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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Lichtbringer am 29.08.2016 | 09:22

Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtbringer am 29.08.2016 | 09:22
Da hier im Forum die letzten Wochen rege Diskussionen geführt wurden dazu, welchen Einfluss der Spielleiter haben sollte, wollte ich hier ein wichtiges Beispiel anbringen. Es soll zeigen, warum der SL in fast jedem Regelwerk das Recht haben muss, die Regeln zu interpretieren und im schlimmsten Fall zu brechen. (Wer meine Vorträge oder Texte kennt, wird mein Standardbeispiel wiedererkennen.)

Das Beispiel ist die Pam-Krabbé-Rochade – der Fall, in dem es zwei Powergamern allen Ernstes gelang, eine Regellücke in den Schachregeln zu finden.
Bis 1972 besagten die Rochaderegeln einfach, König und Turm könnten rochieren, wenn beide zuvor nicht bewegt wurden, die Felder dazwischen frei sind und der König nicht im Schach steht, nicht ins Schach zieht und das Feld dazwischen ebenfalls nicht bedroht ist. Dann zieht man den König zwei Felder auf den Turm zu und setzt den Turm auf die andere Seite des Königs.
Da sagten Pam und Krabbé: "Das ist ja großartig! Dann kann man ja einen Bauern gegenüber des Königs auf die feindliche Grundlinie bringen und in einen Turm unterverwandeln. Der Turm wurde zuvor nicht bewegt, es gab ihn ja gar nicht. Also kann ich eine Schwerfigur über das gesamte Brett rochieren."
(Erklärende Abbildung hängt an.)

Schach hat sehr viel einfachere Regeln als viele Rollenspiele (sie passen auf wenige A4-Seiten), es wird von viel mehr Leuten gespielt und das teilweise für ziemlich viel Geld. Wenn die Schachregeln trotzdem über Jahrzehnte eine Regellücke enthielten, dann ist niemand davor sicher. Ende der Debatte.

Das heißt, jedes Rollenspiel, das komplexer ist als z. B. Pool oder TWERPS, kann nicht Rules as Written gespielt werden. Es wird unvermeidlich Regellücken enthalten, über die man im akuten Fall entscheiden muss. Jemand muss das Recht haben, sich über den Text der Regeln hinwegzusetzen.
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt. In fast allen realen Fällen, ist es für den Spielspaß besser, wenn der SL Regeln improvisiert.
Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren. Die wichtige Frage der Diskussion scheint mir daher nur darin zu liegen, wie extrem dieser Extremfall werden muss, bevor der SL sein Vetorecht nutzen sollte.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 29.08.2016 | 09:30
Dann gehst Du wahrscheinlich davon aus, dass der SL die Regeln anders interpretieren oder brechen würde, als die Spieler am Tisch, oder?
Denn an sich werden Regellücken, und ja, die gibt es in jedem System!, doch gemeinsam verhackstückt und dann im Sinne der Gruppe umgesetzt.

Aber ich gebe Dir recht. Der SL hat auch bei uns immer das letzte Wort. Es ist schließlich seine Kampagne und seine Arbeit, die da drin steckt.
Wir diskutieren Regellücken (D&D5E ist da ein ganz formidables Beispiel, Pathfinder übrigens auch) gemeinsam und der SL entscheidet schließlich. Schmeckt nicht immer jedem, aber wir haben eine Lösung und es kann weitergehen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 09:31
Korrektur: Das alles gilt möglicherweise für Rollenspiele, die ihrer Natur nach wie Schach sind.

Edit: Ich hätte an "alles" noch "in seiner Gesamtheit" anhängen sollen. Einzelaussagen gelten sicherlich auch in anderen Fällen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtbringer am 29.08.2016 | 09:33
Korrektur: Das alles gilt möglicherweise für Rollenspiele, die ihrer Natur nach wie Schach sind.

Ich bin mir nicht sicher, was das überhaupt bedeuten soll. Bitte um Erklärung inklusive Gegenbeispiel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2016 | 09:39
Bitte erkläre warum die Pam-Krabbé-Rochade eine Regellücke und nicht ein geschickter Einsatz der Regeln ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 09:39
Ich bin mir nicht sicher, was das überhaupt bedeuten soll. Bitte um Erklärung inklusive Gegenbeispiel.
Das ganze ist bei Schach ein großes Problem, weil Schach eben wie Schach gespielt wird. Es ist grundsätzlich kompetitiv, und der Reiz kommt gerade daher dass es keine Zufälle beinhalten soll. Je nachdem wie ich ein Rollenspiel spiele, kann so ein "exploit" auch einfach mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis genommen und zugelassen werden. No Regelbruch needed.
Natürlich kann man auch hingehen und das ganze von der Gruppe statt von der SL entscheiden lassen, aber das ist etwas haarpspalterisch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2016 | 09:40
Aber darum geht es doch hier, um das Haarespalten!!!! Bzw. darum, das es der Sl sein muss und nicht die Gruppe.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 29.08.2016 | 09:43
Lichtbringer, dein Argument enthält ein Non-Sequitur.

Deine Prämissen:

- Rollenspiele enthalten Regellücken.
- Breite Diskussion über Regellücken lohnt nicht.

Folgerung:

- Die SL muss schnell entscheiden.


Das folgt nicht. Wenn überhaupt kann man daraus folgern: "Eine Person muss schnell entscheiden."

Für gewöhnlich wird auch eine Person oder eine Gruppe weniger Personen schnell entscheiden: Die Alpha-Spieler. Diejenigen die in der Gruppe eine gewisse Autorität, qua Kenntnis, Erfahrung, Einsatz oder Auftreten haben. Dies wird passieren, wenn man einfach diskutieren lässt. Demokratie findet in kleinen Gruppen regelmäßig nicht statt. Und wenn man es doch versucht, sieht es albern aus: Stadtverordnete, in einer Fraktion mit zwei Leuten, die in geheimer Wahl ihren Vorsitzenden wählen, weil das so vorgeschrieben ist.

Es ist nun aber keine generell gute Idee a priori, die "SL" mit der Interpretation von Regeln zu beauftragen. Denn womöglich ist die SL bei fraglichen Regeln nicht kompetent. Der Anspruch, dass sie so entscheiden muss, erhöht die Eintrittsschwelle für SL-Tätigkeiten. Die "SL" wird so auf eine Schwelle gehoben, welche mit allerlei nebensächlichem Ballast ausgestattet wird, wobei das Kerngeschäft eigentlich ganz einfach ist: NSCs spielen.

In allen Rollenspielen mit "SL" ist dies der germeinsame Nenner: Spielt diejenigen Charaktere, die nicht von anderen Leuten gespielt werden. Alles andere kann mal vorkommen und mal nicht. Der nächst häufigste Punkt dürfte die Beschreibung der Umwelt sein, gefolgt von der Rolle des Questgebers, also der Auftrag durch Exposition innerhalb des Spiels, ein zwischenzeitliches Spielziel festzulegen. Es macht also nur eingeschränkt Sinn über "SL" in allgemeiner Form zu handeln: Unter diesem Schild werden eine ganze Reihe relativ unabhängiger Tätigkeiten subsummiert und ein Zusammengeklumpe hilft dem Verständnis wenig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 09:49
Bitte erkläre warum die Pam-Krabbé-Rochade eine Regellücke und nicht ein geschickter Einsatz der Regeln ist.
+ 1!


Einen Bauern bis ans Ende zu bringen ohne den König vorher zu bewegen, ist eine Leistung, die sich auszahlen darf, doppelt beim Königsbauern!


Das Beispiel ist die Pam-Krabbé-Rochade – der Fall, in dem es zwei Powergamern allen Ernstes gelang, eine Regellücke in den Schachregeln zu finden.
Bis 1972 besagten die Rochaderegeln einfach, König und Turm könnten rochieren, wenn beide zuvor nicht bewegt wurden, die Felder dazwischen frei sind und der König nicht im Schach steht, nicht ins Schach zieht und das Feld dazwischen ebenfalls nicht bedroht ist. Dann zieht man den König zwei Felder auf den Turm zu und setzt den Turm auf die andere Seite des Königs.
Da sagten Pam und Krabbé: "Das ist ja großartig! Dann kann man ja einen Bauern gegenüber des Königs auf die feindliche Grundlinie bringen und in einen Turm unterverwandeln. Der Turm wurde zuvor nicht bewegt, es gab ihn ja gar nicht. Also kann ich eine Schwerfigur über das gesamte Brett rochieren."
mit anderen Worten forderst der SL darf die Regeln brechen um die Mitspieler zu dissen, downen etc. pp..
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: vanadium am 29.08.2016 | 09:51
[...] wobei das Kerngeschäft eigentlich ganz einfach ist: NSCs spielen.
In allen Rollenspielen mit "SL" ist dies der germeinsame Nenner: Spielt diejenigen Charaktere, die nicht von anderen Leuten gespielt werden. [...] Der nächst häufigste Punkt dürfte die Beschreibung der Umwelt sein, [...]

Das sehe ich umgekehrt: RPG ohne NSCs ist möglich, RPG ohne Umwelt nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 09:52
Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren.

Nein, muß er nicht.
Er kann im Falle, dass eine Regellücke offenbart wird, durchaus erklären, dass sie dieses Mal akzeptiert wird (und den Spielern, die sie ausnutzen ihren Vorteil gewähren),
daß es aber in Zukunft dafür eine Hausregel geben wird, die diese Regellücke schließt.
So würde ich mich als Spielleiter verhalten - und zwar selbst dann, wenn die Regellücke dazu führt, dass eine andere Spielfigur stark benachteiligt wird.
Selbst wenn deswegen ein anderer Charakter zu Tode kommt, würde ich in dieser Situation die Regellücke anwenden (in der nächsten Sitzung wäre der Egoist, der auf so eine Regellücke beharrt dann aber sehr wahrscheinlich nicht mehr integrales Bestandteil meiner Spielerrunde).

Wie die Hausregel dann aussieht, wie sie zustande kommt, wer konstruktiv daran mitgestaltet und wem man da auch (Mit-)Entscheidungsrecht einräumt, ist wiederum eine Sache jeder Spielrunde.
Das KANN der Spielleiter alleine sein, muß es aber nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 29.08.2016 | 10:01
Bei dem Schach Beispiel verstehe ich nicht, warum das eine Regellücke ist. Die Vorraussetzungen sind doch recht eng, und wenn mans machen kann dann bewegt man doch den König mitten ins gegnerische Feld-aka der Vorteil davon erschließt sich mir nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 29.08.2016 | 10:01
Ich glaube es bezweifelt niemand, dass man bei vielen (womöglich allen) klassischen Rollenspielen auf Regellücken stößt. Solche, wo schlicht eine Regel für eine Spielsituation fehlt oder wo es zwar eine Regel zu geben scheint, die aber in der konkreten Spielsituation zu etwas führt, was als Problem wahrgenommen wird. Ich finde es gut, als Prämisse zu setzen: Spielregeln sind nicht perfekt. Ferner kann auch dieselbe Regel für die eine Gruppe funktionieren, für die andere aber nicht.

Lichtbringer erklärt nun, dass die Lösung von solchen Regelfragen (z.B. in Form von Regel-Improvisationen oder "Rulings") einen Spielleiter erfordert, der über die Regeln entscheiden kann, ohne dass die anderen Mitspieler das Recht haben, diese Entscheidung in Frage zu stellen (mitzuentscheiden, nicht nur womöglich "angehört" werden). Alles andere rechtfertige die Anstrengung nicht. Er stellt also das Modell "Königtum" als das bessere vor und schlägt vor, zu überlegen, wie man dieses Modell in der Praxis am besten umsetzt, wie es ja viele Rollenspiele in ihren SL-Kapiteln auch versuchen. Das heißt (meine Schlussfolgerung) erst werden umfangreiche Rechte verliehen, dann werden Empfehlungen vorgenommen, diese Rechte nicht zu "missbrauchen".

Ich habe erst einmal zwei Anfragen an diese Argumentation:

Nachtrag (Achtung - während Sie geantwortet haben, sind 7 neue Beiträge geschrieben worden. Sie sollten das Thema erneut lesen.): Was 1of3 schreibt +1.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Deep_Impact am 29.08.2016 | 10:04
Bei dem Schach Beispiel verstehe ich nicht, warum das eine Regellücke ist. Die Vorraussetzungen sind doch recht eng, und wenn mans machen kann dann bewegt man doch den König mitten ins gegnerische Feld-aka der Vorteil davon erschließt sich mir nicht.

Nein, der König bewegt von der Grundlinie nur zwei Reihen auf den Gegner zu (e1 -> e3). Lichtbringer hat die Rochade nicht ganz korrekt erklärt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Jiba am 29.08.2016 | 10:04
Ich glaube dass die Entscheidung in einem solchen Fall nicht allein beim SL liegen muss, um eine schnelle Entscheidung zu sein. Zunächst muss ja, wie andere schon angedeutet haben, auf den Bruch hingewiesen werden. Der Bruch muss jemanden stören und der muss das kommunizieren. Wenn das niemand tut, wird die Regellücke akzeptiert. Derjenige, der die Diskussion startet muss nicht der SL sein. Nach der Logik des OP hätte aber nur der SL das Recht dazu die Regellücke zu monieren und abzuschaffen, denn nur dann ist sie auch abgeschafft, sozusagen mit der dafür nötigen Zuständigkeit.

Das muss aber nicht zwingend so sei, damit eine schnelle Entscheidung gefällt wird.

Folgende Varianten sind denkbar:
- Derjenige, der die Regellücke benutzt hat, entscheidet, ob er zurückrudert oder es durchzieht, sobald Zweifel aufgekommen sind
- Jeder am Tisch hat Veto-Recht, wenn er sagt "Nein", dann heißt es "Nein" ("Western City" hat z.B. explizit eine solche Regel)
- Es wird rasch abgestimmt, ohne große Diskussion; die Regelücke wird benannt, der SL oder ein anderer Spieler macht einen Gegenvorschlag, jeder der dafür ist hebt die Hand, fertig, weiter im Spiel... eventuelle Diskussionen nach der Runde
...

Es ließen sich womöglich noch weitere Varianten finden. Und natürlich muss im Vorfeld festgelegt werden, wer zuständig ist und welches Entscheidungsverfahren benutzt wird. Aber letztlich: Schnelle Entscheidungen sind auch ohne den allautoritäten SL möglich.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Isegrim am 29.08.2016 | 10:24
Das folgt nicht. Wenn überhaupt kann man daraus folgern: "Eine Person muss schnell entscheiden."

Für gewöhnlich wird auch eine Person oder eine Gruppe weniger Personen schnell entscheiden: Die Alpha-Spieler. (...)

Formal hast du sicher recht, dass die Rolle des Entscheiders in solchen Fällen nicht die SL sein muss. Dein Hinweis, wer es wohl in der Praxis sein wird, ist ebenfalls korrekt. Die Übertragung dieser Autorität auf die SL hat allerdings den Vorteil, das während des Spiels keine Auseinandersetzung über die "Alpha-Spielerschaft" aufkommt. Abseits des Spiels, wo mE die Diskussionen über Regeln, Regellücken, -änderungen etc hin gehören, bildet sich auch meiner Erfahrung automatisch so etwas aus: Manche Spieler sind interessierter oder erfahrener oder regelfester oder schlicht schlauer, charismatischer oder (hierweiteresAttributeinfügen); ist menschlich. Diese dem Menschlich-Sein oft anhängende Neigung zu Dominanzgebaren und fruchtlosen Debatten lässt sich von der Festlegung "Während des Spiels entscheidet der SL. Punkt." ganz gut in Schach halten. Muss man sicherlich nicht machen, halte (auch) ich aber weiterhin für den besten Weg in den meisten Fällen.

Selbst wenn deswegen ein anderer Charakter zu Tode kommt, würde ich in dieser Situation die Regellücke anwenden (in der nächsten Sitzung wäre der Egoist, der auf so eine Regellücke beharrt dann aber nicht mehr integrales Bestandteil meiner Spielerrunde).

Du würdest ein Verhalten, dass du so kritikwürdig findest, dass du deshalb einen Spieler feuern würdest, während des Spiels erstmal akzeptieren? Warum? Oder versteh ich was falsch? Ich kann derartigen "Regel-Legalismus" nicht wirklich nachvollziehen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Endless am 29.08.2016 | 10:36
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt. In fast allen realen Fällen, ist es für den Spielspaß besser, wenn der SL Regeln improvisiert.

Das hat man aber schnell abgehakt. Ich bin mir nicht sicher, dass ich das so stehen lassen würde.

Der "demokratische Diskurs" ist doch in der Praxis oft nicht viel mehr als ein bis zwei Sätze. Ich habs zumindest nicht sehr häufig erlebt, dass sich da Einer querstellt und das Ganze in einen Prozess ausartet. Dementsprechend wäre es auch kein sonderlich größerer Aufwand, als die Einzelleistung des SL.

Die jedenfalls hat immer eine deutlich höhere Fehleranfälligkeit, weil sie im Fall von "SL improvisiert die Regeln alleine" erstmal eigenmächtig ist und ohne den angesprochenen Diskurs viel leichter zu Unmut oder Verwirrung führt. Vielleicht spiel ich aber auch nicht genug mit Pedanten, die bei einer Regellücke erstmal gleich das Spiel für ne Stunde unterbrechen und ein Fass darüber aufmachen müssen :D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 29.08.2016 | 10:39
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt.

Diese Aussage halte ich für falsch und entscheidend für die Validität Deiner gesamten Argumentation.

Abhängig von der Gruppe können die Kosten (und der entgangene Gewinn) eines autokratischen Regeln brechenden Spielleiterstils die Kosten eines demokratischen Diskurses mehr als rechtfertigen.

Zudem ist das im Grunde eine falsche Dichotomie: Es gibt nicht nur den einen autokratischen Regeln brechenden Spielleiterstil und nicht nur den einen demokratischen Diskurs. Wie hoch die Kosten und der Nutzen der unterschiedlichen Spielstile sind lässt sich nicht nur an der Achse autokratischer SL vs. demokratischer Diskurs festmachen. Vielmehr gilt es an dieser Stelle noch viele andere Fragen einzubeziehen. Kommuniziert der Spielleiter wenn er Regeln bricht? Bricht er sie dauerhaft oder im Einzelfall? Wie konstruktiv führt die Gruppe den Diskurs? Wie kreativ ist die Gruppe was konstruktive Vorschläge angeht?

Das Minimalbeispiel für den demokratischen Diskurs ist meines Erachtens nach der Spielleiter der sagt "Ich sehe hier ein Problem, wollen wir das so lösen, oder hat jemand anderes bessere Vorschläge?" Und in einer vernünftigen (!) Runde gibt es dann entweder bessere Vorschläge (Gewinn gegenüber dem autokratischen Spielleiter) oder Zustimmung (ohne nennenswerte Kosten). Außerdem bietet es schon einen großen nicht zu unterschätzenden Gewinn für viele Spieler das sie gefragt werden statt das über ihren Kopf entschieden wird. Menschen werden gerne in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen.

Diktaturen sind sehr effizient im Erreichen vieler Ziele aber sie sind selten sehr gut darin ihre Bürger glücklich zu machen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 29.08.2016 | 10:41
Selbst wenn deswegen ein anderer Charakter zu Tode kommt, würde ich in dieser Situation die Regellücke anwenden (in der nächsten Sitzung wäre der Egoist, der auf so eine Regellücke beharrt dann aber nicht mehr integrales Bestandteil meiner Spielerrunde).
Du würdest ein Verhalten, dass du so kritikwürdig findest, dass du deshalb einen Spieler feuern würdest, während des Spiels erstmal akzeptieren? Warum? Oder versteh ich was falsch? Ich kann derartigen "Regel-Legalismus" nicht wirklich nachvollziehen.

Wir haben uns auf ein "wir spielen nach diesen Regeln" geeinigt.
Wenn es eine Spielregel gibt, darf sie angewendet werden, egal zu welchen Folgen es führt.
Ich bin doch nicht der Sonderpädagoge meiner Spieler, dass ich da jetzt erzieherische Maßnahmen treffe.
Ich habe aber durchaus das Recht zu entscheiden, mit wen ich meine Freizeit (gemeinsam spielend) verbringen möchte und mit wem nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.08.2016 | 10:46
Ich finde den titel etwas missverständlich. Er hat vielleicht das Recht die Regeln zu interpretieren in vielen Runden obliegt ihm auch das Recht der letzten Auslegung wenn es Dissenz über deren Aussage gibt.
Um bei deinem Schachbeispiel zu bleiben:

Jemand hat eine Regellücke gefunden. Jeder der beteiligten Spieler darf sie anwenden.

Zitat
Der "demokratische Diskurs" ist doch in der Praxis oft nicht viel mehr als ein bis zwei Sätze. Ich habs zumindest nicht sehr häufig erlebt, dass sich da Einer querstellt und das Ganze in einen Prozess ausartet. Dementsprechend wäre es auch kein sonderlich größerer Aufwand, als die Einzelleistung des SL.

+1
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 10:58
@ndless
Das hat man aber schnell abgehakt. Ich bin mir nicht sicher, dass ich das so stehen lassen würde.

Der "demokratische Diskurs" ist doch in der Praxis oft nicht viel mehr als ein bis zwei Sätze. Ich habs zumindest nicht sehr häufig erlebt, dass sich da Einer querstellt und das Ganze in einen Prozess ausartet. Dementsprechend wäre es auch kein sonderlich größerer Aufwand, als die Einzelleistung des SL.

Die jedenfalls hat immer eine deutlich höhere Fehleranfälligkeit, weil sie im Fall von "SL improvisiert die Regeln alleine" erstmal eigenmächtig ist und ohne den angesprochenen Diskurs viel leichter zu Unmut oder Verwirrung führt. Vielleicht spiel ich aber auch nicht genug mit Pedanten, die bei einer Regellücke erstmal gleich das Spiel für ne Stunde unterbrechen und ein Fass darüber aufmachen müssen :D

Ich liebe meine alte Rollenspielrunde, aber über zwei Jahrzehnte hinweg, waren wir eher starke Diskutanten. In den vorletzten Jahren haben wir deshalb versucht, die Diskussionen an sich zurück zu fahren, weil sie Zeit kosteten und kaum etwas brachten.
In den letzten Jahren sind wir alle diplomatischer geworden - oh Wunder!- und seitdem würde ich auch Diskussion wieder vorziehen.

@Lichtbringer
...
Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren. Die wichtige Frage der Diskussion scheint mir daher nur darin zu liegen, wie extrem dieser Extremfall werden muss, bevor der SL sein Vetorecht nutzen sollte.
Ich würde sagen:
WENN die Regellücke für alle ersichtlich
WENN Exploits in der Runde eher abgelehnt werden (Manche LIEBEN sowas)
Dann ZACK weg damit.
Ebenso, wenn es sich einfach für alle komisch anfühlt.

Aber in diesen Fällen braucht es auch keinen SL, da sich ja eh alle einig sind.

Bleibt der Fall, wenn der Großteil keine Meinung hat oder Uneinigkeit herrscht, ob das wirklich ne Regellücke ist. Und wenn ja, ob das auch schlimm ist.
Früher hätte ich jederzeit PRO SL gestimmt, heute würde ich sagen "Kommt drauf an!".

Wenn es ein Fall ist, der sich im Nebel des "könnte man so und so sehen" verliert, würde ich als SL einfach zugeben "Ich komme damit einfach nicht klar! Tut mir leid. Kann ich dir ne Alternative vorschlagen?" oder im schlimmsten Fall "Sorry, das ist einfach nicht mein Spielstil. So kann ich nicht leiten."

Aber das kommt auf das einzelne Beispiel an. Das lässt sich schlecht theoretisieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lord Verminaard am 29.08.2016 | 11:25
Dieses Problem stellt sich ja bei jeder Anwendung von Regeln, deswegen habe ich auch einen Großteil meines juristischen Studiums damit verbracht, Methoden, Prinzipien und Beispielfälle zu lernen, um mit Regelungslücken, Beurteilungs-/Ermessensspielräumen, Missbrauchs-/Umgehungsfällen und dergleichen prinzipiengeleitet, also nicht willkürlich, umzugehen. All diese Fälle haben aber eins gemeinsam: Es besteht zunächst Einigkeit darüber, dass die Regeln gelten. Der Regelanwender muss dann mit den unvermeidlichen Unvollkommenheiten des Regelwerks fertig werden. Die "Goldene Regel", für sich genommen, ist dazu ein denkbar schwacher Ansatz. Sie müsste mindestens prinzipiengeleitet sein, also sagen, nach welchen Grundsätzen zu verfahren ist, statt explizit Willkür zum Prinzip zu erheben. (Edit: Und dann würde man die Regeln auch nicht brechen, sondern ihnen im Gegenteil zu einer besseren Geltung verhelfen, als das bei stumpf wortgetreuem Befolgen der Regeln möglich wäre.)

Dem steht gegenüber der zweite Anwendungsfall der "Goldenen Regel", der mit dem oben geschilderten überhaupt nichts zu tun hat, was gerne mal bei Diskussionen durcheinander gerät. Der zweite Anwendungsfall ist eben Illusionismus, und der versteckt sich nur hinter der "Goldenen Regel" und benutzt diese als Teil seines Repertoires, mit dem er die Spieler hinters Licht führt. Die Diskussion, ob und unter welchen Umständen es okay sein kann, Spieler hinters Licht zu führen, kann man führen, aber es zeigt sich auch hier die Schwäche der "Goldenen Regel" in ihrer einfachsten, nicht prinzipiengeleiteten Form, daran, wie leicht und allumfassend sie sich vom Illusionismus instrumentalisieren lässt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 29.08.2016 | 11:28
Das sehe ich umgekehrt: RPG ohne NSCs ist möglich, RPG ohne Umwelt nicht.

Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Wenn das Spiel "Abenteuer" enthält, dann braucht es zunächst mal Umwelt, die man abenteuerlich erforschen kann. Ich kann also einen Abend mit Fallen und natürlichen Hindernissen bestreiten ohne, dass ein NSC auftritt. Es geht in diesem Fall aber weniger um die Umwelt an sich: Ich muss keine besonders plausible, ästhetische oder atmosphärische Umwelt schaffen, um so ein Abenteuer zu bestreiten. Da reicht, es wenn da "ein Fluss" ist oder "eine Fallgrube".

Diese Verwendung von Umwelt ist also daran gebunden, dass die SL die Überwindung dieser Gegebenheiten als Abenteuerziel darstellt. Wo kein Abenteuer da kann auch jede andere Person oder niemand so wirklich für die Umwelt zuständig sein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Endless am 29.08.2016 | 11:29
@Endless
Ich liebe meine alte Rollenspielrunde, aber über zwei Jahrzehnte hinweg, waren wir eher starke Diskutanten. In den vorletzten Jahren haben wir deshalb versucht, die Diskussionen an sich zurück zu fahren, weil sie Zeit kosteten und kaum etwas brachten.
In den letzten Jahren sind wir alle diplomatischer geworden - oh Wunder!- und seitdem würde ich auch Diskussion wieder vorziehen.

Das klingt gut, freut mich für euch. Aber die für den Thread relevante Frage ist doch: habt ihr weniger diskutiert / war es zeitsparender für euch, wenn der SL die Entscheidung alleine/eigenmächtig getroffen, also im Sinne des OP die Regel improvisiert hat?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: vanadium am 29.08.2016 | 11:44
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Wenn das Spiel "Abenteuer" enthält, dann braucht es zunächst mal Umwelt, die man abenteuerlich erforschen kann. Ich kann also einen Abend mit Fallen und natürlichen Hindernissen bestreiten ohne, dass ein NSC auftritt. Es geht in diesem Fall aber weniger um die Umwelt an sich: Ich muss keine besonders plausible, ästhetische oder atmosphärische Umwelt schaffen, um so ein Abenteuer zu bestreiten. Da reicht, es wenn da "ein Fluss" ist oder "eine Fallgrube".

Diese Verwendung von Umwelt ist also daran gebunden, dass die SL die Überwindung dieser Gegebenheiten als Abenteuerziel darstellt. Wo kein Abenteuer da kann auch jede andere Person oder niemand so wirklich für die Umwelt zuständig sein.

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Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 29.08.2016 | 11:50
Mal die Gegenfrage:
Was muss man denn alles für Regeln brechen? und wie oft? Pro Game 1-2 oder pro Session 1-2?

ich musste in meiner Laufbahn noch nie eine Regel brechen, würde ich auch nicht, da ich immer nach RAW spiele, weil das einfach für alle gilt (auch für mich als SL)

was ich natürlich schon früher gemacht habe war, Monster selber erstellen oder modifizieren (D&D) aber das ist ja kein richtiges Regelbrechen?

Ein Schwank aus meiner Jugend:
Wir spielen Midgard 5, ich spiele einen Magier, hab mir die Magierregeln durchgelesen. Erste Session: wir kamen alle Ohnmächtig zu uns. Eine Hexe macht ein Ritual um uns die Lebenskraft auszusaugen. Ich zaubere Freund (oder wie das heisst) auf die Hexe und würfle ne 20, also nen kritischen Erfolg.
SL: ja sie erzählt dir was von einem Ritual das sie mit euch machen will
Ich: "Rollenspiel" ich will als ihr Lehrling bei ihr anfangen, gebe mit meinem Halbwissen an und dank Friends?
SL: nein bringt nix, sie redet auch nicht mehr mit dir

Dann später doch geflohen

auf dem Boden ist ein Magierkreis/Ritualkreis. Sowas gibts in Midgard nicht
Ich: das ist nichts gefährliches für uns da können wir ohne Probleme drüberlaufen
SL: du schläfst ein, kein Rettungswurf nix
er hätte mich ja notfalls auch Arkana würfeln lassen können? naja

Da war ich dann schon sehr angefressen, da hat dann auch seine Begründung, das sein ein Dungeonslayer Abenteuer, mich nicht wirklich versöhnt!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 29.08.2016 | 11:53
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Ich verwende keine Spoiler für diese Fälle. Entweder die Beiträge sind Wert rausgetrennt zu werden oder nicht. Aber ich versuchs noch mal.

Jedes Spiel, das eine Person dafür abstellt, die Welt zu beschreiben, wird diese Person auch verwenden, damit sie alle jene Charaktere spielt, die niemand anders spielt. Es gibt aber Spiele, die eine Person anweisen all jene Charaktere zu spielen, die niemand anders spielt, ohne ihr eine besondere Rolle in Bezug auf Spielwelt und Hintergrund zuzuweisen, etwa Primetime Adventures.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 12:08
Das klingt gut, freut mich für euch. Aber die für den Thread relevante Frage ist doch: habt ihr weniger diskutiert / war es zeitsparender für euch, wenn der SL die Entscheidung alleine/eigenmächtig getroffen, also im Sinne des OP die Regel improvisiert hat?

Ja, das war zeitsparender.
Paradoxerweise führte das aber auch teilweise zu Diskussionen.
Mal Ei, mal Huhn.

Gerne improvisieren, WENN man es selbst für zwingend hält und anders nicht kann.
Gerne auch mal ansprechen.
Der Ton macht die Musik.
Recht haben alleine bringt nichts.

Andere Gruppe (ebenso geliebt): DSA5.
Hier improvisieren die anderen SL auch viel.
Nach der "silbernen Regel" fragen sich mich zwar oft um Rat, aber gerade deshalb komme ich mit "hier ignorieren wir mal die Regel"-Lösungen auch besser klar, weil es da wahrscheinlicher ist, dass das der Rest an verbliebenen Fällen ist, wo der Zweck die Mittel heiligt.

@ Nebula
In alten beschränkten Zeiten hätte ich auch so verfahren wie euer SL  :-[
Mittlerweile würde ich, wenn "Dramaturgie>Regel" in der Situation gälte, mich entschuldigen und dem Spieler ein anderes Goodie anbieten:
-- Weniger Qualen
-- Hexe plaudert aus dem Nähkästchen, was fürs spätere Abenteuer nützlich ist
-- Hexe kommt kurz Gewissensbisse, was dann der Einstieg für die Flucht ist
-- Ganz radikal: "Wir ignorieren hier deinen kritischen Erfolg, dafür darfst du ihn bei nächster Gelegenheit nutzen!"
-- Verborgen: (Spieler beiseite genommen) [flüster] "Für die nächste Szene ist es ganz wichtig, dass dein Freundschaftszauber nicht klappt. Ist das ok für dich?" [/flüster]
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2016 | 12:12
ich musste in meiner Laufbahn noch nie eine Regel brechen, würde ich auch nicht, da ich immer nach RAW spiele, weil das einfach für alle gilt (auch für mich als SL)

Hust, hust, wie war das nochmal mit dem andere bei ihrer Aktion unterstützen (aid another) in einem bestimmten Abenteuerpfad ?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 29.08.2016 | 12:18
das mag natürlich "subjektiv gefühlt" sein hehe kann schon sein, daß ich mal was gebogen habe, jedenfalls erinnere ich mich nicht ^^

zu Aid another stehe ich entweder auf dem Schlauch oder du Verwechselst mich (oder ich bin einfach doch nur älter als ich schon dachte)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 12:20
Zu "RAW":
Da finde ich übrigens den Ansatz der Autoren von Splittermond schön, die ganz klar schreiben:
-- RAI>RAW
-- RAI im Zweifel im Sinne des Balancing
Niemand ist perfekt. Gut ist es aber, wenn man noch für eigene mögliche Fehler ein Sicherheitsnetz hat.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 29.08.2016 | 12:45
Zu "RAW":
Da finde ich übrigens den Ansatz der Autoren von Splittermond schön, die ganz klar schreiben:
-- RAI>RAW
-- RAI im Zweifel im Sinne des Balancing
Niemand ist perfekt. Gut ist es aber, wenn man noch für eigene mögliche Fehler ein Sicherheitsnetz hat.
Das zweite ist immer gut, das erste ist halt manchmal nebulös. So im Beispiel von Lichtbringer (das ich übrigens trotz meiner Haarspalterei ganz großartig finde, und auch auf einige Rollenspiele anwenden könnte): Schach ist jetzt wie lange Kulturgut? Können wir wirklich mutmaßen, was die Intention von 3000 Jahre toten Indern oder Chinesen (ich gucks nicht nach) ist? Gut, bei P&P kann man teils noch nachfragen, aber manchmal gibt es auch Regeln bei denen man sich einfahc nicht sicher ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 13:03
@KhornedBeef
Klaro.
Aber wir reden bei Splittermond von Fällen, in denen das oft offensichtlich ist.
Hinzu kommt ja auch, dass "Balancing" da sehr groß geschrieben wird, was auch wieder "Was ist hier eigentlich RAI?" wesentlich leichter zu beantworten macht: "Die Lesart, die zum Balancing am ehesten passt!"
Jedenfalls in manchen Fällen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.08.2016 | 13:11

Ich: "Rollenspiel" ich will als ihr Lehrling bei ihr anfangen, gebe mit meinem Halbwissen an und dank Friends?
SL: nein bringt nix,
Wenn ich den Zauber nicht verwechsle hat der SL da´mit auch recht bzw. nicht unrecht und btw Ritualkreise(Heptagragmme, Pentagramme etc gibt es sehr wohl in Midgard).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 29.08.2016 | 13:22
ja aber als extreme high lvl magie und wenn dann auch nix permanentes?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Ludovico am 29.08.2016 | 13:29
Zu "RAW":
Da finde ich übrigens den Ansatz der Autoren von Splittermond schön, die ganz klar schreiben:
-- RAI>RAW
-- RAI im Zweifel im Sinne des Balancing
Niemand ist perfekt. Gut ist es aber, wenn man noch für eigene mögliche Fehler ein Sicherheitsnetz hat.

Schreiben die Autoren denn auch dazu, wie die Regeln gedacht sind?

Ansonsten halte ich gar nichts von Rules as Intended, weil ich so gut wie nie erlebt habe, dass die Intention hinter einer bestimmten Regel ersichtlich ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Kampfwurst am 29.08.2016 | 13:30
Das heißt, jedes Rollenspiel, das komplexer ist als z. B. Pool oder TWERPS, kann nicht Rules as Written gespielt werden. Es wird unvermeidlich Regellücken enthalten, über die man im akuten Fall entscheiden muss. Jemand muss das Recht haben, sich über den Text der Regeln hinwegzusetzen.
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt. In fast allen realen Fällen, ist es für den Spielspaß besser, wenn der SL Regeln improvisiert.
Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren. Die wichtige Frage der Diskussion scheint mir daher nur darin zu liegen, wie extrem dieser Extremfall werden muss, bevor der SL sein Vetorecht nutzen sollte.
Mir ist bisher noch kein Fall untergekommen, der gerechtfertigt hätte, eine Regel echt zu brechen. Aber vielleicht ist das auch Auslegungssache.

Meine Herangehensweise in solchen Fällen ist für gewöhnlich die, dass ich eine fragwürdige Regel zugunsten der Spieler auslege, in dem Moment wo sie auftritt. Damit kann man (mich eingeschlossen) mir nicht vorwerfen unfair zu sein, und wir kommen trotzdem zügig durch das Problem. Nach der Szene/Sitzung wird dann aber die weitere Vorgehensweise mit der entsprechenden Regel besprochen. Insbesondere bedeutet das in den meisten Fällen auch, dass wenn die Spieler etwas durch diese Regel erlaubt bekommen, dann gilt das auch für die NSCs.

Für mich ist da noch keine Regel gebrochen. Eine Regel brechen wäre für mich, wenn ich eine allgemeine Regel für die Spieler anwende, meine NSCs aber nicht darunter leiden müssen (oder andersrum). Die Auslegung einer Regellücke ist für mich kein "über die Regeln hinweg setzen", insbesondere, wenn dafür eine Gruppenregel (In dubio pro ludius) existiert.

In deinem Beispiel würde ich also ohne weiteres diese Rochade zulassen, das ist ein cooler Schachzug (pun intended), und absolut innerhalb der Regeln. Außerdem mag ich den Spieler gerne dafür belohnen so eine coole Methode gefunden zu haben.
Danach würde ich gucken, ob wir die Rochade Regeln für uns genauer definieren (nur mit den original Türmen möglich), oder ob wir diese Rochade weiter erlauben, dann darf die aber jeder benutzen.

Der Gruppenkonsens ist dabei gemischt. Mal sind alle für Regel so behalten wie sie gerade angewendet wurde", mal nicht. Wie gesagt, gilt es wenn sie so angewendet wird immer auf beiden Seiten. Ich hatte auch schon Situationen, da haben sich die Spieler hinterher geärgert, dass sie die Regel übernehmen wollten, weil damit manche Gegner echt mächtiger wurden. Allerdings hat das durchaus zu coolen Situationen geführt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 13:50
Schreiben die Autoren denn auch dazu, wie die Regeln gedacht sind?
Bei Splittermond ist die Betreuung im Forum und in der Wiki seeehr gut!
Zitat
Ansonsten halte ich gar nichts von Rules as Intended, weil ich so gut wie nie erlebt habe, dass die Intention hinter einer bestimmten Regel ersichtlich ist.
Es ist ja genau umgekehrt.
1. Schritt: Komische Regel, die sich nicht ganz einzufügen scheint.
2. Schritt: Wie lese ich die?
3. Schritt: Ist die überhaupt richtig geschrieben?
4. Schritt: Was habe ich an zusätzlichen Infos?

Und bei Splittermond funktioniert diese Herangehensweise, dank der guten Betreuung, dank "Balncing ist uns seeeehr wichtig", dank "Im Zweifel RAI" ausnahmsweise mal.
Wenn Schritt 1 aber schon nicht gegeben ist, muss ich mir auch keine weiteren Gedanken machen...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lord Verminaard am 29.08.2016 | 15:01
Das zweite ist immer gut, das erste ist halt manchmal nebulös. So im Beispiel von Lichtbringer (das ich übrigens trotz meiner Haarspalterei ganz großartig finde, und auch auf einige Rollenspiele anwenden könnte): Schach ist jetzt wie lange Kulturgut? Können wir wirklich mutmaßen, was die Intention von 3000 Jahre toten Indern oder Chinesen (ich gucks nicht nach) ist? Gut, bei P&P kann man teils noch nachfragen, aber manchmal gibt es auch Regeln bei denen man sich einfahc nicht sicher ist.

Zumal das Spiel, wie man es heute spielt, ggf. ein anderes ist, bzw. sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Deswegen ist die "historische Auslegung" in der Rechtslehre auch eine minderwertige Auslegungsmethode, auf die nur unterstützend zurückgegriffen wird. Entscheidender sind (neben dem Wortlaut) Systematik und Sinn und Zweck, und die muss man eben aus dem Regelwerk selbst ableiten. Wobei man darüber natürlich im Einzelfall auch streiten kann und das tun die Rechtsgelehrten dann ja auch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 29.08.2016 | 15:04
Als ich das erste Mal von der PK-Rochade gehört habe fand ich das eine unglaublich coole Idee, und wenn das (bevor diese "Regellücke" gestopft wurde) jemals jemand auf einem Turnier durchgezogen hätte, dann wäre das für alle Zeiten mein Schach-Held gewesen. In der Praxis hat das aber meines Wissens nie jemand eingesetzt, einfach weil sie, in den seltenen Fällen, wo man sie einsetzen könnte, dann meistens nix bringt.

Aber zum Thema:
Einen "demokratischer Diskurs", wie er hier als Gegenmodell zum autokratischen Spielleiter geführt wird, habe ich in meiner langjährigen Rollenspiel-Praxis höchst selten erlebt. Was statt dessen passiert ist eine informelle Konsens-Findung, und die geht meistens sehr schnell. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es in meinen Runden meistens Konsens ist, dass man spielen und keine Regel-Diskussionen führen will.
Von daher ist die Grundannahme, dass man den allmächtigen SL braucht, um das Spiel flüssig zu halten, schlicht falsch. Und WENN es mal länger dauert, dann ist es WICHTIG, und dann SOLL man sich auch die Zeit dafür nehmen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lord Verminaard am 29.08.2016 | 15:15
Was statt dessen passiert ist eine informelle Konsens-Findung, und die geht meistens sehr schnell. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es in meinen Runden meistens Konsens ist, dass man spielen und keine Regel-Diskussionen führen will.
Von daher ist die Grundannahme, dass man den allmächtigen SL braucht, um das Spiel flüssig zu halten, schlicht falsch. Und WENN es mal länger dauert, dann ist es WICHTIG, und dann SOLL man sich auch die Zeit dafür nehmen.

Je nachdem, wie dysfunktional die Gruppe und das verwendete Regelwerk sind, stimmt das ggf. (leider) nicht, was ja auch der historische Ursprung dieses ganzen Spielleiter-Kultes sein dürfte, weil es eben der "gute" SL war, der den ganzen Laden überhaupt noch irgendwie zusammen hielt und den Idioten sagte, sie sollen das Maul halten, ihre idiotische Killer-Kombo, die das idiotische Regelwerk bei wortgetreuer Auslegung erlaubt, sei an seinem Spieltisch nicht zugelassen. Aber, ja, bei einer vernünftigen Gruppe und einem vernünftigen Regelwerk ist das ein Nicht-Problem, und so ist es sicherlich auch erstrebenswert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 29.08.2016 | 15:27
Je nachdem, wie dysfunktional die Gruppe und das verwendete Regelwerk sind, stimmt das ggf. (leider) nicht, was ja auch der historische Ursprung dieses ganzen Spielleiter-Kultes sein dürfte, weil es eben der "gute" SL war, der den ganzen Laden überhaupt noch irgendwie zusammen hielt und den Idioten sagte, sie sollen das Maul halten, ihre idiotische Killer-Kombo, die das idiotische Regelwerk bei wortgetreuer Auslegung erlaubt, sei an seinem Spieltisch nicht zugelassen. Aber, ja, bei einer vernünftigen Gruppe und einem vernünftigen Regelwerk ist das ein Nicht-Problem, und so ist es sicherlich auch erstrebenswert.
+1. Ich treffe hier immer wieder bewundernswerte Literaten, die dass, was ich denke, wesentlich geordneter und ruhiger formulieren können.
Dafür ein Dankeschön!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 29.08.2016 | 15:29
Stimmt.
Unter Randbedingungen, unter denen die "goldene Regel" eine gute Idee ist, will ich nicht leiten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 29.08.2016 | 15:50
@ Lord Verminaard und Topic:
So wie ich diesen Thread und die Aussage des Threaderstellers verstehe ging es ihm aber um eine allgemeingültige Aussage.
Dieser Allgemeingültigkeit wird widersprochen. Und das zu recht wie ich finde.

Das es einzelne Runden gibt die ohne starken autokratischen Spielleiter dysfunktional wären halte ich für unzweifelhaft.
Das es vielleicht sogar viele oder die Mehrheit der Runden betreffen könnte für nicht unwahrscheinlich.
Das es alle betrifft halte ich aufgrund von vielen Beispielen aus meiner persönlichen Erfahrung für widerlegt.

Und gerade weil diese Allgemeingültigkeit die hier postuliert wurde (Zitat: "MUSS") nicht gegeben ist widerspreche ich der These des Threaderstellers. Die Frage wie viele Runden einen autokratischen Spielleiter brauchen fände ich sehr interessant, wäre aber dann ein neues Thema, oder wir sollten uns wenigstens darauf verständigen hier lieber darüber reden zu wollen als über den Threadtitel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 29.08.2016 | 20:30
Die Regeln dienen dem Spiel. nicht umgekehrt  D.h. sie sollen mir als SL oder SPL nützen. Wenn sie das nicht tun, erfüllen sie ihren Zweck nicht.- Dann muß ich sie so formen bis sie es wieder tun, oder sie weglassen.
Regeln sind Vorschläge, die das Spiel und den Spaß verbessern sollen. Es ist ein Freizeitvergnügen.
Wenn alle Spieler oder die Mehrheit etwas als nutzlos oder dumm empfindet, dann kann man darauf verzichten.
Wenn ich als SL allein etwas dumm oder nutzlos finde, brauche ich für die anderen einen sehr, sehr guten Grund.Den ich auch mitteilen muß, damit sich kein Spieler veräppelt vorkommt. Das birgt natürlich auch das Risiko, das einzelne Spieler damit nicht einverstanden sind.
Aber wenn es zum Beispiel zu Lasten der anderen Spieler oder der Spielwelt geht, habe ich als SL ja eine gewisse Verantwortung, und muß für Gerechtigkeit und Ausgewogenheit sorgen.- Und manchmal auch sehr schnell eine Entscheidung treffen.
Mit dem Spieler und der Gruppe diskutieren würde ich dann hinterher, nicht im Spiel. Auch wie man das zukünftig handhaben will.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 29.08.2016 | 23:34
Wir haben uns auf ein "wir spielen nach diesen Regeln" geeinigt.
Wenn es eine Spielregel gibt, darf sie angewendet werden, egal zu welchen Folgen es führt.

Das sehe ich deutlich anders.

Die Ergebnisse, die mit den Regeln erzielt werden sollen, sind ja im Vorfeld zumindest grob bekannt.

Wenn dann irgendwann ein Spieler mit so einem Zero-Day-Regelexploit ankommt, ist doch allen anderen (und ihm wahrscheinlich auch) klar, dass a) die Regeln so nicht gemeint waren bzw. sind und b) man der missbrauchten Regel im Vorfeld eben nicht zugestimmt hätte, wenn der Exploit da schon mit allen Auswirkungen bekannt gewesen wäre.


Weil hier das Thema Jura schon etwas anklang - ich empfinde das i.d.R. als sehr positiv, wenn ein offensichtlicher "Exploiter" mit dem Ansatz "im Gesetz steht das aber genau so!" in der Urteilsbegründung sinngemäß gesagt bekommt "das ist aber für Leute mit echten Problemen gedacht und nicht für Arschgeigen wie dich".


Schreiben die Autoren denn auch dazu, wie die Regeln gedacht sind?

Ansonsten halte ich gar nichts von Rules as Intended, weil ich so gut wie nie erlebt habe, dass die Intention hinter einer bestimmten Regel ersichtlich ist.

Zumindest bei einigen Regelwerken ist es ziemlich gut erkennbar, wie die Regeln gedacht sind. Bisweilen auch, weil die grundlegenden Gedanken im Vorwort, direkt bei den Regeln oder an anderer Stelle abseits des Regelwerks ausgewalzt werden, aber manchmal tatsächlich einfach durch die Art und Weise, wie die Regeln geschrieben sind.
Das ist für mich ein Qualitätsmerkmal.


Auf der anderen Seite kann man (fast) jeder Regel eins immer ansehen: ihren Inhalt.
Man weiß also schon mal, was da verregelt werden soll.
Im Extremfall stellt man dann direkt fest, dass die Regel zwar etwas Bestimmtes tun soll, das aber aufgrund bescheuerter Konstruktion schlicht nicht tut.
Etwas schwieriger wird es, wenn die Regel zwar irgendwie so halbwegs funktioniert, aber Weg und erreichtes Ziel deutlich von anderen Regelkonstrukten des betrachteten Systems abweichen - da kann man dann schon mal genau hinschauen und überlegen, ob und was man daran ändert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 00:02
RAI vor RAW wäre auch meine Stoßrichtung.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 30.08.2016 | 07:38
Nuja, die Pam-Krabbe-Rochade ist aber auch ein erstaunlich schlechtes Beispiel. Die ist in einer '72 Schachkomposition aufgetaucht. Laut Wiki auch noch '71 als Aprilscherz in einem 2-Züger. Die FIDE hat dann die Regeln geändert.

Wenn ich das schon partout auf Rollenspiel übertragen will, dann sehe ich da eher zwei Typen in einem Haufen Splatbooks, die was schräges gefunden haben und das dann als Charakter-Build in einem Forum schreiben. Woraufhin jemand vom Verlag schreibt: "Ja, aber so war's nicht gedacht."

Relevanz am Spieltisch: null. Notwendigkeit, die Rolle des Schiedsrichters auf Schachturnieren mit umfassenden Eingriffmöglichkeiten in die Regeln zu versehen? Jetzt auch nicht so groß.

 Mega Chessatron lässt sich wahrscheinlich auch ohne goldene Regel verhindern. (https://youtu.be/YgeYScYe8wI) ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 07:55
Irgendwie habe ich so eine Diskussion schon mal gelesen...nur hiess es da "Clever use of game mechanics" vs. "Exploit".

Und Ja, da hat ein "SL" dann entschieden, ob es "as intended" war, ansonsten war es ein Exploit.  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 08:01
Ihr tut so, als sei so ein "Exploit" immer eindeutig. Aber oft sind sich Spieler doch uneinig. Und da geht es nicht nur um RAW-Dinge, sondern auch gerade dann, wenn man die Regeln weiter denkt.

Ich gebe mal drei Beispiele.

1) Klassische "Regellücke". In DSA4 habe ich bemerkt, dass ich RAW meinen Rabenschnabel (Reiterhammer) mit einem Parierdolch kombinieren kann. Eine sicherlich ungewöhnliche Kombination und ich finde, man kann darüber nachdenken, ob die Autoren sich nicht dabei etwas gedacht haben, den Parierdolch für alle Einhandwaffen zu erlauben. (Einschränkungen gibt es ja dann bei den Manövern - mit dem Hammer kann man nun mal nicht dieselben Manöver ausführen wie mit einem Degen.) Als ich damit in die Runde ankam - einfach froh, meinen extrem kampfschwachen Charakter mit einfachen Mitteln wenigstens ein bisschen überlebensfähiger zu machen - sind die Spieler da sofort voll drauf eingestiegen: Was soll das denn, das geht doch nicht, "das ist doch klar", langer Rede kurzer Sinn, das wurde dann verboten, weil RAW (angeblich!) nicht RAI war bzw. die RAW-Regel für die anderen Spieler unglaubwürdig war (trägt man einen Hammer, führt ein Parierdolch in der linken Hand nicht zur Verbesserung der Parade) oder das Bild auch einfach zu komisch. Übrigens hat da nicht der SL einfach entschieden (obwohl die gR galt, der SL hatte Recht usw.) sondern die anderen Spieler (!) haben mir erstmal (emotional aufgeladen) erzählt, was für einen Unsinn ich da mache. (Ich möchte fast sagen: den Spielern war wichtiger, dass ich die Kombination nicht führe, als mir wichtig war, sie zu führen - ich fand nur ihre Argumente nicht gut und habe darum diskutiert.) Es wurde übrigens am Ende auch keine Regel umformuliert, theoretisch hätte der nächste ankommen mit einer Keule und Parierdolch. Das Verbot erstreckte sich einfach in dem Moment auf das, was ich gemacht hatte. Es war natürlich den Beteiligten eindeutig, dass man den Parierdolch wohl zumindest mit Hiebwaffen nicht kombinieren kann.

2) Wir spielten mit einem Zauber "Flammenhand". Damit bekommt man Feuer an der Hand und macht Feuerschaden bei Angriffen. Irgendwann habe ich das mal gezaubert, um in irgendwas heißes zu greifen und da etwas rauszuholen, weil für mich relativ klar war, dass der Zauber ja wohl vor Feuer schützt, sonst würde ja die Hand verbrennen. Es entbrannte dann eine Diskussion: Für mich war das ein findiger, aber angemessener Einsatz des Zaubers. Für andere Spieler war das schlicht unmöglich, weil da RAW nicht stand, dass der Zauber vor dem Feuer schützt, da steht nur, dass man eine Flammenhand macht und den Feuerschaden anrichtet. Ich weiß die Mehrheitsverhältnisse nicht mehr. Das war wirklich mal eine Diskussion, die mehr als zwei Sätze brauchte. Ich habe da keine Regellücke ausgenutzt, sondern ja aus der Beschreibung des  Zaubers eine Konsequenz gezogen. Ich wäre z.B. auch davon ausgegangen, dass man mit dem Zauber auch Dinge in Brand stecken kann, obwohl das da nicht steht. Wie geht man damit nun um? Ist es wirklich so eindeutig und allen einleuchtend, was die richtige Vorgehensweise ist? Seit dieser Diskussion ist mir übrigens klar geworden, wie wichtig es für Spieler wie mich ist, dass Zauberbeschreibungen auch erklären, wie der Zauber funktioniert - dann kann man solche Konsequenzen besser extrapolieren. Speziell für Midgard-Spieler: RAW konnte man den Zauber "Funkenflug" super als Verteidigungszauber einsetzen (in M4, k.A. wie es in M5 ist). Als ich den gelesen habe, war ich sogar überzeugt davon, dass das so gedacht ist, weil der Nutzen mir so einsichtig ist. "Gedacht" war es aber eher als eine Art Debuff für Gegner und darum sagen viele: Da RAI ja klar ist, dass es ein Debuff für Gegner ist, darf man den nicht auf sich selbst als Verteidigungszauber zaubern, obwohl das laut Regeltext eigentlich erlaubt wäre. Da frage ich mich immer, kann ja sein, dass es so intendiert ist, aber das muss ja nicht heißen, dass man einen anderen findigen Einsatz gleich verbietet - habt ihr noch nie einen Gegenstand zweckentfremdet?

3) Beyond the Wall ist ein OSR-Ableger, basiert also auf D&D. Dort steht, dass wenn man auf null Hit Points kommt, man medizinische Hilfe benötige, sonst verblute man: Man verliert jede Runde einen weiteren Hit Point, bis man stabilisiert wird. Bei -10 Hit Points ist man tot. Wir haben realisiert, dass an keiner Stelle der Regeln steht, dass man bei 0 HP auch kampfunfähig wird und haben daraus (RAW) geschlossen, dass man ganz heroisch weiter auf den Beinen bleiben kann bis man tot umkippt. Von den Autoren gedacht (habe es schriftlich) war aber, dass man tatsächlich kampfunfähig wird. Nun kann man darüber streiten, wie klar und eindeutig hier RAI gegenüber RAW ist. Und das ist der Punkt. Man kann darüber diskutieren! Es ist eben nicht eindeutig.

Ich habe einen B.A. in evangelischer Theologie. Was meint ihr, wie toll es wäre, wenn man die Bibel einfach RAW nehmen könnte. Natürlich meinen alle, die die Bibel interpretieren, dass ihre Interpretation die einzig richtige ist, weil "...". Aber dann würden ja nicht andere Konfessionen oder Gruppierungen zu ganz anderen Schlüssen kommen. Dabei spielen auch Prämissen eine Rolle. Texte sind leider nicht selbst-erklärend. Jedes Lesen ist ein aktiver Akt des Verstehens der auch geprägt ist durch Erwartungen, Vorkenntnisse und Absichten. Über manche Perikope in der Bibel könnte man vermutlich ganze Regal mit theologischer Literatur füllen, die nur sagen will, wie man diese Stelle richtig zu interpretieren hat.

Wenn RAI so wichtig für uns ist, müsste die Rollenspieltheorie langsam eine eigene Hermeneutik entwickeln. Statt der Forge lesen wir dann auf einmal Gadamer oder Foucault.

Nun haben wir es aber ja mit einem Spiel zu tun, das in einem sehr eingeschränkten Raum stattfindet und haben keinen heiligen Text vor uns, der unser ganzes Leben anleiten und bestimmen soll und über unser Seelenheil entscheidet. Die Konsequenzen einer Regeldiskussion um RAW oder RAI tragen einen manchmal nicht mal eine Minute weiter, dann ist es schon wieder vergessen. Daher möchte ich neben RAW und RAI einen weiteren Begriff stellen: Read as was wollen wir eigentlich. Warum ist es so wichtig, zu einer vermeintlich richtigen Interpretation zu gelangen - wenn es einen Widerspruch gibt, klar, kann dahinter ein Missverstehen der Regeln stehen. Dann klärt man, was da RAW steht und wenn das unklar ist (z.B. Kauderwelsch) kann man noch überlegen, was die eigentlich gemeint haben. Aber zentrall sollte die Frage im Raum stehen: Wie wollen ihr - unabhängig von dem, was da tatsächlich steht oder gemeint ist - jetzt weiterspielen? Finden wir gut, wenn der Spieler dies kann oder dem Spieler jenes passiert oder der NSC jetzt das macht? Gefällt es uns, wenn die Regeln so funktionieren oder so?

Auch wenn man herausforderungsorientiert und regeltreu spielen, sollte man sich bei der Regel - und das meiner Meinung nach gemeinsam überlegen - wollen wir denn nach diesen Regeln wie wir sie handhaben herausforderungstreu und regeltreu spielen? In 99,999999999% der Fälle akzeptiert man die Regeln, wie sie im Buch stehen und allen gleich verstanden werden. Wenn einem etwas nicht gefällt, wird das aber ja angesprochen auch wenn der Text RAW/RAI völlig eindeutig ist (also z.B. mathematisch nachvollziehbar, wie z.B. Berechnungsformeln für Spielwerte). Uns gefallen zum Beispiel 5 Rettungswürfe nicht, wo man 3 Rettungswürfe uns besser nachvollziehbar systematisieren könnte. Das wissen wir im Vorfeld, wenn wir die Regeln lesen und können drüber sprechen (keine Not, dass ein SL uns die Entscheidung abnimmt, wir entscheiden das gemeinsam, sind ja alle mündige Mitspieler). Und sonst wird es vielleicht manchmal im Spiel passieren, dass es eine Unklarheit gibt oder wir merken, dass unser Verständnis anders ist als das der Autoren (z.B. kampfunfähig bei Beyond the Wall) und dann spielen wir so weiter, wie es uns gefällt und nicht so, wie es RAW oder RAI ist.

Und das ist es auch, was bei der Pam-Krabbé-Rochade mal klar gesagt werden muss: Die Entscheidung der Regel-Änderung war keine Bewertung von RAI, auch wenn vielleicht so argumentiert wurde. Wer weiß schon, ob die nicht vor 3000 Jahren öfter zum Einsatz kam? Es war eine Entscheidung, wie man das Spiel haben möchte.


Irgendwie habe ich so eine Diskussion schon mal gelesen...nur hiess es da "Clever use of game mechanics" vs. "Exploit".

Und Ja, da hat ein "SL" dann entschieden, ob es "as intended" war, ansonsten war es ein Exploit.  ;)
Genau darum geht es in meinem Beitrag :). Wobei so ein SL eine gute Kontrollinstanz wäre - ob eine Regel RAI ist wird dann dadurch definiert, ob der SL die Anwendung erlaubt. Damit würde man eingestehen, dass RAI ein relativer Begriff ist, der immer nur für die eigene Runde gilt. Das Problem mit RAI (und auch den Argumenten vieler Spieler in solchen Diskussionen) ist es aber, allgemeingültigen Anspruch zu erheben und aus der Allgemeingültigkeit einen Geltungsanspruch für die eigene Runde abzuleiten. Aber Regeln sind ja keine Gesetze, an die sich die Gesamtheit von Spielrunden halten muss - es gibt ja keine Rollenspielpolizei, die über den richtigen Einsatz wacht. Darum halte ich RAI als allgemeingültige Kategorie für zumindest fragwürdig. RAI ist super, wenn man das Verständnis einer Regel klären möchte ("ich verstehe diese Regel nicht, was meinen die da?"), aber eben nicht, wenn man die Gültigkeit einer Regel für die eigene Runde diskutiert. Darum ist der SL, der per Autorität entscheidet, gar nicht mal so dumm - nur wird da das richtige Verständnis an die Gültigkeit gekoppelt, es wird also den Eindruck erweckt, dass beides identisch ist. Dabei ist eine Aussage "wir machen das jetzt so" ja gerade eine Entkopplung von Verständnis und Gültigkeit. "Wir machen das jetzt so" beinhaltet ja gedacht die Ergänzung "(egal was in den Regeln steht oder gemeint ist)", das wird nur nicht mehr ausgesprochen.

Es besteht nur keine Notwendigkeit, dass die Entscheidung allein beim SL liegt, man kann auch alle Mitspieler gemeinsam entscheiden lassen :). Die angebliche Notwendigkeit, dass es der SL sein MUSS (siehe Threadtitel) besteht einfach nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 30.08.2016 | 08:04
Ich finde allgemein, das man Schach und RSP nicht vergleichen kann, weil der Spieler bei Schach ja einen Gewinn aus dem Exploit zieht, bei RSP nicht. Bei Schach gehts ja darum, zu gewinnen, beim Rollenspiel ist Gewinnen ja nur bei sehr gamistischen Spielstilen auch nur ansatzweise möglich. Für gewöhnlich wird man durch Ausnutzen eines offensichtlichen Exploits nur alle auf die Palme bringen. Selbst in dem Fall, wo der Exploit akzeptiert würde würd man sich selber das Spiel kaputt machen (weil gegner plötzlich zu einfach werden z.B.). Beserer Vergleich wäre das man beim Schach ne Regel findet die einem die Bauern in Damen verwandelt. Da würde man ein paar Spiele spielen dann findet man keine Gegner mehr. Etwas anderes ist das wenn der Exploit einem ermöglicht, nen Superhelden zu spielen, was man vielleicht eh wollte. Das wird man aber auch nicht auf Dauer so durchziehen können, weil der SL vermutlich die Opposition anpasst.

Für den Fall das ein Expoit nicht eindeutig ist würd ich sagen, dann ist es kein Expolit, und das Spiel damit weiter im Rahmen. Wenn ein Spieler ein paar Prozent stärker ist als der Rest ist das IMO nicht spielbeeinträchtigend.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.08.2016 | 08:31
Wurde hier im Thread auch die Vervollstaendigung des Threadtitels schonmal angesprochen?

Man kann ja nicht einfach nur sagen "Der SL MUSS das Recht haben..." ohne ein "sonst passiert dasunddas" zu sagen.
Wurde das "dasunddas" schonmal angesprochen?

Ansonsten erinnert mich das an diese Szene (https://www.youtube.com/watch?v=9bOQitInC84) ;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 30.08.2016 | 08:37
Sonst funktioniert das Spiel nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 08:50
@ Der Narr:
Ganz so einfach ist es gerade im Bereich D&D nicht. Hinter mir stehen Dutzende von Zeitschriften (Dragon Magazine). In jedem ist die Kolumne "Sage Advice" drin, in der "Clarifications", "Errata" und auch "Rules as intended" erläutert sind. "Errata" dürften/sollten unstrittig sein, nur was ist mit dem Rest? Bindende Vorschriften für jede Runden oder eben doch nur Vorschläge?

Die Frage ist für mich dann: Ab welchem "Rang" darf eine "Autorität" (mir fällt kein besseres Wort ein) entscheiden, wie eine Regel abweichend von RAW wohl gemeint ist?

Das vorher von mir angeführte Zitat stammt aus dem MMORPG-Sektor; dort hat der Entwickler dann beschlossen, ob es nun "Exploit" oder "Clever use of game mechanics" war...weltweit bindend.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 30.08.2016 | 09:05
Je nachdem, wie dysfunktional die Gruppe und das verwendete Regelwerk sind, stimmt das ggf. (leider) nicht, was ja auch der historische Ursprung dieses ganzen Spielleiter-Kultes sein dürfte, weil es eben der "gute" SL war, der den ganzen Laden überhaupt noch irgendwie zusammen hielt und den Idioten sagte, sie sollen das Maul halten, ihre idiotische Killer-Kombo, die das idiotische Regelwerk bei wortgetreuer Auslegung erlaubt, sei an seinem Spieltisch nicht zugelassen. Aber, ja, bei einer vernünftigen Gruppe und einem vernünftigen Regelwerk ist das ein Nicht-Problem, und so ist es sicherlich auch erstrebenswert.

Den Post finde ich echt sehr erhellend, weil er auch auf so viele andere vieldiskutierte Fragen passt - als das eigentliche Problem entpuppt sich doch immer wieder die (mal beiderseite, mal einseitige, mal auch regelseitige) Annahme von der Alleinzuständigkeit der SL für alles mögliche ... sobald man das als Gruppe mal erkannt und für sich geregelt hat, löst sich wahrscheinlich viel in Luft auf. Railroading-Nerv, weil die SL denkt, es sei ihre Aufgabe, allein und möglichst subtil dafür zu sorgen, dass das Abenteuer auf Kurs bleibt? Einfach klären, dass die Gruppe gemeinsam dafür zuständig ist, dass das Abenteuer auf Kurs bleibt, wenn man auf so was wert legt, und schon besteht die Aufgabe der SL einfach nur noch darin, die Plot Points klar genug zu kommunizieren, damit die Spieler sie erkennen und entsprechend weitermachen (wie 1of3 an anderer Stelle dargelegt hat). Regelbrechende SL? Einfach klar Kompetenzen in der Gruppe verteilen, dann weiß man, wer wann warum die Regeln brechen darf oder soll oder eben auch nicht und muss sich nicht ärgern.
Vielen Dank dafür!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 09:32
@Rhylthar: Ich finde deine Hinweise gut, sehe da aber keinen Einspruch. Aus meiner Sicht ist das ein Unterschied in den Kategorien. Die Autoren können natürlich alles sagen und schreiben und ergänzen und erratieren und mit Sage Advice versehen. Das verändert dann den Kanon, der in der konkreten Spielrunde zugrundegelegt wird. Schon die Entscheidung, welche Bücher und Hefte und Errata-Liste man aufnimmt ist aber eine Entscheidung, die die Spielrunde für sich entscheidet. Das geht, weil sie für sich autark und autonom agiert - sie ist nicht von dem abhängig, was andere Spielrunden machen.

Die Autonomie ist dann auch etwas, was beim MMORPG grundlegend anders ist. Hier gelten noch viele andere Dinge - zum Beispiel die technische Umsetzbarkeit, aber auch das finanzielle Interesse und und und. Auch die Teams und Gruppen, die sich im MMORGP bilden, agieren ja nicht autonom - was sie in dem MMORPG treiben und wie jeder Spieler seinen Charakter entwickelt besteht ja in einer direkten Beziehung zu dem, was andere Spieler machen. Die zentrale Instanz hat hier praktische Nutzen - und womöglich auch Notwendigkeiten - und letztlich ist es auch eine Sache der Macht: "Wir sind die Entwickler und haben dieses Spiel anzubieten. Wir möchten, dass ihr mitspielt und wir möchten eure Ideen zum Spiel hören. Aber wir sind die Entwickler und werden alles daran setzen, euch die bestmögliche Spielerfahrung zu bieten, daher werden wir nicht alle eure Ideen berücksichtigen können." Ein besserer Vergleich, wenn man schon Computerspiele heranzieht, sind Solo-RPGs. Wenn ich Skyrim spiele, bin ich darin autonom und unabhängig von dem, was andere machen. Ich kann mir Mods einspielen wie ich lustig bin und Ideen und "Regeln" der Entwickler völlig verzerren. Ich habe die technischen Mittel (sogar vom Entwickler bereit gestellt) und weil mein Spiel keinen Einfluss auf das Spiel anderer hat, kann ich auch machen, was ich will. Man könnte sagen: Bei Skyrim ist es gewollt, dass niemand das Spiel so spielt, wie es geliefert wird.

Ich baue in meinen Posts auch immer wieder die Begriffskombination "klassische Rollenspiele" ein, das ist das, worüber ich schreibe - ich möchte eigentlich gar keine Aussagen über MMORPGs treffen :). Meine Zeit in MMORGPs ist auch lange vorbei.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 09:40
Zitat
Schon die Entscheidung, welche Bücher und Hefte und Errata-Liste man aufnimmt ist aber eine Entscheidung, die die Spielrunde für sich entscheidet. Das geht, weil sie für sich autark und autonom agiert - sie ist nicht von dem abhängig, was andere Spielrunden machen.
Da sind wir aber in der Konfliktsituation. Denn Errata sind die offizielle Anpassung von Regeln, die laut Entwicklern falsch/fehlerhaft/unklar veröffentlicht werden. Klar kann man das ignorieren, aber sobald man Dinge wie Living Greyhawk, Living Forgotten Realms, Pathfinder Society oder Adventurer´s League spielt, ist dies nicht mehr so einfach möglich.

Zitat
Auch die Teams und Gruppen, die sich im MMORGP bilden, agieren ja nicht autonom - was sie in dem MMORPG treiben und wie jeder Spieler seinen Charakter entwickelt besteht ja in einer direkten Beziehung zu dem, was andere Spieler machen.
In meinem Beispiel so nicht richtig. Da ging es um instanzierte Bereiche, so dass der Einfluss des "Exploits" auf andere Spieler eher marginal/vernachlässigbar war, abgesehen von E-Fame natürlich. Trotzdem sagte der Entwickler: "So darf es aber nicht sein, das war anders beabsichtigt!".
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 10:44
Living Greyhawk usw. erweitern ja auch soweit ich die Abhängigkeiten. Das kann auch strukturelle Erfordernisse haben, die sich von den Umständen in der eigenen Spielrunde unterscheiden. Ich weiß nicht, ob es rechtens ist, eine bestimmte Spielart mit besonderen Eigenheiten zu generalisieren und deren Erfordernisse als gültig für alle anderen Spielweisen zu erheben. Ich habe jetzt denke ich klar gemacht, dass ich mich auf autonome Spielrunden beziehe und was da in der Spielpraxis geschieht, nicht auf Entwickler und organisierte Spielrunden. (Man könnte dann ja auch weiter Turniere, Challenges usw. herbeiziehen. Es ist doch unmittelbar einleuchtend, dass wenn ein Turnier gespielt wird alle Turnier-Gruppen sich an dieselben Regeln halten müssen und diese Regeln höchstwahrscheinlich von einer Turnierleitung bestimmt wurden. Das hängt aber von den Zielen eines Turniers ab. In z.B. einem multiparallelen Abenteuer wäre es denkbar, dass unterschiedliche Spielrunden mit unterschiedlichen Regeln spielen, solang nur an der Schnittstelle eine gemeinsame Basis herrscht, da das herausforderungsbasierte Spiel in diesen Situationen nicht unbedingt im Vordergrund steht. Läuft es aber Herausforderungen ab statt z.B. eines Informationsaustauschs, wäre es hochgradig unfair, wenn eine Spielgruppe unter leichteren Bedingungen Vorteile erwirtschaften kann. Hier hilft es, wenn eine höhere SL-Instanz die Runden abgleicht.)

Mit deinen Errata-Listen könnte man ja noch weiter gehen - würdest du etwa behaupten, dass es dann schon falsch ist, eine alte Edition zu spielen? Das sind ja nicht mehr die neuesten Regeln. Siehst du einen Zwang, dass jetzt ALLE D&D-Runden bitte schön auf D&D 5 umsteigen mögen, weil das die neueste, aktuelle Regel-Edition ist und alle vorigen Regeln damit ungültig?

Zu MMORPG kann ich dir nichts weiter sagen, das interessiert mich nicht. Aber auch instanzierte Bereiche sind in der Regel Teil der gemeinsamen, geteilten Spielumgebung (jeder kann sich potentiell in die instanzierten Bereiche begeben und die Spielerschaft setzt sich aus potentiell allen Spielern des Spiels bzw. eines Servers zusammen, d.h. wer z.B. in einer Instanz etwas erhält, weil er Exploit X ausnutzt, kann in einer anderen Spielsituation mit Spielern zusammenspielen, die Exploit X nicht ausnutzen). Auch wenn die Umstände anders sind... Ich will gar nichts über MMORPGS diskutieren. Aber du kannst gerne erläutern, wieso MMORPG und RPG in dieser Hinsicht strukturell identisch sind, so dass sich aus einer Praxis bei MMORPG die Notwendigkeit derselben Praxis in RPG ergibt.

Also noch einmal: Ich argumentiere in Hinblick auf die autonome Spielrunde. Die Sonderfälle finde ich interessant, weil da die Abweichungen herausgearbeitet werden und gezeigt wird, wie besondere Erfordernisse, Zwänge und Ziele die Herangehensweisen beeinflussen können.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 10:55
Ich glaube nicht, dass es hier im Thread ursprünglich um die "Alleinherrschaft" der Spielleiter ging. Das ist doch Quatsch.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass der Spielleiter logischerweise einfach mehr über das Abenteuer weiß.
Was ja Spieltechnisch so gewollt ist. Es ist seine Rolle. Nicht mehr und nicht weniger.
Er kennt deshalb alle  NSCs, die Hintergründe, ihre Intentionen, den Zeitablauf usw. usw.
Das sind Dinge, die die Spieler nicht wissen wollen und auch sollen, damit das Abenteuer für sie spannend bleibt.
Sie sind ebenfalls in ihrer Rolle, die aber quasi einen einzigen  Helden umfasst, sowie ein konstruktives Verhalten gegenüber anderen Mitspielern und dem Spielleiter, das zum gemeinsamen Spielspaß und zum Abenteuer beiträgt.

Es geht hier um bewusst und freiwillig! gewählte Rollen, die man ausfüllt, damit das Spiel funktioniert, Spaß macht und spannend ist.Nicht um auferlegte.
Als Spieler bin ich für die Dinge verantwortlich von denen ich weiß, und die ich innerhalb des Spieles beeinflussen kann. Dazu gehört auch mein Verhalten.
Für Dinge von denen ich aber spieltechnisch gar nichts wissen darf, trage ich selbst verständlich keine Verantwortung. Wie sollte ich auch?

Während der Spieler eine noch recht überschaubare Ansammlung an Informationen verwaltet, hat der Spielleiter oft eine große Menge an Information, die er alleine koordinieren und verwalten muß.
Dieses Spieltechnisch erforderliche "Ungleichgewicht von Informationen" führt nun mal von Zeit zu Zeit zu Entscheidungen, die der Spielleiter in besonderen Momenten nicht zu sammen mit den Spielern treffen kann, sondern (um den Spielern nichts zu verraten oder um die Spielwelt zu schützen) auch mal ganz alleine treffen muß.

Mit Alleinherrschaft oder böser Willkür hat das ganz und gar nichts zu tun. Jeder muß seiner Rolle im Spiel einigermaßen gerecht werden, damit das Abenteuer funktioniert und Spaß macht. ;)

Ps. Als Spieler bringe ich meinem Spielleiter zumindest soviel Vertrauen entgegen, das er in bestimmten Situationen schon weiß, was er tut und, dass er genau wie ich auch das Ziel hat, ein schönes gemeinsames Abenteuer zu spielen.
Soviel Vertrauen muß schon sein.- Wenn ich das Gefühl hätte, ich müsste mich durch Regeln absichern, damit ich nicht über die Klinge springe und, dass es ihm darum ginge, seine Überlegenheit  zu demonstrieren oder möglichst viele Figuren mitzunehmen, würde ich vermutlich gar nicht erst mit ihm spielen.
Anders herum erwarte ich als Spielleiter auch Mitspieler die sozial kompartibel sind und gewillt ein gemeinsames !schönes Abenteuer zu spielen, und nicht jede Regellücke suchen um sich wichtig zu machen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 11:12
Das ist ein guter Einwand, Issi. Aber du muss dann aber auch zwei Fragen erklären:

1. Wie bestimmt du, welche Verantwortungen Pflichten zu welcher Rolle gehören? Die Rollen sind ja nicht gottgegeben, sondern werden so konstruiert.
2. Es ist richtig, dass der traditionelle Spielleiter über mehr Informationen verfügt (Hintergründe, welche Monster auf seiner wanderndes-Monster-Tabelle stehen, Pläne von Gebäuden und Dungeons. Werte von NSCs usw.). Woraus leitest du aber ab, dass dieses "mehr an Informationen" bedeutet, dass der SL das Recht haben muss, die Regeln zu brechen? Auch wenn es nicht um die Alleinherrschaft der Spielleiter geht - es geht in diesem Thread darum, dass die Regeln gebrochen werden können und dass es notwendig der SL ist, der dieses Recht hat. Ich nehme an, dass ferner auch gemeint ist, dass andere Spieler dieses Recht nicht haben. (Man könnte ja auch sagen: Der SL muss das Recht haben, die Regeln zu brechen. Alle anderen Mitspieler aber auch.)

Es geht eben nicht um die Verwaltung von Hintergründen, den Zeitablauf usw. sondern es geht darum, sich über die Regeln hinwegzusetzen und Regeln (eigenmächtig!) ändern zu können (ohne Mitentscheidung der Mitspieler - wobei ein "Anhörungsrecht" etwas anderes ist als mitentscheiden zu dürfen). Wo liest du denn raus, dass es nicht um Regeln ginge, sondern um Wissen über das Abenteuer?

Der SL weiß: Hinter der Tür ist ein Ork. Darum kann der SL sagen (und nicht die Spieler): "Als ihr die Tür öffnet, seht ihr dahinter einen Ork."

Der Streitpunkt ist, ob der SL sagen kann: "Der Ork überrascht mich und greift euch an." - "Aber ich habe den Vorteil nie überrascht sein und immer als erster angreifen" - "Der gilt hier aber nicht, weil der Ork auf euch gewartet hat". Und der SL darf entscheiden, ob er Einwände der Spieler berücksichtigt, falls er sie überhaupt anhört.

Jetzt bitte nicht über das Beispiel selbst diskutieren. Dass Rulings und RAI nicht objektiv sind, dürfte ja nun hinreichend etabliert sein und nicht jedes Mal neu durchgekaut werden, weil ein Beispiel nicht optimal formuliert ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 11:14
Zitat
Mit deinen Errata-Listen könnte man ja noch weiter gehen - würdest du etwa behaupten, dass es dann schon falsch ist, eine alte Edition zu spielen? Das sind ja nicht mehr die neuesten Regeln. Siehst du einen Zwang, dass jetzt ALLE D&D-Runden bitte schön auf D&D 5 umsteigen mögen, weil das die neueste, aktuelle Regel-Edition ist und alle vorigen Regeln damit ungültig?
Warum sollte ich? Es sind unterschiedliche Spiele, bei denen "zufällig" D&D drübersteht.

Diskussionswürdig wäre bzw. war, ob D&D 3.5 nun wirklich eine neue Version war oder nur ein großes Errata der 3.0.

Zitat
Ich will gar nichts über MMORPGS diskutieren. Aber du kannst gerne erläutern, wieso MMORPG und RPG in dieser Hinsicht strukturell identisch sind, so dass sich aus einer Praxis bei MMORPG die Notwendigkeit derselben Praxis in RPG ergibt.

Hatte ich ja schon erläutert: "Clever use of game mechanics" oder "Exploit"? Ist im Prinzip eben dies, was YY schon geschrieben hat. Die Diskussionen sind ähnlich gelagert.

Interessant finde ich auch, dass (gefühlt) die Autorität des SL immer dann negativ ausgelegt wird, wenn Spieler in ihren Augen benachteiligt werden. Wenn der SL dies aber im Hintergrund für die Spieler macht, wird dies in den seltensten Fällen moniert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 11:14
Die Frage ist ja nicht
"Läuft das Abenteuer nicht, weil die Spieler rechts abbiegen" (A)
sondern eher
"Läuft das Abenteuer nicht, weil ein Spieler unbedingt nach rechts abbiegen will?" (B)
oder
"Läuft das Abenteuer nicht, weil die Spieler unwissentlich rechts abbiegen?" (C)
UNDUNDUND

Im Fall (A) bin ich sehr tolerant, bei (B) eher intolerant und bei (C) spreche ich einfach mal kurz mit den Spielern.
Oft wollen sie ja auf den vorgegebenen Pfad.
Für Regeln in Reinkultur, Exploits, Nobrainer, "Powergaming vs Bauerngaming" undundund gilt das gleiche.

A) Scheren (inkl. Nutzen von Regellücken) alle aus?
B) Schert nur einer aus?
C) Scheren alle aus Unwissen aus?

x) Aus Sicht des Spielleiters?
y) des Großteils der Gruppe?
z) der Regeln?

Da gibt es verschiedene Kombinationen
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 11:27
Interessant finde ich auch, dass (gefühlt) die Autorität des SL immer dann negativ ausgelegt wird, wenn Spieler in ihren Augen benachteiligt werden. Wenn der SL dies aber im Hintergrund für die Spieler macht, wird dies in den seltensten Fällen moniert.
Kein Problem, meckere ich halt dran rum. ;) Ich hasse es übervorteilt zu werden und eine Herausforderung nur zu schaffen, weil der SL da noch schnell nen NSC auftauchen lässt o.ä. Da scheitere ich lieber. Kurzum: Mir geht beides auf den ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 11:30
Deshalb hat ja ein guter SL, selbst und gerade, wenn er gerne railroadet, Würfel dreht oder Regeln ändert, einen kleinen "Banana Claw" auf der Schulter  ;).
Das meine ich sogar Ernst: Einfach mal in sich gehen und ruhig ganz subjektiv überlegen, ob dieses Mittel jetzt gerade überhaupt einen Mehrwert hat oder ob man das vielleicht nur aus Faulheit, Gewohnheit oder Trotz verwendet.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 11:32
Interessant finde ich auch, dass (gefühlt) die Autorität des SL immer dann negativ ausgelegt wird, wenn Spieler in ihren Augen benachteiligt werden. Wenn der SL dies aber im Hintergrund für die Spieler macht, wird dies in den seltensten Fällen moniert.
Das stimmt nicht und ist ein Wahrnehmungsfehler deinerseits. Gerade z.B. das berüchtigte "Würfeldrehen" wird auch ganz massiv kritisiert, wenn der SL es nutzt, um Spielercharaktere in Kämpfen überleben zu lassen. Aber auch da wo Regeln gemeinsam beschlossen oder diskutiert werden - bei uns werden durchaus auch Verschärfungen vorgenommen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 11:34
Zitat
Wie bestimmt du, welche Verantwortungen Pflichten zu welcher Rolle gehören? Die Rollen sind ja nicht gottgegeben, sondern werden so konstruiert.
Jein
Wenn ich als Spieler alles weiß, was der Spielleiter auch weiß, wäre es null spannend.
Ich gebe zu, dass ich mit Fähigkeiten -wie "Ich werde nie überrascht" meine Probleme hätte.
Machen wir denn nicht deshalb Rollenspiel um auch mal "Überrascht" zu werden? Um Dingen zu begegnen, auf die wir nicht gefasst waren?
Ein gelungener Spannungsaufbau und Momente mit Gänsehaut und Nervenkitzel, würde es ohne Unvorhergesehnes nicht mehr geben.
Was natürlich bedeutet, dass ich dem Spielleiter auch Informationen zugestehe, die ich bewusst nicht haben will.
Ich gebe dadurch zwar einen Teil der Kontrolle ab, aber habe dafür jede Menge Eigennutz in Form von Spannung und Überaschung.
(Was ja das Hauptvergnügen als Spieler ist, für mich zumindest)

Wenn ich in einer Geisterbahn schon weiß wo die Monster stehen, was sie genau können und wie stark sie sind werde ich nicht mehr erschrecken. Dann ist ist nicht mal mehr dunkel, sondern taghelll und ich kann alles sehen.
Und genau das will ich doch als Spieler nicht erleben.
Ich  sehe deshalb in jenem "Ungleichgewicht an Information" keinen Vorteil für den Spielleiter, sondern einen Vorteil für den Spieler.

Zitat
Es geht eben nicht um die Verwaltung von Hintergründen, den Zeitablauf usw. sondern es geht darum, sich über die Regeln hinwegzusetzen und Regeln (eigenmächtig!) ändern zu können (ohne Mitentscheidung der Mitspieler - wobei ein "Anhörungsrecht" etwas anderes ist als mitentscheiden zu dürfen). Wo liest du denn raus, dass es nicht um Regeln ginge, sondern um Wissen über das Abenteuer?

Nun es ging mir darum aufzuzeigen, dass ich nur dann Situationen abschätzen und Entscheidungen treffen kann, wenn ich die entsprechenden Informationen und Hintergründe habe. Wenn ich als Spielleiter mitten im Abenteuer bestimmte Informationen habe, die die Helden nicht haben dürfen, kann ich meine Entscheidung nicht mit immer ihnen besprechen oder darüber diskutieren.
Das können unter Umständen auch mal dringende Regeländerungen sein, die ich gezwungenermaßen erstmal alleine vornehmen muß.- Aber dann im Anschluß ans Abenteuer mit ihnen besprechen und einen gemeinsamen Konsens finden kann.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 11:44
Jein
Wenn ich als Spieler alles weiß, was der Spielleiter auch weiß, wäre es null spannend.
Ich gebe zu, dass ich mit Fähigkeiten -wie "Ich werde nie überrascht" meine Probleme hätte.
Machen wir denn nicht deshalb Rollenspiel um auch mal "Überrascht" zu werden? Um Dingen zu begegnen, auf die wir nicht gefasst waren?

da stimme ich dir zu, aber was hat das mit Regeln zu tun?

Regeln brechen würde bedeuten, daß da eine Überraschung hinter dem nächsten Baum auf dich wartet und du keinen "Entdecken" Wurf bekommst, weil es für den SL cooler wäre daß du überrascht bist und dann ingame regeltechnische Nachteile hast

Überrascht sein ingame als Char hat ja erstmal nix mit Regeln zu tun
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 11:48
Zitat
Regeln brechen würde bedeuten, daß da eine Überraschung hinter dem nächsten Baum auf dich wartet und du keinen "Entdecken" Wurf bekommst, weil es für den SL cooler wäre daß du überrascht bist und dann ingame regeltechnische Nachteile hast
Moment. Wir sprechen hier nicht von Willkür oder Lust und Laune Entscheidungen durch den Spielleiter. Da würde ich stark differenzieren.
In diesem Thema ging es doch um absurde Regellücken, die unerwartet auftauchen .-)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 11:53
Es geht um Regeln und nicht Lust/Laune des SL etwas zu beschreiben, sondern daß der SL die Regeln bricht, nach Lust und Laune ^^
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 11:54
Ob der Entdecken-Wurf ein Exploit ist, würde aber ja der SL entscheiden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 12:02
Zitat
Es geht um Regeln und nicht Lust/Laune des SL etwas zu beschreiben, sondern daß der SL die Regeln bricht, nach Lust und Laune ^^
Du meinst, dass er allgemein gängige Regeln ohne driftigen Grund einfach abändern darf? Um sich bzw. seinen NSC einen Vorteil zu verschaffen?
Das wäre dann der Bereich Spielleiterwillkür.

Ich habe es aber so verstanden, dass das Thema auf bisher unbekannte Regellücken abziehlt, mit denen bisher keiner vertraut war.
Und trotzdem eine schnelle Entscheidung her muß.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 12:05
Ich habe es aber so verstanden, dass das Thema auf bisher unbekannte Regellücken abziehlt, mit denen bisher keiner vertraut war.
Und trotzdem eine schnelle Entscheidung her muß.
Das war das Beispiel. Trotzdem ist da SL muss entscheiden nicht die einzige Lösung. Gruppenkonsens herstellen, z.B. auf Vorschlag des SL, eine andere.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Kampfwurst am 30.08.2016 | 12:13
Du meinst, dass er allgemein gängige Regeln ohne driftigen Grund einfach abändern darf? Um sich bzw. seinen NSC einen Vorteil zu verschaffen?
Das wäre dann der Bereich Spielleiterwillkür.

Ich habe es aber so verstanden, dass das Thema auf bisher unbekannte Regellücken abziehlt, mit denen bisher keiner vertraut war.
Und trotzdem eine schnelle Entscheidung her muß.
Beides schwingt im Ausgangspost mit. Aber weder das eine noch das andere muss sein. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten das auch ohne spontanen Spielleiterentscheid zu handhaben. Das kann einmal dadurch geschehen, dass man das eben in der Gruppe durchspricht, aber auch indem man vorab eine Gruppenregel festlegt, wie mit solchen Situationen umgegangen wird. Das kann z.B. sein:
- Im Zweifel für die Spieler
- Im Zweifel für die NSCs
- Die Regel wird nicht angewendet, Aktionen die diese Regel verwenden können diese Sitzung nicht gemacht werden und müssen auf ein Urteil nach der Sitzung warten
- schnelle Abstimmung ohne Diskussion, für wen die Regel ausgelegt wird

Dadurch gibt es selbst für den Fall, dass man eine unklare Regel hat immernoch eine Regel, an die sich alle zu halten haben, auch der Spielleiter.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 12:14
Ob der Entdecken-Wurf ein Exploit ist, würde aber ja der SL entscheiden.

warum? Wenn die Regeln sagen: um zu überprüfen ob man als überrascht gilt, macht man eine Wahrnehmungsprobe, dann ist das ja kein Exploit?

wenn es natürlich einen Vorteil gibt der sagt: Vorteil XY gibt einen Bonus auf Riechen und Spieler XY kommt auf die Idee den Hinterhalt zu erriechen, dann könnte das nicht RAI sein, aber Exploit klingt schon sehr hart in einem RPG (MMO ist es leichter zu erklären)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 12:14
 
Zitat
   Ich habe es aber so verstanden, dass das Thema auf bisher unbekannte Regellücken abziehlt, mit denen bisher keiner vertraut war.
    Und trotzdem eine schnelle Entscheidung her muß.

Das war das Beispiel. Trotzdem ist da SL muss entscheiden nicht die einzige Lösung. Gruppenkonsens herstellen, z.B. auf Vorschlag des SL, eine andere.

Daher meine Idee, das nach dem Abenteuer mit der Gruppe zu diskutieren, statt im Abenteuer selbst. Vor allem wenn es die Freigabe von Informationen erfordert, die das Abenteuer im Vorfeld für die Spieler lösen.

Soviel Vertrauen hätte ich schon in meinen Spielleiter, dass er da mal eine Not-Entscheidung fällen darf, ohne mich sofort einzuweihen.
Das kann er ja nach dem Abenteuer tun. Und dann hat man auch die Möglichkeit in der Gruppe nochmal ausführlich darüber zu diskutieren und alles zu beleuchten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 12:16
Du meinst, dass er allgemein gängige Regeln ohne driftigen Grund einfach abändern darf? Um sich bzw. seinen NSC einen Vorteil zu verschaffen?
Das wäre dann der Bereich Spielleiterwillkür.

hrhr du bist cool. ich habe nur auf dich geantwortet und habe dabei deine Worte benutzt.

Daß ein SL der willkürlich die Regeln ändert ein Assi ist, das ist zumindest für mich klar =)

Aber laut topic geht es um Regeln brechen und ob das pro Fall passiert oder pro Kampagne ist hier nicht relevant
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 12:19
...
Aber laut topic geht es um Regeln brechen und ob das pro Fall passiert oder pro Kampagne ist hier nicht relevant

Warum nicht?
Aus der schieren Menge kann man doch Rückschlüsse ziehen...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 12:19

Daher meine Idee, das nach dem Abenteuer mit der Gruppe zu diskutieren, statt im Abenteuer selbst. Vor allem wenn es die Freigabe von Informationen erfordert, die das Abenteuer im Vorfeld für die Spieler lösen.

Soviel Vertrauen hätte ich schon in meinen Spielleiter, dass er da mal eine Not-Entscheidung fällen darf, ohne mich sofort einzuweihen.
Das kann er ja nach dem Abenteuer tun. Und dann hat man auch die Möglichkeit in der Gruppe nochmal ausführlich darüber zu diskutieren und alles zu beleuchten.

Ist halt die Frage: Wenn die Erfahrung ist, es dauert 2 min einen Konsens herzustellen, kann man das machen.

Dauert es hingegen jedes Mal eine halbe Stunde und die Positionen sind dann verhärtet, ist es schwierig.

Ansonsten hab ich auch kein Problem damit, wenn ein Ruling ausgesprochen wird in so einem Fall, es ist halt dann etwas anderes, wenn bewusst bisherige Regeln überschrieben/außer Kraft gesetzt werden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 12:24
Warum nicht?
Aus der schieren Menge kann man doch Rückschlüsse ziehen...

Rückschlüsse auf was?

ich persönlich finde es nicht gut wenn der SL Regeln bricht, da interessiert es mich weniger ob das für die komplette Kampagne gilt oder er das von der Luftfeuchtigkeit abhängig macht.

Wenn ein SL cheatet fühlt sich das komisch an. Das fängt bei Kämpfen die Gegnerzahl pushen an (und wenn dadurch die Gruppe chancenlos scheitert) und hört bei Beute begrenzen auf. Wenn es dazu eine Regel gibt oder (man spielt ja wie man hier liest eh zu 99% Kaufabenteuer) das Abenteuer sagt: pro Spieler 1 Monster und danach 10XP und eine Loottabelle, dann zählt das für mich zu den Regeln.

Wenn das gebrochen wird, dann stört mich das (persönlich) und das reduziert meinen Spaß in dieser Runde und am Tisch
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 12:29
Zitat
Aber laut topic geht es um Regeln brechen und ob das pro Fall passiert oder pro Kampagne ist hier nicht relevant

Pauschal geantwortet: JA
Differenziert geantwortet: JA, aber........nur wenn es dafür einen guten ,driftigen Grund gibt. Langfristige Regeländerungen werden am besten gemeinsam mit der Gruppe beschlossen.

Und nein, der Spielleiter hat nicht immer Recht.

Ps. Darf ein Spielleiter Cheaten? Ist finde ich eine andere Frage.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 12:34
Das stimmt nicht und ist ein Wahrnehmungsfehler deinerseits. Gerade z.B. das berüchtigte "Würfeldrehen" wird auch ganz massiv kritisiert, wenn der SL es nutzt, um Spielercharaktere in Kämpfen überleben zu lassen. Aber auch da wo Regeln gemeinsam beschlossen oder diskutiert werden - bei uns werden durchaus auch Verschärfungen vorgenommen.
Den Ball des Wahrnehmungsfehlers spiele ich gerne zurück.  ;)

Genau wie auch Greifenklaue gehst Du davon aus, dass es sich nur um das System des "Würfeldrehens pro Spieler" geht. Dass ist aber nur ein Teilaspekt. Es gibt genügend Beispiele in RPG, bei denen Regeln schlichtweg...scheisse designed wurden. In vielen Fällen bekommt dies ein Spieler gar nicht mit, weil sie in keinem für ihn relevanten Buch abgedruckt wurden. Dies können vollkommen abstruse Regelungen bei bestimmten Monstern sein, Regeln für Erschaffung von Gegenständen und, und, und.

Ein SL (wie z. B. YY und ich) würden diese im Vorfeld kopfschüttelnd ablehnen, weil sie RAW keinen Sinn machen und erst evtl. mit Veränderung zu RAI überhaupt im Sinne der restlichen Regeln funktionieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 12:47
Rückschlüsse auf was?

ich persönlich finde es nicht gut wenn der SL Regeln bricht, da interessiert es mich weniger ob das für die komplette Kampagne gilt oder er das von der Luftfeuchtigkeit abhängig macht.

Wenn ein SL cheatet fühlt sich das komisch an. Das fängt bei Kämpfen die Gegnerzahl pushen an (und wenn dadurch die Gruppe chancenlos scheitert) und hört bei Beute begrenzen auf. Wenn es dazu eine Regel gibt oder (man spielt ja wie man hier liest eh zu 99% Kaufabenteuer) das Abenteuer sagt: pro Spieler 1 Monster und danach 10XP und eine Loottabelle, dann zählt das für mich zu den Regeln.

Wenn das gebrochen wird, dann stört mich das (persönlich) und das reduziert meinen Spaß in dieser Runde und am Tisch

Und das glaube ich schlichtweg nicht, vielleicht verstehe ich dich aber auch miss. Auch einer, der  Regelbrüche per se ablehnt, wird sich doch MEHR an einem SL stören, der bei jedem zweiten Plot/Monster die Regeln dehnt und bricht, als jemand, der dieses nur 1 einziges Mal tut.


S.a. das von Rhyltar geschriebene
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 12:56
Und das glaube ich schlichtweg nicht, vielleicht verstehe ich dich aber auch miss. Auch einen, Regelbrüche per se ablehnt, wird sich doch MEHR an einem SL stören, der bei jedem zweiten Plot/Monster die Regeln dehnt und bricht, als jemand, der dieses nur 1 einziges Mal tut.


S.a. das von Rhyltar geschriebene

ich verstehe deine Antwort nicht, also was du mir damit sagen willst oder was du nicht glaubst, ich lese es mir später nochmal genauer durch =)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 13:02
Ich gehe jetzt davon aus ,dass es sich bei dem Thema um
A) schlechte Regel handelt, die der Spielleiter zum Wohle aller Beteilligten ändert.
Und nicht um B) gute Regeln, die der Spielleiter zum Nachteil aller Beteilligten ändert.

Würde ich jedem Spielleiter grundsätzlich B unterstellen, bräuchte ich kein Rollenspiel mehr zu machen.

Die Frage nach der Häufigkeit wurde gar nicht gestellt. Aber ich gehe jetzt automatisch
A) von selten Ausnahmen aus . Und nicht B) von häufigen Anwendungen

Wäre hier B die Regel würde es mir auch keinen Spaß machen.


Die Gegen Frage wäre: MUSS sich der Spielleiter unter allen Umständen immer an die geschriebenen Regeln halten? Auch wenn es dem Spiel oder den Spielern schadet?

Diese Frage kann ich eindeutig mit NEIN beantworten ;-)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 13:03
In vielen Fällen bekommt dies ein Spieler gar nicht mit, weil sie in keinem für ihn relevanten Buch abgedruckt wurden. Dies können vollkommen abstruse Regelungen bei bestimmten Monstern sein, Regeln für Erschaffung von Gegenständen und, und, und.

Ein SL (wie z. B. YY und ich) würden diese im Vorfeld kopfschüttelnd ablehnen, weil sie RAW keinen Sinn machen und erst evtl. mit Veränderung zu RAI überhaupt im Sinne der restlichen Regeln funktionieren.

Gut, dass sind ja Regelungen im Vorfeld. Du schriebst ja "etwas für die SC machen". Solche Anpassungen mache ich ja nicht für die SC sondern aus anderen Gründen, z.B. weil ich das Abenteuer umgestalte, ergänze, anders strukturiere. Wenn man dann auf Sachen stößt, die auch nach einer Nacht drüber schlafen keinen Sinn ergeben, ja, da würde ich auch was machen. Ich muss mich ja letztlich in dem Abenteuer heimisch fühlen. Trotzdem sollte dies keine Regeln brechen, insbesondere schon bekannte. Und wenn es das täte, würde ich es schon versuchen, direkt in der Situation anzusprechen. Ich bin allerdings noch nie in eine solche Situation gekommen.

Vielleicht nochmal als Abgrenzung zu Nebula {oder vielleicht macht er das auch so}: Wenn im Abenteuer steht ein Monster pro SC, ist das für mich erstmal die Basis. Wenn aber Umstände eintreten, die es plausibel machen, das es mehr geworden sind {oder weniger}, dann ist das möglich. Oder wenn ich ein Abenteuer als Basis nehme, die SC aber zwei Stufen höher sind, und kurzerhand Goblins gegen Orks {vorab} getauscht werden, dann jawohl.

Das sind aber für mich keine Regeln, sondern im Zuge der Abenteueranpassung notwendig.

Und das glaube ich schlichtweg nicht, vielleicht verstehe ich dich aber auch miss. Auch einen, Regelbrüche per se ablehnt, wird sich doch MEHR an einem SL stören, der bei jedem zweiten Plot/Monster die Regeln dehnt und bricht, als jemand, der dieses nur 1 einziges Mal tut.


S.a. das von Rhyltar geschriebene

Das ist so wie Ladendiebstahl - da stört auch schon das erste Mal enorm, das zweite Mal umso mehr. Trotzdem würde ich den Ladendieb kein zweites Mal ranlassen bzw. mit dem SL keine Kampagne spielen, egal ob er einmal, dreimal  oder tausendmal die Regeln {absichtlich} bricht, um damit etwas zu forcieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 13:39
...
Vielleicht nochmal als Abgrenzung zu Nebula {oder vielleicht macht er das auch so}: Wenn im Abenteuer steht ein Monster pro SC, ist das für mich erstmal die Basis. Wenn aber Umstände eintreten, die es plausibel machen, das es mehr geworden sind {oder weniger}, dann ist das möglich. Oder wenn ich ein Abenteuer als Basis nehme, die SC aber zwei Stufen höher sind, und kurzerhand Goblins gegen Orks {vorab} getauscht werden, dann jawohl.
Das sind aber für mich keine Regeln, sondern im Zuge der Abenteueranpassung notwendig.

Auch dies ist "eine Art von Regelbruch". Denn da steht nun mal als Regel "5 Goblins" und nicht "in Abhängigkeit von der Heldenstärker auch 7 Orkkrieger". Dass du dem ne andere Gewichtung gibst, ist vollkommen in Ordnung und ich sehe das sogar ähnlich.
Aber nur, weil du das gerne machst, ist das noch längst nicht kein Regelbruch.
Zitat
Und das glaube ich schlichtweg nicht, vielleicht verstehe ich dich aber auch miss. Auch einer, der  Regelbrüche per se ablehnt, wird sich doch MEHR an einem SL stören, der bei jedem zweiten Plot/Monster die Regeln dehnt und bricht, als jemand, der dieses nur 1 einziges Mal tut.
...
Das ist so wie Ladendiebstahl - da stört auch schon das erste Mal enorm, das zweite Mal umso mehr. Trotzdem würde ich den Ladendieb kein zweites Mal ranlassen bzw. mit dem SL keine Kampagne spielen, egal ob er einmal, dreimal  oder tausendmal die Regeln {absichtlich} bricht, um damit etwas zu forcieren.
Was wird der Richter wohl bei einem Wiederholungstäter sagen?
Bei einem Einzeltäter?
Bei einem, der glaubhaft das Argument der Nothilfe erbringt?

Ich sehe mich eher als jemand, der in den Laden stürmt, sich ne Flasche Wasser schnappt und draußen nen dehydrierten armen Mann namens "Abenteuerspaß" damit labsalt.

Und nicht als jemand abgerissenen, der ungefragt seine Freunde mit Schnaps und Kippen "die vom Laster gefallen sind" bzw "macht eh jeder" versorgt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 13:50

Auch dies ist "eine Art von Regelbruch". Denn da steht nun mal als Regel "5 Goblins" und nicht "in Abhängigkeit von der Heldenstärker auch 7 Orkkrieger". Dass du dem ne andere Gewichtung gibst, ist vollkommen in Ordnung und ich sehe das sogar ähnlich.
Aber nur, weil du das gerne machst, ist das noch längst nicht kein Regelbruch. Das ist so wie Ladendiebstahl - da stört auch schon das erste Mal enorm, das zweite Mal umso mehr. Trotzdem würde ich den Ladendieb kein zweites Mal ranlassen bzw. mit dem SL keine Kampagne spielen, egal ob er einmal, dreimal  oder tausendmal die Regeln {absichtlich} bricht, um damit etwas zu forcieren.
Nun, deswegen beschreib ich sowas ja explizit. Ich seh das nicht als Regel. Und da wirst Du wohl noch einige finden, die das so sehen. Und trotzdem der Meinung sind, keine Regel zu brechen.

Zitat
Was wird der Richter wohl bei einem Wiederholungstäter sagen?
Bei einem Einzeltäter?
Bei einem, der glaubhaft das Argument der Nothilfe erbringt?
Wichtig ist, alle werden verurteilt ;)

{Ernsthaft: Ist es für Dich wichtig zwischen "4" - gerade noch so geschafft und "Setzen, sechs" zu unterscheiden. Wenn Du genug Leute hast, die Dir ein Einser oder Zweier-Spielerlebnis verschaffen.}

Zitat
Ich sehe mich eher als jemand, der in den Laden stürmt, sich ne Flasche Wasser schnappt und draußen nen dehydrierten armen Mann namens "Abenteuerspaß" damit labsalt.
Oh jeee. Ich seh mich als Mensch, der in den Laden rennt und Bananas clawt, um damit schreiende, verlassene, arme Babys ... Aber zurück zur Diskussion ... {Um nicht zu sagen, die Beispiele werden aber auch immer abstruser.}

Zitat
Und nicht als jemand abgerissenen, der ungefragt seine Freunde mit Schnaps und Kippen "die vom Laster gefallen sind" bzw "macht eh jeder" versorgt.
Das es unterschiedliche Spielstile gibt, wissen wir ja nicht erst seit gestern ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 30.08.2016 | 14:07
@ Banana Claw
Du hast doch das Beispiel mit dem Diebstahl in den Raum geworfen, da wird man es doch benutzen dürfen  wtf?

Es gibt da kein Schwarzweiß.
Und sicherlich gehen auch die Definitionen durcheinander, was noch "Regelbruch" ist oder schon "ganz normaler SL-Freiheit".
Und da darf man auch hart trennen, wenn man es möchte.
Man darf es auch lassen und sich eher auf letzteres konzentrierern.
Man darf die Regeln auch als Mittel zum Zweck ansehen, dann entfärbt sich der Regelbruch schon seiner amoralischen Konnotation.
Rückt man die Regeln mehr in den Mittelpunkt, sieht es natürlich anders aus.

Nur ebenso muss man anerkennen, dass andere den "Regelbruch" viel weiter fassen
und dann deswegen "Jede Änderung" ablehnen
oder im Gegenteil ganz entspannt sehen.

Bessere Erklärung: Es macht einen Unterschied,
A) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer, leite es exakt so!" oder auch nur davon ausgehen
B) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer!"
C) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer, aber ist es überhaupt für uns geeignet? Vielleicht musst du es anpassen!"
D) ob du das Abenteuer eh nur zu Inspirationszwecken nützt.

Im Fall A) ist die Gegneränderung definitiv ein Regelbruch. Bei B) bin ich mir nicht sicher. Bei C) ist es kein Regelbruch bzw der Regelbruch ist gewollt (Definitionsfrage)
Bei D) kann es schon per se kein Regelbruch sein.

Ich will hier keinen "Beef" mit dir teilen, allenfalls ein Mettbrötchen ;)
also Verständnis für einen anderen Blickwinkel/Definitionsansatz schaffen.


EDIT:
Im Grunde gefällt dir die eine "Abänderung" und die andere "Abänderung" nicht.
Ob die Definition als Regelbruch hier Ursache oder Folge ist, kann ich nicht wissen,
ist aber in meinen Augen auch zweitrangig.

Hmm, vielleicht ist es einfacher, einfach mehr Kategorien von "Abänderung/Regelbruch" zu schaffen, über die man dann einzeln diskutieren kann, bevor man sich über den genauen Wortlaut auseinandersetzt...
Was hältst du davon?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Supersöldner am 30.08.2016 | 14:15
der Trend ist leicht überflüssig da die Mehrheit der Grundregel werke es dem SL ohnehin ausdrücklich erlaubt die Regel nach belieben an zu passen.   
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 30.08.2016 | 14:17
Genau wie auch Greifenklaue gehst Du davon aus, dass es sich nur um das System des "Würfeldrehens pro Spieler" geht.
Nein, da stand in meinem Text nicht umsonst ein "z.B.". Zu mehr habe ich gerade keine Zeit, aber es geht *nicht* nur um Würfeldrehen. Das Würfeldrehen ist nur ein Beispiel, das sich immer schnell aufdrängt. Anderes Beispiel XP-Vergabe. Ich habe mehr als einmal erlebt, dass Spieler bei der XP-Vergabe Gründe genannt hatten, weniger XP zu vergeben als der SL eigentlich wollte. Haben wir dann auch so gemacht. Oder meine Beispiele weiter oben, da haben SPIELER sich gewünscht, dass Parierhand + Hammer nicht funktionieren, obwohl es eindeutig zu ihrem Vorteil gewesen wäre, wenn der betroffene Spieler besser kämpfen könnte. Oder auch der typische Taschenlampenfaller der einfach selbst beschließt, dass sein SC gerade total erschrocken ist - zu seinem Nachteil und dem der ganzen Gruppe (womit er womöglich seine Mitspieler ordentlich anpisst). Ich kann gerne eine Sammlung von Fällen erstellen, die in Zukunft bei uns auftauchen bei denen es nicht um Würfeldrehen geht, die Spieler aber für eine Regel sind, die zu ihren Ungunsten ist. Oder mal noch so ein Beispiel, das mir gerade einfällt. Mein Spielercharakter ist mal gestorben, weil ein Reitdinosaurier ihn mit seinem Horn aufgespießt hat. Ich hatte da gegenüber dem SL den Einwand, dass er ein viel zu hohes Gewicht für die Berechnung des Schadens zugrunde gelegt hat. Für das Ergebnis war es egal (auch mit dem von mir für angemessen gehaltenen Gewicht für den Flugsaurier hätte es definitiv den Tod des SC bedeutet), aber ich wollte die falsche Regel nicht stehen lassen (z.B. wegen Suspense of Disbelief, ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Flugsaurier ne halbe Tonne wiegen sollte). Ich glaube, SoD ist auch einer der häufigsten Gründe, warum man mit einer Regel nicht einverstanden ist, darum ist es auch so verdammt subjektiv. Eine Sichtweise, in der man animmt, dass Spieler immer nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind finde ich relativ zynisch und schlecht von den Menschen denkend... Aber wie gesagt. Wenn es dir wichtig ist, fange ich mal ne Liste an und gebe in 1 Jahr Bescheid, worüber wir so in unserer Runde uneins sind :).

Ein SL (wie z. B. YY und ich) würden diese im Vorfeld kopfschüttelnd ablehnen, weil sie RAW keinen Sinn machen und erst evtl. mit Veränderung zu RAI überhaupt im Sinne der restlichen Regeln funktionieren.
Mache ich genau so - und sage das dann den Spielern, die bei dieser Entscheidung natürlich mitentscheiden dürfen. Also so wie ein Spieler auf schlechte Regeln stößt, stößt auch ein SL auf schlechte Regeln, so what? Dass unterschiedliche Mitspieler Probleme mit unterschiedlichen Regeln haben und sie dann zur Sprache bringen ist doch normal. Der Unterschied liegt nicht darin, wer mit welcher Regel unzufrieden ist, sondern wer über die Regeln entscheidet.



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: LushWoods am 30.08.2016 | 14:39
der Trend ist leicht überflüssig da die Mehrheit der Grundregel werke es dem SL ohnehin ausdrücklich erlaubt die Regel nach belieben an zu passen.

Und dann muss man sich natürlich die Frage stellen ob man sich von einem Buch etwas erlauben oder nicht erlauben lassen sollte.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 14:48
Zitat
der Trend ist leicht überflüssig da die Mehrheit der Grundregel werke es dem SL ohnehin ausdrücklich erlaubt die Regel nach belieben an zu passen. 
:d :d :d :d :d
Das ist so. Weil es einfach Sinn macht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 15:12
Zitat
Du schriebst ja "etwas für die SC machen". Solche Anpassungen mache ich ja nicht für die SC sondern aus anderen Gründen, z.B. weil ich das Abenteuer umgestalte, ergänze, anders strukturiere.
Natürlich mache ich es für die SC. Für wenn denn sonst?

Wenn die Regeln zum Bauen von mundanen/Erschaffen magischer Gegenstände totaler Bullshit sind, juckt mich das als SL erstmal herzlich wenig, da meine Welt genausoviel von diesen enthält, wie ich benötige. Ändere ich die Regeln aber dahingehend, dass sie auch von SC vernünftig eingesetzt werden können, tue ich etwas für sie.

Wenn ein Monster/Gegner Fähigkeiten besitzt, die der Intention sonstiger Regeln widersprechen, und ich ändere dies im Vorfeld, für wen mache ich das wohl?
Und Nein, ich werde da keine Diskussion darüber starten, ob ich ein Monster/Zauber/etc., welches niemals von den SC eingesetzt werden kann (sie werden/dürften eigentlich noch nicht mal die Regeln dazu kennen, wenn sie sich wirklich auf Spielermaterial beschränken) ändern darf.

@ Der Narr:
Zynisch? Mag sein. Klar gibt es Gruppen, die bestimmte Regelmechaniken kategorisch ablehnen, weil sie ihnen zu stark erscheinen. Wird wohl auch keine großartige Diskussion geben, denn dem SL wird es hoffentlich auch aufgefallen sein.

Aber ich halte es im Gegenzug für naiv, zu glauben, dass die ganzen Spieler da draussen (ich meine die Masse, die man selten/nie in Foren lesen wird) jedesmal protestiert, wenn vom SL Regeln zu ihren Gunsten verändert werden. Oder noch besser: Die jedesmal genauso laut aufschreien, wenn dies passiert, als wenn der SL die Regeln zu ihrem Nachteil bricht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 17:55
Bessere Erklärung: Es macht einen Unterschied,
A) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer, leite es exakt so!" oder auch nur davon ausgehen
B) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer!"
C) ob deine Spieler sagen "Wir wollen dieses Abenteuer, aber ist es überhaupt für uns geeignet? Vielleicht musst du es anpassen!"
D) ob du das Abenteuer eh nur zu Inspirationszwecken nützt.

Im Fall A) ist die Gegneränderung definitiv ein Regelbruch. Bei B) bin ich mir nicht sicher. Bei C) ist es kein Regelbruch bzw der Regelbruch ist gewollt (Definitionsfrage)
Bei D) kann es schon per se kein Regelbruch sein.

Ich will hier keinen "Beef" mit dir teilen, allenfalls ein Mettbrötchen ;)
also Verständnis für einen anderen Blickwinkel/Definitionsansatz schaffen.
Ich leite nur C und D ...

Versucht man A, landet man oft bei Railroading.

Was aber so manches erklären mag.

@Verständnis für die andere Seite: Bisher hat noch keiner gesagt, dass die Interpretation des OP nicht eine mögliche ist - aber eben genau das: nur eine Sichtweise, aber nicht die einzige.

Zitat
Hmm, vielleicht ist es einfacher, einfach mehr Kategorien von "Abänderung/Regelbruch" zu schaffen, über die man dann einzeln diskutieren kann, bevor man sich über den genauen Wortlaut auseinandersetzt...
Was hältst du davon?

Wenig ;) Tatsächlich mag es sinnig sein zu definieren, was eine Regel ist ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 30.08.2016 | 18:06
Natürlich mache ich es für die SC. Für wenn denn sonst?

Wenn die Regeln zum Bauen von mundanen/Erschaffen magischer Gegenstände totaler Bullshit sind, juckt mich das als SL erstmal herzlich wenig, da meine Welt genausoviel von diesen enthält, wie ich benötige. Ändere ich die Regeln aber dahingehend, dass sie auch von SC vernünftig eingesetzt werden können, tue ich etwas für sie.

Wenn ein Monster/Gegner Fähigkeiten besitzt, die der Intention sonstiger Regeln widersprechen, und ich ändere dies im Vorfeld, für wen mache ich das wohl?
Und Nein, ich werde da keine Diskussion darüber starten, ob ich ein Monster/Zauber/etc., welches niemals von den SC eingesetzt werden kann (sie werden/dürften eigentlich noch nicht mal die Regeln dazu kennen, wenn sie sich wirklich auf Spielermaterial beschränken) ändern darf.
Genauso gut magst Du Dich aber entscheiden, mal ein Monster härter zu machen, oder?

Also, wenn das Ziel ist, etwas für die SC spielbar zu machen oder in einen vernünftigen Rahmen zu bringen, wäre ich wohl dabei, aber nicht, um es ihnen "zu leicht" zu machen. Das mag ich, als Spieler, gar nicht.

[/quote]Aber ich halte es im Gegenzug für naiv, zu glauben, dass die ganzen Spieler da draussen (ich meine die Masse, die man selten/nie in Foren lesen wird) jedesmal protestiert, wenn vom SL Regeln zu ihren Gunsten verändert werden. Oder noch besser: Die jedesmal genauso laut aufschreien, wenn dies passiert, als wenn der SL die Regeln zu ihrem Nachteil bricht.[/quote]
Das glauben wir auch nicht, denk ich. Den meisten wäre es egal, aber ein kleiner Teil hätte damit Bauchschmerzen - wie wir, wenn wir Spieler sind - und das bin ich die meiste Zeit, so dass ich immer eher auf SL setze, die Gruppenentscheide dem Alleingebot vorziehen. Zudem sucht man sich ja auch Spieler ähnlichen Typs, da verstärkt sich das Bauchgrummeln gegebenenfalls. Ist ja auch nix, was sich über Stunden sondern eher über Monsate entwickelt ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 30.08.2016 | 20:15
Vielleicht nochmal als Abgrenzung zu Nebula {oder vielleicht macht er das auch so}: Wenn im Abenteuer steht ein Monster pro SC, ist das für mich erstmal die Basis. Wenn aber Umstände eintreten, die es plausibel machen, das es mehr geworden sind {oder weniger}, dann ist das möglich. Oder wenn ich ein Abenteuer als Basis nehme, die SC aber zwei Stufen höher sind, und kurzerhand Goblins gegen Orks {vorab} getauscht werden, dann jawohl.

ja das ist dann schon klar, daß man hier realistische Anpassungen vornimmt, wenn man gegen einen Gegner Kämpft, der dann aber (realistisch) Verstärkung holt und es einfach passt

Aber um es konkreter zu machen: Abenteuer sagt Chars sind Stufe 1 und dann kommt eine Begegnung in dem Wald mit 5 Gegnern oder vielleicht sagt es sogar 1 Gegner pro Spieler, dann erwarte ich schon, daß sich der SL daran hält und keine 2 pro Char schickt. Außer es wird im Vorfeld darüber gesprochen und der SL sagt: hey Jungs, ich würde euch besonders gern fordern und richtig harte Encounter für euch basteln.

Ansonsten sehe ich es als Abenteuer-Regel brechen an =)

Dieses Encounter-Regel brechen ist genauso hart (weil man daran krepieren kann) wie zu sagen: alle Vampire können deinen Char mit extrem unschaffbaren Rettungswurf übernehmen oder so
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 30.08.2016 | 20:29
Zitat
Genauso gut magst Du Dich aber entscheiden, mal ein Monster härter zu machen, oder?

Also, wenn das Ziel ist, etwas für die SC spielbar zu machen oder in einen vernünftigen Rahmen zu bringen, wäre ich wohl dabei, aber nicht, um es ihnen "zu leicht" zu machen. Das mag ich, als Spieler, gar nicht.
Es gibt bei mir kein "zu leicht". Meine Traumkämpfe sind jene, wenn die Gruppe schon im Kollektiv Feuerzeuge an die Charakterbögen hält, weil sie eh der Meinung ist, dass dies nun das Ende der Karrieren ist...und es dann doch noch gerade so schaffen, ohne Eingriffe meinerseits, die ich dann eh so gut wie nie einsetzen würde. Natürlich sieht nicht jeder Kampf so aus; sowas nutzt sich auch ab.  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 30.08.2016 | 21:29
Wenn RAI so wichtig für uns ist, müsste die Rollenspieltheorie langsam eine eigene Hermeneutik entwickeln.
...
Und sonst wird es vielleicht manchmal im Spiel passieren, dass es eine Unklarheit gibt oder wir merken, dass unser Verständnis anders ist als das der Autoren (z.B. kampfunfähig bei Beyond the Wall) und dann spielen wir so weiter, wie es uns gefällt und nicht so, wie es RAW oder RAI ist.

Die Autoren der Werke, an die man üblicherweise mit hermeneutischen Werkzeugen herangeht, haben sich ja auch längst jeder Nachfrage und jeder Einflussnahme auf zukünftige Werke entzogen.

Das gilt für Rollenspielautoren meistens eher weniger, was das Ganze schon mal wesentlich erleichtert.


Der eigentliche Knackpunkt ist aber, dass mMn für den Rollenspielautor viel offensichtlicher ist, dass er möglichst klar, verständlich und gut strukturiert schreiben muss.
Je nach Sprache und Schreibstil geht es ja manchmal nur um ein Komma oder einen Kasus, um eine Mehrdeutigkeit zu vermeiden.

Das ist eine Kunst für sich und hat mit gutem Regeldesign erst mal nichts zu tun.
Aber wenn man das kann, dann sind RAW und RAI fast perfekt deckungsgleich.

Kommen dazu noch einige systematische Anmerkungen, dann haben sich viele Diskussionen direkt erledigt.
Um eines deiner Beispiele aufzugreifen:
Wenn in einem Regelwerk etwa zu Beginn des Magiekapitels steht, dass alle Zauber nur exakt die beschriebenen Auswirkungen haben, dann ist man schon einen großen Schritt weiter.


An Regelwerken, die dahingehend "sauber" geschrieben sind, habe ich schon beim Lesen deutlich mehr Spaß, und um so mehr in der Anwendung.

Aber meiner Erfahrung nach sind es gerade jene Gruppen, die Ewigkeiten über genau solche Fragen diskutieren, die kaum auf dem Schirm haben, dass das von ihnen genutzte Regelwerk hier einfach nicht ordentlich aufgezogen ist.
Da habe ich schon mehrfach empfohlen, das System zu wechseln, aber dann wird sich in der Regel eingeredet, das Setting wäre wichtiger und man wolle daher nicht wechseln (während mir die Sitzungs- und Diskussionsverläufe regelmäßig das Gegenteil bewiesen haben).

Vom bewussten und unbewussten Widerstand gegen Konversionen mal ganz abgesehen.


Die Frage ist für mich dann: Ab welchem "Rang" darf eine "Autorität" (mir fällt kein besseres Wort ein) entscheiden, wie eine Regel abweichend von RAW wohl gemeint ist?

Das sehe ich ganz pragmatisch:
Immer dann, wenn er das auch umsetzen kann.

Fürs Rollenspiel in einer autonomen Runde (in scharfer Abgrenzung z.B. vom MMORPG, wo das nur mit großem technischen Aufwand in vergleichbarer Weise möglich wäre und dann evtl. rechtliche und andere Probleme mit sich brächte) also dann, wenn die anderen Mitspieler damit einverstanden sind, dass durch diese Person interpretiert wird.
Oder auch nur für jede Einzelinterpretation.

Das ist dann aber auch schnell der Punkt, wo es wie oben angeklungen nicht mehr um "echte" RAI geht, sondern darum, wie man die Regeln haben will. Ob der Autor das wirklich genau so wollte und es nur nicht eindeutig hinschreiben konnte, ist dabei erst mal egal.


Aber da bin ich auch schon ein paar Mal an die Wand mit der Aufschrift "blinde Autorenhörigkeit" gerannt.
Nach dem Motto: "Die haben das erfunden, die werden sich ja wohl was dabei gedacht haben, was ich arme Wurst aus meinem begrenzten Blickwinkel nicht erkennen kann."
Die traurige Wahrheit ist aber: Nein, die haben sich da nichts dabei gedacht. Und das gilt nicht nur für Rollenspielautoren  :P ;)

Solche Anpassungen mache ich ja nicht für die SC sondern aus anderen Gründen, z.B. weil ich das Abenteuer umgestalte, ergänze, anders strukturiere. Wenn man dann auf Sachen stößt, die auch nach einer Nacht drüber schlafen keinen Sinn ergeben, ja, da würde ich auch was machen. Ich muss mich ja letztlich in dem Abenteuer heimisch fühlen. Trotzdem sollte dies keine Regeln brechen, insbesondere schon bekannte.

Da musste ich jetzt lange überlegen...mir fallen nur Fälle ein, in denen ich Sachen geändert habe, die in ihrer Urform anderen Regeln widersprochen haben.
Teils waren dann größere Umbauten nötig, um alles passend zu machen - was wohl auch der Grund war, warum dieser Weg von den Autoren zunächst nicht gegangen wurde.


Und fürs Protokoll:
Ein Abenteuer hat für mich keinen Regelstatus analog zum Grundregelwerk, was Gegnerzahlen usw. angeht.
Das ist nur Vorschlag - und zwar in so offensichtlicher Form, dass man das im Gegensatz zum GRW da noch nicht mal für nötig hält, es dran zu schreiben  :)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 30.08.2016 | 22:02
Regelfehler können bestehen.
Egal ob der Autor (wie in den meisten Fällen) sagt: A .Ihr dürft das ruhig abändern, wenn es euch so nicht gefällt und anders machen.
Oder ob er sagt: B (Auch wenn ich das zugegeben noch nirgends gelesen habe): Ihr dürft unter keinen Umständen von meinen Regel abweichen. Denn die sind so perfekt wie sie sind.

Zu A; - Ich finde es sehr angenehm wenn ein Rollenspiel- Verlag noch dafür offen ist, seine nieder geschriebenen Regeln aufgrund von Spielererfahrungen zu überdenken.- Die Spieler sind nämlich diejenigen, die die Anwendung der Regeln  tatsächlich praktisch testen. Es ist schließlich ihr Hobby.- Aufgrund von begangenen Fehlern können Verbesserungen, Änderungen und im Ideal Fall auch Entwicklungen stattfinden. Am besten positive.

ZU B; - Unveränderbare "perfekte" Regeln, nach denen man immer spielen muß? Jetzt Echt?-  Das kann doch niemand wirklich Ernst meinen. Wer kann behaupten, dass seine Regel vollkommen perfekt sind ohne zu zwinkern?- Was wenn die Spieler irgendwann feststellen, dies oder das ist ihnen zu blöd? So macht es ihnen auf Dauer keinen Spaß?- Hat ein solches System dann überhaupt Bestand? Vorallem langfristig?

Oder ist der Schwerpunkt auf unbedingte Regeltreue  nicht vielmehr eine bewusste werbewirksame Abgrenzung von alt bekannten Systemen. Einfach weil es eben schon so viele erfolgreiche Rollenspiele gibt, die sich nicht nur kurzfristig sondern auch langfristig auf dem Markt halten können. Und man deshalb ganz dringend etwas braucht um sich davon abzuheben? ;) ;)





Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 30.08.2016 | 22:11
Oder ob er sagt: B (Auch wenn ich das zugegeben noch nirgends gelesen habe): Ihr dürft unter keinen Umständen von meinen Regel abweichen.

Das Beispiel, das mir direkt einfällt, ist der spezielle Gruß in Monster Hunters, den SL und Spieler machen müssen.
Dort steht explizit dabei, dass man gerne alles ändern darf, diesen Teil aber auf keinen Fall.

Und während recht klar ist, was damit bezweckt werden soll, steht das AFAIR nicht explizit dabei. Es wird nur gesagt "mach das immer genau so" (oder sonst... :P)

Da fragt man sich auch erst mal, ob der Autor was an der Waffel hat.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 30.08.2016 | 22:51
Ein anderes Beispiel für B wäre wohl World of Synnibarr. Da gibt's tatsächlich Regeln, die besagen, daß der SL am Abenteuer nach Beginn keine Änderungen (außer an Zufallsbegegnungen, aus welchem Grund auch immer) mehr vornehmen darf und sich bitteschön strikt an die Regeln halten soll, weil sonst, wenn ihn die Spieler bei Abweichungen ertappen, das ganze Abenteuer annulliert wird.

Natürlich hat meines Wissens auch noch nie jemand (außer vielleicht dem Designer, und das ist schon Spekulation von meiner Seite) behauptet, daß World of Synnibarr gerade einer der sieben größten Würfe der Rollenspielgeschichte wäre. ~;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 08:16
@ Banana Claw
Zu "C und D"

Wenn du/deine SL vorgefertigte Abenteuer eh eher als "Arbeitsmaterial zum Schaffen eines endgültigen eigenen Abenteuers" sehen und das allen klar ist, gebe ich dir recht. Dann kann eine Abänderung des Originals selbst nach meiner weit gefassten Interpretation schon kein Regelbruch sein, weil das Original ja eben nicht das fertige Werk darstellt.

Das einzige, was in DIESEM Fall noch unter Regelbruch fallen könnte:
-- Ganz kurzfristige Wertänderungen IM Kampf oder unmittelbar davor
-- Ganz kurzfristige Gegneranzahländerungen IM Kampf oder unmittelbar davor
-- Und natürlich: "Würfeldrehen" (Da ist der Regelbruch aber eh klar).

@ All
Ich bin als SL recht offen für  kurzfristige Regeländerungen und - Brüche ins spezifischen Situationen.
Ich tue mich eher schwer mit grundsätzlichen Regeländerungen, da nehme ich dann doch eher das Original.
Abenteuer ändere ich ab, wie es mir gerade passt, verwende aber kaum vorgefertigte. Da bin ich dann vielleicht der falsche Ansprechpartner.
Bekennender "Würfeldreher" (in Maßen) bin ich auch.

Witzigerweise kommt meine alte Runde mit allem möglichen klar, tut sich aber mit "individuellen Monsteranpassungen" eher schwer und bevorzugt dort die "Originale". Würfel dürfen gedreht werden, die Werte hinter dem Schirm verändert werden, die Lebensenergie angepasst werden. Aber bittebitte keine neuen Fähigkeiten, nicht im Vorfeld (und während des Kampfes eh nicht).

Muss man akzeptieren.

Einfach mal rauskitzeln und hinterfragen, welche Regelbrüche, -Dehnungen, -Änderungen oder Manipulationen die Gruppe
-- ablehnt
-- akzeptiert
-- wünscht

+ welche man als SL denn tatsächlich braucht. Manches ist nur Gewohnheit.
Das kann in jeder Gruppe anders sein...

Der Tip von Banana Claw et aliae, das einfach mal anzusprechen, ist aber gar nicht mal so schlecht.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 31.08.2016 | 09:10
Und fürs Protokoll:
Ein Abenteuer hat für mich keinen Regelstatus analog zum Grundregelwerk, was Gegnerzahlen usw. angeht.
Das ist nur Vorschlag - und zwar in so offensichtlicher Form, dass man das im Gegensatz zum GRW da noch nicht mal für nötig hält, es dran zu schreiben  :)

hmm, also wenn im Abenteuer steht: jeder Spieler macht einen XY Wurf dann kuckst du ob du den Wurf gibst oder nicht? Spontan oder gar Willkürlich?

Wenn das Abenteuer sagt: 1 Monster Stärke X dann passt du das an deine Gruppe an?

Persönlich sehe ich es so: Wenn ich ein Kaufabenteuer spiele, dann hat sich der Autor des offiziellen Kaufabenteuers etwas dabei gedacht (genauso wie der Regelschreiber des GRW)

Als Spieler bekommst diese Abenteuer-Regelbrüche ja garnicht mit (außer du liest danach das Abenteuer)

Frage: Wie fühlst du dich, wenn im GRW steht: ein harter Kampf für Lvl 1 ist ein Monster der Stärke X und dein SL schickt dir 3 davon? so ohne Grund oder Rechtfertigung (also Verstärkung/Spieler haben zulange gebraucht....) mir geht es hier auch nicht um anspruchsvolle Kämpfe, das ist ja immer schön. Sondern das absolute Niederstampfen der Spieler durch diese Abenteuer-Regeländerung

@Babo
ja da stimme ich deinen Spielern zu. Nichts hasse ich in D&D mehr, wenn ein Monster auf einmal mutiert und ganz andere Kräfte hat und Homebrew wird :( Am Schlimmsten sind dann diese Homebrew Monstern mit Kräften die es eigentlich garnicht gibt (5e) oder Schwierigkeit der Rettungwürfe die total krank sind

Dann lieber mehr HP oder mehr Monster
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 31.08.2016 | 09:31
Zitat
-- Ganz kurzfristige Gegneranzahländerungen IM Kampf oder unmittelbar davor

Ich passe nur dann an wenn sich die Spielerzahl am Tisch geändert hat. Angekündigt waren 3 gekommen sind dann aber doch 5 Mitspieler und man will eine angemessene Herausforderung erstellen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 31.08.2016 | 09:40
Nichts hasse ich in D&D mehr, wenn ein Monster auf einmal mutiert und ganz andere Kräfte hat und Homebrew wird :(

Wobei der Witz darin liegt, daß genau das uralte D&D-Tradition ist, die wahrscheinlich sogar auf die Gruppe um Gary Gygax selbst zurückgeht. Da gab's meines Wissens schon immer Monster, die anderen täuschend ähnlich sahen, und Dragon-Artikel zum Thema "Wenn Ihre Spieler alle Monster im Handbuch schon zu kennen glauben, erfinden Sie einfach selbst neue!"...

Auch 'n Leitstil halt. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 31.08.2016 | 09:41
@Babo
ja da stimme ich deinen Spielern zu. Nichts hasse ich in D&D mehr, wenn ein Monster auf einmal mutiert und ganz andere Kräfte hat und Homebrew wird :( Am Schlimmsten sind dann diese Homebrew Monstern mit Kräften die es eigentlich garnicht gibt (5e) oder Schwierigkeit der Rettungwürfe die total krank sind

Dann lieber mehr HP oder mehr Monster
Ich finde Settingbrüche auch problematisch - Greifen die Feuer spucken, Orks die fliegen... Ich habe es einfacher, weil ich in meinem Setting Raum für neue Monster und damit auch neue Fähigkeiten habe. Ein Spieler hat sich sogar mehr und ausgefallenere Monster (mit Fähigkeiten, die die Kämpfe interessanter machen) gewünscht. Ich finde wichtig, die Gründe zu verstehen, warum keine neuen Monsterfähigkeiten gewünscht werden. Ich habe natürlich auch schon Erfahrung mit SL gemacht, die sich absurde Fähigkeiten ausdenken und es ist nichts nerviger, als gegen Mary-Sue-Monster kämpfen zu müssen. (Wenn der SL dann noch spontan im Kampf neue Fähigkeiten erfindet, damit sein tolles Monster auch toll bleibt, nachdem die Spieler es sonst schneller in die Tonne gekloppt hätten als erwartet, geht's gar nicht mehr.) Aber dann könnte man ja auch sagen: Ich möchte nicht, dass du Monster mit kranken oder megakrassen Fähigkeiten einbringst, die viel gefährlicher sind als alles, was man sonst in den Büchern findet. Ich möchte nicht, dass du Monster einbringst mit Fähigkeiten, die dem Setting widersprechen. Einfach nur zu sagen: Bitte gar keine neuen Monsterfähigkeiten - das ist etwas schade. Wenn man davon als SL schon lieber Gebrauch machen möchte, könnte es hilfreich sein herauszufinden, *warum* die Spieler keine neuen Monsterfähigkeiten wollen. Es kann ja auch schön sein, die Spieler mal mit neuen Fähigkeiten zu überraschen. Dabei reichen oft schon One-Trick-Ponys als Monster, weil man die Spieler dann dazu bringt, sich darauf einzustellen und anders zu kämpfen als einfach nur HP runter zu kloppen. Hängt natürlich auch davon ab, wie vielseitig die Kämpfe vielleicht sowieso schon sind. Es gibt ja auch Spiele, wo einfach jeder sein Programm durchzieht, egal was die Gegner machen oder wo auch die Spieler halt nur One-Trick-Ponys spielen.

Ich finde ja Menschen als Gegner in der Regel interessanter und was ich z.B. auch mache ist für Menschen in einem OSR-Spiel neue Sub-Klassen zu erfinden mit neuen Fähigkeiten. Unser Spiel kennt z.B. keine Assassinen, nun baue ich aber gerade welche für eine bestimmte Situation. Da entwickle ich keine ganze Klasse für, die Angriffswerte bestimmen sich eh hauptsächlich aus der Anzahl der Hit Dice. Aber ich vergebe dann einfach Assassinen-typische Fähigkeiten die vom Machtgefälle her ähnlich denen der SC-Klassen sind. Solang ich es übertreibe und deutlich den Sonderstatus der Gegner herausstelle - hier sind es z.B. Assassinen, die einem fanatischen, bösen Kult angehören - , kann ich damit rechnen, von den Spielern keinen Widerspruch zu ernten. Sollte der Widerspruch doch kommen, wird darüber diskutiert und danach habe ich ein deutlicheres Bild davon, was ich darf und was nicht. Ich beanspruche für mich aber kein Recht, dies auf jeden Fall so machen zu dürfen ohne Zustimmung der Spieler. Ich arbeite aber natürlich mit einem "Vertrauensvorschuss", d.h. natürlich kann ich solche Fähigkeiten nicht detailliert im Vorfeld besprechen (wegen Überraschung usw.), aber ich kann mir so etwas auch nur ausdenken, weil ich von der Zustimmung der Spieler ausgehe (aufgrund meiner Vorerfahrung und Einschätzung der Runde). Die Spieler können mir aber - im Spiel oder danach - sagen, dass es eine Fehleinschätzung von mir war, sie diese Fähigkeiten nicht in Ordnung fanden und dann wird über die Konsequenzen diskutiert: Muss die Fähigkeit für die Zukunft abgeschwächt werden? Soll sie auch den Spielern zugänglich gemacht werden? Fanden die Spieler die Fähigkeit vielleicht noch zu schwach und hätten von fanatischen Elite-Meuchelmördern mehr erwartet?


Persönlich sehe ich es so: Wenn ich ein Kaufabenteuer spiele, dann hat sich der Autor des offiziellen Kaufabenteuers etwas dabei gedacht (genauso wie der Regelschreiber des GRW)
Ja, natürlich hat er sich dabei etwas gedacht, aber wenn das wichtig ist, ist es seine Aufgabe, diese Gedanken auch dem Leser einsichtig zu machen. Was der Autor sich gedacht hat, muss ja nicht das beste für die eigene Spielrunde sein. Und viele Autoren schreiben ja auch unter der Prämisse, dass die Spielleiter das Abenteuer sowieso an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Einen Monsterwert zu ändern, einen Encounter anzupassen oder inhaltlich etwas am Abenteuer zu ändern als Regelbruch zu definieren finde ich aber schwierig, da es sich ja um Spielelemente handelt, die in den Bereich der Kampagnenleitung fallen und die dem Spieler gar nicht einsichtig sind. Will heißen: Die Spieler haben ja gar keine Möglichkeit, zu dem Abenteuer Stellung zu nehmen, wie es im Abenteuer steht, weil sie es nicht lesen können. Sie können also sowieso nur im Nachhinein Stellung nehmen und sagen, ob sie dem Abenteuer und seinen "Regeln" zustimmen - darum hielte ich es für grob fahrlässig vom SL, wenn er ein Abenteuer nicht anpasst, wenn er Probleme wahrnimmt die er anders machen würde, nur weil der Autor sich was dabei gedacht hat. Im Zweifel gilt: Der SL kennt die eigene Runde aus 5 Spielern bestehend besser als der Autor eines Abenteuers, das sich an Tausende von Spielern richtet. Ich ziehe hier auch noch mal den Vergleich zu Solo-Computerrollenspielen wie Skyrim. Es ist gedacht, das Spiel nicht so zu spielen wie von den Entwicklern präsentiert, sondern mittels Mods zu einem für das Individuum das es spielt besseren Spiel zu machen. Wenn man in Computerspielen, die für Millionen von Spielern entwickelt werden, nur noch einen Mausklick braucht (dank Steam Workshop), um ein Spiel im Spielerlebnis deutlich zu verändern, sollte doch im Pen & Paper Rollenspiel erst Recht die Möglichkeit der Anpassung bestehen.

Frage: Wie fühlst du dich, wenn im GRW steht: ein harter Kampf für Lvl 1 ist ein Monster der Stärke X und dein SL schickt dir 3 davon? so ohne Grund oder Rechtfertigung (also Verstärkung/Spieler haben zulange gebraucht....) mir geht es hier auch nicht um anspruchsvolle Kämpfe, das ist ja immer schön. Sondern das absolute Niederstampfen der Spieler durch diese Abenteuer-Regeländerung
Aber dann ist der eigentliche Störfaktor nicht dass der SL die Encounter verändert, sondern der Spieler ist unzufrieden wie der SL die Encounter verändert (und dann redet man darüber und der SL lernt, es in Zukunft gefälligst besser zu machen).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 31.08.2016 | 09:57
Ja, natürlich hat er sich dabei etwas gedacht, aber wenn das wichtig ist, ist es seine Aufgabe, diese Gedanken auch dem Leser einsichtig zu machen. Was der Autor sich gedacht hat, muss ja nicht das beste für die eigene Spielrunde sein. Und viele Autoren schreiben ja auch unter der Prämisse, dass die Spielleiter das Abenteuer sowieso an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

ok ich stimme dir mit deinem Post zu, aber wäre es nicht verwirrend wenn jedesmal der Encounter und wie er berechnet wurde und warum, erklärt wird?

Problem an der ganzen Sache (für mich) ist mangelnde Kommunikation. Also wenn man wo dazukommt und nichts über die Hintergründe weiß oder warum der SL was macht.
Oder wenn man eine neue Runde gründet: wie mögen es die anderen? Hart und dreckig? gefährlich gefühlt aber episch erfolgreich?

Hierbei ist das so nahe am Buch bleiben (RAW) wie möglich noch das objektiv fairste für alle?

Bei Cthulhu wirst irgendwann irre oder sterben, das ist jedem am Tisch klar
Bei D&D wirst irgendwann Drachen erschlagen und Götter vom Thron stoßen
Bei DSA wirst irgendwann einen Tee kochen (hehe konnte ich mir jetzt nicht verkneifen)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Nârr am 31.08.2016 | 10:05
ok ich stimme dir mit deinem Post zu, aber wäre es nicht verwirrend wenn jedesmal der Encounter und wie er berechnet wurde und warum, erklärt wird?
Das hängt stark vom System ab und manchmal reicht als Erklärung ja ein einfacher Satz. In D&D 3.5 hast du Encounter Level und Challange Ratings. Das reicht schon als Erklärung, weil du im Grundregelwerk genau nachlesen kannst, was das Encounter Level für ein bestimmtes Gruppenleven bedeutet. Hast du dagegen etwas mit weniger strengen Vorgaben, so wird in der Regel ja aus der Situationsbeschreibung ersichtlich, ob ein Gegner besonders gefährlich etc. sein kann. Es sind ja gar keine ausschweifenden Erläuterungen notwendig. Natürlich gibt es auch Spiele wie Labyrinth Lord, wo vielleicht einfach nur etwas steht wie "Raum 5: 7 Orks". Aber gerade die OSR-Spiele gehen ja nun wirklich davon aus, dass man alles modifiziert, verändert, macht, wie man lustig ist :).

Hierbei ist das so nahe am Buch bleiben (RAW) wie möglich noch das objektiv fairste für alle?
Ja, da stimme ich absolut zu. Und die mangelnde Kommunikation kann man nur lösen, indem man anfängt zu kommunizieren :).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 31.08.2016 | 10:09
Ja, da stimme ich absolut zu. Und die mangelnde Kommunikation kann man nur lösen, indem man anfängt zu kommunizieren :).

jep, rettet leider keine verbrannte Erde =)

Aber für die Zukunft weiss ich um relevante Fragen bei neuen Runden  :headbang:
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 10:22
@ Nebula et aliae
Zum Stein des Anstoßes:
Wir spielten ein Ravenloft/DSA-Crossover. Das war auch mit meiner DSA-Gruppe abgesprochen.
In der Gruppe waren nicht nur "Teeköche", sondern durchaus auch Charaktere mit Wumms.
Dass das Ravenloft-Szenario womöglich das gefährlichste in meiner Kampagne war, war allen klar.

In einer Szene trafen sie auf ein homebrew Riesenskelett und mehrere einfache Skelette.
Dass die eher stärkere Versionen von ihren "aventurischen Vettern" waren, war auch jedem klar.
Jetzt hatte ich mir überlegt die Sensen der einfachen Skelette  fieser zu machen, dass diese sehr frühzeitig "Wunden" erzeugten.
Ich hatte also nicht die Skelette selbst verstärkt, sondern ihnen im Grunde "verbesserte Manöver" gegeben.
Bei dem Riesenskelett war es irgendwas mit "umreißen".
Die Gruppe störte sich dann - für mich überraschend - nicht an dem fieseren Gegner an sich, sondern an den ungewöhnlich ablaufenden Manövern.

Muss ich akzeptieren und würde es nächstes Mal entweder gleich sein lassen oder frühzeitiger kommunizieren.

----
Von dem Fall muss man unterscheiden den Fall, wenn nur aus reiner Unkenntnis "homegebrewed" wird.
Da bestehe ich meist auch auf offiziellen Regeln. Nach einem kurzen Einwand halte ich aber mittlerweile die Klappe, da ich für mich gelernt habe, dass das Gesamtpaket entscheidend ist, und nicht die 1:1-Umsetzung.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtbringer am 31.08.2016 | 14:45
*seufz* Jedes Mal, wenn ich eine Diskussion im Tanelorn anfange, passiert irgendetwas, dass ich nicht so schnell reagieren kann, wie ihr schreiben. Ich glaube langsam, ich hätte den Aspekt "Kann im :T: nichts reißen" und mein Spieler wäre eine Fate-Punkt-Hure. Vielleicht sollte es einfach Rollenspielkonferenzen geben, bei denen man im direkten Gespräch ohne Zeitverzögerung arbeiten kann.

Ich habe mal quergelesen und hoffe, meine raschen Antworten greifen zumindest ein paar Punkte sinnvoll aus.

1) Es ging mir nie um so vage Begründungen für Regelverletzungen wie SL-Willkür.

2) Wenn sich eine Regellücke ergibt, muss es eine Entscheidung geben. Man kann nicht nicht urteilen. Selbst wenn man sie einfach hinnimmt, ist das eine Entscheidung, die irgendwie getroffen werden muss. Wenn bspw. ein Dieb eine Mauer besteigen möchte, dann kommt er entweder über die Mauer oder nicht. Wie spielen nicht quantenmechanische Superposition, wo beides gleichzeitig richtig ist.

3) Oft ist es unmöglich, diese Entscheidung zu treffen, ohne eine Regel zu brechen, weil die Lücke durch den direkten Widerspruch zweier Regeln entsteht.

4) Die Dreingabe, den Spieler stets gewähren zu lassen, ist nicht konsistent, weil es Fälle gibt, in denen Spieler (entweder direkt oder indirekt) widersprechende Wünsche haben. Dann kann man nicht beide gewähren lassen, weil logischer Widerspruch der Regeln. Das Beispiel der Rochade wählte ich bewusst, weil es beim Schach um zwei Spieler geht und nicht um einen Spieler und den SL. (Dass manche von euch den SL als schwarzen Gegenspieler sehen, lässt tief blicken…)

5) Genau deshalb geht es mir nicht um die Wünsche des SLs, sondern der Spieler – quasi das Leviathan (https://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_(Thomas_Hobbes))-Spielleiter-Konzept.

6) Ich hatte das Beispiel der Rochade gewählt, weil ich das Gefühl hatte, den Einwand, den ich immer höre, ist, dass gute Regeln keine Lücken haben sollten. Der nächste Schritt, dass das Urteil durch den SL gefällt werden sollte, sah ich selten hinterfragt.
Nun gut, man lernt nie aus. Ich kann gerne auf Schritt 2 des Arguments eingehen.

7) Warum sollte dieses Urteil vom SL gefällt werden?
- Weil der SL (halbwegs) neutral bei Streitigkeiten zwischen Spielern ist. (Wenn nicht, braucht ihr einen neuen SL.)
- Weil der SL Umstände kennen mag, die die Spieler nicht kennen. In den meisten Abenteuern hält der Spielleiter Fakten vor den Spielern geheim. Und wenn die Spieler Fakten nicht kennen, können Sie kein Urteil fällen.
- Weil es ein Spiel ist und schnelle Entscheidungen meistens besser sind als lange Debatten.
- Überhaupt habe ich das Gefühl, dass viel der Angst vor SL-Entscheidungen daher kommt, dass wir alle etwas traumatisiert sind. Damals in unserer Jugend gab diesen Spieler, diesen einen Typen, der die sich nur asozial benahm, und hätten wir ihn damals einfach erwürgt, wäre die Welt heute ein schönerer Ort. Aber dieses Trauma ändert für mich nichts an der zentralen Erkenntnis: Ein Tropfen Vertrauen am Spieltisch ist mehr wert als ein Fass Kontrollmechanismen.


Ich hoffe, trotz schneller Tipparbeit ergibt das hier ein wenig Sinn.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 14:56
@ Lichtbringer:
Ergibt viel Sinn!
Darauf ein Dankeschön und ein Prost!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 31.08.2016 | 15:17
Dann ersetze ich mal
"Der SL muss das Recht haben, die Regeln zu brechen"
durch
"Alle Spielteilnehmer vertrauen sich gegenseitig, die Regeln nach bestem Wissen und Gewissen so gut es geht zu befolgen, auch wenn selbige Regeln nicht widerspruchsfrei und klar formuliert sind und nicht alle Informationen offen auf dem Tisch liegen".

Das funktioniert doch auch, oder?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 31.08.2016 | 15:21
Dann ersetze ich mal
"Der SL muss das Recht haben, die Regeln zu brechen"
durch
"Alle Spielteilnehmer vertrauen sich gegenseitig, die Regeln nach bestem Wissen und Gewissen so gut es geht zu befolgen, auch wenn selbige Regeln nicht widerspruchsfrei und klar formuliert sind und nicht alle Informationen offen auf dem Tisch liegen".

Das funktioniert doch auch, oder?

Ich denke, auf Dauer funktioniert es nur so.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 31.08.2016 | 15:23
Ich bin mal in mich gegangen und komme zu dem Schluss das ich mich zwar zu dem Thema geäussert habe, dies aber besser unterlassen hätte. Das was du beschreibst kenne ich nicht. In keiner meiner 4 aktuellen Spielrunden und auch nicht in den zurückliegenden 3 Dekaden.

Ich glaube ich habe Glück gehabt und spiele nur in harmonischen Gruppen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 16:57
Ich bin mal in mich gegangen und komme zu dem Schluss das ich mich zwar zu dem Thema geäussert habe, dies aber besser unterlassen hätte. Das was du beschreibst kenne ich nicht. In keiner meiner 4 aktuellen Spielrunden und auch nicht in den zurückliegenden 3 Dekaden.

Ich glaube ich habe Glück gehabt und spiele nur in harmonischen Gruppen.

Wen meinst du denn nu?

Ich spiele auch nur in hinreichend harmonischen Gruppen...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 31.08.2016 | 17:07
Dann ersetze ich mal
"Der SL muss das Recht haben, die Regeln zu brechen"
durch
"Alle Spielteilnehmer vertrauen sich gegenseitig, die Regeln nach bestem Wissen und Gewissen so gut es geht zu befolgen, auch wenn selbige Regeln nicht widerspruchsfrei und klar formuliert sind und nicht alle Informationen offen auf dem Tisch liegen".

Das funktioniert doch auch, oder?

Ich sehe da keinen Zusammenhang bzw. keine "Umformulierung".

Wie andere anderswo schon geschrieben haben. Ein täuschender Spielleiter hat auch ohne die gR schon eine Menge Potential für Schaden, wenn auch eben von etwas weniger Effizienz.
Da geht es eben erst einmal nur mit einem Vertrauensvorschuss das Spiel zu starten.
Ohne die gR und den dazu gehörigen Sermon gibt es aber eben ein paar weniger Spielleiter, welche sich statt den Spielern und ihrem Vertrauen anderen Götzen erpflichtet bzw durch sie ermächtigt sehen und Vertrauensmissbräuche fallen oft etwas eher und häufiger auf und so wird die Zeit bis zum demaskierenden Vertrauensbruch verkürzt. 

Das Vertrauen ermächtigt ihn nicht, genau das zu benutzen, um wieder etwas wie die "gR" für sich in Anspruch zu nehmen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 17:18
Wie Marzaan sagt

Die gR ist ein zusätzliches Werkzeug.
A) Brauche ich dieses Werkzeug überhaupt?
B) Welchen Nutzen habe ich davon?
C) Überwiegt der Schaden durch unsachgemäße Anwendung?

sind die Fragen, die ich mir heutzutage stelle.

Marzaan würde vielleicht noch sagen (widersprich mir gerne):
D) Da C) zu gefährlich bzw zuoft Schaden entstanden lehne ich es grundsätzlich ab.

Was auch ok wäre.

Ich würde auch nie ne Kettensäge benutzen...  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 31.08.2016 | 17:19
Der nächste Schritt, dass das Urteil durch den SL gefällt werden sollte, sah ich selten hinterfragt.
Nun gut, man lernt nie aus. Ich kann gerne auf Schritt 2 des Arguments eingehen.

7) Warum sollte dieses Urteil vom SL gefällt werden?
- Weil der SL (halbwegs) neutral bei Streitigkeiten zwischen Spielern ist. (Wenn nicht, braucht ihr einen neuen SL.)

Ist aber nicht eher der Konflikt zwischen Spielern und SL? Weil unsere Party haut sich doch mit der SL ihren Monstern? Wenn ich den Priester spiele, muss ich nicht mit dem Schurken die Anwendung von Sneak Attack diskutieren. Der backstabiert ja nicht mich, sondern den Oger. (Also nicht den Oger hier im Thema, sondern den Oger an sich.)

Bei PvP hast du natürlich recht, wobei es dann natürlich auch jeder andere Spieler machen könnte, der nicht direkt beteiligt ist.

Zitat
- Weil der SL Umstände kennen mag, die die Spieler nicht kennen. In den meisten Abenteuern hält der Spielleiter Fakten vor den Spielern geheim. Und wenn die Spieler Fakten nicht kennen, können Sie kein Urteil fällen.

Das ist korrekt. Hat aber nichts mit dem Thema zu tun, denn hier werden ja keine Regeln ausgesetzt. Wenn der Goblin shiftet, wie der Kobold und der Spieler fragt: "Was kann der Goblin shiften?", der Goblin aber in Wahrheit ein verwandelter Kobold ist, sind alle Regeln intakt. Da antwortet die SL: "Glaub mir, kann er." - Und der Spieler wird beruhigt sein, weil entweder es ist kein Goblin oder es hat einen magischen Gegenstand oder irgendetwas sonst ist los.

Dieser Austausch ist auch fruchtbar. Denn jetzt weiß der Spieler, dass da was im Busch ist, und das nicht etwa die SL "Goblin Tactics" mit "Shifty Little Buggers" verwechselt hat. Das könnte ja auch sein, so unterschiedlich sind die nicht.

Zitat
- Weil es ein Spiel ist und schnelle Entscheidungen meistens besser sind als lange Debatten.

Dagegen haben hier so ziemlich alle eingewendet, dass lange Debatten praktisch nicht vorkommen oder - Pyromancer, hat das hervorragend ausgedrückt -, dass sie wenn sie vorkommen, auch wert sind geführt zu werden.

Zitat
- Überhaupt habe ich das Gefühl, dass viel der Angst vor SL-Entscheidungen daher kommt, dass wir alle etwas traumatisiert sind.

Das glaube ich weniger. Viel mehr will ich mir als SL nicht von vornherein auch noch die Arbeit aufbinden für die Regeln verantwortlich zu sein. Gerade bei komplexen Spielen muss ich als SL keine Ahnung haben, was die Spieler auf ihren Charakterbögen haben. Da kommt dieses Vertrauen ins Spiel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 31.08.2016 | 17:23
Ich sage: Außer in einem abgesprochen illusionistischen Spielstil hat die gR keine Berechtigung, weil es mit der einfachen Rücksprache ein deutlich besseres Mittel gibt ohne die negativen Nebenwirkungen.
Kommt es zu keinem Widerspruch, sind das gut investierte 5 sec.
Kommt es zu Widerspruch, wäre die Annahme "zum Wohle aller Spieler" eh nicht erfüllt, die gR also berechtigungslos.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 31.08.2016 | 17:28
Ich sage: Außer in einem abgesprochen illusionistischen Spielstil hat die gR keine Berechtigung, weil es mit der einfachen Rücksprache ein deutlich besseres Mittel gibt ohne die negativen Nebenwirkungen.
Kommt es zu keinem Widerspruch, sind das gut investierte 5 sec.
Kommt es zu Widerspruch, wäre die Annahme "zum Wohle aller Spieler" eh nicht erfüllt, die gR also berechtigungslos.

Danke fd Rückmeldung!
Ja, meinen Widerspruch hast du in deiner Einschränkung, also alles roger!

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 31.08.2016 | 17:31
Persönlich sehe ich es so: Wenn ich ein Kaufabenteuer spiele, dann hat sich der Autor des offiziellen Kaufabenteuers etwas dabei gedacht (genauso wie der Regelschreiber des GRW)

Je nach System kann der Autor des Abenteuers aber nicht wissen, welche Gruppe da genau mit welchen Fähigkeiten ankommt.

Wie war das früher bei DSA3?  "Für 3-6 Abenteurer der Stufe 4-7".
Aussagekraft: 0.


Da muss ich doch sowieso schauen, ob z.B. ein Kampf leicht, fordernd oder fast unmöglich sein soll und daraus das Passende für meine Gruppe machen.
Mit den Fallunterscheidungen, die alles Mögliche abfedern könnten, wäre so ein Abenteuer dicker als das GRW und zum Großteil überflüssig, weil die behandelten Fälle nicht auf die aktuelle Gruppe zutreffen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 31.08.2016 | 17:35
Ich sehe da keinen Zusammenhang bzw. keine "Umformulierung".
Das war nicht als Umformulierung gedacht, sondern als konkurrierendes, in meinen Augen besseres, Paradigma.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtbringer am 1.09.2016 | 14:09
Das ist korrekt. Hat aber nichts mit dem Thema zu tun, denn hier werden ja keine Regeln ausgesetzt. Wenn der Goblin shiftet, wie der Kobold und der Spieler fragt: "Was kann der Goblin shiften?", der Goblin aber in Wahrheit ein verwandelter Kobold ist, sind alle Regeln intakt. Da antwortet die SL: "Glaub mir, kann er." - Und der Spieler wird beruhigt sein, weil entweder es ist kein Goblin oder es hat einen magischen Gegenstand oder irgendetwas sonst ist los.

Dieser Austausch ist auch fruchtbar. Denn jetzt weiß der Spieler, dass da was im Busch ist, und das nicht etwa die SL "Goblin Tactics" mit "Shifty Little Buggers" verwechselt hat. Das könnte ja auch sein, so unterschiedlich sind die nicht.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich auf diesen Text reagieren soll. Wenn du ein Beispiel konstruierst, das keine Regellücke enthält, dann enthält dein Beispiel natürlich keine Regellücke. (Ich bin Präsident des Tautologieclubs, weil…)

Konstruieren wir doch einmal eins, das tatsächlich eine enthält und daher das Thema nicht verfehlt.

Der SL hat einen NSC erstellt. Dieser NSC trägt einen magischen Ring mit den wohlbekannten Eigenschaften:

Ring des unbeweglichen Objekts
Der Träger dieses Rings ist immun gegen alle Telekinese und kann nie von magischen Zaubern bewegt werden.
Nur Mitglieder der Blutlinie des Muffistanischen Adels können diesen Ring tragen.


Der SL hält geheim, dass der NSC diesen Ring trägt, weil der Adelige inkognito unterwegs ist.

Nun setzt einer der Spieler folgenden Zauber ein, um den NSC von einer Klippe zu stoßen:

Stoß der unwiderstehlichen Kraft
Dieser Zauber wirft das Ziel mit einer Kraft von 150 N nach hinten. Dieser Zauber wirkt immer, egal welche magischen Schutzwirkungen im gegenüber stehen.


Ohne dass die Spieler das überhaupt wissen können, kommt es hier zu einer Regellücke: Eine Regel sagt, der NSC müssen auf jeden Fall in den Tod stürzen, die andere, er müsse es auf keinen Fall. Der SL ist der einzige, der alle Fakten kennt, das zu entscheiden.

Solche Fälle können also vorkommen. Die Aussage, es ergäbe keinen Sinn, muss also falsch sein. QED



Dagegen haben hier so ziemlich alle eingewendet, dass lange Debatten praktisch nicht vorkommen oder - Pyromancer, hat das hervorragend ausgedrückt -, dass sie wenn sie vorkommen, auch wert sind geführt zu werden.

Wie ich schrieb, kam ich nur zum Querlesen. Daher kann ich das Stimmungsbild nicht genau ermessen. Was ich aber ebenfalls schrieb, war meine Verwirrung darüber, dass irgendwie alle glaubten, Schwarz sei der SL. Mir geht es aber vor allem um Diskussionen zwischen Spielern.
Ich stimme zu, dass Diskussionen zwischen SL und Spieler fast immer schnell gehen. Es sind die Diskussionen zwischen Spielern, die sich (meiner Erfahrung nach) massiv ziehen können und manchmal sogar zu richtigem Streit eskalieren. Erstrecht, wenn es eine moralische Komponente gibt. (Im Beispiel oben: Wenn ein Spieler es gerechtfertigt findet, den Adeligen in den Tod zu stoßen, und ein anderer nicht, kann die Regeldiskussion zu einem Streit zwischen den Spielern werden, der ansonsten zwischen ihren SCs geblieben wäre.)
Deshalb der Leviathan-Vergleich: Der SL als neutrale Gewalt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.09.2016 | 14:16
Überaus  un wichtige Frage

Welcher Gruß  und Grund?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 1.09.2016 | 14:20
Deshalb der Leviathan-Vergleich: Der SL als neutrale Gewalt.

Der Leviathan als neutrale Gewalt ist eine politische Utopie.

Der SL ist genau so wenig neutral wie objektiv. Auch wenn er keinen Spielercharakter führt nimmt er ja doch als Spieler an der Gruppe teil. Hinzu kommt oft noch seine exponierte Rolle innerhalb der Gruppe und unter Umständen der Anspruch ein gutes Abenteuer zu liefern und damit verbundene Versagensängste. Oder der Wunsch etwas bestimmtes im Spiel zu erleben oder "vorzuführen". Beides ist nicht schlecht, trägt aber ganz sicher nicht zu einem neutralen Spielleiter bei der ohne eigene Agenda in die Entscheidungsfindung geht.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 1.09.2016 | 14:22
Ich würde meine Mitspieler fragen wie wir das jetzt abhandeln wollen denn das wird eventuell ja Einfluss auf die Wirkungsweise des Rings haben der Teil des Schatzes ist den man nach dem Konflikt an sich nehmen kann.

1. die SC erbeuten einen Ring der gegen alle Zauber die sie Bewegen können wirkt
2. die SC erbeuten einen Ring der nur gegen einige Zauber wirkt die sie Bewegen können.

Ich kann nicht beurteilen was ihnen wichtiger ist und ehrlich gesagt kann ich mit beiden Lösungen leben. Die Diskussion würde in meinen Gruppen wohl so 20 Sekunden dauern.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 1.09.2016 | 14:36
Der SL hat einen NSC erstellt. Dieser NSC trägt einen magischen Ring mit den wohlbekannten Eigenschaften:

Ring des unbeweglichen Objekts
Der Träger dieses Rings ist immun gegen alle Telekinese und kann nie von magischen Zaubern bewegt werden.
Nur Mitglieder der Blutlinie des Muffistanischen Adels können diesen Ring tragen.


Der SL hält geheim, dass der NSC diesen Ring trägt, weil der Adelige inkognito unterwegs ist.

Nun setzt einer der Spieler folgenden Zauber ein, um den NSC von einer Klippe zu stoßen:

Stoß der unwiderstehlichen Kraft
Dieser Zauber wirft das Ziel mit einer Kraft von 150 N nach hinten. Dieser Zauber wirkt immer, egal welche magischen Schutzwirkungen im gegenüber stehen.


Ohne dass die Spieler das überhaupt wissen können, kommt es hier zu einer Regellücke: Eine Regel sagt, der NSC müssen auf jeden Fall in den Tod stürzen, die andere, er müsse es auf keinen Fall. Der SL ist der einzige, der alle Fakten kennt, das zu entscheiden.

Ja, und dann muss er eben entscheiden. Oder er teilt die Fakten mit seinen Mitspielern, und fragt die. Oder er überlegt sich, ausgehend von der Magietheorie des Settings, wie Ring und Zauberspruch auf metaphysischer Ebene funktionieren und extrapoliert daraus, was passiert. Oder er interpretiert die widersprüchlichen Regeln nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn er sich Ring und/oder Spruch selbst ausgedacht hat, dann kann er sich ausgehend von seinen eigenen Überlegungen einen Effekt zurechtbiegen.

Aber wie dem auch sei: Ich stimme dir grundsätzlich zu, dass man Ausnahmefälle konstruieren kann, in denen ein Regelbruch (sei es vom SL oder einem anderen Spieler) das kleinere Übel ist.
Ich kann aber auch Ausnahmefälle konstruieren, in denen es moralisch gerechtfertigt ist, einen Menschen zu töten. Trotzdem stelle ich mich nicht hin und sage: "Ich MUSS das Recht haben, Menschen zu töten." Einfach, weil dieser Standpunkt für absolute Extremfälle zwar vertretbar, für eine allgemeine, alltagstaugliche Prämisse schlicht ungeeignet ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 1.09.2016 | 14:36
Tja, Lichtbringer, da bist du offenbar von schlechten Spielern geprägt, die alle ganz, ganz böse sind.


Ich bin mir nicht sicher, wie ich auf diesen Text reagieren soll. Wenn du ein Beispiel konstruierst, das keine Regellücke enthält, dann enthält dein Beispiel natürlich keine Regellücke. (Ich bin Präsident des Tautologieclubs, weil…)

Konstruieren wir doch einmal eins, das tatsächlich eine enthält und daher das Thema nicht verfehlt.

Der SL hat einen NSC erstellt. Dieser NSC trägt einen magischen Ring mit den wohlbekannten Eigenschaften:

Ring des unbeweglichen Objekts
Der Träger dieses Rings ist immun gegen alle Telekinese und kann nie von magischen Zaubern bewegt werden.
Nur Mitglieder der Blutlinie des Muffistanischen Adels können diesen Ring tragen.


Der SL hält geheim, dass der NSC diesen Ring trägt, weil der Adelige inkognito unterwegs ist.

Nun setzt einer der Spieler folgenden Zauber ein, um den NSC von einer Klippe zu stoßen:

Stoß der unwiderstehlichen Kraft
Dieser Zauber wirft das Ziel mit einer Kraft von 150 N nach hinten. Dieser Zauber wirkt immer, egal welche magischen Schutzwirkungen im gegenüber stehen.


Ohne dass die Spieler das überhaupt wissen können, kommt es hier zu einer Regellücke: Eine Regel sagt, der NSC müssen auf jeden Fall in den Tod stürzen, die andere, er müsse es auf keinen Fall. Der SL ist der einzige, der alle Fakten kennt, das zu entscheiden.

Ja, das ist eine Regellücke. Aber wie kann man sie durch Kenntnis von Fakten beheben? Der Umstand, dass der NSC diesen wohlbekannten Ring hat, ändert doch nichts daran, dass die Regeln kollidieren. Und dass die Spieler nicht wissen, dass der NSC den Ring hat und der SL schon ändert eben auch nichts: Das verhält sich genau wie oben. Theoretisch könnte er ja diesen Ring haben. Genauso wie der Goblin in Wirklichkeit ein Kobold sein könnte.

Die Tatsache, dass das Spiel unbewegliche Objekte und unaufhaltsame Kräfte hat, ist das Problem. Das Problem existiert völlig unabhängig davon, was sich genau in der Szene ereignet. Kenntnis über die Hintergründe ändert gar nichts. Hier braucht es eine Methode, um solche Konflikte aufzuheben. Ne Münze werfen, wird allgemein als fair angesehen. Einige Spiele definieren auch den Grundsatz, dass der aktivere Teil gewinnt. Einige bevorzugen grundsätzlich die Spieler.

Aber wie gesagt: Jede mögliche Lösung des Konflikts hat nichts mit der Situation im Spiel oder ungleichen Informationsverteilung zwischen Spielern und SL zu tun.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rorschachhamster am 1.09.2016 | 14:39
Tja, Lichtbringer, da bist du offenbar von schlechten Spielern geprägt, die alle ganz, ganz böse sind.


Ja, das ist eine Regellücke. Aber wie kann man sie durch Kenntnis von Fakten beheben? Der Umstand, dass der NSC diesen wohlbekannten Ring hat, ändert doch nichts daran, dass die Regeln kollidieren. Und dass die Spieler nicht wissen, dass der NSC den Ring hat und der SL schon ändert eben auch nichts: Das verhält sich genau wie oben. Theoretisch könnte er ja diesen Ring haben. Genauso wie der Goblin in Wirklichkeit ein Kobold sein könnte.

Die Tatsache, dass das Spiel unbewegliche Objekte und unaufhaltsame Kräfte hat, ist das Problem. Das Problem existiert völlig unabhängig davon, was sich genau in der Szene ereignet. Kenntnis über die Hintergründe ändert gar nichts. Hier braucht es eine Methode, um solche Konflikte aufzuheben. Ne Münze werfen, wird allgemein als fair angesehen. Einige Spiele definieren auch den Grundsatz, dass der aktivere Teil gewinnt. Einige bevorzugen grundsätzlich die Spieler.

Aber wie gesagt: Jede mögliche Lösung des Konflikts hat nichts mit der Situation im Spiel oder ungleichen Informationsverteilung zwischen Spielern und SL zu tun.
Der Ring explodiert und der Zauber wird aus dem Hirn des SC gebrannt (wie in kann ihn nie mehr benutzen). Zack, zwei spielbrechende Dinger aus der Kampagne entfernt.  >;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 1.09.2016 | 14:48
Mann, das sind echt schlechte Regeln.
Aber was ist eigentlich aus dem guten alte Roll-off für solche Fälle geworden?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 1.09.2016 | 14:50
Das erinnert mich an das Omnipotence Paradoxon. Dafür gibt es ja auch diverse Lösungen. Jedenfalls zeigt es die Tatsache, das IRGENDJEMAND das Recht haben muss, die Regeln zu brechen.Sonst hängt die Gruppe an dieser Stelle und kann niemals weiterspielen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 14:57
Zitat
Der SL ist genau so wenig neutral wie objektiv. Auch wenn er keinen Spielercharakter führt nimmt er ja doch als Spieler an der Gruppe teil. Hinzu kommt oft noch seine exponierte Rolle innerhalb der Gruppe und unter Umständen der Anspruch ein gutes Abenteuer zu liefern und damit verbundene Versagensängste. Oder der Wunsch etwas bestimmtes im Spiel zu erleben oder "vorzuführen". Beides ist nicht schlecht, trägt aber ganz sicher nicht zu einem neutralen Spielleiter bei der ohne eigene Agenda in die Entscheidungsfindung geht.

Ist das jetzt ernsthaft deine Meinung??
Ich glaube die meisten Spielleiter möchten, dass ihre Spieler vor Allem Eines haben, nämlich Spaß am gemeinsamen Spiel.

Bist Du selbst auch ein Spieleiter? D.h. leitest Du regelmäßig Gruppen ? Erlebst Du Dich selbst auch so wenn Du leitest?

Es gibt unheimlich viele SL die ihre Abenteuer selbst schreiben. In diesem Fall sind sie selbst die Autoren und stellen die Werte, Schauplätze, Abläufe usw. selbst da.Das heißt auch, dass sie die verantwortlichen Urheber sind und definieren wie das Abenteuer gespielt wird. Das ist völlig normal. Wenn mir die "exponierte Rolle" des Spielleiters  nicht gefällt, darf ich nur noch bei Kaufabenteuer mitspielen, die von Dritten geschrieben wurden.





Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 1.09.2016 | 15:01
Ist das jetzt ernsthaft deine Meinung??
Ich glaube die meisten Spielleiter möchten, dass ihre Spieler vor Allem Eines haben, nämlich Spaß am gemeinsamen Spiel.

Überraschung: Die meisten Spieler möchten das auch.
D.h. die SL ist, was diesen Punkt betrifft, nicht weniger oder mehr neutral als alle anderen am Tisch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 1.09.2016 | 15:03
Ist das jetzt ernsthaft deine Meinung??
Ich glaube die meisten Spielleiter möchten, dass ihre Spieler vor Allem Eines haben, nämlich Spaß am gemeinsamen Spiel.

Bist Du selbst auch ein Spieleiter? D.h. leitest Du regelmäßig Gruppen ? Erlebst Du Dich selbst auch so wenn Du leitest?

Äh, ziemlich genau diesen Wunsch des Spielleiters beschreit Chiungalla doch, nur etwas analytischer ...
Ich finde mich als Spielleiter jedenfalls durchaus ganz gut wieder in seiner Aussage. Und ja, ich will vor allem, dass alle (mich eingeschlossen) möglichst viel Spaß beim Spiel haben ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 1.09.2016 | 15:08
Ist aber nicht eher der Konflikt zwischen Spielern und SL? Weil unsere Party haut sich doch mit der SL ihren Monstern? Wenn ich den Priester spiele, muss ich nicht mit dem Schurken die Anwendung von Sneak Attack diskutieren. Der backstabiert ja nicht mich, sondern den Oger. (Also nicht den Oger hier im Thema, sondern den Oger an sich.)
Nimmt die SL überhaupt an dem Konflikt teil? Zumindest bei uns hat die SL das gleiche Ziel wie die Spieler: Einen spannenden Spielabend. Sie hat daher z.B. meistens kein Interesse daran, dass die NSCs gewinnen, sondern wird sie eher als eine dritte Partei steuern. Anders gesagt: Das Eigeninteresse der SL ist viel näher an dem der Spieler als an dem der NSCs.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 1.09.2016 | 15:09
Aber was ist eigentlich aus dem guten alte Roll-off für solche Fälle geworden?
Meinst du „wenn es unklar ist, würfelt einfach“?

Die unendliche Kraft und das unbewegliche Objekt heben sich gegenseitig auf und es geht wieder um irgendwas anderes?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 1.09.2016 | 15:12
Nimmt die SL überhaupt an dem Konflikt teil? Zumindest bei uns hat die SL das gleiche Ziel wie die Spieler: Einen spannenden Spielabend. Sie hat daher z.B. meistens kein Interesse daran, dass die NSCs gewinnen, sondern wird sie eher als eine dritte Partei steuern. Anders gesagt: Das Eigeninteresse der SL ist viel näher an dem der Spieler als an dem der NSCs.

Das Eigentinteresse der Spieler ist aber auch nicht Deckungsgleich mit dem der SC. Ein Spieler will ja auch nicht unbedingt den Erzfeind seit zehn Abenteuern mit einem Schlag wegputzen, und aus ist der Endkampf ... für den SC dürfte das durchaus wünschenswert sein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 15:13
Ich denke schon dass ein Spielleiter neutraler ist als ein Spieler.
Aus dem einfachen Grund: Es geht nicht um "seine lieblings Figur"
Schlimmstenfalls springt sein "lieblings NSC" über die Klinge, oder das Abenteuer läuft vielleicht anders als geplant.
Aber es geht für ihn nicht um die Wurst.
Er kann deshalb auch wesentlich gelassener teilnehmen als jeder Spieler, der seine Figur vielleicht schon sehr lange spielt und nicht verlieren möchte.

Zitat
Nimmt die SL überhaupt an dem Konflikt teil? Zumindest bei uns hat die SL das gleiche Ziel wie die Spieler: Einen spannenden Spielabend. Sie hat daher z.B. meistens kein Interesse daran, dass die NSCs gewinnen, sondern wird sie eher als eine dritte Partei steuern. Anders gesagt: Das Eigeninteresse der SL ist viel näher an dem der Spieler als an dem der NSCs.

Exakt! Wenn die Spieler gewinnen, gewinnt der Spielleiter doch mit!
Es doch ein gemeinschaftsliches Spielziel das Abenteuer zu schaffen. Der SL spielt doch mit den Spielern und nicht gegen sie.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 1.09.2016 | 15:15
Ich denke schon dass ein Spielleiter neutraler ist als ein Spieler.
Aus dem einfachen Grund: Es geht nicht um "seine lieblings Figur"

Im Gegenteil, im Idealfall geht es um seine Lieblingsfiguren im Plural: Die SC.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rorschachhamster am 1.09.2016 | 15:17
Im Gegenteil, im Idealfall geht es um seine Lieblingsfiguren im Plural: Die SC.
Das ist der Worst Case, nicht der Idealfall - der Spielleiter sollte neutral genug sein, um die Spieler spüren zu lassen, wenn sie verkackt haben und das heißt auch Tod.  8)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 1.09.2016 | 15:19
Im Gegenteil, im Idealfall geht es um seine Lieblingsfiguren im Plural: Die SC.

Dann passt doch wieder alles  :o

Nach der These hat doch der SL eher "das Große Ganze" im Kopf und ist neutraler als die Spieler, die halt tendenziell eher nur eine Figur im Kopf haben, nämlich ihren eigenen SC.

Dass der SL nicht der heilige Sankt Dingens ist, der erhaben über allem steht, bezweifel ich ja nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 1.09.2016 | 15:21
Das ist der Worst Case, nicht der Idealfall - der Spielleiter sollte neutral genug sein, um die Spieler spüren zu lassen, wenn sie verkackt haben und das heißt auch Tod.  8)

Ich habe nichts dagegen, meine Lieblingsfiguren aufs Übelste verkacken zu sehen. Immerhin gucke ich auch so Zeug wie Game of Thrones (und da bin ich ja nicht der Einzige ...).
Wenn die SC die Spielleitung einfach völlig kalt lassen, das ist für mich ein ziemlicher worst case ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 1.09.2016 | 15:21
Nimmt die SL überhaupt an dem Konflikt teil? Zumindest bei uns hat die SL das gleiche Ziel wie die Spieler: Einen spannenden Spielabend. Sie hat daher z.B. meistens kein Interesse daran, dass die NSCs gewinnen, sondern wird sie eher als eine dritte Partei steuern. Anders gesagt: Das Eigeninteresse der SL ist viel näher an dem der Spieler als an dem der NSCs.

Die Spieler haben ja auch nicht notwendig Interesse daran, dass ihr SC gewinnt. Einige wollen ja auch nur eine spannende Geschichte erleben oder eigentilch mal wieder einen anderen Charakter spielen oder sonst etwas. Das ist alles ziemlich irrelevant.

Als SL ist mein Job den Oger zu spielen und damit den SCs aufs Fressbrett zu geben. Dafür bin ich engagiert. Und die Spieler machen sich SCs, damit sie den Oger filletieren. Das ist ihr Ding. Dass wir alle kommen um ne gute Zeit zu haben, hat damit nichts zu tun. Die Sache verhält sich wie Volleyball. Ich werd nicht drüber streiten, ob der Ball der aus war oder nicht. Ich spiel ja nicht um Preisgelder. Aber ich erwarte doch, dass die andere Mannschaft nach besten Kräften spielt, um Punkte zu machen.

Vermutlich sage ich als SL bei irgendwelchen Regelfragen immer ja und Amen, weil wo der Oger her kommt, hab ich noch einen. Also zumindest bei den Spielen, die der SL nicht harte Auflagen beim Einführen von Ogern machen. (Wer Kopfkino hat, darfs behalten.)

Aber es ist eben wie Chiungalla sagt: Als SL bin ich Partei, nicht neutral. Die Idee von der neutralen SL finde ich geradezu widerwärtig.


Mann, das sind echt schlechte Regeln.

Beachte. Lichtbringers Beispiel war konstruiert. Mein Beispiel war D&D4. Also nur fürs Protokoll.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 1.09.2016 | 15:25
Wir sind hier mal wieder im Wirrwar unterschiedlicher Definitionen.
Am besten überspringen, wannwiewooderauchnicht ein SL als "neutral" gilt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rorschachhamster am 1.09.2016 | 15:26
Ich habe nichts dagegen, meine Lieblingsfiguren aufs Übelste verkacken zu sehen. Immerhin gucke ich auch so Zeug wie Game of Thrones (und da bin ich ja nicht der Einzige ...).
Wenn die SC die Spielleitung einfach völlig kalt lassen, das ist für mich ein ziemlicher worst case ...
Ok, wenn du es so formulierst, dann klingt das schon ganz anders. Ich dachte gleich an "Übermutter", da bin ich etwas geschädigt...  >;D :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 1.09.2016 | 15:28
Ok, wenn du es so formulierst, dann klingt das schon ganz anders. Ich dachte gleich an "Übermutter", da bin ich etwas geschädigt...  >;D :d

Eher sonne Art "Trainer".
Der nimmt seine Leute auch hart ran, aber verbrennt sie nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 15:28
Mal ehrlich: Die Spieler bekommen ein Spannendes Abenteuer, Gold, Ruhm und Erfahrung für ihre Figuren.......und der Spielleiter, was kriegt denn der........?..........Einen Kaffee?  Das Genöle der Spieler über zu starke Monster zu wenig Gold, oder Artefakte? Anschließende Regeldisskussien und ...............manchmal auch ein Danke, dass du Dir soviel Zeit genommen hast das vorzubereiten. Hat uns gefallen......
 ;)

Mal Hand aufs Herz........Der Lohn der Spielleiter sind die Gesichter der Spieler wenn sie zusammen lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und sich schon Wochen vorher auf die nächte Sitzung freuen.
Das ist ziemlich altruistisch wenn ihr mich fragt, und keinesfalls so egoistisch, wie immer wieder gerne behauptet wird.

Zitat
Als SL ist mein Job den Oger zu spielen und damit den SCs aufs Fressbrett zu geben. Dafür bin ich engagiert. Und die Spieler machen sich SCs, damit sie den Oger filletieren. Das ist ihr Ding. Dass wir alle kommen um ne gute Zeit zu haben, hat damit nichts zu tun.

 :o Ups das klingt weniger nach einer Freizeitbeschäftigung als nach einem echten Job. Nimmst Du etwa auch Geld dafür? Bezahlte Spielleiter soll es ja in den Vereinigten Staaten zum Beispiel geben.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 1.09.2016 | 15:29
Ist das jetzt ernsthaft deine Meinung??

Tatsächlich würde ich behaupten, dass es mehr ist als nur eine Meinung.

Ich glaube die meisten Spielleiter möchten, dass ihre Spieler vor Allem Eines haben, nämlich Spaß am gemeinsamen Spiel.

Erst einmal steht das nicht im Widerspruch zu meiner Aussage. Deshalb frage ich mich warum Du das geschrieben hast. Aber...

... viele Spielleiter wollen auch selber Spaß am Spiel haben. Viele berufen sich auch darauf, dass sie die meiste Arbeit haben und Spielleiter rar sind und betrachten deshalb ihr persönliches Vergnügen als relevanter als jenes der Spieler. Manchmal wird das sogar so kommuniziert. Unabhängig davon operieren aber wirklich viele Spielleiter meiner Erfahrung nach aber unter der irrigen Annahme, dass ihren Spielern schon das selbe Spaß machen wird was ihnen Spaß machen würde. Oder wie oft hast Du schon erlebt, dass ein Spielleiter Dich mal fragt was Dir am Rollenspiel so gefällt? Und selbst wenn sie wissen, dass ihre Spieler etwas anderes wollen wird das sehr regelmäßig auch mal vergessen.

Das hat aber alles recht wenig mit der Frage zu tun ob der Spielleiter neutral und objektiv ist oder nicht.

Bist Du selbst auch ein Spieleiter? D.h. leitest Du regelmäßig Gruppen ? Erlebst Du Dich selbst auch so wenn Du leitest?

Ja.
Ja.
Nicht mehr.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 1.09.2016 | 15:33
Mal ehrlich: Die Spieler bekommen ein Spannendes Abenteuer, Gold, Ruhm und Erfahrung für ihre Figuren.......und der Spielleiter, was kriegt denn der........?..........Einen Kaffee?  Das Genöle der Spieler über zu starke Monster zu wenig Gold, oder Artefakte? Anschließende Regeldisskussien und ...............manchmal auch ein Danke, dass du Dir soviel Zeit genommen hast das vorzubereiten. Hat uns gefallen......
 ;)

Mal Hand aufs Herz........Der Lohn der Spielleiter sind die Gesichter der Spieler wenn sie zusammen lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und sich schon Wochen vorher auf die nächte Sitzung freuen.
Das ist ziemlich altruistisch wenn ihr mich fragt, und keinesfalls so egoistisch, wie immer wieder gerne behauptet wird.

Dein Fehler, den du hier immer wieder machst, ist, dass du von EINEM dir bekannten Fall ausgehst, und daraus schließt, dass es bei allen anderen Runden und bei allen anderen Spielleitern genau SO sein MUSS.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 15:36
Zitat
Dein Fehler, den du hier immer wieder machst, ist, dass du von EINEM dir bekannten Fall ausgehst, und daraus schließt, dass es bei allen anderen Runden und bei allen anderen Spielleitern genau SO sein MUSS.
Em, ich glaube nicht, dass wir uns persönlich kennen...und nein, ich kenne so einige Spielrunden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 1.09.2016 | 15:41
:o Ups das klingt weniger nach einer Freizeitbeschäftigung als nach einem echten Job. Nimmst Du etwa auch Geld dafür?

Nein. Ich bin halt Masochist. Oder Ogerphil. Oder so.

Tatsächlich bin ich aber einfach faul. Spieler sein ist so anstrengend. Muss ich jetzt heute Abend wieder. So einen SC zusammenzuschrauben ist echt nicht meine liebste Freizeitbeschäftigung. Für ne typische Runde als SL bereite ich weniger vor.


Wir sind hier mal wieder im Wirrwar unterschiedlicher Definitionen.
Am besten überspringen, wannwiewooderauchnicht ein SL als "neutral" gilt.

Also Schiedsrichter sind neutral. Die machen nichts anderes, als beim Spiel der zwei Parteien auf Einhaltung der Regeln zu achten.
Aber wenn ich die Wahl hab, bin ich dann doch noch lieber Schiedsrichter als Trainer. Die Idee erscheint mir noch abscheulicher.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 15:45
Zitat
Nein. Ich bin halt Masochist. Oder Ogerphil. Oder so.
;D :d

Zitat
Also Schiedsrichter sind neutral. Die machen nichts anderes, als beim Spiel der zwei Parteien auf Einhaltung der Regeln zu achten.
Aber wenn ich die Wahl hab, bin ich dann doch noch lieber Schiedsrichter als Trainer. Die Idee erscheint mir noch abscheulicher.

Interessant. Ist der SL nicht auch hier und da mal der Schiedsrichter? Ebenso wie er  im Kampf mal der  Scharfrichter ist?
Trainer sind dann ja eher die Oger.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 1.09.2016 | 15:50
Jetzt bin ich raus, habe mich total in Definitionen und Beispielen verzettelt.
Jetzt weiß ich gar nicht mehr was will und warum  :'(
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 15:52
Zitat
Jetzt bin ich raus, habe mich total in Definitionen und Beispielen verzettelt.
Jetzt weiß ich gar nicht mehr was will und warum  :'(

RESET! RESET! RESET!  ;-)

Einigen wir uns einfach darauf, dass ein SL mehr Rollen hat als ein Spieler allein schon wegen der NSC!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 1.09.2016 | 16:04
Zitat
Mal Hand aufs Herz........Der Lohn der Spielleiter sind die Gesichter der Spieler wenn sie zusammen lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und sich schon Wochen vorher auf die nächte Sitzung freuen.
Das ist ziemlich altruistisch wenn ihr mich fragt, und keinesfalls so egoistisch, wie immer wieder gerne behauptet wird.

Ernst gemeinte Frage: Was hättest du denn gern und hast du das mit deinen Mitspielern kommuniziert?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 16:10
 
Zitat
   Mal Hand aufs Herz........Der Lohn der Spielleiter sind die Gesichter der Spieler wenn sie zusammen lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und sich schon Wochen vorher auf die nächte Sitzung freuen.
    Das ist ziemlich altruistisch wenn ihr mich fragt, und keinesfalls so egoistisch, wie immer wieder gerne behauptet wird.

Zitat
Ernst gemeinte Frage: Was hättest du denn gern und hast du das mit deinen Mitspielern kommuniziert?

"...Der Lohn der Spielleiter sind die Gesichter der Spieler wenn sie zusammen lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und sich schon Wochen vorher auf die nächte Sitzung freuen...."- Genau das. Einen Schöneren Lohn gibts doch gar nicht. ;-)


Und wie steht es mit Dir: Was ziehst Du aus dem Spielleiten? Was ist ein Grund es immer wieder gerne zu tun?
Die Frage stelle ich gerne an Alle SL!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 1.09.2016 | 16:35
Klar freu ich mich, wenn meine Spielrunde Spaß hat. Aber ich selbstreflektiert genug, dass ich weiß, dass begeisterte Spieler meinem inneren Narziss kräftig den Bauch kraulen. Und wenn etwas nicht so optimal läuft, dann kriegt der arme Narziss weniger Bauchgekraule und - leicht übertrieben - verhungert im tiefen Tal der Selbstzweifel. Kurzum, deine fröhlichen Gesichter und Chiungullas Versagensängste sind nicht weit voneinander entfernt. ::)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 1.09.2016 | 16:42
Schön, daß ich das nicht nur alleine so sehe.

Hat der Spieler Spaß => hat der SL Spaß
Hat der SL Spaß => haben die Spieler Spaß

Ist ein schöner Teufelskreis =)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 1.09.2016 | 16:49


Und wie steht mit Dir: Was ziehst Du aus dem Spielleiten? Was ist ein Grund es immer wieder gerne zu tun?
Die Frage stelle ich gerne an Alle SL!

Mit den Spielern zusammen Lachen, Schweißperlen auf der Stirn haben und mich schon Wochen vorher auf die nächste Sitzung freuen. Alles nichts, wo ich mich als SL edel-altruistisch außen vor halten müsste.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 16:54
Zitat
Klar freu ich mich, wenn meine Spielrunde Spaß hat. Aber ich selbstreflektiert genug, dass ich weiß, dass begeisterte Spieler meinem inneren Narziss kräftig den Bauch kraulen. Und wenn etwas nicht so optimal läuft, dann kriegt der arme Narziss weniger Bauchgekraule und - leicht übertrieben - verhungert im tiefen Tal der Selbstzweifel. Kurzum, deine fröhlichen Gesichter und Chiungullas Versagensängste sind nicht weit voneinander entfernt
.
Das ist tatsächlich die große Falle finde ich;) Denn ein Bißchen gemotzt wird immer, das gibt dem SL das gefühl, dass er beim nächsten Mal doch etwas mehr Beute hergibt oder noch ein wenig Aufmerksamkeit schenkt.  (Ich bin als Spieler auch nicht anders, selbst wenn mir das Abenteuer riesen Spaß gemacht hat. Es könnt ja das nächste Mal noch besser werden.;-) ) : Auf die "war ich gut hat es euch gefallen Frage?" wird man als Spielleiter manchmal  dieses JA, aber hören...
"Ja, aber die Oger hätten mich fast getötet, ..mein Schwert ist zu schlecht,.......der Spieler hat mich genervt, .....das fand ich blöd, ich will Kühe!       
Ein besseres Indiz ist finde ich  das was die Spieler indirekt sagen:  "Wann spielen wir wieder,- das nächste Mal macht meine Figur das und das. Den Typen schnappe ich mir auch noch!"
Und ob sie während des Abenteuers viel gelacht haben und ganz und gar bei der Sache waren.  ;)



Zitat
Hat der Spieler Spaß => hat der SL Spaß
Hat der SL Spaß => haben die Spieler Spaß

Ja das stimmt, absolut. Das ist wechselseitig.

Aber die Frage ist finde ich was mir als SL Spaß verschafft.

(Ich muß ja nicht den Marionettenspieler machen, der die Figuren nach Lust und Laune durch sein Abenteuer schiebt. Oder möglichst viele Figuren mitnehmen- Das würde mir als SPL auch keinen Spaß machen)

Ich glaube wir sind uns einig, dass Regeln zum Rollenspiel gehören, und das jeder SL die so gut es geht anwendet.
Mich stört nur dieser Absolutismus, der besagt, dass der SL eine Marionette der Regelmacher ist und diese niemals und unter keinen Umständen seinem Setting anpassen darf.
Ein gutes Regelsystem ist für mich auf verschiedene Gruppen und Spielstile anpassbar. Anderenfalls ist es alles andere als Indie-(viduell) passend.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 1.09.2016 | 17:27
Ich glaube wir sind uns einig, dass Regeln zum Rollenspiel gehören, und das jeder SL die so gut es geht anwendet.

Ich nehme an, dass Du selber nicht glaubst was Du da postulierst. Ich glaube das auf keinen Fall.

Mich stört nur dieser Absolutismus, der besagt, dass der SL eine Marionette der Regelmacher ist und diese niemals und unter keinen Umständen seinem Setting anpassen darf. Ein gutes Regelsystem ist für mich auf verschiedene Gruppen und Spielstile anpassbar.

Die Frage ist ja, ob es der Spielleiter sein muss/sollte der diese Anpassung vornehmen sollte/darf.
Das die Gruppe als ganzes die Regeln ändern darf wenn sie möchte wird glaube ich von den wenigsten bezweifelt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 17:57
   
Zitat
Ich glaube wir sind uns einig, dass Regeln zum Rollenspiel gehören, und das jeder SL die Im Idealfall so gut es geht anwendet.

Zitat
Ich nehme an, dass Du selber nicht glaubst was Du da postulierst. Ich glaube das auf keinen Fall.
Nee. Ich habe auch im Ideal Fall gedacht, aber augenscheinlich nicht rein getippt.

Zitat
Die Frage ist ja, ob es der Spielleiter sein muss/sollte der diese Anpassung vornehmen sollte/darf.
Das die Gruppe als ganzes die Regeln ändern darf wenn sie möchte wird glaube ich von den wenigsten bezweifelt.

Im Ideal Fall- macht das natürlich die Gruppe. Es ging doch um Ausnahme Fälle.
Wie war das noch mit Ausnahmen bestätigen die Regel??

Bei Spielleitern, die sich eher außschließlich als Gegner der Gruppe sehen, würden mir zugegeben auch die Knie schlottern.
Aber es würde mein Spielgefühl auch nicht wirklich verbessern, wenn ich wüsste, dass sie nur Regelgetreu spielen. Damit kann man auch wunderbar Jemanden fertig machen. Vor Allem wenn man das System gut kennt.
Ein Gefühl von Sicherheit würde bei mir deshalb nicht aufkommen.



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 1.09.2016 | 18:36
Mal ehrlich: Die Spieler bekommen ein Spannendes Abenteuer, Gold, Ruhm und Erfahrung für ihre Figuren.......
Für mich als Spieler kann ich da ganz getrost sagen: Eigentlich nein.
Mich interessieren spannende und interessante Situationen im Spiel. Wie es danach meiner Figur geht, ist da eigentlich dann eher zweitrangig... auch bei jahrelang gespielten Charakteren.
Ich kenne da auch jede Menge andere Spieler, denen es eher um den dramatischen Werdegang des Charakters (gerne auch mit daraus folgenden tragischen Tod) geht, als Gold, Ruhm und XPs.
Zitat
und der Spielleiter, was kriegt denn der........?
Spannende und interessante Situationen. Zumindest mal ist es das was ich als SL möchte.
Klar. Glückliche Spieler sind toll. Aber da ist dann immer die Frage, wie man diese dazu bekommt, glücklich zu sein. Bei mir läuft das dann gerne über gemeinsam gestaltete spannende und interessante Situationen und deren gemeinsame Herausarbeitung. Viele Wege führen halt nach Rom.
Ach ja. An das letzte ernstzunehmende Genöle über "zu starke Monster, zu wenig Gold oder Artefakte" gegenüber mir als SL kann ich mich nicht mehr erinnern. Also dürfte das schon mindestens 1 Jahrzehnt her sein.

Nur mal so als Sichtweise eines anderen Rollenspielers mit Erfahrung. :)
(Vielleicht erklärt das auch ein wenig, was Pyromancer meint)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 18:47
Zitat
Viele Wege führen halt nach Rom.
Absolut. Hauptsache man ist dabei. Auch ein heroischer Tot kann viel Spaß machen ;-)
Und ein unheroischer erst Recht. Alles schon getestet.
Zitat
Ach ja. An das letzte ernstzunehmende Genöle über "zu starke Monster, zu wenig Gold oder Artefakte" gegenüber mir als SL kann ich mich nicht mehr erinnern. Also dürfte das schon mindestens 1 Jahrzehnt her sein.
Ich als SL persönlich auch nicht. Dennoch saß ich schon in einigen Spielrunden, wo es viele Spieler Wünsche gab. Und die Spieler einfach nicht genug bekommen konnten.- Obwohl der SL wirklich sehr gut geleitet hat, und auch genügend Beute da war aus meiner Sicht.
Letzteres interessiert mich jetzt auch nicht so sehr. Sondern eine gute Story und das gemeinsame Erlebniss.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 1.09.2016 | 18:55
Sondern eine gute Story
Um das zu erleben, geh ich ins Kino oder schau mir ne Serie an. Die haben die Storyplanung ehrlich gesagt (wenn sie mindestens gut sind) meistens wesentlich besser drauf als ein SL.
EDIT:
Um mal ein wenig mehr Infos zu liefern: Situationsdesign als Spieler oder: ich produziere, aber erlebe nicht (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,94818.msg1992785.html#msg1992785)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 19:34
Zitat
    Sondern eine gute Story
Zitat
Um das zu erleben, geh ich ins Kino oder schau mir ne Serie an. Die haben die Storyplanung ehrlich gesagt (wenn sie mindestens gut sind) meistens wesentlich besser drauf als ein SL

 wtf?- Oh, nun die Erfahrungen sind da wohl verschieden.
Hauptsache ihr habt auch Spaß am Rollenspiel. ;-)
 
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 1.09.2016 | 19:59
@ Issi:
Guck Dir Deinen Post von 17:57 Uhr nochmal an.

Da brauchst Du letztendlich damit der Spielleiter die Regeln brechen darf einen idealen Spielleiter in einer nicht idealen Gruppe.
Im Bezug auf diesen Sonderfall würde ich Dir vielleicht sogar Recht geben. Aber wie viele sub-ideale Gruppen haben schon einen idealen Spielleiter?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 1.09.2016 | 20:18
Zitat
Aber wie viele sub-ideale Gruppen haben schon einen idealen Spielleiter?

Kann der SL nicht auch ein ganz normaler Freak in der normalen Freak Gruppe sein, der einfach nur aus Not eine Regellücke korrigiert?
Die Realität ist doch so, dass die Gruppen ihre Regeln sowieso anpassen. Das Resultat nennt man dann "Hausregel".
Und ich schätze auch die Mehrheit macht das, so wie ich es auch kenne, in der Gruppe gemeinsam.
Wenn jetzt mein SL erklärt, er musste mal eine Regel brechen, und mir nach dem Spiel erklärt warum, warum sollte ich böse sein?

Ich frag mich schon wo die alle sind, die fiesen Regelbrecher unter den Spielleitern, die damit gerne ihre Spieler ärgern?
Vielleicht kenne ich ja auch nur die Netten.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 1.09.2016 | 20:38
Ich frag mich schon wo die alle sind, die fiesen Regelbrecher unter den Spielleitern, die damit gerne ihre Spieler ärgern? Vielleicht kenne ich ja auch nur die Netten.

Oder Du hast ein dickes Fell und lässt Dich nicht so schnell ärgern und bist schneller zufrieden zu stellen.
Oder Du hattest bisher einfach Glück was die Spielleiter angeht.

Kann der SL nicht auch ein ganz normaler Freak in der normalen Freak Gruppe sein, der einfach nur aus Not eine Regellücke korrigiert?

Du hast oben den Idealfall postuliert nicht ich. Der ganz normale Freak macht aber Fehler, schätzt Situationen falsch ein und ist gebiased. Der ganz normal freakige Spielleiter trifft alleine keine besseren Entscheidungen als seine Gruppe. Ja, manchmal hat er mehr Informationen zum Hintergrund und dem Abenteuer aber ihm fehlen auch viele Informationen über die die Spieler verfügen, z.B. was die Spieler gerade wollen.

Ich habe in über 20 Jahren Rollenspiel bei Dutzenden Spielleitern vielleicht 2 oder 3 erlebt denen ich zugetraut hätte alleine wenigstens annähernd genau so gute Entscheidungen zu treffen wie es die Gruppe (inkl. Spielleiter) gemeinsam könnte.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 1.09.2016 | 20:41
Die Realität ist doch so, dass die Gruppen ihre Regeln sowieso anpassen. Das Resultat nennt man dann "Hausregel".
Und ich schätze auch die Mehrheit macht das, so wie ich es auch kenne, in der Gruppe gemeinsam.
Wenn jetzt mein SL erklärt, er musste mal eine Regel brechen, und mir nach dem Spiel erklärt warum, warum sollte ich böse sein?
Natürlich KANN man der SL das Recht geben, die Regeln zu brechen. Man MUSS es aber nicht. Und es gibt gute GRÜNDE,  warum manche das nicht machen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 1.09.2016 | 23:03
Hausregeln haben mit dem Umstand auch nichts zu tun. Letztlich gibt es nur ein relevantes Regelwerk: Das welches sich die Gruppe gesetzt hat. Ob die Inhalte nun aus Büchern oder sonst wo her kommen.


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Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 09:34
Fehlerfreie Regeln, die keine Lücken haben gibt es wohl nicht.
Ebenso wenig wie es fehlerfreie SL gibt.
Aber braucht es den denn wirklich, den fehlerfreien Spielleiter?
Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

"Am Besten stellt man sich dabei gleich hinter ihn, und schaut sich die Zahlenwerte aller Gegner an
und ob das mit Rechten Dingen zugeht. Bei Verdacht auf Täuschung  kann man ihm auch gleich das Abenteuer aus der
Hand nehmen und selbst nachschlagen." ~;D

Auch Spieler täuschen gerne mal und beschummeln beim Würfeln. Das ist vermutlich menschlich.
Wenn nun aber  für die Menschlichkeit der SL keinen Platz mehr im Spiel sein soll. Welchen Zweck soll so ein SL dann eigentlich noch erfüllen? Vor Allem wenn vorausgesetzt wird, dass er ihn ohnehin nur mangelhaft erfüllt, und deshalb noch  durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt werden muß.
 Da wäre es doch besser die Menschlichkeit gleich abzuschaffen, und stattdessen mit einem SL Computer zu spielen. - Das wäre es doch!
 Computer SL sind zuverlässig, machen keine Fehler. Reagieren immer erwartungsgemäß, arbeiten ohne Anerkennung zu erwarten und sind dazu noch vollkommen neutral! :d
Sie haben weder Sympathien noch Antipartien für irgendwen und machen nur ihren Job! Es muß ihnen nicht mal Spaß machen. Das Einzige was sie brauchen ist Strom!



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 2.09.2016 | 09:42
Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

Oder die SL würfelt gar nicht, weil die SL nicht würfelt oder weil einfach niemand würfelt. Und womöglich haben NSCs auch einfach keine Werte.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 2.09.2016 | 09:44

Die meisten, die hier gegen die These des OP argumentieren, SIND SPIELLEITER. Da mal drüber nachdenken!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 09:45
Zitat
Oder die SL würfelt gar nicht, weil die SL nicht würfelt oder weil einfach niemand würfelt. Und womöglich haben NSCs auch einfach keine Werte.
Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus was sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d
Zitat
Die meisten, die hier gegen die These des OP argumentieren, SIND SPIELLEITER. Da mal drüber nachdenken!
Da wir uns nicht kennen. Ich bin gerade Spieler  nur zu 50% SL.
Trotzdem müssen  meine SL nicht fehlerfrei sein und ich bringe ihn das notwendige Vertrauen entgegen, damit sie ihren Job machen und Spaß haben können.

PS: Es hilft in der Tat beide Seiten zu kennen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 2.09.2016 | 09:49
Zitat
Aber braucht es den denn wirklich, den fehlerfreien Spielleiter?
Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

Das unterschreibe ich sofort. Nur geht es ja um den Umgang mit den eigenen Fehlern. Die kann ich versuchen zu verbergen oder offen damit umgehen. Das hat für mich was mit Respekt zutun.

Zitat
Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus wie sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d

Du wirst dich wundern aber genauso haben wir lange Zeit gespielt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 2.09.2016 | 09:54
Wenn nun aber  für die Menschlichkeit der SL keinen Platz mehr im Spiel sein soll. Welchen Zweck soll so ein SL dann eigentlich noch erfüllen? Vor Allem wenn vorausgesetzt wird, dass er ihn ohnehin nur mangelhaft erfüllt, und deshalb noch  durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt werden muß.
 Da wäre es doch besser die Menschlichkeit gleich abzuschaffen, und stattdessen mit einem SL Computer zu spielen. - Das wäre es doch!
 Computer SL sind zuverlässig, machen keine Fehler. Reagieren immer erwartungsgemäß, arbeiten ohne Anerkennung zu erwarten und sind dazu noch vollkommen neutral! :d
Sie haben weder Sympathien noch Antipartien für irgendwen und machen nur ihren Job! Es muß ihnen nicht mal Spaß machen. Das Einzige was sie brauchen ist Strom!

Mach mal halblang. Den Fetisch vom perfekt neutralen SL hast du hier ins Spiel gebracht. Und es gibt einen Unterschied zwischen "der SL wird durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt" und "am Tisch gelten Regeln, auf die man sich geeinigt hat, und deren Abwandung/Aussetzung ist eine gemeinsame Entscheidung der Gruppe." Letzteres macht man ja evtl. nicht etwa so, weil man gemeinsam die möglichst neutrale und regelgenaue Entscheidung treffen will, sondern weil man am besten gemeinsam herausfindet, was allen zusammen Spaß macht.
Ich finde deinen einsam-altruistischen SL, der alles für seine Spieler tut und sich vor Edelmut eine kleine Träne verdrückt, weil er alles nur tut, damit die Spieler Spaß haben, dabei aber doch nicht ganz perfekt ist, die viel gruseligere Vision.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 2.09.2016 | 10:08
Ganz ehrlich,.... es weiß niemand was hinter dem Sichtschirm wirklich gewürfelt wird,
oder welche Werte da stehen. Es sei denn der SL lässt ihn weg und würfelt alles offen.

Genau so machen wir das.

"Am Besten stellt man sich dabei gleich hinter ihn, und schaut sich die Zahlenwerte aller Gegner an
und ob das mit Rechten Dingen zugeht. Bei Verdacht auf Täuschung  kann man ihm auch gleich das Abenteuer aus der
Hand nehmen und selbst nachschlagen." ~;D

Tatsächlich leite ich ja viele der Systeme die ich spiele auch selber. Und ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis. Ich kenne für einige Systeme einfach einen ganzen Haufen Werte auswendig. Und wenn der Spielleiter dann offen würfelt fällt mir natürlich auf, wenn er etwas bewusst verändert oder unabsichtlich falsch spielt.

Mach mal halblang. Den Fetisch vom perfekt neutralen SL hast du hier ins Spiel gebracht.

Genau das.  :d
Bevor man den Fetisch vom perfekten Spielleiter kritisiert sollte man sicher erst einmal bewusst machen, dass man ihn weiter oben noch für ein Argument brauchte. Also entweder ist das Argument weiter nicht valide und Issi sollte davon Abstand nehmen, oder sie kommt aus der Geschichte mit dem idealen SL nur schwer raus während sie an dem Argument festhält.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 10:09
Zitat
Genau! Die Spieler denken sich das einfach aus wie sie möchten . Und sagen dem SL dann was passiert. :d
Zitat
Du wirst dich wundern aber genauso haben wir lange Zeit gespielt.
:o
Don't believe this.....

Ps: Ja wenn man das Gefühl hat, Jemand ist ein notorischer "Schummler" ist das immer ein blödes Gefühl.
Habe allerdings auch schon bei Spielern neben mir beobachtet, die dann Würfel drehen oder ohne mit der Wimper zu zucken ein falsches Ergebnis sagen.
Ein paar meiner Mitspieler haben sich dann direkt daneben setzt und jedesmal drauf gekuckt, dann bleiben der Schummelversuche aus.

BeimSL kann man das leider nicht machen. -
 Also wenn ich als SL Patze da Patze ich. Wenn meine Monster tot sind sind sie tot. Ich würfel auch gerne offen und es würde mir echt kein gutes Gefühl geben einen Spieler zu bescheißen. Weil ich als Spieler selbst auch nicht verarscht werden will.
Man merkt finde ich als SPL auch wenn ein SL nicht verlieren kann oder seine NSCs nicht sterben sollen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 2.09.2016 | 10:15
Ja, das kann man ja im Würfeldreh-Thread nachlesen {etwa zehn Prozent}.

Wichtig aber: Nur weil man meint, dass ein SL nicht neutral sein kann, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass er schummelt.

Ich selbst spiele ja nach dem Leitsatz "Der SL hat nix zu wollen", das hilft sich ab und an wieder in eine neutralere Position zu begeben.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 10:25
Zitat
Und es gibt einen Unterschied zwischen "der SL wird durch ein strenges Regelkonstrukt gemaßregelt" und "am Tisch gelten Regeln, auf die man sich geeinigt hat, und deren Abwandung/Aussetzung ist eine gemeinsame Entscheidung der Gruppe.
"
Jetzt wirklich?? - Ich habe mal bewusst übertrieben.- Dachte das wäre aufgefallen.
Zitat
Letzteres macht man ja evtl. nicht etwa so, weil man gemeinsam die möglichst neutrale und regelgenaue Entscheidung treffen will, sondern weil man am besten gemeinsam herausfindet, was allen zusammen Spaß macht.
Dem habe ich nie widersprochen. Es geht auch um Ausnahmen, um Freiheiten die ein SL haben darf nicht um die Regel.

Zitat
Fetisch?
:oBin ich etwa bei Kultisten gelandet? Bitte lasst die  Räucherstäbchen weg und die Menschenopfer!

Natürlich gibt es weder den perfekten SL noch die perfekten Regeln. Dennoch sollte man dem SL ein gewisses Vertrauen entgegen bringen. Auch wenn er es nicht "ideal" macht, gibt er sich sicher Mühe es so gut zu wie möglich machen.
Und das reicht mir zumindest schon.
PS. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe. Aber bei denen würde ich gar nicht erst spielen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 2.09.2016 | 10:30
"
Jetzt wirklich?? - Ich habe mal bewusst übertrieben.- Dachte das wäre aufgefallen.

Es geht da nicht um Übertreibungen, sondern um zwei völlig unterschiedliche Dinge. "Die SL wird in ein starres Regelkorsett gepresst" ist keine Übertreibung von "Die Gruppe klärt spontane Änderungen offen am Tisch ab."

Schon das führt deine billige, ärgerliche und leicht beleidigende Polemik von der Maschinen-SL völlig ad absurdum.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 2.09.2016 | 10:35
Zitat
Don't believe this.....

Stimmt du hast micht ertapt die konnten mir das Abenteuer gar nicht aus der Hand nehmen ich hatte ja nichts vorbereitet. Wir haben lange zeit mit extremem Playerempowerment gespielt. Ich habe nichts vorbereitet. Jeder Mitspieler (inklusive der Spielleitung) konnte das Abenteuer in eine ihm interessant erscheinende Richtung lenken. Gegner und Verbündetet konnten einfach hinzugedichtet werden, Ereignisse wie Nebel, Sturm etc auftreten oder wieder verschwinden. Das war eine tolle Runde weil allerecht schnell gemerkt haben das es wenig Spaß macht wenn alles immer nur rund läuft.

Das hast du vielleicht noch nie erlebt kann ja aber noch kommen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 10:41
Zitat
Es geht da nicht um Übertreibungen, sondern um zwei völlig unterschiedliche Dinge. "Die SL wird in ein starres Regelkorsett gepresst" ist keine Übertreibung von "Die Gruppe klärt spontane Änderungen offen am Tisch ab."

Ich glaube Du verstehst mich schlicht und ergreifend nicht.Rumpel.
 Das macht nichts, ist aber kein Grund persönlich beleidigend zu werden. Das ist ganz bestimmt kein guter Stil.

Ich habe ganz allgemein zum Thema geschrieben und bewusst übertrieben, was den Regelschwerpunkt und die Unfreiheit des SL angeht.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 10:50
Zitat
Stimmt du hast micht ertapt die konnten mir das Abenteuer gar nicht aus der Hand nehmen ich hatte ja nichts vorbereitet. Wir haben lange zeit mit extremem Playerempowerment gespielt. Ich habe nichts vorbereitet. Jeder Mitspieler (inklusive der Spielleitung) konnte das Abenteuer in eine ihm interessant erscheinende Richtung lenken. Gegner und Verbündetet konnten einfach hinzugedichtet werden, Ereignisse wie Nebel, Sturm etc auftreten oder wieder verschwinden. Das war eine tolle Runde weil allerecht schnell gemerkt haben das es wenig Spaß macht wenn alles immer nur rund läuft.

Das hast du vielleicht noch nie erlebt kann ja aber noch kommen.

Mensch, da hattest Du echt Klasse Spieler! :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 2.09.2016 | 11:10
Die habe ich immer noch aber irgendwann nutzt sich alles mal ab und es kam der Wunsch auf so ganz klassisch mal eine Pathfinder Kampagne zu spielen. Ei Aussenstehender hätte wohl Probleme Kingmaker zu erkennen da wir vorab entschieden habe den Pfad als Mischung aus Exploration und politischem Ränkespiel umzugestallten. Jeder der Mitspieler hat zusätzlich noch Deutungshoheiten über bestimmte mit seinem Charakter verbundenen Bereichen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 2.09.2016 | 11:32
Zur ursprünglichen These: Muß er nicht. Offensichtlich gibt es SL die dieses Recht nicht haben und trotzdem erfolgreich Rollenspiel betreiben (wobei sich die Frage stellt, ob sie das gleiche unter Rollenspiel verstehen wie diejenigen, welche die These bejahen, aber das ist eine ganz andere Frage...). Sollte er aber.
Oft vorgebrachte Argumente (in Kurzform):
gegen den regelbrechenden SL: Willkür; die Gruppe trifft bessere Entscheidungen
für den Regelbrechenden SL: endlose Diskussion, Arbeitserleichterung

Willkür benötigt keinen Regelbruch (sie wird hierbei aber vielleicht besonders deutlich). Daß es für den SL leichter ist, seine Ziele umzusetzen, wenner keinen Einschränkungen unterliegt, dürfte unbestritten sein.
Der Glaube, eine Gruppe würde per se bessere Entscheidungen treffen als ein Einzelner, ist weit verbreitet, aber leider falsch. Die Hauptvorteile der Gruppe: größere Informationsbasis, Entdecken von (Denk-)Fehlern. Diese Vorteile kommen aber aus verschiedenen Gründen nicht immer (ich bin geneigt zu sagen: oft nicht)  zum Tragen. Und selbst wenn sie zum Tragen kommen, benötigt das Zeit. Informationen muß ich mitteilen, Fehler aufzeigen. Oft wird angeführt:" bei uns geht das ruck-zuck". Abgesehen davon, daß "ruck-zuck" ein dehnbarer Begriff ist: wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.
Aber möglicherweise geht es gar nicht um die Güte der Entscheidung, sondern um deren Akzeptanz. Hier würde auch ich vermuten, daß sie in der Regel größer ist, wenn sie von der Gruppe getroffen wurde.
Diesen Effekt sollte man aber nicht überschätzen. Wenn ich eine Entscheidung blödsinnig finde, ist es mir gleich, ob ein Einzelner sie gefällt hat oder die Gruppe, deren Mitglied ich bin (das hohe Ideal des Konsens wird doch recht häufig verfehlt; mit der möglichen Ausnahme sehr homogener Gruppen).

Ich denke, die Ursprungsthese läßt sich nicht spielstilunabhängig beurteilen. Wenn sowieso häufig Metadiskussionen geführt werden (wie soll die Geschichte weitergehen etc.) oder die Spieler regelmäßig oder ausschließlich auf der Metaebene operieren (Spielereingriffe in die Spielwelt etc.) fällt eine Diskussion mehr oder weniger kaum ins Gewicht. Wenn die Spieler aber die Metaebene(n) nach Möglichkeit meiden wollen, sieht das anders aus.
Meine persönliche Erfahrung (die nun auch schon über 30 Jahre und ein gerüttelt Maß unterschiedlicher Gruppen umfasst): Die Diskussionen gehen nicht ruck-zuck. Ruck-zuck ist von den Diskussionen aus nicht einmal verschwommen am Horizont erkennbar. Die Diskussionen haben noch nie von jemandem gehört, der jemanden kennt, der weiß wie man ruck-zuck schreibt. Und ich mag sie nicht. Als Spieler noch viel weniger denn als SL.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 2.09.2016 | 11:40
Meine persönliche Erfahrung (die nun auch schon über 30 Jahre und ein gerüttelt Maß unterschiedlicher Gruppen umfasst): Die Diskussionen gehen nicht ruck-zuck. Ruck-zuck ist von den Diskussionen aus nicht einmal verschwommen am Horizont erkennbar. Die Diskussionen haben noch nie von jemandem gehört, der jemanden kennt, der weiß wie man ruck-zuck schreibt. Und ich mag sie nicht. Als Spieler noch viel weniger denn als SL.
Vielleicht die Diskussion zielführender orientieren?

Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 2.09.2016 | 11:57
Vielleicht die Diskussion zielführender orientieren?

Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.

Das ist ja mal ein völlig neuer Ansatz. Da bin ich in all den Jahren nie drauf gekommen. Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig" ?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 12:01
Zitat
Bei dieser Art Diskussion soll ja nicht das diskutierenan sich oder das Beleuchten aller Seiten sondern ein Konsens das Ziel sein.

Also was diese Diskussion jetzt hier im Forum betrifft,:

Zwischen A) der Spielleiter darf immer alleine entscheiden eine Regel zu ändern. Und B)der Spielleiter darf nie alleine entscheiden eine Regel zu ändern. Gibt es eine Menge Grautöne und Zwischenstufen.

Meine Auffassung zum Beispiel ist z. B. schon sehr nah an B) weil ich den Gruppenkonsens schon richtig finde, aber unter besonderen Umständen zum Beispiel Regellücken die im Spiel auf tauchen, davon abweichen würde.
Einige beharren aber ausschließlich auf B, lehnen jegliche  Ausnahme und Bewegung in Richtung A) von vorneherein ab und schließen mit ihrer Extremposition jeglichen Konsens aus.(Diese Extremposition habe ich in einem heutigen  Post mal absichtlich überzeichnet)

Wenn man von einer solchen Situation in einer Rollenspielgruppe aus geht. Wenn einige noch ganz auf der A) Seite sind.  Na dann Gute Nacht!
Das wäre vermutlich undiskutierbar. Insofern ist ein SL manchmal vielleicht auch die letzte Instanz, die dann erlösend sagen kann: Schluß jetzt, das bringt nix, wir werden uns nicht einig und machen das heute so wie ich entscheide.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: bobibob bobsen am 2.09.2016 | 12:10
Zitat
wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.

Wenn es dir nur um die Zeitersparnis geht bin ich d´accord aber höflicher und respektvoller ist es halt nach der Meinung der Anderen zu Fragen.

Ich Frage meine Frau ja auch selbst wenn ich die Antwort schon weiß. Entscheidungen treffe ich gern gemeinsam.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 2.09.2016 | 12:30
Das ist ja mal ein völlig neuer Ansatz. Da bin ich in all den Jahren nie drauf gekommen. Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig" ?
Hab ich das geschrieben? Wenn nicht meine ich es wohl nicht.

Ich kenne auch Leute, die diskutieren, um des diskutieren willens.

Auch dreht sich eine normale Diskussion ja auch darum verschiedene Perspektiven einzunehmen und auch nicht-eigene Argumente zu beleuchten. Darum geht es aber nicht.

Daher nach Meinung fragen, kurz einen Vorschlag formulieren, fragen ob alle damit leben können, erneutes Feedback zu neuen Konsens formen und weiter geht es ... Einige machen es so und es klappt  und ja, wenn nicht jeder am Tisch kompromissfähig ist oder einer es sabotiert, klappt das nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 2.09.2016 | 12:50
@ Issi:
Du gehst von einer Rollenspielgruppe aus in der es zwei Lager mit komplett unterschiedlichen Ansichten zu einer bestimmten Frage gibt und ihnen diese Frage so wichtig ist, dass sie sich in ihren argumentativen Schützengräben verbarrikadieren. Und Du glaubst, dass sich so ein Problem lösen ließe indem der Spielleiter ein Machtwort spricht?

In letzter Konsequenz ist der vom Threadersteller beschworene Leviathan in einer solchen Situation nicht in der Lage das Problem zu lösen. Er kann nur seine Macht nutzen um seinen Willen durchzusetzen und er wird fast automatisch einen Teil der Spieler überstimmen und verärgern müssen um den Spielfluss zu bewahren. Und all das um letztendlich das Problem unter den Tisch zu kehren.

Solch schwerwiegende Unstimmigkeiten gibt es zum Glück recht selten. Aber gerade in solchen Fällen, in denen es dann auch zugegeben oft recht schwierig ist konstruktiv zu kommunizieren, ist es nötig einen Konsens zu finden. Und der autokratische Spielleiter kann fast schon per Definition keinen Konsens finden, weil er eine einzelne Person ist. Es verbietet ja niemanden dem Spielleiter aktiv und konstruktiv am Gruppenkonsens mitzuarbeiten. Im Idealfall ist der Spielleiter in solchen Situationen aber eher ein Moderator als ein Diktator.

Solch schwerwiegende Fälle sind aber auch immer ein begründeter Anlass mal das Spiel zu unterbrechen und das Problem erst einmal zu lösen.
Bei kleinen Problemen ist das finden eines Konsens in einer gut kommunizierenden Gruppe alles andere als schwierig.

Verstehe ich das richtig: das Argument lautet: "wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach unfähig"?

Das hat glaube ich bisher niemand geschrieben gehabt. Deshalb tue ich das jetzt mal: Wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach nur unfähig.  8)

Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen. Und man sollte nicht darauf hoffen, dass der schon irgendwie oder irgendwann mal mit der allgemeinen Erfahrung steigt. Es gibt z.B. Bücher zu solchen Themen. Und man sollte sich für eine Rollenspielgruppe Spieler auszuwählen die in diesem Skill keine Unfähigkeit besitzen oder ihn als Streichwert ansehen.

wenn es so schnell geht, liegt die Vermutung nahe, daß die Gruppe so homogen ist, daß ich die Entscheidung auch einem beliebigen einzelnen Gruppenmitglied hätte überlassen können.

Oder sie sind einfach gut und eingespielt im kommunizieren:
- Alle halten sich gegenseitig für halbwegs kompetent.
- Alle mögen sich und niemand möchte sein egoistisches Idealbild auf Kosten der anderen durchdrücken.
- Jeder ist sich bewusst, dass die anderen etwas andere Vorlieben haben und das natürlich dazu führt, dass sie auch etwas andere Dinge erwarten, wünschen, brauchen und/oder wollen.
- Jeder macht sich die drei erstgenannten Punkte möglichst oft bewusst, weil es wenig nützt wenn dieses Wissen irgendwo ganz weit hinten im Gedächtnis vor sich hin staubt.

Fast alle ausufernden Diskussionen die ich in meiner langen Zeit als Rollenspieler erlebt habe resultierten aus einer groben Missachtung von mindestens einem dieser "Gebote".
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 13:01
Zitat
Im Idealfall ist der Spielleiter in solchen Situationen aber eher ein Moderator als ein Diktator.

Besser auch  ein Mediator! - Versteh mich bitte nicht falsch, ein echter Konsens ist immer das Beste, und sollte auch immer angestrebt werden. Keiner möchte gerne bevor mundet werden.
Aber es gibt dennoch Konflikte die dauerhaft gären ohne das eine Lösung in Sicht ist. Ein Notbeschluß durch den Spielleiter: Alla wir machen das heute so und diskutieren das dann nächste mal weiter. Kann schon mal eine Sitzung retten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 2.09.2016 | 13:05
Die Wahrheit liegt doch wie immer in der Mitte.
Ich hatte in letzter Zeit recht zügige und diplomatische Diskussionen gehabt
... und jahrelang hitzige Diskussionen, die nur Zeit dauern.
Ich habe Spieler, die gerne beim RSP diskutieren und manche, die das überhaupt nicht leiden.

Da muss man die "gruppenindividuell beste Lösung" versuchen zu finden und da kann es sein, dass man auf dem Weg dahin "zwei gute" Lösungen findet oder finden würde.
Und da kann der "kurzfristige empathische SL-Entscheid" eine "gute Lösung" sein.
Je nach Gruppe...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 2.09.2016 | 13:08
Die Wahrheit liegt doch wie immer in der Mitte.

Denk nochmal über den Satz nach den Du gerade gepostet hast!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 2.09.2016 | 15:32
...
Das hat glaube ich bisher niemand geschrieben gehabt. Deshalb tue ich das jetzt mal: Wenn das zu lange dauert, seid ihr einfach nur unfähig.  8)
...

Ich habe das Gefühl, Du bist nicht der erste, der das gedacht hat...

...
Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen. Und man sollte nicht darauf hoffen, dass der schon irgendwie oder irgendwann mal mit der allgemeinen Erfahrung steigt. Es gibt z.B. Bücher zu solchen Themen.
...

Da bleibt mir nur ein erneutes überraschtes "Ach, wirklich ?"

...
Und man sollte sich für eine Rollenspielgruppe Spieler auszuwählen die in diesem Skill keine Unfähigkeit besitzen oder ihn als Streichwert ansehen.
...

Dann war es ja ziemliches Pech meinerseits (oder eine grobe Vernachlässigung der gebotenen gründlichen Vorauswahl), daß ich bisher keinen der zahlreichen Großmeister der Kommunikationsfähigkeit am Tisch sitzen hatte...

Selbst eine diszipliniert geführte und gut moderierte Diskussion ist meiner Erfahrung nach nicht unter zehn Minuten zu haben, sofern tatsächlich Diskussionsbedarf besteht. Wenn sich sowieso alle mehr oder weniger einig sind, brauche ich keine Diskussion. Wenn aber unter sechs Leuten drei verschiedene Ansichten herrschen, sind 10min schon ein eher... anspruchsvoller Zeitrahmen. Und für meinen Geschmack sind zehn Minuten Meta-Diskussion während des Spiels mindestens neun Minuten zuviel (meist eher zehn).

Echter Konsens (also das Erreichen eine übereinstimmenden Meinung bei den Gruppenmitgliedern; in Abgrenzung zum Kompromiss) ist meiner Erfahrung nach ein seltenes Phänomen, dem ich nur in sehr homogenen Gruppen begegnet bin (Bevor Klagen kommen: man kann den Begriff Konsens natürlich weiter fassen. Dann kann man aber auch gleich "Einigung" sagen)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 15:38
Gibt es eigentlich gute und schlechte Einigungen?
Bzw. sind Einigungen immer gut?
Oder nennt man die guten Einigungen Kompromis?
Und die schlechten dann Kompromist? :-)

Ich glaube eine Mehrheitsentscheidung ist vermutlich schneller zu erreichen als eine Einigung.
Ganz demokratisch gesehen . Vielleicht unterstützt durch eine schnelle Abstimmung.
Allerdings stelle ich mir das bei unvermittelt auftauchenden Regelfragen schwierig vor.
Da würde ich erst mal in Ruhe drüber nachdenken wollen, bevor ich sage: Genau so funktionierts..
Oder wollen, dass der SL das schnell provisorisch festlegt, damit weitergespielt werden kann.



PS. Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen:

1.Der Spielleiter ist nicht neutral genug, Er ist nur auf seine Interresssen bedacht und nicht auf die der Spieler.
2. Er kann alleine keine so gute Entscheidung treffen, wie wenn er zusammen mit der Gruppe entscheiden würde.
3. Wenn der SL nicht mit der Gruppe schnell zu einer gemeinsamen Lösung kommt, fehlt es ihm offensichtlich an Kommunikativen Fähigkeiten.
Habe ich noch was vergessen?


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 2.09.2016 | 15:52
Denk nochmal über den Satz nach den Du gerade gepostet hast!

Habe ich und ändere meine Aussage dahingehend ab:
"Die Wahrheit liegt tendenziell in der Mitte PLUS das individuell richtige befindet sich nahe dieser Mitte"  ;)

Allerdings ist deine Frage auch so kurz, dass ich sie hinreichend wahrscheinlich nicht richtig beantworten kann.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 2.09.2016 | 16:23
Kommunikation ist ein Skill. Den kann man lernen.

Genau. Es ist eine Fertigkeit.

Keine Haltung, und damit kann man sie - je nach Grundhaltung - für die eine oder andere Sache einsetzen. Über die Absichten eines Nutzers entsprechender Fähigkeiten sagt das Vorhandensein besagter Fähigkeiten nichts aus.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 16:38
Zitat
Genau. Es ist eine Fertigkeit.

Keine Haltung, und damit kann man sie - je nach Grundhaltung - für die eine oder andere Sache einsetzen. Über die Absichten eines Nutzers entsprechender Fähigkeiten sagt das Vorhandensein besagter Fähigkeiten nichts aus.


Ja, so ähnlich verhält es sich auch mit Rollenspiel Regeln, Zaubern und Fertigkeiten. Man  kann sie zum Guten oder zum Schlechten anwenden.Der Anwender entscheidet. Man muß nur wissen wie.

Ich unterstelle mal das SL, die ihre Gruppe erhalten wollen, nicht vorsetzlich etwas tun, was ihr schadet. Warum sollten sie auch?
(Man sägt gemeinhin nicht an einem Ast auf den man gerne sitzt, Oder beißt die Hand die einen füttert ;))

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 2.09.2016 | 16:43
Wenn es um eine Regeländerung geht, dann gilt halt wenn es keine schnelle Einigung gibt dass, was dort original steht.

Wenn es tatsächlich eine Regellücke ist, dann ist diese zu füllen tatsächlich Aufgabe des Spielleiters (und sollte in dem Geiste geschehen, welche die restlichen Regeln vorgeben)  - und das ist etwas ganz anderes als "Regelbrechen".
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 16:46
Zitat
Wenn es um eine Regeländerung geht, dann gilt halt wenn es keine schnelle Einigung gibt dass, was dort original steht.

Echt? In einem Abenteuer wäre das bei uns das mal - Kopfschuß, sofort  tot gewesen.
Ohne, dass die Spieler Figur nach Regel überhaupt eine Chance gehabt hat etwas wahrzunehmen oder zu reagieren.
 Das ist einfach ein NO GO. Deshalb wurde es gecancelt. Und zwar vom SL.
Zitat
Wenn es tatsächlich eine Regellücke ist, dann ist diese zu füllen tatsächlich Aufgabe des Spielleiters (und sollte in dem Geiste geschehen, welche die restlichen Regeln vorgeben)  - und das ist etwas ganz anderes als "Regelbrechen".
Ok, wie würdest Du es dann nennen?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 2.09.2016 | 16:59

PS. Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen:

1.Der Spielleiter ist nicht neutral genug, Er ist nur auf seine Interresssen bedacht und nicht auf die der Spieler.
2. Er kann alleine keine so gute Entscheidung treffen, wie wenn er zusammen mit der Gruppe entscheiden würde.
3. Wenn der SL nicht mit der Gruppe schnell zu einer gemeinsamen Lösung kommt, fehlt es ihm offensichtlich an Kommunikativen Fähigkeiten.
Habe ich noch was vergessen?

Ich würde jedes davon anders formulieren, aber ja, so in etwa passt das. Ich würde noch hinzufügen : Die SL braucht auch nicht. Du nimmst jetzt an, dass die SL irgendeinen Impetus hat, etwas entscheiden zu wollen. Und einige Vertreter hier scheinen, dass auch so bei sich zu sehen, aber eben bei weitem nicht alle.

Beachte: Die Verneinung des Ausgangsbeitrags mit "Die SL muss..." lautet: "Die SL braucht nicht." Nicht: "Die SL sollte nicht..."

Wir müssten also jeweils zeigen : Die SL ist neutraler, ist kompetenter etc.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 17:06
Zitat
Beachte: Die Verneinung des Ausgangsbeitrags mit "Die SL muss..." lautet: "Die SL braucht nicht." Nicht: "Die SL sollte nicht..."

Wir müssten also jeweils zeigen : Die SL ist neutraler, ist kompetenter etc.

Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 2.09.2016 | 17:11
Eigentlich habe ich als Argument gegen das Entscheidungs Recht des Spielleiters bis jetzt folgendes gelesen.

Solange schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht fehlen bedarf es doch überhaupt keiner Argumente gegen das Entscheidungsrecht.  8)

Und bei uns darf der Spielleiter entscheiden, wenn der Spielleiter und die Gruppe das so möchten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 2.09.2016 | 17:12
Echt? In einem Abenteuer wäre das bei uns das mal - Kopfschuß, sofort  tot gewesen.
Ohne, dass die Spieler Figur nach Regel überhaupt eine Chance gehabt hat etwas wahrzunehmen oder zu reagieren.
 Das ist einfach ein NO GO. Deshalb wurde es gecancelt. Und zwar vom SL.

Ok, wie würdest Du es dann nennen?

Ja und? Daraus entsteht keinerlei Anlass zur goldenen Regel.
"Das war jetzt aber hart, sollen wir das abschwächen?" und entweder kommt kein Widerspruch, dann geht es im Konsens weiter oder jemand ist der Meinung, dass der Kopfschuss verdient war, ggf sogar der eigene Spieler.

Die Regellücken schließen ist bei einem so offenen Spiel wie Ropllenspiel einfach notwendig. Davon leitet sich nirgends ab, dass man die bestehenden Regeln gleich mit über den Haufen werfen kann/soll/darf.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 17:26
Zitat
Solange schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht fehlen bedarf es doch überhaupt keiner Argumente gegen das Entscheidungsrecht.

Oh na dann....
1. Größerer Handlungsspielraum des Spielleiters. 
2. Zeitersparnis und flüssiger Spielablauf. Keine Regeldiskussionen während des Spiels.
3. Schutz des Abenteuers.Wichtige Abenteuerinformationen werden nicht vorzeitig verraten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 2.09.2016 | 17:39
Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
No. Most certainly not.

Die SL ist eine Regel und modifiziert keine Regeln.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 17:41
Zitat
Ja und? Daraus entsteht keinerlei Anlass zur goldenen Regel.
"Das war jetzt aber hart, sollen wir das abschwächen?" und entweder kommt kein Widerspruch, dann geht es im Konsens weiter oder jemand ist der Meinung, dass der Kopfschuss verdient war, ggf sogar der eigene Spieler.

Nicht ganz.......
Sobald der SL den Scharfschützen schießen lässt, wissen Alle, dass da einer lauert. Der NSC ist quasi aufgeflogen.
Wenn sein Schuß nicht sicher tödlich wäre, würde der NSC gar nicht schießen. (Zu töten  ist schließlich sein Auftrag)
Wenn er aber doch schießt, ist die Figur sofort tot,
(aufgrund der Fertigkeitsbeschreibungen von Scharfschießen). Und das ohne jede Chance auf Warnung.
Und wenn das für alle Figuren grundsätzlich gilt, ist das ein dauerndes  Problem und kein temporäres.

Wenn der NSC dagegen die Armbrust gegen sein Messer tauscht, die Gruppe beschattet und seinen "Kunden" zu einem späteren Zeitpunkt angreift, bekommt die Figur zumindest eine Wahrnehmung und damit auch die Chance sich zu wehren.

Soviel dazu, ich muß jetzt auch nicht das ganze Abenteuer aufdröseln. Das führt sonst zu weit weg.




Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 2.09.2016 | 17:44
@ Issi:
Vermeidlich positive Effekte die möglicherweise aus dem Entscheidungsrecht des Spielleiters resultieren könnten sind keine schlüssigen Argumente. Vermeidlich deshalb weil Du erst einmal zeigen müsstest das 1. und 3. wirklich positiv sind und möglicherweise weil 2. nicht unbedingt eine Tatsache ist.

Ins besondere das ein größerer Handlungsspielraum des Spielleiters positiv ist halte ich für sehr zweifelhaft.

Und die so erreichte Geheimniskrämerei kann auch sehr leicht schädlich sein. Ins besondere dann, wenn der Spielleiter mal möchte das die Spieler mal mitdenken und hellhörig werden, wenn etwas nicht wie innerhalb der Regeln erwartet abläuft. Dann hilft es nicht unbedingt, wenn alle Spieler darauf konditioniert sind das die Regeln für den Spielleiter nur eine Richtlinie sind.

Die Zeitersparnis wäre wohl tatsächlich ein Argument. Aber es ist für sich alleine genommen nicht überzeugend. Zumal es jede Menge Bedenken und mögliche negative Auswirkungen gibt die diesen Vorteil mehr als aufwiegen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 2.09.2016 | 17:48
Nicht ganz.......
Sobald der SL den Scharfschützen schießen lässt, wissen Alle, dass da einer lauert. Der NSC ist quasi aufgeflogen.
Wenn sein Schuß nicht sicher tödlich wäre, würde der NSC gar nicht schießen. (Zu töten  ist schließlich sein Auftrag)
Wenn er aber doch schießt, ist die Figur sofort tot,
(aufgrund der Fertigkeitsbeschreibungen von Scharfschießen). Und das ohne jede Chance auf Wahrnung.
Und wenn das für alle Figuren grundsätzlich gilt, ist das ein dauerndes  Problem und kein temporäres.

Wenn der NSC dagegen die Armbrust gegen sein Messer tauscht, die Gruppe beschattet und seinen "Kunden" zu einem späteren Zeitpunkt angreift, bekommt die Figur zumindest eine Wahrnehmung und damit auch die Chance sich zu wehren.

Soviel dazu, ich muß jetzt auch nicht das ganze Abenteuer aufdröseln. Das führt sonst zu weit weg.

Seltsame Regel. Als wenn ein Scharfschütze eine Erfolgsgarantie hat. Haben den die Spielercharaktere auch, oder greift da dann doch ein Wurf?
Und wenn das tatsächlich ein absolut sicherer Kill ist nach den Regeln - dann war das bei der Auswahl dieser Regeln dann wohl auch bekannt und gewollt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 17:51
Zitat
Ins besondere das ein größerer Handlungsspielraum des Spielleiters positiv ist halte ich für sehr zweifelhaft

Aber weshalb denn? Das unterstellt dem SL schon mal vorab, dass der gewonnene Handlungsspielraum von ihm eher zum Negativem genutzt wird. Das ist quasi auch nicht mehr als eine pauschale Annahme die vermutlich aufgrund negativer Erfahrung zustande kommt, oder?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 17:55
Zitat
Haben den die Spielercharaktere auch
Exakt
Zitat
dann war das bei der Auswahl dieser Regeln dann wohl auch bekannt und gewollt.
NSCs als Assassinen haben eben solche  Skills.
Und ja solche Regellücken existieren, fallen aber erst in einem ganz blöden Moment auf.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.09.2016 | 18:28
@ Issi:
Du gehst von einer Rollenspielgruppe aus in der es zwei Lager mit komplett unterschiedlichen Ansichten zu einer bestimmten Frage gibt und ihnen diese Frage so wichtig ist, dass sie sich in ihren argumentativen Schützengräben verbarrikadieren. Und Du glaubst, dass sich so ein Problem lösen ließe indem der Spielleiter ein Machtwort spricht?
Ich bin zwar nicht Issi, aber ich antworte mal trotzdem: Ja! Ich glaube das nicht nur, ich habe sogar die Erfahrung gemacht.
Einmal hatten sich bei uns drei Spieler furchtbar wegen einer Regelauslegung gestritten. Nach einer Viertelstunde hat der SL dann mit der Faust auf den Tisch gehauen (wortwörtlich) und die Spieler angeschrien, dass sie sich beruhigen sollen. Wir machen das jetzt so und so. BASTA!
Die Spieler wirkten im ersten Moment richtig geschockt und perplex. Ein Spieler wollte auch noch einen Einwand bringen, hat ihn sich aber verkniffen als er den wütenden Gesichtsausdruck des SLs gesehen hat.
Jedenfalls haben wir dann alle weitergespielt und es war ein super Abend und ein super Abenteuer.

Am Ende des Abends hat der SL noch den Vorschlag gemacht, dass die Leute, denen die Regel so wichtig wäre, gerne noch bleiben könnten und die Regel ausdiskutieren könnten. Mit einem Blick auf die Uhr und dass es schon so spät wäre, hatte jeder eine Ausrede gefunden, doch nicht über die Regel zu diskutieren. Aber man könne es ja beim nächsten Spielabend vor der Runde tun.

Am nächsten Spielabend hatte niemand (weder SL noch Spieler) den Vorschlag zur Regeldiskussion erwähnt und wir haben weitergespielt ohne darüber zu diskutieren.

Da hier im Thread die Frage nach Kommunikations-Skill aufkam:
- Haben die drei fraglichen Spieler einen hohen Kommunikations-Skill? Wahrscheinlich eher nein!
- Macht es trotzdem Spaß, mit diesen drei Leuten zu spielen? Ja! Zumindest solange jemand da ist, der Regeldiskussionen unterbindet!
- Wäre es schön, wenn diese drei Leute ihre Kommunikations-Skills verbessern? Wahrscheinlich ja.
- Sollte man diese drei Spieler von RPG-Runden ausschließen, bis sie den Skill verbessert haben? Nein, dazu gibt es keine Notwendigkeit.

Die Frage, ob die goldene Regel in einer Runde sinnvoll ist oder nicht, hängt imho stark von der Gruppe ab. Wollen wir uns daher mal einige beispielhafte Gruppen anschauen:
Wie würde ich nun die goldene Regel in den einzelnen Gruppen bewerten?
In der 1. Gruppe kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Diese Gruppe braucht unbedingt die goldene Regel! Ohne goldene Regel wird diese Gruppe der reine Horror. Mit goldener Regel kann die Gruppe aber extrem viel Spaß machen.
Für die 2. Gruppe gilt: Mit goldener Regel wird das Spielerlebnis schrecklich. Ohne goldene Regel ist das Spielerlebnis nicht mehr ganz so schrecklich. Aber immernoch meilenweit von gut entfernt. Hier profitiert die Gruppe also leicht davon, wenn es keine goldene Regel gibt.
Für die 3. Gruppe: Hier ist es egal, ob es die goldene Regel gibt oder nicht. Das Spiel macht in beiden Fällen Spaß.

In welcher Gruppe würde ich persönlich am liebsten spielen? Am liebsten würde ich in der 3. Gruppe spielen. Falls es die 3. Gruppe aber nicht gibt, würde ich ohne große Magenschmerzen auch in der 1. Gruppe spielen. In der 2. Gruppe würde ich dagegen nur spielen, wenn es partout keine andere Gruppe mehr gibt. Und selbst dann wäre ich am überlegen, ob ich ohne RPG evtl. nicht besser aufgehoben wäre.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 18:34
Zitat
Ich bin zwar nicht Issi
Nicht??  ;)
Die muß Dich aber mal ganz blöd fragen was "Die goldene Regel" ist?
Das lese ich hier zum ersten Mal.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.09.2016 | 18:40
"Goldene Regel" kann im Rollenspiel-Kontext zwei Bedeutungen haben:
1) "Der SL hat immer Recht." (Meistens eingeschränkt auf "während des Spielabends". Vor- und nachher kann man ihn für seine Regelauslegungen durchaus kritisieren.)
2) "Der SL darf Regeln nach belieben ändern." (Hier ist der SL quasi die Legislative der Spielgruppe.)

In meinem Text trifft im Prinzip beides zu. Sowohl für einen SL, der immer Recht hat, als auch für einen SL, der Regeln ändern darf.

OT: Recht interessant finde ich, dass die Goldene Regel (https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel) außerhalb des RPG-Kontextes bedeutet: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 2.09.2016 | 18:51
Zitat
"Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
:d
Ja eben. Wenn Du selbst auch Spieler bist, nicht nur Spielleiter weißt Du ganz genau wie Du als SPL nicht behandelt werden willst. Und was man sich vom SL wünscht. Man weiß, was sich gut oder blöd anfühlt und versucht der SL zu sein, den selber gerne hätte.

Ich kann echt nur empfehlen mal in die andere Rolle zu schlüpfen. Weil man dadurch echt viel kapiert.Ging mir zumindest so.

Ich kenne zwar auch diesen doofen  Spruch:
1. Der Spielleiter hat immer Recht.
2. Und wenn er mal nicht Recht hat tritt Regel 1 in Kraft.

Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.
Auch wenn ein zu langes Sitzen auf dem Meisterstuhl vielleicht kleine Nebenwirkungen hat.
Da hilft zwischendurch mal aufstehen und eigene Figur auswürfeln.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 2.09.2016 | 19:12
Aber weshalb denn? Das unterstellt dem SL schon mal vorab, dass der gewonnene Handlungsspielraum von ihm eher zum Negativem genutzt wird.

Manche Spielleiter wollen diesen Handlungsspielraum nicht. Das wurde hier schon mehrfach angemerkt.

Ich als Spielleiter will diesen Handlungsspielraum (in meinen Standard-Runden) nicht. Wenn ich ihn hätte, dann würde ich ihn nicht zum Negativen nutzen. Ich WILL ihn aber nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 2.09.2016 | 19:56
Ich kenne zwar auch diesen doofen  Spruch:
1. Der Spielleiter hat immer Recht.
2. Und wenn er mal nicht Recht hat tritt Regel 1 in Kraft.

Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.
Auch wenn ein zu langes Sitzen auf dem Meisterstuhl vielleicht kleine Nebenwirkungen hat.
Da hilft zwischendurch mal aufstehen und eigene Figur auswürfeln.

Mitnichten. Erfahrung hat mir ja gezeigt wies geht. Als ich sowas am Anfang meiner Karriere gehört habe, war das für mein Spiel abträglich.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 2.09.2016 | 20:31
Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?
Bei uns?
Nein! Ich würde "Veto" einlegen - und ich BIN der SL.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 2.09.2016 | 20:39
Aber in der Praxis ist jeder Anflug von Größenwahn nur halb so schlimm.

Na, das ist historisch doch wohl endlos oft widerlegt...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 2.09.2016 | 20:48
Ok, dürfte der SL oder die SL , bei euch denn entscheiden eine "Regel zu brechen", wenn er oder sie das wollte?

Bei uns "Jein":
Erst käme zarter Widerspruch unter der Vermutung, der SL würde nicht die richtige Regel kennen.
Dann würde sich der SL erklären. Für uns wären hinreichend:
-- So geht es gerade schneller
-- Im Gegenzug dürft ihr auch von der Vereinfachung X Gebrauch machen
-- Wir diskutieren das später aus
-- Ok, wir machen das wie DU (Spieler) das sagst (Dann wäre der Regelbruch hinfällig)
-- Moment: Es verhält sich folgendermaßen. Spieler sagt "Uups, sorry hast recht!"(Dann wäre es aber auch kein Regelbruch)
-- Wartet ab: So ist es spannender/lustiger/für alle interessanter
-- Lasst uns das mal bitte ausprobieren, ich habe mir dabei was gedacht.

Oder kurz: JA! Aber ich will, dass er sich Gedanken drüber gemacht hat.

In manchen Gruppen erfordert das mehr Kommunikation, in anderen weniger.

Das innere Ziel jedes SL sollte jederzeit eine Win/Win-, eine WIN/win- oder wenigstens eine Win/Wuppe-Situation sein.

Indem Moment, wo sich der Spielleiter toll fühlt, ein Spieler aber schlecht oder auch Spieler untereinander, sollte man seine Methode überdenken.
Fühlt sich die Mehrheit schlecht, sollte man die Methode ganz sein.

"Methode" ist hier der Regelbruch.
"Methode" kann aber auch sein "Regeltreue um ihrer selbts willen".

Gute Nacht!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 2.09.2016 | 21:10
@Issi: zu der Attentäter (Kopfschuß) Debatte:
Wenn es im von der Gruppe verwendeten Regelwerk eine Spielregel gibt, nach der ein NSC einen Spieler-Charakter durch einen Fernkapfangriff ohne Wenn und Aber töten kann, dann darf diese Regelung auch zur Anwendung gebracht werden. Und dann sollte, wenn sie eingesetzt wird, sie auch regelkonform eingesetzt werden, auch wenn das das Ableben des Spieler-Charakters zur Folge hat.
Begründung: Es war jeder einzelne Mitspieler, der zugestimmt hat, daß nach diesen Regeln gespielt wird. Wahrscheinlich hat der Spielleiter gesagt "hey, komm wir spielen XYZ, spielte mit?" Und dier Spieler sagte "Ja!"
Er sagte nicht "ja, aber ohne Headshot-instant-death-regel!"
Er sagte auch nicht "ja, abwr nur wenn der Charakter nur dann stirbt, wenn ich es will!"
Er hat zugestimmt nach dem Regeln zu spielen.
Unkenntnis der Regeln ist auch kein mildernder Umstand.
Wenn jemand gefragt wird, ob er/sie Strip-Poker mitspielt und er/sie zustimmt, darf er/sie auch nicht klagen, wenn erwartet wird, daß Kleidungsstücke abgelgt werden. Und da verliert man weit mehr als beim Rollenspiel, wo nur ein Stück Papier mit einer virtuellen Persönlichkeit auf dem Spiel steht...

Rollenspiel ist eine große Was-passiert-dann-Spiel-Maschinerie. Es lebt vom Aktion/Reaktion -> Handlung und Konsequenz. Die Gesetzmäßigkeiten des "was passiert, wenn wir..." Sind in den Spielregeln festgelegt.
Läßt man Ausnahmen zu, spielt man es nicht richtig. Denn dann sabotiert man die Maschine.

Jemand der einen Film an einer bestimmten Stelle ausmacht, weil dieser ihm zu kitschig/gruselig/gewalttätig/grausam/langweilig/abgefahren/unlogisch ist, darf das selbstverständlich machen. aber er darf hinterher nicht behaupten, er hätte den Film richtig und vollständig angeguckt. Denn er hat nur einen Teil wahrgenommen.
Und genauso verhält es sich beim Rollenspiel, wenn man bestimmte Dinge willkürlich ausschaltet.
Man hat es dann nicht richtig und vollständig gespielt. Und man hat nur einen Teil des Spiels miterlebt.

Um zum Attentat zurückzukommen: den Verlust eines Charakters mitzuerleben gehört mit zum Spiel - genau, wie die Frustration und die Trauer danach. Als Spieler weiß man erst danach um den vollen Wert - des Charakters, des Spieles und des Momentes. Wenn man den SC spielt, bis die Kampagne schal geworden und eingeschlafen ist und er danach im Aktenordner modert, wird man ihn irgendwann vergessen - er verliert an Wert. Mit vollem Risiko alles aufs Spiel gesetzt und verloren zu haben, das vergißt man nicht. Und ebensowenig, wenn man alles aufs Spiel setzt und gewinnt.
Deswegen ist das beibehalten des Risikos etwas, das zu einem ganz anderen Spielerlebnis führt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 2.09.2016 | 21:17
@Issi: zu der Attentäter (Kopfschuß) Debatte:
Wenn es im von der Gruppe verwendeten Regelwerk eine Spielregel gibt, nach der ein NSC einen Spieler-Charakter durch einen Fernkapfangriff ohne Wenn und Aber töten kann, dann darf diese Regelung auch zur Anwendung gebracht werden. Und dann sollte, wenn sie eingesetzt wird, sie auch regelkonform eingesetzt werden, auch wenn das das Ableben des Spieler-Charakters zur Folge hat.
Begründung: Es war jeder einzelne Mitspieler, der zugestimmt hat, daß nach diesen Regeln gespielt wird. Wahrscheinlich hat der Spielleiter gesagt "hey, komm wir spielen XYZ, spielte mit?" Und dier Spieler sagte "Ja!"
Er sagte nicht "ja, aber ohne Headshot-instant-death-regel!"
Er sagte auch nicht "ja, abwr nur wenn der Charakter nur dann stirbt, wenn ich es will!"
Er hat zugestimmt nach dem Regeln zu spielen.
Unkenntnis der Regeln ist auch kein mildernder Umstand.
Wenn jemand gefragt wird, ob er/sie Strip-Poker mitspielt und er/sie zustimmt, darf er/sie auch nicht klagen, wenn erwartet wird, daß Kleidungsstücke abgelgt werden. Und da verliert man weit mehr als beim Rollenspiel, wo nur ein Stück Papier mit einer virtuellen Persönlichkeit auf dem Spiel steht...

Rollenspiel ist eine große Was-passiert-dann-Spiel-Maschinerie. Es lebt vom Aktion/Reaktion -> Handlung und Konsequenz. Die Gesetzmäßigkeiten des "was passiert, wenn wir..." Sind in den Spielregeln festgelegt.
Läßt man Ausnahmen zu, spielt man es nicht richtig. Denn dann sabotiert man die Maschine.

Jemand der einen Film an einer bestimmten Stelle ausmacht, weil dieser ihm zu kitschig/gruselig/gewalttätig/grausam/langweilig/abgefahren/unlogisch ist, darf das selbstverständlich machen. aber er darf hinterher nicht behaupten, er hätte den Film richtig und vollständig angeguckt. Denn er hat nur einen Teil wahrgenommen.
Und genauso verhält es sich beim Rollenspiel, wenn man bestimmte Dinge willkürlich ausschaltet.
Man hat es dann nicht richtig und vollständig gespielt. Und man hat nur einen Teil des Spiels miterlebt.

Ergänzung zu Boba Fett, der auch +1 wert ist:
Und wenn das tatsächlich ein allgemeiner Trugschluss war, den keiner gut findet, dann ist man mit der kurzen Rückfrage auch wieder auf der sicheren Siete. Wenn aber jemand genau so etwas lethales spielen wollte und das Spiel wegen solcher Regeln gewählt hat, dann würde er mit der Änderung eben unzulässig in seinem vorher zugesicherten Spielspaß beeinträchtigt - also bleibt es bei den alten Regeln.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 03:09
Aber weshalb denn? Das unterstellt dem SL schon mal vorab, dass der gewonnene Handlungsspielraum von ihm eher zum Negativem genutzt wird.

Nicht zwingend.

Zum Beispiel sorgt ein größer Handlungsspielraum des Spielleiters (über die Regeln hinaus) auch dafür, dass sich die Spieler weniger auf die Regeln (und damit auf die durch die Regeln simulierte Spielwelt) verlassen können. Dadurch wird irgendwann "der Spielleiter hat halt einfach wieder nur an den Regeln gedreht" zur plausiblen Erklärung für vieles was den Spielern sonst als relevanter Ingame-Hinweis dienen könnte der die Charaktere und Spieler ins Grübeln bringen könnte. Anders herum halten die Spieler vielleicht Dinge für einen Hinweis die in Wahrheit gar keine sind.

Gerade, aber nicht nur, in Detektivabenteuern ist oft nicht unerheblich, dass die Spieler wissen wie die Spielwelt funktioniert und welche Optionen die NSCs haben könnten. Und wenn es hier die Option gibt das sich die NSCs plötzlich außerhalb der Regeln bewegen fischen die Spieler oft völlig im Dunkeln.

Ich bin zwar nicht Issi, aber ich antworte mal trotzdem: Ja! Ich glaube das nicht nur, ich habe sogar die Erfahrung gemacht.

Und Deine Erfahrung ist subjektiv und basiert auf unvollständigen Informationen zu der Situation. Meine Erfahrung, die natürlich ebenfalls auf unvollständigen Informationen basiert, ist das sich manche Runden nach so einem Ereignis nie wieder zusammengefunden haben weil danach 1-2 Spieler die Gruppe verlassen haben.

Grundsätzlich ist aber die Mehrzahl von Anektode nicht beleg, und daher sind persönliche Erfahrungen in solchen Fällen selten ein guter Ratgeber. Und ja, auch ich habe Einzelfälle erlebt in denen es genau so lief. Trotzdem würde mich das nie verleiten im Vorhinein davon auszugehen, dass es so laufen wird.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 08:31
Zitat
Rollenspiel ist eine große Was-passiert-dann-Spiel-Maschinerie. Es lebt vom Aktion/Reaktion -> Handlung und Konsequenz. Die Gesetzmäßigkeiten des "was passiert, wenn wir..." Sind in den Spielregeln festgelegt.
Läßt man Ausnahmen zu, spielt man es nicht richtig. Denn dann sabotiert man die Maschine.

 :o What? Die Maschine? wtf? Ist das jetzt dein Ernst ? Und die funktioniert immer einwandfrei? Ohne jeden Fehler?
Wie oft werden Regeln von den Regelmachern, in der Weiterentwicklung des Systems abgeändert, weil sich heraus stellt, dass sie in der Praxis eben nicht funktionieren oder aber das Spielgleichgewicht beeinträchtigen?

Eben diese Praxis testen die Rollenspieler selbst. Jede Sitzung. (Genauso werden die Fehler in den Regeln nämlich gefunden)
Warum sonst gibt es so viele Hausregeln?
(Dann spielen vermutlich 95 % aller Rollenspieler nach deiner Auffassung nicht "richtig".)

Nein, also das Gehirn wird besser nicht ausgeschaltet, sondern ein. (Sonst haben die Zombis doch nix mehr zu futtern :-))
Die Regeln sind für die Spieler da und nicht umgekehrt. Das kann man sogar in vielen, wenn nicht den meisten  Regelwerken explizit nachlesen.
Auch die Möglichkeit die Regeln notfalls abzuändern, wenn sie nicht funktionieren, ist somit ebenfalls Regelkonform.
(Bei uns gibt es allerdings sehr wenig Regeländerungen, aber wenn, dann immer nur aus gutem Grund)

Die Auffassung, dass man sich einem System und den Regeln vollkommen verschrieben hat, sobald man es spielt und aufhört selbständig zu denken, finde ich  tatsächlich etwas gruselig . Alla : "Ein System sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden." Sorry, aber der musste sein....:-)

Ps: Mit Film ausschalten hat das nichts zu tun. Man ist ja dabei den Film gerade selbst zu drehen. Wenn eine Szene unter den bestehenden Regeln völlig absurd wird, dann dreht man die Szene eben anders oder nochmal.
Es geht auch nicht darum das Figuren nicht sterben dürfen, Gott beware, das ist Teil des Spiels. Es geht darum das sie überhaupt eine Chance haben.- Die sollte jeder bekommen.

Bitte versteh mich nicht falsch. Regeln sind sehr wichtig und sollten auch befolgt werden. Solange man dafür nicht seinen gesunden Menschenverstand über Bord wirft. Und sich noch genug Empathie für seine Mitspieler bewahrt.




Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 09:32
Wir haben hier zwei konträre Standpunkte. Die eine Seite sagt:
"Ich WILL, dass die SL das Recht hat, die Regeln zu brechen (optional: weil gute Gründe(TM)) (optional: und ich verstehe nicht bzw. will nicht verstehen, wie man das anders sehen kann)."

Die andere Seite sagt:
"Ich will nicht, dass (optional: nur) die SL das Recht hat, die Regeln zu brechen (optional: weil gute Gründe(TM)) (optional: und ich verstehe nicht bzw. will nicht verstehen, wie man das anders sehen kann)."

Ist hier noch irgend jemand an einem Erkenntnis-Gewinn interessiert? Es wurde hier ja von mehreren Seiten mehrfach erklärt, warum dieses Recht absolut wichtig bzw. total verzichtbar ist. Gibt es NEUE Argumente? Gibt es EHRLICHE Fragen an die Vertreter des einen oder anderen Standpunktes?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 10:25
Zitat
"Ich WILL, dass die SL das Recht hat, die Regeln zu brechen (optional: weil gute Gründe(TM)) (optional: und ich verstehe nicht bzw. will nicht verstehen, wie man das anders sehen kann)."

Zitat
Die andere Seite sagt:
"Ich will nicht, dass (optional: nur) die SL das Recht hat, die Regeln zu brechen (optional: weil gute Gründe(TM)) (optional: und ich verstehe nicht bzw. will nicht verstehen, wie man das anders sehen kann)."

Es handelt sich aber schon dann nicht mehr  um reines Wollen, wenn dieses Recht explizit und den Regeln steht.Dann müsste es wohl eher so heißen
: A)"Laut Regelbuch hat der Spielleiter auch das Recht, die Regeln zu änderen, ich räume ihm deshalb auch dieses Recht ein,
oder  B)"Laut Regelbuch hat der Spielleiter auch das Recht, die Regeln zu änderen, aber  ich weiche aus guten Gründen davon ab."

Wenn die Rolle und Rechte eines SL nicht expliziet in den Regeln so festgelegt sind, dass er eigenständig keine Regeln ändern darf. Sondern alles mit der Gruppe vorher absprechen muß (In welchem Regelwerk steht das denn so? Ich habe nämlich noch nirgends so gelesen??), dann handelt es sich bei B) lediglich um eine "Hausregel"
Um einen anderen Spielstil.

PS: Mich würde wirklich sehr interessieren in welchem Regelwerk, die Rolle des SL so fest geschrieben steht, dass er ohne Zustimmung der Gruppe keine Regeln anpassen darf. Ich wäre sehr interessiert aus welchen Regel und Quellenbüchern das hervor geht.



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 10:34
Was im Buch steht hat absolut keine Relevanz für irgendeine Diskussion zu dem hier besprochenen Thema.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 10:36

Zitat
Was im Buch steht hat absolut keine Relevanz für irgendeine Diskussion zu dem hier besprochenen Thema.
Die Regeln stehen ebenso im Buch, wie die mögliche Anwendung durch den Spielleiter.
Nach deiner Aussage müsste man dann Beides streichen. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 10:46
Warum sonst gibt es so viele Hausregeln?
Ich nutz mal ein paar Begriffe aus der PC-Gamesszene: Weil jede Runde ihre Gameengine so zusammengemoddet hat, dass sie idealerweise ihre gewünschten Spielmotivationen anspricht.
Das hat aber erstmal nichts mit Regelbrechen zu tun. Schliesslich definieren die Mods die Regeln.

Oder anders: Spielst Du mit Traglastregeln (die im Regelwerk stehen)? Wenn nein, brichst Du als Spieler damit auch jedes Mal Eure Regeln, wenn Du die Traglastmodifikatoren und Beschränkungen ignorierst?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 10:50
Nein, beides hat nur keine Relevanz für das hier besprochene Thema, weil der Thread sich nicht auf ein bestimmtes System bezieht. Ein einzelnes System kann immer nur als Beispiel dienen, aber aus Beispielen lässt sich niemals eine allgemeine Regel ableiten. Sehr wohl lassen sich aber allgemeine Regeln mit einem Gegenbeispiel entkräften.

In einem Thread "In D&D 5.0 muss der SL as Recht haben..." könntest Du das D&D 5.0 Regelwerk als Argument anführen. Aber in einem allgemeinen Thread reichen Beispiele nicht. Und wenn Du Dich auf die Mehrheit der Regelwerke beziehst und das verallgemeinern willst begehst Du einen oder mehrere der folgenden logischen Fehlschlüsse: Hasty Generalisation, Argumentum ad populum und IMHO auch das Argumentum ad verecundiam (weil die meisten vermeidlichen Autoritäten die sowas schreiben auch einfach nur den erst genannten Fehlschluss begehen). Und Argumente die auf logischen Fehlschlüssen beruhen sind nichtig. Und Diskussionen mit Menschen die ständig logische Fehlschlüsse begehen, weil sie sich nie ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, sind relativ ermüdend und selten sehr produktiv.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 10:54
Ich denke auch das wir weg vom "Regelbrechen" hin zum Spielstil - sollten.

Wenn eine Gruppe beschließt, dass es für sie besser ist, wenn Regeländerungen ausnahmslos zusammen mit der Gruppe besprochen werden sollen, und der SL auch gewillt war, das auch so  zu aktzeptieren, dann ist das eigenmächtige Ändern einer Regel durch den SL zwar kein "Regelbruch" aber ein "Hausregelbruch".
Der ja unter Umständen noch wesentlich schwerer wiegen kann.

@ Chiungalla
Wenn du ganz weg von Regeln und Systemen willst, bleibt am Ende für mich nur der jeweilige Spielstil und der Gruppenvertrag übrig.
Was in der jeweiligen Gruppe als "Regelbruch" gesehen wird ist demnach grundverschieden und kann schon deshalb nicht verallgemeinert werden.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 3.09.2016 | 11:01
Es handelt sich aber schon dann nicht mehr  um reines Wollen, wenn dieses Recht explizit und den Regeln steht.

Bei vielen Spielen ist das tatsächlich gar nicht so klar. Die Goldene Regel in der WoD steht für gewöhnlich ineiner hübschen Box und spricht regelmäßig von "you", in der deutschen Fassung von "Sie". Es ist tatsächlich nicht klar, ob damit die SL oder die ganze Gruppe oder sonst wer angesprochen wird.

Und um das, was CP und Chiungalla gesagt haben noch mal mit anderen Worten zu beantworten: Wenn wir von Regelwerk sprechen, meinen wir jene Regel, welche sich die Gruppe durch Übereinkunft selbst gegeben hat. Was im Buch steht hat nur insofern Relevanz, als es als Inspiration dienen kann.

Wenn hier also jemand Regeln sagt, sind für gewöhnlich Hausregeln gemeint. Es gibt schlicht keine anderen gültigen Regeln. Im Buch stehen Regel-Ideen. "Wir spielen regelgetreu", heißt also, dass wir mit unserem privaten Satz an Hausregeln spielen. "Getreu" bedeutet also nur, dass wir diesen Satz an Hausregeln konsistent verwenden.

Natürlich können diese Regeln auch nachverhandelt werden. Das kann auch ganz schnell und während des laufenden Spiels passieren. Aber eben nicht einseitig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 11:12
Zitat
Wenn hier also jemand Regeln sagt, sind für gewöhnlich Hausregeln gemeint. Es gibt schlicht keine anderen gültigen Regeln. Im Buch stehen Regel-Ideen. "Wir spielen regelgetreu", heißt also, dass wir mit unserem privaten Satz an Hausregeln spielen. "Getreu" bedeutet also nur, dass wir diesen Satz an Hausregeln konsistent verwenden.

Ja das macht Sinn!
Auf die Frage: Was steht in eurer Hausregel und Warum? Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht? -
- könnte sicher jeder problemlos antworten.
Oder was passiert mit eurem SL wenn er die Hausregel bricht?(Kann ja ganz unterschiedlich ausfallen  ;)):
0) nichts er darf das 1) Wir bitten untertänigst um eine Erklärung
2)wir fragen ihn was wir falsch gemacht haben 3)Prügel
4)Wir fesseln und knebeln ihn  5) Ganz schlimme Dinge.....
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 3.09.2016 | 11:13
Ist hier noch irgend jemand an einem Erkenntnis-Gewinn interessiert? Es wurde hier ja von mehreren Seiten mehrfach erklärt, warum dieses Recht absolut wichtig bzw. total verzichtbar ist. Gibt es NEUE Argumente? Gibt es EHRLICHE Fragen an die Vertreter des einen oder anderen Standpunktes?
Ja, tatsächlich habe ich da noch etwas:
In der ganzen Diskussion wird häufig von einer Verbindlichkeit der Regeln für beide Seiten, SL und Spieler, gesprochen. Was ist aber, wenn die Regeln gar nicht für beide Parteien ausgelegt sind?

In nicht wenigen RPG gibt es zwar eine gewisse Schnittstelle an Regeln, aber eben auch jene, die exklusiv für den SL sind. Ganz hart gesagt: Die Spieler dürften sie eigentlich gar nicht kennen.
Als Beispiel soll hier gerne D&D herhalten, aber im Prinzip kann man dies fast für jedes RPG sagen, in dem es ein Monsterhandbuch gibt.

D&D hat als Schnittstelle das "Player´s Handbook", sowohl "Dungeon Master´s Guide" als auch "Monster Manual" sind für den SL gedacht (kleinere Ausnahmen mal außen vor). Nach den Aussagen hier dürfte ein SL "sein" Material (was durchaus Regeln sind) nicht verändern/brechen, ohne dies im Gruppenkonsens zu beschließen.

Wo ist der Sinn, eine Gruppe zu fragen, ob man diese Regeln ändern darf, wenn diese die Regeln noch nicht mal kennt/kennen dürfte?

(Bevor es kommt: Damit ist nicht gemeint, das exakt dasselbe Monste plötzlich durch Regeländerung in irgendein Extrem verfällt.)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 11:18
Zitat
In nicht wenigen RPG gibt es zwar eine gewisse Schnittstelle an regeln, aber eben auch jene, die exklusiv für den SL sind. Ganz hart gesagt: Die Spieler dürften sie eigentlich gar nicht kennen.
Richtig. Das ist dann  reine "Meisterinformation" und kann deshalb nicht mit den Spielern besprochen werden.
Rein spieltechnisch nicht.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 3.09.2016 | 11:24
Wie wir jetzt von "Regeln" zu "Hausregeln" kommen, ist mir so gar nicht klar?
Da ist ja schon was vollkommen anderes, weil letzte eh im Zweifel gruppenintern abgestimmt sind...
... erstere aber nicht zwingend zur Gruppenharmonie passen müssen....

Vielleicht lehne ich mich mal ganz ungewohnt zurück und else erst Mal mit  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 11:29
Zitat von Lichtbringer:
Zitat
Da hier im Forum die letzten Wochen rege Diskussionen geführt wurden dazu, welchen Einfluss der Spielleiter haben sollte, wollte ich hier ein wichtiges Beispiel anbringen. Es soll zeigen, warum der SL in fast jedem Regelwerk das Recht haben muss, die Regeln zu interpretieren und im schlimmsten Fall zu brechen. (Wer meine Vorträge oder Texte kennt, wird mein Standardbeispiel wiedererkennen.)

@Boba Fett
Ok, danke für den Einwand!
Also dem Thread verfasser ging es tatsächlich um das geschriebene Wort.
Bin jetzt nur zum Essen eingeladen. Hoffe ihr kommt weiter! ;)
Viele Grüße!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 11:41
Ja, tatsächlich habe ich da noch etwas:
In der ganzen Diskussion wird häufig von einer Verbindlichkeit der Regeln für beide Seiten, SL und Spieler, gesprochen. Was ist aber, wenn die Regeln gar nicht für beide Parteien ausgelegt sind?

In nicht wenigen RPG gibt es zwar eine gewisse Schnittstelle an Regeln, aber eben auch jene, die exklusiv für den SL sind. Ganz hart gesagt: Die Spieler dürften sie eigentlich gar nicht kennen.
Natürlich sind die Regeln der Gruppe für alle Spieler (SL ist auch ein Spieler) bindend. Nur weil Du als SL uU mit Deinem Regelbruch davon kommst, heisst das nicht, dass Du deswegen die Regeln brechen darfst.
Zitat
Als Beispiel soll hier gerne D&D herhalten, aber im Prinzip kann man dies fast für jedes RPG sagen, in dem es ein Monsterhandbuch gibt.

D&D hat als Schnittstelle das "Player´s Handbook", sowohl "Dungeon Master´s Guide" als auch "Monster Manual" sind für den SL gedacht (kleinere Ausnahmen mal außen vor). Nach den Aussagen hier dürfte ein SL "sein" Material (was durchaus Regeln sind) nicht verändern/brechen, ohne dies im Gruppenkonsens zu beschließen.
Also in unserer Gruppe war es bindende Regel, dass jeder Spieler jedes D&D-Buch ansehen und auch besitzen darf. Auch war bei uns eine bindende Regel, dass der SL beim Abenteuerbau die Monster so zusammenmodden durfte wie er wollte. Bei einigen Runden gab es auch die bindende Regel in der Runde, dass er Monster während der Session so zusammenmodden durfte wie er wollte.
Bei den Runden, in denen er das nicht durfte, wäre es ein klarer Regelbruch gewesen, wenn er ein Monster während der Session angepasst hätte.

Du siehst: Zwei verschiedene D&D-Runden mit verschiedenen bindenden Regeln.
Zitat

Wo ist der Sinn, eine Gruppe zu fragen, ob man diese Regeln ändern darf, wenn diese die Regeln noch nicht mal kennt/kennen dürfte?
Der Sinn liegt daran, dass man eine Regelung in der Runde hat, die zur allgemeinen Zufriedenheit führt.
Wenn Du die Monster im MM unbedingt ändern willst, dann kannste einfach die Runde fragen, ob sie darauf bestehen, dass nur die Monster aus dem MM verwendet werden sollen. Normalerweise wird Dir die Runde zustimmen, dass Du als SL Monster aufstellen kannst wie Du willst. Und schon hast Du Deine bindende Regel "der SL darf Monster so modden wie er Lust hat" und alle Spieler sind zufrieden mit der Regel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 11:44
Wie wir jetzt von "Regeln" zu "Hausregeln" kommen, ist mir so gar nicht klar?
Weil wir von den Regeln der jeweiligen Gruppe reden.
Wie ich schon oben anführte, spielt jede Gruppe mit einer zusammengemoddeten Gameengine.
Das was Du als "Hausregel" bezeichnest, sind die eigentlichen Regeln des Spiels (für Deine Gruppe)
Wenn also jemand sagt: "Du brichst die Regeln!" dann bezieht sich das auf die bindenden Regeln der Gruppe.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 12:14
@ Issi:
Ich will nicht ganz weg vom Thema Regeln und Systemen. Ich will weg von Beispielen und speziellen nicht verallgemeinerbaren Aussagen.

Der Spielleiter muss nicht das Recht besitzen die Regeln zu brechen. Egal wie die Regeln aussehen. Egal was das System sagt. Denn es gibt immer andere Möglichkeiten nötige Regelbrüche herbeizuführen, z.B. den Gruppenkonsens. Letzterer ist nicht in allen Fällen ineffizient und zeitraubend, und damit entfällt die Notwendigkeit die der Threadersteller postulierte. Punkt.

Das sagt aber nichts darüber aus ob eine Gruppe ihren Spielleiter mit entsprechenden Rechten ausstatten darf. Das steht ihr natürlich frei. Und ja, vielleicht gibt es in Abhängigkeit von der Gruppe, manchmal im Einzelfall gute Gründe genau das zu tun. Dem würden hier auch die aller wenigsten widersprechen.

Und es gibt Spieler die gestehen ihren Spielleitern dieses Recht zu, und andere lehnen das entschieden ab. Und viele liegen sicherlich auch zwischen diesen beiden Extremen. Und bei keiner der beiden Fraktionen kommt die Rollenspielpolizei vorbei um diesem liederlichen Verhalten Einhalt zu gebieten.

Der ganze Rest des Threads basiert im Grunde darauf, dass der eine oder andere (meinem Eindruck nach oft Du) in Aussagen etwas völlig anderes hineininterpretiert als geschrieben steht, weil er einen Subtext zwischen den Zeilen vermutet den es so nicht gibt (und der in Diskussionen auch grundsätzlich, anders als in der alltäglichen Kommunikation, nicht angenommen werden sollte). Und dann muss das wieder umständig richtig gestellt werden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 3.09.2016 | 12:21
es gibt ja "Kann" Regeln oder "Optionale" Regeln, selbst hier finde ich die Grenze schwierig, da dies meist vom SL ausgeht. Ein SL entscheidet ob er diese Optionalen Regeln nutzt oder nicht, das ist meist keine demokratische Entscheidung innerhalb der Gruppe.

Beispiel hier D&D 5e mit Variant Human, Feats, Multiclassing oder Kampfregeln aus dem DMG

oder anderes Beispiel: Zusatzbücher die der SL nicht zulässt (z.B. Kompendium, Ausrüstungsbände oder was weiss ich was es noch alles so gibt ^^)

Prinzipiell spiele ich gerne mit den vollen Regeln (als Spieler und SL)

Das Beispiel mit Zusatzbüchern ist ja eigentlich auch ein Regel Bruch? in Zusatzbüchern, Erratas gibts ja keine Optionalen Regeln, sondern Erweiterungsregeln oder im schlimmsten Fall Regeln, die das GRW komplett ersetzen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Supersöldner am 3.09.2016 | 12:33
Zusatz Bücher die der SL nicht zu lässt ?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 3.09.2016 | 12:36
Ja z.b. WoD Hunter, gibt ein GRW und es gibt ein Kompendium. im Kompendium stehen glaub ich die Flaws und Merits (WoD Hunters)

oder wo gibts noch viele Bücher? Shadowrun?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Supersöldner am 3.09.2016 | 12:46
ja aber die nicht zu zu lassen ist doch etwas ...frech .
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 3.09.2016 | 12:52
Warum?

Da gibt es gute und schlechte (auf letztere kann man offensichtlich verzichten), und in einigen finden sich darüber hinaus explizit als optional markierte Regeln.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 3.09.2016 | 13:02
@Nebula:
Zum einen muss Gruppenkonsens nicht zwingend demokratisch hergestellt werden. In den meisten Runden nennt die SL ihre Wunschregeln und ist mit zustimmendem Brummeln völlig zufrieden. Zum anderen wünsche ich einem GRW-Puristen als SL viel Spaß, wenn die gesamte Spielerschaft auf Splatbook-freudiges Powergaming steht. Da wird im Zweifelsfall der Posten der SL neu besetzt, weil es eben keinen gemeinsamen Satz an Regeln geben wird.

Das Problem entsteht ja erst im Illusionismus (http://ptgptb.org/0027/theory101-02.html). Da sagt die SL: "Wir spielen A." Alle Spieler spielen mit, tatsächlich spielt die SL aber etwas anderes. Fällt das früher oder später auf - und das tut es recht sicher jenseits von Oneshots - dann ist halt die Basis für das gemeinsame Spiel nachhaltig gestört, weil die SL die Spieler bewusst belogen hat. Und das ist wiederum schlecht bei einem Spiel, in dem die Glaubwürdigkeit der Welt, der Regeln etc. eine so umfassende Rolle spielt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 3.09.2016 | 13:12
...
Wenn hier also jemand Regeln sagt, sind für gewöhnlich Hausregeln gemeint. Es gibt schlicht keine anderen gültigen Regeln. Im Buch stehen Regel-Ideen. "Wir spielen regelgetreu", heißt also, dass wir mit unserem privaten Satz an Hausregeln spielen. "Getreu" bedeutet also nur, dass wir diesen Satz an Hausregeln konsistent verwenden.
...

Vielleicht bin ich ja ungewöhnlich, aber wenn ich hier Regeln sage, meine ich die geschriebenen Regeln des Sytems. Wenn ich Hausregeln meine, sage ich "Hausregeln". Aber das nur am Rande.

Solange schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht fehlen bedarf es doch überhaupt keiner Argumente gegen das Entscheidungsrecht.  8)
...

Netter Versuch. Trotzdem: Nein. Welcher Zustand (SL darf Regeln brechen / SL darf keine Regeln brechen) der "gottgewollte", "natürliche" a priori-Zustand ist, dessen Änderung nur gestattet ist, wenn zwingende Argumente dies stützen, läßt sich nicht bestimmen.

Darüber hinaus fehlen schlüssige Argumente für das Entscheidungsrecht keineswegs. Daß Du ihnen die Schlüssigkeit absprichst (ohne irgendwie anzugeben, worin denn der Mangel an Schlüssigkeit begründet liegt), ändert daran nichts.

...
Vermeidlich positive Effekte die möglicherweise aus dem Entscheidungsrecht des Spielleiters resultieren könnten sind keine schlüssigen Argumente.
...

Vorsicht mit der Forderung, nur sichere Auswirkungen von Maßnahmen dürften in Argumenten Verwendung finden. Dann stehen schnell allle Beteiligten ohne Argumente da (der Allsatz ist mit einem Gegenbeispiel widerlegt). Für mich genügt es, daß eine Maßnahme die Eintretenswahrscheinlichkeit eines erwünschten Zustandes erhöht.

... dass sich die Spieler weniger auf die Regeln (und damit auf die durch die Regeln simulierte Spielwelt) verlassen können...

Tatsächlich wird doch nur ein kleiner Teil der Entscheidungen, was in der Spielwelt geschieht (und damit über ihre Plausibilität und Konsistenz) aufgrund einer Regelanwendung getroffen. Sehr viele Entscheidungen trifft der SL doch völlig ohne Regelhintergrund, und viele davon haben weit größeren Einfluß auf die Geschehnisse als die Regeln. Möglicherweise sorgt sogar die Abweichung von den Regeln für größere Konsistenz...

...
Grundsätzlich ist aber die Mehrzahl von Anektode nicht beleg, ...

Mag sein, aber in manchen Bereichen ist ein "Beleg" schwer zu bekommen, und da stützen viele gleichartige Anekdoten bisweilen dann doch eine Behauptung.

... aber aus Beispielen lässt sich niemals eine allgemeine Regel ableiten...

Doch, das nennt man Generalisieren. Und ob das "hasty" ist, hängt, wie auch die Verläßlichkeit der allgemeinen Regel, von der Anzahl der Beispiele und Gegenbeispiele ab. Wenn tatsächlich die Mehrzahl der Gegenstände Positivbeispiele sind, fällt es mir schwer, von "hasty" zu sprechen. Und ein Gegenbeispiel entkräftet bestenfalls eine deterministische Regel, probabilistische Regeln sind da deutlich robuster.

...
Und Diskussionen mit Menschen die ständig logische Fehlschlüsse begehen, weil sie sich nie ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, sind relativ ermüdend und selten sehr produktiv.

In der Tat. (Wobei ich mich frage, ob es weniger ermüdend ist, wenn sie die Fehlschlüsse begehen, obwohl sie sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben...)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 3.09.2016 | 13:28
es gibt ja "Kann" Regeln oder "Optionale" Regeln, selbst hier finde ich die Grenze schwierig, da dies meist vom SL ausgeht. Ein SL entscheidet ob er diese Optionalen Regeln nutzt oder nicht, das ist meist keine demokratische Entscheidung innerhalb der Gruppe.

Jein. Man muss beachten, dass diese Forderung nicht von der SL gestellt werden. Zu dem Zeitpunkt ist die Person noch nicht SL. Sie schlägt ja nur vor unter welchen Bedingungen sie bereit ist, SL zu werden. Bei hinreichend knappem Angebot an potentiellen SLs, könnten die übrigen Personen versucht sein, den Deal widerspruchslos anzunehmen.

Das klappt auch anders herum: "Ey lass mal wieder was spielen", sagten sie vor zwei Wochen. "Aber nicht über Stufe 10. Da wirds komisch", sagte ich. "OK", sagten sie und die Person, die spielleiten würde, ergänzte: "Lasst doch Stufe 8 machen. Da hat jeder Grad-4, aber niemand Grad-5-Zauber."

Ich habe also klar formuliert, unter welchen Bedingungen ich bereit bin mitzuspielen. Eine andere Spielerin sprach sich aus, nur Elemente aus dem Grundregelwerk zu nutzen. Das fand ich persönlich zwar nicht so toll, hab mich aber darauf eingelassen. Anderes wäre sozial ungünstig gewesen.

Wir müssen also trennen zwischen der SL und der Person, die übrigens spielleitet.


@Erg: Die geschriebenen Regeln kann man aber nicht brechen, wenn man von einer Runde redet, die sie gar nicht anwendet. Das ist widersinnig. Brechen kann man nur gültige Regeln. Gültig sind die Regeln nur so, wie sie von der Gruppe auch verwendet werden.

Hinzu kommt, dass wenn Regeln etwas bezeichnen sollte, was die Gruppe nicht selbst entwickelt hat, würden alle Runden, die sich selbt ein Rollenspiel geschrieben haben, folglich regellos spielen. Auch das ist widersinnig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 13:32
Vorsicht mit der Forderung, nur sichere Auswirkungen von Maßnahmen dürften in Argumenten Verwendung finden. Dann stehen schnell allle Beteiligten ohne Argumente da (der Allsatz ist mit einem Gegenbeispiel widerlegt). Für mich genügt es, daß eine Maßnahme die Eintretenswahrscheinlichkeit eines erwünschten Zustandes erhöht.

Das kommt sehr darauf an wie man das Argument formuliert und was man daraus schließen möchte.

Und ein Gegenbeispiel entkräftet bestenfalls eine deterministische Regel, probabilistische Regeln sind da deutlich robuster.

Der Threadtitel ist eine deterministische Regel und die aller wenigstens Argumente oder Schlüsse hier sind nicht deterministisch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 3.09.2016 | 13:48
...
@Erg: Die geschriebenen Regeln kann man aber nicht brechen, wenn man von einer Runde redet, die sie gar nicht anwendet. Das ist widersinnig. Brechen kann man nur gültige Regeln. Gültig sind die Regeln nur so, wie sie von der Gruppe auch verwendet werden.
...

Das hängt vom Standpunkt ab. Ich könnte auch sagen, wer eine vorhandene Regel nicht anwendet, bricht sie. Ob dieser Regelbruch dem allgemeinen Wunsch folgt oder nicht, spielt da keine Rolle. Dies folgt der Argumentationslinie, es gäbe bei Zustimmung, ein bestimmtes System zu spielen, die implizite Zustimmung zu allen seinen Regeln (unabhängig davon, ob diese dem Zustimmenden bekannt sind). Ist zwar nicht meine, aber was soll's. Mein Gedankengang ist eher: wenn der SL die Hausregeln macht, besteht keine Notwendigkeit, sie zu brechen. Folglich muß ich über diesen Fall auch nicht diskutieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.09.2016 | 13:52
Ich habe mir nochmal den Eingangspost und das Beispiel mit der Pam-Krabbé-Rochade durchgelesen. IMHO ist der Threadtitel einfach ungünstig gewählt und die beiden Kernaussagen des Eröffnungsposts sind:
1) Keine niedergeschriebene Regel ist perfekt. Irgendwo versteckt sich immer ein Fehler, an den der Autor der Regel nicht gedacht hat.
2) Früher oder später steht die Rollenspielgruppe vor diesem Regelfehler und dann muss die entsprechende Regel abgeändert werden.

zu 2: Klassischerweise macht dies der SL. Es kann aber auch ein anderer Spieler machen oder per Abstimmung oder sonstwie passieren. IMHO ist die Kernaussage des Eröffnungsthreads aber nicht WER die Regelanpassung macht, sondern DASS eine Regelanpassung erfolgen muss (egal von wem).

Bleibt halt die Frage: Wollen wir über den Eröffnungspost reden oder über den Threadtitel?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rorschachhamster am 3.09.2016 | 14:13
Bleibt halt die Frage: Wollen wir über den Eröffnungspost reden oder über den Threadtitel?
Naja, der Threadtitel hat wirklich nichts mit dem Eingangspost zu tun. Regeln brechen heißt ja nicht, fehlende Regellücken auszufüllen sondern absichtlich und mit Intention die Regeln willkürlich zu verändern. Das ist auch beim Schachbeispiel nie passiert. Niemand hat während eines Spiels gesagt: "Ich setze jetzt meine Dame neben deinen König und Schachmatt...".
Wobei ich denke, warum haben die die Regeln verändert anstatt die interessante Variante das Spiel verändern lassen? Spätestens wenn alle Schachspieler diese Variante kennen, ist ja wieder alles in Butter, nur anders als vorher... ;D
Wobei Schach für's Rollenspiel eh keine gute Referenz ist.  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 3.09.2016 | 14:27
IMHO ist die Kernaussage des Eröffnungsthreads aber nicht WER die Regelanpassung macht, sondern DASS eine Regelanpassung erfolgen muss (egal von wem).

Wo man den Kern der Aussage vermutet ist natürlich Interpretationssache, aber defintiv hat Lichtbringer die Meinung vertreten, dass der Spielleiter diese Anpassungen vornehmen sollte (muss). Also ist der erste Beitrag nicht wirklich weit vom Titel entfernt.

Mal zur Erinnerung den Schluss des ersten Beitrags:
Zitat
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt. In fast allen realen Fällen, ist es für den Spielspaß besser, wenn der SL Regeln improvisiert. Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren. Die wichtige Frage der Diskussion scheint mir daher nur darin zu liegen, wie extrem dieser Extremfall werden muss, bevor der SL sein Vetorecht nutzen sollte.

Das ist Gegenstand des Threads, weil die Tatsache der notwendigen Regelanpassungen einfach nicht kontrovers genug für 11 Seiten ist. Erst die Frage wer dafür zuständig ist, die Gegenstand des ersten Posts ist, bietet Stoff für ausufernde Diskussionen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 3.09.2016 | 14:35
IMHO ist die Kernaussage des Eröffnungsthreads aber nicht WER die Regelanpassung macht, sondern DASS eine Regelanpassung erfolgen muss (egal von wem).

Ich würde das nur mit viel wohlwollen so lesen können. Die erste Hälfte des OP ist eine Herleitung warum es Regeländerungen während des Spiels geben muss. Das hat hier glaube ich im Thread auch niemand bestritten. Alles dreht sich um, die zweite Hälfte:

Zitat
Man kann dies theoretisch im demokratischen Diskurs ausarbeiten, aber der Aufwand ist praktisch nie gerechtfertigt. In fast allen realen Fällen, ist es für den Spielspaß besser, wenn der SL Regeln improvisiert.
Der SL muss zum Wohle der Runde das Recht haben, die Regeln im Extremfall zu improvisieren. Die wichtige Frage der Diskussion scheint mir daher nur darin zu liegen, wie extrem dieser Extremfall werden muss, bevor der SL sein Vetorecht nutzen sollte.

Es wird behauptet: Theoretisch ist der demokratische Diskurs möglich, praktisch muss es der SL machen. Zum Wohl der Runde muss es der SL machen.

Und das sieht hier eine Anzahl Teilnehmer eben anders. Für die ist eben der Diskurs gleichwertig oder überlegen. Und bis jetzt kam wenig, abgesehen von persönlichen Vorlieben, was die Behauptung der SL muss es machen, er in dieser Frage überlegen stützt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 17:55
PS: Mich würde wirklich sehr interessieren in welchem Regelwerk, die Rolle des SL so fest geschrieben steht, dass er ohne Zustimmung der Gruppe keine Regeln anpassen darf. Ich wäre sehr interessiert aus welchen Regel und Quellenbüchern das hervor geht.

Im Ernst jetzt? Mir ist in den letzten Jahren (wahrscheinlich) kein einziges Regelwerk mehr untergekommen, das diesen "Die SL darf jederzeit alles ändern wie's beliebt"-Passus o.ä. enthält: Savage Worlds, Traveller, Fate, Corporation, Monsterhearts, ..., von kleinen Indy-Sachen muss man da gar nicht anfangen.

Und dann gibt es tatsächlich auch ein paar Regelwerke, da steht explizit drin, dass sich die SL an die Regeln halten muss. Bei "Dogs in the Vineyard" ist das ein Passus mit dem Holzhammer, in dem steht, dass sich die SL auch an die Regeln zur "Abenteuer-Erschaffung" halten muss.

Ja, tatsächlich habe ich da noch etwas:
In der ganzen Diskussion wird häufig von einer Verbindlichkeit der Regeln für beide Seiten, SL und Spieler, gesprochen. Was ist aber, wenn die Regeln gar nicht für beide Parteien ausgelegt sind?

In nicht wenigen RPG gibt es zwar eine gewisse Schnittstelle an Regeln, aber eben auch jene, die exklusiv für den SL sind. Ganz hart gesagt: Die Spieler dürften sie eigentlich gar nicht kennen.
Als Beispiel soll hier gerne D&D herhalten, aber im Prinzip kann man dies fast für jedes RPG sagen, in dem es ein Monsterhandbuch gibt.

D&D hat als Schnittstelle das "Player´s Handbook", sowohl "Dungeon Master´s Guide" als auch "Monster Manual" sind für den SL gedacht (kleinere Ausnahmen mal außen vor). Nach den Aussagen hier dürfte ein SL "sein" Material (was durchaus Regeln sind) nicht verändern/brechen, ohne dies im Gruppenkonsens zu beschließen.

Wo ist der Sinn, eine Gruppe zu fragen, ob man diese Regeln ändern darf, wenn diese die Regeln noch nicht mal kennt/kennen dürfte?

Ich bin da nicht kompetent, da ich D&D generell nicht spiele, und meistens eigene Settings oder Anpassungen leite, bei denen sich diese Fragestellung gar nicht ergibt, weil es kein fertiges, kaufbares Monsterhandbuch gibt.

Aber anders herum gefragt: Warum sollte es denn ÜBERHAUPT Spezial-Geheim-Regeln für die SL geben, wenn nicht davon ausgegangen wird, dass diese sich auch daran halten muss?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 17:58
Zitat
(SL ist auch ein Spieler)
Nein- Der SL ist ein Gruppenmitglied, wie die Spieler auch.
Aber er ist kein Spieler sondern der Spielleiter
Ein Spieler spielt nur eine einzige Figur, der Spielleiter den ganzen Rest. (seinen eigenen Helden hat er auch nicht)
Das ist ein entscheidender Unterschied. Hinzu kommen noch die Meisterinformationen , die der Spieler nicht haben darf,
NSC Werte, den Hintergrund über das Abenteuer usw.- Daraus allein ergibt sich eine Menge an mehr Verantwortung.
Zudem hat er eine eigene Funktion- nämlich das Spiel zu leiten!!

Ich habe das Gefühl, das hier (fast gewaltsam?!) eine Gleichmache von zwei völlig unterschiedlichen Rollen gemacht wird.
Es  wird die Position des SL in die eines weiteren Spielers verklärt, der zwar alle relevanten Informationen eines Leiters samt der Verantwortung aber gleichzeitig nur die  Rechte eines weiteren Spielers haben soll.

Es handelt sich deshalb aus meiner Sicht um eine "Hausregel".
Zitat
PS: Mich würde wirklich sehr interessieren in welchem Regelwerk, die Rolle des SL so fest geschrieben steht, dass er ohne Zustimmung der Gruppe keine Regeln anpassen darf. Ich wäre sehr interessiert aus welchen Regel und Quellenbüchern das hervor geht
.
Zitat
Im Ernst jetzt? Mir ist in den letzten Jahren (wahrscheinlich) kein einziges Regelwerk mehr untergekommen, das diesen "Die SL darf jederzeit alles ändern wie's beliebt"
Das ist keine Antwort auf meine Frage, Sorry.

"In meinem Regelwerk steht: "der Spielleiter trifft Entscheidungen mit Hilfe der Spielregel und seines gesunden Menschenverstandes."

Und in einem anderen sehr bekannten Regelwerk steht über seine Rolle: " Der Meister ist der Spielleiter. Er ist zugleich Kameramann, Regisseur, und Darsteller aller Nebenrollen."

So :"der Spielleiter trifft Entscheidungen mit  Hilfe der Spielregel und seines gesunden Menschenverstandes."
würde mir etwas fehlen.







Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 18:34
Das ist keine Antwort auf meine Frage, Sorry.
Was genau war denn deine Frage? Ich bezog mich auf diesen Passus:
PS: Mich würde wirklich sehr interessieren in welchem Regelwerk, die Rolle des SL so fest geschrieben steht, dass er ohne Zustimmung der Gruppe keine Regeln anpassen darf. Ich wäre sehr interessiert aus welchen Regel und Quellenbüchern das hervor geht.

Es gibt viele Regelwerke, in denen es nicht explizit vorgesehen ist, dass die SL die Regeln anpasst, z.B. Fate, Savage Worlds, Traveller, Corporation, ...
Daraus kann ich natürlich keine relevante Regel zitieren, weil es dazu eben keine explizite Regel GIBT (bzw. ich bin mir nicht sicher, ob es bei Fate nicht irgendwo einen Textkasten dazu gibt).

Die explizite Regel gibt es aber z.B. bei Dogs in the Vineyard. Falls nicht jemand anderes einspringt musst du dich für das Zitat allerdings ein wenig gedulden, da ich momentan keinen Zugriff auf das Regelwerk habe.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 3.09.2016 | 18:35
Zitat
Aber anders herum gefragt: Warum sollte es denn ÜBERHAUPT Spezial-Geheim-Regeln für die SL geben, wenn nicht davon ausgegangen wird, dass diese sich auch daran halten muss?
Erstmal: Es sind keine Spezial-Geheim-Regeln, sondern ist gängig in vielen populären Rollenspielen. D&D kennt es, Cthulhu kennt es, DSA, Splittermond, ToC, etc.

Und nun zur eigentlichen Frage:
Genau wie die allgemeinen Regeln (Spieler und SL) evtl. Überarbeitung durch die Gruppe in Abstimmung benötigen (Streichen, Hausregel, Abändern, etc.), kann gerade auch in diesen Regeln schlicht und einfach Bullshit fabriziert worden sein. Die "Gruppe", die dies dann überarbeiten muss, ist der SL. Es sind "seine" Regeln.

Ich habe in den letzten 20 Jahren D&D in so vielen Forum-Diskussionen zu SL-Themen (Dungeon Master´s Guide aber speziell Monster Manual) mitgemacht; anscheinend ist dann eben dort nicht alles Gold, was glänzt. Und auch hier gibt es zahlreiche Threads zu genau solchen Themen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 18:38
Zitat
Was genau war denn deine Frage?
Ich fragte nach einem Regelwerk in dem expliziet steht, dass der Spielleiter die Zustimmung der Spieler benötigt um eine Regel zu ändern.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 3.09.2016 | 18:48
Es gibt viele Regelwerke, in denen es nicht explizit vorgesehen ist, dass die SL die Regeln anpasst, z.B. Fate, Savage Worlds, Traveller, Corporation, ...

Corporation hat auf Seite 3 einen kleinen Kasten dazu, der das Anpassen und/oder Brechen/Ignorieren von Regeln erlaubt und der Formulierung nach sogar ein Stück weit nahelegt.

Da ist auch erwähnt, dass alle damit einverstanden sein sollten, aber welche Form diese Zustimmung annehmen soll, ist dann wieder offen.
Der ganze Kasten kommt für mich so rüber, als ob der Autor von diesbezüglich recht harmonischen Gruppen ausgeht, die ihrem SL in Sachen Regelauslegung weitestgehend blind vertrauen (können).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 18:54
Corporation hat auf Seite 3 einen kleinen Kasten dazu, der das Anpassen und/oder Brechen/Ignorieren von Regeln erlaubt und der Formulierung nach sogar ein Stück weit nahelegt.

Da ist auch erwähnt, dass alle damit einverstanden sein sollten, aber welche Form diese Zustimmung annehmen soll, ist dann wieder offen.
Der ganze Kasten kommt für mich so rüber, als ob der Autor von diesbezüglich recht harmonischen Gruppen ausgeht, die ihrem SL in Sachen Regelauslegung weitestgehend blind vertrauen (können).

Wenn da explizit steht, dass alle damit einverstanden sein sollen, dann wäre das ja genau so ein Beispiel, wie Issi es will.
Ich bin momentan nicht in der Nähe meiner Regelwerke, sonst würde ich selbst mal nach anderen Beispielen blättern...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 19:04
Dass eine Gruppe nachträglich damit einverstanden sein soll, ist etwas anderes als als SL "alleine keine Entscheidung treffen dürfen."

Wenn ich jetzt von gängigen Rollenspielsystemen ausgehe, die hier deutschlandweit tatsächlich viele Spieler und eine breite Anhängerschaft haben, ist sowas vermutlich nicht zu finden. Zumindest in keinem mir bekannten System.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 19:10
Dass eine Gruppe nachträglich damit einverstanden sein soll, ist etwas anderes als als SL "alleine keine Entscheidung treffen dürfen."

Wenn ich jetzt von gängigen Rollenspielsystemen ausgehe, die hier deutschlandweit tatsächlich viele Spieler und eine breite Anhängerschaft haben, ist sowas
vermutlich nicht zu finden. Zumindest in keinem mir bekannten System.

(Hervorhebung durch mich.)
DAS hab ich als Teil des Problems ja schon ein paar Seiten vorher angedeutet...  :)

Aber wie wäre es denn mit Fate Core:
Zitat von: Fate Core SRD
The Silver Rule

The corollary to the Golden Rule is as follows: Never let the rules get in the way of what makes narrative sense. If you or the players narrate something in the game and it makes sense to apply a certain rule outside of the normal circumstances where you would do so, go ahead and do it.

...

As with the Golden Rule, make sure everyone’s on the same page before you do stuff like this.

(Hervorhebung durch mich.)

Reicht dir das? Oder ist Fate nicht gängig genug? In DSA steht sowas nicht drin, vermute ich...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 3.09.2016 | 19:19
Nein- Der SL ist ein Gruppenmitglied, wie die Spieler auch.
Aber er ist kein Spieler sondern der Spielleiter

Das ist ein etymologisches Argument, mithin eine Nullaussage. Was heißt es denn "das Spiel zu leiten"? Das bleibt völlig offen. Bei D&D, dem ersten Rollenspiel, funktioniert das nicht mal. Da ist ein Dungeon Master, also wohl nur für den Dungeon zuständig? Bei WoD auch nicht. Da ist es ein Storyteller. Bei Tribe8 ein Weaver, bei Nobilis der Hollyhock God, bei Primetime Adventures ein Director usw.

Die SL ist also in der Tat ein Spieler - oder auch nicht. Kannst du halten wie ein Unterwasserkorbflechter.

Zitat
Ich habe das Gefühl, das hier (fast gewaltsam?!) eine Gleichmache von zwei völlig unterschiedlichen Rollen gemacht wird.
Es  wird die Position des SL in die eines weiteren Spielers verklärt, der zwar alle relevanten Informationen eines Leiters samt der Verantwortung aber gleichzeitig nur die  Rechte eines weiteren Spielers haben soll.

Korrekt. Mehr Rechte hat die SL nicht. Die SL hat andere Aufgaben und für sie gelten spezielle Regeln. Wie für den Torwart im Gegensatz zu den Feldspielern.

Dass ich mehr Verantwortung trage, weil ich die NSCs spiele, weise ich entschieden von mir.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 19:20
Zitat
Never let the rules get in the way of what makes narrative sense. If you or the players narrate something in the game and it makes sense to apply a certain rule outside of the normal circumstances where you would do so, go ahead and do it.

"You or your players", means not- "you and the players". -Or "don't chance rules without your Players. Cause it is not allowed"

Zitat
Die SL ist also in der Tat ein Spieler
- Das kann man so sehen, wenn man das will, muß man aber nicht ;-)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 3.09.2016 | 19:27
Um mal hier den entscheidenden Fate-Passus anzubringen:
Zitat
Du bist Schiedsrichter, nicht Gott - Die Entscheidung, wie die Regeln ausgeleget werden, liegt zwar bei dir, aber du solltest dich hier als "Erster unter Gleichen" in einem Team sehen und nicht als absolute Autorität. Wenn es nicht klar ist, wie die Regeln ausgelegt werden sollten, bring eine kurze Diskussion in Gang und lass alle zu Wort kommen, statt eine einseitige Entscheidung zu fällen.

In dem ganzen Regelwerk steht nirgendwo, dass irgendwer das Recht hat, die Regeln einfach so zu ändern - auslegen, ja, aber einfach so abändern ist nicht vorgesehen. Dafür gibt es dann Extras.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 3.09.2016 | 19:29
Reicht dir das? Oder ist Fate nicht gängig genug? In DSA steht sowas nicht drin, vermute ich...

DSA5 Softcover Seite 384

Zitat
Regeln sind Werkzeuge

Wenn dir Bestimmte Regeln nicht gefallen und du sie entweder ganz Streichen oder durch deine eigene Idee ersetzen möchstest: tu es! [...]
Wichtig ist lediglich, dass du solche änderungen im Vorfeld mit den anderen Spielern besprichst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 19:30
Zitat
Die Entscheidung, wie die Regeln ausgeleget werden, liegt zwar bei dir, aber du solltest dich hier als "Erster unter Gleichen" in einem Team sehen und nicht als absolute Autorität. Wenn es nicht klar ist, wie die Regeln ausgelegt werden sollten, bring eine kurze Diskussion in Gang und lass alle zu Wort kommen, statt eine einseitige Entscheidung zu fällen.

Das ist doch eine super Definition, die in keinster Weise (zumindest meiner Auffassung) widerspricht!! ;-)

Zitat
Wenn dir Bestimmte Regeln nicht gefallen und du sie entweder ganz Streichen oder durch deine eigene Idee ersetzen möchstest: tu es! [...]
Wichtig ist lediglich, dass du solche änderungen im Vorfeld mit den anderen Spielern besprichst.
Da fehlt aber Text. Das was dasteht umfasst leider nicht die Regellücken, die im Laufe des Spiels auftauchen. Und "besprechen" ist  und nicht gleich "gemeinsam entscheiden" , es könnte auch einfach "mitteilen" sein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 19:36
@Issi:
Zum Thema: SL wäre kein Spieler. Schauen wir uns doch mal ein paar Regelwerke an, was die dazu sagen. (Du scheinst ja extrem hohen Wert darauf zu legen)

Dungeons & Dragons: Das große Buch der Regeln (Das ist das deutsche Kompendium für die BECM-D&D-Regeln von 1983) Seite 5:
Wenn Sie D&D spielen, nimmt ein Spieler die Position des Spielleiters (auch SL oder Schiedsrichter) ein.

D&D5 PHB Seite 5:
One player, however, takes on the Role Dungeon Master(DM), the game's lead storyteller and referee

Call of Cthulhu limitierte deutsche Version von 1998 Seite10:
Der Spieler der die Rolle des Spielleiters übernimmt, moderiert das Spiel.

Ars Magica 5th Edition Seite 4:
One player, called the "storyguide" in Ars Magica, handles most of the world.

Ach ja:
Duden:
Spieler
     1. jemand, der an einem Spiel teilnimmt
    2. jemand, der vom Glücksspiel nicht lassen kann
    3. (seltener) jemand, der ein Musikinstrument spielt
    4. (selten) Kurzform für: Schauspieler


Ansonsten sehe ich da keine Möglichkeit weiter mit Dir über das Thema zu diskutieren. Du hast mir ziemlich deutlich erklärt, dass Du gewisse Einstellungen zum Rollenspiel als häretisch ansiehst. Da geht dann nur Agree to Disagree.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 3.09.2016 | 19:46
DSA sagt:
Zitat
" Der Meister ist der Spielleiter. Er ist zugleich Kameramann, Regisseur, und Darsteller aller Nebenrollen."
Wir können jetzt noch ewig HaarWortspalterei betreiben, ohne das da was bei raus kommt.

Fakt ist, er hat Spieltechnisch eine andere Rollen-funktion als ein Spieler. ABER......Man kann das natürlich,wenn man möchte noch bis zum Sanktnimmerleinstag leugnen.  ;)

Für heute bin ich jedoch raus,  im Kino und laß mich von den Haien fressen.
Viel Spaß noch!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 3.09.2016 | 19:50
Allgemein: Ich glaube, dass Verb "MUSS" im Topic und auch Eingangsbeitrag wurde allgemein widerlegt.
Hier geht es in den Debatten inzwischen mehr um den Casus "SOLLTE".
Ich schreibe es deswegen, damit sich hier nicht eine Fraktion auf das "wurde längst widerlegt" zurückzieht...

Spielleiter & Spieler:
Das ist allgemeine Wortklauberei (von beiden Seiten)...!!!
Im klassischen Rollenspiel heißt ein bestimmter Mitspieler "Spielleiter", weil er bestimmte Funktionen ausübt. Die anderen am Spiel beteiligten werden "Spieler" genannt, weil sie andere Funktionen übernehmen. Die "Spieler" genannten Mitspieler haben für sich identische Funktionen, wobei einzelne auch Sonderfunktionen (Gastgeber, Mitschreiber, Kartenzeichner, Kassenwart, ...) haben kann.
Es gibt auch den umgangssprachlichen Begriff Spieler" und dessen Verwendung im Rollenspiel liefert eine Doppeldeutigkeit. Insofern sollte man beim Pen & Paper Rollenspiel besser von "Mitspieler" sprechen, wenn man alle am Spiel beteiligten meint und den Begriff "Spieler" auf die im klassichen Rollenspiel bezogene Funktion beschränken.
Natürlich muß man das nicht, aber dann würde ich bewußte Diskussion-Sabotage unterstellen wollen...

@Issi:
1. Du fragtest oben nach Rollenspielen, bei denen nicht drin steht, dass der Spielleiter das Recht hat, die Regeln willkürlich und spontan (aus gutem Grund) zu ignorieren oder zu verändern. Du fragtest nicht nach Rollenspielen, wo drinsteht, dass der Spielleiter sich zwingend an die Spielregeln halten muß.
Trotzdem: zu erstem gibt es eine ganze Menge und zu zweiten sogar auch ein paar (DitV wurde genannt).

2. Mir scheint, Dein Weltbild von Rollenspiel und Spielleiter-Rolle ist etwas antiquiert und sehr klassisch geformt. Und wirklich viele Systeme scheinst Du auch nicht zu kennen...
Die Welt hat sich in den letzten 25 Jahren weitergedreht und auch das Rollenspiel hat sich weiterentwickelt.
Sicherlich gibt es die klassische Form und Rollen- (Aufgaben-) -verteilung, die Du oben genannt hast.
Aber es gibt (als Beispiel) auch viel mehr. Spielleiterlose Rollenspiele, Rollenspiele, bei denen die Spieler Mitgestaltungsrecht in der Spielwelt haben. Rollenspiele, bei denen die Spieler viel mehr als nur einen Charakter spielen. ...und so weiter...
Kurz: Es ist müßig, allgemeingültige Thesen aufzustellen, wenn das außer acht gelassen wird.
Denn mit dem Wandel der Zeit beim Rollenspiel werden auch neue Möglichkeiten eröffnet - zum Beispiel, dass die Rollenspielrunde kooperierend agiert - dass der Spielleiter sich Rat bei seinen Spielern einholt und keine Entscheidungen ohne sie trifft.  Auch, weil nach 25 Jahren in nicht wenig Rollenspielrunden aus Leuten zusammensetzen, die alle langjährige Spielleiter-Erfahrungen haben und ganz genau wissen, was "hinter den Kulissen" passiert. Denen muß man weder eine Illusion bieten, noch sollte man auf deren Erfahrungsschatz verzichten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 3.09.2016 | 19:51
Da fehlt aber Text. Das was dasteht umfasst leider nicht die Regellücken, die im Laufe des Spiels auftauchen.
Ja, da fehlt was, das habe durch die Klammern deutlich gemacht. Der Fehlende Text trifft aber keine präzisere Aussage zum Thema und ich habe keine Lust Text-Müll ab zu tippen. Und ansonsten, du hast Grade eben selbst Wortklauberei angeprangert und begehst sie selbst. Ich halte dir mal den Spiegel vor:

Und "besprechen" ist  und nicht gleich "mitteilen", es könnte auch einfach "gemeinsam entscheiden" sein.

Ich sehe da weder einen Zwang zum SL entschied, noch ein Argument dafür das der SL in der Regel der bessere Entscheider ist. Im Gegenteil, es ist eine relativ neutrale Formulierung die Kommunikation in der Gruppe nahelegt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 3.09.2016 | 20:01
@Issi:
Zum Thema: SL wäre kein Spieler. Schauen wir uns doch mal ein paar Regelwerke an, was die dazu sagen. (Du scheinst ja extrem hohen Wert darauf zu legen)

Dungeons & Dragons: Das große Buch der Regeln (Das ist das deutsche Kompendium für die BECM-D&D-Regeln von 1983) Seite 5:
Wenn Sie D&D spielen, nimmt ein Spieler die Position des Spielleiters (auch SL oder Schiedsrichter) ein.

D&D5 PHB Seite 5:
One player, however, takes on the Role Dungeon Master(DM), the game's lead storyteller and referee

Call of Cthulhu limitierte deutsche Version von 1998 Seite10:
Der Spieler der die Rolle des Spielleiters übernimmt, moderiert das Spiel.

Ars Magica 5th Edition Seite 4:
One player, called the "storyguide" in Ars Magica, handles most of the world.

Ach ja:
Duden:
Spieler
     1. jemand, der an einem Spiel teilnimmt
    2. jemand, der vom Glücksspiel nicht lassen kann
    3. (seltener) jemand, der ein Musikinstrument spielt
    4. (selten) Kurzform für: Schauspieler


Ansonsten sehe ich da keine Möglichkeit weiter mit Dir über das Thema zu diskutieren. Du hast mir ziemlich deutlich erklärt, dass Du gewisse Einstellungen zum Rollenspiel als häretisch ansiehst. Da geht dann nur Agree to Disagree.

Wenn wir schon bei begrifflichen Spiegelfechtereien sind: die Charaktere, welche der SL spielt, werden im Allgemeinen NPC, Non-Player Characters (oder auch NSF, Nicht-Spielerfiguren) genannt, im Gegensatz zu den Charakteren, die von den (übrigen) Spielern gespielt werden. Der SL ist eben nicht "nur" ein weiterer Spieler, sondern zumindest "Erster unter Gleichen", also ein wenig "gleicher" als die (übrigen) Spieler.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 3.09.2016 | 20:03
Zitat
Im klassischen Rollenspiel heißt ein bestimmter Mitspieler "Spielleiter", weil er bestimmte Funktionen ausübt. Die anderen am Spiel beteiligten werden "Spieler" genannt, weil sie andere Funktionen übernehmen. Die "Spieler" genannten Mitspieler haben für sich identische Funktionen, wobei einzelne auch Sonderfunktionen (Gastgeber, Mitschreiber, Kartenzeichner, Kassenwart, ...) haben kann.
Es gibt auch den umgangssprachlichen Begriff Spieler" und dessen Verwendung im Rollenspiel liefert eine Doppeldeutigkeit. Insofern sollte man beim Pen & Paper Rollenspiel besser von "Mitspieler" sprechen, wenn man alle am Spiel beteiligten meint und den Begriff "Spieler" auf die im klassichen Rollenspiel bezogene Funktion beschränken.
Natürlich muß man das nicht, aber dann würde ich bewußte Diskussion-Sabotage unterstellen wollen...
Danke...oder besser: DANKE!.

Denn spätestens nach 6 Posting war ich geneigt, hier nur noch einen Rant reinzusetzen, der wohl in die Richtung gegangen wäre, dass man im Tanelorn spätestens ab S. 3 eines Diskussionsthreads sich ausklinken kann, weil es eh nur noch um Wortklaubereien und Definitionen der einen oder anderen Art geht.

Denn spätestens ab hier:
Zitat
Dungeons & Dragons: Das große Buch der Regeln (Das ist das deutsche Kompendium für die BECM-D&D-Regeln von 1983) Seite 5:
Wenn Sie D&D spielen, nimmt ein Spieler die Position des Spielleiters (auch SL oder Schiedsrichter) ein.

D&D5 PHB Seite 5:
One player, however, takes on the Role Dungeon Master(DM), the game's lead storyteller and referee

...war ich draussen. Seit wann ist ein Schiedsrichter im klassischen Sinn ein Spieler? Ich fange mit (Sport-)Schiedsrichtereigenschaften wie "Ermessensspielraum", "Tatsachenentscheidung" u. ä. erst gar nicht an. Ein SL ist in der Rolle des Schiedsrichters nicht wie von 1of3 genannt der Torwart.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 3.09.2016 | 20:18
Issi, du diskutierst unlauter, und kommst als ignorant und lernunwillig rüber. Ich werde daher (vorerst zumindest) das Gespräch mit dir nicht fortsetzen.  :(
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 20:20
Der SL ist eben nicht "nur" ein weiterer Spieler, sondern zumindest "Erster unter Gleichen", also ein wenig "gleicher" als die (übrigen) Spieler.
Ja... und? Schau Dir einfach mal den Kontext des Zitates an, auf das Issi geantwortet hat. Da ging es darum, dass die Regeln der Gruppe für alle Spieler (inkl. SL) bindend sind.
Issis Antwort, dass der SL kein Spieler ist, bedeutet, dass die Regeln der Gruppe eben nicht bindend für den SL sei. Der SL hätte alle Rechte und leite die Gruppe, also darf er sich automatisch über die Regeln der Gruppe hinwegsetzen.

Über die Rechteverteilung innerhalb der Gruppe wurde dabei doch garnicht gesprochen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 20:28
Denn spätestens nach 6 Posting war ich geneigt, hier nur noch einen Rant reinzusetzen, der wohl in die Richtung gegangen wäre, dass man im Tanelorn spätestens ab S. 3 eines Diskussionsthreads sich ausklinken kann, weil es eh nur noch um Wortklaubereien und Definitionen der einen oder anderen Art geht.
Auch für Dich: Kontext!
Issi hat effektiv behauptet, dass der SL auf Grund seiner Postition über den Regeln der Gruppe steht, weil er kein Spieler wäre.
Zitat
...war ich draussen. Seit wann ist ein Schiedsrichter im klassischen Sinn ein Spieler?
Hast Du da nicht eine Rollenbeschreibung unter den Tisch fallen lassen? *hust*lead storyteller*hust*
Aber ja: Ich kenne Brettspiele bei dem Spieler zeitweise die Schiedsrichterfunktion übernehmen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 3.09.2016 | 20:37
Issi hat effektiv behauptet, dass der SL auf Grund seiner Postition über den Regeln der Gruppe steht, weil er kein Spieler wäre.

Ja, aber es macht einen Unterschied, wie man das gemäß Definition liest:
Der Spielleiter steht auf Grund seiner Position über den Regeln der Gruppe, weil er kein Mitspielender [sondern ein Spielleitender (im Sinne von Mediator)] ist.
oder
Der Spielleiter steht auf Grund seiner Position über den Regeln der Gruppe, weil er keiner der Mitspielenden ist, die einen Charakter führt.

...gibt für mich zwei total unterschiedliche Aussagen also unterschiedlichen Kontext.
Ich würde beiden vehement widersprechen, aber es ist nicht irrelevant, wie man den Begriff Spieler in diesem Zusammenhang definiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 20:47
Ja, aber es macht einen Unterschied, wie man das gemäß Definition liest:
Der Spielleiter steht auf Grund seiner Position über den Regeln der Gruppe, weil er kein Mitspielender [sondern ein Spielleitender (im Sinne von Mediator)] ist.
oder
Der Spielleiter steht auf Grund seiner Position über den Regeln der Gruppe, weil er keiner der Mitspielenden ist, die einen Charakter führt.

...gibt für mich zwei total unterschiedliche Aussagen also unterschiedlichen Kontext.
Ich würde beiden vehement widersprechen, aber es ist nicht irrelevant, wie man den Begriff Spieler in diesem Zusammenhang definiert.
Klar macht es einen Unterschied, aber eigentlich war der Kontext meiner Meinung nach ziemlich deutlich: Auch wenn der SL eigene Regelsätze zur Verfügung gestellt bekommt, die den Spielern vielleicht garnicht bekannt sind, darf er sich nicht über die Regeln der Gruppe stellen. Da ist er genauso Spieler (oder Mitspieler) wie alle anderen Spieler (oder Mitspieler) auch.
Es leitete sich aus der Formulierung "Der SL ist auch Spieler" da keine Rechtedefinition der Rolle ab. Ausser natürlich, dass der SL sich nicht über die Regeln der Gruppe einfach so automatisch hinwegsetzen kann.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 3.09.2016 | 20:56
Christian, dass sehe ich sehr ähnlich, aber wir entstammen auch nicht der Rollenspieler, die 25 Jahre lang ausschließlich "Das schwarze Auge" gespielt haben. Dort (und auch anderswo) werden andere Rollenbilder geprägt.

Entscheident ist im Moment eher der Fakt, dass Issy hier ausschließlich sein Rollenbild prägend darstellen will und nicht an Erkenntnisgewinn interessiert ist, noch akzeptieren mag, dass es unterschiedliche Rollenbilder existieren können.
Damit kannst Du argumentieren, was Du möchtest, letztendlich redest Du mit der Wand.
Wenn man schon Das schwarze Auge 5 Regelwerkzitate auffährt, um etwas zu untermauern und das mit einem "das ist aber nicht vollständig" beiseitegewischt wird, ist doch Hopfen und Malz verloren...
Und wann immer Du etwas klar belegst (zum Beispiel, dass es Rollenspiele gibt, in denen verlangt wird, dass man Regeländerungen im Konsens beschließt oder dass der Begriff Spieler den Spielleiter mit einschließt, oder oder) wird schnell das Thema gewechselt...
Kurz: Da braucht man nicht diskutieren. Kiesow will es!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 3.09.2016 | 21:05
Christian, dass sehe ich sehr ähnlich, aber wir entstammen auch nicht der Rollenspieler, die 25 Jahre lang ausschließlich "Das schwarze Auge" gespielt haben. Dort (und auch anderswo) werden andere Rollenbilder geprägt.

Entscheident ist im Moment eher der Fakt, dass Issy hier ausschließlich sein Rollenbild prägend darstellen will und nicht an Erkenntnisgewinn interessiert ist, noch akzeptieren mag, dass es unterschiedliche Rollenbilder existieren können.
Damit kannst Du argumentieren, was Du möchtest, letztendlich redest Du mit der Wand.
Wenn man schon Das schwarze Auge 5 Regelwerkzitate auffährt, um etwas zu untermauern und das mit einem "das ist aber nicht vollständig" beiseitegewischt wird, ist doch Hopfen und Malz verloren...
Und wann immer Du etwas klar belegst (zum Beispiel, dass es Rollenspiele gibt, in denen verlangt wird, dass man Regeländerungen im Konsens beschließt oder dass der Begriff Spieler den Spielleiter mit einschließt, oder oder) wird schnell das Thema gewechselt...
Kurz: Da braucht man nicht diskutieren. Kiesow will es!
Deswegen ja zum Schluss mein "Agree to Disagree" in meiner Antwort an Issi.
Mein Diskussionsmotivation ist da mittlerweile auf 0. Ich sehe da weder bei Issi noch bei mir einen möglichen Erkenntnisgewinn.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 3.09.2016 | 23:25
Ja... und? Schau Dir einfach mal den Kontext des Zitates an, auf das Issi geantwortet hat...

Ich fürchte, jetzt ist es an mir, "ja...und" zu sagen. Issi gründete seine Argumentation auf der Tatsache, daß der SL kein Spieler ist (unter Verwendung der in Rollenspielerkreisen nicht unüblichen Dichotomie SL - übrige Mitspieler). Dem hast Du engegen gehalten, daß der SL sehr wohl "nur" ein Spieler sei, und das mir Zitaten belegt, in deren Kontext "Spieler" aber als "Mitspieler" im Sinne von Spielteilnehmer gemeint ist. Ob dem ein Mißverständnis zugrunde liegt oder nicht, vermag ich nicht zu ermessen. Aber ich habe darauf hingewiesen, daß die Verwendeung des Begriffs "NPC" darauf hindeutet, daß der SL durchaus landläufig nicht "nur" als weiterer Spieler gesehen wird (dann wäre die Bezeichnung ja doch recht unsinnig). Die Sache mit dem "Ersten unter Gleichen" war ein Zitat aus einem anderen Beitrag (ich denke, ein Zitat aus einem Fate-Regelwerk), das ich eher ironisch gemeint habe: Es gibt Im Rollenspiel keinen Ersten unter Gleichen. Entweder, ich habe keinen SL, dann sind alle gleich, oder ich habe einen, dann hat er nicht dieselben Rechte und/oder Pflichten wie die Anderen (warum sollte ich diese Funktion sonst hervorheben?)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 3.09.2016 | 23:33
Erg: ist ja schön, dass Du 6 hier widerlegen möchtest, aber was bringt uns das in der Diskussion über das ursprüngliche Thema weiter?
Es ist doch irrelevant, wie man den Spielleiter in Jargonbezeichnungen und Funktionen (Rechte, Pflichten, Aufgaben) versteht - entscheident ist, dass es nicht notwendig ist, ihm das Sonderrecht der spontanen und willkürlichen Abweichung der Spielregeln (resultierend aus Regeln aus dem Rollenspiel-Büchern und den in der Runde durch Konsens beschlossenen Regeln) zuzugestehen.
Inwiefern es "wünschenswert" ist, ihm das zuzugestehen, darüber scheiden sich die Geister, aber notwendig ist es nicht, das wurde hier bereits widerlegt.

Und dabei ist es vollkommen egal ob man ihn als Halbgott hinter dem Schirm, Spieler, Primus interpares oder Hanswurst wahrnimmt.
Deine Argumentationen nehmen sich immer nur kleinste Aspekte aus der Diskussion, aber die gesamte Debatte kommt damit kein Stück weiter.
Das erinnert mich zum einen an Eulenspiegel, zum anderen an Ablenkungstaktiken in Diskussionen.
Du bist doch kein Pupsocket, oder? ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 4.09.2016 | 00:05
@Erg:
Ah. Du wolltest also einfach sagen: Der SL hat mehr Rechte als die anderen Spieler.
Okay. Kann man sicherlich diskutieren. Da habe ich keine Lust zu.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: D. Athair am 4.09.2016 | 00:37
... jetzt wird es doch noch beinahe interessant. Oder: Ich hab mich aus dem Thema ferngehalten, da mMn schon der ursprünglich Beitrag von Prämissen ausgeht, die mMn willkürlich sind und entsprechend keinerlei Notwendigkeit besteht diese zu teilen.
Wenn es aber um Rechte von Spielleitung und "Nur-Spielenden" geht ... da kann ich mir einen fruchtbaren Austausch vorstellen.
Gerade dann, wenn der Schwerpunkt auf der Vorstellung der präferierten Modelle des Verhältnisses von "Nur-Spielenden" und Spielmoderation geht.

Da ich gerade nicht so in dem Thema drin bin: Vielleicht mag wer ein separates Thema mit entsprechender Einführung aufmachen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 4.09.2016 | 01:36
Erg: ist ja schön, dass Du 6 hier widerlegen möchtest, aber was bringt uns das in der Diskussion über das ursprüngliche Thema weiter?
...

Genau so weit, wie der gesamte Teilbereich "SL ist ein Spieler" dieser Diskussion. Ein toter Ast, dessen Bearbeitung ich nicht begonnen habe. Weil damit aber ein meiner Meinung nach berechtigter Argumentationsansatz geschwächt wird (durch eine Scheinargumentation, da sie nicht die ursprüngliche Begrifflichkeit verwendet), habe ich mir frecherweise das Recht genommen, zu widersprechen.

... entscheident ist, dass es nicht notwendig ist, ihm das Sonderrecht der spontanen und willkürlichen Abweichung der Spielregeln (resultierend aus Regeln aus dem Rollenspiel-Büchern und den in der Runde durch Konsens beschlossenen Regeln) zuzugestehen.
Inwiefern es "wünschenswert" ist, ihm das zuzugestehen, darüber scheiden sich die Geister, aber notwendig ist es nicht, das wurde hier bereits widerlegt.
...

Natürlich ist es nicht notwendig, das habe ich schon in meinem ersten Beitrag angemerkt. Und das dürfte auch seit ungefähr Seite zwei dieses Threads unbestritten sein. Ich war der Auffassung, die Diskussion hätte sich längst von der Frage des "Muss" auf die Frage des "Sollte" verlagert.

...
Deine Argumentationen nehmen sich immer nur kleinste Aspekte aus der Diskussion, aber die gesamte Debatte kommt damit kein Stück weiter.
...

Meine globale Meinung (samt Argumenten in Kurzfassung, die ich nicht in aller Ausführlichkeit wiederholen wollte, da ich sie in einem anderen Thread bereits ausgeführt hatte) habe ich schon geäußert. Die "kleinsten Aspekte" sind diejenigen Argumente, zu denen ich mich äußern möchte, weil ich sie für fehlerhaft halte oder sie schlicht entkräften will. Und ich denke, ein Argument zu entkräften oder als fehlerhaft zu entlarven, bringt die Debatte durchaus voran. Der bloße Austausch von Argumenten, denen ich unbesehen Gültigkeit zubilligen soll, ist keine Debatte, sondern Zeitverschwendung.

...
Das erinnert mich zum einen an Eulenspiegel, zum anderen an Ablenkungstaktiken in Diskussionen.
Du bist doch kein Pupsocket, oder? ;)

Beinahe hätte ich geschrieben: "Das könnte ich auch schreiben", allerdings erinnerst Du mich gar nicht an Eulenspiegel (den Namen kenne ich, das war's auch schon). Was den Vorwurf der Ablenkung angeht: Die "Nebenlinien" der Diskussion wurden nicht von mir eröffnet.
 Und nun kann ich mir die kleine Spitze doch nicht verkneifen: Ich sehe nicht, in wie weit mir mangelnde Debattenrelevanz meiner Beiträge und die Verwendung von Ablenkungstaktiken vorzuwerfen, die Debatte inhaltlich voranbringt.

@Erg:
Ah. Du wolltest also einfach sagen: Der SL hat mehr Rechte als die anderen Spieler.
...

Unter anderem wollte ich auch das sagen, ja. Wenn das allerdings alles ist, was Du meinen Beiträgen entnommen hast, dann muß ich meine Bemühungen in diesem Thread wohl unter "gröbere Kommunikationsversagen" abheften...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 07:20
Zitat
Es ist doch irrelevant, wie man den Spielleiter in Jargonbezeichnungen und Funktionen (Rechte, Pflichten, Aufgaben) versteht - entscheident ist, dass es nicht notwendig ist, ihm das Sonderrecht der spontanen und willkürlichen Abweichung der Spielregeln (resultierend aus Regeln aus dem Rollenspiel-Büchern und den in der Runde durch Konsens beschlossenen Regeln) zuzugestehen.
Inwiefern es "wünschenswert" ist, ihm das zuzugestehen, darüber scheiden sich die Geister, aber notwendig ist es nicht, das wurde hier bereits widerlegt.
Nur noch zwei Dinge, denn anscheinend liegt bei mir auch wie bei Erg Kommunikationsversagen vor.

a) Natürlich (auch) spontan. Weil in diesem Moment eine der Regeln versagt. Natürliches gibt es auch "geplantes Regelbrechen" (wenn z. B. vorher schon erkannt wurde, dass Regel X aus dem MM Unsinn ist), aber warum immer Willkür unterstellt und angenommen wird, bleibt mir ein Rätsel. Nur als Denkanstoss: Ich habe als Lehrer das Recht, SuS jederzeit des Unterrichts zu verweisen. Ich darf es nur nicht willkürlich machen.

b) Ich habe meine Frage zu SL-spezifischen Werken keinesfalls widerlegt gesehen. Eine Anekdote von 6, dass bei ihm am Tisch jeder Spieler Einsicht in alle verwendeten Bücher nehmen kann, sehe ich nun nicht als Allheilslösung an.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 4.09.2016 | 08:05
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass um qualifiziert teilzunehmen man auch beide Positionen kennen muss. Ein Spiel, wo die SC-Verantwortlichen bestimmte Dinge nicht wissen dürfen, leistet sich einen Bärendienst.

 Lichtbringer nun hatte schon ähnliches aufgeworfen, dass also die SL entscheiden muss, weil die anderen bestimmte Dinge nicht wissen. Deine Frage ist cleverer.

Es könnte wohl sein, dass die SL in Unkenntnis der anderen auf eine Regellücke stößt und diese sofort schließen muss, ohne dass dies bekannt wird. Das kann ich mi bei entsprechenden Regelwerken immerhin vorstellen, auch wenn mir kein solcher Fall jemals untergekommen ist.

Bei dieser speziellen Konstellation muss sich unsere SL wohl etwas einfallen lassen. Da hast du bestimmt recht.


Gesendet von meinem K011 mit Tapatalk

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 08:09
Zitat
Ein Spiel, wo die SC-Verantwortlichen bestimmte Dinge nicht wissen dürfen, leistet sich einen Bärendienst.
Nennen wir das mal "Geschmackssache".  ;)

Es verhindert zumindest (hoffentlich) einen Teil des Metagamings seitens der Spieler und wertet dadurch evtl. (hier bezogen auf D&D 3.5) Fertigkeiten mancher SC auf.
Aber das ist eine andere Baustelle/Diskussion.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 09:03
@ Boba Fett
Du spielst Doch gerade Midgard 5 oder?
Das steht auf Seite 11. (Hoffe das ist Dir aktuell genug) Es steht unter dem Kasten Wichtig!
Zitat
"der Spielleiter trifft Entscheidungen mit Hilfe der Spielregel und seines gesunden Menschenverstandes."

Zitat
Issi hat effektiv behauptet, dass der SL auf Grund seiner Postition über den Regeln der Gruppe steht, weil er kein Spieler wäre.
Also erstens war ich gestern nicht mehr im Netz, was ich ja geschrieben habe, da kann ich auch nicht reagieren,
und zweitens habe ich das nicht behauptet.

Es geht hier nicht um "Hierachien", wie man mir mutwillig, absichtlich?  in den Mund legen möchte. Und noch so vieles mehr.
Sondern um Rollenfunktionen.
Der SL hat eine andere Rollenfunktion. Er hat einfach andere Aufgaben, als ein Spieler.
Das macht ihn nicht besser oder wichtiger (Es geht hier nicht um die persönliche Ebene! Bitte nicht vermischen).- ´Sondern gibt ihm einfach einen anderen Stuhl. Undzwar den hinter dem Spielleiterschirm.

Und dieser Position muß er ausführen können.

Zitat
Issi, du diskutierst unlauter, und kommst als ignorant und lernunwillig rüber. Ich werde daher (vorerst zumindest) das Gespräch mit dir nicht fortsetzen.  :(
Ich war auch überhaupt nicht da, sondern wie in meinem letzten Post angekündigt im Kino.
Ich hätte Dir gar nicht antworten können.

Im übrigen verstehe ich schon ziemlich gut, dass man sich als SPL nicht ohnmächtig einem willkürlichen SL ausgeliefert fühlen möchte der alles nach Lust und Laune darf. Das ist kein gutes Gefühl, möchte ich als SPL auch nicht haben, da bin ich ganz bei euch.
Aber ich bin dennoch der Ansicht, dass der SL wenigstens etwas Freiheit braucht, damit er seine Rolle auch ausführen kann.
Nicht mehr und nicht weniger.
Dass er diese Freiheit automatisch für sich ausnützen würde, gegen die Spieler  ist eine Pauschale Annahme die hier vorrausgestzt wird. Ich vermute aufgrund von schlechten Erfahrungen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 4.09.2016 | 09:32
@Issi:
Du wolltest mit mir also effektiv kontextunabhängig darüber diskutieren, ob der SL eine andere Rolle hat, als die anderen Mitspieler und der eigentliche Kontext war Dir egal bzw wolltest Du da garnicht drauf antworten.
Kein Problem. Allerdings sehe ich da keinen Grund zu diskutieren. Vielleicht machst Du da doch einfach einen Thread dazu auf. Ich denke Contains Diseases würde da gerne mitdiskutieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 09:44
Zitat
@Issi:
Du wolltest mit mir also effektiv kontextunabhängig darüber diskutieren, ob der SL eine andere Rolle hat, als die anderen Mitspieler und der eigentliche Kontext war Dir egal bzw wolltest Du da garnicht drauf antworten.
Ich war nicht Zuhause. Deshalb konnte ich Dir  auch nicht antworten.
Ich weiß nicht was für Dich persönlich der Kontext war.
Aber da der Threadersteller eine Recht allgemeine Frage gestellt hat, die sich auch auf die Regelwerke bezieht,
fand ich eine Unterscheidung der beiden Rollen Recht angebracht. Sie sind jedenfalls nicht gleich.
Das siehst Du doch auch so, oder?
Es gibt je nach System sicherlich unterschiedliche Schwerpunkte.
Aber auch wenn der SL ein Mitspieler in einer anderen Rolle ist, ist er nicht in der Spielerrolle mit seiner Figur.


Zitat
Es könnte wohl sein, dass die SL in Unkenntnis der anderen auf eine Regellücke stößt und diese sofort schließen muss, ohne dass dies bekannt wird. Das kann ich mi bei entsprechenden Regelwerken immerhin vorstellen, auch wenn mir kein solcher Fall jemals untergekommen ist.

Bei dieser speziellen Konstellation muss sich unsere SL wohl etwas einfallen lassen. Da hast du bestimmt recht.

Danke, genau darum geht es doch !
Regeln einfach grundsätzlich ohne die Spieler zu brechen oder abzuändern ist blöd. Aber trotzdem können blöde Regellücken auftauchen, zu noch blöderen Zeitpunkten. Und dann muß sich der SL mal was alleine einfallen lassen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 4.09.2016 | 09:54
Aber ich bin dennoch der Ansicht, dass der SL wenigstens etwas Freiheit braucht, damit er seine Rolle auch ausführen kann.
Nicht mehr und nicht weniger.
Dass er diese Freiheit automatisch für sich ausnützen würde, gegen die Spieler  ist eine Pauschale Annahme die hier vorrausgestzt wird. Ich vermute aufgrund von schlechten Erfahrungen.

Da widerspricht dir hier doch keiner. Natürlich braucht die SL eine gewisse Freiheit. Natürlich darf und muss sie ihren GMV einsetzen. Und natürlich geht keiner davon aus, dass sie SL jede Freiheit, die sie hat, mussbraucht (Denn die Freiheiten sind ja selbst dann, wenn die SL keine einzige Regel bricht, in den meisten Systemen so gewaltig, dass sie ohnehin jederzeit alles durchsetzen könnte, einfach per Noch-zehn-Oger-stehen-um-die-Ecke).

Der Dissens steckt lediglich in der Frage, ob die SL das Recht haben muss (das Wort zeigt den Dogmatismus der Position), Regeln nach Belieben im Alleingang zu brechen. Und da sagen halt ganz viele: "Nein, ist nicht nötig", oder "nein, würde ich so auch nicht mitspielen wollen" oder "nein, wenn dann immer nur in Absprache mit der Gesamtgruppe."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 10:03
Zitat
Der Dissens steckt lediglich in der Frage, ob die SL das Recht haben muss (das Wort zeigt den Dogmatismus der Position), Regeln nach Belieben im Alleingang zu brechen. Und da sagen halt ganz viele: "Nein, ist nicht nötig", oder "nein, würde ich so auch nicht mitspielen wollen" oder "nein, wenn dann immer nur in Absprache mit der Gesamtgruppe."
Da würde ich ganz klar sagen: Nein
Nach Belieben sicher nicht. Es wäre besser für das Spielklima, wenn er die Spieler in solche Entscheidungen miteinbezieht. Aber wenn ich den Thread richtig verstanden habe, geht es doch um bisher unbekannte Regellücken.
Zitat
ob die SL das Recht haben muss, Regeln notfalls(Bei unerwarteten Regellücken mitten im Abenteuer)  im Alleingang zu brechen.
Da würde ich sagen: Ja.
Grund. Sind für mich die Informationen, die die Spieler zu diesem Zeitpunkt evtl. nicht haben dürfen. Und er sie deshalb nicht miteinbeziehen kann.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 4.09.2016 | 10:06
Aber wenn ich den Thread richtig verstanden habe, geht es doch um bisher unbekannte Regellücken.

Wie kann es um Regellücken gehen? Nicht vorhandene Regeln kann man doch schlecht brechen ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 10:09
   
Zitat
Wie kann es um Regellücken gehen? Nicht vorhandene Regeln kann man doch schlecht brechen ...
Noch mehr Wortspielereien?
Du kannst auch alternativ Regelfehler oder Regelprobleme sagen... einfach Dinge die nicht funktionieren
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 4.09.2016 | 10:10
    Noch mehr Wortspielereien?

Das sind keine Wortspielereien. Hier gibt es mehrere Leute, die mit Engelsgeduld versuchen, dir zu erklären, warum du unsauber argumentierst. So kann man eben nicht vorankommen in der Verständigung.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 10:13
@ Boba Fett
Du spielst Doch gerade Midgard 5 oder?
Das steht auf Seite 11. (Hoffe das ist Dir aktuell genug) Es steht unter dem Kasten Wichtig!
Zitat
"der Spielleiter trifft Entscheidungen mit Hilfe der Spielregel und seines gesunden Menschenverstandes."

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass ich bei Entscheidungen über Regelungen, die andere Mitmenschen (Mitspieler) betreffen, diese Betroffenen konsultieren und in die Entscheidungsfindung mit einbeziehen sollte, weil ich sonst die anderen bevormunde.
Und daß diese Komsultation unittelbar und nicht erst im Nachhinein geschehen muß und dass eine Entscheidung, die mehr als eine Person betrifft immer im Konsens zu finden ist und niemals im Alleingang.

Und daß Autoritäre Entscheidungen den/die Btroffenen, die nicht einbezogen werden, stets entmündigen.
ich spiele mit mündigen und erwachsenen Menschen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 10:14
Grund. Sind für mich die Informationen, die die Spieler zu diesem Zeitpunkt evtl. nicht haben dürfen. Und er sie deshalb nicht miteinbeziehen kann.

Spieler dürfen alle Informationen haben solange sie differenzieren können das ihre Charaktere sie nicht haben.
Du postulierst hier immer noch einen idealen Spielleiter und suboptimale Spieler um Deinen Standpunkt zu verteidigen.

Noch mehr Wortspielereien? Du kannst auch alternativ Regelfehler oder Regelprobleme sagen... einfach Dinge die nicht funktionieren.

Keine Wortspielereien. Einfach eine Antwort auf das was Du geschrieben hast. Du magst auf Basis dessen diskutieren wollen was Du glaubst was andere Menschen gemeint haben, aber wir diskutieren auf Basis dessen was Du schreibst.

Regelfehler und Regelprobleme haben in den aller wenigsten Fällen etwas mit Informationen die Spieler nicht haben dürfen zu tun.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 10:17
Zitat
Das sind keine Wortspielereien. Hier gibt es mehrere Leute, die mit Engelsgeduld versuchen, dir zu erklären, warum du unsauber argumentierst. So kann man eben nicht vorankommen in der Verständigung.
wtf? Der war nicht schlecht, Rumpel.  :D
Wie gut das ich die einzige Person bin, die hier unsauber argumentiert.

Zitat
Spieler dürfen alle Informationen haben solange sie differenzieren können das ihre Charaktere sie nicht haben.
Nee, das stimmt so einfach nicht. Es nimmt auch für mich als SPL die Spannung, wenn ich das Gleiche wie der SL weiß.
Das würde mir das Abenteuer kaputt machen.
Zitat
Und daß Autoritäre Entscheidungen den/die Btroffenen, die nicht einbezogen werden, stets entmündigen.
ich spiele mit mündigen und erwachsenen Menschen.
@
Boba Fett
Also ich als SpL möchte, obwohl ich mündig und volljährig bin, dann bitte doch lieber in der Not vom SL bevormundet und nicht gefragt werden. Damit das Abenteuer für mich weiter spannend bleibt. Die Spannung ist für mich da einfach wichtiger. ;-)

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 4.09.2016 | 10:22
wtf? Der war nicht schlecht, Rumpel.  :D
Wie gut das ich die einzige Person bin, die hier unsauber argumentiert.

Versuch doch mal, an den Begriffen zu diskutieren. Lohnt sich. Und ja, ich werde ziemlich unleidig, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand in der Diskussion sich nicht wenig halbwegs um Genauigkeit bemüht, weil es alles so irre anstrengend macht.

Es sind doch echt alle Standpunkte gut dargelegt worden. Und trotzdem willst du noch irgendwelchen Leuten erzählen, dass sie wie Regelmaschinen spielen, die ihren GMV abstellen, dabei hat das NICHTS mit irgendetwas zu tun, was hier geschrieben wurde.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 10:31
Zitat
Es sind doch echt alle Standpunkte gut dargelegt worden. Und trotzdem willst du noch irgendwelchen Leuten erzählen, dass sie wie Regelmaschinen spielen, die ihren GMV abstellen, dabei hat das NICHTS mit irgendetwas zu tun, was hier geschrieben wurde.
Es tut mir Leid, Rumpel. Aber ich werde aus Dir nicht schlau.
Falls Du deinen persönlichen Standpunkt zu dem Thema mal darlegen möchtest, mit deinen persönlichen Argumenten, könnte sich dass eventuell ändern, wie gesagt vielleicht, aber nicht sicher.

Wenn ich für mich zumindest einen Schluß ziehen darf, ist die Abhandlungen solcher Situationen, auch ein Stück weit Geschmacksache.

Es gibt Spieler die um die Spannung im Spiel zu erhalten, bewusst nicht mit dem SL mitten im Abenteuer über Regeln disskutieren wollen. Grund: Die Meisterinformationen werden geschützt. Das Abenteuer kann ungehindert weitergehen.

Und es gibt Spieler, bei denen gemeinschaftlichen Regeländerungen wichtiger sind als der Schutz von SL informationen. Und deshalb auch notfalls mitten im Abenteuer diskutiert wird. Grund: Es solll ganz sicher gegangen werden, dass alle damit einverstanden sind, und sich niemand vom SL übervorteilt fühlt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 10:39
Es ist doch ganz einfach. Niemand vertritt den Standpunkt gegen den Du hier argumentierst. Niemand. Und niemand hat etwas geschrieben, dass bei Dir zu der Annahme führen dürfte, dass sie so einen Standpunkt vertreten. Du liest mit zu viel Phantasie. Das ist alles.

In der Tat haben die aller wenigsten hier tatsächlich einen Standpunkt dargelegt oder es auch nur versucht. Die aller meisten widersprechen einfach Lichtbringers Schlussfolgerungen das der Spielleiter dieses Recht auf jeden Fall haben "MUSS". Mehr nicht.

Und der gesamte Rest des Threads beruht darauf, dass Du mit viel zu viel Phantasie versuchst eine andere Aussage in den Posts der anderen zu finden, die in den aller meisten Fällen einfach nicht da ist, und anschließend diese (nicht vorhandene) Aussage als Anlass für eine Diskussion nimmst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 10:54
Naja, natürlich können Regellücken zu Regelbrüchen führen.

Es brauchen nur 2 Regeln konträre Aussagen zu einer Situation machen. Die Regellücke besteht darin, dass sich anscheinend niemand Gedanken darüber gemacht hat, dass beide Regeln auch gleichzeitig auftauchen können. Die Entscheidung wird dann wohl sein, eine der beiden Regeln zugunsten der anderen zu brechen.

@ Boba:
Die Worte "entmündigt" bzw. "mündige Mitspieler" sind aber schon Totschlagargumente, oder? Oder fühlst Du Dich von jedem Politiker der Partei, die Du gewählt hast, entmündigt, wenn er eine für Dich unpopuläre Entscheidung trifft (Politiker sollen hier nur als ein Beispiel gelten; man könnte genausogut den Vereinsvorsitzenden, etc. nehmen...kein Grund, daraus SC-Material zu machen).

Die mündigen Mitspieler haben den SL ausgewählt. Kein SL kann seinen Posten gegen den Widerstand der Gruppe einfordern. Ein SL wird seine "Arbeit" nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Gruppe durchführen, wenn er SL bleiben will. Aber er muss imho nicht jede seiner Entscheidungen im Plenum ausdiskutieren.

Wenn ich jemals eine Frage gestellt hätte wie z. B. "Im nächsten Abenteuer ist ein Gegner drin, da passen die Regeln nicht wirklich. Soll/Kann ich die Regeln da abändern?", hätte die Antwort sehr sicher ca. so gelautet: "Ist doch Deine Sache. Deswegen haben wir Dich doch als SL ausgewählt, damit Du Dich mit solchen Fragen beschäftigst!".

Und bitte nicht bei mir mit der Kiesowschen DSA-Sozialisierung bei mir kommen; ich gehöre anscheinend zu den ganz wenigen hier im Forum, die in 27 Jahren RPG nicht eine Minute DSA gespielt haben.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 4.09.2016 | 10:55
Es geht hier nicht um "Hierachien", wie man mir mutwillig, absichtlich?  in den Mund legen möchte. Und noch so vieles mehr.
Sondern um Rollenfunktionen.
Der SL hat eine andere Rollenfunktion. Er hat einfach andere Aufgaben, als ein Spieler.
Das macht ihn nicht besser oder wichtiger (Es geht hier nicht um die persönliche Ebene! Bitte nicht vermischen).- ´Sondern gibt ihm einfach einen anderen Stuhl. Undzwar den hinter dem Spielleiterschirm.

Deine Worte legten ein hierarchisches Verhältnis anscheinend nahe. Ich habe das jedenfalls auch so verstanden.

Wenn das nicht so ist: Worüber diskutieren wir dann? Ich hab schon vor fünf Seiten erklärt, dass mein Job als SL ist, den Oger zu spielen. Ganz klar andere Rollenfunktion. Da hast du mich für verrückt erklärt. Aber nun scheinen wir uns in dieser Hinsicht ja ganz einig zu sein.

Festzuhalten bleibt natürlich, dass nur weil die SL etwas anders macht, das noch keinesfalls bedeutet, dass sie die Regeln brechen darf. Darauf wollte z.B. 6 hinaus. Also 6 versucht dir seit Seiten zu erzählen, dass nur weil die SL andere Aufgaben hat, sie eben nicht über den Regeln steht, mithin also auch nur Spieler ist.

Wenn du jetzt sagst, dass die SL keine höhere Position hat als die übrigen Teilnehmer*innen, scheinst du uns da ja beizupflichten. Die SL steht also genausowenig über den Regeln wie alle anderen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 11:00
Zitat
Es ist doch ganz einfach. Niemand vertritt den Standpunkt gegen den Du hier argumentierst. Niemand. Und niemand hat etwas geschrieben, dass bei Dir zu der Annahme führen dürfte, dass sie so einen Standpunkt vertreten. Du liest mit zu viel Phantasie. Das ist alles
Das stimmt nicht ganz.
Wenn SL alleine keine Entscheidungen(Regeländerungen ;)) vornehmen dürfen. Auch nicht wenn sie eigentlich sollten oder müssten, aufgrund der Situation.
Dann ist das schon ein klares Verbot. - Und damit ein anderer Standpunkt.
Es schränkt ihren Handlungsspielraum stark ein. Das ist nicht ganz das Selbe wie "sollten."

Zitat
Wenn du jetzt sagst, dass die SL keine höhere Position hat als die übrigen Teilnehmer*innen, scheinst du uns da ja beizupflichten. Die SL steht also genausowenig über den Regeln wie alle anderen. Oder habe ich da was falsch verstanden?

"höherer Position" nein, es geht hier überhaupt nicht um Hierachien einfach nur  eine "andere Funktion".
Die unter anderem beinhaltet SL information geheimzuhalten. Und diese Funktion wird halt durch solche unerwarteten Regelprobleme mitten im Abenteuer unter Umständen beeinträchtigt.
Der SL kommt damit in einen Konflikt zwischen
A)  Ich bespreche Regeländerungen grundsätzlich mit allen zusammen.
Und: B) Verdammt aber das kann ich jetzt nicht tun, ohne ihnen alles zu verraten!
Hilfe was mach ich nur????!!!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 11:00
@ 1of3:
Ich gebe Dir insofern Recht (wobei, ich habe es ja schon ein paar Mal gesagt..sei es drum), dass im Regelraum, der für SL und Spieler gleich ist, der SL nicht "gleicher" ist und so die Regeln nur aufgrund seiner Position brechen sollte (ob er bei Regelauslegungen das letzte Wort haben sollte, wäre wohl eine andere Diskussion).

Aber es gibt eben auch den Regelraum, der zwar Spieler bzw. beeinflussen kann, aber dem SL zugeordnet ist. Natürlich gibt es hier auch Überschneidungen, da muss man abwägen.

Edit:
Zum oberen Abschnitt sollte ich noch sagen, dass ich hier eine gedankliche Trennung zwischen "Würfeldrehen" und "Regel brechen" mache.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 4.09.2016 | 11:12

Wenn SL alleine keine Entscheidungen treffen dürfen.

Und genau das vertritt hier niemand.
Es sei denn, du gehst von einem allumfassenden Regelwerk aus, das deterministisch jede Handlung und deren Ausgang vorbestimmt. Ein solche existiert aber nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 4.09.2016 | 11:19
Die unter anderem beinhaltet SL information geheimzuhalten. Und diese Funktion wird halt durch solche unerwarteten Regelprobleme mitten im Abenteuer unter Umständen beeinträchtigt.

Hast du ein Beispiel? Alles was mir dazu einfällt ist eher schlechtes Abenteuer Design ("Und dann fliegt der König davon bevor ihr ihm das Gegengift geben könnt" "Wie der König fliegt? Ich dachte der ist ein normaler Mensch" "Ist er auch - muss wohl ein Designfehler sein") und nicht inhärente Fehler im System ("Dieses Gift kann ausnahmslos nicht neutralisiert werden" -"Dieser Zauber neutralisiert ausnahmslos jedes Gift")

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 11:24
Zitat
Hast du ein Beispiel?
Ja das gab es bereits. Tage zuvor.


Nun wenn Du davon ausgehst. Es gibt so unglaublich viele SL die Abenteuer umschreiben oder Selbst designen, dass es fast unmöglich erscheint, dass da nicht auch mal Fehler drinn sind.
Zitat
eher schlechtes Abenteuer Design
Und mal Hand aus Herz: Auch bei Kaufabenteuern kann sowas vorkommen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.09.2016 | 11:31
@ Glühbirne
Wenn der König ein ganz normaler Mensch ist, sollte er vielleicht nicht fliegen. Aber es kann ja durchaus sein, dass die SCs im ersten Abenteuer Hinweise auf eine Alien-Verschwörung gesammelt haben. - Und wenn sie dann am Ende des 2. Abenteuers sehen, wie der Präsident davonfliegt/wegteleportiert, müsste den SCs klar sein: Hey, sogar der Präsident ist ein Alien.

Und dann kann man im 3. Abenteuer weitersehen, wie man mit dem Alien-Präsidenten umgeht. (Vielleicht stellt sich ja heraus, dass der Präsident kein Alien ist, sondern ein Mutant/Superheld/Zeitreisender etc.)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 11:33
Auch nicht wenn sie eigentlich sollten oder müssten, aufgrund der Situation.

Wie ja bereits festgestellt wurde gibt es solche Situationen nicht. Es gibt nur Situationen die von manchen Gruppen so interpretiert werden, dass in diesen Gruppen der Spielleiter in ihnen so reagieren sollte oder müsste.

Wenn SL alleine keine Entscheidungen(Regeländerungen ;)) vornehmen dürfen.

Das ist ein Beispiel warum niemand Spaß daran hat mit Dir zu diskutieren. Du darfst (!) nicht einfach, nur damit Dein Argument Sinn ergibt, Regeländerungen und Entscheidungen gleich setzen. Niemand hier vertritt die Einstellung das ein Spielleiter keine Entscheidungen treffen darf. Nur das sie bestimmte Arten von Entscheidungen nicht eigenmächtig treffen dürfen.

Du schiebst also Deinen Gegner einen Standpunkt unter den sie gar nicht vertreten indem Du ihren Standpunkt falsch wieder gibst. Das nennt man eine Strawman Fallacy und das ist echt mieser Stil. Die aller unterste Schublade rhetorischer Tricks und schlechter Argumente. Du solltest Dich schämen!

Das man nicht eigenmächtig die Regeln ändern darf ist übrigens nicht die Ausnahme sondern die Regel. Bei eigentlich keinem Spiel darf ein Teilnehmer selbstständig die Regeln ändern.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 11:40
Zitat
Du schiebst also Deinen Gegner einen Standpunkt unter den sie gar nicht vertreten indem Du ihren Standpunkt falsch wieder gibst. Das nennt man eine Strawman Fallacy und das ist echt mieser Stil. Die aller unterste Schublade rhetorischer Tricks und schlechter Argumente. Du solltest Dich schämen!
just a Moment Please.
Das war keine Absicht, meinerseits. Dass es da um Entscheidungen bezüglich der Regeln geht und, dass das jedem klar ist, hatte ich vorausgesetzt. Und deshalb wohl nicht hingeschrieben.(Regelfehler sind doch das Thema dieses Threads!)
Ich wollte euch keinesfalls unterjubeln das der SL nichts alleine entscheiden darf. So ein Bullshit, Sorry.
Das sehe ich auch so gar nicht.
Ich betreibe keine bewussten Wortspaltereien, dass machen andere schon genug.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 4.09.2016 | 11:47
Es ist doch ganz einfach. Niemand vertritt den Standpunkt gegen den Du hier argumentierst. Niemand. Und niemand hat etwas geschrieben, dass bei Dir zu der Annahme führen dürfte, dass sie so einen Standpunkt vertreten. Du liest mit zu viel Phantasie. Das ist alles.
...

Könntest Du vielleicht kurz den Standpunkt umreißen, gegen den Issi Deiner Meinung nach argumentiert ? Ich hatte nämlich nicht den Eindruck, er würde völlig an den Beiträgen vorbei argumentieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 4.09.2016 | 12:05
Die unter anderem beinhaltet SL information geheimzuhalten. Und diese Funktion wird halt durch solche unerwarteten Regelprobleme mitten im Abenteuer unter Umständen beeinträchtigt.
Der SL kommt damit in einen Konflikt zwischen
A)  Ich bespreche Regeländerungen grundsätzlich mit allen zusammen.
Und: B) Verdammt aber das kann ich jetzt nicht tun, ohne ihnen alles zu verraten!
Hilfe was mach ich nur????!!!

OK. Also ich kenn kein solches Problem, das hab ich Rhyltar schon mitgeteilt, aber ja, theoretisch kann ich mir sowas vorstellen. Wenn ihr Beispiele habt, dann zeigt doch mal, was es war und wie ihr damit umgegangen seid.

Wir halten fest:

Wenn das Spiel eine Position hat, in welcher eine Teilnehmer*in einen Regelbereich verwaltet, welcher anderen Teilnehmer*innen aus bestimmten Gründen verborgen ist, und sich in diesem Regelbereich eine Unklarheit ergibt, dann muss diese Person das Problem folglich allein lösen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 4.09.2016 | 12:08
Ja das gab es bereits. Tage zuvor.

Dann raus damit! Ich will ein Beispiel, wo der SL nicht einfach sagen kann" hier widersprechen sich zwei Regeln, welche wollen wir gelten lassen?", weil sonst der Plot platzt.

Nun wenn Du davon ausgehst. Es gibt so unglaublich viele SL die Abenteuer umschreiben oder Selbst designen, dass es fast unmöglich erscheint, dass da nicht auch mal Fehler drinn sind.Und mal Hand aus Herz: Auch bei Kaufabenteuern kann sowas vorkommen.

So etwas kommt andauernd vor. Und es ist immer eine Alternative zu sagen "Hier habe ich/der Autor Mist gebaut, können wir das mal so durchgehen lassen?"

@Eulenspiegel: Das war ein absichtlich absurdes Beispiel, in der Hoffnung das niemand versucht es zu erklären...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 12:15
Zitat
Wie ja bereits festgestellt wurde gibt es solche Situationen nicht. Es gibt nur Situationen die von manchen Gruppen so interpretiert werden, dass in diesen Gruppen der Spielleiter in ihnen so reagieren sollte oder müsste.
Ah ja...wann und wo wurde das festgestellt?

Zitat
Das ist ein Beispiel warum niemand Spaß daran hat mit Dir zu diskutieren. Du darfst (!) nicht einfach, nur damit Dein Argument Sinn ergibt, Regeländerungen und Entscheidungen gleich setzen. Niemand hier vertritt die Einstellung das ein Spielleiter keine Entscheidungen treffen darf. Nur das sie bestimmte Arten von Entscheidungen nicht eigenmächtig treffen dürfen.

Du schiebst also Deinen Gegner einen Standpunkt unter den sie gar nicht vertreten indem Du ihren Standpunkt falsch wieder gibst. Das nennt man eine Strawman Fallacy und das ist echt mieser Stil. Die aller unterste Schublade rhetorischer Tricks und schlechter Argumente. Du solltest Dich schämen!
Bitte mal den Ball flachalten!

Ich kann ja Rumpel noch verstehen, dass er gegen das Wort "Entscheidungen" protestiert, welches dort alleine vor dem Edit stand, aber mit der Ergänzung in Klammern ist alles vollkommen okay. Eine Regeländerung ist eine mögliche Entscheidung in diesem Kontext, also ist es vollkommen in Ordnung.

Kein Grund, hier persönlich zu werden und mit dem moralischen Zeigefinger bei anderen Leuten im Gesicht rumzuwedeln!


@1of3:
Ist ein wenig länger her, aber gerade in der D&D 3.5 kamen solche Dinge, bedingt durch immer mehr Produktausstoss, nicht selten vor.
Deswegen ohne konkreten Seitenbeweis, ich hoffe die Beschreibung reicht Dir.

Ein Gegner aus einem SL-Buch (entweder war es "Fiend Folio" oder "BovD") hatte eine Fähigkeit/Zauber, die konträr zu bestehenden Regeln stand und vollkommen zu stark war (Wichtig: Nicht für diese Gruppe zu stark, sondern ganz allgemein). Natürlich fällt dies einem erst am Spieltisch auf, wäre aber auch egal gewesen, wenn es vorher gewesen wäre, denn es gab kein Errata oder sonstiges dazu.

Ich habe die Regel, wie diese Fähigkeit anzuwenden ist, ignoriert bzw. so modifiziert, dass sie wieder im Einklang mit bestehenden Regeln war.

@ Glühbirne:
Spieler A hat Schutz X, Monster Z Angriff Y. Laut Regeln ist Spieler A gegen jede Art von solchen Angriffen geschützt, bei Monster Z steht bei der Fähigkeit explizit dabei, dass jeglicher Schutz ignoriert wird.
Nenne ich jetzt wirklich das Monster und seine Fähigkeiten, damit am Spieltisch ausdiskutiert wird, was nun gilt?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.09.2016 | 12:18
Wenn ihr Beispiele habt, dann zeigt doch mal, was es war und wie ihr damit umgegangen seid.
Also laut Regeln war ein Werwolf immun gegen Schäden durch normale Waffen und konnte nur durch Feuer und Silber verletzt werden.

Laut AB wurden die SCs aber vom Grafen&Gräfin empfangen, wobei die Gräfin auf einem Bein hinkte. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie von einigen Banditen angegriffen wurde, die sie am Bein schwer verletzt hatten. - In Wahrheit war sie nachts als Werwolf in eine Falle geraten, die ihr das Bein eingequetscht hatte.

Klar hätte ich jetzt sagen können: "Übrigens, die Gräfin ist ein Werwolf. Aber tut bei den zukünftigen Ermittlungen so, als ob ihr das noch nicht wüsstet."
Ich habe mich jedoch entschieden, das geheim zu halten und  mich für folgende Regelung entschieden: Dieser spezielle Werwolf ist nur in seiner Werwolfgestalt immun gegen normalen Schaden. Um die Falle zu öffnen, musste sie warten, bis sie wieder in ihrer Menschengestalt war und dann die Falle mit den Händen aufdrücken. In ihrer Menschengestalt ist sie nicht immun gegen normalen Schaden, was ihre Beinverletzung erklärt.

@Glühbirne
Aber auch beim absurden Beispiel wird deutlich, dass die Spieler nicht unbedingt über alle Informationen verfügen und diese auch vielleicht gar nicht haben wollen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 4.09.2016 | 12:23
@ Glühbirne:
Spieler A hat Schutz X, Monster Z Angriff Y. Laut Regeln ist Spieler A gegen jede Art von solchen Angriffen geschützt, bei Monster Z steht bei der Fähigkeit explizit dabei, dass jeglicher Schutz ignoriert wird.
Nenne ich jetzt wirklich das Monster und seine Fähigkeiten, damit am Spieltisch ausdiskutiert wird, was nun gilt?

Für mich immer noch kein Problem. Evt. wartet man ab, um sein Monster nicht zu enthüllen. Und wenn er das benutzt, sag ich halt "Hier steht, der ignoriert deinen Schutz, was machen wir Leute?"
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 12:27
Ganz allgemein (Ich möchte jetzt bewusst  nicht speziell ein System, und dessen Fertigkeiten  auseinandernehmen),
gilt das für mich dann, wenn eine Figur ohne Vorwarnung, ohne dass sie überhaupt wahrnehmen oder würfeln darf einfach sicher tot ist.
Wenn ich als Spieler mit der Figur unvorsichtig agiere. Und den Wahrnehmungswurf vergeige, dann ist das so.
Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 12:28
Für mich immer noch kein Problem. Evt. wartet man ab, um sein Monster nicht zu enthüllen. Und wenn er das benutzt, sag ich halt "Hier steht, der ignoriert deinen Schutz, was machen wir Leute?"
Doppelgänger (das Monster), Fähigkeit ist nicht offen sichtbar (Psionische Fähigkeit), Monster/Gegner agiert aus dem Versteck heraus und wurde noch nicht bemerkt...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 12:30
@Werwolfbeispiel: Das wird genau dann zu einem Problem, wenn die Spieler davon ausgehen, dass Werwölfe gegen jeglichen Schaden außer Silber immun sind und daher die Gräfin als Verdächtige ausschließen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 12:33
@Werwolfbeispiel: Das wird genau dann zu einem Problem, wenn die Spieler davon ausgehen, dass Werwölfe gegen jeglichen Schaden außer Silber immun sind und daher die Gräfin als Verdächtige ausschließen.
...was sie aber in bestimmten Rollenspielen durch Wissensfertigkeiten ihrer SC auch können.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 4.09.2016 | 12:38
Vielleicht hatten die Banditen ja Silberwaffen ... Dann hätte die Ausrede dazu geführt, sie wieder in den Kreis der Verdächtigen einzuschließen.

Irgendwie ging ich bei der Beschreibung übrigens davon aus, dass es eine Werwolffalle war, aka ein silbernes Fangeisen o.ä. Vielleicht das AB auch? Wenn das Problem Werwolf bekannt ist, könnte das ja eine Option sein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.09.2016 | 12:40
@ Bad Horse 8
Ja, wenn die Spieler das Setting und die ganzen Monster darin, so gut kennen würden, dann wäre das ein Problem. Wir waren jedoch alle recht frisch darin. Und selbst ich als SL musste erstmal nachschlagen, was Werwölfe eigentlich so können. Und ich würde mich noch als den regelerfahrendsten in der Gruppe halten.

Und keiner der SCs war ein Monsterjäger oder dergleichen. Das heißt, selbst wenn die Spieler es wüssten (was sie nicht taten), dann würden die SCs es dennoch nicht wissen.

Letztendlich war die Beinverletzung für die Spieler sogar ein Hinweis, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie ein geheimes Doppelleben führte.

@ Rhylthar
Wenn jemand auf eine entsprechende Fertigkeit würfeln will, darf er das gerne tun. Ich würde es ihm dann so sagen: "Normalerweise sind Werwölfe gegen normale Schäden immun. Es gibt aber auch einige Werwölfe, die nur in ihrer Werwolfgestalt gegen normale Schäden immun sind."

Aber an euch beide: Wie hättet ihr die konkrete Situation gelöst?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 4.09.2016 | 12:40
Wie ja bereits festgestellt wurde gibt es solche Situationen nicht...

Nein. Es wurde festgestellt, daß es keine Situationen gibt, in denen man dem SL Sonderrechte zugestehen muß, sofern man bereit ist, die Nachteile in Kauf zu nehmen, welche es mit sich bringt, dem SL diese Sonderrechte vorzuenthalten. Issi will bestimmte Dinge nicht /nur ungern in Kauf nehmen. Unter dieser Prämisse kann es sehr wohl Situationen geben, in denen "müsste" und "sollte" wieder im Spiel sind.
Es wurde noch nirgends festgestellt, daß der Verzicht auf SL-Regelbruch-/Regeländerungs-Recht nichts "kostet" (und diese Behauptung dürfte wohl ähnlich unhaltbar sein wie die Ursprungsthese dieses Threads).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 12:49
Zitat
Aber an euch beide: Wie hättet ihr die konkrete Situation gelöst?
Wahrscheinlich ähnlich wie Du. Oder die von Greifenklaue beschriebene.
Die Frage ist, war die Beinverletzung wichtig als Hinweis? Ansonsten hätte ich sie sonst weggelassen.

Für mich ist aber keine Lösung schlechter als die andere, gerade, wenn man bedenkt, dass man sie ad hoc finden musste.
Wichtig wäre für mich nur, dass die Regeländerung in Bezug auf die Wissensfertigkeit (sprich: Es gibt mehrere Sorten von Werwölfen!) damit der "neue" Standard in dieser Welt ist. Ansonsten würde man wohl diese Art der Fertigkeiten entwerten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 12:55
Was Rhylthar sagt. Ich hätte das vermutlich eher weggelassen und vielleicht statt dessen eine Szene eingebaut, in der die Gräfin sich eigentlich hätte verletzen müssen, aber irgendwie nichts passiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 12:58
Ich kann ja Rumpel noch verstehen, dass er gegen das Wort "Entscheidungen" protestiert, welches dort alleine vor dem Edit stand, aber mit der Ergänzung in Klammern ist alles vollkommen okay. Eine Regeländerung ist eine mögliche Entscheidung in diesem Kontext, also ist es vollkommen in Ordnung.

Nein, ist es nicht. Die Ergänzung in der Klammer ändert doch an der Grundaussage des Satzes überhaupt gar nichts. In dem Satz geht es trotz des exemplarischen Beispiels in der Klammer immer noch um eine allgemeine Aussage zu Entscheidungen. Das Beispiel stellt nur einen Bezug zwischen Issis allgemeiner Aussage und dem Topic dieses Thread her. Sie relativiert nicht die Aussage ihres Satzes.

Issi will bestimmte Dinge nicht /nur ungern in Kauf nehmen. Unter dieser Prämisse kann es sehr wohl Situationen geben, in denen "müsste" und "sollte" wieder im Spiel sind.

Dann sollte sich entweder diese Prämisse unmittelbar in ihrem Post und ihrer Aussage befinden oder sie sollte auf das Wort "möchte" ausweichen. Ohne die Prämisse sind die beiden Worte ("müsste", "sollte") eben genau der Punkt an dem sie Widerstand hervorruft. Und dessen sollte sie sich bewusst sein.

Man kann nicht mit "Wenn... dann ..." argumentieren, und einfach mal der Einfachheit halber das "Wenn ..." weglassen und erst mit dem "dann ..." anfangen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 4.09.2016 | 13:10
Ganz allgemein (Ich möchte jetzt bewusst  nicht speziell ein System, und dessen Fertigkeiten  auseinandernehmen),
gilt das für mich dann, wenn eine Figur ohne Vorwarnung, ohne dass sie überhaupt wahrnehmen oder würfeln darf einfach sicher tot ist.
Wenn ich als Spieler mit der Figur unvorsichtig agiere. Und den Wahrnehmungswurf vergeige, dann ist das so.
Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Wo ist das Problem, wenn der SL dich dann fragt, "Der Becher war eigentlich mit Ex&Hop vergiftet, aber ich finds besser wenn du noch einen Rettungswurf hast. Einverstanden?" Andere Beispiele Respektive abgehandelt. Nirgendwo muss der SL das alleine entscheiden. Es kann in jedem Fall eine beliebe Person oder Personengruppe entscheiden ohne das Abenteuer zu sprengen.

@Rhylthar:

Grade in dem Fall "Immunität gegen jede Illusion"/"Allestäuschende Illusion" oder ähnliches* ist es doch wichtig, das offen zu klären. Sonst verlässt sich ein Spieler noch auf seine Kraft die heimlich außer kraft gesetzt wurde, um das Geheimnis zu waren. Großes Frust Potential. Ich wäre mächtig pissig. Lieber einmal das Abenteuer (teilweise) offenbaren, als blöde Stimmung zu erzeugen.

*du hast Psikräfte genannt, aber ich denke die Illusion ist noch mehr im Sinne deiner Argumentation, da sie kein Angriff darstellt, den man so wie so auf der Metaebene auflöst, sonder etwas was im Hintergrund abläuft, ohne das die Spieler das offensichtlich sehen wie ein bei einem HP Abzug.

@Werwolf: Der fällt für mich unter Fehler im Abenteuerdesign. Wenn es etablierter Fakt in der Spielwelt ist, und so von den Monsterstats abgebildet wird, hat der Autor schuld. Siehe der Fliegende König. Klar ist es eine mögliche Lösung da den SL was zurechtbiegen zu lassen damit alles Funktioniert. Der Werwolf ist ein Halbwerwolf, und der König läuft einfach weg. Aber es ist gleichermaßen legitim sich hinzusetzen und zu sagen "Leute, der Autor hat Mist Gebaut"

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 4.09.2016 | 13:12
Zitat
@1of3:
Ist ein wenig länger her, aber gerade in der D&D 3.5 kamen solche Dinge, bedingt durch immer mehr Produktausstoss, nicht selten vor.
Deswegen ohne konkreten Seitenbeweis, ich hoffe die Beschreibung reicht Dir.

Ein Gegner aus einem SL-Buch (entweder war es "Fiend Folio" oder "BovD") hatte eine Fähigkeit/Zauber, die konträr zu bestehenden Regeln stand und vollkommen zu stark war (Wichtig: Nicht für diese Gruppe zu stark, sondern ganz allgemein). Natürlich fällt dies einem erst am Spieltisch auf, wäre aber auch egal gewesen, wenn es vorher gewesen wäre, denn es gab kein Errata oder sonstiges dazu.

Tatsächich würde ich das nie unter "Regelbruch" zählen. Mein Job als SL ist Monster zu bauen und zu spielen. Da ich da sowieso hinstellen kann, was ich für richtig befinde, ist da überhaupt nirgends ein Problem.

Die Regel ist: Hey, SL, tu ma die Monster.

Ich tu dann so die Monster. Ganz regelgetreu.


Also laut Regeln war ein Werwolf immun gegen Schäden durch normale Waffen und konnte nur durch Feuer und Silber verletzt werden.

Laut AB wurden die SCs aber vom Grafen&Gräfin empfangen, wobei die Gräfin auf einem Bein hinkte. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie von einigen Banditen angegriffen wurde, die sie am Bein schwer verletzt hatten. - In Wahrheit war sie nachts als Werwolf in eine Falle geraten, die ihr das Bein eingequetscht hatte.

(...)
Ich habe mich jedoch entschieden, das geheim zu halten und  mich für folgende Regelung entschieden: Dieser spezielle Werwolf ist nur in seiner Werwolfgestalt immun gegen normalen Schaden. Um die Falle zu öffnen, musste sie warten, bis sie wieder in ihrer Menschengestalt war und dann die Falle mit den Händen aufdrücken. In ihrer Menschengestalt ist sie nicht immun gegen normalen Schaden, was ihre Beinverletzung erklärt.

Das ist ein ähnlicher Fall. Als SL mach ich das Abenteuer. Ich mach das Abenteuer, wie ich es für richtig befinde.

Die Regel sagt: Hey, SL. Mach mal Abenteuer.

Ich so: Geht fertig.


Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Wer will das schon. Das ist jeweils so inakzeptabel, dass wer auch immer dies veruscht, wahrscheinlich instantan das Spiel beendet. Das Verhalten ist damit höchst wahrscheinlich regelwidrig.


Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 13:14
@
Chiungalla.
Ich denke, ich habe extra für dich ausführlich nachträglich erläutert, wie ich ich es gemeint habe.
Und ich gewinne den Eindruck ,dass du mich bewusst falschverstehen möchtest.


Auf Beleidigungen und Unterstellungen deinerseits möchte ich aber nicht in gleicher Art und Weise reagieren.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Eulenspiegel am 4.09.2016 | 13:18
Aber es ist gleichermaßen legitim sich hinzusetzen und zu sagen "Leute, der Autor hat Mist Gebaut"
Und dann weiter? Ich verrate den Spielern, wieso der Autor Mist gebaut hat, wir finden gemeinsam eine Lösung und haben dann den Rest des Abenteuers keinen Spaß, da die Spannung "Was ist hier los?" nicht mehr existiert.

Natürlich hat der Autor Mist gebaut. Aber ich als SL muss damit jetzt umgehen und eine Entscheidung treffen. Nach dem Abenteuer kann ich den Spielern gerne erzählen, wo der Autor alles Mist gebaut hat. Vor dem Abenteuer würde ich das AB jedoch vollkommen ruinieren, wenn ich darüber spreche.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 13:58
Ich denke, ich habe extra für dich ausführlich nachträglich erläutert, wie ich ich es gemeint habe. Und ich gewinne den Eindruck ,dass du mich bewusst falschverstehen möchtest.

Und ich habe (Rhylthar und Erg) erklärt warum ich auf Deinen Post so reagiert habe wie ich reagiert habe.
Das hat mit Deinen konstruktiven wie notwendigen nachträglichen Ausführungen rein gar nichts zu tun.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 14:27
Zitat
Nein, ist es nicht. Die Ergänzung in der Klammer ändert doch an der Grundaussage des Satzes überhaupt gar nichts. In dem Satz geht es trotz des exemplarischen Beispiels in der Klammer immer noch um eine allgemeine Aussage zu Entscheidungen. Das Beispiel stellt nur einen Bezug zwischen Issis allgemeiner Aussage und dem Topic dieses Thread her. Sie relativiert nicht die Aussage ihres Satzes.
Das ist das von mir vor einigen Seiten schon angedeutete kleinkarierte Verhalten in Bezug auf Definitionen u. ä., wie man es - leider - sehr oft in Threads findet. Für mich klingt es damit durchaus nach "absichtlichem Missverstehen" eines Beitrags, um dies dann mit entsprechenden Gegenworten zu verwenden.

@ Glühbirne:
Illusion ist ein sehr schönes Beispiel. Nur: Wieso gehst Du automatisch davon aus, dass ich Deine Kraft als Regel aussetze und nicht die des Monsters?  ;)

@ 1of3:
Zitat
Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.
Du hast doch sonst immer für alles eine Defintion!  ~;D

Würde gerne diesmal Deine zum Thema "Regelbrechen" hören. Wie beurteilst Du Dinge wie "Naturauswirkungen" oder "Magische Gegenstände", deren Regeln bei D&D auch im SL-Regelbuch stehen?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 15:16
Das ist das von mir vor einigen Seiten schon angedeutete kleinkarierte Verhalten in Bezug auf Definitionen u. ä., wie man es - leider - sehr oft in Threads findet. Für mich klingt es damit durchaus nach "absichtlichem Missverstehen" eines Beitrags, um dies dann mit entsprechenden Gegenworten zu verwenden.

Ich würde Deiner Meinung hier die offensichtliche Tatsache entgegen halten wollen, dass man ausschließlich mit solch kleinkarierten Definitionen überhaupt irgend einen Erfolg in solchen Diskussionen erzielen kann. Wenn jeder die Aussagen der anderen willkürlich so interpretiert wie er gerne möchte (egal ob positiv oder negativ) reden am Ende alle aneinander vorbei und verstehen sich falsch. Zumal man den anderen auch die Chance nimmt ihre Aussagen zu präzisieren oder zurückzunehmen.

Zudem öffnet Du gerade vielen rhetorischen Winkelzügen Tür und Tor. Wenn dann Leute Strohmänner bauen und am Ende diejenigen kritisiert werden denen (bewusst oder unbewusst) eine falsche Position untergeschoben wurde, wird es letztendlich immer attraktiver Strohmänner zu bauen. Issis Aussage war so wie sie dort stand ein Strohmann. Das solltest Du weder relativieren noch wegzudiskutieren versuchen. Es ist okay, dass sie es klargestellt hat. Es war aber auch nötig das sie das getan hat. Und es war nicht falsch sie darauf hinzuweisen was sie dort (bewusst oder unbewusst) getan hat.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 15:35
@ Chiungalla,

Den Eindruck, dass Du mich bewusst falschverstehen willst, habe ich schon länger.
Und unter  "Jemanden auf etwas hinweisen", verstehen wir offensichtlich nicht dasselbe.

Zitat
Anscheinend sind hier grundlegend unterschiedliche Ideen darüber, was eine Regel ist und was sie zu brechen bedeutet.
Das finde ich auch super interessant.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 4.09.2016 | 15:40
@Issi: zu der Attentäter (Kopfschuß) Debatte:
Wenn es im von der Gruppe verwendeten Regelwerk eine Spielregel gibt, nach der ein NSC einen Spieler-Charakter durch einen Fernkapfangriff ohne Wenn und Aber töten kann, dann darf diese Regelung auch zur Anwendung gebracht werden. Und dann sollte, wenn sie eingesetzt wird, sie auch regelkonform eingesetzt werden, auch wenn das das Ableben des Spieler-Charakters zur Folge hat.
Begründung: Es war jeder einzelne Mitspieler, der zugestimmt hat, daß nach diesen Regeln gespielt wird. Wahrscheinlich hat der Spielleiter gesagt "hey, komm wir spielen XYZ, spielte mit?" Und dier Spieler sagte "Ja!"
Hier ist eine Frage nicht beantwortet: Wie hat die SL entschieden, dass da ein Scharfschütze ist? Gab es dafür auch eine Regel?

Regeleinsatz durch SL und Regeleinsatz durch Spielerinnen und Spieler ist nicht zwingend das gleiche. Die SL kann sich die Welt meistens so hinbiegen, dass die Regeln erreichen, was sie will. Um das auszuschalten müsste der Aufbau jeder Situation klar geregelt sein - ähnlich wie in Tabletops (wargames), bei denen beide Parteien ihre Figuren kaufen und nur an bestimmten Stellen plazieren dürfen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 15:52
@ Chiungalla,

Den Eindruck, dass Du mich bewusst falschverstehen willst, habe ich schon länger.
Und unter  "Jemanden auf etwas hinweisen", verstehen wir offensichtlich nicht dasselbe.

Ich habe schon länger das Gefühl, dass Du nicht viel darüber nachdenkst wie Deine Beiträge bei Deinem Gegenüber ankommen, und Du gerade deshalb immer wieder dazu einlädst Dich misszuverstehen. Ich habe Dich nicht missverstanden. Ich habe das gelesen was Du geschrieben hast und es so verstanden wie Du es geschrieben hast. Das Du etwas anderes aussagen wolltest als Du geschrieben hast ist nicht mein Fehler.

Und die vielen subtileren Hinweise zu diesem Thema die sich durch den gesamten Thread ziehen und nicht nur von mir kamen hast Du ja sehr offensichtlich völlig ignoriert. Solche Diskussionen funktionieren so einfach nicht. Du gibst ständig die Beiträge anderer Leute so falsch wieder, dass es effektiv Strohmänner sind. Und das führt ständig dazu, dass hier nur richtig gestellt werden muss was Niemand jemals gesagt, geschrieben oder gemeint hatte. Und während dessen regst Du Dich dann auf, wenn man Deine Beiträge so liest wie Du sie schreibst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 15:57
Zitat
Hier ist eine Frage nicht beantwortet: Wie hat die SL entschieden, dass da ein Scharfschütze ist? Gab es dafür auch eine Regel?
Nun, es handelte sich hier um eine recht tödliche Fertigkeit, die theoretisch jede Figur besitzt, die sie gelernt hat. In diesem Fall ein NSC Attentäter. Er kann sich den Zeitpunkt des Anschlags frei wählen. D. h. den perfekten Moment abwarten. Ein belebter Markt zum Beispiel.
Die Figuren sind so abgelenkt und in ein Gespräch vertieft, dass sie vor lauter Trubel ganz sicher auf vieles schauen. Aber sicher nicht auf das Hausdach, wo schon seit Stunden jemand perfekt getarnt liegt und wartet. Da sie nichts ahnen, schöpfen sie auch keinerlei Verdacht.
Das Gleiche würde umgekehrt auch für eine Spielerfigur gelten, wenn sie genug Zeit hat sich vorzubereiten und perfekten Moment abwartet. "Leon der Profi" z. B.

"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.


@ Chiungalla
Zitat
Ich habe schon länger das Gefühl, dass Du nicht viel darüber nachdenkst wie Deine Beiträge bei Deinem Gegenüber ankommen,
Oh doch, deswegen sehe ich ja auch von persönlichen Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel ab.
Und finde die Art zugegeben auch mehr als befremdlich.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 4.09.2016 | 16:01
Nun, es handelte sich hier um eine recht tödliche Fertigkeit, die theoretisch jede Figur besitzt, die sie gelernt hat. In diesem Fall ein NSC Attentäter. Er kann sich den Zeitpunkt des Anschlags frei wählen. D. h. den perfekten Moment abwarten. Ein belebter Markt zum Beispiel.
Die Figuren sind so abgelenkt und in ein Gespräch vertieft, dass sie vor lauter Trubel ganz sicher auf vieles schauen. Aber sicher nicht auf das Hausdach, wo schon seit Stunden jemand perfekt getarnt liegt und wartet. Da sie nichts ahnen, schöpfen sie auch keinerlei Verdacht.
Das Gleiche würde umgekehrt auch für eine Spielerfigur gelten, wenn sie genug Zeit hat sich vorzubereiten und perfekten Moment abwartet. "Leon der Profi" z. B.

"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.
Jupp.

(Ich schließe jetzt Spiele, die Regeln dafür haben wo und wie NSCs plaziert werden dürfen, für den Rest des Beitrags explizit aus. Genauso Spiele, die so designt sind, dass solche sofort tödlichen Regelanwendungen nicht konstruiert werden können)

Wenn es den Regeln nach eine Stelle gibt, an denen ein Scharfschütze platziert sein müsste, damit garantiert ein SC stirbt, und ich als SL setze da einen Scharfschützen hin, dann ist das meine Verantwortung und ich kann mich nicht drauf rausreden, dass ich ja nur Regeln anwende. Wenn ich als SL da einen Scharfschützen hinsetze und die Regeln hinreichend gut kenne, dann tue ich das, um einen SC zu töten.

Deswegen müsste die Frage nicht sein, welche Regeln wir gewählt haben, sondern, ob die Spielerinnen und Spieler zugestimmt haben, dass die SL willkürlich SCs töten darf.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 16:06
Wenn ich aber den Scharfschützen kenne, mir die Fertigkeit in ihrer Härte bislang nicht klar war.(Weil man nicht alle Fertigkeit Wort für Wort auswendig gelernt hat. ) Und dann feststelle so kann ich das jetzt nicht durchziehen.
Dann muß man umdisponieren.

Was ja auch geht, wenn ich entscheide, er schießt gar nicht, sondern zieht sein Messer und macht das besser aus der Nähe.

Im Grunde ist das eine "Aktion aus guten Gründen nicht durchziehen". Regelbruch wäre es für mich z. B. dann, wenn es fest im Abenteuer vorgesehen ist, die Figur schießt, relativ sicher tödlichen Erfolg hat, aber ich diesen Erfolg nicht zähle, oder ihn abmildere.

Aber dann wäre das Abenteuer einfach Mist!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 4.09.2016 | 16:18
Wenn ich aber den Scharfschützen kenne, mir die Fertigkeit in ihrer Härte bislang nicht klar war.(Weil man nicht alle Fertigkeit Wort für Wort auswendig gelernt hat. )
Du meinst also eine Situation, die die SL aus Versehen herbeigeführt hat? So im Stil von

SL: Er steht rechts auf der Empore.
Spieler: Verdammt, da ist doch der Zünder für den Sprengstoff unter uns!
SL: Oh, shit, das hatte ich nicht bedacht.
Spieler: Jetzt hast du es gesagt. Jetzt muss er zünden.

In so einer Situation sehe ich ehrlich gesagt nur einen Ausweg für die SL: Sag den Spielerinnen und Spielern offen, dass du es verbockt hast und frag ob es OK ist, die Zeit nochmal zurückzudrehen.

SL: Ihr würdet alle drauf gehen. Das hatte ich wirklich nicht bedacht. Es gibt keinen Grund, warum er auf einer bestimmten Seite sein muss. Ist es für euch OK, wenn ich das zurückziehe, die Zeit zurückdrehe und er stattdessen links auftaucht?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 16:24
Zitat
Du meinst also eine Situation, die die SL aus Versehen herbeigeführt hat?
Nein, nicht versehentlich. Der Assassine wurde engagiert um jemanden zu töten, und soll auch schießen,.......aber die Person die getroffen werden soll, muß noch evtl- eine Chance haben entweder den Schützen zu bemerken, oder falls sie doch getroffen wird zu überleben.
Die Prozentchance die Figur zu töten(ohne dass sie das überhaupt mitkriegt) darf nicht bei 90 % liegen.
Das ist finde ich zu hoch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 16:43
@ Chiungalla
Oh doch, deswegen sehe ich ja auch von persönlichen Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel ab.

Möchtest Du damit implizieren, dass ich persönliche Abwertungen und Beleidigungen als Kommunikationsmittel verwende?



Als Regelbruch sehe ich es auch nicht, wenn sich Spielleiter oder NSC spontan gegen eine sicher tötliche Taktik entscheiden. Es ist ja auch ein häufiges Stilmittel in Büchern und Filmen das die bösen Jungs es am Ende nicht wirklich konsequent durchziehen (und es so vermasseln). James Bond und das A-Team kommen mir da spontan in den Sinn.

Ob man ein Abenteuer als "Regel" oder als "Inspiration" sieht hängt sehr von der Interpretation der jeweiligen Gruppe ab. Und damit wohl auch ob es ein Regelbruch ist sich da nicht ans Abenteuer zu halten.

Spätestens wenn der Spielleiter die Aktion beginnt und würfelt und dann das Ergebnis nicht akzeptiert ist es aber IMHO ein Regelbruch. Das kann sehr gut aus mangelnden Regelkenntnissen des Spielleiters resultieren. Aber wie ArneBab sehe ich da das offene Gespräch mit der Gruppe als die beste Option. Fehler zugeben, Gruppe fragen was sie gerne möchte, weitermachen...

Nein, nicht versehentlich. Der Assassine wurde engagiert um jemanden zu töten, und soll auch schießen,......

Dann liegt der Fehler beim Spielleiter (Abenteuerschreiber) und nicht bei den Regeln welche die Situation halbwegs "realistisch" abbilden. Gerade in solchen Systemen funktionieren Scharfschützen, Giftmischer u.s.w. nur sehr bedingt als Stilmittel (es sei denn man steht darauf das Spielercharaktere ins Gras beißen).

Wenn ich in einem halbwegs realitischen System hoch professionelle NSC-Scharfschützen auf die Spielercharaktere ansetze, dann sterben höchst wahrscheinlich Spielercharaktere. It's not a bug it's a feature.

Die Prozentchance die Figur zu töten(ohne dass sie das überhaupt mitkriegt) darf nicht bei 90 % liegen. Das ist finde ich zu hoch.

Welche Wahrscheinlichkeit fändest Du denn nicht zu hoch? Wenn der SL sich für den Scharfschützen entscheidet, wie hoch dürfte dann Deiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit sein, dass ein SC stirbt? Sind eine 20, 30 oder 40%-Chance das ein SC stirbt in der Situation wirklich akzeptabel für Dich? Macht es das Ergebnis (toter SC) für Dich ertragbarer, dass Du weißt das das ein unwahrscheinliches Resultat war?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 4.09.2016 | 16:46
"Dieses- Du bist plötzlich tot, und weißt nicht mal warum, ist aus meiner Ansicht recht realitätsnah, aber im Spiel nicht praktikabel, weil einfach niemand gerne chancenlos draufgeht.

Das hatten wir z.B. hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,53733.msg1069527.html#msg1069527) vor Jahren mal.

Kurzform: Nein, es ist i.d.R. nicht sonderlich realitätsnah.
Gibts, aber ist in diesem Kontext bei Weitem nicht die Regel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 17:00
Zitat
Spätestens wenn der Spielleiter die Aktion beginnt und würfelt und dann das Ergebnis nicht akzeptiert ist es aber IMHO ein Regelbruch.

Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren. Für manche wäre aber vielleicht auch das schon ein Regelbruch. Das vermag ich nicht abzuschätzen.
Zitat
Das kann sehr gut aus mangelnden Regelkenntnissen des Spielleiters resultieren.

In diesem Fall sind es mangelnde Fertigkeitskenntnisse.

Zitat
Dann liegt der Fehler beim Spielleiter (Abenteuerschreiber) und nicht bei den Regeln welche die Situation halbwegs "realistisch" abbilden.

Das ist Ansichtssache. Denn die Fertigkeit wurde inzwischen vom System selbst abgeschwächt.So wie ich das auch getan hätte

Zitat
Wenn ich in einem halbwegs realitischen System hoch professionelle NSC-Scharfschützen auf die Spielercharaktere ansetze, dann sterben höchst wahrscheinlich Spielercharaktere. It's not a bug it's a feature.
Das ist richtig. Aber wenn man nicht mal besonders gut sein muß, um tödlich zu sein, und das theoretisch jeder lernen kann, verhält es sich etwas anders..



@YY
"Der Attentäter" ist in der Tat einer der beliebten Großen Rollenspielplots.
Und ein recht reizvoller Einstieg ins Abenteuer.- Auf eine Person wird ein Anschlag verübt und die Helden müssen dann herausfinden warum, und wer da dahinter steckt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 17:08
Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren.

Und das wäre dann für Dich kein Regelbruch? Echt jetzt?

In diesem Fall sind es mangelnde Fertigkeitskenntnisse.

Und das sind dann keine Regelkenntnisse, weil Fertigkeitenkenntnisse keine Regelkenntnisse sind?

Die Frage bis wie viele % der autokill für Dich in Ordnung wäre hast Du ignoriert, dabei würde mich gerade die Antwort interessieren. Ist Dir da wirklich nur 90% etwas zu viel oder hättest Du ähnliche Probleme bei 20, 40 oder 60%?

@YY
"Der Attentäter" ist in der Tat einer der beliebten Großen Rollenspielplots.

Ich würde sagen, dass es ein häufig gespielter großer Rollenspielplot ist der viel seltener als viele andere populäre Plots wirklich gut funktioniert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 17:23
Zitat
Und das wäre dann für Dich kein Regelbruch? Echt jetzt?
Für mich persönlich?- Nun, das ist schwer zu sagen. Muß ich mal drüber nachdenken. Zumindest würde ich es nicht so empfinden.
Und wäre sehr erleichtert, und dankbar dass meine Figur kein Loch im Kopf hat.

Zitat
Und das sind dann keine Regelkenntnisse, weil Fertigkeitenkenntnisse keine Regelkenntnisse sind?
Naja jemand kann vielleicht die Basics wie Bewegungs und  Kampfregeln auswendig, hat aber nicht alle Fertigkeitsregeln bis ins  Details studiert. Wenn ein frischer SL da noch blättert bin ich vermutlich etwas nachsichtiger.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 4.09.2016 | 17:28
Welches System war das denn?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 17:31
Zitat
Welches System war das denn?

Das möchte ich hier nicht breitreten.
Und tut auch nichts zur Sache, Danke ! ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rorschachhamster am 4.09.2016 | 17:42
Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 17:47
Zitat
Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D
Das ist echt ne berechtigte Frage. (Idioten die zuviel Gold haben?) :D
Naja, wenn das Opfer seine Chance hatte, und die trotzdem einfach einen Super Wurf machen, dann ist die Figur eben tot.
Tot, aber du hattest deine Chance ist für Spieler besser zu ertragen, also tot, aber Du hattest keine Chance, oder?

Ich meine man ist ja als SL mit vielem vertraut. Aber mit haltlosen Heul oder Wutausbrüchen der SPL kann ja jetzt auch nicht jeder umgehen. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2016 | 17:56
Grade bei Systemen mit Magieübermacht (DSA ich meine dich) gibt sich der Attentäter nen neues Gesicht, latscht zu dir hin, verbruzzelt dich in einer Sekunde und teleportiert sich dann 500m weg. Gut, dann isser leer, kann ihm aber auch egal sein. Und mit dem DSA Magiesytem kann ich mir hunderte tolle Tode ausdenken, die die Helden sterben können, ohne das der Magier auch nur in ihre Nähe muss.

Attentäter Plots in DSA und ähnlichen Systemen funktionieren nur, wenn der SL mit ihnen verlieren will.  Ich hab das einmal in der Borbaradkampagne mitgemacht, und die ist ein paradefall dafür, wie unlogisch das ist. Ich habs dann wegrationalisiert mit "Borbarad will die Gezeichneten auf seine Seite ziehen", aber schön war das auch nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 4.09.2016 | 18:00
Die essentielle Frage ist doch: Wer bezahlt denn solche Attentäter, die eh nie treffen (dürfen)?  :headbang:  ~;D

Och, wenn die nicht gerade auf ahnungslose Spielercharaktere schießen, dürfen sie auch schon mal treffen. Ich denke, so großzügig können wir sein. ;)

Natürlich tragen aber in den wenigsten Spielwelten die SC spezielle Spielercharakter-T-Shirts...woran soll der Auftraggeber sie also von allen anderen potentiellen Zielen unterscheiden?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 18:03
Zitat
Natürlich tragen aber in den wenigsten Spielwelten die SC spezielle Spielercharakter-T-Shirts...woran soll der Auftraggeber sie also von allen anderen potentiellen Zielen unterscheiden?
Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.


Zitat
Attentäter Plots in DSA und ähnlichen Systemen funktionieren nur, wenn der SL mit ihnen verlieren will.
Ja das stimmt wohl. Mit Magie geht das Töten noch viel effektiver.(Sofern der Resistenzwurf misslingt)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 4.09.2016 | 18:07
Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.

Hmmm...nein, ich bin mir sicher, Fotoapparate, bei denen man an der Aufnahme erkennt, ob man es mit einem SC oder einem NSC zu tun hat, gibt's tatsächlich nicht. :)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 18:08
Eben, es gibt ja keine Fotos. Hey, Soeben haben viele arbeitslose NSCs einen Job bei der DiebesGilde und beim Kriminalamt gefunden. Weil dort irgendwer ja die Fandungsbilder zeichnen muß.

...in deinem Setting. In einem Setting, wo es realistischerweise Auftragskiller mit High-Speed-Sniper-Rifles gibt, gibt es auch Fotos.

Davon mal abgesehen - Situationsdesign ist sehr selten in Regeln gegossen. Es ist doch sinnvoller, eine Situation, in der ich schon weiß, dass ich die Regeln brechen / beugen / modifizieren muss, von vorne herein nicht entstehen zu lassen - in dem Attentäter-Beispiel schon mal einfach dadurch, dass man als SL ja nicht gezwungen ist, heimliche Meuchler auftauchen zu lassen. (Es sei denn, ein anderer SC heuert die an, aber gerade dann sollte das alles ganz strikt nach Regeln ablaufen.)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 18:13
@ Bad Horse 8,
klar, aber das gehörte zum Abenteuer.

Er ist ja auch nicht einmal aufgetaucht sondern mehrmals.
Aber ab dem zweiten mal konnte die Helden damit rechnen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 18:15
@ Bad Horse 8,
klar, aber das gehörte zum Abenteuer.

Abenteuer ungleich Regeln. Am Abenteuer kann der SL rumschrauben, solange er Bock hat und bis es Sinn ergibt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 18:19
Zitat
Abenteuer ungleich Regeln. Am Abenteuer kann der SL rumschrauben, solange er Bock hat und bis es Sinn ergibt.
Ja so wars ja dann auch - Messer statt Armbrust.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 19:51
@Boba Fett
Also ich als SpL möchte, obwohl ich mündig und volljährig bin, dann bitte doch lieber in der Not vom SL bevormundet und nicht gefragt werden. Damit das Abenteuer für mich weiter spannend bleibt. Die Spannung ist für mich da einfach wichtiger.
Zunächst einmal: Das sei Dir natürlich gestattet. Also, daß Du Dich quasi für unmündig erklärst und dem Spielleiter legitimierst, Dich zu bevormunden.
Aber der Spieler links und rechts von Dir am Tisch können das schon anders sehen und die Spielerrunde um die Ecke sieht es noch anders.
Also muß man sowas klären, bevor man mit dem Spiel anfängt.
Und, wenn es Dir gestattet sei, diese Wahl zu treffen, dann sei es auch jedem anderen gestattet, diese Wahl zu treffen und auch, etwas anderes für sich zu beanspruchen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 19:57
@ Boba:
Die Worte "entmündigt" bzw. "mündige Mitspieler" sind aber schon Totschlagargumente, oder? Oder fühlst Du Dich von jedem Politiker der Partei, die Du gewählt hast, entmündigt, wenn er eine für Dich unpopuläre Entscheidung trifft (Politiker sollen hier nur als ein Beispiel gelten; man könnte genausogut den Vereinsvorsitzenden, etc. nehmen...kein Grund, daraus SC-Material zu machen).

Politiker ist natürlich nur ein Beispiel, auch kein besonders treffendes, aber ich gehe mal darauf ein. Vielleicht zeigt es meinen Standpunkt. Wenn ich einen Politiker in ein Amt gewählt habe, dann gibt es Regelungen, welche Entscheidungen er für mich stellvertretend trifft. Das ist mir bekannt und darauf habe ich mich eingelassen.
Das Regelwerk steht vorher fest und derjenige hat meine Vollmacht. Er hat aber keine Generalvollmacht und er kann diese Regelungen auch nicht spontan ignorieren und sich ganz andere Dinge ausdenken. Verfassungswidrige Gesetze verabschieden zum Beispiel, oder Mein Haus verkaufen, meine Kinder zur Adoption freigeben oder mein Auto abmelden. Würde er das machen, wäre ich angepisst und würde ihm den Kopf abschrauben. Und genau so verhält sich das in meiner Einstellung auch zum Rollenspiel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 19:59
Und, wenn es Dir gestattet sei, diese Wahl zu treffen, dann sei es auch jedem anderen gestattet, diese Wahl zu treffen und auch, etwas anderes für sich zu beanspruchen.

... und wenn man als Spielleiter einfach mal davon ausgeht, dass die Spieler gerne bevormundet werden möchte, ohne sie zu fragen, dann ist das nicht okay. Weil man ihnen dann diese Wahlmöglichkeit vorenthält.

(Und das ist dann IMHO nicht mehr nur noch eine Frage des Spielstils und des Spielspaßes sondern bekommt eine ethische Dimension.)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:00
Der SL kommt damit in einen Konflikt zwischen
A)  Ich bespreche Regeländerungen grundsätzlich mit allen zusammen.
Und: B) Verdammt aber das kann ich jetzt nicht tun, ohne ihnen alles zu verraten!
Hilfe was mach ich nur????!!!

Darauf vertrauen, dass die Spieler fähig genug sind, zwischen Spielerwissen und Charakterwissen zu unterscheiden, ihnen dann das Dilemma erläutern und gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2016 | 20:04
"Joah Leut wisst ihr, eure Freundin Frida ist eigentlich ne Schlangenfrau, die euch alle fressen will...bloss ihr Giftschaden scheint mir arg hoch, dass muss ein Druckfehler sein. ok wenn ich das ändere?"

Ich würd sehen, das ich mit dem SL nie wieder Cthulhu spiele.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 20:11
 
Zitat
Das sei Dir natürlich gestattet.
Oh Dankeschön.
Ob eine Notfallentscheidung bei Regelfragen als Bevormundung angesehen wird, oder einfach nur als SL Job,
liegt sichlicherlich hauptsächlich an der Form des Gruppenvertrages.
Das Vertrauen, dass man einem SL entgegenbringt, ist da wohl unterschiedlich stark ausgeprägt.

Ich kenne es zum Beispiel auch so, dass ganz verschiedene Personen diesen Job übernehmen,
nicht nur eine einzige. Einen Vertrauensmissbrauch zum Nachteil der SPL konnte ich bisher nicht wahrnehmen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:12
Ganz allgemein (Ich möchte jetzt bewusst  nicht speziell ein System, und dessen Fertigkeiten  auseinandernehmen),
gilt das für mich dann, wenn eine Figur ohne Vorwarnung, ohne dass sie überhaupt wahrnehmen oder würfeln darf einfach sicher tot ist.
Wenn ich als Spieler mit der Figur unvorsichtig agiere. Und den Wahrnehmungswurf vergeige, dann ist das so.
Aber wenn ich Beides nicht habe. - Die Figur unterhält sich gerade noch,  hat plötzlich einen Pfeil im Kopf und ist sofort tod. (Weil die Fähigkeit des Mörders das hergibt)
Oder die Figur trinkt einen Becher Wein, indem sich ein geschmackloses, sofort tödliches Gift befindet. Und deshalb ist ahnt sie auch nichts, (kriegt keinen Wurf) und ist sofort tod.
Das wäre etwas, was ich als Spieler mit meiner Figur nicht erleben möchte, selbst wenn die Regeln es theoretisch möglich machen.

Ganz einfach: Wenn Du als Spieler eine solche Situation nicht erleben möchtest, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Spiele ein Rollenspiel mit einem Regelwerk, wo das nicht möglich ist, weil es keinen "Instant-Tod" regeltechnisch erlaubt.
Oder
2. Teile dem Spielleiter mit, dass er solche keine Situation schaffen soll, weil Dir das absolut den Spielspaß verirbt.

Es ist der Spielleiter, der eine solche Situation schafft oder (im Fall des Kaufabenteuers) zuläßt und nicht die Spielregeln. Die Spielregeln wickeln danach nur das "was passiert dann" regelkonform ab.
Und es liegt in der (LEGITIMEN) Entscheidung des Spielleiters, zu sagen "nein, das passiert nicht, auch wenn der Kaufabenteuer-Autor es für eine tolle Idee gehalten hat). Der Spielleiter entscheidet - und hat das Recht auch da "Nein!" zu sagen. Und dies ist etwas ganz anderes, als Dich in eine solche Situation zu bringen und danach gnädig die Würfel und die regeln zu ignorieren.

Der Unterschied ist nämlich, dass es auch Situationen gibt, in denen der Spielleiter unabhängig von Regelabwicklungen genug Verstand mitbringen sollte, um dieses Nein! zu entscheiden.
"Nein, der Spieler-Charakter wird jetzt nicht von W6 Orks vergewaltigt..." - um mal einen schäbigen Klassiker aus den 80ern zu bringen.
Denn es wird immer Situationen geben, die jemand absolut nicht erleben will. Und das ist legitim. Die richtige Wahl für den Spielleiter ist aber, die Situation gar nicht erst zu schaffen und NICHT, sie erst zu erzeugen und dann einen Ausweg zu suchen und die regeln zu verbiegen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 4.09.2016 | 20:14
... gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
Hervorhebung durch mich

Genau darin liegt für mich ein Problem.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 20:15
"Joah Leut wisst ihr, eure Freundin Frida ist eigentlich ne Schlangenfrau, die euch alle fressen will...bloss ihr Giftschaden scheint mir arg hoch, dass muss ein Druckfehler sein. ok wenn ich das ändere?"

Ich würd sehen, das ich mit dem SL nie wieder Cthulhu spiele.

"Joah Leute, wisst ihr, mir kommen ein paar Schadenswerte von Monstern im Buch ein bisschen hoch vor. Ich würde die mal runterschrauben, 'kay?"

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:19
Was der SL gerade ausgewürfelt hat, weiß die Gruppe erst wenn der SL es ihr mitteilt. Das müsste er aber nicht. Er könnte die Sache auch einfach abbrechen und negieren. Für manche wäre aber vielleicht auch das schon ein Regelbruch. Das vermag ich nicht abzuschätzen.

Ich für meinen Teil würfel alle meine Würfe als Spielleiter ganz bewußt offen für jeden Mitspielenden einsehbar.
Jeder Spieler sieht, welche Würfel, welche Resultate auf dem Tisch liegen, ob ein Angriff trifft und wieviel Schaden er macht.
Und als Spieler erwarte ich das eigentlich auch von meinem Spielleiter.

Und das funktioniert sehr gut.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 20:20
Zitat
Darauf vertrauen, dass die Spieler fähig genug sind, zwischen Spielerwissen und Charakterwissen zu unterscheiden, ihnen dann das Dilemma erläutern und gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
Damit wir uns nicht falsch verstehen, es geht hier nicht nur um das können, sondern hauptsächlich um das wollen.
Ich möchte nicht in Wissen eingeweiht werden, dass nur für den SL bestimmt ist, und mir den Moment derart entzaubert,
dass dadurch evtl. die Spannung weg ist. Deshalb vertraue ich dem SL, dass er das im Abenteuer auch mal allein gut löst, ohne
gleich einen großen Rat einzuberufen. Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?

Zitat
Ich für meinen Teil würfel alle meine Würfe als Spielleiter ganz bewußt offen für jeden Mitspielenden einsehbar.
Jeder Spieler sieht, welche Würfel, welche Resultate auf dem Tisch liegen, ob ein Angriff trifft und wieviel Schaden er macht.
Und als Spieler erwarte ich das eigentlich auch von meinem Spielleiter.

Ich brauche den SL Schirm ehrlich gesagt auch nur um meine geheimen Dungeonpläne zu verstecken, nicht für die Würfel, die darf auch jeder einsehen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2016 | 20:26
"Joah Leute, wisst ihr, mir kommen ein paar Schadenswerte von Monstern im Buch ein bisschen hoch vor. Ich würde die mal runterschrauben, 'kay?"

Ok, aber mir kams bisher so vor ,als würde hier im Thread gefordert, die Spieler müssten voll informiert sein vor ihrer Entscheidung. Es ist also ok, wenn der SL nur ganz grob und abstrakt Infos gibt? Das ist zumindest ein Kompromiss.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:26
Und wäre sehr erleichtert, und dankbar dass meine Figur kein Loch im Kopf hat.
Nur der Vollständigkeit: Ich würde es als Beschiss empfinden und wäre sehr unzufrieden, daß mein Charakter kein Loch im Kopf hat. Wahrscheinlich würde ich beschließen, dass mein Charakter in dieser Situation gestorben ist und ihn ad akta legen. Ob ich einen neuen machen würde, hängt davon ab, welches vertrauen ich in den Spielleiter hätte, dass sich sowas nicht noch einmal wiederholt. kein Scherz, keine Übertreibung.
Ich will, dass meine Charaktere sterben können. Und wenn ich unaufmerksam war, es mir mit jemandem verscherzt habe, der einen Attentäter auf mich ansetzen kann (Macht und Einfluß) und Motivation, Gelegenheit und dergleichen gegeben ist, möchte ich, dass es knallt und der Charakter Geschichte ist.
Denn dann habe ich nicht aufgepasst, die Situation oder den Gegner falsch eingeschätzt und einen Fehler gemacht.
Und ich will, das meine Taten Auswirkungen und Konseqenzen haben - auch meine Fehler.
Und wenn das Rollenspiel ein ernstes und tödliches ist, haben die Konsequenzen es auchzu sein.
Ansonsten brauche ich Rollenspiel nicht zu spielen. Denn dann macht es mir keinen Spaß.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 20:29
Politiker ist natürlich nur ein Beispiel, auch kein besonders treffendes, aber ich gehe mal darauf ein. Vielleicht zeigt es meinen Standpunkt. Wenn ich einen Politiker in ein Amt gewählt habe, dann gibt es Regelungen, welche Entscheidungen er für mich stellvertretend trifft. Das ist mir bekannt und darauf habe ich mich eingelassen.
Das Regelwerk steht vorher fest und derjenige hat meine Vollmacht. Er hat aber keine Generalvollmacht und er kann diese Regelungen auch nicht spontan ignorieren und sich ganz andere Dinge ausdenken. Verfassungswidrige Gesetze verabschieden zum Beispiel, oder Mein Haus verkaufen, meine Kinder zur Adoption freigeben oder mein Auto abmelden. Würde er das machen, wäre ich angepisst und würde ihm den Kopf abschrauben. Und genau so verhält sich das in meiner Einstellung auch zum Rollenspiel.
Naja, halte ich für mehr als stark übertrieben dargestellt, aber da für gibt es ja: Agree to disagree.

@ Chiungalla:
Zitat
(Und das ist dann IMHO nicht mehr nur noch eine Frage des Spielstils und des Spielspaßes sondern bekommt eine ethische Dimension.)
Du hast vorhin Issi gefragt, ob er impliziert, dass Du mit Beleidigungen, etc. arbeiten würdest.

Ich sage jetzt deutlich: Du arbeitest mir viel zu sehr mit einer Moralkeule, die einfach nur Kopfschütteln bei mir auslöst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 20:36
Zitat
Ich will, dass meine Charaktere sterben können.

Das System kann ruhig tötlich, sollte aber nicht Chancenlos tötlich sein.
Wenn ich meinen Wahrnehmungswurf versaue, der Attentäter gut trifft und die Figur dann tot ist, kann man auch nicht merkern.
Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man zumindest einen Wurfelwurf haben sollte, um diesem Schicksal zu entgehen.
Sonst könnte der SL auch genauso gut sagen: gib mir deinen Charakter Du bist tot.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:38
Ich möchte nicht in Wissen eingeweiht werden, dass nur für den SL bestimmt ist, und mir den Moment derart entzaubert, dass dadurch evtl. die Spannung weg ist.

Ja, ja, ja...
Aber da steht immer "ich, ich, ich". Mal ganz ehrlich, dagegen sagt hier NIEMAND etwas.
Wenn Du Dich gerne bescheissen läßt, ist das doch Deine Sache.
Aber dann zieh doch nicht den Schluß daraus, dass das für alle zu gelten hat und dass jeder Spielleiter gefälligst seine Spieler bescheissen muß und jeder Spieler auch noch dankbar dafür zu sein hat.
DENN! DAS! SAGST! DU! HIER! STÄNDIG! AUS!
In keinem Deiner Beiträge kann man lesen, dass Du das so willst, aber es okay ist, wenn es andere anders machen.
Den letzten Teil sagst Du nicht aus. Du schreibs hier immer nur allgemeinheiten, dass das was DU willst, jeder so machen soll.
Und da sage ich: "Bullshit!"
Ich mache es anders und daraus entsteht nicht selten echt tolles Rollenspiel - und zwar für Leute, die es früher auch nur so gekannt haben, wie Du es für Dich in Anspruch nimmst und die bei mir gemerkt haben, dass es anders auch geht und zwar vielleicht sogar: BESSER

Und trotzdem: Niemand zwingt Dich zu Deinem Glück.
Aber schreib Du auch so, dass klar wird, dass Du das von anderen auch nicht erwartest, dass alle so spielen müssen, wie du das für toll hälst.

Zitat
Deshalb vertraue ich dem SL, dass er das im Abenteuer auch mal allein gut löst, ohne
gleich einen großen Rat einzuberufen. Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?
Ganz einfach: Weil es meistens gar nicht notwendig ist, wenn der Spielleiter die Situation nicht dahin kommen läßt, dass der vergiftete Wein jemand einen sofortigen Tod beschert. Denn das braucht er nicht, darüber hat er die kontrolle und kann das ganz legitim vermeiden.
Und eigentlich macht er das sogar ständig. Oder hast Du mal von einem Spielleiter gehört, der jeden ausgespielten Tag mit einerm Prozentwürfel die Chance auswürfelt, ob die Region, in der die Charaktere agieren, nicht durch einen Tsunami, einen Kometen, einen Vulkanausbruch oder göttliche Ungnade vernichtet wird und alle zu Tode kommen?
Nein? Natürlich nicht?! Warum nur? Vielleicht, weil jedem, auch ihm bewusst ist, dass darauf absolut niemand Lust hat? Also, warum kann man ihm dann nicht vertrauen, dass er all die anderen beschissenen Situationen, auf die die Spieler auch keinen Bock haben, vermeidet?
Vertrauen fängt DA an und nicht erst da, wo die Stuation total verfahren ist und man bei den Spielregeln bescheißen muss, nur damit man vernünftig weiterspielen kann.

Sorry für die heftigen Worte, aber ich hab langsam das Gefühl, dass Du es anders nicht blickst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 20:43

Das System kann ruhig tötlich, sollte aber nicht Chancenlos tötlich sein.
Wenn ich meinen Wahrnehmungswurf versaue, der Attentäter gut trifft und die Figur dann tot ist, kann man auch nicht merkern.
Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man zumindest einen Wurfelwurf haben sollte, um diesem Schicksal zu entgehen.
Sonst könnte der SL auch genauso gut sagen: gib mir deinen Charakter Du bist tot.

Wenn Du ein bestimmtes Rollenspiel spielst, dann kennst Du die Spielregeln und kennst Deine Chancen.
Wenn es Regeln hat, die Du nicht willst, solltest Du es nicht spielen oder dem Spielleiter sagen, dass er dich nicht in solche Situationen bringen soll, wo diese zur Anwendung kommen.

Langsam habe ich das Gefühl eines Murmeltiertages.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 20:47
Ok, aber mir kams bisher so vor ,als würde hier im Thread gefordert, die Spieler müssten voll informiert sein vor ihrer Entscheidung. Es ist also ok, wenn der SL nur ganz grob und abstrakt Infos gibt? Das ist zumindest ein Kompromiss.

Ach, das ist der übliche Tanelorn-Absolutismus. ;)

Ich bin ja eine starke Verfechterin der "der SL darf die Regeln nicht ohne Absprache ändern"-Fraktion, aber mir reicht es aus, wenn grob gefragt wird, ob eine Anpassung okay ist; oder wenn von vorneherein klargestellt wird, dass die Monster eher frei Schnauze als 1-zu-1 aus dem Monsterbuch kommen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 20:52
Zitat
Aber dann zieh doch nicht den Schluß daraus, dass das für alle zu gelten hat und dass jeder Spielleiter gefälligst seine Spieler bescheissen muß und jeder Spieler auch noch dankbar dafür zu sein hat.
Also BOBA, ganz ehrlich. Statt andere Spielweisen zu verurteilen, war ich wohl eher dabei meine eigene zu verteidigen. - Du kannst gerne spielen wie Du möchtest, wer soll Dir das verbieten, solange andere auch nach ihrer eigenen Fason selig werden dürfen.
Dass Du jetzt meine als Bescheißen abwertest, spricht jetzt nicht gerade von Toleranz.
Falls ich deine Spielweise  irgendwo in dieser Art und Weise abgewertet habe zeige mir wo. Und bitte auch die Stelle wo steht: "So wie ihr spielt dürft ihr das nicht!"

Das hier wirkt auf mich ziemlich aufgespielt, sorry.

Zitat
Wenn Du ein bestimmtes Rollenspiel spielst, dann kennst Du die Spielregeln und kennst Deine Chancen.
Nein BOBA, nicht immer, stell Dir vor es gibt auch Menschen die mit dem Hobby noch nicht so vertraut sind, dass sie jede Regel und auch jede Fertigkeit auswendig kennen.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 4.09.2016 | 21:00
Ach, das ist der übliche Tanelorn-Absolutismus. ;)

Ich bin ja eine starke Verfechterin der "der SL darf die Regeln nicht ohne Absprache ändern"-Fraktion, aber mir reicht es aus, wenn grob gefragt wird, ob eine Anpassung okay ist; oder wenn von vorneherein klargestellt wird, dass die Monster eher frei Schnauze als 1-zu-1 aus dem Monsterbuch kommen.

So ist das völlig ok.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 21:02
Ich brauche den SL Schirm ehrlich gesagt auch nur um meine geheimen Dungeonpläne zu verstecken, nicht für die Würfel, die darf auch jeder einsehen.

Dann kennt doch auch jeder den Angriffwurf und den Schadenswurf des Attentäter-Scharfschützen und weiß, daß der Charakter laut Regel tot wäre. Oder sehe ich das falsch?
Sprich: Die Regeln und Würfelresultate zu ignorieren findet also ganz öffentlich statt?

Ich frage das so explizit, weil es dann ja jedem Spieler freisteht zu sagen: Lieber Spielleiter, ich sehe das anders - min Spieler-Charakter ist tot. Die Schadenspunkte übertreffen die Lebenspunkte, also ist er tot. Egal, welches Kaninchen Du jetzt aus dem Hut zauberst, ich werde mir jetzt einen neuen Charakter machen und den alten abheften.
Das ist kurz gesagt eine andere Situation. Denn letztendlich läuft es auf Duldung der Spielregel-Ignoriererei hinaus, wenn man dann als Spieler die Klappe hält und seinen Charakter weiterspielt.
Will sagen: Das ist eine stille Form des "Hey, ich will deinen Spieler-Charakter nicht umbringen, also ignorieren wir die Regeln, einverstanden?"
Also doch eigentlich das, was ich (und andere) hier forder(n) - Konsensbasierende Entscheidungen in Sachen Spielregelanwendung...

Anmerkung:
Ich frage mich nur gerade, was dann passiert, wenn ein anderer Spieler auf den Mißstand hinweist und auf Regeltreue besteht (und ich frage mich gerade, ob ich das nicht sogar machen würde [vielleicht nicht "drauf bestehen" aber eindrücklich darauf bestehen schon]). Und ob es da nicht besser wäre, gar nicht erst so eine Situation zu erzeugen und ob eine offene Debatte nicht besser gewesen wäre, als das was dann kommt...

Interessante Situation...
Also, wie ist es damit?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 21:03
Dass Du jetzt meine als Bescheißen abwertest, spricht jetzt nicht gerade von Toleranz.

Das spricht nur davon, dass mir eben der Kragen geplatzt ist, nicht mehr...
Und sorry dafür hatte ich oben schon gesagt.
Aber da Murmeltiertag ist: Sorry!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 21:11
Zitat
Dann kennt doch auch jeder den Angriffwurf und den Schadenswurf des Attentäter-Scharfschützen und weiß, daß der Charakter laut Regel tot wäre. Oder sehe ich das falsch?
Wenn der schon angesagt und gewürfelt worden wäre- JA. Er wurde aber nicht gewürfelt. 
Zitat
Sprich: Die Regeln und Würfelresultate zu ignorieren findet also ganz öffentlich statt?
Nein

Zitat
Ich frage das so explizit, weil es dann ja jedem Spieler freisteht zu sagen: Lieber Spielleiter, ich sehe das anders - min Spieler-Charakter ist tot. Die Schadenspunkte übertreffen die Lebenspunkte, also ist er tot. Egal, welches Kaninchen Du jetzt aus dem Hut zauberst, ich werde mir jetzt einen neuen Charakter machen und den alten abheften.
Dieses Recht hättest Du. Ich kenne Spieler die hätten auch gesagt tot ist tot!
Zitat
Das ist kurz gesagt eine andere Situation.
Ja, in gewisser Weise schon.
Zitat
Will sagen: Das ist eine stille Form des "Hey, ich will deinen Spieler-Charakter nicht umbringen, also ignorieren wir die Regeln, einverstanden?"
ja.
Zitat
Ich frage mich nur gerade, was dann passiert, wenn ein anderer Spieler auf den Mißstand hinweist und auf Regeltreue besteht (und ich frage mich gerade, ob ich das nicht sogar machen würde [vielleicht nicht "drauf bestehen" aber eindrücklich darauf bestehen schon]). Und ob es da nicht besser wäre, gar nicht erst so eine Situation zu erzeugen und ob eine offene Debatte nicht besser gewesen wäre, als das was dann kommt...
Also spätestens dann würde das Spiel auch gestoppt werden. Und man würde diskutieren.

Das Attentat wurde, nach studieren der Fertigkeit einfach nicht ausgeführt.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 21:12
@Issi: Danke für den expliziten Disclaimer, dass es Dir nur um Deine Art zu spielen geht. Und sorry, wenn Du Dich von allen Seiten so angegangen gefühlt hast, dass Du den Eindruck hattest, Deine Art des Rollenspiels verteidigen zu müssen.
Kurz: musst Du nicht. Wirklich nicht.
Es soll jeder so spielen, wie er damit Spaß hat.
Problematisch wird es nur, weil sehr viele hier ankommen und ihre Art für die richtige, und nicht selten für die einzig mögliche halten. Und das stimmt eben nicht.
Deswegen ist es hilfreich, öfter einen "es geht bestimmt anders und andere sind mit anders glücklich, aber ich mag meine Art" Toleranz-Banner in seinen Beitrag zu heften.
Das zeigt anderen, dass man sie ihre Art nicht für völlig abwegig hält.
Ich habe den Eindruck, das fehlte bei Dir und ich vermute inzwischen, dass Dir das bei unseren ebenso fehlte.
Also: nix für ungut!
So ist das, wenn man leidenschaftlich über sein Hobby diskutiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 21:18
Ich sage jetzt deutlich: Du arbeitest mir viel zu sehr mit einer Moralkeule, die einfach nur Kopfschütteln bei mir auslöst.

Wenn der Spielleiter der einzige am Tisch ist der denkt, dass der Spielleiter die Regeln brechen und nach Belieben anpassen darf, und das ohne das Mitwissen seiner Spieler auslebt, dann hat das nun einmal eine moralische Dimension. Wenn Du an dieser Stelle ein Problem mit der Moralkeule hast, dann ist das Dein Problem.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 4.09.2016 | 21:19
Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?

Das ist keine Frage von Zutrauen, es geht um Vertrauen. In diesem Thread wurde nun schon von einigen Leuten erklärt, dass Regeln eben nicht nur die Regeln im Buch gemeint sind. Es geht um den gesamten Regelkomplex, in dem sich die Gruppe bewegt. Kommunikationsregeln. Wer bestellt die Pizza? In welchen Abständen gibt es Raucherpausen? Spielen wir RAW? Welche Splatbooks? Wie weit darf die SL Würfel drehen und Spielregeln ändern? Und das letzte ist der Knackpunkt. Du wirst hier viele Leute treffen, die auf die letzte Frage antworten: "Das ist nicht nötig, Gruppen können das auch anders regeln." Aber so weit ich die Diskussion der letzten ein, zwei Wochen verfolgt habe, hat (fast?) keiner gesagt, dass sich eine Gruppe diese Regel nicht geben darf. Oder mit anderen Worten: in einer Gruppe, in der die SL von den Spielern die Erlaubnis hat Regeln frei zu ändern, darf sie das natürlich auch tun. Das wäre ja auch kein Regelbruch, weil innerhalb der Gruppe eben diese Regel abgesprochen ist und die Buchregeln damit von einer höheren Instanz - der Gruppe und der "ermächtigten" SL - eingeschränkt wurden. Ist nun aber keine explizite Erlaubnis zur spontanen Regeländerung durch die SL durch die Gruppe erteilt, so halte ich es durchaus für legitim, wenn Spieler annehmen, dass gespielt wird, was als Regel im Buch steht, denn auf das System muss sich eine Gruppe immer einigen.

Nach diesem Artikel (http://ptgptb.org/0027/theory101-02.html) wäre das participartionism und ist unfraglich eine häufige Spielform (bzw. geht der Artikel davon aus, dass im tatsächlichen Spiel das Geschehen eh zwischen den beschriebenen Formen wechselt). Das muss nicht jedermanns Bier sein, ist aber in Ordnung, weil selbst bei engster Streckenführung die SL gesagt hat: "Ich fahr Zug mit euch." Und die Spieler haben geantwortet: "Ticket bitte."

Die Probleme beginnen an der Stelle, an der die Erlaubnis der freien Regeländerung nur implizit angenommen wird oder - noch ein Pfund problematischer - die freie Regeländerung und Würfeldrehen durch eine alleinige Entscheidung der SL von der Gruppe ausgeschlossen wurden. In dem Fall belügt die Person am Spieltisch die anderen Personen. Im günstigsten Fall habe ich dann eine Person da sitzen, die der Meinung ist, dass sie besser weiß, was gut für mich ist, ohne Rücksprache mit mir zu halten. Im ungünstigsten Fall lebt Rollenspiel-Hitler seinen Machttrip aus.

Unabhängig von der Person der SL habe ich aber den Vertrauensbruch im Raum stehen. Nun ist die SL aber im Allgemeinen auch in der Situation, dass sie generell schon umfassende Gestaltungsrechte eingeräumt bekommt. Oft hat sie mehr Informationen über die Situation im Spiel. Und die hat sich nun gegebenfalls gegen eine Regel der Gruppe, zumindest einzelner verstoßen. In einem Spiel, in dem so viel über Vertrauen und offene Kommunikation miteinander abläuft, ist das eine ziemlich fette Hypothek. Es steht ab dann halt ein Zweifel an allem Geschehen vorher und nachher im Raum. Eine Gruppe, vielleicht auch nur ein Spieler, die vielleicht bisher total fröhlich mit ihrem vermeintlichen Gestaltungsspielraum war, sieht nun, dass es da effektiv vielleicht gar keinen Gestaltungsspielraum gab oder dass der irgendwie entgegen ihrer Annahme manipuliert war und die Gruppe wieder auf Kurs gebracht wurde. Das kann ein extrem frustrierendes Erlebnis sein und Entmündigung ist in dem Fall eine sehr treffende Umschreibung.

Und der Frust ist ja vermeidbar. Zum Beispiel kann ich mich vor Kampagnenbeginn mit der Gruppe kurz verständigen. In meinen Runden habe ich da seit bald 30 Jahren teils eine Carte blanche bekommen, teils ein "Es sollte niemand sterben" und teils "Wir ziehen es voll durch!" Und wenn ich heute eine kritische Stelle habe, in der sich Fiktion und Regeln beißen, dann sage ich das.

Und übrigens kann man auch solche Fragen schrittweise eskalieren, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Das Schlangenfrau-Konstrukt ist doch völlig hanebüchen.

[Edit]
Rechtschreibkorrektur läuft noch ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 21:23
@ Chruschtschow:
 :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 21:24
@
Jo, Alles Gut!

Ich weiß natürlich nicht wie es ausgegangen wäre, wenn der Wurf schon gewürfelt und angesagt worden wäre.
Weil Tot ist bei uns eben auch tot. Wer weiß.
Es ist wahrscheinlich auch am Besten gar nicht erst in solche Situationen zu kommen, oder diese rechtzeitig abzuwenden.
Als das hinterher auszubaden.

Und manche Zauber und Fertigkeiten kann man fieser weise erst dann richtig einschätzen
wenn sie dann zur Anwendung kommen.



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 21:29
Zitat
Wenn der Spielleiter der einzige am Tisch ist der denkt, dass der Spielleiter die Regeln brechen und nach Belieben anpassen darf, und das ohne das Mitwissen seiner Spieler auslebt, dann hat das nun einmal eine moralische Dimension. Wenn Du an dieser Stelle ein Problem mit der Moralkeule hast, dann ist das Dein Problem.

Du wirst nicht müde meine Wort zu verdrehen, oder?
Ermüdend.

Zitat
"Das ist nicht nötig, Gruppen können das auch anders regeln."
Selbstverständlich. Wir regeln das ebenfalls gemeinschaftlich. Wie kommst du darauf das mir das fremd ist?
Es geht hier um kritische Sondersituationen, und mögliche Abweichungen von dieser Regel.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 21:37
Du wirst nicht müde meine Wort verdrehen, oder? Ermüdend.

Wie kommst Du auf die Idee das ein Beitrag der sich an jemanden anders richtet, indem keine Aussage von Dir zitiert wird und in der Du mit keinem Wort erwähnt wurdest Deine Worte verdrehen könnte?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 21:38
Um mal meine Haltung zu erklären:

Poker und Roulette sind schlechte Beispiele, um Rollenspiel zu erläutern, aber vielleicht wird klar, was ich meine.
Bitte hängt Euch nicht an den beiden Spielen selbst auf!
Also, beim Roulette gibt es eine Situation: Alle Einsätze sind gemacht, die Chips sind gesetzt, die Kugel ist am Rollen.
Alles wartet auf die Zahl. Nervenkitzel...
Poker hat diesen Nervenkitzel auch - wenn man seine Karten in der Hand hat und seine Chancen und die der Mitspieler anhand deren Verhalten einschätzt. Blufft der andere? Wie wahrscheinlich ist, dass jemand der das setzt bessere Karten hat als ich, und so weiter. Das steigert sich, bis irgendwann jemand "will sehen" sagt.
Beide Nervenkitzel-Situationen sind da, aber die Intensität unterscheidet sich immens, je nach dem, ob man mit echtem oder mit Spielgeld spielt.
Wenn es mein eigenes Geld ist, dass ich verlieren kann und auch echtes Geld ist, dass ich gewinnen kann, ist das etwas ganz anderes, als wenn ich nur am Anfang des Abends Spielgeld in Chips ausgehändigt bekommen habe und nichts anderes, als einen netten Abend mit nach Hause nehme, weil Gewinne und Verluste ja nur virtuell sind.
Gewinnen und verlieren können macht hier den Unterschied der Intensität aus.

Beim Rollenspiel spielen wir ohnehin nur in einer sicheren Umgebung. Der Schwerthieb ist virtuell, Trefferpunkte sind abstrakt. Gold und Erfahrungspunkte sind es auch...

Trotzdem: Wenn man seinen Charakter verlieren kann, dann ist das ein Einsatz und auch die Möglichkeit eines echten Verlustes. Denn mit dem Charakter verbindet man Erlebnisse, Situationen und Erfahrungen...
Seinen Charakter am Ende der Spielsitzung noch lebendig zu haben und weiterspielen zu können, ist ein definitiver Gewinn, denn es bedeutet beständige Kontinuität im Rollenspiel und Ausbau der gemeinsamen Erlebnisse.

Ich spiele Rollenspiel auch und besonders gern wegen des Nervenkitzels und der Spannung in Konfliktsituationen.
(Ehrlich gesagt gibt es neben diesem nur ein lohnenden Grund Rollenspiel zu machen: Das miteinander Spielen selbst... EPs, Macht und Komptetenzgewinn, Schauspielerei und was es noch so gibt ist nettes Beiwerk für mich)
Spannung und Nervenkitzel existiert für mich, weil es einen Einsatz gibt.
Der Einsatz im Spiel: Mein Charakter.
Gewinne ich, kann ich nächstes Mal weiterspielen.
Verliere ich, dann verliere ich die Erlebnisse, die ich mit meinem Charakter hatte. Denn sie wandern vom "das gehört zu dem Charakter, den ich spiele" zu "das habe ich mal erlebt" und beides ist nicht das gleiche.
Ohne diesen Einsatz gibt es für mich keinen Nervenkitzel.
Ohne die echte Chance auf den Verlust wird für mich der Gewinn ein großes Stück entwertet.
Denn dann könnte ich auch "Kaufmannsladen" spielen. Das klingt albern, aber mir fällt gerade kein anderes Rollenspiel ein, das man ohne Verlustoptionspielen kann. (Es ist Abends und ich bin müde)
Und das soll nicht heissen, dass es dann gar keinen Reiz mehr hätte. Ich spiele Kaufmannsladen gern mit den richtigen Leuten (meiner Tochter zB). Aber ohne den Reiz bin ich eher ein Casual Gamer.

Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Deswegen bestehe ich darauf, dass (in meinen Runden) regelkonform gespielt wird.
Rolenspiel hätte für mich keinen Wert ohne das.
No risk - no fun!

Anmerkungen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 4.09.2016 | 21:39
Zitat
Wie kommst Du auf die Idee das ein Beitrag der sich an jemanden anders richtet, indem keine Aussage von Dir zitiert wird und in der Du mit keinem Wort erwähnt wurdest Deine Worte verdrehen könnte?
Macht der Gewohnheit. ;)

Bin für heute aber sowieso raus!

Zitat
Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Ein letzter noch-  Es gibt in der Tat nichts langweiliges als wenn der SL dem Charakter in Watte packt und zwingend immer überleben lässt.
Einer meiner Charaktere ist mal gestorben, weil der Arzt sein Manöver vergeigt hat, statt mich zu retten hat er meine Figur mit seiner Ersten Hilfe getötet.
Ich mag die Option des Todes auch, aber vermutlich etwas  niedriger dosiert.



Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 4.09.2016 | 21:44
Um mal meine Haltung zu erklären:

Poker und Roulette sind schlechte Beispiele, um Rollenspiel zu erläutern, aber vielleicht wird klar, was ich meine.
Bitte hängt Euch nicht an den beiden Spielen selbst auf!
Also, beim Roulette gibt es eine Situation: Alle Einsätze sind gemacht, die Chips sind gesetzt, die Kugel ist am Rollen.
Alles wartet auf die Zahl. Nervenkitzel...
Poker hat diesen Nervenkitzel auch - wenn man seine Karten in der Hand hat und seine Chancen und die der Mitspieler anhand deren Verhalten einschätzt. Blufft der andere? Wie wahrscheinlich ist, dass jemand der das setzt bessere Karten hat als ich, und so weiter. Das steigert sich, bis irgendwann jemand "will sehen" sagt.
Beide Nervenkitzel-Situationen sind da, aber die Intensität unterscheidet sich immens, je nach dem, ob man mit echtem oder mit Spielgeld spielt.
Wenn es mein eigenes Geld ist, dass ich verlieren kann und auch echtes Geld ist, dass ich gewinnen kann, ist das etwas ganz anderes, als wenn ich nur am Anfang des Abends Spielgeld in Chips ausgehändigt bekommen habe und nichts anderes, als einen netten Abend mit nach Hause nehme, weil Gewinne und Verluste ja nur virtuell sind.
Gewinnen und verlieren können macht hier den Unterschied der Intensität aus.

Beim Rollenspiel spielen wir ohnehin nur in einer sicheren Umgebung. Der Schwerthieb ist virtuell, Trefferpunkte sind abstrakt. Gold und Erfahrungspunkte sind es auch...

Trotzdem: Wenn man seinen Charakter verlieren kann, dann ist das ein Einsatz und auch die Möglichkeit eines echten Verlustes. Denn mit dem Charakter verbindet man Erlebnisse, Situationen und Erfahrungen...
Seinen Charakter am Ende der Spielsitzung noch lebendig zu haben und weiterspielen zu können, ist ein definitiver Gewinn, denn es bedeutet beständige Kontinuität im Rollenspiel und Ausbau der gemeinsamen Erlebnisse.

Ich spiele Rollenspiel auch und besonders gern wegen des Nervenkitzels und der Spannung in Konfliktsituationen.
(Ehrlich gesagt gibt es neben diesem nur ein lohnenden Grund Rollenspiel zu machen: Das miteinander Spielen selbst... EPs, Macht und Komptetenzgewinn, Schauspielerei und was es noch so gibt ist nettes Beiwerk für mich)
Spannung und Nervenkitzel existiert für mich, weil es einen Einsatz gibt.
Der Einsatz im Spiel: Mein Charakter.
Gewinne ich, kann ich nächstes Mal weiterspielen.
Verliere ich, dann verliere ich die Erlebnisse, die ich mit meinem Charakter hatte. Denn sie wandern vom "das gehört zu dem Charakter, den ich spiele" zu "das habe ich mal erlebt" und beides ist nicht das gleiche.
Ohne diesen Einsatz gibt es für mich keinen Nervenkitzel.
Ohne die echte Chance auf den Verlust wird für mich der Gewinn ein großes Stück entwertet.
Denn dann könnte ich auch "Kaufmannsladen" spielen. Das klingt albern, aber mir fällt gerade kein anderes Rollenspiel ein, das man ohne Verlustoptionspielen kann. (Es ist Abends und ich bin müde)

Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Deswegen bestehe ich darauf, dass (in meinen Runden) regelkonform gespielt wird.
Rolenspiel hätte für mich keinen Wert ohne das.
No risk - no fun!

Als Spielleiter versuche ich, meinen Spielern genau das auch zu erklären - und dann zu ermöglichen.
Ich habe bisher noch keinen Spieler gehabt, der daraus keinen Reiz am Spiel ziehen konnte.

Sehr schön beschrieben, was auch ich als größten Spaßfaktor {für mich} im Rollenspiel empfinde.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 21:46
Ich habe bisher noch keinen Spieler gehabt, der daraus keinen Reiz am Spiel ziehen konnte.

Klar hast du das. Für mich ist "Ex oder hopp" kein großer Reiz beim Rollenspiel, der liegt für mich woanders.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 21:51
Klar hast du das. Für mich ist "Ex oder hopp" kein großer Reiz beim Rollenspiel, der liegt für mich woanders.

Habe ich Dich schon mal gespielleitert?
Deswegen leite ich so selten beim Treffen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 4.09.2016 | 21:52
Wollen wir wirklich an dieser Stelle erneut das Faß mit der Charaktersterblichkeit aufmachen?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 21:53
Wenn der Spielleiter der einzige am Tisch ist der denkt, dass der Spielleiter die Regeln brechen und nach Belieben anpassen darf, und das ohne das Mitwissen seiner Spieler auslebt, dann hat das nun einmal eine moralische Dimension. Wenn Du an dieser Stelle ein Problem mit der Moralkeule hast, dann ist das Dein Problem.
Kopfschütteln löst bei mir noch keine Probleme aus, das Knacken ist nur altersbedingt.

@Chruschtschow:
"Carte Blanche" trifft es sehr gut. Und das sogar stillschweigend, sobald jemand als SL auserkoren wurde. (Zur Klarstellung: In den Runden, in denen ich die letzten 20 Jahre gespielt habe).
Ich erteile sie jedem SL, unter dem ich spiele, sofort. Ich bin eh in der Position, wenn er sie missbraucht, zügig Konsequenzen zu ziehen: Entweder gehen oder absetzen.

Das schließt btw. auch das von Bad Horse erwähnte ein; das Rumbasteln an Monstern/Gegnern bzw. allem, was zum Regelwerk des SL gehört, kann er gerne tun.

Hat immer funktioniert; durch regelmäßige Feedback-Runden war auch eine Art Kontrollinstanz gegeben.

@ Boba:
Ich sehe nicht, warum Regelveränderungen zwangsläufig den Nervenkitzel verringern. Wie schon in vielen Threads gesagt, habe ich die Regeln geändert, um überhaupt Nervenkitzel zu erzeugen.
Und mein Reiz am Rollenspiel liegt schwerpunktmäßig auch woanders...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 22:11
@ Boba:
Ich sehe nicht, warum Regelveränderungen zwangsläufig den Nervenkitzel verringern. Wie schon in vielen Threads gesagt, habe ich die Regeln geändert, um überhaupt Nervenkitzel zu erzeugen.
Und mein Reiz am Rollenspiel liegt schwerpunktmäßig auch woanders...

Spontane und willkürliche Regelveränderungen sorgen dafür, dass das Spiel in seinen Situationen für den Mitspieler nicht einschätzbar wird.
Wie weit soll ich gehen, was kann ich wagen, bis auf wieviel Trefferpunkte soll ich kämpfen, wann ziehe ich mich zurück, soll ich mich ergeben
Oder läßt der Spielleiter uns doch eh am Leben, so das Kapitulation dumm wäre.
Wie kann ich das einschätzen, wenn ständig die Spielregeln verändert werden? Vor allem immer dann, wenn es genau darauf ankommt.

Ich schrieb oben, dass der von mir gemachte Einsatz im Spiel mein Charakter sei.
Wenn ich darum spiele, dann möchte ich, dass nicht geschummelt wird. Von keiner Seite und weder zu meinem Ungunsten noch zu meinen Gunsten.
Und eine spontane und willkürliche Veränderung der Spielregeln nehme ich als Betrugsversuch wahr.
Denn es verändert jemand die Chancen, auf die ich mich eingelassen habe, und von denen ich zu Spielbeginn ausgegangen, beziehungsweise auf die wir uns geeinigt haben.

Ich vermute (!!!), für Dich liegt der Nervenkitzel in der Beschaffenheit einer Situation. Und das Ändern der Regeln dient dazu, die Beschaffenheit der Situation möglichst dramatisch und das möglichst lange zu gestalten.
Ja, das ist eine andere Form des Nervenkitzels, dem ich wenig abgewinnen kann.
Auch, weil sie irgendwann durchschaubar wird. Je länger einen die Spieler kennen und je mehr Erfahrung sie selbst im Spielleiten mitbringen, desto mehr durchschauen sie einen darin, was man da konstruiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 4.09.2016 | 22:18
Wollen wir wirklich an dieser Stelle erneut das Faß mit der Charaktersterblichkeit aufmachen?
Ich glaube, wenn man vehement eine Position argumentativ vertritt, dann sollte man auch erklären, warum man das eigentlich macht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 4.09.2016 | 22:38
Spontane und willkürliche Regelveränderungen sorgen dafür, dass das Spiel in seinen Situationen für den Mitspieler nicht einschätzbar wird.

Das sehe ich absolut genau so, obwohl Charaktersterblichkeit für mich überhaupt keinen Reiz im Spiel ausmacht. Insofern sehe ich da keine Korrelation.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 4.09.2016 | 23:29
Könnten wir bitte aufhören, andauernd von Willkür zu sprechen?

Jeder hier, der eine nicht negative Einstellung zum Regelbrechen hat, hat Gründe oder bestimmte Situationen genannt, wann er das tun würde. Das hat nichts mit Willkür zu tun; das ist eine reine Mutmaßung, keine Zwangsläufigkeit. Man mag die Gründe für sich nicht sehen oder anerkennen, dies bleibt jedem selbst überlassen.

Zur spontanen Anwendung wurde auch schon einiges gesagt.

Zitat
Ich vermute (!!!), für Dich liegt der Nervenkitzel in der Beschaffenheit einer Situation. Und das Ändern der Regeln dient dazu, die Beschaffenheit der Situation möglichst dramatisch und das möglichst lange zu gestalten.
Das siehst Du in Teilen falsch, insbesondere das mit dem "lange". Etwas dramatischer erscheinen zu lassen, kann der Sinn einer Änderung der Regeln sein. Hatte ich im Würfeldrehen-Thread erläutert, dass meine Gruppen bei "Bosskämpfen" nicht sonderlich angetan waren, wenn durch schlechte Regeln und/oder reines Würfelglück die Sache vollkommen undramatisch nach 2 Monaten Spielzeit in 6 sec vorbei ist. Es kann aber auch genauso die Dramatik rausnehmen, denn bei "Trash-Mobs" oder Zufallsbegegnungen muss keine Höchstspannung herrschen.

Zusätzlich scheinst Du zu vermuten, dass ich durch Regeländerungen eventuell ein Ergebnis herbeiführen will. Will ich aber nicht; die Regeln verschieben nur die Wahrscheinlichkeiten des Ausgangs in die eine oder andere Richtung, aber nicht so viel, als dass nicht auch noch der Ausgang ohne Regelverschiebung herauskommen könnte. Um Issis Beispiel zu nehmen: Nur, weil mein Attentäter jemanden nicht one-shotted, heisst das nicht, dass der SC nicht in tödlicher Gefahr ist.

Du erinnerst mich an wenig an meinen Vater:
Er spielt keine Würfelspiele, weil ihm zu viel Glück dabei ist. Er will berechnen, taktieren können, seine Chancen relativ genau abschätzen, so gut es eben geht. Das geht soweit, dass er sauer auf Mitspieler werden kann, die durch in seinen Augen "schlechtes Spiel/unlogisches Spiel" seine Berechnung kaputtmachen. Meine Skat-Lehrzeit war hart.  ;)

Ich mag das durchaus auch, aber wenn sich RPG zum reinen Rechenspiel entwickelt, bei der ich auf der Metaebene Chancen auswerte und danach taktiere, wird es für mich durchschaubar und langweilig. Liegt allerdings auch daran, dass ich ganz gut darin bin, mir in den RPG, mit denen ich mich intensiv beschäftige, regelkonforme "Teflon-Billys" zu bauen.

Da ich als Spieler aber den Kick will, überrascht zu werden, darf der SL gerne herumprobieren. Mit neuen Monstern, überraschenden Taktiken und, falls er es für nötig hält, auch mit den Regelbrüchen/Regelanpassungen. Wir sind ja allerdings immer noch nicht so weit, genau zu sagen, was nun eigentlich ein Regelbruch ist, denn natürlich gibt es da auch erhebliche Unterschiede in der Qualität und nicht alles wäre für mich akzeptabel.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: D. Athair am 5.09.2016 | 06:02
Etwas dramatischer erscheinen zu lassen, kann der Sinn einer Änderung der Regeln sein. Hatte ich im Würfeldrehen-Thread erläutert, dass meine Gruppen bei "Bosskämpfen" nicht sonderlich angetan waren, wenn durch schlechte Regeln und/oder reines Würfelglück die Sache vollkommen undramatisch nach 2 Monaten Spielzeit in 6 sec vorbei ist. Es kann aber auch genauso die Dramatik rausnehmen, denn bei "Trash-Mobs" oder Zufallsbegegnungen muss keine Höchstspannung herrschen.

Zusätzlich scheinst Du zu vermuten, dass ich durch Regeländerungen eventuell ein Ergebnis herbeiführen will. Will ich aber nicht; die Regeln verschieben nur die Wahrscheinlichkeiten des Ausgangs in die eine oder andere Richtung, aber nicht so viel, als dass nicht auch noch der Ausgang ohne Regelverschiebung herauskommen könnte. Um Issis Beispiel zu nehmen: Nur, weil mein Attentäter jemanden nicht one-shotted, heisst das nicht, dass der SC nicht in tödlicher Gefahr ist.

Ich kann die Gründe nachvollziehen. Allerdings wäre mir ein solches Vorgehen in seinem Preis deutlich zu hoch.

Warum? Weil eine verlässliche Regelbasis für etliche Spielpräferenzen eine unabdingbare Basis darstellt.
Boba und Bad Horse haben schon zwei Arten erwähnt, die das brauchen. Ich will eine Dritte (und unten Vierte) hinzufügen. Ich bin der Meinung, dass Spannung/Dramaturgie im Spiel wesentlich durch Spieler und Zufalls - und weniger durch die SL gesteuert werden sollte. Voraussetzung dafür, dass das möglich ist, ist dass die Regeln verlässlich sind und dass die SL nicht - egal aus welchen Gründen - daran "herumpfuscht".

Im assoziativen Freiform-Spiel (das davon lebt, dass alle Spieler ihre Ideen auch als "Autoren" einbringen können), sind feste Regeln schon deswegen sinnvoll, weil man eh jede Menge informeller Regeln am Spieltisch hat. Die informellen Regeln müssen von allen geteilt werden - egal ob Spieler oder SL. Wenn dann dadurch, dass die SL Spielregeln modifizieren darf, eine "Verantwortungshierarchie" eingeführt wird, dann entsteht leicht ein Ungleichgewicht, dass das Spiel zum Kippen bringen kann.
(Das Spiel, das sich mMn mit am besten für diese Spielweise benutzen lässt, ist Idee!)


Die Schlussfolgerung:
Welche Rolle die Regeln spielen und welche Verbindlichkeit sie für die SL haben, ist abhängig von Spielstil, individuellen Spielpräferenzen, Spielertypen und Erwartungen an die (Spieler-Rollen und) SL-Rolle.

Gerade das Letzte (aber auch das in Klammern) ist mMn essentiell wichtig, vorab zu klären. Das merkt man wenn man öfter mal Freiform gespielt hat.
Warum? Weil das vertrauensbildende Regeln sind, die für alle Beteiligten die Verhaltensgrundsätze festlegen, die das Spiel letztendlich tragen. Pauschale Blanko-Schecks kann es da nicht geben. Mindestens die Spielleitung muss genau wissen, was jede(r) einzelne mit "mach du mal, kümmer du dich um die Regeln, SL" bedeutet. (An einer unzureichenden Rollenklärung hab ich schon mehr als eine Spielrunde kaputt gehen sehen.)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 06:55
Zitat
Pauschale Blanko-Schecks kann es da nicht geben.
Du hast Recht, gerade, wenn man den Regelbegriff sehr weit fasst. Denn, wie auch hier im Thread deutlich wurde, sieht in ihm nicht jeder dasselbe.

Ich versuche mal eine Unterteilung (für mich), so gut es morgens um 06:30 Uhr halt geht:

Übergeordnete Regeln des Zusammenspiels:
Es wurde genannt, dass auch Pünktlichkeit, vereinbarter Spielort/vereinbarte Spielzeit, etc. zu den Regeln einer Gruppe gehören. Also die Verhaltensregeln aller Mitspieler, die natürlich auch den SL mit einschliessen. Für mich gehören dazu auch Dinge wie das "Nichteinmischen" des SL in den Charakter eines Spielers und das Handeln eines Spielers (Spieler wird hier geschlechtsneutral für jegliches Geschlecht verwendet). Ein "Dein SC tut jetzt das, weil es zu ihm passt!" wäre so ein Beispiel. Sowas muss zwingend festgelegt werden; ich persönlich lehne jegliche Einmischung des SL in solche Dinge strikt ab, es sei denn, der SL bittet aus nachvollziehbaren Gründen darum.

Gemeinsamer Regelraum von Spielern/SC und SL:
D&D macht es einem mit dem "Player´s Handbook" da leicht, aber auch Splittermond kennt ja den Band "Die Regeln". Über diese, nennen wir es mal Grundmechaniken, sollte man sich als Gruppe einig sein. Welche optionalen Regeln kommen zum Tragen, welche sollten weggelassen werden, welche per Hausregel geändert werden. In diesen Mechaniken sollte Verlässlichkeit und auch Verbindlichkeit herrschen.
Am Beispiel D&D 3.5: Wenn ein Gegner nach den Regeln gebaut wird, wie sie auch für Charaktere verwendet werden, müssen die Vorgaben gelten, die auch für die Spieler gegolten haben. Er kann nicht auf einmal etwas können, obwohl er die Voraussetzungen gar nicht erfüllt (Absurd übertriebenes Beispiel: Der gegnerische Magier in Vollplatte mit STR 8 ).

Der Regelraum des SL:
"Dungeon Master´s Guide" und "Monster Manual", um bei D&D zu bleiben. Spezialfälle wie z. B. "Erschaffung magischer/mundaner Gegenstände" lasse ich mal außen vor; sowas muss individuell in der Gruppe nach Spielweise ausgehandelt werden.

Hier kommt der Blankocheck dann tatsächlich zum Tragen. 1of3 geht sogar soweit, dass er bei (fast) allem, was man in diesem Bereich macht, gar nicht mehr von Regeln spricht bzw. kein Regelbruch möglich ist. Ich sehe es ein wenig anders, denn für mich sind dies geschriebene Mechaniken und damit Regeln. Nur die Verbindlichkeit ist eine andere. In der Theorie dürften Spieler über diese Regeln gar nichts wissen, außer jenes, was sie von mir direkt oder durch die Fähigkeiten ihrer SC erfahren. Ist letzeres passiert, tritt bei mir auch eine gewisse Verbindlichkeit auf, allerdings mit dem D&D-typischen Ermessungsspielraum (4d6 deckt halt eine Spanne von 4 bis 24 ab).

Wenn ich einen "Regelbruch" auf dieser Ebene begehe, dann mit einem Grund, nicht willkürlich (nur, um es nochmal erwähnt zu haben). Die von Boba erwähnte Verlässlichkeit kann theoretisch nicht zum Einsatz kommen, denn wie kann ich mich auf etwas verlassen, was ich nicht kenne. Wenn ich den Thread komplett richtig in Erinnerung habe, hat sich auch keiner über sowas beschwert; es wurde nur teilweise "verlangt", dies vorher anzukündigen, was für mich dann wohl zu den übergeordneten Regeln gehören würde.

Der Stein des Anstosses scheint mir jedoch zu sein, wenn dies ad hoc im Spiel passiert und der Zufall durch die Würfel (und das damit verbundene Ergebnis) eben in Teilen ausgehebelt wird. Ich glaube, eine Tendenz erkannt zu haben, dass einige dadurch die Aktionen ihrer SC entwertet sehen. Ist nicht meine Ansicht, insbesondere darum nicht, weil ich ein Ereignis, dass durch Würfel bestimmt wurde, (fast) nie ins komplette Gegenteil umkehre ("fast" deshalb, weil natürlich die Änderung der AC nach oben z. B. aus einem Treffer einen Nichttreffer machen kann).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 5.09.2016 | 07:52
Wenn ich einen "Regelbruch" auf dieser Ebene begehe, dann mit einem Grund, nicht willkürlich (nur, um es nochmal erwähnt zu haben).

Einen Grund zu haben schließt Willkür nicht vollständig aus. Dann kommt es zunächst einmal sehr auf den Grund drauf an ob es Wilkür ist.

Der Stein des Anstosses scheint mir jedoch zu sein, wenn dies ad hoc im Spiel passiert und der Zufall durch die Würfel (und das damit verbundene Ergebnis) eben in Teilen ausgehebelt wird. Ich glaube, eine Tendenz erkannt zu haben, dass einige dadurch die Aktionen ihrer SC entwertet sehen.

Ich glaube es gibt an dieser Stelle mehr als einen Stein des Anstoßes. Und das was Du dort nennst sind schon zwei.

- Würfelwürfe entwerten. Ins besondere dann wenn der Spielleiter sich nach dem Wurf entscheidet Regeln zu ändern. Das magst Du nicht tun, aber das wird sehr konkret von einigen Spielleitern gemacht.

- Spielerentscheidungen entwerten. z.B. weil ein Plan eines Spielers nicht klappt, weil der Spielleiter oder das Abenteuer nicht möchte, dass er klappt, obwohl er nach Regeln eigentlich klappen müsste. Das kann durch Würfeldrehen erfolgen.

- Aber für viele ist der Stein des Anstoßes auch einfach, dass Regeländerungen für sie die Spielwelt verändern. Ihr Charakter lebt schon sein ganzes Leben in der Spielwelt und sollte ein Gefühl dafür haben wie die Welt funktioniert. Und dann funktioniert sie plötzlich ganz anders. Und der Spieler basiert seine gesamten taktischen Entscheidungen auf einem Gefühl für die Spielwelt. Das eine klappt sicher, das andere mit hoher Wahrscheinlichkeit und bestimmte Dinge klappen halt nie. Er bewertet NSCs nach dem was sie gebacken bekommen.

Letzteres ist natürlich besonders für Tactician-Spielertypen höchst relevant, aber wenn die Spielwelt nicht mehr konsistent ist hat das auch für Buttkicker, Storyteller u.s.w. Auswirkungen und Kosten. Die sind immer da. Genau so wie der Nutzen der Änderung vermutlich da ist. ABER ganz entscheidend ist an dieser Stelle das die Leute am Tisch das genau so unterschiedlich bewerten könnten wie die Leute hier im Forum.

Deshalb sollte man darüber reden. Dann bekommt der Spielleiter ein Mandat das zu dürfen oder auch nicht. Oder Regeln an die Hand wann er darf und wann nicht. Wenn er es einfach macht ohne das vorher darüber gesprochen zu haben kann er überhaupt gar nicht wissen wo für seine Mitspieler Kosten oder Nutzen entstehen, weil das individuell sehr unterschiedlich sein kann (wie dieser Thread zeigt). Zudem sollte man nicht per default davon ausgehen, dass der Spielleiter über den Regeln steht. Das kann man sich nicht einfach so herausnehmen. Das sollte einem schon von der Gruppe erlaubt werden.

Und wenn der Spielleiter es ohne Erlaubnis und ohne vorheriges Gespräch über die Präferenzen der Gruppe macht, dann ist das nach meinem Verständnis des Wortes Willkür. Wenn er es hingegen in Absprache mit der Gruppe und mit Erlaubnis machen darf ist doch alles gut.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 08:07
Zitat
Ihr Charakter lebt schon sein ganzes Leben in der Spielwelt und sollte ein Gefühl dafür haben wie die Welt funktioniert. Und dann funktioniert sie plötzlich ganz anders. Und der Spieler basiert seine gesamten taktischen Entscheidungen auf einem Gefühl für die Spielwelt. Das eine klappt sicher, das andere mit hoher Wahrscheinlichkeit und bestimmte Dinge klappen halt nie. Er bewertet NSCs nach dem was sie gebacken bekommen.
Da bin ich aber wieder bei meiner Frage:
Wie bekommt man ein Gefühl für etwas, was man nicht kennt? Klar, die Spielwelt lernt man kennen, aber eine konkrete Aussage auf der Metaebene, was nun wirklich jeder dort kann, bekommt man weder vor oder nach einer Sache. Natürlich hast Du Recht mit der Konsistenz; wenn man wieder gegen exakt den gleichen Monstertyp kämpft, sollten nicht auf einmal komplett neue Fähigkeiten auftauchen. Aber da geben ja RPG häufig Spannbreiten vor bzw. Möglichkeiten der Modifikation, wobei man natürlich irgendwie dafür sorgen sollte, dass die SC/Spieler auch erkennen, dass es nicht das gleiche Monster ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: am 5.09.2016 | 08:28
Also ich spiele sowohl mit als auch ohne Regelbrechen, trenne das klar voneinander und habe damit sehr viel Erfahrung gesammelt. Beides funktioniert in meiner Erfahrung und Überzeugung wunderbar, fühlt sich jedoch gerade als SL recht unterschiedlich an und fordert andere Kompetenzen. Ich präferiere aber als SL das dramaturgieorientierte Leiten und tue das auch, wenn die Runde damit einverstanden ist. Die Spieler erleben bei einem kompetenten SL nach meinem Eindruck übrigens gar keine Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen.

Umso mehr wundert mich aber immer, mit welcher Inbrunst und vor allem Überzeugung das Regelbrechen verdammt wird. Wenn ich mal den ganzen Komplex Regelbrechen/Railroading etc. zusammenfasse zu dem Überbegriff des dramaturgieorientierten Leitens, dann stelle ich fest, dass viele Leute insbesondere im Tanelorn da schlicht und einfach ein paar Dinge falsch machen bzw. falsch verstanden haben.

Wenn wir beispielsweise den persönlich ganz ironiefrei hoch verehrten Boba Fett hernehmen, wird das ein bisschen deutlicher. Hier:
Auch, weil sie irgendwann durchschaubar wird. Je länger einen die Spieler kennen und je mehr Erfahrung sie selbst im Spielleiten mitbringen, desto mehr durchschauen sie einen darin, was man da konstruiert.
Das ist dann schlicht SL-Versagen. Ich kann mir wunderbar vorstellen, dass Boba ein brillianter SL ist - aber halt vermutlich nicht für dramaturgieorientiertes Leiten. Will er aufgrund persönlich anders gelagerter Präferenzen höchstwahrscheinlich auch gar nicht sein. Vollkommen in Ordnung.

Aber: Es gibt offenkundig sehr, sehr viele Runden und SL, die Dramaturgieorientierung jahrzehntelang in verschiedensten Konstellationen wunderbar hinbekommen. Ich finde den Schluss, dass bei dysfunktionalen dramaturgieorientierte Runden der SL schlicht Fehler macht, deshalb sehr naheliegend. Das entspricht auch zu 100% meiner persönlichen Erfahrung. Der bei vielen Leuten auch hier im Thread hingegen durchscheinende Schluss jedoch, dass dramaturgieorientierte Runden in sich dysfunktional sind bzw. auf Dauer sein müssen, wird klar durch funktionale Runden mit entsprechend guten/motivierten/begabten SL widerlegt.

Wenn eine dramaturgieorientierte Runde nicht gut funktioniert und man wirklich Interesse am Thema hat, würde ich mich einfach bei den Leuten erkundigen, die das jahrzehntelang mit großem Erfolg und zur allgemein höchsten Zufriedenheit betreiben. Ich halte es für voreilig, dramaturgieorientierten Leiten generell abzuwerten. Auch erscheint es mir wenig sinnvoll, aufgrund der eigenen Negativerfahrungen die verallgemeinerte Schlussfolgerung zu ziehen, dass das alles so niemals vernünftig funktionieren kann und nur zu Frustrationen führt.

Die folgenden Tips würde ich angehenden dramaturgieorientierten SL geben, damit das Spiel nicht in Frustration endet:

1. Dramaturgie ist eine von mehreren Optionen: Bevor Du als SL dramaturgieorientiert agierst, stelle die Akzeptanz und Unterstützung der Runde sicher. Es gibt sehr viele Präferenzen da draußen und eine Runde aus lauter Gamisten oder Simulationsfans wird Deine Eingriffe mit Sicherheit nicht zu schätzen wissen. Vor etwaigen Eingriffen sollte also beim SL ein fundierbarer Eindruck bezüglich der Vorlieben der Runde vorhanden sein. Insbesondere bei OneShots, beispielsweise auf Cons, würde ich komplett auf Dramaturgie verzichten. Wenn Dein OneShot nur mit Dramaturgie funktioniert, machst Du als SL etwas falsch. Punkt.

2. Dramaturgie ist die Ausnahme: Spieler lieben es, Situationskontrolle zu besitzen. Das musst Du Dir, lieber Drama-SL in spe, immer wieder vor Augen führen. Dramaturgieorientierte Eingriffe dürfen nur extrem PUNKTUELL vorkommen. Es ist als SL sehr verführerisch, den Spielern sukzessive mehr und mehr Freiheiten zu rauben. Diesem Drang gilt es zu widerstehen. Sonst kommt es zu Ärger.

3. Dramaturgie ist strategisch: Dramaturgie sollte strategisch eingesetzt werden und weniger taktisch. Der angehende Drama-SL sollte sich sehr gut überlegen, an welcher Stelle dramaturgieorientierte Eingriffe sinnvoller Weise vorgenommen werden sollten.

4. Dramaturgie ist kein Selbstzweck: Wenn Du als angehender Drama-SL in einem der seltenen Fälle die Runde sanft in eine bestimmte Richtung zu führen beabsichtigst, sei dabei ebenso aufmerksam wie flexibel. Beobachte sehr genau die Reaktion der Spieler und spüre nach, ob sie Deinen Eingriffen begeistert folgen. Sollte die Bahnung auf Widerstand stoßen, sei flexibel und verbeiße Dich nicht zu sehr in Deinen Plan. Du musst sehr feinfühlig Dein dramaturgisches Interesse gegen die Handlungsneigungen der Spieler abzuwägen bereit sein und Dich dem übergeordneten Interesse der Runde unterordnen. Das führt uns direkt zum vierten und letzten Punkt.

5. Dramaturgie ist kein Machtmittel: Dramaturgie ist kein Selbstzweck, sondern dient dem übergeordneten Wohl der Runde. Noch einmal: Ein dramaturgieorientierter SL dient der Runde. Es sind nicht die Spieler, welche nach den Strippen des SL zu tanzen haben. Dramaturgische Eingriffe in Rollenspielrunden müssen also nicht nur behutsam, selten und strategisch sein. Der SL muss zusätzlich auch noch seine Motivation zum Handeln zu hinterfragen bereit sein. Bequemlichkeit oder, noch schlimmer, der Wunsch die Handlungen der Spieler zu dirigieren, sind keine sinnvollen Motivationen. So wie in simulationistischen Runden das Credo "Der SL hat nichts zu wollen." gelten mag, so muss sich ein dramaturgieorientierter SL immer vor Augen halten: "Ein dramaturgieorientierter SL dient der Runde."


Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit diesen Tips die Wahrscheinlichkeit dysfunktionaler Runden aufgrund eines schwachen, dramaturgieorientiert leitenden SL drastisch reduziert wird. Hm. Vielleicht mache ich dazu noch einen eigenen Thread auf mit einigen Beispielen. Sonst bleibt das womöglich alles zu abstrakt. Fehlt gerade die Zeit. Mal schauen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 08:48
Könnten wir bitte aufhören, andauert von Willkür zu sprechen?

Ich vermute, wir haben unterschiedliche Begriffsvorstellungen. "Willkürlich" ist für mich nicht negativ behaftet, sondern schlicht das Gegenteil von unwillkürlich.
Unwillkürlich sind Dinge wie Atmung oder Herzschlag - automatisch. Alles andere (einem Willen unterliegend) ist für mich willkürlich. Atem anhalten ist willkürlich.
Im Rollenspiel ist (für mich) unwillkürlich die Abwicklung des Vorgänge gemäß der im Buch stehenden Spielregeln, weil das autmatisch gemäß einer Festlegung geschieht.
Die Abweichung davon geschieht dann entsprechend willkürlich, weil jemand entschieden hat, nicht automatisch so zu verfahren, wie es grundsätzlich festgelegt ist.
Willkürliche Entscheidungen können natürlich aus guten Gründen erfolgen.
Google sagt mir gerade, dass das Nomen Willkür durchaus negativ behaftet ist, also lassen wir das Attribut weg.

Der Begriff spontan liegt in der Natur der Dinge, dass es im Spielverlauf während des Spiels entschieden wird  und nicht vorher geplant ist oder so.
Spontan impliziert nicht automatisch unüberlegt.

Nehmen wir Issis Beispiel mit dem Scharfschützen.
Die Entscheidung, den Attentatsversuch nicht gemäß der Spielregeln abzuwickeln und Angriff und Schaden auszuwürfeln wird während des Spiels entschieden und war nicht im Voraus geplant.
Wahrscheinlich war die Tatsache, dass es einen Attentäter geben wird nicht einmal vorher bekannt, sondern entwicklte sich aus der Spielsituation.
Das ist für mich "spontan". Die Entscheidung hat Gründe gehabt. Die Überlegung "wenn ich das jetzt regelkonform abwickel, ist der SC tot" ist eine Überlegung und die Entscheidung,
das nicht so zu machen ist eine überlegte Entscheidung. Trotzdem geschah sie spontan.

Beide Begriffe sind für mich ohne Wertung.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 5.09.2016 | 09:09
@Wellentänzer: Du widersprichst hier wahrscheinlich niemandem. Oder meinst du Boba?

Boba verneint zurecht, dass die Regeln einseitig geändert werden dürfen. Du kannst also  gerne alles aus Gründen des Drama tun. Du kannst es nur dann nicht tun, wenn etwas Anderes vereinbart ist.


Gesendet von meinem K011 mit Tapatalk

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 09:14
Zitat
Jeder hier, der eine nicht negative Einstellung zum Regelbrechen hat, hat Gründe oder bestimmte Situationen genannt, wann er das tun würde. Das hat nichts mit Willkür zu tun; das ist eine reine Mutmaßung, keine Zwangsläufigkeit. Man mag die Gründe für sich nicht sehen oder anerkennen, dies bleibt jedem selbst überlassen.
Danke!
Ich möchte grundsätzlich nochmal festhelten, dass ich gar nicht zu kritisieren habe, ob jemand die Regeln und ihre Konsequente Einhaltung durch die SL in allen Abenteuersituationen an erste Stelle stellt. Vor allem wenn das allen in der Gruppe so am Besten gefällt und taugt. Das steht mir auch gar nicht zu. Das ist einfach ein anderer Spielstil und Schwerpunkt. Wie auch die Erwartungen und Motivationen von Spielern an Rollenspiel unterschiedlich sein kann. Es hat finde ich auch etwas mit Erfahrung zu tun, wie gut der SL die Regeln kennt, und im Vorfeld dadurch Regelprobleme sogar vermeiden kann. Bei einem Frischling, der vielleicht zum ersten Mal leitet, erwarte ich das noch nicht. - Vielleicht wird ja irgendwann mal eine  SL -Führerschein- Prüfung eingeführt, mit der "Lizenz zum Leiten";) aber solange es die noch nicht gibt, darf sich im Prinzip jeder am Leiten versuchen der daran Spaß hat. Ein gewisse Regelkenntnis setze ich auch vorraus, aber ich kann nicht erwarten, dass man dann zu Spielbeginn auch alle Fertigkeiten und Zauber bis ins Kleinste Detail auswendig gelernt hat. Vor allem wenn es unzählige davon gibt. Und selbst bei den Eingfleischten SL oder alten Hasen beobachte ich immer wieder wie  zur Sicherheit nochmal nachgeschlagen wird. Vermutlich weil es gar nicht ihre Aufgabe ist, diese riesen Flut an Infos genau und jederzeit abrufbar auf ihrer Festplatte zu haben.(insofern könnte ich das jedem verzeihen)

Wogegen ich mich jedoch wehre, und was hier immer wieder gerne untergejubelt wird, ist die SL- Willkür, und Missbrauch durch den Spielleiter und Begriffe wie entmündigen. Wenn ich einem SL bewusst mehr Vertrauen entgegen bringe, tue ich das vollkommen mündig und bei vollem Bewusstsein.
Jeder Vergleich hinkt, der sicher auch, aber egal:
Wenn ich z. B. ins Restaurant gehe, und dort eine Pizza bestelle, dann geniese ich das Ambiente, die Hintergrundmusik (Falls sie gut ist), mein Gegenüber, den Wein, und wenn es dann kommt,- mein Essen. Ich vertraue dem Pizzabäcker, dass er das gut kann, die Qualität des Essens gut ist, und nicht vergiftet. Ich traue ihm es ist sein Job, und ich muß nicht  in die Küche gehen um nachzuprüfen, ober das auch richtig macht. Das will ich gar nicht sehen, sondern einfach geniesen.
Wenn es gut schmeckt, habe ich das bekommen was ich wollte, wenn es ungeniesbar ist, werde ich vermutlich das nächste Mal woanders hingehen.
So ähnlich ist es auch im Rollenspiel. Wenn man dem SL vertraut.;-)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 09:16
@ Boba:
Ich sehe willkürlich auch nicht zwangsweise negativ. Wenn ich willkürlich meinen Lottoschein ausfülle und einfach irgendwo die Kreuze setze, ist das ja nichts "Schlimmes".

Meine Definition wäre "ohne (sachlichen) Grund". Natürlich kann man jetzt wieder trefflich darüber streiten, ab wann ein Grund "sachlich" ist, aber das ist wohl ein Fass ohne Boden.  ;)

Spontanität ist sowieso wertneutral.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 09:25

Boba verneint zurecht, dass die Regeln einseitig geändert werden dürfen. Du kannst also  gerne alles aus Gründen des Drama tun. Du kannst es nur dann nicht tun, wenn etwas Anderes vereinbart ist.


Das verstehe ich auch so. Sind wir also wieder mal bei der eigentlich ganz banalen, aus dem eigenen Erfahren gegriffenen Gegenthese zum Threadtitel, dass der SL das Recht haben MUSS, die Regeln zu brechen.

Auch schon tausendmal gesagt wurde sicher, dass man schwer etwas gegen die Aussage "Der SL darf die Regeln brechen, wenn die Gruppe ihn dazu ermächtigt hat" sagen kann. Ganz einfach deshalb, weil das Recht der SL, die Regeln zu brechen, dann selbst eine am Spieltisch vereinbarte Regel ist - und die am Spieltisch vereinbarten Regeln sind allem, was evtl. in irgendwelchen Büchern steht, übergeordnet. Das git dann auch wieder andersrum: Wenn ein Regelwerk sagt: "Die SL darf die Regeln auch heimlich brechen, wenn es dem Spielspaß dient", und die Gruppe sich darauf einigt, dass Regelbrüche wenn überhaupt dann nur offen und in Absprache erlaubt sind, dann sticht die Vereinbarung der Gruppe das, was im Regelbuch steht.

Wirklich problematisch ist die Aussage, dass der SL die Regeln brechen dürfen MUSS, für mich eigentlich nur aus einem Grund (abgesehen davon, dass ich sie für falsch halte) - sie passt halt zu der in manchen Regelwerken enthaltenen (oft noch in einem als "geheim" ausgewiesenen Spielleiterteil verborgenen) Aussage, dass die SL Regeln brechen dürfe und solle, und zwar am besten, ohne dass die Spieler es merken, um den Spielspaß zu fördern. Und das kann halt dem SL ganz leicht den Eindruck verschaffen, es sei seine Aufgabe, einen Schutzschirm zwischen die Spieler und den Vorgängen hinter den Kulissen zu ziehen und sich zum Geheimniswahrer zu machen - notfalls um den Preis, seine Spieler zu belügen (also z.B. vorzugeben, dass immer alles nach Regeln zuginge, in Wirklichkeit aber ständig rumzumauscheln). Und das KANN (muss nicht) zu extremer Verstimmung führen, wenn das auffliegt, weil sich dann herausstellt, dass die Regeln am Spieltisch (die denen in irgendwelchen Regelbüchern wie gesagt immer übergeordnet sind) den Spielern evtl. gar nicht bekannt waren und sie deshalb auch keine Gelegenheit hatten, ihnen zuzustimmen.

Die Threadaussage: "Der SL MUSS ..." sagt dem Spielleiter im Prinzip: "Mach es einfach, selbst wenn du nicht weißt, ob deine Spieler damit einverstanden sind. Selbst, wenn sie dagegen sind. Sonst funktioniert Rollenspiel einfach nicht. Mach es zu ihrem besten." Und das ist zum einen erfahrungsgemäß Unsinn und zum anderen birgt es eine Menge vermeidbares Konfliktpotenzial.



Um das als Problem zu thematisieren, muss man auch gar nicht mit moralischen Begriffen wie "Bescheißen" oder so kommen, finde ich. Boba hat ja nachvollziehbar klargestellt, warum die Bedingung für ihn ist, dass keine Regeln gebrochen werden, andere haben (für mich weniger, aber was solls) nachvollziehbar klargestellt, warum es für sie dazugehört dass die SL dann und wann die Regeln bricht. Und alle haben zugestimmt, dass es prinzipiell zu bevorzugen ist, wenn am Spieltisch Klarheit und Einigkeit darüber herrscht, ob die SL nun Regeln brechen darf oder nicht.

Bleibt eigentlich nur noch, den Thread mit der Feststellung zu beschließen, dass die Aussage des Threadtitels nicht zu halten ist, weil sie schlicht der erlebten Wirklichkeit von zahlreichen Rollenspielern widerspricht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 09:34
@ Rhylthar
Danke für deinen Langpost.
Dein Geschmack und die "Dramaturgie-Priorität" kommt meinem sehr nahe.

Deine Tips sind seeehr gut.
Irgendwie wirken sie selbstverständlich..... sie werden aber aus schlichter Gewohnheit nicht immer selbstverständlich angewendet.

@ All
ICH sehe Würfeldrehen und nachträgliche Wertänderungen als Regelbruch an
(ICH sehe allerdings auch die Abänderung eines vorgefertigten Abenteuers als Regelbruch an und für "spontane Gegneranzahländerung" gilt das für MICH in besonderem Maße)
ICH verwende alle diese "Regelbrüche", sei es aus dramaturgischen Gründen oder um Charaktertod zu vermeiden
ICH fahre mit dieser Methode bisher erfolgreich

Bis dahin ist schon klar, dass "mein Ansatz" keine Allgemeingültigkeit besitzen kann.
Jetzt brachte mich Rumpel (und andere) aber auf den Gedankengang "Bist du dir wirklich sicher?" "Sprech doch mit deinen Leuten!"

ICH habe das dann auch gemacht und der Tenor war "Mach das!" oder "Mach das, aber verrate mir das gefälligst nicht!"
ICH habe also eine Gruppe, die mir blind vertraut und mich in der Wahl meiner Mittel nahezu freistellt (Ein zweite Frage bzgl "ungewöhnlicher Plots" erhärtete diese Vermutung).

ICH könnte jetzt sagen: "Haha, Rumpel, ich hätte gar nicht fragen müssen!".... Bullshit....

Denn sicher sein konnte ich mir vorher ja tatsächlich nicht (Deshalb "danke" für die sanfte Ermahnung) und kann mir JETZT sicher sein, dass MEINE Methoden in DIESER Runde SO funktionieren.
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Warum schreiben ich GROß:
Weil das alles Variablen sind. Andere Spieler, andere Gruppe, vielleicht leicht anders gewichtete Methoden, vielleicht ein dramaturgischer Fehlschlag und all das hätte nicht funktioniert.

Schon in meiner zweiten Gruppe hätten wir leicht andere Schwerpunkte.

Kurz: "Andere Gruppen = andere Methoden" und das ist gut so.

@ Rumpel:
Habe dich hier mal stellvertretend verwendet, weil mir dein Post nachdrücklich in Erinnerung blieb
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 09:36
Danke!
Ich möchte grundsätzlich nochmal festhelten, dass ich gar nicht zu kritisieren habe, ob jemand die Regeln und ihre Konsequente Einhaltung durch die SL in allen Abenteuersituationen an erste Stelle stellt.

Übrigens liegt da - zumindest für mich, für Boba vielleicht weniger - auch ein Missverständnis vor, dass mir deutlicher macht, warum ich mich so über deine Aussagen weiter oben geärgert habe.
Mir geht es auf gar keinen Fall darum, dass die konsequente Einhaltugn der Regeln durch die SL in allen Abenteuersituationen an erster Stelle steht. Ziemlich oft kommen die Regeln in meiner Runde nicht zum Einsatz, weil gerade keiner dran denkt, oder es muss halt schnell irgendein Ruling her, um eine Entscheidung zu treffen, ohne dass man nachschlägt. Um die Regeln, die im Buch stehen, geht es mir gar nicht, sondern darum, dass ich als SL offen Schwierigkeiten und Konsequenzen darlege, bevor es zu einem Würfelwurf kommt, und mich dann auch an die Konsequenzen halte. Und das sehe ich im Gegensatz zu dem Ansatz, geheimzuhalten, was regeltechnisch abläuft, um es dann zurechtdrehen zu müssen.

Das funktioniert aber genau deshalb, weil mir die Regeln NICHT heilig sind. Wenn der Attentäter laut Regelwerk eine 50/50 Chance auf einen Instantkill gegen den SC hat und mir das zu krass ist, dann beschließe ich von vorneherein, dass der SC bei etwas, das nach den Regeln ein Kill wäre, einfach außer Gefecht ist, vielleicht auch in irgendeinem Koma, und seine Heilung eine kleine Queste für die anderen darstellt (finde innerhalb von drei Tagen den legendären Super-Hirnchirurgen). Und das sage ich den Spielern dann auch unmittelbar vor dem Wurf - was ihnen die Möglichkeit gibt, Einspruch zu erheben und zu sagen: "Nee, ein möglicher Instant-Kill ist hier doch viel passender!"

Entscheidend ist: Die Karten (also Schwierigkeiten für Würfe, Einsätze und Konsequenzen), kommen auf den Tisch und bilden ein Regelwerk für die Situation, das für alle gleich nachvollziehbar ist. Und dann wird gewürfelt, um sich zwischen den möglichen Ausgängen zu entscheiden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 09:40
Boba verneint zurecht, dass die Regeln einseitig geändert werden dürfen.

Insbesondere:
es sei denn, es ist im Konsens etwas anderes in der Runde beschlossen worden.
Wenn alle einverstanden sind, dass der Spielleiter die Spielregeln einseitig während des Spielverlaufes verändern darf, dann ist das auch ein Konsens (Vollmacht gegeben).
Allerdings nehme ich aus, dass ich mich mit soetwas nicht einverstanden erklären würde und als Spielleiter dieses Recht auch nie beanspruchen würde.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 5.09.2016 | 09:44
Aber da geben ja RPG häufig Spannbreiten vor bzw. Möglichkeiten der Modifikation, ...

Und gerade deshalb ist das ein unglücklich gewähltes Beispiel. Weil es kein Regeln brechen mehr ist, wenn man es innerhalb der Regeln darf. Damit passt das Beispiel zwar zur Konsistenz ist aber hier im Thread fehl am Platz. Und selbst wenn das System dort keine Spannbreiten vorsieht schreiben die wenigsten Systeme einem ausdrücklich vor "alle Orks in der Spielwelt tragen Lederrüstung und haben exakt diese Fähigkeiten".

Mir geht es eher um so Geschichten wie:
- Professioneller Scharfschütze schießt mit reiflich Zielen aus 100 Meter mit einem großkalibrigen Scharfschützengewehr auf einen unvorbereiteten Spielercharaktere... und der überlebt obwohl System und Würfel etwas anderes Behaupten.
- Ein NSC ist kurz vorm sterben, aber das will der Spielleiter aus dramaturgischen Gründen nicht, und lässt ihn entkommen obwohl die Regeln das niemals hergeben würden.
- Der Spielercharakter versucht einen Zauber der den Plot sprengen würde, und der Spielleiter entscheidet einfach willkürlich im Alleingang das er nicht funktioniert. (... und lässt den Spieler trotzdem die Kosten des Zaubers tragen.)
- u.v.m.

Das sind natürlich Extrembeispiele die ich aus Gründen der Deutlichkeit gewählt habe. Aber jedes dieser Beispiele ist mir schon mehrfach am Spieltisch passiert. Und mir ist in fast allen Gruppen in denen so etwas vorkam dann später passiert das mir in einer anderen Situation dann vorgeworfen wurde "Warum hast Du nicht einfach..." und meine Antwort war "Weil mein Charakter und ich als Spieler schon die Erfahrung gemacht haben, dass so etwas in dieser Spielwelt nicht funktioniert."

@ Issi:
Unerfahrene Spielleiter machen Fehler. Das ist völlig in Ordnung und da sollten auf jeden Fall alle Verständnis haben.
Aber für mich wäre die Schlussfolgerung daraus niemals dem unerfahrenen Spielleiter noch mehr Macht an die Hand zu geben.

Erlaubst Du einem unerfahrenen Spielleiter alle seine Fehler durch das Brechen von Regeln unter den Tisch zu kehren lernt er vielleicht niemals sie zu vermeiden.

Und gerade der unerfahrene Spielleiter kann unglaublich stark vom Gruppenkonsens als einzige Instanz zum Brechen der Regeln profitieren. Weil er da ein Feedback bekommt und von den Erfahrungen seiner Mitspieler profitieren kann. Weil die ihm bessere Lösungsmöglichkeiten aufzeigen können die er dann in sein Handwerkszeug übernehmen kann. Weil er dann ein besseres Gefühl dafür bekommen kann was die Spieler eigentlich wollen. Vielleicht hat er einen Boba in der Gruppe ohne es zu wissen und ging immer davon aus das alle Spielercharaktere überleben sollen?

Natürlich kann das anfänglich den Spielfluss etwas ins Stocken geraten lassen. Aber mittel bis langfristig ist es das auf jeden Fall wert und bei einem grünen SL erwartet doch eh niemand einen perfekten Spielabend.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 09:44
... "Die SL darf die Regeln auch heimlich brechen, wenn es dem Spielspaß dient"...
Die Threadaussage: "Der SL MUSS ..." sagt dem Spielleiter im Prinzip: "Mach es einfach, selbst wenn du nicht weißt, ob deine Spieler damit einverstanden sind. Selbst, wenn sie dagegen sind. Sonst funktioniert Rollenspiel einfach nicht. Mach es zu ihrem besten." Und das ist zum einen erfahrungsgemäß Unsinn und zum anderen birgt es eine Menge vermeidbares Konfliktpotenzial.
...

Man muss vielleicht entscheiden zwischen:
-- Spielleiterstil
-- Spielstil (der Gruppe oder auch einzelner Spieler)
-- Gutes Rollenspiel(tm)

Sparen wir mal letzte aus.
Mein "Spielleiterstil" wäre durchaus "Spielleiter darf die Regeln brechen*, wenn es dem allgemeinen Spielspaß dient!" + (und hier wird es anders) "Mach es, wenn du guten Gewissens davon ausgehen kannst, dass die Spieler damit einverstanden sind" + "Hole hinundwieder Feedback ein. Sowohl über das Ergebnis 'Hattet ihr Spaß?' als auch über deine Methode, im Zweifel früher als später"

Denn der "Spielstil" einzelner oder vieler Spieler kann ja auch - ganz unerwartet - ein anderer sein.

(*Hiermit meine ich offizielle Regeln, Würfeldrehen ja/nein und ähnliches)

Umgekehrt würde ich auch ein "Gelegentliches Feedbackeinholen" jedem SL raten, der gerne "by the book" leitet/"keine Regeln bricht".
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 09:50
Zitat
Aussage, dass die SL Regeln brechen dürfe und solle, und zwar am besten, ohne dass die Spieler es merken, um den Spielspaß zu fördern.
   ......... :o  Jetzt echt? (Hab ich z. B. noch nirgendsgelesen.)

Was ist eigentlich ein Regelbruch? - Für mich fängt der im Prinzig erst da an wo es um geschriebene Fertigkeiten, oder Regeln  geht.
NSCs oder ähnliches ändere ich im Abenteuer selbst nicht mehr ab. Und was ich gewürfelt habe gilt.
Ich glaube es geht auch um Fairness, trotz Spielleiterschirm. 
Das ist schon ein wichtiger Wert, den ich pauschal einem SL unterstelle.
Wenn mir etwas auf Dauer windig oder kurios vorkommt(Die NSC zum Beispiel immer davon kommen), dann passt etwas nicht.
Wenn ich mich aber dauerhaft wohl und fair behandelt fühle. Dann schon.
Es ist schon auch eine Empfindungssache.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 09:56
   ......... :o  Jetzt echt? (Hab ich z. B. noch nirgendsgelesen.)


Steht so z.B. sinngemäß im FantasyAge-Regelwerk als Begründung dafür, dass es manchmal besser sei, verdeckt zu würfeln, damit man am Ergebnis noch etwas drehen könne ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 09:59
Zitat
Unerfahrene Spielleiter machen Fehler. Das ist völlig in Ordnung und da sollten auf jeden Fall alle Verständnis haben.
Aber für mich wäre die Schlussfolgerung daraus niemals dem unerfahrenen Spielleiter noch mehr Macht an die Hand zu geben.

Das Wort "Macht", klingt schon wieder nach :gasmaskerly: Sithlord. Ich ersetze es mal mit "Verantwortung". Klar wächst jeder an seinen Aufgaben.
Und wenn der Frischling das in der Sitzung mitteilt auch ,dass er Hilfe braucht, dann ist die da.
Wenn er aber nach dem Abenteuer erzählt:  er hatte das und das so geplant, dann nochmal im Regelbuch gelesen, und das dann doch anders gemacht, ist das für mich Ok.

PS: Ich finde sogar:
Auch erfahrene Spielleiter machen Fehler. Das ist völlig in Ordnung und da sollten  SPL auch mal Verständnis haben. ;)

PS: Auch SPL können zum Beispiel plötzlich Artefakte mit magischen Gegenständen auftauchen lassen, wo der SL dann sagen muß: Ich habe auf deinem Charakterblatt nur Kette gelesen, nicht was sie kann. Wo auch immer Du das Ding her hast. Ich hätte es in meiner Runde nicht zugelassen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:06

PS: Ich finde sogar:
Auch erfahrene Spielleiter machen Fehler. Das ist völlig in Ordnung und da sollten  SPL auf jeden Fall alle Verständnis haben. ;)

Komischerweise geht es mir auch genau darum ...
Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben: Ich will als SL auf keinen Fall der Typ sein, der dafür verantwortlich ist, eine großartige Show zu liefern und die Würfel so zu drehen, dass alle dann über die Wahnsinnsstory mit aufgerissenen Augen "Boah!" machen. Anstatt also diesen Anspruch zu haben (Ich MUSS die Regeln brechen, denn sonst KANN ich ja nicht diese tolle Megaperformance liefern) sage ich doch lieber gleich: "So Leute, jetzt wird's spannend, lasst uns die Würfel auspacken, sehen wir mal zusammen, was in den Regeln steht und wie wir das jetzt genau machen."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 5.09.2016 | 10:07
@ Issi:
Gerade wegen der Fehler die auch erfahrene Spielleiter machen würde ich immer die Gruppe mit ins Boot holen, wenn ich mich außerhalb der Regeln bewege.

Wenn er aber nach dem Abenteuer erzählt:  er hatte das und das so geplant, dann nochmal im Regelbuch gelesen, und das dann doch anders gemacht, ist das für mich Ok.

Okay im weitesten Sinne wäre das für mich auch. Ich würde ihn nicht deswegen anschreien oder zur Sau machen. Aber ich würde schon deutlich machen, dass ich es mir für die Zukunft anders wünschen würde.

@ Rumpel:
 :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 10:11
@
Rumpel,
Für eine gute Performance braucht es nur eine gute Performance! ;)
(Charakterdarstellung der NSC, schöne Beschreibung etc.)
(Würfeldrehen oder Beschummeln muß man mMn. dafür nicht)

Gruppen die aufgrund ihres Spielstils auf gute Performace wertlegen, sind nicht automatisch Würfelschummler.
Sie können genauso wunderbar und fair nach Regeln spielen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:14
@
Rumpel,
Für eine gute Performance braucht es nur eine gute Performance! ;)
(Charakterdarstellung der NSC, schöne Beschreibung etc.)
(Würfeldrehen oder Beschummeln muß man mMn. dafür nicht)

Das finde ich jetzt ehrlich gesagt unglaubwürdig - wenn die SL Regeln bricht, um einen in ihren Augen aus dramaturgischen Gründen wünschenswerteren Verlauf herbeizuführen, dann ist diese Dramaturgie doch Teil der SL-Performance.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 10:15
Ich finde auch, dass man Würfeldrehen erlauben sollte. Ich mach mal nen eigenen Thread dazu auf ... warte ...  >;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:23
...
Wie schon mal an anderer Stelle geschrieben: Ich will als SL auf keinen Fall der Typ sein, der dafür verantwortlich ist, eine großartige Show zu liefern und die Würfel so zu drehen, dass alle dann über die Wahnsinnsstory mit aufgerissenen Augen "Boah!" machen. Anstatt also diesen Anspruch zu haben (Ich MUSS die Regeln brechen, denn sonst KANN ich ja nicht diese tolle Megaperformance liefern) sage ich doch lieber gleich: "So Leute, jetzt wird's spannend, lasst uns die Würfel auspacken, sehen wir mal zusammen, was in den Regeln steht und wie wir das jetzt genau machen."

Da gehen die Geschmäcker und Ansprüche halt auseinander. Ich will dieses Wahnsinnstory liefern und das "Boah!" hören.
Allerdings MUSS ich dafür nicht die Regeln brechen. Der Regelbruch ist nur ein mögliches legitimes Werkzeug unter vielen.
Manchmal SOLLTE man ihn verwenden und manchmal nicht.
(Bezogen auf meinen SL-Stil)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 10:23
Zitat
Das finde ich jetzt ehrlich gesagt unglaubwürdig - wenn die SL Regeln bricht, um einen in ihren Augen aus dramaturgischen Gründen wünschenswerteren Verlauf herbeizuführen, dann ist diese Dramaturgie doch Teil der SL-Performance.

Wer sagt denn, dass jede Dramaturgie nur durch Regelbrechen zustande kommt?
Dramaturgie entsteht durch Dramaturgie.
Die Charakterdarstellung von Figuren erfordert nicht automatisch das Brechen von Regeln (Würfelschummeln), warum sollte es?
Und warum sollte das Brechen von Regeln(Würfelschummeln) zu Charakterdarstellung führen?

Beispiel: Ich kann einen NSC wunderbar böse und mächtig darstellen, seine Handlungen perfide planen, aber wenn die Figuren gewinnen, dann ist er tot.(War aber trotzdem ein cooler Charakter)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:26
@ Issi und Rumpel:
Entweder redet ihr gerade aneinander vorbei oder ich bin zu dumm euch zu verstehen...
... oder beides... :-[
Jedenfalls erfasse ich nicht, was der jeweils eine dem jeweils anderen sagen will...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 10:28
Wer sagt denn, dass jede Dramaturgie nur durch Regelbrechen zustande kommt?
Dramaturgie entsteht durch Dramaturgie.
Die Charakterdarstellung von Figuren erfordert nicht automatisch das Brechen von Regeln (Würfelschummeln), warum sollte es?
Und warum sollte das Brechen von Regeln(Würfelschummeln) zu Charakterdarstellung führen?
Das war nicht mit "Dramaturgie" gemeint, denke ich. Eher die Arbeit der Regie als der Schauspieler, sozusagen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:28
Wer sagt denn, dass jede Dramaturgie nur durch Regelbrechen zustande kommt?
Dramaturgie entsteht durch Dramaturgie.
Die Charakterdarstellung von Figuren erfordert nicht automatisch das Brechen von Regeln, warum sollte es?
Um warum sollte das Brechen von Regeln zu Charakterdarstellung führen?

Sorry, aber jetzt vermischst du wieder alles ...
Mit "Performance" meinte ich nicht Charakterdarstellung, sondern die Gesamt-Performance. Und wenn ein SL aus dramaturgischen Gründen Regeln bricht, dann doch wohl zur Verbesserung dieser Gesamtperformance, oder?

Natürlich erfordert das alles nicht zwangsläufig das Regelbrechen, das hat ja auch keiner behauptet ... ich sage doch nur: Wenn jemand behauptet,  mann MÜSSE die Regeln brechen, sonst KÖNNE man auf dramaturgischer Ebene keine tolle Performance liefern (und das ist für mich im Ausgangspost impliziert), dann sagt man damit zugleich, dass die tolle Performance ganz, ganz wichtig ist!



@Babo:
Ich bin ziemlich sicher, dass ich und Issi einfach aneinander vorbeireden ... wahrscheinlich muss ich den Versuch, mich hier verständlich zu machen, einfach aufgeben.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 10:34
@
Rumpel
Mir war nur nicht klar, was genau Du denn unter Performance verstehst, das ist alles.
Da frage ich bei Dir lieber nach.

Wie sollte denn  Würfelschummeln  zur Gesamtperformance beitragen?
Alla. Der fiese unbesiegbare Bösewicht wäre nach Spielregeln eigentlich durch die Gruppe getötet worden, aber der SL dreht die Würfel, weil er so noch cooler rüberkommt und überlebt?

Das hat für mich jetzt nichts mit guter "Performance" zu tun.- Das ist finde ich ein "besser Aussehen lassen."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:36

Wie sollte denn  Würfelschummeln  zur Gesamtperformance beitragen?
Alla. Der fiese unbesiegbare Bösewicht wäre nach Spielregeln eigentlich durch die Gruppe getötet worden, aber der SL dreht die Würfel, weil er so noch cooler rüberkommt und überlebt?

Das hat für jetzt nichts mit guter "Performance zu tun.

Wie gesagt, mir geht es um "Gesamtperformance".
Mal anders gefragt: Warum und in welcher Situation würdest du als SL die Regeln brechen? Und zu welchem Zweck? Ich würde mal stark davon ausgehen, dass ich den entsprechenden Zweck unter "Versuch, die Gesamtperformance zu verbessern" einordnen würde.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 10:39
@
Rumpel
Mir war nur nicht klar, was genau Du denn unter Performance verstehst, das ist alles.
Da frage ich bei Dir lieber nach.
Ähm, hast du aber nicht, wie lieb dir das auch sein mag.
Zitat

Wie sollte denn  Würfelschummeln  zur Gesamtperformance beitragen?
Alla. Der fiese unbesiegbare Bösewicht wäre nach Spielregeln eigentlich durch die Gruppe getötet worden, aber der SL dreht die Würfel, weil er so noch cooler rüberkommt und überlebt?

Das hat für jetzt nichts mit guter "Performance" zu tun.
Ja für dich nicht. Wenn der SL sich jetzt sicher ist, dass das den Spielern mehr Spaß macht, dann zählt das wohl zu seinen gesteckten Zielen, dass das klappt. "Performance" meint hier das Erreichen konkreter Ziele oder eine andere Art messbaren Erfolgs.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:42
....

Wie sollte denn  Würfelschummeln  zur Gesamtperformance beitragen?
Alla. Der fiese unbesiegbare Bösewicht wäre nach Spielregeln eigentlich durch die Gruppe getötet worden, aber der SL dreht die Würfel, weil er so noch cooler rüberkommt und überlebt?

Das hat für jetzt nichts mit guter "Performance" zu tun.

Falsche Frage. Richtige Frage: "Warum nicht?"
Wenn ich ein Mittel verwende (hier: ein unübliches oder regelbrechendes), dann sollte ich schon mal in mich gehen, warum ich das denn überhaupt brauche.
"Heiligt der Zweck (Dramaturgie, Mehrspaß) die Mittel (Würfeldrehen)?"

"Generiere ich überhaupt Mehrspaß? Oder eher Minderspaß?"

Aber ja: Es wäre eine gute Performance, wenn alle (oder zumindest die Mehrheit)
a) die Szene TOLL finden
b) UND das Mittel nicht prinzipiell ablehnen.

Wenn a) und b) gegeben, gilt "Warum nicht?!"
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 10:44
Zitat
Warum und in welcher Situation würdest du als SL die Regeln brechen? Und zu welchem Zweck?

Erstmal würde ich gar nicht versuchen die Regeln zu brechen, sondern das möglichst zu vermeiden.
Würfeldrehen mache ich gar nicht.
Und dann ist noch die Frage ob wir das selbe unter Regelbrechen verstehen?

Die Frage ob eine Regel verändert werden muß, bzw. ich eine Aktion nicht ausführen lasse, hängt davon ab, ob ich überhaupt in eine Situation komme, die einen Konflikt hervorruft.
Wenn etwas verheerende Auswirkungen hätte, die gegen den Gruppenvertrag verstoßen, würde ich darüber nachdenken.

Zitat
Wenn a) und b) gegeben, gilt "Warum nicht?!"
KLar, Wenn es zu eurem Gruppenvertrag passt, sowieso!

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:47
Puh, sorry, ich gebe jetzt echt auf. Wenn du willst, dass ich erläutere, wie ich einen Begriff verwende, und dann bei jedem Versuch von mir, ihn dir zu erläutern, ablenkst, dann kann ich auch nix machen ...
So, ich mach endlich Schluss mit dieser Diskussion!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 10:49
Erstmal würde ich gar nicht versuchen die Regeln zu brechen, sondern das möglichst zu vermeiden.
Würfeldrehen mache ich gar nicht.
Und dann ist noch die Frage ob wir das selbe unter Regelbrechen verstehen?

Die Frage ob eine Regel verändert werden muß, bzw. ich eine Aktion nicht ausführen lasse, hängt davon ab, ob ich überhaupt in eine Situation komme, die einen Konflikt hervorruft.
Wenn etwas verheerende Auswirkungen hätte, die gegen den Gruppenvertrag verstoßen, würde ich darüber nachdenken.
Na, ab in den Mast, Matrose! Da hast du ja quasi den Kern der vergangen Diskussion gefunden: "Du" denkst darüber nach. Das impliziert irgendwie, dass "Du" das Recht hast, das in die Tat umzusetzen, hm?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:52
@ Issi
Gib mal bitte nen Beispiel!

Ich hab ja auch unter "Würfel drehen nach TrollsTime" die Deckung geöffnet.

Da ist doch nichts dabei.
Wir beißen nicht
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 5.09.2016 | 10:52
Vielleicht wäre es mal ganz gut einen Schritt zurück zu machen und uns darüber klar zu werden wie vieles wir eigentlich (mittlerweile) ähnlich sehen.

Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?

- Wenn die Spieler dem Spielleiter ein Mandat dafür geben, dann darf der Spielleiter die Regeln brechen.
- Wenn die Spieler wollen, dass der Spielleiter nach den Regeln spielt, dann darf er sie nicht eigenmächtig brechen.
- Wenn unklar ist ob der Spielleiter Regeln brechen darf, dann redet man am besten in der Gruppe darüber.
- Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

Wenn das erst einmal geklärt wäre, und wir da auf einen Konsens kommen, verabschiede ich mich hier aus dem Thread. Denn der gesamte Rest sind dann ja nur noch Meinungen und persönliche Vorlieben. Die werdet ihr nicht ausdiskutiert bekommen und ich habe den Eindruck, als wären sie schon hinreichend dargelegt worden.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 10:53

 "
Zitat
Du" denkst darüber nach. Das impliziert irgendwie, dass "Du" das Recht hast, das in die Tat umzusetzen, hm?
Nein, ich würde überhaupt über Regelveränderung nach denken.
Damit habe ich nicht gesagt, in welcher Form das geschehen würde.
Auch nicht, dass ich das zwingend ohne Gruppe tun müsste.
Sondern nur dass ich darüber nachdenken würde.
Bitte nichts voreilig unterjubeln.

Aber da unser Gruppenvertrag das erlauben würde, könnte ich es. theoretisch.

Zitat
@ Issi
Gib mal bitte nen Beispiel!

Wofür? Und wo genau? Thread ?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:54
"Nein, ich würde überhaupt über Regelveränderung nach denken.
Damit habe ich nicht gesagt, in welcher Form das geschehen würde.
Auch nicht, dass ich das zwingend ohne Gruppe tun müsste.
Sondern nur dass ich darüber nachdenken würde.
Bitte nichts voreilig unterjubeln.

Aber da unser Gruppenvertrag das erlauben würde, könnte ich es. theoretisch.

Hast du es schon mal gemacht? Und in welcher Form würdest du es tun?
Gerne fiktiv!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 5.09.2016 | 10:56
Vielleicht wäre es mal ganz gut einen Schritt zurück zu machen und uns darüber klar zu werden wie vieles wir eigentlich (mittlerweile) ähnlich sehen.

Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?

- Wenn die Spieler dem Spielleiter ein Mandat dafür geben, dann darf der Spielleiter die Regeln brechen.
- Wenn die Spieler wollen, dass der Spielleiter nach den Regeln spielt, dann darf er sie nicht eigenmächtig brechen.
- Wenn unklar ist ob der Spielleiter Regeln brechen darf, dann redet man am besten in der Gruppe darüber.
- Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

Wenn das erst einmal geklärt wäre, und wir da auf einen Konsens kommen, verabschiede ich mich hier aus dem Thread. Denn der gesagte Rest sind dann ja nur noch Meinungen und persönliche Vorlieben. Die werdet ihr nicht ausdiskutiert bekommen und ich habe den Eindruck, als wären sie schon hinreichend dargelegt worden.

Da gebe ich zum Abschied noch mal ein dickes  :d hinterher!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 10:59
"Nein, ich würde überhaupt über Regelveränderung nach denken.
Damit habe ich nicht gesagt, in welcher Form das geschehen würde.
Auch nicht, dass ich das zwingend ohne Gruppe tun müsste.
Sondern nur dass ich darüber nachdenken würde.
Bitte nichts voreilig unterjubeln.

Aber da unser Gruppenvertrag das erlauben würde, könnte ich es. theoretisch.
[...]
Ok, also alles offen und transparent und quasi mit ad-hoc-Entscheidung, wenn es relevant wird, und nicht als allgemeiner Freibrief für dich. Danke.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 11:00
Vielleicht wäre es mal ganz gut einen Schritt zurück zu machen und uns darüber klar zu werden wie vieles wir eigentlich (mittlerweile) ähnlich sehen.

Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?

- Wenn die Spieler dem Spielleiter ein Mandat dafür geben, dann darf der Spielleiter die Regeln brechen.
- Wenn die Spieler wollen, dass der Spielleiter nach den Regeln spielt, dann darf er sie nicht eigenmächtig brechen.
- Wenn unklar ist ob der Spielleiter Regeln brechen darf, dann redet man am besten in der Gruppe darüber.
- Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

Wenn das erst einmal geklärt wäre, und wir da auf einen Konsens kommen, verabschiede ich mich hier aus dem Thread. Denn der gesagte Rest sind dann ja nur noch Meinungen und persönliche Vorlieben. Die werdet ihr nicht ausdiskutiert bekommen und ich habe den Eindruck, als wären sie schon hinreichend dargelegt worden.

Auch von mir ein +1
Und eine dicke Entschuldigung, für meine Neigung, dir grundsätzlich widersprechen zu wollen und daraus folgend für dieses verspätete Dankeschön.
Hier zeigt sich, dass man doch noch auf einer dicken fetten Linie zusammen kommen kann trotz aller Missverständnisse.
Danke dafür!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:02
Zitat
Hast du es schon mal gemacht? Und in welcher Form würdest du es tun?
Gerne fiktiv!
Ich denke, ich würde Aktionen wie Instant- Tot  ohne Vorwarnung auch entweder abblasen,
oder so abschwächen, dass die Figuren eine Chance haben.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 11:04
Ich denke, ich würde Aktionen wie Instant- Tot  ohne Vorwarnung auch entweder abblasen,
oder so abschwächen, dass die Figuren eine Chance haben.

Und wie genau?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 11:05
Ich denke, ich würde Aktionen wie Instant- Tot  ohne Vorwarnung auch entweder abblasen,
oder so abschwächen, dass die Figuren eine Chance haben.
Über heimliches Würfeldrehen?
Ganz offen? ("Ignorier die 6! Das soll eine 2 sein!")
Streichung des Ergebnisses offen/nicht offen?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:07
Zitat
Und wie genau?
Das ist pauschal sowieso nicht zu beantworten
Es käme ganz auf die Situation, die Gruppe und das Problem an.
Da bräuchtes je nach Problem  jede Menge Empathie und Fingerspitzengefühl.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:14
Zitat
Über heimliches Würfeldrehen?
Ganz offen? ("Ignorier die 6! Das soll eine 2 sein!")
Streichung des Ergebnisses offen/nicht offen?
Ohne Gewähr.
Wenn ich noch nicht gewürfelt hätte, würde ich die Sache abblasen.
Wenn ich schon gewürfelt hätte, und das Ergebnis wäre verheerend oder tödlich.
Dann würde ich das mitteilen, und dann darüber diskutieren.

Wurf streichen würde ich dann, wenn ich versehentlich gewürfelt hätte.

Würfel drehen eher nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 11:15
Das ist pauschal sowieso nicht zu beantworten
Es käme ganz auf die Situation, die Gruppe und das Problem an.
Da bräuchtes je nach Problem  jede Menge Empathie und Fingerspitzengefühl.
Hm, wie nennt man das nochmal, wenn man einen Sachverhalt nicht pauschal beantworten will, sondern stattdessen eine spezifische hypothetische Sachlage anführt, die aber geeignet ist, das Grundkonzept des zu Erklärenden zu verdeutlichen....
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:18
Zitat
Hm, wie nennt man das nochmal, wenn einen Sachverhalt nicht pauschal beantworten will, sondern stattdessen eine spezifische hypothetische Sachlage anführt, die aber geeignet ist, das Grundkonzept des zu Erklärenden zu verdeutlichen....
Keine Ahnung, ist mir auch egal. ;)
Ich möchte gerne ehrlich antworten,
deshalb sage ich dir ehrlicherweise, dass ich für
mich solche Dinge nicht pauschal beantworten kann.
Alles andere wäre gelogen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 11:22
Keine Ahnung, ist mir auch egal. ;)
Ich möchte gerne ehrlich antworten,
deshalb sage ich dir ehrlicherweise, dass ich für
mich solche Dinge nicht pauschal beantworten kann.
Alles andere wäre gelogen.
Ey, ich pieks dich und du bleibst einfach stoisch. Ich gebe mich geschlagen.
Was ich hätte sagen sollen: Versuch doch einfach mal ein Beispiel. ALso, erlebtes oder erdachtes. Damit beleuchtest du zwar nicht die Gesamtheit des "Rollenspielmodells" dass du wie jeder hier in deinem Kopf stecken hast, aber es ist ein erster Schritt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 11:23
Wenn ihr Lust habt:
Es könnte ja einer eine Szene vorstellen,
und wir schreiben dann, wie wir sie jeweils mit Regelbrüchen (gerne nach eigener Definition) wie zB Würfel drehen oder auch anderen Methoden lösen würden.

Vielleicht hat ja jemand eine Szene, die er selbst versaubeutelt hat.
Die wären am Besten.
Alternativ natürlich schlechte Erfahrungen mit einem Spielleiter oder einem Abenteuer
Zur Not fiktiv!

EDIT: Und bitte ohne ein "Deine Lösung ist Mist!"

@ Khorned Beef: Du darfst auch anfangen, wenn du willst.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 11:26
So, da wir ja wieder auf Kuschelkurs sind, kann ich ja gleich mal etwas Benzin ins Feuer gießen. ;)
Scherz beiseite...

Ich glaube, das Problem, das viele (u.a. ich) mit Deinen aussagen haben, sind unterschwellige implizite Statements.

Es hat finde ich auch etwas mit Erfahrung zu tun, wie gut der SL die Regeln kennt, und im Vorfeld dadurch Regelprobleme sogar vermeiden kann. Bei einem Frischling, der vielleicht zum ersten Mal leitet, erwarte ich das noch nicht.

Das impliziert ein wenig, dass wir das erwarten...
Und das tun wir natürlich nicht. Unerfahrenheit ist doch kein unverzeihlicher Makel. Und auch kein Ding, das nur Rollenspielanfänger betrifft.
Wir spielen seit einem Jahr Midgard, und damit ist das System recht neu für unsere gesamt Runde.
Klar kommt es da zu unsicherheiten und unklarheiten. Da wird dann das Regelwerk konsultiert oder auch mal eine Regel "um des weiterspielens Willen" schnell improvisiert - aber im Konsens.
Wir diskutieren darüber. Oder der Spielleiter schlägt eine Regel vor und der Rest stimmt zu (oder nicht).
Es gibt da eigentlich keine lange Debatte.

Und natürlich: Neulinge genießen "Welpenschutz". Denen soll das Leiten ja Spaß machen und nicht durch skeptische alte Säcke der Spaß am Rollenspiel verdorben werden.
Welpenschutz ist ein bescheuerter Begriff. Mir fällt grad kein besserer ein...

[quoteWogegen ich mich jedoch wehre, und was hier immer wieder gerne untergejubelt wird, ist die SL- Willkür, und Missbrauch durch den Spielleiter und Begriffe wie entmündigen. Wenn ich einem SL bewusst mehr Vertrauen entgegen bringe, tue ich das vollkommen mündig und bei vollem Bewusstsein.[/quote]

Das stimmt natürlich. Und diese Unterstellung wird natürlich ein bisschen im Affekt untergejubelt.
Der Affekt entsteht durch die Formulierung, dass man dem Spielleiter mehr vertrauen würde.
Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
Es ist eher andersherum, dass die Spielleiter der anderen Seite ihre Spieler ins Vertrauen ziehen und zugeben "hey, hier ist eine mißliche Situation entstanden, wie wollen wir das lösen."
Damit will ich nicht unterstellen, dass die Spielleiter, die selbst entscheiden, ihren Spielern nicht genug Vertrauen entgegenbringen.
Es sind schlicht unterschiedliche Herangehensweisen, beide bringen Vor- und Nachteile mit sich.
Die eine liefert eine Unterbrechung im Spielfluß und zwingt den Spieler einen Blick hinter de Kulissen,
die andere liefert möglicherweise unzufriedene Spieler, die sich bevormundet oder ungerecht behandelt fühlen.
(Betonung liegt auf "möglicherweise")

Zitat
Jeder Vergleich hinkt, der sicher auch, aber egal:
Wenn ich z. B. ins Restaurant gehe, und dort eine Pizza bestelle, dann geniese ich das Ambiente, die Hintergrundmusik (Falls sie gut ist), mein Gegenüber, den Wein, und wenn es dann kommt,- mein Essen. Ich vertraue dem Pizzabäcker, dass er das gut kann, die Qualität des Essens gut ist, und nicht vergiftet. Ich traue ihm es ist sein Job, und ich muß nicht  in die Küche gehen um nachzuprüfen, ober das auch richtig macht. Das will ich gar nicht sehen, sondern einfach geniesen.
Wenn es gut schmeckt, habe ich das bekommen was ich wollte, wenn es ungeniesbar ist, werde ich vermutlich das nächste Mal woanders hingehen.
So ähnlich ist es auch im Rollenspiel. Wenn man dem SL vertraut.;-)

Wenn man das Beispiel auf den diskutierten Fall hier anwenden möchte, dann müsste man sich fragen, was passieren soll, wenn die Champignons aus sind, die auf die Pizza sollten.
Da wird der eine Gast sagen "Dann soll er halt was anderes drauflegen, is mir doch egal, solange es schmeckt!"
und der andere wird sagen "Wäre schön, wenn Koch oder Kellner kommt und davon erzählt und dem gast eine Wahl anbietet - anderes Gericht oder eben was anderes als Belag"...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:35
Zitat
Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
Es ist eher andersherum, dass die Spielleiter der anderen Seite ihre Spieler ins Vertrauen ziehen und zugeben "hey, hier ist eine mißliche Situation entstanden, wie wollen wir das lösen."

Alles klar, wie  Du das schreibt , glaube ich Dir. Über den Umkehrschluss war ich mir gar nicht bewusst.
Das Gegenseitige Vertrauen ist ja Vorraussetzung, eigentlich egal für welchen Spielstil.
Es wurde nur (nicht speziell von Dir) angedeutet, dass größer Freiraum für Spielleiter ja nix positives bedeutet, was ja auch nicht zwingend stimmen muß.

Zitat
Wenn man das Beispiel auf den diskutierten Fall hier anwenden möchte, dann müsste man sich fragen, was passieren soll, wenn die Champignons aus sind, die auf die Pizza sollten.
Da wird der eine Gast sagen "Dann soll er halt was anderes drauflegen, is mir doch egal, solange es schmeckt!"
und der andere wird sagen "Wäre schön, wenn Koch oder Kellner kommt und davon erzählt und dem gast eine Wahl anbietet - anderes Gericht oder eben was anderes als Belag"...

 :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 11:38
@ Boba Fett:
Sorry, dass ich zwischengrätsche, aber das:
Zitat
Das impliziert, dass die Verfechter der Regeltreue ja weniger oder kein Vertrauen in ihren Spielleiter haben.
Und genau da entsteht dann der Beißreflex.
Denn das stimmt nicht.
stimmte eben teilweise doch und wurde von den Kritikern des Würfeldrehens und anderer Regelbrüche durchaus ins Feld gefühlt.
Sicher nicht von jedem, vielleicht nicht von den meisten. Aber es kam vor...

Das Dilemma vieler Foren ist aber, dass man die Aussagen einer weniger CONTRAs gleich auf alle bezieht.
Umgekehrt mag das ähnlich sein.

Hinzukommen Schlüsse, Umkehrschlüsse, Umkehrumkehrschlüsse und Zirkelschlüsse und irgendwann tritt dann irgendwer irgendwem wieder versehentlich wieder auf die Füße.

Zu "Pizza":
Kommt auf die Gruppe an.
Meine eine erwartet nur "Gib uns ne geile Pizza!" "Belag egal"
Und erst, wenn ich sie besonders scharf mache, Schokolade drauf tue oder den Teig durch XY austausche, würde ich nachfragen
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 11:46
hmmmm........Pizza!.............(Ist schon fast Mittag!)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: am 5.09.2016 | 12:12
Kleines, ganz konkretes Beispiel mit vielen Facetten:

Zitat
I was wondering how far you'll let your players go beyond normal rules or capabilities to do something cinematic, or to help everyone have fun?

The reason I ask is actually because of a recent session where I (as a player) did something that I had no way of doing within the mechanics. It was cinematic and cool and helped keep the flow (and prevented someone from rerolling!), but I know at least one other player was kind of bothered by it being something separate from the actual rules.

Here's a little background: first, I've been playing tabletop role playing games for years, and I also LARP here and there. More than anything else about the experience, I love storytelling--being a part of a story, carving your path, developing a character, feeling those awesome moments. In this game, I'm playing a tiefling cleric, a high-up noble of the big-bad empire of tieflings (also in the party is a shifter ranger, tiefling rogue, dragonborn sorcerer and human paladin), but my character actually worships Jazirian, Asmodeus' good brother (long story). We're just level 3, but since we've been at this level a while my character has been experimenting with a new spell, gentle repose. Ultimately, I want this character to start dabbling in necromancy, but not using necrotic energy but rather manipulating the animus, and later the soul, using positive energy. Him looking into this were his first steps--using the animus to keep a body "fresh", through gentle repose. We also received these stones early on, and though we haven't been able to identify them fully, we know each is linked to a certain school or aspect of magic. The important one here is one of the two evocation stones--this one channels radiant energy, once to heal and once to blast a hole in a an angry Lich and turn it into an angrier Lich. You'll see why these are important.

Here was the situation: we had just fought an Owlbear that our shifter ranger has grappled to save the tiefling rogue. The Owlbear had turned around and multi attacked the ranger, double critting her and taking her from full HP to 0. The player was understandably a little bummed, and I wanted to both help the game keep flowing and help him not reroll a new character. I talked to the DM in a little aside, and asked if I could do something completely outside the rules.

I sat back down and described what I did--I asked to borrow the radiant stone from the dragonborn sorcerer (it was given to him), took the shifter's body and laid it down, and began to start a ritual similar to gentle repose. I acted this out, describing what I was doing, how I was gathering energy over the ten minutes, and at the end I essentially drew her soul back, with great effort, and my character crumpled onto the ground. Basically, because of the character's research, I had bid to the DM that channeling through the stone's connection, I could "overchannel" my magic to not just keep her animus in tact but try to bring the soul back as well. I told him this would drain me through--we settled on wish' taxing effects, where my Str is temporarily 3 and I can't cast spells (until he says so). But I brought her back.

(Sorry about the long story)

Obviously, the shifter ranger's player was happy, and since he comes from a similar background he thought it was rad as hell. I know the DM and at least one other player thought it was cool too, but I'm a little afraid I abused the rule of cool. Mostly, I know we have one player who's a rule stickler who was a little surprised and then kinda upset by it, and the newer player (tiefling rogue) just didn't quite get it since I can't actually resurrect yet and thought it was unfair.

What're our opinions? Both on this specific situation, and on how far you'll let players go in the name of cool?

Da ist Regelbrechen dabei, Railroading, gruppeninterner Konflikt, Vertrauen und so vieles mehr. Das Feld ist offensichtlich ambivalent und wer da mit Absolutheiten um sich wirft, hat zu wenig verstanden. Bezogen auf die Ausgangsfrage: MUSS der SL das Recht haben, die Regeln zu brechen? Natürlich nicht. Ist das hingegen eine valide Option? Ja natürlich. Gibt es Alternativen? Klar.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 13:51
Dieses Thema um das  DSA Abenteuer von Babo wurde verschoben nach Pen & Paper - Spielleiterthemen (http://www.tanelorn.net/index.php?board=5.0).

http://www.tanelorn.net/index.php?topic=99660.0 (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=99660.0)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 13:59
@ ich ging es jetzt auch von einem Abenteuer aus, dass man vor dem Spiel abändert.

Zitat
Zitat
Kurzfristige Änderungen sähe ich als Regelbrüche.
Proben, deren Ergebnis inoffiziell feststeht, sähe ich als Regelbrüche.
"Auftrag aus dem Nichts", sähe ich als Railroading pur.
Es geht mir ja auch nicht darum, dass hier ein Regelbruch bereits vorläge,
sondern dass dies eine der Notsituationen sein könnte, wo man sehr gerne auf einen Regelbruch oder radikales Railroading zurückgriffe.
Das kann "Plotergänzung" sein,
das kann auch "Würfel drehen" sein,
das kann auch "In der Situatiuon müsste dein Char an sich das und das tun".

Ok, also wenn es sich um eine "Plotergänzung" mitten im Abenteuer handelt, dann wäre es für Dich ein Regelbruch?
Bei kurzfristig selbst geschriebenen Abenteuern, vielleicht eine Stunde vorher, ist sowas schwer zu beurteilen.
Vorallem wenn der SL mich schon vorwarnt: "Leute ich hatte die Woche viel Stress und wenig Zeit, also habt nicht zu viele Erwartungen ich muß viel improvisieren."
Da würde ich glaube ich nicht so streng sein.
Bei Kaufabenteuern schon eher. Aber auch da lasse ich dem SL gerne Freiheit. Und ich glaube ich habe noch nie nachgelesen, ob das genau nach Plan gelaufen ist.
Ich will sowas irgendwie nicht kontrollieren. Es soll dem SL einfach Spaß machen!
(Irgendwie ist das sein Bereich, den ich ihm auch  lassen möchte)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Erg am 5.09.2016 | 14:08
...
Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?
...
- Wenn unklar ist ob der Spielleiter Regeln brechen darf, dann redet man am besten in der Gruppe darüber.
...

Hier, ich. Mit der Maxime "don't ask, don't tell" binn ich bisher als Spieler und SL gut gefahren.

Was will ich vom Rollenspiel (als Spieler): Spannung und Erfolgserlebnisse. Ich will den Eindruck haben, es stünde etwas auf dem Spiel, und ich will den Eindruck haben, Erfolg sei auf meine Fähigkeiten zurückzuführen. Ob dem tatsächlich so ist, spielt erst einmal keine Rolle. Solange das Spielgeschehen mir erlaubt, an diesem Eindruck festzuhalten, bin ich zufrieden (suspension of disbelief auf der Metaebene, sozusagen). Deshalb will ich nicht gefragt werden, ob mein Charakter durch Brechen der Regeln/Würfeldrehen/etc. gerettet werden soll, der SL soll es tun oder lassen (auch bei uns sterben bisweilen Charaktere, in manchen Systemen sogar oft), aber wenn er es tut, soll er es mir gefälligst nicht erzählen. Solange mir das Ergebnis der SL-Bemühungen gefällt (ich lege z.B. großen Wert auf Plausibilität und Konsistenz des Spielweltgeschehens), soll der SL tun, was immer er für nötig hält, dieses Ergebnis zu erzielen. Und mir meine Illusionen lassen.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:12
@ ich ging es jetzt auch von einem Abenteuer aus, dass man vor dem Spiel abändert.
"Auftrag aus dem Nichts", sähe ich als Railroading pur.
Es geht mir ja auch nicht darum, dass hier ein Regelbruch bereits vorläge,
sondern dass dies eine der Notsituationen sein könnte, wo man sehr gerne auf einen Regelbruch oder radikales Railroading zurückgriffe.
Das kann "Plotergänzung" sein,
das kann auch "Würfel drehen" sein,
das kann auch "In der Situatiuon müsste dein Char an sich das und das tun".

Ok, also wenn es sich um eine "Plotergänzung" mitten im Abenteuer handelt, dann wäre es für Dich ein Regelbruch?
Bei kurzfristig selbst geschriebenen Abenteuern, vielleicht eine Stunde vorher, ist sowas schwer zu beurteilen.
Vorallem wenn der SL mich schon vorwarnt: "Leute ich hatte die Woche viel Stress und wenig Zeit, also habt nicht zu viele Erwartungen ich muß viel improvisieren."
Da würde ich glaube ich nicht so streng sein.
Bei Kaufabenteuern schon eher.

Für meine Abenteueridee haben wir ja jetzt einen Extra-Faden,
deshalb hier nur zur Theorie:

Ob man etwas streng sieht oder nicht, hindert nicht die Annahme eines Regelbruchs.
Für mich zählt eh fast nur das Ergebnis "Spaß (aller)".
Da sind die Methoden für mich nur Mittel zum Zweck.
Funktioniert eine nicht, weglassen.
Funktioniert es "bythebook" oder "bytherules" nicht, ebenfalls ändern.

Klar kann eine Entschuldigung im Vorfeld Kritik verhindern und den Spaßverlust von Leuten, die bestimmte Methoden grds ablehnen, mindern.

Das sind dann aber alles moralische Fragen und haben mit der Definition des Regelbruchs nur wenig (wenn auch etwas) zu tun.

Und auch Erg's Ansatz ist durchaus ein verbreiteter.
Meine DSA5-Runde scheint das tatsächlich so zu sehen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 14:13
Würde hier irgend jemand einer der folgenden Thesen widersprechen wollen?

- Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

ich glaube, ich widerspreche dieser Aussage, denn bei mir stellt sich die Frage:

"sondern???"
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: am 5.09.2016 | 14:17
Hier, ich. Mit der Maxime "don't ask, don't tell" binn ich bisher als Spieler und SL gut gefahren.

Was will ich vom Rollenspiel (als Spieler): Spannung und Erfolgserlebnisse. Ich will den Eindruck haben, es stünde etwas auf dem Spiel, und ich will den Eindruck haben, Erfolg sei auf meine Fähigkeiten zurückzuführen. Ob dem tatsächlich so ist, spielt erst einmal keine Rolle. Solange das Spielgeschehen mir erlaubt, an diesem Eindruck festzuhalten, bin ich zufrieden (suspension of disbelief auf der Metaebene, sozusagen). Deshalb will ich nicht gefragt werden, ob mein Charakter durch Brechen der Regeln/Würfeldrehen/etc. gerettet werden soll, der SL soll es tun oder lassen (auch bei uns sterben bisweilen Charaktere, in manchen Systemen sogar oft), aber wenn er es tut, soll er es mir gefälligst nicht erzählen. Solange mir das Ergebnis der SL-Bemühungen gefällt (ich lege z.B. großen Wert auf Plausibilität und Konsistenz des Spielweltgeschehens), soll der SL tun, was immer er für nötig hält, dieses Ergebnis zu erzielen. Und mir meine Illusionen lassen.

Ja genau. Dennoch sollte der SL sich natürlich ein Urteil darüber bilden, ob Würfeldrehen und co. in der Runde willkommen sind oder nicht. Genau deshalb betone ich immer wieder so, dass eine IMPLIZITE Absprache so wichtig ist. Der SL kann z.B. subtil ein mögliches Würfeldrehen ins Spiel bringen, beispielsweise durch eine launige Bemerkung im Nachgang der Runde beim Biersaufen, und die Reaktionen der Spieler abwarten. Aus derlei Hinweisen sollte sich recht schnell ein Bild der Gruppenpräferenzen formen. Was ich ebenfalls total beknackt finde, ist die explizite Holzhammermethode. Schädlich. Da geht so viel Zauber verloren. Finde ich total blöd. Wenn ein SL wirklich nicht einzuschätzen imstande ist, wie die Gruppe so tickt (bei länger bestehenden Runden kann ich mir das schwerlich vorstellen), würde ich halt solange auf Würfeldrehen & co. verzichten.

ich glaube, ich widerspreche dieser Aussage, denn bei mir stellt sich die Frage:

"sondern???"

Da schließe ich mich an. Was soll denn das sonst sein?
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:18
@ Boba Fett
Du liest das "Nicht" an der falschen Stelle:
Nicht:  Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder  ist nicht eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.
Sondern:  Ob man das Brechen der Regeln durch den Spielleiter befürwortet oder nicht ist eine Frage des Spielstils und der persönlichen Preferenzen.

Chiungalla's Fehler war das Komma zu vergessen. Ist aber auch nicht wirklich wichtig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Wellentänzer am 5.09.2016 | 14:20
Ah, okay. Ich hatte das auch anders gelesen. Danke für den Hinweis.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 14:34
Zitat
Aber muß man sich denn wirklich zwischen spannender Story mit  perfekter Illusion und einem transparenten SL und Regeltreue entscheiden?

Ich stell das mal in Frage. Vielleicht geht ja beides gut zusammen. Vielleicht aber auch nicht.
Mir ist eine spannende Story am wichtigsten, die Regeln sollten das unterstützen.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:40
@ Issi
Jupp, aber nicht immer kann ein SL beides gleichermaßen gut.
Oder das System behindert ihn an entscheidenden Stellen (ohne dass ein Systemwechsel in Frage kommt).

Im schlimmsten Fall ergibt sich dann die Wahl zwischen Pest und Cholera
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 5.09.2016 | 14:41
"Illusion" und "Transparenz" klingt jetzt nicht so kompatibel...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 14:42
Zitat
Im schlimmsten Fall ergibt sich dann die Wahl zwischen Pest und Cholera
Also Pestolera..... ;D
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:44
"Illusion" und "Transparenz" klingt jetzt nicht so kompatibel...

Wortwörtlich sind das sogar fast Gegenteile  ~;D Eine transparente Illusion ist jetzt nicht so spannend.....

Hm, bevor wir uns hier wieder verzetteln und über Definitionen streiten:
Hat jemand ein Beispiel?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 14:54
Zitat
"Illusion" und "Transparenz" klingt jetzt nicht so kompatibel...

Hmm......Ok, ich versuchs mal.........
Die Illusion entsteht für mich zumindest durch den Spiel und Erzählstil des SL, und natürlich der  Spieler. Zusammen erschaffen sie durch die Sprache eine Welt, erzählen eine Geschichte, lösen ein Abenteuer. Gewürfelt wird einfach dann wenn es nötig ist, nach Regeln.
Die auch gelten. Das was der SL würfelt wird auch gesagt und kann notfalls eingesehen werden. Natürlich nicht alles, manches wissen die Spieler auch nicht. (Beispiel der SL würfelt gerade wie gut sein NSC sich tarnt).
Die Würfel zählen und die Geschichte wird nicht durch Schummeln zurecht gebogen sondern ergibt sich aus den Konsequenzen von Handlungen und Würfelergebnissen.
Das Abenteuer ist so aufgebaut, dass der SL keinem strengem Abenteuerverlauf folgen muß, sondern ihm und den Spielern noch genügend Handlungsspielraum bleibt um Spannung zu erzeugen.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:56
Hmm......Ok, ich versuchs mal.........
Die Illusion entsteht für mich zumindest durch den Spiel und Erzählstil des SL, und natürlich die Spieler. Zusammen erschaffen sie durch die Sprache eine Welt, erzählen eine Geschichte, lösen ein Abenteuer. Gewürfelt wird einfach dann wenn es nötig ist, nach Regeln.
Die auch gelten. Das was der SL würfelt wird auch gesagt und kann notfalls eingesehen werden. Natürlich nicht alles, manches wissen die Spieler auch nicht. (Beispiel der SL würfelt gerade wie gut sein NSC sich tarnt).
Die Würfel zählen und die Geschichte wird nicht durch Schummeln zurecht gebogen sondern ergibt sich aus den Konsequenzen von Handlungen und Würfelergebnissen.
Das Abenteuer ist so aufgebaut, dass der SL keinem strengem Abenteuerverlauf folgen muß, sondern ihm und den Spielern noch genügend Handlungsspielraum bleibt um Spannung zu erzeugen.

Was machst du, wenn
a) Regeln
b) krasse Würfelwürfel
c) situatives Unvermögen des SL
die "Illusion zerstören"?

ICH halte dann die Illusion gerade durch Regelbrüche aufgrecht (muss man nicht, ich mach das so).
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 14:58
So, nach 3 Seiten nachlesen (aber hey, ich muss auch mal arbeiten!), doch noch eine Antwort auf Luxferres Frage an Issi mit einer Situation, die von Chiungalla aufgestellt wurde:

Zitat
Professioneller Scharfschütze schießt mit reiflich Zielen aus 100 Meter mit einem großkalibrigen Scharfschützengewehr auf einen unvorbereiteten Spielercharaktere... [und der überlebt obwohl System und Würfel etwas anderes Behaupten.]

(Die Klammern deswegen, weil ich eigentlich nur die Situation brauche ich den Rest nicht einfach weglassen wollte.)

Wie löst man (man = ich) dieses Problem des Instant Death?
Ganz einfach: Kommt drauf an!  >;D

Variante A:
Das Scharfschützengewehr kommt aus dem geteilten Regelsatz von SL und Spielern. Lange bevor diese Situation eingetreten wäre, wäre entweder ein Spieler oder im Zweifel ich selbst als SL (Yeah..Gunporn!) darauf gestossen. Dann hätte ich die Gruppe folgendes gefragt: "Wollen wir das wirklich so drinbehalten? Immer dran denken, ihr könnt es nutzen, eure Gegner genauso. Soll es so bleiben, wollen wir es rausnehmen oder sollen wir es abändern?"

Stimmt die Mehrheit für unverändertes Verbleiben im Spiel, kann der SC in der Situation schon mal ein leeres Charakterblatt heranholen. Das wars, Chummer.

Variante B:
Das Scharfschützengewehr (es ist nur ein Stellvertrter für alle Instant Death-Sachen im RPG) und die Fähigkeiten des Assassinen kommen aus dem Regelsatz des SL und ich bemerke die Auswirkungen beim Vorbreiten des Abenteuers. Erste Überlegung: Ist hier an dieser Stelle überhaupt so ein Scharfschütze nötig oder gibt es andere Möglichkeiten, dass durch den Scharfschützen erwünschte Ziel im Abenteuer auch anders zu erreichen? Wenn sich heraustellt, es soll der Scharfschütze sein, dann würde ich an ihm basteln. Ausgangspunkt wäre das "tödlichste", was ein SC theoretisch auf die Beine stellen kann (auf den Stufen/in dem Kompetenzbereich). Wahrscheinlich geht es um Trefferchance und Schaden, so dass aus einem sofortigen Tod eine extreme Verwundung werden würde, die ohne sofortige Behandlung auch zum Tod führt.

Variante C:
Es passiert, natürlich, mitten im Geschehen, dass es mir als SL auffällt. Die Verbindlichkeiten von Variante A sind nicht gegeben, sondern wir sind eher bei Variante B.

Jetzt kommt es drauf an, ob ich offen oder verdeckt würfle:

Offen:
Bei einem offenen Wurf, bei dem nicht nacheinander Trefferchance und Schaden ausgewürfelt werden, sondern gemeinsam, habe ich keine Chance etwas zu ändern und würde es auch nicht tun. Da heisst es hoffen, dass der Zufall hilft und er entweder danebenschiesst oder lausigen Schaden würfelt, wobei ersteres besser wäre, weil ich ihn für zukünftige Abenteuer entschärfen kann.
Wird offen nacheinander geworfen und es kommt zum Treffer, kann ich noch den Schaden modifizieren, in dem ich z. B. weniger Würfel nehme oder ihn so runtergeschraubt ansage. Er würde dann trotzdem noch sehr hoch sein, aus dem Bauch heraus: Keine medizinische Versorgung innerhalb von 1 - 2 Kampfrunden--> SC-Tod.

Verdeckt:

Hier habe ich ein Problem, denn die Option "Schiesst daneben!" fällt flach. In jeder Gruppe sitzt ein YY, der bei dieser Aussage, egal, ob sie stimmt oder nicht, sich denkt:

"Alter, das sitzt ein professioneller Scharfschütze mit besten Sichtverhältnissen und hat ein Barrett XM500 auf Zweibein vor sich, zielt seit mehreren Minuten auf uns und schiesst dann auf 100m daneben? Ist klar..."

Da hilft auch kein Hochheben des SL-Schirms, es bleiben Zweifel. Also bleibt auch nur wieder der Schaden wie beim offenen Schiessen.
Wichtig: Dieser Schaden/diese Schadensspanne ist ab jetzt verbindlich als Regel eingeführt!
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 15:04
Was wäre mit nem dramaturgischen Notbehelf?
-- "Zufälliger Passant"
-- "Du bückst dich gerade, als plötzlich die Scheibe neben dir zerbirst..."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 5.09.2016 | 15:08
Die Illusion entsteht für mich [...]
Ach so. Das hatte ich falsch verstanden, ich war bei Illusionismus, wo die Spieler der Illusion aufsitzen, sie hätten freie Entscheidungen, aber in Wirklichkeit gibt es nur die Option, den Schienen des SL zu folgen (z.B. wenn es egal ist, ob sie rechts oder links gehen, sie treffen immer die Hexe). Diese Art von Illusion verträgt sich mit Transparenz eher nicht so gut.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 15:09
Ach so. Das hatte ich falsch verstanden, ich war bei Illusionismus, wo die Spieler der Illusion aufsitzen, sie hätten freie Entscheidungen, aber in Wirklichkeit gibt es nur die Option, den Schienen des SL zu folgen (z.B. wenn es egal ist, ob sie rechts oder links gehen, sie treffen immer die Hexe). Diese Art von Illusion verträgt sich mit Transparenz eher nicht so gut.

ZB hier: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99660.msg134411870/topicseen.html#new
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 15:14
Zitat
Was machst du, wenn
a) Regeln
b) krasse Würfelwürfel
c) situatives Unvermögen des SL
die "Illusion zerstören"?

ICH halte dann die Illusion gerade durch Regelbrüche aufgrecht (muss man nicht, ich mach das so).

Dann ist das so, dann ist die Illusion eben zerstört.

Was Regelkenntnis betrifft, und das situative Unvermögen, kann man als SL ja an sich arbeiten.
Krasse Würfelwürfe gelten einfach , sofern man sie nicht durch Gnaden oder Glückspunkte wiederholen darf.
Sie werden aktzeptiert und die Konsequenz daraus formt die Geschichte und ihren Verlauf....

Das ist jetzt wohlgemerkt Utopia.....weiß nicht ob das so umsetzbar wäre.
Ich kenne das in der Tat so, dass auch  Missgeschicke und krasse Patzer einfach in die Geschichte miteingeflochten werden.
Die Geschichte schreibt sich ja durch die Handlungen der Figuren und Ereignisse selbst. Eben auch durch solche.
Aber alles hat natürlich seine Grenzen. wie die Sonderfälle hier. Wo die Regel mal zurück stecken muß.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 15:33
Dann ist das so, dann ist die Illusion eben zerstört.

Was Regelkenntnis betrifft, und das situative Unvermögen, kann man als SL ja an sich arbeiten.
Krasse Würfelwürfe gelten einfach , sofern man sie nicht durch Gnaden oder Glückspunkte wiederholen darf.
Sie werden aktzeptiert und die Konsequenz daraus formt die Geschichte und ihren Verlauf....

Das ist jetzt wohlgemerkt Utopia.....weiß nicht ob das so umsetzbar wäre.
Ich kenne das in der Tat so, dass auch  Missgeschicke und krasse Patzer einfach in die Geschichte miteingeflochten werden.
Die Geschichte schreibt sich ja durch die Handlungen der Figuren und Ereignisse selbst. Eben auch durch solche.
Aber alles hat natürlich seine Grenzen. wie die Sonderfälle hier. Wo die Regel mal zurück stecken muß.

Jupp, und ich arbeite halt an mir, INDEM ich solche Mittel verwende und INDEM ich sie knapp und bewusster dosiere.
Und ich arbeite auch an mir, INDEM ich nicht jeden Regelpatzer, Abenteuerpatzer oder auch Würfelpatzer übernehme, sondern nach "sozialem Gutdünken" zur Not auch ignoriere.

Andere verwenden diese Mittel nicht und arbeiten auf andere Art an sich. Nobel und vollkommen ok.
Andere verwenden diese Mittel nicht und arbeiten nicht an sich. Nicht ok
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 15:45
@Jupp,
Da hat jeder sein Stil, hauptsache es macht Spaß!
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 15:48
@Jupp,
Da hat jeder sein Stil, hauptsache es macht Spaß!

+1
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Bad Horse am 5.09.2016 | 15:49
@Jupp,
Da hat jeder sein Stil, hauptsache es macht Spaß!
Japp. :)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 5.09.2016 | 18:14

Verdeckt:

Hier habe ich ein Problem, denn die Option "Schiesst daneben!" fällt flach. In jeder Gruppe sitzt ein YY, der bei dieser Aussage, egal, ob sie stimmt oder nicht, sich denkt:

"Alter, das sitzt ein professioneller Scharfschütze mit besten Sichtverhältnissen und hat ein Barrett XM500 auf Zweibein vor sich, zielt seit mehreren Minuten auf uns und schiesst dann auf 100m daneben? Ist klar..."

Sie haben geläutet?  ;D

Ich wäre einer der letzten, die das in der Form kritisieren würden.
Schießen ist an sich nicht schwer, aber es ist komplex - will heißen, es kann viel schiefgehen, auch aus eigentlich nichtigen Anlässen oder sogar ohne nennenswerte äußere Einflüsse.

Und "draußen" läuft eben vieles anders als auf dem Schießstand.


Solange sich das nicht auffällig häuft, sind Fehlschüsse und noch viel mehr vergleichsweise "harmlose" Treffer (mit "*Zack* sofort tot" als Messlatte) jedenfalls nicht per se total unglaubwürdig.

Problematisch ist da für mich vor Allem, dass viele Systeme sich sehr schwer tun, den gesamten Ablauf in Regeln zu gießen, die im Endergebnis nicht entweder viel zu tödlich oder viel zu lasch ausfallen.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 18:53
Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "Jede Gruppe hat jemanden, der sich für YY hält..."  ;)

Ich hoffe, es kam trotzdem rüber, was ich meine. Jedenfalls kann man unter Umständen so eine Situation evtl. noch derart retten, dass eben nicht der Charaktertod die Folge ist.
Allerdings würde ich nicht die Lösung von Babo nehmen; "Du bückst Dich gerade, als..." versteht mancher schon als Eingriff in seinen Charakter, also lasse ich sowas.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 19:07
Ihr kommt hier wieder mit Beispielen angeschossen, die einfach ... unglücklich?  8] ... sind!

Warum muss ich als SL einen hochprofessionalisierten Assassinen mit einem state-of-the-art Scharfschützengewehr in 1.5km Entfernung platzieren?
Das macht man, wenn man keinen Bock auf einen Charakter, den Spieler oder die gesamte Gruppe hat.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 5.09.2016 | 19:15
"Meine Lösung für das Problem, dass vorwarnungslos ein SC sterben kann, wenn die SL einen Profikiller mit Scharfschützengewehr aus dem Hinterhalt auf den SC schießen lässt, ist, dass die SL die Regeln brechen darf! Logisch, oder? ODER?"
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 19:18
Hatten wir das Thema Gängelung schon? Nee?  >;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 5.09.2016 | 19:18
Warum so ungnädig? Die Basis jeder guten Diskussion sind doch seit ehedem nichtrepräsentative Extrembeispiele. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 19:22
Du bist tot.
Warum?
Du hattest einen Herzinfarkt. Wer soll den DEN ganzen Stress überleben?

 >;D :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 5.09.2016 | 20:00
Ihr kommt hier wieder mit Beispielen angeschossen, die einfach ... unglücklich?  8] ... sind!

Warum muss ich als SL einen hochprofessionalisierten Assassinen mit einem state-of-the-art Scharfschützengewehr in 1.5km Entfernung platzieren?
Das macht man, wenn man keinen Bock auf einen Charakter, den Spieler oder die gesamte Gruppe hat.
Ich habe nur das Beispiel aufgegriffen. Ich hätte auch einen Mindflayer und/oder 4 - 6 Intellect Devourer in D&D 5 nehmen können, selbes Ergebnis.  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 20:06
Wieso, man kann den Spieler auch fragen, ob er was dagegen hat, dass seine Figur gleich unwiderruflich tot ist.
Und wenn er nein sagt, kann man auch einfach würfeln, em Schießen.
Wenn er ja  sagt, was höchst wahrscheinlich der Fall sein wird, dann  lässt Du es.
Und wenn er auf die Frage hin, in Panik gerät. Und fragt : wo, wie was, Hilfe, werde ich etwa bedroht??
Dann sagt man einfach: Ja natürlich, aber du siehst niemanden. Deine Figur schöpft keinen Verdacht.
Du musst Spieler und Charakterwissen trennen.  ~ ~;D

(Oder Du verzichtest auf die ganze Aktion, und würfelst erst gar nicht. ;))
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Boba Fett am 5.09.2016 | 20:23
Wieso, man kann den Spieler auch fragen, ob er was dagegen hat, dass seine Figur gleich unwiderruflich tot ist.
Die Frage ist absurd und ich glaube, das weißt du auch.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 5.09.2016 | 21:18
Warum muss ich als SL einen hochprofessionalisierten Assassinen mit einem state-of-the-art Scharfschützengewehr in 1.5km Entfernung platzieren?
Das macht man, wenn man keinen Bock auf einen Charakter, den Spieler oder die gesamte Gruppe hat.

(fett von mir)

Das macht man dann, wenn man die SCs davon kommen lassen will  :P  ;)



Aber mal grundsätzlicher:
Natürlich kann man als SL jederzeit einen oder mehrere SCs in eine "Fluglage" bringen, aus der sie sich selbst nicht mehr retten können.
Mit welchen konkreten Mitteln das passiert, ist erst mal genau so egal wie die Frage, ob und wann sie das bemerken.


Das Ganze sollte aber in jedem Fall halbwegs zur Gesamtsituation passen.
Der Attentäter hat da insofern eine Sonderstellung, weil der ganz gerne mal völlig voraussetzungslos und in idealer Konstellation eingesetzt wird, weil das ja bekanntermaßen immer so ist bei Attentätern ( :P) - da wird aber i.d.R. mit den erfolgreichsten Fällen verglichen und das Pferd von hinten aufgezäumt.
Unter vielen Umständen ist das genau so Quark wie die 48 Ninjas, die von einer Sekunde auf die nächste durchs Oberlicht gehechtet kommen  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: D. Athair am 5.09.2016 | 21:36
Mir ist eine spannende Story am wichtigsten, die Regeln sollten das unterstützen.
Ja ... das ist üblicherweise die Begründung Regeln spontan und ohne Rücksprache umzumodeln.

Wenn aber jemand (am Tisch) die Regeln benutzen will, um DADURCH eine spannende Story zu erzeugen?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Maarzan am 5.09.2016 | 21:47
Ja ... das ist üblicherweise die Begründung Regeln spontan und ohne Rücksprache umzumodeln.

Wenn aber jemand (am Tisch) die Regeln benutzen will, um DADURCH eine spannende Story zu erzeugen?
Oder eine andere Vorstellung von "spannende Geschichte" hat? Geschmäcker sollen sich ja schon einmal unterscheiden ... .
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 5.09.2016 | 21:54
Unter vielen Umständen ist das genau so Quark wie die 48 Ninjas, die von einer Sekunde auf die nächste durchs Oberlicht gehechtet kommen  ;)

48? Null Problemo. Zeit, sich Sorgen zu machen, ist dann, wenn nur einer auftaucht. >;D

Aber es stimmt schon -- rein von der internen Spielweltlogik her sollten auch NSC und sonstige Bedrohungen es nicht wesentlich mehr leichter als Spielercharaktere haben, als es ihnen "dienstgradmäßig" auch zusteht. Wo ich den einen als SL keinen automatischen Erfolg zuschanzen will ("klar findet ihr automatisch eine ideale Schußposition, ohne dabei entdeckt zu werden -- da müßt ihr nicht mal drauf würfeln --, und eure Ziele flanieren auch kurz darauf ganz ahnungs- und deckungslos in perfekter Formation vorbei..."), sollte ich mir das wahrscheinlich bei den anderen auch mindestens nochmal kurz überlegen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 22:36
Zitat
Wieso, man kann den Spieler auch fragen, ob er was dagegen hat, dass seine Figur gleich unwiderruflich tot ist.
Zitat
Die Frage ist absurd und ich glaube, das weißt du auch.
Klar! Ich hab Spaß gemacht! ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 23:44
(fett von mir)

Das macht man dann, wenn man die SCs davon kommen lassen will  :P  ;)

Da Standardscharfschützengewehre eine effektive Reichweite von 1km haben und moderne Spezialwaffen bis zu 2.5km ist meine Angabe nicht sonderlich abgehoben möchte ich meinen  ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 6 am 6.09.2016 | 00:11
Da Standardscharfschützengewehre eine effektive Reichweite von 1km haben und moderne Spezialwaffen bis zu 2.5km ist meine Angabe nicht sonderlich abgehoben möchte ich meinen  ;)
Naja. Nur weil die Teile auch noch auf 1 oder 2 km etwas durchbohren können, heisst das noch lange nicht, dass der Typ hinter dem Gewehr auf die Entfernung auch noch sicher das Ziel trifft. ;)

EDIT: Oder wie es die wiki sagt:
"Moderne Scharfschützen kommen in der Regel für Kampfentfernungen von 600 bis 800 Meter zum Einsatz." (Quelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_weitesten_Schussentfernungen_zur_T%C3%B6tung_von_Menschen_durch_Scharfsch%C3%BCtzen))
EDIT2:
Gerade bei wiki (https://de.wikipedia.org/wiki/Scharfsch%C3%BCtzengewehr) gelesen:
"Der auf die größte Distanz erzielte und bestätigte Treffer wurde von Craig Harrison, Soldat der britischen Armee, in Afghanistan mit einem AWM L115A3 im November 2009 erzielt (Stand Februar 2011). Harrison bekämpfte dabei einen feindlichen Schützen, der nach GPS-Messung 2470 m entfernt war. Damit lag sein Ziel etwa 1000 Meter außerhalb der effektiven Reichweite seiner Waffe. Laut Harrison ermöglichten ihm die idealen Wetterbedingungen den Treffer – absolute Windstille, klare Sicht und geringe Temperaturen, da große Hitze zu Flimmern und aufsteigender Luft vom Boden geführt hätte. Harrison und sein Beobachter benötigten insgesamt neun Schuss, um die Visiereinstellung zu ermitteln und den ersten Treffer zu erzielen. Er konnte weiterhin erkennen, dass ein zweiter Mann die Waffe des getöteten Schützen übernahm, und ihn mit dem nächsten Schuss seitlich in den Bauch treffen. Danach zerstörte er mit einem weiteren gezielten Schuss das Maschinengewehr."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 6.09.2016 | 00:46
(Parallel zu 6)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Maarzan am 6.09.2016 | 06:33
So eien Kugel hat knapp 1000m/s Geschwindigkeit, wird mit Entfernung auch noch sinken. Dazu kommt die Zeit zwischen Schussentscheidung und Verlassen des Laufs. Würde ich auch mal 0.10 bis 0.25 sec annehmen, sagen wir 0.15.   
Gehen sind so 3-6 km/h, sagen wir 4,5 sind 1,25m/s. Bei 100m Entfernung sind das 12,5 cm, bei 200m 25cm  plus Entscheidungszeitdistanz Differenz, also insgesamt 0.25 sec. oder 31 cm die ein Opfer sich ggf anders positioniert, nicht als Reaktion, aber eben ggf willkürlich. Die Abbremsung wird auch nicht instant erfolgen, aber der Schütze wird auf z.B. Kopfmitte zielen oder aber er rät woeder in welche Richtung das Opfer beschleunigen würde udn somit würde halbe Kopfbreite reichen für einen Fehlschuss.
Und das bei einem perfekten Schuss, sowohl was Schützenleistung, Gewehrpräzision und  Umweltbedingungen angeht.
Nicht jeder wird genau im richtigen Moment zufällig das Richtige tun, aber die Chance ist da. Zum Gesprächspartner umdrehen und dabei einen Schritt verzögern reicht ggf. .
Und bei 1000m reden wird schon über eine volle Sekunde. Da kann eine Unmenge passieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 6.09.2016 | 06:39
Ein Attentäter wird, wenn er schlau ist, nicht auf den Kopf zielen, aus eben solchen Gründen.

Er nimmt den sichereren Oberkörper und jagt evtl. noch eine zweite Kugel hinterher und/oder hat entsprechende Munition dabei.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 6.09.2016 | 07:45
Ein Attentäter wird, wenn er schlau ist, nicht auf den Kopf zielen, aus eben solchen Gründen.

Er nimmt den sichereren Oberkörper und jagt evtl. noch eine zweite Kugel hinterher und/oder hat entsprechende Munition dabei.

Und schon verreißt er uU einen Hauch. Und was bitte ist "entsprechende Munition"?
Zumal: Sobald die gegeben ist, wurde der Attentäter ja wieder "aufgelevelt"!
Merkt man's?
Wir erstellen hier gerade einen Elitegegner.

Ist nicht meine Art, sowas auf Helden mittleren Powerlevels zu hetzen. Ich lasse in Fantasy ne Durchschnittsgruppe auch nicht von nem Drachen anfallen oder bei ner Dschungeltour einfach mal so auf ne panische Herde Elefanten treffen.
Sobald ich die Ideologie hätte, grundsätzlich nur angemessene oder etwas bessere Gegner aufzustellen, verbietet sich der Elitescharfschütze hier. Punkt.

Wer es aber gerne heftiger mag, gerne bitte sehr! Aber warum sieht der sich dann genötigt, anschließend wieder gegenzusteuern?
Ich beispielsweise steuer nur gegen, wenn ich mich im Powerlevel geirrt habe oder es sich plötzlich als unglücklich stark herausstellt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 07:52
Anscheinend sid wir-unabähängig von der Frage, wieviele Gruppen überhaupt so realistisch spielen-angekommen bei der Frage: "Wie erfolgreich ist ein Attentäter in der realen Welt?" Das hat zwar so ziemlich nichts mit dem Thema zu tun, aber interessant ist es ja.

Wenn ich meine SC realistisch umbringen wöllte, würd ich so tun wie mans dann in der Realität halt auch macht. Ich würde ein paar Schläger auf den SC hetzen, die warten bis er mal allein ist, und dann stechen/schießen sie ihn auf offener Straße nieder.

Das Problem beim Attentäter, der aus 2000m Entfernung mit Kopfschuss tötet ist ja das der ein Klischee gängiger Medien ist und eigentlich in die typisch bespielten Welten dazugehört. Oft sind seine Fähigkeiten gerade dewegen dann ja auch per System umsetzbar. Z.B im Roman "Nemesis" der Horus Heresy gibts genau so einen Scharfschützen-Killer. Realistisch ist der nicht aber wer Warhammer spielt muss damit klarkommen. 

Ich finde, hier zeigt sich auch ein klarer Nachteil der "Oh wir railroaden nie" Fraktion. In der ach so hochgelobten Sandbox gibt es auch meist übermachtige Gegner. Wen ndiese Gegner zu früh auf die SC aufmerksam werden, kann es durchaus mal passieren, das die einen entsprechend übermächtigen unrealistischen Attentäter (in einem unrealistischen System in einer unrealistischen Welt) losschicken, der die SC dann ganz unrealistisch aus der Existenz bläst. Das passiert halt meist nicht, weil der Spielleiter schlau genug ist, hier doch mal ein bisschen von seiner reinen Weltsimulation abzuweichen und schlicht railroadet, würfeldreht. usw..
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 6.09.2016 | 08:07
Sehr schön zusammengefasst, Erik.
Vielleicht railroade ich auch zuviel und deshalb scheint mir das Problem so weit hergeholt  :-[
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 6.09.2016 | 08:29
Ich finde, hier zeigt sich auch ein klarer Nachteil der "Oh wir railroaden nie" Fraktion. In der ach so hochgelobten Sandbox gibt es auch meist übermachtige Gegner. Wen ndiese Gegner zu früh auf die SC aufmerksam werden, kann es durchaus mal passieren, das die einen entsprechend übermächtigen unrealistischen Attentäter (in einem unrealistischen System in einer unrealistischen Welt) losschicken, der die SC dann ganz unrealistisch aus der Existenz bläst. Das passiert halt meist nicht, weil der Spielleiter schlau genug ist, hier doch mal ein bisschen von seiner reinen Weltsimulation abzuweichen und schlicht railroadet, würfeldreht. usw..

Ist halt wieder die Frage, woran man "Railroading" als Begriff festmacht. Wenn ich jede kleine Einflußnahme des SL auf die Spielwelt dazu erkläre, dann beißt sich die Katze in den Schwanz und ich kann das Wort genausogut gleich als Synonym für "Rollenspiel" verwenden -- denn schließlich ist der SL unter anderem genau dazu da, die Spielwelt zu verwalten und solche Entscheidungen wie die, ob die fiesen Obermotze den SC jetzt schon ihre Superkillerschergen auf den Hals hetzen, zu treffen. Wenn er das nicht macht, wer dann?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2016 | 08:36
Ist halt wieder die Frage, woran man "Railroading" als Begriff festmacht. Wenn ich jede kleine Einflußnahme des SL auf die Spielwelt dazu erkläre, dann beißt sich die Katze in den Schwanz und ich kann das Wort genausogut gleich als Synonym für "Rollenspiel" verwenden -- denn schließlich ist der SL unter anderem genau dazu da, die Spielwelt zu verwalten und solche Entscheidungen wie die, ob die fiesen Obermotze den SC jetzt schon ihre Superkillerschergen auf den Hals hetzen, zu treffen. Wenn er das nicht macht, wer dann?
Siehe "Naturalismus"-Begriff weiter oben: Wenn der SL tatsächlich nur das zu einem Startpunkt festgelegte verwaltet, d.h. das natürliche Verhalten auch dieser NSCs "simuliert", dann tun diese halt, was sie tun, auch wenn es nicht dem Fortkommen der Runde dient. Wenn der SL dann eingreift, damit das erst zu einem opportunen Zeitpunkt passiert, dann würde ich das noch nicht Railroading nennen (weil es eben die Pläne von NSCs statt SCS zurechtbiegt), aber so richtig hart begründen kann ich das nicht, also könnte man es wohl schon so nennen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Wellentänzer am 6.09.2016 | 08:46
Siehe "Naturalismus"-Begriff weiter oben: Wenn der SL tatsächlich nur das zu einem Startpunkt festgelegte verwaltet, d.h. das natürliche Verhalten auch dieser NSCs "simuliert", dann tun diese halt, was sie tun, auch wenn es nicht dem Fortkommen der Runde dient. Wenn der SL dann eingreift, damit das erst zu einem opportunen Zeitpunkt passiert, dann würde ich das noch nicht Railroading nennen (weil es eben die Pläne von NSCs statt SCS zurechtbiegt), aber so richtig hart begründen kann ich das nicht, also könnte man es wohl schon so nennen.

Ja genau! Das ist des Pudels Kern! Heureka! Genau das meine ich doch. Danke für diese selbstironische, selbstreflektierte und selbstkritische Passage. NATÜRLICH ist das Railroading (bzw. meinetwegen Partizipationismus) und nix anderes. NATÜRLICH machen die Leute das landauf, landunter. NATÜRLICH streiten viele Leute hier im Forum ab, selbst Railroading zu betreiben - tun es aber letztendlich dann doch im Sinne eines funktionalen Spiels. Wenn man das nämlich nicht tut, sieht man sich schlicht zu vielen Dysfunktionalitäten gegenüber. Ich wäre ja fast geneigt, diesen Beitrag als Signatur zu übernehmen, weil er so weise und souverän ist. Vermutlich haste da aber keinen Bock drauf. Dennoch: DANKE! Ich werd noch zum Zornhau heute.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2016 | 08:55
Ja genau! Das ist des Pudels Kern! Heureka! Genau das meine ich doch. Danke für diese selbstironische, selbstreflektierte und selbstkritische Passage. NATÜRLICH ist das Railroading (bzw. meinetwegen Partizipationismus) und nix anderes. NATÜRLICH machen die Leute das landauf, landunter. NATÜRLICH streiten viele Leute hier im Forum ab, selbst Railroading zu betreiben - tun es aber letztendlich dann doch im Sinne eines funktionalen Spiels. Wenn man das nämlich nicht tut, sieht man sich schlicht zu vielen Dysfunktionalitäten gegenüber. Ich wäre ja fast geneigt, diesen Beitrag als Signatur zu übernehmen, weil er so weise und souverän ist. Vermutlich haste da aber keinen Bock drauf. Dennoch: DANKE! Ich werd noch zum Zornhau heute.
Ich hab..aber..gar nicht ironisch...selbstre...weise?...Wie...ich...äh.
(http://i.imgur.com/1ui5tlf.gif)

Danke für das Lob, auch wenn es sich unverdient anfühlt. Aber irgendwie hast du recht, ich weise von mir und relativiere schon gleich darauf.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 6.09.2016 | 09:16
@Wellentänzer: Liegt das nicht eher daran, dass die meisten {oder viele} das nicht unter Railroading verstehen?

Ich versteh darunter immer Situationen, die nur zu einem Ausgang führen a la der König ist tot, egal was ihr macht, ihr könnt die Seele nicht aus dem Stein befreien oder ihr werdet gefangengenommen, egal, was ihr tut.

Na klar gibt es auch bei mir Triggerszenen {Wobei ich diese ggf. auch auflöse, wenn es Sinn macht. Eine PF-Gruppe campierte mal neben einem Schmiedeschand, der ein Kind seine Seele entriss. Trotz der Schreie griff man nicht ein und bekam das Ergebnis präsentiert - wobei auch hier Wahrscheinlichkeiten geliefert wurden, welche Erfolgsaussichten das hatte. Das hatte im Verlauf noch recht interessante Auswirkungen, da es das Kind vom Anführer des Holzkonsortiums war und alle anderen gerettet wurden. Übrigens D Falkengrund, empfehlenswerter Dungeon. Jedenfalls Triggerszene aufgelöst, die dort beschrieben war.}, aber immer ergebnisoffenim Ausgang.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 6.09.2016 | 09:17
Siehe "Naturalismus"-Begriff weiter oben: Wenn der SL tatsächlich nur das zu einem Startpunkt festgelegte verwaltet, d.h. das natürliche Verhalten auch dieser NSCs "simuliert", dann tun diese halt, was sie tun, auch wenn es nicht dem Fortkommen der Runde dient. Wenn der SL dann eingreift, damit das erst zu einem opportunen Zeitpunkt passiert, dann würde ich das noch nicht Railroading nennen (weil es eben die Pläne von NSCs statt SCS zurechtbiegt), aber so richtig hart begründen kann ich das nicht, also könnte man es wohl schon so nennen.

Wobei natürlich (8]) der SL überhaupt erst mal festgelegt hat, was das "natürliche Verhalten" der NSC eigentlich ist. Oder mit anderen Worten, it's railroads all the way down...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2016 | 09:32
Wobei natürlich (8]) der SL überhaupt erst mal festgelegt hat, was das "natürliche Verhalten" der NSC eigentlich ist. Oder mit anderen Worten, it's railroads all the way down...
Wie gesagt, ich unterscheide das schon alleine dadurch, dass alles vor dem Spiel festgelegt wird und der Spielleiter nicht als Reaktion auf SC-Handlungen an irgendetwas dreht.
Dazukommt, dass diese festgelegte Welt kommuniziert werden kann als "funktioniert so und so" und damit in gewisser Weise die Spieler in die Verantwortung genommen werden, das die Dinge in ihrem Sinne laufen. Sie wissen ja, dass ihre Handlungen in diesem Rahmen gelten. Wenn ich dagegen später noch eingreife, also meine eigenen Spielregeln ändere, dann fühlen sich die Spieler vielleicht zurecht weniger in der Verantwortung.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 6.09.2016 | 09:34
@Wellentänzer: Liegt das nicht eher daran, dass die meisten {oder viele} das nicht unter Railroading verstehen?


Die Diskussion, ob RR per Definitionem negativ besetzt ist oder ein "neutraler" Begriff, hatten wir hier ja schon irgendwann mal ... ich habe mich damals davon überzeugen lassen, dass es dann sinnvoll ist, von RR zu sprechen, wenn die SL die SC geheim oder offen dazu nötigt, eine bestimmte Richtung eizuschlagen/ein bestimmtes Ergebnis herbeiführt. Wenn der Deal ist, dass die Gruppe gemeinsam daran arbeitet, den Plot, den die SL vorgibt, mit Leben zu erfüllen, und dafür den großzügig aufgestellten Wegweiser der SL selbstverständlich auch folgt, dann ist es eben Partizipationismus oder was weiß ich.
Mir erscheint die Unterscheidung inzwischen vor allem deshalb so sinnvoll, weil sie an einen anderen Punkt kratzt, den ich immer wieder als eigentlichen Kern solcher Diskussionen empfinde: Wie allzuständig soll die SL sein? Und wie wichtig ist die Illusion von SL-Perfektion? In beiden Fällen hat die Verringerung der SL-Zuständigkeit und das Aufgeben jeder Illusion von Perfektion mein Spiel einfach enorm bereichert. Ja, das heißt, dass es bei mir normalerweise keine genau abgestimmte Musikuntermalung, keine vorgeplanten Überraschenden Wendungen, keine großen, in schwülstigen Worten beschriebenen Set-Pieces gibt, sondern lauter Skizzen und hoffentlich dazwischen immer wieder kleine Momente, die eine Stimmung vermitteln oder überraschend sind, ohne, dass das genau so geplant war. Da wird dann mehr gelacht, mehr geblödelt, es gibt mehr Ereignisse, die auf den ersten Blick völlig absurd wirken (und im Rückblick manchmal die tollsten RSP-Stories sind, wie neulich, als die SC auf die Idee kamen, ihr in der Flaute liegendes Schiff einfach von einem becircten Wiesenwal ziehen zu lassen, der dann auf die Schleppnetze eines Fischerbootes losging, das gerettet werden musste - das hat alle überrascht und die SC aus dem eigentlich vorbereiteten Unterwasser-Setting katapultiert; aber es war ein großer Spaß!). Ich finde das schöner. Andere wollen tolle atmosphärische Beschreibungen und die Garantie einer spannenden Wendung pro Abend von der SL. Auch okay. Und da sind wir halt wieder beim Regelbrechen: Wenn ich als SL all das GARANTIEREN will, und die Regeln machen mir einen Strich durch die Rechnung, dann muss ich da halt auf die schnelle was ändern. Und ich kann das auch nicht offen mit der Gruppe absprechen, wenn klar ist, dass die Illusion von Perfektion teil der garantierten Leistung der SL ist.

Ich gebe auch zu, dass es mir schwerfällt, wohlwollend über einen Stil zu schreiben, der die Illusion von Perfektion über die Offenheit am Spieltisch stellt, einfach, weil mir dieser Perfektions-Kram jahrelang das Leiten versaut hat und streckenweise auch das Spielen. Liegt mir einfach nicht. Und deshalb diskutiere ich natürlich heftig gegen jede Position an, die die Perfektionsillusion als erstrebenswert oder gar alternativlos darstellt. Vielleicht ist das blöde - denn andere können sie natürlich gern erstreben und sich auch darüber austauschen, wie das am besten geht. Wirklich, nix dagegen. Lasst doch bitte nur auch ein "ich will das nicht" oder "Ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, meins ist das eben nicht" oder ein "Diese und jene Probleme kann es damit allerdings geben/habe ich erlebt" stehen, ohne zu unterstellen, dass man missionieren wollte oder "es nur nicht verstanden hat/falsch macht."

EDIT: Falls das nicht klar geworden ist - wenn die Gruppe einfach im allgemeinen Einverständnis den Wegweisern folgt, hat das für mich nichts mit der für mich so problematischen Perfektionsillusion zu tun, im Gegenteil: Die SL kann hier ja jederzeit offen mit dem Zaunpfahl wedeln, und keiner der Spieler wird die Nase darüber rümpfen, wenn im Dienste der Story ganz offen die Würfel gedreht werden. Alle können ohne Gekrampfe die Problemchen zusammen ausbügeln oder sie von der SL ausbügeln lassen. Da spiele ich dann auch gerne mal mit.
Nur, wenn die Perfektionsillusion gewünscht ist, dann geht halt eventuell kein Weg am heimlichen Railroaden vorbei, damit das nächste tolle Set-Piece, die nächste überraschende Wendung, klappt. Und wie gesagt kann ein guter Spielleiter sicher auch das zur Zufriedenheit seiner Gruppe bewerkstelligen. Mir geht's inzwischen so, dass eine Runde, die in dieser Beziehung "zu perfekt" rüberkommt, mir einfach keinen Spaß mehr macht, selbst, wenn ich nicht merke, ob und wie ich in meinen Entscheidungsmöglichkeiten eingeschränkt werde.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Wellentänzer am 6.09.2016 | 09:35
@Wellentänzer: Liegt das nicht eher daran, dass die meisten {oder viele} das nicht unter Railroading verstehen?

Ich versteh darunter immer Situationen, die nur zu einem Ausgang führen a la der König ist tot, egal was ihr macht, ihr könnt die Seele nicht aus dem Stein befreien oder ihr werdet gefangengenommen, egal, was ihr tut.

Na klar gibt es auch bei mir Triggerszenen {Wobei ich diese ggf. auch auflöse, wenn es Sinn macht. Eine PF-Gruppe campierte mal neben einem Schmiedeschand, der ein Kind seine Seele entriss. Trotz der Schreie griff man nicht ein und bekam das Ergebnis präsentiert - wobei auch hier Wahrscheinlichkeiten geliefert wurden, welche Erfolgsaussichten das hatte. Das hatte im Verlauf noch recht interessante Auswirkungen, da es das Kind vom Anführer des Holzkonsortiums war und alle anderen gerettet wurden. Übrigens D Falkengrund, empfehlenswerter Dungeon. Jedenfalls Triggerszene aufgelöst, die dort beschrieben war.}, aber immer ergebnisoffenim Ausgang.

Aha! Siehste mal. So langsam nähern wir uns doch an. Das, was Du da gemacht hast, ist in meinen Augen nichts anderes als ein dramatugrieorientierter Eingriff. Das ist orchestriert. Du hast das abgefedert durch Wahrscheinlichkeiten etc. Der Impuls jedoch war, wenn ich Dich richtig verstehe, die Idee, dass nun "gut mal wieder etwas passieren" könne. Korrekt? Insofern würde das Beispiel in sowas wie einer Skala "Schwere des dramaturgieorientierten Eingriffs" zum extrem leichten Ende neigen. Aber mit sowas verlässt Du die neutrale Simulation des SL. Korrekt?

Wie gesagt, ich unterscheide das schon alleine dadurch, dass alles vor dem Spiel festgelegt wird und der Spielleiter nicht als Reaktion auf SC-Handlungen an irgendetwas dreht.
Dazukommt, dass diese festgelegte Welt kommuniziert werden kann als "funktioniert so und so" und damit in gewisser Weise die Spieler in die Verantwortung genommen werden, das die Dinge in ihrem Sinne laufen. Sie wissen ja, dass ihre Handlungen in diesem Rahmen gelten. Wenn ich dagegen später noch eingreife, also meine eigenen Spielregeln ändere, dann fühlen sich die Spieler vielleicht zurecht weniger in der Verantwortung.

Ja genau. Wenn ein SL zu häufig und zu stark dramaturgieorientiert eingreift, dann führt das mitunter zu apathischen, passiven Spielern.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 6.09.2016 | 09:36
Ich glaube hier fällt der eine oder andere auf eine falsche Dichotomie rein. Was nicht lupenreine Sandbox ist soll demnach automatisch Railroading sein. Beides sind aber die Extreme und dazwischen gibt es eine ganze Menge was weder eine Sandbox im engeren Sinne noch irgendeine Form von Railroading ist.

Es führt nicht gleich eine Schiene durch die Spielwelt, nur weil es irgendwo ein paar Speergebiete gibt die man nicht betreten darf.

Im Railroading stellt man sicher, dass sie schon irgendwie in jedem Bahnhof auf der Strecke halten bevor sie unausweichlich ihr Endziel erreichen.
Das ist nicht das selbe wie hier und dort mit einem kleinen Schutzzaun zu verhindern, dass die Spieler von einer Klippe fallen.
Letzteres als Railroading zu defamieren bezeichnen liegt wirklich fern, weil es fast gar nichts mit dem Eisenbahn-Charakter vieler (DSA-)(Kauf-) Abenteuer zu tun hat.

Aber natürlich ist es dann auch keine lupenreine Sandbox mehr.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 09:50
Ist halt wieder die Frage, woran man "Railroading" als Begriff festmacht. Wenn ich jede kleine Einflußnahme des SL auf die Spielwelt dazu erkläre, dann beißt sich die Katze in den Schwanz und ich kann das Wort genausogut gleich als Synonym für "Rollenspiel" verwenden -- denn schließlich ist der SL unter anderem genau dazu da, die Spielwelt zu verwalten und solche Entscheidungen wie die, ob die fiesen Obermotze den SC jetzt schon ihre Superkillerschergen auf den Hals hetzen, zu treffen. Wenn er das nicht macht, wer dann?

Railroading definiert sich mit durch die Intention. Hier denkt sich der SL "Hmm, joah wär ganz plausibel das hier der Attentäter auftaucht, aber dann ist die Gruppe hops. Das lassen wir mal." Normalerweise wär der Attentäter (oder die beliebige übermächtige und schwer vorhersehbare Gefahr) also da (als Konsequenz der SC Handlung). Aber aus dramaturgischen Gründen (Gruppe soll nicht mitten drin ohne viel Trata gekillt werden) wird diese Option vermieden.
Man könnte sagen-hier wird ein Genre simuliert. Helden sterben nicht einfach so ohne, das dies dramatisch günstig eingebunden ist, weil dies im gespielten Genre so nicht passiert. Damit wär der Railroadingbegriff dann geschickt umschifft. 

Ich würde auch nicht von RR sprechen wenn der SL dies hier so tut, aber es ist natürlich eine RR-Technik und geht in die Richtung, wenn sichs häuft wirds RR.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 6.09.2016 | 10:00
Insofern würde das Beispiel in sowas wie einer Skala "Schwere des dramaturgieorientierten Eingriffs" zum extrem leichten Ende neigen. Aber mit sowas verlässt Du die neutrale Simulation des SL. Korrekt?
Jain. Mir geht es ja darum, dass Entscheidungen der Spieler Konsequenzen haben. Im Falle des gefangenen Jungen geht ja auch die Simulation davon aus, dass der Schmiedeschand ihn gefangen hat, um ihm die Seele zu entreißen und nicht darauf wartet, wann die SC kommen {oder um sie anzulocken}. In dem Fall gibt es das Modul auch her, auch wenn die Szene als Triggerszene geschrieben ist {da die Autoren Eile erwartet haben und dies spätestens bei den Schreien des Jungen auch deutlich wurde - aber die Gruppe war da, ähh, pragmatisch.}

Sprich, nix zu tun oder auf den Trigger zu warten wäre weniger Simulation gewesen als hier etwas zu tun, die Wahrscheinlichkeiten dazu waren ja auch abgebildet {bin mir nicht mehr sicher, ob im Abenteuer selbst oder im MHB, ich glaube aber in ersterem}.

Meine Interpretation von "Der SL hat nix zu wollen" in dieser konkreten Szene ist, dass ich weder das Über- noch das Ableben des Kindes forciere, weil ich eine Version cool finde. Da ich das tatsächlich zweimal gespielt habe, kann ich auch sagen: Beide Varianten waren cool. Während sich aus der einen erst Mißtrauen gegenüber den Holzkonsortiumsanführer entwickelte {und ein besseres Motiv für einen Mordanschlag aus eigentlich anderen Gründen gab}, die andere hat einige Kontakte zu den dankbaren Dörflern geknüpft inkl. einer kleinen Liebelei und Wurstgeschenken vom Fleischer, welches dann für das Abschlußmodul {Jahrmarkt der Tränen} großartig war, weil es galt keine gesichtlose Masse zu retten, sondern Leuten, zu denen man Beziehungen geknüpft hatte.

Generell heißt "Der SL hat nix zu wollen" nicht, dass man keine Entscheidungen treffen muss {tatsächlich glaub ich, das gelingt keiner Spielform}. Nur eben dass man sie nicht nach der Abwägung trifft, was wäre cool, was wäre dramatisch, was würde gerade passen, sondern die Wahrscheinlichkeiten abwägt und es dann auswürfelt. Manchmal mag es auch eindeutige Szenen geben, ich neige aber eigentlich dazu, immer einer zweiten Möglichkeit eine Restchance zu geben.

Ich glaube hier fällt der eine oder andere auf eine falsche Dichotomie rein. Was nicht lupenreine Sandbox ist soll demnach automatisch Railroading sein. Beides sind aber die Extreme und dazwischen gibt es eine ganze Menge was weder eine Sandbox im engeren Sinne noch irgendeine Form von Railroading ist.

Ich spiele ja leider viel zu selten Sandboxes, meist leite ich Kaufabenteuer, die ich ggf. etwas entwickele. Aber "Ergebnisoffenheit" ist mir da wichtig.

___

Noch ein Aspekt von Nebenan. Ich löse dramatische Geschehnisse meist über Zufallstabellen aus, das funktioniert für mich gut.

Was ich gar nicht mag, ist diese willkürlich zu setzen, weil es gerade passen könnte. Was ich hingegen schon mag und mache, sind die narritativen Würfel bei Star Wars / Warhammer drei, weil ich da zwar auch ein Ereignis willkürlich mir ausdenken kann, aber durch die erwürfelten Nachteile / Fehlschläge {Chaossterne} begrenzt bin.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 6.09.2016 | 10:07
Railroading definiert sich mit durch die Intention. Hier denkt sich der SL "Hmm, joah wär ganz plausibel das hier der Attentäter auftaucht, aber dann ist die Gruppe hops. Das lassen wir mal." Normalerweise wär der Attentäter (oder die beliebige übermächtige und schwer vorhersehbare Gefahr) also da (als Konsequenz der SC Handlung). Aber aus dramaturgischen Gründen (Gruppe soll nicht mitten drin ohne viel Trata gekillt werden) wird diese Option vermieden.
Man könnte sagen-hier wird ein Genre simuliert. Helden sterben nicht einfach so ohne, das dies dramatisch günstig eingebunden ist, weil dies im gespielten Genre so nicht passiert. Damit wär der Railroadingbegriff dann geschickt umschifft. 

Ich würde auch nicht von RR sprechen wenn der SL dies hier so tut, aber es ist natürlich eine RR-Technik und geht in die Richtung, wenn sichs häuft wirds RR.

Normalerweise wäre der Attentäter/die Bedrohung ja auch nur aus dramaturgischen Gründen "da" -- die Spieler wollen ein Abenteuer erleben und der SL will ihnen eins liefern, also werden, schwupps, entsprechende Gefahren und Herausforderungen herbeihandgewedelt. Wie gesagt, wenn "ich mach' das jetzt mal, damit's interessant wird/bleibt" schon Railroading ist, dann ist alles Rollenspiel auch Railroading. Dann nützt mir der Begriff aber auch nicht mehr viel.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 6.09.2016 | 10:16
@6+YY:

ich belasse es jetzt mal dabei, das OT-Thema weiterzuverfolgen. Inhaltlich wundert mich Eure "Korrektur" an meinem Beispiel, das übrigens aus erster Hand eines Freundes (Scharfschütze!) aus dem Afghanistan Krieg kommt ;) und an sich gar keiner "Korrektur" bedurfte.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 10:24
Normalerweise wäre der Attentäter/die Bedrohung ja auch nur aus dramaturgischen Gründen "da" -- die Spieler wollen ein Abenteuer erleben und der SL will ihnen eins liefern, also werden, schwupps, entsprechende Gefahren und Herausforderungen herbeihandgewedelt. Wie gesagt, wenn "ich mach' das jetzt mal, damit's interessant wird/bleibt" schon Railroading ist, dann ist alles Rollenspiel auch Railroading. Dann nützt mir der Begriff aber auch nicht mehr viel.

Würde ich so nicht sagen. Ich denke, das zumindest als zu erreichendes (aber nicht erreichbares) Ideal ein railroadingfreies Spiel durchaus möglich ist. In einem solchen Spiel würde die Sandbox dann so aufgebaut, das automatisch was interessantes passiert, z.B. Soldaten an der Front, Specialagenten der Regierung, Abenteurer die freiwilig in gefährliche Ruinen gehen usw. In einem solchen sehr "railroadingarmen"  Spiel würde bei entsprechender Gefahr auch in regelmäßgen Abständen, je Schwierigkeit, Leute sterben, auch mal die ganze Gruppe. Der Attentäter würde kommen udn alle töten usw. In Cthulhu z.B. spielt man oft so. Be einem solchen Spiel würde man also nicht hergehen und sagen " ich handwedele mal die Gefahren herbei", sondern würde versuchen alles möglichst logisch vom Grundaufbau herzuleiten. Was logisch ist, darüber kann man sich streiten, aber es ist ne andere Herangehensweise.

Verdeutlichen lässt sich das leicht am Unterschied -klassisches Call og Cthulhu/ Delta Green. Während man bei ersten sich immer fragt "Warum pasisert uns das immer?" spielt man im zweiten Agenten ,und es ist logisch, das man ständig auf Monster trifft.
 
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 6.09.2016 | 10:30
Normalerweise wäre der Attentäter/die Bedrohung ja auch nur aus dramaturgischen Gründen "da" -- die Spieler wollen ein Abenteuer erleben und der SL will ihnen eins liefern, also werden, schwupps, entsprechende Gefahren und Herausforderungen herbeihandgewedelt. Wie gesagt, wenn "ich mach' das jetzt mal, damit's interessant wird/bleibt" schon Railroading ist, dann ist alles Rollenspiel auch Railroading. Dann nützt mir der Begriff aber auch nicht mehr viel.

Ein Attentäter oder eine andere Bedrohung kann aber auch ein Reaktion des SL auf das Spiel der SC sein. Eine plausible Reaktion auf deren Handlungen im setting/Abenteuer. Dafür braucht man keine Regelbrüche im Sinne der niedergeschriebenen Grundregeln, vielmehr bricht der SL etwa einvernehmliche Tischregeln, weil die Spieler davon ausgehen, mit jedem ScheißTM davonzukommen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 6.09.2016 | 10:31
Ich spiele ja leider viel zu selten Sandboxes, meist leite ich Kaufabenteuer, die ich ggf. etwas entwickele. Aber "Ergebnisoffenheit" ist mir da wichtig.

Was ich nicht ganz verstehe ist der Bezug zu meinem Beitrag den Du zitierst.

Was ich hingegen schon mag und mache, sind die narritativen Würfel bei Star Wars / Warhammer drei, weil ich da zwar auch ein Ereignis willkürlich mir ausdenken kann, aber durch die erwürfelten Nachteile / Fehlschläge {Chaossterne} begrenzt bin.

Die mag ich auch.  :d
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 11:02
Zitat
Wie gesagt, ich unterscheide das schon alleine dadurch, dass alles vor dem Spiel festgelegt wird und der Spielleiter nicht als Reaktion auf SC-Handlungen an irgendetwas dreht.
Das habe unter diesem Begriff Railroading bisher auch so verstanden. Wenn man sich den Begriff mal übersetzt, wäre das für mich sowas wie" in vorgefahrenen Schienen fahren und der SL ist der Schaffner". (Die Spieler, dürfen lächeln und winken und aus dem Fenster schauen)

Was wenn man aber nicht Bahn fährt, sondern Auto, oder Fahrrad, oder was ist, wenn man, wie ein den meisten Abenteuern einfach per Pferd reitet oder gar zu Fuß geht - der SL sich aber nur punktuell zu einem bestimmten Moment im Abenteuer einen Trick einfällen lässt oder Hilfestellungen gibt, warum die im Waldverlaufenen wieder zurück auf den Weg finden.
Wäre das dann auch "Railroading"?
Keine Ahnung- Oder müsste man das dann anders nennen:  Einsammeln, Auflesen, Zurückführen. z. B. "Backleading" ?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 11:06
Das habe unter diesem Begriff Railroading bisher auch so verstanden. Wenn man sich den Begriff mal übersetzt, wäre das für mich sowas wie" in vorgefahrenen Schienen fahren und der SL ist der Schaffner". (Die Spieler, dürfen lächeln und winken und aus dem Fenster schauen)

Was wenn man aber nicht Bahn fährt, sondern Auto, oder Fahrrad, oder was ist, wenn man, wie ein den meisten Abenteuern einfach per Pferd reitet oder gar zu Fuß geht - der SL sich aber nur punktuell zu einem bestimmten Moment im Abenteuer einen Trick einfällen lässt oder Hilfestellungen gibt, warum die im Waldverlaufenen wieder zurück auf den Weg finden.
Wäre das dann auch "Railroading"?
Keine Ahnung- Oder müsste man das dann anders nennen:  Einsammeln, Auflesen, Zurückführen. z. B. "Backleading" ?

Joah, ich würde alles was in die Richtung geht Railroading nennen. Und ums zu quantifizieren von viel und wenig sprechen. Ich will nicht für jeden Dreck ein extra Wort (was es ja gibt, partizipationismus, Trailblazing blabla)). Ich sage auch "Das ist mir jetzt zu viel Railroading", wenn mir was entsprechendes nicht passt.

Ich hab aber auch nix gegen ,wer das anders hält.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 11:17
Zitat
Joah, ich würde alles was in die Richtung geht Railroading nennen
Dann glaube ich, dass so gut wie jeder SL ein Bißchen "railroaded".
(Beispiel Szene: Zwei Diebe streiten sich seit einer viertel Stunde nachts vor dem Haus des Erzmagiers ob sie nun darin einbrechen sollen, oder nicht.Sie können sich nicht entscheiden.
Der Rest der Gruppe ist schon genervt, man sieht es an ihren Gesichtern.
Da sagt der Spielleiter: Also so laut wie ihr euch streitet, macht mal bitte einen Wurf ob euch jemand hört.
Die Spieler würfeln aber haben Glück. Erleichtert einigen sie sich dann doch durch das Hinterfenster einzubrechen, bevor noch jemand auf sie aufmerksam wird. Und das Abenteuer kann weitergehen....)
Wäre praktisch Railroading, oder?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 6.09.2016 | 11:21
Der Begriff Railroading beschrieb ursprünglich ja wirklich nur die Abenteuer die wirklich auf fest verlegten Schienen fahren. Daher kommt das Bild. Daher kommt das Wort.

Natürlich könnte man den Begriff heute beliebig viel weiter fassen, aber da passt dann irgendwann einfach die Analogie zur Eisenbahn wirklich nicht mehr. Zudem ist railroading für viele ein so rotes Tuch, dass es keinen Sinn ergibt damit zu wedeln wo es nicht wirklich passt. Zumal man sich ja auch bewusst machen muss, dass Dinge die man in die selbe Schublade wirft und mit dem selben Namensschild versieht auch oft in Diskussionen nicht differenziert wahrgenommen werden. Und die sporadische und subtile Einflussnahme des Spielleiters mit dem kompletten railroaden eines Abenteuers in eine Schublade zu stecken hilft letztendlich keiner Diskussion. Und führt nur zu noch extremeren Fronten in den Grabenkämpfen zwischen Eisenbahnern und Sandkastenspielern.

Wer also Railroading einfach als Sammelbegriff für Einflussnahme durch den Spielleiter verwendet zeigt meiner Meinung nach erstaunlichen Unwillen konstruktiv an der Diskussion mitzuwirken an der er gerade teilnimmt. Bei all den Problemen zu denen eine derart undifferenzierte Verwendung des Begriffs führt darf sich auf jeden Fall keiner der ihn so verwendet hinterher wundern, wenn er missverstanden wird und man hinterher aneinander vorbei redet.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: The_Nathan_Grey am 6.09.2016 | 11:21
Dann glaube ich, dass so gut wie jeder SL ein Bißchen "railroaded".
(Beispiel Szene: Zwei Diebe streiten sich seit einer viertel Stunde nachts vor dem Haus des Erzmagiers ob sie nun darin einbrechen sollen, oder nicht.Sie können sich nicht entscheiden.
Der Rest der Gruppe ist schon genervt, man sieht es an ihren Gesichtern.
Da sagt der Spielleiter: Also so laut wie ihr euch streitet, macht mal bitte einen Wurf ob euch jemand hört.
Die Spieler würfeln aber haben Glück. Erleichtert einigen sie sich dann doch durch das Hinterfenster einzubrechen, bevor noch jemand auf sie aufmerksam wird. Und das Abenteuer kann weitergehen....)
Wäre praktisch Railroading, oder?

Nein, das wären Konsequenzen in der Spielwelt, die auf dem Verhalten der SCs basiert.
Wenn zwei Leute sich lautstark (auf offener Straße) darüber streiten, wie man am besten in Haus einbricht, wäre es eher Railroading wenn nix passiert, damit die SCs auf jeden Fall in das Gebäude einbrechen. Egal wie.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 11:22
Dann glaube ich, dass so gut wie jeder SL ein Bißchen "railroaded".
(Beispiel Szene: Zwei Diebe streiten sich seit einer viertel Stunde nachts vor dem Haus des Erzmagiers ob sie nun darin einbrechen sollen, oder nicht.Sie können sich nicht entscheiden.
Der Rest der Gruppe ist schon genervt, man sieht es an ihren Gesichtern.
Da sagt der Spielleiter: Also so laut wie ihr euch streitet, macht mal bitte einen Wurf ob euch jemand hört.
Die Spieler würfeln aber haben Glück. Erleichtert einigen sie sich dann doch durch das Hinterfenster einzubrechen, bevor noch jemand auf sie aufmerksam wird. Und das Abenteuer kann weitergehen....)
Wäre praktisch Railroading, oder?

Wieso? Die SC unterhalten sich laut über längeren Zeitraum, da ist es IMO logisch, das wer sie hören könnte. Wo ist da das Railroading? Hätte der SL gesagt (weil er die SC aus dramatischen Gründen woanders haben will) "Da kommt jetzt die Stadtwache ums Eck", und die Stadtwache kommt in des Viertel normalerweise nicht, dann wärs Railroading gewesen.

Mir fällt aber auch auf, das das Bild Railroading ,mit im Zug sitzen und so, hier nicht passt, weils schlicht zu episodisch ist. Ich würd aber weiter von Railroading reden, auch wenns nur kurz auftaucht, schlicht wei lder Begriff gängig und ökonomisch ist. Ganz korrekt ist die Verwendung hier allerdings tatsächlich nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 11:41
Zitat
Wieso? Die SC unterhalten sich laut über längeren Zeitraum, da ist es IMO logisch, das wer sie hören könnte. Wo ist da das Railroading?
Naja rein Theoretisch ist es Eingriff (zwar logisch begründet), aber ein Eingriff, den ich an richtiger Stelle bewusst einsetzte damit etwas vorangeht. Ich hätte als SL eigentlich schon vor Zehn Minuten würfeln lassen können oder auch gar nicht. Aber ich setzte es gezielt in diesem Moment ein um das Abenteuer zu manipulieren.

Ist für mich jetzt kein klassisches "Railroading", aber ein legitimer SL Eingriff.
Was ich damit sagen will :Es gibt so unglaubliche viele Möglichkeiten für einen SL ein Abenteuer zu manipulieren, dass ich schlicht und ergreifend Niemandem glaube, der behauptet, dass er das überhaupt nicht tut.
Natürlich tut das ein SL, auch ein Simulationsspielleiter manipuliert Situationen, dafür muß er nicht die Würfeldrehen.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: am 6.09.2016 | 11:45
Naja rein Theoretisch ist es Eingriff (zwar logisch begründet), aber ein Eingriff, den ich an richtiger Stelle bewusst einsetzte damit etwas vorangeht. Ich hätte als SL eigentlich schon vor Zehn Minuten würfeln lassen können oder auch gar nicht. Aber ich setzte es gezielt in diesem Moment ein um das Abenteuer zu manipulieren.

Ist für mich jetzt kein klassisches "Railroading", aber ein legitimer SL Eingriff.

Ja. So total richtig und sinnvoll ich die Kommentare von ErikErikson auch finde, so sehr widerspreche ich in diesem konkreten Fall. Zur Beurteilung des Umstands, ob es sich da um einen dramaturgisch motivierten Eingriff bzw. speziell um Railroading handelt, muss man die Intention des SL verstehen. Wird der Wurf gefordert, weil die SC sehr laut waren und deshalb innerhalb der Simulation die Nachbarn was gehört haben könnten? Oder ging es dem SL darum, die Handlung voranzutreiben und zu pacen? Oder war es eine Mischung? Im Prinzip kann das nur der SL selbst beantworten, denn da spielt noch wahnsinnig viel mehr rein. Zum Beispiel die Historie der Runde über die Frage, wie sowas rundenintern sonst gehandhabt wurde. Etc.

Wenn der SL in diesem Falle also tatsächlich nur die Simulation des Settings im Kopf hatte, dann sehe ich da keinen dramaturgiegetriebenen Eingriff und schon gar kein Railroading. Wollte der SL aber das Tempo anziehen, dann ist das in meinen Augen ein klarer Fall von Railroading.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 11:49
Zitat
Wollte der SL aber das Tempo anziehen, dann ist das in meinen Augen ein klarer Fall von Railroading.
Jeep, das meinte ich.

In Situationen die partout nicht vorangehen, suche ich nach- ich nenne es jetzt mal "Natürliche Konsequenzen" damit ich meinen Eingriff vor der Gruppe begründen kann. Aber ich nehme den Eingriff bewusst dann vor, wann er am meisten Wirkung zeigt, und auch um damit ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

PS: Hätte ich eher würfel lassen, also schon zu Beginn des Streites, wäre es eine echte Natürliche Konsequenz gewesen. Aber sie sind ja schon seit einer Viertel Stunde laut.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 6.09.2016 | 11:59
Dann bin ich sicher der böseste aller Railroader, denn ich werde keine 15 Minuten Realzeit warten. Meine Geduld wird erschöpft sein, wenn sich das Gespräch im Kreis dreht. Also etwa bei Minute 3. Dann wird irgendetwas passieren. Vielleicht kommt der Zeitunsjunge vorbei und will ein Extrablatt verkaufen. Vielleicht sehen die SCs das derweil jemand anders in den Turm einsteigt. Vielleicht fliegt der Magier auf einem Pegasus-gezogenen Wagen aus seiner Garage in die Nacht. Irgendetwas wird passieren.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 12:06
Zitat
Dann bin ich sicher der böseste aller Railroader, denn ich werde keine 15 Minuten Realzeit warten.
Ich weiß nicht ob ich zu nett bin, bei mir wären es vermutlich ganze fünf Minuten gewesen. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 12:07
Naja rein Theoretisch ist es Eingriff (zwar logisch begründet), aber ein Eingriff, den ich an richtiger Stelle bewusst einsetzte damit etwas vorangeht. Ich hätte als SL eigentlich schon vor Zehn Minuten würfeln lassen können oder auch gar nicht. Aber ich setzte es gezielt in diesem Moment ein um das Abenteuer zu manipulieren.

Ist für mich jetzt kein klassisches "Railroading", aber ein legitimer SL Eingriff.
Was ich damit sagen will :Es gibt so unglaubliche viele Möglichkeiten für einen SL ein Abenteuer zu manipulieren, dass ich schlicht und ergreifend Niemandem glaube, der behauptet, dass er das überhaupt nicht tut.
Natürlich tut das ein SL, auch ein Simulationsspielleiter manipuliert Situationen, dafür muß er nicht die Würfeldrehen.

Wenn die SC in der Stadt stehen und labern, und dem SL wirds zu blöd, er will das es vorangeht, und ein böser Bär kommt um die Ecke, der sie auf die Schulter nimmt und zum nächsten Plotpoint trägt, dann ist es RR.

Um Railroading zu sein, muss es laut meiner Defi aus dramaturgischen Gesichtspunkten erfolgen. Das wäre bei deinem Beispiel der Fall, der SL will, das es weitergeht.
Zweitens muss es gegen oder vorbei an der Weltlogik sein, das ist hier nicht der Fall, weil es logisch ist, das jemand nach lautem Gespräch etwas mitbekommt.
Wichtig sind hier die Umstände, also wo genau befinden sich die SC, wie wahrscheinlich ist es, das sie gehört werden usw. Wenn sich der SL hier an den Umständen orientiert, ist es kein Railroading.
Wie ich schon geschrieben habe kann mans sich drüber streiten, was logisch ist und was nicht, ob es logisch gewesen wäre, das der SL schon früher den Wurf verlangt, oder später. Und je nachdem zu welchem Schluss man kommt ist es dann RR oder nicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 6.09.2016 | 12:09
Dann bin ich sicher der böseste aller Railroader, denn ich werde keine 15 Minuten Realzeit warten. Meine Geduld wird erschöpft sein, wenn sich das Gespräch im Kreis dreht. Also etwa bei Minute 3. Dann wird irgendetwas passieren. Vielleicht kommt der Zeitunsjunge vorbei und will ein Extrablatt verkaufen. Vielleicht sehen die SCs das derweil jemand anders in den Turm einsteigt. Vielleicht fliegt der Magier auf einem Pegasus-gezogenen Wagen aus seiner Garage in die Nacht. Irgendetwas wird passieren.

Das hat wohl damit zu tun, dass hier jetzt wieder der Gegensatz zwischen Railroading und Simulationismus aufgemacht wurde. Und der resultiert aus einem Verständnis, laut dem die Regeln dazu da sind, Abläufe in der fiktiven Welt zu simulieren, während die SL dafür zuständig ist, die Abläufe in der fiktiven Welt so zu lenken, dass eine Gute Geschichte(TM) rauskommt.
Wenn man dagegen Regeln als ein Werkzeug auffasst, das die Gruppe (sei es nun unter der Leitung der SL oder gemeinsam) dabei unterstützen soll, gemeinsam eine gute Geschichte zu entwickeln, dann tut sich das Gegensatzpaar RR/Simulationismus überhaupt nicht auf. Dann ist auch klar, dass nicht jede Einflussnahme der SL RR sein kann, weil nämlich überhaupt erst nur durch Einflussnahme von allen Seiten etwas geschieht; die Spielwelt von sich aus macht nämlich gar nichts, ohne dass irgendjemand entscheidet, dass sie etwas macht.

Man kann jetzt natürlich sagen: Jeder Eingriff der SL lenkt die Ereignisse in irgendeine Richtung, also ist jeder Eingriff der SL RR. Dann stellt sich aber die Frage, warum Eingriffe der Spieler, die die Ereignisse in eine bestimmte Richtung lenken, denn nun kein RR sein sollen? Da erscheint es mir dann doch sinnvoller, zu sagen: RR ist, wenn die Spielleitung die Ereignisse nicht bloß in irgendeine Richtung beeinflusst, sondern RR ist, wenn die Spielleitung mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln dafür sorgt, dass die Ereignisse auf jeden Fall zu einem ganz bestimmten, vorher festgelegten Ergebnis führen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: am 6.09.2016 | 12:12
@ 1of3: Das hat nix mit "böse" zu tun und streift nach meiner Auffassung auch nur das Thema Railroading. In dem Beispiel sind wir beim Pacing. Dramaturgieorientiertes Leiten beschränkt sich ja nicht auf Railroading, aus der Hand definiert als dramaturgiegeleitete Verringerung der Handlungsoptionen der Spieler. Elegantes Railroading wäre in diesem Fall vermutlich das Scene Framing, weniger elegant wäre ein gröberer Holzhammer. Diverse weitere SL-Techniken klassischer Bauart sind aber hoffentlich auch noch im Werkzeugkasten. Das "Irgendwas wird passieren" gehört ja auch zum Pacing und erweitert die Handlungsoptionen anstatt sie zu beschneiden. Geht beides.

Aber die Welt ist natürlich noch komplizierter. Man kann selbstredend auf einer Ebene die Handlungsoptionen erweitern, um sie in anderer Hinsicht perspektivisch zu beschneiden. Da hatte ich Pyromancer ein derartiges Beispiel genannt (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99651.msg134411920.html#msg134411920). Insofern empfinde ich die Begrifflichkeit des Railroading für dramaturgiegeleitete SL-Eingriffe als ganz ordentlich, weil der Begriff etabliert ist und die Leute zumindest ein grobes Verständnis dessen haben, worum es geht. Dabei handelt es sich aber um ein Verständnis, welches über eine engere Definition hinausgeht. In Ermangelung eines etablierten Standards bin ich deshalb dazu übergegangen, zumeist am Beginn eines Threads oder bei erstmaliger Nennung eben eine Arbeitsdefinition zu potentiell strittigen Begrifflichkeiten in den Raum zu werfen. Das mag auch wieder Fragen erzeugen, aber nach meinem Eindruck klärt es mehr.

Insofern: man kann das alles beliebig kleinteilig zerfisseln und zerfasern. Wir reden hier nicht über Naturwissenschaften, sondern über soziale Phänomene. Nichtsdestotrotz ist eine empfundene Messung sowie eine Skala als Vorstellung gar nicht so schlecht. Und übrigens meinte Erik, wenn ich ihn oben richtig verstanden hatte, mit dem Hinweis auf "mehrere" Skalen genau sowas. Railroading im Sinne einer Beschneidung der Handlungsoptionen ist eine solche Skala. Die Erweiterung von Handlungsoptionen eine weitere. Etc.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 12:13
@ Rumpel:Kann man so stehen lassen. Dieses festgelegte Ziel meine ich mit "dramaturgischen Erwägungen, " du hast es klarer formuliert.
@Wellentänzer: genau so meinte ich das.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 12:25
In meinem Beispiel hat der SL einfach entschieden, dass es weitergeht. (Aber nicht wie und wohin).
Die Diebe hätten die Aktion auch jederzeit abbrechen und gehen können. (Es war ein Eingriff aber nur ein Schubser).

Ich finde starkes Railroading sogar gar nicht so leicht.....wie hätte man denn die Diebe "sicher dazu bewegen können", dass sie einbrechen?
Ich vermute, dass wäre im Vorfeld möglich gewesen, durch eine entsprechende Motivation. Wie z. B. ein Freund ist gefangen, und der Erzmagier wird ihn töten, wenn sie ihn nicht rechtzeitig befreien.....Oder aber kurzfristig..... sie vernehmen aus dem Keller des Erzmagierhauses auf einmal ein leises Wimmern und Schluchzen...-Jemand ist im Keller dort unten eingesperrt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 12:32
Ich finde starkes Railroading sogar gar nicht so leicht.....wie hätte man denn die Diebe "sicher dazu bewegen können", dass sie einbrechen?
.Oder aber kurzfristig..... sie vernehmen aus dem Keller des Erzmagierhauses auf einmal ein leises Wimmern und Schluchzen...-Jemand ist im Keller dort unten eingesperrt.

So zum Beispiel...oder es kommt die Stadtwache vorbei und der "einzige sichere Fluchtweg" ist, schnell einzubrechen. Oder einer stolpert und fällt durch die Bodenluke in den Keller und kommt allein nicht mehr raus....der Fantasy sind keine Grenzen gesetzt!

Was es dir schwer macht, ist das du "Illusionismus" willst, d.h. das Railroading soll nicht auffallen. Das ist drecksschwer. Denn dann muss der SL immer sagen können"Ätschbätsch ist kein RR, weil sich logisch ergibt dass...und ich hatte das nieee so geplant"
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 12:34
Zitat
So zum Beispiel...oder es kommt die Stadtwache vorbei und der "einzige sichere Fluchtweg" ist, schnell einzubrechen.
lustig den hatte ich auch... ;)
Zitat
Was es dir schwer macht, ist das du "Illusionismus" willst, d.h. das Railroading soll nicht auffallen. Das ist drecksschwer. Denn dann muss der SL immer sagen können"Ätschbätsch ist kein RR, weil sich logisch ergibt dass...und ich hatte das nieee so geplant"
Danke, das Puzzle fügt sich zusammen!!!
Ja, ich glaube ich hole mir die Bastelteile aus der Kiste wo draufsteht "logische Konsequenz"- :)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 6.09.2016 | 12:41

Ich finde starkes Railroading sogar gar nicht so leicht....

Das ist ja einer der Punkte, der RR so problematisch macht. Es gibt eben (anders, als mancher Abenteuertext mit dem DSA-Klassikerspurch "Sie kennen ja ihre Pappenheimer!" suggeriert) in der Regel eben in vielen Situationen keine Möglichkeit, zuverlässig dafür zu sorgen, dass die SC sich für eine bestimmte Handlungsweise entscheiden.
Für dieses Problem gibt es mehrere Lösungen:
Man kann seine Vorbereitung erst gar nicht darauf ausrichten, dass irgendwelche Entscheidungen unbedingt nötig sind,
Mann kann von Anfang an klarstellen, dass man als SL ab und zu unübersehbare Wegweiser aufstellt, denen die Spieler folgen müssen, wenn sie wollen, dass es weitergeht (das ist m.E. eigentlich in praktisch jeder Runde nötig, fängt ja schon damit an, dass man sich darüber verständigt, was die Grundmotivationen der SC sind und man sich als SL dann darauf verlässt, dass die Spieler auch reagieren, wenn diese Motivationen angespielt werden.)
Man kann sich einen Haufen Werkzeuge bereitlegen, um die Ereignisse möglichst subtil irgendwie so hinzubiegen, dass die SC trotzdem die gewünschte Entscheidung treffen (müssen) oder das sie die Konsequenzen der gewünschten Entscheidung erleben, selbst, wenn sie eine andere Entscheidung treffen.

Und Letzteres ist das, was ich eindeutig als RR fassen würde. Und auch das, was am ehesten zu nerv und Frustration führt. Wenn die SC die falsche Entscheidung trifft und der SL dann zwei oder drei Mal irgendwelche Wendungen einbringt, die offensichtlich dazu gedacht sind, die SC nun eben doch wieder in genau diese Richtung zu drängen, dann wird das schnell zum Gezergel, und evtl. werden Spieler bockig. Da finde ich es tausendmal sinnvoller, als SL zu sagen: "Leute, wenn ihr das nicht macht, kann ich heute nicht weiterleiten, ich habe das eben so vorbereitet."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 6.09.2016 | 12:53
Da finde ich es tausendmal sinnvoller, als SL zu sagen: "Leute, wenn ihr das nicht macht, kann ich heute nicht weiterleiten, ich habe das eben so vorbereitet."

Witzigerweise ist das auch nichts unübliches im Sandkasten. "Ok, beim letzten Mal seit ihr an dieser Burgruine angekommen." *knisterfaltplanausleg* - "Ja, coole Burg. Wir drehen um und gehen in die Höhle, die wir vor einem Monat gefunden haben." - "Grrrrrrr." Orte und NSC basteln, Intentionen von Spielern antizipieren und sich darauf einstellen sind Grundwerkzeuge. Wo das Spiel letztlich zwischen Skript und Sandkasten, zwischen Illusionismus und Bass Playing oder zwischen Bauern- und   ... äh ... dem Gegenteil von Bauernspiel einzuordnen ist, sagen dir nicht die Werkzeuge, sondern der Umgang damit. "Ja, plötzlich kommt ein schwerer Sturm auf und ihr sucht Zuflucht in der Burgruine" *faltplanglattstreich* Dann war's wohl kein Sandkasten.

Wie mit'm Schrauberdreher. Damit kann ich Schrauben drehen. Und Muscheln öffnen. Und Knastis picksen. Und ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 6.09.2016 | 12:54
Wobei natürlich (8]) der SL überhaupt erst mal festgelegt hat, was das "natürliche Verhalten" der NSC eigentlich ist. Oder mit anderen Worten, it's railroads all the way down...

Es ist doch so: Wenn ich einen SC spiele, dann lasse ich ihn so handeln, wie ich denke, dass diese fiktive Person handeln würde. Wenn es jetzt mehrere Möglichkeiten gibt: Er könnte A tun, oder B, oder C, und alles wäre mit dem Charakter der fiktiven Person konsistent. A finde ich als Spieler eher langweilig, von B weiß ich, dass es einen Mitspieler stören würde, und C klingt eigentlich wie eine richtig coole Weiterentwicklung - dann wähle ich als Spieler Option C.

Und als SL mach ich es genauso für meine NSCs.

Wenn da jetzt jemand hinter der Tür vorspringen und: "Haha, du Railroader!" rufen will - geschenkt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Maarzan am 6.09.2016 | 13:04
Ich sehe das hier wieder als Strohmanndiskussion, wo der Fall, dass ein SL seine ihm gegebenen Möglichkeiten nutzt, um einem Spieler in den ihm nach dem propagierten Spielstil eigentlich zustehenden Entscheidungen zu beschneiden, einfach mal auf alle Nutzungen dieser Möglichkeiten zur Spielweltgestaltung ohne Ansicht von Wirkung oder Intention erweitert wird und dann treudoff sich hingestellt wird: "aber dann geht es ja gar nicht ohne Railroading (Unterton: Also kann das doch nicht so schlimm sein) ... ".
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 13:10
Zitat
Es ist doch so: Wenn ich einen SC spiele, dann lasse ich ihn so handeln, wie ich denke, dass diese fiktive Person handeln würde. Wenn es jetzt mehrere Möglichkeiten gibt: Er könnte A tun, oder B, oder C, und alles wäre mit dem Charakter der fiktiven Person konsistent. A finde ich als Spieler eher langweilig, von B weiß ich, dass es einen Mitspieler stören würde, und C klingt eigentlich wie eine richtig coole Weiterentwicklung - dann wähle ich als Spieler Option C.

Und als SL mach ich es genauso für meine NSCs.
Jeep
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Shevek am 6.09.2016 | 13:10
Wobei das ja auch schon ein klassischer Beginn von Horrorfilmen ist:
Es ist Nacht, eine einsame Kutsche rumpel durch die Berge, als der Regen losbricht. Dann bricht ein Rad, die Insassen der Kutsche haben bei Nacht und Regen keine Chance - als ein Blitz ganz nah ein Schloss erhält.....

Ist das schon Railroading?
Oder muss da noch ein wilder Berglöwe (oder besser das ganze Rudel) auftauchen, die die Leute aus ihrer Kutsche vertreibt?


Ansonsten kenne ich die Beschwerde von Spielern, wenn es mal nicht so läuft, wie sie es meinen (weil es in der Welt nun mal so ist und ihre Ideen dann vielleicht auch nicht immer so zwingend hinhauen), dass ich es ja so wollen würde.


Grüße

Shevek
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 13:14
Das Railroading ist bei vielen Kaufabenteuern schon inklusive......
(Aber nicht immer nur schlecht und erfüllt auch seinen Zweck)

Aber nur weil es im Abenteuer drin steht, ist es trotzdem Railroading, nur nicht eines, das sich der SL ausgedacht hat,
sondern schon vorher der Autor. Ich sag jetzt mal ganz provokativ: "Als Arbeitserleichterung für den SL."

.......Alla......"wenn die Spieler das und das nicht machen, dann passiert als nächstes dies, damit jenes am Ende rauskommt....."


......." Ich sag nur Showdown, Endgegner."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 6.09.2016 | 13:16
Wobei das ja auch schon ein klassischer Beginn von Horrorfilmen ist:
Es ist Nacht, eine einsame Kutsche rumpel durch die Berge, als der Regen losbricht. Dann bricht ein Rad, die Insassen der Kutsche haben bei Nacht und Regen keine Chance - als ein Blitz ganz nah ein Schloss erhält.....

Ist das schon Railroading?
Oder muss da noch ein wilder Berglöwe (oder besser das ganze Rudel) auftauchen, die die Leute aus ihrer Kutsche vertreibt?


Das lässt sich kontextfrei eben nicht beantworten. Ist das die Einleitung des ersten Abenteuers, also die Etablierung von Ort, Zeit und Situation? Erwarten die Spieler klare Wegweiser?
Ich würde mal sagen: Eine Situation mit einer (vermeintlich) eindeutigen Lösung zu präsentieren, ist an sich kein RR. Wenn die Spieler sich für einen anderen Weg entscheiden und dann kommt nacheinander erst der Fremde aus einer Höhle, der sie bittet, ihn zum schützenden Schloss zu begleiten, und wenn sie ablehnen, kommt das Rudel Berglöwen, und der einzige sichere Fluchtweg ist eine Spalte, die direkt zum Schloss führt, und wenn sie die Berglöwen lieber bekämpfen und besiegen, dann verlaufen sie sich und stehen plötzlich vor dem Schloss ... tja, dann ist der Fall ziemlich eindeutig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: D. Athair am 6.09.2016 | 15:56
Um Railroading zu sein, muss es [der Eingriff] laut meiner Defi aus dramaturgischen Gesichtspunkten erfolgen.
... ich find die Allzuständigkeitsdefinition für Railroading albern. Warum?
Weil die Definition von Railraoding zusammen bricht, wenn ich auf die Metaebene wechsle und die Spieler entscheiden lasse, ob der Eingriff jetzt cool ist oder nicht ODER, wenn ich ein Spiel benutze das für genau solche Fälle Werkzeuge bereithält (ich meine, dass WFRP3 und Torchbearer da das ein oder andere im Angebot haben).

... die Argumentation wäre: "Es ist Railroading, wenn die SL aus dramaturgischen Überlegungen die ins Regelsystem integrierten und zwingend zu benutzenden dramaturgischen Mittel benutzt."

Oder: "Es ist Railroading, wenn die SL den Mitspielenden aus dramaturgischen Überlegungen über dramaturgische Eingriffe entscheiden lässt und entsprechend agiert."

Das sind doch Nonsense-Aussagen!
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 6.09.2016 | 16:17
Ein Attentäter wird, wenn er schlau ist, nicht auf den Kopf zielen, aus eben solchen Gründen.

Er nimmt den sichereren Oberkörper...

Und damit wären wir schon einen deutlichen Schritt in Richtung Überlebbarkeit gegangen  ;)


Wenn ich meine SC realistisch umbringen wöllte, würd ich so tun wie mans dann in der Realität halt auch macht. Ich würde ein paar Schläger auf den SC hetzen, die warten bis er mal allein ist, und dann stechen/schießen sie ihn auf offener Straße nieder.

Wir nähern uns einem der Knackpunkte der ganzen leidigen Attentäter-Thematik:

In vielen Systemen denken sich die Spieler an dem Punkt nämlich "ok, die paar Schläger mischen wir mal eben auf und dann sehen wir weiter".

Die sind da schlicht keine großartige Bedrohung und als Resultat aus diesem Umstand hat man dann eben jenen hier:
Das Problem beim Attentäter, der aus 2000m Entfernung mit Kopfschuss tötet ist ja das der ein Klischee gängiger Medien ist und eigentlich in die typisch bespielten Welten dazugehört. Oft sind seine Fähigkeiten gerade dewegen dann ja auch per System umsetzbar.

Den überkompetenten Attentäter, der eigentlich nur deswegen so überrissen sein muss, weil man beim Großteil der restlichen Bedrohungen aus verschiedenen Gründen (die teils sogar gut oder wenigstens nachvollziehbar sind) entschieden hat, sie entsprechend abzuschwächen.

Blöderweise schlägt das System an dieser Stelle gerne mal über die Stränge und es gibt lange Gesichter auf allen Seiten - Unzufriedenheit mit dem Verlauf und grundlegender mit den Regeln, die diese Situation überhaupt erst in der Form produzieren. Aber es muss ja irgendwie doch so sein, denn Attentäter sind schließlich saugefährlich, gell?  :P


Wenn andere Sachen auch entsprechend gefährlich sind, braucht es den übertriebenen Attentäter nicht und wenn umgekehrt aus diversen Gründen das Leben gemäß der gewählten Regeln nicht ganz so gefährlich sein soll, dann muss das aus den gleichen Gründen auch den Attentäter einschließen.


Ich kann die Haltung nicht nachvollziehen, dass der Attentäter quasi definitionsgemäß relativ unabhängig vom Spielstil das "Recht" und die regelseitigen Möglichkeiten hat, SCs ohne Weiteres wegzublasen, wenn auf der anderen Seite so gut wie alles andere an (Kampf-)Gefahren und Gewaltszenarien recht harmlos daherkommt.

Das ist doch zum allergrößten Teil reine Gewöhnung an einen eigentlich wenig zielführenden Gedankengang.

Ich glaube hier fällt der eine oder andere auf eine falsche Dichotomie rein. Was nicht lupenreine Sandbox ist soll demnach automatisch Railroading sein. Beides sind aber die Extreme und dazwischen gibt es eine ganze Menge was weder eine Sandbox im engeren Sinne noch irgendeine Form von Railroading ist.

Gerade bei Railroading ist es wichtig, dass das Ganze ein Kontinuum ist und keine binär zu beantwortende Frage nach RR ja oder nein.

Und für die Sandbox sollte man als SL wenigstens so ehrlich zu sich und anderen sein und zugeben, dass es in der Praxis keine 100% neutrale Sandbox geben kann.
Allein schon das Großthema Auswahl der Startbedingungen...da hat sich das eigentlich schon komplett erledigt, aber man gibt sich anscheinend doch gerne mal der Illusion hin, dass es möglich wäre.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 6.09.2016 | 16:36
Gerade bei Railroading ist es wichtig, dass das Ganze ein Kontinuum ist und keine binär zu beantwortende Frage nach RR ja oder nein.

Das sehe ich persönlich anders. Das Wort (und das dazugehörige Bild) ergeben erst einen Sinn, wenn man wirklich bei den Schienen angekommen ist. Nicht wenn es das eine oder andere umzäunte Areal gibt, irgendwo Warnschilder stehen oder es den einen oder anderen leicht abschüssigeren und einladenderen Weg gibt.

Natürlich ist das dann alles schon lange keine lupenreine Sandkiste mehr, aber das Railroading zu nennen halte ich für sehr gewagt, weil der Begriff einfach mal völlig an dem was passiert vorbei geht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 6.09.2016 | 16:40
Dann ist es (passenden Begriff hier einsetzen) und der Extremzustand ist Railroading - ja, das erscheint sinnvoller.

Da bin ich wohl auch schon von einem Umfeld fehlgeprägt, das jedes kleine Lenken der Gruppe oder sonstiger Geschehnisse mit gespielter Entrüstung und ironischen "Railroading!"-Rufen kommentiert  ;) ;D

Für mich ist der Begriff sehr weit aufgeweicht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Supersöldner am 6.09.2016 | 16:42
Natürlich darf ein Fähiger Attentäter nur auf Tauchen wenn die SC was gemacht haben das es ihm setting rechtfertigen würde das jemand so viele Geld aus gibt sie Platt zu machen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 16:48
Dann ist es (passenden Begriff hier einsetzen) und der Extremzustand ist Railroading - ja, das erscheint sinnvoller.

So würd ich das auch sehen. In Ermangelung eines allgemein verständlichen Begriffes sag ich halt auch schon früher auf dem Kontinuum: Railroading!

Vielleicht fällt ja jemandem was ein. Wo passiert es einem denn, das man immer mal wieder in eine bestimmte Richtung geschubst wird, sich aber sonst relativ frei bewegen kann?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chiungalla am 6.09.2016 | 16:48
@YY:
Das meinte ich ja gerade mit der falschen Dychotomie die durch die beiden extremen Begriffe (und das Fehlen eines Begriffs für alles dazwischen) entsteht:
Wenn es nicht das eine ist, dann ist es das andere, also ist es irgendwie immer extrem. Und das spiegelt irgendwie so gar nicht mein persönliches Erleben wieder.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Maarzan am 6.09.2016 | 16:54
Wobei das ja auch schon ein klassischer Beginn von Horrorfilmen ist:
Es ist Nacht, eine einsame Kutsche rumpel durch die Berge, als der Regen losbricht. Dann bricht ein Rad, die Insassen der Kutsche haben bei Nacht und Regen keine Chance - als ein Blitz ganz nah ein Schloss erhält.....

Ist das schon Railroading?
Oder muss da noch ein wilder Berglöwe (oder besser das ganze Rudel) auftauchen, die die Leute aus ihrer Kutsche vertreibt?


Ansonsten kenne ich die Beschwerde von Spielern, wenn es mal nicht so läuft, wie sie es meinen (weil es in der Welt nun mal so ist und ihre Ideen dann vielleicht auch nicht immer so zwingend hinhauen), dass ich es ja so wollen würde.


Das mit dem Radbrechen kann Railroading sein, wenn eben die Ursache nicht im Straßenzustand vs. dem Kutschenzustand liegt.
Im Einzelfall wird das auch kaum direkt nachweisbar/unterscheidbar sein.

Der Berglöwe und ggf auch zerbrechende Reparaturwerkzeug und eine magietote Zone um den Flickzauber zu verhindern ... machen das dann eben zunehmend deutlicher - bis jemand protestiert.

Und wenn die Spieler so etwas öfters vorgesetzt bekommen haben - irgendwann einmal nicht einmal mehr zwingend von demselben SL - werden sie eben dünnhäutig und protestieren immer eher, manchmal dann halt auch zu früh. 

Wenn der SL ein neues Abenteuer nicht railroaden will, dann soll er den Teil bis zum Beginn der Spielerentscheidungen entsprechend vorskripten: Baut Charaktere, welche nach einem Kutschenunfall in stürmischer Nacht beschlossen haben im nahegelegenen Schloss Unterschlupf zu suchen ... . Teil der offen Vorgabe und damit gesetzt. Wem es nicht passt, braucht dann ja nicht mitspielen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: YY am 6.09.2016 | 17:14
Wenn der SL ein neues Abenteuer nicht railroaden will, dann soll er den Teil bis zum Beginn der Spielerentscheidungen entsprechend vorskripten

 ;D :pray:



Edit (Doppelpostvermeidung):

Natürlich darf ein Fähiger Attentäter nur auf Tauchen wenn die SC was gemacht haben das es ihm setting rechtfertigen würde das jemand so viele Geld aus gibt sie Platt zu machen.

Das gehört auch zu der klischeebeladenen Sichtweise auf den Attentäter.
Gut = teuer, in beide Richtungen...

Eigentlich müsste man da mal eine Checkliste aufstellen, damit die Leute wissen, wie man es am Besten nicht macht  ;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 17:42
Zitat
Dann ist es (Steering?) und der Extremzustand ist Railroading - ja, das erscheint sinnvoller.
Steering = Lenkung
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Wellentänzer am 6.09.2016 | 17:54
Braucht man denn unbedingt einen "Fachbegriff" dafür? Ich habe schon bei der Forge nie verstanden, weshalb für jeden Pups ein eigenes Wort notwendig war. Es geht einfach um eine dramaturgiegetriebene Einschränkung von Spieleroptionen. Das kann man sanft einsteuern und sehr brachial. Meiner Ansicht nach brauchen aber weder die Skala noch deren Extreme eigene Bezeichnungen. Das verwirrt doch nur und erhöht den ebenso aufgeblähten wie abschreckenen und verwirrenden Wortschwall von Rollenspielbegriffen unnötig weiter.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ErikErikson am 6.09.2016 | 17:59
Braucht man denn unbedingt einen "Fachbegriff" dafür? Ich habe schon bei der Forge nie verstanden, weshalb für jeden Pups ein eigenes Wort notwendig war. Es geht einfach um eine dramaturgiegetriebene Einschränkung von Spieleroptionen. Das kann man sanft einsteuern und sehr brachial. Meiner Ansicht nach brauchen aber weder die Skala noch deren Extreme eigene Bezeichnungen. Das verwirrt doch nur und erhöht den ebenso aufgeblähten wie abschreckenen und verwirrenden Wortschwall von Rollenspielbegriffen unnötig weiter.

Wenn du nicht möchtest, brauchen wir auch keinen Fachbegriff suchen. 
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 18:02
Zitat
Meiner Ansicht nach brauchen aber weder die Skala noch deren Extreme eigene Bezeichnungen
OK
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Wellentänzer am 6.09.2016 | 18:03
Wenn du nicht möchtest, brauchen wir auch keinen Fachbegriff suchen.
OK

Lol. Ist heute Sonntag, habe ich Geburtstag oder ist mein Meerschweinchen gestorben? Sowas habe ich ja noch nie erlebt  ;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 6.09.2016 | 18:07
Das ist tatsächlich eine Stelle, an der man mit diversen umgangssprachlichen Bezeichnungen ganz gut fahren wird, deswegen sind die alle so großzügig  :)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Isegrim am 6.09.2016 | 18:10
Braucht man denn unbedingt einen "Fachbegriff" dafür? Ich habe schon bei der Forge nie verstanden, weshalb für jeden Pups ein eigenes Wort notwendig war.

"Wissenschaft ist die vorsätzliche Kreierung von Fachbgriffen und die skrupellose Verwendung derselben."
(Herkunft mir unbekannt)

Jede Theorie, oder auch jeder Wissenschaftler, zum Teil gar jedes einzelne Buch beginnt damit, Begriffe zu definieren, oder zu sasgen, wo die später verwendeten Begriffe herkommen bzw definiert sind. Ist meiner Erfahrung nach zumindest in den Geisteswissenschaften so, Geisteswissenschaftler mögen mir widersprechen. In der Mathematik beginnt jeder einzelne Satz mit "Sei dies das und das jenes, dann gilt: ...".

Da kommt wohl auch die theoretische Beschäftigung um das Thema Rollenspiele nicht drum herum, denn eine Naturwissenschaft, die sich mit allgemein definierten begriffen mE etwas leichter tut, wird das fganze auch mit viel gutem Willen nicht. ;)

Wenn der SL ein neues Abenteuer nicht railroaden will, dann soll er den Teil bis zum Beginn der Spielerentscheidungen entsprechend vorskripten: Baut Charaktere, welche (...)

Hilft zwar nicht wirklich bei Episoden mit einer schon bestehenden Gruppe; da werden dann schon existierende und bespielte Charaktere in Situationen gescriptet und zu Handlungen verurteilt, die denn Spielern evtl nicht passen.

Kann dennoch klappen. War in der Star War-Runde, in der ich lange mitspielte, so, und ist owhl auch von (diesem) SW-RPG so gewollt. Jedes "Abenteuer" begann mit einem vom SL geschriebenen Vorlesetext (teils mit verteilten Rollen, jeder Spieler sprach seinen Charakter, aber halt nicht frei, sondern wie vom SL vorgeschrieben). Dazu kamen bei längeren Geschichten manchmal Zwischentexte, um eine neue Session einzuleiten, diese aber nicht immer. So war man beim eigentlichen Spielbeginn schon "mitten drin". Das galt übrigens sowohl für Aufträge, die direkt von der Allianz kamen und denen man sich nicht entziehen konnte (after all spielt man da Rebellen, die Mitglied einer paramilitärischen Organisation sind, so mit Subordination etc), als auch für Abenteuer ohne solchen direkten Befehle. Kann mich nicht erinnern, dass das jemals zu Problemen oder Beschwerden geführt hat, wenns auch sicher Situationen gab, wo einer sich dachte "Das hätte mein Charakter aber nicht so gemacht/gesagt/gedacht." Gehörte halt dazu, und war bestimmt oft besser, als es "auszuspielen". Sollte ich als SL eigentlich auch mal probieren...

Oft gab es in diesen gescripteten Szenen auch "Einblendungen" der Antagonisten, an denen die SCs gar nicht beteiligt waren (manchmal mehr oder minder nebulös, was bspw Namen oder einzelne Personen angeht, oder worum es überhaupt geht, da man den Plot ja noch nicht kannte). Als Spieler wurden einem also (offensichtlich gewollt und geplant, obwohl eigentlich unnötig) Informationen vermittelt, die die Charaktere unmöglich haben konnten. War auch nicht uninteressant, obwohl ich solchen Meta-Informationen eigentlich eher ambivalent-misstrauisch gegenüberstehe...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: ArneBab am 6.09.2016 | 20:06
"Joah Leut wisst ihr, eure Freundin Frida ist eigentlich ne Schlangenfrau, die euch alle fressen will...bloss ihr Giftschaden scheint mir arg hoch, dass muss ein Druckfehler sein. ok wenn ich das ändere?"

Ich würd sehen, das ich mit dem SL nie wieder Cthulhu spiele.
Wenn die SL das in Cthulhu gemacht hat, dann klar. Aber vielleicht kann die SL den Stil ja dem Spiel anpassen. Wenn in einem epischen Heldenabenteuer plötzlich SCs chancenlos niedergemacht werden ist das genauso nervig, wie wenn in einer Dystopie mit erwarteten 3 Spielrunden Lebenserwartung alle SCs mit Plotrüstung rumlaufen und ewig leben. Im ersteren Fall freue ich mich nämlich wahrscheinlich schon auf zukünftige Entwicklungen des SCs, während ich mich im letzteren Fall an der Erwartung auf einen krassen Tod freue, der nicht ewig hinausgezögert werden darf, wenn die Erwartung nicht in Frust umschlagen soll.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Maarzan am 7.09.2016 | 06:56
...

Hilft zwar nicht wirklich bei Episoden mit einer schon bestehenden Gruppe; da werden dann schon existierende und bespielte Charaktere in Situationen gescriptet und zu Handlungen verurteilt, die denn Spielern evtl nicht passen.
...

Wenn die Handlung schon läuft, dann soll er - in Spielen an denen ich teilnehme zumindest -  tatsächlich die Finger von solchen Maßnahmen lassen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 7.09.2016 | 08:55
Betrachten wir eine Gruppe in der ein Spielleiter alleine keine Regeln ändern darf, laut Gruppenvertrag.
Wer kann sicherstellen, dass er es nicht trotzdem tut?
Nehmen wir an eure Figur zaubert einen Zauber auf eine NSC- Figur. Und der SL teilt euch mit. Keinen Effekt. Es passiert nichts.
Du nimmst es hin und denkst Dir: Hmmm entweder wurde die Resistenz geschafft, oder der NSC hat irgendeinen Schutz bei sich, vielleicht ein Amulett oder ähnliches. Oder er wird von jemand Dritten beschützt. Oder ich befinde mich an einem Ort an dem Zauber nicht funktionieren usw......
Alles wäre möglich- Es wäre aber genauso möglich, dass die Resistenz nicht geschafft wurde, aber der SL den Würfelwurf trotzdem als geschafft wertet. Oder das Amulett gab es vorher nicht- aber jetzt hat der NSC es umhängen, die dritte Person hatte eigentlich diesen Schutzzauber nicht. Aber nun hat sie ihn........
Niemand kann das wirklich  kontrollieren,(schon gar nicht ohne dass das Misstrauen gegen den Spielleiter offenkundig würde) ....... Worauf ich hinaus will?..........Darauf dass es ohne Vertrauen in den Spielleiter nicht geht....
Wenn die Spieler ein faires Spiel haben wollen, bei dem keine Regeln vom SL abgeändert werden dürfen,
dann muß das der Spielleiter selbst so wollen. Es muß vom ihm kommen. Ansonsten kann er den Spielern auch
eine Illusion seiner Fairness und Regeltreue vermitteln, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Man kann diese Fairness deshalb nicht wirklich durch einen Gruppenvertrag erzwingen.
Sie muß vom Spielleiter selbst kommen.

Ein Spielleiter hat seit jeher einen Spielleiter Schirm (zumindest in allen mir bekannten Rollenspielen), und das nicht ohne Grund.
Warum und wofür hat ihr diesen Schirm?- Um Informationen vor den Spielern geheim zu halten.
Ich verstehe in gewisser Weise die Ohnmacht mancher Spieler angesichts dieser Tatsache und den Wunsch
mehr Kontrolle ins Spiel zu bringen. Aber es bleibt nur eine Illusion von Kontrolle, solange der SL nicht
selbst dahintersteht.

Und wenn ich weiß, das Fairness ein Wert für den Spielleiter hat, dann brauche ich auch keine Kontrolle durch die
Gruppe mehr. Man weiß dass man sich gegenseitig vertrauen kann.

Was der Wert Fairness für die jeweilige Gruppe bedeutet, kann wie ich mitbekommen habe, sehr unterschiedlich sein.
Manche finden es auch fair, dass der Spielleiter ihnen durch Würfeldrehen mal das Leben rettet, oder dass er mal hier und
da ihren Weg ebnet. Das gilt sicher auch für Gruppen, wo die Spieler an ihren Figuren hängen und die Charaktere
deshalb nicht wie die Fliegen sterben sollen.- Das bedeutet auch in gewisserweise auf das Empfinden seiner Spieler
Rücksicht zu nehmen. Vorallem wenn das langjährige Gruppen mit hochgespielten Charakteren sind, wo sicher auch
Freundschaften dran hängen. Hier ist der SL  auch dazu da das Soziale Netzwerk zu stabilisieren. Es ist in erster Linie ein gemeinschaftliches Event.

Wenn eine Gruppe bewusst den Nervenkitzel sucht, vielleicht dazu noch oft das System wechselt, ist die Situation eine andere.
Auch wenn das Spiel mehr Wettbewerbscharakter hat. Spieler die dazu noch in verschiedenen Gruppen mit häufig wechselnden
Spielern spielern, haben vielleicht auch SL die sie noch nicht so gut kennen und deshalb auch nicht blind vertrauen können. Darum verstehe ich auch , dass man nach mehr Sicherheit in den Regeln sucht. Der SL soll diese bieten, und erfüllt vielleicht auch etwas mehr die Rolle des Gegenspielers. Das Ziel des Spielleiters ist es hier mehr die Spieler herauszufordern.
Hier möchte ich Regelsicherheit.

Eine pauschale Beurteilung von Fairness, ist deshalb gar nicht möglich.


Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 7.09.2016 | 09:25
Vertrauen und Vertrauen ist nicht unbedingt dasselbe. Selbst wenn ich mit einem SL sonst menschlich wunderbar zurecht komme, heißt das noch lange nicht, daß er nicht gelegentlich einfach mal Fehler machen kann; im Gegenteil, gerade, wenn wir gut miteinander können, gestehe ich ihm das eher mal zu. Davon wird der Fehler aber nicht automatisch zum Nicht-Fehler.

Im Englischen gibt's da eine schöne Redensart: "The road to Hell is paved with good intentions." Daran orientiere ich mich ganz gerne mal, wenn das Argument kommt, irgendjemandes gute Absicht alleine würde schon alles rechtfertigen. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 7.09.2016 | 09:32

Nehmen wir an eure Figur zaubert einen Zauber auf eine NSC- Figur. Und der SL teilt euch mit. Keinen Effekt. Es passiert nichts.
Du nimmst es hin und denkst Dir: Hmmm entweder wurde die Resistenz geschafft, oder der NSC hat irgendeinen Schutz bei sich, vielleicht ein Amulett oder ähnliches. Oder er wird von jemand Dritten beschützt. Oder ich befinde mich an einem Ort an dem Zauber nicht funktionieren usw......

Einfache Lösung: Schwierigkeiten werden immer vor dem Wurf offen angesagt.
Und ja, das mache ich als SL so. Immer. Ich spiele sogar gerade ein Regelsystem, das sonst gar nicht funktionieren würde ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 7.09.2016 | 09:33
Zitat
Vertrauen und Vertrauen ist nicht unbedingt dasselbe. Selbst wenn ich mit einem SL sonst menschlich wunderbar zurecht komme, heißt das noch lange nicht, daß er nicht gelegentlich einfach mal Fehler machen kann;

Also mein SL darf Fehler machen! Meine SPL auch. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Nebula am 7.09.2016 | 09:34
hmm ich Vertraue darauf, daß der SL für alle, die am Tisch sitzen, einen schönen und unterhaltsamen Abend gestalten will! Das ist die Grundvoraussetzung für eine Session.

Wenn natürlich der SL hinter seinem Sichtschirm irgendwas mogelt/dreht oder auf einmal NSC bestimmte magische Items haben, die diesen vor den Spielern schützen, dann kann man das als Spieler natürlich nicht herausfinden außer man hinterfragt alles genauestens und nervt damit den SL und zeigt diesem, daß eben kein Vertrauen am Tisch gegeben ist.

Um Ehrlich zu sein: Der SL soll (mit Regeln hinter dem Sichtschirm) machen was er meint, solange jeder Spaß hat. Wenn er offensichtlich schummelt würde mir das aber auf Dauer auch den Spielspaß rauben.

Alle offenen Regeln will ich aber als Spieler und SL ungebrochen sehen, einfach weil ich Willkür nicht leiden kann und einmal ist Effekt X so und nächstes Mal anders :(
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 7.09.2016 | 09:36
Betrachten wir eine Gruppe in der ein Spielleiter alleine keine Regeln ändern darf, laut Gruppenvertrag.
Wer kann sicherstellen, dass er es nicht trotzdem tut?
Vertrauen ist auch für uns das Stichwort ... Mal ganz davon abgesehen, dass man sich über Jahre oder gar Jahrzehnte kennt, da wäre schummeln gegen den expliziten Gruppenvertrag ja wirklich dumm ...

Zitat
Warum und wofür hat ihr diesen Schirm?- Um Informationen vor den Spielern geheim zu halten.
Es gibt ja auch genug, die ohne Schirm leiten ... Find ich toll, dann kann ich auch bei jedem Wurf mitfiebern ...

Also mein SL darf Fehler machen! Meine SPL auch. ;)
Stell dir vor, meine SL auch. Sogar ich als SL darf Fehler machen und mache sie ... Normalzustand?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 7.09.2016 | 09:57
Nach unserer internen, nicht-repräsentativen Zählung (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=71784.25) scheinen knapp weniger als die Hälfte der SLs einen Schirm zum Sichtschutz zu nutzen. Ihr könnt ja mitstimmen, wenn euch das interessiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 7.09.2016 | 10:08
Zitat
scheinen knapp weniger als die Hälfte der SLs einen Schirm zum Sichtschutz zu nutzen.
Diese Aussage würde dann stimmen, wenn es nur zwei Optionen gegeben hätte -Ja oder nein.
Es gab aber ganze vier Optionen für Ja. ;) (Die man unabhängig voneinander wählen darf)
Ich hab trotzdem mit abgestimmt.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 7.09.2016 | 10:10
Als SL habe ich keinen Schirm, würfle also eh offen. Schwierigkeiten sage ich gerne vorher an. Teils offenbare ich auch die NSC-Werte. Bei Rulings sage ich an, wie ich mir die Darstellung vorstelle und schiebe eigentlich immer ein: "Einverstanden?" hinterher. Transparenz ist mir da schon wichtig und ich bin eh gern auf der Metaebene unterwegs. So wissen die Spieler öfter, woran sie sind, und können entsprechend stark eigenständig agieren.

Als Spieler gebe ich der SL erst ein Mal einen Vertrauensvorschuss und denke mir, dass das schon richtig läuft. Aber das ist ja normalerweise auch ein schleichender Prozess vom Kampagnenbeginn bis zum Kollabieren des Illusionismus. Hier mal was seltsames, da mal was irgendwie unpassendes. "Der trifft mich? Ich habe gegen den einen AC von 19. Also Crit?" - "Was? Oh, äh, nein. Ist aber trotzdem getroffen." Solche Dinge. Das summiert sich auf und irgendwann ist der Vertrauensvorschuss erodiert. Dann kracht es halt, mal leiser, mal lauter, je nach Runde und Naturell der Leute.

Versehentliche Regelfehler oder neue Spielleitung oder Spielleitung mit fremden Regelwerk sind da aber eh was anderes. Ich habe auch nicht jedes Regelwerk zu 100% intus. Upps, vertan. Weiter geht's.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Greifenklaue am 7.09.2016 | 10:11
Dreizig Prozent für nein. Ist doch was.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 7.09.2016 | 10:21
Einfache Lösung: Schwierigkeiten werden immer vor dem Wurf offen angesagt.
Und ja, das mache ich als SL so. Immer. Ich spiele sogar gerade ein Regelsystem, das sonst gar nicht funktionieren würde ...
Eine der seltenen Fälle wo wir nicht übereinstimmen :) das kommt bei mir aufs Spiel an.
In einigen Fällen würde ich numerische Angaben (bestimmte Rollenspiele forcieren das, bei DSA erlebe ich das z.B.), überwiegend würde ich die dahinterstehende Fiktion schildern ("Die Zielscheibe steht 200 Fuß weit weg, es herrscht leichter Seitenwind. R ist ein ziemlicher anspruchsvoller Schuss, ist klar, oder?" "Der Makropol-Reklamator hält dich eh schon halb für einen Cop, du hast gerade eben seine Tür eingetreten und seinem implantatstarrenden Rausschmeißer einen Elektroschock verpasst. Ihn jetzt mit "Charm" davon zu überzeugen, dass du sein Kumpel bist, wird schon sehr schwer.")
In machen Fällen würde ich auch nichts erzählen. Wenn obskure übernatürliche Kräfte teil der taktischen Herausforderung sein sollen, dann sollen sich die Spieler selbst überlegen, warum der Zauber im Beispiel fehlschlug. Wenn du mysteriöse Natur eines Gegners oder die Unnatürlichkeit eines Monsters unterstrichen werden sollen, verrate ich auch nichts.

Oder allgemeiner: Wenn die SCs keinen Grund haben, irgendetwas über die Schwierigkeit einer Aufgabe zu wissen, dann behalte ich mir vor, nichts darüber zu verraten. Manchmal ist das Ermessenssache. Klar das spielt in das Thema "Das sind Goblins! ("Aber halt Smaragdgoblins, was ich nicht verrate, hihihi!") " hinein.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: nobody@home am 7.09.2016 | 10:40
Na ja, mit "tollen Spielweltgeheimnissen" habe ich's aus dem öfter schon mal angeführten Grund nicht so, daß die Spieler ohnehin schon viel zuwenig darüber wissen, was in der Spielwelt gerade Sache ist. Dafür ist die Informationsleitung "Gehirn des Spielleiters" => "Mund des Spielleiters" => "Ohren der Spieler" => "Gehirne der Spieler" einfach zu schmalspurig, fehleranfällig, und schnell überlastet. Da muß ein Geheimnis schon wirklich für den Spielspaß des Abends von zentraler Wichtigkeit sein, wenn ich mir die Mühe machen soll, es im allgegenwärtig wabernden Nebel noch mal zusätzlich zu verstecken -- bei "wer war der Mörder?" lasse ich mir das ja noch gefallen, bei "ich haue jetzt auf das Monster drauf, welche Rüstungsklasse hat es?" hemmt's aber nur noch den Spielfluß.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 7.09.2016 | 11:03
Na ja, mit "tollen Spielweltgeheimnissen" habe ich's aus dem öfter schon mal angeführten Grund nicht so, daß die Spieler ohnehin schon viel zuwenig darüber wissen, was in der Spielwelt gerade Sache ist. Dafür ist die Informationsleitung "Gehirn des Spielleiters" => "Mund des Spielleiters" => "Ohren der Spieler" => "Gehirne der Spieler" einfach zu schmalspurig, fehleranfällig, und schnell überlastet. Da muß ein Geheimnis schon wirklich für den Spielspaß des Abends von zentraler Wichtigkeit sein, wenn ich mir die Mühe machen soll, es im allgegenwärtig wabernden Nebel noch mal zusätzlich zu verstecken -- bei "wer war der Mörder?" lasse ich mir das ja noch gefallen, bei "ich haue jetzt auf das Monster drauf, welche Rüstungsklasse hat es?" hemmt's aber nur noch den Spielfluß.
Also erstens, es geht gar nicht um "toll". Zweitens, meine Geheimnisse sind immer toll!! Und ja, Monsterstats sind jetzt bei vielen Spielen nicht wahnsinnig spannend zu erschnüffeln. Aber bei manchen Settings passt es mir einfach nicht in den Kram, das so etwas einfach bekannt ist. Das ist wie mit einer Lebenspunktangabe für Cthulhu.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: 1of3 am 7.09.2016 | 11:09
Diese Aussage würde dann stimmen, wenn es nur zwei Optionen gegeben hätte -Ja oder nein.
Es gab aber ganze vier Optionen für Ja. ;) (Die man unabhängig voneinander wählen darf)
Ich hab trotzdem mit abgestimmt.

Du kannst doch sehen, wer: "Ja, ich benutze einen SL-Schirm als Sichtschutz" angekreuzt hat. Das ist doch, was dich interessiert.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Luxferre am 7.09.2016 | 11:12
Ich habe mehrfach und sehr unterschiedlich abgestimmt. Ist halt von vielen Faktoren abhängig. Repräsentativ ist anders  >;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Harlekin78 am 7.09.2016 | 11:13
Einfache Lösung: Schwierigkeiten werden immer vor dem Wurf offen angesagt.
Und ja, das mache ich als SL so. Immer. Ich spiele sogar gerade ein Regelsystem, das sonst gar nicht funktionieren würde ...

Numenera?
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 8.09.2016 | 12:39
Zitat
Du kannst doch sehen, wer: "Ja, ich benutze einen SL-Schirm als Sichtschutz" angekreuzt hat. Das ist doch, was dich interessiert.
Noch viel interessanter finde ich wer Ja, angekreuzt hat, aber angeblich keinen Sichtschutz braucht.  ;)
Denn geheime Aktionen der NSC offen würfeln, möchte ich echt gerne mal sehen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 12:43
Numenera?

Ja.
Das finde ich in der Beziehung wirklich ein sehr angenehmes System, gerade weil es mit den GM-Intrusions gleichzeitig eine gute Möglichkeit gibt, spontan von den Regeln nicht Vorgesehenes einzubringen, ohne dabei in totale Beliebigkeit abzugleiten.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 12:49
Wenn obskure übernatürliche Kräfte teil der taktischen Herausforderung sein sollen, dann sollen sich die Spieler selbst überlegen, warum der Zauber im Beispiel fehlschlug. Wenn du mysteriöse Natur eines Gegners oder die Unnatürlichkeit eines Monsters unterstrichen werden sollen, verrate ich auch nichts.

Wenn es um taktische/Knobel-Herausforderungen der Sorte "wo ist die verwundbare Stelle?" gehen soll, ergibt das natürlich auch Sinn. Ich spiele allein schon aus Systemfaulheit ehrlich gesagt nur mit ganz geringen taktischen Anteilen. Das läuft, wie es läuft, und wenn ein Kampf mal langweilig ist, ist der nächste dafür eben härter.

Es gibt einen Punkt, wo es mir tatsächlich enorm wichtig ist, die Schwierigkeit vorher klarzustellen: Wenn es um auszugebende Ressourcen geht. Bei Gumshoe spiele ich da z.B. auch gegen die Standard-RAW, die besagen, dass man Schwierigkeiten in der Regel nicht bekanntgeben soll. Ich hasse nichts mehr als das Gefühl, den Spielern bitter benötigte Punkte aus der Tasche zu ziehen, die sie an diesem Punkt überhaupt nicht gebraucht haben.

Bei Systemen, in denen man einfach nur würfelt und dann Erfolg oder Misserfolg feststellt und evtl. noch mal nen Gummipunkt für ne Wurfwiederholung ausgibt, ist es dagegen m.E. relativ egal, ob man Schwierigkeiten jetzt ansagt oder nicht.
Titel: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 8.09.2016 | 13:08
...Ich spiele allein schon aus Systemfaulheit ehrlich gesagt nur mit ganz geringen taktischen Anteilen. Das läuft, wie es läuft, und wenn ein Kampf mal langweilig ist, ist der nächste dafür eben härter.
...

Wenn ein Kampf tatsächlich "langweilig" ist, läuft was falsch.
Das Gegenteil ist aber nicht (zwangsläufig) "härter" oder "spannend", sondern "kurzweilig".
Auch ein Kampf gegen Schwertfutter kann "kurzweilig" sein, wenn er kurz und zB witzig ist.
Ebenso kann (nicht "muss") ein längerer Bossfight superspannend und als Folge daraus "Kurzweilig" sein.
Ich habe aber auch schon Bossfights erlebt, die nur ein "Irgendwie die LE runterwürfeln und nach Möglichkeit nicht sterben" waren, gepaart mit "Och, schon wieder einen auf die Fresse.... gib mir lieber n Bier!".

"Spannung" und/oder "Kurzweiligkeit" und als Ergebnis "Spaß" sind so unglaublich wichtig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 13:11
Wenn ein Kampf tatsächlich "langweilig" ist, läuft was falsch.

Klar, es läuft halt immer mal wieder was falsch in einer Runde ... wenn ich merke, dass ein Kampf irgendwie langweilig wird, dann wird der Rest eben einfach schnell erzählerisch abgehandelt. Offenbar war es dann keine Herausforderung, die sich auszuwürfeln lohnt.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: KhornedBeef am 8.09.2016 | 13:14
Wenn es um taktische/Knobel-Herausforderungen der Sorte "wo ist die verwundbare Stelle?" gehen soll, ergibt das natürlich auch Sinn. Ich spiele allein schon aus Systemfaulheit ehrlich gesagt nur mit ganz geringen taktischen Anteilen. Das läuft, wie es läuft, und wenn ein Kampf mal langweilig ist, ist der nächste dafür eben härter.

Es gibt einen Punkt, wo es mir tatsächlich enorm wichtig ist, die Schwierigkeit vorher klarzustellen: Wenn es um auszugebende Ressourcen geht. Bei Gumshoe spiele ich da z.B. auch gegen die Standard-RAW, die besagen, dass man Schwierigkeiten in der Regel nicht bekanntgeben soll. Ich hasse nichts mehr als das Gefühl, den Spielern bitter benötigte Punkte aus der Tasche zu ziehen, die sie an diesem Punkt überhaupt nicht gebraucht haben.

Bei Systemen, in denen man einfach nur würfelt und dann Erfolg oder Misserfolg feststellt und evtl. noch mal nen Gummipunkt für ne Wurfwiederholung ausgibt, ist es dagegen m.E. relativ egal, ob man Schwierigkeiten jetzt ansagt oder nicht.
Guter Punkt mit GUMSHOE.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Zarkov am 8.09.2016 | 13:41
Noch viel interessanter finde ich wer Ja, angekreuzt hat, aber angeblich keinen Sichtschutz braucht.  ;)
Denn geheime Aktionen der NSC offen würfeln, möchte ich echt gerne mal sehen.

Ich nehme einfach mal, die würfeln offen, wenn bei denen überhaupt sowas gewürfelt wird. Bei einem Dungeoncrawl z.B. hätte ich ganz gern einen Schirm für die Karte, aber verdeckt würfeln müßte ich da nichts.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 8.09.2016 | 14:37
Klar, es läuft halt immer mal wieder was falsch in einer Runde ... wenn ich merke, dass ein Kampf irgendwie langweilig wird, dann wird der Rest eben einfach schnell erzählerisch abgehandelt. Offenbar war es dann keine Herausforderung, die sich auszuwürfeln lohnt.

 >;D Wenn ich jetzt sage "an der Stelle hättest du auch die Würfel drehen können, um noch etwas Spannung zu retten", schlägst du mich,  richtig?  ~;D
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 14:42
>;D Wenn ich jetzt sage "an der Stelle hättest du auch die Würfel drehen können, um noch etwas Spannung zu retten", schlägst du mich,  richtig?  ~;D

Nö. Aber ich würde es halt nicht machen, sondern sagen: "Leute, der Kampf ist langweilig, lasst uns den kurz zu Ende erzählen." Alles andere ist Herumdoktorei, wo ich dann eh wieder nicht weiß, ob es hilft oder die Sache nur in die Länge zieht.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 8.09.2016 | 15:33
Nö. Aber ich würde es halt nicht machen, sondern sagen: "Leute, der Kampf ist langweilig, lasst uns den kurz zu Ende erzählen." Alles andere ist Herumdoktorei, wo ich dann eh wieder nicht weiß, ob es hilft oder die Sache nur in die Länge zieht.

Doch, in Einzelfällen kann man das wissen...
Kommt halt auf den Fall an.
Hast du Lust ein Beispiel zu bringen?

Beidemweg: Ich kürze Kämpfe auch erstaunlich oft ab, wenn der Ausgang des Kampfes mir hinreichend sicher scheint.
Entweder erzählerisch oder pauschaliert oder wie in deinem Beispiel knallhart übersprungen.
Meist erzählerisch ("Den Rest könnt ihr erschlagen!" "Die letzten beiden Räuber ergeben sich!" "Dein Feuerstrahl entzündet deinen Gegner, er läuft schreiend weg und verbrennt elendig!")
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 15:38
Doch, in Einzelfällen kann man das wissen...
Kommt halt auf den Fall an.
Hast du Lust ein Beispiel zu bringen?

Ich weiß ehrlich gesagt keins, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich als SL das letzte Mal in solcher Weise herumgedoktert habe ...
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Greifenklause am 8.09.2016 | 15:42
Ich weiß ehrlich gesagt keins, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich als SL das letzte Mal in solcher Weise herumgedoktert habe ...
  ~;D
+1 für diese Antwort. Rofle mir hier einen.

Alles gut.

Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen.
Beitrag von: Achamanian am 8.09.2016 | 15:48
  ~;D
+1 für diese Antwort. Rofle mir hier einen.


Ich bin halt echt regelfaul. ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Issi am 8.09.2016 | 15:50
Zitat
Ich nehme einfach mal, die würfeln offen, wenn bei denen überhaupt sowas gewürfelt wird. Bei einem Dungeoncrawl z.B. hätte ich ganz gern einen Schirm für die Karte, aber verdeckt würfeln müßte ich da nichts.

Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Chruschtschow am 8.09.2016 | 16:04


Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)

Zum einen spiele ich ein System, bei dem der Wurf eine symmetrische Abweichung nach oben oder unten vom Standardwert darstellt. Darum muss ich für NSC gar nicht würfeln und nehme einfach deren Fertigkeit als Schwierigkeit für die SC.

Zum anderen, wenn ich dann doch was "geheimes" werfe, sage ich auch mal: "Kommt noch, aber *evil foreshadowing* noch habt ihr ja nix bemerkt." ;)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Pyromancer am 8.09.2016 | 16:11
Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)

Das kommt ganz auf Situation, Gruppe, System, etc. an. Was ich - je nach Umständen - sagen könnte:

"Ich hab die 9 beim Schleichen gewürfelt, würfel mal Wahrnehmung dagegen, ob du etwas bemerkst."

"Davon bekommt ihr nichts mit."

"Plötzlich spürst du - wie aus dem Nichts - ein Messer an deiner Kehle, und eine zischende Stimme flüstert dir ins Ohr..."

"Einer von den Jungs, die euch vorhin verfolgt haben, hat sich hinter eurem Rücken in euer Lager geschlichen. Ihr habt nichts davon bemerkt. Was tut ihr?"

"..."

"Hat geklappt."

Oderoderoder.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Sethomancer am 8.09.2016 | 16:18
Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)
Wobei ich doppelt würfeln eh doof finde, also wenn zum einen die eine Partei auf Schleichen würfelt und dann die andere auf Wahrnehmung. Wofür den doppelten Zufall ???
In der Situation kann ich mich entweder entscheiden die NSCs auf Schleichen würfeln zu lassen (bzw. zu würfeln) und wenn die es nicht schaffen werden die automatisch bemerkt, oder die Spieler würfeln halt Wahrnerhmung gegen einen fixen Wert. Will ich mehr Überraschung würfel ich selber, weil "Huch, ich soll Wahrnehmung würfeln, da passiert was..."
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: YY am 8.09.2016 | 16:30
Wobei ich doppelt würfeln eh doof finde, also wenn zum einen die eine Partei auf Schleichen würfelt und dann die andere auf Wahrnehmung. Wofür den doppelten Zufall ???

Weil hier direkt gegeneinander agiert wird und es demnach nicht egal ist, wer es gegen wen versucht.

Es müssen nicht zwingend beide würfeln, aber dann braucht man eine andere Möglichkeit, die Wahrnehmungsfähigkeit des "Beschlichenen" in den Wurf einzurechnen, wenn der Schleicher würfelt - oder eben umgekehrt.

Je nach System ist der Zufall bei beidseitigem Würfeln auch mal gut für den Schleicher: Schlecht geschlichen, aber trotzdem nicht gehört worden - das kommt dann öfter mal vor.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: D. Athair am 8.09.2016 | 17:02
Denn geheime Aktionen der NSC offen würfeln, möchte ich echt gerne mal sehen.
Das ist doch gar kein Problem. Ich hatte das für SC-Proben, beschrieben (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,71784.msg134412793.html#msg134412793) von denen die Spieler in der Situation nicht wissen dürfen, ob der Wurf erfolgreich war. (6.Sinn, Lügen erkennen, ...) Bei NSC-Aktionen geht das analog. Man könnte sogar die Spieler würfeln lassen und die Ergebnisse aufschreiben. Nachvollziehbarkeit und Kontrollmöglichkeit durch die Spieler muss ja nicht immer sofort gegeben sein. Es reicht, wenn das nach einer Begegung/Situation möglich ist.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Zarkov am 8.09.2016 | 17:16
Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)

Ähnliche Antworten gab es ja schon ein oder zwei, aber bei mir,  in meinem bevorzugten Rollenspiel:

„Und hinter euch, im dunkelsten Eck, regt sich auf einmal ein Schatten. Würfelt doch mal Beobachtung gegen sein Heimlich, und wenn ihr keinen Erfolg habt, taucht der Attentäter wie aus dem Nichts in eurem Rücken auf. Der hat Heimlich 4.“ Dann wird gewürfelt.

(So den schriftlichen Regeln entsprechend, übrigens.)

Oder ganz gern auch, wenn es noch keinen unmittelbaren Konflikt gibt und ich also nichts würfeln muß: „Ihr bekommt davon nichts mit, aber …“, und vor allem „[Epische Vorausdeutung schlimmer Dinge], aber ich bin sicher, das hat gar nichts zu bedeuten. Üüüberhaupt nicht.“ (Meine Spieler dann meist: „Genau. Ganz bestimmt nicht. Was soll da schon passieren?“)
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Glühbirne am 8.09.2016 | 18:46
Ok, nehmen wir an Du würfelst wie gut dein NSC sich an den SC ranschleicht. Und der Spieler fragt: Was würfelst Du denn DA?
Was sagtst Du dann?--->Em, Ach nichts......? ( Oder schleichen die NSC einfach nicht? Tarnen sich nicht? Zaubern nicht aus dem Versteck?......)

Was sagt dein Spieler dir, wenn er würfelt um sich an einen deiner NSC heranzuschleichen? Eben: Er sagt es dir. Und so kannst du es dem Spieler auch sagen. Zarkov hat ein Beispiel gebracht, wie man das ganze elegant in den Spielfluss einbindet.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 8.09.2016 | 19:35
Ähnliche Antworten gab es ja schon ein oder zwei, aber bei mir,  in meinem bevorzugten Rollenspiel:

„Und hinter euch, im dunkelsten Eck, regt sich auf einmal ein Schatten. Würfelt doch mal Beobachtung gegen sein Heimlich, und wenn ihr keinen Erfolg habt, taucht der Attentäter wie aus dem Nichts in eurem Rücken auf. Der hat Heimlich 4.“ Dann wird gewürfelt.

(So den schriftlichen Regeln entsprechend, übrigens.)
*ZACK*
Schon bin ich raus, weil direkt auf der Metaebene. Und beim nächsten Mal, nachdem man ja die Metaebene zum Spiel offen dazugezählt wurde, frage ich dann, wie denn der NSC auf einen Wert von Heimlich 6 kommt und lasse es mir erklären. Wenn Meta, dann richtig.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Zarkov am 8.09.2016 | 19:41
Und beim nächsten Mal, nachdem man ja die Metaebene zum Spiel offen dazugezählt wurde, frage ich dann, wie denn der NSC auf einen Wert von Heimlich 6 kommt und lasse es mir erklären. Wenn Meta, dann richtig.

„Wenn du nachschauen willst, S. 562, Werte für NPCs; der ist ein erfahrener Profi, also 4.“ Und bei uns gehört Kommunikation auf Meta-Ebene selbstverständlich dazu.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 8.09.2016 | 19:47
„Wenn du nachschauen willst, S. 562, Werte für NPCs; der ist ein erfahrener Profi, also 4.“ Und bei uns gehört Kommunikation auf Meta-Ebene selbstverständlich dazu.
Und damit könnte ich langfristig nicht in dieser Runde mitspielen.

a) Es reisst mich zu sehr aus dem eigentlichen "Spiel" raus. Ich will "Realitätsflucht" betreiben und einfach nur "spielen". Meta-Ebene gerne, aber vor, nach oder zwischen den Spielsitzungen.
b) Lässt man mir freien Lauf auf der Meta-Ebene, wird auch ein rein Meta-mäßiger Charakter bei rumkommen. "John Doe", Charaktereigenschaften vollkommen irrelevant, (Spiel-)Werte geben den Ausschlag.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Zarkov am 8.09.2016 | 19:51
Da wir allerdings BW spielen, sind Charaktereigenschaften ganz und gar nicht irrelevant, sondern regeltechnisch eng eingebunden, und ohne Kommunikation am Tisch geht gar nichts.

Aber immerhin schön, wenn Leute wissen, was sie wollen und nicht wollen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Rhylthar am 8.09.2016 | 19:55
Da wir allerdings BW spielen, sind Charaktereigenschaften ganz und gar nicht irrelevant, sondern regeltechnisch eng eingebunden, und ohne Kommunikation am Tisch geht gar nichts.

Aber immerhin schön, wenn Leute wissen, was sie wollen und nicht wollen.
Ich nehme an BW steht hier für Burning Wheel (und nicht Bundeswehr, wäre jedenfalls verwunderlich).

Gut, kenne ich nicht, aber das Prinzip sollte klar sein:
So lange ich auswählen kann und mir immer die gesamte Meta-Ebene "hilft", also auch im Spiel, werde ich danach auswählen. Sollte man allerdings alles auswürfeln, bringt es natürlich nichts, dann würde mich sowas nur jedes Mal aus dem Spiel reissen.
Titel: Re: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade
Beitrag von: Zarkov am 8.09.2016 | 20:21
Burning Wheel, genau. Und die Meta-Ebene muß alleine schon drin sein, damit die Spieler das Risiko abwägen und entscheiden können, ob und wieviele Ressourcen sie für den Test verbraten wollen. (Abgesehen davon, daß die Meta-Regeln bei BW genau so oft dazu dienen, sich als Spieler selbst in den Fuß zu schießen wie sich aus der Klemme zu befreien.)