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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Thema gestartet von: SeldomFound am 26.08.2016 | 17:27

Titel: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: SeldomFound am 26.08.2016 | 17:27
Nach dem über Momente des Railroadings in alten DSA-Abenteuer diskutiert wurde, frage ich mich, was für Erfahrungen hier schon gemacht wurden.

Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: fivebucks am 26.08.2016 | 17:40
Nur in den alten Abenteuern?

Dsa ist doch, wenn manns nach dem Buch spielt fast noch schlimmer als damals wo man es nicht anders kannte  :q
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: SeldomFound am 26.08.2016 | 18:04
Dann schieß mal los, ich will eine Geschichte hören.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: fivebucks am 26.08.2016 | 18:18
Traum von Macht; wir liefen nur rum, ständig gerieten wir in irgend welche Todesgefahren die wir ohne Erläuterungen dann überlebt haben.

(Prüfung war: "Spring von der Klippe". Der als unwiderstehlich beschriebene Mahlstrom lässt vom Schiff der Gruppe ab. Der Skalde ist unauffindbar bis er von seinem Spaziergang inklusive dramatischen Auftritt zurück kehrt. Der Kontakt wird beim Eintreffen der Helden von einem Nsc umgebracht. Am Ende dürfen die Sc zusehen wie... Na ja so halt.

Am Ausgang der Szenen konnten wir nix ändern Verlauf / Scheitern / Erfolg waren vorher gescripted.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Chiarina am 26.08.2016 | 18:47
Sehr schön. Hier kommen bestimmt ein paar nette Stories zusammen. Blöd nur, dass ich nichts über Midgard schreiben darf.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Glühbirne am 26.08.2016 | 19:23
Echt lustig. DSA war ja lange mein Hauptsystem, aber da haben wir nicht so viele Kaufabenteuer by the Book gespielt. Eher als Steinbruch und mit mir als SL als actionreichen Partitionismus. Mein heftigstes Railroaderlebniss war deshalb mit D&D 3.5.

Was mir mit am stressigsten in Erinnerung geblieben ist, ist ebenfalls was selbstgebastelten, in der Charyptik geblieben. Wir haben 1 ein halb Spielabende damit verbracht durch einen Ort zu irren um eine info abzustauben. Der SL hat sie nicht rausgerückt, weil wir ein bestimmtes Wort nicht, bzw nicht im Kontext, verwendet haben. War jetzt kein klassisches RR, sondern eher ein Flaschenhals mit einem SL der in dem Moment sehr unflexibel war.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Xiam am 26.08.2016 | 19:41
Unter dem Nordlicht

Sorry, falls ich es nicht mehr ganz korrekt zusammenbekomme.

Man ist im Norden unterwegs und trifft auf eine Horde Yetis. Diese fordern, dass man ihnen alles an Ausrüstung was man hat, inklusive Kleidung, aushändigt. Tut man das nicht, kommt es zum Kampf, den man nicht gewinnen kann, die Yetis haben nicht einmal Werte, im Abenteuer steht wohl nur "die Helden müssen hier verlieren und wachen anschließend nackt und unbewaffnet in der Kälte auf, da die Yetis nur imaginären Schaden gemacht haben".
So auch bei uns. Ich hatte damals einen Rondrageweiten, der wirklich alles versucht hat, aber qua Buch durften seine Gebete natürlich nicht erhört werden, so dass er dann vom Glauben abgefallen ist und Kor-Geweiter wurde.

Das ganze ist eigentlich nur der Plothook. Nachdem die Yetis mit der Gruppe den Boden aufgewischt haben, wacht man nackt bis auf den Lendenschurz in der Eiswüste auf. Zwar ist man unverletzt (und soll sich darüber scheinbar auch noch freuen), kann sich aber nur noch fast erfroren zur Hütte eines Alchimisten schleppen. Dieser braucht die Gruppe, um den Eispalast irgendeiner Eiskönigin zu finden und diese zu besiegen... glaube ich.  Der lässt einen auch nur in seine Hütte, wenn man sich mittels Blutschwur dazu verpflichtet. Wer das nicht will, erfriert dann eben.

Ich kann mich an den Rest des Abenteuers nahezu nicht mehr erinnern, denn ich habe den Rest des Abends nur noch sauer und grummelnd am Tisch gesessen. Am Ende erklärte der "Meister" uns das ganze und hat sich anscheinend aufrichtig gewundert, wieso uns das Abenteuer nicht gefallen hat.

Ich war zwar schon einiges von DSA gewohnt, aber das fand selbst ich dermaßen arschig, dass ich die nächsten Wochen erst einmal keine Lust mehr hatte... Aber wir hatten damals ja nichts anderes.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Iona am 26.08.2016 | 19:50
Ein paar gibt es da schon :)

Eine Andekdote ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Die Charaktere Helden müssen ein heiliges Artefakt (was ihnen vorher unter hanebüchenen Umständen abhanden gekommen ist*) zurückholen und stoßen dabei auf einen Hexenzirkel*, der ein wenig zu sehr mit dämonischen Kräften experimentiert hat.
Um weiterzukommen, sollen die Helden sich dann von ebendiesen dämonenpaktierenden Hexen freiwillig* in Wölfe verwandeln lassen*.
Ja nee is klar. (<- So in Etwa die Reaktion meiner Priesterin).

Die Suche nach Alternativen beginnt, was hektisches Blättern des SLs im Abenteuerbuch zur Folge hatte.
Danach: Ein verlegenes Räuspern des Spielleiters: "Leute, es tut mir total leid, aber ich hab keine Ahnung, wie wir das Abenteuer abschließen sollen, wenn ihr das jetzt nicht macht."

Tjaja. Wir waren jung und plothörig  ~;D Heute würde das vermutlich keinem von uns mehr passieren. Da würde man eine Alternative finden oder sonst auch einfach hinnehmen, dass man die Welt nicht immer retten kann ;)


*wenn das nicht passiert, geht das Abenteuer leider nicht weiter
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Kampfwurst am 26.08.2016 | 20:08
Irgendein frühes Abenteuer aus der Borbarad Kampagne.

Wir hatten alles getan was wir tun wollten (oder mussten), und wollten zum nächsten Textbaustein Ort weiter reisen. Wir hatten irgendwelche Hinweise auf irgendwelche Druiden in der Nähe, aber eigentlich interessierten die keinen.

GM: Ihr wollt dann also zu den Druiden?
P1: Eigentlich nicht, wir wollen zum nächsten Dorf.
GM: Alles klar, dann machen wir uns auf zu den Druiden.
P2: Ähm nein, wir wollen nur zum nächsten Dorf.
GM: Ich denke ihr wollt zu den Druiden?
P1: Mit denen haben wir nichts zu tun, wir wollen zum nächsten Ort.
GM: Sicher, dass ihr nicht zu den Druiden wollt?
P3: Ja, wir wollen nur ins nächste Dorf.
GM: Also nicht zu den Druiden?
P2: Genau.
GM: Ihr könntet aber auch zu den Druiden gehen.
.
.
.
P3: Ok, gehen wir halt zu den Druiden.
GM: Ok, ihr geht eine halbe Tagesreise durch den Wald zum Ritualplatz der Druiden. Da ist niemand.

P1:...
P2:...
P3:...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Sashael am 26.08.2016 | 22:01
P3: Ok, gehen wir halt zu den Druiden.
GM: Ok, ihr geht eine halbe Tagesreise durch den Wald zum Ritualplatz der Druiden. Da ist niemand.
Oh mein Gott! Ich muss so lachen!  ;D

Ich habe DSA mehr geleitet als gespielt und meine "Meister" haben immer selbstgeschriebenen Kram geleitet. Der nicht ein Mucks weniger railroadig war als offizielle Abenteuer.
Aber als SL habe ich uns viele offizielle Abenteuer gekauft und im Endeffekt vielleicht 5 oder 6 davon wirklich geleitet, weil ich ganz oft vor den Abenteuern gesessen habe und mich fragte "Und wie zur Hölle soll ich meine Spieler dazu bekommen, das zu machen!?"

Bei "Die Attentäter" hab ich glaub ich dann schließlich endgültig aufgegeben. Die ersten drei Teile der Borbaradkampagne hatte ich mir noch gekauft, um zu gucken, ob man sie als Ideenspender nutzen könnte ... und dann hab ich Aventurien komplett den Rücken gekehrt. Nur um festzustellen, dass diese Form der Spielleitung leider nicht auf DSA beschränkt war. ;)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 26.08.2016 | 22:19
Sogar das hochgelobte, sandboxige Herren von Chorhop sieht als Einstieg (völlig überflüssigerweise, wie immer) das "klassische" Szenario "Ihr werdet alle versklavt" vor... mit ein paar Tips, die sich nicht wirklich weit von Unter dem Nordlicht entfernt haben.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Talasha am 26.08.2016 | 22:35
Sehr schön. Hier kommen bestimmt ein paar nette Stories zusammen. Blöd nur, dass ich nichts über Midgard schreiben darf.

Scheiß drauf schlimmstenfalls landet der Faden hier im Allgemeinen.  ;D Los bespaß mich!
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Chiarina am 26.08.2016 | 23:08
Na, an was kann ich mich noch erinnern... es ist wie aus einem früheren Leben...
1. Da gab´s einen schwarzen Hexer in einer ansonsten guten Gruppe. Läuft den meisten Plots zuwider. Und daher musste er also im Verborgenen agieren. Das war allerdings DERMASSEN VERBORGEN, dass er bis zum Ende unseres Spiels als Magier durchging und eigentlich auch nie etwas Böses tat. Die Plots waren gerettet!
2. Wir hatten eine Burgbelagerung. Die Spielercharaktere waren zusammen mit anderen Kriegern und Rittern in der Burg. Der Feind war nicht allzu stark, aber er hatte magische Möglichkeiten, mit denen er die Belagerten nach und nach mürbe machen konnte. Schon bald stahlen sich einzelne Krieger aus der Burg davon und liefen zum Feind über. Die Spielercharaktere haben die Gefahr erkannt und beim Befehlshaber der Burg angeregt, man solle möglichst bald - solange das noch möglich ist - einen Ausfall machen. Leider sah es das Abenteuer nicht vor. Also hat der Befehlshaber solange über diesen Vorschlag nachgedacht, bis er nicht mehr umsetzbar war.
3. Auf einem fliegenden Felsbrocken sind die Charaktere auf dem Weg in eine Paralleldimension. Kurz vor ihrer Ankunft werden sie von feindlichen Fluggaleeren angegriffen. Wir haben die Konfrontation über zwei Spielabende hinweg auf einer Battlemat ausgespielt. Die Spieler haben gesiegt und sind hinterher aufgrund der einsetzenden Schwerkraft der Paralleldimension ins Hafenbecken der Stadt gestürzt, in der das Abenteuer weitergeht. Hätten die Spieler verloren... nunja... dann wären sie ins Hafenbecken der Stadt gestürzt, in der das Abenteuer weitergeht.
4. Die Charaktere haben unabsichtlich eine mächtige, böse Wesenheit geweckt (natürlich, weil das Abenteuer das genau so vorsieht). Sie haben ein paar Sachen ausprobiert, um der Sache Herr zu werden, ohne Erfolg. Schließlich wollten sie die Flucht ergreifen, um Mächtigere um Hilfe zu bitten. Leider sieht das Abenteuer vor, dass sich die Abenteurer irgendwann in einen ganz bestimmten Raum begeben, dort von dem Gegner in die Enge getrieben werden und schließlich dann dort eine Art geheimen Fluchtweg entdecken. Folglich bekam der Abenteurer mit den Visionen ständig Visionen von diesem Raum, der den Charakteren bis dahin noch völlig unbekannt war. Irgendwann suchten die Charaktere den Raum dann auf - und wurden, o Wunder, von dem Gegner in die Enge getrieben, woraufhin sie dann eine Art geheimen Fluchtweg entdeckten.

Das ist noch längst nicht alles... ich könnte stundenlang so weiter erzählen. Ödnis, Ödnis, Ödnis (zumindest für mich... die anderen haben´s damals nicht ganz so extrem gesehen)

Zitat von: SeldomFound
...wie seid ihr damit umgegangen?

Zumindest Punkt 4 war so idiotisch, dass wir die Kampagne (die nicht mehr allzu lang dauerte) noch zuende gebracht haben und dann aufgehört haben Midgard zu spielen. Nichts ging mehr. Inzwischen spielt die Gruppe andere Systeme... der Lernprozess für alle Beteiligten ist steinig, das Schiff kommt nur sehr langsam in Fahrt, Rollenspiel kann auch noch eine ganze Ecke spritziger aussehen, aber es geschieht etwas. Work in Progress...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 11:43
...Danach: Ein verlegenes Räuspern des Spielleiters: "Leute, es tut mir total leid, aber ich hab keine Ahnung, wie wir das Abenteuer abschließen sollen, wenn ihr das jetzt nicht macht."
...

Ist das nicht das schönste, was man von einem SL hören kann, der über seine Schiene (oder die eigen Füße) stolpert und eben nicht lang rumlamentiert, sondern sich sogar noch entschuldigt?

(Natürlich wäre es noch schöner, wenn er da schnell improvisieren könnte. Aber ist nicht jedem SL sowas in der Art schon mal passiert?)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 14:04


Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?
Nachdem Dexter Nemrod die Party wegen Mordversuchs verhaften wollte(ein Gruppe gestandener erfahrener Abenteuer darunter Hochadlige, Geweihte, Magier   mit 2 oder 3 Hanseln des Kalibers Aufwärmen vor der Übung für einen der Recken)...

Fragte meine RG ihn
a woher sich ein Grossinquisitor der Praioskirche die Vollmacht nimmt Rondrageweihte verhaften zu wollen
b das sie leider nicht ihre Waffen und schon gar nicht ihren Rondrakamm ehrlosen Personen aushändigen könne.
(so ein Pech aber auch)
c Welche Zeugen er habe um belegen zu können, Sie hätte auf ihn geschossen(einziger Char mit Pfeil und Bogen und auch noch verfehlt sie hatte zu Unrecht den Ruf einer tödlich präzisen Reiterschützin)

Danach hielt Dexter Nemrod ein Gerichtsverfahren ab:
Frage

Mit welchem Recht will er über Geweihte Leuin Gericht halten

DN ....
Hat er Zeugen
DN; meine Schläger

RG: Zeugen die man nicht nur  vielleicht bei Hühnerdieben rufen würde, Zeugen die keine Beleidigung darstellen..
Er hat also KEINE

DN: ihr seid frei gesprochen 10 XXXHiebe...

Ich gebe zu bedenken meine RG stand in voller Wehr und Waffen (ok Lanze, Reiterbogen und Köcher waren auf ihrem Streitross)da.

Das damalige Schwert der Schwerter hatte dem Boten des Lichtes dann Hilfe bei der Disziplinierung der Inquisition angeboten.
Ein Hoch auf den Dienstweg

Text richtig organisiert
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 14:13
[...][...]
Moment....wo war der Railroad-Teil?
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 14:15
@ Lichtschwerttänzer:
Nimm es mir nicht übel, aber ich konnte deinen Post nur schwer lesen und auch das Railroading nur schwer erkennen...
(Natürlich wird eins vorgelegen haben, sonst hättest du den Post nicht geschrieben, aber ich verstehe ihn einfach nicht).


@ All:
Wenn die Spieler eh von A nach B wollen.
Oder anders: Wenn sie nicht wissen, wie sie nach B kommen sollen, aber unbedingt dahin wollen,
DANN finden sie mit dem Zug fahren sogar schön!
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 14:18
@ Lichtschwerttänzer:
Nimm es mir nicht übel, aber ich konnte deinen Post nur schwer lesen und auch das Railroading nur schwer erkennen...
(Natürlich wird eins vorgelegen haben, sonst hättest du den Post nicht geschrieben, aber ich verstehe ihn einfach nicht).


@ All:
Wenn die Spieler eh von A nach B wollen.
Oder anders: Wenn sie nicht wissen, wie sie nach B kommen sollen, aber unbedingt dahin wollen,
DANN finden sie mit dem Zug fahren sogar schön!
Schhhhh rüber in des Diskussionsthread, ich will mich hier ergötzen!  ;)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 14:20
Die Szene war von Dexters Nemrods Teil her exakt so in Wolf von Winhall beschrieben.

Party des Mordversuchs an ihm beschuldigen
Mit seinen Hanseln festnehmen
Gericht halten
Nach Freispruch kriegt jeder Stockschläge
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 14:26
Das war dann aber eher "Spieler stehen ratlos am Bahnhof, während die SL in einem Lokomotivenkostüm ums Gebäude rennt und "tuuutuuuuuuut!" ruft".
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 14:32
Die Szene war von Dexters Nemrods Teil her exakt so in Wolf von Winhall beschrieben.

Party des Mordversuchs an ihm beschuldigen
Mit seinen Hanseln festnehmen
Gericht halten
Nach Freispruch kriegt jeder Stockschläge

Danke, jetzt weiß ich bescheid. Der Großinquisitor war in dem Abenteuer durchgängig als "Gefahr im Hintergrund/PlanB" aufgebaut worden.
Gerade deshalb sollten die Helden ja die Wolfsplage aufklären,
damit nicht der Großinquisitor die Scheiterhaufen brennen lässt.
Und um sein Gesicht zu wahren, gab es dann den Schauprozess.

PRO: Natürlich kann der Großinquisitor Gericht über alle möglichen halten, auch einen RG. Ob er das tun sollte, steht auf einem anderen Blatt.
CONTRA: Das Abenteuer richtete sich schon damals an eher erfahrene Helden. Dass man die nicht wie Strauchdiebe behandelt (sehr wohl aber uU wie gefährliche Schwerverbrecher), sollte schon klar sein

NEUTRAL: Die Abenteuer waren damals im Vergleich zu heute EXTREM kurz. Dem gesparten Platz fielen alternative Lösungen zum Opfer.
CONTRA: Man hätte wenigstens kurz mal darauf hinweisen können, dass diese Herangehensweise damals nicht unbedingt die einzig denkbare ist
PROCONTRAACHVERDAMMT: Das war damals nicht üblich.....

Aus diesem Grund verwies man in späteren Regelwerken bzw Tips an den Meister, doch bittebitte die Abenteuer hinundwieder auch dahin anzupassen, wie die Charaktere ingame wirken und welchen guten oder schlechten Ruf sie haben.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 14:43


PRO: Natürlich kann der Großinquisitor Gericht über alle möglichen halten, auch einen RG. Ob er das tun sollte, steht auf einem anderen Blatt.
, das er es kann und tut, bedeutet nicht das es rechtmässig ist.
Die Vorstellung, die Königinnen der Amazonen geben der Praiosinquisition diese Vollmacht ist doch etwas äh abwegig
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 14:48
Ich zB habe die G7-Kampagne hassen gelernt.

Wohlgemerkt noch zu Zeiten, wo meine Meinung war "Folgt gefälligst dem Abenteuer".
Aber die G7-Kampagne hatte es wirklich auf die Spitze getrieben und ich konnte das Leid der Spieler seitdem endlich mal nachvollziehen.
Das Problem war aber ehrlich gesagt auch, dass auf gute spritzige Abenteuer (Alptraum ohne Ende) oder solche, die mit etwas Fingerspitzengefühl brillant wurden (Unsterbliche Gier) urplötzlich Pseudo-Sandbox-Excesse wie "Bastrabun's Bann" und "Rohals Versprechen".
Ersteres gehörte zwar zu den besten Abenteuern meiner SL-Geschichte, aber eben auch nur, weil ich den überflüssigen Sandboxteil kurz hielt,
letzteres brach mir das Genick und ich gab auf.

Jetzt denkt aber nicht, dass die "Railroad in Reinkultur"-Abenteuer besser waren, im Gegenteil.
In einer anderen Gruppe saugte ein SL mit einer "Streng by the book"- und "zu Beginn allen noch mal haarklein erklären, was passiert war" der Kampagne das letzte Blut aus den Adern (Grenzenlose Macht).

Stolpersteine noch und nöcher für Spieler und Spielleiter die zusammen mit dem sich durch 10 Bände hinziehenden "Tufftufftuff" mehrere durchaus brillante Ideen* zu Fall brachten.

*Weshalb mir auch lange gar nicht wirklich auffiel, warum mir die G7 so Magengrummeln bereitete.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 14:54
, das er es kann und tut, bedeutet nicht das es rechtmässig ist.
Die Vorstellung, die Königinnen der Amazonen geben der Praiosinquisition diese Vollmacht ist doch etwas äh abwegig

Du sprachst von einer Rondrageweihten, nicht von einer Amazone.
Und welche Rechte eine Yppolita dem Großinquisitor "gewährt", ist eher von politischem Interesse als von juristischem.
ER ist der Großinquisitor, punkt.
Wenn dann eine -aus seiner Sicht - schwer bewaffnete Ausländerin - wenn "Amazone" - auf ihn einen Anschlag ausübt - aus seiner Sicht - dann wird sie ohne Federlesens einen Kopf kürzer gemacht.

Das Abenteuer ist aus heutiger Sicht an mehr als einer Stelle Murks. Du setzt nur am vollkommen falschen Punkt an.
Der ist nämlich folgender:
-- WENN der Großinquisitor auch nur vermutet, dass eine Rondrapriesterin auf ihn einen Mordanschlag verübt haben könnte, wird er sie entweder klammheimlich beseitigen, um einen Skandal zu verhindern ODER sich rechtlich und politisch und beweistechnisch zu 95% absichern.
-- ODER er ahnt schon, dass da was nicht stimmen kann und führt mal intensive Zwiesprache mit der Rondrapriesterin, warum - allem Anschein nach - ihre Gefährten auf ihn einen Anschlag verübten
-- ODERODERODER
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 15:13
Mein (und nicht nur mein) allererstes DSA-Abenteuer... Im Wirtshaus zum Schwarzen Keiler. An sich ein simpler Dungeon, aber der Einsteig schon symptomatisch für damalige DSA-Szenarien. Man sitzt im Wirtshaus, der Graf kommt rein, alle Anwesenden außer den Helden werfen sich zu Boden und rufen die korrekte Grußformel... und egal, was die Helden tun, es wird automatisch als Respektlosigkeit gegen den Grafen gewertet ("Sagen Sie den Spielern, sie hätten die Grußformel nicht richtig betont" o.ä.) und diese werden ohne Gegenwehrmöglichkeit im Keller eingekerkert, von wo aus es dann in den Dungeon weitergeht.

Ein Problem, das auch bei Unter dem Nordlicht, bei dem erwähnten Wolf von Winhall und anderen frühen Abenteuern oft aufgetaucht war: Diese Situationen, an sich schon ärgerlich, gingen von der DSA1-Basisbox aus, wurden aber oft mit DSA2 oder DSA3 bespielt. Und das hat regelmäßig für zusätzliche Probleme gesorgt:

- Die Möglichkeiten von Magiebegabten oder Geweihten nach den späteren Regeln (das betrifft sogar schon die DSA1-Ausbauregeln) wurden nicht einbezogen. Wenn bei sowas wie UdNL ein Magier mit Transversalis oder gar eine Hexe mit Fluggerät dabei war, hatte sich das für diese Charaktere mit dem unentkommbaren Hinterhalt erledigt, wenn der Meister nicht direkt gesagt hat "Geht nicht, weil is' halt so!" Auch das beliebte "Geweihtentelefon", d.h. die "Göttliche Verständigung" fällt darein.
 
- Eine Berücksichtigung  der gesellschaftlichen Stellung der Helden war ebenfalls nicht vorgesehen. Wie beim Wolf von Winhall war halt die Annahme, dass jeder Held prinzipiell ein rechtloser Penner war. Wenn man z.B. einen Geweihten dabei hatte, war das schon bei DSA1-Ausbau bzw. DSA2 aber extrem heikel.
(Dass die Demütigung von Helden regelmäßig als normales Element eingesetzt wurde, aber nie irgend jemand einen Gedanken daran verschwendet hat, dass die sich rächen könnten, ist auch so ein "klassisches" Merkmal...)

- Es gab keine Waffentalente. Das war sehr ärgerlich, wenn ein unbedachter Meister die Liste von "Ersatzausrüstung", die man nach dem Ausgeraubtwerden irgendwo gefunden oder bekommen hat, einfach so hergenommen hat. "2 Schwerter, 3 Kurzschwerter, 2 Dolche." "Toll", sagt der Zwergenspieler, "Was soll ich'n damit?"
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lord Verminaard am 29.08.2016 | 15:25
Mein persönliches Lowlight ist ebenfalls aus der Phileasson-Saga: DIE TREPPE. Um in einen Talkessel zu gelangen, wo ein vergessenes Echsenvolk lebt, muss man eine Treppe überwinden, mit verschiedenen magischen Effekten, die thematisch an den Gottheiten der Echsen ausgerichtet sind (für Lore-Nerds ein Fest). Der Catch: Du musst halt einfach für jeden Abschnitt eine Probe würfeln. Aber wenn du sie nicht schaffst, musst du ja trotzdem irgendwie da hoch, weil das Abenteuer schließlich auf der anderen Seite wartet. Also musst du dir irgend einen Scheiß einfallen lassen bis der Meister dir erlaubt, noch mal zu würfeln. Und dann zum nächsten Abschnitt, wo es ein anderer Spieler verkackte. Und dann die Wiederholung verkackte. Etc. pp. ad nauseam. Spannend war das alles Null, weil es passierte ja auch nichts Schlimmes, wenn man die Proben nicht schaffte, außer dass man halt nicht weiter kam. Woanders über die Berge klettern ging aber irgendwie auch nicht.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 15:32
...
- Es gab keine Waffentalente. Das war sehr ärgerlich, wenn ein unbedachter Meister die Liste von "Ersatzausrüstung", die man nach dem Ausgeraubtwerden irgendwo gefunden oder bekommen hat, einfach so hergenommen hat. "2 Schwerter, 3 Kurzschwerter, 2 Dolche." "Toll", sagt der Zwergenspieler, "Was soll ich'n damit?"

(Auch wenn es etwas offtopic ist)
Gerade das finde ich hinundwieder geil. Wenn man dann tatsächlich mal mit anderer Bewaffnung klar kommen muss....
.... und plötzlich der Dieb der beste Kämpfer der Runde ist oder auch nicht.
Aber für "Meckern, weil nur ein Kampftalent gemaxt/gesteigert" sollten wir vielleicht einen zweiten Thread aufmachen...

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In allem anderen hast du ja recht.
Das ist übrigens auch genau DER Grund, warum ich gerne alte Abenteuer recycle: Um mal zu schauen, wie die Chars das aus heutiger Sicht mit heutigen Mitteln lösen würden. Dann gerne eher mit "lockerem" Railroading.
Himmel: Ich habe schon "Grabmal von Brig-Lo" mit einer ScienceFiction-Runde geleitet.

Mein persönliches Lowlight ist ebenfalls aus der Phileasson-Saga: DIE TREPPE. Um in einen Talkessel zu gelangen, wo ein vergessenes Echsenvolk lebt, muss man eine Treppe überwinden, mit verschiedenen magischen Effekten, die thematisch an den Gottheiten der Echsen ausgerichtet sind (für Lore-Nerds ein Fest). Der Catch: Du musst halt einfach für jeden Abschnitt eine Probe würfeln. Aber wenn du sie nicht schaffst, musst du ja trotzdem irgendwie da hoch, weil das Abenteuer schließlich auf der anderen Seite wartet. Also musst du dir irgend einen Scheiß einfallen lassen bis der Meister dir erlaubt, noch mal zu würfeln. Und dann zum nächsten Abschnitt, wo es ein anderer Spieler verkackte. Und dann die Wiederholung verkackte. Etc. pp. ad nauseam. Spannend war das alles Null, weil es passierte ja auch nichts Schlimmes, wenn man die Proben nicht schaffte, außer dass man halt nicht weiter kam. Woanders über die Berge klettern ging aber irgendwie auch nicht.
Nicht ganz:
Die "letzte Treppe" war extrem tödlich:
Entweder Klettern+12 oder jede Stufe einen kumulativen Lebenspunkt verlieren.
Da bissen sich selbst die meisten PG die Zähne dran aus.
Extrem bescheuerte Stelle in einem sonst ganz charmanten Abenteuer.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 15:37
Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?

Phileasson Saga oder auch "Folge dem Flaschenhals".

Die Helden reisen um die Wette einmal um Aventurien herum, weil zwei egozentrische Kapitäne sich für den größten Seefahrer halten.
Ständig taktiert man herum, wie man Zeit sparen kann, hängt dann aber sinnlos in irgendwelchen Sightseeing-Locations ab, um sich die Atmo reinzuziehen.
Und das allergrößte:

Es ist vollkommen egal, was die Helden machen, denn

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Oh Mann!
Glücklicherweise haben wir die Kampagne nach kurzer Zeit damals abgebrochen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 15:38
Der Bund der Amazonen hat auch Rondrageweihte.
Rondrageweihte haben Auflagen.
Geweihte sind im zwölfgöttlichen Teil Aventuriens immer von Stand, niemals rechtlose Fremde.
Amazonen sind Teil eines Rondrianischen Bundes, dahergelaufene Fremde sind sie damit genausowenig wie Sonnenlegionäre

Nirgendwo hat Rondra gesagt, das ihre Gebote bei antisozialen, tollwütig-Amoklaufenden Praiosinquisitoren nicht gelten.
Nirgendwo steht geschrieben das Praiosinquisitoren bei anderen Kirchen, bzw. deren Klerus irgendwas zu melden haben.

Wenn diese RG DN hätte umbringen wollen, hätte sie das in aller Öffentlichkeit getan/tun können.
Einfach ihn öffentlich beleidigen, seine Verhaltensweise entsprechend so verunglimpfen - das er sie zum Duell hätte fordern müssen, EOT.
Da sie als einzige einen Bogen hatte, hätte sie am Mordanschlag beteiligt sein müssen, bzw. wäre das eine Beleidigung gewesen, zu unterstellen beide RG würden sich mit Mördern gemein machen.
und damit ist das Schutz und Ehrgebot getriggert

Es gab mindestens 3 Leumundszeugen, die von Stand waren Geweiht oder Hochadel(Grafenhaus), ich glaube nicht das DN Schläger als Zeugen auch nur soviel Wert waren, wie einer vom Rest der Party.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 15:48
Phileasson Saga oder auch "Folge dem Flaschenhals".

Die Helden reisen um die Wette einmal um Aventurien herum, weil zwei egozentrische Kapitäne sich für den größten Seefahrer halten.
Ständig taktiert man herum, wie man Zeit sparen kann, hängt dann aber sinnlos in irgendwelchen Sightseeing-Locations ab, um sich die Atmo reinzuziehen.
Und das allergrößte:

Es ist vollkommen egal, was die Helden machen, denn

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Oh Mann!
Glücklicherweise haben wir die Kampagne nach kurzer Zeit damals abgebrochen.

Zum Spoiler: Stimmt nicht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: First Orko am 29.08.2016 | 15:51
Nicht selbst erlebt aber eine Anekdote mit vielen glaubhaften Zeugen (und daher einem gewissen Wahrheitsgehalt) aus meiner ersten (Schulzeit) DSA-Runde:

Da hat sich eine der Meister ein wunderbares Abenteuer ausgedacht! Der Aufhänger war eine mehrere Meter Breite Schneise (Troll ick hör dir trapsen!) im Wald. Helden hatten dummerweise Verpflegung für wenige Tage nur mit und die Schneise führt vom Ziel weg.
Daraufhin, so berichten es die Alten, soll der SL seine Aufzeichnungen genommen und den legänderen Satz gesagt haben: Dann ist mein Abenteuer hier jetzt zu Ende.
Ein anderer ist dann eingesprungen und hat sich spontan was ausge
dacht ;)

PS: Das war keine selbstgerechte Kiesow-Bosheit sondern schlichte Überforderung des armen Neulings-Meisters. Die Gruppe hatte offizielle ABs geschmäht und hatte schon sehr früh nur noch eigene Ideen geleitet.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Sashael am 29.08.2016 | 15:53
Und wieso musste da einer einspringen? War die Gruppe nicht in der Lage, aufgrund dieser beneidenswert ehrlichen Ansage ihre Meinung zu ändern und dem Pfad zu folgen? :D
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 15:58
Der Bund der Amazonen hat auch Rondrageweihte.


Rondrageweihte haben Auflagen.
Geweihte sind im zwölfgöttlichen Teil Aventuriens immer von Stand, niemals rechtlose Fremde.
Amazonen sind Teil eines Rondrianischen Bundes, dahergelaufene Fremde sind sie damit genausowenig wie Sonnenlegionäre
Richtig, aber dass sie eine "Amazone" war ist eben vollkommen unwichtig für den Sachverhalt.
Zitat
Nirgendwo hat Rondra gesagt, das ihre Gebote bei antisozialen, tollwütig-Amoklaufenden Praiosinquisitoren nicht gelten.
Ohja, da hast du recht. Deine Rondrageweihte muss diese Gebote einhalten.
Zitat
Nirgendwo steht geschrieben das Praiosinquisitoren bei anderen Kirchen, bzw. deren Klerus irgendwas zu melden haben.
Ja und nein. Wenn er selbständig aufträte, gäbe ich dir uU recht. Fakt ist, dass er mit der Aufklärung des Falles ganz offiziell beauftragt und war und ich vermute GANZ STARK, dass auch der örtliche Fürst seinen Segen gegeben hat. In diesem Fall Staatsmacht und BUMM!
Im anderen Fall tricky. Schließlich ist die Rondrageweihte auch Teil der 12Göttlichen Kirche. Und ja: Dann hat natürlich ein Großinquisitor des Praios ein gewisses "Mehr an Autorität" gegenüber einer Rondrageweihten ohne entsprechenden Rang.
Also nicht "Er hat ihr nichts zu sagen" sondern "er hat ihr genausoviel zu sagen wie einem xbeliebigen Baron/Ritter/Bürgermeister (was auch immer grob passt im Vergleich)."

Zitat
Wenn diese RG DN hätte umbringen wollen, hätte sie das in aller Öffentlichkeit getan/tun können.
Einfach ihn öffentlich beleidigen, seine Verhaltensweise entsprechend so verunglimpfen - das er sie zum Duell hätte fordern müssen, EOT.
Da sie als einzige einen Bogen hatte, hätte sie am Mordanschlag beteiligt sein müssen, bzw. wäre das eine Beleidigung gewesen, zu unterstellen beide RG würden sich mit Mördern gemein machen.
und damit ist das Schutz und Ehrgebot getriggert

Es gab mindestens 3 Leumundszeugen, die von Stand waren Geweiht oder Hochadel(Grafenhaus), ich glaube nicht das DN Schläger als Zeugen auch nur soviel Wert waren, wie einer vom Rest der Party.
Dass sich DN in DEINEM Abenteuer schlampig verhalten hat, habe ich doch längst unterstrichen.
Natürlich hätte er sie zu dem Vorfall befragt. Und hätte er dann immer noch den Verdacht gehabt, hätte er wahrscheinlich Kontakt zur Rondrakirche aufgenommen UNDUNDUND

Aber du wirfst hier alles in einen Pott und da gehört zwar einiges rein, aber eben nicht alles.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 16:00
Und wieso musste da einer einspringen? War die Gruppe nicht in der Lage, aufgrund dieser beneidenswert ehrlichen Ansage ihre Meinung zu ändern und dem Pfad zu folgen? :D

My Words!
Ich liebe dir Sashael!

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie stumpf manche Spieler waren.....
Es gibt doch fast nichts schöneres als einen ehrlichen Spielleiter, der seine Schwächen erkennt...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 16:01
Oh, was ich vergaß:
Das erste Al'Anfa Abenteuer ("Verschollen in Al'Anfa"), in dessen Intro man einer Versklavung nicht entgehen konnte und dessen Dungeon (Am Ende waren 12 Räume mit 12 Rätsel) einen Fehler hatte, so daß man es gar nicht lebendig raus schaffen konnte...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Aylaschijian am 29.08.2016 | 16:02
Zum Spoiler: Stimmt nicht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

hihi, erinnerte mich an das Computerspiel Schicksalsklinge. Das wiedermal bewies, dass Tiere in DSA bisweilen dank Krankheiten tödlicher sind als menschliche Gegner.

@ Thema:
Rail-Road war mir meist immer bewusst, wohin die Reise gehen soll, daher war ich von bestimmten Dingen schlicht nicht überrascht. Betrifft in meinem Fall vor allem die 7G + Vorabenteuer.
Ansonsten blieb ich davon bisher gut verschont.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 16:16
Richtig, aber dass sie eine "Amazone" war ist eben vollkommen unwichtig für den Sachverhalt..
Auf einmal?

Dann vermute nochmal neu, eine Vollmacht Cuanus hat DN nämlich  nicht vorgelegt.

Da Dexter Nemrod kein Geweihter ist noch Ordensmitglied ist er wohl auch kein Teil des Klerus, und kein Geweihter hat Autorität über Geweihte anderer Kirchen, übersetzt DN hatte ihr exakt Null zu sagen, er könnte sie höchstens höflich um Amtshilfe, Auskünfte etc. ersuchen (wobei es von ihr dumm und unhöflich wäre diesem ohne gute Gründe nicht nachzukommen)

Nochmal hätte sie DN umbringen wollen - hätte sie das ganz offen und sozialakzeptabel -legal tun können, ohne das ihr irgendjemand dafür was hätte offiziell wollen können.
Duell erzwingen - DN Geschichte.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Eismann am 29.08.2016 | 16:33
Der Thread verwandelt sich so langsam in eine Zugfahrt...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 16:36
@Lichtschwerttänzer & Babo: Hier wurden Berichte erfragt, keine Endlosen Erläuterungen...
Also bitte nicht den Thread kapern.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 16:37
Wenn man dann tatsächlich mal mit anderer Bewaffnung klar kommen muss....
Ich rall' den Begriff "klarkommen" hier nicht. Es ist nicht so, dass der Spieler durch einfallsreiche Improvisation da was reißen kann. Der Held wird einfach generft, was dann dazu führt(e), dass der größere Teil der Gruppe dann durch Meisterwillkür durch das Abenteuer geschleppt werden musste, weil die Leute die vorgesehenen Kämpfe in dem typischen Muster "Mit vorgehaltener Waffe in die Eisenbahn gezwungen, die dann anhält und euch im Safaripark aussetzt" nicht mehr packen konnten.
In DSA1 konnte man halt noch mit jeder Waffe gleichgut umgehen, und dafür waren die Abenteuer auch geschrieben.

Das ist übrigens nur ein Aspekt... so richtig gefreut hat man sich natürlich als Magier, wenn man nicht nur ein-, sondern mehrmals pro Kampagne ein "Schwuppdiwupp, versklavt und alle Ausrüstung futsch!"-Erlebnis hatte. Neben UdNL war da noch dieses eine Dschungel-Survivalabenteuer. Erinnert sich wer daran?
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 16:42
Da fällt mir noch etwas ein 7g Alptraum ohne Ende:

Die Party Emissäre der Traviakirche ggf. begleitet von der Bischöfin der Traviadiözese werden in Andrafall von der Praioskirche , Inquisition und und örtlichem "Diözesan*"bischof der Praioskirche festgehalten befragt ...
Ergebnis ihr habt geradesoviel Zeit um zum Zielort zu reisen und sofort wieder umzukehren.
Erzielt ihr keine befriedigenden Ergebnisse gibt es hier ein Progrom gegen Tsakirche und Schwangere, im nächsten Ort versendet die Party 2 Nachrichten.
An die Rhodensteiner(das Dominion Orkenwehr ist eine spezielle Kriegsdomäne der Rondrakirche für den Orkkrieg und der Oberhaupt des Ordens der  Rhodensteiner ist deren Oberhaupt/Mitglied der 2 höchsten Kirchenräte der RK usw.) und den Herzog von Weiden.

fff
Party kommt zurück und Rondrakirche und Herzögliche  eskortieren die Praioten nach Gareth wo ein zwölfkirchliches Konzil sich ihrer annimmt




*diese Diözese  steht NUR auf dem Papier
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 16:48

Ähm...häh?  Ich verstehe nicht,was passiert ist.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 16:49
Oh Gott es kommt alles wieder... in der Orklandtrilogie haben wir in unserer ersten (kurzlebigen...) Gruppe auch alles mitbekommen: Auto-Entführung durch Smaragdspinnen, Zwangsverheiratung mit der Tochter eines Echsen(!)häuptlings, Nahema läßt spaßeshalber zwei Helden die Körper tauschen...

... aber eigentlich ist das noch nicht mal Railroading, weil es nirgendwo hinführt.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 16:51

... aber eigentlich ist das noch nicht mal Railroading, weil es nirgendwo hinführt.
Gutes Beispiel! Auch wenn da die Metapher ächzt, würde ich der Spielleitung evtl. den gleichen Vorwurf machen.
Edit: Tschuldigung, das trotz bloß  wieder Diskussionen los. Ich will eigentlich viel lieber Geschichten hören und woanders diskutieren.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 17:02
Ähm...häh?  Ich verstehe nicht,was passiert ist.
Es gab keine Verhandlungen, keine Absrachen sondern das ist das Ergebnis...
und das die Party die für amoklaufende Praioten zuständigen Stellen informiert war auch nicht angedacht
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: First Orko am 29.08.2016 | 17:22
@Sashael: OT-
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 29.08.2016 | 17:26
Zwangsverheiratung mit der Tochter eines Echsen(!)häuptlings,

Also eigentlich scheint Kiesow beim Abenteuerschreiben ja davon ausgegangen zu sein, dass kein Held sich dafür hergeben würde, und jeder versuchen würde trotz Mitgift aus der Situation zu entkommen. So sind die schienen verlegt iMO. Bei mir hat sich aber noch in jeder Gruppe ein Held gefunden, der die Achaz-Prinzessin wegen der Mitgift gerne heiratete.

Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 29.08.2016 | 17:33
Meine einzige Railroading-Situation, in der ich als DSA-Spieler war, war allerdings auch aus Im Spinnewald.

Wir waren als 10jährige Kinder natürlich so drauf, dass wir nicht in den Wald gehen wollten, sondern rund herumrennen. Ziel ist es ja nach Norden zu kommen, nicht in den Wald. Aber ist ja auf der einen Seite dieser Riese und auf der andere ein Riesenlindwurm, um die Spieler schön in den Wald zu bugsieren.Wir sind beim Riesen gelandet, haben uns in seinem Haus versteckt, und ich wurde wohl gefangen genommen. Ich glaube, dann haben wir nie wieder weiter gespielt.

Ist es eigentlich noch Railroading, wenn man scheitert, und das Abenteuer zu Ende ist?
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 17:49
Ich weiß nicht, was sich Kiesow beim Schreiben gedacht hat, aber vermutlich so etwas in der Art von "Gnihihihi". Ich weiß allerdings, dass die ganze Aktion grandios schwachsinnig ist und aufgrund des offenbaren Mangels an biologischer und kultureller Kompatibilität weder für einen Helden noch für die Echse eine attraktive Aussicht sein dürfte. (Und das auch schon lange vor der Hintergrundsetzung, dass Achaz keine Ehe kennen.)

Aus der späteren Ära fällt mir noch ein schöner Klopper wieder ein: Tal der Finsternis. Helden werden durch eine fingierte Verschwörung als potentielle Leibwächter für die kaiserlichen Zwillinge engagiert... okay. Sie werden mit einer lächerlich unzureichenden sonstigen Eskorte durch die Provinzen geschickt. Die kaiserlichen Zwillinge werden dann natürlich unaufhaltbar von Galotta entführt.
Dann darf man mit dem erpressten Lösegeld in die schwarzen Lande reisen und bei Galotta das Lösegeld einschließlich Teile der Reichsinsignien abliefern. Dafür bekommt man dann zwei Gestaltwandler-Dämonen - was man als Spieler entweder sofort vermutet oder spätestens dann als sicher ansieht, sobald sie zum ersten Mal den Mund aufmachen. Es ist allerdings nicht so, als ob es wirklich einen Unterschied zu "Ätschibätsch, danke für das Lösegeld, aber die Zwillinge behalte ich!" gemacht hätte, weil die Übergabemodalitäten so gestaltet wurden - wobei man natürlich nichts mitzureden hatte - dass man eh auf Gedeih und Verderb Galottas Schergen ausgeliefert ist.
Aber man muss trotzdem mit den beiden Fake-Zwillingen als Waggons die Schienen zurück zu Kaiserin Emer nehmen, damit die ihre "DAS SIND NICHT MEINE KINDER!"-Szene abspulen kann. Woraufhin man dann aufgrund von irgendwelchen Visionen (oder so, ist etwas her) zurück in die schwarzen Lande darf muss, um da an dem visionär vorgesehenen Ort die echten Zwillinge zu befreien, wobei mEn zum ersten Mal in dem Abenteuer etwas vorkommt, das nicht voll geskriptet ist - aber nur, weil es da eine Action-Szene gibt, bei der man theoretisch draufgehen kann.

Wenn man nicht so metaspielerisch denkt wie wir damals, würde das Abenteuer vermutlich schon sehr früh enden... bei der Entführung oder spätestens, wenn einem das Lösegeld gegen die dämonischen Attrappen abgeknöpft wurde. Denn eigentlich müsste man sich ja denken "Ach du Schande, wir verkrümeln uns lieber nach Al'Anfa oder in den hohen Norden... wenn wir uns bei Emer noch mal blicken lassen, macht die uns doch 'nen Kopf kürzer für unser Versagen!"
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Kampfwurst am 29.08.2016 | 18:27
Phileasson Saga oder auch "Folge dem Flaschenhals".

Die Helden reisen um die Wette einmal um Aventurien herum, weil zwei egozentrische Kapitäne sich für den größten Seefahrer halten.
Ständig taktiert man herum, wie man Zeit sparen kann, hängt dann aber sinnlos in irgendwelchen Sightseeing-Locations ab, um sich die Atmo reinzuziehen.
Und das allergrößte:

Es ist vollkommen egal, was die Helden machen, denn

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Oh Mann!
Glücklicherweise haben wir die Kampagne nach kurzer Zeit damals abgebrochen.
Philleasson hatten wir auch angespielt, wir waren bis zum Mammut gekommen. Allerdings hat sich das "Anheuern" schon als sehr seltsam dargestellt.

Da sind 2 Kapitäne die sich streiten wer denn der tollste ist. Einer unserer Charaktere is ein Thorwaler Kapitän mit eigener Mannschaft und Schiff. Allerdings war mein Vorschlag, dass man dann vielleicht einfach als eigene Mannschaft mitmacht, anstatt mit kompletter Mannschaft bei Philleasson anzuheuern wohl voll doof. Und so sind wir brav hinter ihm her gedackelt, bis die Schere zwischen "wir sind nur angeheuert, die Befehle gibt der Kapitän" und "ihr seid die Spielercharaktere, ihr müsst was machen" zu groß wurde.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 29.08.2016 | 18:32
Ich weiß nicht, was sich Kiesow beim Schreiben gedacht hat, aber vermutlich so etwas in der Art von "Gnihihihi". Ich weiß allerdings, dass die ganze Aktion grandios schwachsinnig ist und aufgrund des offenbaren Mangels an biologischer und kultureller Kompatibilität weder für einen Helden noch für die Echse eine attraktive Aussicht sein dürfte. (Und das auch schon lange vor der Hintergrundsetzung, dass Achaz keine Ehe kennen.)

Also das ist genau der abgedrehte Kitchensink-Gonzo-Shit, den ich super finde, und später in Aventurien vermisse.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Feuersänger am 29.08.2016 | 18:42
*abo*

Hab grad nichts nennenswert Neues beizusteuern, nur einen Gedanken:
heftiges Railroading kenne ich auch von anderen Spielen. Aber dieses systematische Spieler-demütigen, das kenn ich glaub ich wirklich nur von DSA.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 18:57
Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass das a.) nur bei einer kleinen Zahl der publizierten DSA-Abenteuer der Fall war und b.) später stark nachgelassen hat. Die Herren von Chorhop, das letzte Abenteuer, bei dem mir das jetzt in Erinnerung war, ist auch schon *schluck* 14 Jahre alt...
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: alexandro am 29.08.2016 | 19:00
Ein alter Beitrag (anno 2007), welchen ich damals auf meinem Blog veröffentlicht habe:

Zitat
Ein Mann im roten T-Shirt spricht mich an und fragt mich, ob ich bei seiner DSA-Runde mitspielen würde, ihm würde noch ein Spieler fehlen. Nach anfänglichem Zögern sage ich zu- komme im Moment ohnehin nicht weiter und will die anderen Spieler nicht hängen lassen (weis selbst wie blöd es ist, wenn man sich für eine Runde eingeschrieben hat, zuwenig Spieler auftauchen und alle anderen Runden schon voll sind). Die beiden anderen sind ein DSA-Fraggle (der mir freundlicherweise seine Spielfigur überlässt, während er sich einen Söldner baut) und ein Rollenspiel-n00b.

Es geht, los, ich spiele meinen Charakter deep-immersion-mäßig, schwelge im Akrolekt und habe eigentlich viel Spaß beim „Stimmungsspiel“ in der Stadt. Auch wenn sich mir der Verdacht aufdrängt, dass derselbe Effekt auch erzielt werden könnte, wenn auf die Charakterwerte komplett verzichtet würde und stattdessen auf dem Bogen solche Sachen wie kulturelle Besonderheiten (Zitate!) und ähnliches zu finden währen (wenn mir mal wieder nach flames zumute ist, werde ich diesen Vorschlag mal in einem, DSA-Fanforum bringen).
Aber schließlich führt der SL uns dann doch och ins ARS-typische Questenerfüllungsschema, wo DSA eigentlich nur versagen kann. 200 Dukaten werden uns für die Überbringung einer Nachricht versprochen (und ich weiß schon jetzt, dass der SL niemals zulassen wird, dass wir das Geld erhalten).
Wir treffen Reisevorbereitungen (der SL wiegelt alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen der Spieler als „unnötig“ ab, da es auf der Reise genug Möglichkeiten zur Vorräteauffrischung gebe- ich werde ihn dran erinnern).
Erste Rast, erste Wache. Da die Spielfigur (im Gegensatz zu denen welche die folgenden Wachen einnehmen werden) noch nicht geschlafen hat, verlangt der SL eine Selbstbeherrschungsprobe, um wach zu bleiben. Der Spieler schafft die Probe knapp. Doch dieses „knapp“ veranlasst den SL in bester „Onkel Plausi“-Besoffenheit zu deklarieren, dass diese Probe nur ausreicht, um sich „ganz knapp“ wach zu halten und er verlangt eine weitere Probe auf Konstitution, um die Entscheidung zu bringen. Natürlich misslingt diese Probe (im Zweifelsfall hätte er sicherlich noch die nächsten Wachen würfeln lassen („Aber um X Punkte erleichtert, weil ihr ausgeruht seid…“) oder einfach das Folgende sich in einer späteren Nacht ereignen lassen) und der SC schläft wie ein Stein. Keiner von uns bekommt mit, dass sich jemand dem Lager näher, uns fesselt und der gesamten Kleidung entledigt (Klar, er hat uns gefesselt, ohne dass wir davon wach werden, sonst noch was? Und es war nur eine einzelne Person. Hätten wir wenigstens die Chance bekommen aufzuwachen wären wir mit dem locker fertig geworden.). Natürlich werden wir erst am nächsten Morgen wach, wo er sich noch über uns lustig macht und sich dann mit unserem Pferd aus dem Staub macht.
Also befreien wir uns und nehmen (da wir kaum unbewaffnet die restliche Reise bewältigen können) die Verfolgung auf. Nach einer Weile kommen wir zu einer Festung. Der „Festung zum Roten Hering“, wie ich sie nenne. Denn obwohl es keinen Hinweis dafür gibt, dass sich unser Pferd dort befindet (die Abmessungen lassen das überhaupt nicht zu), bestehen die anderen Spieler darauf dort zu klopfen. Warum? Na weil der Meister uns dieses Gebilde vor die Nase gesetzt hat. Wird doch irgendwie wichtig sein und wenn man dem nicht nachgeht könnte man am „Plot“ vorbei laufen.
Diese und andere Überlegungen mögen die Spieler (hauptsächlich den DSA-Spieler, der andere war eher Mitläufer) motiviert haben. Dann kam eine weitere Reihe von Unmöglichkeiten: Dschjini-Spiel beim Essen (da wir nicht beschreiben, dass wir wirklich bei jeder einzelnen Speise, welche uns der Magier anbietet abwarten ob er zuerst essen, werden wir natürlich betäubt), erneute Gefangennahme (alle Fluchtversuche zum Scheitern verurteilt), Rettung durch Pferdedieb- NSC (waren so frustriert, dass wir ihn getötet haben), Endkampf gegen Magier (Meister versuchte mir einzureden, dass meine Spielfigur es als falsch empfinden würde, einen Unbewaffneten zu schlagen. Ich entgegnete trocken, dass jemand welcher eine Feuerlanze zaubern kann in keinem Ehrenkodex als unbewaffnet durchgeht.). Am Ende war alles beim Status Quo (wir hatten unsere Sachen wieder, waren aber nicht sonderlich auf unserer Queste vorangekommen).
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Swafnir am 29.08.2016 | 19:23
Auf ner Con hatte ich da auch mal so ein Erlebnis. Wir waren auf einer Reise. Zuvor hatten wir eine Warung von einer Seherin erhalten "Alt und Jung bringt den Tod". Wir kommen einige Tage später in einer Weggaststätte an. Dort war ein uralter Wirt und eine sehr junge Wirtin. Mein Charakter - sehr abergläubisch - wollte da nicht rein, der Rest hat ihn aber datzu überredet. Also meine ich zum SL "Ok, mein Char ist und trinkt dort nichts. Der vertraut denen nicht. Und ich schlaf jetzt schon und halte dann heute Nacht Wache." Abends gehen dann alle ins Bett, ich halte wache.

Der SL springt zum anderen Teil der Gruppe (Gruppe war durch irgedn einen Grund in zwei 3er Gruppen gesplittet) und meint, dass sie dann am nächsten Tag zu einer abgebrannten Gaststätte kommen. Der Sl dreht sich grinsend zu uns und meint" Eure Charaktere sind tot, hättet besser auf die Seherin hören sollen!" Ich dann "Moooment, ich hab doch Wache gehalten!" Darauf der SL: "Die haben dir ein Schlafgift ins Essen getan." Ich:"Äääh Kollege, ich hab diverse Mal betont, dass ich dort nichts esse oder trinke!" SL:"Im Abenteuer steht, wer da übernachtet stirbt. Ihr seit alle tot!"
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Feuersänger am 29.08.2016 | 19:33
Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass das a.) nur bei einer kleinen Zahl der publizierten DSA-Abenteuer der Fall war

Na, ob das wirklich so wenige waren: Zweifel.
Allein hier im Thread haben wir jetzt schon mehrmals das Muster "Die HeldenTM werden gefangengenommen / versklavt / verlieren ihre gesamte Habe und es gibt nichts, was sie dagegen tun können", und das waren _bestimmt_ nicht alle derartigen Instanzen.
Hinzu kommen noch sämtliche Stellen, die überhaupt keine Relevanz fürs AB besitzen und _nur_ dazu da sind, die HeldenTM dumm dastehen zu lassen.

Eine Szene fällt mir gerade ein, die auch noch dank RR-Element für diesen Thread qualifiziert -- ich weiß aber nicht mehr, wie das AB hieß:
Die HeldenTM müssen irgendwohin, iirc nach Festum. Und zwar per Schiff, weil Landweg würde zu lange dauern. (Genehmigt.) Es gibt aber nur ein einziges Schiff, nennen wir es die Schiffschraublose, das da hinfährt wo die HeldenTM hinmüssen. Dessen Kapitän von den HeldenTM einen Blutschwur verlangt, dass sie seinen Befehlen bedingungslos gehorchen werden, oder so.
Die ganze Szene reiner Flaschenhals: wenn die Spieler sich weigern, den geforderten Eid zu leisten, geht das AB eben nicht weiter.

Und dann noch die versprochene Demütigungsszene: als alle an Deck versammelt sind und es eine kleine Einweisung gibt, kommt irgendeine Erschütterung oder ein Windstoß auf (woher weiß ich nicht mehr), und die Spieler müssen eine Körperbeherrschungsprobe (o.ä.) würfeln, und wer's nicht schafft, den knallt's auf den Arsch. Natürlich müssen _nur_ die Spieler für ihre HeldenTM würfeln; alle NSCs bleiben automatisch stehen.

Das ganze iirc auch wieder auf einer Stufe, auf der es durchaus denkbar ist, dass die HeldenTM längst ihr eigenes Schiff befehligen, ohne dass diese Möglichkeit vom AB auch nur im Ansatz berührt werden würde.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 19:44
Es gibt für DSA mittlerweile wirklich sehr viele Abenteuer (weit über 200, soweit ich weiß) und relativ zu dieser Zahl ist die mit übler Heldenkleinhaltung meiner Schätzung nach doch recht gering. Wobei ich zugegebenermaßen längst nicht alle der neueren Abenteuer kennen.
Bei den Abenteuern der ersten Stunde war solcher Mist in der Tat leider relativ häufig, das stimmt.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2016 | 19:53
Der großteil der "schlimmen" ABs ist DSA1-3.
Da für DSA4+4.1 alleine schon mehr erschienen ist als für DSA1-3 insgesamt (Aussage vom Eigentürmer) dürfte wohl der großteil nicht mehr ganz so *piep* sein.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Kampfwurst am 29.08.2016 | 19:55
Hinzu kommen noch sämtliche Stellen, die überhaupt keine Relevanz fürs AB besitzen und _nur_ dazu da sind, die HeldenTM dumm dastehen zu lassen.
Was mich ja noch am meisten nervt ist, dass die Abenteuer immer erstmal aus allen Rohren mit diesem "lasst die Helden dumm aussehen" Szenen anfangen, um dann mit einer "feiert die Helden für ihre großen Taten" abschließt.

Da hätte ich es dann meist lieber, wenn mein Charakter irgendwo in einem Loch verrottet, anstatt gefeiert zu werden.


Da fällt mir auch noch einer ein. wieder Borbarad Kampagne. Ein Abenteuer geht zuende, wir haben mehrere Monate um Dinge zu tun, weil dann "das nächste Abenteuer anfängt". Naja, ich würde gerne auf eigenem Fuß Dinge tun, weil ich aus dem was bisher passiert ist schon einige Ideen habe, aber damit die Kampagne weitergeht, dann MUSS ich mich zu der Zeit irgendwo im Königreich nirgendwo einfinden und nach verschwundenen Leuten suchen, auch wenn ich eigentlich wesentlich wichtigeres zu tun hätte. Naja.

Meine Zeit zwischen den Abenteuern ist also auf Nachforschung beschränkt. Ich bekomme dann vom Spielleiter einen Stapel auf alt gemachtes Papier mit Auszügen aus Schriften von und über Borbarad. Coole Sache, sehr geil gemacht, echt super. Nach dem durchlesen kommt mir die Idee, dass es echt super passen würde, wenn mein Charakter zum Borbaradianer werden würde. Es passt von der Philosophie (zumindest von dem oberflächlichen das ich bekommen habe) sehr gut. Sobald er zu mächtig oder unspielbar wird, kann man ihn aus dem Spiel nehmen, aber bis dahin kann man eben damit ein bisschen coolen Scheiß machen.
Gefällt dem Spielleiter nicht, weil so in der Kampagne nicht vorgesehen.

Nachdem wir aufgehört hatten zu spielen stelle ich fest: doch, ist vorgesehen. Oder zumindest so ähnlich. Mein Charakter war nämlich KGIA Agent, und etwas ähnliches passiert einem anderen KGIA Agenten. Das hätte super rein gepasst und wäre echt cool gewesen. Aber die Schienen sind nunmal gelegt, und so gehe ich zum Hinterwaldkönig und lasse mich 2 Spielabende von einer Kutsche durch den Wald ziehen, von einer Station zur nächsten.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 20:21
Neben Abenteuer-Railroading gibt es ja auch noch Hintergrund-Railroading. Der einzig positive Effekt von Tal der Finsternis war, dass man bei den kaiserlichen Zwillingen einen SIB hatte, und mein junger, aber weitgereister Andergaster Graumagier (der für diesen albernen "Magiebegabte dürfen keinen Thron besteigen"-Unsinn sowieso nicht viel übrig hatte) hat auch in der Folge noch mit Yppolita korrespondiert, auch über die Schiene, ihre damals noch unter dem Deckel gehaltene Magiebegabung zu fördern, usw. usf.
Aber im Buch stand dann natürlich ein bestimmter Ablauf, in dessen Verlauf sie nach Festum verbannt wurde und dort von "Lamertien" (=Nahema, man ist ja auch nicht blöd) unter die Fittiche genommen wird, und damit hatte sich das dann auch, denn mit oder gegen diesen nervigen Allzweck-Allmachts-NSC macht's dann keinen Spaß mehr, sich mit irgendwelchen Beziehungsversuchen abzugeben...

Das war jetzt die eine Sache, an die ich mich konkret erinnere, aber solche Momente der Sorte "Wir haben im Abenteuer zwar eigentlich X bewirkt... aber passieren tut trotzdem Y, weil's im Metaplot steht" gab es glaube ich noch mehr. 
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 20:26
Der großteil der "schlimmen" ABs ist DSA1-3.
Da für DSA4+4.1 alleine schon mehr erschienen ist als für DSA1-3 insgesamt (Aussage vom Eigentürmer) dürfte wohl der großteil nicht mehr ganz so *piep* sein.

Ach ja?

DSA 5 - Offenbarung des Himmels.
Erst müssen die Helden Heidi vor dem bösen Bären retten und danach ihre Schafe einfangen, bevor die Nacht einbricht.
Dann ringt Heidi sie ihns Dorf, wo sie übers Abenteuer stolpen und in Sachen Diebstahl ermitteln müssen.
Die Ermittlungen führen so lange zu nichts und wieder nichts, bis der Zeitplan "jetzt aber hurtig!" sagt und plötzlich führt die Spur zum großen Finale.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Edvard Elch am 29.08.2016 | 20:31
Ich denke, das passt hier rein. Da ist die Eisenbahnfahrt zwar nur eins der Probleme, aber ich denke, das zählt:

Ich hatte letztes Jahr eine wunderschöne DSA-Conrunde. Gespielt wurde das Szenario "Um des Königs Bart" aus der Anthologie "Kar Domadrosch". Angekündigt war das Abenteuer für "Anfängercharaktere bis 2500 AP". Letzten Endes saßen dann der Jäger eines Freundes (500 AP) und mein Söldner (0 AP) zusammen mit drei illustren Kämpfern (5000, 6000 und 7000 AP) am Tisch, während er sich ständig (auch während des Abenteuers) mit ein paar Freunden unterhalten hat, die hinter ihm saßen.

Beginn: Ihr seid in Stadt X und kennt euch. Ihr habt gehört, dass der Alchimist einen Auftrag hat. Ihr geht da hin.
Also sind wir da hin gegangen, haben uns kurz mit dem Alchimisten unterhalten, der hat gesagt, dass er gerne ein Haarwuchsmittel ins Gebirge Z gebracht hätte, weil da ein Zwergenkönig ohne Bart rumhockt, dem er das gerne verkauft hätte. Wir haben ihm gesagt, dass wir nicht sonderlich geschickt im Handeln und verkaufen seien, weshalb er kurzerhand entschied uns zu begleiten.

Also flugs ins Gebirge gereist (vier Tage ereignisloser Reise in einer Stunde ausgespielt), dort Abends angekommen, uns angemeldet, eine Herberge bezogen, Abendessen bestellt und von den dampfenden Tellern weg verhaftet worden. Warum, wollte uns keiner sagen, immerhin wüssten wir das ja selbst am besten. Wir sind schön brav und widerstandslos mitgegangen, immerhin konnte man uns ja - aus unserer Sicht nichts vorwerfen. Dann saßen wir im Kerker und warteten (nachdem wir feststellen durften, dass der Kerker absolut fluchtsicher ist) darauf, dass man uns vielleicht doch mitteilte, was man uns vorwarf oder wann es möglicherweise eine Verhandlung gäbe. Nach achtzehn ausgespielten Tagen Kerkerhaft (ca. zwei Stunden, in denen wir aus Langeweile angefangen hatten, uns zu prügeln, aus den Kerzen, die wir bekamen, Brettspiele zu schnitzen und an den Betten Klimmzüge zu machen), teilte man uns dann mit, dass wir die "Drachengabe" ins Reich der Zwerge gebracht hätten und dass uns deshalb in fünf (ausgespielten) Tagen der Prozess gemacht würde. Dann wurden wir im Schnellverfahren ohne Anhörung zu zehn Jahren und einem Tag Haft verurteilt, der Alchimist bekam lebenslänglich.
Weiter zehn ausgespielte Tage Kerker später (ich hatte den SL gefragt, ob noch etwas passiert und begonnen meinen Kram zu packen), kam dann der König höchstpersönlich vorbei und sagte uns, dass wir begnadigt würden, wenn wir etwas für ihn erledigen könnten. Er erzählte uns, dass ein durchgedrehter Geode in seinem Reich sein unwesen treibe und seine Herrschaft nicht anerkenne. Das könne er als König nicht dulden, allerdings könne er das nicht selbst Regeln, weil es ein Zwerg sei und Zwerge täten ihren Artgenossen nichts an.

Da sonst nichts spannendes mehr passieren würde (Auf die Frage, was denn passierte, lehnten wir das Angebot ab, kam die Antwort "Tja, dann sitzt ihr zehn Jahre. Würdet ihr ausbrechen, würdet ihr sterben."), ließen wir uns den Weg zum Berg beschreiben und brachen mit Kletterausrüstung auf. Also würfelten wir uns fünf Tage über das Gebirge ("Klettern-Probe!" - "Misslungen." - "Du fällst! Der Rest macht ne Kraft-Probe!" - "Geschafft." - "Sie ziehen dich wieder hoch. Klettern Probe!"...), um jeden Abend von einer neuen Bestie angegriffen zu werden, die sich, sobald sie besiegt war, in Rauch auflöste. Am letzten Tag erreichten wir den Berg des Druiden, der uns dann nach einigem Gesuche und Geklettere (siehe oben) angriff. Nachdem er uns einen Feuerelementar und eine durch einen Zorn der Elemente ausgelöste Lawine auf den Hals gejagt hatte, waren wir (bis auf einen) weitestgehend unverletzt und der Geode leergezaubert, weshalb er oben auf seinem Felssims saß und uns mit Kieselchen bewarf. Nochmal kurz klettern, ihn in seiner Höhle stellen (einer der noblen Krieger hat ihn einfach getötet, als er sich ergeben hat, um um Gnade zu flehen), seine Gefangene befreien und zurück gehen (sie wusste einen Weg durch die Täler, mit dem man nur drei Tage brauchte, den wir aber defnitiv nicht hätten finden können...).

Dann durften wir uns noch schnell auf dem Markt umsehen (halbe Stunde...), bekamen vom Alchimisten einen Bruchteil des vereinbarten Lohns (ja, der überzeugt dich, dass das so richtig ist) und ein kleines Geschenk. Danach wurden wir aus dem Reich des Zwergenkönigs verbannt und durften gehen.

Als ich ihn fragte, was er mit dem Ausspielen der Zeit im Kerker habe bezwecken wollen, meinte der SL "Ich wollte, dass die Gefühle der Charaktere, diese endlose Langeweile und Unzufriedenheit wegen der Untätigkeit an den Spieltisch überschwappt." Ich habe ihm dann gesagt, dass es ihm sehr gut gelungen sei, Langeweile und Unzufriedenheit am Spieltisch zu erzeugen und bin gegangen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Swafnir am 29.08.2016 | 21:16
Unsere SL hat sowas auch mal gemacht. Die SCs sollten sich langweilen, also mussten wir Spieler uns wirklich auch langweilen - laut ihrer Auffassung. Das war dann der Punkt der das Faß zum Überlaufen gebracht hat und ich bin ausgestiegen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 21:37
Ich bin mir sehr sicher, dass ich auch ein offizielles Nicht-DSA-Abenteuer erlebt habe, bei dem es sowas gab. Ein D&D-Abenteuer mit irgendwelchen Haimenschen, bei dem das Schiff, auf dem man war, gerailroadet untergegangen ist... und dann wurde man von den Haimenschen gefangen genommen, in ihre Unterwasserstadt gebracht und als Arenasklave mißbraucht (wie's weitergeht, weiß ich nicht, weil mein Charakter lieber "suicide by guard" begangen hat.)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 29.08.2016 | 21:48
Und ganz ehrlich? Ich hatte auch noch nie so wirklich Probleme mit dem "Zugfahren" [...] oder wir genießen einfach den Ausblick während die Lok weiter dampft.
Andere genießen das eben nicht.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Tindrana am 29.08.2016 | 23:12
Wird das jetzt wieder so ne DSA ist doof Diskussion? Ich habe einige Abenteuer von Pathfinder und D&D im Schrank stehen, wo man am Anfang auch nen Ticket für den Zug ziehen muss.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Feuersänger am 29.08.2016 | 23:59
Weniger Blabla, mehr Erlebnisse, wenn ich bitten darf!
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: PauerPaul am 30.08.2016 | 00:11
Na, dann hol ich mal meinen Liebling wieder raus:
Wir finden einen Reiter, augenscheinlich ein Bote, schwer verletzt am Boden liegen. Er stirbt uns gescripted weg und röchelt noch "Die Botschaft!". Wir lesen die Botschaft, finden sie merkwürdig und wollen sie in der nächsten Stadt einem Beamten oder irgendwem offiziellen geben. Aber wir haben Gegenwind. Und wir haben ständig das Gefühl, bergauf zu gehen. Und der Gegenwind wird stärker, so dass wir kaum voran kommen. Wir drehten dann um und haben gemacht, was olle Kiesow von uns wollte.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 30.08.2016 | 00:21
heftiges Railroading kenne ich auch von anderen Spielen. Aber dieses systematische Spieler-demütigen, das kenn ich glaub ich wirklich nur von DSA.

Also das heftigste Railroading das mir untergekommen ist, stammt aus Dragons of Despair (https://en.wikipedia.org/wiki/Dragons_of_Despair) für AD&D (Dragonlance) von 1984. Das Abenteuer, wo der Spielleiter die Empfehlung kriegt die Heldengruppe so lange mit Drakoniern anzugreifen, wenn sie vom Pfad abweichen, bis sie (gefrustet) wieder darauf zurückkehren, hat damals auch im englischen Sprachraum überall super Kritiken bekommen. Denn es gab ja so viele DRAMA. Natürlich gab es auch extra Hinweise, wie man das Töten bestimmter NPCs durch die Helden wieder rückgängig machen kann, um den Plot nicht zu gefährden.

Das war also schon der internationale Zeitgeist ab Mitte der 1980iger, den DSA halt dann in gewisser Weise sogar schizophren mit deutscher Moralkeule verfeinert hat. Aber das DSA das Alleinstellungsmerkmal hat, kann man echt nicht behaupten.

Das goldene Zeitalter der Sandbox (oder wie man es nennen möchte), war halt zum Zeitpunkt der Geburt von DSA schon überall vorbei. Die War-Game-Wurzeln wurden weltweit in Frage gestellt und spätestens ab den frühen 90iger Jahren war auch im Dragon Magazine der Ton klar auf "Story Telling" und Erzählonkel-Spiel ausgerichtet. Power Gaming war dort genauso ein Schimpfwort wie bei Kiesow und Konsorten.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: KhornedBeef am 30.08.2016 | 08:59
Ich habe ihm dann gesagt, dass es ihm sehr gut gelungen sei, Langeweile und Unzufriedenheit am Spieltisch zu erzeugen und bin gegangen.
*mic drop*
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Just_Flo am 30.08.2016 | 09:00
Ich bin doch recht verwundert über die hier verbreitete Annahme, es habe vor allem in den Anfangstagen von DSA durch Kaufabenteuer verordnetes Railroading gegeben. Schaut man sich die frühen Abenteuer an, findet man zwar öfter erzwungene Einstiege ("Ihr seid jetzt wohl da und da und habt nix mehr, ätsch"), aber danach hat es sich was mit Schienen.
Ein anderes beliebtes Modell sind Abenteuer, die einfach um einen Schauplatz kreisen, den es zu erforschen gilt, manchmal auch mehrere, die durch Reisen miteinander verbunden sind. Das ist vielleicht geradlienig, aber nicht gerailroadet. Die Spleler hatten in den DSA1-Sachen alle Freiheiten, wie sie mit den Schauplätzen und NSC umgehen wollten. "Im Spinnenwald" ist doch alles andere als eine Eisenbahnfahrt -- der Weg durch das Orkland ist ja eben gerade nicht vorgegeben.
Das Modell "Abenteuermodul als Geschichte, die die Helden nacherleben, und doch in-charakter-Reden mit Flair würzen" gab es doch eher erst ab DSA3.
Oder?

Bitte hilf uns doch mit ein paar Anekdoten aus.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 30.08.2016 | 10:05
Ein anderes beliebtes Modell sind Abenteuer, die einfach um einen Schauplatz kreisen, den es zu erforschen gilt, manchmal auch mehrere, die durch Reisen miteinander verbunden sind. Das ist vielleicht geradlienig, aber nicht gerailroadet. Die Spleler hatten in den DSA1-Sachen alle Freiheiten, wie sie mit den Schauplätzen und NSC umgehen wollten. "Im Spinnenwald" ist doch alles andere als eine Eisenbahnfahrt -- der Weg durch das Orkland ist ja eben gerade nicht vorgegeben.
Bei "Im Spinnenwald" sind die SC direkt betreffende (und plausiblerweise von diesen beinflussbare) Ereignisse unumgehbar vorgegeben, und das ist für mich die Definition von Railroading.

Man kann machen, was man will: Ein Held wird von den Smaragdspinnen entführt, damit er ihnen Geschichten vorliest (ja wirklich!), und die anderen Helden (+ der NSC, den der Spieler des auf die Eisenbahn gefesselten Helden als Ersatz bekommt), müssen in deren Höhle eindringen und ihn befreien.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Just_Flo am 30.08.2016 | 10:12
1999 bis 2016 sind 17 Jahre. Es wäre halt mal erfrischend halbwegs sinnvolle und minimalst fundierte Kritik an aktuellen Werken zu lesen oder zu sehen. Ich beurteile doch auch keinen IPod danach was beim Amigo war.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 30.08.2016 | 10:12
ich habe die Diskussion mal abgehängt

http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99580.0.html
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Just_Flo am 30.08.2016 | 10:13
Könnte bitte der ganze Offenbarung des Himmels Komplex mit verschoben werden. Danke.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Wulfhelm am 30.08.2016 | 10:46
Ach jetzt wurde der Beitrag, der eine Mutmaßung über Stromaufwärts beinhaltete, mit abgetrennt...

Naja: Also den "Deckappell" gab es da mWn nicht, aber eine Eisenbahnfahrt erster Kajüte (hihihi) war auch das. Man wurde von einem geskripteten Ereignis zum nächsten weiter gereicht, einschließlich einen ungewinnbaren Flußpiratenüberfall (nein, ihr könnt nicht gewinnen; einzige Möglichkeit zur Flucht ist der Sprung über Bord und Schwimmen ans Ufer; von da aus gibt es nur einen Weg, wie es weitergeht; nein, ans andere Ufer schwimmen ist zu anstrengend) - und das alles, um einen NSC zu eskortieren, der genau genommen der eigentliche Protagonist war, und dann als Zuschauer seine vorgesehene Charakterentwicklung samt meet-cute-Liebesgeschichte (die ich damals sogar ganz nett fand) mitzuverfolgen.
Also klassisches Railroading-Geschichtenspiel, aber kein Spielerkleinhalten.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Just_Flo am 30.08.2016 | 10:55
So grob habe ich das auch in Erinnerung, wobei ich glaube, dass man den Überfall auch gewinnen konnte, solange halt Bösewicht X entokmmen konnte und somit Ereignis Y und Z für den Metaplot passieren konnten.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 11:05
Auch eine Zugfahrt kann spannend sein, das nennt man dann vielleicht "Achterbahnfahren"
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Boba Fett am 30.08.2016 | 11:14
Ach jetzt wurde der Beitrag, der eine Mutmaßung über Stromaufwärts beinhaltete, mit abgetrennt...

Sorry, habe ich rückgängig gemacht.

Auch eine Zugfahrt kann spannend sein, das nennt man dann vielleicht "Achterbahnfahren"

"Spannend" - in Form von ungewisser Ausgang ist auch eine Achterbahnfahrt nicht.
"Spektakulär" - wahrscheinlich - und auch das bietet einen Unterhaltungsfaktor, den viele schätzen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 30.08.2016 | 11:50
Ein anderes beliebtes Modell sind Abenteuer, die einfach um einen Schauplatz kreisen, den es zu erforschen gilt, manchmal auch mehrere, die durch Reisen miteinander verbunden sind. Das ist vielleicht geradlienig, aber nicht gerailroadet. Die Spleler hatten in den DSA1-Sachen alle Freiheiten, wie sie mit den Schauplätzen und NSC umgehen wollten. "Im Spinnenwald" ist doch alles andere als eine Eisenbahnfahrt -- der Weg durch das Orkland ist ja eben gerade nicht vorgegeben.

Das Problem ist ja, dass der Spinnenwald nicht direkt mit dem Ziel der Erforschung des Orklandes zu tun. Die Spieler müssen nach Norden und der Wald ist halt im Weg. Aber natürlich müssen sie mit Gewalt (Riesen und Riesenlindwürmern) in den Wald getrieben werden, um den Abenteuerschauplatz nicht zu verpassen, auch wenn es so aussieht, als könnte man ihn einfach umqueren. Noch dazu sind die Gebüsche ja alle giftig, damit man auf den Pfaden/Schienen bleibt...

Das ginge viel eleganter: die Helden bräuchten einfach eine Motivation reinzugehen. Einfach einen McGuffin oder nur Schatz in den Wald und den Spielern einen Hinweis geben. Der McGuffin kann dann ja auch gerne in der Spinnenhölle verborgen sein. Aber stattdessen werden sie mit Gewalt dazu gezwungen in das Giftgebüsch zu laufen, werden dann mit Gewalt durch Giftgebüsch auf den Wegen gehalten und dann wird ein Spielercharakter selbst zum McGuffin. (Letzteres finde ich selbst eh okay, aber vielen Spielern macht das gar keinen Spass.)

Dieses "Ätsch, jetzt habe ich euch"-Element ist schon stark in den frühen Abenteuern. Normalerweise kann man das aber auch mit wenigen Handgriffen ersetzen.

Z.B.: Wirtshaus zum Schwarzen Keiler: die Helden werden auswegslos gefangen genommen und in den Keller gesperrt, um dann in den Dungeon zu gelangen. Ich habe das einfach dahingehend geändert, dass die Helden sowieso in den Keller wollten, weil sie wissen, dass ein Zwerge im Gasthaus verschollen ist und sie haben auch einen Grund in den Dungeon zu gehen, weil sie den Zwerg dann dort suchen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Feuersänger am 30.08.2016 | 14:12
Spinnenwald: iirc gab es doch da am Ende den Passus, dass bei Verlassen des Waldes der NSC-Zwerg sich wieder von der Gruppe trennt und seiner Wege geht -- und "nichts und niemand kann ihn aufhalten". Ich weiß aber nicht mehr, ob nur impliziert oder buchstäblich ausformuliert war, dass nichtmal der "Meister" das Recht hätte, den Zwerg bei der Gruppe zu belassen.

Auch wenn dies ein DSA-Thread ist, würde ich noch eines meiner "besten" RR-Erlebnisse zum Besten geben. Dabei handelt es sich allerdings um einen Abschnitt aus einem Computerspiel, nämlich NWN2. Nun sind CRPGs naturgemäß immer irgendwo railroadig, aber bei diesem speziellen Abschnitt fühlt man sich vielleicht schon etwas verarscht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Kriegsklinge am 30.08.2016 | 14:39
Okay, dann habe ich Spinnenwald und Co. in besserer Erinnerung, als sie es verdienen. Bekräftigen würde ich aber den hier schon vorgebrachten Punkt, dass man erzwungene Motivation, die dazu dient, in eine ergebnisoffene Situation zu führen, ziemlich leicht beheben kann, während es bei fast vollständig gescripteten Abenteuern deutlich schwerer hat.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Tindrana am 2.09.2016 | 12:38
Weniger Blabla, mehr Erlebnisse, wenn ich bitten darf!

Zu: Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?

G7, ich glaube alle dieser Abenteuer sind komplett durchgeplant, von vorne bis hinten. Zum Umgang damit muss ich sagen, dass ich einfach die Story genieße, auch wenn ich nicht der Held des Ganzen bin, aber ich wusste ja worauf ich mich einlassen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 07:57
Zu: Was für euch euer größtes Railroading-Erlebnis, bzw. wie seid ihr damit umgegangen?

G7, ich glaube alle dieser Abenteuer sind komplett durchgeplant, von vorne bis hinten. Zum Umgang damit muss ich sagen, dass ich einfach die Story genieße, auch wenn ich nicht der Held des Ganzen bin, aber ich wusste ja worauf ich mich einlassen.

-- Alptraum ohne Ende und Unsterbliche Gier habe ich stets genossen
-- Meine Meisterwerke waren Unsterbliche Gier und Bastrabuns Bann. Letzteres dank eines dramaturgischen Kunstgriffes, an sich ist das Abenteuer auch Mist
-- Der Tod in manchen Kampagnen waren: Bastrabuns Bann, Rohals Versprechen und Grenzenlose Macht

Ich persönlich - aber nicht alle meine Mitspieler - komme mit Railroading sehr gut klar, wenn die Dramaturgie ansonsten sehr spannend ist.
Das war bei einem Teil der Abenteuer aber eben nur mit größten Mühen möglich.

Kurz: Meine schönsten und meine schlimmsten Erlebnisse der letzten 15 Jahre hatte ich sicherlich bei der 7G-Kampagne.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Trollkongen am 12.10.2016 | 01:38
Jahr des Feuers?

Ich habe es ja weitgehend erfolgreich verdrängt, aber das ist doch an vielen Stellen eine Zugfahrt par excellence.

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Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: owkoch am 13.11.2016 | 10:28
Unsere wöchentliche DSA5 Gruppe, gestern abend:

Der Sohn einer Mitspielerin (4 Jahre) kann nicht einschlafen - ausnahmsweise darf er auf der Couch im Nebenzimmer über ein Tablett-PC noch eine Folge "Bob der Zug" schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=XpNuXCDPe-k

Ich hatte den Thread hier noch im Kopf und hab mich jedesmal weggeschmissen, wenn dieses Zugflötengetute zu hören war....
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: achlys am 20.11.2016 | 01:27
Das ist gruselig.

Gesendet mit nem Smartphone. Tippfehler dürfen behalten werden.

Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Tindrana am 20.11.2016 | 13:00
Episch ist auch Bob die Bahn beim Militär.  :d https://www.youtube.com/watch?v=mX3EJeMuinU
Unsere wöchentliche DSA5 Gruppe, gestern abend:

Der Sohn einer Mitspielerin (4 Jahre) kann nicht einschlafen - ausnahmsweise darf er auf der Couch im Nebenzimmer über ein Tablett-PC noch eine Folge "Bob der Zug" schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=XpNuXCDPe-k

Ich hatte den Thread hier noch im Kopf und hab mich jedesmal weggeschmissen, wenn dieses Zugflötengetute zu hören war....
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.11.2016 | 13:11
Wenn ich mir die Zugfahrten hier so durchlese, komme ich zu folgendem Fazit:
Zugfahrten, die zu einem Scheitern der SCs führen, werden negativ wahrgenommen.
Zugfahrten, die zum Erfolg der Helden führen, werden positiv wahrgenommen.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: zaboron am 20.11.2016 | 13:28
Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: ErikErikson am 20.11.2016 | 13:42
Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)

Aber mit heilen Nerven da anzukommen ist ein Erfolg. Dem stehen viele Dinge entgegen wie etwa das Ticketwirrwar, zu spät kommende Züge, nervige Lauttelefonierer und ähnliches. Das ist duchaus aufs RPG zu übertragen.

ich bin überzeugt, für den typischen "ich bin der größte und jetzt geh ich Ärsche treten" Spielertypus gibts nix besseres als den gerailroadeten Erfolg.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.11.2016 | 13:58
Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)
Wenn du aber nicht nach München willst, nimmst du es trotzdem als Misserfolg war.

Du musst hier auch die ingame und outtime Ebene unterscheiden: Die Zugfahrt ist eine reine Outtime-Ebene. Ingame gibt es keine Zugfahrt. Ingame kann der SC also durchaus scheitern oder gewinnen.

Denke zum Beispiel an klassische Filme oder Bücher: Diese sind im Prinzip auch 100% Zugfahrt. Und dennoch kann der Protagonist scheitern.
Auch hier wieder der Unterschied zwischen outtime und ingame: Outtime scheitert weder der Schauspieler noch der Autor. Ingame scheitert jedoch der Protagonist.

Beim RPG ist es genau so.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: am 20.11.2016 | 14:28
Zugfahrten können wieder zu einem Scheitern noch zu einem Erfolg der Helden führen. Wenn du in den Zug nach München einsteigst und dann am Ende in München ankommst ist das kein sonderlicher Erfolg den du sir da zuschreiben kannst (Irgndwelche Bahn shenanigans mal ausgenommen)

Darin zeigt sich das Missverständnis doch sehr deutlich. In vielen Rollenspielrunden, die begeistert Zugfahrten einbauen, geht es halt gerade nicht um Erfolge oder ums Gewinnen. Entsprechend ist das keine sinnvolle Bewertungskategorie für diese Leute. Man kann sich immer und immer wieder über diese Leute lustig machen und erheben. Es ist meiner Ansicht nach aber hohl und schal. So nehme ich übrigens diesen ganzen Thread wahr.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: tartex am 20.11.2016 | 14:49
Naja. Das Spinnenwald-Beispiel zeigt doch, dass man auch einen Zug mit riesigen unverglasten Panoramafenstern haben kann, und ohne Warnhinhinweise. Wer sich zu weit rauslehnt: Kopf ab!

Man muss da als unbedarfter Spieler erst lernen, wie man errät, was der richtige Schienenstrang ist, und wie man drauf bleibt.

Vielleicht sollte man das deshalb auch nicht Railroading, sondern vom Stil her eher "Plotsurfen" nennen: wer zu schnell oder zu langsam ist, oder von der Plotwelle  zu weit abweicht, der wird zermalmt.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.11.2016 | 14:51
Naja. Das Spinnenwald-Beispiel zeigt doch, dass man auch einen Zug mit riesigen unverglasten Panoramafenstern haben kann, und ohne Warnhinhinweise. Wer sich zu weit rauslehnt: Kopf ab!
Stimmt, das ist kein Railroading im klassischen Sinne: Schließlich hängt es von der Aktion des SCs ab, ob er überlebt oder nicht.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure &quot;schönsten&quot; Erlebnisse
Beitrag von: zaboron am 20.11.2016 | 15:29
Denke zum Beispiel an klassische Filme oder Bücher: Diese sind im Prinzip auch 100% Zugfahrt. Und dennoch kann der Protagonist scheitern.
Auch hier wieder der Unterschied zwischen outtime und ingame: Outtime scheitert weder der Schauspieler noch der Autor. Ingame scheitert jedoch der Protagonist.

Beim RPG ist es genau so.
Ist schon eine gute Analogie, denn outgame hat der railroad-Spieler genauso wenig Einfluss auf die Story wie der Leser oder Kinogänger. Und wenn die Story scheisse war, geht man hinterher frustriert in Foren posten wie viel besser man das selbst gemacht hätte
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Trollkongen am 20.11.2016 | 17:36
Vielleicht sollte man das deshalb auch nicht Railroading, sondern vom Stil her eher "Plotsurfen" nennen: wer zu schnell oder zu langsam ist, oder von der Plotwelle  zu weit abweicht, der wird zermalmt.

Das ist vermutlich auch nicht allzu befriedigend, aber wenn der Spielleiter "nett" ist (also zumindest implizit die Grenzen zu zeigen), kann man immerhin doch was machen und es überstehen. Klassisches Railroading finde ich deswegen allermeist scheiße, weil es quasi jede Spielkreativität vernichtet.
Titel: Re: Zugfahren in Aventurien - Eure "schönsten" Erlebnisse
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 24.02.2019 | 11:50
Ich habe bezüglich Railroading die Theaterritterkampagne in negativer Erinnerung. Die ersten beiden Abenteuer betrifft das nicht, die sind voll in Ordnung. Aber danach:

Der Schwarze Forst: Wir sollen eine Ladung Eisen durch das Bornland transportieren. Die Rondrakirche veranstaltet einen Wettbewerb, der Gewinner bekommt den Auftrag. Eigentlich sollen die NSCs gegeneinander antreten, während die Helden zugunsten ihres Verbündeten den Wettbewerb manipulieren. Unser SL trifft die sinnvolle Entscheidung, die SC am Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Kaum haben wir gewonnen, stellen wir fest, dass unsere Ochsen vergiftet wurden. Wir begeben uns auf Spurensuche, doch auch ein kritischer Erfolg bei der Fährtenlesen-Probe bringt keinerlei Erkenntnisse. Rinder oder sonstige Lasttiere sind in dem Kuhkaff Irberod auch nicht aufzutreiben. Folglich müssen wir mit dem Floß durch den Bornwald fahren, den noch niemand erfolgreich durchquert hat. (Wir haben zwei Zwerge in der Gruppe. Deren Begeisterung hält sich erwartungsgemäß in Grenzen. Wir fahren letztendlich nur mit dem Floß, weil das der Plot so will.) Als zwergischer Baumeister sorge ich dafür, dass die Ladung aufwendig verzurrt und gesichert wird. Trotzdem purzeln bei jeder vergeigten Probe auf Boote & Schiffe ein paar Eisenbarren von Bord. Wir werden dann von einem Hexenzirkel aufgehalten, der dermaßen übermächtig ist, dass sich ein Kampf von vornherein erübrigt. Bei dem folgenden Teil des Abenteuers bin ich nicht dabei. Aus den Erzählungen des SL und der anderen Spieler erfahre ich: Der Hexenzirkel will den Riesen Milzenis von seinem Fluch befreien, der ihn daran hindert, den Bornwald zu verlassen. Falls das geschieht, wird Milzenis das Bornland verwüsten. Irgendwie scheitern wir daran, den Riesen aufzuhalten. Trotzdem spielt er in der kompletten folgenden Kampagne keine Rolle mehr.

Die Silberne Wehr: Da ich mit meinem Baumeister nicht so recht in die Theaterritterkampagne passe, wechsle ich zu einem Krieger. Das Abenteuer ist sehr kampflastig; trotzdem ist es enttäuschend, denn der Ausgang jedes Kampfes steht von vornherein fest und so hätte ich auch einen kuchenmesserschwingenden Zuckerbäcker spielen können. Die größte Enttäuschung ist der Kampf gegen eine Gruppe Geweihter des Korsmalbundes. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite und greifen aus zwei Richtungen zugleich an, aber die Gegner sind einfach übermächtig. Jeder einzelne hat hochstufige Kampfsonderfertigkeiten (Finte III, Rundumschlag II etc.), von denen die Helden zu diesem Zeitpunkt nur träumen können, darüber hinaus können sie auch noch Liturgien. Das war so vorher nicht absehbar. Nachdem unsere Gruppe also kräftig eins aufs Maul bekommen hat, werden wir vom Über-NSC Leudara gerettet. Ausgerechnet von der Verräterin, die wir zwei Abenteuer zuvor zu Recht erschossen haben! Sie kehrt nun als unverwundbare Heilige zurück.
Unfreiwilliger Slapstick tritt jedes Mal ein, wenn mein Krieger versucht, taktisch vorzugehen. Eine Stadt wird von Trollen angegriffen. Mein Krieger positioniert sich am Stadttor und ruft den anderen zu, dass wir diese Engstelle halten müssen. Adelsspross und Kampfzwerg stürmen einfach an ihm vorbei und stürzen sich voller Euphorie in den Kampf, derweil rennt unser Graumagier davon, weil er keins auf den Deckel kriegen will. Ich kann es den anderen Spielern nicht verübeln. Wenn nichts auf dem Spiel steht, dann kann man auch mal solche Gaga-Aktionen bringen.