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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Savage Worlds Regelsystem => Thema gestartet von: Porta Stellaris am 28.08.2016 | 11:04

Titel: Pfefferspray regeltechnisch abbilden
Beitrag von: Porta Stellaris am 28.08.2016 | 11:04
Wi würdet ihr ein Pfefferspray (kleines Spray für die Handtasche) in den Regeln abbilden?

Als Betäubungsgift erscheint es mir zu hart, und Betäubungsschaden verursacht so ein kleines Spray meines Empfindens nach auch nicht.
Mein erster Ansatz war ein vergleichende Geschicklichkeitsprobe. Verliert das Ziel, muss es eine Konstitutionsprobe schaffen, sonst ist es angeschlagen. Das erfordert aber eine Menge würfelei.
Die nächste Idee war, es als Geschicklichkeitstrick oder Einschüchtern zu deklarieren. Der Benutzer kriegt +2 auf sein Probe, da das Pfefferspray eine begrenzte Ressource ist (Pro Einsatz 1W4 werfen, bei 1 ist das Ding leer). Allerdings habe ich noch keine anderen Beispiele gefunden, bei denen Ausrüstung Boni auf geistige Duelle oder Tricks gibt.
Titel: Re: Pfefferspray regeltechnisch abbilden
Beitrag von: Kardohan am 28.08.2016 | 13:17
Aus East Texas University:

PEPPER SPRAY
Range: 1/2/—; Damage: Special; RoF: 1; Weight: .5; Price: $10
Notes: These micro-aerosol spray cans deliver a disabling dose of eye irritant commonly used for selfdefense or by police to subdue a subject. On a successful Shooting roll, targets must make a Vigor roll at –2 (–4 with a raise). Failure means a victim is Shaken for 1d4 rounds before he can recover, and gains a level of Fatigue. Fatigue from pepper spray can Incapacitate but not cause Death. Each level of Fatigue is recovered every 10 minutes, or every minute if the target has lots of water to wash off the spray and flush their eyes.

Clints Anmerkung aus dem Pinnacle Forum:
The one in the book is a single use device. There are some with multiple use pepper spray devices but not all are allowed in all states where the single use ones are.
Still as per the Shopping section, the GM and player can use "real world" items and prices for gear. The stats in the book just give a baseline to start from.
Titel: Re: Pfefferspray regeltechnisch abbilden
Beitrag von: Quaint am 28.08.2016 | 13:32
Naja, ich find halt, dass es 'was albern wird, wenn Pfefferspray dann wirksamer Leute aus dem Kampf nimmt als ein Revolver. Weil, ja, das Zeug ist wirksam, gerade auch die etwas krasseren Varianten die man in DE offiziell nur zur Tierabwehr gebrauchen darf, aber z.B. Schußwaffen sind ja auch abstrahiert dargestellt und meines erachtens im Spiel nicht so wirksam wie sie es realisitischerweise wären.

Also meine 5 cent

- benutz das Zeug mit nem Agilitywurf; wenn man 2-3 m Abstand hat gegen 4, auf kürzere Entfernung gegen die Parry
(weil das ja gerade dafür da ist auch relativ ungelernt und einfach zu benutzen zu sein)
- bei einem Treffer kriegt der Kerl -1, bei einem Raise -2
- Konstitutionprobe mit dem entsprechenden Abzug, ansonsten shaken; bei raise of Konstiprobe sinken die Abzüge um 1
- die Abzüge sollten für alles gelten, wo es eine Rolle spielt ob man anständig was sieht und anständig Luft bekommt
- ein guter Augenschutz senkt die Abzüge um 1, ne Gasmaske schützt praktisch komplett, man könnte argumentieren ob Leute auf Droge eventuell besser widerstehen können, ein Berserkerwütiger im Rausch kann sie definitiv ignorieren (allerdings kann er in Rage geraten wenn man ihn damit ansprüht)
- ansonsten kann es ne Weile dauern, komplett mit Augen auswaschen usw. bis man die Abzüge loswird
Titel: Re: Pfefferspray regeltechnisch abbilden
Beitrag von: Vasant am 28.08.2016 | 15:09
ETU hat generell ein bisschen potentere Betäubungswaffen. Siehe auch z.B. den Unterschied vom ETU-Taser zur Stun Charge aus dem Science Fiction-Companion.
Ich persönlich find 1d4 Runden Angeschlagen eher nervig (auch zur Buchhaltung) und dem Designziel von Angeschlagen nicht dienlich*. Würd ich rausnehmen. Die Konstitutionsprobe finde ich auch irgendwie deplatziert, da passt meiner Ansicht nach Geschicklichkeit mehr. Das Teil wirkt insgesamt krasser als die Macht "Blenden".
Der Ausgeglichenheit und Einfachheit halber würde ich die Auswirkung also wie die Macht Blenden gestalten.
Also ca. so:

*Siehe auch neue Angeschlagen Regel-Debatte, bitte hier nicht weiter fortführen. Das ist nun mal mein Geschmack zum Thema Angeschlagen, nichts Allgemeingültiges im Sinne von "das ist besser, weil Mr. Black das so sagte".

Edit: Munition, Feuerrate... unterschiedliche Dinge
Titel: Re: Pfefferspray regeltechnisch abbilden
Beitrag von: YY am 28.08.2016 | 20:23
Mein Senf:

Einsetzen mit Schießen immer gegen Parade, bei einem Treffer Konstitutionswurf auf die -2 (-4 mit Steigerung). Bei Fehlschlag angeschlagen und eine Stufe Erschöpfung, aber nie mehr als eine. Diese Erschöpfung hält an bis zum Ende der Szene.



Und was der Clint erzählt, kann man mal wieder getrost ignorieren.
Auch die kleinste Dose ist gegen mehrere Ziele verwendbar und die gesetzliche Regelung bezieht sich nicht auf die ohnehin schwammige Zahl der Anwendungen, sondern auf die Dosengröße.
Wenn man das mal so genau aufdröseln will, kann man sich gerne die jeweiligen Einzelregelungen der paar US-Bundesstaaten, die da was gemacht haben, anschauen und sich überlegen, wie viele "Angriffe" welche Dosengröße enthält.
Braucht aber i.d.R. keine Sau  ;)