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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Issi am 26.02.2017 | 14:28

Titel: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 14:28
Hier ein kleiner Strang zum Sonntagnachmittag,

Ja es gibt sie wirklich -Klischees- "Der muskulöse, tapfere Krieger, der feingliedrige vornehme Elf, der mürrische, sture Zwerg, der immer flirtende, wortgewandte Barde.....
diese Archetypen entstammen meist Filmen, Büchern, Märchen und Legenden.
Man kann sie bei der Charakter Erschaffung befolgen(teilweise hat man auch keine Wahl), man kann sie aber auch karikieren oder ins Gegenteil verkehren.
z.B. Der muskulöse Krieger, (der kein Blut sehen kann oder Angst im Dunkeln hat), der Elf ohne Feingefühl und Manieren, der pazifistische Zwerg der auch  Antialkoholiker ist,
der Jedi auf Killersticks ....usw.
Es gibt viele Möglichkeiten damit umzugehen.Nur weg ignorieren lassen sie sich schwer.

Wie ist es bei euch mit Klischees? Habt ihr Spaß daran?(Leon der Profi, Conan, Xena und CO)
Nerven euch manche ?(Nicht noch so ein Zwerg! Nicht noch so eine Elfe auf nem Reittiger!)
Stellt ihr sie auch gerne mal auf den Kopf? (Mein Hobbit ist auf Diät und rasiert sich die Füße ;D)
Wie bekommen Charaktere bei euch trotz dieser Klischees noch ein eigenes Profil?
Macken, Schwächen, Stärken, Hintergrund?
Habt ihr ein paar schöne Beispiele für SC die extra klassisch oder extra nicht klassisch sind?
Lasst ihr euch dafür durch Filme oder Bücher inspirieren?

Bin gespannt
Viele Grüße
Issi
 :)

Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: KhornedBeef am 26.02.2017 | 14:46
Spaß an Klischees? Ja, oft. Gerade wenn die Vorbilder allen gegenwärtig sind und jeder mithilft, sie gelegentlich auf die Schippe zu nehmen.
Auf den Kopf stellen? Auch gerne. Wobei, wirklich jedes bisschen eines Klischees auf den Kopf zu stellen ist natürlich auch eine Huldigung desselben, das kann ähnlich anstrengend sein. Ich tendiere dazu, einen Charakter so zu sehen, dass er sich, freiwillig oder nicht, in einer klischeehaften Rolle wiederfindet, und andere Facetten seiner Person erst im Verlauf eines Abenteuers zum Vorschein kommen. Der Profikiller, der in der downtime Origami faltet. Oder ein Raufbold, der immer seine kleineren Geschwistern vor rassistischen Angriffen schützen musste.
Inspiration aus mir bekannten Geschichten, oh ja, schuldig :D wenn ich eine toll geschriebene Figur sehe, wünsche ich mir ja auch, dass meine Charaktere ähnlich denkwürdig werden, und Imitation ist die höchste Form der Anerkennung ;) eine 1-zu1-Kopie würde ich aber weniger "ernst" nehmen können, auf Dauer. Als Anfangspunkt, als Starthilfe ja, aber dann muss er/sie sich entwickeln können.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 15:02
Zitat
Spaß an Klischees? Ja, oft. Gerade wenn die Vorbilder allen gegenwärtig sind und jeder mithilft, sie gelegentlich auf die Schippe zu nehmen
Jo finde ich auch. Klischees können viel Spaß machen.
Geht auch meinen Spielern so, dass sie sich gerne mal ein Vorbild aus nem Film klauen (Und sei es nur vom Äußeren her)
Und da noch was Eigenes draus machen.
Zum Beispiel weiß jeder was ein Typ Hagrid oder Typ Snape für eine Präsenz hat. Oder ein Obi Wan bzw. Boba Fett.
Die gemeinsame Vorstellung ist dann schon mal die Selbe. :D
Ist finde ich auch kein schlechter Start-kick für eine Figuren-Idee.
Ein Spieler hat mal den Typ Snape zu einem Todespriester gemacht (Bruder Severus- der Name war Programm- Feiern und Spaß haben verboten, Kleidung immer schwarze Kutte)
Hat aber viel Spaß gemacht.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Deviant am 26.02.2017 | 15:24
Es kommt auf die Klischees an. Gibt bereichernde, und eher frustige Klischees. Wenn sie sich häufen, dann wirds eher irgendwann eintönig. Aber Klischees nehmen, und dann an einzelnen Stellen gezielten Stilbruch einzubauen hilft da schon.

Manchmal kombiniere ich auch gerne zwei Stereotype oder kreuze die wild um zu schauen wie sich das ergibt. Da ich gerne VtM spiele, gibt es da schon so ein paar Möglichkeiten.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 15:45
Das mit den Kreuzungen ist eine witzige Idee.
Vielleicht gibt es ja schon irgendwo einen Random Charakter Generator für Klischees.
Wäre lustig.😀
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Maarzan am 26.02.2017 | 15:49
Ich sehe das wie mit den Gewürzen beim Essen.
Wenn es nur Klischees gibt und die wild zusammen geworfen wurden wird es nichts.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 18:08
 Da magst Du Recht haben. Für die Inspiration und Ideenfindung könnte es dennoch unter Umständen tauglich sein. ;D
Man hätte zumindest ein paar Auswahlmöglichkeiten.
Grundsätzlich hat man ja einen Charakter der bestimmte Grundvoraussätzungen mitbringen muß um der zu sein der er ist.
Ein Dieb mit schlechter Geschicklichkeit wird wohl nicht gespielt werden. Oder ein Krieger der zu schwach ist um sich selbst zu verteidigen.
Insofern sind ein paar Dinge wie Körperliche Fähigkeiten allein schon durch die Eigenschaften vorgegeben.
Auch ist nicht anzunehmen, dass ein Schurke  immer ein hundertprozent ehrlicher und gesetzestreuer Charakter ist.
Falls doch, braucht es einen Grund. Das "Gewürz" was ihn einzigartig macht, finde ich interessant.

Zu den Gewürzen.Was könnten die sein?

1. Was kann der Charakter gut (körperliche und geistige Fähigkeiten)?
2. Was hat er für einen Stand aus welcher Gesellschaftsschicht kommt er ursprünglich?
3. Was hat der Charakter für Schwächen, Makel, Verletzungen,Reizpunkte?
4. Hat er Feinde, Freunde, Familie eine bestimmte Aufgabe?
5. Was treibt ihn an?
6. Wie ist seine Erscheinung und sein Benehmen?

Das verhindert zumindest schon mal....das ...."ach schon wieder ein(e)...(Klischeecharakter bitte einsetzen)"

Bestimmte Dinge entwickeln sich auch erst im Spiel. Ein Charakter wird ja auch die Erlebnisse geprägt und geformt.
Nur für die Grundidee finde ich ein paar Anregungen gar nicht so schlecht.



Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 26.02.2017 | 18:22
Ein Gutes an Klischees ist sicher, daß sie endlose Detailfragelisten zum Charakter abkürzen helfen können. "Ich bin halt ein muskelbepackter Barbar aus dem eisigen Norden, die Geschichte meiner Urgroßeltern können wir uns später im Spiel immer noch ausdenken, wenn wir sie denn mal tatsächlich brauchen." :)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 18:24
Zitat
"Ich bin halt ein muskelbepackter Barbar aus dem eisigen Norden, die Geschichte meiner Urgroßeltern können wir uns später im Spiel immer noch ausdenken, wenn wir sie denn mal tatsächlich brauchen." :)
Das ist tatsächlich so. Und ohne, dass man das will hat man automatisch den Schwarzegger als Conan im Kopf!
 :)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Grubentroll am 26.02.2017 | 18:31
Ich finde das Problem dabei ist eher, dass man schon über 30 Jahre RPG spielt (und generell schon lange Medien im Bereich Fantasy aufnimmt).

Der erste Schwarzenegger-Barbar den jemand als Charakter bastelt ist noch cool.
Der zehnte halt nicht mehr so.

Ab da wird das Klischee doof.

Und da wir in einer durch das Internet überschleunigten Zeit leben, gibts eigentlich kein Klischee, was nicht schon zehn- bis hundertmal durchgekaut wurde.

Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 18:33
Zitat
Und da wir in einer durch das Internet überschleunigten Zeit leben, gibts eigentlich kein Klischee, was nicht schon zehn- bis hundertmal durchgekaut wurde.
Und was ist Dein Geheimrezept bzw. Gewürz dagegen?
Seit dem Hobbit hat man zumindest schon mal jede Menge Zwerge im Kopf, die alle auf ihre Art unterschiedlich sind.
Bei den Barbaren herrscht tatsächlich noch Mangelware.
Halt "Kurgan" fällt mir noch ein, aus Highlander.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Bad Horse am 26.02.2017 | 18:50
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.

"Ja, Bembo ist ein muskelbepackter Barbar aus dem Hohen Norden, aber er hat von seiner kundigen Großmutter gelernt, Magier zu schätzen und zu respektieren", "Bruno der Barbar findet Bücher interessant und würde bei Gelegenheit vielleicht auch gern mal lesen lernen", "Angrosch ist ein zwergischer Veteran unzähliger Dungeonkämpfe, aber gelernt hat er eigentlich Zuckerbäcker!", "Mortarius, der unheimliche Schwarzmagier, hat eigentlich ein weiches Herz" usw. 
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 19:07
Zitat
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.
Sehe ich ähnlich.
Auch bestimmte körperliche Merkmale können Würze bringen.
Untypisches Aussehen, bestimmte Narben, Verletzungen, Tattoos, Masken,
Kleidungsstil,Spezial Ausrüstung, Tiergefährten etc.

Vielleicht gibt es auch Aufschluss sich mal seine Lieblingscharaktere anzuschauen, und zu prüfen, warum man sie mag.
Ich würde jetzt einfach mal tippen, dass die alle etwas haben, was sie einzigartig macht.

Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Kampfwurst am 26.02.2017 | 19:21
Das Gewürz wäre es, dem Klischee im Groben zu folgen, es aber dann im Detail zu brechen.
Japp. Hab ich mal mit einem Zwerg gemacht. Der war in der Jugend krank und damit generell von schwacher körperlicher Statur, sodass weder Krieger noch eines der klassischen Handwerke für ihn in Betracht kam. Also wurde er Arzt. Die meisten anderen Zwerge fanden das befremdlich, aber er hat diesen Beruf genauso ernsthaft verfolgt wie andere Zwerge ihre Handwerke. Er ist dann auf Pilgertour gegangen um von anderen Meistern zu lernen, so wie andere Zwerge das eben auch machen, nur dass er eben zu anderen Völkern gegangen ist, weil es keine geeigneten Zwerge gab.

Also grundlegend das Klischee vom gewissenhaft arbeitenden Zwerg aber doch im Detail anders. Hat super viel Spaß gemacht.

Wobei es kann auch immer wieder Spaß machen das absolute Klischee zu spielen, insbesondere wenn die Leute eigentlich erwarten, dass ein Bruch im Klischee kommt. Wenn der dann eben nicht kommt ist das eben der Bruch im Klischee des Klischeebruchs.
We need to go deeper!
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 19:25
Zitat
We need to go deeper!
Yes, we should.
Ich stelle mir gerade einen extra breiten, hypermuskulösen Barbaren vor, dessen geölte Muskelberge in der Sonne glänzen.
Sein langes Haar fällt ihm über die Schultern.
Natürlich besitzt er Kälteresistenz und das Einzige, was er trägt, egal wie kalt es auch ist,  ist sein Lendenschurz.... :D

Prototypen können tatsächlich auch Spaß machen.
Ein bisschen übertrieben, sogar viel Spaß.

Zum Beispiel der Magier der eigentlich immer eine Nase in seinem Zauberbuch hat, und deshalb immer extra angesprochen werden muß.
Der Zwerge der auf jede Münze beißt, nur um sicher zu gehen, dass sie auch echt ist...usw.


Kleine Klischee Sammlung:
Zwerge: Klein, kräftig, bärtig, misstrauisch, geizig, stur, trinkfest, stolz, nachtragend, Materialisisch.
Elfen: schlank, schön, feingliedrig, Vegetarier, Spitzohrig,naturliebend,nachtsichtig, klug,
Gnome: Klein, magiebegabt, verschlagen,
Halblinge:klein, pausbackig, Barfüssig, Haarfüssig, Großfüssig, immer hungrig, geschickt

Kämpfer: Stark, mutig, kampfbegabt
Dieb: Geschickt, Clever
Magier: Intelligent, belesen, besserwissend
Barde: Eloquent, musische Begabung, Charmant
Barbar: muskulös, mutig, stark
Priester: religiös, gläubig, Vorbild,
Assassine: Clever, geschickt, professionell
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Kampfwurst am 26.02.2017 | 20:14
Japp. Ich glaube wichtig ist, dass Klischees wenn sie genutzt werden eben nicht platt genutzt werden. Im Gegenteil muss man sich extra anstrengen und sie voll anspielen, dann können sie ihre Wirkung voll entfalten. Schließlich sind sie dafür gedacht.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 20:20
Halten wir schon mal fest- Klischees lassen sich sowohl brechen als auch extra voll ausspielen. Beides macht Spaß und ist nicht fade. ;)


Man darf auch nicht vergessen, dass es bestimmte Erwartungen an bestimmte Figuren und Typen gibt.
Es existieren auch bestimmte Vorstellungen davon, was einen "echten" Zwergen oder Elfen usw. ausmacht.
Diese entscheiden auch mit ob man eine Figur als "gut gespielt" empfindet.

Oder etwas böser formuliert: Bestimmte Vorurteile wollen wir halt auch manchmal gerne bestätigt sehen....... :D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Kampfwurst am 26.02.2017 | 21:04
Eben. Das ist halt der Unterschied ob ich einen kleinen Menschen oder einen Zwerg spiele.

Wenn man ein Klischee ganz brutal bricht, dann sollte das schon fast Kern der Kampagne werden. Nimm z.B. den "die Zwerge" Roman. Da dreht sich auch vieles darum, was denn nun zwergische Identität ist und darum, dass der Hauptzwerg eben nicht als Zwerg aufgewachsen ist.

Wenn man das im Spiel nicht als wesentlichen Teil der Kampagne sehen möchte, kann man das mit Klischees eben auch umgehen. Er ist eben ein typischer Zwerg, keine großen Überraschungen. Dann kann man sich eben auf die Sachen konzentrieren, die man für wichtig erachtet.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 21:41
Zitat
Wenn man das im Spiel nicht als wesentlichen Teil der Kampagne sehen möchte, kann man das mit Klischees eben auch umgehen. Er ist eben ein typischer Zwerg, keine großen Überraschungen. Dann kann man sich eben auf die Sachen konzentrieren, die man für wichtig erachtet.
Es ist mMn. auch kein schlechter Plan sich mal die Profession wegzudenken, sonst läuft man unter Umständen Gefahr, sich allein damit zu begnügen ohne der Figur überhaupt einen Charakter zu geben.
Alla- "Er ist Krieger, was gibt es da sonst noch zu wissen, damit sollte doch alles klar sein, oder?" ~;D
Oder einfach mal Vorstellen- Fünf Leute ziehen auf Abenteuer- was unterscheidet deinen SC von dem des Tischnachbarn, undzwar unabhängig von seiner
Profession oder den Fähigkeiten?

Manchmal reichen da zum Einstieg schon ein paar kleine Ideen, und Besonderheiten, damit die Figur nicht platt wird.
Vieles entsteht ja dann noch später beim Spielen und in den kommenden Abenteuern.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: dabba am 26.02.2017 | 22:00
Klar kann man Klischees dekonstruieren.

Der Elf, der irgendwann mal frustriert war (vielleicht weil ihm sein Schwarm von einem Zwerg weggeschnappt wurde? ;) ) und von einem Dämon angesprochen wurde: "Hey, willst Du wirklich Dein Leben lang in Deiner Baumsiedlung leben? Ich bring Dir zaubern bei und zeig Dir eine Welt voller Möglichkeiten... Dann kannst Du es allen zeigen!" wird ein Elfen-Hexer mit einem dämonischen Mentor. Nicht so ein blank polierter, aalglatter, arroganter Elf von der Stange.

Der Krieger lernt Zauberkunde/Magietheorie - damit er endlich mal versteht, was diese Magier immer aushecken.
Der Paladin/Ordenskrieger ist kein religiöser Extremist (der passt in eine polytheistische Welt ohnehin nicht hinein).

Oder man deutet Klischees um.
Der Barbar hat eine exzellente Tier- und Pflanzenkunde - und übertrumpft so die Klischee-Gelehrten: "Na, Herr Magier, in Deinem tollen Fachbuch waren wohl keine Bilder drin, was? ;) "
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 22:08
Hi dabba! :)

Zitat
Klar kann man Klischees dekonstruieren.
Klar, kann man. Auch der langsame Übergang zum Schwarzalb wäre eine interessante Idee.
Solange die Hintergrundgeschichte erklärbar und nachvollziehbar ist.
Klischees umdeuten könnte teilweise nur schwerer erklärbar sein......warum um Himmelswillen weiß der Krieger mehr als der Magier,
der doch viel länger und ausgiebiger studiert hat?
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: dabba am 26.02.2017 | 22:16
Hi Issi! :)

Der graue Hexer mit dämonischem Mentor muss ja nicht böse/schwarzelfisch sein/werden. Das wäre das nächste Klischee, das wir umreißen können. :D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 22:24
Zwerge die nicht so Zwergisch sind. Elfen die nicht so elfisch sind.....Orks die nicht so Orkisch sind?

Ist vermutlich alles doch eine Frage der Sozalisation und Erziehung. Was die Frage aufwirft:....Was ist stärker das oder die  "Gene"?
Fragen über Fragen?  ..... ;D

Aber bin aufgewachsen bei...,habe gelernt von...., ist zumindest immer ein recht plausibler Grund für Klischeebrüche denke ich.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 26.02.2017 | 22:24
Klischees umdeuten könnte teilweise nur schwerer erklärbar sein......warum um Himmelswillen weiß der Krieger mehr als der Magier,
der doch viel länger und ausgiebiger studiert hat?

Vorsicht: du wirfst da gerade zwei Beispiele durcheinander, glaube ich.

Und der Barbar weiß natürlich in der Wildnis besser Bescheid als der Magier, weil er die Dinge studiert hat, auf die es dort ankommt, und nicht nur von wem auch immer in der heimischen Stube zusammengesponnenes Bücherwissen. Also hat er beispielsweise tatsächlich schon mal richtige Elche gesehen und weiß, daß sie eben doch Kniegelenke haben. ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 22:29
Zitat
Vorsicht: du wirfst da gerade zwei Beispiele durcheinander, glaube ich.
Ne das zweite war von mir dazu gedichtet. Sorry, das war missverständlich.
(Als "da würde mir z.B. die Erklärung etwas fehlen"-Beispiel)
Dass der Barbar durch praktisches Wissen mehr Erfahrung hat als der Stubenhocker Magier finde ich auch plausibel. ;)
Wenn er auch  in Alchemie besser Bescheid wüsste, dann wäre das schwieriger erklärbar.
Wollte nix anderes sagen, als, "nicht jeder Klischee-Bruch ist mMn. leicht erklärbar." Manche natürlich durchaus.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 26.02.2017 | 22:46
Na ja, beim Krieger wiederum steht ja nicht ausdrücklich dabei, daß er mehr weiß als der Magier. Nur, daß er gegebenenfalls ganz entgegengesetzt zum Klischee vom tumben Draufklopper vielleicht doch mit dem Magier zusammen wenigstens fachsimpeln kann -- und da sehe ich ehrlich gesagt kein Problem.

(Und ja, unter Umständen würde ich einem Krieger mit passendem Hintergrund und etwas Köpfchen für magische Theorie in Fachfragen auch schon mal mehr Verständnis zugestehen als einem praktizierenden Magier, der zwar seine Sprüche halbwegs sauber hinbekommt, aber in den abstrakteren Vorlesungen nur vor sich hingeträumt hat... ;))
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: dabba am 26.02.2017 | 22:48
Die Idee mit dem Barbaren-Biologen hab ich aus Midgard 5 entnommen. Nach den Regeln kann dort der Barbar Natur-, Pflanzen- und Tierkunde genauso leicht lernen wie ein Magier oder ein Druide - so kann man die Klischees des doofen Barbaren, der schon einen Spickzettel braucht, um seinen Namen zu behalten (und den dann nicht lesen kann), quasi im Vorbeigehen aushebeln. ;)

Der Krieger hat es da mit der Zauberkunde etwas schwerer, aber Grundlagenwissen schadet ja auch nicht.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 22:55
@Nobodyhome
Ich glaube wir hatten tatsächlich schon mal die Situation wo der Krieger zum Beispiel Alchemie lernen musste, weil der Priester zu dumm(Intelligenz zu niedrig) dazu war.
Und weil keiner sonst eine magiekundige Figur hatte.
Das war schon eine richtig kuriose Sache..... :D
Aber irgendwo auch erklärbar. Not macht erfinderisch.
Mein magiekundiger SC musste auch mal Diebesfertigkeiten lernen, weil sonst keiner Türen öffnen konnte.
Teilweise hat man ja auch Mischcharaktere wo die Klischees automatisch schwammiger werden.

Zitat
so kann man die Klischees des doofen Barbaren, der schon einen Spickzettel braucht, um seinen Namen zu behalten (und den dann nicht lesen kann), quasi im Vorbeigehen aushebeln. ;)
Dieses Klischee.....gibt es tatsächlich....und wir haben alle dieses Conan Bild, erschreckend!! ~;D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: dabba am 26.02.2017 | 23:03
Nur echt mit dem österreichischem Akzent, der das Klischee weiter befeuert. ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 23:15
Nur echt mit dem österreichischem Akzent, der das Klischee weiter befeuert. ;)
Argh....das ist wie mit der Farbe Rot und dem Hammer. ;D
Ich wette, wenn wir uns alle spontan einen Elfen vorstellen sollten, dann hätten wir wohl auch ein recht ähnliches Bild.
Mein Tipp:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: +12vsMentalDamage am 26.02.2017 | 23:20
Ich finde Klischees sind gerade bei der Charaktererschaffung sehr nützlich. Ich habe eine Gruppe von Spielern, für die ist Rollenspiel ein netter Zeitvertreib ein paar Mal im Monat. Keiner von denen liest Regeln, Rollenspielbücher oder so ein Forum wie dieses hier. Wenn ich mit denen ein neues Spiel beginne und Charaktere erschaffe, dann helfen Klischees sehr, eine erste Grundidee für den jeweiligen Char zu bekommen. Ein Beispiel bei Shadowrun war: Ork, total vercybert und mit der Rolle des Tank. Das ist alles nicht so wirklich innovativ und sehr klischeehaftig, aber der Spieler hatte eine Vorstellung, von dem was das Spiel ermöglicht und baute dass, was naheliegend war, da eben klischeebehaftet. Meine Erfahrung ist dann, dass während des Spiels/einer Kampagne, diese Klischees immer mehr in den Hintergrund rücken, da die Spieler mit dieser Folie ihres Charakters experimentieren und sie erweitern, so dass letztlich facettenreiche Charaktere entstehen.
Klischees helfen m.E. also sehr beim Einstieg in ein neues Spiel oder Kampagne und danach sind es die vielen situativen Entscheidungen innerhalb des Spiels, die einen SC dann letztlich formen.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 23:27
 
Zitat
Meine Erfahrung ist dann, dass während des Spiels/einer Kampagne, diese Klischees immer mehr in den Hintergrund rücken, da die Spieler mit dieser Folie ihres Charakters experimentieren und sie erweitern, so dass letztlich facettenreiche Charaktere entstehen.
Klischees helfen m.E. also sehr beim Einstieg in ein neues Spiel oder Kampagne und danach sind es die vielen situativen Entscheidungen innerhalb des Spiels, die einen SC dann letztlich formen.
Das sehe ich auch so.
Ein paar Grundgedanken zum Charakter können manchmal trotzdem nicht schaden. Etwas worauf man aufbauen kann. (Als eine Art Fundament)
Unterschiede können dann wichtig werden, wenn die Gruppe zu großem Teil aus dem gleichen Typ besteht. z.B. Krieger oder Zwerg was auch immer.
Wobei seit Hobbit ist das mit einer Zwergen Gruppe ja auch kein Problem mehr......einfach ein Gruppenbild vorlegen, dann sucht sich jeder einen davon aus.... ~;D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 26.02.2017 | 23:39
Es ist auch einfach so, daß, wenn ich mich hinsetzen und in -- sagen wir mal -- zwanzig bis dreißig Minuten einen neuen Charakter basteln soll, da eben kein Konzept mit Hintergrund und Detail für tagelangen Lesestoff herauskommt. Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...

(Mit ein Grund, warum ich mich dieser Tage mit superdetaillierten Systemen, die das alles gleich von Anfang an wissen wollen, schwertue; aber das ist genau genommen wieder ein etwas anderes Thema.)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 26.02.2017 | 23:44
Zitat
Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...Da kann's dann schon mal sein, daß mir erst nach ein paar Sitzungen nachträglich noch ein paar wichtige Sachen einfallen, die ab da natürlich schon immer Teil der Hintergrundgeschichte waren...
Geht bzw. ging mir auch schon so....man hatte ein Konzept, und fühlte, dass ist so nicht stimmig oder da gehört noch was dazu.
Aber zumindest hatte man eine grobe Grundidee.
Zu detailiert funktioniert meiner Erfahrung nach auch tatsächlich nicht so gut.
Ich würde mal sagen irgendwas Grobes zwischen "alles fertig und nix" wäre für mich optimal, der Rest kommt beim Spielen.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.02.2017 | 23:57
Klar kann man Klischees dekonstruieren.

Der Elf, der irgendwann mal frustriert war
Elric von Melnibon, Dalamar... Die Elfen Poul Andersons



Oder man deutet Klischees um.
Zitat
Der Barbar hat eine exzellente Tier- und Pflanzenkunde - "
ist de facto eine Basisfertigkeit fürs Überleben in der Wildnis
btw das tumbe Barbaren(DSA) Klischee.
Erklär mir bitte mal wie der tumbe Barbar  lange genug gelebt hat um "erwachsen" zu werden,
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.02.2017 | 00:00

Dieses Klischee.....gibt es tatsächlich....und wir haben alle dieses Conan Bild, erschreckend!! ~;D
der Cimmerier sprach und schrieb noch mal wieviele Sprachen, führte Schiffe über wieviele Meere ?
und benutzte auch Magie.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.02.2017 | 00:05

Ich wette, wenn wir uns alle spontan einen Elfen vorstellen sollten, dann hätten wir wohl auch ein recht ähnliches Bild.
Definitiv nicht
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 27.02.2017 | 00:07
Erklär mir bitte mal wie der tumbe Barbar  lange genug gelebt hat um "erwachsen" zu werden,

In der Praxis würde ich sagen: es leben einfach nicht alle "Barbaren" mitten in der Wildnis als Jäger und Sammler. :)

Wenn man sich so'n Klischee-Fantasybarbarendorf mal anschaut, sollte irgendwann vielleicht mal auffallen, daß es sich oft eben doch um ein Dorf handelt -- mit festem Standort, festen Hütten, die nicht mal so eben a la Zelte o.ä. zum schnellen Abbau und Weiterziehen gedacht sind, und wahrscheinlich sogar mit Ackerzucht und Viehbau. Also eigentlich fast schon zivilisiert. Und da ist dann auch schon mal Platz für einen nicht ganz so hellen Kerl mit dicken Muckis, ohne daß der gleich der natürlichen Auslese zum Opfer fallen muß. ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: 6 am 27.02.2017 | 00:14
Der Elf, der irgendwann mal frustriert war (vielleicht weil ihm sein Schwarm von einem Zwerg weggeschnappt wurde? ;) ) und von einem Dämon angesprochen wurde: "Hey, willst Du wirklich Dein Leben lang in Deiner Baumsiedlung leben? Ich bring Dir zaubern bei und zeig Dir eine Welt voller Möglichkeiten... Dann kannst Du es allen zeigen!" wird ein Elfen-Hexer mit einem dämonischen Mentor. Nicht so ein blank polierter, aalglatter, arroganter Elf von der Stange.
Die Dekontruktion wurde mittlerweile schon so häufig durchgeführt, dass sie selbst schon zum Klischee wurde und selbst schon wieder häufiger dekonstruiert wurde (*hust*Drizzt*hust*).
Also nicht wundern, wenn Du selbst mal den Pfad beschreitest und die Mitspieler schon genau wissen, wie Dein Charakter tickt oder Deinen Charakter dann Elric oder Malekith nennen. ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.02.2017 | 00:28
In der Praxis würde ich sagen: es leben einfach nicht alle "Barbaren" mitten in der Wildnis als Jäger und Sammler. :)
dann wären es auch keine Barbaren sondern Wilde

Zitat
Wenn man sich so'n Klischee-Fantasybarbarendorf mal anschaut, sollte irgendwann vielleicht mal auffallen, daß es sich oft eben doch um ein Dorf handelt -- mit festem Standort, festen Hütten, die nicht mal so eben a la Zelte o.ä. zum schnellen Abbau und Weiterziehen gedacht sind, und wahrscheinlich sogar mit Ackerzucht und Viehbau.
und Schmieden, die gibt es übrigens auch bei der Nichtsesshaften Alternative den Nomaden.
Zitat
Und da ist dann auch schon mal Platz für einen nicht ganz so hellen Kerl mit dicken Muckis, ohne daß der gleich der natürlichen Auslese zum Opfer fallen muß. ;)
Nicht wenn er dem Klischee des überlebt ohne Probleme in der Wildnis wie Conan entspricht.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 08:50
Vermutlich ist es weise sich bestimmte Klischees einfach nicht zum Feind zu machen......
Es gibt sie halt. Aber innerhalb dessen gibt es mMn. Spielraum. Und meist sind es die Feinheiten, die einen SC besonders machen.
Als grobe Stütze taugen Klischees allemal. Jeder hat sofort ein Bild im Kopf. Falls einem dieses Bild nicht gefällt, muss man dieses Bild in den Köpfen seinen Mitspieler halt verändern. Indem man es durch ein neues ersetzt. Dann sieht der Barbar eben nicht aus wie Schwarzenegger, sondern so wie "Metzel Gibson". Und statt dem oesterreichischen Akzent hat er einen französischen........   :) ~;D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: dabba am 27.02.2017 | 08:52
Die Dekontruktion wurde mittlerweile schon so häufig durchgeführt, dass sie selbst schon zum Klischee wurde und selbst schon wieder häufiger dekonstruiert wurde (*hust*Drizzt*hust*).
Also nicht wundern, wenn Du selbst mal den Pfad beschreitest und die Mitspieler schon genau wissen, wie Dein Charakter tickt oder Deinen Charakter dann Elric oder Malekith nennen. ;)
Ich meinte ja auch nicht unbedingt einen Klischee-Antihelden-Elfen, sondern eher einen grauen Elfen, der nach außen hin durchaus "gut" und "rechtschaffen" auftreten kann.

Natürlich ist vieles schon irgendwann mal dekonstruiert worden.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Greifenklause am 27.02.2017 | 09:20
Meine Favoriten sind derzeit
-- Ein Gnomberserker, der auch gerne Drogen kocht, äh alchmistische Tinkturen
-- Ein Vargenoffizier, der sich stets fein herausputzt
-- Ein vargischer Schatzsucher, irrsinnig stark und ziemlich groß und ungepflegt, dabei aber ziemlich belesen und im Türen öffnen bewandert.
Ich durchbreche gerne Klischees.

Aber auch:
-- Ein Adliger aus einem verkommenen Adelshaus, insgeheim Hexer und zunehmend rachsüchtiger.
Ich nutze auch gerne Klischees

Oder auch:
-- Bluthorst, der Schlachter und Feldarzt. Hier verbinde ich beides: Das Klischee des grusligen, leicht tumben, definitiv ekligen Schlachters mit der überraschenden Heilkundekenntnis
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 27.02.2017 | 09:41
Nicht wenn er dem Klischee des überlebt ohne Probleme in der Wildnis wie Conan entspricht.

Das wäre im Zweifelsfall zu untersuchen. Ich meine, klar, Conan ist stark und zäh und zieht viel umher...aber als Herr des Dschungels wie Tarzan wird er nun auch nicht gerade beschrieben, und die meisten seiner Abenteuer spielen rein zufällig in "zivilisierten" Gegenden, wo er angemessen als "Barbar" herausstechen kann. Überlebt er also nun tatsächlich "ohne Probleme in der Wildnis", oder kennt er einfach nur die Straßen gut wie viele andere Reisende auch und kann schon mal problemlos 'ne Woche ohne Essen durchhalten, bis er wieder zur nächsten Herberge kommt?

(Daß Conan selbst wesentlich heller ist als so der "typische Klischee-Barbar" und daß der Begriff "Barbar" selbst nicht ganz unproblematisch ist, steht ggf. wieder auf anderen Blättern.)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 10:08
Zitat
Bluthorst, der Schlachter und Feldarzt. Hier verbinde ich beides: Das Klischee des grusligen, leicht tumben, definitiv ekligen Schlachters mit der überraschenden Heilkundekenntnis

Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Bestimmte Dinge die uns in Fantasy Welten als "nicht dem Klischee entsprechend vorkommen", wie ein Barbar der auch was drauf hat im Handwerk oder in sonstigen Wissensfertigkeiten, oder eben ein Schlächter, der gleichzeitig ein Heiler ist, sind im Reallife dagegen gar nicht so ungewöhnlich gewesen.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Rhylthar am 27.02.2017 | 10:10
Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Selbe gilt für das Foltern. Wer die Anatomie des Körpers nicht kennt, bringt jemanden evtl. "zu schnell" um.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 10:14
Zitat
Selbe gilt für das Foltern. Wer die Anatomie des Körpers nicht kennt, bringt jemanden evtl. "zu schnell" um.
Genau! Für den Job muß man nämlich genau wissen, was man tut... >;D
Oh das sind böse Ideen, ganz böse.....aber stimmt.

Folterknecht oder Henker und Heilkundiger sind tatsächlich plausibel kombinierbar.

Eigentlich fängt bei sämtlichen Misch Charakteren an das klassische Klischee etwas zu brechen und verwandelt sich in einen Cocktail.
Welcher davon wie schmeckt, ist mMn. spannend. Auch in welcher Dosis.
Manches ist vielleicht toll kombinierbar (Geschüttelt nicht gerührt) und sogar glaubhaft.
Anderes ist vielleicht auch gewöhnungsbedürftig. Aber trotzdem witzig.
Vielleicht besteht auch die Gefahr dass aus solchen Kombis ein zu bunter Vogel wird, der nicht recht in die Welt passt.
Spannend. Muß man vermutlich austesten. :D


Kurzer Zwischenbericht:
Man kann Klischees also
1. ab einem gewissen Punkt brechen
2. extra voll ausspielen.
3. Miteinander mixen
4. Demontieren bzw. umdeuten
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Greifenklause am 27.02.2017 | 10:43
Was manche vielleicht nicht wissen, ist, das Henker im Mittelalter oft auch hervorragende Heilkundige waren.
Und sich durch ihre Kunst zum üblichen Geschäft noch etwas dazu verdienten. :)
Bestimmte Dinge die uns in Fantasy Welten als "nicht dem Klischee entsprechend vorkommen", wie ein Barbar der auch was drauf hat im Handwerk oder in sonstigen Wissensfertigkeiten, oder eben ein Schlächter, der gleichzeitig ein Heiler ist, sind im Reallife dagegen gar nicht so ungewöhnlich gewesen.
Bluthorst war erst Schlachter, musste wie viele junge Leute zur Armee.
Und als dort der Feldarzt starb, musste der nächstbeste ran. Das ist meist der Tischler oder halt der Fleischer...
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 10:47
Zitat
oder halt der Fleischer...
Und das macht tatsächlich auch Sinn..... mit Sehnen und Knorpeln kennt er sich ja schon aus ;D

Was ich interessant finde ist, dass es mehrere Blickwinkel gibt, eine Figur zu betrachten.

Ich kann auf das schauen, was sie kann (Profession und Fähigkeiten)
Ich kann auf ihre körperliche Erscheinung sehen(Aussehen, Ausstrahlung)
Auf ihren Charakter(Benehmen Verhalten)
Auf ihre Motive und den Hintergrund.(Ziele Motivation)

Und an allen diesen 4 Schrauben kann man mMn. drehen (und wenn es nur an einer einzigen ist), um sie hier oder da vom platten Klischee wegzuholen.
Wenn man das denn möchte.

Aber es kann wie gesagt natürlich auch Spaß machen das Klischee voll zu bestätigen.
Und damit alle Erwartungen zu erfüllen, und ggf. sogar noch zu übertreffen.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Rorschachhamster am 27.02.2017 | 11:56
Das finde ich ja bei alten D&D-Versionen so knorke - das zufällige Attributsauswürfeln in Reihenfolge bricht fast automatisch Klischees. So sehr, das man sich sogar freut wenn die ein Klischee bedienen...  ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Supersöldner am 27.02.2017 | 12:08
Anti- Klischees . mh. Der Elf der Fleisch so sehr liebte das er von Vegetarier Nazis aus seiner Heimat  vertrieben wurde. Der Zwerg der einen Kindergarten  für die nachkommen  der von Abenteuern ermordet Orks betreibt. Ein Zwerg mit Gold Allergie. Ein parfümierter Barbar  der Seide Trägt und gern ein Fauler Südländer Adliger wehre.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 13:41
Zitat
Anti- Klischees . mh. Der Elf der Fleisch so sehr liebte das er von Vegetarier Nazis aus seiner Heimat  vertrieben wurde. Der Zwerg der einen Kindergarten  für die nachkommen  der von Abenteuern ermordet Orks betreibt. Ein Zwerg mit Gold Allergie. Ein parfümierter Barbar  der Seide Trägt und gern ein Fauler Südländer Adliger wehre.
Ok, nehme ich auf. :)

Kurzer Zwischenbericht:
Man kann Klischees also
1. ab einem gewissen Punkt brechen
2. extra voll ausspielen.
3. Miteinander mixen
4. Demontieren bzw. umdeuten
5. Bewusst in ihr Gegenteil verkehren.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: KhornedBeef am 27.02.2017 | 13:44
Uh, setz noch "lampshaden" auf die Liste, d.h. ein Charakter in der Welt spricht die Trope / das Klischee an oder weist zumindest recht deutlich darauf hin.

"Gronk sehr stark, aber Gronk nicht geschickt. Andere in Dorf von Gronk alle wie Gronk. Gronk sich fragen, wer bauen Hütten in Dorf von Gronk?"
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: 1of3 am 27.02.2017 | 13:45
Bei meinen SCs kann ich mich nicht erinnern mal gegen das Klischee gespielt zu haben. Am ehesten vielleicht noch die Zweitgeborene Gnomin, die nicht daher nicht Häuptling/Chef werden durfte und in die weite Welt gezogen ist. Da war ihr Gnomigkeit kaum von Bedeutung.

Bei Weltenbau hab ich dagegen großen Spaß an "Our Elves/Goblins/Trolls are different". Da waren die isoliert lebenden Elfen, die panische Angst hatten, in der Außenwelt infiziert zu werden. Die Goblins, die auf Wagen umherzogen und ihre toten Verwandten als Strohpuppen dabei hatten. Die Katzenleute, die gute Seefahrer waren.

Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 13:57
Zitat
Uh, setz noch "lampshaden" auf die Liste, d.h. ein Charakter in der Welt spricht die Trope / das Klischee an oder weist zumindest recht deutlich darauf hin.

"Gronk sehr stark, aber Gronk nicht geschickt. Andere in Dorf von Gronk alle wie Gronk. Gronk sich fragen, wer bauen Hütten in Dorf von Gronk?"
Erklärst Du mir den Begriff "lampshaden" nochmal für Dummies?  :D

Kurzer Zwischenbericht:
Man kann Klischees also
1. ab einem gewissen Punkt brechen
2. extra voll ausspielen.
3. Miteinander mixen
4. Demontieren bzw. umdeuten
5. Bewusst in ihr Gegenteil verkehren
6. lampshaden
7. Wechseln (geplant oder ungeplant)

Zitat
Die Katzenleute, die gute Seefahrer waren
Mir würde auch noch einfallen, dass man nicht nur Klischees mixt,
sondern gleich die Völker. Halborks, Tiermenschen etc.
das ist ansich auch oft ein Klischeebruch, wobei ja nicht alle Rassen als SC spielbar sind.
Und ob ein Vogelmenschen Barde jetzt noch besser singen kann, weiß ich auch nicht.... :D
Ein Halbork als Barde wäre ein sicherer Klischeebruch.
Eine Halbelfe dagegen gar nicht.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: KhornedBeef am 27.02.2017 | 14:05
Erklärst Du mir den Begriff "lampshaden" nochmal für Dummies?  :D
[...]
http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/LampshadeHanging

Kurz gesagt, das was ich oben beschrieb, wobei die verlinkte Definition etwas enger ist.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Rorschachhamster am 27.02.2017 | 14:08
Nur mal so als unreifer Gedanke: Ist nicht der Witz am Rollenspiel, das es meist tiefer geht als die Klischees reichen?
Ich meine, der tumbe Barbar als Klischee, da ist ja nicht Teil des Klischees wie er zu Goldstickereien auf seinem Pelzmantel steht... oder ob er Opern mag (Wagner, natürlich!  :P)... oder ob er Sahneküchlein einer Obstschnitte vorzieht... oder so.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 14:20
ja manchmal steht auf der Dose auch etwas anderes drauf als drin ist.
Mir fällt da z.B. der gefürchtete Piratenkapitän (Robert De Niro) aus der Sternenwanderer ein.
Nach außen furchteinflössend und der Schrecken(Klischee) der Lüfte aber heimlich zieht er sich gerne Frauenkleider an und ist ein herzensguter Kerl(Bruch).

Das mit der Dose geht natürlich umgekehrt... ;)

Außen ein weicher herzensguter Typ, aber eigentlich ein eiskalter Killer.

Klischee im Antiklischee und umgekehrt.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: nobody@home am 27.02.2017 | 14:37
Nur mal so als unreifer Gedanke: Ist nicht der Witz am Rollenspiel, das es meist tiefer geht als die Klischees reichen?
Ich meine, der tumbe Barbar als Klischee, da ist ja nicht Teil des Klischees wie er zu Goldstickereien auf seinem Pelzmantel steht... oder ob er Opern mag (Wagner, natürlich!  :P)... oder ob er Sahneküchlein einer Obstschnitte vorzieht... oder so.

Ich würde sagen, "tiefer als das Klischee" kann ich in jedem Medium gehen. Der Charakter muß mir dafür nur wichtig genug sein. D.h., klar, der tumbe SC-Barbar wird wahrscheinlich ebenso wie der tumble Barbarenprotagonist in einer Romantrilogie mit mehr Detail ausgeschmückt werden, als das Klischee alleine vorsieht; der ist halt Hauptperson, da muß das. Aber der ebenso tumbe 08/15-Barbarenstatist, der nur mal kurz irgendwo in einem Nebensatz oder als einzelner Trefferpunktwert in einer Gruppe identischer Fußvolk-NSC auftaucht? Da reicht sowohl Erfindern als auch Publikum das Etikett "doofer Standardbarbar" meist schon völlig (es sei denn natürlich, sie wollen ihrerseits mit dem Klischee "anonyme Horde von austauschbaren Szenenfüllern" ein bißchen spielen), und auch da macht "Rollenspiel oder nicht" keinen großartigen Unterschied.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 14:44
Zitat
Nur mal so als unreifer Gedanke: Ist nicht der Witz am Rollenspiel, das es meist tiefer geht als die Klischees reichen?
Wenn man so will ist das Klischee(Antiklischee was auch immer) erstmal sowas wie eine grobe Rolle bzw. ein Platz den die Figur in der Welt einnimmt.
Ein Startpunkt aus von dem sie sich weiterentwickelt, Dinge erlebt usw. Wie lebendig eine Figur ist und ob und wie sich ihr Charakter entwickelt, kommt dann mMn. natürlich auch auf den Spieler an.

Vielleicht erlebt der SC auch irgendwann mal eine Art Katharsis und denkt danach völlig anders als zuvor.
Das wäre dann auch ein möglicher Klischee Wechsel.

Vom Ketzer zum Gläubigen, Vom Mörder zum Beschützer, Vom Gesetzeshüter zum Gesetzlosen....usw. Geht natürlich alles auch umgekehrt.

Wenn ich die Figuren anschaue, die mir viel Spaß machen, würde ich sagen, dass die oft die Klischees bewusst bedienen, aber trotzdem auch brechen. Nicht durchgehend.
Aber doch abundzu. :)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Isegrim am 27.02.2017 | 15:10
Ein parfümierter Barbar  der Seide Trägt und gern ein Fauler Südländer Adliger wehre.

EinsA-Qualitäts-Klischee, das Griechen von Persern hatten. Und da die Griechen a) den Barbarenbegriff erfunden und b) die Perser als solche einordneten... ;)
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Maarzan am 27.02.2017 | 16:32
Manchmal passiert das auch ganz ungeplant durch den Rest der Gruppe.

Ich hatte bei Arcane Codex einen Troll gespielt, der als Hafenpacker davon träumte einmal Lichtbringer zu werden. Dafür habe ich dann INT und CH nicht völlig gedumpt und 1 oder 2 Ränge auf Lesen/Schreiben gehabt.
Am Ende war der Troll der einzige der das konnte in der Gruppe und sich zumindest um halbwegs akzeptables Sozialverhalten bemühte und damit der "Face" der Gruppe war.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Feuersänger am 27.02.2017 | 17:37
Ich finde, übertriebene Anti-Klischees sind genauso dämlich wie übertriebene Klischees.
Also, ein wenig Klischee gehört wohl immer dazu. Ist auch nichts verkehrt damit.

Darüber hinaus versuche ich immer, mir zu dem Charakter ein paar Details auszudenken, die weder mit noch gegen die Strömung laufen, sondern quasi ganz davon entkoppelt. Die also im Endeffekt nichts mit der Klasse / dem Archetypen / w/e zu tun haben. Sei es, dass der Paladin vernarrt in Katzen ist, oder der Kleriker ein passionierter Koch ist, der (Shadowrun) Hexer alte Autos und Motorräder sammelt und fährt, der Rigger der Gitarre spielt, und so weiter.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 18:57
Zitat
Ich finde, übertriebene Anti-Klischees sind genauso dämlich wie übertriebene Klischees.
Also, ein wenig Klischee gehört wohl immer dazu. Ist auch nichts verkehrt damit.

Es geht dann in der Tat eher Richtung Slapstick. Dessen sollte man sich schon bewusst sein.
Übertreibung würde ich deshalb auch eher in winzigen Dosen einsetzen.

Bei zu lächerlichen Figuren wird die Welt auch irgendwann nicht mehr ernst zu nehmen sein.
Insofern muß die Gruppe auch immer abschätzen wann es zuviel ist.

In der richtigen Dosierung kann es mMn. jedoch Spaß machen. :)


Zitat
Darüber hinaus versuche ich immer, mir zu dem Charakter ein paar Details auszudenken, die weder mit noch gegen die Strömung laufen, sondern quasi ganz davon entkoppelt. Die also im Endeffekt nichts mit der Klasse / dem Archetypen / w/e zu tun haben. Sei es, dass der Paladin vernarrt in Katzen ist, oder der Kleriker ein passionierter Koch ist, der (Shadowrun) Hexer alte Autos und Motorräder sammelt und fährt, der Rigger der Gitarre spielt, und so weiter.

Das hatte ich zu Beginn auch schon eingeworfen. Es besteht die Gefahr sich mit dem Klischee oder der Profession zu begnügen, ohne weiter über den Charakter nachzudenken.
Alla - "Er ist halt ein Krieger. Er ist halt ein Zwerg. Sie ist halt eine Elfe." --- Dabei ist die Profession bzw. die Charakterklasse allein niemals aussagekräftig genug.
Sich die mal extra wegzudenken. Und sich zu überlegen, wer die Figur sonst noch ist, kann mMn. viel Profil geben.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Alf am 27.02.2017 | 19:29
Also ich kann aus meiner Erfahrung eigentlich nur sagen, das Klischees, die ich mir vor dem Spiel (also bei der Charaktererschaffung) überlegt habe, regelmäßig nicht funktioniert haben. Das ist wie bei Plänen - die überleben den ersten Kontakt mit der Wirklichkeit auch meistens nicht. Und dann an diesen Klischees festzuhalten (schließlich will man die ja auch ausspielen) hat die Figur dann eigentlich (zumindest für mich) absolut uninteressant gemacht. Klappt einfach nicht. (Dasselbe gilt natürlich auch für Anti-Klischees)
Ansonsten kann ich Feuersänger nur zustimmen: ein wenig Klischee gehört dazu - aber zuviel ist tödlich.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 19:43
@
Alf
Wenn ich mir eine Figur wähle, dann nehme ich tatsächlich eine, die ich dauerhaft gerne spiele .
Kurzfristig kann man fast jede Figur mit Spaß spielen, macht man als SL sowieso, langfristig als SPL muß das Klischee schon auch ein wenig passen.
Und so geht es mir zumindest. Als SL kann ich jede Figur und jedes Klischee mit Spaß spielen.
Als Spieler schaue ich nicht nur ob das Klischee cool ist, sondern auch ob es gut zu mir passt, und ob ich wirklich Lust darauf habe..

Ein total "Artfremdes" Klischee als Spieler Figur will mMn. jedenfalls gut überlegt sein. :D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Alf am 27.02.2017 | 19:56
klar.
Klischees ausspielen kann natürlich riesig Spaß machen - meine persönliche Erfahrung ist nur einfach die - bei mir klappts einfach nie. Zumindest wird es für mich recht schnell unglaubwürdig und langweilig.
Allerdings kann ich mir NSCs wunderbar absolut Klischeehaft vorstellen (sowohl als Spieler alsauch als Leiter) Schließlich können die Spieler leicht auf sowas eingehen.
Mein Fazit: Klischees für eigene Figuren eher ungeeignet - als Nichtspielerfiguren allerdings recht gut .
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 20:05
Zitat
Mein Fazit: Klischees für eigene Figuren eher ungeeignet - als Nichtspielerfiguren allerdings recht gut
Im Prinzip mischt sich das zu Spielbeginn festgelegte Klischee mMn. im Laufe des Spiels auch immer ein wenig mit der Persönlichkeit des Spielers.
Was ich eigentlich auch nicht schlimm sondern sogar recht spannend finde. Insofern würde ich die Klischees auch nicht so überbewerten. :D
Als Startpunkt oder Spielidee sind sie jedoch ganz brauchbar.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Alf am 27.02.2017 | 20:11
nö, schlimm finde ich das auch nicht. Schließlich habe typische Klischees ja auch Gründe - und die müssen ja irgendwo herkommen. Insofern sind Klischees ja auch entsprechende Charaktereigenschaften.
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Issi am 27.02.2017 | 20:20
Es gibt auch Spieler die zu der Meinung gekommen sind, dass Figuren Klischees sogar auf den echten Charakter abfärben.......können.
Kennt denn auch jemand extrem geizige, sture Langzeit Zwergenspieler mit langem Bart?.... ~;D
Titel: Re: Das Spiel mit den Klischees bei der Charaktererschaffung
Beitrag von: Maarzan am 27.02.2017 | 20:46
Es gibt auch Spieler die zu der Meinung gekommen sind, dass Figuren Klischees sogar auf den echten Charakter abfärben.......können.
Kennt denn auch jemand extrem geizige, sture Langzeit Zwergenspieler mit langem Bart?.... ~;D
Soo lang ist er auch wieder nicht ... :korvin: