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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: Yozora am 9.05.2017 | 21:15

Titel: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.05.2017 | 21:15
Nach längerer Zeit der Oneshots haben wir nun endlich wieder eine Cthulhu-Kampagne begonnen. Dieses Mal ist es "Das Heer der Verfluchten" aus dem Cthulhu Kreuzzüge Band, einem Ergänzungsband zu Cthulhu Mittelalter. Mit leider etwas verkleinerter Runde begleiten wir nun also unsere 4 Charaktere auf dem ersten Kreuzzug und wohnen der Belagerung Antiochias bei. Wir erweitern das Abenteuer außerdem um die Traumlande, genauer gesagt um "Schrecken aus 1001 Nacht" aus dem Cthulhus Ruf Archiv #7. Ansonsten ist noch zu sagen, dass wir nach Nemesis spielen statt nach den Cthulhu-Regeln.


Die Charaktere

Marie von Rehburg: 17 Jahr, blondes Haar~. Die unverheiratete Grafentochter ist mit ihrem Bruder Konrad aufgebrochen, um vielleicht auf dem Kreuzzug einen edlen Ritter zu finden, der als Ehemann taugt. Leider starb ihr Bruder relativ früh, obwohl Marie und die Heiler alles versucht haben.

Otto von Gleiberg: Ein frommer Mönch, der zu jeder möglichen Gelegenheit aus der Bibel zitiert. Er ist der Ruhepol der Gruppe und findet meist zur rechten Zeit die richtigen Worte.

Lorentz von der Maas: Ein ehemaliger Raubritter, der entweder auf Sühne oder auf eigenes Land hofft. Er ist manchmal ein wenig heißblütig, schützt seine Gruppe aber auch mutig vor jeder Gefahr. Aus dem Vierergespann ist er der Einzige, der wirklich kämpfen kann.

Guy: Der französische Fleischer gehört mehr oder weniger zum Gefolge von Lorentz. Er ist etwas beleibter (noch) und für die Essenszubereitung zuständig. In Anbetracht der aktuellen Lage wird er aber möglicherweise sogar noch etwas Kämpfen von Lorentz lernen.


Die Geschichte

Es ist der 4.5.1098 im Heiligen Land. Unsere vier Streiter Gottes sind vor etwa zwei Wochen im Heerlager von Gottfried angekommen und haben sich eingelebt. Die Lage ist eher schlecht, Essen ist oft knapp und im Handelsposten sind die Preise sehr hoch. In der Hoffnung auf bessere Preise hat die Gruppe zusammen mit Bruder Richard, einem über 40jährigen Mönch, einen westlicher gelegenen Handelsposten aufgesucht, allerdings war das Ergebnis eher ernüchternd, denn dieser war nicht zufriedenstellend ausgestattet. Zumindest für die nächsten 2-3 Tage hat man Essen erstehen können. Nun ist man auf dem Rückweg, doch der Weg ist lang und die Nacht bricht allmählich an. So schlägt man in der Wüste ein Lager für die Nacht auf und Marie gibt erst einmal eine Geschichte aus 1001 Nacht zum Besten. Anschließend wird gebetet und Bruder Richard entschuldigt sich mehrfach für die vergeben Mühe des Ausflugs. Die anderen nehmen es nicht so schwer, man konnte es ja nicht wissen. Während sich nun Bruder Richard und Marie zur Ruhe begeben, teilen die drei übrigen Männer die Wachen ein. Guy soll beginnen, schläft aber nach guten zwei Stunden ein...

Lautes Hufgetrappel weckt die Gruppe. Die Sonne brennt heiß auf sie herab, viel zu heiß für den frühen Morgen. Schon befürchtet man einen Angriff, doch noch sind nirgendwo Reiter zu sehen. Dafür bemerkt Marie, dass Richard nicht da ist, es fehlt aber auch jede Spur, die auf sein Verbleiben hindeuten würde. Die Männer entdecken derweil eine Staubwolke in etwa 2km Entfernung, von der das Geräusch auszugehen scheint. Seltsam, dass die Geräusche so laut erklingen. Statt jedoch auf die Ankunft der möglichen Angreifer zu warten, beschließt man, lieber den Rückzug anzutreten. Doch dort, wo Antiochia sein sollte, steht plötzlich eine riesige Stadt, deren Mauern scheinbar hunderte Meter in die Höhe aufragen. Goldene Kuppeldächer strahlen in der Sonne und man hört Personen auf dem Basar feilschen, obwohl die Stadt noch viel zu weit entfernt ist. "Das ist wie in meiner Geschichte! Bestimmt träumen wir gerade meine Geschichte!", meint Marie aufgeregt. Lorentz überprüft diese These ganz einfach, indem er sich kneift - und aufwacht.

Als der Ritter erwacht, hört er ganz in der Nähe Reiter. Nun erwachen auch die anderen nach und nach und Marie hört einen Schrei von der anderen Seite der Sanddüne, hinter der die Gruppe rastet. Auch Richard ist wieder da, wo er sein sollte. Vorsichtig erklimmen Lorentz und Guy die Düne und sehen dahinter, wie drei Europäer - Franzosen, wie sich später herausstellt - von vier berittenen Seldschuken angegriffen werden. Mit einem Schrei prescht der Ritter vor und bringt eines der Pferde mit einem einzigen Hieb seines Zweihänders zu Fall. Der Reiter fällt herunter und Guy stürzt sich auf ihn und schlägt ihn bewusstlos, während Lorentz auf den nächsten Gegner zustürmt. Gezielt fällt er auch diesen Gegner, indem er ihm den Schädel spaltet, woraufhin die andere beiden die Flucht ergreifen. Für die beiden Verletzten können Otto und Marie leider nichts mehr tun, sie sterben noch vor Ort und lassen ihren Bruder Henri allein zurück. Der Mann ist völlig verzweifelt und will schon zurückkehren in die Heimat, da er keinen Sinn mehr sieht, ohne die beiden weiterzumachen. Otto überzeugt ihn jedoch, zu bleiben und ihr Werk fortzuführen. Aus Dank für die Rettung schenkt Henri der Gruppe einen Teil seiner Nahrungsmittel, die er und seine Brüder verkaufen wollten. Nach einigen ermunternden Worten seitens Lorentz wäre er sogar bereit gewesen, sich der Gruppe anzuschließen. Leider wird das eher schwierig, da er aus einem anderen Gefolge stammt.

Schließlich tritt die Gruppe den Rückweg an - mit etwas Pferdefleisch, einer Menge Rationen und einem neuen Pferd für Lorentz, da er nur das eine verletzt hatte. Auf der Straße lauern jedoch der Wegelagerer Savaric und seine beiden Gefolgsleute Reisenden auf und nehmen der Gruppe einen kleinen Teil ihrer Beute wieder ab. Lorentz kann den Normannen zwar einschüchtern, doch das verhindert wohl nur Schlimmeres. Die Sprachbarriere verhindert leider Verhandlungen oder eine vernünftige Kommunikation. Dann kommt ihnen der Bettler Gottfried von Toulouse entgegen, ein älterer, schäbig gekleideter Mann mit einem schartigen Schwert, der sich als Edelmann ausgibt und jedem Besitz verspricht, wenn man ihm Essen oder Geld gibt. Wohltätig geben Marie und Otto ihm jeweils eine Tagesration ab und warnen ihn vor Savaric, dann geht es weiter. Und kaum sind diese Hindernisse überwunden, kommt man an einer Straßensperre an. Hier arbeiten die Handwerker fleißig an Belagerungswaffen und verlangen für ihre Arbeit nun auch noch Wegzoll. Zunächst sind es nur 4 Dinare, dann jedoch will man zusätzlich Essen haben. Es kommt zu langen Diskussionen, am Ende zahlt jeder der Gruppe einen anderen Betrag. Und dann mischt sich auch noch Baumeister Franco ein, der der Gruppe das Essen billig abkaufen will. Marie wimmelt ihn ab, indem sie erklärt, am Handelsposten habe es dreimal so viel gekostet. So wird Henri zum Opfer und Bruder Richard flüstert dauernd: "Keine Widerworte. Keine Konflikte. Gebt einfach nach." Letztendlich trennen sich die Wege der Gefährten, Henri kehrt - einem Großteil seiner Waren beraubt - in sein eigenes Lager zurück, Richard geht zur Kapelle und die anderen zurück in ihre Zelte, um sich auszuruhen. Etwas Anderes kann man auch kaum tun und Langeweile ist die größte Bedrohung im Lager. Allerdings hören die Männer später, während Marie sich um die Kranken kümmert und Otto beim Beten und Spenden ist, das Gerücht über den Wolfsteufel, der nachts kommt und Kinder entführt.

Tatsächlich erwacht Marie in dieser Nacht durch einen Schrei, weckt die anderen und sie sehen nach. Eine völlig verstörte Frau erklärt, der Wolfsteufel habe ihren Mann geholt und ihre Tochter Anna sei verschwunden. Am Zelt finden sich Kratzspuren und große Wolfsspuren führen aus dem Lager in Richtung Orontes, also des Flusses. Da die Gruppe hier nichts weiter tun kann, ohne in Reichweite der Bogenschützen zu geraten und da man im Dunkeln ohnehin nicht viel sieht, begibt man sich wieder zu Bett. Anna hat sich gewiss nur versteckt und taucht schon wieder auf.

Als alle eingeschlafen sind, erwachen sie in einem kristallklaren Fluss, dessen Wasser herrlich nach Wein schmeckt. In einiger Entfernung, doch längst nicht mehr so fern wie zuvor, sieht man die prachtvolle Stadt, die man bereits im Traum in der vorigen Nacht gesehen hat. Sie wirkt näher und noch größer. Nun bemerken auch alle, dass sie arabische Tuniken tragen. Doch bevor man darüber nachdenken kann, entdeckt Otto ein kleines Kind den Fluss heruntertreiben. Er holt es aus dem Wasser und untersucht es, kann allerdings nur die Bewusstlosigkeit feststellen. Unschlüssig nimmt er das Mädchen auf den Arm. Nach wenigen Minuten regt es sich und spuckt Wasser aus - und alle erwachen.

Am frühen Morgen wird die Frau, deren Mann verschwunden ist, tot in ihrem Zelteingang aufgefunden. Sie hat die Arme ausgebreitet wie am Kreuz, ihr Gesicht ist schreckverzerrt und Blut ist aus Augen, Nase, Mund und Ohre geflossen. Den Ehemann findet man etwas außerhalb des Lagers. Seine eine Körperseite fehlt vollständig und sämtliche Gliedmaßen wurden abgerissen und sind ebenfalls nirgendwo zu sehen. Marie wird bei dem Anblick ohnmächtig und Lorentz bringt sie zurück in ihr Zelt. Unterdessen unterhält sich Otto mit Bruder Richard, der plötzlich Antiochia Carawas oder Zahwra (oder irgendetwas dazwischen) nennt und auch diesen neuen Namen hört, wenn Otto den eigentlichen Namen ausspricht. Zu Marie kommen derweil vier hungrige Personen wohl Bettler und Tagelöhner, denen sie aus Mildtätigkeit etwas zu Essen gibt und erklärt, sie habe leider nicht mehr. Richard warnt derweil Otto davor, Essen herauszugeben, da es Gerüchte gibt, sie seien mit unermesslichen Reichtümern zurückgekehrt. Selbst aus anderen Lagern seien Leute unterwegs. Tatsächlich findet sich kurz darauf eine größere Meute vor Maries Zelt ein und verlangt Essen. Als sie nichts herausgibt und in Tränen ausbricht, kommen die Männer hinzu und Lorentz vertreibt die Leute, welche sich fluchend und Beleidigungen ausstoßend entfernen. Nachdem sich Marie beruhigt hat, teilt sie den anderen mit, dass sie etwas in ihrem Zelt gehört habe, aber nichts finde. Beherzt stürmt Otto in ihr Zelt und ruft: "Zeig dich, Unhold!" Daraufhin raschelt es unter einem Kleiderhaufen im Zelt von Maries Zofe. Tatsächlich entdeckt die Gruppe dort die völlig verstörte Anna, die Lorentz zuvor stundenlang mit einer Kohlezeichnung im Lager gesucht hat. Sie spricht allerdings kein Wort und schaut auch niemanden an. Nach gutem Zureden und Waschen wird sie dann aber etwas entspannter.

Da das verängstigte Kind noch keinen Ton herausbringt und Lorentz, der als Einziger noch recht viel zu Essen hat, dieses in Sicherheit bringen möchte, will die Gruppe sich auf den Weg zur Babylas-Kapelle machen. Allerdings taucht Savaric erneut auf, geht gezielt auf Guy zu und streckt fordernd seine Hand heraus, will wohl wieder Essen. Marie schreit ihn an, doch der Mann spuckt nur vor ihr aus, woraufhin Lorentz sein Schwert zieht und die beiden sich ein Duell der einschüchternden Blicke liefern, welches Lorentz gewinnt. Der Normanne zieht ab, dafür versucht nun wieder der Bettler Gottfried zu schmarotzen, indem er sich als Wache anbietet. Da sich das für die wenigen verbliebenen Reste aber nicht lohnt, weist man ihn ab und bricht dann zur Kapelle auf. Unterwegs überlegt man noch, ob man Lorentz' Nahrungsressourcen bei den Mönchen einlagern sollte, die diese aber womöglich an die Armen verteilen, oder ob man sie von Gottfried selbst einlagern lassen könnte, was aber wohl etwas kosten wird. An der Kapelle wird gerade eine Bestattung einiger Krieger durchgeführt, die wohl beim Angriff auf Antiochia gefallen sind. Zudem, so hört man, habe Raimund IV von Toulouse, einer der Anführer eines Heerlagers auf der anderen Flussseite, gestern vor den Stadtmauern einen Gefangenen gegrillt und verspeist, wohl um die Moral des Feindes zu schwächen. Die Männer vermuten schon, der Wolfsmenschenangriff könne die Rache dafür gewesen sein.

Anschließend sieht man sich die Wandmalereien der verfallenen Kapelle an, die Sankt Babylas zeigen, der sein Schwert in das heilige Wasser Daphnes taucht und damit die Judasjünger erschlägt. Daphne, so erinnert sich Marie, ist der Name einer heiligen Quelle, die einem gleichnamigen Dorf hinter den Mauern Antiochias entspringt. Der Name stammt wohl von einer griechischen Nymphe in Form eines Lorbeerbaumes. Viele Pilger sind aufgrund dieser Quelle hier. Die Judasjünger wiederum waren eine Sekte, die glaubte, Judas sei der einzig wahre Jünger Jesu', aber sie sind schon vor langer Zeit ausgerottet worden. Daher sollten sie eigentlich keinen Zusammenhang mit Sankt Babylas haben.


Von einem Mönch - der übrigens auch Carawas/Zahwra sagt und versteht - erfahren sie noch, dass es Gerüchte gibt, nach denen die Tafuren die Taten des Wolfsmenschen begehen. Tafuren seien verwilderte Normannen und Überreste des Volkskreuzzuges, die am Berghang leben und mit ihren grausamen Taten den Feind einschüchtern wollen, die eigenen Leute aber mehr Angst vor ihnen haben. Um weitere Informationen einzuholen, will die Gruppe nun zum Handelsposten, um Silla "die Eule" zu treffen, eine Dirne und Informantin. Doch gerade, als sie die Kirche verlassen, befinden sie sich wenige hundert Meter von der goldenen Stadt entfernt.


Fazit


Die Runde hat sehr viel Spaß gemacht und die Zeit ging so schnell herum, dass wir es gar nicht bemerkt haben. Zur Vereinfachung haben wir eine Umgebungskarte erhalten, auf der alle Lager abgebildet sind sowie eine Liste mit Personen, die wir selbstständig ergänzen können. Das ist alles außerordentlich hilfreich

Ansonsten war es sehr schön, dass sich einige Plothooks und Schwierigkeiten aufgetan haben, die es in den nächsten Runden zu ergründen gilt. Mir tut nur meine arme Marie leid, die nur Gutes tun wollte und jetzt als die Böse dargesellt wird, weil sie kein Essen mehr herausgeben kann. Ja, wir haushalten tatsächlich mit unseren Rationen. In den meisten Fällen ist so etwas eher lästig, hier zeigt es aber die schwere Situation, in der sich die Belagerer befinden, sehr schön und nimmt jetzt auch keine übermäßige Stellung im Abenteuer ein. Daher war es sehr gut, dass wir eher beiläufig gleich zu Anfang an mehr Rationen gekommen sind und dann gleich erfahren mussten, wie schnell man diese wieder los werden kann.

Auch gespannt bin ich auf die Traumstadt, die Otto eher als Ketzerwerk bezeichnet, Marie dagegen äußerst interessant findet. Der Wolfsmensch dagegen wird vermutlich bald zu einer heftigen Bedrohung werden, die es zu investigieren gilt.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Der Läuterer am 10.05.2017 | 11:23
Also ich habe zugegebenermassen ein Problem mit anderen Settings bei Cthulhu jenseits der 1920er.

Und ich merke das auch gerade bei den Szenarien im Grossen Krieg, die ich leite.
Wenn um die Chars die Welt explodiert, in Blut und Dreck untergeht, die Kameraden verrecken, ohne dass es irgendwie bedeutsam wäre, dann ist es doch auch absolut unerheblich, ob eine Tentakel zum Tode führt oder ein Granatsplitter.
So ein Setting nimmt viel des Mythos-Schreckens weg.

Ähnlich sieht es da während der Kreuzzüge aus.
Wir betrachten das alles immer mit den aufgeklärten Augen unserer 'kultivierten' Zeit.
Eine adelige, junge Frau lebte wie Rapunzel in ihrem Turm und wurde nur herausgelassen um verheiratet zu werden. Entweder mit einem alten Knacker oder mit Gott.

Und eine junge Frau im Heerlager ist nicht mutig, sondern hat eine übersteigerte Todessehnsucht.
In Europa war eine Frau im Heerlager eigentlich immer eine Hure.

Und im Orient? Das war damals sicherlich nicht besser als in der Region heutzutage.

Eine Heilerin, die vielleicht sogar noch Lesen kann? Die würde man verbrennen, denn sie ist des Teufels. Heilen kann nur Gott, also ein Priester.

Was bliebe noch? Verkleidet als Knappe? Aber macht so ein Char Spass? Immer hinter dem Hohen Herrn hinterherlaufen? Ihm Essen zubereiten, ihm das Schwert reichen und ihm in die Rüstung helfen?

Und irgendwie - aber das ist mein ureigenes Problem - ist das Setting doch nichts anderes als Low-Fantasy.

Und dennoch; wenn's Spass gemacht hat, ist alles super...
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: alexandro am 11.05.2017 | 00:01
Ähm, nein...hier gibt es einige Infos, wie es wirklich aussah mit Frauen während der Kreuzzüge:
http://www.kreuzzug.de/frauen-kreuzzuege/

Und gerade die Hexenverfolgung war keineswegs organisiert (und die Kirche hatte bis ins 15. Jhd. fast gar nichts damit zu tun - und verbrannt wurde schonmal niemand), sondern richtete sich gegen Frauen ohne Rückhalt in ihrer Gemeinschaft, die man loswerden wollte. Eine Frau mit entsprechendem Charisma, die eine unverzichtbare Rolle für ihr Umfeld erfüllt, hatte in der Regel genug Fürsprecher, so dass niemand dumm genug war sie anzuklagen (das konnte sonst leicht für den Ankläger nach hinten losgehen).

Die Stellung der Frau im Mittelalter war wirklich nicht rosig, aber so schlimm wie du es beschreibst (die Popkultur-Interpretation, welche auch gerne in "realistischer" Fantasy - wie F.A.T.A.L. - auftaucht  >;D ) war es dann auch wieder nicht.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Joran am 11.05.2017 | 12:02
@Läuterer:
Auch wenn das Mittelalter als Setting für Cthulhu nicht jedem Geschmack entspricht, was ich verstehe und jedenfalls bei längerer Spieldauer teile, gehe ich mit Deiner Begründung nicht konform. Ich bin kein Historiker, aber ich habe doch erhebliche Zweifel an der Belastbarkeit Deiner Thesen.

Ich glaube auch, dass eher das Bild, welches Du von den Frauen im Mittelalter zeichnest, das Ergebnis einer überspitzten Sichtweise aus der Perspektive einer aufgeklärten Zeit ist. Alleine von "dem" Mittelalter zu sprechen, erscheint mir ohne zeitliche (Früh-, Hoch-, Spätmittelalter) und regionale Differenzierung schwer haltbar. Auch wird in solchen Beschreibungen gerne aus den Augen verloren unter welchen Bedingungen die Männer des jeweils gleichen Standes lebten, so dass man den Vergleich geflissentlich unter den Tisch fallen lässt.

Natürlich war die Lebensituation von Frauen im Mittelalter nicht einfach. Die Anzahl der Schwangerschaften bei hoher Säuglings- und Kindersterblichkeit, das Risiko von Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt, Kindbettfieber usw. dürften schon belastend genug gewesen sein, auch ohne irgendeine patriachalische Unterdrückung. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Themen Frauen bäuerlichen oder bürgerlichen Standes im täglichen Leben mehr beschäftigt haben, als die eher abstrakte Gefahr als Hexe verfolgt zu werden.

In jedem Fall gab es aber eine ganze Reihe von Ausnahmen von der Regel: Da braucht man nicht einmal solche verklärten Personen wie Jeanne d'Arc bemühen, mit der es ja kein gutes Ende nahm. Anfang der 90er habe ich einmal Régine Pernouds Biographie über Eleonore von Aquitanien ("Königin der Troubadure", Diederichs 1991 (https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/R%C3%A9gine-KR-Pernoud+K%C3%B6nigin-der-Troubadoure/id/A022pmsB01ZZp?pid=8&gclid=CJuwkO6459MCFQmNGwodL1wKwQ)) gelesen, die - soweit mir bekannt - bis heute recht anerkannt ist. Das hat mir eine ganz andere Seite des Mittelalters und der Rolle, die Frauen darin spielen konnte, vermittelt. Régine Pernoud hat sich auf das Leben der Frau im Mittelalter spezialisiert und hierzu einige - soweit ich bisher aus Rezensionen entnommen habe - historisch sehr präzise recherchierte Bücher geschrieben. Ein weiteres Beispiel ist Blanka von Kastilien (ebenfalls mit Biographie von Regine Pernoud). Es gibt viele Beispiele mehr. Frauen KONNTEN im Mittalter - selbst von den von Dir angesprochenen Klostern aus - durchaus hervorstechen. Das in einem Rollenspiel aufzugreifen, halte ich persönlich nicht für problematisch, sondern im Gegenteil für naheliegend.

Wenn ich mich recht entsinne ist alexandros Hinweis darauf, dass die Hexenverfolgungen ganz überwiegend nicht auf die Kirche zurückzuführen sind, ebenfalls richtig. Oft kann man wohl nachweisen, dass alleine wirtschaftliche Interessen (Vermögen der betroffenen Frauen) die Antriebsfeder für solche Prozesse waren. Irgendwann habe ich einmal darüber gelesen, dass die Inquisition sogar den Auftrag erhielt, diesen Umtrieben der Hexenverfolgung Einhalt zu gebieten. Wenn man es genau nimmt, hatte die Inquisition für damalige Zeit sogar recht moderne verfahrensrechtliche Ansätze, so war sie (alles nicht nochmal recherchiert, sondern aus der Erinnerung) wie die heutige Staatsanwaltschaft gehalten, sowohl belastende wie auch entlastende Beweise zu suchen. Das war somit eine Art Gegengewicht zu den einseitig verteilten (oft von Eingeninteressen geprägten) Rechtsprechungsmonopolen der Regionalherrscher jener Zeit. Die Inquisition war nicht als reiner Ankläger gedacht und sie ist auch nicht immer so tätig geworden. Die Frage ist immer, welche Fälle in Erinnerung bleiben.

Den von Dir angesprochenen Tross eines Heeres gibt es nachweislich bereits seit dem Altertum. Dabei gab es sowohl männliche als auch weibliche Marketender. Sicher waren es mitunter auch verheiratete Paare. Sie dienten der Versorgung der Söldner mit Dingen des täglichen Bedarfs, die oft nicht vom Heer gestellt wurden. Damit dürfte über weite Zeiträume hinweg die Prostition vermutlich eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Denn zunächst einmal hatten die Söldner Hunger und Durst. Das Bild von Marketenderinnen, das man sich heute in der Regel macht, wenn man es fast schon als Synonym für Prostituierte verwendet, dürfte vor allem durch den Dreißigjährigen Krieg geprägt sein. Dort spielte die Prostitution offenbar tatsächlich eine sehr hervorgehobene Rolle. Das Verhalten der Söldner im Dreissigjährigen Krieg war allerdings insgesamt immer wieder völlig enthemmt und unfassbar grausam, was auf eine allgemeine Verrohung insbesondere infolge der jahrzehntelangen kriegerischen Auseinandersetzungen, Entwurzelung und kontinuierliche Verarmung zurückzuführen sein dürfte. Dieses Phänomen fällt aber ins 17. Jahrhundert. Das Mittelalter beschreibt den Zeitraum zwischen dem 6. und dem 15. Jahrhundert, war zu dieser Zeit der breit angelegten Prostitution im Heerestross des Dreißigjährigen Krieges also bereits ca. 200 Jahre vorüber!

Die "allgeine Vorstellung" von der Rolle der Frau im Mittelalter ist heute - so glaube ich - durch vielerlei Einflüsse vom Minnesang über Ritter- und Heldensagen bis zu historischen Romanen ("Die Säulen der Erde") und Filmen (wie z.B. "Fleisch und Blut", "Ritter aus Leidenschaft") der letzten Jahrzehnte geprägt und hat nicht unbedingt viel mit den tatsächlichen Lebensbedingungen im Mittelalter gemein.

EDIT: Du solltest Dir vielleicht einmal die "Die Island-Saga vom weisen Njál: Der Baum des Haders" aus dem HörVerlag (ein m.E. ganz hervorragender ... nein, für mich absolut genialer ... Hörspielklassiker) anhören, Läuterer. Das spielt um das Jahr 1000, also mitten im Mittelalter, in einer nordischen Kultur und in einer für damalige Zeit und die betreffende Region typischen Sozialgemeinschaft. Und da wird doch sehr deutlich, welche Macht Frauen ausüben konnten. Und die typischen geschlechterspezifischen Rollen von Gut und Böse, Täter und Opfer etc. sind hier sehr eindrucksvoll aufgebrochen. So etwas kann man sehr schön im Spiel umsetzen. Und das hat nichts mit Fantasy, allemal nicht Low-Fantasy, zu tun. Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Mondsänger am 11.05.2017 | 13:34

In jedem Fall gab es aber eine ganze Reihe von Ausnahmen von der Regel: Da braucht man nicht einmal solche verklärten Personen wie Jeanne d'Arc bemühen, mit der es ja kein gutes Ende nahm. Anfang der 90er habe ich einmal Régine Pernouds Biographie über Eleonore von Aquitanien ("Königin der Troubadure", Diederichs 1991 (https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/R%C3%A9gine-KR-Pernoud+K%C3%B6nigin-der-Troubadoure/id/A022pmsB01ZZp?pid=8&gclid=CJuwkO6459MCFQmNGwodL1wKwQ)) gelesen, die - soweit mir bekannt - bis heute recht anerkannt ist. Das hat mir eine ganz andere Seite des Mittelalters und der Rolle, die Frauen darin spielen konnte, vermittelt. Régine Pernoud hat sich auf das Leben der Frau im Mittelalter spezialisiert und hierzu einige - soweit ich bisher aus Rezensionen entnommen habe - historisch sehr präzise recherchierte Bücher geschrieben. Ein weiteres Beispiel ist Blanka von Kastilien (ebenfalls mit Biographie von Regine Pernoud). Es gibt viele Beispiele mehr. Frauen KONNTEN im Mittalter - selbst von den von Dir angesprochenen Klostern aus - durchaus hervorstechen. Das in einem Rollenspiel aufzugreifen, halte ich persönlich nicht für problematisch, sondern im Gegenteil für naheliegend.

So sehr das stimmt, macht die Beschreibung auch schon die Schwierigkeit dieser These deutlich. Die Beispiele sind (in diesem Fall beide) allesamt aus dem Hochadel entlehnt. Das die hohen Damen eventuell ein untypisches Maß an Freiheit genoßen haben mag sein, ist dann aber kein Beleg für den "Realismus" eines solchen Konzepts im Rollenspiel. Wobei ich der These grundsätzlich zustimmen würde, dass das allgemein gezeichnete Bild von der Stellung der Frau im Mittelaltertm nicht vollkommen zutreffend ist. Inwieweit Frauen jetzt die Möglichkeit hatten ihre jeweiligen Gemeinschaften zu beeinflussen oder nicht, sei an dieser Stelle einmal dahin gestellt. Es ist allerdings durchaus davon auszugehen, dass wir es mit einer soliden männlichen Dominanz im öffentlichen Raum zu tun haben. Die These "jede Frau im Kriegszug muss eine Hure sein" (Zuspitzung von mir) würde ich ebenfalls nicht als haltbar ansehen, wohl aber die Tendenz, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass eine Frau in einem Kriegszug bereit ist Sex gegen Geld oder sonstige Privilegien zu tauschen, ob nun als Haupt- oder Zusatzverdienst.


Wenn ich mich recht entsinne ist alexandros Hinweis darauf, dass die Hexenverfolgungen ganz überwiegend nicht auf die Kirche zurückzuführen sind, ebenfalls richtig. Oft kann man wohl nachweisen, dass alleine wirtschaftliche Interessen (Vermögen der betroffenen Frauen) die Antriebsfeder für solche Prozesse waren. Irgendwann habe ich einmal darüber gelesen, dass die Inquisition sogar den Auftrag erhielt, diesen Umtrieben der Hexenverfolgung Einhalt zu gebieten. Wenn man es genau nimmt, hatte die Inquisition für damalige Zeit sogar recht moderne verfahrensrechtliche Ansätze, so war sie (alles nicht nochmal recherchiert, sondern aus der Erinnerung) wie die heutige Staatsanwaltschaft gehalten, sowohl belastende wie auch entlastende Beweise zu suchen. Das war somit eine Art Gegengewicht zu den einseitig verteilten (oft von Eingeninteressen geprägten) Rechtsprechungsmonopolen der Regionalherrscher jener Zeit. Die Inquisition war nicht als reiner Ankläger gedacht und sie ist auch nicht immer so tätig geworden. Die Frage ist immer, welche Fälle in Erinnerung bleiben.

Das stimmt soweit, als das das moderne (sich auf Indizien und Beweise stützende Verfahren) sich aus dem Inquisitionsverfahren heraus gebildet hat. Auch dort wurden Beweise und Gegenbeweise gesammelt, allerdings waren auch Folter, voreingenommene Leumundszeugen etc. kein Grund das Verfahren für ungültig zu erklären. Die Macht des Inquisitionsprozesses war allerdings schwer begrenzt und wohl kaum ein echtes Gegengewicht zur adligen Rechtssprechung.


Soweit meine 5 Cent soweit ich mich an mein Studium zurückerinneren kann ;-)
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Joran am 11.05.2017 | 14:54
So sehr das stimmt, macht die Beschreibung auch schon die Schwierigkeit dieser These deutlich. Die Beispiele sind (in diesem Fall beide) allesamt aus dem Hochadel entlehnt. Das die hohen Damen eventuell ein untypisches Maß an Freiheit genoßen haben mag sein, ist dann aber kein Beleg für den "Realismus" eines solchen Konzepts im Rollenspiel.
Gut, dann werfe ich die Karte Jeanne d'Arc eben doch auf den Tisch. Die kam aus einfachem Stand.  ;)
Nein, im Ernst, eine Biografie über eine Frau aus dem Mittelalter niederen Standes wird mal wohl nicht finden (ebenso wenig wie die eines Mannes niederen Standes), weil schon zu ihren Lebzeiten nichts über sie aufgeschrieben wurde. Das bedeutet noch nicht zwingend, dass sie generell keine eigenen Entscheidungen hätte treffen können. Alleine die Tatsache, dass die von mir beispielhaft genannten Frauen dem Hochadel angehörte, beweist zunächst nichts. Hieraus kann man weder ableiten, dass Frauen des Hochadels allgemein eine solche Stellung "problemlos" einnehmen konnten, noch dass eine Übertragbarkeit auf andere Stände gegeben wäre. Man könnte genausogut annehmen, dass gerade bei Frauen des Hochadels mit Vermögen die Begehrlichkeiten, Ihnen Rechte abzuschneiden, besonders groß gewesen sein mögen, wohingegen die Frau des einfachen Volkes von geringem Interesse war, wenn sie für selbständig agierte.

Wer's wirklich wissen will, müsste in seriösen Quellen recherchieren.

Die These "jede Frau im Kriegszug muss eine Hure sein" (Zuspitzung von mir) würde ich ebenfalls nicht als haltbar ansehen, wohl aber die Tendenz, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass eine Frau in einem Kriegszug bereit ist Sex gegen Geld oder sonstige Privilegien zu tauschen, ob nun als Haupt- oder Zusatzverdienst.
Das halte ich für eine sehr gewagte These. Warum sollte man solche Frauen pauschal anders einschätzen als z.B. eine Kantinenangestellte bei der Bundeswehr? Mir entgeht die Logik: Sollen Frauen im Mittelalter (entgegen im Zweifel stärker ausgeprägter religiöser Überzeugungen) generell eher bereit gewesen sein, sich zu verkaufen? Oder stehen Frauen, die im Umfeld von Soldaten arbeiten, generell der Prostition offen gegenüber? Oder sollen Söldner im Mittelalter eher bereit und wirtschaftlich in der Lage gewesen sein, für solche Dienstleistungen zu zahlen, als Soldaten heute? Scheint mir persönlich verquer. ... Ich halte es weiterhin für eine nicht belegte These aufgrund unserer heutigen landläufigen Vorstellung des Mittelalters.

Welche Privilegien sollten sie wohl eintauschen: Welches Privileg hätte ein Söldner schon anzubieten? Wie gesagt, männliche Marketender waren im Mittelalter ebenso üblich und die boten sicher nicht alle ständig sexuelle Dienstleistungen an. Die Marketender lagerten wohl auch selten im Heerlager selbst, sondern unter sich nahe dem Heerlager.

Das stimmt soweit, als das das moderne (sich auf Indizien und Beweise stützende Verfahren) sich aus dem Inquisitionsverfahren heraus gebildet hat. Auch dort wurden Beweise und Gegenbeweise gesammelt, allerdings waren auch Folter, voreingenommene Leumundszeugen etc. kein Grund das Verfahren für ungültig zu erklären. Die Macht des Inquisitionsprozesses war allerdings schwer begrenzt und wohl kaum ein echtes Gegengewicht zur adligen Rechtssprechung.
Yep. Natürlich war die Inquisition unter verschiedenen Gesichtspunkten problematisch. Nur war die Idee, aus der heraus sie gegründet wurde, scheinbar eine ganz andere als heute in der Regel angenommen, nämlich eine seinerzeit fortschrittliche und - sofern meine Erinnerungen historisch korrekt - eigentlich richtige.

Hinzu kommt, dass seinerzeit allenthalben gefoltert wurde. Wie ich es in Erinnerung habe, war die peinliche Befragung bei der Inquisition "immerhin" erst als letztes Mittel vorgesehen. Das konnte man in jener Zeit von anderen Rechtsinstitutionen wohl nicht behaupten. Dort war die Folter oft nicht einmal Mittel der (vermeintlichen) Wahrheitsfindung, sondern Selbstzweck, z.B. als Bestandteil der Strafe.

Vergessen darf man vielleicht auch nicht ganz, dass der (einfache oder gar genetische) Fingerabdruck seinerzeit nicht existierte. Als Beweismittel hatte man in aller Regel nur (vage) Indizien, Zeugen, Zeugen von Hörensagen, Leumundszeugen ... und das Geständnis. Wenn man im Interesse einer Abschreckung schwere Straftaten nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ungesühnt lassen wollte, blieben mithin faktisch nicht viele Möglichkeiten der Wahrheitsfindung.

Nicht, dass ich missverstanden werde: Ich will die Folter nicht gutheißen und auch keine Grundsatzdiskussion hierzu eröffnen. Ich will nur sagen, dass man sich die Alternativen jener Zeit auch immer vor Augen führen muss und zugleich bedenken sollte, dass wir selbst heute noch nicht ganz so weit davon entfernt sind, in bestimmten Situationen unsere hohen Werte über Bord zu werfen (vgl. etwa Fall Daschner (http://www.spiegel.de/panorama/der-fall-daschner-anklage-macht-der-folter-den-prozess-a-287371.html)).

Die Folter konnte theoretisch auch einen von mehreren Verdächtigten entlasten etc.

Die Frage ist doch:
Unter welchen Voraussetzungen und wie oft tatsächlich wurde die Folter überhaupt von der Inquisition eingesetzt?
Wie hätte die Alternative ausgesehen und sich auf die Bereitschaft, Straftaten zu begehen, ausgewirkt?
Und - um zum Thema Frauen im Mittelalter zurückzukehren - gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass Frauen häufiger als Männer gefoltert worden wären? Oder gibt es Hinweise, dass Frauen im Zweifel gefoltert worden wären, alleine schon wenn sie sich in einer für einen SC spieltechnisch fruchtbaren Weise verhalten hätten?
Sind Settings im Mittelalter also aufgrund dieser Thesen nicht "historisch korrekt" umsetzbar?

Ich meine weiterhin, das Spielen von Mittelalter-Settings - auch mit weiblichen SCs - ist durchaus sinvoll möglich. Es ist keine Frage des OB, sondern des WIE.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Der Läuterer am 11.05.2017 | 19:14
wenn's Spass gemacht hat, ist alles super...
Meinerseits gibt es dazu nichts mehr hinzuzufügen.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 12.05.2017 | 00:02
Als SL merke ich kurz an
@alexandro, Joran und Mondsänger: Thx für die Beiträge/Ausführungen und die Einsicht.
@Läuterer
Meinerseits gibt es dazu nichts mehr hinzuzufügen.
Jup. Es macht spaß. Wenn wir Historische Präzession wollten würden wir ne Dokumentation sichten. Es geht uns nur darum das Szenario zu erleben und dabei ne gute Zeit zu haben.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 15.05.2017 | 07:47
Danke an euch alle für die ganze Diskussion. In der Tat zogen viele Leute mit ihren kompletten Familien auf die Kreuzzüge und Frauen waren mehr als nur Huren oder Hexen. Abgesehen davon muss eben manchmal was gedreht werden, wenn Frau mitspielt und die Gruppe bei Genderbending gleich Hilfe schreit XD

Aber ich verstehe, was du mit dem Setting an sich meinst, Läuterer. Dass es den Leuten schon so dreckig geht und es viele andere Bedrohungen wie Hunger und Überfälle gibt, sodass der Mythos vielleicht nebensächlich wird. Ich denke, man kann das vielleicht aber auch so sehen, dass diese Dinge unterschiedliche Abstufungen von Problemen sind. Das eine ist sehr weltlich, ist dauerhaft präsent, sodass man sich fast daran gewöhnt hat, die Leute leben damit und haben sich vielleicht resigniert abgefunden, es ist also nicht unbedingt ein Bedrohungsempfinden vorhanden, während man bei Mythos(wesen) denkt: Oh Shit! Es ist eine lauernde Bedrohung, die man viel mehr fürchtet als den Hunger. Kommt aber sicher auf die Sichtweise und die Spieler drauf an, ich kann beide Sichtweisen verstehen.

Ich sitze grad am neuen Bericht, der sollte dann in den nächsten Tagen rauskommen. Vielleicht zeigt der ein wenig mehr auf, was ich meine.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Der Läuterer am 15.05.2017 | 08:51
Freue mich schon auf Deinen kommenden Bericht; den ich diesmal nur lesen werde.
Ich fühle mich mitunter mit meiner Meinung schnell missverstanden und hatte auch nicht vor, Euer Spiel schlecht zu reden. Das kam leider falsch rüber.

Es ist meinem Verständnis nach nur so, dass je unwissender, je dogmatischer und je verblendeter die Menschen einer bestimmten Epoche oder Region sind, desto eher reagieren sie mit Hinwendung zum Glauben/Aberglauben (auch Weltuntergangssekten) bzw. mit der Bezichtigung von Minderheiten als Sündenböcke, so dass die wahren Ursachen dabei im Dunklen bleiben.
Aber das nur noch kurz dazu am Rande.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 15.05.2017 | 23:56
Neinnein, ich hatte nicht den Eindruck, dass du was schlechtredest. Ich verstehe durchaus, welche Kritik du an das Setting anbringst und ich kann das auch nachvollziehen. Meine Antwort sollte nur nochmal andere Möglichkeiten der Sichtweise aufzeigen, man will ja schließlich einen beidseitigen Diskurs. Das war also keineswegs als "Ich mach das aber so!" gemeint. Tut mir leid, falls es so rüberkam.

Der Kritikpunkt gegen deinen Eingangspost war allgemein nur, dass du die Rolle der Frau in dem Setting recht einseitig betrachtet hast und da kamen dann halt ein paar Belehrungen  ~;D Also nicht unterkriegen lassen  :d
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 17.05.2017 | 07:39
Die Gruppe befindet sich nur wenige hundert Meter von der großen, goldenen Stadt entfernt. Nun, da sie so nah ist, sieht sie nicht mehr so übermäßig groß aus, aber doch noch immer beeindruckend. Durch das Tor passt mindestens ein Elefant, wenn nicht sogar zwei. Guy und Lorentz haben nahezu zeitgleich eine seltsame Verschiebung ihrer Wahrnehmung und sehen nun plötzlich die gesamte Gruppe als Araber. Lorentz steckt das gut weg, es ist immerhin nur ein Traum. Guy aber stammelt völlig verängstigt vor sich hin und muss erst von Otto beruhigt werden. Als sie auf das Tor zugehen, erscheinen plötzlich wie aus dem Nichts Torwachen und Karawanen und die Gruppe besitzt nun auch seltsames Geld. Die schweren Münzen sehen aus wie aus Bronze, doch vermutlich ist auch noch Silber beigemischt. Jede sieht einzigartig aus, was sehr merkwürdig ist. Tatsächlich tragen auch alle arabische Kleidung, Marie ist natürlich verschleiert. Am Tor erfährt die Gruppe, dass es sich bei der Währung um Dirham handelt, eigentlich eine kleinere Einheit des Dinars. Auf Nachfrage erfährt man auch, dass es sich bei der Stadt um Zawra handelt und der Sultan ist Abdullah Alhazrat (bzw. Abdul Alhazred), ein angeblich großer, weiser und gerechter Herrscher. "Preiset den Sultan!", schließt der Torwächter seine Lobeshymne ab. Bei Otto schrillen jedoch die Alarmglocken und Marie bekommt eine Panikattacke bei diesem Namen. Dieser Gelehrte, so weiß sie, lebte vor über 300 Jahren und galt als wahnsinnig und ketzerisch. Er soll ein verfluchtes Buch geschrieben haben (das Necronomicon) und schließlich in Damaskus von einem Dämon getötet worden sein. In der folgenden Nacht wurde er erneut von dem Dämon getötet. Und in der Nacht darauf erneut. Und wieder und wieder. Diese Gedanken verängstigen Marie so sehr, dass sie plötzlich sieht, wie ihre Gefährten auf einmal rasant altern und zu Knochen und Staub zerfallen. Sie weicht zurück, doch die Knochenhaufen folgen ihr und sprechen mit ihr. Ein kurzes Gebet mit geschlossenen Augen holt sie schließlich zurück und die Gruppe betritt endlich die Stadt. Guy stellt sogleich fest, dass die 3 Dirham, die er als Eintritt zahlen musste, wieder in seinem Beutel sind.

In der Stadt selbst herrscht reges Treiben. Überall preisen Leute ihre Waren an, Menschen in bunter Kleidung drängen durch die Straßen, betrachten die Waren oder plaudern angeregt. Auffällig ist die Anzahl der Windhunde auf den Straßen, wobei diese nicht abgemagert sind, sondern allesamt wohlgenährt wirken. Auch manche Stadtwachen führen Hunde mit sich, diese trotten brav hinter ihren Herren her. Nach einer Schandtat davonlaufen wird man wohl nicht können. Während die Gruppe sich staunend umsieht, schlendert Guy zu einem Stand und kauft sich Datteln. Als Otto dies sieht, stürmt er hinüber und schlägt sie ihm aus der Hand. Diese Welt sei Teufelswerk und eine Versuchung, der wir widerstehen müssten. Er sorgt für einige Aufruhr, sodass die Wachen schon aufmerksam werden und auch umstehende Personen zu ihm hinüberblicken. Marie beruhigt den Mönch und man sieht sich weiter um. Dabei fällt auf, dass einer der Wachen, der zudem etwas besser gekleidet und wohl der Hauptmann ist, aussieht wie eine orientalische Variante von Savaric. Eine weitere Überraschung ist, dass auch diejenigen, die eigentlich gar kein Arabisch sprechen, plötzlich einzelne Worte verstehen.

Auf einmal kommt ein heiter wirkender Mann auf die Gruppe zu. Er sieht aus wie eine arabische Version von Bruder Richard, heißt aber Habibi und ist Stadtführer. Für kleines Geld will er die Gruppe herumführen und ihnen die Sehenswürdigkeiten zeigen, insbesondere den Basar. Er spricht sehr übertrieben, redet die Gruppe mit Effendi an und nennt die verschiedenen Personen Sohn der Weisheit, Herr der Säbel, Meister über 1000 Bücher usw. Von ihm erfährt das Trüppchen, dass alle Reisenden irgendwann vor den Sultan treten müssen, zuvor aber Rätsel lösen müssen, für die sie auf der Stadtführung vorbereitet werden. Auf Frage nach dem Hauptmann der Wache erklärt er außerdem, es gäbe jeden Tag einen neuen Hauptmann, doch wie dieser bestimmt wird, wisse der Sultan allein. Zudem seien alle Götter in dieser Stadt willkommen. Neben dem Basar, welcher bis an den Horizont reichen soll, gäbe es zudem ein Smaragdviertel, ein Obsidianviertel, ein Hafenviertel - "Zawra liegt am Meer?", fragte Otto verwundert. "Aber natürlich", antwortet Habibi grinsend und beginnt, die Stadt ausschmückend zu preisen. "Und wie heßt das Meer?" "Zawra!" "Und das Land hier?" "Zawra." "Und die Wüste?" "Zawra!" "Aha...", macht Otto schließlich und lässt das Thema fallen. Unterwegs zum Basar bemerkt Guy noch, dass viele Leute sich auf den Straßen gegenseitig bestehlen und auch Habibi hin und wieder in die Taschen der Gruppe greift. Zudem folgen uns zwei Wachmänner in einigem Abstand. Marie nimmt dies gelassen hin, immerhin hat Otto ja für eine Menge Aufsehen gesorgt. Als Guy Habibi auf die Diebstähle anspricht, grinst der nur und lobt seine Scharfsinnigkeit üermäßig wie immer. Dann erreichen sie den Basar, über dem ein mächtiger Torbogen durch eine Inschrift erklärt, niemand verlasse den Basar, ohne nicht etwas gekauft zu haben. Guy fragt Habibi, ob die Münzen auf dem Basar auch immer wiederkämen, doch ihr Führer erklärt, er wisse nicht, wovon er spreche. Guy gibt ihm einen Dirham, doch dieser kommt auf dem Basar tatsächlich nicht zurück. Nun heißt es also auch hier Haushalten.

Kaum einen Schritt auf den Basar gemacht, befindet sich die Gruppe wieder vor der St. Babylas Kapelle und Anna klammert sich an Ottos Hand. Wie sie plötzlich hergekommen ist, weiß niemand. Der fragt nun nach, ob das Kind jemals sprechen konnte, woraufhin es den Kopf schüttelt. Auf dem Weg zur Handelsstation scharen sich einige Bettler um die Gruppe, die jedoch nichts mehr zu vergeben hat außer zwei Dinare, um die sich die Meute heftig streitet. Lorentz greift ein, indem er donnernd sagt: "Keine Gewalt unter Christen!" Damit verscheucht er die Gruppe und Otto nickt ihm anerkennend zu. Auffällig ist, dass die Bettler nach Dirham gefragt haben, nicht nach Dinaren.

Unterwegs schnappen die Männer noch ein paar Gerüchte auf über Marie die Mildtätige bzw. Marie die Betrügerin, die Leute heranlockt, um sie dann fortzustoßen und ihre Hoffnungen zu zerstören, aber auch über den brutalen Laurenz, Laurenz der Schlächter, dass Marie eine der "Mütter" sei, also eine der drei Mütter des Unglücks, welche Pest und Plagen bringen, den fetten Guy, usw. Bei der Handelsstation sieht man schließlich Peter Bartholomäus, den Erleuchteten, wie er betitelt wird, gegen die Händler wettern, deren Preise für Nahrungsmittel wieder gestiegen sind. Viele verkaufen Rüstungen und Waffen für einzelne Mahlzeiten. Bartholomäus steigt auf einen Tisch und brüllt, was für schlechte Menschen die Händler seien und obwohl er blind ist, kann er genau verschiedene "Übeltäter" in der Menge ausmachen. Dann zeigt er plötzlich auf die Gruppe, hält inne und bekreuzigt sich. Natürlich wollen die wissen, was los ist und fragen nach, woraufhin Bartholomäus stockend erklärt, er habe eine Vision gehabt, in der er die Maske des Hundes gesehen habe, wie sie sich in das Antlitz des Teufels verwandelte. Otto kann nicht ertragen, so angeschuldigt zu werden und rastet völlig aus, schreit, schüttelt den alten Mann und rennt dann fort, Anna ist in all dem Chaos verschwunden. Marie entschuldigt sich beim Marktvorsteher und verspricht, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt, trotzdem wird die Gruppe vorerst des Handelspostens verwiesen. Sie treffen jedoch auf Henri, der ihnen bei der Suche nach Anna helfen will.

Nachdem Otto sich beruhigt hat, überlegt die Gruppe nun, was sie denn bei Silla nachfragen wollen, bevor sie zu ihr gehen. Dabei werden sie unterbrochen, als der Bettler Gottfried auftaucht und erklärt, er habe Anna gefunden und wolle dafür nun Finderlohn. Lorentz bedankt sich und bietet ihm nun doch an, ihn als Wache einzustellen, für eine Ration am Tag als Lohn. Der Mann ist überglücklich und macht sich sofort auf den Weg. Anna bleibt nun wieder bei Otto, der ihr einbläut, immer brav bei ihm zu bleiben. Sie nickt und träumt dann wieder vor sich hin, wie sie es fast die ganze Zeit tut, wenn sie nicht angesprochen wird. Die anderen begeben sich nun zu Silla, wo sie für eine Ration vier Fragen stellen dürfen - ein exklusives Angebot für Neukunden. Sie erhalten noch einige Informationen über die Tafuren und die Quelle Daphnes - sie sei eine Baum - oder Quellnymphe gewesen, die von riechenland hergewandert sei -, doch vieles war ihnen bereits halbwegs bekannt, die Ergänzungen sind aber in Ordnung. Zuletzt wollen sie mehr über die Mütter des Unheils erfahren. Hier möchte Silla geistlichen Beistand, da das Thema so schrecklich ist, zudem verfallen dafür die letzten zwei Fragen, was aber in Ordnung ist, da sie nichts über Zawra weiß, über das die Gruppe noch etwas hätte wissen wollen. Sie erfahren nun also, dass es drei Mütter des Unheils, der Schmerzen oder des Leides, wie man sie auch nennt, gibt: Mater Lacrimatum, die Mutter der Tränen, eine uralte Frau, die taub ist und andere taub machen kann. Sie gebietet über das Getier in der Erde, also Würmer und Insekten. Die zweite ist Mater Susperiorum, die Mutter der Seufzer, eine Frau mittleren Alters, die über alles Fliegende gebietet. Sie ist stumm und kann andere stumm machen. Die dritte ist Mater Tenebrarum, die Mutter der Dunkelheit. Sie wird als Mädchen zwischen 6 und 10 Jahren dargestellt, ist blind und gebietet über die Tiere der Nacht. Und natürlich kann sie auch andere blind werden lassen. Vermutlich waren die drei Mütter auch Inspiration für oder wurden inspiriert von den Nornen, Gorgonen, Parzen, usw. Sie sollen ihre Gestalt verändern können, es gibt etliche Kulte um sie und sie erscheinen häufig in Träumen. Alle paar Jahrhunderte sollen sie zusammentreffen und dabei Unheil über alle bringen, die sich in der Nähe befinden. Viele glauben, der Kreuzzug sei von ihnen begleitet worden. Auch handeln sie angeblich mit Sinnen: Jemand verkauft einen seiner Sinne, um über die Diener der jeweiligen Mutter gebieten zu können. Nach diesen Informationen hegt Marie leicht den Verdacht, Anna würde nicht vor sich hinträumen, sondern sei vielleicht blind, aber dann passt ihr Stummsein nicht dazu. Oder vielleicht hat sie auch ihre Stimme hergegeben... Aber das ist absurd, also lässt sie diese Gedanken wieder fallen.

Zurück im Lager brüstet sich Zeltnachbar Arnulf damit, ein paar Plünderer von den Zelten ferngehalten zu haben, woraufhin Lorentz ihn zum Essen einlädt. Gottfried steht tatsächlich Wache und wirkt auch gleich etwas imposanter als sonst. Die Aufgabe scheint ihm gut zu tun. So meldet er auch einen Mann namens Remi an, der mit Guy sprechen möchte. Es geht um die Zubereitung einiger Wüstenechsen, von denen der Fleischer einen kleinen Teil abbekommt. Schmecken tun sie allerdings nicht so sehr.

In der Nacht, als alles schläft, scheint nichts zu passieren, doch am frühen Morgen finden sich Kratzspuren an den Zelten der Gruppe. Menschliche Spuren führen von dort zu Arnulfs Zelt, darum herum und von hinten drunter hindurch, hinein ins Zelt. Drinnen verschwinden sie und es ist auch niemand da. Lorentz spricht den schlafenden Gottfried an, der auffällig nach Aas riecht. Dann knurrt er Lorentz plötzlich an und beginnt, sich in einen Wolfsmenschen zu verwandeln. Marie rennt schreiend weg, während Guy und Lorentz gegen das Teufelswesen kämpfen. Es zerbeißt Lorentz fast die Füße, doch er kann es schließlich bezwingen, während Otto rasch in sein Zelt rennt und Weihwasser holt. Kaum ist Gottfried der Wolfsdämon bezwungen, erwacht die Gruppe. Marie schlafwandelt durch ihr Zelt und Otto umklammert das Weihwasser. Die Männer stürmen nach draußen, doch alles ist ruhig. Lorentz' starke Bisswunden am Bein sind allerdings noch als leichte Kratzer vorhanden und am Zelt finden sich tatsächlich Kratzspuren. Tapfer will man erneut auf Wolfsjagd gehen, da hört plötzlich Marie hinter sich ein Knurren. Sie dreht sich um und sieht Anna auf allen Vieren stehen, wie sie sich langsam verwandelt, sich ihr Gesicht vorwölbt, hört, wie sich ihre Knochen verschieben und brechen und sieht mit an, wie sie langsam größer und größer wird. Mit lautem Geheul greift Anna die Adlige an. Die kann sich, leicht getroffen, hinaus retten, während die Männer hineinstürmen. Otto brüllt noch, Lorentz solle Anna nicht töten, da spaltet der Ritter dem sich verwandelnden Kind bereits den Schädel. So kommt auch diesmal das Weihwasser nicht zum Einsatz. Nun fragt Lorentz nach, ob die anderen auch den Traum von dem Angriff hatten und es wird spekuliert, was der Traum bedeuten könne und ob dies nun real sei.

Und wieder erwacht die Gruppe und dieses Mal ist Maries Wunde real und schmerzt. Otto verarztet sie. Lorentz derweil ist mit dem Schwert in den Händen erwacht, die Klinge hält er an seinen eigenen Hals. Otto behandelt die Wunden der beiden nun mit Weihwasser. Bei Marie ist alles in Ordnung, doch Lorentz erlebt furchtbare Schmerzen, die er auch nicht verstecken kann. Otto bemerkt dies und übergießt ihn daraufhin sofort mit Weihwasser. Mit einem "Weiche, Dämon!" stimmt er dann einen langen Exorzismus an. Lorentz windet sich unter Qualen, während sich vor dem Zelt lauter Schaulustige sammeln.

Kaum sind die Gebete des Exorzismus beendet, finden sich die Vier auf dem Basar wieder, jeder hat nur noch 7 Dirham statt der vorigen 9. Marie und Otto sind sich einig, dass der Teufel versucht, mit den Träumen von eben die Gruppe gegeneinander aufzubringen und sie dem widerstehen müssen. Nun aber müssen sie etwas auf dem Basar erwerben, damit sie ihn wieder verlassen können. Von Habibi fehlt jede Spur. Leider ist der Basar so groß, dass es die Gruppe überwältigt, sodass sie nicht lange nach irgendetwas suchen, sondern in der näheren Umgebung bleiben. Lorentz steuert sofort den nächsten Waffenhändler an und erwirbt von dem Mann, der wie ein beleibter, orientalischer Henri aussieht, einen Säbel, eine sogenannte Pfauenfeder. Nun fällt auch auf, dass plötzlich alle Arabisch verstehen und auch sprechen können. Sie erfahren auch, dass hier alles einzigartig ist und es verboten sei, 2 genau gleiche Dinge zu besitzen oder anzufertigen, so sind auch alle Münzen unterschiedlich geprägt. Die Strafe für den Bruch der "Regel der Eins" ist, in Azreths Kerker geworfen zu werden, was niemand will, da er dort angeblich grausige Kreaturen dort halten soll. Mit dieser doch sehr wichtigen Information kaufen sich nun Otto und Marie bei einem andere Händler Kleidung, welche sich auf magische Weise ganz von allein um sie legt. Dann hören sie einen Ausrufer schreien: "Noch eine Stunde, bis die Nacht einbricht!" Auf die Frage, was denn bei Nacht sei, fragt der Händler nur: "Kennt ihr denn nicht die Regeln der Nacht?"


Fazit

Natürlich hat der SL genau hier einen Cut gemacht. Dann haben wir quasi eine zweite Identität für unsere Charaktere erhalten, welche sie nur in Zawra besitzen. Für Lorentz ist es ein Krieger, da er ein Schwert gekauft hat. Otto ist nun ein Geschichtenerzähler und Marie eine Wahrsagerin und Heilerin, während Guy, der nichts gekauft hat, ein Bettler ist.

Die Runde hat sehr viel Spaß gemacht, da einfach viel mehr passiert ist als beim letzten Mal. Auch die Stadt in den Traumlanden ist deutlich mehr in den Fokus gerückt. Einer der Spieler, der zuvor eher auf die Belagerung gespannt war, freut sich nun deutlich mehr auf die Geschehnisse in Zawra. Ich selbst musste stark an das Abenteuer "Der Maschinenkönig" denken, nachzulesen hier: Teil 1 Teil 2 Da geht es auch um eine Stadt in den Traumlanden, in der sich die Charaktere langsam zum Herrscher vorarbeiten müssen und dazu eine labyrinthartige Stadt durchqueren. Die Welten wirken jeweils sehr mysteriös, auch wenn Zawra etwas greifbarer und bekannter wirkt, doch das Flair des mystisch Fremden und Gefährlichen haben beide.

Ich fürchte nur, dass wir eigentlich ein bisschen mehr Forschung wegen des Wolfsteufels betreiben müssten, allerdings wüsste ich nicht, wo wir da anfangen sollen, außer bei den Tafuren, die ja aber sehr gefährlich sind. Auch ob die Mütter des Unheils eine größere Rolle spielen, ist noch sehr unklar und könnte ebenso eine falsche Fährte sein. Insgesamt rückte die Belagerungssituation nach dem Kennenlernen in der letzten Runde deutlich in den Hintergrund.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 24.05.2017 | 21:13
Beide Sonnen Zawras stehen hoch am Himmel und brennen auf die Gruppe hernieder. Man fragt nach den Regeln der Nacht, denn obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dauert es wohl nur noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang. Wer denn unser Fremdenführer sei, fragt der Kleidungshändler, denn der müsse uns das eigentlich erklärt haben. "Habibi." "Hm, der muss neu sein. Habe ich noch nie gehört. Aber gut, gegen ein paar Münzen werde ich euch aushelfen."

Gerade beginnt er mit den Verhandlungen, als ein anderer Fremdenführer auftaucht und sich der Gruppe aufschwatzen will. Doch der Händler wehrt ihn ab, er sei gerade dabei, ein Geschäft mit ihnen zu machen. Marie weiß, dass man den Preis drücken und Händler gewogener machen kann, wenn man schön ausschweifend und blumig spricht, doch die Ausführung gelingt ihr nicht so gut. Durch Ottos Überredungskünste bzw. seine Ausstrahlung als Geschichtenerzähler bringen den Handel von einer und einer Münze für die Information dann doch noch zustande: Nachts dürfe oder könne auf dem Basar nicht mit Geld gehandelt werden, allerdings hat jedes Viertel seine eigenen Regeln der Nacht.

Nebenbei kauft sich Guy noch für 2x2 Dirham einen Umhang, der ihn zu Erde werden lässt. Getragen sieht der aber nur wie ein einfacher, sand- oder erdfarbener Umhang aus. Lorentzo fragt außerdem nach Sklaven, was die anderen ziemlich empört, aber der Ritter meint, es sei ja nur ein Traum. Sklavenhandel ist allerdings vom Sultan verboten worden und nur auf dem Sklavenmarkt im Obsidianviertel erlaubt, erklärt der Händler. Er warnt jedoch vor dem Viertel, weil es dort sehr gefährlich sein soll. Da er nicht mehr herausrücken will, beginnt Lorentzo ihm zu drohen und kurzzeitig kommen ihm auch zwei andere Reisende zu Hilfe, doch als sie hören, um was es geht, ziehen auch sie sich zurück. Der Händler schreit nach den Wachen, die sich auch langsam ihren Weg durch die Menge bahnen. Sie scheinen zwar noch nicht aktiv auf der Suche nach der Gruppe zu sein, doch das Gefühl von Gefahr lässt die Truppe schnell verschwinden.

Aus der akuten Gefahr entkommen, fällt Guy auf, dass viele Bettler zwar stehlen, aber seine Leute meiden. Er geht hin und fragt nach. Dabei erfährt er, dass es gegen den Ehrenkodex verstößt, andere Bettler zu bestehlen, dass es nachts keine Wachen auf dem Basar gibt und dass dann viele andere Stände und Händler da sind. Schließlich stößt die Gruppe auf einen Stand mit stapelweise Pergamentrollen, Tafeln und losem Papier, vor dem auch gerade ein völlig aufgelöster, italienischer Greis in pompöser, italienischer Hofkleidung steht und hektisch und verzweifelt nach etwas sucht. Er benötigt das Kitab Mu'ajjal, das Buch des Schicksals oder auch Buch der Zeit. Ihm sei prophezeit worden, dass er es benötige, um die Stadt zu verlassen und es sei die Eintrittskarte zur Bibliothek der fünf Türme. Hergekommen sei er mit dem weißen Schiff, von dem Marie durch ihr Wissen über Sagen weiß, dass es Menschen zu Träumen fährt und meist an Neu- oder Vollmond auftaucht. Jetzt aber wolle der Italiener, Lorenzo mit Namen, diese verfluchte, äh, gepriesene Stadt endlich verlassen. Otto entdeckt eine Teilabschrift besagten Schriftstückes, woraufhin der Händler es ihm für 100 Dirham anbietet. Löst er ein Rätsel, halbiert er den Preis. Außerdem sei das Rätsel eines, welches man auch im Palast gestellt bekommt. Mehr um des Rätsels willen nimmt die Gruppe das Angebot an, 50 Dirham haben sie ohnehin nicht.

"Ihr sagt, ein Geist erscheint nur weiß in dunkler Nacht,
Ich sag' euch, dass der Geist grad umgekehrt es macht;
Als schwarzer Schatten seh' ich ihn auf weißem Feld,
Und mit dem Schattenleib Licht werfen auf die Welt."


3 Minuten Zeit hat man zu überlegen, die Antwort ist dem gelehrten Otto aber schnell klar: Bildung oder Schrift muss die Atwort sein. Marie versucht es mit Bildung, was falsch ist. Zwischendurch beschwert sich Lorenzo, dass sie seinen Kauf kaputt machen und dass er den Preis zahlen könne, doch der Händler blockt ab - für ihn koste die Schrift jetzt 200 Dirham. Mit der Antwort Schrift liegt man nun richtig, gerade als ein Gong ertönt, zusammen mit der Ankündigung: "Noch 30 Minuten bis zur Nacht." Nun beginnen die anderen Besucher des Basars, diesen schnell zu verlassen und auch die Händler bauen ihre Stände ab. Bei den Schrecken der Nacht wolle man nicht hier sein. Lorentz will es natürlich wagen, die anderen sind jedoch dagegen und wollen lieber Lorenzo zur Karawanserei folgen, von der er zuvor gesprochen hat. Besucher dürften nämlich nicht in der Stadt nächtigen.

In diesem Augenblick fällt Guy eine arabische Version von Anna auf und er rennt ihr hinterher. Das Kind rennt auf einen Spalt in der Basarmauer zu und schlüpft hinein, knapp bevor Guy sie packen kann. Er greift nur noch in die kühle Dunkelheit, welche an eine Grotte erinnert. Geschlagen kehrt er zu den anderen zurück. Und schon sind sie wieder im Heerlager.

Der Graf von Metz wird mit lauten Ausrufen angekündigt, ein tapferer und einst sehr reicher Mann, der mit etwa 20 seiner Leute in die Berge geritten ist, um vielleicht Nahrung zu finden, Sedschuken zu jagen, die Tafuren zu vertreiben oder oder oder. Die Gerüchte sind da sehr vielfältig und kreativ. Einige Tage war er fort, nun st er zurück - in erbärmlichem, übermüdetem und erschöpftem Zustand: Die paar Männer, die noch unverletzt genug sind, um zu gehen, sind nur noch Haut und Knochen, ebenso wie der Graf selbst, der auf einem ebenso abgemagerten Pferd sitzt. Der Gruppe stellt er sich als Graf Jakob III. von Metz vor und er erklärt, er habe gehört, dass sie noch Nahrung besäße und er sei sehr hungrig. Marie und Lorentz geben ihm nach kurzen Verhandlungen insgesamt viert Rationen, eine für jede Person im Gefolge, wofür sie prachtvollen Schmuck erhalten, welche der Graf achtlos in den Dreck wirft. Der Plunder mache ihn nicht satt. Eine Zeltnachbarin will natürlich auch etwas von dem teuren, byzanthinischen/griechischen Schmuck haben und bietet dem Grafen etwas altes, kaum genießbares Gemüse an, das er nach einem Bissen mit einer abfälligen Bemerkung seinen Leuten zuwirft. Dann zieht er weiter, doch man sieht einige Leute, die eilig ihre Zelte nach etwas Essbarem durchsuchen und der kleinen Prozession hinterhereilen.

Marie erhält die Perlenkette aus den vier Schmuckstücken, während Lorentz den Ring, das Diadem und einen Armreif behält, auf denen jeweils auf altgriechisch "Für den Tapfersten/Stärksten/etc." geschrieben steht. Nachdem der Trubel endlich abgeflaut ist, wendet sich Gottfried an Lorentz. Er kenne vielleicht jemanden, dem er den Schmuck gut verkaufen könne. Die Gruppe hatte zuvor überlegt, zur Handelsstation zu gehen, um die Teile dort zu veräußern, doch nach einem nächtlichen Überfall sind die Preise für die Überfahrt gestiegen und es gibt nun einen Eintrittspreis für den Markt. Zudem wird der Markt nun von mehr Wachen gesichert. Und selbst wenn man diese Preise noch bezahlen könnte, so ist nicht gewährleistet, dass der Schmuck aktuell viele Dinare wert ist. Und Gottfried, so ahnen alle, würde sich damit einfach aus dem Staub machen. Also schickt Lorentz ihn los, um seinen angeblichen Kontakt herzuholen. Anschließend tritt auch Arnulf, der schlecht geschlafen zu haben scheint, mit einem ähnlichen Angebot an die Gruppe heran, was aber höflich abgelehnt wird. Von ihm erfährt man auch das Gerücht, Remi der Jäger und zwei weitere Personen seien des Nachts verschwunden, vermutlich weitere Opfer des Wolfsteufels. In Anbetracht der Ereignisse wird Berengar von Rhys gegen Mittag eine Predigt gegen den Wolfsteufel halten.

Lorentzo scheint an diesem Tag sehr auf Tatendrang und Konflikt aus zu sein, denn nun drängt er, er wolle in die Berge und mit den Tafuren Handel treiben, irgendwie müsse man sich ja ernähren, wenn man nicht auf den Handelsposten gelange. Marie und Otto bombardieren ihn regelrecht mit Argumenten, die dagegen sprechen (Sedschuken, wilde Tiere, Sprachbarriere, ...), doch er will einfach nicht hören. Und dann fällt das Gespräch irgendwie auf Anna, die unbedingt den Schmuck aus Lorentz' Tasche haben will. er schickt sie ins Zelt und beginnt dann darüber zu spekulieren, Anna als Dirne oder Lustsklavin zu verkaufen, woraufhin Otto ihn extrem tadelt. Naja, immerhin könne sie nicht reden und somit nicht widersprechen, also würde sie vielleicht auch eine gute Ehefrau abgeben. "Ja, aber erst wenn ihr Schoß fruchtbar wird", erinnert Otto. Damit ist das merkwürdige Thema dann auch beendet und es geht zur Messe in der St. Babylas Kapelle.

Vor dieser wird allerdings noch jemand beerdigt: Lorenzo, Berater von Gottfried von Bouillon, ein italienischer Gelehrter. Erschreckenderweise sieht er genau so aus wie jener Lorenzo, dem die Gruppe erst diese Nacht in Zawra begegnet ist. Er sei wohl im Schlaf gestorben und Gerüchten zufolge war er opiumsüchtig, was wohl auch zu seinem Ableben geführt hat. Die Gruppe hegt Zweifel an dieser Theorie, aber womöglich war es tatsächlich das Opium, was den Gelehrten erst nach Zawra gebracht hat.

Berengars Ansprache und Erscheinung sorgt schließlich dafür, dass sich die Simmung im Lager etwas hebt. Viele sind erleichtert, als er frisch gewaschen durch die Menge schreitet und dafür sorgt, dass auch in solch schweren Zeiten noch ordentliche Beerdigungen stattfinden. Nach seiner Messe gegen den Wolfsteufel verspricht er demjenigen 500 Dinar, der zu dessen Ergreifung beiträgt. Der getreue Gefolgsmann Jerome Le Rouge, ein Mann mit hartem, eiskaltem Blick, wird durch die Lager ziehen und dort bei der Ergreifung helfen. Als die Gruppe schließlich die Kapelle verlässt, kommt sofort Savaric zu ihr und verlangt erneut Essen und Schmuck, was ihm jedoch dieses Mal verweigert wird. Lorentz baut sich bedrohlich vor ihm auf und schlägt ihn damit quasi in die Flucht.

Plötzlich stechen wieder zwei Sonnen vom Himmel herab. Das Grüppchen befindet sich nun vor Zawra nahe der Karawanserei. Auch hier laufen einige Hunde herum, allerdings wirken diese etwas magerer als in der Stadt. Otto verträgt die plötzliche Hitze nicht sehr gut und steuert zunächst einen Brunnen im Hof an, wo auf ein Händler ein paar Waren, Parfüm, Gewürze und Schmuck, anpreist. Noch bevor sie mit ihm sprechen, bemerken sie, dass Ottos vorher schwarzes Gewand nun dunkelblau ist und Maries weißes jetzt gelb. Interessanterweise haben sie auch den Schmuck des Grafen bei sich.

Der Brunnen, an dem sich Otto erfrischt, löst kurz allgemeines Unwohlsein aus und Guy entwickelt spontan sogar eine Phengophobie, also Angst vor Tageslicht, weshalb er sich schnell verhüllt, doch der Händler kann leider keine Auskunft über die mysteriösen Symbole geben, die auf den Brunnenrand geschrieben wurden. Im Gegenzug dafür, dass Marie ihm die Hand liest, beantwortet er aber zwei andere Fragen für sie. Zunächst möchte sie mehr über die Hunde wissen und bekommt erklärt, diese seien die Augen des Sultans. Die Hunde hier draußen seien magerer, da sie zunächst Entbehrungen durchleben müssten, um zu beweisen, dass sie würdig sind, wahre Hunde des Sultans zu werden, daher würden sie für 101 Tage nur alle drei Tage gefüttert. Katzen gibt es dagegen in Zawra nicht. Otto und Marie können nur vermuten, dass dies ist, weil sie angeblich zwischen Wachsein und Traum wechseln können und in Träumen sehr viel Macht haben - und der Sultan in ihnen daher eine Gefahr sieht. Dann fragt Marie nach Wegen, Zawra zu verlassen. Der Händler beschreibt, es gäbe drei mal drei plus ein Wege, doch ihm sei nur einer bekannt. Andere, höhere und wichtige Personen, kennen sicherlich noch andere. Der gängige und einfachst Weg sei das Weiße Schiff, doch das käme nur selten vorbei. Der andere Weg, der aber wohl eher ein Gerücht oder Aberglauben ist, führe durch den Harem des Sultans.

Während Otto und Guy bereits in das Backsteingebäude der Karawanserei gehen, fragt Lorentz noch nach Wegen, die Stadt ohne Geld zu betreten, da schon wieder jeder eine Münze weniger besitzt. So erfährt er, dass man die Wachen auch um ein Rätsel bitten kann. Diese seien auch Rätsel, die man im Palast gestellt bekomme. Ansonsten wäre noch eine gute Verkleidung möglich. Im Übrigen scheint sich Guys Umhang der Wüste angepasst zu haben, denn er scheint tatsächlich etwas schlechter zu sehen zu sein. Marie geht nun auch nach drinnen, in der Überlegung, die Zukunft der Gruppe vorherzusagen. Von der Wüste her erklingt ein Heulen, wohl von Schakalen oder Kilab - was Schakal oder Räuber heißen kann -, den Schrecken der Wüste. Natürlich macht sich Lorentz auf den Weg, um nachzuschauen. Dabei entdeckt er, dass die Karawanen, die die Stadt verlassen, nach gut 100 Metern einfach verschwinden. Neugierig und vielleicht etwas todesmutig macht er sich auf den Weg zu genau diesem Punkt.

Drinnen hat Otto derweil den Schriftenhändler vom Vortag getroffen, der sich jedoch nicht an ihn erinnert und wohl auch nicht dieselbe Person zu sein scheint. Im Gespräch erfährt Otto, dass es wohl 1001 Schrecken der Nacht gibt, ebenso wie 1001 Wunder des Tages. Um sich nachts in die Stadt wagen zu können, bräuchte man Talismane, müsse viele Rätsel kennen und man benötigt Kismet, also Glück oder ein positives Schicksal. Otto schenkt dem Mann für sein Gespräch ein Schriftstück, indem er die 10 Gebote für ihn niederschreibt, was der Gelehrte dankbar annimmt. Marie will gerade aus dem Tee weissagen, da ist Lorentz zu weit in die Wüste geschritten un alle erwachen, naja, bis auf Otto.

Sie sind zurück im Lager, haben einen Sonnenbrand und kalte Wickel um. Maren, Maries Zofe, erklärt, sie seien vor einigen Stunden kollektiv umgekippt, als sie am Mittag das Zelt verlassen hatten, um sich nach Lorenzos Zelt zu erkundigen. Jetzt ist es Abend und sie alle haben mehr oder weniger stark Sonnenbrand. Marie kümmert sich etwas mehr um Otto, damit auch der wieder erwacht. Die Sonne hat ihm wohl am meisten zugesetzt. Maren erzählt, die Gerüchte über die Belohnungen für den Wolfsteufel würden sich überschlagen, von gar über 1500 Dinaren sei die Rede, es habe weitere Nahrungsdiebstähle gegeben und Le Rouge greife hart durch. Mehrere Verhaftungen habe es bereits gegeben und besonders jene, die stark behaart sind oder gelbe Augen hätten, wären in Verdacht. "Gelbsucht", brummt Otto und er weiß, davon gibt es viele im Lager.

Auf dem Weg zu Lorenzos Zelt begegnen der Gruppe einige Leute, die nun stolz den Schmuck des Grafen tragen und eine edle Dame reitet sogar mehrmals herum, um sich damit blicken zu lassen. Leider ist der Weg umsonst, Lorenzos Zelt ist längst abgebaut worden. Dafür fällt Lorentz ein, dass ja in 9 Tagen Vollmond ist, denn Marie mutmaßt, dass dann möglicherweise das Weiße Schiff erscheint, mit dem sie ausZawra entkommen können.

Zurück bei den eigenen Zelten hockt Anna drinnen und baut eine Figur aus Matsch. Draußen spricht man über den Wolfsteufel, wie man ihn ergreifen könnte und was man gegen Savaric unternehmen kann. Über den hat man mittlerweile erfahren, dass er ein hervorragender Schwertkämpfer sei, allerdings sei sein Lehnsherr tot, daher verdingt er sich mal bei dem, mal bei dem. Er verachtet die Schwachen und raubt sie aus, da sie seiner Meinung nach das Essen nicht verdienen. Stärke dagegen respektiert er und vor allem am Schlächter - also Lorentz - sei er aktuell verzweifelt. Dies bringt den Ritter natürlich auf die glorreiche Idee, Savaric zum Duell zu fordern, wenn er ihn das nächste Mal trifft, mit dem Ziel, diesen endlich zu unterwerfen, zu töten oder damit er sich der Gruppe anschließt.

Vor dem Zelt diskutiert man noch, da erklingt von drinnen ein Knurren. Otto stürmt vor, doch es ist nur Anna, die den Hund aus Lehm in ihrer Hand anknurrt. "Anna, hör auf, das ist nicht lustig!" Doch sie scheint ihn gar nicht zu hören. Schließlich schlägt der Mönch ihr die Figur aus der Hand und will sie packen, doch sie zappelt zu sehr und entwischt. Auch Marie vermag sie nicht festzuhalten, Anna rennt schnell und wendig und teilweise auf allen Vieren an ihr vorbei. Dann jedoch packt Lorentz sie und scheint sie unter Kontrolle zu haben, da schnellt ihr Kopf auf einmal hoch und sie beißt mit einer Kraft, die man ihr gar nicht zumuten würde, in Lorentz' Kehle, verbeißt sich gar darin. Blut fließt an seinem Hals hinunter und man hört leichte knackende Geräusche. Lorentz geht bewusstlos zu Boden, völlig geschockt. Panisch rennen alle umher, Otto bespritzt das Kind wirkungslos mit Weihwasser, Marie holt Kleider, um das vermeintliche Wolfsmädchen zu fesseln und Guy schafft es, das Kind von Lorentz zu lösen, ohne noch mehr Schaden anzurichten. Schließlich erlahmen ihre Bewegungen und Anna hängt nur noch schlaff und reglos in seinen Armen. schnell wird Lorentz ins Zelt gebracht, während sich draußen Schaulustige sammeln und Otto nach Le Rouge rufen lässt und die Meute nach ihm und einem Priester schreit.

In diesem Moment geht die Sonne unter und der Mond in Zawra auf.


Fazit

Heute haben wir mal etwas Recherche betrieben, sodass nicht so viel passiert ist, außer, dass wir, zumindest was Zawra angeht, ein winziges Bisschen schlauer sind. Spaß gemacht hat es trotzdem und das Ende war einfach episch. Dass Anna besessen oder der Wolfsteufel ist, der kontrolliert wird oder oder oder, hätte man ja bereits ahnen können. Eigentlich wollte sie Lorentz in den Arm beißen, aber dann hat der SL zu gut gewürfelt (Trippel 10!). Lorentz hat nur noch eine Woundbox (quasi 1 Lebenspunkt), hätte Guy seine Probe verhauen, wäre er tot und wenn wir unsere Heilkundeproben versauen, ist er vielleicht auch tot. Das war ein ziemlicher Schockmoment, aber wie gesagt, er war richtig episch! Und Lorentz' Spieler meinte auch, es wäre auch cool gewesen, wäre er dadurch gestorben.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.06.2017 | 14:52
Es ist tiefe Nacht und sehr kalt in der Wüste. Die Zimmer, in denen die vier Personen sich wiederfinden, schützen nur wenig gegen die Kälte. Zudem, so stellen sie fest, hat ihre Kleidung erneut andere Farben angenommen: Maries ist dieses Mal grün, Guys ist rot, Ottos ist blau und Lorentz' ist weiß. Auch alle Gegenstände im Zimmer haben Schattierungen der Farbe wie die Kleidung. Zudem trägt der Ritter nun statt seiner Pfauenfeder seinen Zweihänder und Otto hat sein kreuz bei sich. Der Traum scheint realer geworden zu sein. Als sie aus ihren Zimmern hinaustreten, sehen sie einen liegenden oder schalenförmigen Halbmond am Himmel.

Man befindet sich in der nächtlichen, menschenverlassenen Karawanserei, doch dieses Mal ist das schwere Tor geschlossen und kein Laut ist zu hören. Lorentz will sich das Tor genauer ansehen und entdeckt dabei etwas, was ihn zutiefst erschreckt. Leider kann er sich nach dem Schockmoment nicht daran erinnern und starrt zunächst nur noch vor sich hin, bis Otto zu ihm geht und fragt, was los sei. Er erkennt am Tor nichts Besonderes. "Gott ist hier. Gott ist mit uns", flüstert Lorentz und wiederholt dies etliche Male für die nächsten Minuten. Währenddessen wirft Guy einen kurzen Blick in den dunklen Stall, doch niemand ist dort. Marie holt derweil Wasser aus dem Brunnen, doch der Eimer ist ungewöhnlich schwer. Als sie ihn hochgezogen hat, erkennt sie auch, warum: Abgeschnittene Körperteile wie Ohren, Augen und Hände schwimmen darin. Schreiend weicht sie zurück.

Plötzlich erklingt ein lautes Pochen am Tor und jemand, der sich als Talef der Jäger vorstellt, bittet um Einlass. Er ist nicht allein, wie es scheint, doch aus Angst vor den Schrecken der Nacht wollen die Männer ihn zunächst nicht einlassen. Immer wieder klopft er heftig gegen das Tor, doch Otto ist skeptisch, als er in der Stimme das Zischeln einer Schlange zu vernehmen glaubt. Noch immer angespannt erschreckt dies Marie so sehr, dass sie in den Stall stürmt und sich dort im Heu versteckt. Lorentz, der unbedingt das Tor öffnen und Gott einlassen will, nimmt sich nun eine Leiter und klettert auf die Mauer hinauf, um Talef, der eine schwarze Kute mit grüner Bänderung trägt, und dessen Begleiter zu sehen. Bei ihnen ist auch ein Reiter, der regungslos dasitzt. Diese weigern sich beharrlich, ihre Namen zu nennen oder ihre von Kaputzen verborgenen Gesichter zu zeigen und ziehen sich schließlich in die Wüste zurück, welche unter dem Mondlicht aussieht wie ein Meer, dessen Wellen die Leute verschlingt. Für Lorentz wirkt dieser Anblick etwas schockierend und er fällt die Leiter herunter, schreiend, der Teufel sei dort draußen. Guy, der die Leiter festhält, wird beinahe begraben und Otto kann dem fallenden Ritter gerade so ausweichen, als der ungebremst auf dem kalten Wüstensand aufschlägt.

Otto geht nun, wo Guy sich um Lorentz kümmert, Marie suchen und findet sie problemlos im Stall, da sie sich nicht tief genug im Heu versteckt hatte. An der Decke des Stalls entdeckt er etliche frisch gezeichnete Runen, unter denen mindestens 3 mal 3 unterschiedliche große und unterschiedlich geschriebene A's zu finden sind, den Rest kann er jedoch nicht lesen. Dann vernimmt die Gruppe Geräusche am Brunnen, als würde etwas hinein- oder herausklettern, doch beim Nachsehen ist dort nichts. Nun geht man auf Entdeckungstour. Otto klopft an einen der Räume und als niemand antwortet, tritt er ein. Drinnen kniet eine Person in weißer Kleidung, doch bei genauerem Hinsehen besteht sie nur aus Sand. Bei der ersten Berührung zerfällt sie und unter ihr wird ein Beutel voller Dirham sichtbar. Allerdings ist auf diesen statt des Sultans das schaurige Gesicht des Wesirs abgebildet, weshalb die Münzen schnell den Titel Wesirham erhalten. Danach zieht man sich aus dem Raum zrück. Die Männer würden gerne etwas Tee trinken, doch die Tür zum Gastraum ist verschlossen. Das Schlüsselloch hat allerdings auffällig die Form einer Münze und Guy steckt einen der Wesirhams hinein. Prompt öffnet sich das Schloss. Drinnen sitzen einige Personen, einige davon wirken bekannt, so wie der Schriftenhändler. Allerdings sind alle von ihnen aus Sand und Marie warnt, sie zu berühren, denn möglicherweise tötet man sie damit. Jede Person hat einen Becher vor sich, doch Otto findet keine Teekanne, um ihnen einzuschenken. Guy sieht sich noch einmal um und findet promt eine gefüllte Kanne mit heißem Tee. Er geht herum und schenkt allen ein, woraufhin ihre Kleidung, die zuvor grau war, langsam eine weiße Farbe annimmt. Das geschieht aber nicht einfach so, sondern sieht aus, als würde man von oben Farbe in eine Flüssigkeit kippen, die sich dann langsam ausbreitet.

Lorentz hat bis dahin in seinem Zimmer etwas Anderes zu tun. Er will in den Brunnen springen und seinen Sturz mit den Decken und Kissen aus seinem Zimmer abfedern. Beim Transport entdeckt er jedoch in einem der Kissen Knochen mit merkwürdigen Symbolen darauf. Marie, die ergründen möchte, ob die Schmuckstücke, die sie aus der realen Welt hergebracht haben, eine besondere Bedeutung haben, nimmt auf sein Drängen die Knochen für ihr Orakel an. Beim Orakeln hat sie eine Vision, wie die Gruppe jedes der vier Schmuckstücke bei einer Frau eintauscht, eins im Handwerkerviertel, eins auf dem Basar, eins im Obsidianviertel und eines zum Eintritt in die Bibliothek. Zwei der Schmuckstücke werden bei Tag, zwei bei Nacht getauscht. Das muss sie sofort den Anderen mitteilen!

Lorentz und Marie kehren zum Rest der Gruppe zurück und der Ritter setzt sich testweise zu dem Schriftenhändler. Als er nach dessen Teetasse greift, schlägt die Sandhand plötzlich nach ihm. Um das Phänomen auszutesten, schiebt Lorentz anschließend die Tasse mit seinem Schwert umher, doch es gibt keine Reaktion. Guy nimmt sich schließlich den Tee einer anderen Person, doch dieser schmeckt nur nach Salzwasser. Vermutlich, so erkennt er, hätte er sich erst zu dem Mann setzen und mit ihm reden müssen, dann hätte die Sandfigur ihm womöglich als Dank für das Einschenken den Begrüßungstee selbst angeboten. Mit dem grässlichen Geschmack hat er ihn dafür gerügt, dass er dies nicht getan hat. Lorentz geht nun wieder nach draußen und setzt sein Werk fort, als plötzlich das laute Brummen eines Insektenschwarms erklingt. Otto schreit, die Plagen wären hier und er, Guy und Marie rennen in ihre Zimmer. Lorentz dagegen springt in den Brunnen hinein.

Dann sind sie plötzlich zurück in der Realität. Die Leute, die sich versammelt haben, sind völlig aufgebracht, einige beschuldigen die Gruppe sogar, mit dem Wolfsteufel im Bunde zu sein. Otto kann sie einigermaßen beruhigen, da stürmt ausgerechnet Peter Bartholomäus herbei und beschuldigt die Gruppe ebenfalls, des Teufels zu sein. Lorentz packt ihn und zerrt ihn ins Zelt, damit der angebliche Prophet ihm zeigt, wer seiner Meinung nach mit dem Teufel im Bunde sei. Statt jedoch nur auf Anna zu zeigen, deutete er auch auf den Ritter selbst. Der ist natürlich verstimmt, will aber trotzdem etwas Gutes tun und entledigt den dreckigen Mann der dreckigen Fetzen, die er trägt und die bei genauerem Hinsehen schwarz mit einer grünen Bänderung gewesen sein könnten. Darunter sieht man die Geißelmale, die sich der Erleuchtete selbst zugefügt hat. Gerade will Lorentz ihm etwas Neues überstreifen, da greift Bartholomäus nach einem der Schmuckstücke, hält es hoch und ruft triumphierend: "Ich habe das Werkzeug des Teufels!" Dann schlägt er Lorentz damit voll ins Gesicht. Der Ritter hebt sein Schwert dazwischen, sodass sich der Angreifer schwer daran verletzt. Der Schmuck fällt zu Boden und Bartholomäus stürmt blutend und schreiend aus dem Zelt. Lorentz folgt ihm langsam und bedächtig, den Leuten, die ihn abhalten wollen, böse Blicke zuwerfend. Hinter einem Zelt bricht der Prophet schließlich zusammen und drei seiner Anhänger stellen sich Lorentz in den Weg und betteln ihn an, Bartholomäus nicht zu töten. Einer von ihnen wirft sich sogar schütend auf den alten Mann. Schließlich wirft der Ritter ihnen ein paar Dinare und ein Laken hin und befiehlt ihnen, Bartholomäus zu einem Heiler zu bringen. Die drei Personen sind erstaunt und lobpreisen die Güte des "Schlächters", allerdings bemerkt Guy, dass ein Bettlersjunge versucht, den Ritter in diesem unbeobachteten Moment zu bestehlen. Lorentz packt seine Hand und drückt ihm etwas Essen hinein. "Frag das nächste Mal einfach", sagt er und geht dann, während der Junge sein Glück kaum fassen kann.

Im Zelt vernimmt Marie derweil das Zischen einer Schlange und zieht sich langsam und vorsichtig daraus zurück. Ein Diener einer der Mütter, so vermutet Otto, versucht, sie anzugreifen. Dann endlich nähert sich eine Prozession, angeführt von Le Rouge, Berengar und Wilhelm von Gascogne, einem Ritter, der sein Vermögen hergegeben hat, um viele Männer mit vernünftigen Waffen auszustatten. Er riecht allerdings irgendwie eher wie ein Stallbursche. Kurz fragen sie nach der Geschichte, die sich ereignet haben soll und die Gruppe bestätigt diese. Lorentz, der gerade zurückgekehrt ist, zieht als Beweis wortlos seinen Helm aus und zeigt seine noch immer blutige Kehle. Dann begleitet die Gruppe die Prozession zur Kapelle, wo der Prozess gegen das Wolfskind abgehalten werden soll. Unterwegs schnappt Lorentz allerleih Gerüchte auf, beispielsweise dass nun vor allem schwarzhaarige Frauen verdächtigt werden, Mater Lacrimatum zu sein oder dass man glaubt, Leute mit Haarausfall seien der Wolfsteufel. Kurz vor Erreichen der Kapelle ist die Gruppe aber wieder zurück in Zawra.

Dieses Mal hocken sie jedoch in einem Brunnenschacht und tragen allesamt braune Kleidung. Beim Abtasten des sandigen Bodens findet Otto etwas Schuppiges und legt eine Art runde Metallplatte frei, die von einer metallenen Schlange ohne Augen umschlossen wird, die sich selbst in den Schwanz beißt. Zuerst wird vermutet, dass darunter etwas Böses eingesperrt wurde, doch Marie argumentiert dagegen, denn wer darunter eingeschlossen ist, könne den Deckel auch einfach anheben. Da es scheinbar keinen anderen Ausweg gibt als die Metallplatte, die sich jedoch nicht verschieben lässt, rufen die Männer nach Hilfe und tatsächlich, ein kleines Mädchen schaut zu ihnen herunter. Es ist die arabische Version von Anna, die sich als Samira vorstellt - ja, sie kann sprechen - und sich köstlich über die Lage der Vier amüsiert. Lorentz bietet ihr eines der Schmuckstücke an, vielleicht auf die Erzählung Maries von ihrer Prophezeiung hin, doch das Mädchen will den Schmuck bevor sie Hilfe holt, was natürlich nicht klappt, also rennt sie davon. Marie ängstigt sich so sehr, dass sie erst Lorentz anfährt, er sei für dieses Desaster verantwortlich, dann versteht sie plötzlich keine normale Sprache und Schrift mehr. Guy klettert derweil irgendwie aus dem Brunnen heraus und sucht nach einem Seil. Er stellt rasch fest, dass er sich im Handwerksviertel befindet. Als allerdings eine gebückte und trotzdem noch 1,90m große Gestalt an ihm vorbeigeht, verbirgt er sich lieber. Er beobachtet sie, wie sie jeweils 2x kurz an eine Haustür klopft und dann eingelassen wird.

Im Brunnen erklärt Marie, die zum Glück noch normal sprechen kann, sich dabei aber selbst nicht versteht, was ihr Problem ist. Augen und Ohren verschließen und beten hat leider nicht geholfen, also reicht Otto ihr sein Kreuz. Doch in dem Moment, als er es weggibt, fühlt er sich, als habe er einen Teil seiner Seele verloren, reißt es der Adligen wieder aus der Hand und kreischt sie an, sie habe es entweiht und sei die Hure Babylons (bei dem Vorgang hat er einen Statpunkt verloren und Marie hat einen dazubekommen). Dann versucht er, sie mit dem Kreuz zu schlagen, doch Lorentz stellt sich dazwischen. Marie weiß überhaupt nicht, was los ist und Otto zerbricht wütend das Kreuz. Oben sucht Guy noch immer nach einem Seil, da tritt eine weitere vermummte Gestalt aus einem Haus und bleibt in der Nähe stehen. Mit heiserer Stimme, die wie Sandpapier kratzt, fragt sie Guy, ob er handeln möchte, doch der bleibt still. "Nichts?", kratzt die Kreatur. "Nun dann..." Sie geht ins Haus zurück und er hört nur noch: "Lass die Hunde los." Rasch flüchtet er auf das nächste Dach, das er finden kann. Von dort kann er ein haarloses, hundeartiges Tier beobachten, welches mehr über den Boden kriecht als läuft und um das herum sich Licht zu schwinden scheint.

Genau in diesem Moment ruft Lorentz nach Guy, woraufhin das Hundewesen sich auf den Weg zum Brunnen macht. Guy schafft es, das Wesen mit einem Geräusch abzulenken und schließlich kehrt es ins Haus zurück. Lorentz macht es sich, da nichts passiert, im Brunnen bequem und schließt die Augen - und plötzlich ist es wieder Tag. Auf den Straßen herrscht reges Treiben und als Guy vom Dach springt, wird er sofort für einen Dieb gehalten. Da er nichts zu verbergen hat, lässt er sich durchsuchen und bemerkt, wie man versucht, ihn zu bestehlen. Ganz dreist lässt er es zu und stiehlt  sein Geld einfach zurück, wobei er sogar einen kleinen Gewinn macht.

Marie entdeckt in der Zeit schimmernde Runen überall im Brunnen, die seltsame, fast singende Töne von sich geben. Da die anderen das wohl nicht mitbekommen, ahmt sie diese Töne nach. Für die beiden Männer ist es ein furchtbares Geräusch, doch Lorentz bemerkt, wie der Metalldeckel zu wackeln beginnt und stimmt mit ein. Plötzlich beginnt der Deckel zu schweben und fährt die Drei den Brunnen hoch. Guy, der keine Minute zuvor extra ein Seil gekauft hat, sieht, wie sie problemlos aus dem Brunnen steigen. Niemand scheint sie großartig zu beachten.

Otto und Guy wollen sich umsehen und schauen sich ein großes, buntes Zelt an, das viele Besucher anzuziehen scheint. Lorentz dagegen bemerkt eine auffällige, alte Frau, die offensichtlich blind ist und von zwei einäugigen Mädchen geführt wird. Marie, noch immer ängstlich wegen Ottos Angriff, wartet lieber auf Lorentz als den anderen beiden zu folgen. Lorentz versucht, die Alte mit Mater Tenebrarum anzusprechen, doch erst als er einen Handel vorschlägt, hält sie inne, antwortet aber noch nicht. Erst als er fragt, was er bei ihr kaufen kann, redet sie mit der Stimme seiner Mutter. Nach ein wenig Hin und Her kommen sie überein, dass Lorentz ihr 20 seiner Lebensjahre verkauft und dafür die Gabe erhält, die Falschheit der Leute zu sehen. Um den Handel zu besiegeln, muss er einem der Mädchen einen Kuss geben. Anders fühlt er sich allerdings danach nicht.

Guy und Otto sind derweil im Zelt, wo es allerleih Wundermittel und Tinkturen gibt und der Händler scheint sehr überzeugt von deren Wirkung zu sein. Er spricht mit der Stimme von Clemens. Als Marie und Lorentz dazukommen, fragt der Ritter nach einem Trank, mit dem die Edelfrau wieder alles verstehen kann. Der Händler bietet sofort einen Trank aus den Tränen eines Djinns an, dafür müsse die Gruppe ihm jedoch einen Gefallen tun und eine Kiste mit Kräutern zum Geschichtenerzähler Nabil bringen. Nach ein paar Verhandlungen überredet Lorentz den Mann, Marie erst das Mittel zu verabreichen und dann die Kiste zu überbringen. Als sie wieder alles verstehen kann, schüttelt der Mann bedauernd den Kopf. "Und Ihr hattet so eine schöne Gabe. Die Geschöpfe des Sultans zu verstehen." "Gäbe es denn einen Weg, beide Sprachen gleichzeitig verstehen zu können?", fragt sie nach, nun da sie endlich geheilt ist. "Oh ja, aber das hat natürlich seinen Preis!" Aber bevor man dazu kommt, begibt man sich auf die Suche nach Nabil, der wohl auf dem Basar zu finden ist. Da sich die Gruppe verirrt, fragt Lorentz die Stadtwache nach dem Weg, muss sich aber ziemlich einschmeicheln, da diese zunächst eher verärgert wirkt, von einem Reisenden angesprochen zu werden. Dann jedoch weisen sie ihm den Weg.

(Achtung, Teil 2 mit Fazit folgt sofort)
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.06.2017 | 14:53
(sorry, Beitrag hatte zu viele Zeichen. Musste ihn splitten. Hier gehts weiter)


Bevor die Gruppe auf dem Basar ankommt, trifft sie noch auf den eigentlich verstorbenen Lorenzo, der völlig verwirrt ist und glaubt, sich in Venedig zu befinden. Die Gruppe erkennt er überhaupt nicht und er scheint auch nicht zu realisieren, dass es sich auf keinen Fall um Venedig handeln kann. Da die Gruppe ihn nicht recht überzeugen kann, ihm zu helfen, eilt er schließlich zeternd davon. Otto glaubt, dass es sich nur um einen Rest seiner Seele oder Erinnerungen handelt.

Endlich auf dem Basar überlegt Otto, Nabil hervorzulocken, indem er selbst einige Geschichten erzählt und will sich zu diesem Zweck einen Teppich kaufen. Als er nach dem Preis fragt, antwortet der Verkäufer: "Wie wäre es mit Eurer Tochter?" Otto ist zunächst verwirrt, Marie bietet dann aber an, dem Mann die Zukunft vorherzusagen. "Hah! Ich glaube nicht an Scharlatenerie. Beweist es mir erst. Welcher Vogel wird in einer Minute über uns hinwegfliegen?" Tatsächlich sagt sie korrekt voraus, dass ein Falke über sie hinwegziehen wird, woraufhin der Händler sich entschuldigt und Otto den Teppich schenkt.

Guy findet Nabil schließlich auch so, doch der erklärt, man könne einem Geschichtenerzähler nicht so einfach etwas schenken. Zuvor müsse man ein Rätsel lösen. Schaffe man es nicht in drei Minuten, lande man im Kerker. Es sind also die bekannten Regeln.

Manch Stolze, schlanke sah ich, die jung war, kühl für mich,
Geknickt im Alter, starb sie für mich in Flammen gar.


Dieses Rätsel bereitet der Gruppe etwas mehr Kopfzerbrechen. Lorentz wählt die Antwort Baum, welche laut Nabil nahe dran ist. Marie versucht es weniger erfolgreich mit Blume und auch Guys Kerze ist falsch. Dann meint der Bettler jedoch, es könne auch ein Palmwedel sein, was schließlich Otto auf die richtige Lösung bringt: Palme. Nun nimmt Nabil auch dankend die Teeblätter entgegen und erzählt die Geschichte von der Messingstadt, welche angeblich dicht vor den Toren Zawras liegen soll.

Ich will euch berichten von den hundert Händlern, die einst von Zawra, der Perle der Wüste, aufbrachen, um es zu Geld und Wohlstand zu bringen und die reichsten Männer der Welt zu werden. Inmitten des Meeres wurde ihr Schiff jedoch von einem Seeungeheuer angegriffen, dass die Hälfte der Händler auffraß. Der darauf aufkommende Wirbelsturm versenkte den Großteil der Flotte, sodass wieder die Hälfte der Abenteuerlustigen zu Tode kam. Der Rest rettete sich an die Küste einer Insel und wollte sich von den Strapazen erholen, als sie ein Jammer und Geschrei vernahm, welches die Hälfte der Männer in den Wahnsinn führte, sodass sie sich auf der Stelle entleibten. Diejenigen die tapfer den Rufen folgten kamen zu jener sagenhaften Stadt aus Messing mit ihren gewaltigen Mauern. Auf der Suche nach einem Einlass umkreisten sie die Stadt, konnte aber kein einziges Tor finden. So stieg einer von ihnen auf einen hohen Baum und sah einen Mann inmitten der Leichen von Hunderten von Menschen, die anscheinend verdurstet waren. Dieser Überlebende konnte mit letzter Kraft eine Warnung rufen: „O Wanderer, der du hierher kommst, belehre dich an dem, was du hier von den Schicksalen der Welt erfährst, lass dich nicht vom Glanze der Welt verführen, sie ist trügerisch gleich dem Traum eines Schlafenden oder einem täuschenden Sandspiegel, dem der Wanderer sich vergebens nähert, um seinen Durst zu löschen.“
Als er dies seinen Kameraden berichtete, brach die Hälfte von ihnen in Richtung ihrer Heimat auf, denn sie waren voller Furcht und nahmen die Warnung ernst. Die restlichen Männer warfen ein Seil über die Mauer und kletterten auf die gewaltigen Zinnen, wobei die Hälfte von ihnen so geschwächt war, dass ihnen das Seil aus den Händen glitt und sie sich ihre Hälse brachen.
Im Inneren fanden sie jedoch keine Leichen, sondern sahen die schönste Stadt vor sich liegen, die man finden konnte; hohe Häuser, feste Schlösser, fließende Bäche, schön angelegte Straßen und in der Mitte der Stadt ein Schloss. Ihr Auge entdeckte aber weder Menschen noch Tier. Im Inneren des Schlosses, da fanden sie ein Dutzend einander gegenüberliegende sehr hohe Säle, voll mit Gold, Silber, Perlen und Edelsteinen. Hier verloren sie wieder einen von ihnen, der von der Gier nach dem Gold dem Wahnsinn anheimfiel und den sie zurücklassen mussten. Im hintersten Saale war ein Thron von Elfenbein und Rubinen, hier saß die Herrscherin der Stadt, so schön wie die leuchtende Sonne. Sie war in ein Kleid gehüllt, das ganz aus Edelsteinen war, und hatte eine Perlenschur am Hals, mit Moschus und Ambra ausgestopft, die das Reich eines Kalifen wert war.
Aus Liebe zu ihr gerieten die beiden letzten Händler voller Eifersucht in einen Kampf, bei dem nur einer mit dem Leben davonkam. Der andere aber verlor sich in den Augen der Herrscherin und er ist es, den wir den reichsten Mann der Welt nennen können.


Dann ist die Gruppe wieder bei der Kapelle. Gottfried stürmt auf sie zu und schreit: "Entsetzlich! Grausam! Euer Zelt!"



Fazit

Die Runde verlief wieder etwas schleppender, wir sind wohl einfach keine Sandbox-Gruppe, sodass sich wieder mehr Action und weniger Sideplots gewünscht wurden. Die zweite Runde wird noch immer als die beste angesehen und man möchte gern dahin zurück. Das schließt auch wieder mehr gleichwertige Zeit in beiden Welten ein. Hierin lag auch eine enttäuschte Erwartungshaltung, da nach dem epischen Angriff auf Lorentz endlich mehr Action im Bereich Anna und den Wolfsteufel erwartet wurde, was aber so überhaupt nicht zum Tragen kam.

Was mir persönlich immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, ist die Verbindung von Zawra und der realen Welt. Da ich als Spieler weiß, dass die Welten aus zwei verschiedenen Quellen stammen und nicht zusammengehören, ist immer die Frage, inwieweit jetzt die Handlungsstränge ineinander übergreifen oder ob beispielsweise das Auftauchen bekannter Personen einfach nur Zufall ist, um uns zu verwirren. Bisher gab es ja bis auf Lorenzo keine richtige Verbindung und die Leute, die wir erkennen, agieren auch anders als ihre realen Pendants. Im Nachhinein wäre es mir sicherlich lieber gewesen, nicht zu wissen, dass es diese Trennung gibt, das hätte es vielleicht einfacher gemacht, die Zusammenhänge zu akzeptieren. Allerdings muss ich ja auch informieren, was wir spielen, damit ihr als SL wisst, worum es eigentlich geht.

Ansonsten war unsere erste Begegnung mit den Kreaturen der Nacht, von denen wir vermuten, dass die vermummten Gestalten im Handwerksviertel die Hunde sind, recht interessant. Leider hat Guy sich nicht getraut, mit ihnen mehr zu interagieren,  wobei es vielleicht auch besser so war. Maries kurzfristige Gabe wäre sicherlich auch für längere Zeit sehr cool gewesen, aber nicht mit den anderen interagieren zu können ist halt schon blöd beim Rollenspiel. Viellecht erkauft sie sich ja aber noch die gleichzeitige Sprache, mal sehen. Es gibt also viel Potential, nur leider wissen wir mal wieder nicht, was wir damit anfangen können.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.06.2017 | 08:24


Ähnlich sieht es da während der Kreuzzüge aus.
Wir betrachten das alles immer mit den aufgeklärten Augen unserer 'kultivierten' Zeit.
Eine adelige, junge Frau lebte wie Rapunzel in ihrem Turm und wurde nur herausgelassen um verheiratet zu werden. Entweder mit einem alten Knacker oder mit Gott.

Und eine junge Frau im Heerlager ist nicht mutig, sondern hat eine übersteigerte Todessehnsucht.
In Europa war eine Frau im Heerlager eigentlich immer eine Hure.

Und im Orient? Das war damals sicherlich nicht besser als in der Region heutzutage.

Eine Heilerin, die vielleicht sogar noch Lesen kann? Die würde man verbrennen, denn sie ist des Teufels. Heilen kann nur Gott, also ein Priester.

Was bliebe noch? Verkleidet als Knappe? Aber macht so ein Char Spass? Immer hinter dem Hohen Herrn hinterherlaufen? Ihm Essen zubereiten, ihm das Schwert reichen und ihm in die Rüstung helfen?...
Ist Cthulhu Mittelalter oder Kreuzzüge wirklich so ein historischer Blödsinn?
So ziemlich alles was du hier geschrieben hast kann sein, vor allem Unsinn!

Die Frau Friedrich Barbarossas als Hure zu bezeichnen ist fast so dämlich wie die von Robert Guiscard und Gott möge dem Manne Gnädig sein, der Theophanu so bezeichnet hätte...
von Eleonore von Aquitanien Herzogin von Aquitanien Kraft eigenen Rechts, Könogin von Frankreich, dann England(Heinrich Plantagenet)
Es war nicht ungewöhnlich das adlige Frauen und deren Dienstboten ihre Männer begleiteten

Eine Heilerin St Hildegard von Bingen nuff said

Verkleidet als Knappe, ging auch ohne und die Knappschaft sollte im Rittertum enden.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 15.06.2017 | 22:31
Aufgeregt rennt Gottfried auf die Gruppe zu und Otto fragt, was geschehen ist. "Der Boden hat sich aufgetan! Eure Zelte wurden verschluckt!" Sofort bricht leichte Panik aus und Otto und Guy rennen zurück, Marie entschuldigt sich und erhält von Bischof Berengar de Rhys die Erlaubnis, sich zu entfernen, dann eilt die Edelfrau ihnen nach. Lorentz bleibt mit Anna zurück. Beim Zelt sieht man dann, dass es sich nur um eine eher kleine Absenkung von wenigen Metern handelt, allerdings stinkt es nach unter anderem Schwefel und einige Personen sind ohnmächtig geworden. Auch Arnulfs Zelt ist betroffen. Während Marie und Guy sich darum kümmern, die Bewusstlosen wegzutragen, rettet Arnulf seine Waren und Otto die Wertgegenstände der Gruppe. Unter den Schaulustigen, die in der Nähe des Kraters stehen, hört man allerleih Gerüchte: Es sei eine Strafe des Teufels oder Gottes für die Sünden der Kreuzfahrer, der Wolfsteufel habe alles unterhöhlt oder die Muselmanen hätten dies verursacht. Plötzlich kehrt ein Teil der Prozession zurück, vornweg Lorentz, der Anna festhält, welche fast schnaufend nach vorne zieht wie ein Jagdhund an der Leine. Anscheinend war d Prozession neugierig, wo sie hinwollte. Anna jedenfalls will zu der Grube, aus der die Gruppe gerade das Zelt entfernt hat. Vorsichtig steigt Lorentz mit ihr in den Krater, wo sie sofort anfängt, wie ein Hund im Boden zu graben. Dabei legt sie einige Knochen frei und die Leute werden leicht panisch. Sie haben ihr Lager anscheinend auf einem Friedhof errichtet!

Dann ist man wieder in Zawra auf dem Basar. Ein Gong kündigt an: "Noch ein halbes Stundenglas bis zur Nacht!" Auch Anna ist bei ihnen, in Gestalt von Samira. Sie wirkt irritiert. "Wo sind wir hier?" "In einem Traum", antwortet Otto. "Oh, ihr seid in meinem Traum?" "Das vermutlich nicht." Auf Nachfragen stellt die Gruppe fest, dass es sich tatsächlich um Anna, nicht um Samira, handelt und dass sie sich nicht daran erinnern kann, ihre Eltern verloren zu haben oder vom Wolfsteufel besessen gewesen zu sein. Warum sie Lorentz gebissen habe? Weil er gemein zu ihr war, behauptet die Kleine. Ob das stimmt...

Nach einem Befragen reicht Guy dem Mädchen einen Dirham, damit sie sich ggf. etwas zu Essen kaufen kann. Als ein Schmuckhändler die Gruppe anspricht und Anna ihm die Münze zeigt, ist es jedoch keine normale Münze mehr, sondern eine besonders große, die Scheherazade zeigt. Der Händler ist daraufhin erstaunt und meint, eine solche Münze tauche nur alle 3 mal 3 Jahre auf, mehr weiß er aber nicht. Zumindest scheint sie für den Kauf von Waren auf dem Basar wertlos zu sein. Gerade will man dem Kind etwas zu essen kaufen - Datteln will sie nicht, nur Fleisch - da sieht man wieder die Stadtwache auf sich zukommen. Dieses mal wird sie von einem arabischen Le Rouge angeführt und jeder trägt eine graue Rüstung und gezackte Krummsäbel statt der glatten, die sie sonst bei sich tragen. Rasch verlässt man den Basar und findet sich im Smaragdviertel, dem Gebiet der Gelehrten wieder.

Plötzlich ist die Gruppe zurück im Heerlager, wo Anna gerade etwas aus der Erde herausgezogen hat. Es ist ein Schädel, jedoch kein menschlicher: Er hat 3 oder 4 Augenhöhlen, eine davon so klein und verzerrt und liegt so dicht bei der anderen, dass man sie kaum als solche erkennen kann, einen übermäßig langen und doppelt gespaltenen Kiefer mit spitzen Zähnen und alles wirkt irgendwie verdreht. Die obere Schädeldecke wurde entfernt und mit einer Platte aus Lehm oder Stein verschlossen und im Schädel klappert etwas. Sofort beginnen Spekulationen, ob es der Schädel einer Missgeburt oder eines Dämons ist und einige Zuschauer werden bei dem Anblick so verrückt, dass sie fliehen, weinen, schreien und einer sich sogar die Augen ausreißt. Lorentz, auf den nun auch wieder Blicke fallen, denn er war seltsamerweise in Zawra nicht dabei, wirkt irgendwie etwas älter. Dann öffnet Anna den Schädel und holt etwas Silbernes heraus. Es scheint aus dem Schädel herauszufliegen und blendet die Umstehenden, da es die Sonnenstrahlen unglaublich verstärkt zu reflektieren scheint. Marie und Otto werden gar so geblendet, dass sie nun gar nichts mehr sehen können, dafür steigert sich ihr Gehör ein wenig.

Und schon ist man wieder zurück in Zawra, die beiden Pechvögel können leider noch immer nicht sehen. Dafür steht man nun direkt vor der Bibliothek, einem pentagonförmigen Gebäude mit fünf Türmen, die bis in die Wolken hineinragen. Es sind die Türme der Zauberei, Einkehr, Mysterien, Träume und Zeit, wie Otto weiß und man darf jeden Turm nur zweimal im Leben betreten. Zudem ändern sie sich jeweils zu Tag und Nacht im Aufbau und in ihren Büchern. In der Nähe kann man außerdem die große Kuppel des Observatoriums sehen. Als man versucht, einer der beiden steinernen Statuen, die die Türen der Bibliothek bewachen, das Diadem aufzusetzen, eilt ein Mann herbei, der meint, mit diesem Schmuck würde man die Statuen entweihen, da das Stück nicht aus Zawra stammt und daher nicht einzigartig sei. Man wolle den Sultan doch nicht erzürnen! Anna dagegen scheint er zu erkennen und fragt sie sehr förmlich und ehrfürchtig, ob ihr langweilig sei, dass sie sich mit diesem Gesindel herumtreibe. Das Kind spielt mit und meint: "Ja, mir ist langweilig. Ich will in die Bibliothek." "Oh, wie löblich, dass Euch dies plötzlich interessiert, doch leider kann auch ich da nichts machen, Ihr kennt die Regeln." Nach diesem etwas merkwürdigen Erlebnis bemerkt man auch, dass die Sonnen langsam untergehen und der Mond aufgeht, ein Ereignis, das die Gruppe zuvor noch nie in Zawra beobachten konnte. Da man die Nacht nicht in der Stadt verbringen möchte, eilt man zum nächstgelegenen Tor, um zur Karawanserei zu kommen. Hier gibt es ein Schloss, welches mit Münzen gefüllt werden kann, doch weder beim Dirham, noch mit dem Wesirham tut sich etwas, außer, dass man einen Mechanismus arbeiten hört, der je nach Münze anders erklingt. Erst, als Guy zweimal kurz und wieder zweimal kurz anklopft, ertönt eine Stimme, die fragt, wohin man möchte. Auf die Antwort meint sie nur: "Oh ihr armen Narren." Dann wird das übliche Rätsel gestellt:

Nie hast du mich gesehn,
Du wirst mich auch nie sehen,
Und ohne mich kannst du
Doch nicht sein, noch bestehen.

Ich bin ein edler Quell
Des Lebens und des Bluts,
Symbol der Liebe oft,
So wie des Heldenmutes.


Kurz wird überlegt, ob es das Herz oder der Atem ist, aber es scheint dann ganz klar das eigene Herz zu sein, wobei Otto sich eher ein grammatikalisches Duell mit dem Fragesteller liefert, ob "Mein Herz" nun genauso akzeptabel wäre wie Das eigene Herz. Als die Gruppe dann durchgelassen wird, ist auf der anderen Seite niemand zu sehen und Guy meint, das Tor habe mit ihnen gesprochen, was Marie ein wenig unheimlich findet. Als man nun bei der Karawanserei anklopft, wird erklärt, dass die Regeln der Nacht in der Karawanserei etwas anders sind: Man hat nur eine Minute Zeit für das Rätsel und man darf nur eine einzige Antwort geben. Schafft man es nicht, kommt man zwar nicht in den Kerker, darf die Karawanserei jedoch nie wieder betreten. Aber das Rätsel sei ja auch extrem einfach.

Wer es macht, der will es nicht,
Wer es trägt, behält es nicht
Wer es kauft, der braucht es nicht
Wer es hat, der weiß es nicht


Otto ist sich ziemlich sicher, dass hiermit ein Sarg gemeint ist, aufgrund des Zeitdrucks und weil er einen Satz falsch in Erinnerung hat, springt er aber auf Leichenhemd um, was dann leider falsch ist. Sarg wäre die richtige Antwort gewesen. Der Wächter zieht sich zurück und die Gruppe bleibt in der bitteren Kälte zurück. Zu allem Überfluss hört man nun auch noch eine Schlange herannahen, die man wieder so laut hört, dass man ihr Kommen bereits Minuten vorher erahnen kann. Guy, der sich gerade zur Ruhe gebettet hat, ist über den Aufruhr eher verärgert und kümmert sich nicht darum. Otto und Marie können die Schlange dann aber plötzlich sehen, sonst jedoch nichts. Als Anna einen Stein auf das Tier wirft, sehen sie auch den Stein. Und als Anna die Schlange hochhebt, die nun eher aus Gestein zu bestehen scheint, sieht zumindest Marie auch das Mädchen. Die Edeldame nimmt das Tier an sich und berührt damit einfach alles in der Umgebung, nur auf den Sand und den Himmel hat dies keinen Einfluss, alles andere kann sie aber wieder sehen, dann tut Otto es ihr gleich.

Kurz darauf bahnt sich auch schon die nächste Bedrohung an. Reiter eilen herbei und die Gruppe versteckt sich zunächst. Da man allerdings Gerüche und Geräusche von Hunden aufnehmen kann, springt Anna aus der Deckung. Ihr gegenüber stehen leider keine Hunde, sondern vermummte Gestalten mit klauenbewehrten Händen, von denen einige gerade die Mauern erklimmen. Eines der Wesen entdeckt das Kind, knurrt "Laila", was auf Arabisch Nacht bedeutet, und sprintet auf sie zu.

Wieder im Lager hält Anna nun einen Silberschlüssel empor, aber einige Leute murmeln, sie habe eben noch etwas Anderes in der Hand gehabt, ein Buch beispielsweise. Der Schlüssel ist am Griff mit Sonne und Mond verziert und hat 4 Zacken. Als der Bischof Anna bittet, den Schlüssel herzugeben, hört die Gruppe plötzlich ein "Nein" in ihren Köpfen. Anscheinend hören sie Annas Gedanken und der Bischof scheint sie ebenfalls zu hören, sonst jedoch niemand. Auf dem Weg zurück zur Kapelle folgt Savaric der Prozession mit lauerndem, boshaftem Blick. Dann versammelt sich die Menge und die Geschichte von Annas Angriff wird erzählt. Etliche fordern ihre Verbrennung. doch Lorentz und Otto machen sich dafür stark, dass sie nur kurzzeitig besessen war und nun Buße tun sollte. Ihre Worte überzeugen und beruhigen einige der Schaulustigen, doch der Graf von Metz und Gascogne wollen eindeutig, dass Blut fließt. Anna wird nun in der Kapelle von Berengar und Otto auf Teufelsmale untersucht - bzw. ist dies die offizielle Version. Berengar teilt Otto mit, dass er kein weiteres Blutvergießen will und stellt Anna in Ottos und Lorentz' Obhut. Nachdem auch der Menge verkündet wurde, dass Anna kein Teufelskind ist, bestreicht Otto sie mit Asche und will sie zum Büßen durchs Lager führen, als auf einmal ein gewaltiger Insektenschwarm über sie kommt. Panisch retten sich alle in Zelte, in den Fluss Orontes und die Gruppe flieht mit einigen Anderen in die Kapelle. Dort wirft einer der Priester in seiner Panik einen Kerzenständer um und geht in Flammen auf. Otto schnappt sich die völlig geschockte Marie und bringt sie in einen Nebenraum, wo es keine Fenster gibt.

Vor der Tür springt ein zerstochener Henri herein und wirft sich auf den mittlerweile toten und immernoch brennenden Priester, um die Fliegen loszuwerden. Anna, die sich bisher versteckt hatte, schnappt sich nun einen Kelch, füllt diesen mit Weihwasser und löscht damit den Kaufmann, den Guy gerade noch von der brennenden Leiche heruntergezerrt hat. Während das Chaos nun endlich abflaut, entdeckt Guy hinter dem Altar eine Geheimtür, die sich nicht richtig geschlossen hat. Leider finden weder er, noch Anna den Mechanismus dafür. Und ausgerechnet jetzt taucht auch noch Savaric auf und fordert Guy zum Faustkampf heraus. Die anderen stehlen sich aus dem Hintereingang, wo die Gruben sind, in die man die anderen potentiellen Wolfsteufel geworfen hat. Dort versucht Otto, den Wächter dazu zu bringen, Guy zu helfen, doch der Mann will seinen Posten nicht verlassen. Beim Gehen erklärt Otto, er wollte die Gefangenen eigentlich freilassen.

Guy wird derweil von Savarics Männern umringt, dann beginnt der Kampf gegen den Raubritter. Überraschenderweise schlägt sich der Fleischer sehr gut und schafft es schließlich, seinem Gegner den Arm auszukugeln. Einer dessen Gefolgsmänner wirft ihm daraufhin ein Messer zu, doch Guy nimmt es nicht an, was Savaric zu überraschen scheint. Den Mann, der es geworfen hat, brüllt er allerdings an, worauf sich dieser verzieht. Schließlich beendet Savaric den Kampf und zieht sich zurück. Nun kann sich die Gruppe in Ruhe aufmachen, um ihre Zelte wieder aufzubauen, da erfahren sie, dass Lorentz mit Fieber im Lazarett liegt. Natürlich sehen sie sofort nach ihm und irgendwie wirkt er wieder etwas älter - und seine Augen sind gelb. Während der Ritter versorgt wird, renkt Otto Savaric, der ebenfalls hier ist, den Arm wieder ein. Vorher erklärt er aber, dass Savaric die Gruppe dafür nicht mehr zu belästigen hat.

Und schon sind sie wieder in Zawra, Otto hält die wieder lebendige Schlange in der Hand, tötet sie aber rasch. Anna, die ein klein wenig älter geworden zu sein scheint, wird von einigen Personen erkannt und als geschätzter Gast des Sultans angesprochen. Auf den Straßen ist deutlich mehr los als sonst und man findet fast ausschließlich nur Essensstände. Der Sultan hat heute wohl enormen Hunger und hält deshalb ein Festbankett ab. Man kann Einladungen für dieses entweder für viel Geld kaufen, oder per Kismet finden. Den Rest der Gruppe nennt der Mann nur "verwirrte Zeitreisende", dann zieht er ab. Da man vermutet, Anna könne eine Haremsdame sein und älter werden, je näher wir dem Palast kommen, beschließt die Gruppe, sich diese Einladungen zu besorgen. Zunächst jedoch bieten Marie und Otto ihre Künste dar, um etwas Geld zu verdienen: Marie prophezeit, Otto erzählt Geschichten und Guy bestiehlt ein paar Leute. Zwischendurch sieht man auch wieder die blinde, alte Frau mit den beiden Mädchen und Marie erzählt von Lorentz' Begegnung mit dieser. Guy vermutet, dass die Alte eine der Mütter sein könnte und ein Passant fragt nach, wer diese Mütter seien. Also erzählt Otto von den Müttern, woraufhin ihm einer der Zuhörer zum Dank eine merkwürdige klauenbewehrte, mumifizierte Hand, die drei Finger nach oben hält, schenkt. Otto bräuche sie mehr als er, da er nie nachts auf den Basar gehe. Für Wünsche ist die seltsame Hand nicht da, stellt Marie fest, doch der wahre Zweck des Dinges bleibt ihr leider verborgen.

Dieses Mal allerdings findet die Stadtwache sie und will sie festnehmen, da sie gegen die Regeln der Nacht verstoßen haben. Anna erklärt, sie seien ihre Gefährten und verhandelt deshalb etwas, wodurch die Wachen der Gruppe noch eine Stunde Freiheit gewähren, sie aber begleiten. Maries Beteuerungen, die seltsamen Krallenwesen hätten in der Nacht die Karawanserei überfallen, tun die Wachen nur mit einem "Doch nicht in Zawra!" ab. Zwei der Wachen nehmen in der Zeit andere Reisende fest und Otto will, dass Marie irgendwelchen Passanten die Schmuckstücke zustecken, um die Wachen abzulenken. Dann jedoch bebt die Erde und Otto kann die Wachen auch so ablenken, woraufhin die Gruppe flieht. Leider fallen Marie und Otto zurück und enden vor dem Eingang zum Obsidianviertel. Anna und Guy dagegen befinden sich plötzlich in einem Höhleneingang irgendwo in einem Gebirge. In der Höhle riecht es nach Pferdestall und die beiden tasten sich vorsichtig voran. Drinnen ist es stockdunkel und sie ertasten nur ein Becken mit Asche und ein in die Wand gehauenes Kreuz. Draußen treffen sie dann auf Otto und Marie, welche bemerkt, dass nur eine Sonne am Himmel steht, Anna aber wieder älter geworden ist. Da niemand Feuersteine findet, lässt sich die Höhle leider nicht erforschen.

Dann ist die Gruppe wieder zurück im Lazarett, es ist Nachmittag und man hat wohl geholfen, die Kranken zu versorgen. Der Insektenschwarm hat anscheinend später noch Bohemunds Lager heimgesucht, erfährt man von Gottfried, der nach der Katastrophe nicht mehr sicher ist, ob er in ihrem Dienst verbleiben will. Er hat Angst, die Gruppe könne verflucht sein und will sich daher von ihnen distanzieren. Guy überzeugt ihn jedoch, dass es ein Wunder ist, dass niemand verletzt wurde und so bleibt der Bettler zunächst bei ihnen.

Da Anna sich nicht zur Sicherheit anbinden lassen will, wartet man einfach, bis sie eingeschlafen ist und bindet dann ihren Fuß fest. Zunächst verläuft die Nacht auch ruhig, doch dann erwacht die Gruppe plötzlich mit verstärktem Geruchssinn und Gehör von einem widerlichen gurgelnden, würgenden Geräusch ganz in der Nähe. Guy ist allein vom Geräusch schon zu verstört, um nachzusehen, Marie und Otto jedoch gehen hinaus und sehen dort Arnulf, der dabei ist, sein Zelt zu verschlingen. Sein Bauch ist aufgequollen und droht zu platzen, Zeltstücke ragen aus seinem Rachen. Marie hält ihm die Hände fest, damit er nicht noch mehr greifen kann, doch Otto schafft es nicht, die Zeltstücke aus Arnulfs Mund zu ziehen und schließlich platzt seine Bauchdecke auf und Gedärme und Zeltteile quellen heraus. "Völlerei", murmelt der Mönch, doch dann zieht etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich: Zwei Wolfsteufel scheinen, den Lauten nach zu urteilen, in einem Zelt in der Nähe eine Person zu verschlingen. Sehen kann man allerdings nur Schemen und leuchtende, gelbe Augen. Otto und Marie rufen zu den Waffen und stürmen den Kreaturen nach. Guy fängt sich derweil und folgt ihnen, doch über ihm fällt ein Zelt zusammen und aus Furcht verletzt er einen Mann schwer, der ihm helfen wollte. Völlig verzweifelt verbindet er ihn und gibt ihm sein ganzes Geld, ehe er weinend zusammensinkt, weil der Mann vermutlich nie wieder arbeiten kann: Guy hat ihm den rechten Arm bis zum Knochen aufgeschlitzt.

Auch Anna, die sich während des Tumultes losgemacht hat, hat den toten Arnulf gesehen und sich ein paar von dessen Gedärmen geschnappt. Mit diesen in den Händen rennt sie den anderen nach. Marie und Otto verlieren die Spur des Wolfsteufels kurz vor der Kapelle, wo sie die Wachen alarmieren. Als Anna zu ihnen stößt, mahnt Otto sie, die Gedärme sofort wegzuwerfen. Dann hören sie aus Richtung der Gruben schlingende, grollende Geräusche und hechten hin. Dort sehen sie in einer der Gruben gelb leuchtende Augen und ein verwildertes, behaartes Gesicht zu ihnen hochstarren.


Fazit
Nach der Kritik an der letzten Runde ging es heute wieder deutlich actionreicher zur Sache. Es gab viele Weltenwechsel an den spannenden Stellen, was ich ziemlich gut fand. So hat man jedes Mal auf den nächsten Wechsel hingefiebert, obwohl auf beiden Ebenen sehr interessante Dinge passiert sind. Besonders interessant sind natürlich Annas Verbindung mit dem Sultan und dieser seltsame Ort in den Bergen. Mal sehen, wann wir erfahren, was es damit auf sich hat. Auf das Bankett kommen wir, fürchte ich, nicht oder es wird für uns sehr schlimm enden, da wir noch immer viele Regeln nicht kennen. Außerdem müssen wir noch herausfinden, was es mit der seltsamen Münze auf sich hat. Die Wolfsteufeljagd war ebenfalls sehr spannend, vor allem, da wir Lorentz nicht dabei hatten, der Einzige, der von uns wirklich kämpfen kann... Naja, unsere Charaktere sind eben derzeit sehr aufgebracht. Und wenigstens einem der beiden Ungeheuer sind wir ja auf der Spur. Mal sehn, ob der Typ in den Gruben tatsächlich der Wolfsteufel ist oder einfach nur ein verwilderter Kerl, der seinen "Zellen"genossen gefressen hat.

Auf jeden Fall war es sehr spannend und hat viel Spaß gemacht. Schön war, dass wir wieder etwas gleichwertigere Zeit auf beiden Ebenen verbracht haben, dadurch kamen wie gesagt mehr Spannung und Erwartungen auf.

Anna wurde übrigens auch sehr schön gespielt als widerborstiges Mädchen ohne Manieren, das die ganze Zeit nur Fleisch essen wollte - was natürlich unsere Charaktere dazu verleitet hat, sie weiterhin als Wolfskind zu sehen. Mal sehen, wie es mit ihr weitergeht.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 22.06.2017 | 22:09
Lorentz, dem es nach dem Fieberschub anscheinend wieder besser geht, erwacht im Lazarett und hört draußen Rufe, man habe den Wolfsteufel gesichtet. Pflichtbewusst erhebt er sich, rüstet sich und macht sich auf den Weg. Den Gesprächen der Leute nach zu urteilen scheint das Ungeheuer zur Kapelle gelaufen zu sein, also macht sich der Ritter dorthin auf. Derweil hat Guy mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Verzweifelt verbindet er die schreckliche Wunde von Hugo, des Mannes, den er in seiner eigenen Furcht verwundet hat, gibt ihm Geld und alles Essen, was er noch besitzt. Der Mann steht jedoch noch völlig unter Schock, doch seinen Beschuldigungen, Guy habe ihn angegriffen, glauben die nun eingetroffenen Schaulustigen nicht, immerhin kümmert sich der Metzger ja um ihn. Dann bricht Guy ebenfalls zu den anderen auf und läuft zur Kapelle.

Der Rest der Truppe ist zusammen mit einem Wächter nun bei den Gruben, wo dieser feststellt, dass der Grubenwächter verschwunden ist. Dann leuchtet man in die Grube hinein, aus der die scheußlichen Geräusche erklungen sind. Drinnen sehen sie einen völlig verwahrlosten Mann voller Dreck, der dabei ist, seinen eigenen Arm zu essen und das eigene Blut zu trinken. Dabei schmatzt er und murmelt immer wieder giggelnd auf Altfränkisch, wie köstlich und würzig dies schmecke. Marie ist vollkommen angeekelt und taumelt vor Übelkeit zur Kapelle, wo sie sich übergibt. Anna tätschelt ihr mit den blutverschmierten Händen den Kopf. Otto fragt ihn dagegen noch ein paar Dinge, beispielsweise wer er ist und wem er diene. Der Mann stellt sich als Fulbert vor, er diene dem Herrn des Fleisches. Daraufhin dreht auch der Mönch etwas durch und fordert den Wächter auf, diesen Diener Satans zu töten. Der Wachmann weigert sich jedoch, woraufhin Otto furios dessen Speer an sich reißt und beginnt, nach Fulbert zu stechen. Der wird zwar einmal leicht getroffen, weicht dann aber zurück. Schmerzen scheint er nicht zu spüren, stattdessen freut er sich über das neu fließende Blut.

Nun treffen auch Lorentz und Guy beim Ort des Geschehens ein. Während Anna sich eines von Maries Schmuckstücken schnappen will und auf ihre Frage, was sie damit wolle, zur Grube zeigt, sieht auch Fulbert eines von Lorentz Kleinoden und versucht gierig, danach zu greifen. Dann brabbelt er etwas von Gold, Schatz, Juwelen, einem riesigen Schatz in einer Höhle in den Bergen. 3 Meilen nach Süden, 10 Meilen in die Berge und durch ein Dorf mit schwarzen Hühnern soll man gehen, um dorthin zu kommen. Auch etwas von "mussten Stein zerteilen, um in die Höhle zu kommen" faselt er. Die Männer vermuten, der Verrückte gehörte möglicherweise zum Gefolge des Grafen von Metz, da dieser ja den Schmuck mitgebracht hat. Von dem wirren Gebrabbel davon überzeugt, dass Fulbert besessen ist, erstechen ihn die Männer schließlich fast wie ihm Wahn.Dabei durchstößt der Speer dessen Kiefer und teilt diesen, trennt ihn beinahe ab.

Zwei der tapferen Männer, die der Jagdgemeinschaft gefolgt sind, hat Otto rasch in die Kapelle geschickt, wo sie den Bischof wecken sollten. Aktuell bedrohen sie jedoch eher einen vollkommen überforderten Priester, wie Marie durchs Fenster sehen kann. Bei der Grube geschieht derweil das Unfassbare: Der Erstochene Fulbert brabbelt und gurgelt wieder wirre Worte und seine Wunden schließen sich langsam. Otto, überzeugt davon, dass der Schmuck verflucht ist, fordert Lorentz und Marie auf, ihm den Schmuck zu geben und geht mit ihnen hinein, um alle und das Geschmeide im Weihwasser zu reinigen.

Dann steht die Gruppe wieder vor der Bibliothek in Zawra. Es ist Tag und geschäftige Gelehrte eilen umher. Von einem erfahren sie in einem Gespräch über das Bankett - welches seltsamerweise erst am Folgetag stattfinden wird - dass der Sultan wohl 11 mal 11 Haremsdamen hat und dass helle Kleidung dem Sultan wohlgefällig ist, dunkle eher dem Wesir. Und das Weiß, was aktuell alle tragen, steht für Reinheit und gefällt dem Sultan daher besonders gut. Dann füllt sich der Platz vor der Bibliothek plötzlich mit hunderten von Gelehrten, die sich alle in Meditation begeben. Sie stellen sich im Halbkreis auf und Lorentz fragt einen, was hier los sei. Der Mann schimpft ihn allerdings einen Unwissenden und will ihm nicht antworten. Als Lorentz sich zwischen die Leute quetscht, will ihm keiner sagen, was los ist, stattdessen fühlen sie sich nur gestört. Die anderen begeben sich lieber zur Seite und beobachten das Spektakel. Nach einer guten halben Stunde öffnet sich die Tür der Bibliothek einen Spalt und ein Mann nach dem anderen tritt ein. Drinnen scheint es dunkel zu sein und man hört eine Frauenstimme nach dem Begehr fragen. Daraufhin antwortet jeder Mann: "Oh Schwester des Wissens, lass mich eintreten." Und jedes Mal wird die Bitte gewährt und der nächste tritt ein. Da jeder von ihnen eine Schriftrolle trägt, versucht die Gruppe auch nicht, hineinzugelangen, immerhin besitzen sie derzeit nur eine einzige Einladung. Allerdings erinnert man sich an das Bankett und macht sich daher auf den Weg zum Basar, um dort mit Kismet nach weiteren Einladungen zu suchen.

Auf dem Basar sticht jedoch zunächst ein anderer Stand ins Auge: Waren der Nacht, nur heute durch die Güte des Sultans auch am Tag erwerbbar. Jedes Teil liegt allerdings unter einer Decke verborgen, da die Waren, so erfährt Otto auf Nachfrage, die Sonne nicht gut vertragen. Jeder hebt also vorsichtig ein Tuch hoch und linst darunter. Lorentz hat diverse Schriftrollen vor sich liegen, Marie mumifizierte Leichenteile, Otto ein großes Ei, auf dem in arabischen Lettern "Zauberkunst" geschrieben steht und vor Guy liegt eine Glasflasche, in der ein blau-roter Nebel umherwabert. Als Lorentz nach dem Preis fragt, erklärt der Händler, er würde ihm ein Angebot machen. Wenn Lorentz dies ablehnt, würde er ihm ein weiteres machen, das ihm aber noch weniger zusagen wird und wenn er dieses ablehnt, würde der Händler ihm ein drittes machen, welches ihm noch weniger gefällt. Lehnt er dieses auch ab, darf Lorentz nie wieder bei ihm kaufen. Und so willigt der Ritter gleich beim ersten Angebot ein und gibt all seine Sinneseindrücke (nur die Skills, keine Attributspunkte) für die Einladung zum Bankett, eine Zutrittsberechtigung zur Bibliothek und eine für den Palast.Nun fragt Otto nach dem Preis für das Ei und bietet die mumifizierte Hand an, doch für die hat der Händler keine Verwendung. Sie sei dasselbe, was Marie unter ihrem Tuch hat und mit dem man sich Gehör bei einigen Wesen der Nacht verschaffen kann, den Al'Ghuul. Marie soll für ihre Teile dem König der Diebe im Obsidianviertel eine Botschaft überbringen, was sie jedoch lieber ablehnt. Guy schließlich soll für sein Ding seinen Namen hergeben. Zunächst hadert er sehr mit sich, während Lorentz ihm immer wieder "Tu es!" zuflüstert. Schließlich stimmt der Bettler dem Handel tatsächlich zu und muss seine Zunge in eine Glaskaraffe stecken, woraufhin eine seltsame, schwarze Masse, fast wie Tinte, von seiner Zunge hineintropft.

Schon steht die Gruppe wieder am Weihwasserbecken in der Sankt Babylas Kapelle. Guy Erinnerungen wirken wie im Nebel und keiner kann sich mehr an seinen Namen erinnern, wohl aber dumpf an den Handel. Zunächst jedoch steht das Wasser im Fokus. Otto reinigt zuerst den nun Namenlosen mit einem ausführlichen Gebet, dann ist Marie an der Reihe. Auch der Schmuck wird ausführlich exorziert und dann in einem Schmuckkästchen verwahrt. Der anwesende Priester ist derweil völlig überfordert, teilt ihnen aber mit, dass der Bischof losgezogen ist, um den Wolfsteufel zu töten. Der Graf von Metz hat wohl eine Dirne verspeist und muss daher wohl der Wolfsteufel sein. Lorentz geht derweil noch einmal nach draußen, wo der verrückte Fulbert wieder nach den Schätzen schreit und seinen Kopf durch das Gitter gepresst hat, welches die Gefangenen am Ausbruch hindert. Bei dieser Aktion ist seine Kopfhaut abgeschürft und er hat Haare und ein Ohr verloren. Mit einem gezielten Streich schlägt der Ritter ihm den Kopf ab, woraufhin die Leichte in den Morast am Boden der Grube platscht. Dann vergräbt der Ritter den oberen Schädelteil, welchen er noch in der Hand hält. Dieses Mal bewegt sich Fulbert nicht mehr und beginnt auch nicht wieder zu sprechen. Nun lässt sich auch Lorentz endlich, wenn auch widerwillig, von Otto reinigen, dann bricht man auf, um Berengar zu suchen. Auf dem Weg beschließt man, Guy von nun an Andreas zu nennen, nach dem Schutzheiligen der Fleischer.

Nach dem Handel mit dem Mann - den die Gruppe übrigens nachts finden kann, indem sie auf dem Basar dreimal Sheradim ruft - wollen sich Marie und Otto noch bei einem nahen Schriftenhändler umsehen, als sie jedoch die Stadtwache näherkommen sehen, sie und Guy flüchten, Lorentz verliert sie allerdings schnell aus den Augen und bleibt einfach stehen. Die Wachen umringen ihn und fragen nach seinen Gefährten. Ihn selbst zählen sie nicht dazu, sie suchen zwei Männer und zwei Frauen, welche die Regeln der Nacht gebrochen haben. Lorentz antwortet wahrheitsgemäß, dass er nicht weiß, wo sie sind und fragt nach, welche der Regeln gebrochen wurden. Die Wache wird wütend und erklärt, die Gelehrten und Bettler könnten ihm die Regeln erklären, sie aber nicht. Er muss nun ein Rätsel lösen, um mit einer Verwarnung davonzukommen. Da es kurz vor Nachteinbruch ist, hat er nur eine Antwort und eine Minute Zeit.

Muss Tag und Nacht auf Wache stehn,
Hat keine Füße und muss doch gehn,
Hat keine Hände und muss doch schlagen,
Wer kann mir dieses Rätsel sagen?


Lorentz überlegt und kommt auch recht schnell zur richtigen Lösung, allerdings erscheint diese ihm etwas zu modern - eine Standuhr. Zufrieden zieht die Wache weiter.
Unterwegs zum Bischof kommen ihnen Le Rouge und Gascogne mit einer kleinen Prozession entgegen, von der sie erfahren, dass Bischof Berengar de Rhys den Graf von Metz gerichtet hat, nachdem dieser zwei Huren bei lebendigem Leib gegessen hat. Aufgeregt trägt man ihm daraufhin die eigene Entdeckung vor und die Vermutung, dass jeder, der sich vom Schmuck Essen kauft, verflucht wird. Gascogne legt seine Hand schützend auf seinen Geldbeutel, wo er vermutlich ebenfalls Schmuckstücke von Metz mitführt. Nachdem man drängend auf ihn einredet, wird er wütend, gibt die Stücke aber ab, beschwert sich dann aber, die Kirche wolle sich daran bereichern. Dies bringt die Menge etwas auf, ein Disput entflammt und während Otto keine rechten Argumente findet, sorgt Lorentz für Ruhe und Marie weist darauf hin, dass Peter Bartholomäus selbst auf den Schmuck gedeutet und ihn als Werkzeug des Teufels identifiziert hat. Da viele dem Propheten vertrauen, setzt zustimmendes Gemurmel ein.

Die drei Gruppenmitglieder, die sich vor der Stadtwache an einen Ausgang des Basars gerettet haben, finden sich nun am Rande des nächtlichen Basars wieder. Es sind deutlich weniger Stände aufgebaut und überall huschen merkwürdige, vermummte Gestalten herum. Unter ein paar Kapuzen ragen Hundeschnauzen hervor, aus anderen zischelt es und niemand unterhält sich in einer menschlichen Sprache. Generell scheint die Welt auch noch irgendwie schief zu stehen. Marie ist so voller Furcht vor den merkwürdigen Kreaturen, dass sie sich am nächsten Stand festklammert und sich nicht mehr fortbewegt. Zu allem Überfluss kommt ein besonders großer Hund an ihr vorbei, bleibt bei ihr stehen und schnuppert kurz, geht dann aber weiter. Lorentz kauft sich derweil im Austausch für sein Straßenwissen ein Buch, in dem alle Regeln der Nacht stehen. Dieses kann er allerdings nur tagsüber lesen, nachts sind die Seiten schwarz. Unter der Kutte des Verkäufers summt es übrigens wie bei einem Bienenschwarm. Lorentz wendet sich ab und sucht die Anderen, woraufhin er auf den noch verwirrteren Lorenzo trifft, der noch immer nach Venedig will. Er erinnert sich auch nicht an den Ritter, woraufhin dieser ihm den Weg zum Palast weist. Als Lorentz endlich wieder zu den anderen stößt, versucht Otto etwas zu kaufen, wodurch er - und möglichst auch die anderen - nicht mehr von der Stadtwache verfolgt werden. Der erste Händler will ihm verraten, wo er jemanden finden kann, der ihm helfen kann, doch den Preis mag Otto nicht zahlen. Das Wesen schaut nämlich zu Marie und fragt: "Ist diese Hure eine echte Hure?". Die Alternative ist dann, dass Otto einen Mord für die Kreatur begeht, was er natürlich ablehnt. Dann kommt noch eine Gestalt auf ihn zu, welche die mumifizierte Hand haben will. Als Otto darüber verhandelt, bietet sie ihm den Einen Ring an, der unsichtbar macht, allerdings soll er dafür zusätzlich etwas Lebenskraft abgeben. Also lehnt er ab. Nun entdeckt die Gruppe auch noch die blinde Frau, die dieses Mal ohne die Kinder unterwegs ist. Sie weigert sich, die Sprache Christi zu sprechen, des größten Sünders von allen, wie sie ihn betitelt, woraufhin Otto natürlich etwas erzürnt, es dann aber lieber überhört. Bei den Verhandlungen, ihm ein neues Gesicht zu geben, stellt Lorentz fest, dass Ihr Angebot den Mönch vermutlich zu einem ganz anderen Menschen machen wird und nach einigem Hin und Her, will sie gehen. Gerade noch fragt man sie nach ihrem Namen, woraufhin sie antwortet: "Mater -" Aber da findet erneut ein Weltenwechsel statt. Da der Frau aber die ganze Zeit über immer wieder Tränen über das Gesicht laufen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Mater Lacrimatum handelt.

Man sucht nun den Bischof auf, dessen Prozession den verbrannten, aufgespießten Kopf des Grafen auf einem Kreuz mitführt. Als man ihm erklärt, was es mit dem Schmuck auf sich hat und wo die Höhle liegen soll, aus der dieser stammt, bestimmt Berengar, dass sämtlicher Schmuck konfisziert und eingeschmolzen wird. Desweiteren will er Suchtrupps losschicken, eine davon soll natürlich die Gruppe sein. Als Wildniskundigen wählt man Savaric, der bereits in der Kirche dazugestoßen ist und sich ähnlich wie Gottfried gegen Essen als Wächter zur Verfügung gestellt hat.

Die Nacht verläuft ereignislos und als man am nächsten Morgen das Frühstück zu sich nimmt, welches für die Reise gestellt wurde, schmeckt dies eher fade. Otto entschuldigt sich kurz, entschwindet in eine ruhige Ecke und ritzt seinen Finger an, um sein Blut zu kosten. Glücklicherweise schmeckt ihm dieses nicht - noch nicht. Lorentz kann seinen Unmut dagegen nicht verbergen, als Berengar jedoch nachfragt, behauptet er, es sei die Aufregung. Außer ihnen ziehen noch zwei weitere Gruppen los, um die Höhle zu suchen. Unsere Helden ziehen ebenfalls in die Berge, wobei die abgemagerten Pferde, die sie bekommen haben, sie etwas schneller voranbringen. Mit Savarics Hilfe umgeht man einige schwierige Stellen und mögliche Hinterhalte und kommt durch einige verlassene Dörfer. In einem leben noch fünf alte Leute, zwei Männer und drei Frauen, die die Gruppe verscheuchen wollen. Otto fragt nur nach der Richtung des Schmucks und als die Leute in eine Richtung deuten, zieht man auch ohne großen Aufhebens weiter. Unterwegs beschließt Otto dann noch, dass sie den namenlosen Metzger bei ihrer Rückkehr taufen werden, damit sein neuer Name Andreas auch Gottes Segen bekommt.

Der Ritt durch die Berge geht also weiter, bis schließlich ein schrecklicher Geruch nach Verwesung in der Luft zu liegen beginnt. Vor der Gruppe breitet sich ein Dorf aus, welches einem Schlachtfeld gleicht: Überall liegen Tote, darunter auch zwei Kreuzritter, totes Vieh, aber auch schwarze Federn von Hühnern. Die Toten wirken wie vom Wolfsteufel abgeschlachtet und angefressen. Marie ist so unwohl, dass sie absteigt und zurücklaufen will, glücklicherweise hält Lorentz sie auf. Otto dagegen wirkt plötzlich völlig weggetreten und murmelt etwas von einem Ring, den er verloren hat. Guy meint, den trüge er an einer Kette um den Hals, wo Otto ihn auch tatsächlich wiederfindet. Dann beginnt er jedoch nach Bruno zu fragen und zu rufen. Währenddessen hören die beiden, die noch klar bei Verstand sind, wie sich Reiter nähern. Lorentz, der zunächst die Toten beerdigen wollte, stellt sich nun mit erhobenem Schwert mitten auf den Weg und Marie versteckt sich mal wieder mehr schlecht als Recht am Wegesrand. Otto hört in dieser Zeit ein irres Lachen aus einem der Häuser und bewegt sich wie in Trance darauf zu. "Bruno! Bruno, bist du das?", ruft er dabei. Während sich also Seldschuken von der einen Seite nähern, springt aus einem der Häuser nun ein lachender, vor Dreck strotzender Kerl in Kettenhemd mit erhobene, abgebrochenem Schwert und stürmt auf den Mönch zu. Der meint nur noch: "Du bist nicht Bruno."

Fazit
Obwohl beim letzten Mal ein wenig mehr passiert ist, war es auch dieses Mal wieder sehr spannend. Langsam verdichtet sich der Plot um den Wolfsteufel und auch unsere Charaktere scheinen bereits vom Fluch betroffen zu sein - normales Essen schmeckt ihnen nicht mehr. Und natürlich haben wir an einer ziemlich bedrohlichen Stelle aufgehört. Ich befürchte außerdem, dass das Lager im Chaos versunken sein wird, wenn wir zurückkehren, denn viele werden ihren Schmuck nicht freiwillig hergeben.

In Zawra wiederum haben wir auch einige nette Informationen sammeln können, beispielsweise zum Einlass in die Bibliothek und dass es auf dem Basar eine Sonnenuhr und Kalender gibt, an denen wir uns orientieren können. Leider haben wir durch die immer aggressiver werdenden Stadtwachen ein wachsendes Problem und Lorentz hat sich nun auch noch verbotenerweise ein Buch mit den Regeln gekauft. Wir stecken also richtig tief in der Tinte. Dass wir bis jetzt noch nicht im Kerker gelandet sind, ist wirklich ein Wunder!

Sehr lustig war übrigens die Sache mit dem Einen Ring. In dem Zusatzband für Zawra gibt es wohl einige Tabellen für Preise (Lebenskraft, Körperteile, etc.) und Waren, die der SL zufällig auswürfelt. Als er dann meinte "Ich habe hier den Einen Ring..." gab es natürlich erstmal große Augen von den Spielern und Fragen: "Jetzt wie der echte "Eine Ring"?" Und so gab es dann einiges an Diskussion bzw. Witzen und Nachfragen, ob das wirklich so im Buch stünde, was der SL bejahte. Sehr lustige Sache!
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 6.07.2017 | 23:36
Vom Pfad, den die Gruppe gekommen ist, nähern sich vier Seldschuken, zwei von ihnen mit Bögen, die sie beim Anblick der Ritter sogleich spannen. Savaric wirft sich zu Boden, während Lorentz furchtlos stehen bleibt und erst dann langsam Deckung hinter einem Felsen sucht. Währenddessen bleibt die merkwürdige, verranzte Gestalt vor Otto stehen, legt den Kopf schief und fragt stotternd: "B... br... br... Brunooo?" Und kichert dann irre. Marie hat sich vor dem Pfeilhagel, der nun auf die Gruppe niedergeht, hinter ein Haus geflüchtet und auch Andreas und Otto suchen nun in einem Haus Schutz. Der Verrückte folgt den beiden Männern hinein und greift dann nach der Schatulle, in der Otto die Schmuckstücke aufbewahrt. Daraufhin haut Andreas dem Fremden auf die Finger, woraufhin dieser sich in eine Ecke setzt und nichts mehr tut.

Draußen versucht Lorentz, die Reiter anzusprechen und hört, wie sich die beiden ohne Bogen darüber unterhalten, ob sie sie töten sollen oder ob die Gruppe hier draußen ohnehin sterben wird. Zudem scheinen die Reiter schon einige Tage unterwegs zu sein. Auf Lorentz' Worte kommt leider keine Reaktion, nur verwirrte Blicke seitens der Seldschuken und Savaric. Otto, der nun, da gerade keine Pfeile fliegen, dazukommt, versucht zunächst mit flammenden Worten die Reiter zur Umkehr zu bewegen, doch die Männer zeigen sich völlig unbeeindruckt. Währenddessen sprinted der Verrückte auf allen Vieren aus dem Haus auf Otto zu, was Marie dazu bewegt, zunächst erschrocken "Wolfsteufel!" zu schreien. Otto aber wendet sich an die heruntergekommene Gestalt und versucht sie zu überzeugen, die Seldschuken anzugreifen. Der Mann wirkt jedoch eher abgelenkt und deutet immer wieder auf das Dorf und den Bergpfad, den es von dort aus weitergeht und brabbelt etwas von Höhle oder Hölle, ganz genau kann man es nicht verstehen. Der Mönch dreht nun voll auf und schreit herum: "Gott will es!" Als Lorentz bemerkt, dass nur noch die beiden Bogenschützen da sind, beschließt er in einem Anfall von Größenwahn, diese auszuschalten oder wenigstens zu vertreiben. Mit einem Kampfschrei stürmt er auf sie zu, während Otto schreit: "Ja, lauf, Lorentz! Bring Tod über die Heiden!" Savaric starrt nur entgeistert dorthin, wo Lorentz eben noch stand und auch Marie schüttelt nur ungläubig den Kopf über diesen Leichtsinn. Vollkommen unbeeindruckt schießen die Bogenschützen wieder auf Lorentz und dieses Mal treffen sie ihn. Ihre Pfeile bohren sich in Bein und Brustkorb, woraufhin er direkt wieder umkehrt und zurückläuft - und natürlich von hinten gleich noch einmal getroffen wird. Die Reiter bewegen sich aber nicht von der Stelle und schießen auch nicht weiter. Otto ist regelrecht enttäuscht, dass es zu keinem Blutvergießen kam.

Marie beruhigt derweil den irren Lump und fragt ihn, was vorgefallen ist. Stotternd berichtet er von gelben Augen und einem Wesen, dass alle getötet hat, aber auch von einer Kammer voller Knochen und Schätze. Hier habe Fulbert die Form eines Kreuzes erkannt und davor niedergekniet. "Eine Grabkammer...", brummt Otto missmutig. Die Schmuckstücke sind also durch Grabschändung zu ihnen gelangt, noch ein Grund mehr, sie zurückzubringen. Marie fragt nun den Verwirrten nach seinem Namen. Er heißt Godfrey und dient "dem Baron", welchem, bekommt man leider nicht aus ihm heraus. Lorentz stellt dafür noch fest, dass der Mann wohl eine starke Kopfverletzung erlitten hat, da sein Schädel leicht eingedellt ist. "Der hat 'n Loch im Verstand", meint er nur. Das hat er schon bei anderen Rittern gesehen.

Man beschließt, weiterzuziehen, bevor die Seldschuken Verstärkung holen können, wobei Lorentz eine feine Blutspur hinterlässt. Godfrey lässt man mit einer Decke zurück, doch schon bald rennt er ihnen wieder nach und schließt zu ihnen auf. Der Bergpfad ist jedoch schmal und steinig, sodass Marie ihn vorerst nicht verarzten kann. Dafür verreißt sie bei einem Fehltritt die Zügel ihres Pferdes, welches sich daraufhin aufbäumt und den hinter ihm stehenden Andreas umwirft. Glücklicherweise kann Lorentz ihn und Godfrey auffangen und nach einem beschwerlichen Aufstieg, bei dem der Irre immer wieder laute Sachen brüllt oder wirres Zeug flüstert, hören Otto und Marie das Plätschern einer Quelle. An einer Weggabelung folgen sie dem Geräusch, während Lorentz auf dem anderen eine falsche Spur legt und ihnen dann nachkommt.

Die Quelle ist wirklich nur sehr klein und versickert nach wenigen Metern direkt wieder. Otto prüft, ob das Wasser gut ist, dann lässt er sein Pferd trinken. Godfrey erstarrt völlig, als sie die Quelle erreichen. Während Marie Lorentz Wunden reinigt und notdürftig verbindet, füllt Otto seinen Trinkschlauch und flößt Godfrey Wasser ein. Der trinkt zwar, hört aber damit nicht mehr auf, bis Otto den Schlauch zurückzieht. Von der Quelle führt eine schmale Steintreppe weiter hinauf, doch Savaric hält es für Wahnsinn, dort hinaufzusteigen. Lorentz nimmt sich ein Seil und beginnt den Aufstieg, der gar nicht so weit ist und dann wieder auf einen breiten, ebenen Weg führt. Otto und Marie befürchten, Godfrey könne vielleicht in ihrer Abwesenheit Savaric anfallen, daher will Otto den Fremden anbinden, doch sobald er ihn berührt, erwacht dieser aus seiner Starre und sprintet den Weg hinauf. Lorentz muss ihn festhalten, damit er ihm nicht davonrennt. Die anderen folgen nun, doch allerdings schafft es Godfrey schließlich doch, sich ruckartig loszureißen, wobei jede Menge Dreck von ihm abbröckelt. Er hastet vorwärts und verschwindet in der Höhle. Dem Rest der Gruppe bietet sich ein vertrautes Bild: Hier waren sie erst kürzlich mit einer erwachsenen Anna...

Dann steht die Gruppe wieder auf dem Basar. Die Mater ist ebenfalls dort und aus irgendeinem Grund laufen all die geschäftigen Leute in einem Bogen um das Grüppchen herum. Sie scheinen sie nicht wahrzunehmen, so als würden sie einem unsichtbaren Hindernis intuitiv ausweichen. Lorentz will dies ausnutzen und schaut sich sein in der Nacht erworbenes Buch an, kann es aber nicht lesen. Schlimmer noch, er erkennt, dass er dies nicht kann, weil er nicht klug genug ist! "Mater Tenebrarum", stellt sich die Frau nun endlich vor und bestätigt damit Lorentz' Befürchtung. Die Vier frösteln bei dem Klang des Namens und Otto will schon fliehen, als sie fragt: "Wo wollt ihr denn so eilig hin, meine Jünger?" Das versetzt den Mönch natürlich etwas in Rage und er erklärt, die einzige Frau, die er anbete und der er diene sei die Mutter Jesu'. "Oh, dann kennt Ihr ja einen meiner anderen Namen", gibt die Mater zurück, woraufhin Marie und Otto in Schock verfallen. Marie stammelt nur noch vor sich hin und Otto beginnt, in irgendeiner Fantasiesprache zu fluchen und zu zetern. "Was glaubt ihr denn, weshalb ihr eine Marie bei euch habt?" Dann wendet sie sich an die Stotternde: "Oh Kind, was stellst du denn mit der Stimme an, die ich dir geschenkt habe? Und was ist mit deinem Namen geschehen?" Andreas erklärt, er habe ihn verkauft. Dann stolpert plötzlich Lorenzo in die Unterhaltung hinein und fragt erneut nach Venedig. Als er die Mater sieht, beginnt er sogar, mit ihr zu flirten. Als sie ihn jedoch mit einem Finger an der Stirn berührt, weiten sich seine Augen in Horror und er flieht und versteckt sich unter irgendeinem Stand. Die Gruppe würde auch so enden, wenn sie es nicht schaffe, Zawra zu verlassen. Auf Fragen, wie beispielsweise, was sich da unter ihrem Gewand bewegt, ob es Fledermäuse und anderes Nachtgetier seien, antwortet sie nur mit einem Lächeln.

Als Otto endlich wieder halbwegs zu Sinnen kommt und wünscht, alles zu vergessen, erklärt sie, sie paktiere schon sehr lange mit den Gleibergs und kenne auch seinen Vater sehr gut. Auf Ottos Forderung, ihm mehr darüber zu erzählen, geht sie allerdings nicht ein. Auch verwandeln sich ihre Tränen seit dem Gespräch mit Lorenzo auf ihrem Kinn in Blut und tränken langsam ihr Gewand. Mater Tenebrarum trennen sich ihre Wege und die Gruppe, noch immer geschockt, will sich erstmal auf die Suche nach dem Kalender und der Sonnenuhr machen. Bei einem Teppichhändler macht der aufgebrachte Otto jedoch Halt. Auf die Frage nach einem fliegenden Teppich erklärt der Mann nur, der Sultan besäße alle vier. "Warum nur vier?", fragt Lorentz. "Na weil es nur vier Himmelsrichtungen gibt", antwortet der Händler. Da erinnert sich Otto an die Geschichte über die Fliegenden Teppiche und ranzt den Verkäufer mit triefendem Sarkasmus an, er könne die Geschichte ruhig erzählen, der Händler könne das gewiss besser als ein Geschichtenerzähler. Dann erklärt er der Gruppe, jeder Teppich fliege nur in eine Himmelsrichtung, man muss also immer auch einen zweiten Teppich mitnehmen, um wieder zurückzukommen. Als man gehen will, bittet der Händler noch, ihn weiterzuempfehlen, woraufhin Otto ihn nach seinem Namen fragt. Der Verkäufer ist erbost und erklärt beleidigt, sein Name sei mindestens zwei Rätsel wert. Marie ist nach dem Misserfolg bei der Karawanserei nicht sonderlich auf weitere Rätsel aus, doch die anderen wollen natürlich mehr Rätsel sammeln.

Viere rollen um die Wette,
Wer wird wohl am schnellsten sein?
Doch so gern ich es auch hätte,
Niemand kann der Sieger sein.


Marie ist schnell klar, dass es Wagenräder sein müssen, womit sie auch richtig liegt. Der Teppichverkäufer ist ein wenig eingeschnappt, dass man das Rätsel so leicht gelöst hat und will schon das zweite nach den Rätseln der Nacht durchführen, was Marie ihm glücklicherweise ausreden kann.

Du jagst mich, ich jage dich.
Du kriegst mich nicht, ich krieg' dich nicht.
Unmöglich kann es geschehn, dass wir,
Bruder und Schwester, uns sehn.


Hier ist man sich schnell sicher, dass es eine Person und ihr Schatten sind, doch das ist leider falsch. Auch, wenn die Antwort passen würde, es sei nicht die, die der Sultan hören will. Auch Sonne und Mond sind falsch. Dann versucht es Lorentz mit Tag und Nacht, was schließlich die richtige Antwort ist. Nun teilt der Händler mit, dass sein Name Al'Kadim ist, was eigentlich kein Name, sondern ein Titel für einen Tauschhändler ist. Nun fällt Otto auch ein, dass Al'Kadim ein besonderer Händler sein soll, dessen Teppiche nur ein Vorwand sind und er eigentlich andere Waren verkauft. Geschlagen entschuldigt er sich und die Gruppe sucht nach einem Bettler, um diesen nach dem Weg zu fragen. Für diesen Dienst möchte er aber eine spezifische Münze, die man nur erhält, wenn man einem Bettler oder Dieb das Leben rettet. Demnach ist wohl die Uhr nicht so einfach zu finden wie erhofft. Da man an dieser Stelle nicht weiterkommt, geht man wieder zu einem Schriftenhändler und versucht sein Glück, um eine Einladung zum Bankett oder zur Bibliothek zu erhalten. Das Bankett findet wohl in 2 mal 2 Tagen statt, man bewegt sich also rückwärts durch die Zeit. Seltsamerweise hat der Händler noch nie von dem Buch gehört, aus dem die Zulassungen zur Bibliothek stammen und er macht auch merkwürdige Aussagen wie, dass Rätselstellen eine überholte Tradition seien. Dann fällt der Gruppe auf, dass er unter seiner Kleidung seltsam höfische Kleidung verbirgt und sein Bart nur angeklebt ist. Vermutlich ist er Brite, auch wenn er es nicht zugibt und Marie ihm auch nicht entlocken kann, wie und von wo er hergekommen ist.

Und schon stehen die Reisenden wieder vor der Höhle, aus der es stark nach Pferdestall riecht. Auf dem Weg dorthin, aber auch im Eingangsbereich der Höhle finden sich uralte Reste von eingehauenen Kreuzen und Wandmalereien. Der Boden ist voller Knochen und die Wände so schwarz vor Ruß, dass Marie glaubt, man befände sich in einem Drachenhort. Insgesamt findet Otto 12 Kreuze im vorderen Teil der Höhle. Von irgendwo tiefer drinnen hört man das irre Giggeln Godfreys und seine Ausrufe "Schatz! Schäääätze!" hallen. Nachdem man die Wahl hat, einen normalen oder sehr schmalen Weg zu gehen, geht man natürlich den mit gewöhnlicher Größe und gelangt in einen Raum, der voller quadratischer Ausbuchtungen ist, welche jeweils eine Elle lang und breit sind, aber so tief in den Boden hineinreichen wie ein Speer. Die Bedeutung des seltsamen Musters bleibt dem Trupp verborgen, doch Marie erinnert sich, dass der Graf von Metz irgendwo eine Platte entfernt haben soll. Möglicherweise war es in diesem Raum. Bei der weiteren Erkundung stößt die Gruppe dann auf einen runden Raum mit kuppelförmiger Decke, dessen Wände voller Malereien sind. Zunächst wird darauf das Paradies gezeigt, später dann der Brudermord, wobei Kain Abel ersticht und nicht erschlägt. Die Figuren sind rußig schwarz gemalt, nur das Messer ist rot. Auf dem Boden ist schwarz eine Art unendlicher Tunnel oder Abgrund aufgemalt. Bei genauerer Untersuchung stellt Otto fest, dass die Schwärze nicht nur Ruß ist, sondern der Stein selbst diese Farbe hat, woraufhin er allen verbietet, die bemalte Mitte des Raumes zu betreten. Vielleicht fürchtet er, hineingezogen zu werden.

Man durchstreift weitere Gänge, findet dabei Räume mit zerbrochenen Gefäßen, aber schließlich auch einen 3x8 Meter großen Raum, der ebenfalls voller Malereien ist. Diese zeigen den Leidensweg Christi, mit dem Unterschied, dass am Ende nicht die Auferstehung steht, sondern Jesus verrottender Körper mit dutzenden weiteren Nägeln krampfhaft am Kreuz gehalten wird. Auch durch seinen Kopf wurde ein Nagel getrieben, eine Speerwunde findet sich nicht, dafür wurden 9 Nägel in jedes seiner Gliedmaßen gestoßen. Die Darstellung verstört Marie so sehr, dass sie versucht, das Bild von der Wand zu kratzen, bis Lorentz sie sich über die Schulter wirft. Für Otto wirkt die Darstellung sinnig, da die Judasjünger, in deren Kultstätte sie sich vermutlich befinden, Jesus als menschlichen Propheten sahen, nicht als Sohn Gottes.

Als es nun weitergeht, kommt das Grüppchen, noch immer Godfreys Lachen folgend, an einen engen, schmalen Gang, der immer niedriger wird, sodass man am Ende kriechen muss. Lorentz wird ein Seil umgebunden, dann krabbelt er hindurch. Ihm folgen Marie und Otto, als er versichert, dass es einen Ausgang gibt und zuletzt folgt der dicke Andreas, für den es etwas beschwerlicher wird. Ihm bindet man vorsichtshalber auch ein Seil um, um ihn notfalls herausziehen zu können, was glücklicherweise nicht nötig ist. Man steht nun in einem gewaltigen, dunklen Raum. An den Wänden sieht man unter dem mitgebrachten Fackellicht steinerne Torsos mit gehörnten Köpfen, die sich höhnisch grinsend aus der Wand herauszuschälen scheinen. Außerdem gibt es einen Abgrund, in dessen Mitte sich eine Felsnadel erhebt, die eine Schwert- oder Kreuzform hat. Eine alte, unsichere Brücke führt zu ihr hinüber. Nicht weit entfernt ist auch eine Strickleiter angebracht worden, wohl von der Expedition des Grafen. Lorentz wirft eine Fackel hinunter, die genau so fällt, dass sie unten an der Wand lehnt. Ihr Licht beleuchtet eine Wasserfläche, unter der etliche Schmuckstücke schimmern. Godfrey ist wohl dort unten, aber auf der anderen Seite der Felsnadel.

Nun nimmt Otto die mitgebrachten Schmuckstücke und erklärt: "Dies ist kein Opfer oder dergleichen. Wir geben es nur zurück!" Mit diesen Worten lässt er den Schmuck in die Grube fallen, doch das Geräusch, das entsteht, klingt nicht wie Wasser, sondern zähflüssiger. Öl, befürchten alle und sogleich löscht Marie, furchtsam aber extrem zielgenau, die heruntergeworfene Fackel mit ihrem Wasserschlauch. Vorsichtshalber zieht man die Strickleiter hoch, um zu verhindern, dass Godfrey noch mehr Schätze nach draußen bringt. Man wird ihn wohl hier zurücklassen. Otto geht nun über die Brücke, von wo aus er sieht, dass dort, wo sich die anderen befinden, seltsame geometrische Muster im Boden befinden. Es sind Rillen, nicht tief genug, um Flüssigkeit hindurchzuleiten. Da die beiden Männer Ottos Rückholseil halten, folgt nur Marie dem Muster durch weitere Knochenhaufen hindurch.

Dann beginnt der Wahnsinn. Godfrey beginnt, Schmuckstücke nach oben zu werfen. Lorentz schaut, ob diese sich entzünden, stellt dabei aber fest, dass sie staubtrocken sind. Das und ein leichtes Beben lässt die beiden Männer völlig ausrasten. Lorentz wirft die Fackel in die Grube, um diese zu entzünden, doch es passiert nichts, der Boden dort ist nun ebenfalls trocken. Andreas fragt den Ritter, ob er Godfrey nicht so töten könne, was dieser wohl aus Aufforderung auffasst und in die Grube auf den armen Verrückten springt. Andreas versucht zu fliehen, stolpert dabei aber und fällt hin. Am Boden spürt er ein Beben der Erde und hört ein dröhnendes Geräusch. Marie wirft sich auf den Boden und türmt einige Knochen zwischen sich und der Grube auf, da sie die fliegende Fackel sieht und einen gewaltigen Feuerball erwartet. Otto schnappt sich sein Seil und springt zurück, während unter ihm Lorentz wie von Sinnen auf Godfrey einprügelt, um diesen umzubringen. Dann bebt die Erde stärker und der Gang, durch den die Gruppe gekommen ist, kollabiert. Staub und Wind löschen die Fackeln und man hört nur noch im Finsteren, wie sich die Wände verschieben.

Fazit
Eine spannende Runde. Leider sind wir nicht so weit gekommen, wie der SL gehofft hatte, aber so ist das Ende natürlich auch sehr spannend und man kann die nächste Runde kaum erwarten. Etwas Leid tut es mir um Godfrey, der aber wohl so oder so nicht zu retten gewesen wäre.

Zwar ist dieses Mal nicht so viel passiert, dafür aber gab es ziemlich signifikant wichtige Ereignisse. Etliche Fragen wurden aufgeworfen, die es nun zu beantworten gilt: Was für ein Muster im Boden hat die Steinnadel umgeben, was hat das plötzliche Beben ausgelöst, was haben unsere Charaktere mit Mater Tenebrarum zu tun, wer war der verkleidete Händler, warum war er verkleidet, was verkauft Al'Kadim wirklich, wohin ist das Wasser um die Felsnadel plötzlich verschwunden, wer ist Bruno, warum ist Lorentz immer so todesmutig und befinden sich die Steindämonen noch immer brav in ihrer Wand? All das und mehr erfahren wir in der nächsten Episode von Das Heer der Verfluchten!
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 11.07.2017 | 17:13
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-hohle.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-hohle.html)


Plötzlich ist die Dunkelheit fort und das helle Sonnenlicht Zawras blendet die vier Personen, die eben noch in tiefster Finsternis gestanden hatten. Man steht vor der Bibliothek der fünf Türme, wo sich einige Gelehrte in einer fremden Sprache unterhalten. Lorentz geht zu ihnen hinüber, Otto folgt ihm vorsichtshalber, Marie und Andreas bleiben erst einmal zurück. Der Ritter fragt die Männer nach der Sprache, die wohl Griechisch war. Kurz unterhält man sich über ein merkwürdiges Zahlenrätsel, welches die Gelehrten zu lösen versuchen, dann fragt Lorentz nach einer Möglichkeit, an weitere Einladungen in die Bibliothek zu kommen. Die Männer wollen schon etwas sagen, stocken dann aber und Otto erkennt, dass sie dies nicht unter der Sonne Zawras preisgeben dürfen. Also lädt man sie in ein Teehaus ein und unterhält sich dort weiter.

Im Teehaus werden besonders Otto und Andreas von gigantischem Hunger und Durst geplagt, die Speisen und Tees scheinen ihnen nach nichts zu schmecken. Von den Gelehrten erfährt man nun von der Duplikation. Eine Möglichkeit hierzu wäre, das Schriftstück in einer anderen Sprache abzuschreiben. Oder aber, man erträumt es sich. Nun wird die Gruppe neugierig. Sie spüren plötzlich, dass sie diese Fertigkeit besitzen, doch können sie nicht einsetzen. Dies sei nur im Palast möglich, wird ihnen erklärt. Irgendwie fällt dann das Gespräch auf den Begriff "Verwirrte Zeitreisende", was die Gelehrten sehr interessant finden. Von Lorenzo haben sie wohl schon gehört und auch von einem Mann aus Londinium - vermutlich dem Händler mit dem falschen Bart. Marie liest währenddessen aus ihrem Teesatz. Vor ihrem inneren Auge sieht sie jedoch nur die Ereignisse, die sie bereits in Zawra erlebt haben, denn die Gruppe bewegt sich rückwärts durch die Zeit. Dieses Mal sind es noch 3 mal 3 Tage bis zum Geburtstag des Sultans. Aber sie sieht auch, wie die Gruppe vor einem gewaltigen Holzkonstrukt steht, welches zu leben scheint. Dieses, erklären die Gelehrten, seien die Palastwachen. Unzerstörbar und in der Lage, selbst jede Rüstung zu durchdringen.

Als Dank für die vielen Antworten gibt Marie den Gelehrten noch einen Tee aus, während Otto sich über das nächste wichtige Thema erkundigt: Er erklärt, vor langer Zeit gab es einen Mann namens Sankt Babylas, der gegen Heiden gekämpft hätte. Die Weisen kennen den Namen nicht, doch irgendetwas in ihren Gesichtern sagt der Gruppe, dass sie es vielleicht einmal wussten und nur durch irgendetwas vergessen haben. Um ihnen auch noch das Wort Heiden zu erklären, fährt Otto fort: Dies seien Leute, welche Dämonen anbeten würden. "Ifritverehrung!", meint einer der Männer entsetzt. "Wenn das der Sultan wüsste!" Bei dem Thema preisen sie außerdem kurz den Lachenden Gott. Marie und Otto haben diese Bezeichnung schon einmal gehört und verbinden nichts Gutes damit. Der Name des Gottes beginnt mit N, mehr wissen sie aktuell aber nicht. Schließlich erklärt Otto noch, dass dieser Ifrit viele Leute verflucht habe und er nun in die Bibliothek wolle, um eine Heilungsmöglichkeit zu finden. Dabei trinkt er noch immer Unmengen Tee und stopft Brot in sich hinein. Natürlich muss zunächst ein Rätsel gelöst werden, bevor die Weisen ihr Wissen mit der Gruppe teilen. Auf Nachfrage erfährt Lorentz auch, dass nur Einwohner Zawras Rätsel stellen dürfen, sie als Reisende aber nicht und vor allem nicht dem Sultan. Die einzige Person, die dies jemals gewagt hat, wurde danach nie wieder gesehen.

Immer ist es nah,
Niemals ist es da.
Wenn du denkst, du seist daran,
nimmt es andern Namen an.


Lorentz antwortet zunächst, Zukunft sei der gesuchte Begriff, doch die Gelehrten argumentieren, die Zukunft würde stets die Zukunft bleiben. Marie vermutet, dass es ähnlich ist wie mit dem Sonne-Mond/Tag-Nacht-Rätsel, wo der Sultan auch nur eine bestimmte Antwort hören möchte. Daher versucht sie es mit einem ähnlichen Begriff: Das Morgen. Dies ist tatsächlich richtig. So erfährt man, dass man tagsüber in den Turm der Zeit gehen müsse, um die Antwort zu finden. Zuletzt fragt Marie noch nach der seltsamen Sharisad-Münze. Diese, so die Gelehrten, sei eine Persona-Münze und würde vom Sultan nur ausgewählten Personen gegeben, die ihn mit einer besonders guten Geschichte verzückt hätten. Sie verleihe dauerhaften Eintritt in den Palast, würde ihre Wirkung aber verlieren, wenn sie gestohlen wird. Sie kann aber verschenkt werden.

Plötzlich ist es wieder dunkel um die Gruppe herum, sie befindet sich wieder in der Höhle. "Ich will zurück nach Zawra", murmelt Marie ängstlich. Tatsächlich brennt eine der Fackeln noch ganz leicht und Otto hebt sie auf. Unten in der Grube überkommt Lorentz plötzlich ein unbändiger Hunger auf die Leiche von Godfrey. Er füllt etwas von seinem Blut in einen Kelch kommt zu den anderen, die sich alle bei Otto sammeln. Auch sie überkommt ein Gefühl von Durst und das Blut duftet nach köstlichstem Wein. Niemand möchte das Blut jedoch anrühren. Stattdessen will man dem unseligen Ort so schnell es geht entkommen. Leider stellt man fest, dass der Ausgang verschüttet ist und durch die 10 Meter Geröll wird man sich kaum graben können. Also läuft die Gruppe die Höhlenwände ab und sucht hier nach einem weiteren Ausgang. Hier spürt bald jeder den Untergrund hundertmal intensiver und Otto und Marie beginnen, alles besonders laut und deutlich zu hören. Marie hält sich die Ohren zu, während Otto verzweifelt davonrennt und dabei in die Grube stürzt. Plötzlich hört man Schritte durch die Knochen waten und eine fremde Stimme nach Otto rufen, welcher völlig von Sinnen ist. Marie wirft sich sofort wieder ohne großen Erfolg in einen Knochenhaufen, während die beiden verbliebenen Männer nach den Schritten suchen, die dann jedoch verstummen. Nun schlägt Andreas vor: "Binden wir uns besser aneinander, dann macht keiner von uns den Otto."

Eigentlich soll er heruntergelassen werden, doch Lorentz lässt sich eher in die Grube fallen, um nach Otto zu sehen. Dabei verstaucht er sich das Bein und schrammt es sich auf, sodass es etwas blutet. Nachdem er den Geistlichen angeschrien und dessen Eltern beleidigt hat, erwacht dieser auch endlich aus seiner Schockstarre und verbindet das Bein des Ritters. Als die Gruppe endlich wieder vereint ist, überkommt ein unbändiger Hunger Otto und Marie und Lorentz reibt heimlich eine Hartwurst an seinen blutverschmierten Handschuhen ab und bricht sie durch, um sie den beiden zu reichen. In diesem Augenblick sehen alle eine trostlose Szenerie vor sich: Ein dreckiges, verregnetes und trostloses Dorf, ein Mädchen liegt vor der Person, aus deren Augen man die Szene sieht. Ein Korb liegt am Boden, zusammen mit verstreuten Früchten. Das Mädchen am Boden ist ängstlich und sieht aus, als wurde sie verprügelt. Otto rennt sofort zum Korb und stopft alles in sich hinein, während Marie sich entschuldigt und dann ebenfalls ein paar der Früchte isst. Andreas und Lorentz rühren das Essbare dagegen nicht an.

Dann ist man wieder zurück in der Realität. Jeder hat die Erinnerungen an die Szene und an alle Reaktionen, allerdings weiß nur Marie, wer von ihnen was getan hat. Lorentz, durch seinen Pakt mit Mater Tenebrarum nun mit einer ausgezeichneten Menschenkenntnis gesegnet, erkennt jedoch in Ottos schreckgeweiteten Augen ebenfalls, welche Szene seine war. Rasch essen Marie und Otto nun die dargebotene Wurst, welche den Hunger tatsächlich stillt. Dafür erklingt jetzt das Geräusch eines Baches und das Geräusch, als würde jemand ertrinken. Leider bleibt die Suche nach einer Wasserquelle oder einem Ausgang weiterhin erfolglos, weshalb man nun doch in die Grube hinabsteigt, um von dort aus die Felsnadel zu erklimmen. Möglicherweise gibt es einen Ausweg nach oben. Nun brechen plötzlich immer wieder Visionen über die Gruppe herein. Sie und andere Personen und Kutten rennen ins Innere der Höhle, hinter ihnen Verfolger, die jeden töten, der zurückbleibt. Dann ist die Vision vorbei und die verstörte Truppe klettert, mit Ausnahme von Andreas, die Nadel empor. Wieder sieht man, wie Byzantiner die Gekutteten Leute töten, welche in Furcht davonrennen. Oben über der Felsnadel entdeckt Marie ein eingehauenes Steinauge, in das Otto seinen Dolch hineinrammt. Wieder sieht man die Fliehenden, einige von ihnen stolpern und stürzen und die Abschürfungen scheinen plötzlich sehr real für die Gruppe zu werden. Andreas, der unten wartet, glaubt auf einmal, eine Bewegung in Godfreys Leiche zu sehen. Vorsichtshalber steckt er seinen Dolch hinein.

Otto erkennt nun das Auge oben als Satansauge und die Linien um die Nadel als Pentagramm. Völlig von Sinnen ruft er Andreas zu, er brauche dessen Fleischerbeil. Andreas, der noch immer nicht hochkommt, beginnt auf einmal, seine eigene Hand lecker zu finden, als Ablenkung stopfte er sich schnell zwei seiner Rationen rein. Schließlich zieht man das Beil am Seil hoch und Otto hämmert wie ein Verrückter das Auge weg, auch Marie kann ihn nicht beruhigen. Andreas sieht derweil erneut, wie die Leiche zuckt und als Lorentz ihn kauen hört, steigt er zu dem Fleischer herunter, um nachzusehen, dass der nicht an dem Toten herumkaut. Nun erfolgt noch eine Vision: Die Gekutteten haben sich in derselben Halle versammelt, in der sich die Gruppe nun befindet. Es ist die Große Halle der Sünden.

Und plötzlich ist man wieder in Zawra, im Smaragdviertel vor der Bibliothek. Marie und Otto erkennen, dass sie tatsächlich nur eine Einladung benötigen, Lorentz muss sie dann nur mit sich einladen. So geht er zur Tür und tritt ein. Eine Stimme, die wie die erwachsene Anna klingt, begrüßt ihn und nachdem er die anderen eingeladen hat und gesagt hat, er wolle in den Turm der Zeit, schält sich aus der Dunkelheit eine Tür, auf der ein Rätsel geschrieben steht.

Dem Reichen bin ich nie,
Dem Armen oft beschieden,
Doch weiß kein Sterblicher mir Dank.
Wenn du mich hast,
So bist du unzufrieden,
Hast du mich nicht,
So bist du krank.


Schnell erkennt Marie die Antwort: Hunger. Kaum hat sie dies gesagt, gleitet die Gruppe durch die Tür hindurch und findet sich auf einer Wendeltreppe wieder, die nach oben und unten führt. Nach oben, so weiß Marie, führt der einfachere Weg, nach unten der beschwerlichere, der jedoch angeblich die größeren Belohnungen birgt. Obwohl sie sich scheut, wollen die Männer nach unten gehen und setzen den ersten Schritt auf die Stufe.

Das Beil in Ottos Hand ist mittlerweile stumpf geworden, aber er hat das Auge erfolgreich ausgeschlagen. Mit der Fackel brennt er nun noch ein Kreuz auf die Stelle, dann ist er zufrieden. Eine neue Vision ereilt die Gruppe: Dieses Mal sieht man einen Waschzuber, indem ein gutaussehender Jüngling sitzt und badet. Die Person, aus deren Augen man die Szenerie betrachtet, linst durch einen Türspalt und berührt sich dann selbst. Marie errötet heftig, Otto scheint es wenig auszumachen, aber Andreas ist durchaus etwas verstört. Nun endlich sammeln sich alle wieder am Fuße der Felsnadel und schon kommt die nächste Vision: Ein Junge steht im Bach und er hat Todesangst vor der Person, die ihn beobachtet. Diese Vision verstört alle ziemlich, außer Lorentz, der erklärt: "Es ist nicht eure Sünde, sondern meine." Alle sind schockiert und fragen, was geschehen ist, doch Lorentz schweigt darüber. Dann sieht man erneut eine Vision der Judasjünger, die sich in der Höhle versammelt haben. Vor ihnen steht der Sündenbischof und ruft den Rückzug aus. Gegen Sankt Babylas könne man derzeit nichts ausrichten, aber man würde zurückkehren. Weiter drängt Otto darauf, dass Lorentz seine Sünde beichtet, doch der schweigt beharrlich. Wieder hört man leise Bewegungen in der Finsternis und eine neue Vision ereilt die Gruppe, deren Fackeln langsam immer weiter herunterbrennen. Dieses Mal sieht man einige Jugendliche mit Fleischerbeilen. Sie stehen in einer stinkenden Fleischerhalle und derjenige, aus dessen Blick man die Szenerie beobachtet, zerhackt gerade ein Schwein und knabbert dabei heimlich an einem Schweineohr. Diebstahl und Völlerei. Ganz eindeutig werden hier die Sünden der Gruppe gesehen. Leise seufzt Andreas: "Das war noch ein Leben..." Er gesteht nun auch, dass er es war, der das Mädchen verprügelt hat und auch viele andere. Aber er habe stets so einen Hunger gehabt.

Nachdem man sich wieder halbwegs beruhigt hat, sucht man auch an der Felsnadel nach einem möglichen Ausweg, doch da ist nichts. Dafür sieht man nun Bruno auf dem Todesbett, wie er Otto das Kreuz in die Hand drückt. Otto ist daraufhin verwirrt, da dies ja keine Sünde ist und Marie beginnt zu befürchten, dass sie hier die Verstorbenen sehen. Verzweifelt weint sie um ihren Bruder Konrad, welcher auf dem Kreuzzug ebenfalls schweren Verletzungen erlegen ist. Die nächste Vision ist anders: Man sieht römische Legionäre, die nach einem Gefangenen suchen. Otto vermutet, dass es sich um einen Apostel handelt und tatsächlich wird offenbart, dass sie nach Judas suchen.

Otto steigt schließlich aus der Grube, stellt sich vor die Felsnadel und breitet die Arme zum Kreuz aus. In einer flammenden Rede beichtet er, sein Glaube sei nicht immer der der Kirche, woraufhin die anderen etwas erschrocken sind. Der Mönch bereue dies aber nicht, denn er müsse sich einzig und allein vor Gott verantworten. Er bereue lediglich, dass er nicht schon früher zu seinem Glauben gestanden hat.

Anschließend nimmt er Lorentz angewidert die Beichte ab. Dieser erzählt, er habe oft gemordet. Besonders schlimm aber sei gewesen - und das bereue er sehr -, dass er seinen älteren Bruder aus Neid getötet habe, um dessen Erbe zu erhalten. Leider habe dessen Sohn Engelhardt ihn bei der Tat beobachtet und er musste ihn im Fluss ertränken. Marie ist völlig entsetzt und auch Otto kann seine Abscheu nicht verbergen, obwohl er seinen Part als Mönch trotzdem tut.

Andreas ist noch etwas unsicher und bietet Marie an, als nächstes zu beichten. Ihr wiederum ist es zu unangenehm, sich vor den anderen zu offenbaren und so nimmt Otto ihr allein, in einiger Entfernung zu den anderen, die Beichte ab. Es geht um eine verbotene Liebe, wegen der sie auch ihre Heimat verlassen hat, in der Hoffnung auf Erlösung auf die eine oder andere Weise.

Andreas schließlich bekennt sich zur Völlerei und zum Diebstahl, jede Woche habe er es getan. Er ist als Waisenkind aufgewachsen und hat hauptsächlich andere Waisenkinder bestohlen, was seine Taten nicht unbedingt besser machen. Auch in der Ausbildung hat er immer mal wieder ein paar Happen genommen.Nachdem nun jeder gebeichtet hat, schließt Otto die Rede ab mit den Worten: "Unsere Sünden haben keine Macht über uns!" Uns seine Worte hallen durch die Höhle.

Die Gruppe steht wieder im Turm der Zeit in Zawra und unter ihren Füßen klimpern hunderte Münzen, die auf den Treppenstufen verteilt wurden.


Fazit

Eine schöne, unheimliche Runde in fast völliger Finsternis. Besonders klasse waren der heftige Regen und das zeitweise Gewitter, welches die Beichte und besonders Ottos Geständnis begleitet haben. Es hätte nicht besser passen können!

Wir mussten uns diese Sünden ja bei der Charaktererschaffung ausdenken. Zwar weiß ich noch nicht, inwiefern diese jetzt noch eine Rolle spielen werden außer dabei, wie unsere Charaktere einander betrachten, aber ich war überrascht, dass sie jetzt schon so einfach aufgedeckt wurden. Das kommt mir irgendwie so plötzlich und plump vor. Unser SL hat damit allerdings auch nicht gerechnet, wie er mir später offenbart hat. Ich hätte aber auch schon lange vorher erwartet, dass es immer wieder Andeutungen gibt oder dass unsere Charaktere mit irgendetwas in Berührung kommen, was vielleicht die Sünden offenbaren könnte, sodass sie krampfhaft versuchen müssen, diese zu verbergen. Jetzt ist es halt so: Ah, wir sehen Visionen von unseren Sünden, beichten wir sie mal. Das wars, jetzt spielen sie keine Rolle mehr. Finde ich recht schade. Aber wer weiß, vielleicht kommt da noch irgendwas.

Ich denke aber auch, dass es durchaus interessant wird, wie sich die Charaktere jetzt untereinander verhalten werden. Lorentz als Kindermörder hat nun einen denkbar schlechten Stand und das Vertrauen in Otto ist wohl auch ein wenig erschüttert. Dass sein Glauben nicht ganz dem der Kirche entspricht, ist ja schon ein wenig ketzerisch.

Übrigens hätte diese Folge fast "Hartwurst" geheißen. Es ging in der Höhle so oft um die blöde Wurst, die mit Blut beschmiert war oder weil Andreas wieder eine gegessen hat. Der Höhepunkt kam aber bei der Vision von dem badenden Jüngling. Lorentz' Spieler meinte daraufhin nämlich: "Confusion Boner!" Was natürlich zusammen mit dem Begriff Hartwurst für einige Lacher gesorgt hat. War schon lustig.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: elisabeth858 am 14.07.2017 | 15:06
Ähm, nein...hier (https://777spiele.com/) gibt es einige Infos, wie es wirklich aussah mit Frauen während der Kreuzzüge:
http://www.kreuzzug.de/frauen-kreuzzuege/

Und gerade die Hexenverfolgung war keineswegs organisiert (und die Kirche hatte bis ins 15. Jhd. fast gar nichts damit zu tun - und verbrannt wurde schonmal niemand), sondern richtete sich gegen Frauen ohne Rückhalt in ihrer Gemeinschaft, die man loswerden wollte. Eine Frau mit entsprechendem Charisma, die eine unverzichtbare Rolle für ihr Umfeld erfüllt, hatte in der Regel genug Fürsprecher, so dass niemand dumm genug war sie anzuklagen (das konnte sonst leicht für den Ankläger nach hinten losgehen).

Die Stellung der Frau im Mittelalter war wirklich nicht rosig, aber so schlimm wie du es beschreibst (die Popkultur-Interpretation, welche auch gerne in "realistischer" Fantasy - wie F.A.T.A.L. - auftaucht  >;D ) war es dann auch wieder nicht.

Vielen Dank für Link! Bestimmt ist es eine gute Seite um sich über Rolle der Frauen im Mittelalter zu erkündigen. Sehr informativ! :d
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 20.07.2017 | 23:01
Damit die Berichte nicht mehr so mega lang sind, teile ich sie jetzt in zwei Teile auf.

Originalbericht findet ihr hier: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html)



Langsam bewegt sich die Gruppe die Treppe im Turm der Zeit herunter. Schnell fällt auf, dass es sich bei den Münzen, die auf den Treppenstufen verstreut liegen, um französische Münzen handelt. Zudem fällt allen außer Lorentz jeder Schritt immer schwerer und der Ritter muss mitansehen, wie seine Gefährten plötzlich zu altern beginnen und zu Greisen werden. Als Marie sich umsieht, bemerkt sie ein seltsames Flattern unter Lorentz' Kleidern und der stellt schnell fest, dass es das Buch ist, welches die Regeln der Nacht beinhaltet. Es flattert fast wie ein Vogel herum und blättert wild durch seine Seiten. Eine davon bleibt schließlich aufgeschlagen und obwohl der Krieger das Buch eigentlich nicht lesen kann - er ist zu dumm dafür -, werden nun Buchstaben leserlich. Auf der Seite steht geschrieben:

Der, der gegen die Regeln der Nacht verstößt, vermag seine Untat durch das Aufsuchen des Bettlerkönigs ungeschehen zu machen.

Die Gastfreundschaft, eines der höchsten Güter Zawras, darf während der Nacht nicht befolgt werden.

Nur in der Nacht ist es erlaubt, zu etwas Anderem zu beten als dem EINEN, dem Gepriesenen.


Leider kann sich außer Lorentz kaum jemand Gedanken darum machen, da man mit dem Alter zu kämpfen hat. Schließlich erreicht die Gruppe jedoch eine Plattform, von der kein Weg weiterführt. Stattdessen ist ein Rätsel in den Stein geschrieben, das aber mit den schlechten Augen der alten Leute nur schlecht zu lesen ist. Mit Mühe gelingt es, die Worte zusammenzutragen.

Das Kalte mach ich warm,
Das Heiße mach ich kalt.
Es hat mich Reich und Arm,
Wer lang mich hat, wird alt.


Lorentz denkt sofort, es könnte die Zeit sein, doch sobald er dies ausgesprochen hat, bröckeln einige Steine von der Decke und schlagen hart gegen Maries Arme, während die anderen in Sicherheit springen können. Otto kommt dann darauf, dass die richtige Antwort Der Atem lautet und sogleich tut sich unter lautem Poltern ein Tor in der Wand auf. Hier geht es erneut eine Wendeltreppe nach unten, doch die Wände strahlen eine furchterregende Hitze aus, die den drei Greisen sehr zu schaffen macht.

Die Hitze weicht der Kühle und Dunkelheit der Höhle der Sünden in der realen Welt. Noch immer sucht man panisch einen Ausweg. Otto und Marie sehen sich unten bei den Schätzen um, während Lorentz und Andreas beschließen, die Dämonenstatuen genauer unter die Lupe zu nehmen. Kaum berührt Andreas eine davon, durchzuckt eine Vision die Gruppe. Wieder sind sie Römer, die einen Gefangenen befragen sollen, damit man den entflohenen Judas findet. Der gequälte Mann schreit jedoch immer nur: "Ich bin nicht Tantus!" Tantus, so weiß natürlich jeder, ist der Mann, der Jesus geholfen haben soll.

Nach der Vision fällt Ottos Blick auf die Leiche Godfreys. Unter dem steht in Blut geschrieben TANTUS - ob er dies vor seinem Tod geschrieben hat oder woher die seltsamen Buchstaben plötzlich kommen, ist ungewiss. Otto regt dies so auf, dass er meint, die beiden Ts stünden in Flammen. Er ist völlig von Sinnen und nicht einmal Marie kann ihn beruhigen. Oben bemerken derweil die Männer, dass in den Augenhöhlen der Statuen etwas zu fehlen scheint. Die Augen waren wohl einst mit Edelsteinen gespickt, daher beschließt man, passende Stücke zu suchen. Doch als sie nach einigen passenden Schmuckstücken greifen, sieht Otto, wie sich etwas aus den Schatten der beiden schält. Wie riesige, dämonische Wölfe steigen die Schatten auf und drohen, sich auf ihre Besitzer zu stürzen. Nun dreht Otto vollkommen durch und versucht wie ein Wahnsinniger, an der Wand hochzuklettern. Als Marie den Schrecken erblickt, kann auch sie nicht an sich halten und rennt kreischend an der Wand entlang und versucht, zu entkommen. Andreas bemerkt zumindest den Wolfsteufelschatten bei Lorentz und will diesem zu Hilfe eilen, doch der hackt schon wie ein Wahnsinniger darauf ein. Jede Wunde, die er dem Schattenwolf zufügt, überträgt sich auf ihn, wenngleich in schwacher Form. Blut rinnt aus seinem Brustkorb, doch er scheint es nicht zu bemerken, zu sehr ist der Ritter in Rage. Schließlich besiegt er das Wesen, welches zerbröselt und auch der Schatten von Andreas zerfällt zu Ruß. Lorentz, noch immer im Wahn, drischt weiterhin auf den Boden ein. Es dauert etwas, bis er sich wieder beruhigt und dann verkündet, er wolle seinen Schatten in Zawra verkaufen.

Die Szenerie wechselt wieder und drei Greise und ein Krieger quälen sich die heißen Stufen hinab. Marie kann kaum noch laufen und scheint sogar noch älter zu werden, während Otto zum ersten Mal versucht, Wasser zu erträumen. Leider klappt dies nicht, er spürt aber, dass er zumindest etwas seiner Kondition zurückgewinnt. Tatsächlich, so erinnern sich alle, darf man in der Bibliothek straflos zaubern, allerdings ist es hier schwieriger. Schließlich kommen sie auf eine weitere Plattform, auf der nur eine einzelne Schüssel aus Metall steht. Vermutlich ist es eine Opferschale, doch sie ist vollkommen leer und riecht auch nach nichts. Zunächst versucht man hinein zu atmen, doch nichts geschieht. Kaum wirft Andreas einen Dirham hinein, rumpeln Felsbrocken aus der Decke herunter und treffen erneut Marie an den ohnehin schon schwachen Armen. Lorentz konzentriert sich auf eine seiner Fertigkeiten, die er der Schale opfern will, doch nichts geschieht. Da die Gruppe Fackeln dabei hat, versucht man es auch damit, doch auch dies löst nur herabfallendes Gestein aus. Lorentz schickt nun alle auf die Treppe, da dort keine Steine fallen, und stellt sich auf die Schale. Für einen Moment hat er das Gefühl, einzusinken, doch er kann sich dagegen wehren. Seine Schuhabdrücke sind aber trotzdem gut sichtbar auf dem Metall. Jetzt versuchen alle der Reihe nach, in die Schale zu spucken, was aber auch zu keinem Ergebnis führt. Schließlich bittet Otto die anderen, sich umzudrehen. Er geht zur Schale, konzentriert sich und lässt Wasser aus seinen Händen fließen. Dieses Mal klappt sein Traumzaubern, was alle sehr erstaunt.

Dunkelheit, Hunger und Durst umfangen die vier Personen, als sie wieder zurück in der Höhle sind. All ihre Rationen sind verbraucht, doch trotzdem nagt das Gefühl an ihnen. Gemeinsam will man zu den Dämonenstatuen gehen, da überkommt Lorentz ein furchtbares, unstillbares Gefühl der Gier. Otto schneidet sich leicht an der Hand und der Ritter fällt ihn regelrecht an. Mit etwas Glück und einem Bisschen Restverstand kann Lorentz zurückgehalten werden. Andreas kann einem Dämon die Edelsteine in die Augenhöhlen einsetzen und somit eine neue Vision beschwören. Die Römer durchsuchen nun die Stadt. Dabei treffen sie auf eine vermummte Gestalt, welche ihnen für viel Geld den Aufenthaltsort von Judas und Tantus verrät. Es ist Abend, als die Soldaten das Feld außerhalb der Stadtmauern erreichen. Dort steht ein großer, alter Turm und man hört widerliche Fressgeräusche. Dann sehen die Römer eine Gestalt, Judas, der über einen toten Legionär gebeugt ist und diesen gerade wie ein wildes Tier frisst. Kurz starrt er die Männer an, die daraufhin das Gefühl haben, sich auf seltsame Weise zu verformen, dann rennt Judas davon.

Das Gefühl, dass sich ihre Körper verformen würden, hält auch in der Realität an. Lorentz erbricht sich in seinen Helm, ehe er diesen abnehmen kann, Marie kreischt wie wahnsinnig und Otto ist kurz davor, sich in Lorentz' Schwert zu stürzen. Als er bemerkt, dass er das Gefühl mit seinem Willen in Zaum halten kann, beruhigt er sich glücklicherweise.

In Zawra sprudelt das Wasser aus Ottos Händen und tatsächlich öffnet sich ein neuer Weg. Obwohl der Mönch gebeten hatte, dass niemand zuschaut, hat Lorentz das Spektakel mit angesehen und nickt anerkennend. Er teilt den anderen auch mit, was genau geschehen ist. Dann geht es weiter, hinaus aus der unerträglichen Hitze weiter die Wendeltreppe hinunter. Mitten auf den Stufen liegt ein Skelett, das nahezu mumifiziert ist. Als Lorentz über es hinwegsteigen will, spürt er, wie es seine Lebenskraft auszusaugen beginnt. Schnell tritt er zurück und bemerkt noch, wie das Ding kurz zuckt. Nun ist auch Lorentz zum Greis geworden und die Gruppe überlegt fieberhaft, was zu tun ist. Der Ritter ist da sehr pragmatisch und tritt den Toten einfach die Treppe hinunter. Etwas weiter unten finden sie dann wieder eine Plattform, auf der ein Thron steht. Ohne zu zögern setzt Otto die Leiche darauf und sofort klappt deren Kiefer herunter und grausam verzerrt erklingt ein neues Rätsel.

Meine erste Silbe ist genau wie die zweite,
Wer in mir sitzt, sehnt sich ins Weite.
Was bin ich?


Die Gruppe überlegt fieberhaft, doch so recht will ihnen kein Wort einfallen. Währenddessen poltert es über ihnen fürchterlich, als würde der gesamte Turm einstürzen. Er in letzter Sekunde kommt es ihnen in den Sinn: Kerker ist die richtige Antwort! Das Rumpeln hört auf und ein neuer Durchgang öffnet sich und aus irgendeinem Grund nimmt Lorentz einen Arm des Toten mit. Auf der nächsten Plattform sitzt an einem Tisch eine bekuttete Gestalt mit Wolfsschnauze, ein Händler der Nacht. Um mit ihm verhandeln zu dürfen, muss Otto zunächst seine die ihm geschenkte mumifizierte Hand hergeben. Dann möchte man natürlich einen Weg zum Heilmittel gegen den Fluch des Judas. "Ah, viele Betrüger ihres Glaubens wollen das", brummt der Hundemensch, was die Vier natürlich etwas erschüttert. Das Wesen ist sehr an Andreas' Flasche mit den wabernden Nebeln interessiert, doch die will er nicht hergeben, vor allem, nachdem der Hund erwähnt, darin befände sich ein anderes Leben. Bei den Verhandlungen lässt das Wesen außerdem die Bemerkung fallen, wir würden den Sündenbischof bereits kennen.

Bevor der Handel abgeschlossen werden kann, ist die Gruppe jedoch zurück in der Höhle. Dieses Mal ist es Otto, der von einem unstillbaren Hunger befallen wird. Die Fackeln sind erloschen und Marie ist völlig außer sich. Da sie das leichteste Ziel ist, schleicht sich Otto auf allen Vieren aus der Finsternis an sie an...

Fazit
Bis hierher hat es schon sehr viel Spaß gemacht. Die Greise zu spielen war recht lustig, weil man dabei auf altklug und so machen konnte. Außerdem hatten wir häufige Wechsel von Höhle, Visionen und Zawra, was sehr viel Dynamik ins Spiel gebracht hat. Und jetzt, wo der Hunger immer größer wird und wir nicht wissen, wie lange wir in der Höhle gefangen sind, ist der Druck, einen Ausgang zu finden, noch stärker und das merkte man den Charakteren auch an.

Ich weiß nicht, ob die anderen darauf gekommen sind, da es Ingame glaube ich nicht zur Sprache kam, aber ich glaube, wir haben in einer Nacht in der Karawanserei die Regeln der Gastfreundschaft verletzt, als wir den zu Sand gewordenen Personen Tee eingeschenkt haben. Allerdings erklärt dies nicht, warum die Stadtwache Lorentz nicht sucht, sondern Anna, denn die war zu jenem Zeitpunkt gar nicht bei uns. Na, wer weiß, was wir noch angestellt haben.

Problem mit dem zweiten Rätsel war übrigens nicht das Rätsel selbst; das haben wir schnell gelöst. Der SL hat es allerdings zunächst mit einer verzerrten Stimme und dann auch noch falsch vorgelesen: Meine erste Silbe ist genau wie die zweite, wer in mir steht sieht sich ins Weite. Das war doch sehr verwirrend und erst, als er es auf unser Bitten hin noch einmal vorgelesen hat, kam die Erleuchtung.

Soviel erstmal bis hierher. Ich hoffe, ich denke daran, den nächsten Part möglichst zeitnah hochzuladen, sodass ihr nicht zu lange warten müsst.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 22.07.2017 | 18:18
Und hier der zweite Teil. Originalbericht aus meinem Blog findet ihr hier: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_20.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_20.html)


Otto pirscht sich langsam an und grollt, dass er Hunger habe. Marie und Lorentz, der leider in die falsche Richtung läuft, stoßen zusammen auf die Leiche Godfreys, die plötzlich nicht mehr in der Grube, sondern oben bei den Statuen liegt. Otto schnappt sich in seiner Wut Lorentz' Schwert, welches dieser nach seiner eigenen Hungerattacke hat liegen lassen und schwingt es wild herum, als Andreas versucht, ihn zu beruhigen. Da die anderen ihm ausweichen, stürzt er sich schließlich auf den Toten und verschlingt diesen wie ein wildes Tier.

Eine neue Vision flammt auf. Dieses Mal sind es Männer in altgriechischen Bronzerüstungen, die durch eine widerliche Schicht aus Blut und Öl waten. Als die Vision endet, müssen sich alle vor Ekel und Gestank erbrechen. Lorentz wirft die Leichte wieder fort, woraufhin Otto sich in der Dunkelheit leise an Marie anpirscht und sie berührt am Bein. Sie kreischt natürlich sofort Wolfsteufel und flüchtet sich zu Lorentz.

In einer neuen Vision sieht man Godfrey, Fulbert und weitere Personen, wie sie die Höhle erreichen. In einem Raum finden sie eine Tafel mit lateinischer Inschrift und zerstören diese. Zuvor erkennt Otto aber noch, was darauf geschrieben steht:

Verfluchter Sünder,
Mörder, Blender,
Bischof der Sünden,
Jünger des Verräters.
Mögest du leiden
in Höllenqualen
und Seelenpein.
Büßen für deine
Untaten und Umtriebe.
Möge diese Halle
dein Tartarus sein.


Marie ist etwas verwirrt und glaubt zunächst, Tartarus sei der Fluss zur Unterwelt, Otto belehrt sie jedoch, es sei ein Teil der Unterwelt selbst, eine Hölle. In einer neuen Vision sieht man eine brennende Stadt und hunderte Tote, ein heftiges Blutbad. Lorentz fühlt sich so zu diesem Schreckensbild hingezogen, dass er kurz darüber nachdenkt, diesem zu huldigen, indem er sich selbst tötet, besinnt sich dann aber zum Glück.

Schon ist man zurück beim Händler der Nacht, dessen Gesicht irgendwie dem von Savaric ähnelt. Er erklärt, wir würden uns immer weiter von unserem Ziel entfernen, obwohl wir ihm schon so nah seien. Schließlich gibt Lorentz ihm den Arm der Mumie aus dem vorigen Raum, damit die Gruppe Zugang zum Turm der Zeit erhält. Hinter ihnen tut sich ein dunkles Loch im Boden auf, in das alle hineinspringen. Unten laufen schwere Ketten um hunderte Regale, in denen Bücher und Schriftrollen liegen, manche davon noch einmal selbst mit Ketten umschlungen oder in schwere Bleiklötze gesperrt. Von weit oben scheint eine Art Sonne auf die Szenerie herabzuscheinen. Marie ist sehr neugierig, kann jedoch ihre Arme nicht mehr bewegen - zu alt sind diese und schwer von den vielen Felsschlägen geschunden. Das Buch mit den Regeln will davonfliegen, doch Lorentz hält es fest und kann erneut eine Seite lesen. Dieses Mal geht es um die Regeln des Basars bei Nacht.

Der, der keinen Handel vor dem Verlassen des Basars bei Nacht abschließt, dem droht ein unglückbringender Fluch.

Der, der einen Mord begeht, verstirbt binnen 3x3 Nächten an Schlagfluss.

Nichts, was gekauft wird, darf verkauft werden.

Kein Handel kann mit bloßer Münze abgeschlossen werden.

Das Silbenfeilschen ist außer Kraft gesetzt.

Der, der eine Schlange bei sich trägt, erkennt die Lügen der Nacht.

Der, der den Mond anbetet, sei ein Diener des Hundes und soll als solcher behandelt werden.


Lorentz beginnt, die anderen regelrecht auszulachen, da sie nichts auf dem nächtlichen Basar gekauft haben und daher wohl verflucht sind. Nach einer kurzen Diskussion, dass man nun wohl den Bettlerkönig suchen müsse, sucht man schließlich nach dem dringend benötigten Heilmittel für den Judasfluch. Einen ganzen Tag muss man suchen, so wissen sie noch. Andreas und Lorentz irren umher, finden aber nichts. Dafür gehen Marie und Otto erfolgreich aus der Aktion hervor. Otto findet eine Antwort darauf, wie man den Fluch brechen kann: Er muss nach Antiochia, dort liegt die Lösung. Marie möchte dagegen wissen, wie sie ihre Zeitreisen kontrollieren können: Hierzu braucht man den Silberschlüssel des Sultans. Zudem erhalten beide neues Wissen über die Welt Zawras.

Die Überlegungen über den Bettlerkönig gehen weiter. Um ihn zu finden, muss man allerdings das Obsidianviertel bei Nacht besuchen. Und der König gilt seit Ewigkeiten als verschwunden. Möglicherweise war er es, der dem Sultan ein Rätsel stellte. Bei genauerem Nachdenken fällt ihnen nun auch ein, was die seltsame Flasche kann: Es ist das Elixier des zweiten Lebens und kann entweder einen Toten widerbeleben oder einem Lebenden eine vollkommen neue Identität verschaffen. Man befindet sich währenddessen wieder vor der Bibliothek und macht sich schnell auf den Weg zum Obsidianviertel, da sich die Stadtwache nähert. Von einem der Türme hört man ein seltsames Geheul, das in etwa "Di-e bai rasa" lauten könnte. Otto erkennt, dass dies "Wolf der Zeit" bedeutet. Marie mit ihrem neu erworbenen Wissen, kann dies als Hund von Tindalos identifizieren und obwohl sie nicht mehr über das Wesen weiß, läuft ihr ein kalter Schauer über den Rücken.

Bevor man das Obsidianviertel erreichen kann, ist man zurück in der Höhle. Dieses Mal werden gleich Lorentz und Marie von der Gier nach Menschenfleisch gepackt und jagen Otto. Marie rennt ihm auf allen Vieren nach. Dann ereilt sie eine neue Vision: Godfrey und die anderen schwimmen regelrecht in den Schätzen in der Grube und man spürt, wie die Person, aus deren Sicht man dies miterlebt, breit grinst. Dann wechselt die Szenerie zu Godfrey, wie er im Dunkeln sehen kann und die Gruppe im Hintergrund leise reden hört. Er deutet auf etwas in der Dunkelheit und ruft irre: "Tote stehen nicht auf, es sei denn, sie fahren in den Himmel!" Dann lacht er und wirft wieder mit Schmuck um sich.

Lorentz kann sich nach dieser Vision fassen und schnappt sich Marie. Wie einen Maulkorb setzt er ihr seinen Helm auf und sie beginnt begierig, das Erbrochene von dort abzuschlecken. Andreas verweigert sich nun allen Aktivitäten, nimmt die letzte Fackel, die vielleicht noch fünf Minuten brennen könnte, und setzt sich trotzig hin. Erst, als die anderen dorthin gehen, wo Godfrey in der Vision hingezeigt hat, kommt er wieder mit und entzündet sogar die Fackel. Ihr Weg führt sie nach unten, auf die andere Seite der Felsnadel, wo sie eine Ausbuchtung finden. In einer Vision sieht man eine verbrannte, kauernde Leiche, die jetzt nicht mehr da ist. Marie bekommt sofort Angst, der Tote wandere mit ihnen durch die Höhle. Otto tastet den Alkoven ab, findet aber keinen Geheimgang oder dergleichen. Stattdessen gibt es eine neue Vision: Wieder sieht man Griechen und jede Menge Blut. Eine bekuttete Gestalt sticht schreiend mit einer blutverschmierten Klinge auf einen Haufen von Leichen ein. Um ihn herum brennt es.

Als die Vision vorbei ist, liegt die Gruppe am Boden und ein Teil ihrer Hosen fehlt. Man hat sie wohl angefangen zu essen. Dafür sind ihre Sinne nun auch wieder besser geworden und man erkennt weitere eingemeißelte Teufelsaugen an der Decke. Als man die Felsnadel erneut erklimmen will, sieht man vor seinem inneren Auge, wie ein schimmelndes, halbverwestes, hundeköpfiges Wesen auf den bekutteten Mann zugeht. Dieser begrüßt es mit Anubis, Nagob, Charon und weiteren Namen. Um einen darauf folgenden weiteren Anflug von Wahnsinn, Hunger und Angst zu unterdrücken, rammt sich Andreas sein Messer ins Bein. Dann geht die Vision weiter. Der Hund spricht mit schauriger Stimme: "Warum hast du mich gerufen, Menschenwurm?" Der Mann erklärt, sein Sohn habe den Tod nicht verdient und fleht den Hund an, ihn anstelle seines Sohnes Pelops in die Unterwelt zu reißen und seinen Sohn wiederzubeleben. Otto weiß, dass Pelops der Sohn des griechischen Königs Tantalos war. Tantalos frevelte den Göttern, indem er ihnen Nektar und Ambrosia stahl und sie bei einem Festbankett hereinlegen wollte. Er tötete seinen eigenen Sohn Pelops und servierte ihn den Göttern, um zu testen, ob sie die Täuschung erkennen würden. Die Moiren belebten den Jungen in einem Stück wieder und die Götter verfluchten Tantalos. Ewig hungrig und durstig sollte er im Tartaros leben, umgeben von Wasser, welches versiegte, wenn er sich zum Trinken hinunterbeugte, und herrlichen, mit Früchten behangenen Bäumen, die von einem Sturm kahlgefegt wurden, sobald er nach ihnen griff.

Nun mehr denn je fliehen wollend, erklimmen die vier Personen die Felsnadel und durchbrechen die Decke. Wieder sieht man den schimmelnden Wolfsmenschen, der dem Mann erklärt: Er müsse erst seine Sünden ungeschehen machen, indem er alle Sünder mit einer Blutklinge tötet. Dann müsse er das Ritual des kochenden Blutes erneut durchführen.

Endlich erreicht man die Außenwelt, Licht blendet die Gruppe, die nun beschließt, die Höhle zu verschütten. Die ist mittlerweile so instabil, dass sie von selbst einbricht. Marie kann Otto vor einem Sturz bewahren, doch Lorentz fällt hinab in die Tiefe. In einer Vision spricht das Wolfswesen: "Und nun zu euch, aus der Welt hinter dem Schleier." Lorentz kommt hart auf dem Boden auf, doch seine Haut hat sich verändert, wird ledriger und zäher. Er überlebt den Sturz und klettert wieder zu den anderen hoch. Nach einigen Minuten erreicht man Savaric, der bei der Quelle auf sie wartet. Das Nass der Quelle erfrischt die Gruppe. Dafür sieht man nun in einer Vision endlich, wer mit Godfrey und Fulbert in der Höhle war: Es war Le Rouge.

Fazit

Es war richtig spannend dieses Mal, wenn auch sehr verwirrend für mich. Mir war am Ende nicht mehr klar, ob nun der Sündenbischof die Judasjünger ermordet hat oder was genau los war. Auch, ob es nun bedeutet, dass Le Rouge Tartaros ist, der das Ritual neu durchführen will oder ob er einfach nur von dem Schatz besessen ist, ist absolut unklar. Mir zumindest. Vielleicht haben die anderen da einen besseren Durchblick.

So oder so, wir müssen Le Rouge konfrontieren, da er irgendetwas mit dem Schmuck zu tun hat. Lorentz' Spieler ist natürlich schon ganz heiß darauf, sich mit ihm prügeln zu dürfen, aber das könnte tödlich ausgehen, bedenkt man, dass Le Rouge zum Bischof Berengar gehört.

Die Bibliothek war mehr oder weniger Aufschlussreich. Die Informationen führen uns leider wieder nur indirekt weiter und nicht wie erhofft direkt ans Ziel. Der nächste Plan ist aber nun, den Bettlerkönig aufzusuchen, um unsere Sünden der Nacht reinzuwaschen, welche auch immer es nun wahren. Lorentz' Spieler freute sich jedenfalls, dass er etwas auf dem Basar gekauft hat und wir nicht, er also nicht verflucht ist.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 25.07.2017 | 22:26
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-das.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-das.html)



Nach der Vision an der Quelle  überlegt die Gruppe, wer Jerome Le Rouge wirklich sein könnte. Otto ist überzeugt, dass er Judas ist, Marie meint jedoch, er könne auch Tantalos sein oder beide könnten ein und dieselbe Person sein. So bleibt man unsicher und verwirrt, doch der Hunger nimmt trotzdem zu. Nach drei Tagen in der Höhle, wie man von Savaric erfährt, tritt man nun einen etwa dreitägigen Rückweg an, der sehr entbehrungsreich wird. Nur Fleisch vermag die vier Reisenden zu sättigen und Savaric fürchtet schon um die Pferde. In einem Traum oder einer Vision sieht man schließlich noch einmal das Dorf mit den schwarzen Hühnern. Le Rouge und seine Mannen nächtigten hier, nachdem sie die Höhle mit Säcken voller Schätzen verlassen hatten. Doch mitten in der Nacht griff ein wütendes Untier an, dem nur Le Rouge und Fulbert entkommen konnten. Das Wesen, welches man sieht, ähnelt dem schimmelnden Wolfsdämon aus einer früheren Version, unter anderem Nagob und Charon genannt.

Während der Rückreise wird der Hunger wie gesagt immer stärker und drei Gruppenmitglieder mutieren etwas. Lorentz, der ohnehin schon Lederhaut und etwas schärfere Zähne hatte, bekommt einen noch deformierteren Kiefer und Reißzähne, Marie bekommt ebenfalls ein Raubtiergebiss. Otto dagegen wachsen die Fingernägel länger und spitzer und seine Finger versteifen sich etwas. Man versucht zu verstecken, was verborgen werden kann und überlegt bereits, was man dem Bischof sagen soll. Mittlerweile steht die Vermutung im Raum, dass er hinter dieser Sache steckt.

Das Heerlager hat sichtlich aufgerüstet, sieht man beim Näherkommen. Es scheint, ein Angriff auf Antiochia steht kurz bevor. Zwei Diener kommen der Gruppe entgegen. Von den drei ausgesandten Gruppen ist diese die einzige, die bisher zurückgekehrt ist und der Bischof brennt darauf, sie zu sehen. Lorentz schüchtert die beiden stark ein und verlangt, dass einer ihm etwas zu Essen besorgt. Zunächst will er sich sogar dem Befehl widersetzen und den Bischof erst nach dem Mahl aufsuchen, doch Otto beruhigt den Ritter. Dies ruiniert alle Pläne zur Vorsicht. Eigentlich wollte man sich erst umhören und Otto nicht an dem Gespräch teilnehmen lassen, da dieser zur Wahrheit verpflichtet wäre.

So wird nun die gesamte Gruppe zur Kapelle geführt. Unterwegs schnappt man einige Neuigkeiten auf. Nahrung ist noch knapper geworden, 20 Dinar kostet nun eine Ration. Zudem soll Kerboga mit seinem Seldschukenheer auf dem Weg sein, um Antiochia zu unterstützen. Es soll aber bereits einen Plan geben, um die Stadt endlich einzunehmen.

Um die St. Babylas Kapelle herum hat sich eine eigene kleine Zeltstadt gebildet, vor jedem Zelt steht ein Kreuz. Wer hier lebt, soll von dem Wolfsteufelfluch verschont bleiben, heißt es. Vor der Kapelle wartet Le Rouge, der ebenfalls einen sichtbar verformten Kiefer hat. Er beäugt die Gruppe neugierig und auch ein wenig argwöhnisch. Die Fenster der Kapelle sind verbarrikadiert, drinnen riecht es extrem nach diversem Räucherwerk. Bischof Berengar spricht gerade mit zwei vermummten Gestalten, deren Gesichter bandagiert sind und deren Bewegungen seltsam mühsam und unmenschlich wirken. In einer Ecke sitzt eine dreckige Frau mittleren Alters, um ihren Hals eines der griechischen Schmuckstücke, auf ihrem Schoß liegt Anna und schläft. Der Bischof schickt die Bandagierten weg und brennt darauf, von der Expedition zu erfahren. Da Lorentz darauf brennt, erst etwas zu essen, lässt der Bischof sofort ein Tablett herbringen. Es duftet köstlich nach Fleisch, doch was da serviert wird, ist kein normaler Braten. Menschliche Ohren, Nasen und Finger liegen da. Die Frau umklammert Anna fester. Marie stürzt sich hungrig auf die "Speisen", woraufhin Lorentz ärgerlich das Tablett wegschlägt und alles auf dem Boden landet. Empört fährt der Ritter den Bischof an, was dieses ketzerische Gehabe solle. Marie und Otto erklären, was sie in der Höhle gefunden haben: Rituale der Judasjünger, Teufelsaugen und Dämonenstatuen. Berengar weist das zunächst ab, die Höhle sei ein heiliger Ort und die Verwandlung mache das Lager nur stärker. Ein heiliges Heer, um den Kampf gegen die Seldschuken gewinnen zu können. Nachdem er genug gehört hat, zweifelt er aber immer mehr daran, das Richtige getan zu haben. "Ich wollte ein gesegnetes Heer aufstellen." "Jetzt sind wir ein verfluchtes." Auch den Schmuck, den er eigentlich einschmelzen sollte, ließ er auf Rat Le Rouges verteilen, damit jeder sich Essen kaufen könne und gesegnet wäre. Allmählich erkennt er jedoch die Täuschung und alle Augen wandern auf den höhnisch grinsenden Le Rouge. "Wer bist du? Judas? Tantalos? Sprich!", fordert Otto donnernd. Jerome öffnet den Mund und setzt zum Sprechen an.

Es ist Nacht in Zawra. Es ist Nacht im Obsidianviertel. Die Gruppe steht in einer Gasse, die Frau, welche Anna hütet und das kleine Mädchen sind ebenfalls hier. Alle tragen graue Gewänder, die jedoch nicht vernünftig zusammengenäht zu sein scheinen. Ein Ärmel ist zu lang, einer zu kurz, zu eng oder zu weit, die Nähte sind schief und krumm. Aber auch der Boden, die Häuser und selbst die Schatten sind... falsch. Schief und krumm stehen die Häuser in jedem erdenklichen Winkel, der Boden ist uneben und manch einer hat unmöglich verkrümmte Schatten - oder mehrere, egal, wo er steht. Es kommt zur Diskussion, wessen Traum dies nun sei, aber dann stellt sich die Frau als Madlen vor. Sie wurde vom Bischof beauftragt, auf das Wolfsmädchen aufzupassen.

Bevor man überlegt, was man tun könnte, versucht Marie zu ergründen, was für eine Kreatur der Schimmelwolf, wie sie das Wolfswesen mit den vielen Namen getauft hat, sein könnte und ob sein Name, Nagob, der Lachende Gott sein könnte. Otto meint aber, es würde eher Nyarlathotep passen. Wer das genau ist, weiß aber auch niemand. Nur den Namen kennt man irgendwie von irgendwo. Während alle diskutieren, deutet Anna ängstlich auf eine gegenüberliegende Gasse. Lorentz kann dort nichts erkennen, außer, dass es dort dunkler ist als anderswo. Als sie davor wegrennt, auf eine Kreuzung zu, folgen die Erwachsenen ihr fraglos. Lorentz ist jedoch der Einzige, der sie einholt und plötzlich stehen er und Anna alleine da. Der Rest befindet sich plötzlich in einer scheinbar unendlichen Sackgasse. Marie versucht, über eine Vision von den Gefahren, die ihnen hier drohen, erfahren zu können. Sie sieht, wie man sich verirrt, einander verliert und wie Andreas und Otto in Häuser hineingehen, wo man nur noch hört, wie ihre Körper zermalmt werden. Die junge Frau dreht daraufhin völlig durch und muss festgehalten und angebunden werden, damit sie nicht kopflos davonstürmt.

Lorentz hört währenddessen ein sehr merkwürdiges Geräusch, das näherkommt. Er lässt Anna auf seinen Schultern reiten und geht dann tapfer darauf zu. Das Geräusch verstummt und nach einigen Schritten steht er vor einem seltsamen Anblick. Der Boden ist wie aufgegraben und drei Dutzend Hundepfoten sind zu sehen, enden jedoch plötzlich und unvermittelt. Anna springt herunter und beginnt zu graben, also folgt der Ritter ihrem Beispiel und findet dabei ein Ei der Zauberkunst. Scheinbar, so folgert er, wird hier der Mutige belohnt. Als Anna die Häuser emporklettert, folgt Lorentz ihr.

Gleichzeitig will sich auch Andreas einen Überblick verschaffen. Als er auf den Häusern steht, verschiebt sich seine Sicht jedoch um 180°. Es wirkt für ihn nun, als stünde er unten und blicke zu den anderen hoch, für die ist jedoch alles ganz normal. Völlig verunsichert lässt er ein Seil herunter - oder hoch? - und klettert wieder zu den anderen, wo seine Sicht wieder normal wird. Als er erzählt, wie es für ihn aussah, meint Marie, sie müssten sich in den Boden graben, da man vielleicht von unten einen Überblick erhält. Nach angestrengtem Überlegen fällt der Gruppe ein, dass im Obsidianviertel nachts nur Frauen träumen dürfen. Leider hat Marie durch den Schock ihrer Vision ihre Traumfähigkeit verloren und auch ihr neugewonnenes Mythoswissen liegt wie im Nebel. Mit Mühe versucht nun also Madlen eine Treppe in den Boden zu erträumen und es klappt sogar. Zur gleichen Zeit sagt Anna, die auf einmal wieder sprechen kann, zu Lorentz: "Wir brauchen einen Sklaven." Dann stößt sie ihn vom Haus.

Plötzlich steht man wieder in der Kapelle. Mit einer schrecklichen, unmenschlichen Stimme antwortet Le Rouge auf Ottos Frage, wer er sei: "Mater Lacrimatum!"

Fazit
Wie in so kurzer Zeit so viel geschehen kann. Wir haben den Anfang etwas verkürzt, um nicht noch ewig die Rückreise ausspielen zu müssen. Die Informationen, die wir in der letzten Runde erhalten haben, sind allerdings für alle recht wirr, obwohl sich jeder seinen eigenen Reim darauf gemacht hat. Bei Berengar waren wir uns zunächst nicht sicher, ob er der eigentliche Drahtzieher ist, jetzt hat sich herausgestellt, dass er nur ein Opfer war. Ob Le Rouge jedoch wirklich Mater Lacrimatum ist oder ob er dies nur sagt, um uns zu täuschen...
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 27.07.2017 | 22:48
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-das_25.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-das_25.html)

"Mater Lacrimatum!", schreit uns Le Rouge entgegen, was wohl alle im Raum verblüfft. Madlen versucht, mit Anna zu entkommen, die jedoch sehr schläfrig an ihrem Arm hängt. Eine Wache stellt sich ihr in den Weg. Marie versteckt sich hinter dem Altar, Otto hechtet zum Weihwasser, der Bischof wirft mit Gegenständen und Andreas, der sich draußen übergeben musste, nachdem er die servierten Körperteile gesehen hatte und danach wieder hereingekommen ist, will nun erneut nach draußen, um weiterzukübeln. Leider versperrt auch ihm eine Wache den Weg. Lorentz greift ohne zu zögern Le Rouge an. Als sein Schwert jedoch in dessen Körper stößt, spritzt kein Blut, man hört keine Gedärme oder Knochen bersten und das Schwert kommt auch nicht auf der anderen Seite wieder heraus. Es ist, als sei Le Rouge gar nicht da.

Um Anna zu wecken und die Flucht einfacher zu haben, ruft Madlen ihr zu: "Essen!" Woraufhin das Kind blitzschnell erwacht, seinen Blick auf den Krieger richtet und ihn anspringt. Gezielt drückt sie ihm die Augen aus und reißt ihm dann den Kopf mühelos von den Schultern. Dann springt sie vor Madlen und hält ihr stolz den Kopf hin. Die, völlig von diesem Gewaltausbruch geschockt, schneidet wie in Trance dem Arm des Kriegers ab und gibt ihn dem Kind zum Essen. Dann flüchten sie aus dem Hinterausgang, so schnell es geht.

Lorentz Hand dringt derweil in den seltsamen Körper Le Rouges ein und er spürt einen Sog, der ihn und das Schwert tiefer hineinzuziehen droht. Der böse Krieger erstarrt derweil zu einer Statue, rührt sich nicht mehr, während er Lorentz einzusaugen droht. Der Ritter entkommt dem, ist dann aber zu neugierig und schaut unter Le Rouges Augenklappe. Dahinter ist nur ein dunkles, schwarzes Loch, welches in ebenfalls in sich hineinzuziehen droht. Währenddessen hat sich Andreas etwas mit dem anderen Ritter geprügelt, der jedoch völlig verwirrt den Kampf unterbricht, als er sieht, was mit seinem Herrn geschehen ist. Andreas nutzt die Gunst der Stunde, um den Mann ko zu schlagen. Otto kippt Weihwasser in das Loch in Le Rouges Bauch, woraufhin ein lautes Gurgeln ertönt.

Dann gibt es einen ohrenbetäubenden Knall, als Le Rouges Körper einfach zu schwarzen Pfützen explodiert. Selbst im Lager ist er noch weithin zu hören, sodass selbst die fliehende Madlen fast taub wird. Auf ihrer kopflosen Flucht verliert sie schließlich Anna. Währenddessen werden aus den Pfützen in der Kirche Schlangen, die die Leute beißen und sich dann platzend auflösen. Die Schlangen riechen nach Teer, scheinen aber keine Vergiftungen zu verursachen. Schließlich kehrt wieder Ruhe ein.

Madlen sucht derweil panisch nach Anna und trifft dabei auf Bruder Richard. Als der hört, dass Anna verschwunden ist, ist er zunächst erzürnt, dann jedoch stürmt er zur Kapelle, da Madlen einen schrecklichen Vorfall dort erwähnt.

Die Gruppe steht wieder im Obsidianviertel. Zusammen. Bei Tag. Auf dem Sklavenmarkt. Überall sind Stände mit verschiedensten Leuten, von Kindern bis Greisen ist alles dabei. Alle Sklaven haben einen Eisenring um den Hals, auf den ein Schlüsselsymbol eingraviert ist. Man kommt nun auf die Idee, dass der Silberschlüssel des Sultans möglicherweise gar kein Gegenstand ist, sondern vielleicht ein Symbol. Marie fällt nun auch ein, dass nur Sklaven auf dem Sklavenmarkt zaubern bzw. träumen dürfen. Madlen überlegt, welchen Sklaven sie brauchen könnten. Kinder träumen kreativer, aber Erwachsene haben mehr Lebenserfahrung...

Plötzlich kommt ein Mann auf die Gruppe zu, wohl ein Gelehrter. Er trägt auffällig pompöse Kleidung, scheint aber kein Einheimischer zu sein. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren spricht er in einem unsagbar schnellen Tempo:

Ich sag dir nicht, was ich dir sage.
Was ich die sage, sag ich dir
Nur darum, dass du sagtest mir,
was ich dir selbst nicht sage!
Das ist rätselhaft, nicht wahr?


Völlig irritiert überlegt ein jeder, was der Mann jetzt genau gesagt hat, da die schnelle Wortfolge und die sehr ähnlichen Sätze sie sehr verwirren. Otto, Lorentz und Madlen verspielen ihre Chancen. Marie, der auch nichts Besseres einfällt, meint einfach: "Ein Rätsel?" Es wäre möglich, allerdings findet sie es irritierend, dass das Rätsel mit dem letzten Satz sogar darauf hinweist. Das wäre eigentlich zu einfach. Doch sobald sie die Worte ausgesprochen hat, strahlt der Mann vor Erleichterung und ruft: "Danke! Endlich bin ich von dem Fluch befreit!" Er stellt sich als Buji Beg vor, ein Gelehrter, der Nagu, eine Fürstin des Obsidianviertels aufsuchen wollte, um von ihr einen Ausweg zu erfahren. Leider lief das nicht so gut für ihn und er wurde verflucht. Die Einwohner Zawras konnten ihm nicht helfen, da er als Fremder ihnen keine Rätsel stellen durfte und so wanderte er lange umher. Während Madlen, die in dieser Welt - die laut Buji Beg ebenso real ist wie die Wache Welt - eine Gelehrte ist, mit dem Fremden über diverse Theorien diskutiert, bemerkt Lorentz, dass sein Buch unruhig wird. Er schlägt es auf und liest eine neue Seite, dieses Mal über die Karawanserei.

Wer die Regeln der Nacht bricht, vermag seine Untat ungeschehen machen, wenn er den unsterblichen Meister des Goldes im Obsidianviertel findet.

Jeder Handel ist verboten.

Mit den Dienern der Wüste darf nicht gesprochen werden.


Natürlich denkt man sofort, ihre Sünde sei das Gespräch Lorentz' mit den seltsamen Nachtkreaturen gewesen, doch das erklärt noch immer nichts, denn Lorentz wurde nicht gesucht. Buji Beg fragt die Gruppe nun, aus welchem Land und welcher Zeit sie kämen, anscheinend kennt er sich sehr gut aus. Er selbst befindet sich im derzeit belagerten Antiochia und als Madlen ihm erklärt, dass sie zu den Belagerern gehören, beginnt er, Allah anzurufen, warum er genau von diesen Ungläubigen gerettet werden musste. Als er sich halbwegs beruhigt hat, erklärt er außerdem, er habe ein Mädchen namens Samira gerettet, sie sei aber entwischt. Dass wir sie ebenfalls suchen, bringt ihn erneut zur Verzweiflung.

Das Gespräch fällt nun auf die Sklaven, von denen einige bekannte Gesichter haben: Silla, Clemens und Henri sind dabei, doch Buji Beg erklärt, dass diejenigen, die im Traum Sklaven sind, die Auswirkungen in der wachen Welt unbewusst miterleben und es sehr verstörend sein kann. Und dann kommt man darauf, dass Andreas seinen Namen verkauft hat. Buji Beg wirft die Hände in die Luft. "Deine Zeit läuft ab. Wer seinen Namen verkauft, wird in 4x4 Tagen zum Sklaven desjenigen, an den man ihn verkauft hat." Und, wie es scheint, ist heute wieder der Tag vor dem Festbankett. Mit den drei Einladungen, die die Gruppe besitzt, können sogar 6 Personen hingehen, also lädt man den Araber ein, der sich zwar freut, aber gleichermaßen unwillig ist, mit den Christen hinzugehen. Da die Gruppe jedoch ihre Zeitreisen nicht kontrollieren kann - sie müssen mehr Träumen üben - verabredet man sich für das Bankett. Um leichter wieder zueinander zu finden, schenkt Buji Beg der Gruppe eine Persona mit Anna darauf, Madlen gibt ihm dafür ihre Goldkette, welche sie vom Bischof geschenkt bekam. Geschenke, so der Gelehrte, haben eine besonders große Kraft. Dann verschwindet er, zerfällt vor den Augen der anderen zu Staub. Anscheinend ist er aufgewacht.

Wieder in der Kapelle sucht man verzweifelt nach der Geheimtür, findet jedoch keinen Mechanismus dafür. Madlen kehrt zurück, ohne Anna und Bruder Richard, der lange vor ihr zur Kapelle aufgebrochen war. Nun denkt man plötzlich an den Silberschlüssel, den Anna aus dem ausgebuddelten Schädel gezogen hat. Der Bischof ist bestürzt. Auf Anraten Le Rouges gab er ihm dem verstorbenen Lorenzo. Otto vermutet, dass Berengar im Traum ein Sklave Jeromes war und deshalb all diese schlimmen Dinge getan hat. Dann bringt ein Bote eine Nachricht von Gottfried von Bouillon: Morgen wird Antiochia angegriffen.

Fazit
In dieser Runde haben wir unglaublich viele Dinge erfahren. Vor allem das Treffen mit Buji Beg war sehr erleuchtend. Klar haben die Charaktere sofort versucht, ihn dazu zu zwingen, ihn nach Antiochia einzulassen, funktioniert hat es allerdings nicht. Dafür wird sich wohl demnächst auch so eine Chance ergeben und es scheint, als seien es nicht die Charaktere, die glohrreich als erstes in die Stadt einziehen werden.

Außerdem sind nun alle ganz wild auf den silbernen Schlüssel, um Andreas vor der Sklaverei zu retten. Wir müssen aber auch noch andere Wege herausfinden. So gab es beispielsweise die Überlegung, ihn mit dem Elixir des zweiten Lebens einfach zu jemand anderem zu machen und so das Problem einfach zu umgehen.

Das Rätsel von Buji Beg war übrigens sehr... rätselhaft. Er kam einfach auf uns zu, wir wussten gar nicht, wie uns geschah. Dazu sprach er recht schnell. Ich hatte lange überlegt, ob die Antwort Rätsel ist, aber da "rätselhaft" drin vorkam, erschien es mir zu einfach. Der SL meinte später, er hat überlegt, ob er den letzten Satz weglassen soll, ich finde aber gut, dass er das nicht getan hat, da es so viel verwirrender war.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 1.08.2017 | 22:55
Nun steht die große Schlacht um Antiochia kurz bevor! Es wird also spannend. Ich bitte, den kleinen Fehler vom letzten Mal zu entschuldigen. Natürlich handelte es sich um eine Nachricht von Gottfried von Bouillon, den Anführer unseres Lagers, nicht um Gottfried von Toulouse, den verrückten Bettler. Zudem vergaß ich etwas zu erwähnen, was ihr beim Lesen aber sicherlich bemerkt habt: Wir haben eine neue Mitspielerin, die nun dauerhaft dabei ist. Ihr Charakter ist die Bettlerin Madeleine (ich hatte sie zunächst fälschlicherweise Madlen geschrieben), die in Zawra eine Gelehrte ist. Jetzt sollten alle Fehlerchen erklärt sein und es kann endlich losgehen.

Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-im.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/07/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-im.html)


Die Gruppe steht auf dem Sklavenmarkt im Obsidianviertel. Madeleine, offenbar genervt von der Planlosigkeit ihrer neuen Gefährten, will wissen, was eigentlich deren Ziel ist und meint, man solle sich darauf konzentrieren. Natürlich will man Zawra verlassen, aber das, so glaubt man, sich zu erinnern, geht nur, nachdem man den Sultan getroffen hat. Madeleine hat noch von einigen anderen Wegen gehört, dem Traumland zu entkommen: Zunächst soll dies in einer Haschischhöhle im Obsidianviertel möglich sein, dann über einen Spiegel im Palast, in der Bibliothek soll es einen Ort geben und vor den Toren der Stadt soll es einen Wandsturm geben, der einen ebenfalls fortbringen kann. Leider, erinnert sich Lorentz, wurde es ja immer heißer, wenn man sich von der Stadt entfernt. Man braucht also die Fliegenden Teppiche des Sultans. Ein Teufelskreis...

Schließlich wendet man sich an einen Sklavenhändler, dessen Preise man sich jedoch nicht leisten kann. Von 111 Dinaren - ja, Dinare, er weiß schließlich, wo die Gruppe herkäme - aufwärts kosten sie, je nach Alter. Dafür kann man Sklaven überall mit hinnehmen außer auf den Basar und zum Palast nur als Geschenk für den Sultan. Es entbrennt eine Diskussion mit dem Händler, als man nach einem Sklaven fragt, der sich in der Stadt auskennt. Warum man da keinen Stadtführer nähme? Und als man den Begriff der Verwirrten Zeitreisenden erwähnt, spricht der Mann gar nicht mehr mit der Gruppe. Man sollte dringend herausfinden, was dies bedeutet.

So beschließt die Gruppe, dass sie Geld verdienen muss, um sich mumifizierte Körperteile zu kaufen, damit man auf dem nächtlichen Basar Andreas' Namen zurückkaufen kann. Zudem erzählt Madeleine, dass man wohl vom Observatorium aus die Sonnenuhr sehen könne, allerdings ist dieses bei Tag geschlossen und bei Nacht schwer bewacht. Auf dem Weg zum Basar verläuft sich die Gruppe allerdings und kommt von dem normal aussehenden Bereich des Obsidianviertels wieder in einen düsteren, schiefen Teil. Als man sich umdreht, um zurückzugehen, ist da eine Mauer. Schlägt man dagegen, spürt man allerdings, dass diese aus Sand ist und nur wie eine Mauer aussieht. Otto schlägt wütend dagegen und seine Hand wird eingesogen. Als er sie herauszieht, besteht sie ebenfalls aus Sand und Lorentz will die "Dämonenhand" sogleich abschlagen. Nun will man wieder einen Ausgang herzaubern, ist sich aufgrund der Dunkelheit jedoch nicht sicher, ob es Tag oder Nacht ist und welches Geschlecht gerade träumen darf. In einem Geistesblitz zieht der Krieger sein Buch hervor und schlägt es auf. Die Regelnder Nacht können immerhin nur am Tage gelesen werden. Und tatsächlich, er kann eine weitere Seite entziffern.

Schließlich findet man zu einem großen Torbogen, in dem ein neues Rätsel aufflammt.

Vom Tode gezeugt,
durch Leben geboren;
Auf ewig glänzend,
im Feuer verloren.


Die Gruppe rätselt und vergisst dabei leider den dritten Satz. Bei der ersten falschen Antwort, Holzkohle, rumpeln die Gebäude und die Gruppe sinkt leicht in den Boden ein. Auch rauchendes Öl ist keine akzeptable Antwort, man versinkt weiter. Kohle, Kerze und Papier bringen die fünf Personen schließlich zum vollständigen Versinken, während sie noch diskutieren, wie der dritte Satz lautete und dass sie es sich vielleicht systematisch merken sollten, jeder einen Satz.

Aus den Sekunden des Fallens durch die Dunkelheit kehrt man zurück in die Kapelle, wo Berengar überlegt, wie er den Gläubigen vermittelt, dass sie sich in ihrem Hunger zurückhalten sollen. "Wir sind die Geprüften", meint er schließlich und will die Charaktere schon als Auserwählte hinstellen, was diese jedoch ablehnen. Auf Ottos Frage nach den Vermummten Gestalten erklärt Berengar: "Das waren Priester." Die Gruppe mag dies nicht so ganz glauben und fragt nach der Vermummung. "Manche von uns sind etwas mehr... geprüft als andere", rückt der Bischof schließlich heraus. Während er die Predigt vorbereitet, suchen noch einmal alle nach dem Geheimgang, finden jedoch nichts. Otto stellt die These auf, dass dieser nur nachts auffindbar sei, das kennt man ja bereits aus Zawra. Madeleine ist ganz wild darauf, Anna zu suchen und Marie würde ihr auch helfen, da überzeugt der Mönch beide jedoch, dass das Mädchen auch sonst immer zurückgekehrt ist. Während nun Andreas und Lorentz nun ein Pferd schlachten gehen, um ihren Hunger zu stillen, schnitzt Marie ein neues Kreuz für Otto. Als die Frauen zu den Männern zurückkehren, sind diese über und über mit Pferdeblut bekleckert, Andreas frisst an einer rohen Keule, während Lorentz genüsslich das Gehirn schlürft.

Otto betet derweil in der Kapelle und bittet den Herrn um ein Zeichen, woraufhin er etwas Nasenbluten bekommt, das in Form eines Kreuzes auf den Altar tropft. Er bedankt sich, muss es nun aber erstmal noch interpretieren. Nun setzt man sich zum Essen zusammen und speist auch diejenigen, die hungrig um die Kirche lagern. Dabei ertönt lauter Schlachtenlärm von Richtung Antiochia. Der Angriff hat anscheinend begonnen. Als Bruder Richard zur Gruppe stößt, wollen die "Geprüften" natürlich wissen, warum sie nicht mit dabei sind, Marie kann sie jedoch beruhigen, immerhin sind sie eine Art Geheimwaffe, die nicht leichtfertig weggeworfen werden kann. Sie werden dann in der Stadt Angst und Schrecken verbreiten. Nach dem Essen schenkt Marie Otto nun auch das Kreuz als Widergutmachung für das alte, welches er wegen dem Vorfall im Brunnen zerbrochen hatte. Richard erklärt ihnen nun, dass sie in Zawra einen Gelehrten namens Johannes Oxitis finden sollen, welcher eine große Bibliothek besitzt und vermutlich im Palast des Sultans eingekerkert ist. Madeleine ist verwirrt, dass Richard Zawra sagt. Otto meint daraufhin: "Das ist manchmal so. Bruder Richard? Antiochia, Zawra, Antiochia. Wie oft habe ich Antiochia gesagt?" Der andere ist sichtlich verwirrt, deshalb winkt Otto einfach ab. Jedenfalls soll die Gruppe später bei der Suche helfen, Madeleine ist jedoch extrem verzweifelt und will unter keinen Umständen nach Antiochia. Mit harten Worten bringt Bruder Richard sie zum Schweigen. Außerdem, meint die Gruppe, sei Anna ganz sicher dort.

Wieder umschließt Dunkelheit die Gruppe Finsternis und man hat das Gefühl des Fallens. Dann ist man am Boden, die Frauen sind in einem Käfig, die Männer in einem anderen. Man trägt nur noch Lumpen, schlechter als das, was selbst die Bettler tragen. Die Fähigkeiten des Träumens und des Wissens um die Traumwelt kann man hier nur sehr schwer anwenden und wenn, dann kann dies große Schmerzen und schlimmeres verursachen. Verärgert und verängstigt tritt Otto gegen die Gitterstäbe und bleibt mit dem Fuß dazwischen stecken. Marie versucht, eine Vision zu erhalten, wie sie hier wieder herauskommen. Sie sieht, wie ein Wächter zweimal hereinkommt und nach dem zweiten Mal ein Schlüssel am Boden liegt. Eigentlich will sie es jemandem neben sich zuflüstern, aber da sie noch völlig neben sich steht, flüstert sie in den Raum hinein, dass sie sich den Schlüssel holen müssen, bevor die anderen es tun. "Die will uns hintergehen", murmelt Lorentz.

Fazit
Wir wussten, dass es irgendwann soweit kommen würde, dass wir im Kerker landen. Und ehrlich gesagt hätte ich das Rätsel auch nicht gewusst, wenn wir uns an die dritte Zeile erinnert hätten. Die Antwort war übrigens Diamant.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 4.08.2017 | 18:23
Orignialberucht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-im.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-im.html)


Schritte ertönen und ein großer Mann schreitet auf die Gruppe zu. Er trägt einen Schleier vor dem Gesicht und an der Seite einen großen, schweren Schlüsselbund. Die Gruppe rüttelt an den Gitterstäben und fleht und fragt, herausgelassen zu werden. Als Madleen fragt, was sie tun dafür müssen, zieht der Mann seinen Schleier herunter und enthüllt seinen zungenlosen Mund. "Wir müssen schweigen?", fragt sie und der Mann nickt. Dann geht er wieder.

Die Männer tasten den Boden ab, da sie dort jedoch nichts finden, meint Otto, er wolle die Decke absuchen, also hilft Andreas ihm hoch. Doch auch die Decke ist absolut glatt. Während dort drüben also gesucht wird, entdeckt Madleen in ihrer Zelle eine schattenhafte Gestalt, die nur sie sehen kann. Sie beginnt zu zittern und zu schreien und je mehr sie bangt, desto kleiner wird die Gestalt, die nun allerdings auf sie zugekrochen kommt. Marie schafft es nicht, Madeleine zu beruhigen, dafür sehen nun auch Otto und Lorentz die Gestalt und weisen sie auf das Wesen hin. Otto spricht es an: "Bist du Mater Lacrimatum oder eines ihrer Kinder?" Und die Schattengestalt antwortet zischeln: "Beides, mein Kind."

Die Gruppe erwacht nach einem Alptraum in der Kapelle. Draußen ist es bereits dunkel geworden und der Schlachtenlärm ist noch immer zu hören. Auch Bruder Richard erwacht und übergibt sich. Berengar dagegen meint, er hatte eine Vision: Er und die Gruppe seien in Antiochia gewesen und hätten eine Grotte gefunden. Man beginnt also, sich vorzubereiten, sucht seine Waffen zusammen, Lorentz holt sich noch einen Schild. Dann geht es los in die belagerte Stadt.

Schon ist man zurück im Kerker. Das Gespräch mit Mater Lacrimatum ist nicht sonderlich ergiebig. Auf die Frage, was sie mit den Sünden der Menschen will, fragt sie nur, was man denn mit Sünden machen kann. Beichten, begehen, vergessen, usw. ist die Antwort. "Wie du siehst, kann man vieles damit machen. Ich will alles tun." Dann erfährt man noch, dass Le Rouge eine Art Avatar von ihr war, sie ist aber nicht wütend, dass wir diesen zerstört haben. Schließlich hört man erneut Schritte und der Wächter schaut noch einmal nach der Gruppe, danach ist Mater Lacrimatum auch verschwunden. Dafür liegt nun plötzlich, wie prophezeit, ein Schlüssel genau zwischen den Zellen. Madeleine reicht Marie eine Schlinge, die sie aus ihrer Kleidung gemacht hat. Damit kann Marie den Schlüssel zu sich heranziehen, allerdings fällt den Männern auf, dass es ein Silberschlüssel ist. Da man nun glaubt, wer einen Silberschlüssel berührt, wird zum Sklaven, will Marie ihn natürlich nicht berühren, also bietet Lorentz sich an. Marie wirft den Schlüssel an der Schlinge hinüber, doch leider außer Sichtweite. Tastend findet der Ritter ihn dennoch wieder und steckt ihn ins Schloss.

Je mehr es bekommt, desto hungriger wird es.
Hat es aber alles gefressen, dann stirbt es.


Das Rätsel erklingt und Madeleine antwortet sogleich "Feuer". Der Schlüssel klickt, doch die Tür öffnet sich nicht. Dafür kehrt der Wächter zurück, schüttelt den Kopf und nimmt den Schlüssel wieder an sich. Marie erlebt nun den zweiten Teil der Vision und sieht, wie der Wächter mit einer Schattengestalt spricht, wie sie quasi wetten, ob die Gruppe darauf hereinfällt. Hätten sie den Schlüssel nicht benutzt, hätte der Wärter sie freigelassen. Nun weiß man nicht mehr, was man tun soll, also versucht man erst, zu schweigen und legt sich schließlich schlafen. Nur einer bleibt wach und sieht, wie sich die Schlafenden in Embryonalstellung kauern, manchmal aufstehen und wieder hinfallen und dabei winseln wie geschlagene Welpen. Als er dies nach dem Aufwachen erzählt, meint Madeleine, sie habe gehört, dass gefallene Bürger der Stadt zu Hunden werden. Marie hält dies für Unsinn, da die Hunde sehr gut behandelt werden.

Wieder liegt plötzlich ein Schlüssel zwischen den Zellen. Eine schattenhafte Gestalt hat ihn dort hingelegt, vielleicht die Mater. Lorentz nimmt den Schlüssel an sich, steckt ihn jedoch nicht ins Schloss. Aus der Dunkelheit hört man nun hochwertige Stiefel auf die Zellen zukommen.

Zurück in der Realität durchquert die Gruppe zusammen mit den anderen Geprüften die Tore Antiochias. Drinnen herrscht Chaos. Viele der Hungrigen fallen über die Verletzten her und auch Madeleine versucht, einen zu fressen. Lorentz hält sie glücklicherweise auf und die anderen verarzten einige der Verwundeten. Dafür wachsen nun auch Madeleine Klauenhände und eine ihrer Hände wird sogar etwas größer und haariger als die andere. Lorentz Gesicht verzerrt sich etwas mehr zur Wolfsschnauze und Andreas wachsen Wolfsohren.

Auf dem Weg durch die Stadt trifft man auf eine Frau, deren 5jähriger Sohn Johann aus Furcht davongelaufen ist. Sie bittet die Gruppe, nach ihm zu suchen. Man sagt zu, die Augen offen zu halten, allerdings ist die oberste Priorität, in den oberen Teil der Stadt zu gelangen, wo sich der Palast und die Grotten befinden. Den Rest des gesegneten Trupps hat man längst verloren, als man an einen Turm kommt, in dem sich einige Heiden mit Bögen verschanzen. Um sie zu umgehen, bricht Lorentz in ein Haus ein, aus dem er Tür und Tisch entwendet, während eine Frau um ihr Leben fleht. Sie und ihre Kinder werden komplett ignoriert. Lorentz hebt seinen Schild und rennt am Turm vorbei in die nächste Gasse, dann folgen Madeleine, Otto und Marie unter dem Tisch. Als am Ende Andreas unter der Tür folgt, schießen die Männer im Turm schon gar nicht mehr.

In der Gasse liegt ein Toter, der jedoch keinen Hunger bei der Gruppe weckt. Er scheint zu Lebzeiten krank gewesen zu sein und ist wohl schon länger tot. Dafür hört man nun etwas in der Dunkelheit umherschleichen, ein Hund vielleicht...

Im Kerker hört die Gruppe jemanden sprechen, der die Neuen begutachten möchte. Der Wesir, so befürchtet man sogleich. Allerdings hört man dann, er habe noch andere Gäste, zu denen er zuerst geht. Scheinbar ist es jemand Wichtiges. Otto und Andreas tasten erneut die Wand ab und spüren plötzlich feine Linien, darin, obwohl sie nichts sehen. Andreas sucht etwas, um sich zu schneiden und die Linien mit seinem Blut sicher zu machen. Auch Otto hat diesen Gedanken, allerdings geht er wesentlich rabiater vor: Er haut seinen Kopf gegen die Wand. Die Zellen erbeben dabei und die Fünf fallen zu Boden.

Sofort ist man zurück in Antiochia, wo Otto tatsächlich am Kopf blutet und die anderen wirklich hingefallen sind. Man steht wieder auf und sieht dann einen Wolfsmenschen in der Nähe stehen. Ein Gefühl von Zugehörigkeit macht sich breit. Otto glaubt schon, es sei der Schimmelwolf, fällt auf die Knie und ruft: "Heil dir, Nagob! Befehle mir!" Dann stürmt das Wesen auf sie zu. Lorentz stellt sich mit erhobenem Schild schützend vor seine Gefährten. Marie, die bereits befürchtet, es könne der Gelehrte sein, dem sie die Kette geschenkt hatten, ruft: "Buji Beg?"

Und dann sind alle wieder im Kerker. Vor ihnen steht Buji Beg und grinst fast höhnisch. Er öffnet den Mund und setzt an, etwas zu sagen.

Fazit
Das mit der irreleitenden bzw. zweigeteilten Vision war schon fies. Klar, wir hätten auch so drauf kommen können, dass es eine Falle ist, aber manchmal hofft man ja doch noch, dass der SL so nett ist... Was es nun mit dem zweiten Schlüssel auf sich hat, wissen wir nicht. Er war auch glaube ich später gar nicht mehr in unserem Besitz. Generell haben wir nichts mehr in unserem Besitz. Ich hoffe, wir bekommen die Sachen später zurück, da das Ei der Zauberkunst und das Zweite Leben schon sehr wichtige Items sind - auch wenn wir noch immer nicht wissen, was es mit dem Ei auf sich hat.

Spaßig war die Szene, als der gelehrte Otto meinte, sich den Kopf blutig hauen zu wollen, während der Bettler Andreas die deutlich klügere Idee hatte, um die Linien mit Blut sichtbar zu machen. Leider hat es uns auch gezeigt, dass die Erlebnisse in der Traumwelt immer realere Auswirkungen haben, weshalb wir uns eigentlich beeilen sollten, einen Ausweg zu finden.

Die Runde hat viel Spaß gemacht und ging ziemlich schnell vorbei. Und natürlich ist man mal wieder in beiden Welten bei besonders interessanten Szenen. Ich denke, es ist sehr gut, dass wir jetzt beiden Orten wieder gleich viel Spielzeit einräumen statt mal auf die eine oder andere zu fokussieren. So ist man immer bei beiden voll dabei und egal, in welche man wechselt, es wird nie langweilig. Außerdem hat uns der SL mit dem NSC Sklavenhändler unsere eigene Dummheit aufgezeigt, als er uns fragte, warum wir nicht einen neuen Fremdenführer aufsuchen. Tja, wir sind halt verwirrte Zeitr- äh, Spieler.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.08.2017 | 19:08
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html)


Der Wolfsteufel rennt auf die Gruppe zu. Madeleine rennt ängstlich davon, Otto und Marie erkennen in dem Wesen Anna, welche sich freut, bekannte Gesichter zu sehen, doch Andreas und Lorentz sind so im Angriffsmodus, dass sie auf den Wolf zustürmen.

Im Kerker von Zawra steht die Gruppe nun dem höhnisch grinsenden Buji Beg gegenbüber, dessen Name wohl nicht wirklich Buji Beg ist. Auf die Frage, ob er eine Mater oder ihr Avatar sei, fragt er nur: "Habe ich etwa Brüste?" "Le Rouge hatte auch keine." "Habt ihr nachgesehen?" Er gibt keine klaren Antworten auf seinen Namen und der Verdacht kommt auf, er könne der Wesir sein, allerdings stimmt das Äußere nun überhaupt nicht mit den Münzen der Nacht überein. Buji Beg spricht mit verschiedenen Stimmen von Bekannten der Gruppe und Wahrheit und Zeit scheinen für ihn eher dehnbare Begriffe zu sein. Er will auf jeden Fall ein Spiel mit der Gruppe spielen. Verliert diese, werden ihre Seelen in Flaschen gesperrt, gewinnt sie, erhalten alle ihre Besitztümer und Freiheit zurück. Das Spiel hat drei Phasen, für jede hat man 24 Stunden Zeit: Zuerst müssen drei Rätsel gelöst werden. Anschließend muss man den Bettlerkönig finden. Und drittens -

Mit Mühe kann der Mönch den Ritter zurückhalten, doch Andreas stürzt sich mit seinem Speer auf Anna, die im Angesicht der Bedrohung ebenfalls zum Angriff übergeht und den Metzger verletzt. Als sich die Lage endlich beruhigt, verwandelt sich das Kind auch wieder zurück. Gemeinsam folgt man dem schweren, köstlichen Geruch von Blut nach Norden zum Hospital. Von dort erklingt Kampfeslärm und unterwegs hört man das Geräusch von merkwürdigen Hunden oder Wölfen, man weiß es nicht genau. In einem Haus bedrohen zwei Franzosen einige Frauen und Kinder, die wohl keine Vorräte mehr zu haben scheinen. Als die beiden Männer den Schlächter und das berüchtigte Wolfskind erkennen, weichen sie zurück und überlassen der Gruppe die "Beute". Die Frauen sind dankbar, haben jedoch wirklich nichts mehr. Als man einen Soldatentrupp näherkommen hört, lässt man sich von den Frauen in einem kleinen Keller verstecken. Problemlos hält man in Stille aus und beruhigt auch die Kinder. Die Gruppe hört mit an, wie etwas über die Soldaten herfällt, man hört Schreie, brechende Knochen und das Geräusch, wenn etwas gefressen wird.

Die dritte Aufgabe, fährt Buji Beg fort, ist das zu tun, was der Sultan am Liebsten hat bzw. mag. Da die Gruppe dies jedoch nicht weiß, muss sie es zusätzlich zuerst noch herausfinden. Aus dem vorigen Gespräch geht jedoch hervor, dass es sich um ein besonderes Spiel handeln könnte. Dann verschwindet er. Otto schmiert etwas Blut aus seiner Kopfwunde an die Wand, wo er die feinen Linien entdeckt hat. Sofort flammt ein Rätsel auf:

Loch an Loch
und hält doch.


Kurz wird überlegt, die Antwort dann aber schnell gefunden: Es ist ein Netz bzw. eine Kette. Sowie die Worte gesprochen wurden, fängt es an, nach Schokolade zu duften. Nun ist Andreas an der Reihe, seinen blutigen Finger über die Linien zu reiben. Erneut flammt ein Rätsel auf, gerade flüchtig genug, um es zu lesen, bevor sich die Worte in Luft auflösen.

Es kommt vom Leben,
hat kein Leben
und muss doch Leben tragen.


Dieses Mal tut sich die Gruppe schwer. Die ersten Assoziationen sind Bett und Stuhl, doch bei beiden Antworten geschieht nichts. Auch das Seil ist es nicht. Da Madeleine wie in der wachen Welt verschwunden ist - Buji Beg fragte Marie, ob sie sicher sei, dass da jemals jemand mit ihr in der Zelle gewesen wäre - hat die Gruppe nur noch eine Antwort. Da fällt Otto ein, dass auch etwas aus Leder gemeint sein könnte. Man schwankt zwischen Schuh und Sattel, doch da nicht alle sich sicher sind, ob ein Schuh einen wirklich trägt, nimmt man Sattel, was wohl auch richtig ist. Nun sucht Marie in ihrer Zelle nach Linien.

Als man sich endlich aus dem Keller des Hauses wagt, findet man auf den Straßen Antiochias 12 tote Seldschuken, augenscheinlich von Wolfsteufeln getötet und gefressen. Die Angreifer rochen sehr dreckig, scheinen sich aber in der Stadt auszukennen. Während die anderen sich etwas an den Resten der Toten sättigen, will Anna lieber lebendes Fleisch. Sie zählt sogar die Kinder ab und nun, da sie wohl länger nichts gegessen hat, beginnt sie zu würgen, ihre Knochen scheinen sich zu verformen und ihre Augen sind blutunterlaufen. Auf dem weiteren Weg bemerkt die Gruppe bald, dass sie verfolgt wird. Da die Person nicht aggressiv zu sein scheint, lässt man dies erst einmal zu und gelangt in die Nähe eines Marktes, wo es nach Früchten riecht. In einer Gasse hört man jedoch ein Würgen. Nun geht Lorentz doch nachsehen, wer denn der Fremde ist.

Im Kerker muss Marie sich zunächst überwinden, sich in den Finger zu beißen und ihr Blut an die Wand zu schmieren, wo sie ebenfalls feine Rillen gefunden hat. Ein neues Rätsel flammt auf:

Was gehört einem Menschen,
das die Anderen viel öfter verwenden
als er selbst?


Auch hier ist die Antwort schnell klar: Der eigene Name. Kaum ist die Lösung ausgesprochen, fallen die Gitterstäbe beider Zellen einfach um. Die Gruppe läuft durch die Dunkelheit, einen scheinbar endlosen Gang entlang, rechts und links überall weitere, leere Zellen. Erst nach einer Weile entdeckt man, dass es unterschiedliche Platten auf dem Boden gibt, einige davon sind mit 3en markiert. Läuft man auf diesen, verursacht man keine Geräusche und tatsächlich findet man bald eine Treppe, die nach unten führt. Sie führt ins Obsidianviertel, wo wieder einmal alles verzerrt und ungerade zu sein scheint. Während man eine scheinbar nicht enden wollende Gasse entlanggeht, sieht jeder die anderen an merkwürdigen Positionen: An den Wänden laufen, rückwärtsgehend, versetzt usw. Dann kommt man wieder zur Treppe zurück, die die Gruppe einzusaugen droht. Marie erträumt sich ein Seil und sowie die Gruppe dieses ergreift, stoppt der Sog.

Marie versucht nun, sich einen Weg heraus zu erträumen, ein Loch in den Wänden, doch das klappt nicht. Also ruft sie eine Vision herbei. Die Männer graben derweil im Boden und stoßen auf allerlei seltsame Dinge: Schmiedewerkzeuge, Würfel aus verschiedenen Materialien und eine merkwürdige Öllampe mit Katzen drauf. Derweil bekommt Lorentz heftige Hüftschmerzen und Buchstaben schälen sich aus seiner Hüfte. Er vermag sie jedoch nicht zu lesen. Maries Vision offenbart, dass sie an den Wänden laufen müssen. Sobald man dies tut, normalisiert sich die Sicht. Otto geht schließlich einen Schritt weiter und springt in den Himmel hinein, Marie tut es ihm ohne zu zögern gleich, da sie eine ähnliche Idee hatte, die anderen beiden folgen nach kurzem Zögern. Ohne einen Laut verschwindet einer nach dem anderen...

In Antiochia stößt man in der Gasse auf Henri, der ebenfalls Anzeichen des Wolfsteufelfluches zeigt. Er ist der Gruppe gefolgt, weil ihm die anderen zu wild waren und er in ihnen eher einen Schutz und eine Ablenkung für Feinde sieht. Als sich erneut bewaffnete Gegner nähern, ziehen er und Marie sich zurück, während die anderen die Männer, die im Dunkeln kaum sehen können, rasch dezimieren. Anna frisst sich endlich satt und wirkt nun auch wieder deutlich gesünder. Nun offenbart auch Lorentz Henri sein entstelltes Gesicht, worauf dieser panisch fliehen will, doch der Ritter packt ihn und schleudert ihn davon. Marie kann den Händler gerade noch beruhigen.

Etwas weiter trifft man schließlich wieder auf die Haupttruppe der Geprüften, allerdings sind diese wild am Plündern und Morden und selbst Bischof Berengar scheint erneut dem Blutrausch verfallen zu sein. Sein schwerer Umhang ist über und über in Blut getränkt und er rezitiert nonstop Bibelzitate. Otto ist völlig außer sich, bahnt sich einen Weg zu ihm und schreit dabei: "Bischof! Du Hurenbock! Wer hat Euch ins Hirn geschissen? Wir sollen der Prüfung widerstehen, nicht sie zelebrieren!" Lorentz unterbindet derweil halbwegs erfolgreich die sinnlose Ermordung weiterer Frauen und Kinder. Anna sieht ehrfurchtsvoll zum Bischof auf, der sich wieder im recht sieht in seinen Ansichten. Daraufhin greift Otto ihn an.

Angenehme Gerüche von Vanille und Schokolade liegen in der Luft. Die Gruppe befindet sich wieder in Zawra, in einem schier unendlichen Thronsaal. Nur einige Fackeln erleuchten die Säulen und einen riesigen Thron, um den ein Käfig gebaut wurde. Man kann weder Wände noch eine Decke sehen. Durch einiges angestrengtes Überlegen fällt der Gruppe nun nach und nach ein: Der Bettlerkönig Khulud hatte ein besonderes Erkennungszeichen, eine Öllampe, die mit violetter Flamme brennt. Derjenige, der die Lampe findet und entzündet, kann der neue Bettlerkönig werden. Alle Augen richten sich erwartungsvoll auf Andreas, der seine gerade erst gefundene Lampe hervorzieht und diese entfacht.

Als Otto den Bischof angreift, packt Anna gewaltsam das Bein des Mönchs und hält ihn so von der Attacke ab. Gemeinsam mit Marie kann Otto Berengar langsam wieder zur Vernunft bringen und als dieser bemerkt, was er getan hat, fließen Tränen über sein blutverschmiertes Gesicht.

Die Öllampe entzündet mit violetter Flamme und alle Fackeln im Thronsaal nehmen ebenfalls diese Farbe an. Leider macht die Lampe noch keinen neuen König aus. Erst muss sich der Anwärter mit Hilfe seines neuen Hofstaats beim Haushofmeister des früheren Bettlerkönigs bewähren. Diesen ruft man durch das Reiben der Lampe herbei. Aus der Dunkelheit erklingen Schritte und eine bekannte Stimme sagt: "Ah, Khulud, ein Erbe, endlich!"

Fazit
Eine wunderbar dynamische Runde mit vielen Sprüngen. Vielleicht wäre ein Fokus auf Antiochia, um diesen Teil abzuschließen, besser gewesen, aber auch so kam wieder ein interessanter Plot zustande, den ich nicht missen wollte.

Da der Bettlerkönig seit langer Zeit als verschollen gilt, wollten wir schon versuchen, in der Zeit zurückzureisen, um ihn in der Vergangenheit aufzusuchen. Dass Andreas die Lampe gefunden hat, war wahrhaftig ein geiler Zufall. Die Zufallstabellen in dem Buch sind wirklich sehr lustig.

Bei dem zweiten Rätsel sind wir nur dank SL-Gnade durchgekommen. Die offizielle Antwort wäre Schuh gewesen, aber Sattel machte für ihn auch noch genug Sinn. Für ihn war Schuh nur naheliegender, da dieser einen quasi durchs Leben trägt. Wir haben es allerdings etwas wörtlicher genommen, weshalb es auch ok war.

Und in Antiochia spitzt sich die Lage zu, da die Hälfte der Gruppe nur noch frisches Fleisch essen kann, tote Körper verursachen ihnen Übelkeit und sättigen sie nicht länger.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 26.08.2017 | 08:16
Orignialbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_24.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/08/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_24.html)

Aber wirklich, was für eine Runde dieses Mal. Da glaubt man, alles läuft ausnahmsweise mal gut und dann das... aber lest besser selbst. Übrigens teste ich hier mal etwas aus: Zur besseren Unterscheidung der Antiochia- und Zawra-Parts mache ich Zawra mal in einer anderen Farbe. Sagt mir gerne Bescheid, wie ihr das findet.



Madeleine taumelt völlig aufgelöst aus einer Gasse Antiochias, während Lorentz gerade ein paar der aggressiven Geprüften von weiterem Morden abhält. Von den etwa 30 Personen auf dem Platz ist die Hälfte verwundet oder anderweitig nicht mehr kampffähig, also trommelt Marie sie zusammen, um sie etwas weiter im Süden ausruhen zu lassen und sie zu verarzten. Gerade, als sie dabei ist, hört man, wie sich ein Trupp Krieger von Norden aus nähert. Bevor jedoch der Angriff von Lorentz organisiert werden kann, ertönt ein lautes Krachen in der Nähe. Viele Leute werfen sich zu Boden, andere flüchten in die umstehenden Häuser. Ein Teil einer Statue ist in eine nahe Wand gekracht. Anscheinend werden die Geprüften mit Katapulten beschossen.

Im Thronsaal des Bettlerkönigs schreitet Savaric aus der Dunkelheit. Er führt die verwirrte Madeleine neben sich her und trägt fürstliche Kleidung. Feierlich erklärt er, ein König brauche schließlich eine Königin. Während die anderen versuchen, sich wie ein anständiger Hofstaat zu benehmen, redet Lorentz mal wieder dummes Zeug, was den Haushofmeister etwas verwirrt. Marie versucht Schadensbegrenzung zu betreiben, indem sie erklärt, seine körperlichen Attribute seien eben stärker ausgeprägt als seine geistigen, woraufhin Savaric einen anerkennenden Blick in Richtung von Lorentz' Geschlecht wirft und verstehend nickt. Dann erklärt er, die Gruppe müsse ein Rätsel lösen nach den Regeln der Obsidianfürsten. Schaffe man dies, dürfe man bei den Fürsten vorsprechen und sich vor ihnen beweisen. Schaffe man es nicht, schulde man jedem von ihnen einen Gefallen. Bei diesen Regeln gibt es keine zeitliche Begrenzung, allerdings sollte die Gruppe sich nicht zu lange im Thronsaal aufhalten, solange Andreas noch nicht König ist, da sonst die drei Fürsten ihnen Lebensenergie entziehen.

Einem jeden Edelstein
Gebe ich noch hell'ren Schein.
Wer mich aber hat verloren,
Der wird rot bis an die Ohren,
Oder er erblasst vor Schrecken
Und bleibt in der Rede stecken.

Der Plan, dass sich jeder eine Zeile merken soll, geht natürlich total in die Hose. Nicht alle haben verstanden, wo eine Zeile endet, sodass einige sich einen längeren Teil merken als andere und so einmal wieder die vorletzte Zeile vollkommen vergessen wird, nur das "erblasst" merkt man sich. Verzweifelt rätselt man herum und versucht es mit "Atem". Zwei der Fackeln gehen daraufhin aus und Savaric schüttelt amüsiert den Kopf. Etwas verzweifelt wird überlegt, es könne ja auch Glanz sein, was natürlich so gar nicht passt. Erneut erlöschen zwei Fackeln und der Haushofmeister wirkt immer weniger amüsiert. Nun wird fieberhaft überlegt. Begriffe wie Schönheit, Krone oder Schmuck kommen zur Sprache und Ottos Erklärung zur Krone passt wohl am besten: Immerhin könnte das Rotwerden auch eine Hinrichtung durch Köpfen meinen. Lorentz ist eher für Schönheit, aber Marie setzt sich mit Krone durch, da sie und die anderen die Erklärung logischer finden. Kaum hat sie die Worte gesprochen, erlöschen alle Fackeln im Saal.

Ein weiterer Teil einer Statue wird nun mitten auf die Meute geworfen, die noch etwas kopflos auf dem Platz umherirrt. Während Marie nun mit den Verletzten zurück nach Süden zieht, um Schutz zu suchen und sie zu pflegen, ruft Lorentz ein paar der noch kampffähigen Männer zusammen und will sich den Angreifern entgegenstellen. Andreas wird von den umherfliegenden Gesteinsstücken am Kopf getroffen und geht bewusstlos zu Boden. Die anderen halten ihn für tot und lassen ihn liegen. Erst, als sie weg sind, beginnt Henri, ihm Fleisch in den Mund zu stopfen, um ihn zu wecken und zu stärken.

Der Haushofmeister ist sehr zufrieden. Das Rätsel wurde gelöst und so kann er die Gruppe endlich losschicken, um ihre Aufgabe zu erfüllen, um neuer Bettlerkönig und Hofstaat zu werden. Sie müssen alle drei Fürsten des Obsidianviertels aufsuchen und sich vor ihnen beweisen. Die Lampe bringt die Fünf mittels Reiben zu ihnen und auch an jeden anderen Ort in Zawra, an dem sie bereits waren. Kurz wird überlegt, was man über die Fürsten weiß. Es sind der Unsterbliche Meister des Goldes, die Verschleierte Herrin des Flüsterns und der Blinde Meister der Klingen. Marie erwirkt eine Vision, um zu sehen, welche Aufgaben sie erwarten. Leider kann sie nur zwei der Fürsten sehen: Der Meister des Goldes scheint einer der sprechenden Hundewesen zu sein. Um ihn herum stehen Särge und liegen Leichenteile herum. Er möchte ganz besonderes Fleisch haben, vielleicht ein Neugeborenes oder Teile eines Adligen. Die Herrin des Flüsterns wiederum steht in einem Raum voller Schleier. Sie tauscht Geheimnisse gegen Geheimnisse aus Zawra, die sie noch nicht kennt.

Es kommt zur Diskussion, wohin man zuerst gehen soll. Lorentz meint, man könne ja dem Meister des Goldes Maries Arm geben, was dieser selbstverständlich widerstrebt. Schließlich entscheidet man sich für den Meister der Klingen, da Lorentz dessen Aufgabe für die einfachste hält. Andreas reibt also an der Lampe und schon steht man auf einem hohen Turm, an dessen Rand hunderte verschiedener Waffen liegen. In der Mitte sitzt ein verschleierter Mann, der zunächst nicht auf uns reagiert. Nach kurzem Überlegen weiß man jedoch, dass Andreas sich und seinen zukünftigen Hofstaat vorstellen muss. Dies tut er auch sehr holprig. Anschließend begrüßt der Meister die Gruppe ebenfalls und erklärt die Aufgabe: Einer von ihnen muss sich an eine Wand stellen und "muss Vertrauen in meine Klinge haben". Bedeutet, er wirft mit Wurfmessern und man darf sich nicht bewegen. Andreas verhaut es gleich beim ersten Versuch, also tritt Madeleine für ihn an und schafft sogar zwei Runden. Dann scheidet jedoch auch sie aus. Die anderen sind sich nicht sicher, ob sie der Herausforderung gewachsen sind, da schlägt der Meister der Klingen ein Duell vor. Natürlich nimmt Lorentz die Herausforderung an und schnappt sich einen Krummsäbel, während der Meister ihm mit bloßen Händen entgegentritt. Schafft Lorentz es, drei Hieben auszuweichen oder einen Treffer zu landen, hat die Gruppe die Prüfung bestanden. Zu spät bemerkt Marie, dass sie das Duell ablehnen hätten sollen, da man dem Meister nicht gewachsen ist - dies hätte ihm als Erklärung genügt. Stattdessen schlägt sich Lorentz gut und landet tatsächlich einen Treffer. "Nun gut, Ihr habt bestanden, aber nicht meine Wertschätzung." Als die Gruppe nun ein wenig mit ihm plaudert, erfährt man, dass der Meister Zawra verlassen will und die Charaktere ihn mitnehmen sollen, wenn sie einen Weg finden.

Während des Gesprächs entdeckt Lorentz, dass er wieder aus seinem Buch lesen kann. Dieses Mal geht es um die Regeln des Hafenviertels:

Das Silbenfeilschen ist außer Kraft gesetzt.

Die Schiffspassage kann nicht mit Münzen gezahlt werden, nur mit einem Gefallen oder einem Schmuckstück aus dem Palast des Sultans.

Jegliche Kampfhandlung steht unter Kerkerstrafe.

Wer beim Diebstahl erwischt wird, dem werden beide Hände abgeschlagen.

Strafen können entgangen werden, wenn man sich zu 3x3 Jahren der Arbeit auf dem Schwarzen Schiff verpflichtet.

Der Hafenmeister allein vermag zu sagen, wohin ein Schiff fährt.


Als man daraufhin den Meister nach dem Schiff fragt, erzählt dieser, dies sei ein Piratenschiff, welches nur bei Neumond nach Zawra kommt und dessen Besatzung willenlos ist. Bevor die Gruppe geht, erfährt Marie außerdem, dass der Sultan Geschichten sehr mag. Vielleicht ist es das, was die Gruppe tun soll...

In Antiochia geht derweil ein Hagel brennender Pfeile auf die von Lorentz geführten Krieger nieder...

Fazit
Beim Rätsel haben wir mal wieder ziemlich verkackt. Eigentlich war die richtige Antwort "Die Fassung", aber Ottos Erklärung hat den SL ziemlich überzeugt. Ich selbst wäre sicherlich nicht auf die richtige Antwort gekommen, weil ich das mit dem hellen Schein nicht in Verbindung mit einer Fassung gebracht hätte. Auf der anderen Seite ist eine Krone ja auch eine Art Fassung... Dieses Teekesselchen hat mich allerdings zu sehr verwirrt. Ottos Spieler hat zwar daran gedacht, die Antwort aber nicht ausgesprochen.

Nun war dieser Teil bis jetzt eher die Einleitung. Wir haben sehr zielgerichtet gehandelt und sind gut vorangekommen. Der richtige Blödsinn (von uns Spielern herbeigeführt) geht jetzt erst los. Vielleicht könnt ihr ja anhand des Titels erraten, was wir getrieben haben...
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.09.2017 | 07:28
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html)


Andreas und Otto, die nach einigen Wirrungen wieder zueinander gefunden haben, machen sich gemeinsam auf den Weg zurück ins Lager. Da hören sie aus Osten und Westen Soldaten näherkommen. Die Stimmen verraten sie als Syrer und Aramäer. Aus dem Süden dagegen hört man leise Gebet, also schleichen die beiden Männer mehr schlecht als recht dorthin.

Lorentz führt den Verletzten, Guisebert, derweil weiter. Als der Ritter Anna riecht, versucht er, dem Geruch zu folgen, doch bald überlagern andere Gerüche wie verbranntes Fleisch und Asche ihre Fährte und er gibt die Suche auf. So beschließen die beiden, nun tatsächlich umzukehren, da niemand von den anderen mehr in ihrer Nähe ist und sie zu zweit nicht viel ausrichten können. Da ertönt ein lauter Schrei, der sich anhört wie von jemandem, der aus großer Höhe herunterfällt. Sie können die Richtung allerdings nicht ausmachen.

Marie und Bruder Richard haben sich glücklicherweise noch nicht allzu weit vom Lager entfernt, als der Mönch meint, es wäre vielleicht doch etwas gefährlich ganz allein zu gehen. Marie stimmt ihm zu und sie kehren um. Vielleicht können sie später mehr Leute zusammentrommeln.

Madeleine derweil, verlassen und verzweifelt, fällt auf die Knie und betet inbrünstig zu den Müttern. Diese mögen ihr den Weg weisen und ein Zeichen schicken. "Ich preise eure Grausamkeit!" Tatsächlich liegt plötzlich Anna vor ihr, zusammengekauert und tief schlafend.

Da sich die beiden Männer umzingelt wähnen, verstecken sich Andreas und Otto halbwegs, als auch sie plötzlich den Schrei hören. Und sie erkennen ganz eindeutig: Da wurde eine Person mit einem Katapult in die Luft befördert. Noch während sie sich über diese Grausamkeit ekeln, bemerken sie, wie etwas Humanoides schnüffelnd über den Boden kriecht.

Kaum hat Madeleine das schlafende Kind auf den Arm genommen, bricht in der Nähe eine Mauer zusammen. Dahinter sieht sie einen Lichtschein wie von Feuer, auf das sie zugeht.

Lorentz und Guisebert machen sich vorsichtig auf den Rückweg und sind dem Lager schon recht nahe, als sie feindliche Truppen hören. Aus einer Seitengasse erklingt zudem ein Winseln, von dem Lorentz vermutet, es stamme wohl von einem der ihren. Er beschließt jedoch, besser nicht nachzusehen und die beiden ziehen weiter.

Als Marie zurückkehrt, sind weitere Verwundete und Erschöpfte eingetroffen. Da diverse Gerüchte kursieren, debattieren die Kreuzritter heftig untereinander, ob sie sich zurückziehen oder einen Vorstoß wagen sollten. Aber Marie hört auch Geschichten darüber, dass Lorentz und der Schlächter tot sein sollen. Ein Mann hat sich sogar Gedärme umgehängt und behauptet fest, es seien die "Insignien vom Heiligen Otto! - Äh, er wird bestimmt heiliggesprochen."

Andreas erkennt die Kreatur, die ihnen folgt, als Mensch. Dieser riecht nach Wolfsteufel und nach Tafuren. Es ist ein Jugendlicher, der die beiden eindringlich beobachtet. Otto versucht ihn zunächst mit Gesten und Steinen auf Distanz zu halten, woraufhin der Bursche nur knurrt. Da er ihnen nichts tut, gehen sie einfach weiter und er folgt ihnen.

Madeleine ist auf das Feuer zugegangen, welches sich als Lagerstelle herausstellt. Sie ist verlassen und hier und dort sieht sie alte Blutspritzer. Irgendwo liegt eine Feldflasche, in der altes, fast geronnenes Blut ist. Aus einem Haufen von Speeren nimmt sie sich einen, ehe sie noch ein Buch findet, welches sie ebenfalls mitnimmt. Einer der Blutspritzer, erkennt sie, sieht wie ein Pfeil aus, dem sie nun folgt, es könne ja ein Zeichen der Mütter sein.

Nun spricht Otto den Jugendlichen auf Arabisch an. Dies scheint ihn kurz zu irritieren und dann sehr wütend zu machen. Er greift die beiden Männer an, die sich ihm entgegenstürzten. Der Kampf dauert nicht lange, Beide schlagen und beißen auf denselben Arm des Angreifers ein. Der scheint zwar keinen Schmerz zu spüren, ist aber sichtlich irritiert, dass er den Arm nicht mehr bewegen kann. Winselnd bleibt er am Boden und die anderen beiden lassen ihn in Ruhe und gehen weiter. Er folgt ihnen nicht mehr.

Lorentz kommt endlich beim Lager an, wo man sich sehr freut, ihn lebend wiederzusehen. Er wird sogleich überschwemmt mit Geschichten darüber, wie es beim Palast aussieht. Als er dann aber hört, dass jemand angeblich die Gedärme Ottos trägt, schüchtert er diesen ein und zwingt ihn, diese zu essen. Als der Mann würgend daran herumzulutschen beginnt, erkennt der Ritter seinen Irrtum - der Mann ist gar kein Geprüfter, daher entschuldigt er sich, entreißt ihm die Gedärme und wirft sie ins Feuer. Als nächstes möchte er Andreas' Leiche bergen, wofür er gut 14 Leute zusammentrommeln kann. Gemeinsam mit diesen und Marie geht er zurück zu jenem Platz, an dem sie sich getrennt hatten. Hier treffen sie allerdings einen recht lebendigen Andreas und einen ebenso lebendigen Otto, den Marie schonmal darauf vorbereitet, wie die Leute aktuell von ihm denken. Und dann hört man Reiter näherkommen. Ein- oder zweidutzend. Schnell wird eine Barrikade errichtet und man kehrt zum Lager zurück, wo dann auch Madeleine zu der Gruppe stößt. Wie eine Kriegsgöttin kommt sie auf die anderen zu, ehe man erkennt, was sie da auf dem Arm trägt...

In Zawra schleichen die Männer hinter dem Greis her durch eine sehr schmale Gasse, die immer schmaler zu werden scheint. Der alte erklärt, ein Händler wolle sie kennenlernen. Ein Händler, der genau wie der Alte seinen Namen verkauft hat. Schließlich kommen sie in einer Schmiede an, die aber eher wie eine Tarnung wirkt. Ein Mann kommt ihnen entgegen. Er sieht aus wie Buji Beg, trägt aber eher schlichte Kleidung und scheint die Gruppe auch nicht zu erkennen. Anscheinend hat er dieses Aussehen nicht wissentlich angenommen oder benutzt es einfach so zur Tarnung. Er erklärt, es gäbe eine Möglichkeit, die ihnen vielleicht ihre Namen wiederbringt. Dazu müssten sie allerdings einbrechen und ein Gefäß entwenden. In dieses müssten sie das Blut von 3 Namenlosen geben. Allerdings ist die Methode nicht ganz gesichert und mehr Einzelheiten könne er Andreas erst geben, wenn dieser einwillige. Er bekäme selbstverständlich auch eine Gegenleistung für seine Hilfe.

Marie und Madeleine stehen derweil in einem wunderschönen Garten. Die Mütter sind nirgendwo zu sehen. Hohe Hecken formen eine Art Labyrinth und von allen Seiten hört man Kinderlachen. Beim Nachdenken fällt den Frauen ein: Das hier ist vermutlich der Garten der Stille, der Palastgarten! Und hier dürfen sich nur die Frauen des Sultans und seine Kinder aufhalten...

Madeleine trägt nicht Anna auf dem Arm, wie sie glaubt, sondern eine verkohlte Kinderleiche. Als sie dann auch noch erklärt, die Mütter hätten ihr Anna gebracht und sie hierher zurückgeführt, wollen einige sie natürlich sofort verbrennen, doch Marie hält sie davon ab. Die Frau sei von all der Gewalt nur verwirrt und würde sich wieder beruhigen. Zunächst redet man Madeleine also gut zu und sagt ihr die Wahrheit noch nicht. Sie reicht Otto das Buch, welches jedoch leer ist. Das Leder fühlt sich allerdings merkwürdig an und bei genauerem Hinsehen erkennt der Mönch, dass es sich um die Haut gleich mehrerer Menschen handelt! Dann versucht er, Madeleine davon zu überzeugen, Anna in eine Ecke zu legen und schlafen zu lassen, doch sie weigert sich. Anna sei ein Geschenk der Mütter! "Das ist nicht Anna auf deinem Arm, das ist eine Kinderleiche!", fährt Otto sie schließlich an und in diesem Augenblick erkennt die Bettlerin ebenfalls die Wahrheit. Weinend bricht sie zusammen und hört in ihren Gedanken leise eine Stimme, die sich wie ihre eigene anhört, aber gewiss die einer der Mütter ist: "Du hast diese Prüfung leider nicht bestanden. Doch keine Sorge, es werden noch andere kommen." Nun hört man aus einer anderen Richtung Reiter näherkommen und irgendetwas schleicht durch die Dunkelheit.

Fazit
Nun, zumindest in einer Welt haben wir wieder zueinander gefunden. In der zweiten sieht es leider so aus, als ob es noch ein Weilchen dauern könnte. Viele möglicherweise interessante Geheimnisse sind in Antiochia leider ungelöst geblieben, viele mögliche Verbündete zurückgelassen. Aber gut, wir haben uns auch darauf konzentriert, endlich wieder zusammenzufinden und wie man sieht hat dies bereits die Hälfte der Spielzeit in Anspruch genommen.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 12.09.2017 | 07:13
Orginalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_5.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_5.html)


Im Palastgarten beginnt Madeleine darüber zu philosophieren, dass die Mütter sie hierher in Schwierigkeiten gebracht hätten und wie wundervoll dies doch sei. Marie kann ihre Begeisterung nicht nachvollziehen und meint, Madeleine müsse deren bösen Einflüsterungen widerstehen. "Aber überleg doch, die Mütter haben Macht hier und in der echten Welt!" Und dann beginnt Madeleine zu erklären, seit wann es den Glauben an Gott gäbe und in welchen griechischen Schriften etwas anderes stünde und so weiter. Für Marie ist dies alles ketzerisches Gewäsch. Sie sieht sich um und entdeckt überall in Pflanzen und Steinen kleine Kindergesichter, die sich jedoch nicht bewegen. Da anscheinend keine Gefahr von ihnen ausgeht, ruft sie eine Prophezeiung herbei, wie sie aus dem Garten entkommen und die anderen wiederfinden. Sie sieht, wie sie und Madeleine, jede einen purpurnen Apfel in der Hand, in einen Brunnen springen. Als sie dies Madeleine mitteilt, fragt diese nur, ob es sich nicht vielleicht um selbsterfüllende Prophezeiungen handelt. Marie ist das Geschwätz irgendwie zu hoch und blockt es daher mit Schweigen ab. Madeleine klettert auf einen Baum, um nach den Äpfeln oder dem Brunnen Ausschau zu halten, doch sie sieht nur den Garten, der bis zum Horizont zu reichen scheint.

Die Männer verhandeln derweil, was sie für ihre Mithilfe als Gegenleistung bekommen. Die beiden Namenlosen bieten an, ihnen die Wege zu nennen, auf denen sie Zawra verlassen können. Als jedoch Otto nachfragt, ob sie ihnen auch helfen können, das Durch-die-Zeit-Springen zu unterbinden, bitten sie um Verzeihung und brechen das Gespräch regelrecht ab. Verwirrten zeitreisenden könnten sie nicht helfen. Man könne sie aber noch dorthin bringen, wo sie wollten und dann würde man sich wohl nie wiedersehen.

Die Frauen verlassen sich auf Kismet und ziehen los, in der Hoffnung, die purpurnen Äpfel zu finden. Tatsächlich kommen sie problemlos zu einem Baum, welcher Äpfel in den verschiedensten Farben führt, allerdings keine in Purpur. Marie erinnert sich an eine Geschichte, nach der nur eine einzige Konkubine des Sultans die Äpfel berühren durfte. Pflückt man außerdem zu viele, geschieht etwas Schlimmes mit dem Baum, was wohl schon einmal geschehen ist. Noch während sie überlegen, hören sie ein Geräusch näherkommen und verstecken sich rasch. Ein weißer Hund trottet vorbei und sieht sich um. Sein scheußliches Gesicht sieht aus wie das eines Kindes mit grausigen Zähnen. Der Hund entdeckt sie nicht und zieht wieder von dannen, doch die Frauen sind so voller Angst, dass sie nicht wagen, sich zu bewegen, bis es dunkel geworden ist. Es ist kalt und Raureif überzieht die Äpfel, die nun alle blau sind.

Nach einigem Hin und Her einigt man sich darauf, zum Basar zu gehen. Dort hält Andreas Ausschau nach einer möglichst reich aussehenden Person. Tatsächlich hat er Glück und stiehlt einen Schriftrollenbehälter. Darin steckt eine Art Stadtkarte, die allerdings keinen Maßstab hat. Darauf ist Zawra in Kreisen abgebildet. Ganz innen im Kreis ist der Basar, darum herum das Händlerviertel. So geht es weiter, wobei einige Viertel nicht beschriftet sind und es auch keine richtigen Einzelheiten gibt. Ganz außen liegt zumindest der Hafen. Als Andreas sich etwas auf die Karte konzentriert, erscheint in ihrer Mitte ein kleiner Stern, der sich bewegt, wenn sich Andreas bewegt.

Otto handelt in dieser Zeit mit einem Händler. Dieser bietet ihm eine Pfeife aus Elfenbein an, deren Klänge angeblich Tiere kontrollieren können, nur keine Hunde des Sultans. Einst habe sich dieses Artefakt im Besitz des Sultans selbst befunden, er habe es jedoch großzügig seinem Volk zur Verfügung gestellt. Während der Verhandlung mischt sich immer wieder Lorentz ein und versucht durch Geringschätzung des Gegenstandes dessen Preis zu senken. Otto dagegen fährt genau die umgekehrte Taktik, indem er dem Händler Abu schmeichelt. Leider ist der Preis trotzdem viel zu hoch und so verabschieden sich die Männer und überlegen, was sie nun tun sollen. Weitere Ablenkungen wie die Suche der Sonnenuhr wollen sie vermeiden. Daher überlegen sie, ob sie entweder die Frauen suchen oder gleich zum unsterblichen Meister des Goldes gehen.

Madeleine erwacht schließlich aus ihrer Starre und pflückt einen der Äpfel, der sich in ihrer Hand gelb verfärbt und herrlich nach Zitrone duftet. Sie beißt hinein. Der Bissen erfüllt sie mit einem wohligen, erfrischenden Gefühl. All ihre Wunden und Erschöpfungen fallen von ihr ab und ihre Augen verfärben sich gelb. Nun traut sich auch Marie. Ihr Apfel hat eine diamantene Oberfläche und ist völlig geruchslos. Auch als sie hineinbeißt schmeckt er nach nichts. Da sie keine andere Möglichkeit haben, träumen sie ihre Äpfel einfach purpur, auch wenn das Zaubern hier nur den Haremsdamen erlaubt ist. Wieder verlassen sie sich auf Kismet und finden den gesuchten Brunnen. Madeleine zögert anfangs etwas, ergreift dann aber Maries Hand. gemeinsam springen sie in den Brunnen.

Die Reiter, die näherkommen, entpuppen sich als die eigenen Leute. Es sind Wilhelm von Gascogne und einige verletzte Gefolgsmänner. Auch sie zeigen Anzeichen des Wolfsteufelfluches. Auf ihrem Weg zum Lager stießen sie auf eine Barrikade, weswegen sie einen Umweg nehmen mussten und einige Männer verloren. Natürlich meint Lorentz schulternzuckend, dass es ihre Barrikade war. Wilhelm ist verärgert, berichtet dann aber weiter vom Palast. Die letzten Widerständler würden sich dort verschanzen. Man müsse sich einfach neu formieren und am nächsten Morgen angreifen.

Gerade wollen die drei Männer sich auf den Weg machen, da stehen die Frauen wieder neben ihnen. Die Äpfel sind verschwunden. Um keine weitere Zeit zu vergeuden, nutzt man die Lampe, um zurück in den Thronsaal zu kommen und von dort aus zum Meister des Goldes. Man findet sich in einer Art Grab wieder, das sehr an die Höhle der Sünden erinnert. Überall liegen verschiedenste Schätze angehäuft und Särge zieren die Wände. Es gibt nur eine dicke, steinerne Tür, auf der etwas geschrieben steht. Als Lorentz sie berührt, flimmern kurz Worte auf:

Wer es macht, der sagt es nicht.
Wer es nimmt, der kennt es nicht.
Wer es kennt, der will es nicht.


Kurz denkt die Gruppe, es sei wieder das Sarg-Rätsel, doch dieses klingt dann doch etwas anders. Die erste Antwort, die richtig erscheint, ist Gift, doch beim Aussprechen des Wortes erscheint nur ein Strich auf der Tür. Das war wohl doch nicht die richtige Lösung. Es wird weitergerätselt, vor allem, da man sich mal wieder über den genauen Wortlaut nicht mehr sicher ist. Tod, rät man, doch auch das ist falsch. Geheimnis ebenso. Die Zeit verrinnt, doch so wirklich fällt niemandem mehr etwas ein, bis Lorentz plötzlich freudig ruft, es könne ja Falschgeld sein. Und tatsächlich, der Stein rollt zur Seite.

Da der Gruppe einfällt, dass der Meister des Goldes Schmuck sehr schätzt, träumt Otto sich seine Haut mit Blattgold überzogen. Dann geht man hinein. Auf einem Thron sitzt eine übermäßig von Schmuck behangene Wolfsgestalt, vor ihm knien zwei vermummte Gestalten, die denen ähneln, die die Männer vorhin verfolgt haben. Als Andreas dem Meister den Korb, indem sich ein Schrumpfkopf befindet, wie man mittlerweile weiß, als Gastgeschenk überreicht, tritt eine der vermummten Gestalten vor, um diesen anzunehmen. Sie stinkt furchtbar nach Verwesung und Marie wird fast ohnmächtig davon. Der Meister des Goldes ist sehr verzückt von dem Geschenk und bricht immer wieder kleine Stücke heraus, die er genüsslich verspeist. "Hervorragend! Gut abgestanden!" Dann erklärt er ihnen ihre Aufgabe, um seine Anerkennung zu verdienen: Sie müssen ihm ein Relikt von hohem Wert bringen.

Andreas zögert zunächst, überreicht ihm dann aber die seltsame Stadtkarte. Zunächst ist der Meister erbost, was für eine Kinderkritzelei das denn sei. Daraufhin fragt Andreas: "Sehr Ihr nicht den kleinen Stern?" Der Obsidianfürst zögert, blickt genauer hin und fragt dann erstaunt: "Warum ist hier mein Versteck drauf?" "Die Karte zeigt an, wo sich der Besitzer befindet." "Oh, da führt das also hin... und das liegt dort, aha!", murmelt der Fürst nun. Dann wendet er sich an die Gruppe und erklärt, sie hätten seine Anerkennung verdient und ihm einen großen Dienst erwiesen. Wann immer sie Artefakte bräuchten, er könne sie ihnen besorgen. Bevor sie gehen, richtet Marie noch eine Frage an ihn: Was denn der Sultan am liebten täte oder möge. "Oh, das ist einfach. Ihr kommt sicher auch noch in den Genuss. Er mag -"

Fazit
Was haben wir uns wieder für schöne Probleme eingebrockt! Madeleine ist quasi zu den Müttern übergelaufen, die beiden Frauen haben ziemlich schwere Verbrechen begangen und wir haben ein Artefakt weggegeben, das uns richtig nützlich hätte sein können! Leider hat Ottos Spieler vergessen, dass wir uns darauf geeinigt haben, unsere Zeitreiseprobleme nicht mehr zu erwähnen, sodass auch die Möglichkeit, Andreas' Namen wiederzubekommen erstmal verpufft ist. Aber ich glaube, wir könnten langsam versuchen, ob wir das mit der Traumfähigkeit in den Griff bekommen können. Der ursprüngliche Buji Beg erwähnte ja etwas, das wir nur mehr üben müssen und ich glaube, seitdem durften wir Dreaming einmal steigern.

Ansonsten sind wir natürlich mal wieder fast an dem Rätsel gescheitert. Es kam allerdings auch sehr spät am Abend und wir waren ein wenig unkonzentriert.

Insgesamt war auch die Verteilung der Antiochia- und Zawra-Anteile sehr schön gemacht. Zuerst lag der Fokus auf der Wachen Welt und als wir dort wieder zusammen waren, verschob sich der Fokus auf Zawra.

Der Abbruch der Runde mitten im Satz haben wir übrigens einem der Mitspieler zu verdanken, der unserem SL handwedelnd Zeichen gab, jetzt unbedingt aufzuhören. Später meinte der SL, er hätte ja eigentlich eine viel schönere Stelle für den Cliffhanger nehmen wollen, aber wenn wir es so haben wollen, bitte.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 16.09.2017 | 08:04
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html)


Ein neuer Tag bricht an in Antiochia. Es herrscht bereits geschäftiges Treiben und die Lager werden nun endlich von vor der Stadt in die Stadt verlegt. Antiochia ist eingenommen, nur das Palastviertel leistet noch Widerstand. Großer Hunger plagt die Gruppe und so plant man, sich einmal umzusehen. Bevor es jedoch losgeht, stapft Lorentz in bester Schlächter-Manier auf den nächstbesten Kerl zu, der Essen hat und bedroht ihn, damit ihm dieser etwas abgibt. Der Mann stopft es jedoch schnell in sich hinein, damit Lorentz ihm ja nichts wegnehmen kann. Guisebert teilt jedoch nur zu gerne sein Mahl mit dem Ritter.

Dann zieht man los, auch mit dem Plan, das Pferd zu schlachten, welches Lorentz ganz zu Beginn des Abenteuers erbeutet hat. Zunächst sucht man den Marktplatz auf, der jedoch vollkommen leergefegt ist. Dann kommt die Gruppe an ein Haus, welches von außen verriegelt wurde. Die Person drinnen bittet sie, sie in Ruhe zu lassen. Als ein paar Wachen vorbeikommen, fragt man nach, wer denn dort drin sei. Es ist anscheinend das Haus von Firuz, dem Verräter, der die Stadttore geöffnet hat. Er wurde auf eigenen Wunsch hin eingemauert. Den Sinn hinterfragt niemand weiter.

In einem anderen Haus ganz in der Nähe erschnüffeln die Männer einige Rationen, die sie untereinander aufteilen. Als Savaric seine Bekannten entdeckt, kommt er natürlich näher. Andreas schenkt ihm eine seiner Rationen, die der Raubritter freudig und dankend annimmt. Man beschließt, dass man ziemlich dreckig ist und dem Badehaus einen Besuch abstatten sollte. Auf dem Weg dorthin hört man jedoch eine altbekannte Stimme vor sich hinbrabbeln. Es ist Peter Bartholomäus, der Seher. Er sitzt in der Sonne und redet nur noch wirres Zeug. Sein Geruch verrät, dass er ebenfalls geprüft ist, doch sein Äußeres verrät es noch nicht. Allerdings fehlt ihm ein Arm. Da der Mann von den Leuten sehr verehrt wird, nimmt man ihn mit. Das Badehaus ist allerdings völlig verdreckt. Schmutz und Leichen wurden ins Wasser geworfen, sodass es weder zum Trinken, noch als Badequelle taugt. Man beschließt also, die Kirche aufzusuchen und Bischof Berengar zur Suche nach der Grotte, die er in seiner Vision gesehen hat, zu animieren.

"Der Sultan mag Geschichten, die nur für ihn bestimmt sind. Einzigartige Geschichten. Natürlich gibt er auch einige Vorgaben dazu", erklärt der unsterbliche Meister des Goldes. Man bedankt sich. Otto erträumt Andreas noch einmal schlauer, damit dieser seine merkwürdige andere Schriftrolle endlich lesen kann. Anschließend leiden zwar beide unter Kopfschmerzen, aber zumindest lernt Andreas ein paar neue Dinge.

Nun betritt man mithilfe der Lampe die Kammern der Herrin des Flüsterns. Hier gilt, dass man nur flüstern darf und niemals lauter sprechen darf als sie selbst. Der Raum ist in ein diffuses, dunkles Licht getaucht und jedes Wort, das man spricht, hallt unendlich wider. Auch andere Wörter und Sätze, die vielleicht vor langer Zeit einmal hier gesprochen wurden, hört man immer und immer wieder. Überall hängen Schleier von der Decke, die man zwar berühren, jedoch nicht zur Seite schieben darf. Lorentz und Marie sind von dem Hall so verstört, dass sie sich zunächst nicht regen können. Eine positive Geschichte von Otto beruhigt die beiden einigermaßen wieder. Dann lauschen alle genau dem Flüstern und hören die Stimme von Anna, welche den Weg zu weisen scheint. An einer Kreuzung dringen jedoch bösartige Einflüsterungen auf die Gruppe ein. "Wirf dich zu Boden!" "Bring dich um!" "Töte den Bärtigen!" "Es hat keinen Sinn, kehr um!" Und viele ähnliche Dinge erschüttern den Willen der Charaktere. Marie wirft sich winselnd zu Boden, Andreas beißt sich selbst und Lorentz versucht, Otto hinterrücks zu erwürgen. Doch erneut kann Otto alle wieder zur Vernunft bringen, nur Marie rührt sich nicht. Also wirft Lorentz sie sich über die Schulter und trägt sie.

Schließlich kommt man in einen großen Raum ohne Schleierlabyrinth. Auf einem Thron hinter einem Schleier sitzt eine Person, wohl die Obsidianfürstin. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass sie sich nicht bewegt, weder beim Sprechen, noch sonst irgendwann. Flüsternd bittet sie alle, sich vorzustellen, was auch allen außer der noch immer irritierten Marie gelingt. Die Frau stottert nur vor sich hin. Dann stellt die Fürstin der Gruppe ein Rätsel:

Auf Vieren steh' ich,
Hab einen Rücken,
Und wer's grad mag,
Der darf mich drücken.


Man überlegt kurz leise, doch die sinnvollste Antwort ist der Stuhl. Dies erweist sich auch als richtig und man erfährt, dass man auch nur eine Antwortmöglichkeit hatte. Ein kleiner Ups-Moment für die Gruppe, die ja begonnen hatte, immer mehr zu überlegen, wie die Regeln in einzelnen Orten sind. Nun jedenfalls muss man der Herrin des Flüsterns ein Geheimnis verraten, welches sie noch nicht kennt. Man berichtet ihr also das, was man von Al'Kadim gehört hat: Wenn man ein Rätsel, welches man an diesem Tag zum ersten Mal gehört hat, in einer Vollmondnacht im Obsidianviertel rückwärts spricht, kann man beim nächsten Rätsel selbst bestimmen, nach welchen Regeln das nächste Rätsel sein soll. Die Fürstin ist zufrieden und dankt der Gruppe. Sie könne ihnen auch das sagen, was die Gruppe am meisten wissen will: Wie man Zawra verlässt.

Auf dem Weg zur Kirche kommt man an einigen Soldaten dabei, die gerade ein Haus anzünden, in dem sich wohl einige Araber verbarrikadiert haben. Lorentz findet das nicht sonderlich gut und versucht, die Männer davon abzuhalten. Sie haben jedoch ihre Befehle und auch Otto weist darauf hin, dass es ihr gutes Recht ist. Die Stadt hat sich nicht ergeben, also wird sie nicht geschont. Trotzdem versucht der Ritter weiterhin, einen Kampf zu provozieren, während die anderen ihn zurückzuhalten versuchen. Schließlich ziehen beide Gruppen ihrer Wege, doch Lorentz droht noch immer, die Männer sollten sich nicht noch einmal vor ihm blicken lassen. Unterwegs entbrennt dann ein leises Streitgespräch, bei dem sich Lorentz und Otto gegenseitig mit Kindsmörder und Zweifler an der Kirche beschimpfen.

Als man bei der Kirche ankommt, ist diese verschlossen und einige Wachen stehen davor. Berengar ist wohl bei Johannes Oxitis, dem Patriarchen der Stadt. Er wird wohl erst am Abend zurück sein und will dann eine Mitternachtsmesse halten. Die Gruppe bekommt etwas zu trinken und übergibt den verwirrten Bartholomäus in die Obhut der Wachen. Savaric lässt man ebenfalls zurück, damit dieser seine Ausrüstung säubern kann. Marie, die auch von einem gefangengenommenen Gelehrten gehört hat, fragt nach dessen Namen.

Der Preis für diese Information ist allerdings der Kopf eines der Obsidianfürsten. "Wir kommen darauf zurück", meint Otto, dann begibt man sich wieder in den Thronsaal. Dieser ist nun erhellt und der Käfig um den Thron ist verschwunden. Der Haushofmeister bringt ihm eine dreieckige Krone aus rauchig schwarzem Material. Als er sie sich aufsetzt, verwandelt sie sich in eine einfache Kopfbedeckung, einen schlichten Turban, doch die Krone scheint noch ein wenig durch. Leider ist Andreas noch kein vollwertiger Bettlerkönig. Er muss erst drei Tage überleben, dann stehen ihm alle Fähigkeiten zur Verfügung. Zudem weiß man nun auch, dass der Sultan und der Wesir die Obsidianfürsten eher als Bedrohung empfinden, da diese Macht über Geheimnisse der Stadt haben und aus dem Untergrund agieren. Auf Andreas' Handfläche bildet sich eine Art Münzabdruck, allerdings noch nicht vollständig.

Nun, da auch diese Aufgabe bestanden ist, will man sich der letzten Prüfung stellen. Mittlerweile weiß man schließlich, dass man eine Geschichte erzählen muss. Die Frage ist nur, ob man dies tatsächlich vor dem Sultan tun muss oder einfach nur so. Mit der Lampe wünscht man sich also zurück in den Kerker.


Fazit
Während in Zawra alles einigermaßen läuft, haben wir in Antiochia aktuell kein ganz klares Ziel. Jedenfalls keines, welches wir aktuell erreichen können. Sicherlich gäbe es etwas zu entdecken oder zu tun, aber unser Hauptziel können wir wohl erst nach der Mitternachtsmesse angehen.

Die Herrin des Flüsterns bzw. ihr Labyrinth hat uns aber ziemlich zugesetzt. Das hätte ganz schön nach Hinten losgehen und ein paar Charaktere das Leben kosten können. Die Aussicht auf eine verlässliche Information bezüglich Zawra verlassen ist allerdings auch nicht schlecht, nur die Bedingung ist ziemlich... schwierig....
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 19.09.2017 | 17:17
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_13.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_13.html)

Und ich habe eine Zusammenfassung mit allen wichtigen Informationen verfasst. Wer sich also eine Übersicht machen möchte, kann dies hier tun: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_15.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_15.html)



Der Wachmann überlegt und meint dann: "Ich glaube, der hieß Begbuji oder so." Marie bedankt sich, dann geht man zum Haus der Gelehrsamkeit, einer Bibliothek. Diese ist mittlerweile jedoch recht leer. Viele Bücher wurden verbrannt, andere geplündert. Die Männer von Clemens dem Geldschneider sollen viele Schriften mitgenommen haben. Also geht man dorthin, wo Clemens gerade seine Waren verkauft. Kurz davor trifft man auf Henri und einige seiner Kameraden, die wohl etwas Fleisch bei Clemens erworben haben. Lorentz nimmt ihnen einige Rationen ab, immerhin schulde uns Henri ja noch etwas. Dafür lädt er ihn aber auch zum Mitessen ein, wenn das Pferd später geschlachtet wird.

Clemens verkauft gerade Fleisch an die hungrigen Kreuzfahrer. Um zu ihm durchzudringen, steigt Lorentz auf sein Pferd und versucht, durch die Menge hindurchzureiten, allerdings scheut das Pferd. Otto kämpft sich einfach so durch, als Lorentz die Leute erschreckt und dann zu Clemens vorprescht. Marie und Andreas folgen ihm einfach, ebenso wie Otto, der sich gerade noch in Sicherheit bringen kann. Clemens hat vier Leibwächter, einfache Männer, wie der Ritter schnell erkennt, keine große Gefahr. Die Menge derweil erkennt Marie und fleht sie an, etwas zu tun, damit die Preise sinken. Der Geldschneider ist alles andere als erfreut über den Auftritt der Gruppe, besonders nach Ottos Ausraster im Heerlager. Otto fragt jedoch nach den Büchern, die Clemens besitzt, doch der will horrende Preise dafür haben, auch wenn er nicht wirklich weiß, was er da genau verkauft. Die Menge empört sich derweil darüber, dass der Geistliche Geld für Papier zahlt. Der Mönch handelt schließlich aus, dass er für 5 Dinar pro Tag die Schriften lesen darf. Dann geht er in den Raum, wo diese gelagert liegen und beginnt, sie sich anzusehen. Marie, Lorentz und Andreas versuchen derweil, Clemens dazu zu bewegen, die 15 Dinar für eine Ration auf 5 zu senken, da so mehr Menschen versorgt werden können. Maries Diplomatie scheitert leider, doch die beiden Männer wirken einschüchternd genug, um das Vorhaben durchzusetzen.

Anschließend begibt man sich zu einem Brunnen, um sich endlich zu waschen. Dort hört die Gruppe etwas über die Tafuren, die sich in den bergigen Teilen der Stadt niedergelassen haben. Sie sammeln sich anscheinend bei Charonion, einer hohen Felsfigur, welche Charon darstellt. In diesem Moment stößt Bruder Richard zu ihnen.

Man steht in einem prächtigen Saal voller Wohlgerüche. Überall sieht man 66 oder 99 Diener und Dienerinnen und vor ihnen befindet sich ein leicht korpulenter, aber durchaus gutaussehender Mann. Es ist der Sultan und seine Stimme ist so angenehm, dass man sich wünscht, er möge nie aufhören zu sprechen. Die Gruppe ist vollkommen von ihm eingenommen und überwältigt von all der Pracht, sodass niemand auch nur ein Wort herausbekommt - außer Lorentz, der immer wieder stammelt: "Aber wir haben uns doch in den Kerker gewünscht." Da man nichts sagt, wirkt der Sultan nun doch etwas verärgert und man fürchtet sich, als er beschreibt, worum es in der Geschichte gehen soll: Sie beginnt in einer Folterkammer, der Held ist ein Fischer und er hat im Wahnsinn seinen eigenen Bruder getötet.

Die Gruppe fasst sich und beginnt zu erzählen, immer einer nach dem anderen. Otto beginnt: Der Mann im Kerker ist Hassan, ein Fischer. Er hat seinen älteren Bruder getötet, um das Fischerboot seines Vaters für sich zu haben. Nach einer Weile des Erzählens fragt der Sultan an Lorentz gewandt: "Aber war es nicht so, dass es nicht sein einziger Bruder war?" Und Lorentz erzählt von dem jüngeren Bruder, welcher der Foltermeister ist. Der Vater der drei, ebenfalls ein Fischer, war kürzlich gestorben und hatte den Söhnen sein Fischerboot vermacht. Jeder sollte an einem anderen Tag damit ausfahren, doch Hassan hatte das nicht gewusst und geglaubt, nur einer von ihnen könne das Fischerboot erben. Daher hatte er seinen Bruder erschlagen. Dabei habe der Vater doch gewollt, dass jeder seiner Söhne gut heirate und wiederum drei Söhne bekäme, die ebenfalls das Fischerhandwerk erlernten. "Aber war es nicht so, dass keiner von ihnen einen Sohn hatte?" Ja, der eine habe nur Töchter gehabt und die Ehefrau des Jüngsten sei im Kindbett verstorben, sodass sich das Herz des Bruders versteinert hatte und er Foltermeister geworden sei. Nun wendet sich der Sultan an Marie: "Aber war es nicht so, dass Hassan nicht die einzige Person im Kerker war?" So berichtet Marie davon, wie auch eine junge Frau im Kerker sitzt, deren Stimme so lieblich ist, dass sie allein vermochte, das kalte Herz des Foltermeisters zu erwärmen. "Aber war es nicht so, dass ihre Strafe das Herausschneiden der Zunge war?" Ja, berichtet Andreas, denn sie hatte etwas gestohlen und gegessen, was für den König des Landes bestimmt war. Dies sei ein magischer Fisch gewesen, den der Vater der drei Söhne einst gefangen und im violetten Salz aus den Himalayabergen eingelegt hatte. "Aber war es nicht so, dass es in Wirklichkeit gar kein Fisch war?", fragt der Sultan nach. Lorentz meint zuerst, doch, es sei ein Fisch gewesen, woraufhin der Sultan seine Frage noch einmal etwas eindringlicher stellt. Der Krieger gibt nach und erzählt, es sei ein Frosch gewesen, doch der Fischer, ein Mann von einfachem Geiste, habe dies nicht erkannt. Andreas erzählt nun stockend weiter, es sei zudem ein singender Frosch gewesen - als er noch lebte. Und er könne Wünsche erfüllen. Der erste Wunsch des Sultans, so erzählt Otto, sei gewesen, zum Sultan zu werden. "Wie egoistisch!", wirft der Sultan ein. "Aber so konnte er dem Volk am besten Wohlstand sichern. Er tat es also für seine Untertanen", erklärt Otto. Und Hassan würde seine Tat mittlerweile auch zutiefst bereuen, schlägt er den Bogen zurück. Lorentz beendet schließlich die Geschichte mit dem zweiten Wunsch des Sultans: Der erschlagene Bruder ersteht wieder auf und die drei versöhnten sich. Bis zu ihrem Lebensende fuhren sie, wie der Vater es gewollt hatte, mit dem Fischerboot hinaus.

Die Szenerie verändert sich schlagartig, man ist wieder im Kerker und ein Klatschen ist zu hören. Er meint, wir hätten die Aufgaben gelöst. Das Geschichtenerzählen müssten wir aber nochmal üben. Endlich dürfen sich alle ihre Ausrüstung zurücknehmen und den Kerker verlassen. Man geht auf den Basar, um sich einen neuen Fremdenführer zu suchen, wie es empfohlen wurde. Vorher erzählt Otto, der von der Kritik des Kerkermeisters angefressen ist, jedoch die Geschichte von Hassan und dem singenden Frosch, welche beim Volk hervorragend ankommt und sich wie ein Lauffeuer verbreitet.

Beim Fremdenführer fragt man nach der Sonnenuhr, doch um die zu finden braucht man wohl Kismet und muss ein Freund der Zeit sein, wie Otto es ist. Er müsse dies jedoch erst üben. Das ginge am besten in einer Stresssituation. Also schlägt Lorentz Otto in den Magen. In diesem Moment dreht sich jedoch die Zeit zurück und Lorentz tritt zu, Otto kann dieses Mal jedoch ausweichen. Der Krieger erinnert sich an nichts, während die anderen den Zeitrücklauf mitansehen konnten und völlig fasziniert sind. Nun soll das Kismet erhöht werden. Dazu muss man den Turm der Mysterien aufsuchen, den man nur einmal in seinem Leben aufsuchen darf. Man soll dort jede Menge seltsamer Dinge sehen und am Ende erhalte man die Antwort auf eine Frage.

Bruder Richard fragt nach dem verschollenen Bartholomäus, woraufhin Marie ihn beruhigt, den habe man zur Kirche gebracht. Lorentz erzählt daraufhin, Otto sei bei Clemens und lese dort in diversen Schriften. Also geht man dorthin. Der Platz, der zuvor voller Menschen war, ist nun leergefegt und nur noch zwei von Clemens' Wachen stehen dort herum. Man drängt, Otto sehen zu dürfen und wird auch nach kurzem Widerstand durchgelassen. Otto hat ein paar interessante Dinge herausgefunden. So hat wohl Sankt Babylas dem Caesar selbst verboten, seine Kapelle zu betreten, solange dieser sich nicht von seinen Sünden gereinigt hat. Der Herrscher ließ ihn daraufhin in Ketten legen und er wurde auch in diesen Ketten beigesetzt. Sein Leichnam wurde mehrfach an andere Orte gebracht, bis er schließlich in Antiochia landete, irgendwo bei einer Statue des Charon. Da die Gruppe das Buch für interessant hält, überlegt man, wie man es mitnehmen könne. Stehlen wollen die beiden Mönche natürlich nicht, doch der einfache Andreas "kauft" es quasi einem der Wachen für zwei Rationen ab, worüber Bruder Richard nur den Kopf schüttelt.

Da es nur noch wenige Stunden bis zur Mitternachtsmesse sind, beschließt die Gruppe, zumindest den Weg dorthin schon einmal auszukundschaften. Bei der Statue sieht man jede Menge Tafuren, die wohl gerade jemanden ermorden. Man hört das Brechen eines Rückgrades. Dann nehmen die Wilden die Witterung auf und stürzen sich auf die Gruppe.

Fazit
Ich kann leider die Geschichte und das Drumherum schriftlich niemals so wiedergeben, wie es sich angefühlt hat. Ich denke, wir hatten alle ziemlich Schiss, als wir uns auf einmal wirklich etwas ausdenken mussten. Und dass dann quasi zufällig vom Meister ausgewählt wurde, wer drankommt, hat es nicht besser gemacht. Es hat allerdings auch ziemlich Spaß gemacht. Besonders gut wurde es, als aus dem Fisch plötzlich ein Frosch wurde und dann aus dem Frosch auch noch ein singender! Natürlich nur zu Lebzeiten! An der Stelle haben wir einfach nur gelacht, weil es so absurd und komisch war. Und dann, als Otto angefressen auf dem Markt die Geschichte noch einmal erzählt, würfelt er auch noch eine 4x10 auf sein Geschichtenerzählen. Nur um das mal zu verdeutlichen: Mit 8 Würfeln 4x dieselbe Zahl (irgendeine) zu würfeln, hat eine Wahrscheinlichkeit von 5% und die 10 ist das beste Ergebnis, was man bekommen kann! Es war absolut grandios!

Ich kann fast gar nicht über irgendetwas anderes nachdenken, weil das einfach der absolute Höhepunkt der Runde war. Und auch, wenn man eigentlich bei Cthulhu ernst bleiben sollte, in diesem Falle war es einfach zu genial.

Ansonsten müssen wir jetzt noch irgendwie prüfen, ob die Dinge, die wir während der drei Prüfungen getan haben, nur Illusion waren oder ob Andreas tatsächlich Bettlerkönig wird und wir ihn nun 3 Tage lang am Leben halten müssen. Einen davon verbringen wir ja ohnehin in der Bibliothek.

Und in Antiochia wird es nun spannend, der erste Kampf seit Längerem steht an und danach geht es hoffentlich bald in die Katakomben. Das Rätsel um die Geheimtür in der Kapelle haben wir ja leider nicht gelöst und werden wohl auch keine Gelegenheit dazu haben, da bald das feindliche Heer vor den Stadttoren stehen wird. Und es gibt Buji Beg anscheinend wirklich. Mal sehen, ob wir noch mit ihm sprechen können und ob er uns überhaupt erkennt.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 22.09.2017 | 17:24
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_18.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_18.html)


Die Gruppe steht wieder auf dem Basar. Otto und Marie bemerken schnell, dass sie in einigem Abstand von drei Hunden umkreist werden und irgendwo steht eine verhüllte Gestalt und beobachtet sie zusätzlich. Am Himmel stehen seltsamerweise 4 Sonnen und alle Leute sprechen merkwürdige Akzente, die man nicht versteht. Auch die Gegenstände, die von Händlern feilgeboten werden, wirken merkwürdig verdreht. Als Otto einen davon erwerben will, kann er die scheinbare Fantasiesprache des Händlers nicht verstehen und bietet ihm drei Dirham an, Als er ihm diese gibt, grinst der Händler nur, gibt ihm aber den Gegenstand nicht. Otto, der durch die Legende vom singenden Frosch einiges an Geld gemacht hat, stört sich jedoch nicht daran. Marie drängt darauf, zum Hafen oder Handwerkerviertel zu gehen, da man dort die Zeit kontrollieren darf. Die anderen wollen jedoch erst zur Bibliothek. Bevor man sich dorthin auf den Weg macht, stiehlt Andreas jedoch ein rohes Ei aus dem Beutel eines Passanten.

Bei der Bibliothek der fünf Türme angekommen, ist plötzlich alles wieder normal. Es gibt nur zwei Sonnen und die Leute sprechen wieder normal. Auch Habibi, der neue Fremdenführer, wartet bereits und grüßt die Gruppe erfreut.

Sechs Tafuren stürzen sich auf die Gruppe, die keine andere Möglichkeit sieht, als sich mit Klauen und Zähnen zu verteidigen. Lorentz hat keine Schwierigkeiten, sie niederzustrecken, während die anderen heftig einstecken. Nach dem Kampf überkommt Andreas der Hunger und er labt sich am Fleisch der Besiegten. Daraufhin schließen sich seine Wunden und seine Muskeln schwellen an, Lorentz dagegen wachsen nun ebenfalls Klauen.

Jetzt, wo man Ruhe hat und sich erst einmal verarztet, erzählt Otto vom Sinn der Charon-Statue: Einst suchte eine Seuche die Bevölkerung heim und ein Mann namens Leios ließ Charonion errichten, um sie davor zu schützen. Tatsächlich half der Bau gegen die Seuche. Als man gehen will, taucht Madeleine noch ihre Hand in Blut und hinterlässt damit einen Abdruck auf der Statue.

Die Gestalt in der Kutte beobachtet die Gruppe noch immer und zum ersten Mal sieht man auch Hunde bei der Bibliothek. Vor der Bibliothek hört man plötzlich eine Art Heulen, aber so merkwürdig und außerweltlich, dass es an den Nerven der Gruppe zehrt. Es sind erneut die Hunde von Tindalos, ein weiterer Reisezyklus ist verstrichen und sie kommen näher. Als Madeleine fragt, was die Hunde von Tindalos sind, rastet Lorentz aus und greift sie an. Zum Glück nur mit seinen Fäusten, aber sofort beginnen die Gelehrten in der Nähe nach den Wachen zu rufen. Bevor Marie also Habibi fragen kann, wie genau man sein Kismet im Turm der Mysterien erhöht, ist auch dieser geflohen. Rasch eilt man zur Bibliothek und begehrt Einlass. Jeder muss zunächst beantworten, was ein Mysterium ist und selbst Madeleine "Eines von deinen Kindern", wird akzeptiert. Die Stadtwache bekommt sie beinahe zu fassen, doch dann entschlüpft auch sie in die Bibliothek.

Nachdem man Madeleine fortgezerrt hat, zieht sich Marie erst einmal um, da ihre Kleidung vom Kampf ziemlich in Fetzen hängt. Anschließend macht man sich auf den Weg zur Mitternachtsmesse. Auf dem Weg dorthin trifft die Gruppe auf Savaric, dem Madeleine Tafurenfleisch anbietet, es ihm aber nicht sagt. Lorentz warnt ihn, es nicht zu essen, doch Savaric, gierig wie er ist, steckt es sich trotzdem in den Mund. "Das ist Tafurenfleisch", erklärt der Ritter und der andere spuckt es sofort aus. "Garstiges Biest!", brummt der Raubritter zu Madeleine. Als nächstes trifft man auf Henri, dem Lorentz eine der Rationen gibt, die man zuvor gefunden hatte. Savaric verlangt daraufhin auch etwas und bekommt auch eine weitere Ration.

In der Kirche versammeln sich etwa 30 bis 50 Geprüfte. Andreas geht vorsichtshalber einmal um die Kirche herum. Es gibt nur einen weiteren Ausgang, der so wie der Haupteingang bewacht wird. In der Kirche selbst stinkt es nach Stall. Die Männer befürchten, es könne eine Falle sein und bleiben deshalb direkt beim Eingang stehen. Jedoch passiert zunächst nichts dergleichen. Bischof Berengar hetzt nur gegen die Muselmanen und kommt dann zu seiner blutigen Schlussfolgerung: Den Geprüften wird erst vergeben, wenn sie alle von ihnen ausgelöscht haben. Die meisten Anwesenden sind Feuer und Flamme, nur wenige, so wie die Gruppe und Savaric, stimmen dieser Einstellung nicht zu. Dann verteilt Berengar Fleisch und Blut. Lorentz will dem Einhalt gebieten, doch einer der Fanatiker schreit, er gäbe sogar seinen Arm her, damit die anderen sich daran stärken mögen. Sofort kommt eine Wache zu ihm und schlägt ihm den Arm ab, den er dann verzweifelt dem Schlächter geben will, damit dieser noch stärker werden kann. Lorentz versucht dabei erfolglos, die Menge zu beruhigen oder einzuschüchtern. Madeleine hört derweil erneut die Einflüsterungen der Mütter und will unbedingt bleiben, um an dem unheiligen Abendmahl teilzunehmen. Marie, Andreas und Otto verlassen die Kirche, während Lorentz mühevoll Madeleine hinauszerrt. Die reißt sich jedoch bei der erstbesten Gelegenheit wieder los und versucht, erneut in die Kirche zu gelangen. Lorentz schlägt ihr jedoch die Tür vor der Nase zu. Neben der Gruppe sind auch Savaric, Guisebert und zwei weitere Männer hinausgegangen.

Im Raum ist es dunkel. Es gibt keine Wände, in der Ferne sind lediglich Spiegelungen der Charaktere zu sehen. Diese zeigen sie allerdings nicht, wie sie sind, sondern mit deutlich mehr Wolfsmerkmalen und sehr verzerrt. Lorentz jammert: "Das bin ich nicht!" Woraufhin eine ferne Stimme erklingt: "Aber was bist du dann?"

Fazit
Bis hierhin lief es recht gut, abgesehen von dem Chaos, was wir mal wieder angerichtet haben. Lorentz dreht bei jeder Gelegenheit ab, da er im Bereich des Übernatürlichen zu viele Failed Marks hat und deshalb automatisch durchdreht. Madeleine ist schwierig in der Gruppe zu halten, da sie eigentlich die Mütter anbeten und mit den fanatischen Geprüften mitgehen will. Und Andreas ist in Zawra demnächst Ziel vieler Attentate, wie wir befürchten. Noch ist nichts Schlimmes passiert, aber das ist womöglich nur die Ruhe vor dem Sturm.

Was die Hunde von Tindalos angeht, glaube ich fast, dass sich unser SL verplappert hat. Die Sache mit dem Reisezyklus, der anscheinend etwas mit den Tierchen zu tun hat, ist uns nämlich ziemlich rätselhaft und wir hatten vorher auch noch nie irgendetwas von einem Reisezyklus gehört. Wird wohl Zeit, dass mein Charakter sein Mythoswissen wieder anschmeißt. Denn irgendetwas scheint daran ja wichtig zu sein...
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 27.09.2017 | 06:42
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_20.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_20.html)


Nachdem sich alle halbwegs beruhigt haben, geht jeder auf sein Spiegelbild zu und berührt es. Daraufhin verschwinden die Spiegelungen und es wird stockdunkel im Raum. Um sich zu orientieren, verlassen sich die Charaktere auf Kismet, woraufhin ein Licht aus einer Öffnung im Boden dringt. Das Loch ist etwa 1m breit, man kann jedoch nicht sehen, was darunter liegt. Otto greift hinein und spürt seinen Arm nicht mehr. Als er ihn herauszieht, ist der Arm nicht mehr da, man sieht das ruhe Fleisch, doch kein Blut läuft heraus. Er und Marie sind dadurch so verängstigt, dass sie vor dem Licht zurückweichen. Ohne weiter nachzudenken springen Madeleine und Lorentz in das Licht. Andreas bugsiert Otto hinein, scheitert aber dann an Marie, die sich erfolgreich gegen ihn stemmt. Da er keine Lust hat, sich länger mit der Adligen auseinanderzusetzen, springt er selbst ins Licht. Marie, nun verlassen in dem leeren Raum, kommt langsam wieder zu sich und folgt ihren Kameraden.

Die Gruppe fällt durch ein helles Licht. Niemand sieht den anderen, doch man hört sich aus weiter Ferne. Aus dem Licht formen sich Buchstaben und schließlich Wörter.

Wenn man es nicht hat, dann ist man nicht.
Rückwärts beschränkt es nur die Sicht.


Aus den Wörtern im Licht kommt außerdem der Hinweis, dass das Rätsel anders ist und es nicht nur ein Wort sein muss. Man ruft sich Überlegungen zu, wie Erinnerungen oder Körper, dann beschließt Otto, es mit Erinnerungen zu versuchen. Sein Fall beschleunigt sich daraufhin und er ist nicht mehr in der Lage, mit den anderen zu kommunizieren. Auch der nächste Versuch, das Spiegelbild, erweist sich als falsch. Die Fallenden spüren, wie sie schwächer werden und an Lebenskraft verlieren. Schließlich wirft jemand die Überlegung Leben ein, woraufhin Andreas bemert, dass dies rückwärts Nebel hieße. Er ruft dies und sofort endet der Fall.

Man steht unbeschadet, doch immer noch schwach, in einem Raum mit einem Brunnen, in dem sich eine Flüssigkeit befindet, die an Quecksilber erinnert. Madeleine, Otto und Lorentz erblicken darin einen Teil des Marktplatzes. Die Stadtwache patroulliert dort. Auf dem Dach eines Standes sind Fußabdrücke, so, als sei dort jemand hinuntergesprungen oder eine unsichtbare Person stünde dort. Dies fällt jedoch nur Lorentz auf. Andreas und Marie dagegen sehen einen hohen Turm, aus dem Holzbalken ragen, an denen man sich wohl entlangschwingen müsste. Otto wirft einen Dirham in den Brunnen, doch dieser bleibt auf der Oberfläche liegen. Er nimmt ihn sich wieder. Als er daraufhin seine wieder erschienene Hand hineintaucht, wird er in den Brunnen gesogen.

Da er völlig unvorbereitet war, stürzt er, woraufhin die Stadtwache in schnappt und aus dem Bild zerrt. Nun versucht Lorentz sein Glück. Er will in das merkwürdige Fass springen, welches neben dem Stand steht. Er springt also in den Brunnen, landet halbwegs elegant auf dem Dach des Standes und verschwindet dann im Fass. Dieses ist tiefer als erwartet und er kann die Oberfläche nicht durchbrechen. Trotz des Gefühls der Atemnot droht er nicht zu ertrinken.

Nun versucht Madeleine ihr Glück. Sie springt und landet elegant auf dem Rand des Fasses. Die Leute um sie herum applaudieren. Im Fass sieht sie etliche Personen, die abwechselnd aufblitzen und ihm nicht entkommen können. Sie steigt vom Fass und wirft es um. Daraufhin erscheinen nun auch Andreas und Marie auf dem Basar und sehen noch, wie aus dem Fass erst Lorentz, dann Otto und dann scheinbar hundert andere Personen herauskommen, die wohl alle seit Jahren oder gar Jahrzehnten darin gefangen waren.

Otto entdeckt einen weiteren Brunnen, der abgedeckt ist. Der Deckel ist jedoch eine Tür, welche er öffnet. Darunter liegt nur Schwärze. Er lässt einen Stein fallen, doch hört ihn nicht aufkommen, also springt er hinein, gefolgt von den anderen. Dann stehen alle wieder vor der Bibliothel, es ist Nacht und das Kismet aller ist gestiegen. Nun will man auf den Basar, um Andreas' Namen zurückzukaufen, als Lorentz jedoch einfällt, dass Dinge, die nachts auf dem Basar verkauft wurden, nicht weiterverkauft werden dürfen. Als man auf dem Basar ankommt, sind dort ungewöhnlich viele Lichter. Es scheint eine Art Fest stattzufinden. Und dann bewegt sich etwas Großes zwischen den Ständen...

Nun nimmt sich Otto Madeleine an, die immer wieder betont, sie müsse dem Willen der Matres gerecht werden. Er versucht, sie etwas zu beruhigen und fragt sie nach den Gründen, aus denen sie sich den Müttern zugewendet hat. Dabei unterbricht ihn Lorentz immer wieder. Madeleine ist wohl der Meinung, es gäbe keinen Gott, da Gott ihr nie irgendetwas gegeben hätte. Die Mütter aber haben ganz offensichtlich Macht. Daraufhin fragt Otto sie, was die Mütter ihr denn gegeben oder versprochen hätten und dass sie nicht auf deren Einflüsterungen hören sollte. Schließlich schweigt die Bettlerin nur noch.

Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, zieht man schließlich mit den vier anderen los zur Charon-Statue, um dort nach der Höhle zu suchen, in der man die Leiche von Babylas finden könnte. Tatsächlich gelingt es durch die gesteigerten Sinne recht zügig, eine interessante Höhle ausfindig zu machen. Neben Tafuren und dem Geruch des Wolfsteufels lässt sich nämlich auch ganz leicht Annas Geruch entdecken. Man muss jedoch erst einen Vorsprung hinaufklettern. Oben stehen vier Tafuren in tranceartigem Zustand, die durch ein Schnipsen erwachen. Trotzdem greifen sie nicht an, sondern versperren lediglich den Höhleneingang. Nach einem kurzen Kampf sind sie aber ausgeschaltet und man dringt tiefer in die Höhle vor. In den Kammern findet man etliche christliche Symbole und es geht immer tiefer in den Berg hinein. Annas Geruch wird bald schwächer, sie war anscheinend schon in der vorigen Nacht hier, ist aber wieder umgekehrt. In den tieferen Kammern wurden die christlichen Symbole zerstört und aus der Ferne hört man ein Krachen und Scheppern.

Schließlich gelangt die Gruppe an eine Steintreppe, die ebenfalls leicht zerstört wirkt. Entweder wurde etwas Schweres heruntergeworfen oder hinaufgezogen. Unten scheint der Wolfsteufel zu wüten, an den Seiten sind Särge in die Wand eingelassen. Die Gruppe macht keinen Hehl aus ihrer Anwesenheit und durchsucht die Särge laut. Unten wird es still. Als die Gruppe etwas tiefer nach unten geht, steht dort ein Wolfsteufel. Nicht nur irgendeiner, sondern der Schimmelwolf. Sein verfaulter Kiefer hängt nur noch an Fetzen und fällt dann klappernd zu Boden. Mit widerlicher, dröhnender Stimme fragt die Kreatur, in deren Augen Erkennen zu sehen ist: "Und? Wie war es in der Höhle der Sünden?"

Fazit
Es war schon sehr lustig, als wir vor dem Brunnen standen. Jeder von uns musste würfeln und jedes Ergebnis hätte wohl ein anderes Bild gebracht. Und was würfeln wir? 3. 3. 3. 10. 10. Schlimm war es ja nicht, immerhin hat es uns geholfen, das Problem zu lösen, aber es hätte mich schon interessiert, was die anderen Optionen gewesen wären.

Auch sehr schön war das Gespräch mit Madeleine, die sich einfach allem verweigert hat. Schönes Charakterspiel, leider macht dies es der Gruppe aber auch schwerer, zu rechtfertigen, warum wir sie mitnehmen, da vereinzelt schon "Hexenverbrennung" gerufen wird. Aber vielleicht kann Otto sie ja noch bekehren.

Spannend wird es auf jeden Fall, immerhin wurden unsere Charaktere nun endlich mit dem Schimmelwolf konfrontiert und was auch immer auf dem nächtlichen Basar passiert, wird sicherlich auch nicht ganz ungefährlich sein.

Leider muss ich sagen, dass wir in letzter Zeit wieder ziemlich albern geworden sind und es dieses Mal wieder einen Höhepunkt erreichte. So kommt leider keine Spannung oder Gefühl von Bedrohung auf und das vermisse ich doch sehr, immerhin spielen wir doch Cthulhu. Vor allem bei den Bedrohungen, denen wir nun gegenüberstehen.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 29.09.2017 | 22:33
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_26.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_26.html)


Der Schimmelwolf spricht Griechisch, sodass Otto und Lorentz für die anderen übersetzen müssen. Das Wesen will unbedingt wissen, wie es in der Höhle der Sünden war und schon ist man vor dem geistigen Auge zurück in der dunklen Grotte. Tantalos, wie sich der Schimmelwolf nun vorgestellt hat, hockt oben auf der Felsnadel und blickt auf die Gruppe herab. Dann meint er, sie sollten endlich unsere wahren Sünden preisgeben, nicht diese Dinge, die sie bei der Beichte vorgeschoben haben. "Dass wir Menschenfleisch gegessen haben?" "JA UND IHR HABT ES GENOSSEN!", donnert Tantalos.

Auf dem nächtlichen Basar bemerkt man rasch, dass sich die Kreaturen eher von Andreas fernhalten, einige nicken ihm auch anerkennend zu. Bei vielen Ständen finden sich merkwürdige Gebilde wie lange Metallstäbe, die seltsam riechen, Dinge, die ihre Farbe verändern. Insgesamt liegt ein dichter Nebel auf dem Basar. Madeleine geht los, um sich etwas zu kaufen, das aussieht wie ein großes Sternenrohr. Lorentz, der unbedingt einen der Metallstäbe haben will, geht zu einem Stand, doch dort ist kein Händler zu sehen. Also legt er einen seiner Schuhe dorthin und nimmt sich das Rohr, das ungewöhnlich schwer ist. Als er sich vom Stand entfernt, folgen ihm ein paar der Wolfswesen und kriechende Gedärme, welche abartige Geräusche von sich geben. Otto und Andreas sind derweil bei einem Stand mit Schriftrollen angekommen und greifen gleichzeitig nach demselben Buch. Dieses ist voller merkwürdiger astronomischer Zeichen und Zahlen. Madeleine versucht sich mit einem Händler zu verständigen und schreibt in Ermangelung der gleichen Sprache auf, dass sie ihre Ängste vor dem Übernatürlichen gegen das Sternenrohr tauschen möchte. Das Wesen, das mehr Arme hat als normal ist, reicht ihr die Hand und sie schlägt ein, der Handel ist besiegelt. Marie macht sich unterdessen auf die Suche nach etwas wie den Djinntränen, mit denen sie die Sprache der Kreaturen verstehen kann. Eine wunderschöne Orchidee fängt ihren Blick ein, doch wieder ist kein Händler am Stand und die junge Frau ist erst einmal ratlos. Das Buch, welches Otto und Andreas gefunden haben, scheint eines zu sein, welches die Zukunft vorhersagen soll, allerdings ist es in einem komplizierten Code geschrieben.

Erneut fragt Tantalos nach den Sünden der Gruppe. Madeleine, völlig überwältigt, wimmert: "Meine Existenz." Darüber ist der Schimmelwolf recht erfreut, beschuldigt aber weiterhin die anderen, sie würden etwas verbergen. In einer Art Spiegelung sieht man Madeleine, wie sie unter einem Apfelbaum schläft, sie hat wohl ihre Pflicht vernachlässigt. Dann ändert sich das Bild, sie erwacht und sucht nach jemandem, ruft und ist völlig außer sich. An einer Mühle findet sie im Wasser den toten Körper eines Kindes, auf das sie wohl aufpassen sollte.

Nun offenbart Tantalos seinen Plan: Nur das Fleisch des größten Sünders konnte seinen Hunger für 1000 Jahre sättigen, deshalb will er Judas wiederbeleben, um ihn erneut zu verspeisen. Und dazu muss er das Ritual des kochenden Blutes durchführen... Um dann schließlich seinen Sohn Pelops zurückzuholen. Die Gruppe versucht, ihm das auszureden, doch Tantalos hört nicht wirklich hin. Erst, als Anna erwähnt wird, blitzt kurz Trauer in seinen Augen auf. Es sei die einzige Tochter, die er noch hatte. Madeleine fragt, ob die Mütter sie ihm nicht wiederbringen könnten. Die Mütter, so erzählt der Schimmelwolf, wollen, dass er leidet. Sie haben ihm die Judasklinge gezeigt und dann versteckt, damit er noch mehr leidet, denn sie ernähren sich von diesen negativen Emotionen. Anna sei schon lange tot. Die Gruppe habe eine Leiche mit sich herumgeschleppt und mit Fleisch vollgestopft. Er habe es ihr eigenhändig aus dem Körper ziehen müssen, da sie beinahe geplatzt sei. Otto fragt Tantalos, ob es vielleicht möglich wäre, in einer anderen, der Traumwelt, ein Gegenmittel zu finden. Tantalos schüttelt den Kopf, die Matres gewährten ihm keinen Schlaf. Daher bietet Otto an, dass sie danach suchen könnten in Zawra.

Es ist Tag auf dem Basar, doch die Stände, an denen man zuvor war, sind noch da. Während Otto und Madeleine sich in ein Streitgespräch versticken, ob und wie sie Tantalos helfen oder unterstützen und auf wessen Seite sie nun stehen, wendet sich Marie an den Händler, der nun am Stand zu finden ist. Für die Orchidee, von der er auch nicht weiß, was sie tut, möchte er einen Kuss, ein Stück ihres Schleiers und drei Dirham. Sie verhandelt zumindest das Stück Schleier weg, immerhin gehört sich das nicht und der Kuss ist ja schon etwas Besonderes. Als sie sich die Blume ins Haar steckt, wird diese Blau und Maries Kismet wird schwächer. Und dann steht plötzlich Lorenzo da.

Fazit
Anscheinend habe ich bei den Visionen damals ein bisschen was falsch verstanden. Ich dachte nämlich, der Schimmelwolf wäre der Totengott und der Mensch, der vor ihn getreten ist, wäre Tantalos gewesen. Vielleicht war das aber auch tatsächlich so und Tantalos ist erst danach zu dem Wolf geworden. Und hatte nicht Judas sich in einen Wolf verwandelt und einen Legionär gefressen? Oder war das in Wahrheit ganz anders, haben wir gesehen, wie Tantalos Judas gefressen hat? Alles ziemlich verwirrend.

Interessant wird aber auch, was wir eigentlich gekauft haben. Wir dachten vermutlich alle, dass die merkwürdig riechenden Metallstäbe Pistolen sind, weswegen Lorentz' Spieler sich auch eines gekauft hat, aber nach der Beschreibung, dass es viel schwerer ist, als es aussieht, bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 2.10.2017 | 07:29
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_27.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/09/cthulhu-das-heer-der-verfluchten_27.html)


Lorenzo scheint sich teilweise an die Gruppe zu erinnern. Auch, dass Lorentz ihn in die falsche Richtung geschickt hat. Er wolle doch zur Bibliothek. Madeleine hakt nach und erfährt, dass der Mann Bücher über den menschlichen Geist schreibt. Während die anderen versuchen, ein bisschen mehr aus ihm herauszubekommen und dabei schnell merken, dass sich seine Erinnerungen nach kurzer Zeit zurücksetzen und er sich erneut vorstellt, wirft Lorentz ihm entgegen, er sei tot. Marie versucht, dies abzumildern und erklärt, es sei alles nur ein Traum, woraufhin Lorenzo jammert: "Warum habe ich dann immer denselben Alptraum mit denselben schrecklichen Personen?" Madeleine schreibt ihm Anweisungen auf, mit deren Hilfe er das Weiße Schiff finden kann, dann geht Lorenzo verwirrt weg.

Andreas möchte derweil das Buch kaufen, welches ihn und Otto angelockt hat. Ein Gefallen ist ihm als Bezahlung allerdings etwas zu heikel, deshalb zeigt er die Spieluhr, die er vor einiger Zeit erbeutet hatte. Der Händler wird sofort sehr aufgeregt und möchte das gute Stück unbedingt haben. Nach einigem Drohen seitens Lorentz erklärt er, der Wesir habe seine Spieluhr verloren und diese passe recht gut auf die Beschreibung. Daraufhin will Andreas sie natürlich nicht wegtauschen und lässt sich das Buch für ein paar Stunden zurücklegen. Marie erwirkt derweil eine Vision, was sie mit der Blume tun soll. Sie sieht, wie jeder der Gruppe eine Blüte davon isst, dann erklingen furchtbare Schreie. Aus der Menschenmenge kommt eine alte Frau auf die Gruppe zu, eine der Matres. Und einer der Männer hat noch einmal kurz Sicht auf Lorenzo, der sich kurz umblickt und dabei das Gesicht einer Mater hat.

Tantalos fragt nach, wie die Gruppe es schafft, in die Traumwelt zu gelangen. Sie seien gerade dort gewesen, antwortet Otto, doch der Wolf glaubt ihm nicht. "Vielleicht, so schließt der Mönch, ist Zawra ja auch nur eine Illusion der Mütter." Vom Eingang her kommt eine Gruppe von mindestens 20 Personen näher, fast alles Geprüfte. Bischof Berengar führt sie an und ruft nach dem Sündenbischof. Bald steht die Gruppe zwischen Tantalos und den Geprüften, zusammen mit Savaric, Guisebert und einem weiteren Mann, der sie begleitet hat. Der vierte ist lange vor Betritt der Höhle geflohen. Kurz scheint es, als habe Guisebert die Gestalt eines kleinen, blinden Mädchens, dann ist jedoch alles wieder normal.

Viele der Geprüften haben mittlerweile deutliche Wolfsmerkmale. Berengar fordert von Tantalos die Judasklinge. Tantalos' Zeit sei um, er würde nun seinen Platz einnehmen. Die Gruppe hört etwas hinter Berengar, doch als man ihn warnt, glaubt er es nicht. Tantalos scheint sich nicht einschüchtern zu lassen. Er stapft auf den Bischof zu, schiebt ihn zur Seite und geht. Ein taktischer Rückzug im Angesicht einer Übermacht. Nun befiehlt Berengar, die Suche nach der Judasklinge fortzusetzen.

Die Gruppe eilt los, um die Sonnenuhr zu suchen, hat jedoch keinen Erfolg. Dann dreht sich plötzlich die Zeit zurück: Die Sonnen laufen rückwärts und es ist wieder Nacht auf dem Basar. Nun, mit der Blume im Haar, erkennt Marie, dass sich die Kreaturen hier mittels Emotionen unterhalten - negativen Emotionen wie Hass und Mordlust. Andreas entdeckt, dass die Spieluhr vier drehbare Beine hat, die wohl in allen möglichen Kombinationen miteinander gedreht werden können. Lorentz hört aus seinem seltsamen Rohr eine Kinderstimme rufen: "Hilf mir! Befreie mich!" Im Rohr sieht er aber nichts. Otto entdeckt an einem Stand seltsame Metallplatten in Signalfarben: Rote, blaue und gelbe hauptsächlich, auf denen merkwürdigste Symbole gemalt sind. Andreas dreht an einem Bein der Spieluhr. Zuerst erklingt eine sehr schöne Melodie.

Aufgeregte Schreie und Rufe erklingen, dann kommt Anna auf allen Vieren um die Ecke gerannt und schmiegt sich an Madeleine. In diesem Moment fragt Otto, wann Madeleine das letzte Mal glücklich war. Als sie damals Anstellung fand, antwortet sie. Otto erklärt daraufhin, dass Anna vermutlich zu ihr kommt, weil sie sehr leidet und die Mütter sich ja davon nähren.

Plötzlich schreit jemand, er habe die Klinge des Babylas gefunden. Marie, die als erste der Gruppe zur Stelle ist, fragt natürlich, ob die Leiche in Ketten gelegen hätte, woraufhin Otto sie schilt. "Darum vertraut man Weibsvolk keine Geheimnisse an!" Die junge Frau versteht gar nicht, was er hat. Tatsächlich gibt es keine Ketten, nun wird aber gezielt nach welchen gesucht. Kurz darauf finden auch einige einen mit Ketten verschlossenen Sarg, der Leiche darin fehlt jedoch der Kopf. Es scheint die Leiche eines jugendlichen Mädchens gewesen zu sein. Und der deformierte Schädel aus dem Lager würde genau passen. Und sie wurde im Sarg verbrannt, überall sind noch die Rußspuren sichtbar. Marie wird ganz panisch und stammelt nur noch von Dämonen und dass sie den Sarg schnell wieder verschließen müssen, Berengar sieht es dagegen nicht so eng. Er ist völlig mit der Suche nach der Klinge beschäftigt.

Otto nimmt die Gruppe etwas beiseite und erklärt, dass sie nicht zwingend nach einem strahlenden Schwert suchen. Babylas war kein Krieger, möglicherweise hatte er nur einen Dolch. Oder, da er sehr früh gelebt hat, einen Speer oder ein Bronzeschwert, auf jeden Fall eine eher verwitterte Klinge. Man geht nun so tief in die Höhlen, wie es geht und sieht sich dann in einer Sackgasse um. Dort findet man tatsächlich gut verborgen ein schiefes Kreuz an der Wand. Als Otto die Fackel daran hält, verblasst es. Lorentz fürchtet sich so sehr vor dem scheinbar magischen Effekt, dass er panisch aufschreit. Das wiederum verängstigt die ohnehin angespannten geprüften weiter vorne in der der Höhle. Man hört einige Schreie und dann, wie sie davonrennen. Dies nun wieder bringt Lorentz zurück in die Realität und er verharrt völlig verwundert.

Mit voller Wucht rammt Andreas die Wand ein, an der sich das Symbol befand. Von weiter vorne hört man weitere Rufe. Die Gruppe kriecht durch die Öffnung und findet sich in einer kleinen Kammer wieder. Sechs Särge stehen hier, alle mit Kreuzen übersäht. Nur einer von ihnen ist jedoch mit einem schiefen Kreuz versehen. Als die Männer den Deckel zur Seite schieben, finden sie ein in Ketten gelegtes Skelett mit einem nadelförmigen Kurzschwert. Die Knochen wirken eher eckig als rund, aber weder Marie noch Otto wissen, worauf das hindeuten könnte.

Otto betet kurz und bittet Sankt Babylas um Vergebung, aber er müsse sich die Klinge ausleihen. Vom Eingang der Höhle hört man nun Kampfeslärm. Anscheinend greifen die Tafuren die Geprüften an. Lorentz tritt vorsichtshalber wieder in den größeren Raum vor der Kammer, um die Gruppe notfalls zu verteidigen.

Otto greift nach dem Schwert. Sofort beginnt die Klinge rot zu erstrahlen und wirft ein unheimliches, rotes Licht in die Kammer. Sie brennt sich dabei in Ottos Fleisch, doch der scheint den Schmerz gar nicht zu bemerken.

Plötzlich schwenkt die Melodie in einen Alarmton um. Sofort richten sich die Blicke etlicher Kreaturen auf die Gruppe. "Opfer. 5 Opfer." "Macht das aus!", drängt Marie. "Zu spät", grollt eine Stimme aus dem Nebel.

Fazit
In Antiochia läuft es scheinbar ganz gut. Zumindest haben wir die gesuchte Klinge gefunden, jetzt müssen wir nur noch die Quelle Daphnes finden, um sie darin zu reinigen. Achja, die anstürmenden Tafuren könnten noch etwas problematisch werden, das hat unser letzter "glohreicher" Kampf ja bereits bewiesen.

Zawra wird nur aktuell noch etwas problematischer, immerhin ist dort nun eine Horde hasserfüllter Kreaturen der Nacht hinter uns her. Vielleicht der perfekte Zeitpunkt für Marie, um die Blüten der Blume an die anderen auszuteilen? Die Schreie müssen ja nicht die ihrer Gefährten gewesen sein...

Insgesamt hat es einigermaßen Spaß gemacht, auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, dass wir wirklich weit vorangekommen sind. Diese Runde bestand nunmal aus sehr viel Reden und Basar-Shopping, das uns - einmal wieder! - total in Bedrängnis gebracht hat. Übrigens vermuten wir, dass die Blechgebilde auf dem Basar Straßenschilder sind. Die Beschreibung hörte sich seeeehr danach an.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 9.10.2017 | 08:17
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_4.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die_4.html)


Die Gruppe verlässt die kleine Grabkammer. Der Kampfeslärm ist mittlerweile verstummt und man will nachsehen, wer gewonnen hat. Leider verläuft man sich trotz Madeleines Zeichen an den Wänden und findet erst zurück, als alle ihre Nasen bemühen und dem Geruch des frisch vergossenen Blutes folgen. Tatsächlich haben die Geprüften gewonnen und laben sich gerade an den toten Tafuren. Otto und Madeleine können ihre Blutgier bei diesem Anblick ebenfalls nicht länger zügeln und stürzen sich ebenfalls auf die Toten. Bei den anderen Geprüften sieht man, wie sich immer mehr zu Tieren entwickeln, ihnen Fell sprießt und ihre Wunden in Minutenschnelle verheilen.

Berengar fordert die Klinge von Otto, doch der hört ihm gar nicht zu. Zu sehr ist der Mönch mit Fressen beschäftigt. Marie beruhigt den Bischof ein wenig, er solle doch Otto erst einmal speisen lassen. Madeleine dagegen scheint eine Art Erkenntnis zu haben, während sie frisst. Langsam setzt sie sich ganz sittsam auf und wischt sich mit einem Tuch den Mund ab. Im Augenblick scheint dies aber nur Lorentz aufzufallen.

Als Otto fertig gegessen hat, weigert er sich, dem Bischof die Klinge zu geben. Er sei schließlich erwählt worden. Er und Lorentz drohen dem Geistlichen mehrmals, der zunächst diplomatisch bleibt. Die anderen Geprüften sind eher schockiert, dass Otto es wagt, sich gegen einen so hohen Mann der Kirche aufzulehnen. Schließlich kommt es aber doch zum Kampf, bei dem sich Savaric und Guisebert zurückziehen, Madeleine sich auf die Seite des Bischofs stellt und Marie und Andreas einfach nur versuchen, zu entkommen. Schnell zeigt sich, dass die Geprüften einfach zu viele sind, dann jedoch nimmt der Kampf eine überraschende Wendung. Aus der Wunde eines Geprüften tritt schwarzgrünes Blut, welches extrem stinkt und alle dermaßen beim Kampf behindert, dass dieser zum Erliegen kommt.

Berengar nutzt die Chance und ruft erneut zum Frieden auf, woraufhin Otto ihm die Klinge entgegenschleudert. Eigentlich wollte er den Bischof damit treffen, was aber nicht geklappt hat. Sie fällt zu Boden und ein anderer Geprüfter nimmt sie auf und bringt sie Berengar. Als der Bischof die Klinge an sich nimmt, scheint sie etwas heller zu leuchten als bei Otto und zudem noch Wärme auszustrahlen. Madeleine soll die anderen überwachen, während sie nach den Schriften des Sankt Babylas suchen sollen. Madeleine wirft sich dem Bischof zu Füßen und klammert sich an sein Bein, um Versuch, eine Rüstung unter seiner Robe zu ertasten. Dabei fragt sie ihn, ob er seine Visionen und Befehle von den Müttern bekäme. Er ist zunächst verwirrt und meint, er bekäme Visionen von Gott und der Mutter Maria. Madeleine verliert das Interesse an ihm, als merkt, dass er nicht zum Gefolge der Matres gehört. Daher versucht sie ihn in eine Falle zu locken, nämlich in das Grab, welches sie gefunden haben. Leider schickt der Bischof nur zwei seiner Leute mit.

So kehrt die Gruppe wieder zurück zum Grab. Die zwei Geprüften, die nun dabei sind, sind sehr erstaunt, da sie zuvor beim Durchsuchen nichts gefunden haben und auch angeben, kein Symbol gesehen zu haben. Als man den kleinen Raum noch einmal durchsucht, entdeckt man unter Babylas Sarg eine Treppe nach unten. Dort befindet sich ein Raum voller Schriftrollen, an der Wand hängt eine teilweise zerstörte Steinplatte. Während Lorentz, Madeleine und Andreas mit einem der Männer schnell wieder in den Sarg-Raum zurückkehren, da sie keine weiteren Geheimgänge finden, vertiefen sich Otto und Marie in die Schriften. Marie findet zwei arabische Bücher: Das Ghayaht al Hakim, das Ziel der Weisen, welches die Gruppe in Zawra kaufen wollte und das Kitab al Hasalik, das Buch der Wege, in dem immer wieder das Ayn al Hamba erwähnt wird, das rote Auge. Otto dagegen liest ein wenig über die Geschichte von Babylas. Besonders interessant ist ein Eintrag über den Bau der Charon-Statue. Es gab nämlich gar keine Seuche, vor der es ursprünglich schützen sollte. Vielmehr brach diese an dem Tag aus, an dem mit dem Bau der Figur begonnen wurde und Tantalos und seine Männer heilten die Kranken. Er und seine Männer scheinen aber einen fremden Glauben gehabt zu haben: "Wie die Kainiten glauben sie an die Erlösung durch Sünde und Opfer." Vor allem aber glaubten sie wohl, dass Judas der Messias gewesen sei, nicht Jesus. Schließlich warf man Tantalos und seine Anhänger jedoch aus der Stadt.

Oben findet man in den anderen Särgen nur weitere, in Ketten gelegte Leichen. Lorentz nutzt die Chance und erschlägt den Geprüften, als dieser den Bischof über den Fund unterrichten will. Derweil entdeckt Otto auch noch, verborgen in verschiedenen Schriften, einen Teil der Anleitung für das Ritual des kochenden Blutes. Da der Bischof diese nicht erhalten soll, steckt er sie ein. Dann legen sich einige Mitglieder der Gruppe schlafen, woraufhin Lorentz auch den anderen Geprüften umbringt. Er versteckt die Leichen, dann verlässt die Gruppe das Grab und verbirgt den Eingang wieder, sodass der Bischof ihn hoffentlich nicht wiederfindet.

Fazit
Es war etwas ungewohnt, dass wir bis jetzt noch nicht in Zawra waren. Aber dafür sind wir in der Antiochia-Story gut vorangeschritten. Die Idee, den Bischof zu stürzen, war natürlich sehr von dem Wahnsinn, der uns langsam befällt, geprägt und von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es waren einfach zu viele Gegner.

Interessant sind nun wieder die Schriften, die wir gefunden haben. Hoffentlich werden wir genug Zeit haben, uns ein wenig mit ihnen zu beschäftigen.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 20.10.2017 | 09:13
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-die.html)


Madeleine beginnt plötzlich sehr gehoben zu sprechen und bewegt sich auch eher wie eine Edeldame, was Lorentz nun endlich anspricht. Sie wirkt verwirrt oder tut so, als wüsse sie nicht, was er meint. Als Otto sie nach ihrem Namen fragt, antwortet sie: "Madeleine von Metz." Alle starren sie an. "Äh, aus Metz, aus Metz!", korrigiert sie sich, doch zu spät. Längst ist klar, dass sie sich irgendwie verändert hat. Allerdings weigert sie sich, darüber zu sprechen und geht einfach weg.

Zurück in Antiochia legt man sich schlafen. Am nächsten Tag ist es sehr unruhig in Antiochia. Kerboga ist mit seinem Heer eingetroffen und belagert nun die Stadt, es ist extrem heiß und die Menschen sind hungrig und verzweifelt. Otto vertieft sich noch einmal in die Schriften, die er mitgenommen hat, während die anderen dem Gerücht nachgehen, Peter Bartholomäus sei auf dem Marktplatz und liege betend in der Sonne. Madeleine hingegen zieht allein umher und gibt einem hungrigen Bettler ein Stück Tafurenfleisch. Gleich darauf fühlt sie sich furchtbar schlecht wegen dieser unmenschlichen Tat, rennt in eine Gasse und übergibt sich.

Auf dem Marktplatz liegt tatsächlich der blinde Mann in der Sonne, den Arm ausgestreckt wie bei einem Kreuz und betet unablässig. Seine Haut ist längst gerötet, doch er regt sich nicht. Im Schatten der umstehenden Gebäude haben sich etliche Gläubige versammelt und warten auf eine Vision des Sehers. Andreas nimmt sich ein paar Besen und Laken und baut damit einen Sonnenschutz über dem Mann auf. Einige rufen, die Gruppe würde Bartholomäus stören, doch da der Schlächter dabei ist, traut sich niemand, etwas zu unternehmen. Madeleine sieht in dieser Zeit, wie ein paar Leute kommen und ihr Erbrochenes in einen Eimer schaufeln. Sie versuchen, sie nicht anzusehen dabei, doch die Bettlerin ignoriert sie ebenfalls. Dann sieht sie Anna und folgt ihr bis zum Marktplatz, wo das Mädchen verschwindet.

Plötzlich geht ein Rucken durch Bartholomäus' Körper. Die Gruppe hilft ihm, sich aufzurichten, als er schreit, der Apostel Andreas sei ihm erschienen. Dieser sei nun der Schutzheilige dieses Kreuzzuges, denn er zeigte ihm, wo ein heiliges Relikt verborgen sei: Die heilige Lanze! Er und alle Anwensenden machen sich auf den Weg zur Sankt Peterskirche, wo Berengar sie erfreut begrüßt. Auch Otto, der den Tumult gehört hat, gesellt sich nun zu der Gruppe. Er tritt Berengar sehr skeptisch gegenüber, doch der scheint sich nicht an die Ereignisse der vergangenen Nacht zu erinnern. Auch zwei seiner Schergen, die mit anwesend waren, erzählen, dass sie nach der Messe in der Kirche geblieben sind. Madeleine versucht, ihn auf das Ritual des kochenden Blutes anzusprechen, doch der Bischof scheint nicht zu verstehen, was das ist und predigt daher freudig darüber, dass Antiochia eingenommen wurde. Dass sie Menschenfleisch verzehrt haben, daran erinnert er sich, aber alles andere ist wie ausgelöscht. Der Gruppe schwant Böses: Berengar wurde entweder durch eine Mutter ausgetauscht oder die Sinne aller wurden manipuliert, sodass sie sich nicht erinnern können. Es ist wie in Zawra, wo die Leute bei Tag und Nacht komplett unterschiedlich sind.

Alle durchsuchen die Kirche, doch niemand findet etwas. Otto vermutet bereits, dass man morgen die Klinge von Babylas als die Speerspitze der heiligen Lanze präsentieren wird - quasi die Speerspitze des Glaubens. Nachdem die meisten Suchenden aufgegeben haben und abgezogen sind, erfährt die Gruppe, dass Wilhelm von Gascogne, Le Rouges Nachfolger, seit der Nacht verschwunden ist. Man befürchtet, er könne die Klinge bei sich tragen. Zunächst jedoch beichten Madeleine und Otto. Madeleine berichtet Bischof Berengar teilweise von Zawra und den Müttern. Otto dagegen beichtet Bruder Richard all die schrecklichen Geschehnisse mit dem Menschenfleisch und schließt ab mit: "Und der Bischof ist noch viel schlimmer." Eigentlich will er den Mann damit nur warnen, doch Bruder Richard ist viel zu angeekelt und rennt vollkommen aufgelöst davon.

Marie arrangiert anschließend, dass Berengar ihnen ein Gespräch mit Buji Beg organisiert, der Mann ist schließlich sehr gelehrt und sein Wissen nützlich. Dann macht man sich auf den Weg, Wilhelm zu suchen. Man vermutet, er ist der neue Manipulator, der neue Avatar der Mütter. Schnell erfährt man, dass er am frühen Morgen die Stadt verlassen wollte, also fragt man den Torwächter. Der erzählt, dass Wilhelm mit 10 Gefolgsleuten da war, er ihn aber nicht nach draußen gelassen hat. Das wäre schließlich Hochverrat und Wilhelm konnte ihm auch nicht sagen, was seine Gründe waren. Die Klinge hatte er aber wohl nicht bei sich. Vermutlich ist er jetzt im Palast, also bricht die Gruppe dorthin auf. Nach einigen Minuten kommt ihnen ein aufgeregter Bote entgegen.


Fazit
Okay, okay, die Erklärung! Quasi seit einer der ersten Runden wirft immer mal wieder einer der Spieler, wenn unsere Gruppe zu einer besonderen Mission aufbricht oder etwas besonderes tut, ein: "Wir sind schließlich die Speerspitze des Glaubens!" Ich weiß gar nicht mehr, wie er darauf gekommen ist, jedenfalls kommt der Spruch mindestens einmal in jeder Spielrunde. Und dann ging es dieses Mal um die heilige Lanze, worauf der Ausruf natürlich richtig gut passt. Ist also eher ein Insider, aber ich wollte es einfach mal erzählen.

Um ehrlich zu sein, war ich gar nicht mehr so überrascht, dass wir dieses Mal nicht in Zawra waren. Nachdem bereits in der ersten Hälfte nichts davon kam, hatte ich mir das schon fast gedacht. Ich fand es auch okay, so sind wir immerhin mal gut vorangekommen im Plot. In Zawra werden wir vermutlich eh bald sterben, wenn uns die Viecher erwischen. Außer, Otto schafft es, die Zeit zurückzudrehen, die Fähigkeit dazu hat er ja. Aber kümmern wir uns nicht um Zawra. Viel wichtiger ist, dass uns endlich aufgefallen ist, dass der Bischof zwei Persönlichkeiten zu haben scheint! Der SL hatte vermutlich eine innere Facepalm, dass wir das nicht schon früher bemerkt haben. Das stellt uns allerdings vor noch größere Probleme und der flüchtige Wilhelm ist auch so eine Sache... sehr verdächtig! Aber möglicherweise auch nur eine falsche Fährte, wer weiß.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 25.10.2017 | 21:32
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten.html)



Die Gruppe ist umringt von merkwürdigsten, unheimlichen Kreaturen. Lorentz ergreift panisch die Flucht und Andreas und Otto folgen ihm. Die Frauen schaffen es jedoch nicht, sich aus dem Kreis der Monstren zu retten und stehen nun verängstigt da. Ihnen kommt der Gedanke, dass ein Älteres Zeichen sie beschützen könnte, doch sie haben keine Zeit, eines anzufertigen. Otto, nun weit genug von den Angreifern entfernt, will sich durchs Träumen in einen Drachen verwandeln. Es scheint zunächst auch zu funktionieren: Seine Haut wird ledrig und steif, er bekommt ein Maul und Klauen. Andreas bemerkt jedoch auch, dass der Geschichtenerzähler zu schrumpfen beginnt, während ihm noch Flügel wachsen, die allerdings keine Lederhaut zwischen ihren Fingern haben. Er packt den mittlerweile faustgroßen Otto und steckt sich das fauchende Etwas in die Tasche. Marie versucht derweil erfolglos, eine Barriere aus Wind zu erträumen, die sie schützt, doch es klappt nicht. Madeleine erschafft dann glücklicherweise eine durchsichtige Eierschale, welche die Kreaturen jedoch nur kurz abhalten wird. Nicht lang genug, um das Zeichen zu malen. Und dann dreht sich die Zeit wieder zurück.

Der aufgeregte Bote bringt der Gruppe ein Schreiben und warnt sie, sie sollten verschwinden. Sie stünden unter Anklage, mit dem Feind kooperiert zu haben. Angeblich soll Buji Beg ihre Namen erkannt und sie genau beschrieben haben. Otto bedankt sich und nimmt die anderen dann zur Seite. Statt zu fliehen will man hingehen und "die Wahrheit" erzählen: Dass der Gelehrte ihnen im Traum erschienen sei und vermutlich ein Dämon sei oder ein Hexer. Damit die potentiellen Feinde jedoch die wichtigen Schriften nicht in die Hände bekommen, teilen die drei Männer sie unter sich auf und wollen sie verstecken. Madeleine will zwar helfen, doch die anderen sind streng dagegen. "Du erzählst schließlich auch jedem, dass du die Mütter anbetest!" Marie soll aufpassen, dass sie nicht wegläuft, dann gehen die Männer los, jeder in eine andere Richtung. Madeleine versucht zwar, in ein Haus gegenüber zu gehen, doch Marie hält sie davon ab, bis die Männer zurückkehren. Lorentz kehrt als Letzter zurück. Er hat zunächst die Schriftrollen verbrannt und dann ein wenig im Kitab al Hasalik gestöbert. Dies fand er, obwohl er wenig davon versteht, recht wichtig und wollte es zunächst im Badehaus verstecken, wo allerdings zu viel los war, da das Gebäude gerade gereinigt und ausgebessert wurde.

Man macht sich also auf den Weg zum Palast und schnappt dabei etliche Gerüchte auf: Konstantinopel sei gefallen und die Heerführer seien sich uneins darüber, wer sich um welche Regierungsgeschäfte kümmern solle. Zu allem Überfluss gab es ein Ultimatum von Seiten Kerbogas, nach denen man drei Tage habe, sich zu ergeben.

Plötzlich eilt ein weiterer Bote auf die Gruppe zu und händigt ihnen eine Einladung in den Palast aus. Man dürfe mit Buji Beg sprechen. Lorentz vermutet sogleich eine Falle und Madeleine will gar nicht erst hingehen, doch Otto überzeugt sie, dass es ihre beste Möglichkeit ist. Also geht man weiter und wird problemlos in den Palastbereich eingelassen. Hier riecht es kaum nach Geprüften und eine Wache führt die Gruppe in ein Nebenhaus.

Man befindet sich wieder in der Situation, kurz bevor Andreas an der Spieluhr gedreht hat. Dieses Mal lässt er es bleiben. Dafür kommen drei Frauen auf die Gruppe zu: Ein Mädchen, eine Frau mittleren Alters und eine Greisin. Madeleine fällt auf die Knie und preist die Mütter augenblicklich. Die anderen sind eher zurückhaltend, hören sich jedoch an, was die Frauen zu sagen haben. Diese fragen die einzelnen Personen der Gruppe, was deren größter Wunsch sei. Madeleine schießt sofort los: "Euch zu dienen!" "Das kannst du tun, indem du den anderen hilfst", antwortet eine der Mütter. Marie und Otto wollen ganz klar aus Zawra entkommen. Dann wenden sie sich an Lorentz und Andreas. Andreas hadert mit sich, Lorentz überlegt etwas, dann meint er: "Ich will Gott näher sein." Andreas dagegen lügt, er sei wunschlos glücklich und weigert sich, einen Wunsch zu äußern. "Nun gut." Dann klatschen die Mütter synchron in die Hände.

In dem Raum findet die Grupp neben den Wachen zwei Mönche, die Schriften sortieren und hinter Gittern einen angeketteten Buji Beg. Auch Bischof Berengar ist anwesend. Als Buji Beg die Gruppe sieht, wirkt er erfreut und grüßt, doch Otto weist ihn harsch zurück und nennt ihn einen Traumdämon. Der Gelehrte ist sichtlich verwirrt. Berengar hat nur wenig Zeit zum Verweilen. Er erklärt nur, Buji Beg solle bald hingerichtet werden, da er ketzerische Schriften besitzt, dann muss er zu einer Konferenz mit den Heerführern. Während dieser Unterhaltung nutzt Madeleine die Ablenkung und steckt ein paar Schriftrollen ein, die ihr interessant erscheinen.

Nachdem Berengar gegangen ist, beginnt Otto auf hochgestochenem Arabisch zu sprechen, damit die Mönche der Unterhaltung nicht folgen können. Er erklärt, er habe diese Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen, um das eigene Gesicht zu wahren. Im Gespräch erfährt man, dass unsere Erinnerungen an Zawra abweichen: Er meint, die Gruppe habe ihn vor der Stadtwache gerettet, an den Vorfall mit dem Rätsel kann er sich dagegen nicht erinnern. Die anderen setzen ihm ein wenig zu und überzeugen ihn davon, dass Zawra Auswirkungen auf die Realität hat. Daraufhin bricht er völlig aufgelöst in Tränen auf: "Nein, das darf nicht sein! Das rote Auge darf nicht hier erscheinen!" Auf Nachfrage rückt er mit der Sprache heraus: Das Rote Auge ist ein Komet, dessen Erscheinen mit großem Unheil gleichgesetzt wird.

Die Gruppe findet sich vor dem Palast wieder, auch Buji Beg ist bei ihnen. In einiger Entfernung stehen jene Wächter, die Marie bereits in einer früheren Vision gesehen hat: Teils Maschine, Teils Holzkonstrukt und teils Mensch. Beim Anblick der menschlichen Körperteile, die an die Kolosse angebracht sind, wird Marie übel und sie muss sich übergeben. Als sie sich etwas beruhigt hat, achtet sie nur noch darauf, die Dinger nicht anzusehen, als man vor diese tritt, um sich den 3+3 Rätseln zu stellen.

Was ist größer als Gott
und bösartiger als die Dschinn?
Die Armen haben es!
Die Glücklichen brauchen es!
Und wenn du es isst, stirbst du!


Dieses ist schnell gelöst, es ist natürlich das Nichts. Beim zweiten Rätsel bekommt die Gruppe jedoch arge Probleme. Es ist sehr lang und durch die Verwirrung bekommen nicht alle ihren Teil richtig mit. Wieder fehlen wichtige Passagen, die zur Lösung hätten beitragen können.

Man kann es nicht sehen, kann's nicht aufstöbern,
kann es nicht fressen und kann's nicht hören,
es liegt hinter den Sternen und unterm Gestein,
rieselt in alle Höhlen hinein,
kommt zuerst und folgt auch zuletzt,
löscht alles Leben, bis keiner mehr schwätzt.


All ihre Antworten sind falsch und am Ende wendet man sich an Buji Beg. Der meint: "Ah, ihr wart so dicht an der Lösung! Aber ich helfe doch gerne."

Buji Beg erzählt weinend über Manesh, denjenigen, der jenen Platz baute, an dem Abdul al Hazret getötet wurde. Dieser Platz habe eine besondere Bedeutung. Aber was besonders wichtig ist, ist, dass die Gruppe ein Älteres Zeichen lernt, um sich zu schützen.

Der Buji Beg der Traumwelt nennt die Antwort: Dunkelheit. Sogleich tritt der nächste Torwächter hervor und stellt das nächste Rätsel:

Ein einziges Mal nur bedürfen wir seiner,
doch selber entlohnt hat ihn noch keiner.


Kurz wird überlegt, doch die Antwort scheint recht klar zu sein: Der Tod. Darauf folgt das nächste Rätsel.

Ich bin vom Feuer selbst geboren
und doch ins Dunkel tief gebannt.
Vernichtung ist mir zugeschworen,
ich weiche ohne Widerstand.
Man reißt von meinem Sitz mich nieder,
vertilgend die verhasste Spur.
Es ist umsonst. - Oh glaub es nur,
denn mit dem Feuer komm ich wieder.


Dank eines neuen, ausgeklügelteren Systems des Zuteilens bekommt die Gruppe dieses Mal das Rätsel fast vollständig mit, nur der Satz mit dem Niederreißen fehlt zur Hälfte. Zuerst denkt man an Lava, doch diese Antwort ist falsch. Asche hält man selbst nicht für richtig, da man es mit Vernichtung und den Flammen selbst in Verbindung bringt. Schließlich versucht man es mit Rauch, was sich als richtig erweist. Der vorletzte Torwächter stellt sein Rätsel.

Je länger es bereits dauert,
umso kürzer wird es.


Dies ist wiederum sehr einfach: Das Leben ist die Antwort. Und so kommt man tatsächlich beim letzten Rätsel an, welches noch einmal eine interessante Herausforderung ist.

Ich bin listig, ruchlos und voll Macht
und am Ende herrsche ich in voller Pracht!


Die Gruppe rätselt. Das hört sich nach dem Wesir an, der ja am Ende des Tages, also in der Nacht herrscht und dem eher negative Attribute zugeschrieben werden. Tatsächlich entpuppt sich die Antwort als falsch. Der Sultan, so denkt man, kann nicht gemeint sein, er wird ja als gütig beschrieben. So denkt man erst einmal an Tiere wie Schlangen oder Löwen, doch auch hiermit hat man keinen Erfolg. Lorentz ist schließlich mutig und antwortet doch Der Sultan, während Marie nur hofft, dass dies nicht als Beleidigung aufgefasst wird. Die Antwort ist jedoch richtig, die Torwächter treten zur Seite und die Tore des Palastes öffnen sich. Bei einem kurzen Gespräch, bevor man eintritt, stellt die Gruppe fest, dass Buji Beg sich nicht an die Namen seiner Familie erinnert, welche in Antiochia kürzlich umgekommen sind.

Unter Tränen nennt Buji Beg den Namen der Kreatur, vor der es sich zu schützen gilt: Gro'oth der Vollstrecker, Überbringer der Lieder des Untergangs. Kurz fragt Lorentz den völlig am Boden zerstörten Mann, wie seine Tochter hieß, doch bevor er antworten kann, erklärt Otto, Buji Beg müsse konvertieren, damit man sein Leben retten könne. Das trifft ihn sehr hart und er bricht in Tränen aus, kann erst einmal gar nichts sagen. Schließlich wird er aber überredet und Otto lässt sich Weihwasser bringen und tauft ihn auf den Namen Benedict.

Dann ist die Besuchszeit um und man bittet um ein Gespräch mit dem Patriarchen. Da es bereits spät ist, ist dieser natürlich nicht mehr zu sprechen und so sucht man sich ein Haus zum Ruhen. Madeleine offenbart die gestohlenen Schriften. Aus einer davon geht hervor, dass Tantalos wohl umherzog, Sünder tötete und ihre Herzen verzehrte, weshalb man ihm den Namen Sündenfresser gab.

Zum Abend gehen Andreas und Lorentz Ratten jagen, während Madeleine loszieht und nach einer einsamen, leidenden Person sucht. Sie findet dabei ein Kind, welches ganz alleine ist... Die beiden Männer kehren mit sieben Ratten zurück, Madeleine mit mehreren großen Rationen gegrilltem Fleisches. Otto hat derweil eine weitere Schrift studiert und herausgefunden, dass die Geprüften zu Ghulen werden und dass nur eine Waffe, welche von Charon, Nagob, Anubias, oder wie sonst der Unterweltherrscher noch genannt wird, selbst geschmiedet wurde, diesen auch verletzten kann - sprich: Wir brauchen die Klinge von Sankt Babylas.

Als die Gruppe sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Zitadelle macht, gehen weitere Gerüchte um. Einige Leute wurden getötet, weil sie versucht haben, Antiochia zu verlassen, um sich dem Ultimatum des Belagerers Kerboga zu fügen: Sich ergeben, konvertieren und dann für den Heerführer kämpfen. Auch scheint Bohemund die Alleinherrschaft über Antiochia haben zu wollen, was die anderen Heerführer nicht gutheißen. Ebenfalls beunruhigend sind jedoch Berichte über eine rote Sternschnuppe, die am Nachthimmel zu sehen war...

Am Palast angekommen wird die Gruppe jedoch nicht durchgelassen. Man erfährt lediglich, dass Buji Beg in den Palast geholt wurde, um dort Schriften zu übersetzen. Da allerdings eine wichtige militärische Besprechung stattfindet, hat aktuell sonst niemand Zugang. Auch der Bischof war in dieser Nacht dort, statt in der Kirche, in der Otto probeweise übernachtet hat. Eine veränderte Persönlichkeit konnte er dabei aber weder an sich, noch an den anderen feststellen, welche dort genächtigt haben. Es scheint also nicht an der Kirche selbst zu liegen.

Da man an dieser Stelle nicht weiterkommt, beschließt die Gruppe, die Schriften, die man versteckt hat, zu studieren. Und so machen sich alle auf, ihre Verstecke wiederzufinden. Otto und Lorentz kommen gut klar, Andreas allerdings findet seines nicht wieder und zieht dabei die Aufmerksamkeit der Hungrigen auf sich, die glauben, er habe Essen versteckt...


Fazit

Aufgrund allgemeiner Unkonzentriertheit haben wir leider früher Schluss gemacht. Trotzdem haben wir gut was erreicht, abgesehen davon, dass wir Buji Beg fast in den Wahnsinn getrieben haben. Vor allem in Zawra wurden wir einfach mit der größten Hürde konfrontiert, die wir bisher stets erfolgreich gemieden haben. Mit dem Lösen der Rätsel wird es nun richtig ernst und eine neue Geschichtenerzählerrunde steht an. Ob wir über den Palast aus Zawra entkommen können, steht allerdings noch in den Sternen. Da die Mütter uns jedoch auf genau diesen Wunsch hin dorthin gebracht haben, wird es wohl so sein.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 30.10.2017 | 20:24
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der.html)


Die Tore des Palastes öffnen sich und die Gruppe tritt hindurch. Man geht durch einen weitläufigen Garten hinein in einen hell erleuchteten Gang. Buji Beg ist ganz aufgeregt und im Gespräch mit ihm erfahren die anderen, dass es wohl im Palast immer Tag ist und dass sie dem Sultan ein Geschenk überreichen müssen. Leichte Panik macht sich breit und Lorentz beginnt, den Gelehrten anzufeinden, weil dieser nicht sagen will, was für ein Buch er dem Herrscher zu schenken gedenkt.

Dann ist man wieder in Antiochia, wo nun eine Menge Planung und Recherche ansteht. Vor allem will man die Quellen von Daphne suchen, Silla nach Wilhelm befragen und kurz kommt man auf die Idee, das Charonion zu zerstören. Dieses ist allerdings mittlerweile zu einer Pilgerstätte geworden, einem christlichen Wahrzeichen und es niederzureißen würde eine harte Strafe nach sich ziehen.

Die Gruppe zieht für die nächsten drei Tage ins Südviertel, wo einst Daphne lag. Hier findet man vier Quellen, die allerdings keine besondere Wirkung haben. In dieser Zeit erhält man weder eine Audienz im Palast und erfährt nichts über Buji Beg oder Berengar. Auch bleiben neue Träume über Zawra aus, man träumt lediglich immer wieder von den Fragen, durch die man Einlass in den Palast erhalten hat. Schließlich sucht man Silla auf, die sich in einer zerstörten Villa niedergelassen hat. Für eine ganze Menge Geld erzählt sie, dass Wilhelm die Stadt mit etwa 10 Gefolgsmännern vor 4 Tagen verließ. Er soll von den Heerführern selbst beauftragt worden sein, eine Höhle zu finden - möglicherweise jene, die die Gruppe zum Einsturz gebracht hat, doch das scheint wenig Sinn zu machen. Was auch immer er tut, die Gruppe wird ihn auf keinen Fall mehr einholen können. Dafür erfährt man noch, dass die Heerführer selbst nun endlich der Prophezeiung des Peter Bartholomäus Gehör schenken und an diesem Abend zu einer Mitternachtsmesse die Kirche aufsuchen wollen. Natürlich kommen gleich wieder die düstersten Gedanken auf: Eine Falle, der Bischof will die Gläubigen womöglich alle töten für das Ritual.

Später setzt man sich noch einmal zusammen und geht verschiedene Schriften durch. Dabei beginnt Madeleine zu erzählen, dass Gott selbst Judas aufgetragen habe, Jesus zu verraten, woraufhin sie sich eine Schelle von Otto fängt. Der Mönch rügt sie scharf für diesen Frevel. Dann überlegt man, wie wohl der Ablauf der Ereignisse um die Klinge des Babylas war. Anscheinend hat ja Charon diese für Tantalos geschmiedet. Dieser streifte dann umher, tötete Sünder und fraß ihre Herzen. Irgendwann kam er nach Antiochia, wo er am Bau der Charon-Statue und der Heilung der Kranken beteiligt war. Vermutlich gehörte er aber auch den Judasjüngern an und wurde schließlich aus der Stadt gejagt. Trotzdem war er noch immer oder wieder in Antiochia, als Babylas Bischof wurde und die Judasjünger auslöschte. Hier wechselte wohl auch die Klinge ihren Besitzer. Beim Lesen und Zusammenfügen dieser Geschichte liest man zudem auch, dass für das Ritual des kochenden Blutes irgendeine Grabbeigabe benötigt. Allerdings ist unklar, um was genau es sich handelt. Zudem findet man heraus, dass es eine Höhle geben muss, die mittig zwischen Daphne und Antiochia liegt - vermutlich jene Höhle, zu der nun Wilhelm unterwegs ist. Lorentz glaubt außerdem, dass die Gruppe in der Höhle der Sünden einen schlimmen Fehler begangen hat: Die Augen, welche in die Decke eingehauen waren, sollten anscheinend das Böse in der Höhle halten...

Streift man durch die Stadt, bietet sich ein eher düsteres, hoffnungsloses Bild. Man findet kaum noch Tiere, höchstens mal mit viel Glück eine ausgemergelte Ratte. Die Kreuzfahrer sammeln Leder und kochen es aus, um den Sud zu trinken und auf dem Leder zu kauen. Waffen sind zur neuen Währung geworden, viele Leute tragen sehr viele Waffen bei sich, um ihren Reichtum zu zeigen. Und immer häufiger sieht man Menschen, denen ein Arm fehlt... Immer wieder versuchen Leute, mit Wasser zu handeln und einmal wird sogar ein Brunnen zugeschüttet - entweder von Verrätern oder von jenen, die die Wasserpreise hochtreiben wollen. Eine kleine Gruppe von Fanatikern, die sich "Jünger des Bartholomäus" nennt, wiederholt dessen Versuche, sich in die Sonne zu legen, um Visionen zu erlangen. Viele von ihnen sind deshalb schon ziemlich verbrannt, andere stehen nach einem solchen Versuch auch nicht mehr auf.

Einmal beschließt Otto, vor dem Charonion zu predigen. Als er dort ankommt, fühlt sich die Statue seltsam vertraut an, fast so, als habe er selbst daran mitgearbeitet. Trotzdem hält er eine flammende Rede über die Herkunft dieses Ortes und viele der Kranken, die hier Zuflucht gesucht haben, verlassen den Ort hoffnungslos. Madeleine geht unterdessen wieder auf Kinderjagd und deckt sich auch mit zweien ein. Als sie mit dem gebratenen Fleisch zu den anderen zurückkehrt, ist Lorentz natürlich skeptisch und bedrängt die Bettlerin. Diese gibt zu, dass sie Sterbende getötet hat, was sie nicht als verwerflich ansieht, da sie sie ja von ihrem Leid erlöst hat. Lorentz dagegen sieht das ganz anders und ist kurz davor, sein Schwert zu ziehen, brüllt sie dann aber nur an. Doch die Diskussion kommt zu keinem Ergebnis. Auch Ottos Versuche, Madeleine zu belehren, dass man kein Menschenfleisch essen sollte, wirken nicht.

Die Gruppe schreitet voran, vorbei an den Konstrukten, die überall im Gang als Wachen aufgestellt sind. Man tritt durch den goldenen Schleier - und steht wieder in den Zellen des Kerkers.

Fazit
Dieser Teil zog sich sehr lange und war sehr zäh, da er vollgefüllt war mit Recherchearbeit. Zum Glück haben wir die schon so gut es ging zusammengefasst, aber es hat sich trotzdem sehr furchtbar angefühlt. Und wirklich viel weiter scheinen wir auch nicht gekommen zu sein. Wilhelm ist außer Reichweite und der große, historische Plot um die heilige Lanze läuft unbeeinflussbar nebenher weiter. Dieser Teil der Runde hat sich wirklich so angefühlt, als hätten wir keinen Einfluss auf den Verlauf des Szenarios.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 13.11.2017 | 10:33
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der_20.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der_20.html)


Die Dunkelheit des Kerkers umfängt die Gruppe. Vor der Zelle steht ein breit grinsender Buji Beg - oder jemand, der so aussieht wie er. "Habt ihr wirklich geglaubt, ich lasse euch draußen rumlaufen und ein paar Aufgaben erledigen?", höhnt er und erfreut sich an der Naivität der Gruppe. Otto versucht verzweifelt, die Zeit zurückzudrehen, was jedoch nicht klappt. "Ein netter Versuch", kommentiert der vermutliche Wesir. "Habt ihr wirklich geglaubt, ich lasse euch frei?" "Ja, wir sind Träumer", meint Lorentz.

Sobald diese Worte gesprochen sind, steht die Gruppe wieder im Gang, nur dieses Mal ohne Buji Beg. Natürlich sind nun alle verunsichert, ob das wieder nur eine Illusion ist. Madeleine weiß noch, dass hier im Palast der Freude keine bösen Gefühle und Worte sein dürfen, also provoziert sie einen Angriff von Lorentz und sagt: "Und sie haben mir sehr gut geschmeckt!" Als der Ritter daraufhin seine Waffe zieht, drehen sich die Körper der Konstrukte in seine Richtung. Marie sieht derweil in einer Vision, dass sie tatsächlich in den Thronsaal gelangen, wenn sie durch den Vorhang gehen. Sie könnten jedoch auch durch die Fenster springen, dann käme aber jeder an einem anderen Ort heraus. Und so gehen alle nach und nach durch den goldenen Schleier.

Otto untersucht das Fleisch eingehender und erkennt schockiert, dass es sich um das Fleisch von Kindern handelt. Trotzdem will er Madeleine eine Chance geben und fragt ganz neutral, wen sie denn getötet habe. Die Bettlerin weicht seinen Fragen jedoch aus und meint sogar: "Ich kann es ja gerne beichten, aber bereuen tue ich es nicht." Das ist für Otto das Zeichen, dass sie verloren ist und er befiehlt Lorentz: "Töte sie." Der Ritter zieht schon sein Schwert, hält dann aber inne und fragt tatsächlich einmal nach: "Warum?" "Es ist Kinderfleisch!" Mit einem schnellen Hieb trennt er der Frau den Arm ab, welche daraufhin bewusstlos zu Boden sinkt. Grünes Blut fließt aus der Wunde, die sich jedoch in wenigen Sekunden wieder schließt. Lorentz schlägt ihr daraufhin den Kopf ab, zerrt ihre Überreste zum nächsten Feuer und verbrennt sie, um ganz sicher zu gehen.

Nachdem dieser Schock überwunden ist, macht man sich auf den Weg zur Kapelle. Diese wurde jedoch abgesperrt, sodass nur die Heerführer hineinkönnen. Auf dem Platz davor und den Dächern der nahen Häuser haben sich die Gläubigen versammelt und warten nun voller Hoffnung auf das Spektakel, hoffen, dass die Speerspitze gefunden wird. Nach einer Weile tritt der Bischof vor. Er trägt eine Maske und Samthandschuhe, sodass man die vermutlich starken Veränderungen seiner Erscheinung in Richtung Wolf bzw. Ghul nicht sehen kann. Bartholomäus steht neben ihm und wirkt eher wie ein Schoßhündchen, das gar nicht dort sein will. Ganz offensichtlich wurde er gezwungen, hier mitzuspielen. Kurz wird eine Rede gehalten, dann ziehen sich die hohen Herren in die Kapelle zurück.

Es dauert mehr als eine Stunde, in der die Menge bangt und wartet. Die Gruppe horcht und schnuppert, ob drinnen gerade ein Blutbad angerichtet wird, doch offensichtlich sucht man wirklich nur. Die ersten Wartenden gehen langsam, als sich das Tor öffnet und der erste der Heerführer mutlos heraustritt. Nach und nach folgen die anderen. Dann tritt Berengar vor und erklärt, der Glaube sei nicht stark genug. Man müsse beten und Opfer darbringen. Was er damit genau meint, bleibt offen. Jedenfalls wirkt er niedergeschlagen, in Wahrheit jedoch triumphiert er innerlich.

Also beginnt die Menge zu beten und plötzlich wirkt Bartholomäus so, als habe er erneut eine Vision. Brabbelnd stürmt er in die Kirche, nur um kurz darauf mit einer rot leuchtenden Klinge wieder herauszukommen. Er sieht sich kurz um und überreicht dann das Schwert - ähm, die Speerspitze, meine ich - Raimund von Aguilers. Als dieser die Klinge ergreift, erlischt das rote Licht und der Bischof ruft, Raimund sei auserwählt. "Ja, auserwählt, den Ausfall anzuführen und zu sterben", brummt Otto auf dem Dach eines Hauses, wo die Gruppe das Geschehen verfolgt hat. Dann erhebt er sich und die anderen folgen ihm. Sie haben Tantalos ganz in der Nähe gewittert und gehen ihn nun suchen. Gerade, als sie fast da sind, ruft jemand: "Seht! Was ist das?" Da sie von unten nichts sehen können, hebt Lorentz Otto kurzerhand hoch.

Tatsächlich steht man nun im Thronsaal in all seiner Pracht. Auch Madeleine ist da. Auf ihren Tod in der wachen Welt meint sie nur: "Sie könne es verstehen, die andere habe es eben nicht geschafft, ihnen zu dienen." Lorentz fragt nach und tatsächlich scheint die Traum-Madeleine, die Gelehrte, sich als andere Person wahrzunehmen und sich von der Bettlerin abzugrenzen.

Dann aber spricht der Sultan. Er möchte - wie erwartet - eine Geschichte hören und Otto verspricht ihm eine gar großartige Geschichte. Kurz überlegt man, dass man ja die eigene Geschichte, den Kreuzzug nacherzählen könnte. Und dann gibt der Sultan vor, worum es gehen soll: Die Geschichte beginnt in der Wüste und der Held ist ein verirrter Kreuzritter, der unglücklich verliebt ist. Otto schaut Marie durchdringend, fast entschuldigend an und auch sie weiß, dass diese Geschichte eventuell unangenehm für sie werden könnte. Doch zunächst beginnt die Geschichte recht harmlos:

Der Kreuzritter hatte die Stadt Antiochia belagert und war nun zu einem Handelsposten aufgebrochen, um Vorräte zu holen. Doch dort hatte er nur Tod und Zerstörung vorgefunden. Auf dem Rückweg rettete er einen Händler, der ihm daraufhin einen Schlauch reinsten, vermutlich gar heiligen Wassers aus den heiligen Quellen schenkte. Und dieses wollte er nun seiner Angebeteten schenken.

An dieser Stelle darf Lorentz selbst weitererzählen, der auf die Frage über die Sache mit der unglücklichen Liebe beginnt, zu erröten und furchtbar zu stottern. Für Marie eine Erleichterung, denn damit hat sich der Ritter zum Mittelpunkt der Geschichte gemacht und sie selbst ist erstmal sicher.

Der Kreuzritter Lorentz stammte zwar aus gutem Hause, aber... nun, er... er war nunmal der jüngste Sohn und... nunja, ähm, er, deshalb hatte er keine... keine Erfahrung... in der Liebe. So stottert Lorentz. Schließlich schaffte er es aber, ins Lager zurückzukehren, ohne das kostbare Gut selbst auszutrinken. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und trat vor seine Angebetete, in der Hoffnung, sie heiraten zu können. Seine Liebste jedoch war zu jenem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt und dazu verlobt. Die junge Anna war trotzdem sehr entzückt, jedoch hin und hergerissen. Immerhin war ihr Verlobter - ebenfalls erst 12 - von Stand und der Knappe ihres Vaters, des Heerführers Gottfried. Dagegen Lorentz versprach ihr bedingungslose Liebe, sein Leben und seine Ehre. Und so beschloss das junge, aber doch schon durchtriebene Weibsbild, die beiden Männer gegeneinander auszuspielen, um herauszufinden, wer der bessere Partner sei.

Selbstverständlich prangerte ihr Verlobter Lorentz daraufhin bei Gottfried an, welcher den Antrag als Verrat deutete und Lorentz hinrichten lassen wollte. Da das so gar nicht nach Plan lief, überlegte Anna, wie sie beide Männer haben könnte. Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter, die ihr auf dem Sterbebett ein Gebet beigebracht hatte, mit dem man drei Mütter herbeirufen konnte, welche in der Lage seien, Wünsche zu erfüllen. Und so rief Anna die drei Mütter herbei. Um ihr Ziel zu erreichen müsse Anna ihre Seele aufteilen, dann könne sie den einen Mann in der wachen und den anderen in der Traumwelt ehelichen. Das naive Kind willigte ein, doch als Lorentz davon erfuhr, fürchtete er um ihr Seelenheil, da er die Mütter für Dämonen hielt. Um seine Angebetete zu retten, würden sie seinen Kopf durch einen Hundekopf ersetzen, denn wahre Liebe würde auch diese Widrigkeit überstehen. Bei dieser Forderung erkannte Lorentz, dass die Mütter Hexen waren und er spaltete sie mit seinem Schwert entzwei. Die Klinge nämlich war von Charub selbst gesegnet worden. Doch ob und wie nun die zwei Verliebten zueinander fanden, das ist eine andere Geschichte.

Der Sultan mag die Geschichte. Sie sei teilweise bekannt, aber doch irgendwie anders. Es gefällt ihm und er willigt ein, jedem der Gruppe einen Wunsch zu erfüllen. Nacheinander wünschen sich alle, Zawra zu verlassen, nur Madeleine wünscht sich den Tod. Der Sultan ist irritiert und fragt nach. "Ich habe den Auftrag, diesen zu dienen, doch da mein Körper in der wachen Welt tot ist, kann ich diese Aufgabe nicht länger erfüllen." Da schlägt der Sultan vor, sie könne sich ja wünschen, sich in der wachen Welt materialisieren zu können. Und so wünscht sie sich dies.


Ein alter Mann haucht sein Leben aus und ein junges Mädchen erwacht unter einem Baum an einem Fluss. Sie blickt auf und schaut in ihr Spiegelbild.

Fazit

Diese Geschichtenerzählungen sind immer sehr spannend und es kommt oft jede Menge Unsinn heraus. Dieses Mal war es zum Glück nicht so irre wie mit dem singenden Frosch, aber die Konstellationen waren durchaus erheiternd. Großes Lob an den Spieler von Lorentz, der hier wunderbar den peinlich berührten, schüchternen Lorentz gespielt hat!

Nun ist natürlich noch immer die Frage, ob wir wirklich beim Sultan waren oder wieder alles nur eine Illusion war. Das scheint sowieso das Steckenpferd unseres SL zu sein, wenn man sich an unsere Unknown Armies Kampagne erinnert, bei der nonstop die Realität nicht so richtig echt war. Bzw. das war in beiden Kampagnen so. Und es wurde ja bereits vorher über Anna schon einmal angedeutet. Daher bin ich davon nicht so sonderlich schockiert. Die Frage ist nun eher, ob wir wirklich noch im Kerker sind oder tatsächlich frei.

Was es mit dem letzten Satz auf sich hat, weiß ich ehrlich gesagt selber nicht. Das ist in etwa O-Ton vom SL und wird wohl erst nächstes Mal aufgeklärt. Vermutlich ist aber das Mädchen die neue Persönlichkeit bzw. der neue Körper von Madeleine.
Titel: Re: [Cthulhu] Das Heer der Verfluchten
Beitrag von: Yozora am 30.11.2017 | 11:05
Originalbericht: http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der_25.html (http://black-oracle.blogspot.de/2017/10/cthulhu-das-heer-der-verfluchten-der_25.html)

Das hier ist der vorerst letzte Bericht dieser Reihe! Da vor Kurzem Kingdom Death Monster angekommen ist, testet unsere Cthulhu-Runde das erst einmal ausgiebig, bevor wir zum RPG zurückkehren.


Die Gruppe erwacht auf hartem Steinboden. Es riecht leicht nach Parfüm und kurz kommt der Gedanke auf, man sei wieder im Kerker von Zawra. Doch dann erkennt man, dass man sich in Syllas Villa befindet. Savaric, Henri und Guisebert sind dort und schauen die Erwachenden besorgt an. Bei ihnen ist eine junge Nonne, vielleicht 16 Jahre alt, die ein wenig aussieht wie eine Mischung aus Madeleine und Anna, deren Stimme sie übrigens hat.

Leider hat Henri eine offene Wunde am Bein, die sofort den unstillbaren Hunger der Geprüften erweckt. Während die anderen sich gut beherrschen können, fällt Lorentz den Händler beinahe an. Nur mit vereinter Kraft können die anderen ihn aufhalten und fesseln. Otto versucht anschließend, den Hunger zu stillen, indem er sich selbst beißt, doch das grünlich schwarze Blut aus der Wunde verdirbt ihm diesen Plan ziemlich schnell. Henri verlässt den Raum und die Gruppe verlangt nach Essen, beziehungsweise nach Fleisch. Sylla holt etwas und während des Essens erklärt die Gruppe ihr ansatzweise, was es mit den Geprüften oder, wie der Bischof sie nennt, Gesegneten auf sich hat. Sie wirkt nachdenklich. Dann erfährt die Gruppe von ihr und den beiden Männern, dass Raimund an dem Abend, als die Gruppe bewusstlos wurde, die gefundene Klinge küsste und dann mit dem Volk bis Mitternacht betete. Währenddessen sollen andere Geprüfte von verhüllten Gestalten in Gassen gezogen worden sein, für den Kessel, was auch immer das bedeuten mag.

Man überlegt, was nun zu tun ist und rekapituliert, dass mit Daphne möglicherweise in Olivenhain außerhalb der Stadt gemeint ist und dass die Quellen, in denen die Judasklinge gereinigt wurde, ebenfalls außerhalb der Stadt liegen könnte. Otto beginnt fast wahnhaft in den Büchern zu blättern und Sylla wird bei der Erwähnung des Älteren Zeichens hellhörig. Sie bringt es allerdings mit heidnischen Praktiken in Verbindung.

Letztendlich beschließt man, die nächste Mitternachtsmesse zu besuchen. Dort ist leider nicht der Bischof, sondern ein anderer geistlicher zugegen. Vor der Messe kniet Otto vor dem Altar nieder und betet. Auf dem Altar steht eine abgedeckte Silberplatte, unter der eindeutig Menschenfleisch liegt. Bischof Berengar, so erfährt man im Gespräch, leitet in der Zitadelle den Gottesdienst für die Heerführer. Er schickt wohl auch täglich Boten, um neue Leute in die Zitadelle zu beordern, um ihm zu helfen. So kommt man natürlich auf die Idee, zu versuchen, sich einladen zu lassen, um zu schauen, was die Geistlichen im Keller der Zitadelle tun und hoffentlich das Ritual zu stören.

Während des Gottesdienstes wird erneut Fleisch angeboten, aber die Gruppe lehnt es ab, was den Geistlichen, der die Messe hält, verärgert. Dieser Unmut richtet sich jedoch eher gegen die Verweigerung eines Geschenkes des Bischofs. Nach der Messe geht Jean, die Anna-Madeleine Nonne, beichten.

Jetzt aber ist es schon spät und man kehrt zurück zur Villa. Sylla kehrt gerade zurück. Sie war anscheinend bei Clemens, der neugierig war, warum die Gruppe bei ihr untergekommen ist. Sie hat ihm erklärt, sie sollten die Dame im Auftrag des Bischofs bewachen. In dieser Nacht träumt man nur von der Höhle der Sünden.

Am nächsten Tag, als man sich auf den Weg zur Zitadelle macht, sieht man überall Leute mit Waffen trainieren - auch Frauen. Überall liegen Rüstungen und Waffen herum, die sich jeder nehmen kann. Der Ausfall wird in den nächsten Tagen stattfinden. Bei der Zitadelle wird das Gesuch, mit dem Bischof zu sprechen, leider abgelehnt. Dafür trainiert Lorentz ein wenig mit Jean, damit diese lernt, mit Waffen umzugehen. Marie kommt glücklicherweise darum herum.

Da man auf diesem Weg nicht in die Festung kommt, will man jetzt Geheimgänge suchen, die womöglich unter die Zitadelle führen. Jean hatte von einer Gruppe von Tunneln gehört, die aus der Stadt herausführen, also sucht man die Gruppe auf, bei der sie davon gehört hat. Diese gibt allerdings bald zu, dass es sich wohl um eine Falle handelt und einige Räuber den Deserteuren auflauern. Trotzdem begibt man sich zum Charonion, in der Hoffnung, dort bessere Informationen zu erhalten. Vor der Statue hockt Bruder Richard, den man seit Tagen nicht mehr gesehen hat und von dem Jean erzählt, er sei völlig verändert, besonders nachts. Als man den Mann berührt, kippt er zur Seite um.
Ein schneller Blick genügt, um zu wissen: Er ist seit mindestens 2 Tagen tot. Während die Gruppe Steine für ein Grab auftürmt, spürt jeder von ihnen eine düstere Aura vom Charonion ausgehen, welche die negativsten Gefühle aller hervorbringt und Visionen der Judasklinge verursacht. Bei anschließenden Gesprächen findet Otto heraus, dass die Tafuren die Statue neuerdings meiden, also begibt man sich auf die Suche nach den Wilden, in der Hoffnung, hier ein paar Informationen bekommen zu können. Tatsächlich findet man vier Stück vor einem Höhleneingang hocken und an Knochen herumnagen. Sie reagieren kaum auf die Anwesenheit der Gruppe.

Beim Versuch, mit den Tafuren zu sprechen, zeigen diese merkwürdige Verhaltensweisen. Sie scheinen nicht mehr sprechen zu können und einer schlägt den Kopf gegen einen Stein, so, als könne der Schmerz ihm helfen, sich zu erinnern. Marie überlegt, sie könnten möglicherweise unter Hypnose stehen, einer mystischen Form von Schlaf und man müsse sie daraus aufwecken. Leider funktioniert das nicht wirklich und sobald man Fackeln entzündet, um die Höhle zu betreten, schleichen die Wilden davon.

In der Höhle trifft man recht bald auf Tantalos, der sehr, sehr wütend zu sein scheint. Selbst sein Geruch ist noch abstoßender geworden. Er gibt der Gruppe die Schuld, dass er die Klinge nicht bekommen hat und wirkt fast ungläubig, als er erfährt, dass deren Leuchten erloschen ist. Otto fragt ihn mehrmals danach, wie Babylas ihn damals überlisten und die Klinge an sich reißen konnte und der Schimmelwolf verspricht, es ihnen zu zeigen. Dazu reißt er sich ein Stück Fleisch heraus, das die anderen verzehren sollen - was sie auch fraglos tun und dann in Ohnmacht fallen...

Als sie erwachen, plagt sie furchtbarster Hunger und selbst die anderen riechen für jeden köstlich. Man reißt sich aber zusammen und tritt ins Freie. Am Himmel sieht man 3 rote Sternschnuppen. "Die Mütter sind da", brummt Otto. Unten in der Stadt bilden sich Heere, sodass man hofft, die Zitadelle halbwegs unbewacht vorzufinden und eindringen zu können. Leider stehen noch immer Wachen dort, von denen man erfährt, dass man volle 2 Tage als vermisst galt und übrigens auch das okkulte Buch gleich abgeben soll, das man mit sich herumträgt. "Welches? Die Bibel oder den Katechismus?", fragt Otto, woraufhin die beiden Wachen sie angreifen und sehr schnell getötet werden. Die Leichen werden den Berg heruntergeworfen, bevor weitere Männer hervortreten. Die Gruppe beschließt, lieber doch nicht den harten, kampflastigen Weg zu nehmen. Vor allem, da der Bischof unten beim Heer ist - der Ausfall beginnt nämlich.

So folgt die Gruppe den ausgerückten Kriegern, in der Hoffnung, die Klinge bald entwenden zu können. Leider ist das Heer deutlich weiter vorne und man muss erst aufschließen. Überall liegen bereits Gefallene herum und Jean, Otto und Andreas unterliegen der wahnhaften Vorstellung, die Toten würden auferstehen und sie angreifen. Andreas fällt hin und glaubt, Hände zögen ihn in den Matsch hinein. Lorentz versucht, die Truppe zu beruhigen und beisammen zu halten, doch am Ende bleibt Jean nur erstarrt stehen und Otto wirft sich sechs Sarazenen entgegen, die auf sie zukommen. Erst, als er welche von ihnen erschlagen hat, erkennt er, dass es keine Sarazenen waren, sondern die eigenen Leute, die geflohen sind. Daraufhin rastet er völlig aus und stürmt ohne nachzudenken drauf los, um Feinde zu schlachten. Irgendwo am linken Schlachtfeldrand sieht man die Tafuren, wie sie die verwirrten Sarazenen auf allen Vieren angreifen und die Araber nicht wissen, wie sie gegen die Wilden vorgehen sollen, während die rechte Flanke der Kreuzfahrer wankt.

Die Gruppe stürzt sich auf einige Sarazenen, die ein paar Kreuzfahrer zu überwältigen drohen und kann die Angreifer besiegen. Dabei wird Marie hart am Kopf getroffen und verliert das Bewusstsein. Die anderen glauben, sie sei tot und lassen sie liegen. Plötzlich liegt der seltsame Geruch von Tantalos in der Luft und auch die anderen verlieren das Bewusstsein. Als sie erwachen, ist die Schlacht noch weiter fortgeschritten. Alle fühlen sich vollgefressen, Marie ist sogar fast übel, weil sie so viel gefressen hat und viele Leichen, die vorher in der Nähe lagen, sind verschwunden... Der Himmel zeigt eine leichte Morgenröte. Dunkle Wolken hängen am Himmel und dahinter erstrahlt etwas Großes leuchtend rot. Dann plötzlich pulsiert dieses Licht und schwarze Ranken scheinen sich aus der Wolkendecke zu bewegen.

Und dann hört die Gruppe plötzlich Annas Stimme: "Ah, sie erwachen." Man spürt kalten Stein unter sich und ein leichter Parfümgeruch liegt in der Luft...

Fazit
Wieder haben wir ein paar interessante Infos erhalten, leider nur wieder zu spät, um noch gut darauf reagieren zu können. Anfangs deutete noch alles darauf hin, dass das Ritual des kochenden Blutes in vollem Gange ist oder vorbereitet wird - der Plan, es zu verhindern, scheint allerdings gescheitert zu sein. Sylla scheint mehr zu wissen, als sie vorgibt, doch aus ihr haben wir nicht viel herausbekommen. Otto wird zunehmend wahnsinniger und durchwühlt entweder im Wahn die seltsamen, arabischen Bücher oder erzählt Leuten die unangenehme Wahrheit über den Wolfsteufelfluch, was natürlich einige Zuhörer verstört. Jean wirkt sehr unauffällig, aber wer weiß, ob sich dahinter nicht eine Spionin des Bischofs oder dergleichen verbirgt. Vermutlich war es entweder sie, Sylla oder Guisebert, die weitergegeben haben, dass wir in Besitz ketzerischer Bücher sind.

Und, nunja, dann haben wir mal wieder Tantalos nicht zum richtigen Zeitpunkt misstraut und konnten zwei Tage lang nichts tun - und werden vermutlich zu einem unvorhergesehenen Zeitpunkt eine Vision bekommen. Noch besser ist natürlich, dass wir das Ritual kaum noch aufhalten können. Gro'oth oder wie immer der Zerstörer geschrieben wird, steht bereits am Himmel und wird den Wahnsinn über uns hereinbrechen lassen. Nächste Runde könnte sehr, sehr spannend werden und über die Zukunft unserer Charaktere entscheiden - leben oder sterben, geistige Gesundheit oder Wahnsinn. Mal schaun, was jetzt auf uns zukommt.