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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: am 5.09.2016 | 09:17

Titel: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 5.09.2016 | 09:17
In diesem Thread (1) möchte ich gerne potentiellen SL, die sich keine funktionierenden Runden mit dramaturgieorientierten SL-Eingriffen (aka Railroading, Würfeldrehen, goldene Regel, Regelbrechen etc.) vorstellen können, ein paar generelle Tips geben. Ich habe nämlich sehr häufig das Gefühl, dass da einiges durcheinander geht. Selbst spiele ich sowohl mit als auch ohne Regelbrechen, trenne das aber klar voneinander und habe mit beiden Ansätzen viel Erfahrung gesammelt. Beides funktioniert uach nach meiner Erfahrung und Überzeugung wunderbar, fühlt sich jedoch gerade als SL recht unterschiedlich an und fordert partiell andere Kompetenzen.

Was mich in Foren immer wieder wundert, ist die absolute Inbrunst und Überzeugung, mit welcher das dramaturgieorientierte Leiten verdammt wird. Oft hört man dann beispielsweise, dass dramaturgieorientiertes Leiten irgendwann "auffällt" oder die Spieler sich ab einem gewissen Punkt "drangsaliert" fühlen. Wenn so etwas eintritt, halte ich das schlicht für SL-Versagen. Deshalb möchte ich in diesem Thread Tips an die Hand geben, mit denen das Desaster am Spieltisch vermieden werden kann ohne dramaturgieorientierte Entscheidungen als SL generell aufgeben zu müssen. Wenn eine dramaturgieorientierte Runde nämlich nicht gut funktioniert und man wirklich Interesse am Thema hat, sollte man sich meiner Meinung nach einfach bei den Leuten erkundigen, die das jahrzehntelang mit großem Erfolg und zur allgemein höchsten Zufriedenheit betreiben. Ich halte es für voreilig, dramaturgieorientiertes Leiten generell abzuwerten. Auch erscheint es mir wenig sinnvoll, aufgrund der eigenen Negativerfahrungen die verallgemeinerte Schlussfolgerung zu ziehen, dass das alles so niemals vernünftig funktionieren kann und nur zu Frustrationen führt. Wer also dramaturgieorientiertes Leiten generell unterlegen, fehlerhaft oder schlecht findet, sollte bitte bitte bitte nicht zu diesem Thread beitragen. Danke!

Die folgenden Grundsätze würde ich angehenden dramaturgieorientierten SL für ein besseres Spielerlebnis ans Herz legen:

1. Dramaturgie ist eine von mehreren Optionen: Bevor Du als SL dramaturgieorientiert agierst, stelle die Akzeptanz und Unterstützung der Runde sicher. Es gibt sehr viele Präferenzen da draußen und eine Runde aus lauter Gamisten oder Simulationsfans wird Deine Eingriffe mit Sicherheit nicht zu schätzen wissen. Vor etwaigen Eingriffen sollte also beim SL ein fundierbarer Eindruck bezüglich der Vorlieben der Runde vorhanden sein. Insbesondere bei OneShots, beispielsweise auf Cons, würde ich komplett auf Dramaturgie verzichten. Wenn Dein OneShot nur mit Dramaturgie funktioniert, machst Du als SL etwas falsch. Punkt.

2. Dramaturgie ist die Ausnahme: Spieler lieben es, Situationskontrolle zu besitzen. Das musst Du Dir, lieber Drama-SL in spe, immer wieder vor Augen führen. Dramaturgieorientierte Eingriffe dürfen nur extrem PUNKTUELL vorkommen. Es ist als SL sehr verführerisch, den Spielern sukzessive mehr und mehr Freiheiten zu rauben. Diesem Drang gilt es zu widerstehen. Sonst kommt es zu Ärger.

3. Dramaturgie ist strategisch: Dramaturgie sollte strategisch eingesetzt werden und weniger taktisch. Der angehende Drama-SL sollte sich sehr gut überlegen, an welcher Stelle dramaturgieorientierte Eingriffe sinnvoller Weise vorgenommen werden sollten.

4. Dramaturgie ist kein Selbstzweck: Wenn Du als angehender Drama-SL die Runde sanft in eine bestimmte Richtung zu führen beabsichtigst, sei dabei ebenso aufmerksam wie flexibel. Beobachte sehr genau die Reaktion der Spieler und spüre nach, ob sie Deinen Eingriffen begeistert folgen. Sollte die Bahnung auf Widerstand stoßen, sei flexibel und verbeiße Dich nicht zu sehr in Deinen Plan. Du musst sehr feinfühlig Dein dramaturgisches Interesse gegen die Handlungsneigungen der Spieler abzuwägen bereit sein und Dich dem übergeordneten Interesse der Runde unterordnen. Das führt uns direkt zum vierten und letzten Punkt.

5. Dramaturgie ist kein Machtmittel: Dramaturgie ist kein Selbstzweck, sondern dient dem übergeordneten Wohl der Runde. Noch einmal: Ein dramaturgieorientierter SL dient der Runde. Es sind nicht die Spieler, welche nach den Strippen des SL zu tanzen haben. Dramaturgische Eingriffe in Rollenspielrunden müssen also nicht nur behutsam, selten und strategisch sein. Der SL muss zusätzlich auch noch seine Motivation zum Handeln zu hinterfragen bereit sein. Bequemlichkeit oder, noch schlimmer, der Wunsch die Handlungen der Spieler zu dirigieren, sind keine sinnvollen Motivationen. So wie in simulationistischen Runden das Credo "Der SL hat nichts zu wollen." gelten mag, so muss sich ein dramaturgieorientierter SL immer vor Augen halten: "Ein dramaturgieorientierter SL dient der Runde."

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit diesen Tips die Wahrscheinlichkeit dysfunktionaler Runden aufgrund eines schwachen, dramaturgieorientiert leitenden SL drastisch reduziert wird.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2016 | 10:38
Ich stoße mich ehrlich gesagt auch ein wenig an diversen Begrifflichkeiten.

Mein Vorschlag wäre, den Threadtitel direkt in "Tips zum Steuern des Handlungsverlaufs in partizipationistischen storyorientierten Spielrunden" oder etwas Ähnliches umzubenennen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 10:41
Ich stoße mich ehrlich gesagt auch ein wenig an diversen Begrifflichkeiten.

Mein Vorschlag wäre, den Threadtitel direkt in "Tips zum Steuern des Handlungsverlaufs in partizipationistischen storyorientierten Spielrunden" oder etwas Ähnliches umzubenennen.
:T:
Das einzige Forum, in dem Threadtitel, die wie Dissertationstitel klingen, vermutlich mehr Teilnehmer anziehen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2016 | 10:53
:T:
Das einzige Forum, in dem Threadtitel, die wie Dissertationstitel klingen, vermutlich mehr Teilnehmer anziehen.

Es ist einer Diskussion nunmal förderlich, wenn Klarheit über die verwendeten Begriffe herrscht.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Yney am 5.09.2016 | 10:55
Kann sein, dass der Titel einen anderen Inhalt assoziieren läßt, aber Wellentänzers Eingangspost macht denke ich doch klar, um was es ihm geht.

Zum Thema ein weiterer Gedanke für dramaturgieorientierte Spielleiter:
Und wenn Du dir eine wunderbare Situation ausgemalt hast, erzwinge sie nicht mit aller Macht, rechne damit, dass die Spieler sie "übersehen" oder (un)geschickt umschiffen. Lass zu, dass die Geschichte anders verläuft. Manchmal entsteht aus genau diesem Abdriften eine andere Situation, die ihr alle gemeinsam genießen könnt. Weine deinen Ideen nicht nach, freue Dich, dass du welche hast.

Vielleicht ein wenig arg romantisch formuliert - man möge es verzeiehen. :)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 10:57
Anders als Sagadur hier der gegenteilige Effekt:
Füttere nach, wenn die Spieler das wollen.
Manche wollen den roten Faden und sind dankbar, wenn du ihn deutliche machst.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 10:59
Also im ersten (ERSTEN!) Satz des OPs steht, was unter dramaturgieorientierten Eingriffen im Kontext dieses Threads zu verstehen ist.
Später folgt eine Bitte (BITTE!), dass man sich nicht beteiligen möge, wenn einem das so nicht passt.

Leute, was' los?  8]

Ja, der Opener wurde recht herausfordernd formuliert. Liegt in der Natur der SachePerson dahinter.
Aber einen potentiell herausragend interessanten Thread schon gleich zu Anfang zu torpedieren finde ich sehr, sehr unglücklich.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Luxferre am 5.09.2016 | 11:03
Und wenn Du dir eine wunderbare Situation ausgemalt hast, erzwinge sie nicht mit aller Macht, rechne damit, dass die Spieler sie "übersehen" oder (un)geschickt umschiffen. Lass zu, dass die Geschichte anders verläuft. Manchmal entsteht aus genau diesem Abdriften eine andere Situation, die ihr alle gemeinsam genießen könnt. Weine deinen Ideen nicht nach, freue Dich, dass du welche hast.

Super wichtiger Punkt  :d Da war ich gedanklich nämlich auch gerade stehengeblieben, wegen aktueller Erfahrungen, die ich als Spieler "unter" einem "Meister" machen durfte. Dieser zieht nämlich komplett seine Story durch und denkt, er würde mit seinen anstrusen Situationen und Regelbrüchen, bzw. Spontananpassungen eine superspannende Szene erzeugen. Hier ist die Gratwanderung nämlich sehr gefährlich und darauf könnte man etwas expliziter -am Besten mit Beispiel- hinweisen.



Zum Thread:
ich finde es mutig, hier weitverabscheute Mechaniken der Spielleitung positiv aufzunehmen und Hilfestellungen anzubieten, diese spielfördernd umzusetzen  :d
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 11:19
Super wichtiger Punkt  :d Da war ich gedanklich nämlich auch gerade stehengeblieben, wegen aktueller Erfahrungen, die ich als Spieler "unter" einem "Meister" machen durfte. Dieser zieht nämlich komplett seine Story durch und denkt, er würde mit seinen anstrusen Situationen und Regelbrüchen, bzw. Spontananpassungen eine superspannende Szene erzeugen. Hier ist die Gratwanderung nämlich sehr gefährlich und darauf könnte man etwas expliziter -am Besten mit Beispiel- hinweisen.



Zum Thread:
ich finde es mutig, hier weitverabscheute Mechaniken der Spielleitung positiv aufzunehmen und Hilfestellungen anzubieten, diese spielfördernd umzusetzen  :d

Das ist zB der Unterschied zwischen Boba Phet und "Vergangenheits-Boba Phet!"
Letzterem würde ich gerne mal gepflegt in die Fresse hauen.

Jede "Willkür", jede "Spielleiter-Regel" und "inoffizielle Hausregel", jedes "Aus dramaturgischen Gründen die Würfel drehen/ignorieren", jedes "Supertolle Sonderfähigkeiten herbeizaubern" SOLLTE am vermuteten Mehrspaß der Gruppe gegengechecked werden.
INSBESONDERE, wenn diese Mittel vorher nicht abgestimmt wurden.

Ich praktiziere sowas durchaus, aber im Vergleich zu meinem alten ich steht das Abenteuer nicht an erster Stelle und des Weiteren ist mir klar, dass längst nicht jeder meine supertollen Ideen auch supertoll finden muss.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Maarzan am 5.09.2016 | 12:43
Der Tip kann doch nur lauten: Erkläre von Anfang an deine Präferenzen und such dir dann eien passende Gruppe.
Dann sind die dramatischen Eingriffe eben kein unerwünschtes Railroading mehr, sondern wohlgesetzte Lenkungsimpulse in Richtung von allen gewünschtem Spielerlebnis.

Es streitet ja auch drüben keiner ab, dass es Leuet gibt, die so spielen wollen. Was keiner der Protestler haben will, ist diese Mittel in der eigenen Gruppe heimlich untergeschoben zu bekommen oder eine Darstellung dieser Methoden in einer Weise, dass es jemand für OK halten könnte diese so anderen unter zu schieben.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Bad Horse am 5.09.2016 | 13:26
Ich habe die Diskussion über die Definition von "dramaorientiertes Leiten" auf Wunsch des OP mal abgetrennt. Ihr findet sie hier: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99657.0.html
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: ErikErikson am 5.09.2016 | 13:30
Ich erzähle jetzt einfach mal ,wie ich als Spieler mir ein schönes Railroading Abenteuer wünsche.

1.Zunächst eine originelle Story. Muss man sich ja nicht selber ausdenken, kann man ja gerne klauen. Gibt genug gute Romane als Vorlage. Aber ich möchte bitte nicht durch eine "Schankmagd fehlt, geht die suchen, oh ein Turm, wir kämpfen gegen den Magier " Story gerailroaded werden.

2.Bitte regelmäßige, eindeutig gekennzeichete Haltestellen. Ich will auch mal was tun, nachdem ich ne Weile zugehört habe, sonst wird mir langweilig. Ich will mir aber nur die Beine vertreten, nicht die Schienen umbiegen. Also bitte keine "oh hier seid ihr jetzt im grünen Bereich-ab sofort haben eure Aktionen Auswirkungen"-Geschichten. Wenn Railroading, dann auch bitte das AB durchgehend.

3. Halbwegs gute Präsentation und angenehme Umgebung. Railroading geht in Richtung Geschichtenerzählen, und da will ich was zu essen haben, gemütlichen Stuhl und will mir nicht den Hals verrecken, um den SL sehen zu müssen. ich will auch mal aufs Klo gehen, Chips futtern oder einnicken, ohne das mich wer anmotzt.

4. Keine unnötige Heuchelei. Alle sollten sich Mühe geben, das auch die Atmosphäre einer Geschichte aufkommt, also bitte keine Regeldiskussionen, die eh ob des RR sinnlos sind, keine endlosen Würfelogrien, die eh sinnbefreit sind usw.   

5. Bitte mir vorher sagen, welchen Stil wir spielen. Ich hab nicht immer Bock drauf der Held zu sein, und nicht immer Bock auf Drama. Ich will wissen, was für ner Geschichte ich zuhöre. Als Held will ich auch gewinnen, als Normalo verlieren, wie man es halt erwartet.

6. Wie in ner Story bitte auf die wichtigen Dinge beschränken, was die geschichte nicht weiterbringt gehört raus. ich will nicht 20 min hören, was mein Mit-SC gestern gehäkelt hat und auch die Hintergrundgeschichte des unwichtigen NSC Horst interessiert mich nicht.

Wenn das alles erfüllt ist bin ichs zufrieden. 



Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 13:35
Ich erzähle jetzt einfach mal ,wie ich als Spieler mir ein schönes Railroading Abenteuer wünsche.

1.Zunächst eine originelle Story. Muss man sich ja nicht selber ausdenken, kann man ja gerne klauen. Gibt genug gute Romane als Vorlage. Aber ich möchte bitte nicht durch eine "Schankmagd fehlt, geht die suchen, oh ein Turm, wir kämpfen gegen den Magier " Story gerailroaded werden.

2.Bitte regelmäßige, eindeutig gekennzeichete Haltestellen. Ich will auch mal was tun, nachdem ich ne Weile zugehört habe, sonst wird mir langweilig. Ich will mir aber nur die Beine vertreten, nicht die Schienen umbiegen. Also bitte keine "oh hier seid ihr jetzt im grünen Bereich-ab sofort haben eure Aktionen Auswirkungen"-Geschichten. Wenn Railroading, dann auch bitte das AB durchgehend.

3. Halbwegs gute Präsentation und angenehme Umgebung. Railroading geht in Richtung Geschichtenerzählen, und da will ich was zu essen haben, gemütlichen Stuhl und will mir nicht den Hals verrecken, um den SL sehen zu müssen. ich will auch mal aufs Klo gehen, Chips futtern oder einnicken, ohne das mich wer anmotzt.

4. Keine unnötige Heuchelei. Alle sollten sich Mühe geben, das auch die Atmosphäre einer Geschichte aufkommt, also bitte keine Regeldiskussionen, die eh ob des RR sinnlos sind, keine endlosen Würfelogrien, die eh sinnbefreit sind usw.   

5. Bitte mir vorher sagen, welchen Stil wir spielen. Ich hab nicht immer Bock drauf der Held zu sein, und nicht immer Bock auf Drama. Ich will wissen, was für ner Geschichte ich zuhöre. Als Held will ich auch gewinnen, als Normalo verlieren, wie man es halt erwartet.

6. Wie in ner Story bitte auf die wichtigen Dinge beschränken, was die geschichte nicht weiterbringt gehört raus. ich will nicht 20 min hören, was mein Mit-SC gestern gehäkelt hat und auch die Hintergrundgeschichte des unwichtigen NSC Horst interessiert mich nicht.

Wenn das alles erfüllt ist bin ichs zufrieden.

Danke für die Ermahnungen. ;)
Ich muss heute nm tatsächlich etwas Railroaden.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2016 | 13:46
[...]
 ich will auch mal aufs Klo gehen, [...] ohne das mich wer anmotzt.
[...]
Ehm..hast du das schon anders erlebt?
Ich finde es übrigens umgekehrt: Wenn mir jemand eine Geschichte erzählt, will ich mich möglichst ohne Störung reinversetzen, wenn wir aber sowieso gerade frei unsere Taktik für unseren selbstausgedachte Burgstürmung beraten, kann man auch Pause machen.
Ich merke gerade, "Charakter ausspielen" hat für mich nichts mit Railroading, Sandboxing oder sonstigen Stilen zu tun. Das passiert unabhängig zwischen unseren Spielern. Der Spielleiter stellt nur den Zunder bereit.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: D. Athair am 5.09.2016 | 13:47
Ich habe die Diskussion über die Definition von "dramaorientiertes Leiten" auf Wunsch des OP mal abgetrennt. Ihr findet sie hier: http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99657.0.html
... gut, dann kopiere ich meinen Beitrag wieder rein. Der kleine Teil, der Defintionen betrifft ist raus.

Also: Dramaturgieorientiert Leiten ungleich Railroading und Würfeldrehen. Deshalb wehre ich mich dagegen, Railroading und Würfeldrehen als notwendige Aspekte von dramaturgieorientiertem Leiten zu sehen.
Du haast mMn gleichermaßen Recht wie Unrecht. Das, was Wellentänzer hier vorstellt ist eine (relativ verbreitete - und leider häufig unrefelktierte) Art von dramaturgieorientiertem Spiel. Man kann Dramaturgie auch mit anderen Mitteln erreichen. Siehe Storygames, die einen festgelegten Ablauf haben (z.B. Montsegur 1244, Fiasco, With great Power, ...) oder auch Spiele, die Strukturierungsregeln nutzen (z.B. WFRP3).

[...]

Ich finde Wellentänzers 5 Grundsätze sehr schön formuliert.
(Wenn eine SL das kommuniziert und entsprechend handelt, DANN kann ich als Spieler an so einer Runde sogar Spass haben.)

So schön ich die Erklärungen zum "Wie" finde ... wichtiger wären mir Infos zum "Wozu".
Welches Spielerlebnis erzeugt diese Art zu Spielleiten?
Was will die SL - im Sinne der Gruppe - damit erreichen?


INSBESONDERE, wenn diese Mittel vorher nicht abgestimmt wurden.
MMn geht die Anwendung nur dann unfallfrei, wenn aufgrund der Sozialisation der Spieler zu erwarten ist, dass diese was damit anfangen können. Das kann man ganz grob an den Spielern bekannten oder von ihnen gemochten Spielen festmachen. (Das gilt auch für Negativ-Indikationen, die ich bei W100-Sozialisation [Runequest, MERS, Warhammer - Cthulhu ausgenommen] oder D&D-Sozialisation als vorhanden ansehen würde.)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: ErikErikson am 5.09.2016 | 13:52
Ehm..hast du das schon anders erlebt?
Ich finde es übrigens umgekehrt: Wenn mir jemand eine Geschichte erzählt, will ich mich möglichst ohne Störung reinversetzen, wenn wir aber sowieso gerade frei unsere Taktik für unseren selbstausgedachte Burgstürmung beraten, kann man auch Pause machen.
Ich merke gerade, "Charakter ausspielen" hat für mich nichts mit Railroading, Sandboxing oder sonstigen Stilen zu tun. Das passiert unabhängig zwischen unseren Spielern. Der Spielleiter stellt nur den Zunder bereit.

Ich hatte leider schon einige SL, die das dann fast als Beleidigung sagten, wenns in ihrem 20minütigen Schicksalsmonolog war. Aber eigentlich meine ich, ich will nicht angemotzt werden, wenn ich mal unaufmerksam bin. Wenn ich anmeotzt werd weil ich unaufmerksam bin und mein Kumpel wird dann vom Monster gefressen, weil ichs verpeilt hab, dann ok, aber nicht wenn ich eh nicht so wichtig fürs Spielgeschehen bin.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 5.09.2016 | 14:01
Ich merke gerade, "Charakter ausspielen" hat für mich nichts mit Railroading, Sandboxing oder sonstigen Stilen zu tun. Das passiert unabhängig zwischen unseren Spielern. Der Spielleiter stellt nur den Zunder bereit.
Das triffts. Gefällt mir  :d

Ich finde Wellentänzers 5 Grundsätze sehr schön formuliert.
(Wenn eine SL das kommuniziert und entsprechend handelt, DANN kann ich als Spieler an so einer Runde sogar Spass haben.)

So schön ich die Erklärungen zum "Wie" finde ... wichtiger wären mir Infos zum "Wozu".
Welches Spielerlebnis erzeugt diese Art zu Spielleiten?
Was will die SL - im Sinne der Gruppe - damit erreichen?

Danke. Zum "wozu": diese Frage ist natürlich total wichtig und käme in der Tat noch deutlich vor dem "wie". Allerdings halte ich es bereits bei dem "wie" für enorm schiwierig, zumindest einen Grundkonsens dahingehend zu finden, dass die Leute sagen: "Ach so meinste Du das. Dann betreiben ja womöglich nicht nur inkompetente Arschlöcher eine dramaturgieorientierte Spielleitung." Bereits das geht aber nach meiner Überzeugung nicht leicht von der Hand, sondern ist sogar ein sehr dickes Brett.

Bei der Frage des "wozu" müssen wir allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Da geht es dann nicht nur darum zu umreißen, warum Railroading & co. nicht per se "das Böse" sind. Vielmehr müsste man dazu die Vorteile von Railroading & co. gegenüber anderen Herangehensweisen benennen und begründen. Ganz ehrlich: ich glaube nicht, dass eine solche Diskussion zum heutigen Zeitpunkt eine Aussicht auf fruchtbare Ergebnisse hätte. Womöglich bin ich da aber auch zu kulturpessistisch eingestellt. Meine Erwartung wäre, dass Du zu wirklich jedem Beispiel hören würdest: "das geht auch ohne Railroading", "dafür muss ich doch nicht mogeln", "Dramaturgie kann man nicht steuern, sondern sie ergibt sich total organisch und im Rückblick". Etc. pp. Insofern belasse ich es beim "Wie" und würde mich freuen, wenn dadurch auch das "Wozu" dem einen oder anderen klar ist oder wird.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 5.09.2016 | 14:21
@ Contain Deseases
Ich kenne auch DSA-Spieler, die Railroading negativ gegenüber stehen.
Bzw Railroading erst gutheißen, sobald sie sich in der Sandbox verlaufen.
.... allerdings kenne ich auch fast nur DSA-Spieler (aktive, ehemalige), wobei etwa die Hälfte davon auch schon andere System gespielt hatte.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: D. Athair am 5.09.2016 | 16:41
Ich kenne auch DSA-Spieler, die Railroading negativ gegenüber stehen.
Ohne Einzelfallprüfung geht's natürlich nicht.
Die Sozialisation (die ja nicht nur vom Spiel abhängt), liefert Indizien - keine Fakten. (Wobei Geschmacks-Fakten eh ganz schwer zielsicher zu ermitteln sind. Dafür lügen sich Menschen zu gern in die Tasche.)

... wenn ich Zeit finde werde ich wohl ein separates Thema zu SL-Rollen und Kompetenzen aufmachen. Ich glaube nämlich, dass - ob die hier vorgestellen Mittel funktionieren oder nicht - davon abhängt, ob sich die Spielleitung eher als agierend1 (Unterhalter, Impulsgeber, Zeremonienmeister, Erzähler) oder als reagierend2 (Moderator, Ermöglicher, unparteiischer Regelausleger, Mediator) versteht und inwieweit die Spielrunde die präferierte Rolle des SL unterstützt.

 
1 Rollenspiele, die diese Art von Grundhaltung nahelegen sind DSA, Cthulhu und Fantasy Age (i.V.m. Titansgrave).
2 Die Weise wird u.a. von OSR-Spielen wie LotFP oder Crypts & Things oder Indie-Spielen wie The Shadow of Yesterday oder Torchbearer präferiert.

... in der Praxis dürfte sich das SL-Handeln (auch bei den genannten Rollenspielen) zwischen den Polen abspielen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Pyromancer am 5.09.2016 | 17:03
Bei der Frage des "wozu" müssen wir allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Da geht es dann nicht nur darum zu umreißen, warum Railroading & co. nicht per se "das Böse" sind. Vielmehr müsste man dazu die Vorteile von Railroading & co. gegenüber anderen Herangehensweisen benennen und begründen. Ganz ehrlich: ich glaube nicht, dass eine solche Diskussion zum heutigen Zeitpunkt eine Aussicht auf fruchtbare Ergebnisse hätte. Womöglich bin ich da aber auch zu kulturpessistisch eingestellt. Meine Erwartung wäre, dass Du zu wirklich jedem Beispiel hören würdest: "das geht auch ohne Railroading", "dafür muss ich doch nicht mogeln", "Dramaturgie kann man nicht steuern, sondern sie ergibt sich total organisch und im Rückblick". Etc. pp. Insofern belasse ich es beim "Wie" und würde mich freuen, wenn dadurch auch das "Wozu" dem einen oder anderen klar ist oder wird.

Spannendes Thema! Ich hab neulich auch mal angefangen - angeregt durch eine ziemlich gute gerailroadete Runde, in der ich mitspielen durfte - über "gutes Railroading" nachzudenken. Meine Gedanken gingen da eher in eine orthogonale Richtung zu deinen, sind aber noch nicht formulierungsreif.

Natürlich - auch da hast du sicher Recht - kann man es IMMER auch anders machen. Spannend ist für mich aber: Warum hast du es in dieser Situation SO gemacht. Ich würde mich über ein paar konkrete Beispiele und die Gedanken dahinter freuen!
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 17:17
Zitat
Bei der Frage des "wozu" müssen wir allerdings noch einen Schritt weiter gehen. Da geht es dann nicht nur darum zu umreißen, warum Railroading & co. nicht per se "das Böse" sind.
Nicht?  ;D
 
Zitat
Vielmehr müsste man dazu die Vorteile von Railroading & co. gegenüber anderen Herangehensweisen benennen und begründen. Ganz ehrlich: ich glaube nicht, dass eine solche Diskussion zum heutigen Zeitpunkt eine Aussicht auf fruchtbare Ergebnisse hätte. Womöglich bin ich da aber auch zu kulturpessistisch eingestellt.
Nein, bist Du denke ich nicht. Wobei ich glaube, dass wesentlich mehr Spielleiter  "Railroading" machen, ohne den Begriff zu kennen, und ohne sich dessen bewusst zu sein.Und dieser Begriff ist negativ besetzt. ;)

Zitat
Was mich in Foren immer wieder wundert, ist die absolute Inbrunst und Überzeugung, mit welcher das dramaturgieorientierte Leiten verdammt wird. Oft hört man dann beispielsweise, dass dramaturgieorientiertes Leiten irgendwann "auffällt" oder die Spieler sich ab einem gewissen Punkt "drangsaliert" fühlen.
Jeep. Ich mag Drama auch sehr. In einem Forum musste ich mich sogar verteidigen, warum ich soziale Fertigkeiten in wörtlicher Rede spiele.
"Ich dürfe als SL nicht erwarten, dass meine Spieler ihre Figuren bei soziale Fertigkeiten auch sprechen, nicht nur Würfeln. Dieses Verhalten wäre nicht in Ordnung." Das höhste der Gefühle, was man als SL verlangen dürfe, wäre eine sachliche Beschreibung. - Es wurde zudem abstritten, dass direkte Rede den "gequälten"Spielern überhaupt  Spaß macht.
Als weiteres Argument wurde angebracht, dass man ja nur schlechte Darstellerische Darbietungen zu sehen bekommen würde bei SL und SPL , die einem das Spiel versauen. Also besser gleich ganz darauf verzichtet."
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 5.09.2016 | 17:38
Spannendes Thema! Ich hab neulich auch mal angefangen - angeregt durch eine ziemlich gute gerailroadete Runde, in der ich mitspielen durfte - über "gutes Railroading" nachzudenken. Meine Gedanken gingen da eher in eine orthogonale Richtung zu deinen, sind aber noch nicht formulierungsreif.

Na da ziehe ich aber meinen Hut. Wow. Finde es saucool, dass Du Dich darauf eingelassen hast, trotzdem offenkundig anderer Präferenzen. Sag mal Bescheid, was Du Dir dabei so gedacht hast. Interessiert mich wirklich außerordentlich - umso mehr, wenn Du vollkommen andere Ideen im Kopf hast! Eigene Beispiele würde ich lieber bei nem Bierchen im persönlichen Gespräch klären. In einer Forendiskussion würde ich zu viele Nebengeräusche fürchten.

Vielleicht auf die Schnelle was im Spoiler:
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Wobei ich glaube, dass wesentlich mehr Spielleiter  "Railroading" machen, ohne den Begriff zu kennen, und ohne sich dessen bewusst zu sein.Und dieser Begriff ist negativ besetzt. ;)

Ja genau. Ich bin der Ansicht, dass sehr viele Leute das Thema unzureichend durchdrungen haben. Nach meiner Überzeugung ist ein SEHR großer Teil der Leute, die für sich ein vollkommen freies Spiel reklamieren, im Kern das, was man als klassischen Railroader bzw. Partizipationismus-SL bzw. Erzählonkel bezeichnen müsste. ich habe noch nicht begriffen, ob diese öffentliche Fehlkategorisierung eher eine Frage der sozialen Erwünschtheit oder inhomogener Begriffsverständnisse ist. Kann auch eine Kombination sein, denn beides erscheint mir plausibel.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 17:40
Zitat
Na da ziehe ich aber meinen Hut. Wow. Finde es saucool, dass Du Dich darauf eingelassen hast, trotzdem offenkundig anderer Präferenzen
Dito :d

Zitat
ich habe noch nicht begriffen, ob diese öffentliche Fehlkategorisierung eher eine Frage der sozialen Erwünschtheit oder inhomogener Begriffsverständnisse ist. Kann auch eine Kombination sein, denn beides erscheint mir plausibel.
Zitat
Ich glaube auch Beides.
Ein Anpassungsphänomen, schätze ich.
Der Mensch fürchtet soziale Ablehnung stärker als Körperliche Gewalt.
Wenn alle das doof finden und dagegen sind, ist man es lieber auch.
Weil anders sein zuviel Kraft kostet. Vielleicht findet eine echte Auseinandersetzung mit dem Begriff dann auch gar nicht mehr statt.
Ich selbst habe mich mit dem Begriff deshalb nie wirklich beschäftigt.
Sondern einfach gespielt, wie es Spaß macht.
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Nachtrag: Drama orientiertes Leiten scheint jedoch etwas anderes zu sein als Dramaturgie. Das war mir hier noch nicht so klar.  ;)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Maarzan am 5.09.2016 | 17:44
Ja genau. Ich bin der Ansicht, dass sehr viele Leute das Thema unzureichend durchdrungen haben. Nach meiner Überzeugung ist ein SEHR großer Teil der Leute, die für sich ein vollkommen freies Spiel reklamieren, im Kern das, was man als klassischen Railroader bzw. Partizipationismus-SL bzw. Erzählonkel bezeichnen müsste. ich habe noch nicht begriffen, ob diese öffentliche Fehlkategorisierung eher eine Frage der sozialen Erwünschtheit oder inhomogener Begriffsverständnisse ist. Kann auch eine Kombination sein, denn beides erscheint mir plausibel.
Diesen diffusen Andeutungen kann ich nicht folgen. Bitte um Erläuterung.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Ucalegon am 5.09.2016 | 17:52
Diesen diffusen Andeutungen kann ich nicht folgen. Bitte um Erläuterung.

Also nach gefühlten 10 Threads zum selben Thema kann man finde ich nicht mehr davon reden, Wellentänzers Position sei diffus.  ::)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Maarzan am 5.09.2016 | 17:56
Also nach gefühlten 10 Threads zum selben Thema kann man finde ich nicht mehr davon reden, Wellentänzers Position sei diffus.  ::)
Die Verbindungen, die er hier aufwirft finde ich aber neu - und diffus.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: D. Athair am 5.09.2016 | 18:04
Wobei ich glaube, dass wesentlich mehr Spielleiter "Railroading" machen, ohne den Begriff zu kennen [...]
Logo. Viele Regelbuch-Autoren machen es sich da zu leicht und lassen "Railroading & Co." als etwas Selbstverständliches erscheinen.
Besonders negativ ist mir das in der Pathfinder Einsteigerbox in Erinnerung (vielleicht weil es einer von wenigen Fehlern ist - dafür aber ein gravierender). Für die Autoren ist das ja auch sinnvoll - schließlich wollen die Abenteuer verkaufen.

Mein Problem mit vielen SL-Kapiteln ist, dass "Würfeldrehen, Goldene Regel, Railroading, ..." zusammen mit "Kohärenz, Spielprozess-Fairness, Unparteilichkeit, ..." erwähnt werden und dass die SL-Tipps dann im Ganzen keine runde Sache ist, sondern eine Eintopfpampe, die keinem so rechthilft. Da fehlen häufig die Anwendungsbeispiele und Bedingungen für bestimmte SL-Mittel.

Mir fällt nur ein positives Beispiel ein: Lamentations of the Flame Princess. Da bekommt man gut und mit Praxisbezug dargestellt, warum Railroading böse ist und nicht zu LotFP passt. Hier wurde an die Erklärungen gedacht.

Ja genau. Ich bin der Ansicht, dass sehr viele Leute das Thema unzureichend durchdrungen haben.
Sehe ich auch so. (Und das betrifft nicht nur dieses Thema, sondern generell welche SL-Mittel wofür gut sind. Wie oben ausgeführt versagen da nämlich die meisten Regelwerke kläglich. Das ist auch der Grund für die elenden "Echtes-RollenspielTM"-Debatten.


Nochmal danke für das Thema.  :d
Ist wahrscheinlich sehr hilfreich dafür, dass ich doch irgendwann meine Thesen und Haltungen dazu, was die eigentlich wichtigen Spielregeln im Rollenspiel sind, niederschreiben und auf mein Blog stellen kann.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 18:17
Zitat
"Fairness, Unparteilichkeit, ..."
Wie schön, dass dir Fairness und Unparteilichkeit so wichtig sind.... Das merkt man richtig ;)
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2016 | 18:46
Wellentänzers Tips sind ja nicht wirklich Vogelperspektive, sondern eher Satellit-der-die-Erde-umkreist-Perspektive. Ich schreibe, sobald ich Zeit habe, mal ein paar konkrete Tipps zusammen, die drama-/storyorientierten Partizipationismus unterstützen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 5.09.2016 | 18:51
Zitat
Ich schreibe, sobald ich Zeit habe, mal ein paar konkrete Tipps zusammen, die drama-/storyorientierten Partizipationismus unterstützen.
:d Schön Danke!
Im Prinzip denkt niemand beim Spielen über irgendwelche Begrifflichkeiten nach. Man macht es intuitiv richtig. Mit dem Schlüssel der Empathie.  Nicht nur für die Spieler ihre Figuren und NSCs, auch für die jeweilige Situation.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 5.09.2016 | 22:17
Wellentänzers Tips sind ja nicht wirklich Vogelperspektive, sondern eher Satellit-der-die-Erde-umkreist-Perspektive. Ich schreibe, sobald ich Zeit habe, mal ein paar konkrete Tipps zusammen, die drama-/storyorientierten Partizipationismus unterstützen.

Wtf? Okay. Ich bin gespannt, was Du da so aus dem Ärmel schüttelst 🤔
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Rhylthar am 6.09.2016 | 08:54
Zitat
So schön ich die Erklärungen zum "Wie" finde ... wichtiger wären mir Infos zum "Wozu".
Welches Spielerlebnis erzeugt diese Art zu Spielleiten?
Was will die SL - im Sinne der Gruppe - damit erreichen?
Bevor man das wohl erklären könnte, müsste man evtl. die Motivation/Erwartungshaltung von Gruppen (SL und Spielern) beleuchten.

Ich könnte dies wohl aus der "Ich/Meine Gruppen/Meine Erfahrungen"-Perspektive machen, aber dafür bräuchte ich grünes Licht von Wellentänzer, ob er das hier überhaupt haben will.

Und ich müsste mir ein paar Stichpunkte machen; könnte ein längerer Text werden.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Wellentänzer am 6.09.2016 | 09:12
Alles gut, hau rein. Ich bin ja selbst noch dabei, das Thema besser zu verstehen und für konstruktiven Input sowie Korrekturen jederzeit zu haben.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Rhylthar am 6.09.2016 | 11:22
Gut, die Frage ist also erstmal, warum Spieler (und auch SL) gerne Railroading spielen wollen.
Wie gesagt, alles aus meiner Perspektive, sowohl als Spieler als auch SL, der diese Form durchaus sehr mag.

Fangen wir mal mit der Spielerperspektive an:
Es gibt natürlich Spieler, die gerne Geschichte konsumieren. ErikErikson hat es ja ganz schön geschrieben, was er erwartet. Ein wenig mehr wollen andere Spieler, die auch gerne eine Geschichte erleben wollen, aber dieser Geschichte einen eigenen Stempel aufdrücken wollen, ohne sie komplett zu verlassen. Konkret: "Wir wollen "Shackled City" spielen, aber "unser" Shackled City, nicht das, was vielleicht irgendeine Gruppe woanders gespielt hat." Diese Spieler (zur Erinnerung: Ich bin auch so einer!) können mit ganz hartem Railroading wie den alten Dragonlance-Sachen auch nicht unbedingt etwas anfangen.

Und gerne bauen Spieler auch gerne einen Charakter für genau eine Abenteuerreihe, wenn ihnen das Thema bekannt ist.

Spielleiterperspektive:
Vorweg: Es sind aus meiner Erfahrung oft Spielleiter, die gerne Kaufabenteuer leiten. Aus welchen Beweggründen kann offen bleiben, bei mir sind es u. a. Zeitersparnis und mangelnde Kreativität.
Spielleiter lesen oft ein Abenteuer, eine Abenteuerreihe (AP) oder ein Mega-Adventure (bspw. RttToEE) und denken sich: "Das würde ich gerne mit meiner Gruppe bespielen!". Da stecken einige Beweggründe dahinter: Man glaubt natürlich, da man es selbst toll findet, dass es auch die Gruppe tollfinden wird, wobei natürlich abgesprochen werden muss, ob die Gruppe dies auch so sieht. Dann geht es ihm natürlich auch um das "wie", nämlich wie die Gruppe es wohl lösen wird.

Der Spielleiter ist da auch in einer nicht ganz einfachen Position. Er muss seine "Figuren" möglichst mit Spass ausspielen, ohne an ihnen zu hängen. Ich nenne es mal den "Sean Bean/Klaus Kinski/Sons of Anarchy"-Mechanismus, nämlich das "Beste" zu geben, ob wohl man genau weiss, dass die Figur das Ende nicht erleben wird.

Und, zumindest mir, ging es auch um den Austausch mit anderen Spielleitern und wie sie Sachen gelöst haben oder wie ihre Gruppen vorgegangen ist. Es ist, ob zeitgeistbedingt oder tanelornspezifisch, sehr wenig geworden, was diesen Austausch angeht. Aber ich erinnere mich noch an alte Zeiten, in denen SL sich zu RttToEE, CotSQ, Shackled City, etc. seitenweise ausgetauscht haben, Tipps gegeben wurden, Einfälle kommentiert und aufgenommen wurden, und, und, und. Man hatte als SL Gleichgesinnte und eine gemeinsame Basis, über die man sich austauschen konnte. Und zwar viel konkreter, als wenn ein SL fragen würde, was er an einem selbstgeschriebenen Abenteuer verbessern könnte.

Spieler haben auch eine gewisse Erwartungshaltung an das Spielgeschehen und die Macher solcher Adventure nehmen dies gerne auch. Der Narr sprach mal von einem "Pacing", was man als SL nutzen kann. Hier muss man es als SL durchaus auch beachten, denn Spieler wollen grandiose Höhepunkte!
Aber nicht aneinander gereiht, sondern quasi abschnittsweise. Man schaue sich nur die einzelnen Abenteuer eines AP an; man wird immer einen Highlight-Kampf (meist am Ende) finden. Gewünscht ist aber immer eine Phase des "Easy Play/Safe Play". Ich schwenke mal kurz zu "World of Warcraft" ab, um das obere ein wenig mehr zu erläutern:

Eine (Raid-)Instanz in WoW besteht im wesentlichen Dingen aus zwei (drei) Komponenten:
a) Trash-Mobs
b) Boss-Fights
c) (Loot)

Raidspieler mochten dies meistens. Nach einem gewissen "Easy Play/Safe Play" bei Trashmobs kam irgendwann der Höhepunkt des Bossfights. (Anmerkung: "Easy Play/Safe Play" heisst nicht, dass es ohne Gefahr ist. "Wer beim Trash scheisse spielt, wiped trotzdem!"; es ist nur eine Phase, in der die Anspannung/Spannung eben deutlich reduziert ist gegenüber einem Bossfight). Instanzen wie z. B. die Crusaders Arena, bei der Bossfight auf Bossfight folgte, waren nicht unbedingt beliebt, weil eben diese Zwischenphase fehlte und man z. B. auch keine Zeit hatte, sich über einen vorherigen Erfolg zu freuen.

Zurück zu Pen&Paper: Spieler wollen auch diese Zwischenphasen und eben die Höhepunkte. Abwechslung im Pacing. Deshalb haben auch viele Spieler nicht gerne "Grim&Gritty" gespielt, wo jeder Kampf ein Höhepunkt (oder das SC-Ende) ist.

Und jetzt kommt man zu dem "Wozu":
Weil man diese Highlights im richtigen Moment setzen will/muss. Wenn das erwartete Highlight eben gar keines ist und auch nicht die gewünschten emotionalen Effekte auslöst, dann macht sich Enttäuschung breit, sowohl bei Spielern als auch natürlich beim SL. Also greift man als SL zu den "Tricks" und Spieler nehmen dankend an.

Geht natürlich auch umgekehrt:
Ein negatives "Highlight", das nicht in das Pacing passt, abmildern.

So, erstmal Pause...muss eben mal unterrichten!  ~;D
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 14:00
Hab noch eines verschoben:

Zitat
Das Railroading ist bei vielen Kaufabenteuern schon inklusive......
(Aber nicht immer nur schlecht und erfüllt auch seinen Zweck)

Aber nur weil es im Abenteuer drin steht, ist es trotzdem Railroading, nur nicht eines, das sich der SL ausgedacht hat,
sondern schon vorher der Autor. Ich sag jetzt mal ganz provokativ: "Als Arbeitserleichterung für den SL."

.......Alla......"wenn die Spieler das und das nicht machen, dann passiert als nächstes dies, damit jenes am Ende rauskommt....."


......." Ich sag nur Showdown, Endgegner."

Ich glaube jeder der ein klassisches Kauf- Abenteuer spielt, wird ein Stück weit vom SL gerailroaded, aber nicht aus der Phantasie des SL heraus sondern aus der des Abenteuer Autors. Dieser will  ja sicher  gehen, das sein Abenteuer einem gewissen Ablauf folgt und erfolgreich verläuft.
Ich habe den Eindruck alles, was im Abenteuer steht, gilt als legitim und wird nicht als  Railroading aufgefasst, wohingegen alles was der SL noch dazu einbringt als Railroading aufgefasst wird.

Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2016 | 14:05
[...]
Ich habe den Eindruck alles, was im Abenteuer steht, gilt als legitim und wird nicht als  Railroading aufgefasst, wohingegen alles was der SL noch dazu einbringt als Railroading aufgefasst wird.
Im Ernst? Unsinnige Unterscheidung, die ich nicht mache. Woher sollte ich das als SPieler auch wissen, wenn die SL es nicht explizit sagt?
Woher kommt das? Sind die Motive des Autors per se heiliger als die der SL?
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 6.09.2016 | 14:10
Zitat
Im Ernst? Unsinnige Unterscheidung, die ich nicht mache.
Ich persönlich auch nicht.  ;)

Zitat
Sind die Motive des Autors per se heiliger als die der SL?
Nicht für mich. Aber wenn man davon ausgeht, dass einige
positve Motive eines SL grundsätzlich anzweifeln würden, dann gewinnt
man zeitweise diesen Eindruck.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Crimson King am 7.09.2016 | 14:00
Wie versprochen, versuche ich mal, ein paar konkretere Tipps zu geben. Die Tipps dürften durchgängig nicht nur für diese Spielweise geeignet sein. Man kann sich also, wenn man nicht eh schon selbst auf diese Dinge gekommen ist, auch für andere Spielweisen was abschauen.

Die Liste ist sicher nicht vollständig.


1. storyorientiertes Flag Framing

Flag Framing bezeichnet eine Technik, die darauf aufbaut, dass die Spieler Aussagen darüber liefern sollen, um was es im Spiel konkret gehen soll. Das geschieht auf zwei Ebenen: zum einen den Kompetenzen des Charakters (Charaktere sollten die Chance haben, ihre Kernkompetenzen ausspielen zu können), zum anderen auf der Ebene der Story. Charaktere brauchen dementsprechend eine Verankerung in der Spielwelt über eigene, tiefer gehende Motivationen, Personen, die ihnen wichtig sind etc., sprich, sie müssen emotional zu greifen sein. Emotional unangreifbare Teflon-Billies mit trivialer oder nicht vorhandener Eigenmotivation oder Charaktere mit stark psychopathischen Zügen, die zum Erreichen ihrer Ziele über jede Leiche gehen würden, sind für eine solche Spielrunde nicht zu gebrauchen.

Die Motivationen und Beziehungen der Charaktere sind nun die Story-Flaggen, d.h. die Story soll sich um genau diese Personen und Motivationen drehen. Wir spielen ja nicht Die Sieben Gezeichneten, wo die Spielercharaktere den Pet-NSCs dabei zusehen, wie sie die großen Probleme lösen oder eben nicht. Hier soll sich das Spiel ganz konkret um die Leben der Spielercharaktere drehen. Die Spielleitung sollte also ihre Abenteuer dementsprechend stets so vorbereiten, dass einige dieser Flaggen angespielt werden. Fertigabenteuer sollte man so abändern, dass sie mit den Storyflaggen der Spieler verknüpft sind.

Storyflags eignen sich wundervoll, um die Richtung der Story zu steuern. Warum solltest du deine Macht als SL ausspielen, um die Spieler in eine Richtung zu lenken, wenn sie es von alleine tun, weil die Charaktere entsprechende Motivationen haben?


2. Gute Vorbereitung des Settings ist die beste Grundlage guter Improvisation

Der Plan ist ja, wie Wellentänzer schreibt, nicht, die Gruppe durchgängig auf Schienen durch das Abenteuer zu führen, sondern, die Möglichkeit von Entscheidungsfreiheit mit einem gesteuerten Spiel zu verbinden. Das heißt, dass der Plot sehr wohl nicht nur von der Spielleitung, sondern auch von den Spielerentscheidungen getragen wird. Und gelegentlich werden die Spieler auch coole, aber unvorhergesehene Entscheidungen treffen, mit denen umzugehen ist. Dazu ist es unumgänglich, den Ausschnitt des Settings, der für das Spiel aktuell relevant ist, zu beherrschen, d.h. Personen, Gruppen, Orte etc. gut zu kennen. Auf Basis dieser Kenntnis kann man auch nicht vorbereitete Szenen problemlos plausibel improvisieren.

Setting meint in diesem Zusammenhang sowohl das bespielte Setting by the book bzw. mit abgestimmten Änderungen sowie die selbst während der Vorbereitung hinzugefügten Bausteine, die du hinter dem Schirm bereit hältst.


3. Flexible Positionierung vorbereiteter Szenen

Anstatt den Handlungsablauf minutiös vorzubereiten, und dann während der Spielsitzungen immer wieder mit der Entscheidung konfrontiert zu werden, die Gruppe notfalls mit Gewalt auf die Schienen zurückführen zu müssen oder mangels Vorbereitung in den Seilen zu hängen, kannst du Szenen vorbereiten, die Entscheidung darüber, wann und wo diese Szenen eingebracht werden, aber dem Spielverlauf überlassen und sie dann einbringen, wenn sie passen. Und wenn sie in der heutigen Sitzung nicht passen, dann ggf. in einer der folgenden. Die Vorbereitung ist also nicht für die Katz', wenn die Szene erst mal in der Schublade bleibt.


4. Jede Session mit einem Höhepunkt beenden

Betrachtet man die Kampagne als Serie von Spielsitzungen, bildet dieser Kernkonflikt den Höhepunkt jeder Folge. Diese Szene sollte sehr gut vorbereitet sein und für mindestens einen Charakter eine wichtige Entscheidung mit weit reichenden Konsequenzen beinhalten oder einen zentralen Konflikt weiter führen oder auflösen. Es muss aber nicht vor dem Spielabend feststehen, welche Szene als Höhepunkt her hält. Hier kann man auf die Technik 3. zurückgreifen.


5. Roads to Rome

Nach 3. sollst du Szenen vorbereiten und flexibel einsetzen. Nach 4. sollst du Knallerszenen als Höhepunkte an die Enden jeder Spielsitzung setzen. Letzten Endes läuft das darauf hinaus, dass gewisse Schlüsselszenen irgendwann angespielt werden. Die Spielercharaktere kommen dort irgendwann hin, egal welchen Weg sie vorher einschlagen. Der Weg und was ihnen dabei widerfährt, ist offen. Das kann die Grundvoraussetzungen für die klimaktische Szene natürlich ordentlich ändern und sollte es auch. Entscheidend ist, dass die gut vorbereiteten Schlüsselszenen für die Charaktere irgendwann zu einem passenden Zeitpunkt auf den Tisch kommen.


6. Succeed at a cost hinter dem Schirm

Um Flaschenhälse zu vermeiden, kannst du Misserfolge der Spielercharaktere gerade so als Erfolge werden, ihnen dafür aber passende Konsequenzen angedeihen lassen, die möglicherweise nicht sofort wirken. Auf die Weise läuft die Story weiter, aber Würfelwürfe erhalten trotzdem eine Bedeutung.


7. Succeed at a cost als dramaturgische Technik: ironische Enden

Aus einer höheren Perspektive heraus kannst du Succeed at a cost auch als dramaturgische Technik verwenden und Szenen, in denen die Charaktere auf eine Niederlage zusteuern, die du als Spielleiter eigentlich vermeiden willst, so gestalten, dass ein Sieg immer möglich ist, ggf. aber zu einem hohen Preis erkauft werden muss. Enden Stories oder Kapitel so, dass sie Elemente von happy und unhappy end beinhalten, spricht man von einem ironischen Ende. Meines Erachtens sind solche Enden hochdramatisch, weil die Charaktere zwar Erfolg, dabei aber Fallout verursachen, mit dem sie leben müssen und zukünftig wieder konfrontiert werden. Diese Technik ist hier besonders gut geeignet, weil deine Spieler Storynutten sind (sonst würden sie nicht mit dir als SL spielen), die ein Scheitern oder teilweises Scheitern, Verlust oder das Verursachen neuer Probleme zwar gerne hinnehmen, wenn es Resultat ihrer eigenen Entscheidungen ist, solche Dinge als Ergebnis verbockter Würfelproben aber potenziell eher doof finden werden.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: KhornedBeef am 7.09.2016 | 14:49
Schön erklärt, gute Tips. Mehr Rollenspiele sollten solche ins Grundregelwerk schreiben.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Wellentänzer am 7.09.2016 | 15:12
Gefallen mir ebenfalls ausgezeichnet, diese Tips. Ich hätte mich an eine solche Liste in generellerer Form nicht herangetraut, weil son Ding ausufert. Spitze! Eigentlich hätten diese Regeln übrigens einen eigenen Thread verdient - eher sogar noch irgendeine Form der Hervorhebung. Wenn man daran ein bisschen arbeitet, dann ergibt sich vermutlich ein toller Primer für dramaturgieorientiertes Leiten. Hut ab!
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: D. Athair am 7.09.2016 | 15:49
Jetzt brauchen wir nur noch ... ein paar Worte zu dem Universum, in dem sich das Ganze bewegt:
Rolle von Spielern und SL? Intension mit der Spielmechanismen benutzt werden?

Und welche Arten von Spielerlebnis als Spielziel von einer Gruppe gewünscht werden ... und fertig.  ;D  :gasmaskerly:
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 8.09.2016 | 09:25
@ Crimson King:
Wunderbar!
So leite ich ..... idealerweise ..... klappt manchmal nicht ...
aber jetzt weiß ich auch warum und kann da rationaler und bewusster an diese Methodik dran gehen.

Danke dafür!
Besonders für den Hinweis mit den Story Flags
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 13.09.2016 | 08:42
Cool!
Im Prinzip mache 1-5 intuitiv sowieso schon. 6 und 7 sind mir neu. Danke!
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 15.09.2016 | 16:24
Was ich total gerne mag, sind Comeback NSC. Also solche die immer mal wieder auftauchen, und den Figuren ein Gefühl von Vertrautheit geben. Das können sowohl Freunde, Feinde als auch neutrale Charaktere sein.
Gerne auch unliebsame die auf die Nerven gehen. >;D


Und um innere Spannung bei einer Figur zu erzeugen, hilft es sie in einen "unlösbaren" Konflikt zu bringen:
Ehemann oder Liebhaber. Priester oder Lebemann. Ruhmreich oder geächtet. usw...
Eigentlich ist es eine doppelte Verführung: Erst bekommt die Figur etwas in Aussicht gestellt, was sie unbedingt haben möchte.
Und wenn sie es dann hat, kommt etwas dass das alles in Frage stellt und bedroht.
Dieser Zwiespalt kann sehr viel Spaß machen.
Was auch immer sehr viel Spannung bringt ist ein Wetteiferer. Jemand, der sich mit der Figur vergleicht und besser sein will.
Natürlich versucht er die Figur bei allem ständig zu übertrumpfen und gegebenenfalls abzuwerten.
Oder alternativ auch ein Doppelgänger oder Nachahmer.



Diese inneren Scripten von Figuren eignen sich auch sehr schön als Abenteueraufhänger.


Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 19.09.2016 | 11:51
Aktuell sind meine Helden in einer Parallelwelt gelandet und treffen gerade auf ihre Kopien.... äh, die dortigen Originale.
Ich bin mal gespannt, wie sie sich verhalten werden.

Auch müssen sie jetzt "einen Weg zurück" suchen. Habe da einzwei Alternativen vorbereitet.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 21.09.2016 | 12:36
Und dann wird doch wieder gerantet. Dieser Beitrag hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99852.0.html) nervt mich nicht, weil es ein Rant ist. Rants sind natürlich eigentlich vollkommen okay.

Ein Rant aber, der NACH einer theoretischen Beschreibung und Erklärung der Berechtigung eines dramaturgieorientierten Leitstils (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99471.0.html) erfolgt. Der NACH diesem Thread hier mit meinen generellen und Crimson Kings spezifischeren Tips (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99651.msg134412826.html#msg134412826) kommt. Der nach einer nach meinem Eindruck doch breit geteilten Zusammenfassung des Sachstands (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99674.msg134416357.html#msg134416357) verfasst wird.

Ein Rant, der nichts davon aufnimmt und doch wieder total undifferenziert, pauschalisierend, tendentiös verzerrend und vor allem vollkommen von oben herab belehrend daherkommt. Nein, solch einen Rant braucht meines Erachtens wirklich niemand. So sehr ich Boba Fett für viele beeindruckende Qualitäten und Leistungen persönlich schätze. Da fehlt mir das Verständnis. Da gibt man sich echt Mühe und dann sowas. Leben und leben lassen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: ErikErikson am 21.09.2016 | 12:48
Ja, aber im Internet gibts immer mindestens einen ,der querschiesst. Denk doch an die vielen schönen und gelassenen Antworten zu der Fragestellung.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 21.09.2016 | 12:54
Zitat
Ein Rant, der nichts davon aufnimmt und doch wieder total undifferenziert, pauschalisierend, tendentiös verzerrend und vor allem vollkommen von oben herab belehrend daherkommt. Nein, solch einen Rant braucht meines Erachtens wirklich niemand.

Doch Einer anscheinend schon.......undzwar ganz, ganz dringend ;D

Ich finde nur schade, dass  die Beschäftigung mit Drama und Dramaturgie schon im Keim erstickt wird,  bei letzterem halt ich die Klappe, weil ich mich damit noch nicht näher beschäftigt habe. Ich schaue mir gerne Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln an, nicht nur aus einem. Und beleuchte die Dinge gerne genau, anstatt nur das zu fressen was man mir vorsetzt. Durchs immer wieder vorsetzen schmeckt es auch nicht besser.

Und wollen oder nicht. Und können oder nicht. Sind zwei verschiedene Dinge.
Wobei ich denke die meisten die Drama wollen, die können es auch, wenigstens ein Bißchen.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Wandler am 21.09.2016 | 21:56
Ich habe den Thread nur überflogen, aber da ich das Railroading Manifesto (http://thealexandrian.net/wordpress/36900/roleplaying-games/the-railroading-manifesto) nicht verlinkt sah, möcht eich dies nachholen. Man muss nicht mit allen Punkten übereinstimmen, aber es ist in meinen Augen eine Pflichtlektüre wenn man über Railroading diskutieren möchte.

Weiters wurde das Thema auch ausgiebig im Pegasus Shadowrun 5 Forum: Railroading, Analyse und Diskussion (10 Seiten) (http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/26477-railroading-analyse-und-diskussion/?hl=railroading) diskutiert. Da das Thema schließlich systemunabhängig ist, möchte ich das mal querverlinken.

Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: D. Athair am 21.09.2016 | 22:47
Puh ... ich such jetzt sicher nicht die ganzen älteren Themen zu Railroading und Sandbox raus. Das wurde z.B. letzten Monat ausführlich diskutiert. Inklusive dem hier (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=99324.0).

... was noch zu sagen wäre:
1) Danke für die Links. (Nebenbei bemerkt: Der Alexandrian steht hier nicht sonderlich hoch im Kurs.)
2) Hier gehts nicht um die Bewertung von Railroading & Co. oder Gegenüberstellung sondern unter darum, unter welchen Umständen, wofür und wie man das sinnvoll einsetzen kann. Kurz gesagt: Railroading, Würfeldrehen, etc. als Technik.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 22.09.2016 | 11:39
Zitat
(Nebenbei bemerkt: Der Alexandrian steht hier nicht sonderlich hoch im Kurs.)

Sollte das jetzt irgendwen, wundern? ;)
Wenn, dann würde er Vieles bezüglich Railroading relativieren. Dann wäre praktisch jede Spielerentscheidung mit entsprechender Konsequenz ein Ausstieg aus dem Zug. Man könnte wieder "guten Gewissens" gute Stories planen mit entsprechendem Spannungsaufbau.
Solange die Spieler noch eine Entscheidungs und Wahlmöglichkeit haben.

Also ich mag gute Stories mit Wahlmöglichkeit für die Spieler und wirklichen Zufällen. Und habe das auch so erlebt, persönlich.
Klingt vielleicht wie die eierlegende Wollmilchsau, aber ich finde das lässt sich sogar sehr gut vereinen.

Ich treffe  hier aber auf so viel Ablehnung des Wortes "Story", dass ich mich schon frage, was für schlechte, langweilige Spielsitzungen man dafür erlebt haben, muss.
Ich meine selbst  die größten "Storygegner"(Mir fällt jetzt gar nicht ein wer das sein könnte ::)) spielen gerade klassische Kaufabenteuer. Also ganz ohne Story gehts es ja dann wohl auch nicht.

Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Wandler am 22.09.2016 | 12:05
Ich hab schon verstanden worum es hier geht, aber gerade wenn darüber diskutiert werden soll wie Railroading eingesetzt werden kann, muss überhaupt erstmal klar sein was Railroading ist. Die Diskussion die ich hier im Forum gesehen habe - und in so ziemlich ausnahmlos jedem Rollenspielforum - zeigen eines ganz klar. Das Grenzen von Railroading sind so vielseitig wie die Grenzen anderer ähnlich gelagerter Themen (Gruppenvertrag, Was darf der SL und was nicht).

Ob man thealexandrian nun hoch im Kurs hält oder nicht ist ziemlich egal. Er hat versucht eine Definition für Railroading festzulegen. Ist eine gemeinsame Basis geschaffen "was" nun Railroading ist oder nicht, kann man darüber reden wie man es einsetzt, wenn man es einsetzt. Es ist absolut unsinnig, wenn jeder seine eigene Definition in eine Diskussion miteinbringt, weil es so so gut wie nie zu einer Einigung kommt. Daher habe ich mich in obrigen Post auch persönlich auch komplett eines Kommentars ob Railroading gut oder schlecht ist enthalten und werde es auch tunlichst vermeiden einen abzugeben.

Gerade in Diskussionen über die Rechtfertigung von Railroading führen "Befürworter" für gewöhnlich als Argument an, wie sie es einsetzen. Darum habe ich auch die beiden Links gesetzt.

Als Beispiel für Einsatzmöglichkeiten von Railroading, die so geordnet sind, dass je nach Verständnis der Spieler es einer als schlechtes Railroading, ein anderer als gutes Railroading und ein dritter überhaupt nicht als Railroading sieht (Quelle: Alle unterschiedlichen Argumentationen pro/contra schon selbst von Leuten gehört/gelesen).

Szenario
Die Spieler haben den Auftrag Arthur zu finden. Sie steigen dazu in einen Zug der nach Qwa fährt, wo sie Arthur vermuten. Auf halber Strecke springen die Spieler aus dem Zug. Egal welche Definition man für Railroading nimmt, die Prämisse dahinter ist immer, dass der Spielleiter einen gewissen Ausgang forciert. Wäre ihm der Ausgang egal, könnte er die Spieler auch ohne Einfluss darauf zu nehmen agieren lassen. In diesem Fall möchte der Spielleiter das aufeinander treffen von Arthur mit der Gruppe forcieren.

Mögliche Aktionen des Spielleiters
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: korknadel am 22.09.2016 | 12:11
Bitte nicht noch einmal diskutieren, was RR ist und was nicht. Das machen wir hier doch schon seit Jahren, und ich glaube, die verschiedenen Meinungen sind den meisten Diskutanten hier bewusst.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 22.09.2016 | 12:18
@ korknadel: Danke.

Auch ich halte es nicht für sinnvoll, einen zusätzlichen Definitionsvorschlag aufzunehmen. Da gibt es schon genug. Ich finde, dass der strittige Bereich bestehend aus Railroading & co. der Oberkategorie dramaturgieorientierten Leitens für diesen Thread recht leicht definiert werden kann als "Lenkung des Spielgeschehens in eine vom SL gewünschte Richtung, die nicht von der Simluation der Spielwelt oder von den Spielregeln gedeckt ist."

Da kann man dann meinetwegen noch dran herumschrauben und Korinthen ausscheiden. Aber Gamisten, Simulationsfans, Storygamer und dramaturgieorientierte Runden sind damit zumindest so weit abgefrühstückt, wie es für diesen Thread relevant ist. Ansonsten müsste eigentlich mittlerweile eh fast jeder Bescheid wissen und ich würde deshalb darum bitten, das Definitionsthema zumindest in diesem Thread nicht weiter zu verfolgen. Was bei Deinen Beispielen, lieber Wandler, übrigens komplett fehlt, ist die Intentionalität des SL. Ohne die ist eine Bewertung dessen, was denn nun eigentlich wie geschient worden sein soll, vollkommen unmöglich.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Maarzan am 22.09.2016 | 12:19
...

Ich treffe  hier aber auf so viel Ablehnung des Wortes "Story", dass ich mich schon frage, was für schlechte, langweilige Spielsitzungen man dafür erlebt haben, muss.
...

Der Trigger sind dann die Masse der inidviduellen Erfahrungen, wo "bessere Story" dann als Rechtfertigung für eigenmächtige Eingriffe in die Spielbelange herhalten sollte. Das prägt dann eben.

Die Spielsitzungen wurden durch diese Eingriffe schlecht und langweilig oder drohten es zu werden. Das will man dann natürlich dort und zukünftig dann verhindern.


Bezgl. Railroading:
Railroading ist letztlich ein Oberbregriff für diverse Eingriffstechniken zur einseitigen, unangemessenen Durchsetzung eines bestimmten Spielverlaufs. (Und da sehe ich jetzt auch keine Abweichung zum Alexandriner) Dieselben Techniken mit entsprechender Absprache und folgend Ermächtigung dazu haben dann einen anderen Namen.

Entsprechend gibt es keinerlei Entschuldigung für Railroading, wohl aber unter bestimmten Umständen für die dabei verwendeten Techniken.

Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 22.09.2016 | 12:22
Der Trigger sind dann die Masse der inidviduellen Erfahrungen, wo "bessere Story" dann als Rechtfertigung für eigenmächtige Eingriffe in die Spielbelange herhalten sollte. Das prägt dann eben.

Die Spielsitzungen wurden durch diese Eingriffe schlecht und langweilig oder drohten es zu werden. Das will man dann natürlich dort und zukünftig dann verhindern.


Bezgl. Railroading:
Railroading ist letztlich ein Oberbregriff für diverse Eingriffstechniken zur einseitigen, unangemessenen Durchsetzung eines bestimmten Spielverlaufs. (Und da sehe ich jetzt auch keine Abweichung zum Alexandriner) Dieselben Techniken mit entsprechender Absprache und folgend Ermächtigung dazu haben dann einen anderen Namen.

Entsprechend gibt es keinerlei Entschuldigung für Railroading, wohl aber unter bestimmten Umständen für die dabei verwendeten Techniken.

Danke für die Ausführungen. In diesem Thread soll es bitte nicht um die Frage gehen, wie Railroading & co. bewertet werden können. Es sollen stattdessen konstruktive Vorschläge diskutiert werden, wie entsprechend orientierte Runden diese Techniken allseits gewinnbringend einsetzen können. Wenn jemandem nichts einfällt, wie das möglich ist, bitte ich um Zurückhaltung. Das wäre klasse. Danke!
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Wandler am 22.09.2016 | 12:26
Was bei Deinen Beispielen, lieber Wandler, übrigens komplett fehlt, ist die Intentionalität des SL. Ohne die ist eine Bewertung dessen, was denn nun eigentlich wie geschient worden sein soll, vollkommen unmöglich.
In Bezug auf deinen Eingangspost und den Threadtitel hielt ich es für komplett überflüssig die Prämisse zu reiterieren: In den Beispielen empfindet der Spielleiter es als der Dramaturgisch vorteilhaft, wenn die Spieler den Ausbruch des beschriebenen Zombievirus aktiv erleben anstatt beispielsweise sandboxartig die Welt sich weiter drehen zu lassen und die Spieler auf andere Weise mit dem Ereignis zu konfrontieren. Es handelt sich lediglich um Beispiele für das was du forderst - nicht mehr - nicht weniger:

Zitat von: Wellentänzer
Es sollen stattdessen konstruktive Vorschläge diskutiert werden, wie entsprechend orientierte Runden diese Techniken allseits gewinnbringend einsetzen können.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: am 22.09.2016 | 12:46
Ja, okay, sorry, Wandler, Du hast vollkommen recht. Ich bin nur mittlerweile total angefressen von einer wirklich ätzenden Intoleranz gegenüber anders gelagerten Interessen, die sich frecher Weise im gleichen Atemzug lauthals die Bedeutung von "Freiheit" und "Fairness" und "Respekt" und "Ehrlichkeit" auf die Fahnen schreibt. Seufz. Da bekomme ich Beiträge bisweilen in den falschen Hals und das war bei Dir vermutlich der Fall.
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 22.09.2016 | 13:42
Die meisten Threads haben sich wieder beruhigt. Marzaan und ich haben uns auch besipielsweise auch wieder lieb  ;) und Banana Claw ist sogar mein neuer Namenspate ;)

Das wird schon wieder.
Es sieht wieder besser aus!
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Issi am 22.09.2016 | 14:25
@
Wellenstänzer nimms mit Humor... ~;D 
Du kannst Deinen Thread ja immer noch umbenennen in: "Wie scheuche ich meine Gruppe durchs Abenteuer, um dabei maximalen Spielspaß für mich selbst zu erziehlen?" Oder  "Spieler beschei*en leicht gemacht!" oder "Erste Hilfe  für Spieler mit Sandkastenallergie"
oder "nie wieder Langeweile."
Titel: Re: Railroading, goldene Regel & co. richtig genutzt - Tips für SL
Beitrag von: Greifenklause am 23.09.2016 | 09:27
Gerne auch in Kooperation:
"Pineapple Jaw und Wellentänzer erklären der Welt was gutes Rollenspiel ist"
und natürlich skripten wir dann auch den Chat-Ablauf, so dass unseren Kritikern sofort klar ist, dass eh egal ist, was sie schreiben.

Wir könnten ja jetzt schon das Ergebnis des Chats vorneweg nehmen wie bei G7 ("Ihr besiegt Borbarad!") ;D

Ganz großes:  :Ironie: