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Pen & Paper - Spielsysteme => RuneQuest/Mythras/BRP => Thema gestartet von: vlyrr am 17.12.2016 | 01:12

Titel: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: vlyrr am 17.12.2016 | 01:12
Hallo,

ich taste mich mal langsam an mein eigenes customized RuneQuest/BRP heran.

Bereits bei der Generierung der Attribute habe ich erste Hürden.

Wenn ich z.B. RuneQuest/Mythras, BRP ("Goldenes Buch"), Revolution, Renaissance, Open Quest und MRQ hier vergleiche sehe ich keine rote Linie sondern diverse Vorschläge.

Was mir prinzipiell gefällt:
Point Buy. RQ sagt: Verteile 80 Punkte mit minimalen und maximalen Grenzen. Die anderen Regelwerke bieten ein anderes System, das bei 8 oder 10 als Grundwert beginnt, wobei die Minima und Maxima wieder von RQ unterschieden sind (18+3 statt 18).

Random:
Mir gefällt die Methode aus dem "Goldenen Buch" (BRP) am besten, die für pulpige Charaktere 2W6+6 für jedes Attribut vorschlägt. Hier würde ich noch einen draufsetzen und einfach die 7 Würfe frei verteilen lassen.

BRP sagt mir, dass, wenn ich in der Random Method 2W6+6 nehme, ich gleichzeitig in der Point Buy 36 Punkte auf den Grundwert 10 addieren sollte.

Insgesamt bietet fast jedes der obigen Systeme Fitzelarbeit an, bei der die Spieler Pünktchen in die eine oder andere Richtung schieben können, wobei dann binnendifferenziert die Attribute anders gewichtet werden. Kurz: Das Bestimmen der Attribute ist ein Spaß für Buchhalter.

Wenn ich jetzt von dem tonnenschweren Ballast der Möglichkeiten wegkommen will und meinen zukünftigen Spielern ganz schlicht zwei Methoden (Point Buy + Random) vorschlage: Wie könnten die aussehen?

Was ich will: Sword & Sorcery spielen, aber mit pulpigeren Charakteren. D.h. keine Ottonormalverbraucher die zugunsten von Quasi-Realismus sofort draufgehen. Es soll die Chance geben, coole Nichtmenschen zu spielen.

Ich liebäugele mit den "Cultural Modifiers", "Race Modifiers" in BRP, weil ich die schon immer geil fand. Worauf muss ich dann achten bei der Methode?

Wieso hat RuneQuest die 18 als Maximalwert und BRP 21 (18+3)?



Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: AndreJarosch am 18.12.2016 | 00:08
Drei W6 würfeln zwischen 3 und 18.

Charaktere können also Werte zwischen 3 und 18 haben, aber das menschliche MAXIMUM ist niedrigster möglicher Wert + höchster möglicher Wert = 21

Man kann z.B.  STÄ 18 bis auf 21 hochtrainieren, aber nicht darüber hinaus.
Wenn das konstante Training nicht aufrechterhalten wird fällt der Wert wieder auf 18.

Nus so aus dem Kopf... ich bin mir nicht sicher aus welcher Regeledition welchen BRP-Systems ich das habe.
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 1.06.2020 | 09:01
Ich hätte da auch eine Frage zur Charaktererschaffung. Irgendwie finde ich die Aussagen im Regelbuch unklar. Jede Kultur und jeder Beruf haben verschiedene Spezialfertigkeiten gelistet. Die Anweisung lautet, man wähle zum Beispiel drei davon aus, die man steigern kann. Was ist mit den anderen? Hat man die dann automatisch auf dem Grundwert oder gar nicht?
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Marduk am 1.06.2020 | 09:57
Ich hätte da auch eine Frage zur Charaktererschaffung. Irgendwie finde ich die Aussagen im Regelbuch unklar. Jede Kultur und jeder Beruf haben verschiedene Spezialfertigkeiten gelistet. Die Anweisung lautet, man wähle zum Beispiel drei davon aus, die man steigern kann. Was ist mit den anderen? Hat man die dann automatisch auf dem Grundwert oder gar nicht?

Die anderen hat man gar nicht.
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 1.06.2020 | 10:17
Das bedeutet, dass ein Zauberer, der ja zwingend die Fertigkeiten Formulieren und Gestalten benötigt, zusätzlich nur entweder Lesen kann oder Wissen (Magie) haben kann?  :o
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Marduk am 1.06.2020 | 10:48
Das bedeutet, dass ein Zauberer, der ja zwingend die Fertigkeiten Formulieren und Gestalten benötigt, zusätzlich nur entweder Lesen kann oder Wissen (Magie) haben kann?  :o
Korrekt
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Imion am 1.06.2020 | 10:58
In Runequest 6 und Mythras sucht man sich für die Culture 3 Professional Skills aus, dann bekommt man nochmal bis zu 3 Professional Skills durch die Career. Anschliessend kann man sich noch einen Professional Skill als Hobby bei der Bonusskillpunktvergabe dazunehmen. Summa summarum also bis zu 7 Stück.

Und ja, anders als bei den Standard Skills hat man bei Professional Skills, die man nicht durch Culture/Career/Hobby bekommen hat einen Wert von 0.
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 2.06.2020 | 20:25
Weil mir so freundlich geholfen wurde, habe ich gleich noch eine Frage, die ich im Regelwerk nicht gefunden habe: wenn von „ein Zwanzigstel des Fertigkeitswerts“ die Rede ist, wie wird da gerundet?
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: AndreJarosch am 2.06.2020 | 22:43
Weil mir so freundlich geholfen wurde, habe ich gleich noch eine Frage, die ich im Regelwerk nicht gefunden habe: wenn von „ein Zwanzigstel des Fertigkeitswerts“ die Rede ist, wie wird da gerundet?

Immer zu Gunsten des Spielers!
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Fede am 14.06.2020 | 12:55
Anschliessend kann man sich noch einen Professional Skill als Hobby bei der Bonusskillpunktvergabe dazunehmen.

Oha, was sehe ich denn da? Ich dachte immer es würde sich um eine Fertigkeit die nicht spielrelevant ist (Wie Gartenarbeit, Pfeiffenstopfen oder Brifmarkensammeln)
Muss die Hobby Fertigkeit aus den Kultur- oder Berufbereich stammen oder darf es aus den gesamten Pool kommen?
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Marduk am 14.06.2020 | 13:23
Oha, was sehe ich denn da? Ich dachte immer es würde sich um eine Fertigkeit die nicht spielrelevant ist (Wie Gartenarbeit, Pfeiffenstopfen oder Brifmarkensammeln)
Muss die Hobby Fertigkeit aus den Kultur- oder Berufbereich stammen oder darf es aus den gesamten Pool kommen?

Die darf aus dem gesamten Pool kommen
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Matt_E am 14.06.2020 | 19:25
Yup, it is any Professional skill that has not already been taken.

A general note about character creation:  While it is tempting to pile points repeatedly into a single skill in each Culture/Career/Age segment of the process--as one might do to raise the Combat Style of a Warrior to a respectable level--, another valid approach is to take as many Professional skills as possible without overlap at each stage, and the hobby skill, and then to pour Age points into them in a more distributed fashion at the end.  This results in a "well rounded" character with around 40% in many skills, rather than around 70% in a few.

Such well rounded characters can be extremely useful in noncombat situations, like investigation or exploration of a region.  Remember, not every situation calls for a dice roll, in which case simply having a skill written on your sheet is enough to yield success in a noncontroversial case.

Also, Augmentation is a very useful rule:  If for example the GM calls for a Team Test of Track, and your PC has it at 50%, and another has it at 40%, if the GM allows Augmentation here then your skill becomes 58%.  Passions, which often have high scores, can be very useful for Augmenting, and add nice narrative flavor.

There are also Situational modifiers that could make a low score suddenly higher.

So, the jack-of-all-trades is a legitimate concept in Mythras, and can offer interesting playability.
Titel: Re: Fragen zur Charaktererschaffung
Beitrag von: Marduk am 14.06.2020 | 19:39
Yup, it is any Professional skill that has not already been taken.

A general note about character creation:  While it is tempting to pile points repeatedly into a single skill in each Culture/Career/Age segment of the process--as one might do to raise the Combat Style of a Warrior to a respectable level--, another valid approach is to take as many Professional skills as possible without overlap at each stage, and the hobby skill, and then to pour Age points into them in a more distributed fashion at the end.  This results in a "well rounded" character with around 40% in many skills, rather than around 70% in a few.

Such well rounded characters can be extremely useful in noncombat situations, like investigation or exploration of a region.  Remember, not every situation calls for a dice roll, in which case simply having a skill written on your sheet is enough to yield success in a noncontroversial case.

Also, Augmentation is a very useful rule:  If for example the GM calls for a Team Test of Track, and your PC has it at 50%, and another has it at 40%, if the GM allows Augmentation here then your skill becomes 58%.  Passions, which often have high scores, can be very useful for Augmenting, and add nice narrative flavor.

There are also Situational modifiers that could make a low score suddenly higher.

So, the jack-of-all-trades is a legitimate concept in Mythras, and can offer interesting playability.
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