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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: LUCKY_Seb am 7.05.2017 | 10:51

Titel: [Earthdawn 4te Edition] Die Gemeinschaft des "Roten Steins"
Beitrag von: LUCKY_Seb am 7.05.2017 | 10:51
Die Gemeinschaft des "Roten Steins"

Was ich hier teilen möchte sind keine linearen erklärenden Spielberichte
sondern eher Eindrücke und Notizen der Spielercharakter und
auch teilweise der NSC’s.

Das führt zu teilweise sehr subjektiven Berichten und Darstellungsweisen.

Die Spielercharaktere - Gemeinschaft des Roten Steins -

Aldér
Bogenschütze, Kreis 3, Elf
Abgebrannter Elf, der sein Leben dem Bogenschießen gewidmet hat.
Leider scheint er darüber aber vergessen zu haben, dass man Geld
benötigt um am Leben zu bleiben ...
... gibt der Gruppe Rückendeckung.

Hasst Ungerechtigkeit gegenüber Schwächeren, besonders Tieren.

Kayss von Travar
Magier, Kreis 3, Mensch
Bedachter Mensch, der dann doch zielorientiert und schnell Entscheidungen trifft.
Scheint großzügig zu sein, wirft gerne Feuerbälle...

… mausert sich zum inoffiziellen Anführer der Truppe.


Enidan Sturmschwinge
Windmeister, Kreis 3, Windling
Stürmisch humorvoller Windling der Ehre, Mut und derbe Späße genauso
schätzt wie einen guten Donbrass.

Ist Blutbruder mit Dumbratz dem jüngstem Sohn des Anführers der Blutbullen.

Raki
Krieger, Kreis 3 , Ork
Lebt hart, schnell und wild. Isst sehr gerne die doppelte Portion.
Trägt seine Axt locker und mag keine Magier (Kayss könnte eine Ausnahme sein)
Ist trotz aller Härten ein loyales Mitglied der Truppe.

Takris,
Spion, Kreis 3, Mensch
Hauptmerkmal: Auffällig unaufällig.
Stammt aus einer Familie von Agenten die in und um Iopos und Thera fungierten.
Gewiefter Erzähler, Diplomat und Taktiker. Scheint langfristig den großen Coup zu planen...

Startpunkt:
Die Truppe startet in Shandrill, einer kleinen Stadt, die zwischen Servos-Dschungel und den Donnerbergen liegt.

Die Siedlung besteht zur einen Hälfte aus Überresten einer wunderschönen alten Stadt aus weißem Stein, zur Anderen
aus einer angebauten Holz- und Palisadensiedlung. Shandrill ist berühmt für seinen mit Spuren elementaren
Feuers angereicherten Branntwein – den Donbrass.

Hier werden die Charaktere von einer Truppe hochkreisiger Adepten für die Eskorte einer Karawane von Hellgor Hakenhand ausgesucht.
Die Karawane  besteht aus 7 Wagen von denen drei mit Fässern von Donbrass beladen sind.
Ein Wagen gehört dem Karawanenführer Hellgor Hakenhand, zwei weitere transportieren Proviant und Ausrüstung.

Auf dem letzten Wagen, der auf dem Vorplatz steht, liegt eine vier Schritt
lange schwarze Kiste, ähnlich eines Sarges ….

Zitat von Hellgor Hakenhand, erster Auftraggeber,
Zwergenhändler von Shandrill

„Die Jungs waren nicht meine erste Wahl, ganz klar.
Verfressen und weich in der Birne.
Aber sie haben Potenzial, das muss man ihnen lassen.“





Kommentieren, Fragen und Austausch ausdrücklich erwünscht…


Erster Bericht folgt hoffentlich im Laufe des Tages...   ;)
Titel: Re: [Earthdawn 4te Edition] Die Gemeinschaft des "Roten Steins"
Beitrag von: LUCKY_Seb am 7.05.2017 | 11:29
Erster Abend: Shandrill, Donbrass und rote Steine
Die Gruppe findet sich,
lernt Hellgor, Cram Blutbad und den „Sombrero-Mann“
sowie den verletzten Zador Wildhand kennen.


"Mein Name ist Cram Blutbad und ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Zumindest Teile davon.
Ich bin ein Trollkämpfer und seit etlichen Jahren folge ich der Disziplin des Kriegers.
Ich bin mit Zador Wildhand, einem Ork Tiermeister und seinen beiden schwarzen Hunden und 
mit Nyram Drabuul, einem Magier, nördlich der Donnergipfel unterwegs gewesen.

Was? Ja, du hast dich nicht verhört, mein Freund, genau der Nyram Drabuul der den Sturz in
die Feuerseen überlebt hat. Seitdem trägt er diesen breitkrempigen Hut mit den vielen Bommeln dran.
Ich glaube, dass Sonnenlicht schmerzt seine Haut oder das was davon übrig ist.

Außerdem reiste Meestris Silberhand, ein elfischer Bogenschütze und Freund aus meiner Jugendzeit mit uns.
Wir hatten unseren Auftrag von dem großen Neebo Scree, einem Lichtbringer, erhalten. Wir sollten
etwas aus dem Kaer Fillkarion herausholen. Das ging furchtbar schief. Nun ist mein Freund tot, in Zadors
Seite klafft eine große Wunde die sich nicht schließt und wir sind mit der schwarzen Kiste nach Shandrill, eine Tagesreise gen Osten, geflohen.

Ich weiß bis heute nicht wie es Nyram geschafft hat, mit uns blutverschmierten Gestalten und
der schwarzen Kiste an den Stadtwachen vorbei, in die Stadt zu kommen. Es ist immer gut einen fähigen
Magier dabei zu haben. Und Nyram ist der Beste den ich kenne.

Wir sind also in Shandrill angekommen. Wenn ich das so sage hört sich das so leicht an, wir sind geflohen,
gehetzt worden, aufgerieben, verwundet… …getötet.
Ich habe mir nicht verziehen, das wir Meestris zurücklassen mussten.
Wir haben uns in Shandrill drei Tage lang versteckt, uns erholt und Pläne geschmiedet wie
wir zu Neebo Scree kommen könnten. Wir waren nämlich aus dem Kaer Hals über Kopf in die falsche Himmelsrichtung
gestürzt und nun mussten wir um zu Neebo, dem Lichtträger, zu gelangen genau den Weg zurück nehmen.
Wir haben beschlossen den Weg nicht alleine zurückzulegen, sondern uns einer Karawane anzuschließen.
Wir kauften uns bei Hellgor Hakenhand, einem Aas von einem Zwergenhändler ein.
Er nötigte uns, neben einer beträchtlichen Summe Geld, die Zusage ab, die Karawane zu beschützen und
bei der Auswahl der Wachen zu helfen.

Das taten wir auch und stellten auf dem Marktplatz ein Team von Adepten zusammen,
denen wir einen roten Stein aus dem Mosaik bei Fillkarion als Erkennungszeichen in die Hand drückten.

Zu dem Team das Nyram, Zador und ich aussuchten gehörten:
Ein breitschultriger Ork, wild und ungezähmt aber irgendwo in seinen gelben
Augen habe ich etwas wahrgenommen, ich hoffe er wirft es nicht weg.
Sein Name war Raki.


Nyram ging zielstrebig zu einem schmächtigen Menschen, wechselte einige Worte und gab
ihm einen roten Stein. Der Mensch in der Kutte war ein aufstrebender, wissensdurstiger
aber vorsichtiger Mann. Ein Magier am Anfang seines Weges.
Sein Name war Kayss.

Ich hingegen sah einen kleinen Schatten über die Menge, die größtenteils aus Zwergen und
Menschen bestand, huschen und hob den Blick. Oben auf der Marktplatzfahne hockte ein Windling.
Jene kleine geflügelten Wesen tauchen nicht so häufig auf wie man denkt. Der kleine Mann hatte eine
wilde blaue Mähne, dunkelgrüne Haut und schien tätowiert zu sein. An seinem Rückenholster
waren mehrere Speere und Lanzen angebracht die sich gegen den Abendhimmel scharf abzeichneten.
Er lächelte mir verschmitzt zu. Fast hätte ich sein Lächeln erwidert aber plötzlich tauchte
Meestris verdrehter Körper vor meinem innerem Auge auf…
...ich schnippte dem Windling einen roten Stein zu und wandte mich wortlos ab.
Der Name des Windlings war Enidan Sturmschwinge.


Zador hatte sich, wie verabredet, im Schatten der alten Stadtmauer gehalten und
kam jetzt mit seinen beiden riesigen Hunden die schmale Steinstufen herab
auf den Marktplatz. Seine wachen Augen hatten jemanden in der Menge ausgemacht,
den ich nicht wahrgenommen hatte. Im Vorbeigehen steckte Zador dem Unauffälligen
den roten Stein zu. Der unauffällige Mann, so erfuhr ich später, war ein Spion und Taktiker.
Der Mann hieß Takris.


Gerade wollten wir abdrehen, als der Widerling Hellgor Hakenhand halb auf der alten Steintreppe
stehend, einen Stein der Masse vor die Nase hielt und schrie: „Einen roten Stein und damit einen Job,
für denjenigen, der von hier das Schild der Taverne trifft“. Ein Raunen und vereinzelte Ausrufe des
Missfallens gingen durch die Menge.
Die Taverne lag etwa 100 Schritt die Hauptstraße hinunter. Der Verkehr war dicht und viele Bürger
von Shandrill gingen ihrem Feierabend nach. Kurz, die Straße brummte wie ein Bienenstall.
Hellgor war ein Dreckskerl. Das Schild war kaum zu erkennen. Ich wollte mich gerade abdrehen, als
sich Meestris aus der Menge löste, drei schnelle Schritte auf die Stufen machte und den Bogen hob.
Mir blieb der Kiefer offenstehen und ein Knurren drang tief aus meiner Kehle was aber im
allgemeinen Jubel und Bravorufen unterging.
Der Schütze war nicht Meestris. Er war zwar ein Elf. Aber ein dürrer, blasser Geselle der
ziemlich abgebrannt aussah.
Sein Name war Álder…


Hier unterbreche ich vorerst nun meine Aufzeichnungen.

Dies ist ein Anfang einer Geschichte von Leid,
bösen Mächten und üblen Machenschaften.
Viele, die diesen Krieg kämpfen,
werden sterben.
Wenn nicht alle.
Das sind die Worte des Kriegers.

Aber es warten auch Freundschaften,
Abenteuer und zauberhafte Orte auf uns
von denen wir nicht einmal zu Träumen wagten.
Das sind die Worte von Cram Blutbad,
Shandrill im Jahre Throals …."

Randnotiz
Der Abend endete in der Taverne deren Schild Álders Pfeil abbekommen hatte. Der Windling organisierte dort einen Tisch, in dem er ein "Reserviert"-Schild verschwinden liess. Ausgerechnet dieser Tisch war für die NSC‘s Cram Blutbad, den Magier Nyram Drabuul und auch den verletzten Zador Wildhand vorgesehen …. Dadurch das Kayss die Situation durch mehrere Runden Branntwein entschärfte, lernte die Gruppe kurz ihre ersten „Freunde“ genauer kennen, bevor es mit der Karawane in Richtung Travar gehen sollte… Der Abend endete für die Gruppe mit einer Überdosis Donbrass 😉 und so ging es am nächsten Morgen mit einem „Schädel wie ein Rathaus“ auf große Fahrt mit der schwarzen Kiste und Hellgor Hakenhand, den die Gruppe noch hassen lernen würde…


Titel: Re: [Earthdawn 4te Edition] Die Gemeinschaft des "Roten Steins"
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.08.2017 | 14:26
Zweiter Abend: Die Schlacht am Plateau
„Ihr steht in der Warteschlange zum Essen wärend
wir überrannt werden, ich fass es nicht“


Hellgor Hakenhand

Die Karawane von Hellgor Hakenhand macht sich auf den Weg.
Die Gruppe bildet als "Rotes Team" den wichtigesten Teil der Wachmannschaft.

Der Spielbericht ist aus der Sicht des NSC Hellgor Hakenhand geschrieben:

Aufzeichnungen Hellgor Hakenhands
Die Shandrill – Travar Passage,

"15 Tage Reise, anfangs zwischen den Donnergipfeln und dem Servos,
danach durch die Brachen. Das ist die Passage die vor uns liegt.

Es werden wieder einige nicht schaffen, ich habe die üblichen 15-20% Verluste schon jetzt
im Proviant mit einkalkuliert.
Denn Tote essen nicht und wenn man sparen kann, sollte man es tun.

Ich konnte durch einen glücklichen Umstand einen zusätzlichen Batzen Silber raushandeln:
Eine Gruppe von erfahrenen Adepten wollten eine große, längliche schwarze Kiste, die Ähnlichkeiten mit
einem Sarkophag aufweist, mit auf einem Wagen in der Karawane führen, irgendwo bis kurz vor Travar.
Ich habe dabei kein gutes Gefühl. Irgendetwas stimmt mit der verfluchten Kiste nicht aber ich konnte ein
Zusatz-Geschäft draus machen. Jetzt zahlen sie dafür mit mir reisen zu dürfen, anstatt anders herum.
Cram Blutbad, Zador Wildhand und Nyram Drabuul, allesamt erfahrene Adepten, zahlen, um bei mir,
Hellgor Hakenhand, als Wachen arbeiten zu können.

Moment, ich muss mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen…

Zusätzlich habe ich Cram gezwungen zusätzliche Wachen C auszusuchen und zu
engagieren – von seinem Geld. Ich musste mir auf die Zunge beißen um nicht loszuprusten, als
ich Cram Blutbads Gesicht gesehen habe. Trolle können wirklich sehr beschränkt sein…
Ein Zwerg sollte im Normalfall alle anderen Rassen bezwingen können.
Durch seinen Intellekt, die Beharrlichkeit und sein Gespür, wo es ein Geschäft zu machen gilt.

Die fünf Typen (die SC`S) , die den roten Stein bekamen und damit von Cram und seinem Team als Wachen
ausgesucht wurden, haben mir allerdings von Anfang an nicht gepasst. Die waren verfressen und weich in der Birne.
Die kamen am ersten Tag schon völlig verkatert, nach Donbrass stinkend, zur Karawane.

Meines Erachtens waren zwei von denen eh nur Rabenfutter – der Bogenschützen Elf und
der Ork mit der Axt. Ich habe mit dem Kutscher, der den Wagen mit der schwarzen Kiste transportiert um
fünf Silberstücke gewettet, dass die beiden nicht lebend in Travar ankommen. Und weil die Kiste auch
sehr gefährlich wirkt, habe ich mit einem von den Jungs aus dem Proviant-Team gewettet, dass der
Schwarz-Kisten-Kutscher es nicht überleben wird. Also egal was passiert – ich werde davon profitieren.
Wenn man Gewinn erzielen kann, sollte man es tun.

Wir sind dann also endlich von Shandrill aufgebrochen, sieben Wagen, die Schwarzen Kiste auf einem,
dreimal Wagen mit dem Branntwein Donbrass, 2 Proviantwagen und mein eigener Wagen.
Die Donnerberge im Süden gaben den ganzen ersten Tag ihre typischen grollenden Geräusche von sich.
Ich musste den Jungs vom Roten Stein schon ordentlich einheizen, außer mir versteht keiner die Bedeutung
dieser Handelskarawane.

Die Kerle waren komplett grün hinter den Ohren und hingen die ganze Zeit am Rockzipfel von Cram Blutbad.
Ich hasse die Gegend direkt vor Shandrill, die Berge türmen sich im Süden auf und im Norden drücken die
 Nebel des Servos in die Ebene. Dann die Hügel, die Savanne und und die großen Büsche die viel zu
viel Sicht versperren und unangenehm nah am Rand der Straße wachsen.

Und siehe da – unsere Trunkenbolde wurden langsam wach – und formierten sich, überraschenderweise
sogar ganz vernünftig. Der kleine Windling hatte den Mumm etwas voraus den Weg auszukundschaften.
Hummh, vielleicht sollte ich noch eine Wette gegen ihn aufmachen.

Gegen Abend legte die Wachtruppe des Roten Steins den Lagerplatz fest. Am Rande eines Plateaus das sich
30 Fuß senkrecht in die Höhe erhob. Also wurden die Wagen im Halbkreis an das Plateau gestellt.
Wir hatten die senkrechte Felswand im Rücken. Ich habe dafür gesorgt das mein Wagen, der viele erlesene Kostbarkeiten
transportiert, in der Mitte war. Dann stellten die den Wagen mit der schwarzen Kiste neben meinen.
Das hat mir nicht gepasst, und das habe ich der Truppe sehr deutlich gesagt. Cram Blutbad und ich kamen uns ziemlich ins Gehege.
Hinterher habe ich ihm seinen Willen gelassen, ich muss den Troll bei Laune halten…
Die Jungs mit dem Roten Stein schienen sich darüber zu amüsieren.

So etwas merke ich mir. Ich habe das registriert, glaubt mir. Ich werde das im Auge behalten,
wäre nicht die erste Karawanenwache, die ich in der Ödnis zurücklassen muss, weil sie meutern möchte…
Wenn man solche Dinge kommen sieht, sollte man sich wappnen.

Auf jeden Fall gab es dann Essen. Bis auf das elfische Rabenfutter stürzte sich die gesamte Rot-Stein-Truppe
auf den Fraß und stellte sich schwatzend an das Lagerfeuer – ich habe meinen Augen nicht getraut.
Absolut dilettantisch, ein Desaster. Die Wachen, die Cram eingestellt hatte, bewachten also nicht den Donbrass und
die anderen Wagen, sondern soffen und fraßen alles weg! Außerdem hofften sie bestimmt insgeheim eine aus dem Proviantteam flachzulegen…

… Ich bin auf den Ork (das Vieh hatte schon die zweite Portion weg) und den Unauffälligen zu und habe ihnen die Wacht angesagt.
Komplette Aussetzer, die zwei. Ich wollte Ihnen gerade den Sold kürzen – als ein Pfeil, der schräg von oben vom Plateau kam,
meine Essensschüssel zerschlug und zitternd im Boden vor meinen Beinen stecken blieb. Der Elf hatte sich von dem Magier auf das
Plateau zaubern lassen und konnte von dort aus sehen wie eine Horde von Orkbrennern
auf Ponys aus der Ebene heranrollte. Der Pfeil sollte eine Warnung für uns sein. Uns zeigen das wir angegriffen werden.
Dabei hätte er mich fast getötet. Ich revidiere meine Meinung – die Kerle vom Roten Stein sind nicht nur unnütz –
sie sind wahnsinnig und gefährlich.

Die erste Welle der Orksteppenreiter erwischte uns mitten im Chaos der Kampfvorbereitungen. Das Proviantteam schrie,
kämpfte und starb (größtenteils). Ich habe sie in meiner Rechnung nicht auf dem Plan gehabt, von daher besonders ärgerlich.
Aber die Jungs vom Roten Stein und Cram Blutbad und seine Truppe haben ordentlich abgeräumt, wahrscheinlich liegt
ihnen die Zerstörung im Blut. Die Eröffnung machte Nyram Drabuul, dessen Zauber blauer Energie, einen Orkbanditen samt
Pferd platzen liess. Der Bogenschützen-Elf, Alder hieß er, glaube ich, schickte den weißgefiederten Tod vom Rand des Plateaus.
Der verfressene Ork schwang seine Kriegsaxt gegen alles was an der rechten Flanke herandonnerte…
Besonders überrascht hat mich jedoch dieser unauffällige Typ, ich glaube Takris war sein Name. Er überredete doch glatt einen
Teil des Proviant-Teams (ich nenne es auch das blaue Team) sich ihm im Kampf gegen die Orkbanditen anzuschliessen und baute
mit ihnen einen provisorischen Palisadenwall aus Speeren an der linken Flanke.
Der grüne Windling mit den blauen Haaren stürzte sich aus dem Abendhimmel herab und
tötete wahllos einige der Steppenreiter.

Ich sicherte in der Zwischenzeit meinen Wagen, denn die zweite Welle der Orkbanditen brandete an.
Diese Kämpfer trugen schwere Rüstungen, die mit Fellen von Silberwölfen besetzt waren und ihr Angriff traf unsere Truppen mit Wucht.
Dieser Takris wurde überrannt und ging mit Schrei und Blut zu Boden (auf den hätte ich setzen sollen, der ist mir aber irgendwie dadurch gegangen),
zwei aus der Proviant-Gruppe starben an seiner Seite. Nun passierten mehrere Dinge gleichzeitig und es ist selbst für einen Zwerg schwierig,
die zeitliche Reihenfolge nachzuhalten, ich musste ja schließlich auch noch meine Kostbarkeiten im Wagen bewachen. Also, …

Die Schlacht wogte ihrem Höhepunkt entgegen und obwohl die Angreifer herbe Verluste einstecken musste, ging einer der Wagen, die den Branntwein Donbrass transportieren, lichterloh in Flammen auf - eine Schande! Gleichzeitig, von fast allen unbemerkt, wurde der Wagen mit der großen schwarzen Kiste durch eine Art riesigen bleichen Wurm, der aus dem Boden brach, angegriffen. Diese verfluchte Kiste schien sein Ziel zu sein, die Jungs vom Roten Team wurden richtig panisch als das Wurmviech sich an einer Stelle mit seinen Mandibeln durch die Holzschicht fraß und darunter ein runenbesetzter Metallbehälter sichtbar wurde, eine Art Sarg oder so.

Der Pfeil von dem Elf prallte am Panzer des Wurmes ab - nur dadurch das der Unauffällige und der Ork gemeinsam angriffen töteten sie endlich den Wurm und verhinderten … ja was eigentlich?

Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes schaffte es der Windling Enidan tatsächlich einen der Orkbrenner bewußtlos zuschlagen und gefangen zu nehmen. Das war meine Chance mich noch an der Schlacht zu beteiligen. Ich bin also raus aus dem Wagen um dem zu Boden gegangenen Orkbrenner den Gar auszumachen. Ich hatte gerade mit dem Kurzschwert ausgeholt als diese verfluchte Windlingsfliege Enidan mir in den Bauch flog, mich rammte und beinahe umwarf. „Hier wird kein Wehrloser getötet" knurrt die Schmeißfliege mich an. Mittlerweile sind auch die andere des Roten Teams da und ich ziehe mich vorsichtig zurück.
Bei denen weiß man nie.  Aus den Augenwinkeln bekomme ich noch mit wie der Orkbrenner sich überschwänglich bedankt und sagt er wäre der jüngste Sohn des Anführers der Orkbanditen und er und der Windling wären jetzt Blutsbrüder – lächerlich!
Aber ich muss sagen dieser unauffällige Takris imponiert mir immer mehr. Er tischte dem Orkbanditen eine Lügengeschichte auf das sich die Balken bogen. Wir würden gar keinen Schnaps transportieren, sondern wären nur eine Ablenkung, der wirkliche Schnaps würde weiter südlich transportiert. Der dumme Orkbrenner hat’s geschluckt und durfte abdackeln. Hätte er ein bisschen Hirn, würde er sich Fragen warum der Wagen, der angeblich nur Wasser transportiert, so lichterloh brennt. 

Diese Karawane steht unter keinem guten Stern, mögen die Passionen uns beistehen…"

Titel: Re: [Earthdawn 4te Edition] Die Gemeinschaft des "Roten Steins"
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.08.2017 | 16:48
Habe heute etwas Zeit, daher ein weiterer Bericht - diesmal von unserem Orkkrieger Raki.

Die Karawane dringt immer weiter ins Niemandsland zwischen Donnergipfeln und Servosdjungel. Sie nähert sich dem Kaer Fillkarion aus dem die NSC`s Cram Blutbad und Co fliehen mussten. Die Nervosität steigt bei den Spielcharakteren, denn sie ahnen das das Passieren des Kaers kein Spaziergang wird.... 

Dritter Abend: Ankunft am Kaer Fillkarion
„Ahhhhh!!!! Ahhhhhhhh!“
„Iiiiiiiahhhhhh, Iiiiiiahhhhhh“
Hellgor Hakenhand und sein Esel
kopfüberhängend am
Eingang des Kaers Fillkarion.


Earthdawn, 3. Abend – 10.3.2017

Hallo, hier ist Raki!

Jetzt habe ich gesagt gekriegt, ich soll hier aufschreiben, was das letzte Mal passiert ist, und so. Das wollte der Spielleiter. Ich sag mal so: Da haben die aber wirklich Glück gehabt, weil ich bin ein Ork, und Orks können oft nicht schreiben. Ich kann aber schon schreiben, aber nicht so gern, aber dann mach ich das halt.
Ich hab auch nicht so die Wahrnehmung. Wenn ich also irgendwas nicht mitgekriegt habe, dann dürft ihr mir nicht böse sein, sondern dann schreibt das einfach selbst noch mit dazu, OK?
Wir sind auf jeden Fall auf diesem schmalen Weg weiter in Richtung Travar gezogen. Ich hoffe, ich schreibe den Namen richtig.
Auf jeden Fall kam der Kram Blutbad, der Troll, auf einmal so richtig scheiße drauf und hat uns erzählt, dass er schon mal hier war, und dass er da vorne seinen besten Freund, einen Bogenschützen verloren hat, und das hat der nie überwunden und so´n Scheiß.
Auf jeden Fall wurde der Weg dann immer schmaler und es roch auch plötzlich nach Tod und Verwesung, und wir haben gesagt, bevor der Weg so schmal wird, dass wir die Wagen nicht mehr umstellen können, machen wir das besser jetzt.
Wir haben also die Wagen so aufgestellt: Zuerst Hellgors Wagen, dann den Ausrüstungswagen, drittens den Schwarzen Wagen, damit der in der Mitte ist, weil wir uns wegen dem Geruch schon sowas dachten, viertens dann der Proviantwagen, wo Zador, der verletzte Ork drauflag, zum Schluss die zwei übrigen Donbras-Wagen.
Auf jeden Fall kamen wir dann zu einem Tal. Rechts von der Straße ging ein Weg runter in das Tal. Die eigentliche Straße ging aber geradeaus weiter. Vor dem Eingang zum Tal lag ein umgekipptes Schild.
Ich weiß gar nicht mehr genau, wer dann runter gegangen ist, das Tal untersuchen. Ich glaube, das waren Takris und Enidan. Aber genau weiß ich das nicht mehr.
Auf jeden Fall ist der Kram Blutbad dann voll ausgeflippt. Der war ja schon immer komisch, aber auf einmal war der so richtig komisch. Der hat gesagt, da unten das ist ein Kaer, und der wollte in das Kaer rein und seinen toten Bogenschützen-Kumpel retten. Ich hab zu Aldér gesagt, bevor der Troll Scheiß baut, und wir wegen dem Penner Probleme kriegen, dann weiß er als Bogenschütze ja, was zu tun ist. Aber wir konnten den dann trotzdem zwischendurch immer wieder ruhig halten.
Auf jeden Fall gab es da unten im Tal zwei Eingänge. Einen kleinen, das war das Kaer, sagte unser Magier. Dann gab es aber noch einen alten, halb eingestürzten Tunnel. So ein Eingang mit eingestürzten Holzbalken. Da hätten unsere Wagen zwar durchgepasst, aber er sah wie gesagt nicht sehr gut aus, und es war auch alles voll mit Geröll am Eingang.
Vor dem Eingang vom Kaer waren so zwei versiffte Säulen mit zwei Passionen drauf. Aber die waren auch schon ziemlich fertig. Auf dem Boden lag sowas wie ein kaputtes Mosaik aus roten Steinen. Und siehe da: Es waren genau die gleichen roten Steine, die der Hellgor uns in die Hand gedrückt hatte, als er uns rekrutiert hatte.
Ich kam mir ziemlich verarscht vor und hatte vor, den Hellgor später noch zur Rechenschaft zu ziehen, was das für Spiele sind und was das alles hier soll.
Aber vorher haben wir drüber geredet, was wir jetzt machen und haben beschlossen, besser erst mal einfach geradeaus weiterzufahren. Ein Kaer untersuchen wollten wir lieber nicht. Auch wegen der schwarzen Kiste und so.
Wir sind aber nicht sehr weit gekommen. Nach ein paar Metern ist nämlich unter Hellgors Wagen der Boden eingebrochen und der ganze Wagen samt Zwerg ist mehrere Meter in die Tiefe gestürzt, und von allen Seiten ist Material nachgerutscht. Hellgors Wagen hat es unten völlig zerrissen und Hellgors Besitz war überall verteilt. Der Zwerg hing an einem Ast oder so mitten auf dem Abhang und hat nur noch rumgeschrieen. Sein Maultier hing kopfüber an einem anderen Ast und hat nur geguckt.
Der Ausrüstungswagen ist auch schon ins Rollen gekommen und wir mussten den Festhalten. Wir haben also alle festgehalten und geschoben, damit der nicht auch noch abstürzt.
Dann haben wir aber gemerkt, dass der Kayss auch mit runter in das Loch gerutscht war. Der war ja als Vorhut unterwegs gewesen. Aber Kayss war nicht allein. Unten waren nämlich auch zwei von diesen Würmern, diesen Tausendfüßlern und haben den Angegriffen. Unter der Straße war nämlich alles voller Tunnel.
Bin ich also hinterher gesprungen und Kayss und ich haben die Würmer zusammen platt gemacht. War aber nicht leicht. Der Aldér hat auch ein paar Pfeile geschossen. Die anderen mussten den Wagen festhalten.
Dann hatten wir aber das Problem, wie wir da wieder hoch kommen. Der Zwerg hing immer noch auf halber Höhe und hat wie bescheuert rumgebrüllt und wir haben einen kleinen Tunnel in das Tal rein gefunden. Auf einmal war das ganze Tal voller Zombies. Die kamen direkt aus dem Kaer raus. Die waren nicht sehr schnell, dann aber doch überraschend schnell bei uns. Also zu schnell, um oben die Wagen zu wenden und abzuhauen auf jeden Fall.
Der Takris hat oben immer noch mit Cram Blutbad den Wagen festgehalten. Der war ziemlich fit, der Takris. Der hat nämlich drauf geachtet, dass der Troll so steht, dass er nicht in das Tal sehen kann. Wenn sein toter Bogenschützenkumpel da nämlich irgendwo bei den Zombies mit aufgetaucht wäre, ich glaube, dann hätte alles passieren können.
Kayss und ich standen unten im Tal mitten auf der freien Fläche. Wir haben uns dann auf den Weg nach oben zurückgezogen, weil der schmaler ist, damit die uns wenigstens nicht einkreisen können.
In der Zwischenzeit hatten Aldér, Takris und der Troll den Wagen unter Kontrolle gebracht. Takris kam dann auch mit runter und hat uns mit den Zombies geholfen.
Aber es ist schon scheiße, Tote umzubringen. Ich meine, die sind ja schon tot. Wenn man die jetzt umbringt, dann ändert das ja nicht nichts. Die stehen einfach wieder auf und kommen wieder. Die waren nicht sehr stark, aber das war schon ein Scheiß.
Aldér hat Pfeile in Donbras getränkt, sie angezündet und damit geschossen. Mit einem von diesen brennenden Pfeilen wollte er einen Zombie von mir runterschießen, der direkt auf mir lag. Und dann trifft der Penner nicht! Aber zum Glück hat er drüber geschossen und nicht andersrum.
Irgendwann hat der Enidan einem von denen das Rückgrat gebrochen, und der kam dann nicht mehr nicht wieder. Der war dann richtig tot. Ich glaube, so muss man das machen: Denen einfach das Rückgrat brechen. Auf jeden Fall hatten wir die dann irgendwann alle erledigt.
Aber der Hellgor hing irgendwie immer noch auf halber Höhe am Abhang, da, wo der Weg eingebrochen war, und hat immer noch rumgeschrien, wie gestört. Gleichzeitig haben zwei Zombies, die wir übersehen hatten, an ihm rumgekaut.
Aber dann – minutenlang kopfüber über dem Abgrund gehangen – haut er einen von den Zombies mit seiner Hakenhand weg, befreit sich mal eben und bringt den anderen Zombie auch noch um. Ach nee, das stimmt gar nicht. Der zweite Zombie – das war einer von uns. Ich hätte den ja gern an die Zombies verfüttert, den Zwerg, aber auf wundersame Weise… Das meine ich aber, wenn ich sage, dass der Sebastian mit dem Hellgor unter einer Decke steckt. Ich hab gehört, dass der Hellgor als besondere Fertigkeit hat, Leute zu bequatschen, ***und ich vermute, das hat er auch mit dem Sebastian getan. ***
Auf jeden Fall gucke ich diesen roten Stein an, den ich vor dem Eingang vom Kaer aufgesammelt habe und dann den roten Stein, den der Zwerg uns gegeben hat, als er uns am ersten Abend ausgewählt hat. Und die zwei Steine sind komplett gleich.
Ich also hin zum Zwerg. Direkt am Abhang, wo der vor ein paar Sekunden noch hing. Neben den beiden toten Zombies. Der eine davon zuckt sogar noch. Ich will den Zwerg zur Rede stellen, was der Scheiß soll und warum er uns so verarscht. Ich weiß gar nicht. Vielleicht wollte ich den Zwerg sogar umbringen. Ich weiß das selbst nicht so genau. Ich also die Axt mit beiden Händen gepackt und hin. Auf einmal hab ich ne Bärenfalle am Fuß.
Da hatte der Arsch seinen ganzen Wagen voller Bärenfallen, und weil sein Wagen ja in den Abgrund gefallen ist, und alles hier verteilt liegt, trete ich voll in eine Bärenfalle. Und nur der Scheiß Zwerg kann die wieder aufmachen.
Ich also brav wie ein Lämmchen, lasse mir die Falle aufmachen. Anschließend zerre ich den Zwerg den Weg hoch zu den Wagen. Ich weiß selbst nicht so genau, was ich mit dem machen wollte. Auf jeden Fall setzt der seine Leute-belabern-Fertigkeit ein, erzählt mir fucking-Scheiße was von Donbras und gute Laune, und ich muss ihn auf magische Weise loslassen, den Scheißkerl.
Am Ende stehen wir beide nebeneinander oben über dem Tal und pissen einträchtig die Böschung runter. Ich habe selten so gehasst, wie in diesem Moment. Ich weiß nur nicht, ob den Zwerg oder den Spielleiter.
Zwischendurch schneidet Aldér noch das Maultier ab und rettet ihm das Leben.
Auf jeden Fall müssen wir langsam weiter kommen. Wir beschließen also, den zweiten Tunneleingang zu untersuchen.
Hellgor räumt mit seinen Mädels den Schutt vom Eingang weg, Alder und der Troll bewachen den Wagen. Die sind ja langsam schon ein eingespieltes Team. Der Rest marschiert in den Tunnel und guckt, wie es da so ist.
Auf jeden Fall laufen wir und laufen wir. Und dann kommen da so komische Löcher in den Wänden und der Decke. Der Kayss sieht mit seinem Magierblick, dass da was drin ist. Wir gucken rein, sehen aber nichts. Was willst du machen? Wir laufen also weiter. Dann geht es ein Treppchen runter, ein Streifen Sand, alle haben Schiss, da drauf zu treten. Ich denke: Sollen wir jetzt wegen ein bisschen Sand hier bleiben, oder was? Trete ein paar Mal auf den Sand, kommt da wieder so ein Wurm raus. Aber ein richtig großer diesmal. Also echt groß.
Ich sag übermütig: „Das ist meiner! Der gehört mir!“ Am Ende ist Takris halb tot, Kayss´s Feuerbälle sind auch nur noch kleine Fürzchen. Ich selbst bin von dem Wurm völlig eingewickelt und der will mich zerquetschen. Aber ich halte Wort und bring das Vieh um. Aber es war nicht leicht.
Auf jeden Fall gehen wir weiter. Wir kommen in eine Halle. Auf der rechten Seite geht ein spiraliger Gang in den Fels. Man kann da nicht weit reingucken, aber Kayss sagt, da geht es ins Kaer, da sollen wir nicht reingehen.
Voraus sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Da wird also wohl ein Ausgang sein, oder sowas.
Auf dem Boden mitten in der Halle ist ein Mosaik aus blauem Glas. Irgend ein Pfeil oder so. Kayss sagt, das hat was mit Magie zu tun. Ich finde ja ein magisches Mosaik auf dem Boden direkt vor dem Eingang eines Kaers eher scheiße. Ich denke mir: „Besser nicht anfassen!“ Kayss sagt zu uns: „Besser nicht anfassen!“ Ich glaube, der Mann ist ganz klug.
Aber Takris, der Idiot, holt sofort sein Messer raus und fängt an, da an so einem Stein dran rumzupulen. Ich sag zu ihm: „Besser nicht anfassen!“ und zeig ihm meine Axt, damit er sieht, was mit Schwachköpfen passiert, die mit Messern an magischen Mosaiken vor Kaereingängen rumstochern.
Auf jeden Fall brüllt plötzlich vom Eingang aus der Hellgor rum, wo der mit seinen Pussys die Steine wegräumt. Wir sagen: „Was soll denn der Scheiß!“ und gehen gucken, was der für ein Problem hat.
Folgendes ist passiert: Aldér und Blutbad haben die Wagen bewacht. Auf einmal hat sich der Boden bewegt. Wir kennen das ja schon. Da sind dann so zwei Würmer rausgekommen. Nicht sehr groß, ich hab die ja hinterher gesehen, wie die da lagen, aber man soll die Dinger ja nie unterschätzen.
Aber auf jeden Fall hat der Aldér, der Penner, sich von so einem einfach umbringen lassen. War der Vogel einfach tot und der Blutbad musste die beiden Tausendfüßler alleine umbringen.
Und wie wir den Weg hoch kommen, sehen wir den Troll da auf dem Boden sitzen und der hat den Aldér auf dem Schoß wie die Maria den toten Jesus und der heult und heult und kriegt sich nicht mehr ein. Und Aldérs Leichnam ist auch schon total nassgeheult.
Und wie wir da so drum rumstehen, und überlegen, was das denn jetzt wieder für eine Scheiße sein soll, dass der jetzt einfach so tot ist, und während der Geist vom Aldér einfach mal eben abzwitschert und eine rauchen geht und seine Frau auf dem Handy anruft, während wir hier alle noch in Lebensgefahr sind, und uns fragen, was die Scheiße jetzt eigentlich soll.
Auf jeden Fall flippt der Troll voll aus, der Kram Blutbad. Er hätte jetzt genau an dieser Stelle schon seinen zweiten Bogenschützen verloren, und das geht so nicht und das ist alles total scheiße und so. Und er ist ja auch schon traumatisiert und so.
Auf jeden Fall hat der einen Blutzauber gewebt. Also das hat der gemacht, als wir gerade dabei waren, den Weg hochzukommen. Und wie wir da ankommen, und der da wie gesagt trotzdem immer noch rumheult, wirkt der Blutzauber plötzlich.
Der Aldér schlägt die Augen auf und wundert sich wahrscheinlich, wie er überhaupt auf dem Kram Blutbad seinen Schoß kommt. Auf jeden Fall steht der auf und schaut sich seine nassen Klamotten an. Der wirkt also schon ein bisschen verwirrt, dann.
Der Kram Blutbad sagt ihm dann, dass sie jetzt über Blutbande, und gemeinsam eine Familie und so der Scheiß. Das ist auf jeden Fall alles sehr romantisch.
Aber Kayss findet das, glaube ich, eher scheiße. Er sagt, einen Blutzauber direkt vor einem Kaer zu wirken ist eigentlich keine gute Idee. Und ich finde immer mehr, dass der Mann wirklich ganz klug ist.
Auf jeden Fall spürt der Kayss, dass da drin in dem Kaer was erwacht ist, sich irgendwie aufrappelt, und gerade dabei ist, da vielleicht gleich rauszukommen. Und das sagt er uns auch.
Wir überlegen kurz: Wagen umdrehen geht nicht, dafür ist nicht genug Platz auf dem schmalen Weg. Also müssen wir halt durch den halb erkundeten Tunnel durch.
Kayss sagt auf jeden Fall, wir sollten uns vielleicht mal ziemlich beeilen.
Wir machen noch schnell einen Deal mit Hellgor, weil der verwundete Ork auf dem Wagen sowieso schon halb tot ist. Die wollen also praktisch trotzdem irgendwie umdrehen und auf schnellstem Weg zurück, um den Ork zu pflegen.
Wir anderen machen den Auftrag weiter und bringen die schwarze Kiste durch den Tunnel zu Neebo  Scree, 3 Tage vor Travar. (Am großen Felsen, der „Nadel“ muss man eine Tagesreise nach Süden), sagen die.
Und dann sagt der Spielleiter plötzlich: „So! Schluss jetzt! Wir machen nächstes Mal weiter.“
Und dann gehen alle nach hause.
So. Das ist mein Bericht.
Wie gesagt. Ich bin nicht der Meister der Wahrnehmung. Das weiß ich. Wenn ich also was vergessen habe, dann liegt das daran. Ich sehe ja nun mal in erster Linie, was ich selbst so mache. Ist ja auch logisch. Meine Augen sind ja an meinem Kopf festgewachsen.
Wenn also jetzt jemand sagt: „Der Arsch! Der hat das voll falsch erzählt!“ Kein Problem. Reg dich ab! Schreib deinen eigenen Scheiß einfach dazu. Ich bin nicht sauer.
Ihr wisst ja: Wer mir auf´n Sack geht, den hau ich tot. Abgesehen davon bin ich aber eigentlich ziemlich umgänglich und tolerant.
Aber vielleicht hat ja das nächstes Mal auch jemand anders Bock, die Sache dann aus seiner Perspektive zu erzählen. Dann wird’s bestimmt auch besser erzählt, als wenn es ein doofer Ork macht, der ja auch noch kaum schreiben kann.
So. Jetzt muss hier noch „im Jahre des Herrn“ hin, und blabla und „in Liebe, Euer Raki“ und der Scheiß. Aber sowas kriege ich aber nicht hin, ohne dass es lächerlich ist. Ich lass das mal besser.

Titel: Re: [Earthdawn 4te Edition] Die Gemeinschaft des "Roten Steins"
Beitrag von: LUCKY_Seb am 15.08.2017 | 12:14
Ergänzend zum selben Spielabend die Notizen unseres Magiers,
die sich eher auf das Ende und weitere geplante Vorgehen der Gruppe konzentieren:

Aus den Notizen des Kayss von Travar

1. Notiz seit der Abreise aus Shandrill
"Falls jemand diese Notiz findet, haben wir nicht überlebt.
Unsere Gruppe wurde vor den Toren des Kaer Fillkarion angegriffen und in Bedrängnis gebracht. Nun müssen wir uns aufteilen,
um unseren Auftrag zu erfüllen und wenigstens einige Leben zu retten. Ob das gelingt, wissen nur die Passionen.
Die Gemeinschaft von Cram Blutbad wird unseren Auftrag übernehmen, Hellgor Hakenhand zu schützen und dabei hoffentlich auch
das Leben ihres Tiermeisters retten, falls sie es zurück nach Shandrill schaffen. Mögen die Passionen sie beschützen!

Wir dagegen haben nun ihren Auftrag übernommen: die runenbesetzte, schwarze Kiste bei Neebo Scree, einem Lichtbringer,
abzuliefern (drei Tage vor Travar nach Süden abbiegen). Cram und seine Gruppe haben diese hochmagische Kiste, unter eigenen Verlusten, aus dem Kaer geholt.
Um unseren Bogenschützen zu retten, hat Cram direkt vor dem Kaer Blutmagie gewirkt und damit etwas im Kaer auf uns aufmerksam gemacht.
 
Ich kann es deutlich spüren, es sucht nach uns!
Wir müssen hier weg … und zwar schnell …


und unser einziger Weg führt durch den Tunnel im Berg, in dem es einen weiteren Zugang zum Kaer gibt. Alles in mir weigert sich, aber wir haben keine Wahl…
Wenn ihr also meine Aufzeichnung findet, sucht in der Höhle das Mosaik aus Elementarem Wasser und folgt dort dem Seitengang in das Kaer.
Bergt die schwarze Kiste. Sie MUSS zu Neebo Scree gebracht werden, das hat Cram Blutbad sehr deutlich gemacht.
Es wird Zeit!