So ein existenzialistisches Abenteuer kann man durchaus frustrierend finden. Aber ich glaube genau das ist der Witz hinter dem Existenzialismus. Der Punkt ist ja, dass das Leben bei weilen frustrierend ist und keinen Sinn hat. Der Weg ist gewissermaßen das Ziel und man muss seine Handlungen (bzw der Charaktere) als die seinen akzeptieren.
Ich weiß nicht in wieweit das dir weiterhilft aber ich hab mir mal gedacht ich schreibs auf.
Das klingt jetzt so, als wäre ein endloser Grind Run die beste Umsetzung der existentialistischen Erfahrung in ein Abenteuer. :D
Das Universum ist eine Sandbox ohne Plot und Endgame. Aber man kommt nicht raus. >;D
Lustigerweise habe ich in der Hinsicht schon mal eine Gruppe mit existenzialistischen Horror gequält. Genauer gesagt mit Sartres Bei geschlossenen Türen (http://). Und zwar hatte ich in zarten Teenager-Jahren meine damalige Freundin und eine Freundin von ihr zu meiner Rollenspielgruppe eingeladen. Die beiden hatten aber irgendwann keinen Bock mehr und ließen ihre Charaktere Selbstmord begehen. (Ich komme da auch 20 Jahre später noch nicht drüber weg. ;D Mussten sie natürlich Willenskraft-Probe schaffen, damit es ihnen erlaubt war... ::) ) Jedenfalls fanden sie sich dann in Satrtes Interpretation der Hölle wieder und sollten die Auswegslosigkeit ausspielen. Zählt natürlich doch als Übernatürlich...
Vielleicht etwas wie Chaplins "Modern Times"? Mit Arbeitern die irgendwie über Drogen und Psychologie oder so gefällig gemacht werden? Wobei die Übeltäter nicht mal Gesetze verletzt haben... Inklusive Kommunisten, Nazis und irren Esotherikern (ohne übernatüliche Fähigkeiten, aber das müssen die Spieler ja nicht wissen >;D) auf allen Seiten.
Oder soll es auch -schauder- realistisch sein? ;)
Edit: Hatte gerade das sehr verstörende Bild
von einem Arbeiter der sich seine Arme zu Stümpfen heruntergearbeitet hat, und sich mit leeren Augen zu den Sc umdreht...
kannst du dir auch mal Cold Harvest für Call of Cthulhu anschauen. Spielt im Stalinistischen Russland mit sehr unterschwelligem übernatürlichen Element - an den Rändern, wie du sagtest.
Das stand tatsächlich auch am Anfang meiner Überlegungen, aber ich habe es noch nicht gekauft/gelesen.
Für mich war die Frage dann halt: wenn man schon eine so wahnsinnige Periode spielt, als NKVD-Agenten in der Zeit, braucht man dann wirklich noch was Übernatürliches? Würde das nicht nur unnötig vom Wahnsinn ablenken?
Gut zu wissen, dass das dann anscheinend doch nicht zu einer Großen-Alten-Hatz im letzten Akt wird.
Wenn ich übrigens die Großen Alten reinbringen würde, was ja hier Themenverfehlung wäre, dann mit Bezug auf den Gott aus dem Alten Testament. Weiß nicht, ob es dazu schon was gibt.
Das stand tatsächlich auch am Anfang meiner Überlegungen, aber ich habe es noch nicht gekauft/gelesen.
Für mich war die Frage dann halt: wenn man schon eine so wahnsinnige Periode spielt, als NKVD-Agenten in der Zeit, braucht man dann wirklich noch was Übernatürliches? Würde das nicht nur unnötig vom Wahnsinn ablenken?
Das Problem ist halt, den Horror reinzubringen und das braucht, finde ich, selbst bei einem Hintergrund wie diesem irgendwo noch die Leerstelle, die (hier existenzielle?) Unsicherheit. Das gefällt mir im Nachhinein auch an meinem Japan Pitch oben noch nicht so richtig, weil da zwar die SC in einer unerklärlichen, an die Existenz gehenden Situation sind, für die Spieler(innen) aber letztlich alles eindeutig ist.
Und Spiele wie Grey Ranks oder Night Witches, selbst Apocalypse Now als Inbegriff des Kriegs-Wahnsinns haben für mich eigentlich nichts mit Horror zu tun.
Wenn ich übrigens die Großen Alten reinbringen würde, was ja hier Themenverfehlung wäre, dann mit Bezug auf den Gott aus dem Alten Testament. Weiß nicht, ob es dazu schon was gibt.
Revelations aus No Security geht in die Richtung