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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: D. Athair am 11.10.2016 | 04:17

Titel: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: D. Athair am 11.10.2016 | 04:17
Sind oder waren System-ADHS (auch schon beim Lesen) oder System-Hopping (beim Spielen) für euch ein Problem?
Wie kommt ihr zu Systementscheidungen (gerade als SL)?

Habt ihr "euere Systeme" gefunden oder spielt ihr RSP nach der Reihe "durch" oder kehren bei euch bestimmte Spiele episodisch wieder?
Habt ihr euch derzeitig auf bestimmte Systeme (bis auf Weiteres festgelegt)? Wenn ja: Welche sind das?

... für Settings gelten die Fragen auch.  >;D
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Achamanian am 11.10.2016 | 04:42
System-ADHS: Vor allem beim Lesen ein Problem, beim Spielen weniger - in der Regel nur bei der Entscheidung, was jetzt gespielt wird dann halten wir aber auch eine Kampagne durch.
Die Entscheidung darüber, welches System gespielt wird, habe ich in letzter Zeit eigentlich immer zusammen mit der Gruppe getroffen. Die letzte beiden Male habe ich als SL Angebote gemacht, aktuell peilen wir einen Systemwechsel ab und haben dabei mehrere Systeme im Blick, wer leiten wird, hängt dann davon ab, für welches wir uns entscheiden.
Auf Systeme lege ich mich immer nur für Kampagnen fest, meistens mit der ziemlich klaren Absicht, nach ein bis zwei Jahren mit einem System in einer Gruppe, dann das System zu wechseln. haben wir mit Ashen Stars so gemacht, derzeit spielen wir Numenera und überlegen jetzt, was es danach werden soll.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Nebula am 11.10.2016 | 06:39
Hatte ich als SL Gottseidank nie.

Als Mitspieler hatte ich 2 SL die dieses ADHS hatten.

Oh wir spielen das schon das 5te Mal? Hmm entweder einen Spieler umnatzen oder einem anderen den Char madig reden. Bis einer sagt:  hey lass uns was anderes Spielen.

Der andere SL hat einfach so alle 5 Wochen das Rollenspiel System gewechselt.

Ich selber als Spieler suche immer wieder nach D&D Mitspielern oder einer Gruppe, das ist einfach "mein" System :)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Chiarina am 11.10.2016 | 09:56
Ich habe alles, ehrlich gesagt.

Die uralte Traditionsgruppe von Schulfreunden, die sich noch sechsmal im Jahr trifft und immer noch Ars Magica spielt, wie schon seit 22 Jahren.

Noch ´ne etwas neuere Ars Magica Runde, weil´s einfach so schön ist (auch etwa sechsmal im Jahr, wie´s derzeit aussieht).

Eine neue Runde (wahrscheinlich so ca. 1 x im Monat), mit der ich - auch für mich neu - Ende November eine Gumshoe-Kampagne anfangen werde.

Die Stammgruppe vor der Haustür (ca. 1 x im Monat), die schon lange zusammen spielt, jetzt auf der Suche nach etwas Neuem ist und das bei Fate Core noch nicht so ganz gefunden hat. Fate Core Kampagne wird abgeschlossen, dann steht wohl Systemhopping bevor (auch Gumshoe - vielleicht Fear Itself? Oder pbta-Spiel? Muss besprochen und ausprobiert werden!)

Unregelmäßige Treffen für Oneshots und Erzählrolllenspiele a la Fiasco, Itras By o. ä.

In Gruppen, in denen wir ein festes System spielen, bleiben wir in der Regel auch beim selben Setting.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 11.10.2016 | 10:13
In meiner alten Runde spielen wir seit 1Jahr (?) Splittermond, weil uns das am Besten gefällt.
Wenn sich ein besonders gutes DSA-Abenteuer findet, spielen wir DSA4.1 - wie wir es 7 Jahre vorher durchgängig gemacht haben - auch wenn uns das System nicht (mehr) gefällt.
Wir wechseln eher selten.
Manche deuteten Interesse an Shadowrun an, aber wahrscheinlich werden wir dafür einen Splittermond-Mod verwenden.

In meiner etwas jüngeren Runde spielen wir DSA5 und das wahrscheinlich noch einige Zeit lang. Zu Splittermond konnte und wollte ich die noch nicht überreden.
Vorher haben wir einen Homebrew gespielt namens "SF-Games" (ein abgespecktes DSA1), davor eine HeroQuest-Variante. Ein Teil rekrutierte sich ebenfalls aus einer DSA4-Runde, die eingeschlafen war.

Ich bin sofort dabei ein System zu wechseln, wenn eine neue Edition auf den Markt kommt, sonst eher selten.
Settings wechseln eher selten. Bei Splittermond häufig. Allerdings nur innerhalb des Systems.
Wenn ich ein Setting wechsle, dann aber oft grundlegend.
Manteldegen mit Dungeoncrawl abwechseln.
Nette kleine Stadtabenteuer mit Ebenenwechseln abwechseln.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 11.10.2016 | 10:22
Hallo, mein Name ist Frank und ich hatte System-ADS...

Hatte, denn zum Glück habe ich inzwischen mein System gefunden und hoffe, dass es bei dem noch sehr lange bleibt.
Die Bäumchen-Wechsel-Dich Phase war aber für alle extrem anstrengend. Bei meinen Spielern habe ich mich auch inzwischen schon mal deswegen entschuldigt...

Wobei ich sagen muß, dass System-ADS bei mir auch eine Begleit-Erscheinung hat, denn ich bin auch Feedback-Junky.
Wenn ich nicht stetig positives Feedback bekomme, zweifel ich einfach an, dass es meinen Leuten Spaß macht.
Und dann wird das System-ADS zusätzlich getriggert...

Aber nein, im Moment ist alles gut, ich habe mein System gefunden...
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Wandler am 11.10.2016 | 10:37
Ich bin der totale Anti-System-Hopper. Ich hasse es neue Regeln zu lernen und versuche möglichst lange an einem Regelwerk zu hängen wenn möglich. Außerdem finde ich, dass die wenigsten Rollenspiele wirklich so anders sind, dass es den Aufwand für mich wert ist dauernd auf den nächsten Trend aufzuspringen. Das heißt aber nicht, dass ich nicht permanent auf der Suche nach dem nächsten Schuss bin. Das nächste System, das alles besser macht :)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 11.10.2016 | 10:45
@ Boba Fett
Herzlichen Glückwunsch!
Sowas ist echt schön und ich kann es nur bestätigen.

@ Wandler
Dann ändere bitte deinen Namen in zB "Festiger"  ~;D :Ironie:
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: bobibob bobsen am 11.10.2016 | 10:54
Ich habe zum Glück genügend Gruppen um mein System-ADS zu befriedigen. Aber ja ich bin bekennender ADSler. Das war vor 20 Jahren noch anders.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Ucalegon am 11.10.2016 | 11:00
Sind oder waren System-ADHS (auch schon beim Lesen) oder System-Hopping (beim Spielen) für euch ein Problem?

Ganz im Gegenteil: Es gibt nichts besseres als neue Rollenspiele zu lesen und auszuprobieren. Kampagnen sind schön und gut, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann für oneshots und Con-Runden.

Ist auch viel einfacher als ein Kampagnensystem zu finden, wo man wegen unterschiedlicher Spielstile und -Interessen am Tisch eigentlich immer Kompromisse eingehen muss. Zumal mein Maximum für Kampagnen auch 1 Jahr ist. Länger würde ich nicht beim selben System/Setting bleiben wollen.

Systeme, die mir besonders gut gefallen, leite ich relativ regelmäßig auf Cons. Gleichzeitig habe ich eine lange To-Do-Liste, so dass ich je nachdem, wie viel Zeit ich zur Vorbereitung habe, entscheide.

Festlegen könnte ich mich gar nicht, dafür gibt es zu viele unterschiedliche Rollenspiele, die mir gut gefallen. Was sich allerdings zunehmend herauskristallisiert ist eine Abneigung gegen Fantasy. Da reicht mir dann The One Ring als Ausnahme.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Ludovico am 11.10.2016 | 11:04
Ich hatte System-ADHS, bin aber zum Glück davon kuriert.

Ok, ich schaue mir immer noch gerne andere Spiele an, aber mittlerweile bin ich wieder in der Lage Kampagnen zu spielen.

Für mich ist in erster Linie wichtig, dass das Spiel intuitiv und robust ist.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Antariuk am 11.10.2016 | 11:06
Ich selbst bin immer sehr an neuen Systemen interessiert, leite selber aber meistens ein vorher vereinbartes System das auch nicht mehr verändert wird. Ausnahme: wenn Stammspieler ausfallen machen wir öfter mal einen Oneshot, diesen dann meistens in neuen Systemen. Ich verspüre zwar ab und zu den Impuls, mit meiner Stammgruppe das System zu wechseln, aber da es bei uns super funktioniert, ich unsere aktuelle Kampagne lange und mühsam vorbereitet habe und es allen Beteiligten aktuell Spaß macht, werde ich mich hüten da was zu ändern. Wenn die Kampagne durch ist, dann, ja dann mache ich einen Systemwechsel. Oder auch fünf ;)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: D. Athair am 11.10.2016 | 15:20
Bei mir ist System-ADHS durchaus ein Problem. Gerade beim Lesen und deswegen, weil Runden sporadisch geworden sind und wir meist in unterscheidlichen Konstellationen spielen. Dass die Spieler i.d.R. nicht so recht wissen, was sie spielen wollen, außer "irgendwie Fantasy", macht das Ganze auch nicht besser. Da bleibt es dann doch wieder an mir ne Auswahl an Spielen vorzuschlagen.
Was sicher auch mit rein spielt, sind die Entwicklungen bei Warhammer Fantasy. Einerseits, dass WFRP2 seit längerem "tot" ist und andererseits, dass sich das, was GW daraus gemacht hat, spätestens seit WFB 8 ziemlich in "High Magic" geht. Das Setting, das ich mag (WFRP1 meets WFRP2 meets WFB 6), ist zu vermitteln deutlich schwieriger geworden.
Zweihänder macht - soweit ich das beurteilen kann - einiges anders, aber nicht so, wie ich mir das wünschen würde.

Ausprobiert/kurzzeitig gespielt haben wir: Lone Wolf Adventure Game (bei dem die Spieler dann Schwierigkeiten hatten die "guten" Kai-Krieger zu verkörpern), LotFP (bei dem die Spieler mit der "Spielausrichtung" etwas Schwierigkeiten hatten und ich damit ne irgendwie passende Welt zu präsentieren), WFRP2 (bei dem die oben beschreibene Settingproblematik aufgetaucht ist) und Crypts & Things (das aufgrund der Wohnsituation nicht durchhaltbar war). Ich hatte auch ein Gastspiel in ner FFG-Star-Wars-Gruppe bei nem guten Freund - das war für mich nicht nur terminlich schwierig, sondern wurde mir auch zu technisch (sowohl bzgl. Regeln als auch Hintergrund) gespielt ... und die Regeln konnten mich grundsätzlich nicht überzeugen. Dann war fast ein Jahr nichts.

Und jetzt, will ich wieder spielen. Vor Ort gibt es einen One-Shot-Stammtisch, bei dem ich wohl im/ab November teilnehmen werde.
Ne eigene Runde könnte mit DCC RPG ne ganz gute Chance haben. Das Spiel hat ne klare Ausrichtung, kann mMn auch gut mit Spielerideen umgehen und macht trotzdem in Bezug auf eine Hintergrundwelt nicht viel Arbeit. Da habe ich auch schon die ersten positiven Rückmeldungen bekommen.


Momentan sieht es wohl so aus, dass ich mich darauf festgelegt habe, bestimmte Spiele hart zu priorisieren:
 
Das wäre einmal Runequest 6/Mythras ... weil es ein tolles W100-Spiel ist und ne sehr gute deutsche Übersetzung hat. (Wenn ich erstmal in den Regeln drin bin, dann wird es sicher auch einfacher mal Trauma2, Dark Streets, Clockwork & Chivalry oder Rivers of Heaven als Mini-Kampagnen auszuprobieren. RQ6 soll jedenfalls die Grundlage werden und alles andere sind dann, wenn es sich anbietet, Exkurse.) Für's Lesen hab ich den Vorteil, dass ich zwischen GRW, RuneQuest Essentials und Mythras Imperative, wechseln kann. Damit dürfte das Verständnis für das Spiel gut erwerbbar sein (zumal ich mit WFRP2/40K, Cthulhu) durchaus praktische Erfahrungen mit der "Denkrichtung" des Spiel habe, auf die ich zurückgreifen kann.

Im D&D-Kontext wird es DCC RPG werden. Nicht nur, dass es dazu positive Rückmeldungen gibt, nein es gibt auch gute Abenteuer, tolle Settings. Da steckt schon im System so viel Kreativität drin, dass es einfach nur Spaß macht.

Und dann noch Lords of Gossamer & Shadow das mit Everway und Idee! ggf. gemixt werden wird. Hier wird es um Weltenwechsel und so gehen und das Ganze wird mein erzähl-fokussiertes Spiel werden.

Drum rum wird es für One-Shots mit "kleinen Systemen", die gern zu Mini-Kampagnen werden dürfen, immer noch Platz geben. Aber da will ich keinen Schwerpunkt drauf legen. Das betrifft vor allem Prince Valiant Storytelling, OSR-Spiele wie The Cthulhu Hack, Beyond the Wall, ... und Indies wie Montsegur 1244, The Indie Hack, Posthuman Pathways, ...


Für andere Spiele, die ich gern mal spielen wollte, bedeutet das (zumindest auf SL-Ebene) erstmal das Aus. Das betrifft v.a. D&D 4 & Gamma World, L5R, Torchbearer, True20 (mit Reign of Discordia und Tales of the Caliphate Nights), Fate (tiny Fate & Starblazer Adventures), Lone Wolf ggf. auch pbtA (Urban Shadows & Sagas of the Icelanders) und Mutant:Year Zero. Andere OSR-Spiele (neben DCC) werden zweite Geige spielen müssen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Daheon am 11.10.2016 | 16:08
Bin ein ganz ein schlimmer Fall von System-ADHS, so schlimm, dass mir meine Stammrunde fast schon das Vertrauen aufgekündigt hätte. :-(
Dankenswerterweise bin ich vor einigen Jahren auf einen ortsansässigen Rollenspielverein gestoßen, in dem die Spielrunden 4-monatlich ablaufen. So habe ich viel Gelegenheit, Rollenspiele sowohl als SL wie auch als Spieler auszuprobieren.

(Eigentlich hatte ich schon geglaubt, mit Fate mein System gefunden zu haben, doch dann stieß ich auf die Apocalypse Engine. Und Numenera. Und, und, und...)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Chiarina am 11.10.2016 | 16:08
@Contains Diseases

Hast du denn die positiven Rückmeldungen für DCC bekommen, nachdem ihr es ausprobiert habt, oder ist das seitens der Spieler erstmal nur so ein vages Bauchgefühl? (Für mich ist das übrigens nichts, denn ich habe überhaupt keinen "D&D-Kontext", an den ich da irgendwie anknüpfen könnte.)

Runequest 6/Mythras habe ich auch ´mal drüber nachgedacht. Mir ist zuerst dieser Veröffentlichungshickhack auf den Senkel gegangen und dann war ich so weit, dass ich gesagt habe, ich will erst noch in Runequest 7 ´reinschauen. Noch zwei, drei Monate später war mir dann aber klar, dass ich das wohl auch nicht tun werde, und zwar einfach deshalb, weil ich mir nicht mehr als eines dieser crunchlastigen Systeme ans Bein binden will. Und das ist bei mir eben Ars Magica. Weil ich aber durchaus immer noch ein bisschen neugierig auf Glorantha bin, bin ich im Moment eher soweit, dass ich sagen würde, am ehesten noch versuche ich´s mal irgendwann mit HeroQuest.

Und ja - irgendsoein würfelloses Erzählkartenfreischnauzedingsbums brauche ich auch nebenbei. Bei uns kommt manchmal noch Itras By zustande. Eigentlich will ich aber Polaris oder Archipelago spielen.

Ich konnte deinen Beitrag ganz gut nachvollziehen. Man muss bei System und Setting ein paar Entscheidungen fällen, auch wenn´s schwer fällt, denn sonst gibt´s nur noch Oneshots mit Simpelsystemen und das will ich bei aller Sympathie für diese Spiele dann doch nicht.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Kardinal am 11.10.2016 | 16:17
"meine"  Systeme:
GURPS4e
FATE Core
Ubiquity
Supers revised edition

Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Kaskantor am 11.10.2016 | 16:22
Ich leide (nicht) extrem darunter.
Als wir damals als Jugendliche damit angefangen hatten, haben wir auch viele verschiedene Spiele ausprobiert. Jeder hatte 2-3 Systeme und die wurden auch alle bespielt. Lustigerweise war das auch nie ein Problem. Heute hat sich das Spielen gewandelt. Alle wollen nur noch riesige Kampagnen spielen, die auch bei regelmäßigen Treffen über ein Jahr dauern können.
Dies könnte bei mir ein Grund sein, warum ich gerne und auch öfter Systeme wechseln wollen würde.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass ich mich gefühlt viel mehr mit dem Thema Rollenspiel beschäftige als meine Mitspieler, die eher Freitags kommen, spielen und sich dann bis nächsten Freitag keine weiteren Gedanken machen.
Es gibt einfach unheimlich viele gute Systeme und Settings die mich reizen würden.
Da ich bei uns in der Runde der SL bin und die Gruppe am laufen halte, habe ich mich dazu durchgerungen jetzt bei unserem Hauptsystem DnD 5 zu bleiben und höchstens mal ein anderes Setting, wie UM5 einzuwerfen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: D. Athair am 11.10.2016 | 17:12
Hast du denn die positiven Rückmeldungen für DCC bekommen, nachdem ihr es ausprobiert habt, oder ist das seitens der Spieler erstmal nur so ein vages Bauchgefühl? (Für mich ist das übrigens nichts, denn ich habe überhaupt keinen "D&D-Kontext", an den ich da irgendwie anknüpfen könnte.)

Das sind mehrere Sachen die da rein spielen.
1) Der Spieler-Wunsch nicht W100 zu spielen, sondern tendenziell mit W20 ggf. auch Würfelpool.
2) Die Erfahrung, dass viele Spieler, gerade Neulinge, grundsätzlich mit OSR-Spielen gut zurecht kommen.
3) Der Spieler-Wunsch nach Charakterverbesserung und im Spiel eigene (auch ungewöhnliche) Ideen im Spiel gut umsetzen zu können.
4) Der Spieler-Wunsch nicht per se in einer Heldenrolle zu sein.
5) Zufall UND Planbarkeit gehört auch zum Anforderungskatalog.
6) Wir haben das Regelbuch durchgeblättert und ich hab ein bißchen von den Eigenheiten des Spiels erzählt, was gut aufgenommen wurde.
7) Für mich wichtig: Über die Ausrichtung des Spiels kann man auch eher unproblematisch das Setting wechseln/anpassen, wenn das nötig werden sollte (Shudder Mountains, Purple Planet, Punjar, Fairy Tales from unlit Shores).


Runequest 6/Mythras habe ich auch ´mal drüber nachgedacht. Mir ist zuerst dieser Veröffentlichungshickhack auf den Senkel gegangen und dann war ich so weit, dass ich gesagt habe, ich will erst noch in Runequest 7 ´reinschauen. Noch zwei, drei Monate später war mir dann aber klar, dass ich das wohl auch nicht tun werde, und zwar einfach deshalb, weil ich mir nicht mehr als eines dieser crunchlastigen Systeme ans Bein binden will.

Kann ich gut nachvollziehen. Gerade, weil ich immer zwischen unterschiedlich komplexen RQ/BRP-Varianten hin- und hergesprungen bin (Age of Shadows/OpenQuest, Renaissance, Trauma2, ohne je eines zu spielen oder überhaupt fertig zu lesen. Bei der StartNext-Kampagne hatte ich ursprünglich nur wegen der grandiosen Übersetzung mitgemacht. Inzwischen habe ich gemerkt, dass der Kram auch beim Lesen wirklich Spaß macht. Das andere ist: Mit RQ Essentials und Mythras Imperative kann ich RQ6 so skalieren, wie ich will und besonders ohne, dass es kompliziert wird. Heißt: Ich kann die Komplexität des Spiels so einstellen, wie es mir passt. Gleichzeitig ist das Spiel aber relativ klar auf Kampagnenspiel ausgelegt. Das heißt: Wenn es nicht einen festen Platz in meinem "SL-Portfolio" bekommt, dann kann ich es auch gleich lassen. (Und nachdem der WFRP-Platz verwaist ist ... ist da auch Platz für.)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 11.10.2016 | 18:03
Ich bin ja ursprünglich DSA-Junkie.
Da kommt mir was fremderes als Splittermond gar nicht in die Tüte.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 09:09
@
C.D.O.
An Uriella muß ich mich erst noch gewöhnen.

In meiner ersten Gruppe gab es soviel ADHS, dass es wohl hohe Dosen Ritalin gebraucht hätte um das zu stoppen. Hat natürlich auch eine gute Übersicht über verschiedene Systeme geschaffen. Was mich aber genervt hat, war, dass man einen Charakter nie lange spielen und die Welt mit weiterentwickeln konnte. Das System das mir davon am Besten gefallen hat, habe ich aber behalten. Jetzt spiele ich überwiegend monogam mit gelegentlichen Seitensprüngen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: sindar am 12.10.2016 | 11:11
Na ja, ich weiss nicht so recht. Ich habe halt das gespielt, was die jeweilige Gruppe gespielt hat, die mich mitspielen liess. Daher habe ich durchaus 'ne Menge verschiedenes Zeug gespielt (D&D3.5, 4, 5, Savage Worlds, DSA so ziemlich alle Editionen, Earthdawn, Midgard, tartex' Old School Bastard, Splittermond, bestimmt noch mehr, das ich vergessen habe), aber ich habe eher selten einen Einfluss darauf gehabt, was gespielt wird. Ich fuer mein Teil waere ganz froh, nur ein System beherrschen zu muessen - so toll ist mein Gedaechtnis nicht.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 12.10.2016 | 11:14
Das System das mir davon am Besten gefallen hat, habe ich aber behalten.

Darf man fragen, welches das ist?

Ich bin ja ursprünglich DSA-Junkie.
Da kommt mir was fremderes als Splittermond gar nicht in die Tüte.

*Kopf schüttel*
...
Ist das eine Form von Agoraphobie, dass verhindert, dass Du mal den ganzen Horizont betrachten möchtest? ;)
-scnr-
 :Ironie:
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 11:42
Angefangen mit DSA2, dann DSA3, nebenbei Warhammer RPG, Hârnmaster.
Lange sehr viel AD&D2nd sowie Shadowrun 2-4.
Etwas Changeling.
Auf nem Con n verunglückter Versuch mit Werwolf.
Kurz Pendragon
und son Betatest von sowas postapokalyptischem, wo sich PSI durch Pilzsporen bildete...
Cthullhu lange gespielt.
Eine Midgard-Kampagne mit Homebrew-Welt ohne Regelkenntnis aber mit viel Spaß geleitet über ein gutes Jahr.
DSA4.0 und DSA.4.1 etwa seitdem in zwei Gruppen ne halbe Ewigkeit gespielt.
Nebenbei mal ein ScienceFiction-Rollenspiel namens SF-Games ausprobiert, dass auf nem vereinfachten DSA1 basierte.

Kurz: Ich habe in jungen Jahren manches von der großen weiten Welt gesehen, bin dann aber wieder nach Hause zurückgekehrt und war dort lange Zeit recht glücklich.
Aber dann wurde das Haus alt und rissig und ich habe mir ein neues gekauft (Splittermond) bzw neu renoviert (DSA5).


Noch kürzer: Für Ex-DSAler gibt es nichts besseres als Splittermond. Hoch Splittermond!  :Ironie:
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Crimson King am 12.10.2016 | 11:51
Ich war recht lange mit so ziemlich jedem System, das ich in die Finger bekommen habe, an der einen oder anderen Stelle unzufrieden und habe mir auf der Suche nach einem, das der Perfektion näher kommt, als das aktuell verwendete, dementsprechend viele angeschaut. Inzwischen bin ich an einem Punkt, an dem ich mit PDQ, FATE. nWoD und 13th Age mit gelegentlichem DnD4e so weit zufrieden bin, dass ich selbst keinen Bedarf sehe, mir weitere Systeme anzuschauen. Wenn es darum geht, einen One Shot zu spielen, um sich was Neues anzuschauen, oder wenn ein Spielleiter meines Vertrauens eine Kampagne mit einem neuen System starten will, bin ich allerdings dabei.

ADHS habe ich eher bei Settings. Neue Sachen lege ich mir vor allem zu, wenn ich die Settings interessant finde. Das System wird dann üblicherweise durch eines der oben gelisteten ersetzt.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 12:13
Zitat
Darf man fragen, welches das ist?
Midgard 
Midgard 1-3 habe ich nicht erlebt.
Ich war dann ab dem Wechsel von M4 auf M5 dabei.
Also quasi Midgard 5.

Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 12:30
Zu DSA3-Zeiten hätte ich Midgard bewundert, da sie frühzeitig schon ein "EP gegen Fertigkeitswert"-System hatten.
DSA4 war dann moderner.

Bzgl eines Vergleichs DSA5-Splittermond-Midgard fehlen mir aber aktuelle Daten hinsichtlich Midgard.
Sollte es noch ein Stufensystem haben, lehne ich es ab.
Splittermond kennt zwar auch Heldengerade... ja, verdammt, das sind auch irgendwie Stufen.... wäre Midgard so, würde ich es noch mögen.

Ich hatte gli damals die 3.ED geleitet.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 12:38
@
Greifenklause

Es gibt in Midgard  EP. Damit kannst Du quasi "einkaufen gehen". Je nachdem wie viele Du davon ausgibst, zum steigern, für neue Zauber, Fertigkeiten usw. erreichst Du ab einer gewissen Anzahl(ausgegebener EP) einen höheren Grad. Du kannst aber auch EP sparen, und warten bis Du viele davon zusammen hast, um z. B. einen mächtigeren Zauber oder eine besonders teure Fertigkeit zu lernen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 12.10.2016 | 12:45
Was hab ich schon alles gespielt?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Liste ist bestimmt nicht vollständig!

In Midgard gibt es EP abhängige Grade, die aber begleitend sind und nicht das "was kannst Du" definieren.
Sie bestimmen unter anderem den Abwehrwert und wieviele Ausdauerpunkte Du hast (Lebenspunkte sind statisch).
Was Du kannst und wie gut bestimmen die ausgegebenen EPs. Und jeder kann prinzipiell alles lernen - zaubern mal ausgenommen.
Die Kosten sind abhängig von den Professionen...
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 12:55
Zitat
Die Liste ist bestimmt nicht vollständig!
Ach Du meine Güte! ;D
Bei mir
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 12.10.2016 | 12:58
Ach Du meine Güte!
Vielleicht verstehst Du jetzt, warum bei mir in der SpL-muss/darf/darf nicht schummeln Debatte hin und wieder die "mir scheint Du kennst nicht viele Systeme" Attitüde ausbrach...
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 13:06
Zitat
Vielleicht verstehst Du jetzt, warum bei mir in der SpL-muss/darf/darf nicht schummeln Debatte hin und wieder die "mir scheint Du kennst nicht viele Systeme" Attitüde ausbrach...
Du hast auf jeden Fall mehr gespielt.(Als jemand sonst auf diesem Planeten? ;D)   
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 12.10.2016 | 13:08
Zum Schummeln

Das Thema ist hier falsch und wir haben diesbezüglich auch genug Threads, die das behandeln.
Lass uns das hier lieber herauslassen...

Du hast auf jeden Fall mehr gespielt.(Als jemand sonst auf diesem Planeten?
bestimmt nicht... (letzteres)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Weltengeist am 12.10.2016 | 13:16
Eine Zeit lang habe ich ziemlich unter System-ADHS gelitten. Dabei bin ich eigentlich gar kein so guter Kandidat dafür, weil ich es so sehr hasse, neue Regeln zu lernen. Uneigentlich bin ich aber auch Perfektionist und als solcher mit fast allen Regelwerken unzufrieden, und es hat lange gedauert, bis ich die Hoffnung, dass das Gras auf der anderen Seite noch grüner sein könnte, endlich aufgegeben hatte.

Inzwischen bin ich gefühlt friedlicher geworden. Meine Stammrunden rollen mit Splittermond so vor sich hin (auch wenn ich natürlich auch daran was auszusetzen habe), und daneben habe ich noch ein paar Universalsysteme für One-Shots im Portfolio (Ubiquity, Savage Worlds, Basic Roleplaying, Fate). Damit bin ich jetzt auch schon seit über drei Jahren relativ stabil - eine Ewigkeit für meine Verhältnisse.

Ach ja, im Keller liegen noch die DSA1-Box und "Das Land Og" für die gelegentliche Trash-Sitzung.

Was ich aber immer noch habe, ist Setting-ADHS. Es gibt so viele coole Settings, da könnte ich immer wieder schwach werden. "Zum Glück" müsste ich die aber erst auf meine Universalsysteme anpassen, was nach Arbeit riecht und so oft das Schlimmste verhindert... ;D
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 13:19
Zitat
Damit bin ich jetzt auch schon seit über drei Jahren relativ stabil
  ;D :d
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Wandler am 12.10.2016 | 13:20
Zitat
Damit bin ich jetzt auch schon seit über drei Jahren relativ stabil
"Hallo Weltengeist. Danke dass du dich in unsere Runde eingebracht hast. Möchte sonst noch jemand von seinen Problemen erzählen?"
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 13:22
...

In Midgard gibt es EP abhängige Grade, die aber begleitend sind und nicht das "was kannst Du" definieren.
Sie bestimmen unter anderem den Abwehrwert und wieviele Ausdauerpunkte Du hast (Lebenspunkte sind statisch).
Was Du kannst und wie gut bestimmen die ausgegebenen EPs. Und jeder kann prinzipiell alles lernen - zaubern mal ausgenommen.
Die Kosten sind abhängig von den Professionen...
So in etwa hatte ich es in Erinnerung.
Ich fand die Kostenbemessung etwas zu kompliziert und die Stufen zu stark präsent.
- DSA4.1 war bei aller Kompliziertheit wiederum bei den Fertigkeiten-Kosten viel zu einfach, was die Einsortierung nach Wichtigkeit betraf -

Was mich aber besonders gestört hat/hätte, ist eine Kostenbemessung in Abhängigkeit zu den Professionen.
Sorry, ich habe eine starke Abneigung gegen Klassensysteme und "entscheide dich jetzt am Anfang und lebe bis zum bitteren Ende damit".

Lernt ein Mathestudent schneller das Rechnen? Eher nicht. Er hat sich nur in seiner Ausbildung darauf konzentriert und "mehr Rechnen gelernt" statt "mehr Elektroinstallationen gelernt".
Die Startquantität des Wissens ist sicher höher, nicht aber zwingend die Schnelligkeit späterer Wissensaufnahme...

Ist aber sicher Geschmacksache und solche Diskussionen haben schon unzählige Threads zum Bersten gebracht.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Chaosmeister am 12.10.2016 | 13:30
Ich habe massives System aber kein Setting ADHS. Settings interessieren mich kaum, mache lieber mein eigenes Ding. Aber bei Systemen ist es grausam. Es ist mittlerweile so schlimm das ich ein neues System habe. 30-40 Stunden lang was Kampagnemässiges vorbereite, wird die Charaktere erschaffen.. und dann höchstens ein mal noch zum Spielen kommen. Dann ist das nächste Shiny da.

 Ich versuche es einzudämmen, aber es fällt mir echt schwer. Für mich ist eine Ursache das wir höchstens ein mal im Monat Spielen, eher weniger, ich also zwischendrin viel zu viel Zeit habe mich mit anderen Systemen zu beschäftigen. Und außerdem habe ich ein sehr großes allgemeines Interesse an Systemen und Mechaniken. Kann nicht sagen wie viele ich habe oder gespielt habe. Ich habe 50+ in Print und von PDF will ich gar nicht erst reden, weit über 100. Zugegeben davon nur einen verschwindend kleinen Teil gespielt, aber alles mindestens ein mal gelesen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 13:35
@ Chaosmeister
Faszinierend.... bei mir ist das eher umgekehrt.
Ein System muss funktionieren. Wenn ich das Gefühl habe, dass es das tut.... oder die Alternativen noch armseliger sind...... oder die Alternativen ihren Zweck nicht erfüllen, weil sie das Wunsch-Setting nicht tragen.... würde ich nie wechseln, warum denn auch?
Allerdings mische ich gerne Settings.
Bauerngaming im wortwörtlichen Sinne wechselt sich bei mir oft mit Dungeoncrawl, Weltenwechsel undundund ab.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Issi am 12.10.2016 | 13:37
Zitat
Was mich aber besonders gestört hat/hätte, ist eine Kostenbemessung in Abhängigkeit zu den Professionen.
Da geht es mMn. vor Allem um Ausgewogenheit zwischen den unterschiedlichen Charakterklassen (Kämpfer, Zauberer usw,) Aber das müssen, wir hier nicht weiter ausbreiten. :)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 13:49
Da geht es mMn. vor Allem um Ausgewogenheit zwischen den unterschiedlichen Charakterklassen (Kämpfer, Zauberer usw,) Aber das müssen, wir hier nicht weiter ausbreiten. :)
Jupp, deshalb nur kurz:
Ich favorisiere Systeme, bei denen man sich die "Klasse" selbst zusammen bauen KANN (nicht MUSS), was im Endeffekt dann gerade keine Klassensysteme sind und auch der Grund ist, warum ich DSA4.1 irgendwann den Rücken gekehrt habe, weil es durch Rabatte und dergleichen auch nur ein "Klassensystem durch die Hintertür ist".

Ich favorisiere Systeme, die neben Archetypen ("Schau so sieht ein typischer Ritter aus und so stellen wir uns sein Powerlevel vor. ZACK FERTIG LOSSPIELEN") Bausteine anbieten ("Ein Wikinger hat oft diese Fertigkeiten, ein Unterzwerg hingegen jene" + "ein typischer Ritter hat folgende Kampffertigkeiten, ein Barde hingegen jene", "Kombiniere, wie du es für stimig erachtest und ergänze um ggfs freie Punkte") und auch den Freibau erlauben ("wenn du aber anderer Meinung bist oder andere Schwerpunkte setzen willst, wandle diese Pakete ab" + "oder baue gleich frei"), was nur bei einem hinreichend gebalanceden System mit hinreichender Kostenechtheit funktioniert.
Da mag es viele dieser Art geben, ich habe nur Übung mit DSA5 und Splittermond.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Chaosmeister am 12.10.2016 | 13:50
@ Chaosmeister
Faszinierend.... bei mir ist das eher umgekehrt.
Ein System muss funktionieren. Wenn ich das Gefühl habe, dass es das tut.... oder die Alternativen noch armseliger sind...... oder die Alternativen ihren Zweck nicht erfüllen, weil sie das Wunsch-Setting nicht tragen.... würde ich nie wechseln, warum denn auch?

Da hast Du vollkommen Recht. Es ist für mich so das unterschiedliche Mechaniken eben auch ganz unterschiedliche Welten abbilden, oder den Focus auf andere Aspekte legen. Ich kann Fallout mit GURPS, SaWo, BRP oder hundert anderen Systemen spielen. Es könnte alles Fallout sein, aber das Spielgefühl wäre immer anders. Und diese mechanischen unterschiede am Tisch zu erleben reizt mich total.

Offizielle Settings nutze ich ehrlich gesagt nicht weil ich schlecht fremde Settings verinnerliche. Nachlesen und mir zu viel Gedöns merken ist nicht mein Ding. in meinen eigenen Settings kenne ich mich einfach besser aus. Die haben dann keine 1000 Jährige Hintergrundgeschichte, die interessiert meine Spieler aber auch nicht.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Boba Fett am 12.10.2016 | 13:50
Greifenklause: Lass und die Midgard-spezifischen Dinge im Midgard Channel diskutieren, okay?

Bei Bedarf:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,100131.0.html
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.10.2016 | 14:08
Ich bleibe meistens bei d20, spezifisch eine Mischung aus 3.5 und PF. Spiele und leite aber auch SpliMo und meinen Eigenbau. Ansonsten hatte ich nur mit SaWo/Deadlands ein wenig länger zu tun. Midgard mal kurz gespielt aber der SL ging Psycho.

Settings wechsle ich gerne, allerdings wollen meine Spieler meistens länger bei einem Setting bleiben als ich, also bleiben wir länger.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Greifenklause am 12.10.2016 | 14:42
Greifenklause: Lass und die Midgard-spezifischen Dinge im Midgard Channel diskutieren, okay?
Hat sich für mich schon fast erledigt.
An sich wollte ich nur kurz erklären, warum ich ein System, das sonst sicher supi ist, ablehne,
wenn/weil es zu klasseneng ist.

Aber danke!
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Bad Horse am 12.10.2016 | 19:12
Ich habe das eigentlich selten. Es hat eine Weile gebraucht, bis ich ein taugliches Universalsystem gefunden hatte, mit dem ich alle möglichen Settings verwursten kann (das ist jetzt Fate Core geworden), und wir sind beim 7th-Sea-Setting spontan und ohne Bedauern zu PDQ# gewechselt.

Aber Ars Magica spiele ich seit 23 Jahren nach wie vor gern.  :D
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: YY am 12.10.2016 | 19:24
Ich würde meine große Testphase nicht unbedingt als System-ADHS bezeichnen. Meine damaligen Spieler vielleicht schon eher ;D

Nach dieser Zeit war mein Repertoire mal auf wenige Systeme verengt und ich war damit recht glücklich.
Heute schaue ich mir sehr entspannt neue Systeme an und einige schaffen es sogar permanent in meinen Fundus, aber so wirklich auf der Suche bin ich nicht mehr. Ebenso wenig habe ich den unbedingten Drang, das eine System zu finden oder auch nur die Handvoll, mit denen ich alles mache kann, was ich so vor habe.


In Sachen Systementscheidung hatte ich mir in der Hochphase meiner Kaufwut eine informelle Checkliste zurechtgelegt, anhand der ich in in kürzester Zeit und höchst willkürlich Systeme als untauglich abhaken konnte  ~;D
Mittlerweile hat sich das deutlich entspannt, aber ich habe dennoch eine relativ genaue Vorstellung davon, was ein System leisten soll.
Wie es das erreicht, ist mir grundsätzlich egal, aber die Wege dort hin sind ehrlich betrachtet ziemlich begrenzt und ich habe da seit zig Jahren keine echte Überraschung erlebt.

Mir kommt da zugute, dass meine Präferenzen zwar nicht sehr exotisch sind, aber speziell genug, dass die Anzahl interessanter neuer Systeme sich in einem sehr überschaubaren Rahmen hält.
Da kann ich ohne übermäßigen Aufwand auf dem Laufenden bleiben.


Die Liste meiner Kernsysteme ist relativ kurz; daneben gibt es noch einige "Satellitensysteme", die im Gesamtbild zwar deutliche Macken haben oder auch "nur" genau das gleiche etwas schlechter machen als die Kernsysteme, die ich aber aus verschiedenen Gründen trotzdem mag und deswegen hin und wieder gerne spiele.


Der Kern wäre

GURPS 4
Corporation
Deadlands Classic / HoE
Savage Worlds (mit Tendenz zum Satellit)

und an Satelliten hätte ich u.A.

Splittermond
FFGs 40K-Reihe
Space Gothic 3rd
Warhammer 2nd


Die Settings, zu denen ich immer wieder gerne zurückkehre, sind Shadowrun, Warhammers Alte Welt und 40K (das ist eh ein Universalsetting  ;D).
Eigenbauten sind meistens stark auf den jeweiligen Spielfokus begrenzt und dementsprechend schlank und austauschbar.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: Gunthar am 24.01.2019 | 23:08
Wenn auch schon alt aber interessantes Thema.

Ich hatte fast kein System-ADHS, denn hauptsächlich wurden nur gespielt: DSA 1-3, D&D 1 - 3.5 und AD&D 1&2.

Abstecher gab es in VtM, Shadowrun 4, Toons, Star Wars D6 und noch ein paar weitere, aber das waren in der Regel nur Einzelsessionen an Cons oder zum Testen.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: DeadOperator am 24.01.2019 | 23:13
Ich finde nach wie vor, dass bestimmte Systeme zu bestimmten Geschichten und Settings oder Spielzielen passen. Da darf man gerne mehrere Systeme spielen. Das wäre bei mir:

UniSystem
FATE
PbtA

vielleicht bald DANGER ZONE  ;)
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: felixs am 24.01.2019 | 23:25
Insgesamt bin ich ein potentieller Kandidat für eine schwere System-ADHS, halte mir diese aber mit eiserner Disziplin vom Leibe.

Ich finde sehr vieles erstmal toll und bin sehr begeisterungsfähig. Außerdem gehöre ich auch zu denen, die lieber was ganz neues anfangen, wenn sich das derzeitig gespielte System als untauglich erweist.

Dem versuche ich entgegenzuwirken. Grundsätzlich beschäftige ich mich intensiv nur mit Sachen, für die ich auch potentielle Mitspieler habe und bei denen ich entsprechend hoffen kann, sie bald auch wirklich zu spielen. Zumindest versuche ich das und meist klappt das auch.
Ich weiß auch, dass es mich nervt, wenn ich massig ungespieltes und ungenutztes Zeug im Regal stehen habe (nicht grundsätzlich, aber ich bin eben bisher durch den Beruf gezwungenermaßen gemäßigter Nomade). Entsprechend bin ich mit der Anschaffung von Print-Sachen eher zurückhaltend. Bei digitalen Sachen sieht es anders aus, da finde ich es unschädlich.

Ich lese diverses Zeug, spiele aber dann nicht viel davon. Das ist eigentlich Unsinn, weil man das meiste mal in Aktion gesehen haben muss, um es ästhetisch wirklich einschätzen zu können. Außer natürlich, es versagt schon bei der ersten Konsistenzprüfung beim Lesen. Aber bezüglich von Geschmacksfragen funktioniert das nicht recht.
Titel: Re: ... Systemhopping und Systementscheidungen
Beitrag von: KhornedBeef am 25.01.2019 | 00:10
Der Reihe nach spielen wenn's geht. Oder parallel. Lesen zählt nicht.