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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Supersöldner am 24.03.2017 | 12:47

Titel: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.03.2017 | 12:47
Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: KhornedBeef am 24.03.2017 | 12:52
Du Schlitzohr ;) So bündelt man direkt die lautstarken Vertreter im passenden Thread und es wird weniger diskutiert .

Es stört mich, wenn Metaplot bei den Spielern die Haltung weckt, ich müsste da jetzt irgendeine Entwicklung mitverfolgen für meine Spielwelt. Oder gar weitere Rollenspielprodukte anschaffen, um "up-to-date" zu sein.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: FlawlessFlo am 24.03.2017 | 13:04
Ich finde Meta-Plot für Rollenspiel-Settings furchtbar. Man hat einfach nur Probleme damit, und keine echten Vorteile.

Eine Setting-Beschreibung sollte eine Spielwelt zu einem Zeitpunkt beschreiben und ggf. wie die Welt in diesen Zustand kam. Wie sie sich weiterentwickelt, hängt ja von den Spielern ab, wie soll das in weiteren Beschreibungs-Bänden, Romanen, etc. sinnvoll berücksichtigt werden.

Entweder laufen dann Kampagnen so ab, dass bei neuen Settings-Material umgebastelt werden muss, um die Spielerverursachten Verwerfungen einzuarbeiten, oder die wichtigen Elemente des Settings erhalten Plot-Immunität, so dass sich die Spieler da nicht wirklich einmischen können und wenn dann nur auf metaplot-sankte Art und Weise.

Eine Spielwelt hingegen, die für einen definierten Zeitpunkt ausgearbeitet ist und die Zukunft offen lässt, läuft in keines der Probleme.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: KhornedBeef am 24.03.2017 | 13:09
Ich finde Meta-Plot für Rollenspiel-Settings furchtbar. Man hat einfach nur Probleme damit, und keine echten Vorteile.

Eine Setting-Beschreibung sollte eine Spielwelt zu einem Zeitpunkt beschreiben und ggf. wie die Welt in diesen Zustand kam. Wie sie sich weiterentwickelt, hängt ja von den Spielern ab, wie soll das in weiteren Beschreibungs-Bänden, Romanen, etc. sinnvoll berücksichtigt werden.

Entweder laufen dann Kampagnen so ab, dass bei neuen Settings-Material umgebastelt werden muss, um die Spielerverursachten Verwerfungen einzuarbeiten, oder die wichtigen Elemente des Settings erhalten Plot-Immunität, so dass sich die Spieler da nicht wirklich einmischen können und wenn dann nur auf metaplot-sankte Art und Weise.

Eine Spielwelt hingegen, die für einen definierten Zeitpunkt ausgearbeitet ist und die Zukunft offen lässt, läuft in keines der Probleme.
+1
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Derjayger am 24.03.2017 | 13:11
Was bereits gesagt wurde. Außerdem: Wenn ich als SL Fremdmaterial verwende, werde ich von Metaplot potenziell gehindert, Eigenideen einzubauen. Und das zu einem sagenhaft schlechten Preis, nämlich um Konsistenz mit etwas zu wahren, das am Spieltisch fast keine Rolle spielt und das ich mir vorher mühsam anlesen muss.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Crimson King am 24.03.2017 | 13:40
Ich verwende Metaplots gerne als Ideensteinbrüche. Die Vorstellung, dass gewisse Ereignisse zwangsläufig eintreffen, egal, was die Spieler machen, lehne ich aber rundheraus ab. Leider bricht man mit dem Konzept eines statischen, vorgeplanten Metaplots, sobald man zulässt, dass die Spieler während der Spielsitzungen auf diesen Einfluss nehmen.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Skarabäus am 24.03.2017 | 13:48
Ich verwende Metaplots gerne als Ideensteinbrüche. Die Vorstellung, dass gewisse Ereignisse zwangsläufig eintreffen, egal, was die Spieler machen, lehne ich aber rundheraus ab. Leider bricht man mit dem Konzept eines statischen, vorgeplanten Metaplots, sobald man zulässt, dass die Spieler während der Spielsitzungen auf diesen Einfluss nehmen.

Genauso sehe und handhabe ich das auch.

Ein Problem kann dann nur entstehen, wenn die Spieler den Metaplot kennen und daran festhalten wollen. Andererseits öffnet dieses Wissen und die damit verbundene Erwartungshaltung für mich die Möglichkeit die Spieler zu überraschen, indem ich bewusst diese Erwartungen unterlaufe.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: tartex am 24.03.2017 | 13:50
Mein Problem ist, dass ich beim Metaplot immer ganz vorne anfangen will und dann nie richtig weiterkommen.

So dümpeln meine DSA-Kampagnen seit Jahren bei Hal 3 rum. Wenn schon Metaplot, dann auch richtig!

Folglich werde ich nie zu den interessanten Zeiträumen kommen, weil noch einge alte Schrottabenteuer ungespielt rumliegen.

Aber ich bin auch jemand der bei Super Mario ALLE Münzen sammeln muss, bevor ins nächste Level weitergeht - und sich dabei zu Tode langweilt.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Kardinal am 24.03.2017 | 14:11
Ich finde Meta-Plot für Rollenspiel-Settings furchtbar. Man hat einfach nur Probleme damit, und keine echten Vorteile.

Eine Setting-Beschreibung sollte eine Spielwelt zu einem Zeitpunkt beschreiben und ggf. wie die Welt in diesen Zustand kam. Wie sie sich weiterentwickelt, hängt ja von den Spielern ab, wie soll das in weiteren Beschreibungs-Bänden, Romanen, etc. sinnvoll berücksichtigt werden.

Entweder laufen dann Kampagnen so ab, dass bei neuen Settings-Material umgebastelt werden muss, um die Spielerverursachten Verwerfungen einzuarbeiten, oder die wichtigen Elemente des Settings erhalten Plot-Immunität, so dass sich die Spieler da nicht wirklich einmischen können und wenn dann nur auf metaplot-sankte Art und Weise.

Eine Spielwelt hingegen, die für einen definierten Zeitpunkt ausgearbeitet ist und die Zukunft offen lässt, läuft in keines der Probleme.

+2 :d
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: alexandro am 24.03.2017 | 15:08
Nicht alle Veränderungen der Spielwelt müssen spielerinitiiert sein. Auch die die Zufallstabellen in Pendragon oder Harn (Hochzeiten, Überflutungen, Kriege) oder der Ereignisablauf in The Great Pendragon Campaign sind Metaplot. Die Spieler können auf diese Metaplot-Ereignisse reagieren, aber sie können nichts daran ändern, dass sie stattfinden. Das macht die Spielwelt lebendiger und zeigt ihnen, dass es noch mehr gibt, als das, was die SC unmittelbar betrifft.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Boba Fett am 24.03.2017 | 15:11
kommt drauf an

Wenn der Metaplot etwas ist, dass sich - für die SCs kaum erreichbar und daher kaum manipulierbar - im Hintergrund abspielt, dann kann er bereichernd und inspirierend sein.
Wenn - und das ist ja gern der Fall - die Charaktere mitten drin sein sollen, dann ist er meistens ein Korsett, das nur dann schmückt und sich trägt, wenn sich alles exakt an der richtigen Stelle befindet - und wann ist das schon mal der Fall?

Was kann man dem Metaplot vorwerfen?
- das seine Abenteuer nicht ergebnisoffen sind
- das seine Story meistens banal und vorhersehbar ist
- das wichtige NSCs nicht eleminiert werden dürfen
- dass er Zwang ausübt, sich an den Kanon zu halten.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Mr Grudenko am 24.03.2017 | 17:32
(...)
Was kann man dem Metaplot vorwerfen?
(...)
- das seine Story meistens banal und vorhersehbar ist ...

... und obendrauf jegliche Hintergrunds-Logik häckselt, um zum gewünschten Endergebnis in kürzester Zeit zu kommen. (Lieblingsbeispiel: Battletech mit der "alles was in den Romanen passiert, ist kanonisch" Regel  ::) )

- das er gerne, von den Entwicklern auf die schnelle, benutzt wird, um ungeliebte Elemente im Hintergrund auszumerzen, nur um die Aufmerksamkeit noch deutlicher auf die unbeliebten / nicht funktionierenden Elemente zu lenken

- deshalb ist der Weltuntergang oft Mindestmass für Plotaufhänger.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.03.2017 | 18:14
Schau dir L5R an. Schau dir das Setting an, wie es war, in der 1st und 2nd Edition. Dann schau es dir in der aktuellen Edition an. Metaplot ist die Pest auf Steroiden, die Hölle auf Rädern, ein Uwe Boll Film mit John Travolta in der Hauptrolle, der Apfel der Eris in Platin mit Diamanten.

Oder anders ausgedrückt: in 9 von 10 Fällen macht er eigentlich nichts nützliches.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Wulfhelm am 24.03.2017 | 18:28
In fast allen Fällen, die mir bisher untergekommen sind, hatte ich folgendes dagegen: Der Metaplot ist schlecht. Unabhängig von der Frage der SC-Beeinflussung (das ist gar nicht mal in allen Settings ein Problem... in Shadowrun oder Traveller beispielsweise machen typische SC halt ihr Ding, ohne groß das Universum auf den Kopf stellen zu können) mache ich darum meistens lieber was eigenes als SL. Schlimmstes Beispiel: BattleTech. Leite eine 3025er Kampagne, aber ich werd' den Teufel tun, die SC zu Zuschauern von Mike Stackpoles strahlenden Helden zu machen.

Metaplot ist ein Symptom der Einfallslosigkeit, die Rollenspielmacher regelmäßig heimsucht, sobald sie ein interessantes Setting etabliert haben (in meinem Beispiel mit BattleTech ging das in Rekordzeit vor sich.) Und je weiter er voranschreitet, desto mehr nervt er: Ein bemühtes "Big Thing" jagt das nächste, so dass alles irgendwann nur noch banal wird.

Was noch stört: Mir wird das Timing des Verlags aufgezwungen, wenn ich politische Ereignisse in meinen Abenteuern relevant werden lassen will.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Teylen am 24.03.2017 | 18:42
Gegen den Metaplot in Rollenspielen, ...
... , habe ich die Fertigkeit Setting-Elemente die mir nicht passen einfach zu ignorieren

Ansonsten gefällt es mir nicht
 - Wenn der Metaplot erwartet das ich ihn erspiele, weil das Gängelei ist.
 - Wenn der Metaplot anfängt in der Vergangenheit zu ret-connen
 - Sollte der Metaplot ein Setting-Element töten das ich mag
 
Schließlich gibt es gegen meine Fertigkeit der Metaplot-Ignoranz noch den Gegenwurf durch die Metaplot/Setting-Liebe etwaiger Mitspieler.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Weltengeist am 24.03.2017 | 18:52
Ich finde Meta-Plot für Rollenspiel-Settings furchtbar. Man hat einfach nur Probleme damit, und keine echten Vorteile.

Eine Setting-Beschreibung sollte eine Spielwelt zu einem Zeitpunkt beschreiben und ggf. wie die Welt in diesen Zustand kam. Wie sie sich weiterentwickelt, hängt ja von den Spielern ab, wie soll das in weiteren Beschreibungs-Bänden, Romanen, etc. sinnvoll berücksichtigt werden.

Entweder laufen dann Kampagnen so ab, dass bei neuen Settings-Material umgebastelt werden muss, um die Spielerverursachten Verwerfungen einzuarbeiten, oder die wichtigen Elemente des Settings erhalten Plot-Immunität, so dass sich die Spieler da nicht wirklich einmischen können und wenn dann nur auf metaplot-sankte Art und Weise.

Eine Spielwelt hingegen, die für einen definierten Zeitpunkt ausgearbeitet ist und die Zukunft offen lässt, läuft in keines der Probleme.

+3

Außerdem: Metaplot führt dazu, dass die Quellenbücher untereinander nicht konsistent sind. Da liegen dann teilweise Jahre (im Falle von DSA sogar teilweise ein ganzes Jahrzehnt) dazwischen. Sowas nervt mich.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: D. Athair am 25.03.2017 | 01:12
kommt drauf an

Wenn der Metaplot etwas ist, dass sich - für die SCs kaum erreichbar und daher kaum manipulierbar - im Hintergrund abspielt, dann kann er bereichernd und inspirierend sein.
Wenn - und das ist ja gern der Fall - die Charaktere mitten drin sein sollen, dann ist er meistens ein Korsett, das nur dann schmückt und sich trägt, wenn sich alles exakt an der richtigen Stelle befindet - und wann ist das schon mal der Fall?
+1

Deswegen fand ich den Metaplot in L5R immer ganz schön. Das Spiel hat (mindestens ab der 2nd) seprate Metaplot-Bücher und bietet damit An- und Ausschaltknöpfe um beide Varianten zu mischen. Wenn die SC sich mitten im Metaplot befinden - und die Gruppe nicht einfach nur Ereignisse nachspielen will, dann entwickelt sich die Geschichte der Spielwelt (im Kleinen oder im Großen - je nachdem, wie der Mataplot eingesetzt wird) anders. Dabei werden Spielmaterialien seltenst invalidisiert (außer ggf. spätere Metaplot-Bücher).

Diese Art von "Points-of-Light"-Metaplot fand ich jedenfalls immer ganz angenehm.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Scimi am 25.03.2017 | 02:08
Wenn ich Cthulhu spiele, deckt das Setting normalerweise den Anfang des 20. Jahrhunderts ab und hält sich im Großen und Ganzen an die historischen Abläufe. In gewisser Hinsicht ist das ein krasser Metaplot, im Prinzip sind alle großen Ereignisse vorgegeben, Informationen dazu stehen bis ins kleinste Detail zur Verfügung und die SCs können nichts daran ändern und weder die Depression noch den 2. Weltkrieg aufhalten oder auch nur spürbar beeinflussen. Dinge ändern sich plötzlich, innerhalb weniger Jahre brechen Kriege aus, enden wieder und verändern die komplette Spielwelt.

Aber in dem Fall macht es für viele den Reiz aus, die "echte" Geschichte als Hintergrund für sein Spiel zu nehmen, Orte und Namen auftauchen zu lassen, die damals niemand und heute jeder kennt, gezielt damit zu spielen, dass die Spieler wissen, was sie auslösen, was kommt, was unausweichlich passieren muss.


Wenn hier der "Metaplot" gewissermaßen eine Stärke, vielleicht die Hauptattraktion des Settings ist, kann Metaplot an sich nicht ausschließlich schlecht sein.

Sind vielleicht viele Metaplots einfach in irgendeiner Weise schlechter als reale Geschichte (die gerade in der 1. Hälfte des 20. Jh. sehr unplausibel, pulpig, überzogen und apokalyptisch für eine Story wäre), oder liegt es daran, dass es schwerer fällt, einen Metaplot zu akzeptieren, von dem man weiß, dass ihn sich jemand ausgedacht hat als einen, den zu hinterfragen einem aufgrund seiner Realität nicht einfallen würde.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Viral am 25.03.2017 | 06:24
es gibt SLs - die manche als schlechte SLs bezeichnen mögen - die einen Metaplot als umunstößlich ansehen. Wenn dieser Metaplot auch noch direkte Berührungspunkte mit den SCs hat kommt es meist zur übelsten Sorte von Railroading. z. B. "Nein ihr könnt den Typen nicht umbringen, der ist später noch wichtig", "besiegte Gegner sind plötzlich wiederbelebt".

Es führt dann häufig dazu, dass Spieler mit ihren SCs keine Wirkung bzw. Selbstwirkung in der Spielwelt/Story haben. Was auch als die Handlungen der Spieler entwerten genannt wird.

Das schlimmste was mir mal da untergekommen ist, ist dass jemand die Story der Clans-Romane der oWoD nachspielen wollte - nur wusste das keiner der Spieler.

Ein Metaplot kann bereichernd sein, wenn er - wie schon erwähnt - kein Korsett ist. Ein SL so mutig sein und diesen auch ändern können/dürfen ohne, dass die Spielwelt beginnt auseinander zu fallen
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: 1of3 am 25.03.2017 | 07:35
Metaplot kann funktionieren ähnlich wie jede Form von groß ausgearbeitetem Hintergrund gut funktionieren kann. Gute Effekte erzielt man aber nur, wenn möglichst alle Leute am Tisch Fan dieses Quellenmaterials sind. Also ich hab z.B. überhaupt keine Probleme mit dem Metaplot in einer Star-Trek-Runde und unterhalte ich gerne in welchem Jahr wir uns gerade befinden und was da sonst noch passiert. Und bei dem Klientel, das wahrscheinlich in einer Star-Trek-Runde aufschlägt, hab ich auch gute Chancen Gesprächspartner zu finden.

Nur meistens ist eine so große Homogenität gerichteter Nerdigkeit nicht gegeben, womit Setting und damit auch Metaplot eher zu Ballast wird.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Tigerbunny am 25.03.2017 | 07:40
Ich war mal ein grosser Fan von Metaplots. Damals hab ich aber auch eigentlich nur Shadowrun ernsthaft gespielt. Leider wurde der dortige Metaplot immer absurder und ein Weltuntergangsszenario jagte das nächste. Als ich dann irgendwann auf Dumpshock gelesen habe, dass praktisch jeglicher Metaplot auf spontanen Einfällen basierte, die einfach nur irgendwie aneinandergereiht wurden, hab ich mich verarscht gefühlt.

Mittlerweile stehe ich dazu wie die viele im Thread, im Hintergrund nett, brauche ich aber nicht. Eine Ausnahme bilden die Plotpoint-Campaigns bei SW, die frühstücken ja quasi den Metaplot eines Settings komplett mit ab und beteiligen die Spieler aktiv. So aufbereitet kann das Spass machen.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: nobody@home am 25.03.2017 | 09:42
Nicht alle Veränderungen der Spielwelt müssen spielerinitiiert sein. Auch die die Zufallstabellen in Pendragon oder Harn (Hochzeiten, Überflutungen, Kriege) oder der Ereignisablauf in The Great Pendragon Campaign sind Metaplot.

Ein Metaplot unterscheidet sich vom "normalen" Plot aus meiner Sicht in erster Linie dadurch, daß er nicht einmal SL-initiiert ist. Er kommt direkt von den "offiziellen" Schreibern des Spiels selbst und wird allen Spielgruppen weltweit mehr oder weniger elegant und verbindlich aufs Auge gedrückt. Daher auch das ganze Konfliktpotential -- die Autoren können natürlich nicht wissen, wer genau da draußen alles konkret "ihr" Setting auf welche Weise bespielt, und selbst wenn sie es wüßten, sind viele der einzelnen Gruppen wahrscheinlich zu verschieden, als daß man sie alle auf einen Nenner bringen könnte. Also nutzen diese Leute ihr Setting einfach als Vehikel für ihre eigene Geschichte, und wenn man sich als einzelne Gruppe daran stört, hat man eigentlich nur die Wahl, sich unterzuordnen (also entweder direkt im Metaplot mitzuspielen oder die Nischen zu finden, wo man ihm nicht in die Quere kommt) oder ihn schlicht zu ignorieren und sein eigenes Ding weiterzumachen. Letzteres dann halt um den Preis, daß man mit zukünftigem offiziellem Material ggf. weniger und weniger anfangen kann, weil es mehr und mehr von den Entwicklungen in der eigenen Kampagne abweicht...

Von daher halte ich Metaplots generell für einigermaßen unpraktisch. Am besten funktionieren sie noch, wenn sie strikt im Hintergrund bleiben und auf der "typischen" Spielercharakterebene wenig bis nichts bewegen...dann braucht man sie allerdings auch mMn erst gar nicht wirklich.

(Und natürlich ist eine einfache Zufallstabelle, die eine SL je nach Laune mal benutzen kann und mal nicht, um das hausgemachte eigene Spiel anzureichern, nicht einmal in der Nähe derselben Baustelle.)
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.03.2017 | 10:00
@nobody@home
Wenn die Spiel im Setting Veränderungen verursachen,w eichen sie damit auch immer mehr vom Setting ab. Das heißt, auch komplett ohne Meta-Plot kann es für die Spielgruppe problematisch werden, spätere Abenteuer zu verwenden, da ihr eigenes Setting sich zunehmend vom offiziellen Setting unterscheidet.

Ich halte da Meta-Plots für unproblematisch: Natürlich weiß man von offizieller Seite nicht, was im privaten Setting so gelaufen ist. Aber Meta-Plots sind ja meistens so konzipiert, dass sie so oder so eintreten können: Sei es der Ausbruch eines Krieges, einer Seuche, oder magische Verwandlungen, weil ein Komet vorbeizieht.
Das heißt, egal was die Spieler bisher gemacht haben: Diese Ereignisse können dennoch eintreten.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Rafael am 1.04.2017 | 12:39
An sich nischt, weil sobald du das Regelwerk besitzt, kannst du in deiner Runde so oft den Kontinent anzünden, wie du willst.

Ich mag es nur nicht, wenn jahrelang angedeutet wird (Aikar Brazoragh) und dann nichts dabei rauskommt. Oder wenn man von NPC herumhüpft, die man einführt, aber dann doch nicht braucht und dass der Metaplot die Spieler vollkommen ausklammert. Das Meiste geschieht ohne die Spieler. Okay, die können nicht überall sein, geschenkt, aber oft betrifft es sie nicht mal indirekt. Da stirbt einfach jemand und joah, was soll's? Warum hat man diese Figur nicht vorher abgeschoben oder besser noch in einem Abenteuer verarbeitet, dass die Spieler auflösen und NICHT DER METAPLOT (siehe Helme Haffax).
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.04.2017 | 22:44
Das Meiste geschieht ohne die Spieler. Okay, die können nicht überall sein, geschenkt, aber oft betrifft es sie nicht mal indirekt. Da stirbt einfach jemand und joah, was soll's?
Das ist sicherlich nicht positiv. Aber es ist auch nicht negativ. Es ist einfach neutral:
Ob nun nichts geschieht oder ob etwas geschieht, was die Spieler nicht betrifft: Wo ist der Unterschied?

Von daher: Ein Metaplot, der die Spieler nicht betrifft, ist nicht zwangsläufig eine Verbesserung, aber auch keine Verschlechterung.
Titel: Re: Was habt ihr gegen Metaplot in Rollenspielen ?
Beitrag von: Wandler am 13.04.2017 | 23:01
Ich liebe Metaplots! Es gibt nur leider kaum gute.