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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 19.12.2016 | 17:21

Titel: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 19.12.2016 | 17:21
Da jetzt der erste Teaser raus ist (https://www.youtube.com/watch?v=sE8HEBSY_1o), könnte man ja schon anfangen zu spekulieren, und natürlich die üblichen Das-kann-ja-nur-Scheisse-werden und Oh-Gott-das-wird-genial-Aufschreie hier ablassen.

Ich selber wage es, mir leicht skeptisch angehauchte optimistische Haltung zu erlauben. Immerhin war Prometheus auch ein sehr eigenständiges SF-Werk, und wenn das hier so ähnlich wird, bin ich zufrieden.

Den Sinn solcher Fortsetzungen (neben natürlich der pekuniären Seite) sehe ich durchaus: manche Welten, wie eben die von Blade Runner, sind durchaus als Spielplatz für weitere Geschichten tauglich.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Deep_Impact am 19.12.2016 | 17:55
Also Blade Runner ist definitiv in der Liste meiner All-Time-Five! Das wird ein Remake aber einen ganz schweren Stand haben. Aber ich lass mich auch einfach überraschen. Kann mir aber nicht vorstellen, dass der neue Film die gleiche Tiefe wie der Alte haben kann. Das würde heute vermutlich nicht mehr massentaglich sein. Okay, das war der alte ja auch nicht. :) Ist an der Kinokasse total gefloppt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Antariuk am 19.12.2016 | 17:59
Der originale Blade Runner ist mMn sowas von krass overrated, das passt auf keine Kuhhaut mehr. Die Vorlage (Do Androids Dream of Electric Sheep) war ziemlich langweilig - intellektuell ansprechend, aber langweilig - und der Film ebenso, egal in welcher Fassung. Ich habe ihn mir trotzdem angeschaut, habe ihn auch gerne geschaut, aber es gibt Tage da könnte ich den nicht ertragen.

Von einem neuen Blade Runner Film wusste ich gar nichts, bin nach dem Trailer jetzt aber sehr gespannt. Ridley Scott und Ryan Gosling sind schonmal zwei starke Punkte (wesentlich stärkere als Harrison Ford) für etwas das mir gefallen wird.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sir Mythos am 19.12.2016 | 18:13
Der originale Blade Runner ist mMn sowas von krass overrated, das passt auf keine Kuhhaut mehr. Die Vorlage (Do Androids Dream of Electric Sheep) war ziemlich langweilig - intellektuell ansprechend, aber langweilig - und der Film ebenso, egal in welcher Fassung. Ich habe ihn mir trotzdem angeschaut, habe ihn auch gerne geschaut, aber es gibt Tage da könnte ich den nicht ertragen.

Das trifft den alten Film ziemlich genau. Ich meine, das ist intellektuell durchaus ein guter Film - aber er wird m.E. zu sehr gehyped (genau wie Pulp Fiction).
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 19.12.2016 | 19:32
Also Blade Runner ist definitiv in der Liste meiner All-Time-Five! Das wird ein Remake aber einen ganz schweren Stand haben. Aber ich lass mich auch einfach überraschen. Kann mir aber nicht vorstellen, dass der neue Film die gleiche Tiefe wie der Alte haben kann. Das würde heute vermutlich nicht mehr massentaglich sein. Okay, das war der alte ja auch nicht. :) Ist an der Kinokasse total gefloppt.
Ich traue dem Regisseur (wenn man ihn denn lässt!) durchaus auch tiefgründige Filme zu drehen (*hust*Arrival*hust*Prisoner*hust*Siccario*hust*).
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 20.12.2016 | 13:27
Ich traue dem Regisseur (wenn man ihn denn lässt!) durchaus auch tiefgründige Filme zu drehen (*hust*Arrival*hust*Prisoner*hust*Siccario*hust*).
Nicht zu vergessen Enemy, Maelström, Incendies und Der 32. August auf Erden. Tiefgang kann der. Und spannend kann er auch.

Ich gehöre auch zu der Fraktion, die das Original offen gestanden so ein bisschen langweilig findet. Große Moment, coole Atmosphäre.
Aber Timing und, ich nenne es mal "Erzählrhythmus" passen irgendwie nicht. Ich find den an keiner Stelle auch nur im Ansatz spannend.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Viral am 20.12.2016 | 13:44
Ich finde das Ambiente des alten Films cool. Allerdings hatte mich die Story auch nie wirklich geflashed. War zwar an sich in Ordnung, aber etwas zäh.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 20.12.2016 | 13:45
Ich finde das Original grandios. War als Teenager mit einer diffusen So-was-wie-Star-Wars-weil-Harrison-Ford-Haltung da rein, und war geflasht.

Klar, Logiklöcher, die groß genug für die Tyrellpyramiden waren.

Aber die Stimmung, überhaupt das eher Unbewusste, das dem ganzen eine irgendwie traumartige Qualität verlieh (wie übrigens auch bei Legende, den Scott danach drehte), ging einem irgendwie nach. Auch dieses Gefühl, dass 2019 einem angesichts einer völlig ausser Kontrolle geratenen komplexen Umgebung bloss noch übrig bleibt, einfach nach Gefühl zu handeln, und das auch nicht wirklich hilft... he, nah an der Realität, wie?  :)
Übrigens ist schon klar, warum L.A. 2019 so abgefuckt ist: drei Jahre Trumppräsidentschaft!

Und die Tatsache, dass einem in halbverlassenen Industrieruinen umgeben von Neonreklamen (was man im Saarland schon finden kann) durchaus öfters das Gefühl begegnet, der Film sei schon Realität, das hat ihn auch in meinen Augen sehr kultig gemacht.

Überhaupt ist das gesamte Design des Films das grandioseste, was ich in SF je gesehen habe. Da konnte bisher in meinen Augen keiner mithalten, auch nicht Filme, die durchaus tiefgehendere und intelligentere Handlungen hatten, wie Gattaca.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 20.12.2016 | 13:55
[...]
Übrigens ist schon klar, warum L.A. 2019 so abgefuckt ist: drei Jahre Trumppräsidentschaft!
[...]
Granatenstark bemerkt  :d
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Blechpirat am 20.12.2016 | 14:05
Ich habe den Film gesehen und er hat mich nie wieder losgelassen. Eigentlich hat er seinen Look über meine jahrelange Cyberpunk 2020 Leidenschaft gelegt und alles in seinem Stil eingefärbt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Antariuk am 20.12.2016 | 14:09
OT:... und jetzt interessiert mich brennend wieso es OK ist den originalen Blade Runner aufgrund des Looks zu mögen und die Existenz von eventuellen Plotproblemen damit auszugleichen, während das bei modernen Filmen liebend gerne als Begründung für ein intellektuelles Todesurteil benutzt wird >;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 20.12.2016 | 14:18
Der originale Blade Runner ist bei IMDB immerhin auf einem soliden 138. Platz. Da kann man kaum von überbewertet sprechen. Dort stimmen ja Unmengen von Cineasten ab und keine Feuilletonisten und professionellen Filmkritiker. Ich fand den auch sehr gut, den Director's Cut allerdings noch mal deutlich besser, inhaltlich wie visuell sehr stimmig, mit intelligentem Plot, der interessante Fragen stellt.

Ob ich ein Remake brauche, sehen wir dann, wenn es so weit ist. Ich kann mich bis dato an kein gutes Remake erinnern, dass vom Original mehr als den Namen übernommen hat.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: YY am 20.12.2016 | 14:47
Ich kann mich bis dato an kein gutes Remake erinnern, dass vom Original mehr als den Namen übernommen hat.

Dawn of the Dead, Heat, die Thomas Crown Affäre, The Departed - wobei da einige gerade den Namen nicht übernommen haben ;D


Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 20.12.2016 | 15:07
Dawn of the Dead, Heat, die Thomas Crown Affäre, The Departed - wobei da einige gerade den Namen nicht übernommen haben ;D
..und bis zu dieser Minute war völlig an mir vorbeigegangen, dass The Departed ein Remake eines hochdekorierten Hongkong-Thillers ist.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 20.12.2016 | 18:43
OT:... und jetzt interessiert mich brennend wieso es OK ist den originalen Blade Runner aufgrund des Looks zu mögen und die Existenz von eventuellen Plotproblemen damit auszugleichen, während das bei modernen Filmen liebend gerne als Begründung für ein intellektuelles Todesurteil benutzt wird >;D

Da musst du schon die Leute fragen, die das dogmatisch so in den Raum stellen. ICH lass mir durch einen guten Look so einiges an Schwachsinn verkaufen bzw. durch einen schlechten Look so einiges Intelligentes vermiesen!  ^-^
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 20.12.2016 | 20:11
Wie gesagt - atmosphärisch isser, keine Frage. Und ein paar Szenen sind auch schlicht großartig , die Thannhäuser-Tor-Tränen-im-Regen-Rede drängt sich auf.
Und die Grundthemen sind auch genau meins - aber spannend wird er trotzdem nie, und die guten Fragestellungen werden imho auch nicht gut auserzählt.
Naja - genug gemeckert. Ich würde mir das Remake eben deswegen anschauen, weil ich hoffe, dass meine Kritikpunkte da behoben werden. Zumal Villneuve schon einer der aufregendsten Regisseure der letzten Jahre ist und es aus schlechte Hauptdarsteller als Gosling geben kann :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Würfelheld am 20.12.2016 | 20:32
Ich werd auf jeden Fall ins Kino marschieren und mir BR2049 geben.
Bin gespannt wie er sich im Vergleich zum Oldie schlägt. Vllt wird man ja überrascht und man geht mit einem guten Gefühl aus dem Kinosaal.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 20.12.2016 | 20:38
Wird ja wohl eher ne Fortsetzung als ein Remake, wenn ich Harrison Ford sagen höre "I had your job once".
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 21.12.2016 | 21:25
So ein paar Bildchen gibt es auch schon:

http://epicstream.com/news/First-Photos-From-Blade-Runner-2049-are-Here
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Blizzard am 22.12.2016 | 23:11
Ich bin echt gespannt. Der Trailer ist zumindest schon mal ganz nett.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Feuersänger am 23.12.2016 | 02:54
Immerhin war Prometheus auch ein sehr eigenständiges SF-Werk, und wenn das hier so ähnlich wird, bin ich zufrieden.

Wutt? Prometheus war einer der gewaltigsten Haufen Scheisse und hirnverbrannten Schwachsinns die ich je gesehen habe, wie kommst du davon auf Optimismus für BR49?

Den originalen Blade Runner hab ich ein paarmal gesehen, ist aber so lang her dass ich mich kaum erinnern kann... ich meine aber dass er gewisse Längen hatte... ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Lyonesse am 23.12.2016 | 16:19
Der Blade Runner Film ist hauptsächlich Kult wegen des Looks, und nicht weil da wer weiß was passiert (halt eine Hommage an den alten Film Noir).
Da konnte man Leute noch flashen mit riesigen Leuchtreklamen oder asiatischem Essen auf der Strasse,
weil das völlig neu war und die Leute glaubten, ja, so könnte die nahe Zukunft aussehen.
Die Androidenfrage fand ich immer recht interessant, und die ist ja durch Westworld auch wieder brandaktuell geworden.
Außerdem war der OST von Vangelis ebenfalls nicht ganz übel.
Naja, es ist halt die Zeit der Remakes bzw. der Franchise-Weiterführungen, warum also nicht auch für Blade Runner - immerhin einer der
wenigen unvergessenen Filme aus den 80ern. Und was kann schon großartig passieren, außer dass er völliger Mist ist?
In Wahrheit wird er vermutlich gut aussehen und die Handlung ziemlich durchschnittlich werden - seiner Zeit voraus, wie der alte
Blade Runner, wird er wohl kaum sein. 
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 23.12.2016 | 20:12
Wutt? Prometheus war einer der gewaltigsten Haufen Scheisse und hirnverbrannten Schwachsinns die ich je gesehen habe, wie kommst du davon auf Optimismus für BR49?

Andere Sicht auf Prometheus als du, live with that!  :)

Ich hätte so wie du reagiert, wenn jemand hier King Arthur als endgeilen Spätantikefilm gelobt hätte.  ^-^
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ralf am 23.12.2016 | 22:20
Ich bin enttäuscht, nein er-schütt-ert, wieviele Menschen hier bereit sind Blade Runner als irgendetwas etwas anderes als einen absoluten Meilenstein der Filmgeschichte zu bezeichnen...
Ich gehe jetzt nach Hause und überdenke mein Leben.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 23.12.2016 | 22:34
OT Ralf: Ich bin auch eher erstaunt, aber: wieso sollte es einen erschüttern, wenn man feststellt, dass viele Menschen einen anderen Geschmack haben wie man selber?  wtf?

Das ändert ja nichts daran, dass du oder ich den Film grandios finden. Andere tun es nicht. Das Leben geht weiter.
Ich kann den Film immer noch anschauen, mir denken "Ach, er ist absolut genial", und nicht "Oh Gott, andere Leute finden ihn nicht gut, ich darf ihn jetzt also auch nicht mehr gut finden!"

Hier im Forum wird viel zu oft davon ausgegangen, dass Geschmack diskutierbar und begründbar sein muss. Sollte man als Erwachsener mal langsam in die Schubalde mit dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann stecken.   ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ralf am 23.12.2016 | 23:32
Ich bin einfach davon ausgegangen dass das weltweiter Konsens ist. Wenn ich überlege, da habe ich Jahre -Jahrzehnte- lang mit Menschen geredet ohne zu wissen dass manche -eventuell mehr-e-re- von ihnen Blade Runner nicht für ein wegweisendes Meisterwerk der Kunst auf Augenhöhe mit der Mona Lisa oder Zauberflöte halten... irre.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 23.12.2016 | 23:38
Umgekehrt ist mir auch schon passiert, dass ich im Gespräch mit Leuten festgestellt habe, dass diese Zeug, dass für mich der übelste Schrott war, für geniale Meisterwerke hielten.  ;D

Ich finde Blade Runner insgesamt genial, weil es bei mir insgesamt nicht nur einen, sondern viele ästhetische und emotionale Nerven trifft. Und man sollte sich mal vor Augen halten, was bis zum Entstehungsjahr noch so an SF-Filmen üblich war. Da traf mich der Film damals wie ein Blitz.

Da er aber insgesamt unglaublich oft versucht wurde, zu kopieren, fallen auch vielleicht die ganzen radikal neuen Bilder und Eindrücke, die er damals lieferte, inzwischen gar nicht mehr so auf.

Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Rhylthar am 23.12.2016 | 23:57
Kinners, was Euch hier passiert ist, passiert mir quasi jeden Tag.

Meine Frau ist "etwas" jünger als ich und wenn ich dann mal meine "Highlight-Movies" abspiele, steht sie kurz vor Augenkrebs.  ~;D

On Topic:
Freue ich mich drauf!  :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: JS am 24.12.2016 | 00:13
Ich bin enttäuscht, nein er-schütt-ert, wieviele Menschen hier bereit sind Blade Runner als irgendetwas etwas anderes als einen absoluten Meilenstein der Filmgeschichte zu bezeichnen...
Ich gehe jetzt nach Hause und überdenke mein Leben.

Du bist ein guter Mann mit einer guten Meinung, OT Ralf!
:)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ralf am 24.12.2016 | 12:13
Das ist wohl wahr. ^_^
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: carthinius am 25.12.2016 | 11:14
Hm, bin ich der einzige, der findet, dass ein alter Deckard die Implikationen des Originals ganz schön an die Wand fährt?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 25.12.2016 | 11:55
Hm, bin ich der einzige, der findet, dass ein alter Deckard die Implikationen des Originals ganz schön an die Wand fährt?
Kommt drauf an, welche Interpretation Du für den Originalfilm für Dich als richtig ansiehst.

Abgesehen davon haben Objekte da den Vorteil, dass sie durchaus nochmal porduziert werden können.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ralf am 25.12.2016 | 16:46
Zumal die Implikationen in BR eben genau nur das sind. Implikationen. Es wird nur angedeutet niemals aufgelöst oder auch nur explizit angesprochen. Je nachdem wen man fragt (Regisseur, Darsteller, Autoren, Crew) jeder hat eine andere inoffizielle Version der Wahrheit. Jede Menge Interpretationsspielraum.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2016 | 22:32
Ich hätte so wie du reagiert, wenn jemand hier King Arthur als endgeilen Spätantikefilm gelobt hätte.  ^-^

Also ich würde den locker unter die Top10 zählen. Allein schon deshalb, weil ich jetzt kräftig googlen müßte, um die Liste zu füllen. ;)

@topic:
Der alte war großartig, allerdings nicht gerade aufgrund seines spannungsgeladenen, rasanten, wendungsreichen Plots. Volle Zustimmung zu einer Menge Beiträge hier. Was den neuen Film angeht, gehöre ich ja zu den Leuten, die schlechte Pre-, Se- und sonstige Quels ertragen können. Wenn George Lucas schon nicht meine Kindheit zerstören konnte, wird Villeneuve das auch nicht schaffen. Also bin ich einfach mal optimistisch gespannt. :) Yay Bladerunner!!! :)

Und was die (Teil-)Auflösung mancher Andeutungen aus dem Original angeht, so bin ich auch da nur milde besorgt. Ein paar Ideen konnte ich damals schon nur bei gemeinschaftlichem Sehen unter hinreichendem Alkoholeinfluss als sinnvoll erachten. Der Stil war immer der Star.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 25.12.2016 | 22:50
Ich bin einfach davon ausgegangen dass das weltweiter Konsens ist. Wenn ich überlege, da habe ich Jahre -Jahrzehnte- lang mit Menschen geredet ohne zu wissen dass manche -eventuell mehr-e-re- von ihnen Blade Runner nicht für ein wegweisendes Meisterwerk der Kunst auf Augenhöhe mit der Mona Lisa oder Zauberflöte halten... irre.

Konsens wirst du zu keinem guten Film finden, sondern maximal bei abgrundtief schlechten. Blade Runner gilt unter Cineasten im Allgemeinen aber schon als Meisterwerk, wenn auch nicht ganz auf dem von dir benannten Niveau.

Hm, bin ich der einzige, der findet, dass ein alter Deckard die Implikationen des Originals ganz schön an die Wand fährt?

Nur beim Director's Cut. Der ist aber offensichtlich nicht die Referenz, sonst gäb's keine Stimme aus dem Off im Trailer.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: carthinius am 26.12.2016 | 00:09
Kommt drauf an, welche Interpretation Du für den Originalfilm für Dich als richtig ansiehst.

Abgesehen davon haben Objekte da den Vorteil, dass sie durchaus nochmal porduziert werden können.
Die Nummer mit dem Einhorn und dem Origami ist halt doch schon recht deutlich. Finde ich.
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 26.12.2016 | 12:48
Die Nummer mit dem Einhorn und dem Origami ist halt doch schon recht deutlich. Finde ich.
Für Dich sicher.
Für Andere auch. Aber komplett entgegengesetzt zu Deiner Theorie (https://www.reddit.com/r/FanTheories/comments/1m40mo/blade_runner_deckard_is_not_a_replicant/)
(Vorsicht! Extreme Spoiler zum Originalfilm!)
Zitat
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Das sind aber alles Spekulationen. Ich traue dem Regisseur zu das Material sinnvoll einzusetzen. Allerdings weiss ich nicht wie weit die Produzenten sich in das Projekt eingeschaltet haben.
Ich persönlich warte da einfach ab und werde wohl in den Film gehen. Kein Hype, aber auch keine Weltuntergangsstimmung.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 26.12.2016 | 13:20
Wenn George Lucas schon nicht meine Kindheit zerstören konnte, wird Villeneuve das auch nicht schaffen. Also bin ich einfach mal optimistisch gespannt. :) Yay Bladerunner!!! :)

Gottseidank, noch jemand, der keine cineastische Nostalgiemimose ist!
Wer sich von Jar Jar Binks nicht den Spass an Star Wars hat verderben lassen, der ist ein Mann!
Nehmt euch mal ein Beispiel daran, ihr restlichen Jammerlappen!
 ~;D

Topic: Also ich finde ja Blade Runner allein schon deswegen genial, weil das Niveau diverser Fantheorien um einiges höher ist als die Spekulationen bei Star Wars. Was hier bisher so in den Raum geworfen wurde, finde ich insgesamt sehr anregend.

Muss man übrigens auch nicht spoilern, finde ich, sind ja alles nur Theorien.  ;)

Allein die Theorie, dass jemand einen Alter-Sack-Deckard-Hautjob bauen könnte, bringt meine Fantasie zum Heisslaufen.  ^-^
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 26.12.2016 | 17:06
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: carthinius am 29.12.2016 | 23:25
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Blizzard am 9.05.2017 | 09:32
Inzwischen gibt es einen neuen Trailer (https://www.youtube.com/watch?v=0XPJFZf9iBs).  8)

Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sir Mythos am 9.05.2017 | 09:41
Der Trailer weiß auf jeden Fall zu gefallen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Deep_Impact am 9.05.2017 | 09:50
Ja, sehr! Wobei Harrison vermutlich nicht mal im Ansatz einen so hohen Anteil am Film hat, sondern hier mehr Fan-Service ist.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Vash the stampede am 6.10.2017 | 23:35
Gut, aber nicht perfekt. Starker Anfang. Bilder und Musik super. Ein feuchter Traum für Cyberpunk Fans.

Und allgemein Welten besser als Ghost in the Shell Live Action.

Die Ausstattung war ebenfalls sehr gut und die Schauspieler, insbesondere Harrison Ford, sind überzeugend.

Mir hat es auch geholfen und gefallen, die Kurzfilme im Vorfeld gesehen zu haben.

Gegen Ende fällt er etwas ab und ich finde es erneut Schade, dass die Welten so klein und leer sind. Gerade auch, weil der Beginn in eine andere Richtung zeigte.

Aber egal, der Film gefiel mir.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: gilborn am 7.10.2017 | 02:49
So müssen Fortsetzungen ausschauen! Hatte Angst man würde pflichtmäßig an Settings / Begebenheiten des Originals festhängen, aber so war es nicht. Im Gegenteil: Es wurden munter neuer Content in die Blade Runner Welt geworfen (wovon sich Star Wars mal eine scheibe Abschneiden könnte).
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Die Schauspieler fand ich durchwegs super, im Gegensatz zu Vash finde ich Harrison Ford als schwächsten Darsteller (Das Raubein als das er bekannt wurde kaufe ich ihm nicht mehr so ab und das Ernste liegt ihm meiner Meinung nach nicht so).
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Ansonsten eine unendlich schön-trostlose Dystopie die gezeigt wird mit stilvollen Verweisen auf das Original ohne zu penetrant damit zu wedeln.
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Über den Zimmer Score kann man wenig meckern, wobei er nicht an Vangelis rankommt.
Vielen wird der Film wohl zu langatmig sein (vor allem für die, die das beim Originalfilm auch schon so empfanden), ich bin jedoch begeistert, was ich selten von Filmen heutzutage sagen kann!
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Darius der Duellant am 9.10.2017 | 07:44
Zitat
ich bin jedoch begeistert, was ich selten von Filmen heutzutage sagen kann
!
Ja!
Kein perfekter, aber doch ein sehr schöner Film, der auch ausreichend dreckig ist.
Ich hatte ja schon die typische Hollywoodselbstzensur befürchtet, die es für niedrige Alterseinstufen braucht, wurde aber da zum Glück enttäuscht.
Der Film hätte (fast) aus einem anderen Jahrzehnt stammen können.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: lowfyr am 9.10.2017 | 09:25
Werde mir den Film wohl diese Woche ansehen. Bin gespannt^^

Und gestern noch zur Einstimmung auf Arte den ersten gesehen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ucalegon am 9.10.2017 | 11:17
Sehr guter Film. Villeneuves Handschrift passt perfekt auf die einschüchternden, dystopischen Kulissen und das Kontemplative an Blade Runner.

Der Plot ist auch über 2h40 spannend, aber deutlich einfacher als das Original. Dass er in der zweiten Hälfte etwas nachlässt hat sicher auch damit zu tun, dass die Auflösungen, die da folgen, nicht mehr so interessant sind. Aus der SF-Perspektive hat Blade Runner 2049 für mich entsprechend weniger zu bieten als das Original oder Villeneuves letzter Film Arrival.

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Deutlich gestört hat mich allerdings:
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 9.10.2017 | 11:24
Ich weiß es klingt blasphemisch, aber fand die Fortsetzung besser als das Orginal.

Ihr dürft jetzt auch mit Steinen schmeißen!  ~;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 9.10.2017 | 11:28
Ich weiß es klingt blasphemisch, aber fand die Fortsetzung besser als das Orginal.
Fand ich ehrlicherweise genauso.

EDIT: Und ich freu mich schon auf Villneuves Dune! :D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: RdGkA am 9.10.2017 | 12:18

Deutlich gestört hat mich allerdings:
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Echt? Diese 2. Ebene hat mich dagegen unglaublich beeindruckt,
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Vash the stampede am 9.10.2017 | 12:40
Echt? Diese 2. Ebene hat mich dagegen unglaublich beeindruckt,

Sehe ich ähnlich. Eine unglaublich spannende und gute Entwicklung, die mich schon beim Schauen zum Nachdenken anregte. Vor allem weil die Hauptgeschichte zur gleichen Zeit abflachte.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Orlock am 10.10.2017 | 18:27
Gesehen und für gut befunden.
Die erste Hälfte fand ich nahezu perfekt. Die düstere Cyberpunkstimmung ist grandios eingefangen.
In der zweiten Hälfte kann ich eigentlich nur bemängeln, dass ein Rutger Hauer doch nicht zu ersetzen ist. Die Gegenspielerin ist mir etwas zu eindimensional. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Insgesamt konnte der Film meinen astronomisch hohen Erwartungen ganz gut gerecht werden. Selten eine so gute Fortsetzung gesehen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Bad Horse am 10.10.2017 | 21:36
Ich hatte den ersten ja schon weitgehend vergessen, aber der zweite ist auch nur mit vagen Erinnerungen sehr gut. Vor allem sehr atmosphärisch - Filmmusik geht mir ja relativ schnell auf die Nerven, aber hier war sie größtenteils sehr passend.  :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 10.10.2017 | 21:49
Bin auch sehr begeistert. Hat mich genauso beeindruckt wie der Vorgänger damals, und hat für mich Maßstäbe in Sachen Dystopie gesetzt.
Und hat es wirklich geschafft, mir emotional sehr nahe zu gehen.
Es gibt zwar Filme, die noch extremere Düsterkeit darstellen, das dann aber dann dermaßen überzogen comichaft, dass es nicht ernst zu nehmen ist. Hier hingegen haut es wie ein Faustschlag in den Magen. Der Soundtrack unterstützt das auch hervorragend.

Nebenbei, auch wenn die Frau Luv kein Roy Batty ist - aber dafür ist sie ne extrem fiese Torte. Hat mir ebenfalls gut gefallen.

Und:Officer ist mit die ärmste Sau, die mir letzte Zeit untergekommen ist.
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Weltengeist am 10.10.2017 | 21:53
Fand ich ehrlicherweise genauso.

Count me in. Für mich ein rundum gelungener Film, einer der besten, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Story, Anspruch, Bilder, schauspielerische Leistungen, Details - da hat für mich alles gestimmt. Und obwohl ich das Schlimmste befürchtet habe, war mir auch in den 2:40 Stunden nie langweilig.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Orlock am 10.10.2017 | 21:58
Nebenbei, auch wenn die Frau Luv kein Roy Batty ist - aber dafür ist sie ne extrem fiese Torte. Hat mir ebenfalls gut gefallen.

Sicher, die ist schon ultrafies. Wie gesagt, jammern auf hohem Niveau. Aber es war schon besser, dass gar nicht erst versucht wurde, ihr irgendwelche letzten Worte in den Mund zu legen. Das wäre mit Sicherheit nach hinten losgegangen,
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 10.10.2017 | 22:46
Ging auch nicht unbedingt gegen deine Meinung dazu  ;)

Positiv an der fisen Torte fiel mir vor allem auf: wenn ansonsten versucht wird, weibliche Killer darzustellen, scheint man es sich nie abgewöhnen zu können, die dann doch irgendwie als Sexobjekt zu präsentieren (was sich dann mit dem bedrohlichen Aspekt sehr beisst).

Die Luv hier war einfach ein bedrohlicher, entschlossener und gnadenloser Killer, zufällig weiblichen Geschlechts. Die konnte ich dann auch als solche Figur ernstnehmen.

So die eine oder andere Schwäche hatte der Film durchaus (wie du schon sagtest, auf hohem Niveau). Aber wenn ich ehrlich bin, die hatte der Vorgänger auch. Was der Qualität keinen Abbruch tut.

BR 1 und 2 sind für mich jedenfalls gemeinsam auf dem SF-Film-Spitzenplatz.

Und der Soundtrack läuft bei mir hier Tag und Nacht (was gewaltig die Basskapazitäten meiner Anlage austestet),  :D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 11.10.2017 | 00:07
Mal was Anderes. Ein Sache habe ich überhaupt nicht verstanden, was der Regisseur uns damit sagen wollte:
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Bad Horse am 11.10.2017 | 00:19
Ah. Danke. Ich wusste doch, dass ich das kenne! :)

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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Orlock am 11.10.2017 | 08:47
Ging auch nicht unbedingt gegen deine Meinung dazu  ;)

Positiv an der fisen Torte fiel mir vor allem auf: wenn ansonsten versucht wird, weibliche Killer darzustellen, scheint man es sich nie abgewöhnen zu können, die dann doch irgendwie als Sexobjekt zu präsentieren (was sich dann mit dem bedrohlichen Aspekt sehr beisst).

Die Luv hier war einfach ein bedrohlicher, entschlossener und gnadenloser Killer, zufällig weiblichen Geschlechts. Die konnte ich dann auch als solche Figur ernstnehmen.

So die eine oder andere Schwäche hatte der Film durchaus (wie du schon sagtest, auf hohem Niveau). Aber wenn ich ehrlich bin, die hatte der Vorgänger auch. Was der Qualität keinen Abbruch tut.

BR 1 und 2 sind für mich jedenfalls gemeinsam auf dem SF-Film-Spitzenplatz.

Und der Soundtrack läuft bei mir hier Tag und Nacht (was gewaltig die Basskapazitäten meiner Anlage austestet),  :D

 :d
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: RdGkA am 11.10.2017 | 09:38

Und:Officer ist mit die ärmste Sau, die mir letzte Zeit untergekommen ist.
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Das schöne an BR2 ist dass er so viel Spielraum für Interpretation lässt.
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Suro am 11.10.2017 | 10:45
Ich bin da ganz beim Rotten Tomatoes Critics Consensus: Visually stunning and narratively satisfying, Blade Runner 2049 deepens and expands its predecessor's story while standing as an impressive filmmaking achievement in its own right. Die vordergründige Handlung ist tatsächlich zwar befriedigend aber nicht super begeisternd, aber da für mich BladeRunner sowieso immer nur ein ästhetisch herausragender Film war, braucht sich der neue nicht zu verstecken, und ist einer der wenigen Filme in letzter Zeit - vor allem im Blockbuster/Phantastik-Bereich - der einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Eine Interpretationsfrage für die Literaturkenner hätte ich allerdings:
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Tante Petunia am 11.10.2017 | 12:01
Kult. Einfach nur: Kult.  ;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.10.2017 | 19:28
Das schöne an BR2 ist dass er so viel Spielraum für Interpretation lässt.
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Haha, genau das mag ich, wenn man bereit ist, sowas als offenes Kunstwerk zu betrachten - andere Leute als ich kommen zu faszinierenden Lesarten, die mir gar nicht in den Sinn klamen, die aber was für sich haben.
Allein deshalb hat sich der Film doch schon mal gelohnt :-D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 13.10.2017 | 08:56
Umwerfend. In mehrfacher Hinsicht. Ich finde ungemein spannend, wie der Stoff der ersten Films weitergesponnen, mal vertieft, mal variiert wird. Aber den Film würde ich für die Bilder (und die akustische Untermalung) allein  noch einmal sehen. Ich habe lange nicht mehr so schrecklich schöne Bilder gesehen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: knörzbot am 13.10.2017 | 19:30
Wir haben den Film im Doublefeature mit Blade Runner Final Cut gesehen. Bin vom neuen ebenfalls sehr angetan. Aber der alte ist für einen 35 Jahre alten Film verdammt gut gealtert.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Viral am 13.10.2017 | 23:05
war seht gut. Und der Officer ist echt ne arme Sau ;)

Auch wie sie die 80iger Jahre Sci-Fi Ästhetik für das Jahr 2017 adaptiert haben. Wie nennt man das Retro-Sci-Fi?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 14.10.2017 | 02:18
Das Motto des Films: Hiding in Plain sight.

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Gefeiert hab ich die Pan Am Reklame an einem der Hochhäuser. Wie im ersten Teil.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 14.10.2017 | 10:50
Eine Interpretationsfrage für die Literaturkenner hätte ich allerdings:
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Das Video hier könnte da für Dich interessant sein:
Blade Runner 2049: Do Memories Make Us Human? (https://www.youtube.com/watch?v=VqDO9LyvXPQ)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: RdGkA am 14.10.2017 | 11:04
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Danke, Danke, Danke!
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 14.10.2017 | 11:32
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Zitat
Gefeiert hab ich die Pan Am Reklame an einem der Hochhäuser. Wie im ersten Teil.

Ich fand die "Product of CCCP"-Reklame großartig.  ^-^
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Tintenteufel am 14.10.2017 | 11:59
Habe mir am Donnerstag das geliebte und verehrte Original angesehen und gestern 2049 auf der großen Leinwand. Ich war begeistert! Die Details! Die Bilder!! Der Sound!!! Die Story wurde ebenfalls interessant weitergesponnen. Mega gut!
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Ucalegon am 14.10.2017 | 12:25
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 14.10.2017 | 12:52

Zitat
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Ich fand die "Product of CCCP"-Reklame großartig.  ^-^

Die auch.

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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 14.10.2017 | 15:44
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@Ucalegon: Einzige Frau mit mehr Dialog? Luv und Lt. Joshi hatten imo genausoviel Dialog wie Joi (und jede von diesen hatte mehr Dialog als Deckard oder Wallace, also als der Legacy-Charakter und einer der zentralen Antagonisten).
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 14.10.2017 | 15:56
Wen erinnert dieses Retirement an die Speicherlöschung der Droiden in Star Wars (wobei Blade Runner hier die Prior Art ist).
Das biologische Verdrahten von Erinnerungen kann man schlecht ändern, deswegen das Retirement.

Moralisch fragwürdig sind aber beide Methoden. Die in Star Wars wird ja noch nicht mal zum Thema gemacht (was mal wieder zeigt das sich Star Wars NULL mit Moral und Humanismus auseinandersetzt)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 14.10.2017 | 16:28
Noch fieser war das ja im Original: da war unklar, wie man jetzt genau Replikanten erkennt. Klar, es gibt den Voigt-Kampf-Test, aber wie zuverlässig ist der? Kann der manipuliert werden oder gibt es vielleicht sogar Menschen, die (aufgrund von Hirnschäden oder psychischem Trauma) emotional nicht so reagieren, wie sie "sollten"? Woher weiß man, dass der getötete Replikant wirklich einer war (und nur ein Mensch, der zufällig nicht der Norm entspricht)?

Aus diesem Grund fand ich die Idee mit der Seriennummer auf den Knochen etwas schade - sie schafft ein paar Fakten, wo in Ungewissheit spannender gefunden hätte.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 14.10.2017 | 16:51
Ich hatte immer den Eindruck dass man die Replikanten identifizieren kann, wenn man sie seziert. Das sind ja buchstäblich handgemachte Organe und sowas, ganz zu schweigen dass sie ausgewachsen geboren werden. Und es gab für Tyrell ja keinen Anreiz, sie forensisch identisch zu machen. Insofern empfand ich das als nachträgliche Erklärung.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 14.10.2017 | 16:56
Im Buch/Kurzgeschichte sind sie nur mit dem Test unterscheidbar und der scheint nicht 100% zu sein.
So ein wenig wie Lügendetektoren.

Generell ist es eine Geschichte um Moral und Menschlichkeit.
Wie so häufig bei Philip K. Dick
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Xemides am 15.10.2017 | 09:26
Ich war gestern drinnen.

Die erste Hälfte war mir trotz der tollen Bilder und Stimmung zu ruhig, so das ich sogar einnickte und Gorai mich anstupsen musste.

In der zweiten Hälfte wurde es dann besser.

Der Soundtrack war sehr stimmungsvoll und passte irgendwie zum Original.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 15.10.2017 | 11:03
Im Buch/Kurzgeschichte sind sie nur mit dem Test unterscheidbar und der scheint nicht 100% zu sein.
So ein wenig wie Lügendetektoren.

Generell ist es eine Geschichte um Moral und Menschlichkeit.
Wie so häufig bei Philip K. Dick
Vielleicht wollen so die Leute nicht auf Verdacht aufschneiden..  ::)

Aber du hast natürlich recht, da kommt es überhaupt nicht drauf an. Nicht bei der Art wie die Frage nach Menschlichkeit gestellt (und von den Protagonisten beantwortet) wird.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 15.10.2017 | 11:35
Vielleicht wollen so die Leute nicht auf Verdacht aufschneiden..  ::)

Wenn ich die Wahl habe zwischen "auf Verdacht aufschneiden" und "auf Verdacht umbringen", dann wüsste ich, was ich wählen würde.  ~;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kurna am 15.10.2017 | 13:26
Wenn ich die Wahl habe zwischen "auf Verdacht aufschneiden" und "auf Verdacht umbringen", dann wüsste ich, was ich wählen würde.  ~;D

Natürlich letzteres. Da können einen die Opfer bei einem Fehlurteil hinterher nicht verklagen.  >;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 15.10.2017 | 22:20
Vielleicht sind die Seriennummern ja tatsächlich nur virtuell eingeblendete wenn der Algorithmus den Replikanten dem genetischen Abdruck zugeordnet hat????
Schaut man sich die Gensequenzen an dann ist es die gleiche Codierung wie bei Menschen oder anderen Lebewesen.

Optisch und ohne Genmaterial nicht zu erkennen. Der Test passt weil es damals noch keine Gentests gab (beim Buch) und es schneller geht als mit Gentest??
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 19.10.2017 | 00:19
So, heute gesehen. Gleich dürft ihr Steine schmeißen. ;D

Für den ersten Kritikpunkt konnte der Film absolut nichts. In unserem Kino war der Ton für mein persönliches Wohlbefinden zu laut eingestellt. Die Bässe haben meinen Sitz im wortwörtlichen Sinne zum Vibrieren gebracht, das war Scheisse. Ich bin im Kino, nicht auf nem Industrialkonzert.

Im Großen und Ganzen war der Film gut, für mich zu lang. Ich habe eigentlich nichts gegen ruhige und behäbige Filme. An Only Lovers Left Alive konnte ich mich kaum sattsehen und der ist nicht für seine rasante Story bekannt. Aber ich mag es nicht, wenn sich ein Film an absolut offensichtlichem zu lange aufhält. Wenn ich mir 5 Minuten angucken muss, was ich bei Beginn der Szene erwarten konnte, dann muss da was ganz Spektakuläres kommen. Die Szene, in der
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war mir schlicht zu lang gezogen. Auch die Sexszene war mir ehrlich gesagt zu lang und vor allem angesichts *bereits heutiger Möglichkeiten* (http://www.bbc.co.uk/news/technology-24803751) war mir Joi dann auch noch zu langsam beim Synchronisieren. ;)
Man hätte den Film ohne Verluste auch in 2 Stunden zeigen können.

Ich persönlich fand es zu wenig ... wie soll ich sagen ... local culture. Die Welt wird nur in gigantischen Landschaftstotalen gezeigt oder auf geradezu absurd winzige Ausschnitte gezoomt. Ks Haus, die Szene mit den Prostituierten und die sehr wenigen Straßenszenen waren mir zu wenig. Ich hätte mir da mehr Gesellschaft gewünscht, mehr Leben auf der Leinwand. Stattdessen sind die allermeisten Szenen mit zwei bis drei Darstellern ausgestattet. Da fehlte mir der Kontrapunkt, der im Hausflur vor Ks Wohnung genau einmal angedeutet wird.
Dabei gab es in den Landschaftstotalen echt schöne Ansätze. Diese dicht gepackte Stadt, die beim Überflug immer wieder kurz den Blick auf Neonlichtreklamen in mit Werbung überfüllten Hauptstraßen freigibt, die trotzdem so eng sind, dass das Licht der Werbung kaum nach oben dringt ... großartig. Da hatte ich mir nur mehr davon in Nahaufnahme erhofft. Die Überbevölkerung eines Cyberpunktsettings wurde mir zu wenig thematisiert.

Das Wetter fand ich auch etwas ... störend. Es hatte nur einen Zweck: Die Stimmung rüberbringen. Dass sich in den Szenen Regen, Sandsturm/Smog und Schnee bunt abwechselten, fiel mir unangenehm auf. Das war mir zu plakativ.

Ich muss auch leider sagen, dass mich der Film emotional kaltgelassen hat. Die Figuren waren okay und auch gut gespielt, aber mit keinem Charakter konnte ich eine Verbindung aufbauen. Die waren alle "nur" interessant. Wer da wann und wie litt oder starb, ging emotional an mir vorbei. Ob Luv nun ne fiese Bitch, K ein trauriger einsamer Typ oder Wallace ein komplett irres Intelligenzarschloch ist ... ja, war halt so. Hatte so ein bißchen was vom Frosch auf dem Seziertisch. Ich konnte nicht mal bei Kampf im Wasser mitfiebern, weil mir die Leute so ... egal waren.

Ich persönlich finde, dass die existentiellen Fragen nach dem Wesen des Menschsein wieder einmal nur angeschnitten, aber nicht tiefer ergründet wurden.

Fazit: Der Film war okay, er hatte seine visuellen Momente, aber noch einmal würde ich mir die fast drei Stunden nicht nehmen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2017 | 07:14
@Sashael: ne ne, du wirst jetzt mit Steinen werfen ;)
Deine Kritik: Zu laut, zu laaaang, handelte von etwas anderem als erwartet, und tja, Fassaden- SciFi? Die letzten beiden Sachen hängen zusammen: Blade Runner ist Cyber, aber nicht Punk , und es ist keine Geschichte über Überbevölkerung. Das würde das eigentliche Thema auch eher verwässern, denke ich. Und dass dir das eh schon zu kurz kam , kam mir nicht so vor, aber ist kritikwürdig. Zu laut lag am Kino, war bei uns besser. Zu lang, das ist wieder Geschmackssache. Ich fand ihn sehr langsam, aber das bewusst, und es hat für mich funktioniert. Fazit: ich bitte um eine Anhebung um zwei Notenpunkte auf "gerade noch gut"
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 19.10.2017 | 10:48
Blade Runner ... ist keine Geschichte über Überbevölkerung. Das würde das eigentliche Thema auch eher verwässern, denke ich.
Liege ich so falsch, wenn ich die Einsamkeit von K durchaus als eines der zentralen Themen des Films ansehe? :)
Da hätte ich mir halt wesentlich stärkere Kontrapunkte gewünscht. Zum Beispiel fand ich die paar Figuren bei Wallace (er selbst, Luv und der Empfangstyp) ... naja ... viel zu wenig. So eine organisiert-hektische Firma wäre super-easy darzustellen gewesen, mit exakt der gleichen Screentime und hätte in meinen Augen den Außenseiterstatus von K auch wieder unterstreichen können.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2017 | 10:55
Liege ich so falsch, wenn ich die Einsamkeit von K durchaus als eines der zentralen Themen des Films ansehe? :)
Da hätte ich mir halt wesentlich stärkere Kontrapunkte gewünscht. Zum Beispiel fand ich die paar Figuren bei Wallace (er selbst, Luv und der Empfangstyp) ... naja ... viel zu wenig. So eine organisiert-hektische Firma wäre super-easy darzustellen gewesen, mit exakt der gleichen Screentime und hätte in meinen Augen den Außenseiterstatus von K auch wieder unterstreichen können.
Stattgegeben, was die Charakterisierung von K bestrifft, das hätte gut funktioniert. Aus persönlichem Empfinden heraus wäre mir so eine Yuppie-Hipster-Rummelbude bei Wallace phantastisch auf den Sack gegangen. Ich fand das absurd tempelhafte gewöhnungsbedürftig, aber immer noch besser, für diese selbst so kalte, sakrale Figur, die irgendwo zwischen Fortschrittsguru und Joseph Mengele schwebt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 19.10.2017 | 11:01
Hektik auf den unteren Ebenen hätte den tempelhaften Charakter von Wallace´s Büro doch auch noch mehr verstärkt, oder?
Die "niederen" Mitarbeiter wie die Ameisen und Bienen und er in isolierter Abgeschiedenheit mit seinen psychotischen Vorstellungen und seinem die Grenze zum Wahnsinn schon lange hinter sich gelassenen Genie ... naja, vielleicht nur mein Geschmack. :D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 19.10.2017 | 11:14
Hektik auf den unteren Ebenen hätte den tempelhaften Charakter von Wallace´s Büro doch auch noch mehr verstärkt, oder?
Die "niederen" Mitarbeiter wie die Ameisen und Bienen und er in isolierter Abgeschiedenheit mit seinen psychotischen Vorstellungen und seinem die Grenze zum Wahnsinn schon lange hinter sich gelassenen Genie ... naja, vielleicht nur mein Geschmack. :D

Nee, sorry, Wallace ist der Grabräuber von Tyrell. Er birgt die Schätze aus der Pyramide die Tyrell erschaffen hat und schmeißt das was er für unnütz findet weg.
Da ist das Fehlen des Gewusels als Hinweis auf einsame Entscheidungen durchaus passend.

Und, erzähltechnisch, ist es viel wirkungsvoller verwaiste, leere, bedrückende Vorstandsetage zu zeigen statt der Poststelle wo sich die Leute freundlich irgendwelche Briefe zuwerfen.
Es soll ja gerade menschenfeindlich, menschenleer wirken, weil die Wallace Corporation eben menschenfeindlich ist.

Den Gedankensprung von "liebendem Familienvater" zu "Völkermordendem Monster" wollte man Zuschauern nicht zumuten.
Blade Runner 2049 arbeitet wie das Original viel über Stimmung.

Und das hat der neue meisterlich geschafft, wie ich finde.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Suro am 19.10.2017 | 11:25
Das Gefühl von Einsamkeit bzw Vereinzelung, das praktisch alle Charaktere betrifft passt ja aber ganz gut zum Originalsetting, bei dem ja nur wenige Menschen auf der Erde verblieben sind, und zumindest die meisten, die einigermaßen richtig im Kopf sind, in den Kolonien leben. Aber gut, einige Szenen, wie in K's Apartmenthaus, sprechen da wohl eher dagegen; das erinnerte eher an Soylent Green.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 19.10.2017 | 12:28
Das Gefühl von Einsamkeit bzw Vereinzelung, das praktisch alle Charaktere betrifft passt ja aber ganz gut zum Originalsetting, bei dem ja nur wenige Menschen auf der Erde verblieben sind, und zumindest die meisten, die einigermaßen richtig im Kopf sind, in den Kolonien leben. Aber gut, einige Szenen, wie in K's Apartmenthaus, sprechen da wohl eher dagegen; das erinnerte eher an Soylent Green.

Es spricht ja nichts dagegen das es übervölkerte Inseln im ansonsten ziemlich leeren Meer gibt die überfüllt sind weil sie den passenden Schutz bieten?
Ist aber für die Erzählung unerheblich.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: TheOzz am 19.10.2017 | 13:33
Was ist der Mehrwert des Films im Vergleich zum ersten Teil (ich nehme es als zweiten Teil wahr)?

Ich habe den Film gesehen und habe mich gefragt, was will er ergänzen?

KI haben Gefühle? Wah? Die folgen ihrer Programmierung und passen sich an den User an. Ich fand nicht das Joi einzigartig war, oder gar "lebte". Eher eine Grundprogrammierung und der Rest wird adaptiert. Im Endeffekt ist sogar das Motivieren und das Opfern bei IRobot genau das Gleiche. Sehe deinen Besitzer und stimme ihn glücklich. Ist das wirklich Liebe, oder eine Imitation von selbigen?

Luv? Naja, "durch die Blume" durch Wallace gesagt bekommen, das er über Leichen geht. Das Kind der Replikantin muss gefunden werden, unter allen Umständen. Es spricht dafür, das hier ihre Programmierung/Erziehung darauf abzielt, alles zu tun, damit Walllace bekommt, was er will. Hier macht sie auch nichts einzigartig. Roy Batty hat so viele Leute auf dem Kerbholz und deswegen ist sein Ende epischer, da er seiner Programmierung/Erziehung entkommt.

Deckard? Scott hat gesagt, er sei ein Replikant, im Final Cut haben seine Augen auch diesen leicht roten Schimmer(das haben alle Replikanten, sogar die Eule.), zusammen mit dem Einhorntraum und dem Origami Einhorn von Gaff, heißt es, er ist ein Replikant. So Teil 1. Hier im Film wird es nicht aufgegriffen und scheint eher so zu sein, das er kein Nexus 6 mit verlängerter Lebenszeit ist(obwohl auch andere Replikanten sehr alt werden können). Es scheint so und wird iirc nicht hinterfragt.

K? Guter Twist!!! Aber auch hier, kein Roy Batty im Vergleich eines wichtigen Replikanten. K hat seine Order, erst ab dem Punkt des Zweifels, fängt er an zu lügen und zu verheimlichen. Er denkt nach, hinterfragt und hat Angst. Ist das nun eine Überwindung seiner Programmierung/Erziehung? Denke nicht. Sein Wechsel der Fronten war schnell, mir persönlich zu schnell. Er hat die Offenbarung gehört, bzw. den großen und letzten Zauber von Tyrell "Wir können ohne SIE!". Anm.: Ich mag Ryan Gosling in der Rolle, den Dackelblick des verwirrten Typen hat er wundervoll drauf.

Und Madam? Ohne das es die Atmosphäre zerstört hätte, wäre es vermutlich nicht gegangen zum Schluss, aber dennoch. DAS hat mich komplett rausgerissen. Wie lange war Luv bei ihr im Büro des LAPD? 5-10min? Bah....

Niander Wallace? Okay... Gottkomplex, die darauf abzielt die Galaxie zu bevölkern. Nice. Irgend wie sehr Nice. Wo liegt hier noch einmal der direkte Gegenentwurf zum "Replikanten sind Sklaven" Thema? Ach ja, er will es von oben kontrollieren und sie dann in die Galaxie schicken, oder habe ich da etwas missverstanden? Was macht ihn nun zum Antagonisten, bis aus das Sezieren des Wunders?

Was ich mich die gesamte Zeit fragte ist, was ist der Mehrwert? Blade Runner hatte die Themen schon auf dem Tisch und viel spannender erzählt. Seine Charaktere waren stärker unterschieden. Klar der zweite Teil ist eine Verneigung vor dem Original, nimmt die Fäden auf, führt sie weiter, baut sie aber nicht konsequent aus. Das riecht alles nach einem dritten Teil.

Die Neuerung für mich war "Wir können ohne SIE!", aber - das hat Jurassic Park auch schon "Das Leben findet einen Weg.", ABER ist das wirklich so? Oder, wie gesagt, nur ein Joke von Tyrell, was er alles kann. Getreu seinem Motto "Menschlicher als der Mensch".

Die Fragen die sich mir nun stellen sind:

Wusste Tyrell davon und war geplant?
Ist es ein Hybrid, oder voll Replikant?
Wird es nun einen "Angriff der Replikanten" geben?  :Ironie: (StarWARS!!!)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2017 | 13:49
Mich deucht, du stellst die falschen Fragen, zumindest wenn der Zweck dein Frieden sein soll :)
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Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: TheOzz am 19.10.2017 | 14:11
Ich schreibe deshalb, Programmierung/Erziehung! Im Grunde haben sie eine Grundprogrammierung für einen Zweck, dann kommt die Erziehung die Implementierung von Verhaltensmuster.

Im ersten Teil wird genau gesagt, wofür die vier Replikanten gedacht sind und warum es eine 4 Jahres Verfallsdatum gibt. Dieses scheint aber bei näherer Betrachtung durch Walace aufgehoben worden zu sein, sonst wäre kein Replikant bei dem Wunder dabei gewesen und könnte das Wissen heute teilen.

K ist einsam und wird gehasst und beleidigt. Er ist ein Ding für die Anderen. Dieses Ding hat sich ein zweites Ding gekauft, das ihn davon ablenkt und hat sich in dieses Ding verliebt? Jetzt wirklich Liebe da rein zu interpretieren, finde ich gewagt. Ich bin mir da nicht so sicher. Ist jedenfalls interaktiver als eine Katze, dient aber dem gleichen Zweck. Nicht alleine sein.

Im Grunde ist es die Suche nach der Frage "Was ist Menschsein?" Ähnlich wie "Ghost in the Shell" nur weniger präzise ausgedrückt.


UND ja, das mit dem StarWars Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen  ~;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 19.10.2017 | 14:37
Ich schreibe deshalb, Programmierung/Erziehung! Im Grunde haben sie eine Grundprogrammierung für einen Zweck, dann kommt die Erziehung die Implementierung von Verhaltensmuster.

Im ersten Teil wird genau gesagt, wofür die vier Replikanten gedacht sind und warum es eine 4 Jahres Verfallsdatum gibt. Dieses scheint aber bei näherer Betrachtung durch Walace aufgehoben worden zu sein, sonst wäre kein Replikant bei dem Wunder dabei gewesen und könnte das Wissen heute teilen.

K ist einsam und wird gehasst und beleidigt. Er ist ein Ding für die Anderen. Dieses Ding hat sich ein zweites Ding gekauft, das ihn davon ablenkt und hat sich in dieses Ding verliebt? Jetzt wirklich Liebe da rein zu interpretieren, finde ich gewagt. Ich bin mir da nicht so sicher. Ist jedenfalls interaktiver als eine Katze, dient aber dem gleichen Zweck. Nicht alleine sein.

Im Grunde ist es die Suche nach der Frage "Was ist Menschsein?" Ähnlich wie "Ghost in the Shell" nur weniger präzise ausgedrückt.


UND ja, das mit dem StarWars Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen  ~;D
Na dann hast du in der Tat den Kern dieses Teils des Films herausgepickt. Sich Dinge zu kaufen um sich Abzulenken ist so menschlich wie es nur geht. Bei der Interaktion zwischen Joi und K verschwimmen die Grenzen .
Dass die Frage nach dem Menschsein "unpräzise" ausgedrückt ist, indem sich der Zuschauer von selbst damit befasst, ist wohl die Kunst des Films. Klar könnte man auch AM Anfang eine schwarze Einblendung machen "Was ist Menschsein? Die folgenden Figuren stehen für Interprationen der Frage und der Antwort, weil...." . Das würde ihn aber eher geringer als größer machen.
Wenn ich mich recht erinnere stammen die ganzen alten Replikanten aus der Zeit vor Wallace, d.h. sie sind Tyrells letzter Trick ("Wunder"?"Geschenk"? weiß nicht mehr, Wallace sagt so etwas).
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Timberwere am 19.10.2017 | 17:49
Bei Deckard hatte ich immer den Eindruck, dass sein Zustand absichtlich unklar gelassen wird, als Meta-Kommentar dazu, dass es für seine Menschlichkeit nicht erheblich ist. Das Thema wird im zweiten Film durchaus fortgeführt (Gegenüberstellung des "echten" geborenen Geschwisterkinds und der "Kopie").

Zu diesem Thema, ob Deckard Replikant ist oder nicht, fand ich Deckards Kommentar auf Ks Frage, ob der Hund echt sei oder nicht, interessant. Ich weiß das ganz exakte Zitat nicht mehr, aber es drückte aus, dass es Deckard völlig egal war. Und zumindest für mich war das eine Parallele zu seinem eigenen Replikantentum oder nicht. Es ist unerheblich, ob Deckard Replikant ist. Er denkt und fühlt und
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Den finalen Twist,

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Ich fand den Film übrigens sehr gut. Tolle Bilder, sehr schön stimmungsvoll an Teil 1 angeknüpft (alle Werbungen aus dem Original kommen auch hier vor, und zwar zumeist an den exakt selben Stellen), die Story und die Schauspielerleistungen haben mir auch gut gefallen, und das Setting fand ich sehr gelungen um 30 Jahre fortgeführt.

Allerdings war auch bei uns im Kino die Toneinstellung unerträglich laut, aber dafür kann, wie Sashael schon sagte, der Film ja nichts.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 19.10.2017 | 18:42

KI haben Gefühle? Wah? Die folgen ihrer Programmierung und passen sich an den User an. Ich fand nicht das Joi einzigartig war, oder gar "lebte". Eher eine Grundprogrammierung und der Rest wird adaptiert. Im Endeffekt ist sogar das Motivieren und das Opfern bei IRobot genau das Gleiche. Sehe deinen Besitzer und stimme ihn glücklich. Ist das wirklich Liebe, oder eine Imitation von selbigen?

Und wie ist das im Unterschied zu uns biologischen Maschinen???
Wenn Dich Werbefuzzies manipulieren können und Dich darauf trimmen sich an irgendwas anzupassen, was macht Dich und Mich lebendig?
Wenn die Vorgänge perfekt emuliert werden und Jpi eine "Emulation" von Bewußtsein hat, wo ist dann der Unterschied zu einem Menschen?

Du kannst Verhaltensforscher fragen, so frei und ungezwungen sind wir nicht. Wo ist der Unterschied zwischen biologischer Programmierung und Programmierung???

Das heisst nicht das ich daran glaube das wir nahe an echter KI sind. Aber wenn es nicht mehr unterscheidbar ist, ist es dann noch unterschiedlich?
Schließe nicht von Toastern auf Supercomputer. Von der Chemie und Physik her folgen wir egal, ob mechanisch oder biologisch, den gleichen Naturgesetzen.

Luv? Naja, "durch die Blume" durch Wallace gesagt bekommen, das er über Leichen geht. Das Kind der Replikantin muss gefunden werden, unter allen Umständen. Es spricht dafür, das hier ihre Programmierung/Erziehung darauf abzielt, alles zu tun, damit Walllace bekommt, was er will. Hier macht sie auch nichts einzigartig. Roy Batty hat so viele Leute auf dem Kerbholz und deswegen ist sein Ende epischer, da er seiner Programmierung/Erziehung entkommt.

Der Unterschied ist das die Replikanten durch eingepflanzte Erinnerungen folgsamer sind. Aber bei K z.B. kommt es zum Umdenken als er glaubt selbst das Kind von Rachael zu sein.
Wenn Luv das gleiche erleben würde, vielleicht würde sie ihre Konditionierung auch abstreifen?
Luv folgt dem Schema "Andorranischer Jude". Man erwartet von ihr ein bestimmtes Verhalten und sie fügt sich. Das die Vernichtung bei Abweichung droht, kommt ja noch dazu.

K? Guter Twist!!! Aber auch hier, kein Roy Batty im Vergleich eines wichtigen Replikanten. K hat seine Order, erst ab dem Punkt des Zweifels, fängt er an zu lügen und zu verheimlichen.


Du hast es nicht kapiert.
Es geht nicht darum das er so gestört ist wie Batty.
Er ist so nahe am Menschen konditioniert das er menschlich, mit Mitgefühl, reagiert.
Das wirkt so als wäre ihm sein Job peinlich und er tut es weil er es tun muss.
Roy Batty hatte ja Spaß am Quälen.

Er denkt nach, hinterfragt und hat Angst. Ist das nun eine Überwindung seiner Programmierung/Erziehung? Denke nicht. Sein Wechsel der Fronten war schnell, mir persönlich zu schnell.


Hä?
Was denkst Du ist denn seine Beziehung zu Joi?
Das ist ganz klar der Wunsch "normal" also menschlich zu sein.
Das in dem schon recht langen Film nicht noch X Stunden bei seinem Bemühen den Anschein normalen menschlichen Lebens zu führen, da ist es klar das er den Hinweis das es ein Kind gibt auf sich bezieht. Er zweifelt anfangs aber dann scheint alles super zu passen. Also mich hat sein Umschwenken überhaupt nicht überrascht. Es ist eine höchst menschliche Reaktion.

Während Deckard noch der Einsamkeit frönt versucht K seinen privaten Raum mit Nähe zu füllen. Das sieht so bescheuert wie bemitleidenswert aus.
Zeigt aber ganz klar das K anscheinend ziemlich die gleichen Bedürfnisse nach Nähe und Begleitung hat wie Du und ich.

Niander Wallace? Okay... Gottkomplex, die darauf abzielt die Galaxie zu bevölkern. Nice. Irgend wie sehr Nice. Wo liegt hier noch einmal der direkte Gegenentwurf zum "Replikanten sind Sklaven" Thema? Ach ja, er will es von oben kontrollieren und sie dann in die Galaxie schicken, oder habe ich da etwas missverstanden? Was macht ihn nun zum Antagonisten, bis aus das Sezieren des Wunders?

Das er Wesen, die zwar keine Menschen sind, aber durchaus empfindungsfähig, wie tote Dinge behandelt. Das tut noch nicht mal Luv.
Zusätzlich ist er nur ein Leichenfledderer, Proteinfarmer, der nichts kann, nur sein Reichtum hat ihn zum Erben der Tyrell Corporation gemacht.
Big Business das über Leichen geht und vor nichts zurückschreckt.
Da war Tyrell menschlicher, die Blade Runner waren ein Notbehelf die Amok laufenden Replikanten wieder einzufangen.
Er hat es ja geschafft das weitestgehend abzustellen. Die neuen Modelle rebellieren kaum noch.

Was ich mich die gesamte Zeit fragte ist, was ist der Mehrwert? Blade Runner hatte die Themen schon auf dem Tisch und viel spannender erzählt. Seine Charaktere waren stärker unterschieden. Klar der zweite Teil ist eine Verneigung vor dem Original, nimmt die Fäden auf, führt sie weiter, baut sie aber nicht konsequent aus. Das riecht alles nach einem dritten Teil.

Nein.
Erstens wird Blade Runner im Kino ein halber Flopp und zweitens es ist alles aus der Sicht der Menschen erzählt.
Alles darüber hinaus ist dann nur noch metaphysischer Quark,

Die Neuerung für mich war "Wir können ohne SIE!", aber - das hat Jurassic Park auch schon "Das Leben findet einen Weg.", ABER ist das wirklich so? Oder, wie gesagt, nur ein Joke von Tyrell, was er alles kann. Getreu seinem Motto "Menschlicher als der Mensch".

Die Fragen die sich mir nun stellen sind:

Wusste Tyrell davon und war geplant?
Ist es ein Hybrid, oder voll Replikant?
Wird es nun einen "Angriff der Replikanten" geben?  :Ironie: (StarWARS!!!)

Da die Kodierung rein genetisch ist und Replikanten nur wegen ihrer fehlenden Jugend und der damit verbundenen Erziehung gaga wurden wäre ein normal aufwachsendes Replikantenkind rein psychisch von einem Menschen ununterscheidbar. Bei Ana Stelline stellen sich die Fragen ja nicht.
Klar, klüger, schneller, ausdauernder. Metamenschen. Was den normalen Menschen Angst macht und über genug Generationen hinweg dazu führen würde das nur noch Mischlinge oder reine Replikantennachkommen vorhanden wären.

BR2049 schließt den Kreis den BR1 eröffnet hat.
Mehr Geschichte zu Blade Runnern ist nicht zu erwarten.

Wer die GATTACA Kodierung nicht versteht, bitte nachschlagen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: nikol ogg am 19.10.2017 | 19:09
Gestern gesehen und sehr gemocht.
Für mich ist die Fortsetzung die Geschichte einer Emanzipation vom "vorgefertigten" determinierten Wegwerfleben der Replikanten, wo der erste Teil sich mit der Frage "wer ist menschlicher?" beschäftigt hat.

Fast alle handelnden Replikanten im Film sind bemüht, aus ihrer "Programmierung" auszubrechen - der Wurmfarmer baut Knoblauch für sich an ( da ist K übrigens schon sehr am Ergebnis im Topf interessiert, als kulinarisches Forshadowing- "aha, Replikanten machen ihr eigenes Ding"), Joi hockt nicht nur als Dybbuk einer Frau auf, sondern entscheidet sich aus freien Stücken für die Vergänglichkeit, K dann eh - nur Luv nicht, dabei hat sie doch den Namen für tiefere Emotionen abbekommen im Gegensatz zur virtuellen Freundin ツ

Naja, und Freiheitsbewegung, ok; gut, dass das nicht ausgewalzt wurde. Das hätte nicht zur Richtung des Films gepasst.
UND: sie haben sehr elegant Verweise zum ersten Film eingebaut, ohne alles totzuquatschen, und sogar die literarische Vorlage angetippt. Ich fand, dass sehr viel über die langsam ausgedehnten Stimmungen transportiert wurde, da musste man sich aber drauf einlassen.
Gelang nicht jedem, in der Reihe vor mir wurden ab Mitte des Films die Whatsapp-Briketts gezückt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: TheOzz am 19.10.2017 | 22:39
@Kowalski: Ohne jetzt auch alles mögliche zu zitieren.

Wo ist der Mehrwert des Films? Was will er uns rein emotional weiter erzählen? Haben Replikanten Gefühle die menschlich sind? Wo ist der Unterschied zwischen Replikanten und Maschinen, dann? Was macht uns überhaupt menschlich? Reicht es Geboren worden zu sein? Reicht es "echte" Träume und Erinnerungen zu haben? Wird aus einem künstlich nicht etwas lebendes, wenn es anhand seiner Erfahrungen eigenverantwortlich denkt und handelt?

Hätte sich herausgestellt das Deckard ein Replikant ist, wäre der gesamte Film obsolet, denn dann hätten wir schon alles soweit gehabt. Bis auf die Geburt. Die so ungeklärt ist, das ich da saß und dachte, blöder MacGuffin.

Und wo bitte versteh ich K nicht, mein zweiter Post spricht doch genau das Thema an? Ich glaube eher, du hast meinen Vergleich mit Roy Batty nicht verstanden. Batty war ein Kriegsreplikant, gebaut und designt zu töten. Was tut er aber in der Szene, als er den Mörder seiner Familie und Freunde hat? Richtig, er lässt ihn leben, da er ihm dadurch beweist, das er keine Maschine ist, die nur programmiert wurde. Der Mord an seinen Vater überhöht er sein Dasein und wird endgültig Mensch. Warum er nun den anderen Typen getötet hat... Vermutlich um raus zu kommen, war aber leider ein Offscreen-Tod, was unbefriedigend ist.
 
Jetzt im Vergleich mit K, der ein Blade Runner ist. Als die Chance besteht, das er das geborene Kind ist, bricht er aus seiner Rolle und rebelliert. Zugegeben Joi sagt ihm schon vorher es sei Besonders und gibt ihm einen Namen Joe (Anm. von mir Joe Average), aber sie bleibt in ihrer Programmierung. K ist allein und einsam und wird gehasst und angefeindet, hatte ich oben schon erwähnt. Sein Weg raus, ist Joi. Das ist seine Ablenkung, um ein wenig Normalität wie Nähe zu haben, das er nun emotional daran hängt, okay... das ist menschlich, unabhängig von der Rolle die Joi einnimmt, also als Ks Freundin.
Stell dir vor, jetzt mal ganz platt, er hätte sich eine/n Hund/Katze geleistet. Vom verschwendeten Potential einen künstlichen Partners mal abgesehen, hätte es einen ähnlichen Effekt. Wir haben hier einen der emotional nieder gemacht wird, Tag um Tag und sich deswegen eine Ablenkung kauft, die ihn aufbaut und motiviert. Menschlicher als ein Mensch.

Jupp, hatten wir im erster Teil, als Rachel hört, das sie ein Replikant ist, ist sie weg gelaufen, zu dem Typen, dem sie beweisen will, ein Mensch zu sein. Und als ihr dann der Boden unter den Füßen weggezogen wird, das sie sich nicht auf ihre Träume, oder Erinnerungen verlassen kann, das alles nur ein Konstrukt ist, um sie gefügig zu halten, verhält sie sich auch irrational menschlich und hat ab, wohl wissend, was mit abtrünnigen Replikanten passiert.

Es ist meckern auf hohem Niveau, die Bilder waren cool, der Cast gut, aber mir fielen zu viele konstruierte Dinge auf. Vorfall im LAPD Hauptquartier, das Deckard aus der Zentrale von Walace überführt wird, die vielen sehr alten Replikanten, die Kinderreplikanten, der Kampf zwischen Kay und Sapper, genauso wie der Kampf zwischen Kay und Luv(würgen? ertränken?)

Um noch einmal genauer zu sagen, was mein Standpunkt ist. Es braucht den Film nicht, hätte man den Finalcut als erstes im Kino gehabt, wo Deckard eindeutig ein Replikant ist und ferner bin ich der Meinung, das ohne diese Festlegung der Film nicht funktioniert.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 19.10.2017 | 22:48
Bladerunner ist auf meiner Top-Filmliste (solange ich sie habe) schon immer auf Platz 1 gewesen.
Jetzt habe ich mich, als ich aus Bladerunner 2049 rausgekommen bin, sagen hören, dass ich ihn besser fand als den alten Film.
Ich bin verwirrt. Wurde Platz 1 meiner Liste seit ihrem Bestehen tatsächlich jetzt zum ersten Mal abgelöst?!
Ich hatte schon Zeit zum Nachdenken, aber ich glaube das wars. Fällt jemand ein Grund ein, warum das nicht so sein sollte?
Ich bin auf sehr vielen Ebenen ganz schön beeindruckt von diesem Film!

Der einzige Punkt, den ich halb negativ bewerte, ist die im Film gezeigte Werbung.
Als inzwischen alteingesessener Werber, der tagtäglich Werbung beurteilt, würde ich sagen, dass die gesamte im Film gezeigte Werbung
von recht hoher Qualität ist und (zumindest bei mir) als außerordentlich realistisch durchgeht. So ein Film hat natürlich nicht den Etat von mehreren
großen Konzernen, die sich ihren Auftritt eine ganze Menge kosten lassen, aber der Film hält in diesem Punkt ziemlich gut mit.
Mir fällt im Augenblick kein anderer SF-Film ein, in dem Werbung so eine zentrale Rolle spielt und so gut umgesetzt wurde. Nicht mal in Children of Men.
Was mich allerdings gestört hat, war die nahezu ausschließliche Ausrichtung der gezeigten Werbung auf eine männliche Zielgruppe.
Das ist für mich, im Hinblick auf eine zunehmend sexuell gleichberechtigte Gesellschaft, nicht so richtig nachvollziehbar.
Aber ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Entscheidung vor allem wegen vom Film anvisierten männlichen Zielgruppe getroffen wurde.
Eine nachvollziehbare Meta-Entscheidung. Was denkt ihr darüber?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 19.10.2017 | 23:48
Es braucht den Film nicht, hätte man den Finalcut als erstes im Kino gehabt, wo Deckard eindeutig ein Replikant ist und ferner bin ich der Meinung, das ohne diese Festlegung der Film nicht funktioniert.

Der erste Film hat wunderbar ohne diese Festlegung funktioniert. Final Cut ist nett, aber nicht die beste Fassung.

Und der einzige Unterschied für 2049 wäre der, dass nicht Mensch+Replikant ein Kind hatten, sondern Replikant+Replikant. Wo ist der Unterschied?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Blizzard am 20.10.2017 | 00:28
Ich war vorhin mit einem sehr guten Freund im Kino. Wir sind beide Fans des ersten Teils (ich als Rollenspieler sowieso). Nach den ganzen ultra positiven Kritiken, Reviews und Rezensionen, die wir im Vorfeld dazu mitbekommen hatten, gingen wir in den Film mit der Fragestellung, ob der Film diesen Vorschusslorbeeren gerecht wird.
Extrem gut gefallen haben uns das Setting bzw. die Effekte-einfach nur cool! Und der Soundtrack dazu ist super, ich glaube, den hole ich mir auf CD und nutze ihn für meine Endzeit&Near Future-Runden. Im Kino war mir der Sound allerdings zu laut (eingestellt), an einigen Stellen fand ich ihn einfach nur aufdringlich. Und die Charaktere fanden wir auch ziemlich gut gelungen.

Was uns beiden negativ aufgefallen ist: Der Film ist zu lang(atmig) bzw. hat einfach zu viele langatmige Szenen. Nichts gegen eine längere Szene, um den Aspekt der Emotionalität stärker zu betonen. Aber Blade Runner 2049 hat einfach zu viele davon. Wie sagte mein Freund angesichts der Rettungsaktion von Deckard: " An einigen Stellen plätschert der Film so vor sich hin".  Mir persönlich hat zudem ein bisschen die Action gefehlt, mir waren zu wenig Kämpfe drin.  Da hätte man lieber ein paar Szenen etwas kürzen und dafür noch mit etwas anderem, spannenden füttern sollen.

In der Summe-da waren wir uns einig-ist Blade Runner 2049  eine insgesamt würdige Fortsetzung. Absolut sehenswert und auch das Eintrittsgeld wert. Und wir würden ihn wohl auch nochmal anschauen im Kino, wenn andere fragen würden, ob wir den Film mit ihnen anschauen wollen.  Er konnte allerdings die Erwartungen, die wir an den Film hatten, nicht oder zumindest nicht ganz erfüllen. Es ist -keine Frage- ein guter Film. Aber kein " Film des Jahrhunderts" oder die "beste Fortsetzung aller Zeiten", wie er schon zuvor von mancher Seite betitelt worden war.

Eine Sache noch zum Schluss: Lieber Blade Runner 2049, du hast ein soooo cooles Setting! 8) Du hast es nicht nötig, dass jede zweite Leuchtreklame in der Stadt aus (halb)nackten Frauen besteht. Mehr Titten machen aus dir keinen besseren Film. Im Gegenteil.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 20.10.2017 | 00:45
Jetzt im Vergleich mit K, der ein Blade Runner ist. Als die Chance besteht, das er das geborene Kind ist, bricht er aus seiner Rolle und rebelliert. Zugegeben Joi sagt ihm schon vorher es sei Besonders und gibt ihm einen Namen Joe (Anm. von mir Joe Average),
Nicht eher "Josef K"?
Mein ja nur... die Namenskombination ist sicher nicht zufällig. :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 20.10.2017 | 00:50
Was uns beiden negativ aufgefallen ist: Der Film ist zu lang(atmig) bzw. hat einfach zu viele langatmige Szenen. Nichts gegen eine längere Szene, um den Aspekt der Emotionalität stärker zu betonen. Aber Blade Runner 2049 hat einfach zu viele davon. Wie sagte mein Freund angesichts der Rettungsaktion von Deckard: " An einigen Stellen plätschert der Film so vor sich hin".  Mir persönlich hat zudem ein bisschen die Action gefehlt, mir waren zu wenig Kämpfe drin.  Da hätte man lieber ein paar Szenen etwas kürzen und dafür noch mit etwas anderem, spannenden füttern sollen.

Bin ich ähnlicher Meinung (was die Länge angeht, nicht wegen der Kämpfe - die haben für ein Noir-Setting vollkommen ausgereicht und ich war froh, dass sie keinen Actionfilm draus gemacht haben). Ich habe mich zwar nicht gelangweilt und die fast frei Stunden kaum gemerkt (am Ende dachte ich "Oh, schon vorbei?"), aber durch die langen Einstellungen werden einige Dinge in den Fokus gerückt, die dem Zuschauer möglicherweise nicht aufgefallen wären, wenn sie nicht so endlos ausgewalzt besprochen würden. Dadurch werden teilweise ein paar der "Twists" des Films schon lange vorher telegrafiert, was diesen streckenweise etwas vorhersehbar macht.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 20.10.2017 | 01:05
Ich habe die Länge des Films auch ausgesprochen genossen. Kürzer hätte mir nicht so gut gefallen.
Und die Gewalt fand ich genau richtig. Mehr hätte es nach meinem Geschmack nicht sein dürfen, eher weniger.
Vor allem fand ich die konsequente Anwendung von Gewalt in dem Film sehr passend. Also Gewalt um etwas zu
erreichen, und nicht um ihrer optischen oder emotionalen Wirkung willen.

"Joseph K." wäre mir nicht aufgefallen. Aber ja, jetzt wo du es sagst: das könnte dahinterstecken!
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: nikol ogg am 20.10.2017 | 01:11
ach naja.

Er wird von seiner Freundin nicht "Joseph" getauft, sondern "Joe (Sixpack)".
Also Otto Normalverbraucher, 08/15, austauschbar mit anderen. Ich weiss nicht, wer diesen bemühten Kafka-Vergleich im Feuilleton hochgezogen hat.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 20.10.2017 | 01:23
@TheOzz:

In BR1 waren Replikanten Monster die menschliche Regungen zeigen.
Und mit Rachael und ggf. Deckard (aber es funktioniert mit und ohne Deckard als Replikant) gibt es Replikanten, neuer VErsionen, die im Grunde von einem Menschen nicht zu unterscheiden sind. Und wenn im Moment noch dann irgendwann nicht mehr.
Wenn es so denkt wie ein Mensch, so fühlt und handelt wie ein Mensch, muss man es nicht wie ein Mensch behandeln?
In gewissem Sinne ist die Menschlichkeit der Replikanten da nur eine Option, keine zwingende Entwicklung und erst die Implantierung von Erinnerungen an eine Jugend ergibt sich das Potential für ein Wesen dem man Menschenrechte zubilligen muss.
BR1 ist ein Cyberpunk Movie wo der Blade Runner mehrere Modelle eines außer Kontrolle geratenes Konzernproduktes außer Dienst stellen soll.


In BR2049 ist man weiter. Die Replikanten sind jetzt langlebiger und dank implantierter Erinnerungen stabiler. Aber noch in einem psychopathischen/maschinenähnlichen Zustand gehalten. Bis auf die, die aus dieser Gehirnwäsche ausbrechen.
Und wenn man sich die Handlungen von K anschaut, dann habe ich nicht das Gefühl jemandem zuzuschauen der Spaß daran hat andere zu quälen. Das war bei Roy Batty überhaupt nicht der Fall. Der war ein Psychopath der, vielleicht weil er überzeugt war das Deckard auch ein Replikant ist (hält mehr aus wie ein Mensch...) diesem am Ende die Frage nach dem Unterschied zwischen Replikant und Mensch stellte. (Meine Antwort wäre, das Menschen in der Regel nicht solche Sadisten wie er es ist sind). In BR 2049 sind die Replikanten soweit entwickelt das sie nicht mehr zwingend einen an der Klatsche haben. Der Unterschied Mensch zu Replikant ist hier nicht mehr als Frage da, der ist eigentlich weg. Bis auf Geburt, aber das ist hier wieder aus BR1 rührend beantwortet, die Möglichkeit besteht.
BR 2049 ist ein Transhumanismus Movie wo Replikanten zum Teil menschlicher als Menschen agieren und selbst KIs anstalten machen Bewußtsein zu entwickeln (oder eine Simulation davon. Wenn der Turing Test erst mal geschafft ist, und sich die KI wie eine Person verhält, ist sie dann nicht eine Person? Ein Gelähmter der nur Reden kann ist doch auch ein Mensch, eine funktionierenden Körper braucht es zur Menschlichkeit nicht.

Zu Roy Batty, wenn Deckard Replikant ist, dann will er einem Mitreplikanten zeigen das er gleichwertig oder sogar höherwertig als ein Mensch ist.
Und die Einhornszene ist ein guter Hinweis darauf das Deckard ein Replikant ist. Wieso sollte der Mord am Vater einen überhöhen? Versteh ich nicht. Sich von jemandem emanzipieren, dazu ist ein Mord unnötig. Musste auch Khan nicht bei Admiral Marcus machen. Damit zeigt Roy zwar das er Kraft hat, und Wut, aber nicht das er einen Verstand hat der über diese Wut hinausreicht. Mit dem Mord an Tyrell und dem Gentechniker zeigt er nur seine wahre Natur als Monster. Selbst wenn man ihm theoretisch Menschenrechte zubilligen müßte negiert er das indem er sich von einer brutalen, psychopathischen Seite zeigt. Da folgt er vielleicht sogar wieder einer seiner Programmierungen. Da ist selbst Quasimodo und Frankensteins Monster menschlicher als Roy Batty an dieser Stelle. Nur wenn er gegen seine Programmierung Tyrell laufen gelassen hätte (was dieser hoffte, nicht aus Überlebenswillen sondern weil er davon ausging das Roy zu höherem föhig ist), hätte er seine Vergangenheit hinter sich gelassen. Hier war aber wieder Schema F, Gewalt im Spiel. Wie doof ist das denn? Ich war damals sowohl geschockt wie enttäuscht von Roy. Aber das ist man von Psychopathen wohl häufiger. J.F. Sebastian hat er getötet weil er es konnte und einfach so.

Der eigentliche Clou ist ja dann Dr. Ana Stelline die quasi als neuer Mensch Erinnerungen für die neuen Replikanten schafft und diese auch menschlicher macht.

Beide Filme erzählen eine durchaus andere Geschichte, miteinander verknüpft aber während Blade Runner die Geschichte eines potentiellen Niedergangs der Menschen ist, ist BR 2049 die Geschichte vom neuen Menschen. Und der wird Replikant sein.

Eine mögliche Deutung ist das 1978 das erste Retortenbaby geboren wurde und manche da Horrorszenarien aufbauten. Jetzt, 39 Jahre später sind die wenigsten Befürchtungen eingetreten und es gibt Menschen mit Eingriff am Erbgut. Das was uns 1982 Angst gemacht hat, ist heute alltag und normal.

In beiden Filmen geht es um verantwortliches Handeln gegenüber fühlenden Kreaturen. Das wir uns genau überlegen sollten was wir anderen antun und das wir das nicht sorglos und technikgläubig oder aus Gier tun sollten.

BR 2049 erzählt auch deshalb eine andere Geschichte weil unsere Zeit anders ist als 1982
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 20.10.2017 | 01:39
Eine Sache noch zum Schluss: Lieber Blade Runner 2049, du hast ein soooo cooles Setting! 8) Du hast es nicht nötig, dass jede zweite Leuchtreklame in der Stadt aus (halb)nackten Frauen besteht. Mehr Titten machen aus dir keinen besseren Film. Im Gegenteil.

Hmm. Fand ich nicht. Gerade der Umstand das sich K Joi (und er selbst ist Joe, das ist sowohl "Joe Normal" als auch nur einen Buchstaben Joi entfernt, es hat beide Bedeutungen, für ihn und Joi eher den letzteren) nicht ausgezogen präsentieren ließ zeigt den Unterschied im Anspruch den K hat.
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Genau wie Deckard die neue Rachael ableht, genau so lehnt K die Leuchtreklame ab. Es ist eben nicht "seine" Joi, sondern nur ein sexualisierter Zerrbild, eine Monstrosität.
Beide, K und Deckard sind für einen Moment versucht aber stellen fest das es nur eine leere Hülle ohne Inhalt ist.
Also genau anders, als es Mariette darstellt als sie zu Joi sagt, "Ich war in Dir und da ist nicht viel."

Klar ist das auch ein Seiten hieb auf unsere sexualisierte Gesellschaft.
Die Frauenfiguren sind aber durchwegs keine reinen Sexobjekte.
Und selbst die Sex-Worker Replikanten sind Teil des Untergrunds und nur als Tarnidentität und Informationsquelle Prostituierte
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 20.10.2017 | 09:47
Hmm. Fand ich nicht. Gerade der Umstand das sich K Joi (und er selbst ist Joe, das ist sowohl "Joe Normal" als auch nur einen Buchstaben Joi entfernt, es hat beide Bedeutungen, für ihn und Joi eher den letzteren) nicht ausgezogen präsentieren ließ zeigt den Unterschied im Anspruch den K hat.
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Genau wie Deckard die neue Rachael ableht, genau so lehnt K die Leuchtreklame ab. Es ist eben nicht "seine" Joi, sondern nur ein sexualisierter Zerrbild, eine Monstrosität.
Beide, K und Deckard sind für einen Moment versucht aber stellen fest das es nur eine leere Hülle ohne Inhalt ist.
Also genau anders, als es Mariette darstellt als sie zu Joi sagt, "Ich war in Dir und da ist nicht viel."

Klar ist das auch ein Seiten hieb auf unsere sexualisierte Gesellschaft.
Die Frauenfiguren sind aber durchwegs keine reinen Sexobjekte.
Und selbst die Sex-Worker Replikanten sind Teil des Untergrunds und nur als Tarnidentität und Informationsquelle Prostituierte
+1, wollte ich auch drauf hinweisen. Das sind keine HBO-Brüste in Bladerunner 2049.
Und ebenso braucht der Film auch keine weiteren Gewaltorgien, glaube ich. Das ist eher ein Ausdruck von Erwartungen an ein Genre dessen Etikett sich der Film mit keinem Deut anklebt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 20.10.2017 | 10:07
Und ebenso braucht der Film auch keine weiteren Gewaltorgien, glaube ich.

Ganz Recht. Da ist zum Beispiel die Szene wo der Pathologe mit einem Schlag in den Nacken erledigt wird.
Von Orgie kann gar keine Rede sein. Das ist realistisch dargestellte Gewalt ohne sie filmisch zu zelebrieren.
Kein Machtgehabe. Keine dramatische Zurschaustellung. Aber es wird mit der Szene etwas klar gemacht.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: TheOzz am 20.10.2017 | 10:32
Es ist schon ein Unterschied, ob Tyrell "nur" eine funktionierende Gebärmaschine erschaffen hat, oder zwei reproduzierbare Replikanten. Ersteres wäre nur eine weitere Funktion, zweites wäre der Beginn eines echten Problem für die Menschheit.

Bei Roy Batty habe ich eine eher philosophische Meinung, er tötet seinen Erschaffer und stellt sich auf eine Stufe mit ihm, losgelöst seiner Fäden so zu sagen. Hier gestehe ich ein, das ich es vielleicht zu kompliziert sehe. Kann auch sein, das er ihn tötet, nachdem Batty sah, das nutzlos ist. Aber das passt nicht ganz in meine Roy Batty Schablone.

Im Grunde ist also der Mehrwert nicht nur die Geburt, sondern auch, das eine Replikantin anderen Replikanten einen Geist gibt und damit ein Stück von sich selbst. Im übertragenem Sinne gibt sie den Replikanten eine Art "Seele".
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 20.10.2017 | 10:36
[...]
Im Grunde ist also der Mehrwert nicht nur die Geburt, sondern auch, das eine Replikantin anderen Replikanten einen Geist gibt und damit ein Stück von sich selbst. Im übertragenem Sinne gibt sie den Replikanten eine Art "Seele".
(http://i.imgur.com/QWkxfrJ.gif)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 20.10.2017 | 10:43
Es ist schon ein Unterschied, ob Tyrell "nur" eine funktionierende Gebärmaschine erschaffen hat, oder zwei reproduzierbare Replikanten. Ersteres wäre nur eine weitere Funktion, zweites wäre der Beginn eines echten Problem für die Menschheit.

Nicht wirklich. Beides würde effektiv die Grenze Mensch-Replikant auflösen (die Kinder haben ja keine Seriennummern und keine künstlichen Erinnerungen, würden also den Test mühelos bestehen). Man könnte nicht mehr mit Sicherheit sagen, wer Mensch und wer Replikant ist und eigentlich wäre es ab diesem Punkt auch egal, weil funktional kein Unterschied zum Menschen mehr besteht - die beiden "Spezies" würden sich perfekt vermischen und der "Stammbaum" von Personen (homo sapiens oder homo replicantis) hätte keine Bedeutung - der Film ist quasi schon eine "Vorschau" auf diesen Zustand, wenn Wallace die Frage nach Deckards Natur stellt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Suro am 20.10.2017 | 10:46
Zur "Langatmigkeit" wollte ich nur sagen, dass mir das sehr gut gefallen hat: Für mich eine Dramaturgie, die es geschafft hat, sich sehr von anderen Filmen - vor allem im doch sehr Action-Dramaturgie-geprägten SF&Phantastik-Bereich - abzuheben, und mir trotzdem oder gerade wegen diesen gedehntern Szenen und Einstellungen viel Spaß gemacht hat.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Ich will gar nicht interpretieren, warum das gemacht wird (ich habe da Vermutungen, finde die zu explizite Interpretation von Kunst/Medien oft aber einfach nicht erquickend); insgesamt ist genau das aber eine dieser Entscheidungen, die den Film für mich so "rund" machen.

 Ich hab während dem Film kein einziges mal auf die Uhr geschaut, was relativ selten passiert.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Bad Horse am 20.10.2017 | 12:35
Und da wir die Welt aus Joes Augen sehen, sehen wir auch die Leuchtreklame als zu nackt, zu aufdringlich.

Vielleicht ist die Werbung ja auf das Geschlecht des Empfängers zugeschnitten, heißt: Da Joe ein Mann ist, sieht er nackte Frauen. Ein weiblicher PoV-Charakter hätte da möglicherweise was anderes gesehen. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 20.10.2017 | 12:35
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Auf jeden Fall sehenswert:

The Years Between (Official Shortfilms). (https://www.youtube.com/watch?v=aMP1YpQSGhQ)
Erklären so ein wenig Wallace.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kurna am 20.10.2017 | 21:33
ach naja.

Er wird von seiner Freundin nicht "Joseph" getauft, sondern "Joe (Sixpack)".
Also Otto Normalverbraucher, 08/15, austauschbar mit anderen. Ich weiss nicht, wer diesen bemühten Kafka-Vergleich im Feuilleton hochgezogen hat.

Joe ist nun einmal die Kurzform von Joseph. Insofern so abwegig nicht. Vor allem ist es ja auch nicht verboten, dass man mit einem Namen gleich mehrere Assoziationen weckt.  ;)

Dann könnte man nämlich auch noch darauf hinweisen, dass im Alten Testament Joseph ein Sohn von Rachel war (von der man
lange glaubte, dass sie keine Kinder bekommen könnte).  :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 22.10.2017 | 00:14
Hab jetzt auch die Kurzfilme gesehen.

Nexus Dawn: Der schwächste der drei. Wallace redet vor einem Ausschuss über seine Replikanten, geriert sich in bester "wahnsinniger Wissenschaftler"-Manier und irgendwie denken sich die Entscheider "Oh, lasst uns diesem Typen richtig viel Macht geben - was soll schon schiefgehen". Stupid Evil in Reinkultur.

Blackout 2022: Der längste Film (15 Minuten) der Reihe, und animiert. Erzählt, wie die Menschheit sich gegen die Replikanten auflehnt (wo sind die Blade Runner bei all dem?) und Lynchjustiz durchführt. Die Methode der Replikanten, um das zu verhindern: mit einem EMP in der oberen Atmosphäre alle Datenbanken grillen und gleichzeitig alle Backup-Vaults sprengen - dann wissen die Menschen nicht mehr, wer Mensch und wer Replikant ist (irgendwie ist der unorganisierte Mob an die Datenbanken gekommen) und die Verfolgung hört auf (ohja, nach einer solchen Tat ist bestimmt Ruhe). Prinzipiell gute Ideen, aber leider merkt man hier auch wieder sehr deutlich, dass es offensichtlich keinen Konsens unter den verschiedenen Regisseuren darüber gibt, wie Replikanten jetzt eigentlich funktionieren. Nach diesem Film lassen sie sich ganz einfach über eine Seriennummer im rechten Auge identifizieren (wozu braucht man den Voigt-Kampf-Test nochmal?) und die Replikanten sind im wesentlichen Superhelden, welche durch Kugelhagel spazieren und, nachdem sie im Zentrum einer Explosion waren, die eine riesige Anlage geplättet hat, unbeschadet da raus spazieren. In BR hatte ich den Eindruck, dass Replikanten zwar furchtlos und kampferfahren sind, aber nicht stärker als ein ordentlich trainierter Mensch. Zwar konnte in 2049 Kay durch Wände gehen, aber diese Modelle gab es 2022 noch nicht, daher...

Nowhere to Run: Der Film spielt 2048 und handelt davon, wie Sapper Morton (David Bautista) - nach jahrelangem Verstecken - einen Fehler macht, welcher letztendlich dazu führt, dass die Blade Runner auf seine Spur kommen. Meiner Meinung nach der beste Film der Reihe, wenn auch sehr kurz und nicht wirklich überraschend - es ist im wesentlichen zusätzliche Charakterisierung einer Figur, welche in 2049 ohne viel Federlesens stirbt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 22.10.2017 | 01:44
Ich hatte das ganz vergessen, die zu schauen und hab das jetzt nachgeholt.
Zum Glück erst jetzt!
Tatsächlich bin ich auch der Meinung, dass die beiden ersten ziemlich doff sind.
Der Dritte ist ganz gut. Hätte auch vor den Vorspann gepasst, aber tatsächlich
nimmt er (und auch die anderen beiden) mehr vorweg, als ich vor einem Film
weg genommen bekommen will. Ich finde die alle drei nicht empfehlenswert.

Heute schaue ich mir den Film ein zweites Mal im Kino an.
Und das ist das erste Mal, dass ich so etwas mache.
Ich hab noch nie so kurz danach einen Film ein zweites Mal geschaut - schon gar nicht im Kino!

Und: Wer Bladerunner 2049 langatmig findet, ist höchstwahrscheinlich ein Replikant. :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 22.10.2017 | 03:35
Hab jetzt auch die Kurzfilme gesehen.

Nexus Dawn: Der schwächste der drei. Wallace redet vor einem Ausschuss über seine Replikanten, geriert sich in bester "wahnsinniger Wissenschaftler"-Manier und irgendwie denken sich die Entscheider "Oh, lasst uns diesem Typen richtig viel Macht geben - was soll schon schiefgehen". Stupid Evil in Reinkultur.

Umm. Nein. Nach dem Blackout hat man ja das Erschaffen von Replikanten verboten. Und, soweit ich mir das zusammenreime, man denkt das man alle erwischt hat und Ruhe ist.
Das Problem dabei ist wohl das viele der Tätigkeiten, also z.B. Minenarbeiten von den wesentlich robusteren Replikanten besser gemacht werden.
Während in BR1 die Welt am Abgrund war ist sie in Blade Runner 2036 ein oder zwei Schritte weiter.
Und wie ein Ertrinkender greifen die nach einem Strohhalm.
Dabei ist das Sichern der eigenen Macht und das sichern des Reichtums (oder das wiedererlangen verlorener Größe) ein weiterer Faktor warum das Wallace erlaubt wird.
Und, seien wir ehrlich, es funktioniert ja auch weitestgehend zwischen 2036 und 2049.
Gäbe es Ana Stelline und Sapper nicht würde das sicher noch viel länger so laufen können.

Blackout 2022: Der längste Film (15 Minuten) der Reihe, und animiert. Erzählt, wie die Menschheit sich gegen die Replikanten auflehnt (wo sind die Blade Runner bei all dem?) und Lynchjustiz durchführt. Die Methode der Replikanten, um das zu verhindern: mit einem EMP in der oberen Atmosphäre alle Datenbanken grillen und gleichzeitig alle Backup-Vaults sprengen - dann wissen die Menschen nicht mehr, wer Mensch und wer Replikant ist (irgendwie ist der unorganisierte Mob an die Datenbanken gekommen) und die Verfolgung hört auf (ohja, nach einer solchen Tat ist bestimmt Ruhe).

Autokennzeichen sollten ja auch "geheim" sein. Ein Anruf beim Schadensservice der Versicherungen oder ein Kontakt bei der Zulassungsstelle und man hat die Informationen. Wenn man die Primärdaten löscht, muss man aber auch die Backups löschen, sonst nutzt das nix. Ganz blöd sind Replikanten auch nicht.

Wenn man in den Wirren irgendwo unterkommt und unauffällig ist, dann fällt man ja auch nicht auf.
Sapper schafft das lockere 16 Jahre lang.

Prinzipiell gute Ideen, aber leider merkt man hier auch wieder sehr deutlich, dass es offensichtlich keinen Konsens unter den verschiedenen Regisseuren darüber gibt, wie Replikanten jetzt eigentlich funktionieren.


Wieso?
Es gibt ja unterschiedliche Modelle, die können verschiedenes. Die Sex-Dolls sind halt akrobatischer als die Militärversionen. Sie sind gut, aber nicht kugelfest.


Nach diesem Film lassen sie sich ganz einfach über eine Seriennummer im rechten Auge identifizieren

So eine Tätowierung könnte man auch einem Menschen geben und den danach entsorgen lassen.
Ob wirklich alle eine Seriennummer haben wird nicht definiert.
Einige, die so eine Seriennummer haben, opfern auch ihr rechtes Auge damit diese Identifizierungsmethode wegfällt.
Bei Infiltrationsreplikanten wäre das jedenfalls sehr verräterisch. Und auch bei den Sex-Dolls könnten Leute sauer werden.

(wozu braucht man den Voigt-Kampf-Test nochmal?) und die Replikanten sind im wesentlichen Superhelden, welche durch Kugelhagel spazieren und, nachdem sie im Zentrum einer Explosion waren, die eine riesige Anlage geplättet hat, unbeschadet da raus spazieren.


Eine Mischung aus SAS und Batman, ja. Wenn man eine Anlage hochjagt muß man ja nicht in der Explosion sitzen. Dann durch die rauchenden Trümmer zu düsen, das schafft auch Khan.
Es sind keine Selbstmordattentäter, zumindest nicht absichtlich. Also nein, das die in der Mitte der Explosion immer waren das nehme ich weder dem Video noch Dir ab. Sorry.

In BR hatte ich den Eindruck, dass Replikanten zwar furchtlos und kampferfahren sind, aber nicht stärker als ein ordentlich trainierter Mensch. Zwar konnte in 2049 Kay durch Wände gehen, aber diese Modelle gab es 2022 noch nicht, daher...

Dein Vergleich ist Rick Deckard. Und der ist selbst ein Replikant.
Deutlich robuster als Menschen.
Furchtlos? Nein. Aber ihre Furcht besser kontrollierend. Roy Batty hat Angst um seine Freundin z.B.
In einer Szene greift ein Replikant in BR in kochendes Wasser. In einer anderen Szene in eine Kühlfüssigleit. In beiden Fällen ist es, wenn auch ggf,. schmerzhaft doch, soweit man das sehen konnte, folgenlos für die Funktion der jeweiligen Hände.
Denk Dir einen Space Marine.

Das K durch eine Wand laufen kann, ja das war überraschend.
Das ist neu und ggf. für Kay und Luv (die schien ähnlich hart im nehmen) einzigartig (11te  Kay und 12te Generation, Luv, ???)

Erinnert das nicht so ein wenig an Hard Boiled?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 22.10.2017 | 12:47
Zitat
Denk dir einen Space Marine
Du vergleichst die Stümpereien eines Ketzers mit dem geheiligten Werk des Imperators?! ;)

Es wird in BR2049 klar, dass die aktuellen Replikanten robuster und stärker sind als Menschen. Und vermutlich auch als alte Baureihen, wenn man sieht, dass jemand mit Goslings Statur jemanden mit Bautistas verhauen kann. Auf der anderen Seite wird das nicht quantifiziert. Muss es auch, um den vage verunsichernden Eindruck zu erreichen, das "sie" einfach besser sind als "wir".
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 22.10.2017 | 23:23
Ich finde, dass die im neuen Film gezeigte Physis ziemlich unrealistisch ist.
Das beißt sich etwas mit dem sonst recht überzeugend dargestellten Universum.
Abgesehen auch mal vom Jahr, in dem es spielt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 22.10.2017 | 23:28
Jahr Schmahr, man baut halt auf einem alten Setting auf, das erfordert immer Verrenkung *hustShadowrun*.
Aber "unrealistisch " erfordert ja gewisse Gegenargumente, die ich nicht umgehend parat habe. Was spricht dagegen? Er rennt ja nicht durch eine tragende Ziegelwand.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 23.10.2017 | 01:01
Umm. Nein. Nach dem Blackout hat man ja das Erschaffen von Replikanten verboten. Und, soweit ich mir das zusammenreime, man denkt das man alle erwischt hat und Ruhe ist.
Das Problem dabei ist wohl das viele der Tätigkeiten, also z.B. Minenarbeiten von den wesentlich robusteren Replikanten besser gemacht werden.
Während in BR1 die Welt am Abgrund war ist sie in Blade Runner 2036 ein oder zwei Schritte weiter.
Und wie ein Ertrinkender greifen die nach einem Strohhalm.

So verzweifelt erschienen sie mir im Film aber nicht. Sie waren anscheinend sehr ablehnend gegenüber Wallace, bis der sein Spiel mit dem religiösen Fanatismus abzieht. Und dass ist dann anscheinend der Ausschlag, der ihre Meinung ändert.

Zitat
Autokennzeichen sollten ja auch "geheim" sein. Ein Anruf beim Schadensservice der Versicherungen oder ein Kontakt bei der Zulassungsstelle und man hat die Informationen.
Das kann aber auch nicht jeder. Und der passende Vergleich wäre eher ein Abrufen der US-Terrordatenbank durch eine Zivilperson.

 
Zitat
Wenn man die Primärdaten löscht, muss man aber auch die Backups löschen, sonst nutzt das nix. Ganz blöd sind Replikanten auch nicht.

Nur, dass sie die Daten auf der anderen Seite der Erde vergessen haben, welche vom EMP nicht betroffen werden.  >;D

Zitat
Es gibt ja unterschiedliche Modelle, die können verschiedenes. Die Sex-Dolls sind halt akrobatischer als die Militärversionen. Sie sind gut, aber nicht kugelfest.
Es gibt einen Unterschied zwischen "akrobatisch" und "zu Matrix-Bullettime fähig"

Zitat
So eine Tätowierung könnte man auch einem Menschen geben und den danach entsorgen lassen.
Ob wirklich alle eine Seriennummer haben wird nicht definiert.
Einige, die so eine Seriennummer haben, opfern auch ihr rechtes Auge damit diese Identifizierungsmethode wegfällt.
Bei Infiltrationsreplikanten wäre das jedenfalls sehr verräterisch. Und auch bei den Sex-Dolls könnten Leute sauer werden.
Wieso sollten die Leute sauer werden? Sie wissen bei den Sex-Dolls doch, was sie da kaufen.
Und Infiltrationsreplikanten? Warum sollte man sowas bauen? Ein Mensch wäre in dieser Situation effektiver.

Zitat
Eine Mischung aus SAS und Batman, ja. Wenn man eine Anlage hochjagt muß man ja nicht in der Explosion sitzen. Dann durch die rauchenden Trümmer zu düsen, das schafft auch Khan.
Es sind keine Selbstmordattentäter, zumindest nicht absichtlich. Also nein, das die in der Mitte der Explosion immer waren das nehme ich weder dem Video noch Dir ab. Sorry.
Er steht noch direkt neben dem Tanklaster, kurz bevor dieser hochgeht. Wenn er nicht teleportieren kann, war er im Zentrum der Explosion.

Zitat
Furchtlos? Nein. Aber ihre Furcht besser kontrollierend. Roy Batty hat Angst um seine Freundin z.B.
In einer Szene greift ein Replikant in BR in kochendes Wasser. In einer anderen Szene in eine Kühlfüssigleit. In beiden Fällen ist es, wenn auch ggf,. schmerzhaft doch, soweit man das sehen konnte, folgenlos für die Funktion der jeweiligen Hände.
Das kann prinzipiell auch ein normaler Mensch. Die Hand war in keinem der Fälle lange genug drin, dass man (bei einem normalen Menschen) ernsthafte, langfristige Einschränkungen zu befürchten hätte.
Denk Dir einen Space Marine.

Das meinte ich mit "furchtlos". Und auch die Tatsache, dass sie im Kampf "aufs Ganze gehen" - normalerweise kämpft man so, dass man das Risiko für eigene Verletzungen möglichst gering hält. Nicht so bei den Replikanten: sie greifen ohne Rücksicht auf eigene Verluste an.

Und selbst wenn Deckard ein Replikant ist, so ist er nicht stärker als ein normaler Mensch. Ansonsten hätte er - in Unkenntnis seiner wahren Stärke - regelmäßig Verdächtigen die Arme gebrochen oder seine Nudelschüsseln zerbrochen.  ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 23.10.2017 | 01:23
Jahr Schmar, deshalb auch "abgesehen davon". Ich kann damit leben, dass jemand bei historisch nachvollziehbarer Entwicklung vollkommen daneben greift. Denk ich mir halt 50
oder 100 Jahre dazu.
Probleme habe ich aber mit der Kampfszene am Anfang, als er den Dicken durch die Wand drückt. Da liegen Betonbrocken am Boden. Aber vielleicht ist das auch nur Styrodur.
Im Cassino überlebt K bei der Fluch vor Deckard den Sprung von der Brüstung und die Sprengfalle vor dem Theaterraum. Naja, anscheinend Glück gehabt.
Später gibt es die Szene wo Deckard aus dem Cassino flüchten will und K neben ihm einfach durch die Wand rennt. Ganz davon abgesehen, was er in diversen Schlägereien
einsteckt. Ich meine, reden wir hier von fortpflanzungsfähigen Lebewesen aus biologischen Zellen oder von Robotern aus Kunststoffen? Vielleicht hab ich mal wieder was falsch
verstanden.
Die Überlegenheit der Replikanten im ersten Film konnte ich noch nachvollziehen. Der zweite greift bei der Physis der Replikanten für meinen Geschmack etwas hoch.
Das fühlt sich natürlich toll an beim Zuschauen und dient dazu, eine Geschichte zu erzählen. Aber ich frag mich halt, ob man solche Sachen wirklich braucht, für eine spannende
Geschichte. Muss die SF immer den Realismus in den Wind kicken, um toll zu sein? Ich finde der Film hätte mit weniger Übertreibung und Effekthascherei noch einen Tick besser sein können.

Schade fand ich übrigens beim zweiten Sehen heute, dass Luv so einen schlampigen Job mit K abliefert, als sie Deckard im Cassino mitnehmen.
Man sieht nicht, wie sie ihn verlässt, aber ich denke, die Sekunde wäre doch sicher Zeit gewesen, den Deckel drauf zu machen. Das ist mir ein klein bisschen zu billig.
Bzw hätte ich gerne eine Erklärung gehabt, warum sie ihn nicht sicher tötet, sondern schwer verletzt liegen lässt.

Ansonsten finde ich den Film allerdings sehr gelungen und ich glaube, dass wir hier mal wieder ein großes Stück Filmgeschichte bekommen haben.
Ich mag ihn vor allem auch deshalb, weil er wieder Fragen aufwirft ohne Kliffhänger zu sein. Es wird eine Geschichte erzählt und sie ist am Ende des Films zuende. Toll!
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: alexandro am 23.10.2017 | 02:05
Die Wand-Szene habe ich mir so erklärt (da man die Wand nur ganz kurz und aus der Entfernung sieht), dass es halt eine Pressholzwand mit leichtem Verputz drüber war, wie sie in einigen US-Casinos heute schon als Deko eingesetzt wird. Auf diese Weise ist das Durchbrechen derselben plausibel.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 23.10.2017 | 02:41
Das ist eine Wand mit Keramikkacheln dran.
Und selbst wenn das eine Wand aus Holz mit Rigips und Kacheln oder so was ist: Bist du schon mal gegen eine Spanplatte gelaufen?
Ist schon etwas Comic-Style.
Direkt danach wird er auf genau die gleiche Wand zurückgeschleudert und schlägt hart dagegen.

Ja, ich war im ersten Moment überrascht als er da durchbrach.
Und ja, man kann sich das zurechtbiegen. Ist aber alles so ein bisschen unbefriedigend und schwer an der Grenze.
Ich will mir nichts zurechtbiegen müssen. Der Film hätte das auch nicht nötig gehabt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 23.10.2017 | 07:52
So verzweifelt erschienen sie mir im Film aber nicht. Sie waren anscheinend sehr ablehnend gegenüber Wallace, bis der sein Spiel mit dem religiösen Fanatismus abzieht. Und dass ist dann anscheinend der Ausschlag, der ihre Meinung ändert.

Mir schienen sie schon in einer verzweifelten Situation, und auch Wallace nennt das so beim Namen.
Bis Wallace ihnen "beweist" das seine Replikanten absolut loyal sind, ja.
Das er da eine religiöse Show daraus macht, mag jetzt entweder an ihm, oder am Selbstverständnis der Leute liegen denen er gegenüber tritt.

Einigen wir uns darauf das der Kurzfilm einen Grund für die Wiederaufnahme der Replikantenproduktion nennt und das als Grundlage für BR2049 gilt.

Das kann aber auch nicht jeder. Und der passende Vergleich wäre eher ein Abrufen der US-Terrordatenbank durch eine Zivilperson.

Da das ein "Goon" auf der Straße kann, kann es um die Sicherheit der Daten nicht weit her sein, oder jemand hat die an Assange gekabelt.
Für das Leben der Replikanten sind die Daten eine Bedrohung.


Nur, dass sie die Daten auf der anderen Seite der Erde vergessen haben, welche vom EMP nicht betroffen werden.  >;D

Na. Die Tyrell Corporation wird ihre Patente und sensitiven Daten in Brazilien oder China aufbewahren? Echt jetzt?
Das der EMP hier der Startschuß und erst die Zerstörung der Backup-Sites die Daten endgültig aus dem Verkehr zieht sollte klar sein.
Generell finde ich die Idee das man alle Sites erwischt und einfach mit einem Tanklaster zerstören kann aber eher für Humbug.
Das ist die offizielle Coverstory damit keiner zugeben muss das eine global aktive KI die und andere Daten geshreddert hat und seitdem unauffindbar ist.

Wenn man an jeder der Backup-Sites einen größeren Nuklearsprengsatz zünden würde, ok, dann "Arrividerci Daten".

Es gibt einen Unterschied zwischen "akrobatisch" und "zu Matrix-Bullettime fähig"

Öhm. Zeitlupenaufnahmen sind schon im ersten Blade Runner drin. Gerade als die Schlangentänzerin vor Deckard abhaut und er sie mit seiner Pistole durchsiebt.
Da läuft das in dem Film auch so genannte, "Infiltrationsmodell" durch mehrere Schaufensterscheiben mit ziemlichem Karacho. Noch bevor Deckard Löcher in die Scheiben und dann auch sie schießt.
Also absolut Kanon.

Das Matrix "Blade Runner Time" einsetzt, dafür kann Blade Runner nun nix.
Kommt aber weder von Matrix noch von Blade Runner. (https://de.wikipedia.org/wiki/Bullet_Time)

Wieso sollten die Leute sauer werden? Sie wissen bei den Sex-Dolls doch, was sie da kaufen.
Und Infiltrationsreplikanten? Warum sollte man sowas bauen? Ein Mensch wäre in dieser Situation effektiver.

"Ich habe für eine Bio-Bitch bezahlt und nicht für einen Roboter!" Sowohl bei Sex Dolls als auch bei Infiltrationsmodellen wäre eine durchgehende Kennzeichnung an von außen erreichbaren Stellen kontraproduktiv. Bei den Militärmodellen ist das dann eher die Hundemarken Analogie, da stört das eher weniger.

Warum die jetzt von den physischen Fähigkeiten wieder einen draufsatteln, das verstehe ich aber auch nicht.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Wulfhelm am 23.10.2017 | 08:17
Schade fand ich übrigens beim zweiten Sehen heute, dass Luv so einen schlampigen Job mit K abliefert, als sie Deckard im Cassino mitnehmen.
Man sieht nicht, wie sie ihn verlässt, aber ich denke, die Sekunde wäre doch sicher Zeit gewesen, den Deckel drauf zu machen. Das ist mir ein klein bisschen zu billig.
Bzw hätte ich gerne eine Erklärung gehabt, warum sie ihn nicht sicher tötet, sondern schwer verletzt liegen lässt.
Ich wollte ja erst spoilertags setzen, aber darüber sind wir hier wohl hinaus...

Es ist nicht direkt eine Erklärung, mehr ein Hinweis darauf, dass mit Luv nicht alles so ist, wie es scheint:
- Alle Leute, die sie ohne direkten Befehl von Wallace tötet, sind Menschen, keine Replikanten. (Die Rachael-Kopie ist die einzige Replikantin, die sie tötet.)
- Sie sagt Joshi ziemlich direkt, dass sie Wallace gegenüber nicht 100% loyal ist und ihn sogar belügen kann - um einen (vermeintlich nicht autorisierten) Mord zu verschleiern.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 23.10.2017 | 08:48
@Turning Wheel : Müsste ich mir im Einzelnen nochmal ansehen, aber das durch die Wand springen war schon etwas krass. Wenn schon nicht in Bezug auf Verletzungen, dann zumindest bei der nötigen Masse. Bin aber auch von Rigips ausgegangen.
In Bezug auf Luv: Sie zieht ihren Lebensinhalt daraus ihre Überlegenheit zu beweisen, und zwar wie sie es in menschlichen Augen tun zu müssen glaubt. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Deswegen das Bondbösewicht-Gehabe.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 23.10.2017 | 09:37
Ich wollte ja erst spoilertags setzen, aber darüber sind wir hier wohl hinaus...
Nachdem hier schon ganze Zusammenfassungen gepostet wurden, bin ich davon ausgegangen, dass hier offen analytisch diskutiert werden kann.
Ich lese solche Themen grundsätzlich erst, nachdem ich einen Film gesehen habe und halte das grundsätzlich für jeden empfehlenswert.
Was sollte man auch vorher über ein Medium sprechen? Es wäre eh nur oberflächliches Gelaber.
Ich bin da aber ziemlich extrem: ich mach auch die Augen zu, wenn Filmvorschauen von wichtigen Filmen gezeigt werden. :)

... Wenn schon nicht in Bezug auf Verletzungen, dann zumindest bei der nötigen Masse. ...
Genau. Das geht mir irgendwie zu weit.
Das ist zum Beispiel auch der Punkt, warum eine Frau auf Stöckelschuhen nicht so ohne weiteres ein schweres Schott beiseite schieben kann - egal wie stark sie sein mag.
"Size does matter!"

-----

Einen anderen Punt wollte ich noch ansprechen.
Als K in der Firmenzentrale ist, um die Daten einzusehen, spricht er Luv darauf an, dass ihr Name wohl recht bedeutungsvoll zu sein scheint.
Ich kann mich nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern. Sie erwidert zwar nichts darauf, aber man sieht bei der Großaufnahme ihres
Gesichtes, dass sie drauf so ein unmerkliches Zucken am Mundwinkel hat. Es ist aber so subtil, dass man sich fast nicht ganz sicher ist, ob
es passiert ist. Ist das noch jemand aufgefallen? Was denkt ihr darüber? Ist das vielleicht so eine Art Erregung im Zuge ihres Größenwahns?
Hängt es mit (wahrscheinlich) fiesen Erfahrungen zusammen, die sie mit ihrem Besitzer früher gemacht hat? Gibt es dazu mehr Infos an
anderer Stelle?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 23.10.2017 | 12:26
Umm. Vielleicht hat er noch seine Kanone und hat von der anderen Seite die Wand so geschwächt das er durch kann.
Vom Effekt her ähnlich wie bei Valerian.

Mag sein da wollte man halt einen Kontrapunkt und was ganz Spektakuläres um zu zeigen das obwohl K so einen zurückhaltenden Eindruck in seinem Job macht er doch, mit Luv zusammen, der BadAss Protagonist des Films ist.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sethomancer am 24.10.2017 | 23:58
Eben im Kino gewesen und bin total begeistert.
Der Film ist das Beste was ich seit langem Gesehen habe.
Ich war echt in Sorge das die Fortsetzung suboptimal wird, aber ich bin super positiv überrascht.
Der kommt in meine persönliche Weiterempfehlungsliste
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 25.10.2017 | 07:35
Ja, das war auch meine Befürchtung, seitdem ich gehört hatte, dass es eine Fortsetzung gibt.
Mir ist wirklich ein GROSSER Stein vom Herzen gefallen, als die ersten zuverlässigen Kumpels
gemeint haben, dass er super ist.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: K!aus am 25.10.2017 | 07:55
Ich habe ihn auch endlich gesehen und frage mich schon wie beim ersten Teil ob ich ihn einfach nicht verstehe.

Ich erkläre mir das so, dass der erste Teil zu seiner damaligen Zeit wegen der Special Effects oder der Idee der Replikanten oder der Darstellung einer dystopischen Zukunft etwas bahnbrechend Neues gewesen sein muss und die Fortsetzung einfach den damaligen Grundton wieder trifft.
Das heißt alle, die damals geflasht waren sind nun nostalgisch verklärt einfach zufrieden und glücklich.

Aber so als Film selbst?  Er ist sehr bildgewaltig, d.h. im Fernsehen geht sicherlich einiges davon verloren.
Also vielleicht Kunst? Über die lässt sich ja bekanntlich nicht streiten...
Ansonsten die oft diskutierten Elemente wie Dialoge, Handlung und Action... nichts besonderes. Eher schwermütig, um alles der Atmosphäre der Bilder und des Sounds unterzuordnen?

Also ja, habe ihn gesehen. Lass mich gerne darüber aufklären, aber den Hype verstehe ich wiederholt nicht.  :)

Gruß
  K!aus
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 25.10.2017 | 08:21
Klaus, eine Freundin von mir ist glühende Liebhaberin des ersten Teils und findet den Zweiten aufgrund mangelnder Innovation einfach Kacke. Also die Nostalgiebrille funktioniert auch nicht bei jedem.

Und ich kenne in meinem Umfeld auch noch mehrere, die den Film einfach nur "okay" fanden. So wie ich. Nett, aber kein Meilenstein. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 25.10.2017 | 08:36
Den ersten fanden schon viele Leute kacke, und den zweiten auch, da gibt es nicht viel aufzuklären. Ich hätte den Film auch alleine wegen der angesprochenen Bilder weitergeguckt (Ja, das ist für mich ein Teil des Kunsthandwerks Kino, sonst könnte man ja das Hörspiel abwarten), andere sicher nicht.
Davon abgesehen wurde hier ja lang und breit über den Inhalt diskutiert, wenn du das alles nicht so aus dem Film selbst liest ist das ja auch voll legitim, oder?  :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: gilborn am 25.10.2017 | 09:47
Ich finde den Film als das Beste was ich seit langem gesehen habe. Er hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mir 2x im Kino angesehen habe.

Die Gründe sind in erster Linie weil er liebevoll-detailreich-stimmungsvoll, wenig reißerisch dafür konsequent und unaufgeregt seine Story durchzieht und die Trostlosigkeit im Allgemeinen und das Schicksal von K im Speziellen eine enorme emotionale Wucht auf mich entfaltet hatte.
Alles ist stimmig und scheint aus einem Guss.
Deshalb wirkt er nicht so hingerotzt wie manch anderer kern- und seelenloser Hollywoodfilm der mich einfach mit Bombast und Over-the-Top Action überschütten will die Nebenbei sämtliche Glaubwürdigkeit zerstört und letztendlich nur grenzenlosen Aufwand betreibt mich aus der Immersion zu reißen (2049 hat hier die Sets z.B. einfach wirken lassen, ohne sie für Action auszubeuten).
Dass er mutig den ursprünglichen Blade Runner weiterspinnt ist da schön, aber fast schon Nebensache.

Ich bin ein großer Fan des alten Films (nicht weil er so innovativ war; als der innovativ war, war es 1983 und ich 2 Jahre alt).
Aber er hat seine Schwächen und funktionierte auf emotioinaler Ebene bei Weitem nicht so gut wie 2049 (zwischen Deckard und Rachel funkt nichts, aber auch gar nichts).
Fazit: 2049 ist für mich deutlich besser, weil er mich mehr mitgenommen hat. Gehypt war ich, NACHDEM ich aus dem Kino gekommen bin.

@Klaus:
Dass mir der Film so gut gefällt, weil er in erster Linie einen Nostalgiebonus hat, muss ich für meinen Fall verneinen und ist mir als Erklärung zu oberflächlich. Das ist für mich in etwa so als würde ich sagen, jeder der ihn nicht super fand, hat ihn nicht verstanden (oder hätte Kino-ADHS, sprich: Er wird unruhig, sobald nicht alle 2 Minuten etwas in die Luft fliegt).

Ich schätze einfach wir haben unterschiedliche Geschmäcker, hoffe aber ich konnte helfen zu verstehen warum er für manche (wie mich) das Non-Plus-Ultra ist.
Blade Runner 2049 bedient schlicht einen Geschmack auf den nicht oft Rücksicht genommen wird in Hollywood, weil er die Kassen nicht zum Klingen bringt.
Da freut man sich halt wie ein Schnitzel wenn er mal wieder 100% serviert wird. :-)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Thanaarx am 25.10.2017 | 13:00
Ich habe den Film auch gestern endlich im Kino gesehen und für mich ist der Film einfach großartig.

Ich habe selten einen Film gesehen, der eine dystopische Grundstimmung so gut darstellt und sie konsequent über den ganzen Film beibehält. Das Setting, die Charaktere, der Plot und die Musik - alles ist darauf abgestimmt, die Atmosphäre des Films perfekt zu unterstützen. Und die Handlung gibt viel Raum für eigene Fragen und Spekulationen. Auch die ruhige Erzählweise des Films hebt sich für mich sehr wohltuend von anderen Hollywood-Produktionen der letzten Zeit ab.

Auch wenn es kleinere Logikschwächen gibt, die hier bereits erwähnt wurden, ist der Film für mich ein Meisterwerk und eine absolut würdige Fortsetzung des Originals.  :d
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Lyonesse am 25.10.2017 | 17:01
Ganz kurz: Gelungene Fortsetzung des Klassikers. Ansonsten bin ich in kritischer Hinsicht völlig d'accord mit Sashael.
Eine Kürzung um 20-30 Minuten hätte nicht geschadet um die Story unterzubringen. Das man die Erzählweise
an den Vorgänger angepasst hat ging klar, aber hier hat man das Tempo eher noch mehr verschleppt und
das fand ich unnötig. Auch die durchaus passende Musik fand ich eine Spur zu aufdringlich.
Insgesamt aber großes und ambitioniertes Kino - so begegnet man der Konkurrenz durch Breaking Bad & Co.
Gut wohl nicht wirklich, aber beim neuen Blade Runner decken sich die Schauwerte mit einer ähnlich guten, fast schon
poetischen Geschichte und mehr kann man für seine Eintrittskarte nicht verlangen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: First Orko am 25.10.2017 | 17:06
Ich finde den Film als das Beste was ich seit langem gesehen habe. Er hat mir so gut gefallen, dass ich ihn mir 2x im Kino angesehen habe.

Die Gründe sind in erster Linie weil er liebevoll-detailreich-stimmungsvoll, wenig reißerisch dafür konsequent und unaufgeregt seine Story durchzieht und die Trostlosigkeit im Allgemeinen und das Schicksal von K im Speziellen eine enorme emotionale Wucht auf mich entfaltet hatte.
Alles ist stimmig und scheint aus einem Guss.
Deshalb wirkt er nicht so hingerotzt wie manch anderer kern- und seelenloser Hollywoodfilm der mich einfach mit Bombast und Over-the-Top Action überschütten will die Nebenbei sämtliche Glaubwürdigkeit zerstört und letztendlich nur grenzenlosen Aufwand betreibt mich aus der Immersion zu reißen (2049 hat hier die Sets z.B. einfach wirken lassen, ohne sie für Action auszubeuten).
Dass er mutig den ursprünglichen Blade Runner weiterspinnt ist da schön, aber fast schon Nebensache.

Ich bin ein großer Fan des alten Films (nicht weil er so innovativ war; als der innovativ war, war es 1983 und ich 2 Jahre alt).
Aber er hat seine Schwächen und funktionierte auf emotioinaler Ebene bei Weitem nicht so gut wie 2049 (zwischen Deckard und Rachel funkt nichts, aber auch gar nichts).
Fazit: 2049 ist für mich deutlich besser, weil er mich mehr mitgenommen hat. Gehypt war ich, NACHDEM ich aus dem Kino gekommen bin.

@Klaus:
Dass mir der Film so gut gefällt, weil er in erster Linie einen Nostalgiebonus hat, muss ich für meinen Fall verneinen und ist mir als Erklärung zu oberflächlich. Das ist für mich in etwa so als würde ich sagen, jeder der ihn nicht super fand, hat ihn nicht verstanden (oder hätte Kino-ADHS, sprich: Er wird unruhig, sobald nicht alle 2 Minuten etwas in die Luft fliegt).

Ich schätze einfach wir haben unterschiedliche Geschmäcker, hoffe aber ich konnte helfen zu verstehen warum er für manche (wie mich) das Non-Plus-Ultra ist.
Blade Runner 2049 bedient schlicht einen Geschmack auf den nicht oft Rücksicht genommen wird in Hollywood, weil er die Kassen nicht zum Klingen bringt.
Da freut man sich halt wie ein Schnitzel wenn er mal wieder 100% serviert wird. :-)

 :d
 
Ich habe den Film jetzt ein paar Tage wirken lassen und lange überlegt, wie und was ich dazu schreiben kann. Und jetzt nimmt mir gilborn meine nicht gedachten Worte aus dem Mund!
Kann alles so unterschreiben. Habe mir vorher tatsächlich den alten nochmal angeguckt (das dürfte einer von sehr sehr wenigen Filmen sein, die ich mehr als 5x geguckt habe) und ich frage mich, wie 2049 nach genauso langer Zeit wirken wird... Ich bin mir nicht sicher, ob er diese Zeitlosigkeit erreichen kann, dafür fehlt noch ein Quentchen. Aber wer weiß das schon?

PS:
Hat eigentlich sonst noch wer die Melodie von Luv Joi erkannt...?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


EDIT:
@Orko:
Joi, nicht Luv. ;)
D'ou! thx  :P
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: 6 am 25.10.2017 | 18:51
@Orko:
Joi, nicht Luv. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 25.10.2017 | 21:49
Ich habe ihn auch endlich gesehen und frage mich schon wie beim ersten Teil ob ich ihn einfach nicht verstehe.

Ich erkläre mir das so, dass der erste Teil zu seiner damaligen Zeit wegen der Special Effects oder der Idee der Replikanten oder der Darstellung einer dystopischen Zukunft etwas bahnbrechend Neues gewesen sein muss und die Fortsetzung einfach den damaligen Grundton wieder trifft.
Das heißt alle, die damals geflasht waren sind nun nostalgisch verklärt einfach zufrieden und glücklich.

Aber so als Film selbst?  Er ist sehr bildgewaltig, d.h. im Fernsehen geht sicherlich einiges davon verloren.
Also vielleicht Kunst? Über die lässt sich ja bekanntlich nicht streiten...
Ansonsten die oft diskutierten Elemente wie Dialoge, Handlung und Action... nichts besonderes. Eher schwermütig, um alles der Atmosphäre der Bilder und des Sounds unterzuordnen?

Also ja, habe ihn gesehen. Lass mich gerne darüber aufklären, aber den Hype verstehe ich wiederholt nicht.  :)

Gruß
  K!aus

Mein Problem ist das der Film mir eine Dystopie zeigt mit der ich mich nicht anfreunden will.
Das ist ein Film zum runterziehen.
Man geht nicht freudestrahlend aus dem Film.
Dafür um so nachdenklicher (ging mir so, aber ich kenne das aus anderer SF Literatur, da aber oft noch Bildgewaltiger)

Aus Star Wars, dessen "Botschaft" ich viel kritischer sehe (die übrigends auch Trump begünstigt, glaubt es oder lasst es) komm ich meistens befriedigt raus, Die "guten" siegen. Die "Bösen" kriegen Dresche.
In Blade Runner muss man sich schon anstrengen aus den ganzen Grautönen die "guten" raus zu filtern.

Star Wars Großes Kino "Alete leichte Kost"
Blade Runner Großes Kino "Krieg und Frieden" Wälzer der einem um die Ohren gehauen wird das es nur so kracht.

Ich kann mich wunderbar intellektuell mit BR 2049 auseinandersetzen, aber es ist kein "Genußfilm", es ist schon "Schwere Kost" auch BR1 war das.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KhornedBeef am 26.10.2017 | 08:24
Mein Problem ist das der Film mir eine Dystopie zeigt mit der ich mich nicht anfreunden will.
Das ist ein Film zum runterziehen.
Man geht nicht freudestrahlend aus dem Film.
Dafür um so nachdenklicher (ging mir so, aber ich kenne das aus anderer SF Literatur, da aber oft noch Bildgewaltiger)

Aus Star Wars, dessen "Botschaft" ich viel kritischer sehe (die übrigends auch Trump begünstigt, glaubt es oder lasst es) komm ich meistens befriedigt raus, Die "guten" siegen. Die "Bösen" kriegen Dresche.
In Blade Runner muss man sich schon anstrengen aus den ganzen Grautönen die "guten" raus zu filtern.

Star Wars Großes Kino "Alete leichte Kost"
Blade Runner Großes Kino "Krieg und Frieden" Wälzer der einem um die Ohren gehauen wird das es nur so kracht.

Ich kann mich wunderbar intellektuell mit BR 2049 auseinandersetzen, aber es ist kein "Genußfilm", es ist schon "Schwere Kost" auch BR1 war das.
Mal abgesehen davon, dass ich das nicht uneingeschränkt genau so sehe, wo genau ist denn jetzt das Problem? Hast du denn die Erwartung, dass im Kino nur Friede, Freude, Eierkuchen läuft?  :o
Wenn du sagst, du gehst nachdenklich heraus, ist das nicht rückblickend eine Gnade und Freude?
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Lyonesse am 26.10.2017 | 11:28
Mein Problem ist das der Film mir eine Dystopie zeigt mit der ich mich nicht anfreunden will.

Vor allem bedarf es ja nicht mal eines Atomkriegs um die Erde so nachhaltig zu zerstören, es dauert
nur länger, aber wir sind ja gerade munter dabei, das in die Wege zu leiten. Unser Problem ist nur,
wobei die Zerstörung sicher nicht einmal so gravierend sein muß wie in Blade Runner, wir haben
dann keine tollen Kolonien auf die wir ausweichen können. Nicht das es da toll sein muß, diese
Dreckslöcher, für die die Replikanten ja ursprünglich konstruiert wurden, werden - vermutlich aus gutem
Grund - ja nie gezeigt.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 26.10.2017 | 15:30
Mal abgesehen davon, dass ich das nicht uneingeschränkt genau so sehe, wo genau ist denn jetzt das Problem? Hast du denn die Erwartung, dass im Kino nur Friede, Freude, Eierkuchen läuft?  :o
Wenn du sagst, du gehst nachdenklich heraus, ist das nicht rückblickend eine Gnade und Freude?

Ha!
Hast mich verstanden Miss!
Ich mag den Film.

Nur ist das halt kein Film der einem wohlige Schauer des Entzückens wie z.B. Guardians of the Galaxy 1 entlockt.
Es gibt, auch ernstere Filme die nicht so ein dystopisches Bild zeichnen wie Blade Runner.

"Das fünfte Element" kann ich mir X mal anschauen.
Bei BR oder BR2049 deprimiert mich das nach einer gewissen Weile.
Pausen zwischen den Dosen finde ich da angeraten.

Das ist keine Kritik, sondern einen Wirkungsbeschreibung.

Vor allem bedarf es ja nicht mal eines Atomkriegs um die Erde so nachhaltig zu zerstören, es dauert
nur länger, aber wir sind ja gerade munter dabei, das in die Wege zu leiten.

Eben.
Was den Film durchaus tagesaktuell macht.
Man muss sich nur Smogbilder aus Peking, umweltzerstörung im Regenwald und die alltägliche Umweltpest bei Öl, Gold und sonstigem Abbau anschauen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Huhn am 31.10.2017 | 14:23
Hat mir gut gefallen, der Film. Die Handlung mag das ein oder andere Logiklöchlein haben (oder ich hab schlicht nicht alles verstanden), aber die einzelnen Szenen, Szenerien und der Soundtrack reissen es für mich mehr als nur raus. Ich habe es sehr genossen, wie Musik und Hintergrundgeräusch zu einer Einheit verschmolzen. Zusammen mit diesen psychedelischen Wassermustern hat mich das irgendwann völlig abdriften lassen. Großartig. Lange nicht so tiefenentspannt aus dem Kino gewankt. Hab auch das Ende als merkwürdig positiv empfunden. Ich hau mich jetzt hin und hör mir weiter den Soundtrack an. Ich glaub, den kauf ich mir auch noch.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 2.11.2017 | 20:02
Lange nicht so tiefenentspannt aus dem Kino gewankt. Hab auch das Ende als merkwürdig positiv empfunden.

Ging mir auch so - ich war inzwischen zweimal drin und sehe zu, dass ich auch ein drittes Mal hinkriege. Der Film ist sehr meditativ, was aber nicht unbedingt für jeden etwas ist. Ich verstehe schon, wenn er manchen meiner Freunde definitiv zu langatmig ist.

Soundtrack ist übrigens ein Muss. Dudelt jetzt auch ununterbrochen bei mir, ist so nebenbei auch genial beim Joggen oder im Fitnesstudio. Man muss ja mit Sportskanonen wie Fräulein Luv mithalten können, sonst geht man unter (im wahrsten Sinn des Wortes!)  ;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Daicorion am 7.12.2017 | 22:08
Die Story von BR 2049 kommt mir ein bisschen vor wie eine Hommage an Philip K. Dick.
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Dick hatte eine Zwillingsschwester, die kurz nach der Geburt an Unterversorgung starb, während er nur um Haaresbreite überlebte. Das hat ihn scheinbar so beschäftigt, dass er sie als Kind zu seiner "unsichtbaren Spielgefährtin" gemacht hat. Später ist daraus wohl die Frage entstanden, was ihn denn zur "echten" und sie zur "simulierten Person" machte, wenn es doch genauso leicht umgekehrt hätte sein können. Vielleicht war es ja auch umgekehrt. Vielleicht war er nur ein Android, der sich einbildete ein Mensch zu sein, und sie war in Wirklichkeit am Leben und die reale Person. Das führte wohl zur Idee von "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?", was dann viel später wiederum zu den "Ablegern" Blade Runner und BR 2049 führte.

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Nennt mich einen Filmverschwörungstheoretiker, aber ich denke nicht, dass diese Parallelen Zufall sind. Vielleicht kommt das "K" in Officer K sogar von "Kindred". Immerhin könnte man ja fragen, wie sehr Menschen und Replikanten "verwandt" sind.

Jedenfalls hat mir der Film gut gefallen und ich konnte die Anspielungen auf den alten Blade Runner durchaus genießen. Beide Blade Runner Filme nehmen Elemente der PKD-Story und spielen damit, sodass sie sicher keine Verfilmungen von "Do Androids dream..."  sind, aber meiner Meinung nach tun sie das mit richtig viel Atmosphäre, guten Ideen und großartigen Bildern. Schon der erste Blade Runner war ja künstlerisch mehr als angehaucht, 2049 kommt aber ein bisschen intellektueller daher, während der alte bei mir eher über das Gefühl wirkte, was aber beides nicht stört.

Zu der Frage, ob die Replikanten in Blade Runner (+2049) Roboter sind: in der heutigen Bedeutung des Wortes (künstlich intelligente Maschinen) sicher nicht. Eher so etwas wie Klone, von der DNS auf durchdesignt, wahrscheinlich in Hinsicht auf Menschen "verbessert" und mit einer "künstlichen Intelligenz" in dem Sinne ausgestattet, dass sie so etwas wie eine Programmierung haben müssen, um ihren Platz in der Gesellschaft nicht zu hinterfragen und "Sklavenarbeit" zu verrichten. Witzigerweise war aber genau das die Prämisse des Theaterstücks "R.U.R", in dem in den 1920er Jahren zum ersten Mal das Wort "Roboter" benutzt wurde. Später wurde es dann von dort auf Maschinen übertragen, die menschliche Arbeit verrichteten. Um es mal überspitzt zu formulieren: Replikanten sind keine Roboter, aber Roboter waren mal Replikanten. ;D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 7.12.2017 | 22:21
Bitte für alle expliziten Filminhalte Spoiler-Tags verwenden.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Daicorion am 7.12.2017 | 22:27
Jawoll. Reicht das so?  o:)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 7.12.2017 | 23:11
Zu der Frage, ob die Replikanten in Blade Runner (+2049) Roboter sind: in der heutigen Bedeutung des Wortes (künstlich intelligente Maschinen) sicher nicht.

Das Wort wird benutzt um die künstlichen Menschen von den "natürlichen" Menschen zu trennen.
Biologisch sind sie gleich, kann man sie doch nur per kompliziertem Test voneinander Unterscheiden.
Kein Bluttest, kein Gentest kann die Replikanten entlarven.
Nur ein psychologischer Test.

Das war übrigends auch im ersten Blade Runner so.
Das das Leute anders verstanden haben und sich von "Seriennummern" und "leuchtenden Augen" haben verwirren lassen, das ist nur ein filmisches/erzählerisches Mittel.

Es wird auch die Bedeutung von 1986 weiter verwendet.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 8.12.2017 | 06:40
Vielen Dank für die Einblicke, Daicorion.
Das sind interessante Theorien.

Bitte für alle expliziten Filminhalte Spoiler-Tags verwenden.
Darüber waren wir in diesem Thread schon längst hinaus. :D
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 8.12.2017 | 07:48
Darüber waren wir in diesem Thread schon längst hinaus. :D

Dann sollte der Threadtitel mit Spoilerwarnung versehen werden. Wenn ich mich einfach nur darüber informieren möchte, wie den Leuten der Film gefallen hat, aber am Ende des Threads das Anschauen wegen Kenntnis der Inhalte obsolet geworden ist, ist das nicht so der Bringer.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 8.12.2017 | 09:22
Kann ich verstehen, finde ich aber auch nach über zwei Monaten auch fragwürdig. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 8.12.2017 | 10:19
Ich habe halt zwei Monate lang nicht hier rein geguckt. Neumitgliedern wird das im Allgemeinen nicht anders gehen.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sir Mythos am 8.12.2017 | 10:41
Wobei ich nach 2 Monaten in so nem Thread dann schon Spoiler erwarten würde.

Persönlich halte ich Spoiler-Tags für ca. 4-6 Wochen ab Erscheinen für sinnvoll (und so handhabe ich das bisher auch immer9.
Wer danach hier reinschaut, der muss halt mit Spoilern rechnen (oder soll halt solange nicht hier reinschauen).
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 8.12.2017 | 13:38
Spoiler oder nicht Spoiler, ich spare mir das Lesen des ganzen Threads, weil immer irgend etwas verraten wird, oder eine Meinung propagiert wird.
Und ich will da keine Beeinflussungen vor dem Sehen der Filme.
Aber das bin halt nur ich.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 8.12.2017 | 13:47
Spoiler oder nicht Spoiler, ich spare mir das Lesen des ganzen Threads, weil immer irgend etwas verraten wird, oder eine Meinung propagiert wird.
Und ich will da keine Beeinflussungen vor dem Sehen der Filme.
Aber das bin halt nur ich.
Halte ich auch für vernünftig. Wenn ich unvoreingenommen in einen Film gehen möchte, lese ich die Threads dazu solange nicht, bis ich drin war. Oder ihn auf Blaustrahl gesehen habe oder auf Amazon/Netflix/Younameit. Kann auch manchmal sehr lange dauern. Da hat man dann oft ne ganze Menge nachzuholen, wenn man dann den Thread aufmacht. ;D
Sobald man sich mit einem Film beschäftigt, wird man langfristig gesehen gar nicht um Spoiler herum kommen. Ich vermeide z.B. seit dem ersten Trailer jeden Thread von SW: Episode VIII, ich will nicht mal wissen, wie der Trailer irgendwem gefallen hat. Und da ich den Film bestimmt nicht in der Premiere (oder auch nur der ersten Woche) sehen werde, vermeide ich bis dahin jeden Kontakt zu "gefährlichen" Threads. Und werde wahrscheinlich durch das Ubiquitous Internet dennoch Schwierigkeiten haben, gar nichts dazu zu erfahren. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Weltengeist am 8.12.2017 | 13:50
Spoiler oder nicht Spoiler, ich spare mir das Lesen des ganzen Threads, weil immer irgend etwas verraten wird, oder eine Meinung propagiert wird.
Und ich will da keine Beeinflussungen vor dem Sehen der Filme.
Aber das bin halt nur ich.

Nein, bist du nicht. Ich halte das prinzipiell genauso: Ich folge dem Thread, bis der Film tatsächlich anläuft, und dann erst wieder, wenn ich ihn gesehen habe. Alles dazwischen ist mir zu gefährlich... ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Crimson King am 8.12.2017 | 13:57
Halte ich auch für vernünftig. Wenn ich unvoreingenommen in einen Film gehen möchte, lese ich die Threads dazu solange nicht, bis ich drin war. Oder ihn auf Blaustrahl gesehen habe oder auf Amazon/Netflix/Younameit.

Wenn ich allerdings auf Basis der Bewertungen anderer entscheiden möchte, ob es sich lohnt, den Film anzuschauen, funktioniert das nicht.

Ich will hier aber auch niemandem einen Vorwurf machen. Ich war nur etwas irritiert, dass ich den Thread aufgemacht habe und direkt mit Filminhalten konfrontiert wurde.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Kowalski am 8.12.2017 | 15:52
Wenn ich allerdings auf Basis der Bewertungen anderer entscheiden möchte, ob es sich lohnt, den Film anzuschauen, funktioniert das nicht.

Das funktioniert bei mir nicht da mein Geschmack nicht Mainstream ist. Und wenn ich mir, selbst bei Leuten die ich sonst schätze und die mit mir 80% der Bewertungen ähnlich sehen ab und an KRASSE Abweichungen finde, dann sehe ich das eigene Meinung halt schon das eigentliche Kriterium sein muss.

--> Howard Tyler (https://www.schlockmercenary.com/pages/2017-movies/), dessen Movie Rankings schau ich mir ab und an mal an.
Bei Valerian weichen wir z.B. um 180° ab.

Bei mir sind

in etwas dieser Reihenfolge ausschlaggebende Gründe für ein Sehen im Kino auf Blaustrahl oder Streaming/TV.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Daicorion am 8.12.2017 | 19:20
Das Wort wird benutzt um die künstlichen Menschen von den "natürlichen" Menschen zu trennen.
Biologisch sind sie gleich, kann man sie doch nur per kompliziertem Test voneinander Unterscheiden.
Kein Bluttest, kein Gentest kann die Replikanten entlarven.
Nur ein psychologischer Test.

Das war übrigends auch im ersten Blade Runner so.
Das das Leute anders verstanden haben und sich von "Seriennummern" und "leuchtenden Augen" haben verwirren lassen, das ist nur ein filmisches/erzählerisches Mittel.

Es wird auch die Bedeutung von 1986 weiter verwendet.

Genau meine Auffassung. Allerdings finde ich es lustig, dass Karel Capek, der "R.U.R." geschrieben hat, genau das im Sinn hatte, als er das Wort "Roboter" erfand: künstlich "hergestellte" aber durchaus biologische Menschen. Keine Maschinen, die menschliche Arbeit verrichten. Was aber dann keinen SciFi-Autoren davon davon abhielt, den Namen für ebensolche in die SciFi zu übernehmen.

 Ich weiß nicht, wie sehr Dick sich von "Rossum's Universellen Robotern" hat inspirieren lassen, aber er hat meiner Meinung nach zum ersten Mal den ganzen Umfang an philosophischen Fragen und irren Ideen erkannt, die von Capek's origineller Schöpfung ausgingen, würde ich sagen. Der Mann war auf seine ganz eigene Art schon ein Genie.
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Turning Wheel am 9.12.2017 | 11:42
Spoiler oder nicht Spoiler, ich spare mir das Lesen des ganzen Threads, weil immer irgend etwas verraten wird, oder eine Meinung propagiert wird.
Und ich will da keine Beeinflussungen vor dem Sehen der Filme.
Aber das bin halt nur ich.

Sicher nicht. Da sind wir mindestens zu zweit! :)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Sashael am 9.12.2017 | 12:22
Sicher nicht. Da sind wir mindestens zu zweit! :)
Also laut diesem Thread mindestens zu viert. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Tante Petunia am 9.12.2017 | 13:08
Also laut diesem Thread mindestens zu viert. ;)
.... mindestens zu fünft. ;)
Titel: Re: Blade Runner 2049
Beitrag von: Daicorion am 9.12.2017 | 20:28
Ehrlich gesagt vermeide ich sogar Trailer um mir nicht zu viel zu spoilern. Hab mir im Kino bei der Vorschau schon die Ohren zugehalten. Wenn ich weiß, dass ich mir den Film eh ansehen werde, werden vorher auch keine Kritiken gelesen. Falls er dann nicht so dolle ist, kann ich nur mir selbst die Schuld geben.

Weil der alte Blade Runner einer meiner Lieblingsfilme ist, wusste ich, dass ich sowieso in 2049 reingehen würde, also hab ich versucht, den Hype zu meiden. War dann im Kino an einigen Stellen positiv überrascht (leider nicht durch H. Ford).