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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Thema gestartet von: SalieriC am 22.09.2016 | 21:01
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Hi.
Momentan leite ich eine Runde in einer mittelalterlichen Fantasywelt, bei der ich mir die Story selbst ausdenke. Einer der PCs hat die Edges Noble und Filthy Rich bei Charaktererschaffung genommen. Das beißt sich leider ein bisschen mit meiner Storyplanung, denn die sieht vor, dass die PCs ihren guten Ruf durch eine Intrige verlieren und in ein Straflager kommen. Früher oder später. Wenn das passieren würde, würde ich dem einen PC natürlich effektiv zwei Edges weg nehmen. Wie seht ihr das? Was könnte man da tun? Oder meint ihr, dass das so sogar noch besser ist?
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Trotz Intrige hat der Adelige auf Grund des Talents nach wie vor Anhänger, die treu zu ihm stehen und NICHT auf die Intrige reinfallen. Auch wenn sie ihn wegen des öffentlichen Drucks vielleicht nur heimlich unterstützen. Die gewähren ihm bestimmt auch Kredit.
Und mehr als 1-3 Sessions planst du für das Straflager ja hoffentlich nicht ein, oder? Danach kann der Adelige dann ja seine Getreuen um sich scharen und den Kampf gegen die bösen Intriganten ernsthaft aufnehmen.
Paradebeispiel aus der Fiktion: Robin Hood, oder, etwas weiter hergeholt, der Graf von Monte Cristo.
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Trotz Intrige hat der Adelige auf Grund des Talents nach wie vor Anhänger, die treu zu ihm stehen und NICHT auf die Intrige reinfallen. Auch wenn sie ihn wegen des öffentlichen Drucks vielleicht nur heimlich unterstützen. Die gewähren ihm bestimmt auch Kredit.
Und mehr als 1-3 Sessions planst du für das Straflager ja hoffentlich nicht ein, oder? Danach kann der Adelige dann ja seine Getreuen um sich scharen und den Kampf gegen die bösen Intriganten ernsthaft aufnehmen.
Interessanter Ansatz, gefällt mir. Allerdings hatte ich schon vor die Sache mit der Gefangenschaft über einen recht ausgedehnten Zeitraum zu betreiben. Der Ausbruch oder die anderweitige Entlassung würde quasi das Ende der Kampagne darstellen...
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Vielleicht hättest du besser mal vor der Charaktererschaffung abgeklärt was passt oder nicht.
2tens wäre es für mich völlig unakzeptabel, wenn der Meister einfach per DEM so mit meinem SC umspringt.
Ein filthy rich Noble ist normalerweise eine Hausnummer im Hochadel mit Macht, Einfluss, Privilegien etc. den steckt man einfach nicht ins Arbeitslager(neumodischer Kram) macht man nicht mal mit Niederadel ohne um Ärger mit dem Rest der Vasallen zu betteln.
Verbannung, ggf ehrenvolle Haft, ggf. Lehnsheimfall und Hinrichtung(Geht nur bei Hochverrat und eine Intrige gegen Kanzler etc. ist nix dergleichen)
Dazu hat der für gewöhnlich so seltsame Dinge wie das Recht auf einen Court of Equals oder eine Prozess vor dem Reichskammergericht, wahrscheinlich ein gerüttelt Maß an Leumundszeugen von Hochadel.
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Paradebeispiel aus der Fiktion: Robin Hood, oder, etwas weiter hergeholt, der Graf von Monte Cristo.
Weder Robin Hood noch Dantes waren von Hochadel/Adel Robin war bestenfalls Gentry eher aber nichtmal das.
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Ich kenn das System nicht, daher ignorierts, wenns damit nicht zusammenpasst:
Die Stellung des reichen Adligen könnte auch im Straflager eine bessere sein, als die des niederständigen Normal-Sträflings. Vielleicht lassen ihm die Wachen mehr durchgehen, oder andere Sträflinge sehen in als Respektsperson an (wie auch ein Adliger "draußen" sich mehr erlauben kann bzw mehr Einfluss hat als der Bauer nebenan). Vielleicht können Angehörige/Anhänger den Sträflingen Dinge zukommen lassen (wie auch ein reicher Charakter "draußen" über mehr Ressourcen verfügt als der Bauer nebenan). MWn mussten in mittelalterlichen Gefängnissen die Insassen teils von ihren Familien ernährt werden, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen.
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Ich kenn das System nicht, daher ignorierts, wenns damit nicht zusammenpasst:
Die Stellung des reichen Adligen könnte auch im Straflager eine bessere sein, als die des niederständigen Normal-Sträflings. Vielleicht lassen ihm die Wachen mehr durchgehen, oder andere Sträflinge sehen in als Respektsperson an (wie auch ein Adliger "draußen" sich mehr erlauben kann bzw mehr Einfluss hat als der Bauer nebenan). Vielleicht können Angehörige/Anhänger den Sträflingen Dinge zukommen lassen (wie auch ein reicher Charakter "draußen" über mehr Ressourcen verfügt als der Bauer nebenan). MWn mussten in mittelalterlichen Gefängnissen die Insassen teils von ihren Familien ernährt werden, ist also nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Find ich gut. Manche Drogenbosse wollen ja gar nicht mehr raus aus dem Knast, weil sie da alles haben was sie sich je wünschen können.
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Wäre das hilfreich?
https://www.youtube.com/watch?v=0g0NKSbg1YY
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Für solche Plots gibt es gute Beispiele: https://www.youtube.com/watch?v=ff35SjsN7g0 (https://www.youtube.com/watch?v=ff35SjsN7g0) Arbeitslager für (Hoch-)Adlige? Ganz blöde Idee. Das schlägt dem Setting den Boden aus - jeder kleine Pissadlige wird dagegen rebellieren. Bürgerkrieg 99% gegen den König.
Mal von der miesen Geschichte, einem Spieler grundlegend in den SC reinzuquatschen, ganz abgesehen. So was ist mehr als unhöflich.
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Der Ausbruch oder die anderweitige Entlassung würde quasi das Ende der Kampagne darstellen...
Wissen deine Spieler, dass du eine Knastkampagne planst? Da habe ich mir auch schon vor Jahren mal die Finger dran verbrannt: "Woohoo, wir spielen A!!! ÄTSCH, es ist B!!!" Und plötzlich haben die meisten Spieler SC mit Spielwerten, mit denen sie nichts mehr anfangen können und Vorstellungen von der Entwicklung ihres SC, die sie nicht mehr umsetzen können.
Sehr viel Potential für sehr viel Unmut, wenn du da nicht aufpasst.
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Spricht was dagegen, vorher mit den Spielern zu sprechen, ob sie einen "Gefangenen"-Plot spielen wollen?
Manchmal reicht es schon, sie vorzuwarnen, dass das Abenteuer "richtig fies" wird oder man fragt sie "Manche eurer Vorteile ruhen, könnt ihr damit leben?"
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Einfach nur "richtig fies" ist keine sinnvolle Aussage. Das koennte alles bedeuten, dass man laengere Zeit im Knast ist und seine "Kernfaehigkeiten" (denn da stecken ja schonmal 3! Edges drin die was anderes haetten sein koennen) auf einmal so ausgeschaltet wird wuerde ich als Spieler des Adligen bei der Aussage nie vermuten.
Ich denke da an eine andere Fehlkommunikation in der die Vorwarnung war, dass es "richtig hart" wird und sich ein Spieler (in D&D 3) entsprechend mit Illusionen, Charms, ... ausgestattet hat, dass er so ziemlich alles taeuschen/bezaubern/... konnte... ausser den blinden Monstern die die Illusionen nicht sehen konnte, Drow die von Magie unbeeindruckt waren und Untoten und anderen "hirnlosen" Monstern die den Grossteil der Runde ausgemacht haben... :(
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Wissen deine Spieler, dass du eine Knastkampagne planst? Da habe ich mir auch schon vor Jahren mal die Finger dran verbrannt: "Woohoo, wir spielen A!!! ÄTSCH, es ist B!!!" Und plötzlich haben die meisten Spieler SC mit Spielwerten, mit denen sie nichts mehr anfangen können und Vorstellungen von der Entwicklung ihres SC, die sie nicht mehr umsetzen können.
Sehr viel Potential für sehr viel Unmut, wenn du da nicht aufpasst.
Das sehe ich auch so. Wenn der sich eigenständig bei Savage Worlds die Edges Noble und Filthy Rich ausgesucht hat, dann stellt sich der Spieler idealtypisch vermutlich gerade keine Knastkampagne vor. Du weißt natürlich besser, was die Spieler so mögen und möchten, aber der Gedanke scheint mir nicht unplausibel, oder?
Auf keinen Fall würde ich dem Spieler die Edges einfach wegnehmen. Der ärgert sich doch schwarz. Ein paar Handlungsoptionen aus dem Stegreif:
1. Verzicht des Spielers: An Deiner Stelle würde ich mit dem Spieler sprechen und fragen, ob er sich vorstellen könnte, zeitweise auf die Edges zu verzichten. Das wäre die eleganteste Lösung, aber nicht alle Spieler werden Bock auf sowas haben.
2. Modifikation des SC: Ihr könntet den Charakter gemeinsam umbauen. Das Spiel hat ja noch nicht angefangen, wenn ich es richtig verstanden habe. Vielleicht IST der Charakter aufgrund einer Intrige oder so etwas bereits im Straflager. Er WAR MAL Filthy Rich und Noble, aber sein Ruf wurde zerstört von XXX im Rahmen von XXX aufgrund von XXX. Damit hättet Ihr bereits kraftvolle Ankerpunkte für zukünftige Ereignisse sowie eine wunderbare Motivationslage bzw. gleich mehrere (Wiederherstellung des Rufs, Rache, je nach Gusto).
3. Modifikation des Lagers: Du sprichst mit dem Spieler eine Situation ab, nach der im Lager zwar die Edges weg sind, dafür aber vergleichbare Goodies zur Verfügung stehen. Womöglich hat der fette Brute des Lagers ja eine Lebensschuld beim Charakter oder bei dessen Familie. Oder der Adjutant des Lagerkommandanten ist ein alter Freund der Familie. Oder der inhaftierte Mafiaboss ist ein Handlanger des SC. Oder oder oder. Damit kreierst Du Umstände, die denen der Edges gleichen. Das muss natürlich zum Abenteuer passen, logo.
4. Start der Kampagne: Um die Spieler nicht mit dem Holzhammer in das Gefängnis zu prügeln, würde ich das Spiel vielleicht kurz unterbrechen und die Spieler fragen, ob eine "Cut Scene" okay ist. In dieser beschreibst Du dann, was passiert und die Charaktere machen dann im Gefängnis weiter. Wenn Du die Charaktere der Spieler einfach gewaltsam in ein Gefängnis verfrachtest, kann das enorm schlechte Stimmung erzeugen. Falls Ihr die Kampagne noch gar nicht angefangen habt, würde ich einen Start direkt im Gefängnis in Erwägung ziehen und die etwaige Vorgeschichte einfach erzählen.
5. Rückblende: Das ist eine etwas fortgeschrittenere Technik, die nach meiner Erfahrung lustig ist. Erfordert ein bisschen Übung, die Spieler müssen da Lust zu haben und aktiv mitmachen. Das geht so: Du gibst vor, dass die Charaktere in einem Lager aufwachen. Mehr nicht. Am besten beschreibst Du möglichst wenig von den Charakteren und konzentrierst Dich mehr auf die Umgebung des Lagers. Im Vorfeld hast Du Dir die zentralen NSC, die Situation und potentielle Locations zurechtgelegt. Dann startest Du mit einer Ausgangsszene. Vorher haben die Spieler eine ungewöhnliche Anweisung bekommen: Seht zu, dass Eure Charaktere am Ende der Rückblende im Lager landen. Dazu kannst Du übrigens, um den Schnitt zum sonstigen Spiel etwas klarer herauszustellen, vielleicht sogar auf ein anderes Regelwerk zurückgreifen. Kennste Fiasko? Das wäre vielleicht spannend.
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"Das folgende Abenteuer wird nur funktionieren, indem ein paar eurer Kernfähigkeiten durch das Abenteuer vorübergehend ausgeschaltet werden. Seid ihr damit einverstanden?"
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Dazu kannst Du übrigens, um den Schnitt zum sonstigen Spiel etwas klarer herauszustellen, vielleicht sogar auf ein anderes Regelwerk zurückgreifen. Kennste Fiasko? Das wäre vielleicht spannend.
Mit der Verwendung anderer Regelsysteme für bestimmte Spielabschnitte hab ich keine gute Erfahrung gemacht. Selbst wenn die Spieler die anderen Regeln kennen führte das bei meinen eher zu Verwirrung, und wenn sie sie nicht kennen isses noch schwieriger.
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Wo ist das Problem die Edges einfach zu tauschen? Jeden Spielabend eins? Oder für deaktivierte Edges mehr Bennies zu geben?
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S,O,
Die Edges wären für die Kampagne weg
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S,O,
Was soll das bedeuten?
Die Edges wären für die Kampagne weg
... und der Spieler der den Grossteil seiner Resourcen in diese Edges gesteckt hat vermutlich spaetestens in der naechsten Kampagne auch (wenn er nicht schon in der Runde einfach mal "wegbleibt/keine Zeit mehr fuer die Runde findet/..." ) ;)
Ich fand es auch nicht toll, als in einer 20. Jahrhundert GURPS-Runde mein motoradfahrender Hacker/Einbrecher (mit haufenweise Skillpunkten in Faehigkeiten die nur im heutigen Setting was bringen) gleich im ersten Abenteuer (ohne irgendwelche Vorwarnung vor der Runde/fuer die Charaktererschaffung) einfach so in eine techniklose Fantasywelt transportiert wurde...
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Mit der Verwendung anderer Regelsysteme für bestimmte Spielabschnitte hab ich keine gute Erfahrung gemacht. Selbst wenn die Spieler die anderen Regeln kennen führte das bei meinen eher zu Verwirrung, und wenn sie sie nicht kennen isses noch schwieriger.
Jau. Rückblenden sind bereits ne fortgeschrittene Technik. Dazu das Regelwerk zu verändern, ist ein weiterer Schritt. Würde ich ebenfalls nur in einer Runde mit sehr kompetenten, aktiven, erfahrenen, regelaffinen Spielern machen. Sonst wäre mir die Wahrscheinlichkeit von Konfusion und Frustration ebenfalls zu groß. Wenn die Gruppe aber passt, kann das toll funktionieren. Habe damit einmal phantastische Erfahrungen gemacht - allerdings gab es beim ersten mal auch einen recht herben Rückschlag. Nicht entmutigen lassen. Das braucht etwas Gewöhnung.
EDIT: Gerade bei heftigem Railroading, das sich irgendwie nicht vermeiden lässt, finde ich das toll. Mein erster Versuch war vor rund 15 Jahren (?) kurz nach dem Erscheinen des DSA-Abenteuers "Die Herren von Chorhop". Das Abenteuer war für damalige Verhältnisse eigentlich ganz erträglich, aber die Startszene beinhaltet eine zwangsläufige Gefangennahme der SC. So ganz genau weiß ich das nicht mehr. War aber sehr ähnnlich zu der im OT beschriebenen Lage. Ich erinnere mich aber noch daran, dass das ein Railroading-Holzhammer gewesen wäre, für den mich die damalige Gruppe vollkommen zu Recht gelyncht hätte. Daraufhin habe ich die Rückblendentechnik zum ersten mal ausprobiert. Das war ein totaler Fehlschlag, aber durch die Erfahrung haben wir alle viel gelernt, das Potential und die Technik ein paar Jahre später wieder ausgegraben - mit einem wirklich großartigen Ergebnis, das auch einer steilen Lernkurve aus dem anfänglichen Desaster zu verdanken ist.
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Siehe Oben
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Ich fand es auch nicht toll, als in einer 20. Jahrhundert GURPS-Runde mein motoradfahrender Hacker/Einbrecher (mit haufenweise Skillpunkten in Faehigkeiten die nur im heutigen Setting was bringen) gleich im ersten Abenteuer (ohne irgendwelche Vorwarnung vor der Runde/fuer die Charaktererschaffung) einfach so in eine techniklose Fantasywelt transportiert wurde...
;D ;D ;D
"Ach und dein Vollkämpfer hat dafür für heute keine Arme", "Magie funktioniert hier nicht", "Die Barbaren hauen dem Barden in die Fresse, sobald er in ganzen Sätzen spricht".
Achja, was gab es alles für Todsünden von SL...
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Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.
Die Spieler wissen rein gar nichts von dem was auf sie zu kommt. Ich möchte das auch dabei belassen, das Spiel läuft auch schon einige Zeit. Und dass ich eine Kampagne plane wissen die Spieler auch. sie waren einstimmig für eine Kapagne mit einigen gescripteten Stellen.
Die Idee Bennies für deaktivierte Edges zu geben fand ich auch gut, genauso wie die Vorteile im Knast. Gerade letzteres dürfte dann wieder den Unmut anderer Gefangener erregen, auch wieder viel Potential.
Dass einige hier so empört zu sein scheinen, dass ich sowas plane kann ich nur bedingt nachvollziehen. Ich bin kein Freund davon bei Spielbeginn zu sagen "das kannst du nicht spielen". Ich warne vielleicht, dass das ein oder andere schwierig wird, aber ich sage nur in Ausnahmefällen, dass etwas nicht gespielt werden kann. Und es ist ja nicht so, dass ich die Edges einfach streichen will. Das sollte eigentlich dadurch deutlich werden, dass ich diesen Thread eröffne. Dafür ist der Titel vlt ungünstig aber dennoch sollte es eigentlich klar geworden sein. Natürlich wäre ich als Spieler auch extrem angepisst wenn plötzlich zwei Edges komplett nutzlos wären, aber genau das möchte ich bei ja nicht auslösen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass einige Verbündete von Außen zumindest zur Erfüllung des Noble Edges beitragen und was das Filthy Rich angeht finde ich einen zusätzlichen Bennie gut. Alternativ dachte ich an einen Sidekick für die Zeit in Gefangenschaft.
Übrigens ist es nicht so, dass die gesamte Kampagne im Knast spielt. Die Hälfte spielt vorher.
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Kurz zu dem gemischten bis entsetzten Feedback: Die Technik, derer Du Dich sehr intensiv zu bedienen scheinst, heißt Railroading, ist extrem umstritten und wird von einem Großteil des Forums sehr rigoros abgelehnt. Ebenso das Konzept einer im Vorfeld zu konstruierenden Story. Wenn Du möchtest, kann ich Dir ein paar weiterbildende Links geben. Einfach Bescheid sagen.
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@SalieriC:
Ich bin mir nicht sicher, ob da so viel Empörung drin ist. In meinem Fall ist es zum Beispiel eher so, dass ich was ähnliches mal in einer meiner Kampagnen hatte, ein Spieler seinen SC dadurch schlicht nicht mehr so spielen konnte, wie er wollte und dadurch ausgesprochen frustriert war. Das war halt nur eingeschränkt schön für die Gruppe und kompletter Mist für den einen Spieler. Und weil das durchaus zu den populäreren "Fehltritten" gehört SC durch veränderte Bedingungen teilweise oder völlig zu entwerten, werden sicher einige Leute eine ähnliche Szene vor Augen gehabt haben, bei der sie sich dachten: "Uiuiui, das habe ich auch schon mal versiebt." ;)
Sieh es also eher als die freundliche Warnung von Mit-SL, die zum guten Teil ebenfalls die Karre schon mal im Dreck stehen hatten.
Mal zwei Vorschläge:
- Finde raus, ob deine Spieler noch irgendwelche größeren Ziele außerhalb des Knastes haben. Wenn der Knast die zweite Hälfte einnimmt und die Kampagne dann endet, ist Draußen effektiv weg. Schau also, ob Leute noch Nebenplots außerhalb des Knastes abschließen möchten und gib ihnen die Chance. Spieler bereiten durchaus auch Handlungen vor und planen, vor allem wenn du Leute hast, die gerne selbst Handlung im Spiel erzeugen. Guck vor allem auf Spieler, die oft selbst Ideen ins Spiel rein bringen und proaktiv spielen. So ein unvollendeter SC-Plot ist kaum weniger frustrierend als das Zerschießen eines großen SL-Epos durch die Spielergruppe, weil die Verbindung zwischen Spieler und SC oft enger ist.
- Entwickle mit den Spielern zusammen die Kompensationsmöglichkeiten für ihre entwerteten Fähigkeiten. Der Adlige will vielleicht nicht mehr Bennies, sondern mehr Einfluss. Klär das mit ihm. Sobald die Leute im Bau sind, ist die Überraschung ja durch. Mach einen Cut und klär die Regelseite. Biete Dinge an. "Hey, Waldläufer, Fährtenlesen ist hier Quatsch, aber du hast ein Auge für Details, was dir bei X hilft." - "Hey, Adliger, du bist hier nicht mehr der Oberhoncho. Der tatsächliche Oberhoncho wäre aber gerne dein bester Freund, weil er sich was davon verspricht, wenn du raus kommst." Und immer nachgeschoben: "Was hälst du davon?" Aber sag ihnen nicht: "So hat dein SC jetzt zu funktionieren!" Das produziert nur Gegenwehr. Du hast gerade die Kampagne komplett umgekrempelt. Einige Spieler werden das gut finden. Aber die, die das nicht so cool finden, solltest du pfleglich mit ins Boot holen und an der Gestaltung der neuen Situation ihrer SC beteiligen.
Das wären jedenfalls meine zwei ersten Ideen, um so einen potentielle Knatsch abzufangen.
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Gerade letzteres dürfte dann wieder den Unmut anderer Gefangener erregen, auch wieder viel Potential.
In einer Ständegesellschaft, kann sein muss nicht sein.
Vor allem wenn der Adlige in seiner Suite kaum oder keine Berührung mit den Anderen hat, was übrigens auch nicht mehr als Fluff ist und Aufgrund der besseren Bewachung ggf sogar ein Nachteil
Ich habe einige Erfahrung mit SCs die nicht in Runde/Kampagne passen, der Nichtmagier der in einer Runde wo Magie dominiert eher das Hilfsrad ist.
Der Waldläufer der nicht reiten kann, der Reporter in einer Kampagne von Spionen...
Charaktere die sich in Fäkalien wiederfinden, weil was auch immer weg ist , gestrichen wird o
Du warnst auch in einer Seefahrtskampagne nicht vor Meeresangst oder das der Meisterreiter nicht Reiten können wird.
Effektiv neutralisierst du die Edges damit, andererseits geriete er in Sklaverei etc. verlöre er auch vieles.
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Aus eigener Erfahrung, die sich mit der Erfahrung vieler Poster hier deckt, kann ich dir sagen, dass es eine richtig schlechte Idee ist, Spielercharaktere einfach mal so über einen längeren Zeitraum gefangen zu nehmen, ohne echte Chance auf schnelle Selbstbefreiung. Die meisten Spieler reagieren höchst allergisch auf eine derartige Einschränkung ihrer Handlungsoptionen, was des Öfteren so weit geht, dass sie alles tun, um den Plot, der auf ihrer Gefangennahme aufbaut, zu sabotieren, und mit allen Mitteln versuchen, der Zwangslage zu entkommen, auch auf Kosten des Lebens ihrer Charaktere.
Wenn du so etwas machen willst, sprich es um Himmels Willen vorher an und versichere dich der Kooperationsbereitschaft der Spieler. Du musst ihnen ja nix Konkretes sagen, sondern sie einfach fragen, ob es für sie ok ist, wenn sie über mehrere Sitzungen ein Gefangenenszenario spielen.
Was die Edges angeht, so würde ich die keinesfalls wegnehmen. Allenfalls würde ich sie vorübergehend außer Kraft setzen und das mit Bennies kompensieren. Noch besser wäre es, wenn die Edges innerhalb des Gefangenenszenarios weiterhin eine Bedeutung hätten. Wenn der mal superreich und superwichtig war, dürfte er immer noch einiges an Einfluss hinter den Kulissen haben und ggf. auch an versteckte Resourcen ran kommen können. Alternativ kannst du den Spieler fragen, ob es für ihn ok ist, die Edges abzugeben und dafür Edges, Attribute oder Skills von gleichem Punktwert zu kriegen. So oder so brauchst du eine Erklärung dafür, dass der Hochadlige ins Arbeitslager gesteckt wird und das mitmacht.
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Einen dritten Tipp habe ich auch noch:
Der Graf von Monte Christo wurde ja schon genannt. Vorgeschichte. Gefängnis. Und dann Rache, Rache und Rache. Ich kenne den Hintergrund deiner Kampagne nicht, aber eventuell wirfst du den für die Spieler besten Teil weg, wenn es mit dem Verlassen des Gefängnisses endet. Rache ist ein wunderbarer Motivator, lässt Spieler selbst aktiv werden und kann sehr befriedigende Kampagnenabschlüsse liefern! Erwäge Möglichkeiten, dass die Spieler da selbst für Gerechtigkeit sorgen (denn sie sind doch unschuldig im Knast, richtig? RICHTIG???). ;)
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Kurz zu dem gemischten bis entsetzten Feedback: Die Technik, derer Du Dich sehr intensiv zu bedienen scheinst, heißt Railroading, ist extrem umstritten und wird von einem Großteil des Forums sehr rigoros abgelehnt. Ebenso das Konzept einer im Vorfeld zu konstruierenden Story. Wenn Du möchtest, kann ich Dir ein paar weiterbildende Links geben. Einfach Bescheid sagen.
Das mag alles sein, dass das total verrufen ist. Aber das ist mir eigentlich ziemlich egal. Ich spiele mit den Spielern das, was wir alle wollen. Ich habe angeboten: a) Viel Sandboxing wo die Spieler später ihre eigenen Festungen, Herzogtümer, etc. errichten können oder b) ne fortlaufende Geschichte mit wenigen gescripteten Stellen. Als Reaktion kam: "Kannst du nicht etwas mehr scripten?" Ich denke das sagt alles. Ich jedenfall finde: Erlaubt ist, was gefällt. Ob das von anderen abgelehnt wird oder nicht tangiert mich da eher peripher.
Aber die Links nehme ich trotzdem gerne. Bildung schadet nie.
@SalieriC:
[...]Sieh es also eher als die freundliche Warnung von Mit-SL, die zum guten Teil ebenfalls die Karre schon mal im Dreck stehen hatten.
Mal zwei Vorschläge:
[...]
Alles klar, also das typische Elternphänomen, bei dem dem Kind eine wichtige Erfahrung erspart werden soll, dabei aber vergessen wird, dass manche Erfahrungen einfach selbst gemacht werden müssen? Kann ich verstehen. Aber ist ja auch in Ordnung, finde ich auch ganz gut diese vielen Dinge die ich gehört habe helfen auf jeden Fall bei der Planung und schärft die Sinne für alles was ich beachten sollte.
Das sind gute Vorschläge, die werde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Dankesehr.
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Das mag alles sein, dass das total verrufen ist. Aber das ist mir eigentlich ziemlich egal. Ich spiele mit den Spielern das, was wir alle wollen. Ich habe angeboten: a) Viel Sandboxing wo die Spieler später ihre eigenen Festungen, Herzogtümer, etc. errichten können oder b) ne fortlaufende Geschichte mit wenigen gescripteten Stellen. Als Reaktion kam: "Kannst du nicht etwas mehr scripten?" Ich denke das sagt alles. Ich jedenfall finde: Erlaubt ist, was gefällt. Ob das von anderen abgelehnt wird oder nicht tangiert mich da eher peripher.
Aber die Links nehme ich trotzdem gerne. Bildung schadet nie.
Ha, das gefällt mir ausgezeichnet! Schön, dass Du den Weg ins Forum gefunden hast. Hab ansonsten gerade mal die Suchfunktion angeworfen und wurde direkt erschlagen beim Begriff des Railroading hier im Forum. Deshalb mache ich es kurz mit dem absoluten Klassiker: The impossible think before breakfast (http://ptgptb.org/0027/theory101-02.html).
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Alles klar, also das typische Elternphänomen, [...]
Entschuldige, wenn das bemutternd rüber kam. Ich dachte eher an Tipps unter Kollegen. ;)
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Entschuldige, wenn das bemutternd rüber kam. Ich dachte eher an Tipps unter Kollegen. ;)
oder Nerds
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Spielleiter sind so etwas wie Berufsnerds. In diesem Zusammenhang ist das also synonym. ;)
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Wenn die erste Hälfte der Kampagne außerhalb des Knastes spielt, gib ihm die Chance, die beiden Edges bis zum absoluten Anschlag während dieser ersten Hälfte auszureizen. Dann gleicht sich das ein bisschen aus, dass sie ihm im zweiten Teil weniger nützen, und ist auch vom Charakterspiel her interessant, weil dann der Kontrast umso deutlicher wird, wenn sein Geld und sein Name ihm nicht alle Türen öffnen. Seh ich jetzt ehrlich gesagt nicht so dramatisch, ist doch ne coole Herausforderung. Muss der Spieler sich halt in der zweiten Hälfte mehr ins Zeug legen. Was anderes wäre es, wenn es gleich in der ersten Spielsitzung ab in den Knast gehen würde, da würde ich als SL dem Spieler erlauben, sich noch mal neue Edges auszusuchen.
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Spielleiter sind so etwas wie Berufsnerds. In diesem Zusammenhang ist das also synonym. ;)
Beruf kommt von Berufung