spieler es wahrscheinlich ahnen und das deshalb schon okay ist, legt er Schweigen als Zustimmung aus, was eigentlich immer problematisch ist. Da würde ich mich als SL doch zumindest vergewissern, ob alle mit dem Arrangement "SL dreht dann und wann heimlich die Würfel" wirklich einverstanden sind oder ob sich manche vielleicht nur davor scheuen, ihren Verdacht offen auszusprechen.

Wobei ich da auch wieder ein bisschen relativieren muss: ich bin es ziemlich gewohnt und finde es spaßig, immer gleichzeitig aus einer Meta-Perspektive auf Geschichten zu blicken. Ich weiß aber, dass es Leute gibt, für die das ein totales No-Go ist, die wollen ganz "drin sein". Das kann im Extremfall natürlich bedeuten, dass ein Spieler auf so eine Ansage reagiert mit: "Würfeldrehen sollst du doch machen, aber mir um Himmels willen nichts davon erzählen! Da geht doch die ganze Illusion kaputt!" Das sind dann zugegebenermaßen Spieler, mit denen ich mich als SL nicht einlassen würde, weil sie Perfektion von mir fordern (die Illusion darf nicht und niemals, nicht mal outgame, gebrochen werden). Aus der Diskussion über Gruppen, in denen die Spieler so extreme Erwartungen haben, muss ich mich von daher wohl raushalten.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 21.08.2016 | 10:52
Würfel drehen ist eine Anpassung von Wahrscheinlichkeiten. Zumal ja nicht immer gedreht wird, sondern in vielen Fällen nur bestimmte Etxrema gekappt werden. Wenn ich das im Vorfel tue, sei es durch Anpassen der Tabelle, sei es durch Anpassen des Würfels oder Streichen von Patzern, ist das sogar im Ergebnis fast dasselbe.
Hmm. Aus meiner Sicht nicht. Du passt beim Drehen das Ergebnis an, nicht die Wahrscheinlichkeiten.

Oder anders: ich passe a priori an. Hinterher anzupassen: nein.

Zitat
Wir haben es mal mit Erzählspiel und kopmplett ohne Würfel in einem Kampf ausprobiert, das war zur Abwechslung mal ganz erfrischend, aber dauernd brauche ich das in der Tat nicht.
Ich hab das im übrigen auch schonmal gemacht, beim Wandern. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaub, wir kamen ohne Kampf aus ...

Zitat
Im Ansatz enthält aber nahezu jedes Abenteuer "Erzählspielanteile" und damit ignorieren von Wahrscheinlichkeiten und Würfelwürfeln.
Das wird akzeptiert, Würfeldrehen aber nicht?
Erzählspielanteile ... Ja, mir ist es sicher auch schonmal passiert mitten im Gespräch mit NSC mal nicht mit Würfelwurf ein Ergebnis evaluiert zu haben ... Trotzdem versuche ich schon, da mal nen Diplomatiewurf o.ä. nachzuschieben und aufgrund des bisherigen Verlaufs einen Boni oder auch Mali zu vergeben. Manchmal ist es auch tatsächlich eindeutig, weil man eine Motivation oder ein Ziel des NSCs triggert oder direkt dagegen agiert.

Kurzum: Bei "Mein SC bindet sich den Schuh zu und geht zur Tür." - darauf würde ich nicht erwarten zu würfeln, naja, wenn nicht gerade eine Fallgrube davor sich plötzlich öffnet.

Man würfelt halt dann, wenn der Ausgang unklar ist.

Beschreibt der SL eine hochgradig gesicherte Tür, die mein SC öffnen will und ich sage, ich will sie öffnen und er dann keinen Wurf verlangt, ausführt etc., wäre ich auch sehr verduzt ...

Zitat
Klar: Wenn die Spieler davon ausgehen, dass der SL "unter keinen Umständen Wüfel dreht", wäre das was anderes.
Ich rede aber von dem Fall, wenn die Spieler dies akzeptieren/tolerieren und/oder es zumindest ahnen.

Und auch wenn ich mich wiederhole: DANN ist es nur ein xbeliebiges "Mittel zur Manipulation von Wahrscheinlichkeiten und zur Wahrung der Dramaturgie" wie unzählige andere auch.
Wenn die Spieler das tolerieren oder akzeptieren, haben sie damit ja auch kein Problem und man braucht nicht drüber diskutieren ...

Wenn sie es ahnen, dann würde ich ein baldiges Gepräch empfehlen ...  ;)

Edit: @Rumpel und @Marzaan - schön erklärt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Glühbirne am 21.08.2016 | 10:53

Wobei ich da auch wieder ein bisschen relativieren muss: ich bin es ziemlich gewohnt und finde es spaßig, immer gleichzeitig aus einer Meta-Perspektive auf Geschichten zu blicken.

Das höre ich leider selten! Ich spiele auch am liebsten halb auf der Metaebene!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 11:06
@ Maarzan
Wenn es hier aber als Thema um Würfeldrehen geht, ist die These, der Spielleiter wäre auch nichts weiter als eine neutrale Zufallsquelle eben wenigstens grob irreführend. Es ist eben nicht "ein abstrakter anderer Spielleiter", sondern genau der Dreher, über den hier geredet wird.

Und wenn hier massiv arrogant von "Tellerrand" etc gesprochen wird und versucht wird einen in der Regel übergriffigen Leitstil als "nur eine weitere Technik" zu verkaufen, dann geht das Ball flach halten an die falsche Adresse.
1.) Es ist nur eine weitere Technik, sie muss dir nicht gefallen, du darfst sie ablehnen, abe das war es schon.
2.) Den "Tellerrand" fordere ich zumindest von jedem, auch von mir...
Zitat
Und nein, das Landhaibeispiel ist für genügend Leute KEINE tolle Spannung, sondern geht gegen deren Vorstellung von "Spielspaß". Das fällt ggf wie jeder Betrug nicht sofort auf, aber als "Technik" bleibt es ja nicht bei dem einen Mal.
Und genau das ist dein Denkfehler. Ich bezweifele ja nicht ein Mal, dass es viele Spieler gibt, die dieses Mittel der "nachträglichen Wertänderung" von Grundauf ablehnen. Natürlich gibt es die! Aber es gibt auch hinreichend viele Spieler, die das grundlegend anders sehen. Und ich habe EIN Beispiel gebracht, WO das super funktionierte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger...
Zitat
Klar gibt es Leute, die sich gerne passiv berieseln lassen und konsumieren. Aber im positiven, abgesprochenen Sinne gibt es dafür mit Trailblazing einen spezifischen Begriff und wenn das dann auch ausdrücklich drauf steht, dann kann jeder für sich informiert entscheiden, ob er da teilnehmen will oder nicht. Würfeldrehen und Railroading zwingt diesen Stil Leuten auf, die das so nicht unterzeichnet haben und entsprechend sauer auf die dann "nötigen" Eingriffe reagieren. 

Peitsche und Bondage beim Sex ist für manche Leute ein entsprechende Kick und macht ihnen Spaß - so weit so gut, ist dann ihre persönliche Sache. Wer das aber anders sieht und beim plötzlicher Konfronbtation damit protestiert ist nicht einfach nur "verklemmt" und "einfach intolerant gegenüber unbekannten Praktiken/Techniken" und sollte deshalb die Entscheidung doch wem überlassen, der besser weis, was gut tut.
Blödsinn!  >:( Wer behauptet denn sowas? Exakt das meine ich mit "Ball flach halten". Sei doch nicht so provokativ! EDIT: Allein hier ein Beispiel aus dem sexuellen Umfeld zu bemühen, finde ich befremdlich! EDITENDE

Ich sage nicht "dreh die Würfel, sonst spielleitest(tm) du nicht richtig".
Ich sage nur "Würfeldrehen funktioniert bei uns wunderbar (wenn man es in Maßen einsetzt)" und "Es könnte (Konjunktiv) sein, dass es auch in anderen Runden funktioniert..."
(Und ebenso könnte es auch sein, dass noch weniger Würfel drehen oder gar kein Würfel drehen auch in unserer Runde funktionieren könnte)*
Zitat
Zur Verteilung:
Die entsprechende Verteilung bzw. deren qualifizierte Vermutung ist Teil der Entscheidung zu einer Handlung. Damit ist es etwas ganz anderes sie vorher und offen an den Extremen kappen oder es nachher zu tun.
Die Entscheidung zu einer Handlung ist eine Wahrscheinlichkeitsveränderung. Bis hin zu 100% und Railroading.
Das Würfel drehen ist es ebenfalls. Bis hin zu 100% und Railroading.
Beides kann sanft geschehen.
Ersteres wird nur als gang und gäbe angesehen und zweites nicht.

@ Banana Claw
...
Man würfelt halt dann, wenn der Ausgang unklar ist.

Beschreibt der SL eine hochgradig gesicherte Tür, die mein SC öffnen will und ich sage, ich will sie öffnen und er dann keinen Wurf verlangt, ausführt etc., wäre ich auch sehr verduzt ...
Wenn die Spieler das tolerieren oder akzeptieren, haben sie damit ja auch kein Problem und man braucht nicht drüber diskutieren ...

Wenn sie es ahnen, dann würde ich ein baldiges Gepräch empfehlen ...  ;)

Edit: @Rumpel und @Marzaan - schön erklärt.

Was aber unklar ist und was nicht, hat der SL einen breiten Spielraum.... Auch "ob" und "welche" Falle sich vorort befindet, liegt im Gutdünken des SL. Wir manipulieren die virtuelle Spielwelt und damit Wahrscheinlichkeiten, Sicherheiten und den Ausgang oder Eingang von Ereignissen ANDAUERND.
(ersetze in einem vorgefertigten Abenteuer teilweise "SL" durch "Author")

----
EDIT2*
Und in meiner anderen Runde (Splittermond) drehen wir ja in der Tat (noch) nicht und bis jetzt funktioniert es.
Nur darum geht es: "Funktioniert, was du gerade tust" Und in beiden Runden sage ich "JA! Bis jetzt funktioniert es so, wie wir es gerade tun!"
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 21.08.2016 | 11:10
Wahrscheinlichkeitsveränderung. Bis hin zu 100% und Railroading.
Das Würfel drehen ist es ebenfalls. Bis hin zu 100% und Railroading.
Beides kann sanft geschehen.
Ersteres wird nur als gang und gäbe angesehen und zweites nicht.

Ja, und warum einige da Riesenunterschiede machen, sollte der Thread ja im Prinzip klar gemacht haben  ;)

{Und nur weil einige Ereignisse zu hundert Prozent eintreten, eie die Sonne geht auf, ist das kein Railroading, das ist nochmal ein ganz anderes Fass. Eines was wir in diese, Thread nicht aufmachen sollten ...}
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 11:12
Ja, und warum einige da Riesenunterschiede machen, sollte der Thread ja im Prinzip klar gemacht haben  ;)

{Und nur weil einige Ereignisse zu hundert Prozent eintreten, eie die Sonne geht auf, ist das kein Railroading, das ist nochmal ein ganz anderes Fass. Eines was wir in diese, Thread nicht aufmachen sollten ...}

Check, dann sparen wir das aus.

Ich denke wir beide haben eh schon mindestens 95% des Standpunktes des jeweils anderen nachvollzogen.
Und für die restlichen 5% drehen wir dann halt einen Würfel oder eben nicht  ~;D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.08.2016 | 12:00
- Es findet eine Anpassung von Wahrscheinlichkeiten statt. Herausforderungsorientierten Spielern ist es sehr wichtig ihre Chancen zu verbessern, aber ich kenne kaum ein Rollenspiel, welches ohne Situationsmodifikatoren o.ä. daherkommt
Richtig. Und sie können ihre Chancen bei einem drehenden SL verbessern, indem sie sinnvolle Aktionen tätigen. Dadurch wird der würfeldrehende SL eher geneigt sein, die Aktion gelingen zu lassen.

Man muss sich einfach mal klar machen: Eine Verbesserung der Chancen um z.B. 10% hat in 90% der Fälle keine Auswirkungen.

Zum Thema Neutralität:
Was ist neutraler: Ein Richter, der per Würfelwurf entscheidet, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist?
Oder ein Richter, der sich die Argumente von Staatsanwalt und Verteidiger anhört und anhand der Argumente entscheidet, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist?

Zitat
- Es ist eine Wahrscheinlichkeit. Damit ist das {oder die) unwahrscheinlichere Option immer noch möglich, aber eben seltener. {Und nein, Eulenspiegels Zufallsgenerator SL funktioniert so nicht - Du selbst würdest doch auch nicht so spielen wollen, oder?}
Wieso funktioniert der Zufallsgenerator SL so nicht?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 21.08.2016 | 12:31
Richtig. Und sie können ihre Chancen bei einem drehenden SL verbessern, indem sie sinnvolle Aktionen tätigen. Dadurch wird der würfeldrehende SL eher geneigt sein, die Aktion gelingen zu lassen.

Man muss sich einfach mal klar machen: Eine Verbesserung der Chancen um z.B. 10% hat in 90% der Fälle keine Auswirkungen.

Zum Thema Neutralität:
Was ist neutraler: Ein Richter, der per Würfelwurf entscheidet, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist?
Oder ein Richter, der sich die Argumente von Staatsanwalt und Verteidiger anhört und anhand der Argumente entscheidet, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist?
Wieso funktioniert der Zufallsgenerator SL so nicht?
Obwohl ich deine Argumente tendenziell unterstütze muss ich leider sagen, das dein Beispiel suboptimal ist, der neutralere Richter ist nach der Logik nämlich der, der würfelt, da er keinerlei Entscheidung trifft und keinerlei Stellung bezieht. Schließlich versucht jeder gute Anwalt (egal welches Seite) die anfängliche Neutralität des Richters zu seinen Gunsten zu beeinflußen. Sobald der Richter zu einer Entscheidung kommt ist er neicht mehr Neutral im Sinne des Wortes.
Dadurch kommt aber die Frage ob ich Neutralität bei einem Spielleiter möchte?
Ich persönlich würde sagen der SL sollte, als Bestandteil der Gruppe, auch Loyal zur Gruppe sein und nicht Neutral gegenüber seinen Mitspielern. Es gibt immer wieder Situation wo der Spielleiter als Mediator (zwischen den Spielern) wirkt, dann wäre ein gewisser Grad an Unvoreingenommenheit ( nicht Neutralität, ich will meinem SL nicht egal sein) echt nett.
So ist das halt, der SL vermittelt halt das Diktat des Würfels an die Gruppe, und bei manchen Gruppen vermittelt der SL auch von Zeit zu Zeit das Diktat der Gruppe an den Würfel (in dem er ihn dreht/Ignoriert/etc...). Wie weit er diese "Machtstellung" ausnutzt, liegt in der einzelen Persönlichkeit und wie weit die Spieler das zulassen oder sich damit wohlfühlen liegt auch in individuellen Präferenzen und Erfahrungen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Yney am 21.08.2016 | 12:58
Ich finde das bringt es wieder wunderbar auf den Boden:
Zitat
Ich sage nicht "dreh die Würfel, sonst spielleitest(tm) du nicht richtig".
Ich sage nur "Würfeldrehen funktioniert bei uns wunderbar (wenn man es in Maßen einsetzt)" und "Es könnte (Konjunktiv) sein, dass es auch in anderen Runden funktioniert..."
(Und ebenso könnte es auch sein, dass noch weniger Würfel drehen oder gar kein Würfel drehen auch in unserer Runde funktionieren könnte)*

Man kann dafür, man kann dagegen sein, aber man muss wie so oft aufpassen, dass man seine Vorlieben nicht in die "Vorschrift zum besseren Rollenspiel" verwandelt. Es gibt hier kein Besser oder Schlechter, nur ein Anders. Und dieses Anders eines Anderen finde ich interessant, wie er für sich und seine Runde begründet ebenso. Er darf es auch für (sich) für überlegen halten, aber jede Gruppe funktioniert doch anders, bis hin zu solchen Dingen wie "das muss man ausdiskutieren" und "da sollte man auf keinen Fall darüber reden".

Vielleicht verläuft der "Graben"* auch gar nicht so sehr zwischen Würfel drehen und nicht drehen, sondern zwischen zwei "Extremen" von Spielweisen:
Aus beiden Sichtweisen erwächst eine meiner Ansicht nach gut nachvollziehbare Position bezüglich des Drehens am Schicksal und damit zu diesem Forenthema. Und vielleicht kochen deshalb manchmal ein wenig die Emotionen hoch, weil man eine Kritik am Drehen oder Nichtdrehen irgendwie auch als Kritik an der eigenen Spielweise auffasst (es ist schwierig, sich diesem Effekt zu entziehen, es liegt einem halt am Herzen, dieses Hobby). Vielleicht interpretiere ich diesen Hintergrund aber auch nur hinein.

Eins noch am Rande: Mich hat begeistert, wie sich im Laufe diverser Beiträge der Austausch wieder entschärft hat und trotz verschiedene Meinungen die Sache sehr konstruktiv bleibt. Gerade bei schriftlichen Debatten sicher nicht selbstverständlich.

*So tief ist er ja nicht, die Gesprächskultur hier im Tanelorn war das, was mich bewegte, mich nach langem Zusehen hier anzumelden.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 14:04
Biespielsweise fand ich den Tip "Sprich das vorsichtshalber noch ein Mal an" sehr gut. Erst da kam mir mein Gedanke, ich könnte eventuell an der Meinung von Spielern "vorbeispielen".
War zwar nicht so, aber hätte ja sein können.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 21.08.2016 | 14:13
Vielleicht verläuft der "Graben"* auch gar nicht so sehr zwischen Würfel drehen und nicht drehen, sondern zwischen zwei "Extremen" von Spielweisen:
  • Die einen wollen voll und ganz eintauchen und wünschen sich dabei einen Spielleiter, der die Welt lebendig darstellt und ganz gezielt nicht erklärt, wo Zufall, wo Willkür oder gute Ideen das erzeugen, was sie erleben. "Ganz drin sein", wie es oben ähnlich benannt wurde.
  • Andere legen den Schwerpunkt auf die Herausforderung, stehen gerne ein wenig außerhalb des Geschehens und möchten sich (vielleicht vergleichbar mit sportlichem Ehrgeiz) sicher sein, dass es da nach klar nachvollziehbaren und auch überprüfbaren Regeln zugeht.

Da möchte ich noch mal einwenden, dass genau das die von mir kritisierte Zuspitzung ist, die für ganz viele an der Sache vorbeigeht.
Klar, viele hier haben die "Herausforderung" als Grund dafür genannt, dass sie kein Würfeldrehen mögen. Aber viele haben eben auch ganz andere Gründe genannt. Sportlicher Ehrgeiz ist wirklich das letzte, was ich zum Rollenspiel mitbringe (auch als SL) - und wie gesagt finde ich den Leistungsdruck für mich als SL tatsächlich viel größer, wenn die Spieler von mir erwarten, dass sie bei mir die ganze Zeit komplett "eingetaucht" bleiben können. Ich bin gerade deshalb ein Freund des offenen Würfelns und gemeinsamen Klärens von Problemfällen, weil Leistungsdruck beim RSP echt das letzte ist, worauf ich Bock habe.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 14:33
Zu Leistungsdruck:
...Sportlicher Ehrgeiz ist wirklich das letzte, was ich zum Rollenspiel mitbringe (auch als SL) - und wie gesagt finde ich den Leistungsdruck für mich als SL tatsächlich viel größer, wenn die Spieler von mir erwarten, dass sie bei mir die ganze Zeit komplett "eingetaucht" bleiben können. Ich bin gerade deshalb ein Freund des offenen Würfelns und gemeinsamen Klärens von Problemfällen, weil Leistungsdruck beim RSP echt das letzte ist, worauf ich Bock habe.

Hmja.
Natürlich soll sich der SL auch entspannen.
Mich entspannt es halt nicht, wenn ich in lange Gesichte der Spieler gucke.
Oder wenn ich eine "achsotolle Idee" hatte und die Spieler finden sie öde oder störend.
Es ist ein Anspruch an mich, spannende oder kurzweilige Plots zu generieren, aber witzigerweise kein Leistungsdruck.
Ich kann das schlecht erklären.
Ich für mich selbst habe festgestellt, dass meine Abenteuer zwar immer zu lockeren Kampagnen verkommen, und ich davon nicht lassen kann (deshalb versuche ich es gar nicht erst).
Gleichzeitig liegt es mir, kleine spritzige Plots zu stricken.
Früher hatte ich mehr Bock auf Zahlenspielereien und "total interessante Monster". Mittlerweile mache ich ersteres gar nicht mehr und letzteres nur gelegentlich.... glaube ich... bin mir nicht sicher...
Als ehemaliger DSAfetischist, ja sogar DSAfaschist (das sind die ganz schlimmen, die wissen, um wieviel Uhr ein Sack Reis in Maraskan umgekippt ist) habe ich einerseits eine profunde Weltkunde, die mir hilft, schnell zu improvisieren.
Auf der anderen Seite weiß ich, was Hartnäckigkeit und Übergenauigkeit an der falschen Stelle alles kaputt machen kann.

Das ist die eine Seite, die andere Seite ist, dass wir nur noch wenig Zeit zum spielen habe und ich es nicht mehr wie früher genieße, ein Abenteur stundenlang/tagelang vorzubereiten.
Oder anders: Die Idee in meinem Kopf muss möglichst schnell ins Spiel. Den Umweg übers Papier gehe ich nur noch selten.

Ich fahre den Leistungsdruck also eher runter, den Anspruch aber hoch.
Paradoxerweise funktioniert das.


Undja das sind ganz individuelle noch dazu systembezogene Erfahrungen.
Bei Midgard oder Splittermond oder AD&D2nd ist war/das wieder ganz anders.
Allerdings habe ich Splittermond noch nicht geleitet und die anderen beiden Systeme sind irrsinnig lange her...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Runenstahl am 21.08.2016 | 14:42
Der Thread ist lang genug das wir wieder von vorne anfangen können :)

Dafür grabe ich mal was aus. Es geht darum das ich schrieb das man in PbtA Systemen nicht mehr am Würfel drehen muß sondern einfach die Situation ändern kann (was Regelseitig erwünscht / gefordert wird).

In meinen Augen ist das alles Mauschelei, nur halt offiziell sanktioniert...
Halt "Regel" statt "Hausregel" oder "ausdemArm geschüttelt".

Wenn ich sowas lese wie "einfach die Situation" verändern, hmja, überhaupt nicht mein Fall.
Wenn dann gerne im ganz kleinen Rahmen und DAS  >;D wird ja durch Würfeldrehen erreicht.

Beispiele: Beispiele (ich glaube die kommen sehr ähnlich auch im Leitfaden für Dungeon-World vor):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Wichtig: An den Würfeln wird hier nicht gedreht, sondern die Situationen bzw die Ereignisse werden so angepaßt das sie noch zum Geschehen passen aber die Schwierigkeit in die ein- oder andere Richtung verändern. Wie schon von mir (und Babo) gesagt ist natürlich auch Mauschelei.

Aber ich selbst finde das diese Art von "Mauschelei" besser zu meiner Art des Spielleitens paßt als an Würfeln zu drehen. Würfeldrehen hat für mich immer was von "Betrug.". Während diese Art für eher Kreativ / Erzählerisch ist. Dreht ein SL an Würfeln zu meinen Gunsten, so macht das den Sieg am Ende schal. Dreht er zu meinen Ungunsten fühle ich mich des Erfolges beraubt. Bei PbtA hingegen bleibt das Würfelergebnis unangetastet, nur die Auswirkungen / die Situation werden so angepaßt das es spannend bleibt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 21.08.2016 | 14:59
...
Aber ich selbst finde das diese Art von "Mauschelei" besser zu meiner Art des Spielleitens paßt als an Würfeln zu drehen. Würfeldrehen hat für mich immer was von "Betrug.". Während diese Art für eher Kreativ / Erzählerisch ist. Dreht ein SL an Würfeln zu meinen Gunsten, so macht das den Sieg am Ende schal. Dreht er zu meinen Ungunsten fühle ich mich des Erfolges beraubt. Bei PbtA hingegen bleibt das Würfelergebnis unangetastet, nur die Auswirkungen / die Situation werden so angepaßt das es spannend bleibt.
Hmja und ich sehe es tendenziell eher umgekehrt.
Ich ändere meist ungern einen unmittelbaren (!) Plot, dafür aber gerne, die "Zufälle, die er umfasst".

Aber das ist sicher Geschmacksache und so 100%ig habe ich dazu keine Meinung.

Für mich ist nur wichtig, dass die Dramaturgie/Spannung erhalten bleibt.
Auch wieder Geschmacksache. Und andere haben sich für das gleiche Ziel eine ganz andere Herangehensweise.
Auch ok
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Yney am 21.08.2016 | 16:16
An Rumpel:
Als Zuspitzung war es nicht gemeint, ich bitte um Verzeihung, wenn es sich so liest. Mir ging es hauptsächlich um die Tatsache, dass hier Diskussion um einen sachlichen Aspekt in die Vorlieben zu verschiedenen Spielweisen schwappen kann und man das vielleicht nicht bewusst wahrnimmt.

Aber Runenstahl hat denke ich recht: Der Worte sind vielleicht genug gewechselt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: D. Athair am 21.08.2016 | 19:05
Als Spielleiter:
Nö. Wenn ich schon Würfel benutze, dann sollen sie auch ihr Potential entfalten dürfen.
Wenn die Spieler eine Regelung wie "SC-Tod nur mit Spielerzustimmung" brauchen, dann werden keine Würfel verändert, sondern dann wird das Würfelergebnis situativ durch ein Absprache-Ergebnis überschrieben.

Als Spieler:
Klar! Oder besser: Wenn sich die SL herausnimmt die Würfelergebnisse aus "dramaturgischen" Gründen zu verändern, dann nehme ich mir das auch heraus. Die SL ist nicht allein für Plot usw. verantwortlich!


... als SL mit Blick auf die Spieler:
Die Spieler dürfen grundsätzlich an den Würfeln drehen - obwohl mir das völlig gegen den Strich geht. Deswegen tue ich als SL viel dafür, dass Würfeldrehen von meinen Spielern als nicht notwendig angesehen wird.

... als Spieler mit Blick auf die SL:
Eine SL sollte mMn keine Würfel drehen. Akzeptieren kann ich hier "Würfeldrehen", wenn die Gründe dafür offengelegt werden oder auf der Hand liegen.

... als Spieler mit Blick auf die Mitspieler:
Sofern sich Mitspieler nicht einen unverhältnismäßigen Vorteil dadurch verschaffen, kann ich das akzeptieren.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: am 21.08.2016 | 21:32
Hm. Habe gerade noch einmal darüber nachgedacht, weshalb man unter aufgeklärten Rollenspielern zu so unterschiedlichen Wahrnehmungen zu Railroading, Würfeldrehen & co. gelangen kann. Das finde ich merkwürdig. Dabei kam mir ein unbekannteres Essay von Tolkien namens On Fairy-Stories in den Sinn. Das hatte ich mir mal durchgelesen mit dem Ziel, mehr über Settingdesign zu lernen. Gebracht hat es nix, aber eventuell ergeben sich für den Thread hier Impulse abseits des altbekannten Karussells. Hm. Finde das gerade ziemlich einleuchtend und mache dazu beizeiten mal einen Theoriethread auf.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: YY am 21.08.2016 | 21:36
Habe gerade noch einmal darüber nachgedacht, weshalb man unter aufgeklärten Rollenspielern zu so unterschiedlichen Wahrnehmungen zu Railroading, Würfeldrehen & co. gelangen kann. Das finde ich merkwürdig.

Hauptsächlich ist da jeder das Produkt seiner positiven oder negativen Erfahrungen in die jeweilige Richtung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 21.08.2016 | 21:42
Hauptsächlich ist da jeder das Produkt seiner positiven oder negativen Erfahrungen in die jeweilige Richtung.

Das.sicherlich einerseits. Hinzu kommen andererseits aber die Präferenzen zur Erzeugung und Aufrechterhalten der Suspension von Disbelief. Wenn ich mir die Positionen so anschaue, dann kann ich diesbezüglich drei Ansätze unterscheiden, welches großen Einfluss auf die gelebte Praxis am Spieltisch haben. Bringe kurz meine Tochter ins Bett und klimper dann einmal was in einem neuen Thread zusammen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 22.08.2016 | 09:23
Hmmm, eine Frage im Nachhinein: zählen wir eigentlich auch "Würfeldrehen" während der Charaktererschaffung mit? Also so was wie "Ne, den mußt du so nicht spielen, würfel einfach nochmal"?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Der Nârr am 22.08.2016 | 09:38

Die Charaktererschaffung ist ja schon Teil des Spiels.

Würfeldrehen ist es, wenn man Konsequenzen aushebelt.

Wenn alle davon ausgegangen sind, dass man den Charakter nicht spielen muss, dann ist es kein Würfel drehen. (Weil eine ungeschriebene Regel offenbar schon gesagt hat, dass man das darf.) Wenn auch nur einer sagt "wie, das darf man???", dann ist es eine Form von Würfeldrehen.

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 22.08.2016 | 09:50
Hmmm, eine Frage im Nachhinein: zählen wir eigentlich auch "Würfeldrehen" während der Charaktererschaffung mit? Also so was wie "Ne, den mußt du so nicht spielen, würfel einfach nochmal"?
Gute Frage.
Als Spielleiter:
Nö. Wenn ich schon Würfel benutze, dann sollen sie auch ihr Potential entfalten dürfen.
Wenn die Spieler eine Regelung wie "SC-Tod nur mit Spielerzustimmung" brauchen, dann werden keine Würfel verändert, sondern dann wird das Würfelergebnis situativ durch ein Absprache-Ergebnis überschrieben.
This.
Ich sage noch mehr: Einen Würfel zu werfen und dann einfach zu drehen missfällt mir aus weltanschaulich-ästhetischen Gründen. Es ist wie cargo cult science. Es ist wie chinesische Bullshitzeichen-Tattos. Es riecht danach dass man nicht fragt, warum man würfelt, sondern es einfach tut, weil Opa auch gewürfelt hat.
Es gibt ein mögliches unerwünschtes Ergebnis? Dann ändere den Ergebnisraum, wirf auf einer anderen Tabelle, oder einen anderen Würfel, oder sag einfach "uups, vergessen, das wollte ich ausschließen, sorry Leute". Den Würfel dann zu drehen folgt aus dem gleichen GEdanken, aber mit der Logik eines zweijährigen Kindes "guck, ist eigentlich nicht passiert".
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 10:32
Den Würfel dann zu drehen folgt aus dem gleichen GEdanken, aber mit der Logik eines zweijährigen Kindes "guck, ist eigentlich nicht passiert".

Habe es gerade im neuen Thread zur "Goldenen Regel" schon ausgeführt, stelle jetzt aber fest, dass ich das hier ganz entscheidend finde: Man muss es aber gar nicht so abwertend formulieren. Das "Ups, ist eigentlich nicht passiert" ist für manche deshalb die entscheidende Operation, weil es ihnen nicht gefällt, wenn die Fiktionalität der Spielwelt dadurch offengelegt wird, dass die Möglichkeit des Vor- und Zurückspringens und der Parallelexistenz verschiedener Entwicklungen erkennbar wird. Und eine zentrale Aufgabe der SL ist es dann halt, genau das zu verhindern. Das geht manchmal vielleicht wirklich nur durch Würfeldrehen (oder durch ein knallhartes: "Es ist, wie es ist, und damit müssen alle leben (oder sterben)", bei dem die Würfel und Regeln dann eben zur absoluten Spielrealität objektiviert werden).
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 22.08.2016 | 10:41
Habe es gerade im neuen Thread zur "Goldenen Regel" schon ausgeführt, stelle jetzt aber fest, dass ich das hier ganz entscheidend finde: Man muss es aber gar nicht so abwertend formulieren. Das "Ups, ist eigentlich nicht passiert" ist für manche deshalb die entscheidende Operation, weil es ihnen nicht gefällt, wenn die Fiktionalität der Spielwelt dadurch offengelegt wird, dass die Möglichkeit des Vor- und Zurückspringens und der Parallelexistenz verschiedener Entwicklungen erkennbar wird. Und eine zentrale Aufgabe der SL ist es dann halt, genau das zu verhindern. Das geht manchmal vielleicht wirklich nur durch Würfeldrehen (oder durch ein knallhartes: "Es ist, wie es ist, und damit müssen alle leben (oder sterben)", bei dem die Würfel und Regeln dann eben zur absoluten Spielrealität objektiviert werden).
Du missverstehst: Ich bin dafür offen, die fiktive Spielrealität zu verändern und zu sagen "...aber eigentlich ist das hier passiert:". Ich finde es bloß nicht nötig, dafür ein Objekt in der nicht-fiktiven Realität ändern zu müssen (außer als Gedächtnishilfe). Und der Gedankengang geht ja dahin, dass der Würfel mehr Macht über meine Fiktion hat als mein Wille, weswegen ich meine nicht-fiktive Macht einsetzen muss, um ihn zu manipulieren. Das, und eben dass man schlicht und einfach den falschen Wurf getätigt hat, und daran ist man selbst schuld. Das Abwälzen der Schuld auf ein unbelebtes Objekt (nebst "Bestrafung" durch Umdrehen) ist ein bestenfalls ein Bewältigungsmechanismus, schlimmstenfalls schleichender Wahnsinn :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 10:46
Du missverstehst: Ich bin dafür offen, die fiktive Spielrealität zu verändern und zu sagen "...aber eigentlich ist das hier passiert:". Ich finde es bloß nicht nötig, dafür ein Objekt in der nicht-fiktiven Realität ändern zu müssen (außer als Gedächtnishilfe). Und der Gedankengang geht ja dahin, dass der Würfel mehr Macht über meine Fiktion hat als mein Wille, weswegen ich meine nicht-fiktive Macht einsetzen muss, um ihn zu manipulieren. Das, und eben dass man schlicht und einfach den falschen Wurf getätigt hat, und daran ist man selbst schuld. Das Abwälzen der Schuld auf ein unbelebtes Objekt (nebst "Bestrafung" durch Umdrehen) ist ein bestenfalls ein Bewältigungsmechanismus, schlimmstenfalls schleichender Wahnsinn :)

Aber das ist eben ein Gedankengang, mit dem du dich schon auf die Meta-Ebene begibst und die Fiktionalität der RSP-Welt reflektierst. Ich glaube, das wollen viele nicht, weil sie es als Bruch erleben. Das Würfelergebnis muss dann zur objektiven Realität der Spielwelt hypostasiert werden, sonst funktionier das nicht. Und dann kommt eine offene Aushandlung von Konsequenzen von Würfelergebnissen nicht infrage - das gewürfelte ist das, was "wirklich" passiert ist.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 22.08.2016 | 10:53
Aber das ist eben ein Gedankengang, mit dem du dich schon auf die Meta-Ebene begibst und die Fiktionalität der RSP-Welt reflektierst. Ich glaube, das wollen viele nicht, weil sie es als Bruch erleben. Das Würfelergebnis muss dann zur objektiven Realität der Spielwelt hypostasiert werden, sonst funktionier das nicht. Und dann kommt eine offene Aushandlung von Konsequenzen von Würfelergebnissen nicht infrage - das gewürfelte ist das, was "wirklich" passiert ist.

Und das funktioniert dann in der Regel auch ganz gut. Die Fälle, wo das nicht gilt sehe ich als selten genug an, dass dort dann eben auch kurz nachgefragt werden kann. Vor allem wenn das so klar "zum besseren" ist, wie bei den einsamen SL-Entscheidungen propagiert ist doch alles was notwendig ist ein ggf sogar nichtsprachlicher Hinweis auf die Änderung und so die Möglichkeit zu eröffnen ein Veto einzuwerfen, wenn das nicht der Fall ist. Bzw. der Änderungsvorschlag muss dann ja nicht einmal vom Spielleiter kommen.
Der Knackpunkt ist ja nicht die Änderung an sich, sondern die einseitige, heimliche Änderung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 22.08.2016 | 10:54
Habe es gerade im neuen Thread zur "Goldenen Regel" schon ausgeführt, stelle jetzt aber fest, dass ich das hier ganz entscheidend finde: Man muss es aber gar nicht so abwertend formulieren. Das "Ups, ist eigentlich nicht passiert" ist für manche deshalb die entscheidende Operation, weil es ihnen nicht gefällt, wenn die Fiktionalität der Spielwelt dadurch offengelegt wird, dass die Möglichkeit des Vor- und Zurückspringens und der Parallelexistenz verschiedener Entwicklungen erkennbar wird. Und eine zentrale Aufgabe der SL ist es dann halt, genau das zu verhindern. Das geht manchmal vielleicht wirklich nur durch Würfeldrehen

Ja genau.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 22.08.2016 | 11:00
Aber das ist eben ein Gedankengang, mit dem du dich schon auf die Meta-Ebene begibst und die Fiktionalität der RSP-Welt reflektierst. Ich glaube, das wollen viele nicht, weil sie es als Bruch erleben. Das Würfelergebnis muss dann zur objektiven Realität der Spielwelt hypostasiert werden, sonst funktionier das nicht. Und dann kommt eine offene Aushandlung von Konsequenzen von Würfelergebnissen nicht infrage - das gewürfelte ist das, was "wirklich" passiert ist.
Mal wieder lustig, wie nah unsere Gedankengänge sind: Genau das hatte ich gedacht, aber nicht aufgeschrieben, das Würfeldrehen schreibt dem Würfel Substanz innerhalb der Spielrealität zu. Kann man machen, aber ich störe mich halt (subjektiv) daran, dass er noch vor mir liegt. Gut, auf der anderen Seiten könnte man das ja auch von meinem AUsrüstungsbogen behaupten....
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Erg am 22.08.2016 | 11:29

Es gibt ein mögliches unerwünschtes Ergebnis? Dann ändere den Ergebnisraum, wirf auf einer anderen Tabelle...


Genau das tue ich ja beim Würfeldrehen: Ich ändere den Ergebnisraum. Nur halt erst nach dem Wurf. Ob ich mir z.B. vor dem Wurf auf einer Zufallstabelle alle möglichen Ergebnisse durchlese und die unerwünschten aussortiere, oder das Ergebnis ändere, wenn es mir nicht gefällt, stellt in meinen Augen keinen großen Unterschied dar. Entweder mir wird von den Spielern das Recht zugestanden, Ergebnisräume nach Gutdünken zu ändern, oder nicht. Da mir ja schon (in der Regel) das Recht zugebilligt wird, über Wurf oder Nichtwurf zu entscheiden, wäre es doch recht unsinnig, zu fordern, ich möge mich an das Wurfergebnis halten. "Du entscheidest völlig willkürlich oder akzeptierst sklavisch das Würfelergebnis" erscheint mir sehr wenig sinnvoll. Natürlich übe ich in dieser Situation Willkür, aber das tue ich an so vielen Stellen des Spiels, warum sollte es gerade hier besonders unangebracht sein ? Letztlich muß das Ergebnis meiner verschiedenen Willkür-Entscheidungen für die Spieler plausibel sein, sonst werden sie sich (zu Recht) beschweren. Mit einem SL, der seine Macht mißbraucht, hatten wir wohl alle schon zu tun; daß speziell der Punkt der "Würfeltreue" dabei ein besonderes, gar das einzige Problem gewesen wäre, habe zumindest ich noch nicht erlebt. Um den Spielern den Tag zu versauen, muß ich keinen Würfel anfassen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 22.08.2016 | 11:39
Genau das tue ich ja beim Würfeldrehen: Ich ändere den Ergebnisraum. Nur halt erst nach dem Wurf. Ob ich mir z.B. vor dem Wurf auf einer Zufallstabelle alle möglichen Ergebnisse durchlese und die unerwünschten aussortiere, oder das Ergebnis ändere, wenn es mir nicht gefällt, stellt in meinen Augen keinen großen Unterschied dar. Entweder mir wird von den Spielern das Recht zugestanden, Ergebnisräume nach Gutdünken zu ändern, oder nicht. Da mir ja schon (in der Regel) das Recht zugebilligt wird, über Wurf oder Nichtwurf zu entscheiden, wäre es doch recht unsinnig, zu fordern, ich möge mich an das Wurfergebnis halten. "Du entscheidest völlig willkürlich oder akzeptierst sklavisch das Würfelergebnis" erscheint mir sehr wenig sinnvoll. Natürlich übe ich in dieser Situation Willkür, aber das tue ich an so vielen Stellen des Spiels, warum sollte es gerade hier besonders unangebracht sein ? Letztlich muß das Ergebnis meiner verschiedenen Willkür-Entscheidungen für die Spieler plausibel sein, sonst werden sie sich (zu Recht) beschweren. Mit einem SL, der seine Macht mißbraucht, hatten wir wohl alle schon zu tun; daß speziell der Punkt der "Würfeltreue" dabei ein besonderes, gar das einzige Problem gewesen wäre, habe zumindest ich noch nicht erlebt. Um den Spielern den Tag zu versauen, muß ich keinen Würfel anfassen.
Über die Frage von Plausibilität und Akzeptanz könnte man sich wahrscheinlich im Nachbarthread austauschen, aber das mal beiseite.
Warum änderst du das denn erst nach dem Wurf? Ich mache jetzt keine weiteren Vorgaben und Interpretationen. Aber denk mal drüber nach und schreibs auf.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 22.08.2016 | 11:42
Genau das tue ich ja beim Würfeldrehen: Ich ändere den Ergebnisraum. Nur halt erst nach dem Wurf. Ob ich mir z.B. vor dem Wurf auf einer Zufallstabelle alle möglichen Ergebnisse durchlese und die unerwünschten aussortiere, oder das Ergebnis ändere, wenn es mir nicht gefällt, stellt in meinen Augen keinen großen Unterschied dar. ...

Der Unterschied ist, dass der Spieler -zumindest grob - im Normalfall diesen Ergebnisraum auch kennt bzw. abschätzen önnen sollte und darauf seine Entscheidungen basiert. Mit den nachlesbaren Regeln ist dies gegeben, mit deiner sponanen nachträglichen Änderung nicht.
Ungefähr wie wenn man per Magnet eine Runde Roulette manipuliert und hinterher erklärt - hätte ja auch so zufällig 3 mal hintereinnander meine Zahl kommen können, also alles im grünen Bereich.   

Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 12:11
Der Unterschied ist, dass der Spieler -zumindest grob - im Normalfall diesen Ergebnisraum auch kennt bzw. abschätzen önnen sollte und darauf seine Entscheidungen basiert. Mit den nachlesbaren Regeln ist dies gegeben, mit deiner sponanen nachträglichen Änderung nicht.
Ungefähr wie wenn man per Magnet eine Runde Roulette manipuliert und hinterher erklärt - hätte ja auch so zufällig 3 mal hintereinnander meine Zahl kommen können, also alles im grünen Bereich.
Das Beispiel mit dem Roulette passt nur stark vereinfachend. Dort spielen grundsätzlich alle Spieler gegeneinander. Bei den meisten Rollenspielen (widersprecht mir gerne, wenn ich mich irre) spielen alle vielmehr zusammen.
Der Cupier spielt gegen die Spieler (wenn er mogelt) bzw ist reiner Wahrscheinlichkeitsverwalter.
Der Spielleiter spielt in vielen Systemen den Spielern eher zu. Er ist EDIT: meist EDITENDE kein reiner Wahrscheinlichkeitsverwalter.

Der Spielleiter erzählt - ebenfalls vereinfacht  :-[ - eine Geschichte und lässt die Spieler daran teil nehmen.
Bzw die Spieler erzählen eine Geschichte und der Spielleiter füllt die Lücken.

Was "Ereignisräume" betrifft, stimme ich dir zu, soweit es die eigentlichen Regeln betrifft.
Sobald es um Zufallstabellen, Gegneranzahlwahl undundund geht, stimme ich dir nicht zu.
Da bereits diese "dramaturgisch manipuliert sind".

oder anders: Stricke ich eine Monstertabelle (2W6) von 2-12 würde der nächste Spielleiter eine ganz andere stricken.

Gerade deshalb bin ich kein Freund von "Steht halt so im Abenteuer drin" oder "ich habe diese oder jene Tabelle benutzt",
es sei denn man unterstellt diesbezüglich Perfektion.
Selbst ein Autor, der extrem viel Hirnschmalz investiert hat, hat seine Zufallstabellen "dramaturgisch geschönt", soll heißen: "Außergewöhnliches tritt häufiger auf, als es ingame statistisch gegeben wäre".
Und dass ein xbeliebiges Abenteuer bereits per se "dramaturgisch geschönt" ist, ist auch extrem häufig.

Aus diesem Gedankengang heraus tue ich mich* auch mit "dramaturgischen Schönungen nach Würfelwurf" sehr leicht.


* Also "ich" jetzt. Der nächste mag diesen gedanklichen Schritt nicht gehen und das ist auch ok.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Erg am 22.08.2016 | 12:48
...
Warum änderst du das denn erst nach dem Wurf? Ich mache jetzt keine weiteren Vorgaben und Interpretationen. Aber denk mal drüber nach und schreibs auf.

Reine Faulheit. Ich habe keine Lust, mir x Seiten Zufallstabelle durchzulesen und auszusortieren. Meist kann ich mit dem Ergebnis gut leben, da wäre die Zeit vergeudet gewesen. Es reicht völlig, das Aussortieren vorzunehmen, wenn es nötig wird. Die 798 gefällt mir nicht ? Dann nehme ich die 797 oder 799. Paßt beides nicht ? 996 oder 800 etc.
Wenn es darum geht, einen Charakter nicht sterben zu lassen: Da weiß ich das vorher, und könnte auch (je nach System) eine Regel aufstellen bevor ich würfle (z.B. maximaler Schaden = LP+Rüstungschutz-1, keine tödlichen kritischen Treffer). Aber ändert der Zeitpunkt wirklich etwas ?

Der Unterschied ist, dass der Spieler -zumindest grob - im Normalfall diesen Ergebnisraum auch kennt bzw. abschätzen önnen sollte und darauf seine Entscheidungen basiert. Mit den nachlesbaren Regeln ist dies gegeben, mit deiner sponanen nachträglichen Änderung nicht.
Ungefähr wie wenn man per Magnet eine Runde Roulette manipuliert und hinterher erklärt - hätte ja auch so zufällig 3 mal hintereinnander meine Zahl kommen können, also alles im grünen Bereich.   

Das hängt von der Art und Weise des Drehens ab. Im Fall der Zufallsereignisse kennen die Spieler die Tabellen nicht (oder kaum), wissen noch nicht einmal, ob ich überhaupt darauf würfeln werde, können also auch nichts abschätzen (zumindest nicht vernünftig). Und auch in anderen Fällen drehe ich ja nicht vom wahrscheinlichen zum unwahrscheinlichen Fall, sondern umgekehrt. Wenn z.B. der Spieler(Charakter) weiterkämpft, obwohl sein Tod wahrscheinlicher ist als sein Überleben, dann drehe ich gar nichts (außer, ich hätte ihm keine andere Wahl gelassen, als weiter zu kämpfen, was allerdings in der Regel einen massiven Aussetzer/Fehler/Patzer meinerseits voraussetzt; völlig blödsinnige Charakteraktionen mal außen vor). Da die Spieler in ihren Abschätzungen meist sehr unwahrscheinliche Ergebnisse ignorieren (m.E. zu Recht), sollte die Manipulation die Abschätzbarkeit auch nicht beeinträchtigen.
Deshalb paßt auch das Roulette-Beispiel nicht; damit es paßt, müsste ich so manipulieren, das dreimal hintereinander meine Zahl nicht kommt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 22.08.2016 | 12:51
@Babo:
Wieso ist für dich so schwer zu verstehen, dass es durchaus einige Spieler und SL gibt, für die eben doch entscheidend ist, dass der Spielleiter im Rahmen der Probe nur ein Wahrscheinlichkeitsverwalter ist?

Ich halte das nämlich ganz genau so. Vor der Probe sage ich oft an, was die Konsequenzen sind. Ich sage ganz explizit die Schwierigkeit. Ich lasse ganz lange die Entscheidung offen, ob der Spieler das so durchführen muss, weil ja durchaus Diskrepanzen in der Wahrnehmung der Welt vorliegen. Und dann bekommt der Spieler den Ball, kann würfeln, kann (im Fall von Fate) mit Fatepunkten, Aspekten und Stunts (analoge Mechanismen in anderen Systemen) mit dem Ergebnis umgehen. Ich bin erst ein Mal raus und im Optimalfall nehme ich den Ball erst wieder auf, wenn der Spieler auch die Auswirkungen auf die Handlung selbst wieder erzählt hat. Und ich finde das gut, ich fühle mich wohl damit.

Ein Eingriff nach dem Wurf würde an dieser Stelle das System zum Einbruch bringen, weil das Ergebnis selbst nach dem Wurf noch vakant ist und abgesegnet werden muss. Oder noch schlimmer, ich warte bis der Spieler fertig ist und sage dann: "Nö, alles anders." Ja, die Spielweise macht mich zeitweilig zum Croupier und ein Magnet wäre da fatal.

Also zeige bitte einfach mal das Verständnis, das du auch einforderst. Viele Spieler empfinden das unterschiedlich, ab welcher Stelle die SL zuletzt in die Wahrscheinlichkeiten eingreift.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 22.08.2016 | 13:10
Reine Faulheit. Ich habe keine Lust, mir x Seiten Zufallstabelle durchzulesen und auszusortieren. Meist kann ich mit dem Ergebnis gut leben, da wäre die Zeit vergeudet gewesen. Es reicht völlig, das Aussortieren vorzunehmen, wenn es nötig wird. Die 798 gefällt mir nicht ? Dann nehme ich die 797 oder 799. Paßt beides nicht ? 996 oder 800 etc.

Genau so ist es.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 22.08.2016 | 13:14
Das hängt von der Art und Weise des Drehens ab. Im Fall der Zufallsereignisse kennen die Spieler die Tabellen nicht (oder kaum), wissen noch nicht einmal, ob ich überhaupt darauf würfeln werde, können also auch nichts abschätzen (zumindest nicht vernünftig). Und auch in anderen Fällen drehe ich ja nicht vom wahrscheinlichen zum unwahrscheinlichen Fall, sondern umgekehrt. Wenn z.B. der Spieler(Charakter) weiterkämpft, obwohl sein Tod wahrscheinlicher ist als sein Überleben, dann drehe ich gar nichts (außer, ich hätte ihm keine andere Wahl gelassen, als weiter zu kämpfen, was allerdings in der Regel einen massiven Aussetzer/Fehler/Patzer meinerseits voraussetzt; völlig blödsinnige Charakteraktionen mal außen vor). Da die Spieler in ihren Abschätzungen meist sehr unwahrscheinliche Ergebnisse ignorieren (m.E. zu Recht), sollte die Manipulation die Abschätzbarkeit auch nicht beeinträchtigen.
Deshalb paßt auch das Roulette-Beispiel nicht; damit es paßt, müsste ich so manipulieren, das dreimal hintereinander meine Zahl nicht kommt.

OK, die Benutzung von Zufallsbegegnungen ist auch eher seltengewesen aber prinzipiell:

a) Die "korrekte" Verfahrensweise hätte den Spielern über die Fertigkeitswerte ihrer Charaktere bzw. Nachfrage bei Leuten, die da was drauf haben zumindest grob diese Informationen entweder direkt oder bei entsprechenden Erkundigungen  zur Verfügung gestellt.

b) der erlebte Einsatz solcher Begegnungen (bzw. wo man sich ehrliche Würfe auf solche formellen Tabellen gewünscht hätte) zeigten deutliche Spuren von Metamotivation des Spielleiters - sei es dass ewig gar nichts passierte, weil er es für belanglos hielt und dann spontan plötzlich härteste Kaliber auftraten, wenn es darum geht Richtungen vor zu geben oder Ressourcen zu ziehen.



Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Isegrim am 22.08.2016 | 13:21
Der Knackpunkt ist ja nicht die Änderung an sich, sondern die einseitige, heimliche Änderung.

Stimmt, und uneinigs ist man sich, weil in der einen (bspw meinen) Sicht es zu den Aufgaben der SL gehört, diese Anpassungen durchzuführen, ohne mir als Spieler mit den Details auf die Nerven zu gehen, während andere (bspw du) offensichtlich eher davon genervt sind, dass solche Entscheidungen ohne ihr Wissen getroffen werden und sie keinen Einfluss darauf haben.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 13:25
@ Marzaan
Faulheit in einzelnen Bereichen kann eine Spielleitertugend sein, wenn
A) sie Zeit frei macht für andere - gruppentaugliche!- individuelle Qualitäten
B) sie es überhaupt erst ermöglicht, dass ein Spielabend zustande kommt

@ Cruschtschow
@Babo:
Wieso ist für dich so schwer zu verstehen, dass es durchaus einige Spieler und SL gibt, für die eben doch entscheidend ist, dass der Spielleiter im Rahmen der Probe nur ein Wahrscheinlichkeitsverwalter ist?
habe um ein "meist" ergänzt. Klar gibt es die, wenn auch nie zu 100%, dann müsste schon die Plotauswahl rein zufällig sein. Sklavisch gesehen würden dann die Abenteurer fast keine Abenteuer mehr erleben.
Oder sehr langweilige oder immer wieder sehr gleiche..... es sei denn sie befinden sich gerade zufällig in einem Krieg.... naja, jedenfalls sehr viel weniger...
Zitat
Ich halte das nämlich ganz genau so. Vor der Probe sage ich oft an, was die Konsequenzen sind. Ich sage ganz explizit die Schwierigkeit. Ich lasse ganz lange die Entscheidung offen, ob der Spieler das so durchführen muss, weil ja durchaus Diskrepanzen in der Wahrnehmung der Welt vorliegen. Und dann bekommt der Spieler den Ball, kann würfeln, kann (im Fall von Fate) mit Fatepunkten, Aspekten und Stunts (analoge Mechanismen in anderen Systemen) mit dem Ergebnis umgehen. Ich bin erst ein Mal raus und im Optimalfall nehme ich den Ball erst wieder auf, wenn der Spieler auch die Auswirkungen auf die Handlung selbst wieder erzählt hat. Und ich finde das gut, ich fühle mich wohl damit.
Bereits in dem Moment hast du die "Ingame-Wahrscheinlichkeit" schon mehrmals manipuliert und warst eben kein "reiner Wahrscheinlichkeitsverwalter"
Zitat
Ein Eingriff nach dem Wurf würde an dieser Stelle das System zum Einbruch bringen, weil das Ergebnis selbst nach dem Wurf noch vakant ist und abgesegnet werden muss. Oder noch schlimmer, ich warte bis der Spieler fertig ist und sage dann: "Nö, alles anders." Ja, die Spielweise macht mich zeitweilig zum Croupier und ein Magnet wäre da fatal.
Aus dem Bauch heraus bist du da sicher mehr "Croupier" als ich. Aber Magneten? Ohja, die gibt es auch bei dir... wenn auch weniger...
Zitat
Also zeige bitte einfach mal das Verständnis, das du auch einforderst. Viele Spieler empfinden das unterschiedlich, ab welcher Stelle die SL zuletzt in die Wahrscheinlichkeiten eingreift.
Ich HABE dafür Verständnis. Bei Splittermond machen wir das beispielsweise EXAKT so. (Da gab es nur eine Ausnahme: Irgendsoein Dämonenbaum, bei dem 90% der Spielergruppen SC-Verluste erleiden, weil der Autor da nicht aufgepasst hat....)

Ich HABE kein Verständnis dafür, dass hier manche so tun, als wären sie reine Wahrscheinlichkeitsverwalter und hätte das Gutdünken bei der Auswahl, des Abenteuers des Austarierens der Wahrscheinlichkeitstabellen und der Gegneranzahlwahl oder auch nur die Zusammenstellung der Sandbox NICHTS mit Wahrscheinlichkeitsveränderung zu tun.

Der Unterschied ist nur, dass es für unterschiedliche Gruppen oder gar Spieler unterschiedliche Tabus gibt "bis zu welchem Zeitpunkt" man die Wahrscheinlichkeit manipulieren darf und "in welcher Stärke".

Wenn Würfeldrehen für euch nicht funktioniert, ist das vollkommen iO.
Das ist eine Geschmacksfrage und keine intellektuelle..... aber eben auch keine moralische Frage.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 22.08.2016 | 13:29
Der Spielleiter spielt in vielen Systemen den Spielern eher zu. Er ist EDIT: meist EDITENDE kein reiner Wahrscheinlichkeitsverwalter.
Tatsächlich?

Zitat
Der Spielleiter erzählt - ebenfalls vereinfacht  :-[ - eine Geschichte und lässt die Spieler daran teil nehmen.
Bzw die Spieler erzählen eine Geschichte und der Spielleiter füllt die Lücken.
Auch hier ein Riesenunterschied - bei mir wird keine Geschichte erzählt, sondern sie ergibt sich.

{Edit: Ein Riesenunterschied, weil es eine andere Herangehensweise ist.}
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 22.08.2016 | 13:33
Möchte nicht allzu belehrend klingen, aber an Eurem Punkt waren schon viele Diskussionen vor Euch. Wenn Ihr die Geisteshaltung des SL betrachtet, dann kommt ihr weiter. Liegt einer SL-Handlung eine simulativ oder dramaturgisch motivierte Intention zugrunde? Damit habt Ihr das Problem erschlagen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: 6 am 22.08.2016 | 13:35
Ich HABE kein Verständnis dafür, dass hier manche so tun, als wären sie reine Wahrscheinlichkeitsverwalter und hätte das Gutdünken bei der Auswahl, des Abenteuers des Austarierens der Wahrscheinlichkeitstabellen und der Gegneranzahlwahl oder auch nur die Zusammenstellung der Sandbox NICHTS mit Wahrscheinlichkeitsveränderung zu tun.
Haben sie auch während der Spielsitzung nicht.
Du musst zwischen den Vorbereitungen vor der Spielsitzung und dem Verhalten während der Spielsitzung unterscheiden.
Ich würde ja gerne als Beispiel ein Brettspiel bringen: Pandemie. Das Spiel wurde von einem Autor entworfen und entsprechend ausbalanciert. Wahrend des Spiels gibt es aber nur die vorher austarierten Spielmechaniken gegen die die Spielgruppe spielt. Der SL ist in dem Fall nichts anderes als das Ausführungsorgan dieser vorher austarierten Spielmechaniken.
(Das Beispiel ist nur ein Modell um grob einen Vergleich zu haben, wie ein SL dann handelt. Bitte nicht versuchen das Modell für mehr zu verwenden.)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 22.08.2016 | 13:35
Sklavisch gesehen würden dann die Abenteurer fast keine Abenteuer mehr erleben.
Oder sehr langweilige oder immer wieder sehr gleiche..... es sei denn sie befinden sich gerade zufällig in einem Krieg.... naja, jedenfalls sehr viel weniger...

Das ist ein völlig falscher Fehlschluss. Du gehst hier gerade hin und sagst: "Wenn du Würfel nicht drehst, muss sich das gesamte Spiel aus dem Zufall ergeben." Das ist einfach eine falsche Grundannahme. Du argumentierst aber fortwährend so, weshalb dir natürlich die Leute, die nicht drehen, am laufenden Meter widersprechen.

Und nein, ich bringe keine Magnete an. Ich stelle vielleicht kein gleichverteiltes Roulette mit 37 Feldern hin. Aber die Farbverteilung mache ich sichtbar und wenn der Ball läuft, dann nehme ich die Hände weg.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 22.08.2016 | 13:36
Möchte nicht allzu belehrend klingen, aber an Eurem Punkt waren schon viele Diskussionen vor Euch. Wenn Ihr die Geisteshaltung des SL betrachtet, dann kommt ihr weiter. Liegt einer SL-Handlung eine simulativ oder dramaturgisch motivierte Intention zugrunde? Damit habt Ihr das Problem erschlagen.

Mir geht es darum, dass die Grundannahme bei Bapo Phet eben nicht allgemeingültig sind. Wenn das erstmal klar wird, dann gibt es Durchblick.  :D
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 22.08.2016 | 13:37
Die Frage ist doch, sehe ich mich als SL ( eher) als:

A: Regisseur, der eine Geschichte vorbereitet hat in deren Rahmen die Akteure improvisieren

B: Moderator, der zwischen den Akteuren die eine Geschichte entwickeln vermittelt

Bei A ist das Würfeldrehen wahrscheinlich eher akzeptiert als bei B. Welche herangehensweise man nimmt ist dann abhängig von persönlichen Präferenzen und von den Präferenzen der Spieler.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklaue am 22.08.2016 | 13:39
Wenn Würfeldrehen für euch nicht funktioniert, ist das vollkommen iO.
Das ist eine Geschmacksfrage und keine intellektuelle..... aber eben auch keine moralische Frage.
Solange alle am Tisch bescheid wissen {ggf. auch allgemein und nicht im konkreten Fall}, könnte ich das bestätigen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Maarzan am 22.08.2016 | 13:46
Möchte nicht allzu belehrend klingen, aber an Eurem Punkt waren schon viele Diskussionen vor Euch. Wenn Ihr die Geisteshaltung des SL betrachtet, dann kommt ihr weiter. Liegt einer SL-Handlung eine simulativ oder dramaturgisch motivierte Intention zugrunde? Damit habt Ihr das Problem erschlagen.

Das kommt der Wahrheit schon sehr nahe.
Ich will simulatorisch spielen, kann mich da auch mit eher herausforderungsorientiertem Spiel und den notwendigen Kompromissen anpassen und habe zu viele SLs erlebt, die dann wiederum versucht haben IHRE Geschichte da durch zu drücken.
Wenn da von vorne herein Story draufsteht dann bleibe ich halt weg oder wenn ich das Spiel an sich nur erst einmal  in begrenztem Rahmen kennenlernen will weis ich was ich zu erwarten habe und schwimme da halt mal mit, aber wenn das was "ernsthaftes" sein soll und dann da wer als erzählerischer Heckenschütze auftaucht werd ich stinkig.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 13:47
@ Banana Claw & Cruschtschow:
AAAH,  :'( ihr versteht mich vollkommen miss!
Das ist ein völlig falscher Fehlschluss. Du gehst hier gerade hin und sagst: "Wenn du Würfel nicht drehst, muss sich das gesamte Spiel aus dem Zufall ergeben." Das ist einfach eine falsche Grundannahme. Du argumentierst aber fortwährend so, weshalb dir natürlich die Leute, die nicht drehen, am laufenden Meter widersprechen.

Und nein, ich bringe keine Magnete an. Ich stelle vielleicht kein gleichverteiltes Roulette mit 37 Feldern hin. Aber die Farbverteilung mache ich sichtbar und wenn der Ball läuft, dann nehme ich die Hände weg.
Du machst da einen falschen Umkehrschluss.
Ich sage:
1.) Würfel drehen ist eine Form von Wahrscheinlichkeitsmanipulation/korrektur
2.) Alles möglich andere auch. Auch deine Auswahl des Roulettisches und wie er verteilt zu sein hat.
3.) JEDER SL manipuliert die Wahrscheinlichkeit, Würfel drehen ist nur eine Methode die ganz am Ende stattfindet.
4.) Und zwar ganz gleich, ob man nur 1 Ergebnis, wenige Ergebnisse oder x oder y Ergebnisse zulässt. Also gleich, ob man zu "mehr Zufall" oder "weniger" neigt.
5.) Wer 3. nicht mag, ist kein schlechter Mensch/SL/Spieler
6.) Wer 3. nicht mag ist kein schlechter Mensch/SL/Spieler
7.) Mir ist klar, dass die Spieler zu 6 uU inkompatibel zu den Spielern zu 5 sind.
8.) Ich habe keine "Grundannahme". Ich habe ein "Grundrezept", das für mich in meinen Runden funktioniert. That's all.
9.) Das dürft ihr gerne ausprobieren, müsst ihr aber nicht.
10.) Et vice versa

So klarer?
Ihr unterstellt mir da viel zu viel
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 13:49
Das kommt der Wahrheit schon sehr nahe.
Ich will simulatorisch spielen, kann mich da auch mit eher herausforderungsorientiertem Spiel und den notwendigen Kompromissen anpassen und habe zu viele SLs erlebt, die dann wiederum versucht haben IHRE Geschichte da durch zu drücken.
Wenn da von vorne herein Story draufsteht dann bleibe ich halt weg oder wenn ich das Spiel an sich nur erst einmal  in begrenztem Rahmen kennenlernen will weis ich was ich zu erwarten habe und schwimme da halt mal mit, aber wenn das was "ernsthaftes" sein soll und dann da wer als erzählerischer Heckenschütze auftaucht werd ich stinkig.

Das ist ja auch vollkommen legitim.
Das ist dein gutes Recht und macht dir keiner stinkig.
... ich jedenfalls nicht...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Erg am 22.08.2016 | 13:55
OK, die Benutzung von Zufallsbegegnungen ist auch eher seltengewesen aber prinzipiell:

a) Die "korrekte" Verfahrensweise hätte den Spielern über die Fertigkeitswerte ihrer Charaktere bzw. Nachfrage bei Leuten, die da was drauf haben zumindest grob diese Informationen entweder direkt oder bei entsprechenden Erkundigungen  zur Verfügung gestellt.

b) der erlebte Einsatz solcher Begegnungen (bzw. wo man sich ehrliche Würfe auf solche formellen Tabellen gewünscht hätte) zeigten deutliche Spuren von Metamotivation des Spielleiters - sei es dass ewig gar nichts passierte, weil er es für belanglos hielt und dann spontan plötzlich härteste Kaliber auftraten, wenn es darum geht Richtungen vor zu geben oder Ressourcen zu ziehen.

zu a): Ja. Grob. Das ist ein Kriterium, anhand dessen ich eine Ergebnis behalte oder verwerfe: Kann das (nach dem belastbaren Wissen der Charaktere) sein ? Wenn nicht (und mir keine plausible Erklärung dafür einfällt), dann verwerfe ich das Ergebnis.
Allerdings deckt das (bezüglich der Einschätzbarkeit) nicht die Frage ab, ob ich überhaupt auf irgendeiner Tabelle würfeln werde.

zu b): natürlich spielen meine Meta-Motivationen auch eine Rolle: wenn ich keine Lust auf den 27ten Goblinangriff habe, dann lasse ich ihn weg. Wenn ich unbedingt einen haben will, dann würfel ich nicht.
(und das ist eigentlich der springende Punkt (wie bereits oben angemerkt): die Willkür-Entscheidung wird mir zugestanden, die Änderung von Würfelergebnissen nicht. Das kann ich nicht nachvollziehen)

Allerdings sind Zufallstabellenwürfe vermutlich nicht der Knackpunkt der Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema...
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 22.08.2016 | 13:56
Das kommt der Wahrheit schon sehr nahe.
Ich will simulatorisch spielen, kann mich da auch mit eher herausforderungsorientiertem Spiel und den notwendigen Kompromissen anpassen und habe zu viele SLs erlebt, die dann wiederum versucht haben IHRE Geschichte da durch zu drücken.
Wenn da von vorne herein Story draufsteht dann bleibe ich halt weg oder wenn ich das Spiel an sich nur erst einmal  in begrenztem Rahmen kennenlernen will weis ich was ich zu erwarten habe und schwimme da halt mal mit, aber wenn das was "ernsthaftes" sein soll und dann da wer als erzählerischer Heckenschütze auftaucht werd ich stinkig.

Ich glaube ehrlich gesagt, dass das jeder verstehen kann. Nur glaube ich parallel auch, dass die von Dir erwähnten "erzählerischen Heckenschützen" hier im Forum ausgesprochen selten sind. Das versuche ich ja die ganze Zeit verzweifelt zu vermitteln. Es ist selbstverständlich NICHT in Ordnung, seinen Willen den anderen Leuten in der Runde gegen deren Einverständnis aufzuzwingen. Wenn Runden so laufen, und in Deinem Fall scheint das ja nicht nur einmal vorgekommen zu sein, dann sollte man ganz grundsätzlich etwas ändern.

In meiner Stammrunde ist aber beispielsweise das Gegenteil der Fall. Einer der Spieler hat mich neulich darauf hingewiesen, dass ich sehr gerne für ihn das Spiel stärker mit Railroadingschienen versehen könnte. Er hätte da gar kein Problem mit. Die komplette Offenheit, die ich ihm böte, fänd er super und würde das Spiel grandios finden. Aber sollte ich mal überlegen, wie ich die Vorbereitung effizienter gestalten wollen würde, dürfte ich gerne seine Freiheitsgrade so sichtbar beschneiden, dass sich für ihn sichtbare Schienen ergeben. Er folgt denen dann mit Vergnügen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 14:05
...In meiner Stammrunde ist aber beispielsweise das Gegenteil der Fall. Einer der Spieler hat mich neulich darauf hingewiesen, dass ich sehr gerne für ihn das Spiel stärker mit Railroadingschienen versehen könnte. Er hätte da gar kein Problem mit. Die komplette Offenheit, die ich ihm böte, fänd er super und würde das Spiel grandios finden. Aber sollte ich mal überlegen, wie ich die Vorbereitung effizienter gestalten wollen würde, dürfte ich gerne seine Freiheitsgrade so sichtbar beschneiden, dass sich für ihn sichtbare Schienen ergeben. Er folgt denen dann mit Vergnügen.

Uns geht das beispielsweise häufig so in Detektivabenteuern. Erst toben wir uns liebend gerne aus. Aber wenn wir dann eine Zeitlang auf der Stelle stehen, fordern wir ganz deutlich Schienen ein.

Ja, wir haben auch viele Abenteuer mit "Zaunpfahl, da lang!".
Muss nicht jedem gefallen. Aber wenn einem das nicht gefällt, man aber merkt, dass das für den SL vollkommen normal zu sein scheint, fgehört es für mich zum guten Ton, den Drops dann ein Mal zu schlucken und anschließend den SL um Änderung seiner Werkzeuge zu bitten.

Beim "Würfel drehen", da meist geheim, ist das in der Tat anders, da der Spieler uU gar nichts davon weiß.
Deshalb habe ich ja auch euren Tip wahrgenommen und meine DSA5-Runde mal gefragt.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 14:07
1.) Würfel drehen ist eine Form von Wahrscheinlichkeitsmanipulation/korrektur

Ich glaube, bei der Aussage liegt das Problem - du klebst nach wie vor an einer Simulationismus-Vorstellung davon, was Würfeln im RSP ist. Die ist aber, so wie ich z.B. Cruschtschow verstehe, gar nicht relevant für seine Einwände.
Es geht nicht drum, dass die SL irgendwie manipulierend in die "echten" Wahrscheinlichkeiten der Spielwelt eingreift. Die "echten" Wahrscheinlichkeiten der Spielwelt gibt es nicht, weil es nur eine Spielwelt ist, und natürlich ist es wünschenswert, dass anstelle irgendwelcher ohnehin nur mehr schlecht als recht von der Realität übertragener Wahrscheinlichkeitsregeln, die spannende Abenteuer und dramatisch befriedigende Abläufe eher unwahrscheinlich machen würden, in der Spielwelt irgendeine Art von narrativem Regelwerk herrscht, dass also regelmäßig die Gelegenheit zum Abenteuer aufpoppt, dass NSC unverhofft wiederauftauchen, das Rechnungen beglichen und Aufgaben auf die eine oder andere Art zu Ende gebracht werden, dass immer wieder schwere Entscheidungen und moralische Dilemmata zu bewältigen sind, dass die Herausfoderungen weder deutlich zu lasch noch deutlich zu schwer sind ...
Insofern kann die Manipulation nichtexistenter Wahrscheinlichkeiten zugunsten eines dramatisch-abenteuerlichen Ablaufs nicht der Knackpunkt sein.
Es geht darum, dass es - je nach Spielweise - einen Moment geben kann, in dem ein Spieler oder die SL oder beide zusammen einfordern, dass jetzt eine Entscheidung über den weiteren Fortgang dem Zufall überlassen wird. Und was am Würfeldrehen problematisch ist, ist nicht, dass irgendeine Wahrscheinlichkeit verändert wird, sondern dass diese Abmachung - jetzt überlassen wir es dem Zufall! - nicht eingehalten wird.

Nun ist ja wie gesagt überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn Gruppen sagen, dass ihnen dieses Element der Zufallsentscheidung nicht so wichtig ist und sie stattdessen lieber eine SL wollen, die Holperer ausbessert und dabei die Illusion aufrechterhält, dass alles glatt und bruchlos verläuft. Kein Problem.

Wenn jemand aber "Das überlassen wir jetzt dem Zufall!" als eine verbindliche Abmachung begreift und Probleme damit hat, weil er gerade ein Interesse daran hat, eventuell auch die abwegigen oder verheerenden Ergebnisse ins Spiel kommen zu sehen, dann hat es keinen Sinn, ihm zu antworten: "Wieso hast du denn damit jetzt ein Problem? Du hast doch auch kein Problem damit, wenn Wahrscheinlichkeiten vor dem Würfeln manipuliert werden, z.B. durch die Erstellung einer Zufallsbegegnungstabelle, die nicht den gemutmaßten statistischen Wahrscheinlichkeiten einer nichtexistenten Spielwelt entspricht?", dann geht diese Erwiderung eben an dem Problem vorbei, das der Spieler hat.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 14:11
Es ist selbstverständlich NICHT in Ordnung, seinen Willen den anderen Leuten in der Runde gegen deren Einverständnis aufzuzwingen.

Da sind wir aber wieder an einem Punkt, der hier auch schon mehrfach erwähnt wurde: Würfeldrehen bedeutet, seinen Willen den anderen Leuten aufzuzwingen, mindestens ohne dabei zu wissen, ob man ihr Einverständnis hat. Alles andere (offenes spontanes Anpassen von Regeln und Ergebnissen) sind Rulings.

Natürlich kann man auch sagen: Würfeldrehen und Rulings sind für mich das Gleiche. Dann macht man aber nur beide Begriffe schwammig und verunklart die Diskussion weiter.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Wellentänzer am 22.08.2016 | 14:14
Da sind wir aber wieder an einem Punkt, der hier auch schon mehrfach erwähnt wurde: Würfeldrehen bedeutet, seinen Willen den anderen Leuten aufzuzwingen, mindestens ohne dabei zu wissen, ob man ihr Einverständnis hat. Alles andere (offenes spontanes Anpassen von Regeln und Ergebnissen) sind Rulings.

Natürlich kann man auch sagen: Würfeldrehen und Rulings sind für mich das Gleiche. Dann macht man aber nur beide Begriffe schwammig und verunklart die Diskussion weiter.

Das ist Quatsch und durch eine Wiederholung wird er nicht richtig. Vielleicht hast Du den Begriff der Rulings falsch verstanden? Oder das Würfeldrehen? Oder Partizipationismus? Alles geläufig? Irgendwo hast Du noch ein Fehlverständnis. Wenn sich eine Gruppe darauf einigt, dass der SL bei Bedarf an den Würfeln drehen darf: wo handelt der wer gegen wessen Einverständnis?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 22.08.2016 | 14:24
Ich bin bereit jederzeit für eine Gruppe (als SL) verbindlich auf jede Form von Würfeldrehen zu verzichten, wenn sich die Gruppe dafür ebenfalls verbindlich für eine von zwei Optionen entscheidet:

A: Ich würfel als SL nur dann, wenn ich mich nicht anders entscheiden kann/will, ansonsten verzichte ich auf Würfelwürfe wenn ich kein Zufallsergebnis haben möchte

B: Ich würfel straight/offen nach den Regeln und bereite keine Szenarien vor sondern verwalte nur Zufallstabellen und Monsterwerte

Mit beidem kann ich leben.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 14:26
Das ist Quatsch und durch eine Wiederholung wird er nicht richtig. Vielleicht hast Du den Begriff der Rulings falsch verstanden? Oder das Würfeldrehen? Oder Partizipationismus? Alles geläufig? Irgendwo hast Du noch ein Fehlverständnis. Wenn sich eine Gruppe darauf einigt, dass der SL bei Bedarf an den Würfeln drehen darf: wo handelt der wer gegen wessen Einverständnis?

Wenn man sich drauf einigt, wann und zu welchen Bedingungen (z.B. bei SC-Tod), ist's für mich eindeutig ne Hausregel. Wenn man sich ganz allgemein (dann aber bitte auch explizit, nicht allein indem man ein Schweigen der Spieler zum Thema als Zustimmung auslegt!) drauf einigt, ist es für mich ein Grenzfall zwischen Würfeldrehen und Hausregel.
Wie gesagt, wurde hier im Thread schon ausführlich diskutiert, ich habe da bisher auch keinen großen Widerspruch geernet.
Wobei der Begriff Würfeldrehen meines Wissens nicht so fest kodifiziert ist, dass man da irgendwelche Ansprüche auf Richtigkeit erheben könnte, du kannst ihn also auch gerne anders (und vielleicht auch sinnvoller) definieren. Ich gehe jetzt erst mal nach dem, was mir als sinnvolle Unterscheidung erscheint, und da gehört für mich zum Würfeldrehen dazu, dass es heimlich geschieht - sonst gibt es für mich keinen nennenswerten Unterschied zum Ruling ("Wir machen das jetzt von den normalen Regeln abweichend so") oder zu Hausregeln ("Bei uns in der Runde machen wir das so.").
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 22.08.2016 | 14:33
Ich denke, mein Hauptproblem beim Würfeldrehen bleibt, daß die Notwendigkeit dazu eigentlich einen Fall von Systemversagen darstellt. Warum würfle ich denn überhaupt? Na, damit ich eine Entscheidung in letzter Instanz nicht selber treffen muß, sondern sie bequemlichkeitshalber an den Genossen Würfel delegieren kann. Was passiert nun, wenn mir dieser ein aus welchen Gründen auch immer inakzeptables Ergebnis zurückliefert? Einfach: Mist, jetzt muß ich doch wieder selbst entscheiden (und wenn's bloß darum geht, ob das Ergebnis so stehenbleiben soll oder ich es noch einmal probieren möchte); der Vorteil, den ich mir von der ganzen Würfelei eigentlich erhofft hatte, löst sich in Rauch auf und ich bin obendrein wahrscheinlich erst mal zumindest kurzfristig raus aus dem Spielfluß.

Mit anderen Worten, auch ganz ohne irgendeine moralisch-ethische Dimension dranzutackern bin ich schon aus Effizienzgründen eigentlich sehr dafür, Würfeldrehen soweit wie möglich zu eliminieren -- und wenn ich auf SL-Stolz darauf, wie schön jemand sich doch seine Ergebnisse im Anschluß zurechtbiegen kann, mit "Junge, bist Du auch sicher, daß dein System was taugt?" reagiere, dann liegt das eventuell in erster Linie daran. ;)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: KhornedBeef am 22.08.2016 | 14:36
Ich denke, mein Hauptproblem beim Würfeldrehen bleibt, daß die Notwendigkeit dazu eigentlich einen Fall von Systemversagen darstellt. Warum würfle ich denn überhaupt? Na, damit ich eine Entscheidung in letzter Instanz nicht selber treffen muß, sondern sie bequemlichkeitshalber an den Genossen Würfel delegieren kann. Was passiert nun, wenn mir dieser ein aus welchen Gründen auch immer inakzeptables Ergebnis zurückliefert? Einfach: Mist, jetzt muß ich doch wieder selbst entscheiden (und wenn's bloß darum geht, ob das Ergebnis so stehenbleiben soll oder ich es noch einmal probieren möchte); der Vorteil, den ich mir von der ganzen Würfelei eigentlich erhofft hatte, löst sich in Rauch auf und ich bin obendrein wahrscheinlich erst mal zumindest kurzfristig raus aus dem Spielfluß.

Mit anderen Worten, auch ganz ohne irgendeine moralisch-ethische Dimension dranzutackern bin ich schon aus Effizienzgründen eigentlich sehr dafür, Würfeldrehen soweit wie möglich zu eliminieren -- und wenn ich auf SL-Stolz darauf, wie schön jemand sich doch seine Ergebnisse im Anschluß zurechtbiegen kann, mit "Junge, bist Du auch sicher, daß dein System was taugt?" reagiere, dann liegt das eventuell in erster Linie daran. ;)
He, ein Geistesverwandter :)
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Sethomancer am 22.08.2016 | 14:45
Ich denke, mein Hauptproblem beim Würfeldrehen bleibt, daß die Notwendigkeit dazu eigentlich einen Fall von Systemversagen darstellt. Warum würfle ich denn überhaupt? Na, damit ich eine Entscheidung in letzter Instanz nicht selber treffen muß, sondern sie bequemlichkeitshalber an den Genossen Würfel delegieren kann. Was passiert nun, wenn mir dieser ein aus welchen Gründen auch immer inakzeptables Ergebnis zurückliefert? Einfach: Mist, jetzt muß ich doch wieder selbst entscheiden (und wenn's bloß darum geht, ob das Ergebnis so stehenbleiben soll oder ich es noch einmal probieren möchte); der Vorteil, den ich mir von der ganzen Würfelei eigentlich erhofft hatte, löst sich in Rauch auf und ich bin obendrein wahrscheinlich erst mal zumindest kurzfristig raus aus dem Spielfluß.

Mit anderen Worten, auch ganz ohne irgendeine moralisch-ethische Dimension dranzutackern bin ich schon aus Effizienzgründen eigentlich sehr dafür, Würfeldrehen soweit wie möglich zu eliminieren -- und wenn ich auf SL-Stolz darauf, wie schön jemand sich doch seine Ergebnisse im Anschluß zurechtbiegen kann, mit "Junge, bist Du auch sicher, daß dein System was taugt?" reagiere, dann liegt das eventuell in erster Linie daran. ;)
Da bin ich voll bei Dir.

Mein Problem fängt da an wo ich als SL nicht mehr selbsständig entscheide ob ich den Zufall wiull, sondern von meinen Spielern als SL aufgrund der Regeln genötigt werde zu würfeln. Da könnte man zwar sagen Selbst verschuldet, was fordert der auch ein, daß ich jetzt dagegen würfeln soll, dann muss derjenige halt mit dem Ergebnis leben, ich aber leider auch. Ich rede jetzt nicht von den 99% in dem das gut geht oder tatsächlich die Geschichte verbessert , sondern von dem 1% wo es so in die Hose geht, daß der Spielspaß verendet.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Isegrim am 22.08.2016 | 14:46
Ich gehe jetzt erst mal nach dem, was mir als sinnvolle Unterscheidung erscheint, und da gehört für mich zum Würfeldrehen dazu, dass es heimlich geschieht (...)

Heimlich im Sinne von "Die Spieler kriegen nicht mit, wenn Würfelergebnisse manipuliert werden", oder heimlich im Sinne von "Den Spielern ist nicht bewusst, dass der SL Würfelergebnisse manipuliert."?

Bei Fall 1. kann ich verstehen, wenn man hier Heimlichkeit voraussetzt. Zu Fall 2. gehe ich eigentlich automatisch davon aus, dass eine SL, die verdeckt würfelt, sich auch nicht unbedingt an jeden einzelnen Wurf gebunden fühlt.

@ nobody@home: Kommt mal wieder ganz auf den Einzelfall an. Oft üwrfelt man, durchaus, weil man nicht selber entscheiden möchte, merkt aber erst nach Feststellung des Ergebisses, dass das nicht das ist, was man will. Das werden Würfe seien, die mehr als zwei Ergebnisse liefern. Bsp: Zufallstabelle ("Wär ja eigentlich alles iO, aber ausgerechnet 94: Orkbanditen in dieser Situation? Nee, da nehm ich lieber 95: menschliche Räuber.") oder Würfe im Kampf ("Okay, eigentlich will ich den Kampf auswürfeln, aber diesen superglücklichen Treffer des bösen Obermotzes überlebt der Spieler nicht, mach ich also nen normalen Treffer daraus.")

BTW, wenn ich hinter meinem Schirm nen Würfel rolle, um den Spielern nicht indirekt mitzuteilen, dass ich längst entschieden habe, was passiert, ist das auch Würfeldrehen?
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 14:52
Heimlich im Sinne von "Die Spieler kriegen nicht mit, wenn Würfelergebnisse manipuliert werden", oder heimlich im Sinne von "Den Spielern ist nicht bewusst, dass der SL Würfelergebnisse manipuliert."?

Wie gesagt ist Variante 1 für mich entweder Hausregel (wenn es klare Maßgaben dafür, z.B. "Nur um einen SC vor dem Tod zu retten") oder ein Grenzfall zwischen Hausregel und Würfeldrehen.

Was den Begriff des Ruling angeht, bin ich mehr jetzt übrigens etwas unsicher - ich habe den bisher immer verwendet für alle Sachen in Richtung von: "Wir wollen die Regeln jetzt nicht nachschlagen/so nicht anwenden/es gibt keine offizielle Regel und keine Hausregel dafür, deshalb wird spontan entschieden, wie wir das machen." Könnte mir aber vorstellen, dass viele nur den Fall: "es gibt keine offizielle Regel und keine Hausregel dafür, deshalb wird spontan entschieden, wie wir das machen" als Ruling gelten lassen würden. Keine Ahnung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 15:46
@ Nobody
Ich denke, mein Hauptproblem beim Würfeldrehen bleibt, daß die Notwendigkeit dazu eigentlich einen Fall von Systemversagen darstellt. Warum würfle ich denn überhaupt? Na, damit ich eine Entscheidung in letzter Instanz nicht selber treffen muß, sondern sie bequemlichkeitshalber an den Genossen Würfel delegieren kann. Was passiert nun, wenn mir dieser ein aus welchen Gründen auch immer inakzeptables Ergebnis zurückliefert? Einfach: Mist, jetzt muß ich doch wieder selbst entscheiden (und wenn's bloß darum geht, ob das Ergebnis so stehenbleiben soll oder ich es noch einmal probieren möchte); der Vorteil, den ich mir von der ganzen Würfelei eigentlich erhofft hatte, löst sich in Rauch auf und ich bin obendrein wahrscheinlich erst mal zumindest kurzfristig raus aus dem Spielfluß.

Mit anderen Worten, auch ganz ohne irgendeine moralisch-ethische Dimension dranzutackern bin ich schon aus Effizienzgründen eigentlich sehr dafür, Würfeldrehen soweit wie möglich zu eliminieren -- und wenn ich auf SL-Stolz darauf, wie schön jemand sich doch seine Ergebnisse im Anschluß zurechtbiegen kann, mit "Junge, bist Du auch sicher, daß dein System was taugt?" reagiere, dann liegt das eventuell in erster Linie daran. ;)

Äh und?
Ich glaube nicht an 100%.
Weder bei einem Spielleiter, noch bei einem System.... erst recht nicht bei einem fehlerhaften System...

Was letzteres betrifft, hat aber nicht jede Gruppe komplett gleich Bock, ein anderes System zu spielen.
Da versucht man dann selbst redend "nachzubessern":
-- Hausregeln
-- Würfel drehen
-- whatever

Wichtig ist nur, dass es der Gruppe passt.
Das heißt nicht, dass "Nachbesserer" oder "drehende Nachbesserer" jetzt die besseren Spielleiter sind.
Aber der Umkehrschluss "Wir drehen nicht, also spielen wir das bessere System (tm) und haben den besseren SL (tm)" gilt halt eben auch nicht...


@ Rumpel
Lass uns unseren "Wahrscheinlichkeitskorrektur"-Disput begraben, da sind wir halt anderer Meinung.
Kein Problem.
Der Aspekt ist eher Klimperkram.
Wenigstens weiß ich jetzt, woher unser Missverständnis rührte, belassen wir es dabei.

EDIT: Ein ""Würfeldrehennach TT"-Thread ist in Vorbereitung.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Achamanian am 22.08.2016 | 15:55
@ Rumpel
Lass uns unseren "Wahrscheinlichkeitskorrektur"-Disput begraben, da sind wir halt anderer Meinung.
Kein Problem.
Der Aspekt ist eher Klimperkram.

Hm, ich finde ehrlich gesagt, dass so ziemlich alle anderen Teile der Debatte sich hier im Kreis drehen ... andererseits ist jetzt auch keiner groß auf meinen Punkt eingestiegen, deshalb ist diese Teil-Diskussion vielleicht wirklich nicht von besonderem Interesse.
Ich hatte mir aber auch eh vorgenommen, jetzt mal Schicht hier zu machen mit der Diskussion, da ich eigentlich alles für mich relevante geschrieben habe.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: nobody@home am 22.08.2016 | 16:14
@ Nobody
Äh und?
Ich glaube nicht an 100%.

Ja, und? Ich auch nicht -- nur, an die "perfect solution fallacy" (d.h., daß man einen Verbesserungsversuch genausogut gleich ganz lassen kann, wenn das Ergebnis absehbar nicht vollkommen ist) glaube ich genausowenig.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 22.08.2016 | 16:17
Der Aspekt ist eher Klimperkram.

... für dich. Und das ist Teil des Problems an der Diskussion. Rumpel hat da vorhin einen recht langen Text zu geschrieben, der auch sehr gut meine Meinung wiedergibt. Dass du das eben als Klimperkram wahrnimmst, erklärt mir auch, warum du nicht bereit bist, das als Problem zu sehen.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 16:54
... für dich. Und das ist Teil des Problems an der Diskussion. Rumpel hat da vorhin einen recht langen Text zu geschrieben, der auch sehr gut meine Meinung wiedergibt. Dass du das eben als Klimperkram wahrnimmst, erklärt mir auch, warum du nicht bereit bist, das als Problem zu sehen.

Unsinn.
Ich habe den Disput beigelegt, weil ich festgestellt habe, dass sowohl unsere Definitionen, "was Wahrscheinlichkeitsmanipulationen" sind, als auch, ob man diese mit Würfeldrehereien in einen Pott werfen kann, als auch "wie man das wichtet"
sehr verschieden sind.
Das ist der einzige Grund.

Es ist auch denkbar einfach:
Ich habe recht, denn bei uns funktioniert es mit dem Würfel drehen gut bis sehr gut und meinen Spielern gefällt es.
Rumpel hat auch recht, denn bei ihnen hat es mit dem Würfel drehen schlecht funktioniert und/oder den Spielern gefällt es nicht.

Anstatt mir Vorwürfe zu machen ich würde lange Posts dritter nicht richtig verstehen oder würdigen, stelle mir einfach mal eine konkrete Frage. Dann missverstehen wir uns nicht mehr so schnell. Ehrlich.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Luxferre am 22.08.2016 | 17:03
Wenn das hier droht zu eskalieren, mache ich dicht!
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 17:11
Wenn das hier droht zu eskalieren, mache ich dicht!

Majo... wir sprechen hier halt manchmal zwei verschiedene Sprachen, da tritt man sich schnell auf die Füße.

@ Rumpel
Falls ich dich falsch verstanden haben sollte oder du meinen letzten Post wieder* als provokativ aufgefasst hast, bitte ich um Rückmeldung.
Ich habe wirklich versucht auf eure Posts und Blickwinkel einzugehen. Nicht immer gelang mir dies. Umgekehrt mag das ähnlich sein oder auch nicht.
* Bitte nicht als Vorwurf verstehen. Ich verstehe das echt nicht  :-[

Viele schöne Ideen haben sich hier für mich ergeben und ich möchte es gerne weiter so halten.

EDIT: @ Cruschtschow:
Ebenso. "Klimperkram" war nicht auf "euer" Problem bezogen, sondern auf "unser (Mich und Rumpel) Restproblem". Da es mich miteinschließt, schon per se nicht verunglimpfend sondern diplomatisch gemeint.
Was weiteres Unverständnis meinerseits betrifft, siehe mein Angebot von oben.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Chruschtschow am 22.08.2016 | 17:22
@Babo:
Sorry, ich wollte sicher auch weniger aggressiv klingen, als es rüberkam.

Dass hier einer die bessere Spielmethode hat, habe ich auch zu keinen Zeitpunkt sagen wollen. Kann man so machen, aber auch so. Ich wollte damit nur sagen, dass eben diese Stelle ("Ist doch wurscht an welcher Stelle ich die Wahrscheinlichkeit manipuliere") eben genau mit dem von Rumpel beschriebenen Prozess ("Vorarbeit ist geleistet, nun lasset den Zufall entscheiden") direkt kollidiert. Ich mag die zweite Variante heute lieber. Aber das ist keine Aussage darüber, welche Methode "besser" ist. Und das ist im Prinzip das, was ich die ganze Zeit zu sagen versuche.
Titel: Re: [Umfrage] Würfeldrehen ... mal wieder
Beitrag von: Greifenklause am 22.08.2016 | 17:32
@Babo:
Sorry, ich wollte sicher auch weniger aggressiv klingen, als es rüberkam.

Dass hier einer die bessere Spielmethode hat, habe ich auch zu keinen Zeitpunkt sagen wollen. Kann man so machen, aber auch so. Ich wollte damit nur sagen, dass eben diese Stelle ("Ist doch wurscht an welcher Stelle ich die Wahrscheinlichkeit manipuliere") eben genau mit dem von Rumpel beschriebenen Prozess ("Vorarbeit ist geleistet, nun lasset den Zufall entscheiden") direkt kollidiert. Ich mag die zweite Variante heute lieber. Aber das ist keine Aussage darüber, welche Methode "besser" ist. Und das ist im Prinzip das, was ich die ganze Zeit zu sagen versuche.

So erreichen wir ja auch Konsens, denn das (s. Unterstrich) ist ja auch eine legitime (und häufige) Herangehensweise.
Ich hatte es nur von manchen so aufgefasst, als würden manche "Wahrscheinlichkeitsmanipulation" "in der Vorarbeit" schlicht ignorieren.
Wenn das nicht der Fall ist, alles gut.

Ich muss hier gerade auf Baby Phet aufpassen, deshalb kam ich noch nicht dazu den "Wann würfelt TT"-Thread aufzumachen (auf Pyromancers Bitte hin) und bitte um Verständnis.

Sobald geschehen, habt ihr körnigere Daten, was ich so genau meine.

EDIT: Hier -> http://www.tanelorn.net/index.php?topic=99486.msg134406549#msg134406549