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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Lichtbringer am 7.08.2017 | 14:52

Titel: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Lichtbringer am 7.08.2017 | 14:52
Hallo Leute,
hier im :T: kommt immer wieder das Thema auf, ob Rollenspielprodukte wirklich teuer seien. Ich sehe das überhaupt nicht so und vertrete eher die Ansicht, sie wäre unanständig billig.
Um diese Position hier mal sokratisch zu vertreten, kommt hier eine Reihe von Fragen, die man sich stellen sollte, bevor man den Preis eines Produkts moniert.

Wichtiger Hinweis: Ich nehme gerne weitere Vorschläge in diesem Thema an. Kritik und die Gegendarstellung dürfen natürlich auch sein, aber dafür bitte ein neues Thema, sonst geht die Struktur vermutlich in die Knie.


1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?


Um hier gleich einem jener logischen, aber realitätsfernen Einwände vorzugreifen, den ich im :T: schon öfter las: Die Fragen sollen weder eine exakte Rechnung darstellen, noch sind die gewählten Vergleiche exakte Analogien. Hier geht es um Preisorientierung. Preise lassen sich nicht objektiv berechnen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2017 | 15:04
Interessanter Ansatz, aber Entertainmentkosten sollten meiner Meinung nach nicht ausgerechnet an einem Kinobesuch kalibriert werden, denn der ist einfach so absurd unverhältnismäßig teuer, dagegen ist alles andere immer billig. Das verzerrt in meinen Augen das Ergebnis.

Weiterhin meine Frage an den Threadersteller: Wie verrechnet man die Fantastilliarden ungespielter Bücher im Rollenspielregal?  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2017 | 15:08
Mal allgemein und nicht auf ein konkretes Produkt bezogen:

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Das kommt natürlich stark auf den Umfang und die Qualität an. Normalerweise gebe ich zwischen 20 und 60€ pro Buch aus. Je nach Qualität hätte ich eigentlich auch kein Problem mit 100€, aber das wäre dann schon eine Ausnahme.

Insgesamt steht im Regal wohl eine vierstellige Summe...zu viel meiner Meinung nach, aber das ist nicht die Schuld der Verlage.  ;)

Einige der Bücher die ich habe empfand ich für ihren Gegenwert als vollkommen unterpreist. Das krasseste Beispiel dafür: Monster Vault für D&D 4E hab ich (neu) für 13€ bekommen. Da ist ein Abenteuer drin (nicht mal schlecht), Papptokens (gute sogar) und ein tolles Monsterhandbuch im handlichem Format. Der Spielwert für mich liegt wohl eher über 50€.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Nur teilweise. Über vieles weiß ich natürlich nicht genau Bescheid. Generell bin ich aber oft erstaunt wie viele Illustrationen es eigentlich in Rollenspielwerken gibt. Natürlich wird immer wieder etwas neu verwendet, aber dennoch kommen pro Edition oft einige tausend Bilder zusammen.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?

Nur wenig - allerdings muss ich zugeben das ganze auch innerlich eher auf dem Niveau anderer "Liebhaber"-Jobs zu sehen die man nicht des Geldes wegen macht. Insofern hab ich da auch kein Mitleid.

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?

Das schwankt sehr stark von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Jahren.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?

Das lässt sich nicht wirklich vergleichen.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?

Das ist stark unterschiedlich, je nachdem wer die Runde gerade schmeißt. Schwankt zwischen 5 und 100€ (da dann aber inklusive Fahrt)

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?

Rauchen nein, die Süßigkeiten ca. 10€ im Monat

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Tante Petunia am 7.08.2017 | 15:30
"Teuer"?!?!?!.... hmhmhm...
Das hängt meines Erachtens zuerst mal davon ab, wieviel Geld man als Individuum generell zum Leben hat.
Bin ich:
-Schüler, Student (BAföG-Empfänger, Selbstfinanzierer), ALG II-Empfänger, öder jemand mit ähnlich gelagertem Einkommen/Geld zum Leben?!
- Single mit festem Einkommen, welches sich über ALG II- Empfängerniveau bewegt?!
- Double-Income, no Kids mit festem Einkommen, welches sich über ALG II- Empfängerniveau bewegt?!
- Familienmitglied, dessen monatlich verfügbares Einkommen/Geld  sich über ALG II- Empfängerniveau bewegt?!
Falls ja: Um jeweils wieviel Einkommen/ verfügbares Geld bin ich einem ALG II Empfänger monatlich "überlegen"; habe ich zu meiner freien Verwendung nach Abzug aller laufenden monatlichen Verbindlichkeiten (Miete, Strom, Darlehensraten, etc.)?!
Insofern ist "teuer" für mich sehr individuell subjektiv und kaum generell zu quantifizieren.

Edit: Über die von mir oben gemachten Einkommenseinteilungen läßt sich natürlich auch kräftig diskutieren....
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: tartex am 7.08.2017 | 15:45
Interessanter Ansatz, aber Entertainmentkosten sollten meiner Meinung nach nicht ausgerechnet an einem Kinobesuch kalibriert werden, denn der ist einfach so absurd unverhältnismäßig teuer, dagegen ist einfach alles andere immer billig. Das verzerrt in meinen Augen das Ergebnis.

Kino so teuer? Weiß nicht. Sowohl Restaurantbesuch, oder auf ein paar Bier ins Pub gehen, ist doch mindestens so teuer wie Kino - zumindest hier in Dublin.

Imax 3D kommt hier auf 19€ pro Ticket. 3 Pints und ein paar Peanuts dazu im Pub kosten dasselbe.

40€ für ein okay Abendessen pro Person entspricht einem Hardcover-Rollenspielbuch, das ich für alle Ewigkeiten besitzen werde.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Bildpunkt am 7.08.2017 | 16:08
ne sind sie nicht. im Gegenteil

Ein GWR plus ggf Quellenbuch und Zbehör (haushaltsunuebliche Wuerfel etc) = ca.80 bis 120 Euro.
Dazu kostenlose u unbegrenzte Imagination. Und das wars.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2017 | 16:13
Ich halte RSP Produkte für nicht teuer.

Schaut man an, wie gut die Schaffenden für ihre Arbeit entlohnt werden, dann sind sie definitiv zu preiswert.

Ihren echten Wert (ungeachtet der Produktionskosten) kann man schwer ermessen.

Wenn ich schaue, was das für mich derzeit wichtigste Regelwerk kostet, bin ich für 2 Bücher mit € 60,- in Summe dabei und habe Spielspaß und Nutzwert für Jahre.
Das ist verdammt günstig!

Auf der anderen Seite stehen Bücher bei mir im Regal, die ich nie nutzen und vielleicht 2-3 mal lesen werde.
Die sind für mich nahezu wertlos - ihre Anschaffung war purer Luxus.

Im Schnitt, würde ich für mich sagen, sind die wirklich genutzten Grundregelwerke viel zu günstig, die Quellenbücher zu preiswert.
Lediglich die Kaufabenteuer (wenn man die denn nutzt) empfinde ich im Preis angemessen, weil sie meistens ja nur einmal gespielt werden.
Da frage ich mich auch, warum nicht mehr Kaufabenteuer als PDF umgesetzt werden - man kann sich das relevante immer noch drucken und hinterher lagern sie nicht sinnlos im Regal, sondern auf der Festplatte...
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2017 | 16:14
Imax 3D kommt hier auf 19€ pro Ticket. 3 Pints und ein paar Peanuts dazu im Pub kosten dasselbe.

Okay, kann ich so akzeptieren. Wiewohl das Guinness halt auch drei Meter neben der Brauerei noch irgendwas Richtung 5 Euro kostet, daran kann ich mich noch erinnern. Also ein sinnvoll vergleichbarer Normalpreis ist das irgendwie auch nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 7.08.2017 | 16:15
4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Das ist meiner Meinung nach die wichtigste Frage, daher möchte ich sie für mich beantworten.

Ich habe hier grob geschätzt (bei 30€ pro Buch) Rollenspielmaterial für etwa 4500€ (könnten auch 50% mehr sein, hätten wir nicht angefangen, eigene Systeme zu spielen, wären es mindestens 50% mehr). Davon haben wir von 1992 bis 2002 im Mittel etwa einmal die Woche und 2002 bis 2017 etwa einmal im Monat gespielt (Zeiträume etwas angepasst, weil ich rechenfaul bin), jeweils im Mittel vielleicht 6 Stunden. Das sind also etwa 3000 Stunden bis 2002 und dazu nochmal 1080 Stunden bis 2017, also gut 4000 Stunden. Für mich persönlich war das also etwa 1€ pro Spielstunde. Wenn ich bei mir noch die Lesestunden draufrechne oder im Mittel der Beteiligten rechne, bin ich vermutlich eher bei 50c pro Stunde Unterhaltung, 3€ pro Spielabend pro Person.

Wenn wir uns zum Spielen Spagetti mit Tomatensoße kochen, kostet das Essen etwas weniger als die Rollenspielbücher. Wenn wir uns was zu Essen bestellen, kostet das Essen doppelt so viel wie das Spielmaterial.

Allerdings hat die SL in jede Runde im Schnitt 3 Stunden Vorbereitung gesteckt (ich als Spieler eher um die 1 Stunde, im Durchschnitt der Spieler vielleicht 30 Minuten, bei 4 Spielern mit SL also 1 Stunde pro Person), und dazu kommen 30min bis 3 Stunden Anfahrt+Rückfahrt (im durchschnitt eher 60min), also kostet jede Spielstunde 50c plus 10 Minuten Vorbereitung plus 10 Minuten Anfahrt+Rückfahrt.

Zum Vergleich: Starcraft 2 Nova hat mich 30€ gekostet, davon habe ich vermutlich 15 Stunden gespielt. Starcraft 1 Broodwar waren etwa 45 € (inklusive Inflation), dafür habe ich vermutlich 100 Stunden gespielt, also sind das etwa 50c pro Stunde.

Ein Buch kostet etwa 20 Euro bei 600 Seiten (etwa 10 Stunden Lesezeit), also etwa 2 € pro Stunde, mit Weiterverschenken, Bücherboxen, Bibliotheken u.ä. noch etwa 1€ pro Stunde.

Für Vielspieler ist Rollenspielen also offensichtlich recht günstig (und könnte noch günstiger sein). Für Leute, die nicht dabei bleiben und dann nur einmal zu dritt 4 Stunden spielen ist es allerdings recht teuer. Für diese Leute sind 20€ Grundregelwerke toll: Ein Testspiel kostet weniger als eine Runde Essen zu bestellen.

Toll am Rollenspielen ist übrigens, dass nicht Alle zahlen müssen: Wer mehr Geld hat kauft mehr Bücher, und liest dann auch in der nicht-Spiel-Zeit mehr darin, so dass mMn kaum ein Gefühl von Unfairness auftritt. Und eigentlich könnte man das Spiel auch ohne Bücher machen, so dass das Kaufen echt freiwillig ist, anders als z.B. die Mitgliedschaft im Sportverein.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2017 | 16:15
Wiewohl das Guiness halt auch drei Meter neben der Brauerei noch irgendwas Richtung 5 Euro kostet, daran kann ich mich noch erinnern. Also ein sinnvoll vergleichbarer Normalpreis ist das irgendwie auch nicht.
Aber ein getrunkenes Guinness trägst Du doch ein Leben lang auf der Hüfte mit Dir herum... ;)
-scnr-
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 7.08.2017 | 16:16
Auf der anderen Seite stehen Bücher bei mir im Regal, die ich nie nutzen und vielleicht 2-3 mal lesen werde.
Das könnte alleine von der Lesezeit schon den Preis wert sein.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2017 | 16:23
Der Preis eines Luxus-/Unterhaltunsggutes wird immer relativ sein, also auch für ein Rollenspiel.
Zusätzlich ist Rollenspiel keine einzeln konsumierbare Einheit wie eine Pizza oder eine Kinokarte. 
Die erste Box war eine Offenbarung und in Relation zu der Welt an Unterhaltung, die sich damit geöffnet hat, ein grandioses Schnäppchen (OK, war ein Geschenk, aber so vom Prinzip her).

Aber schon die 2. Box hatte zwar noch einen erheblichen Mehrnutzen, aber war letztlich ohne die erste Box ja erst gar nicht spielbar. Und jetzt schaue ich über hunderte Werke im Schrank, wo ich mir bei vielen inzwischen sage "Was sollte das", bzw "Ok, für 3,50 incl Versand muss auch Aufregen als Zeitvertreib anerkannt werden".

Umgekehrt, wenn jemand mir ein System auf den Leib geschneidert hätte, wären auch mehrere 100€ für das Gesamtsystem OK. 

Wenn außerdem mit anderen Freizeitvarianten vergleichen wird, muss auch irgendwo der Aufwand betrachtet werden, den ich da reinstecken muss. Und der ist bei einem Rollenspielprodukt immer noch gegeben, auch wenn es zu guten Teilen Teil des Spaßes ist, aber eben oft auch "reparieren müssen" oder wenigstens anpassen.
Und bezahlt wird letztlich die Arbeit, welche ich sonst selber machen müßte oder Ideen, auf welche ich so wirklcihnicht selbst gekommen wäre.

Wie teuer das Produkt aus Kundensicht sein dürfte, hängt also extrem stark von den Umständen dessen ab, der das kaufen soll (Vorkenntnisse, Vorbestand, Spieleraussichten, Zeitbudget, Geldbudget ...) und relativ dazu. was es selbst überhaupt ist (Regelwerk, Setting, Abenteuer, Splat ...).

Dazu konkurriert alles Neue eben auch mit dem Gebrauchtwarenmarkt, insbesodnere, weil Rollenspiel eh so weit  ab vom Mainstream ist, dass ein Insiderkontakt oder eine Internetrecherge vor einem möglichen Kauf anzunehmen ist.

Und wenn wir einmal die andere Seite sehen: Für knapp über 14€ im Monat  komme ich im Sportverein in der Woche 3 * 90min ins Wasser. Das wären dann 75 ct pro h. 5€ Aufnahmegebühr und 15 € Grundausstattung bei Decathlon als Einstiegsinvestition.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 7.08.2017 | 16:30
Das könnte alleine von der Lesezeit schon den Preis wert sein.

Genau.
Ich habe auch Systeme, die ich kaum gespielt habe, die mir aber schon für andere Baustellen so viel Stoff geliefert oder mich alleinstehend so lange unterhalten haben, dass ich sie nicht missen möchte.


Zur Eingangsfrage:

Wenn ich mir anschaue, wofür mein Geld insgesamt so draufgeht, dann sind Rollenspielprodukte unter "ferner liefen".
Gleichzeitig habe ich mir noch nie ein Rollenspiel, das ich haben wollte, nur wegen des Preises doch nicht geholt - was in anderen Hobbies und Lebensbereichen aber mal ganz entschieden der Fall ist.

Von daher: Nein, sie sind mMn nicht teuer.
Wahllos jeden Mist kaufen ist teuer, aber dafür können die Einzelprodukte nichts  ;)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Loki am 7.08.2017 | 16:32
Ich finde Kino einen eher ungünstigen Vergleich. Hier wird etwas temporäres mit etwas verglichen, was nach Erwerb permanent in meinen Besitz übergeht und jederzeit wieder genutzt oder wieder veräußert werden kann. Das klingt eher nach Äpfel mit Waschmaschinen vergleichen.
Was z.B. naschen und Getränke bei ner Runde angeht, tendiere ich bei den heimischen mittlerweile eher genn null, bin da aber nicht unbedingt die Regel. Das resultierende um die Hüften ist hier zwar auch eher von langfristiger Natur, allerdings würde ich halt den Vergleich eher anders aufbauen.

Ich würde Vergleich mit:
1) Bücher
Es sind ebenfalls Bücher, man kann sie mehrmals lesen. Bei einigen tut man es sogar. Man kann sie auch ausleihen. Bei guten Regelwerken spielt man allerdings neben der Unterhaltung des Lesens deutlich öfter, so das der ca. zwei- bis vierfache Preis als gerechtfertigt angesehen werden kann (nicht muss).

2. DVD / Blu-ray
Hier haben wir in der Regel bummelig was bei zwei Stunden Unterhaltung, die man auch gut mit Anderen teilen kann. Sowohl als Videoabend, als auch verleihen. Ca. vierfacher Preis, auch ein nicht ungesundes Verhältnis. (Immer ein gutes System vorausgesetzt und nur mit einem GRW verglichen. Ein Griff ins Klo tut bei 50 € natürlich mehr weh, als ein blöder Film für nen Zehner).

3. Ein Computerspiel
Bei Neuerscheinungen ähnlicher Preis. Vorteil, kann auch oft sinnvoll allein genutzt werden. Hier gibt es auch Angebote, wie bei RPGs. Man kann was blödes erwischen, oder was tolles. Hab sowohl auf dem PC als auch im Regal Mist stehen, so wie Dinge, die ich immer wieder spielen kann. Civ V, schon über 1100 Stunden... Hier finde ich den Vergleich gut und preislich passend.

So, meine fünf Cent. Dafür gibt's ja eh kein Regelwerk... ;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2017 | 16:35
Das könnte alleine von der Lesezeit schon den Preis wert sein.


Mit 2-3 mal lesen, meine ich "aus dem Regal nehmen, anblättern, seufzen* und es wieder ins Regal stellen".


*
Seufzen weil
a) man es nie spielen wird, obwohl man möchte, und es nicht liest, um nicht noch mehr Wunsch in sich zu wecken
oder
b) man sich daran erinnert, warum man es doch nicht spielen will und es schnell weglegt, um wegen der Inkompatibilität nicht zu frustriert zu werden...
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2017 | 16:37
Ich würde Vergleich mit:

2. DVD / Blu-ray
Hier haben wir in der Regel bummelig was bei zwei Stunden Unterhaltung, die man auch gut mit Anderen teilen kann. Sowohl als Videoabend, als auch verleihen. Ca. vierfacher Preis, auch ein nicht ungesundes Verhältnis. (Immer ein gutes System vorausgesetzt und nur mit einem GRW verglichen. Ein Griff ins Klo tut bei 50 € natürlich mehr weh, als ein blöder Film für nen Zehner).

Wenn dann würde ich ein Rollenspiel-Regelwerk mit Settingbeschreibung mit einer TV Serien Staffel vergleichen.
Das Regelwerk ermöglicht wohl mehrere Staffeln (Kampagnen), erfordert aber auch Eigenarbeit.
Und ein Kaufabenteuer käme dann vom Wert her wohl einem einzelnen Kinofilm gleich. Zumal man ja auch qualitativ Blockbuster und B-Movie auch preislich vergleichen kann...
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2017 | 16:49
Aber ein getrunkenes Guinness trägst Du doch ein Leben lang auf der Hüfte mit Dir herum... ;)

Und die glücklichen Erinnerungen an die einzelnen Schlucke sind auch für die Ewigkeit.

Guinness - ich trinks ja immer mal wieder ganz gern - ist im Wesentlichen einfach eine fundamentale Fehlkonstruktion. Man sollte halt in einem Land ohne Hopfen einfach kein Bier brauen, keinen Hopfen zu haben ist ein klares Zeichen der Götter. Und dann diese Gas-Dinger in den Dosen, schlimmere Workarounds gibts nicht, da kann ja VW beim Abgasbetrug noch was lernen von. Und dann die Tatsache, dass in der Dose, die nach einem halben Liter aussieht, einfach mal kein halber Liter drin ist. Und so weiter ...

Und um das von oben nochmal aufzugreifen: Ich stehe in Dublin herum und denke mir: "Cool, billiges Guinness! Hurra!" - und dann ist es da halt echt teurer als in Zentral-Österreich.  ~;D Ja, da haben sie mich schön drangekriegt.

Edit: Rechtschreiblektion vom Forenvater
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2017 | 16:51
Wenn dann würde ich ein Rollenspiel-Regelwerk mit Settingbeschreibung mit einer TV Serien Staffel vergleichen.

Wie wären denn Brettspiele als Vergleich? Die bewirken ja im Idealfall den selben Effekt wie Rollenspiele, nämlich gute Laune für 5 Leute an einem Tisch in abendfüllenden Portionen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 7.08.2017 | 16:52
Mit 2-3 mal lesen, meine ich "aus dem Regal nehmen, anblättern, seufzen* und es wieder ins Regal stellen".
Oh, ok. Ich dachte, du meinst wirkliches Lesen.

DSA4 habe ich nie ganz gelesen, weil es mich auf den ersten 20 Seiten weggelangweilt hat. Das war nicht so toll investiertes Geld. SR5 genauso. Deadlands Hell on Earth würde ich schon alleine der Kurzgeschichten wegen lesen (wenn ich es nicht schon auf einem Rollenspieltreffen gelesen hätte). Und wie oft ich Gurps Space oder das Kompendium 1 gelesen habe, kann ich nicht beziffern (oft, sehr oft). Da gibt es meiner Meinung nach deutliche Unterschiede im Lese-Mehrwert.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 7.08.2017 | 16:53
Wie wären denn Brettspiele als Vergleich? Die bewirken ja im Idealfall den selben Effekt wie Rollenspiele, nämlich gute Laune für 5 Leute an einem Tisch in abendfüllenden Portionen.
Wenn du ganz fies sein willst, nimmst du Skat oder Kniffel als Vergleich.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2017 | 16:54
Wenn du ganz fies sein willst, nimmst du Skat oder Kniffel als Vergleich.

Skat wäre dann ja, auch so von der Regeldichte-Spielspaß-Ratio, ein idealer Vergleichspartner für DSA 1. :)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2017 | 16:55
Spoiler weil OT

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Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Weltengeist am 7.08.2017 | 17:07
Den Vergleich mit anderen Beschäftigungen finde ich wenig zielführend. Wer ein 500-Seiten-Taschenbuch für 10 Euro mit einer Rate von 20 Seiten je Stunde durchliest, zahlt 40 Cent je Stunde Beschäftigung. Teurere Hobbies wie Cartracing, Gotcha oder gar Fliegen kosten zwei- wenn nicht dreistellige Beträge pro Stunde. Mit was soll man da vergleichen?

Zumal es ohnehin nur was von Wünsch-dir-was hat. Ich kann mir noch so sehr wünschen, dass Rollenspielsachen dies oder das kosten sollen - wenn sie für das Geld nicht herzustellen sind, dann ist das eben so. Nach meiner Beobachtung sind gerade deutschsprachige Produkte ob der lächerlich geringen Auflagen fast schon existenzgefährend billig. Die Auflagen für ein GRW liegen nach dem, was ich so höre, meist zwischen 500 und ein paar tausend Exemplaren. Davon sollen Autoren (gerne für 500 Seiten), Illustratoren (200 Bilder bitte, und kein Recycling, ja?), Layouter, Lektoren, Verlagsmitarbeiter, Drucker und wer noch alles bezahlt werden. Ach ja, Vollfarbdruck Hochglanz Hardcover mit Lesebändchen muss es heutzutage schon sein, gell?

Nein, ich denke, wer mal ein kleines bisschen hinter die Kulissen geschaut hat und nicht mit einer "Candy Crush kostet aber nur 20 Cent"-Mentalität daherkommt, der weiß, dass Rollenspielbücher in Deutschland so billig sind, wie es eben noch vertretbar ist. Es gibt sie überhaupt nur noch deshalb, weil ganz viele Leute entweder ganz für lau oder für einen Witz von einem Entgelt daran arbeiten. Und solange das so ist, kann von "zu teuer" mMn keine Rede sein.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 7.08.2017 | 17:28
1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Ein Preis der innerhalb meines Budget liegt und mir weder etwaige Reiseplanungen noch Notwendigkeiten verleitet.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
Wieso sollte ich einen der Kostenpunkte berücksichtigen?
Ich kümmere mich bei einem Buch nicht darum wieviel der Autor bekommt. Es macht keinen Unterschied für mich ob es JK Rowling ist [ein paar Millionen] oder Patrick Roth [vielleicht einhundert Euro pro Buch]
Ich kümmere mich bei einem Manga nicht darum wieviel der Zeichner bekommt. Es macht keinen Unterschied für mich ob die Gruppe davon leben kann [Clamp] oder nicht [Jugendliche die ihr Werk bei Carlsen unterbringen].
Ich kümmere mich bei einem Artbook oder der Deluxe Ausgabe von Sandman nicht um das Gehalt des Zeichner.
Ich kümmere mich bei einem Film nicht darum wieviel die Autoren, Regiseure, Schauspieler, Set Designer, etc. pp. bekommen.

Selbst wenn ich mich anfangen sollte darum zu kümmern, was als Kunde nicht meine Aufgabe ist, dann müsste ich feststellen das ich mit dem, von mir verlangten, Preis nicht einmal im Ansatz deren Gehalt bezahle.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?
Wieder die Frage: Wieso sollte es mich interessieren?
Daneben die Antwort: Vermutlich nicht soviel das es als Hauptberuf reicht.

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Aus den überwiegenden Großteil der Rollenspiel-Produkte die ich zuletzt erwarb, ein Großteil davon über Kickstarter, habe ich eine Präzise Anzahl von:
0 Spielstunden
Herausgeholt. Das heißt exakt 0. Es sind dabei nicht nur 0 Spielstunden sondern auch so etwa 0 Lesestunden. Es dauert mitunter so ~0,5 Stunden bis sie verstaut wurden.

Die Rollenspiele aus denen ich mehr als 0 herausholte kann ich an einer Hand abzählen.
Wenn ich es auf die Rollenspiele beschränke die ich oft gespielt habe, kann ich die Hälfte meiner Finger Ruhen lassen.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Wieso sollte ich sie zum Kino einladen?
Weshalb nicht zu einer Runde Go [das teuerste meiner Sets liegt bei 150€ es geht aber auch ab 15€] in der Kneipe?  Weshalb nicht zu einem Spieleabend [mit so einer Brettspielbox mit einem halben Dutzend Spiele]? Weshalb nicht zu einer Runde gepflegten Karten klopfen oder Bowling?
 
Daneben habe ich mir vorkurzem die Freude gemacht einen Freund in Wonder Woman einzuladen. 3D mit DBox Sesseln. Wenn ich da nun noch 3 weitere dabei packe, wären es 75€ für den Film. Das heißt 30€ pro Stunde Unterhaltung.

Wo ich nicht das Problem habe, das mich die Meute anschließend persönlich für die Filmhandlung, den Handlungs-/Spannungsbogen oder Settingunstimmigkeiten kritisiert. Mit einer Vorbereitungszeit von "Einmal Googeln & bestellen".

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Das hängt von meinem Hunger sowie den Vorräten ab.
Allgemein brauche ich keine Spielsitzung dazu.

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?

Nun und spätesdens hier sind wir bei unlogischen, realitätsfernen Polemiken.

Zitat
Hier geht es um Preisorientierung. Preise lassen sich nicht objektiv berechnen.
Hier geht es doch, den Fragen nach zu urteilen, schlicht um eine reine Polemik um eine Position zu verteidigen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Lyonesse am 7.08.2017 | 17:46
Teuer ist immer relativ. Ich halte die Preise gewöhnlich für angemessen, zumal in den letzten Jahren
ja Hardcover in shocking color die Spielelädenregale dominieren. Über die Menge läppert es sich halt,
dass man jedes Jahr ein paar hundert Euro dafür ausgibt. Bedenkt man dann noch die relativ niedrigen
Auflagezahlen, so geht der Preis in Ordung, und nach geworfen wurden einem RPG-Produkte ja zu keiner Zeit.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Morgi am 7.08.2017 | 17:50
Klar geht es um Polemik, aber nur das bringt den ein oder anderen mal dazu darüber Nachzudenken.

Und wenn es dich nicht interessiert das evtl. ein Verlag der gute Sachen macht pleite geht, tja dann weiß ich auch nicht...

 
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: 6 am 7.08.2017 | 17:51
Um diese Position hier mal sokratisch zu vertreten, kommt hier eine Reihe von Fragen, die man sich stellen sollte, bevor man den Preis eines Produkts moniert.
Polemisch war das Wort dass Du gesucht hast, ncht sokratisch. Da kommen wir gleich weiter unten.
Ich antworte mal aus Brettspielsicht. Ich sehe mich nicht mehr als Rollenspieler.

Dann mal los:
1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Kommt auf den Inhalt an. Zwischen 10 und 200 Euro. Aber auch schon 10 Euro können teuer oder sogar zu teuer für mich sein.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Nö. Warum auch?
Z.B. ist mir ein Ratskellers Spieltisch viel zu teuer. Klar ist der handgemacht und da steckt enorm viel Aufwand drin. Trotzdem müssen 2 Esstische aus einem Großmöbelhaus zum Spielen reichen.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?
Scheinbar genug, dass Brettspiele (oder für Euch: Rollenspiele) angeboten werden. Alles weitere ist mir da relativ egal. Ausser es würde sich rausstellen, dass die Mitarbeiter schwer über den Tisch gezogen werden. Dann wäre mir da jeder Cent zu teuer für das Produkt.

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Sehr unterschiedlich. Allerdings geht die Anzahl der Spielstunden pro Spiel bei mir aktuell hoch, weil ich immer weniger Brettspiele kaufe. Eben weil die Spiele teuer sind, wäge ich jeden Kauf auf Nutzbarkeit ab.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Dank Netflix und Amazon Prime: 0 Euro.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Pro Stunde zwischen 0 und 2 Euro.

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
Polemik1: Ist es für diese Diskussion wirklich wichtig, wie gesund oder ungesund das Umfeld des Spiels ist? Wenn nein: Warum erwähnst Du das dann überhaupt?

7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?
Polemik2: Auch hier ist es völlig egal wie schnell das Umfeld des Spiels einen Mitdiskutanten ins Grab führt. Wenn Du wirklich diskutieren oder sinnvolle Antworten haben willst, dann lass solche unnötigen Spins doch einfach weg.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: 6 am 7.08.2017 | 17:55
Klar geht es um Polemik, aber nur das bringt den ein oder anderen mal dazu darüber Nachzudenken.
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.
Zitat
Und wenn es dich nicht interessiert das evtl. ein Verlag der gute Sachen macht pleite geht, tja dann weiß ich auch nicht...
Wenn der Verlag pleite geht, dann waren seine Produkte entweder doch nicht so gut, oder das Handling des Verlages war wohl nicht so toll.
Da sehe ich dann zwei klare Punkte, an denen der Verlag (und nicht der Konsument) wohl dran arbeiten sollte...
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2017 | 17:57
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.Wenn der Verlag pleite geht, dann waren seine Produkte entweder doch nicht so gut, oder das Handling des Verlages war wohl nicht so toll.

Oder die Zielgruppe ist zu klein.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Morgi am 7.08.2017 | 17:57
Zitat
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.

Naja bisher ist der allgemeine Konsens ja das es in Ordnung geht was die Bücher kosten, und ansonsten bin ich raus - lese nich all zu viele Diskussionen weils mich zu sehr Aufregt, das ist nicht gut fürs Herz  ;)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: tartex am 7.08.2017 | 18:07
4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Aus den überwiegenden Großteil der Rollenspiel-Produkte die ich zuletzt erwarb, ein Großteil davon über Kickstarter, habe ich eine Präzise Anzahl von:
0 Spielstunden
Herausgeholt. Das heißt exakt 0. Es sind dabei nicht nur 0 Spielstunden sondern auch so etwa 0 Lesestunden. Es dauert mitunter so ~0,5 Stunden bis sie verstaut wurden.

Geht mir genauso. Naja, zumindest einmal drüberscrollen tue ich (kaufe hauptsächlich pdfs).

Für mich ist eigentlich die Platzfrage die entscheidende: ich bringe nicht so viele Bücher unter, dass ich mehr kaufen will. Im Haus ist fast kein Platz für Regale mehr und ein größeres Haus wäre zu teuer (https://www.numbeo.com/property-investment/in/Dublin). (Verkaufen/ Wegwerfen tue ich aus nostalgischen Gründen nichts.)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: 6 am 7.08.2017 | 18:13
Oder die Zielgruppe ist zu klein.
Würdest Du mit Spenden solch einen Verlag stützen?
Wenn ja: Einfach machen. Ich glaube Verlagen einfach Geld spenden ist erlaubt. Ohne Gewähr dürfte Patreon eine solche Möglichkeit sein.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 7.08.2017 | 18:24
Viel wichtiger als den eigentlich Preis von Rollenspielprodukten (der wahrscheinlich größtenteils angemessen ist) halte ich die allgemeine Veröffentlichungspolitik. Wer im Kickstarter Versprechen macht, sollte sie auch halten und ich finde mittlerweile sollte es Standard sein, mit dem Erwerb eines physischen Buchs (Regelwerk, Settingband, what ever) auch einfach ein PDF mit dazu zu erhalten, einfach als convenience und um mit der Zeit zu gehen. Für sowas nochmal was extra zu verlangen is nich umbedingt die feine Englische.

Auf der anderen Seite kann es in so einer Nische besser verkraften, wenn Verlage auf solche Bezahlmethoden zurückgreifen, als bei Videospielen. Der Markt ist klein, es bringt nicht so viel Geld ein.. und in vielerlei Hinsicht ist es ein Sammler-Hobby (d. h. vielleicht noch stärkere Betonung auf "Luxusgut" als sonst wo). Da darfs auch mal was teurer werden.


Ganz ehrlich: ich hab teilweise schon Angst, dass der Markt spürbar ausdünnt, je mehr Zeit ich zwischen meinen Phasen verstreichen lasse, den Zeh in den großen Teich zu halten um zu gucken, was es alles neu gibt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2017 | 18:31
Oder die Zielgruppe ist zu klein.

Dann haben wir nicht ausreichende Kundenaktivierung (es würde Kunden außerhalb der bsiherigen Zielgruppe geben)  oder ein nicht ausreichendes Produkt (in meiner Zielgruppe verliere ich Kunden an die Konkurrenz oder die Nichtkäufer,bzw. kann diese nicht abwerben) oder ein nicht funktionierendes Geschäftsmodell (Es gibt einfach nicht genügend Kunden um den notwendigen Aufwand zu kompensieren, selbst wenn ich nahezu alle Kunden schon eingefaqnegn hat - dann kann das keiner).

Bezgl. Markt:
Als Luxusgut mit sehr niedriger Einstiegshürde ist es ja quasi schon sehr "marktig". Und als Luxusgut gibt es dann auch kein "zu teuer". Wem das zu teuer ist, der kauft ein bestimmtes Produkt halt nicht und hat jede Menge Substitutionsmöglichkeiten - und wenn es dann aus den bisherigen Eindrücken gespeist selber schreiben oder "freeform ala Meistererinnerung"  zu spielen ist.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Justior am 7.08.2017 | 19:24
Ich persönlich bin der Meinung, dass Rollenspielprodukte nicht zu teuer sind.
Ich finde es nebenbei bemerkt auch echt schwierig, den Wert eines GRWs oder ähnlichem in Geld zu messen. Denn a) ist ein Buch ja mehr, als ein Bündel Papier mit ein bisschen Tinte drauf und b) ist der "Spielspaß" bzw. die Unterhaltung für jeden Beteiligten unterschiedlich. Ich schaue aus der Perspektive drauf, dass ich ein System/Setting/Wasauchimmer gut genug finde, um es zu unterstützen und den Urhebern daher Geld gebe, indem ich ihr Produkt kaufe. Dass ich die Sachen in Buchformat kaufe, was vielleicht für die Firmen teurer ist, als wenn sie ihre Produkte nur digital vertrieben, liegt einfach daran, dass Rollenspielbücher für mich auch Sammlerstücke sind und ich sie gerne im Regal stehen habe.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2017 | 19:31
Würdest Du mit Spenden solch einen Verlag stützen?
Wenn ja: Einfach machen. Ich glaube Verlagen einfach Geld spenden ist erlaubt. Ohne Gewähr dürfte Patreon eine solche Möglichkeit sein.

Zeug, das mich interessiert, muss ich im Zweifelsfall eh selber machen. Falls jemand MIR Geld spenden will: Bankdaten gibt's per PN.

Edit: Bzw. viel von meinem Zeug gibt's als "Bezahl was du willst" auf dtrpg. Da einfach kaufen und einen großen Betrag bezahlen!
http://www.drivethrurpg.com/browse/pub/8413/Pyromancer-Publishing
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Crimson King am 7.08.2017 | 19:45
Interessanter Ansatz, aber Entertainmentkosten sollten meiner Meinung nach nicht ausgerechnet an einem Kinobesuch kalibriert werden, denn der ist einfach so absurd unverhältnismäßig teuer, dagegen ist alles andere immer billig.

Na dann geh mal auf ein Konzert eines wirklich bekannten Interpreten.

Meines Erachtens sind Rollenspielprodukte nicht teuer gemessen daran, was sie leisten sollen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 7.08.2017 | 19:58
Edit: Bzw. viel von meinem Zeug gibt's als "Bezahl was du willst" auf dtrpg. Da einfach kaufen und einen großen Betrag bezahlen!
http://www.drivethrurpg.com/browse/pub/8413/Pyromancer-Publishing
Will heißen: Du bist ein Verlag.
(oder sowas ähnliches)

Finde ich übrigens gut.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: tartex am 8.08.2017 | 11:19
Ich will auch noch anmerken, dass man zwischen den Hobbies Rollenspieler und Rollenspielsammler unterscheiden muss.

Die meisten Leute, die ich kenne, und mit denen ich spiele, und die auch begeistert bei der Sache sind, besitzen exakt 0 (NULL) Rollenspielbücher. Wenn einer das D&D Spielerhandbuch hat, ist er schon ganz vorne dabei. Und die, die tatsächlich Würfel besitzen, vergessen die meistens sowieso.

Die Sachen, die ich tatsächlich am Spieltisch benutze, sind nur ein verschwindender Prozentsatz dessen, was ich mir so leiste.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Weltengeist am 8.08.2017 | 12:52
@Tartex: sehr gute Beobachtung!  :d
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 8.08.2017 | 16:29
Kommt wohl auch darauf an, ob mit dem "teuer" hier eine "moralische" Wertung oder eine "wirtschaftliche" angefragt ist.
Anhand der Zusatzfragen nehem ich fast an eine moralische.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2017 | 17:51
lese nich all zu viele Diskussionen weils mich zu sehr Aufregt, das ist nicht gut fürs Herz  ;)

Dann solltest du mal lieber nicht so viel rauchen und fettes Zeug in dich reinstopfen, dann tuts die Pumpe länger!

*scnr*

Zur Sache:

Grundsätzlich kann es mir als Konsumenten wirklich herzlich egal sein, wie sich der Preis für ein Produkt zusammensetzt und ob er aufwandsmäßig gerechtfertigt ist. Ich muss nur entscheiden: kann und will ich den geforderten Betrag dafür ausgeben oder nicht? Und wenn man mir noch so überzeugend vorrechnet, dass Produkt X locker 120€ wert ist -- wenn ich nicht soviel Geld dafür abdrücken will, ist das eben so.

Wenn du Handwerker bist und dem Kunden eine Kalkulation vorlegst, und der dir den Auftrag nicht erteilt, brauchst du auch nicht rumlamentieren dass du ja aber doch auch von was leben musst. (Aber nicht, dass ich sowas nicht auch schon erlebt hätte als Nicht-Auftraggeber.)

Wenn man hingegen _objektiv_ ermessen will, ob ein Produkt den Preis wert ist, dann sind natürlich diese Fragen (1-4) alle legitim und vernünftig. Hingegen sind die restlichen Fragen kompletter Schwachsinn.
Besonders allergisch reagiere ich auf diesen _bescheuerten!_ Kinovergleich. Aus dem bereits vorgenannten Grund: Kino ist so absurd überteuert, dass im Vergleich dazu so ziemlich alles billig dasteht.
(Und das dann wieder mit Kneipenpreisen zu vergleichen... naja. Ich weiss ja nicht was ihr für Trinkgewohnheiten habt und wie bei euch die Preise sind. Wenn ich hier versuchen würde, den Gegenwert einer Kinokarte zu vertrinken, würde ich vorher lallend in der Ecke liegen.)

Im Endeffekt also alles eine Frage der persönlichen Prioritäten. Für sehr sehr vieles, für das viele von euch offensichtlich gerne einen Haufen Geld ausgeben (Stichworte Kino, DVDs/Blaustrahl, teuer Essen gehen usw), wäre mir meine Knete zu schade bzw die fraglichen Produkte/Aktivitäten einfach nicht interessant genug. Dafür hab ich dann halt wieder ein anderes relativ teures Hobby, bei dem ich lieber nicht zu lange darüber nachdenke was es mich kostet.  ;)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 8.08.2017 | 18:14
Die einzige Frage die für mich relevant ist wäre

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?


1) ist irrelevant
2) und 3) Sache des Verlages, die müssen sehen wie sie ihre Rechnungen bezahlen nicht ich.
5) Hat einen völlig anderen sozialen Kontext weil Einladungen nichts routinemässiges sind/besondere Anlässe haben(müssen)
6) Ist ohne Belang weil das Kosten sind die auch mit/ohne RPG anfallen würden
7) Ist ohne Belang, da soll nur ein Dummfug-Vergleich zu anderen "sinnlosen" Geldausgaben hergestellt werden


Und zu 4) kann ich sagen das, verglichen mit meinem Sekundärhobby Modelbau Rollenspiel ein LAUSIGES "Preis pro Stunde Unterhaltung" Verhältnis hat. Aus nem 50€ Bausatz hole ich mehr Spass raus als aus nem 50€ Regelwerk. GARANTIERTEN Spass + die Bonusoption "Spass am Gewinnen des Wettbewerbes". Weswegen Modelbau als Hobby bei mir deutlich höher steht als RPG.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 18:27
Grundsätzlich kann es mir als Konsumenten wirklich herzlich egal sein, wie sich der Preis für ein Produkt zusammensetzt und ob er aufwandsmäßig gerechtfertigt ist. Ich muss nur entscheiden: kann und will ich den geforderten Betrag dafür ausgeben oder nicht? Und wenn man mir noch so überzeugend vorrechnet, dass Produkt X locker 120€ wert ist -- wenn ich nicht soviel Geld dafür abdrücken will, ist das eben so.
Ich finde, damit macht man es sich zu leicht. Die wichtige Frage ist nämlich nicht nur "ist mir das Produkt an sich so viel wert?", sondern auch "was wird noch (nicht) produziert, wenn ich dieses Produkt kaufe?"

Aus dem Musikbereich: Viel Unterstützung für junge Bands ist zum Teil von der Hoffnung auf deren zukünftige Musik getragen. Natürlich ist deren Musik nicht so gut, wie das, was die erfahrene Band macht, aber ich hoffe, dass sie wirklich gut werden. Ja, gerade ist das, was die im Jugendclub spielen, wirklich grenzwertig (nach unten), aber sie sind vielversprechend. Da kaufen viele auch mal eine CD mehr.

Zurück in Rollenspielen: Vielleicht bringt mir ein Spiel heute nicht so viel Spielspaß wie Splittermond, aber es geht viel mehr in eine Richtung, in die ich will, und wenn es irgendwann eine höhere Qualität erreicht, kann ich dann mit meiner Runde etwas spielen, das ich mir schon lange gewünscht habe, für das aber immer die Regeln und Unterstützung gefehlt haben, um es mit meiner Runde zu teilen.

Oder (in schamloser Eigenwerbung :D) vielleicht ist es noch nicht so gut, wie verbreitetere Regelwerke, aber es ist robust frei lizensiert, so dass ich damit eigene Werke schreiben kann, die andere weiterentwickeln können (obwohl in Deutschland für idealistische Werke leider oft eher weniger gezahlt wird als für rein kommerziell orientierte und sich viele Leute nicht trauen, dafür Geld zu fordern — ich leider teils auch (http://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/der-will-ja-nur-geld-machen), was sich zum Glück aber langsam zu ändern scheint, meinem Verständnis nach zum Gutteil durch Tauschbörsen (http://www.draketo.de/licht/p2p/gewinnbeteiligung-entschuldigung), auch wenn das für viele andere auf den ersten Blick absurd wirkt).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 8.08.2017 | 19:04
Auf die Frage, ob oder ab wann ein Rollenspielprodukt zu teuer ist, gibt es, meiner Ansicht nach keine objektive Antwort.


Daher kann man m.E. nicht sagen das ein RPG-Produkt für 1€ zu billig und ein RPG-Produkt für 500€ zu teuer ist.
Eher das man es persönlich zu billig oder zu teuer findet.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 8.08.2017 | 19:12
Daher kann man m.E. nicht sagen das ein RPG-Produkt für 1€ zu billig und ein RPG-Produkt für 500€ zu teuer ist.
Eher das man es persönlich zu billig oder zu teuer findet.

Kickstarter löst das Dilemma ja insofern, als man die Preisgestaltung viel stärker dem Kunden überlässt.

Bei Kickstarter kauft man zwar die Katze im Sack, aber tut man das nicht letztlich bei jedem Buchkauf?

Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt. Bücher ganz auf Zuruf? Die Kunden kaufen bzw. veranlassen einzelne Kapitel? Kombinationen aus Patreon und Kickstarter? Oder dass es per se immer gleich sehr unterschiedliche Buchfassungen gibt? Da gibts noch viele denkbare Sachen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 19:19
Allgemein ist die Idee den Kunden in die Verantwortung für die fehlende Akzeptanz des Preis zu nehmen.
Ich finde, dass man andere nicht in die Verantwortung für etwas nehmen sollte, dessen Wert sowieso subjektiv ist. Entweder Leute sehen sich als verantwortlich dafür, wie das Hobby weitergeht, oder eben nicht. Das einzige, was ich gut (und wichtig) finde, ist sicherzustellen, dass Leuten klar ist, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Wichtig: Ohne anderen eine Wertung aufzudrängen!

Falls ich einen anderen Anschein erweckt haben sollte, war das nicht beabsichtigt.

Eigene Wertungen sind zwar wichtig, aber in den meisten Fällen wissen wir eben nicht, ob sie richtig sind. Vielleicht blockiert der gerade sterbende Rollenspielverlag bessere Verlage — oder er ist die letzte Stütze, ohne die ein Großteil der Rollenspielrunden zu sterben beginnt. Wer sich fähig fühlt, das verlässlich einzuschätzen, gebe die erste Wertung ab.

Ich weiß, wie oft ich selbst schon falsch lag  ::)

Ich bin nichtmal sicher ob ich das, was ich aktuell mache, in 20 Jahren als gut ansehen werde. Ich weiß aber, dass ich in der Lage sein werde, rückblickend zu sagen, dass ich das gemacht habe, was ich aktuell nach bestem Wissen und Gewissen als richtig ansehe.

Nichtmal Wirtschaftswissenschaftler sind in der Lage, die weitere Entwicklung eines bestimmten Wirtschaftszweigs abzuschätzen.

Und, um zum Thema zurückzukommen, deswegen kann ich auch nicht objektiv festlegen, was ein Rollenspielbuch kosten sollte: Dafür fehlen mir einfach die Informationen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 8.08.2017 | 19:19
Zurück in Rollenspielen: Vielleicht bringt mir ein Spiel heute nicht so viel Spielspaß wie Splittermond, aber es geht viel mehr in eine Richtung, in die ich will, und wenn es irgendwann eine höhere Qualität erreicht, kann ich dann mit meiner Runde etwas spielen, das ich mir schon lange gewünscht habe, für das aber immer die Regeln und Unterstützung gefehlt haben, um es mit meiner Runde zu teilen.

Das würde mir bei Rollenspielen im Traum nicht einfallen.
Es muss sich mindestens mal an dem messen lassen, was es schon gibt, und wenn ich da nicht wenigstens eine sinnvolle Bastelgrundlage sehe, dann bekommt keiner Geld für ein schlechteres Spiel von mir in der Hoffnung, dass er irgendwann mal was macht, was mir gefallen könnte.
Allerhöchstens über Ansätze wie Kickstarter u.Ä. und auch das nur, wenn im Pitch klar wird, dass das zu 100% in meine Richtung geht, wenn es wie geplant umgesetzt wird.

Aber sonst ist mir diese Verbindung deutlich zu wacklig.
Mir fällt jetzt auch kein entsprechendes Beispiel ein - ich habe allerdings auch einen relativ exotischen Geschmack und merke mir Autoren oft nur, wenn sie mir negativ aufgefallen sind.

Wer einen schlechten Erstling abliefert, verschwindet jedenfalls noch schneller in der Versenkung als die guten Projekte oder kommt irgendwann mal mit einem komplett neuen Versuch um die Ecke. Aber dann geht er bestimmt nicht her und sagt "Ich habe damals mit XY schon keinen Erfolg gehabt, aber das war ja doch so ein bisschen das, was ihr wolltet, also mache ich das noch mal."



Bei Kickstarter kauft man zwar die Katze im Sack, aber tut man das nicht letztlich bei jedem Buchkauf?

Nicht so.
Wenn ich mir ein fertiges Buch kaufe, können sich zumindest andere schon mal eine Meinung gebildet haben. Oder ich kann selbst bei passender Gelegenheit reinschauen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 19:22
Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt.
Patreon kommt ja schon. Da unterstütze ich mehrere Comic-Autoren und einen Musiker. Flattr (https://flattr.com/about) will, soweit ich gesehen habe, auch ein Patreon-Ähnliches Modell einbauen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 19:33
Das würde mir bei Rollenspielen im Traum nicht einfallen.
Es muss sich mindestens mal an dem messen lassen, was es schon gibt, und wenn ich da nicht wenigstens eine sinnvolle Bastelgrundlage sehe, dann bekommt keiner Geld für ein schlechteres Spiel von mir in der Hoffnung, dass er irgendwann mal was macht, was mir gefallen könnte.
Von mir schon, wenn es nicht nur eine Kopie von etwas Bestehendem ist — und wenn ich davon ausgehe, dass es damit auch weitergeht.

Das heißt allerdings nicht, dass ich Sachen unterstütze, die mir nicht gefallen, sondern nur, dass ich nicht überall die gleichen Messlatten anlege. Ein DSA, das sich langweilig liest, wird nicht gekauft. Ein erstes Abenteuer!, das dann und wann über Grammatik stolpert, kaufe ich trotzdem. Einen Webcomic, der mit mittelmäßiger Qualität aber einer spannenden Idee anfängt, finanziere ich mit — in der Hoffnung, dass die Qualität steigt. Denn ich weiß, dass ich beim Lesen Spaß größtenteils haben werde.

Es gibt eine große Zahl von Dingen, die mir gefallen, mir aber nicht unbedingt jetzt schon am Besten gefallen. Wenn ich in etwas Potential sehe, investiere ich auch mal in die Hoffnung, dass das Potential realisiert wird — wenn ich schon jetzt Freude daraus ziehe.

Ich kaufe auch Bücher von unerfahrenen Autorinnen und Autoren. Manchmal habe ich damit Glück, manchmal auch nicht.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: AngusMacLeod am 8.08.2017 | 20:48
Teuer ist immer relativ.
Als junger Student waren mir 50€ Regelwerke zu teuer, weil ich einfach das Geld nicht zur Verfügung hatte. Mittlerweile ist man nicht mehr Student und ist irgendwo mit Ende 30 auch kein Berufsanfänger mehr und das für Hobbyausgaben verfügbare Geld ist eben Betrag X. Wenn die 50€ jetzt 70% des verfügbaren Hobbygelds sind, dann mag das für jemanden teuer sein, wenn es aber nur 10% sind, dann nimmt man das Buch halt mit.

Ich finde die Bücher, die aktuell auf dem deutschen Rollenspielmarkt angeboten werden, sehr preiswert. Für das, was an Qualität geboten wird, sowohl inhaltlich als auch vom Artwork, Layout und der Verarbeitung, werden die Bücher im Vergleich zu anderen Sachbüchern sehr niedrigpreisig angeboten.
Ich unterstelle den auf dem Markt aktiven Verlagen und allen am Produkt beteiligten, dass sie rechnen können und am Ende des Tages alle ihr Auskommen haben.
Fakt ist natürlich auch, dass hier ein großer Teil der am Produkt beteiligten nicht durch das Produkt finanziert werden, sondern noch einen Brot und Butter Job haben, durch den ihre Leistung querfinanziert wird. Genauso finanzieren viele Verlage die Rollenspiele durch andere Produktbereiche quer, z.B. Belletristik oder Gesellschaftsspiele.

Dann gibt es noch marktübliche Preise. An 40-50€ für ein Hardcover-A4 Regelwerk mit 300+ Seiten in Vollfarbe hat man sich gewöhnt, das ganze für 20€ wirkt befremdlich günstig, bei 65+€ fließen die Tränen. Also müssen die Verlage von vornherein das Produkt irgendwo in dem Normalbereich positionieren und ihre Kosten und die Auflage an unsere Marktgegebenheiten anpassen.

Die Vorfinanzierung durch Crowdfundings, Vorbestellaktionen, etc. minimiert das Risiko für die Verlage, da sie das tatsächliche Interesse am Produkt besser abschätzen können und bereits eine sichere Käuferbasis haben.
Wie kann man Verlage noch unterstützen?
Mit Geld: Patreon, Spenden, wahllos alle Produkte kaufen, ...
ohne Geld: Demorunden auf Cons, Werbung in sozialen Netzwerken, Reviews, ...

Gerade durch letzteres ist dem Verlag oft mehr geholfen als durch 3€ bei Patreon. Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.

 

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Samael am 8.08.2017 | 21:07
Genau, was teuer ist hängt meist vom Betrachter ab. Für die 300+ farbig illustrierten und aufwendig gelayouteten Seiten mit überschaubarer Druckauflage sind die marktüblichen 40-50€ sicher nicht mit überzogener Marge ausgestattet.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 22:13
ohne Geld: Demorunden auf Cons, Werbung in sozialen Netzwerken, Reviews, ...

Gerade durch letzteres ist dem Verlag oft mehr geholfen als durch 3€ bei Patreon. Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.
Und wenn jeder Rollenspieler und jede Rollenspielerin im Jahr 10 neue Leute zum Rollenspiel bringen würde, von denen 3 dabei bleiben, hätten wir binnen 4 Jahren die Million Kaufenden zusammen.

Gibt es eigentlich auch einen "eigentlich gar nicht so wenig ernst gemeint, aber ich schaffe es auch nicht, deswegen lächle ich verlegen"-smiley?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2017 | 22:19
10! Im Jahr! Wovon träumstn du nachts? ;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 8.08.2017 | 23:07
10! Im Jahr! Wovon träumstn du nachts? ;D
10! im Jahr, dann hätten wir ja schon binnen einem Jahr eine Rollenspieler-Mehrheit! Weltweit! Und fast schon globalen Nahrungsmangel! (sorry, Mathe-Witz mit der Fakultät ☺)

Wieder ernst: Ja, das hätte ich gerne, und ich suche schon langen nach Gründen, warum das so schwer ist. Z.B. Statistische Zwänge: Gruppengröße, Spielfähigkeit und Teilbarkeit von Rollenspielrunden (http://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/statistische-zwaenge-im-rollenspiel-und-kampagnendesign).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 8.08.2017 | 23:18
Kickstarter löst das Dilemma ja insofern, als man die Preisgestaltung viel stärker dem Kunden überlässt.
Eigentlich ist die Preisgestaltung bei Kickstarter strikt vorgegeben.
Man kann sich nicht entscheiden das Produkt für seinen favorisierten Betrag zu bekommen.
Man kann es beliebig unterstützen, aber wenn man es haben will hat man die Vorgabe der Macher.
Wobei einige echt enttäuscht sind, wenn das Produkt später, im Handel, billiger ist.

Zitat
Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt. Bücher ganz auf Zuruf? Die Kunden kaufen bzw. veranlassen einzelne Kapitel? Kombinationen aus Patreon und Kickstarter? Oder dass es per se immer gleich sehr unterschiedliche Buchfassungen gibt? Da gibts noch viele denkbare Sachen.
Es gibt Patreon-Projekte und ich meine auch GoFundMe Kampagnen, sowie weitere Plattformen, wo man den Kapitelweisen-Fortschritt finanziert.
Zumindest habe ich dahingehend einige gesehen. Die sich aber der Länge nach hingelegt haben, weil die Preise jenseits von Gut und Böse waren.
Ebenso gibt es Patreon-Projekte, mit denen man den Autor dazu anhält schneller zu schreiben. Ein aktueller, klassischer Fall ist hierbei "Demon City" von Zak S.: https://www.patreon.com/DemonCity/

Es gibt auch Kickstarter die verschiedene Fassungen des Buches bieten.
Klassischerweise bietet beispielsweise Onyx Path Publishing die Grundregelwerke, mindestens 3x an:
PDF, Normales Buch, Deluxe/Enhanced Buch
Mitunter gibt es noch eine vierte Variante die unter "Ultra Deluxe" fällt.

Die meisten denkbaren Sachen wurden schon gemacht. Inklusive Projekten, welche versuchen die Backer quasi zu zwingen das Buch mitzuschreiben. (Die Autoren nennen das dann eher so Beteiligung XD)
Halt mit nicht soviel Erfolg wie Crowdfunding.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Blaue Reiterin am 8.08.2017 | 23:27
Zuerst zu den Fragen, dann meine Conclusio.

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Ideal  wäre ein kostendeckender Preis (zu den Kosten gehören auch Entgelte für SchreiberInnen&Co, die wiederum ihre Kosten decken können). Zweifelsohne. Aber das gilt auch für Carbon-Boote der Open 60-Klasse. Die hat kaum wer. RP-Produkten wünsche ich eine breiter angelegte Kundschaft.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Ein Punkt, der mich echt nervt: 2c. Eine Karte vom Ort, ggf der Umgebung, genügt mir völlig. Erstelle ich für gemeinhein selbst, Dauer: schlimmstenfalls 5h. Also: ich weiß, wovon ich rede. Sieht hernach natürlich einfach nur verwendbar und nett, aber nicht super-schick aus. Reicht völlg. RP-Material darf mir diese Arbeit gern abnehmen (tut es auch, *manchmal*).
Worauf ich gern verzichten würde im Kaufmaterial: Bild des Klischee-Piraten, Bild vom Folianten, Bild vom Bauernhof, Bild einer Bauchtänzerin, Bild von "Burg auf Felsen", Bild von Kanaldeckel (zufällig beim Griff ins Regal erwischtes Werk).
Oder anders ausgedrückt: Die Frage ist schon deshalb unredlich, weil ich eben nicht die Wahl habe. Ich kann eben i.d.R. *nicht* entscheiden, wofür genau ich Geld ausgeben will. Will ich ein System/ eine spielbare Geschichte, muss ich zwingend auch all den Kram mit einkaufen, auf den ich locker verzichten könnte, schlimmstenfalls Vorlesetexte, und später stelle ich dann fest: Das geht so nicht, ich stecke nochmal (nach dem Lesen) Stunden an Umarbeitung und Anpassung rein.
Ein anderer Punkt, der mich nervt: 2 e. I.d.R. habe ich nicht die Wahl, zwischen dem Produkt, gedruckt in Deutschland zu Tariflöhnen, und dem j-w-d--gedruckten zu Billiglöhnen zu unterscheiden. Könnte für mich aber kaufentscheidend wirken.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?
Ausreichend, sonst täte er/ sie es nicht (rational betrachtet, nicht wertend).

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Tja, ich habe das gerade mal mit meinen auch nicht eben billigen Fahrrad verglichen. Da war mir der Erfolg sicher (ich wusste, es läuft), und ich kann es quasi unendlich nutzen. Im Vergleich zum RP-Material war es billiger (auf Stunden und heute gerechnet), der Erolg war vom ersten Moment an gegeben (ich musste nicht 2h investieren, um es lauffähig zu kriegen) und mit der Zeit haben sich die Kosten auf unter 1 Euro/ Stunde eingepegelt. Jetzt. Ich bin sicher, es läuft noch eine Weile, wenn ich die Hälfte des Kaufpreises drauf tu, was sich dann auch wieder amortisiert.
Für RP: Zu den Kaufkosten kommen noch die Kosten für die Nutzbarmachung hinzu (umgekehrt relativ zur Stadtgröße, würde ich meinen): In Anklam ist es wohl mühseliger (zeitintensiver a la "Zeit ist Geld": teurer) eine Runde aufzutun (das Produkt zu nutzen) als etwa in Hamburg. Aber die "Kosten der Käuferin" rechnet man da irgendwie nie dazu.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Wenn ich mir einen Roman kaufe und damit auch mal 6 Monate warten kann, liegt der Preis bei rund 10,-. Damit verbringe ich zwei bis drei Abende, wenn er gut ist, wenn nicht, eher 5. Vorteil, wenn er gut ist: Ich lese ihn nochmal. Und nochmal. Und...
Zur Urspungsfrage: Täte ich nicht. Wir könnten uns nie auf einen Film einigen. Und *mir* sind die 15,- für irgendwas Konsensuales zu viel. Und den Leuten ist mein Gähnen bei Konsensualem zu nervig.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Essen muss ich auch ohne RP (in meinen Runden ersetzte das gemeinsame Essen das Abendbrot). Fällt daher für mich raus. Aber, um mal den Bogen zu schlagen: Man kann U1Ero für billigst-Nudeln mit billigst-Sauce investieren. Man kann aber auch den Special-Käse aus den Vogesen holen (mit nur einem Zwischenhändler, ), das Huhn vom Bio-Bauern (30,-, wen's interessiert) und das Mehl für den Huhn-ummantelnden Teig von der lokalen Mühle holen. Ist halt eine Abwägungssache.
Ich würde ja eher sagen: Wer am Essen spart, macht was falsch. Das ist existentieller als Bücher.

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?
Ja, ich gebe auch Geld für Sachen außerhalb des RP aus, die *ebensowenig* existentiell sind. Essen z.B. Bier zuweilen, manchmal Cider. Oder die Hausmarke im lokalen Pub. Sogar Urlaub zuweilen. Und Theater. Und ich habe mehr Schuhpaare, als ich zwingend bräuchte, auch wenn ich nur aller 3 Jahre welche kaufe.

Nochmal zusammenfassend:
Es ist falsch, beim Preis anzusetzen. Der ist immer okay (i.S.v. "die Leute können es sich leisten, für den Lohn zu arbeiten"). Aber wenn sich Leute ein Hobby nicht leisten können, das sie vllt hätten, wenn der/ dieser Preis nicht wäre, dann ist in der Gesellschaft was falsch. Das ist aber ein Thema, das nicht ins  :t: gehört. Mir widerstrebt es jedenfalls total, Freizeit als Luxusgut zu betrachten.
Rollenspiel ist ein Hobby, das ganz extrem Kosten (wer als Schreiber einen Lohn will, muss auch die Kosten anderer in Betracht ziehen) auslagert (Einarbeitung, RP-Abend-Gestaltung. Vorbereitung). Mehr. als ich für Skat- oder Schachabende draufgebe.
Und deshalb wünsche ich mir gemeinfreies RP-Material, so wie ich meine Werke auch gemeinfrei stelle (mindestens 2h/ Woche, übrigend).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2017 | 23:41
Wieder ernst: Ja, das hätte ich gerne

Naja, und ich hätte gerne ein fliegendes Auto und einen Sack voll Diamanten, fragt sich nur wessen Wünsche hier unrealistischer sind. :p
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 9.08.2017 | 00:50
Die 10. Definitiv die 10 im Jahr.


Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich. #elitism  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 9.08.2017 | 01:10
Naja, und ich hätte gerne ein fliegendes Auto und einen Sack voll Diamanten, fragt sich nur wessen Wünsche hier unrealistischer sind. :p
So wird das nichts! Deine Wünsche lassen sich ja schon mit einer halben Million Euro erfüllen. Davon lässt sich ja kaum ein Rollenspielregelwerk produzieren! Lern mal, in großen Maßstäben zu denken!  ~;D



Und wenn dir das Auto oben zu unecht wirkt: Hier fliegt ein anderes: https://www.youtube.com/watch?v=0Yn2uyQJ1jc

Da muss ich zugeben, irgendwie ist es doch cool, in der heutigen Zeit zu leben: https://tomsmith.bandcamp.com/track/i-want-my-flying-car ← Das war noch 2006.

Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, mehr Leute zum Rollenspiel zu bringen. Aber das ist viel schwerer als einfach die Tech voranzubringen. Dafür müssen wir Menschen ändern. Und wo sich das gerade so gut anbietet:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: dunklerschatten am 9.08.2017 | 13:09
Der Preis an sich ist völlig irrelevant, wenn ich von der Qualität eines Produkts überzeugt bin und ich es mir leisten kann dann kaufe ich es.
Wenn es meinen Finanzverwalter in die Kriese stürzen würde, wenn ich es mir kaufe, dann lasse ich es einfach sein.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 9.08.2017 | 13:24
Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich. #elitism  ~;D

Echt mal, auf diesen "Ich habe auf dem GRT einen Schnellstarter abgegriffen"-Pöbel können wir gut verzichten. Rollenspiel soll gefälligst ein Gentlemen's Club bleiben. No shoes, no shirt, no service. Kein Landbesitz und kein Latinum? Hau ab! ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: bobibob bobsen am 9.08.2017 | 13:59
Ich finde man sollte in der Branche richtig Asche verdienen. Das steigert die Motivation enorm.

Ich wäre auch bereit deutlich mehr Geld zu bezahlen, so die Produkte von ordentlicher Qualität wären.

Was der Verlag daran verdient ist mir total Wumpe. Ich beklage mich auch nicht das VW 10 Mrd. im jahr verdient wenn ich einen Golf kaufe.

Allerdings kaufe ich fast nur Sachen die ich auch brauche(einsetze) bin also kein Sammler.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Der Rote Baron am 9.08.2017 | 14:01
Echt mal, auf diesen "Ich habe auf dem GRT einen Schnellstarter abgegriffen"-Pöbel können wir gut verzichten. Rollenspiel soll gefälligst ein Gentlemen's Club bleiben. No shoes, no shirt, no service. Kein Landbesitz und kein Latinum? Hau ab! ~;D

Unterhalb dem Rittergut, der Baron nicht würfeln tut!  >;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 9.08.2017 | 15:10
Da muss ich zugeben, irgendwie ist es doch cool, in der heutigen Zeit zu leben: https://tomsmith.bandcamp.com/track/i-want-my-flying-car ← Das war noch 2006.

Aber gerade wie im Text beschrieben ist es nicht...
Dass fliegende Autos nie alltäglich und alltagstauglich werden (können), liegt nur teilweise an der Technik; das wird genau so ein retrofuturistisches Konzept bleiben wie manches andere auch.

Rein technisch funktionierende Modelle gab es schon, als die Tante Ju gerade modern war...  ;)

Ich beklage mich auch nicht das VW 10 Mrd. im jahr verdient wenn ich einen Golf kaufe.

Damit würdest du vielleicht anfangen, wenn du feststellen würdest, dass dein Golf ein fehlkonstruierter Schraubenhaufen ist.

Will heißen:
Was wer womit verdient, hat nur über viele Ecken einen gewissen Einfluss darauf, wie gute Arbeit er leistet.
Einerseits traurig, andererseits kann man bisweilen heilfroh darüber sein.

Gerade der Rollenspielsektor ist ja nie wirklich aus dem Hobbybereich rausgekommen in dem Sinne, dass so gut wie jeder, der dort in Vollzeit unterwegs ist, auch selbst spielt.
Wenn es da so viel zu holen gäbe, dass auch dem Hobby komplett fremde Leute gezielt anfangen, Rollenspiele zu produzieren, täte das einigem Drumherum vielleicht gut, aber letztlich sähe ich diese Art der Professionalisierung mit sehr gemischten Gefühlen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Pyromancer am 9.08.2017 | 15:13
Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich.

Wenn du preiswert mit dem Rollenspiel anfangen willst, dann brauchst du dafür 20 Minuten Internet und als Bonus die Möglichkeit, ein paar Dutzend Seiten auszudrucken. D.h. selbst Gruppen, denen 60€ für ein Hardcover-Vollfarb-Regelwerk zu teuer sind, können trotzdem rollenspielen. Ein wahres Hobby für den Pöbel.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2017 | 15:37
... und kein Latinum? Hau ab! ~;D

Vorsicht, dünnes Eis.
Der Admin wohnt nördlich von da, wo die Römer was auf die Fr... bekommen haben und wieder nach Süden gezogen sind.
Deswegen is nix mit romanisierter Verweichlichung in diesem Forum.
Statt unter dem römischen Adler sind wir mit dem Blutadler der Wikinger groß geworden.
Latinum?
...also so was...
Die spinnen, die Römer!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2017 | 15:47
Vielleicht meinte er ja auch goldgepresstes Latinum.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 9.08.2017 | 16:32
Statt unter dem römischen Adler sind wir mit dem Blutadler der Wikinger groß geworden.

Zum Limes muss ich Richtung Süden schauen, das passt schon. Aber Zurückschlagen ist ja nur das eine.
Deute am besten mal hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A4nkisches_Reich#/media/File:Frankish_Empire_481_to_814-de.svg) auf deinen Wohnort, und erkenne, wer a) erst die Römer und dann b) euch letztlich ebenfalls eingesackt hat.  ~;D

Weil ihr halt zu lange auf den Bäumen rumgesessen seid, während wir uns bereits weitsichtig (sic!) das Latinum angeeignet haben.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2017 | 16:47
Deute am besten mal hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A4nkisches_Reich#/media/File:Frankish_Empire_481_to_814-de.svg) auf deinen Wohnort, und erkenne, wer a) erst die Römer und dann b) euch letztlich ebenfalls eingesackt hat.  ~;D
Karl der Große 777-797 aD in den Sachsenkriegen.
Das weströmische Reich war damals aber schon 300 Jahre untergegangen...

Widukind wurde keine 20 km von meiner Heimat geboren...

Wir gehören zu den Chauken.

Zitat
Weil ihr halt zu lange auf den Bäumen rumgesessen seid, während wir uns bereits weitsichtig (sic!) das Latinum angeeignet haben.

Sagt Dir der Begriff "tote Sprache" was?

So,  :btt:
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 9.08.2017 | 16:49
Wenn du preiswert mit dem Rollenspiel anfangen willst, dann brauchst du dafür 20 Minuten Internet und als Bonus die Möglichkeit, ein paar Dutzend Seiten auszudrucken. D.h. selbst Gruppen, denen 60€ für ein Hardcover-Vollfarb-Regelwerk zu teuer sind, können trotzdem rollenspielen. Ein wahres Hobby für den Pöbel.

Schrecklich, ja. Ich glaub solche Aussetzer wie das kostenlose Splittermond-GRW verkraftet die Szene nicht, wenn das Überhand nimmt. Wehret den Anfängen.  :korvin:


Aber mal ernsthaft: hat sich das nicht rentiert oder warum machen das nicht mehr Verlage? Ich find das immer noch höchst sympathisch.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.08.2017 | 16:56
So neu ist das Prinzip nicht SRD20, Baen Free Library

Frag mal WotC, Uhrwerk, Ulisses, VF&SF etc.?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Weltengeist am 9.08.2017 | 17:02
Ich glaub solche Aussetzer wie das kostenlose Splittermond-GRW verkraftet die Szene nicht, wenn das Überhand nimmt.

Diese Aussetzer sind für mich jedenfalls der Grund, warum ich die "Rollenspiel-ist-zu-teuer"-Jammerer nicht für voll nehmen kann. :d
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 9.08.2017 | 17:48
Es gibt sehr viele kostenlose Rollenspielprodukte, sowohl Grundregelwerke als auch Ergänzungsband.
Die Herausforderung hierbei ist, dass die Wertschätzung mitunter in einer scheinbar direkten Korrelation zum Preis steht.
Daneben rentiert es sich, für Verlage die auch Geld einnehmen wollen, kaum dafür Werbung zu machen. Wohingegen die Strahlkraft einer einzelnen Person bezüglich Marketing idR. doch übersichtlich ist.

Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.
Ich würde hierbei anmerken das es für Einzelne schwer sein kann.
Das heißt Marketing ist ein wichtiger Prozess für den Erfolg, allerdings auch ein Vorgang der gekonnt sein will und der mitunter viel Aktivität braucht wie Energie benötigt. Gerade wenn das Ergebnis nicht unbedingt sichtbar ist, und man eher den Eindruck gewinnt das Gegenteil zu erreichen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 9.08.2017 | 18:14
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Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 9.08.2017 | 18:16
Das heißt Marketing ist ein wichtiger Prozess für den Erfolg, allerdings auch ein Vorgang der gekonnt sein will und der mitunter viel Aktivität braucht wie Energie benötigt. Gerade wenn das Ergebnis nicht unbedingt sichtbar ist, und man eher den Eindruck gewinnt das Gegenteil zu erreichen.
Und Marketing sieht zwar einfach aus, ist aber verdammt schwer: Alle anderen versuchen nämlich auch, Zeit und Geld deiner potenziellen Kunden zu binden.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Archoangel am 9.08.2017 | 18:52
Au ja ... schöne Idee.

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?

Befremdliche Frage. Was sollte ein Produkt kosten wäre besser. "Teuer" impliziert ja eigentlich schon, dass etwas mehr kostet, als es wert ist. Frage ist zu dem zu unspezifisch: Was für ein Produkt? Ein GRW? Ein Abenteuer? Ein Würfel? "Produkte" gibt es in unserem Hobby zuhauf! Wie umfangreich ist es denn, wie viel Text, wie viele Zeichnungen, ist es professionell aufgemacht? Ist es ein .pdf oder ein toter Baum? Hat es einen Namen oder ist es völlig neu?

Ich kann die Frage nicht beantworten. Von "Nix" bis "1000€" ist da alles drinn.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Joa ... an diese Kosten denke ich mehr oder weniger immer. Mag an meiner beruflichen Ausbildung/Qualifikation hängen, aber egal. Wenn ich ein - wie auch immer geartetes - Produkt erwerbe denke ich schon des Öfteren daran, was wohl seine Produktion/Distribution gekostet haben mag und viele Steuern ich jetzt gerade dafür hinlege und zwar völlig egal, ob es eine Packung Würstchen oder ein Diamantring ist. Warum also nicht bei Hobbyartikeln? Ist aber wohl eher die Ausnahme, dass man sich darüber Gedanken macht ...

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?

Ich hoffe genügend um davon besser leben zu können, als wenn er/sie einem anderen Beruf nachgehen würde, der ihm/ihr auch Spaß macht ... sonst bleibt besagte Person nicht lange dabei und ich habe (noch) weniger zum Kaufen.

Oder anders gesagt: verdienen würde diese Leute viel mehr als sie bekommen. Leider. Wenn ich wüsste, dass die Verlage in menschenwürdige Gehälter investieren würden, statt in ... sagen wir "andere Dinge" wäre ich zumindest auch bereit deutlich mehr zu bezahlen, als die aktuellen Produkte kosten.  Warum ich aber zum Beispiel eine CON, die mich nicht interessiert oder ein paar depperte Zeichnungen mitfinanzieren soll will sich mir nicht erschließen.

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?

Potentiell erst mal gar keine. Was ist denn das für eine Frage? Kaufe ich ein produkt nach marktwirtschaftlichen Interessen ... joa ... dann werde ich wahrscheinlich gar nichts vom Hobby kaufen weil der wirtschaftliche Nutzen genn Null tendiert. Ich schätzte mal eine Sammlung dürfte ein Auto der gehobenen Klasse (Neupreis) locker möglich machen, also kann eine wirtschaftliche Betrachtung von Stunden/Euro hier einfach keinen Sinn ergeben. Ich habe aberhunderte oder gar -tausende (dann aber wenige) in Produkte gesteckt, die noch niemals irgendeinen Nutzen hatten, außer Staub anzusetzen und Regale zu füllen. Und selbst wenn ich etwas mit der festen Absicht kaufe es auch zu verwenden ... tja ... ein Abenteuer hällt optimalerweiße ca. 1h pro investiertem Euro, ein GRW vermutlich 1h pro investiertem cent ... ganz günstige Kosten/Nutzen-Rechnung finde ich.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?

Warum sollte ich das Pack ins Kino einladen? Bin ich Rockefeller oder was? Oder das (A)Sozialamt? Die verdienen doch auch wie ich oder sogar noch (zum Teil deutlich) besser. Die sollen gefälligst MICH einladen, schließlich bin ich der GM! Teuer genug, wenn ich mit meiner Familie da hingehe ... da liegt man locker bei 60€ für 2-3 Stunden. Nicht effektiv gewirtschaftet, aber natürlich muss man Valerian in 3D auf der Leinwand gesehen haben.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?

Da ich ein richtig guter Gastgeber bin, natürlich einiges. Viel wichtigere Frage wäre aber doch: was müsste ich (bei meinem eigenen Stundenlohn) eigentlich an Geld für eine typische Sitzung bekommen. Würde ich die Zeit stattdessen arbeiten würden mir all die Kosten gar nicht erst entstehen UND ich würde noch Geld verdienen! Das überlege man sich mal ...
Also: ich sehe nicht ganz wo diese Fragen hinführen sollen? Psychologischer Trick, damit sich die Leute weniger aufregen was ein Produkt kostet? erwartest du jetzt ernsthaft den großen "Aha"-Effekt?
E r n s t h a f t ?

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?

Ja und ja. Und was hat das mit der Frage zu tun? Würde ich nicht spielen würde ich diese Kosten ja auch haben, oder machen dies nur Rollenspieler? Ich verstehe nicht worauf du damit hinauswillst ...

7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?

Sieh oben: die Frage ergibt keinen Sinn; wenn ich mir den durchschnittlichen Bildungsabschluss der Rollenspieler anschaue dürfte die Psychonummer auch nicht wirklich ziehen. Und was genau hat Rauchen und Essen mit einem potentiellen Krankheitsbild zu tun? Oh ... ich verstehe: nur Raucher bekommen Lungenkrebs und alle Raucher sterben daran. Und nur wer ungesund isst bekommt einen Herzinfarkt und auch alle, die ungesend Essen verrecken elendig daran. E r n s t h a f t jetzt? Klischees bitte an den Spieltisch zurück. Übrigens: alle Leute die ich kenne, die Lungenkrebs bekamen waren Nichtraucher. Und der Großteil derern (die ich kenne), die einen herzinfarkt erlitten lebten sehr gesund, trieben Sport und achteten auf ihre Ernährung. Dumm was. Tja, die Welt ist eben ungerecht ...


Ich hoffe ich konnte die Fragen in deinem Sinne beantworten :) .
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 10.08.2017 | 18:53
Ich finde, dass man andere nicht in die Verantwortung für etwas nehmen sollte, dessen Wert sowieso subjektiv ist. Entweder Leute sehen sich als verantwortlich dafür, wie das Hobby weitergeht, oder eben nicht. Das einzige, was ich gut (und wichtig) finde, ist sicherzustellen, dass Leuten klar ist, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Wichtig: Ohne anderen eine Wertung aufzudrängen!

Falls ich einen anderen Anschein erweckt haben sollte, war das nicht beabsichtigt.

Eigene Wertungen sind zwar wichtig, aber in den meisten Fällen wissen wir eben nicht, ob sie richtig sind. Vielleicht blockiert der gerade sterbende Rollenspielverlag bessere Verlage — oder er ist die letzte Stütze, ohne die ein Großteil der Rollenspielrunden zu sterben beginnt. Wer sich fähig fühlt, das verlässlich einzuschätzen, gebe die erste Wertung ab.

Ich weiß, wie oft ich selbst schon falsch lag  ::)

Ich bin nichtmal sicher ob ich das, was ich aktuell mache, in 20 Jahren als gut ansehen werde. Ich weiß aber, dass ich in der Lage sein werde, rückblickend zu sagen, dass ich das gemacht habe, was ich aktuell nach bestem Wissen und Gewissen als richtig ansehe.

Nichtmal Wirtschaftswissenschaftler sind in der Lage, die weitere Entwicklung eines bestimmten Wirtschaftszweigs abzuschätzen.

Und, um zum Thema zurückzukommen, deswegen kann ich auch nicht objektiv festlegen, was ein Rollenspielbuch kosten sollte: Dafür fehlen mir einfach die Informationen.


Hobbies kommen und gehen. Einige sterben aus, andere werden "auf die rechte Größe gestutzt" (Wer erinnert sich noch an die Tennis-Histerie der 80er? Oder die Windsurf-Welle?)  Und wenn es im Hobby RPG eben nichts interessantes neues mehr gibt (Okay, DAS sehe ich schon seit Jahren weitgehend so(1)) UND das Altmaterial aus welchem Grund auch immer nicht mehr legal zu bekommen ist(2) - tja dann wird halt auch das Hobby sterben. Und kaum einer wird ihm Nachweinen (vergleichbar mit Karton-Modellbau oder Nassplatten-Fotografie)

Wenn kein interessantes Angebot besteht werde ich bestimmt nicht irgend welchen Schrott kaufen/leiten/spielen/tretstarten nur um das "heilige Hobby" am Leben zu halten. Und nein, es ist auch NICHT meine "Verantwortung" irgend welche zur Kalkulation/Schaffung ordentlicher Waren/Geschäftsmodell unfähigen Fuzzis am Leben zu halten. Weder im Plastik-Modellbau (Bye, Bye Dragon) noch beim RPG.

(1) D&D 5e ist nicht "neu" sondern "AD&D recyclet". Finde ich nett aber neu ist es eben nicht
(2) Was zwischen mindestens drei "generellen Spielwaren-Konzernen mit RPG-Anteil" und PDF/eBook unwahrscheinlich ist
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 11.08.2017 | 09:44
Und wenn es im Hobby RPG eben nichts interessantes neues mehr gibt (Okay, DAS sehe ich schon seit Jahren weitgehend so(1))

(1) D&D 5e ist nicht "neu" sondern "AD&D recyclet". Finde ich nett aber neu ist es eben nicht
Das sehe ich anders, aber ich spiele halt auch nicht in erster Linie D&D. Aber das zeigt, welche Probleme die Zersplitterung der Szene bringt: Wenn ein Spiel ausfällt, fallen gleich Teile seiner Fans aus.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.08.2017 | 09:55
Das sehe ich anders, aber ich spiele halt auch nicht in erster Linie D&D. Aber das zeigt, welche Probleme die Zersplitterung der Szene bringt: Wenn ein Spiel ausfällt, fallen gleich Teile seiner Fans aus.
Äh, ist da das Problem nicht größer bei weniger Zersplitterung? Ich glaube ich habe nicht verstanden was du mit "Ausfallen" meinst
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Nebula am 11.08.2017 | 09:59
Sind Rollenspielprodukte teuer? kommt immer auf die Relation an. Zu teuer eigentlich nicht, wenn man bedenkt was ein normaler Abend außerhalb der eigenen 4 Wände kostet.

Sind aufs deutsche übersetzte RPG Produkte zu teuer? Jep, ich habe noch nie verstanden, warum die gleich immer 10-20 EUR teurer sein müssen.

Ok man zahlt Lizenzgebühren aber spart ja dafür Illustrationen und sonstige Arbeit um das Buch zu balancen/ausarbeiten....
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.08.2017 | 10:06
Sind Rollenspielprodukte teuer? kommt immer auf die Relation an. Zu teuer eigentlich nicht, wenn man bedenkt was ein normaler Abend außerhalb der eigenen 4 Wände kostet.

Sind aufs deutsche übersetzte RPG Produkte zu teuer? Jep, ich habe noch nie verstanden, warum die gleich immer 10-20 EUR teurer sein müssen.

Ok man zahlt Lizenzgebühren aber spart ja dafür Illustrationen und sonstige Arbeit um das Buch zu balancen/ausarbeiten....
Übersetzung kostet ja auch :) und dann ist meist der Markt kleiner ( außer für Cthulhu und DSA kann ich mir nicht vorstellen, dass der deutsche Markt so groß wie US oder Uk ist)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: AngusMacLeod am 11.08.2017 | 10:06
Sind aufs deutsche übersetzte RPG Produkte zu teuer? Jep, ich habe noch nie verstanden, warum die gleich immer 10-20 EUR teurer sein müssen.

Oft ist in den deutschen Versionen noch Zusatzmaterial enthalten und ich denk mal es macht vor allem einen Unterschied, ob man ne Auflage von 500 drucken lässt für einen lokal begrenzten Markt (D, A, CH) oder ob man gleich 10.000+ Exemplare druckt und damit neben dem riesigen Raum der Englisch-Muttersprachler auch so ziemlich den Rest der Welt mit abdeckt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Nebula am 11.08.2017 | 10:11
natürlich kostet das Übersetzen und das neue Layout was. Die Auflage ist sicher auch kleiner somit der Gesamtumsatz/Gewinn

Aber dann sind auch die Lizenzgebühren zu hoch? Wenn man das Endprodukt statt 35 für 50 EUR verkauft?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 11.08.2017 | 10:14
Äh, ist da das Problem nicht größer bei weniger Zersplitterung? Ich glaube ich habe nicht verstanden was du mit "Ausfallen" meinst
Mit Zersplitterung meine ich hier nicht den Markt, sondern die Community: D&D Spieler hängen mehr an D&D als am Rollenspiel an sich. Aber ja, das war etwas inkonsistent: Auf gewisse Art wird das Problem durch Zersplitterung kleiner, nämlich wenn Leute freier wechseln, auf andere Art wird es größer, wenn Leute sich auf bestimmte Systeme festlegen und aussteigen, wenn die Verlage sie einstellen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 11.08.2017 | 12:47
Die Zersplitterung des Marktes sehe ich als stark mit ursächlich dafür, dass man im deutschsprachigen Raum kaum von RPGs leben kann. Auch wenn es speziell hier im Forum sicher einen Haufen Leute gibt mit X Regalmetern Rollibüchern von dutzenden Systemen; das ist nicht repräsentativ für den Durchschnitt, und die meisten Spieler beschränken sich wahrscheinlich auf ein, zwei Systeme. Und das ist für die Anbieter ein Problem: Je mehr Partygäste sich einen Kuchen teilen müssen, desto kleiner wird das Stück für den Einzelnen.

(Und aus dem gleichen Grund ist es auch so schwierig, Mitspieler zu finden, umso mehr je nischiger das gewünschte System ist.)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2017 | 13:18
Das sehe ich anders, aber ich spiele halt auch nicht in erster Linie D&D. Aber das zeigt, welche Probleme die Zersplitterung der Szene bringt: Wenn ein Spiel ausfällt, fallen gleich Teile seiner Fans aus.

Wieso glaubst du das (ausserhalb ggf. den Jüngern beiden Ex-FanPro Monstern) Leute nur ein System spielen/leiten? Oder das diese Leute noch relevant sind für die RPG-Szene (viele WoDler etwa sind längst "geschlossene Sekten" und aus der Rollenspielwelt weitgehend verschwunden)

Und selbst wenn? Einige werden "konvertieren", einige andere kommen nach und wenn es nicht reicht - geht das Hobby halt unter. Lieber "Auswahl mit Untergangsgefahr" als "teutsches Einheitsrollenspiel damit die heilige Community/Szene überlebt".

Okay, das letzte Mal als ich ein deutsches Rollenspiel gespielt habe gab es das Ding noch neben den Brettspielen und es lag ne Maske dabei. Die letzte deutsche Überratung hab ich (leider) 1988 von FanPro gekauft (und SEEEEHR Schnell durch die Englische "Second Edition" aka MegaTraveller ersetzt).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2017 | 13:43
Angesichts dessen, dass die Idee ja nun einmal draußen in der Welt ist und die Einführung von Neulingen eh schon maßgeblich über privat und nicht über werbende Konzerne passiert und immer noch Leute ihre Eigenkreationen für lau ins Netz stellen oder alte Versionen massig secondhand zu bekommen wäre -
wie soll da an "zu teuer" das Rollenspiel (TM) dran sterben können? Die Geschäftsidee durchaus, aber das Hobby an sich?

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 11.08.2017 | 14:03
Ein allgemeiner Gedanke, der in der parallelen Diskussion in der G+ Rollenspieler Community aufkam.
Ist es nicht mega-ungeschickt und eine argumentative Katastrophe Rollenspiel gegenüber Hobbies, Liebhabereien von Personen aufzurechnen?

Ich meine, ich erinnere mich, damals Ende der 90er, wie ich vollkommen mit der Anime und Manga Welle mitgerissen wurde. Ich habe mir VHS gekauft, die arg teuer waren. Ich habe mir später ganze DVD Serien gekauft. Ich habe wohl mehrere hunderte Manga gekauft. Ebenso wie ein Schrank voller japanischer Zeitschriften.
Damals gab es sehr viele Gespräche mit meinen Eltern, was alles spaßigere, sinnvollere und bessere Investitionen von Zeit aber auch Geld wären. Was mich aber nicht davon abgebracht hat weiterhin Anime & Manga zu hamstern und eher eine Aversion gegenüber den vermeintlich besseren Alternativen zu entwickeln.
 
Wenn man jetzt Jugendlichen vorrechnet das ein Rollenspiel soviel günstiger ist als ein Kinobesuch. Obwohl die echt gerne ins Kino gehen und sich darauf freuen. Macht man dann nicht das gleiche wie meine Eltern? Zieht man die Leute dann nicht von Rollenspiel weg? Immerhin kriegen die so den Eindruck "Entweder Kino oder RPG".
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2017 | 14:31
Ja, madig machen geht meist nach hinten los. Da geht es aber in der regel um: X ist doch Scheiße, mach doch leiber das viel besser Y.
Aber hier ist die Stoßrichtung ja etwas anders. Es geht eben nicht besser das als das, sondern wenn du für X schon so viel ausgibst, sollte was ähnliches auch für Y drin sein.
Dass das bei begrenztem Budget dann für einige auf entweder oder hinausläuft ist dann ja nicht direkt offensichtlich und bei Leuten ohne genau da einsetzende Budgetgrenze ist das gar nicht der Punkt.   

Die Argumentation ignoriert nur völlig die Käufersicht von Nutzen gegenüber Aufwand. Den Kinofilm kann so keiner selber drehen, aber z.B. das Abenteuer schreiben schon.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2017 | 16:21
Ich habe ein "Spassbudget" pro Monat das ich (SINGLE  ;D ) verbraten kann wie ich will. Damit kann ich:

Option a) Weglegen und mir am Ende des Jahres dieses schicke neue Objektiv kaufen (Das Sigma 50-100/1.8 DC ART lacht mich an)

Option b) Mir die Fahrzeuge und Figuren zusammen kaufen um ein 1:24 "Mad Max/Post Doomsday" Diorama zu erstellen (MAIM sei Dank)

Option c) Mir Rollenspielkram kaufen

Alle drei gleichzeitig gehen nicht. a) und b) ODER a) und c)  ODER b) und c) gehen dieses Jahr weil ich für das "Große Böse Sigma"(GBS) ein altes Abflussrohr, ein Barney und den Yoghurtbecher in Zahlung geben kann. Aber damit die Option

a) und c)

bzw

b) und c)

gewählt werden müsste mich der Rollenspiel-Kram schon VERDAMMT überzeugen das er sehr LANGE sehr VIEL Spass GARANTIERT. Denn das a) jahrelang Spass garantiert (Gutes Glass bleibt) ist sicher da ich das KBS schon lange habe  und das b) es tut halt auch da ich schon länger Modellbau als Rollenspiel betreibe.

Ergo muss da die RPG Firma mich schon echt überzeugen das ich ihr mein Spassbudget gebe. Und danach sieht es dieses Jahr nicht aus zT. auch wegen mauer Supporter-Runden auf Cons. Zum anderen weil ich meine Haupt-Systeme schon vor langem gefunden haben, sie immer noch perfekt finde  und sie abgeschlossen sind (Was Teil ihrer Perfektion ist). Zum anderen weil in den letzten 15+ Jahren nichts erschienen ist was ich besser finde, wenig was ich "nett" finde (D&D5) aber vieles was mich schreiend die Wand hoch jagt (Deadlands, Savage Worlds, Fate, ...)



Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2017 | 16:29
Oh, noch jemand mit LBA ... (LensBuyingAddiction).

Passende Linsen lassen sich halt leider NICHT so einfach selber machen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2017 | 16:31
Oh, noch jemand mit LBA ... (LensBuyingAddiction).

Passende Linsen lassen sich halt leider NICHT so einfach selber machen.

Ja, selber schleifen ist etwas aufwendig :) Wobei sooo viele habe ich gar nicht (nur sechs, sollen runter auf fünf) ;) Ich sammele aber auch Blitze als ausgleich
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2017 | 16:37
Ja, selber schleifen ist etwas aufwendig :) Wobei sooo viele habe ich gar nicht (nur sechs, sollen runter auf fünf) ;) Ich sammele aber auch Blitze als ausgleich

Ok, da spare ich und habe keinen einzigen - aber auch nicht so die Verwendung für.

(Korrektur: in Betrieb, irgendwo muss noch ein alter aus Analogzeiten rumliegen. Die sollen für digital aber auch nicht so gesund sein)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2017 | 17:01
Ok, da spare ich und habe keinen einzigen - aber auch nicht so die Verwendung für.

(Korrektur: in Betrieb, irgendwo muss noch ein alter aus Analogzeiten rumliegen. Die sollen für digital aber auch nicht so gesund sein)

Kommt drauf an. Bei einigen ist die Zündspannung zu hoch, das "grillt" die Elektronik. Wenn es ein METZ ist (waren analog sehr verbreitet in D) mal beim Hersteller fragen.

Ich verwende die Biester halt in der Modelbau-Fotografie (bequemer/platzsparender als Dauerlicht) und bei einigen Sorten Portraits (Man will ja mal im LaPaDu oder auf Zollverein nen "Evil Ming" bauen also schön von unten anblitzen+farbigen Hintergrund und Porties sind mir zu teuer, von der Träger-Kolone ganz zu schweigen). Wobei meine auch nur "Chinaböller" von Yongnuo sind. Gut genug für das Hobby (Canon ist besser aber nicht 3-4 mal besser dafür aber 3-4 mal teurer)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2017 | 17:47
Womit wir den Kreis zum  "zu teuer" geschlossen haben.
Einige Sachen wirken sich direkt in besseren Bildern/mehr Ausbeute aus, andere wären ganz nett zum mal mit Spielen - wenn sie nicht "so teuer" wären und wieder andere erscheinen sinnlos. Aber eben nicht für jeden dieselben Dinge und bei denselben Preisgrenzen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.08.2017 | 18:24
Womit wir den Kreis zum  "zu teuer" geschlossen haben.
Einige Sachen wirken sich direkt in besseren Bildern/mehr Ausbeute aus, andere wären ganz nett zum mal mit Spielen - wenn sie nicht "so teuer" wären und wieder andere erscheinen sinnlos. Aber eben nicht für jeden dieselben Dinge und bei denselben Preisgrenzen.


Ja. Der Kram mit dem ich hier Hobbymässig rumspiele ist für die Kleinbildler "Billig" und für Gelegenheits-Fotographen "irre teuer". Alle drei Gruppen haben Spass am Hobby und Ergebnisse die ihnen "passen".

Das ist bei RPGs ähnlich. Die einen finden die 120€ - 150€ für den D&D5e Basissatz günstig für das Ergebnis, ich habe mir alle drei Werke gebraucht gekauift und fand die noch "hart an der Preisgrenze" für das was ich raushole (Ich zahle für komplette Systeme mit diversen Setting-Books wie MegaTraveller oder NewEra als PDF <= 40€ und das ist deutlich mehr an effektivem Material als PHB/DMG/MM UND deckt mehr mögliche Settings ab)

Dazu kommt die Einkommens-Situation und Ausgaben-Lage. Jemand der die Wohnung/das Haus schon "abbezahlt" hat etwa weil er für "halben Anteil an den Kosten" bei den (Schwieger)Eltern im 2-Familienhaus wohnt hat nen anderes Konzept für "Kleine Kosten" als ein Student oder Berufsanfänger der im Herzen der Dunkelheit oder dem Vorhof zur Hölle lebt. Single oder Familienvater, Exoten-Geisti oder gesuchter Ingenieursjob - als das verschiebt die Idee "was darf es kosten" gewaltig.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 11.08.2017 | 19:58
Und selbst wenn? Einige werden "konvertieren", einige andere kommen nach und wenn es nicht reicht - geht das Hobby halt unter. Lieber "Auswahl mit Untergangsgefahr" als "teutsches Einheitsrollenspiel damit die heilige Community/Szene überlebt".
Das sehe ich nicht so: Ich spiele sehr, sehr gerne Rollenspiele, und wenn das Hobby untergeht, kann ich das nicht mehr, weil ich für Rollenspiel Mitspieler und Mitspielerinnen brauche. Schon allein deswegen ist mir wichtig, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt, bevorzugt eine groß genuge, dass ich Leute in Fahrrad-Entfernung finde, die ähnliche Vorstellungen vom Spiel und mindestens ähnlich viel Zeit haben.

Ansonsten halte ich Rollenspiel auch für eine der gesellschaftlich besten Freizeitbeschäftigungen, aber das brauche ich für die Argumentation gar nicht: Ich will weiterhin Rollenspiele spielen und dafür brauche ich es, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.08.2017 | 20:10
Das sehe ich nicht so: Ich spiele sehr, sehr gerne Rollenspiele, und wenn das Hobby untergeht, kann ich das nicht mehr, weil ich für Rollenspiel Mitspieler und Mitspielerinnen brauche. Schon allein deswegen ist mir wichtig, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt, bevorzugt eine groß genuge, dass ich Leute in Fahrrad-Entfernung finde, die ähnliche Vorstellungen vom Spiel und mindestens ähnlich viel Zeit haben.

Ansonsten halte ich Rollenspiel auch für eine der gesellschaftlich besten Freizeitbeschäftigungen, aber das brauche ich für die Argumentation gar nicht: Ich will weiterhin Rollenspiele spielen und dafür brauche ich es, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt.
+1 , wenn auch verhalten optimistisch. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist, versucht man es mit Neulingen. Allerdings kann man dann natürlich nicht so früh Spielvorlieben identifizieren.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 12.08.2017 | 01:02
Das sehe ich nicht so: Ich spiele sehr, sehr gerne Rollenspiele, und wenn das Hobby untergeht, kann ich das nicht mehr, weil ich für Rollenspiel Mitspieler und Mitspielerinnen brauche. Schon allein deswegen ist mir wichtig, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt, bevorzugt eine groß genuge, dass ich Leute in Fahrrad-Entfernung finde, die ähnliche Vorstellungen vom Spiel und mindestens ähnlich viel Zeit haben.

Ansonsten halte ich Rollenspiel auch für eine der gesellschaftlich besten Freizeitbeschäftigungen, aber das brauche ich für die Argumentation gar nicht: Ich will weiterhin Rollenspiele spielen und dafür brauche ich es, dass es weiterhin eine Rollenspiel-Szene gibt.

Und dafür dann "Deutsches Einheitsbrei-Rollenspiel" nach Vorgaben der "Kommission für Richtiges Rollenspiel" und Sanktionen gegen jede Gruppe die abweicht weil es ja zur "Zersplitterung der Szene" führen würde? Ne danke, dann lieber kein RPG als Einheitsbrei. Speziell weil ich das Deutsche Standart Abenteuerspiel jetzt nicht soooo besonders toll finde.

Ich bin für möglichst viel freie Marktwirtschaft und für 100 Prozent davon im Bereich Freizeit, Hobby und "Kultur". Entweder etwas findet genug interessenten - oder es geht den Weg so mancher Tennis- und Badminton-Abteilung in Kleinstadt-Sportvereinen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 12.08.2017 | 02:21
Ich glaube, die vermutete Korrelation zwischen möglicherweise zu hohen Preisen und einer damit verbundenen, hohen Einstiegshürde in dass Hobby, bzw. Entmutigung, sich damit zu beschäftigen, ist größtenteils Fiktion.

Junge Leute, die mal per sé kein Geld für irgendwas haben dürften, sind der Hauptabsatzmarkt für Videospiele. Davon verkaufen sich noch immer die AAA's wie geschnitten Hummus und das meist in Vorbestellung oder direkt am Erscheinungstag, völlig unabhängig von all den Skandalen um day-one patches, Server die nicht funktionieren und DLCs die vorhandene Spielinhalte für Zusatzzahlungen freischalten. Das sind im Durchschnitt 50 - 100 € / Dollar, je nach Plattform. Dazu kommen Mikrotransaktionen, bezahlte Alphazugänge etc. - alles Sachen, die bei Licht betrachtet eigentlich abschrecken müssten, allerdings Millionenumsatz machen. Dienste wie Twitch und Youtube platzen aus allen Nähten von den Millionen an Traffic und revenue, der durch reinen Videospiel-Content produziert wird.

Das alles zeigt, dass all die logischen Abwägungen und Argumente, das Preis- Leistungsverhältnis und die Aufrechnung von Nützlichkeitsdauer und investierten Ressourcen (Zeit, Geld) für die potentiell wichtigste Gruppe an Neuinteressenten und Zu-Begeisternden größtenteils irrelevant sind. Diese Gruppe würde nicht mal mitbekommen, dass die Preise für Rollenspielwerke ins Rekordtief sinken, um das Hobby zu refinanzieren.

Tatsächlich glaube ich, dass man noch gut an den Preisen schrauben könnte und es hätte so gut wie keinen Effekt auf die Kaufkaft der betreffenden Konsumenten, wenn sich der entsprechende Kreis durch effektivere Verbreitung und aggressiveres, zeitgenössischeres Marketing im Verhältnis dazu vergrößern würde.

Und, um mal den Konjunktiv rauszunehmen: das tut er ohnehin. Ich finds seltsam, dass gerade jetzt - ausgerechnet in der Marvel-Nerd-Ära Hollywoods - trotzdem weiter der Schwanengesang der Szene am Horizont befürchtet wird und die Aktiven sich dazu geneigt sehen, mögliche Gründe für ein gefühltes Scheitern zu diskutieren. Dieser Thread ist ja offensichtlich eine Reaktion auf ein Gesprächsklima, das sich um möglicherweise zu hohe Preise dreht - sehr wahrscheinlich im Bezug auf die Verbreitung und Attraktivität des Hobbies. Das aktive Spieler kaum Probleme mit den Preisen haben zeigt ja schon allein der Konsens hier im Thread.

Um mal entsprechende Trends abzufragen: Critical Role auf Geek&Sundry hat im Durchschnitt 800.000 - 900.000 Klicks, der Kanal als solcher - der nicht wenig Material zum Thema tabletop gaming anbietet - hat locker durch die Hose geatmete 1.5 Mio Abonennten. Das sind doch keine Nischen in ihren letzten Atemzügen mit Blick auf das Licht am Ende des Tunnels. Diese Zahlen erreichen selbst Kanäle mit aktuellen let's plays von gehypten Games nich unbedingt.

Klar, USA und D&D. Ist eine Sache für sich. Der deutsche Markt ist anders, hier struggled man sich als Verlag vielleicht deutlich stärker durch. Aber ausgerechnet jetzt kommt plötzlich Popularität von Youtubern wie den Rocket Beans, womit die eigentliche Treib- und Strahlkraft ja erstmalig berührt wird. Und auch die Community besteht aus Leuten, die ihr Geld gerne und freigiebig in alles Mögliche investieren. In überteurte Games bei Release. In drölfzig Kickstarter-Projekte oder Patreons.. ganz zu schweigen von teurem Merchandise mit rein ideellem Wert. Die rechnen nicht auf, wie viel Stunden Spaß prozentual bei ner Spende an ihren Lieblings-Youtuber oder beim völlig absurd teuren Cosplay-Kostüm rumkommen. Die hauen ihr Geld drauf, weils geil ist. Und weil es eine fühlbare Community gibt, die den Wahnsinn teilt und mitmacht.

Es gibt in der Marketing-Branche dutzende Theorien zum Phänomen der price-quality-perception bei Konsumenten, das immer wieder die kontraintuitive Tatsache aufgreift, dass sich überteuerte Produkt besser verkaufen, als billige - allein aufgrund ihrer Strahlkraft als Marke und der psychologischen Konditionierung des Konsumenten, hohe Preise mit hoher Qualität bzw. besonderem Wert gleichzusetzen. Das trifft insbesondere auf Nischen- und Sammlerprodukte zu, worunter im Grunde alles aus der Nerd-Ecke fällt. Zu niedrige Preise könnten in diesem Fall sogar kontraproduktiv wirken, zumindest wenn sie konsistent sind. Das muss nicht sein, gibt aber einen Denkanstoß, inwieweit die Aufrechnung überhaupt relevant ist, wenn es um Verbreitung und Überlebenspotential von Hobby, Verlagen oder neuen Produkten geht.

Also: selbst wenn Rollenspiele zu teuer wären. mit möglichen Problemen der Industrie oder des Hobbies hätte das höchstwahrscheinlich wenig zu tun.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 12.08.2017 | 06:24
.... Die hauen ihr Geld drauf, weils geil ist. ...

Die Rollenspielangebote sind dann wohl einfach nicht "geil".
Oder die Kundschaft hier eine, welche nicht einfach nur in der Kathegorie "geil" denkt, muss sie doch auch noch so einiges an eigener Arbeit in das Spiel reinstecken bis es läuft, so dass der direkte Konsumkick da eh etwas verhaltenes ausfällt.
Und da ist es dann oft - auch gerade bei suboptimal passenden Kaufangeboten - recht naheliegend dann gleich so viel wie möglcih selbst zu machen.

Letztlich ist die Zersplitterung doch gerade ein Zeichen dafür, dass es kein Werk schafft auf breiterer Basis den Kundengeschmack zu treffen und damit den Drang zu senken, jetzt doch mal was anderes rauszubringen/zu kaufen was "richtig" ist.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 12.08.2017 | 08:09
Sehe ich weniger pessimistisch, zumal die Begründung "weils geil ist" nicht herabwürdigend oder negativ gemeint ist.

Es kann schon sein, dass der durchschnittliche Rollenspieler kritischer im Umgang mit dem Angebot ist, das muss aber auch nichts Schlechtes sein - ist auch eine Art von Qualitätskontrolle. Ich glaube auch, dass das "geil"-Prinzip trotzdem greift. Gemeint damit ist in erster Linie, dass der Erwerb von Produkten nicht allein (oder gar nicht) aufgrund von nüchternen Kosten-Nutzen-Rechnungen erfolgt, sondern mit anderen Impulsen zu tun hat, u. a.: Spaß des Erwerbs (Endorphine, gut im "ich konnte nicht widerstehen, das habe ich neu!"-Thread zu sehen  ~;D), peer pressure bzw. hype, Medienpräsenz, Verbreitung durch "Influencer" (blödes Wort, meint aber was Reales: charismatische Vertrauenspersonen (andere Forennutzer, Rezensenten, Blogbetreiber etc.)), ansprechendes Design.

Diese Dinge sind recht universell (heißt, nicht unbedingt gebunden an Alter, Erfahrung, Umfeld) und sie ignorieren vor allem den Faktor "Preis" in großem Maßstab. Einige hier haben ja auch schon klar festgestellt, dass der Preis manchmal keine Rolle spielt, solange es das Hobby betrifft, oder Dinge, mit denen man Leidenschaft verbindet.

Das Lustige ist ja, dass bei entsprechender Verteilung durch diese anderen incentives (Hype, Community etc.) noch nicht mal wirklich wichtig ist, ob das Produkt näherer Prüfung standhält. Rollenspiele müssen also gar nicht besser, ausbalancierter oder durchdachter sein, als sie es jetzt sind, um besser anzukommen - zumindest nicht beim potentiellen Neukundenmarkt. Ich weiß es jetzt nicht genau, aber ich glaub, das was bei den Rocket Beans bisher gespielt wurde war ein unglaublich simples Halbhomebrew (korrigiert mich, falls ich falsch liege), das wahrscheinlich den Meisten hier sauer aufstoßen würde. Das ist aber völlig Latte, solange es Anziehung erzeugt. Gerade Einsteigerdrogen und Schnupperangebote profitieren ja davon, nicht allzu kompliziert zu sein.

Ich glaube weder zu hoher Preis, noch zu "nischiges" Design wären potentielle Gründe für das Schrumpfen von Marktpotential. Höchstens im Bezug auf die bereits bestehende und ausdünnende Gemeinde, sofern die ohne großen Neuzugänge isoliert ist. Wie gesagt, der Anspruch um neue Strahlkraft zu entwickeln ist denkbar gering. Es darf ruhig teuer sein, es muss alles andere als perfekt sein. Es muss die Leute nur erreichen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 12.08.2017 | 08:37
Das es diesen "geil - muss haben" Effekt auch noch gibt, will ich ja gar nicht abstreiten. Aber offensichtlich ist dieser in der Breite nicht mehr produktionstragend, weil es eben nicht genügend Leute geil genug für den Preis finden.
Und das führt dann zu den entsprechenden Onlinediskussionen über "knausrige Spieler" oder "gierige Verlage" bzw. "zu teuer oder nicht", wenn es schonend verpackt wird.

Und Einstiegsdrogen sind in der Regel bis erfolgtem Anfixen auch umsonst oder sehr billig ... .
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 10:46
"Deutsches Einheitsbrei-Rollenspiel" … "Kommission für Richtiges Rollenspiel"
Du erschaffst hier einen Strohmann (Kommission gutes Rollenspiel), gegen den du dann gut argumentieren kannst und vermeidest es so, dich mit den wirklichen Argumenten auseinanderzusetzen.
Ich bin für möglichst viel freie Marktwirtschaft
Schreib das doch nochmal an einem Ort, an dem politische Diskussionen länger werden können, dann führe ich gerne aus, wieso eine unregulierte¹ Marktwirtschaft schon auf konzeptioneller Ebene dumm (http://www.draketo.de/politik/leistung#markt) ist. Und wirtschaftlich dumm (http://www.draketo.de/die-erste-million-ist-die-schwerste) ist. Und schädlich für Demokratie (http://www.draketo.de/licht/politik/zu-grosse-vermoegensungleichheit-zerstoert-jede-demokratie) ist. Oder du liest einfach die Links.

¹: Beachte diese Feinheit. "frei" bedeutet für verschiedene Leute unterschiedliches, deswegen nutze ich eine klarere Bezeichnung.

Marktwirtschaft hat allerdings keinen wirklichen Bezug zu der Art, wie wir Rollenspiele spielen, denn es hat niemand gefordert, dich zu irgendetwas zu zwingen, sondern dich nur ermutigt, dir deiner Rolle als Käufer und der Auswirkungen deiner persönlichen Entscheidungen bewusst zu sein.

Vielmehr ist eine funktionierende Marktwirtschaft davon abhängig, weitreichend Informierte und sich ihrer Möglichkeiten und der Auswirkungen ihrer Entscheidungen bewusste Käufer zu haben. Dieser Thread hier ist Teil der freien Entscheidungsfindung von sich ihrer Macht bewussten Konsumenten.

Siehst du, jetzt habe ich gleichzeitig gesagt "ein unregulierter Markt ist dumm" und "dieser Thread ist Teil einer funktionierenden Marktwirtschaft". Stehe ich übrigens dazu, denn es ist beides richtig, auch wenn es in vereinfachenden Phrasen so klingt, als würde das nicht zusammenpassen.

Aber, um es nochmal zu sagen: Wenn deine Ideologie die Grundlage für unsere Rollenspiel-Szene zerstört, halte ich deine Ideologie für schädlich.

Allerdings könntest du jetzt erklären, wieso Vielfalt als Grundlage unserer Szene notwendig ist, Rollenspiele bereichert und sowohl neue Leute in die Szene bringt als auch alte Hasen bei der Stange hält. Auch dafür gibt es Argumente, und ein paar davon habe ich in diesem Thread schon geschrieben. Die weiteren überlasse ich gerne dir. Es ist nämlich viel schöner zu diskutieren, was es alles an tollem gibt, und dann zu schauen, wie sich das möglichst gut vereinigen lässt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 10:58
wenn sich der entsprechende Kreis durch effektivere Verbreitung und aggressiveres, zeitgenössischeres Marketing im Verhältnis dazu vergrößern würde.

Und, um mal den Konjunktiv rauszunehmen: das tut er ohnehin. Ich finds seltsam, dass gerade jetzt - ausgerechnet in der Marvel-Nerd-Ära Hollywoods - trotzdem weiter der Schwanengesang der Szene am Horizont befürchtet wird und die Aktiven sich dazu geneigt sehen, mögliche Gründe für ein gefühltes Scheitern zu diskutieren.

Um mal entsprechende Trends abzufragen: Critical Role auf Geek&Sundry hat im Durchschnitt 800.000 - 900.000 Klicks, der Kanal als solcher - der nicht wenig Material zum Thema tabletop gaming anbietet - hat locker durch die Hose geatmete 1.5 Mio Abonennten. Das sind doch keine Nischen in ihren letzten Atemzügen mit Blick auf das Licht am Ende des Tunnels. Diese Zahlen erreichen selbst Kanäle mit aktuellen let's plays von gehypten Games nich unbedingt.

Es gibt in der Marketing-Branche dutzende Theorien zum Phänomen der price-quality-perception bei Konsumenten, das immer wieder die kontraintuitive Tatsache aufgreift, dass sich überteuerte Produkt besser verkaufen, als billige - allein aufgrund ihrer Strahlkraft als Marke und der psychologischen Konditionierung des Konsumenten, hohe Preise mit hoher Qualität bzw. besonderem Wert gleichzusetzen. Das trifft insbesondere auf Nischen- und Sammlerprodukte zu, worunter im Grunde alles aus der Nerd-Ecke fällt.
Das stimmt. Wir reden eigentlich nur über die Gruppe von Leuten, bei denen das Spiel gekauft wird, obwohl sie noch nicht völlig davon begeistert sind. Also z.B. von Kindern, die das Spiel von ihren Eltern zum Geburtstag bekommen.

Und um das praktische Fazit zu ziehen: Um Geld zu verdienen, sollte ich eine Leinengebunden Erinnerungs-Fassung des Zettel-RPGs auf nachhaltig und zu fairen Löhnen hergestelltem Papier produzieren.

Oder einen richtig liebevoll gemachten Schnell-Starter¹ zu DSA, der so gut produziert ist, dass ihn noch meine Urenkel zum spielen nehmen können.

¹: Einen Schnell-Starter, weil der für alle DSA-Spieler sinnvoll sein kann: Wenn jemand neues kommt, kriegt der oder die einfach den hochwertigen Schnell-Starter in die Hand, der in der kürzest möglichen Zeit ein tolles Bild des Spiels zeichnet und die Minimalinformationen vermittelt, die zum Spielen notwendig sind. Wenn der was ist, das ich in der Bahn jemandem zeigen kann, das ihn oder sie dazu bringt, mich zu einer Testrunde zu überreden zu versuchen, dann ist er richtig.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 11:02
Verbreitung durch "Influencer" (blödes Wort, meint aber was Reales: charismatische Vertrauenspersonen (andere Forennutzer, Rezensenten, Blogbetreiber etc.)),
Influencer sind notwendig, damit gesellschaftliche Kommunikation skaliert: Darüber entscheiden wir, worauf wir vertrauen können. Sie werden nur problematisch, wenn ihre Aussagen nicht hauptsächlich von der Qualität des Produktes und ihre eigene Erfahrung getragen werden, sondern entweder durch dessen Verfügbarkeit (z.B. über Probe-Exemplare) oder durch Bezahlung aus anderen Quellen (z.B. durch Werbung oder verdeckte Sponsoring-Verträge).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 12.08.2017 | 11:08
Gleich sind wir beim BGR - BedingungslosenGrundRegelwerk ...  ~;D

Wobei ich vermuten würde, dass "reine Marktwirtschaft" in einer per nahezu einstiegshürdenfreien Nische des Freizeit- und somit Luxusmarkt andere Auswirkungen hat als wo sie Grundversorgung betrifft.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 11:29
Gleich sind wir beim BGR - BedingungslosenGrundRegelwerk ...  ~;D

Wobei ich vermuten würde, dass "reine Marktwirtschaft" in einer per nahezu einstiegshürdenfreien Nische des Freizeit- und somit Luxusmarkt andere Auswirkungen hat als wo sie Grundversorgung betrifft.
Das BGR haben wir doch schon! (zeigt zutiefst empört auf seine Signatur  ;D) Ist nur dummerweise so ein Splitterding. :cthulhu_smiley:

Auch einstiegshürdenfreie Märkte sind nicht frei von Skalierungseffekten (10k Bücher sind Faktor 10 billiger zu produzieren als 10 Bücher), und der Rollenspielmarkt ist weit entfernt davon, einstiegshürdenfrei zu sein: Wenn du willst, dass Leute in einer neuen Region Leute finden können, die das Spiel auch spielen, musst du schon zu den Großen gehören, oder in der Region viel in die Verbreitung deines Werks investieren. Oder ein bestehendes, weitverbreitetes Spiel als Grundlage nutzen, mit all den Begrenzungen, die das mit sich bringt.

Daher "andere Auswirkungen ja, aber nicht ohne die Probleme", und "selbst wenn, würde das auf Rollenspiele nicht zutreffen" :)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 12.08.2017 | 11:41
Das betrachtet das Ganze aber schon wieder aus der Sicht traditionell operierender Verlage.

Aber von Spielerseite muss ich eh meine potentiellen Spieler überzeugen das zu Spielen, was mir vorschwebt oder gar selbst neu rekrutieren. Da ist überlegene Marktpräsenz schon sehr weit weg.
Nehmen wir aber umgekehrt einen theoretischen Monopolisten. Keiner kann mich hindern ein eigenes Werk als pdf zu verfassen und zu verbreiten. Und damit fallen meines Erachtens die unschönen Nebenwirkungen eines in Schieflage geratenen, nicht mehr ganz so freien Markts, hier in diesem Hobby heraus, weil jeder Willige jederzeit nebenbei mit einsteigen könnte.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Nebula am 12.08.2017 | 12:04
Auch einstiegshürdenfreie Märkte sind nicht frei von Skalierungseffekten (10k Bücher sind Faktor 10 billiger zu produzieren als 10 Bücher)

jemand anderes meinte, daß die Buchproduzierpreise so minimal sind, daß da kaum noch ein Unterschied ist ob jetzt 1000 Bücher machst oder 100.000

natürlich musst die Fixkosten dann auf weniger Exemplare umlegen, aber das Drucken an sich ist jetzt kein Skalierungseffekt
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 12:40
jemand anderes meinte, daß die Buchproduzierpreise so minimal sind, daß da kaum noch ein Unterschied ist ob jetzt 1000 Bücher machst oder 100.000
Deswegen habe ich ja von 10 und 10k gesprochen, nicht von 1000 und 100k. 1000 Bücher sind für ein Rollenspiel schon eine sehr hohe Auflage.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 12:46
Das betrachtet das Ganze aber schon wieder aus der Sicht traditionell operierender Verlage.

Aber von Spielerseite muss ich eh meine potentiellen Spieler überzeugen das zu Spielen, was mir vorschwebt oder gar selbst neu rekrutieren.
Hier gehst du jetzt davon aus, dass du deine potenziellen Spieler schon kennst, und dass ein bekanntes Spiel für Spieler kein eigener Wert ist. Ist also (auch!) kein vollständiger Blick.

Die abgesehen von den Skalierungseffekten verbleibende Herausforderung ist nicht technisch oder wirtschaftlich, sondern sozial: Was Leute schon kennen ist ein Wert für andere Leute. Idealerweise würdest du dein Spiel auf den Gratisrollenspieltag bringen, um mehr Leute zu haben, die es zumindest kennen und deswegen eher mal ausprobieren würden. Nicht dass das irgendwas damit zu tun hätte, dass es das Zettel-RPG bereits dreimal auf dem Gratisrollenspieltag gab. ;D
(Werbung und viel Material zu liefern ist allerdings noch effizienter, braucht aber auch viel mehr Resourcen)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 12.08.2017 | 13:40
Ich bin für möglichst viel freie Marktwirtschaft
Danke im Nachhinein für deinen Kommentar! Durch ihn bin ich endlich dazu gekommen, meine Kritik am unregulierten Markt sauber zusammenzubringen: http://draketo.de/politik/unregulierte-marktwirtschaft
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 12.08.2017 | 21:20
Nein, Rollenspiel sind nicht zu teuer.

natürlich kostet das Übersetzen und das neue Layout was. Die Auflage ist sicher auch kleiner somit der Gesamtumsatz/Gewinn

Aber dann sind auch die Lizenzgebühren zu hoch? Wenn man das Endprodukt statt 35 für 50 EUR verkauft?

Wo geschieht das, abgesehen von Einzelfällen?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Nebula am 12.08.2017 | 21:28
Alle D&D 5e Sachen

Zu anderen Systemen kann ich nix sagen
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 12.08.2017 | 22:06
Bei D&D gilt 50$ = 50 €.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Mr.Renfield am 12.08.2017 | 22:08
Bei D&D gilt 50$ = 50 €.

hach, jetzt muß ich an die frühen und mittleren 90er denken, als zur happy hour auf der messe an manchen ständen 1$=1DM galt.
damals als ich noch ad&dkrams kaufte.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 12.08.2017 | 22:21
Das findest Du heute auch noch, aber es gab auch Zeiten, in denen ein Dollar weit über 2 DM lag.

Kurz zur Erläuterung -  der Dollar bewegte sich bis vor kurzer Zeit über eine längere Periode recht nah beim 1:1 Wechselkurs, die US-Preise werden ohne Mehrwertsteuer ausgewiesen und die Kaufkraftumrechnung liegt bei ca. 1:1.

Soweit ich weiß, hätte sich Ulisses auch vorstellen können, die Bücher etwas preiswerter zu verkaufen, der Lizenzgeber hatte da aber Preisparität im Sinn. Ohne die deutsche Buchpreisbidung könnte man die Bücher aber sicher auch irgendwo für 35 € erstehen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.08.2017 | 23:55

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?

So, dass es sich jeder,derspielen möchte,auch leisten kann. Das ist leider nicht immder der Fall.

Zitat
2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Jein. Ich berechne das Kosten/Nutzen Verhältnis und die Qualität des Produktes.

Zitat
3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?

Normalerweise nicht viel.

Zitat
4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?

Weiß ich ja erst nach mehreren Jahren.

Zitat
5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Warum sollte ich das tun? Bin ich reich? Ich bin nicht in der Lage, irgendjemanden irgendwohin einzuladen. Daher ist das völlig irrelevant.

Zitat
6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Nix. Das bischen,was ich da esse,esse ich sonst ja auch.

Zitat
7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?

Nein und wenig.


Alles in allem sind die meisten RPG Bücher zu teuer wenn man einfach nur den Inhalt will. Solche coolen Bücher wie bei SpliMo sind das Geld natürlich wert, aber auch da hole ich mir für einige Dinge dann lieber die kleinen Bücher in der nächsten Auflage,z.B für die Mondstahlklingen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 13.08.2017 | 01:10
Kurz zur Erläuterung -  der Dollar lag bis vor kurzer Zeit über eine längere Periode recht nah beim 1:1 Wechselkurs, die US-Preise werden ohne Mehrwertsteuer ausgewiesen und die Kaufkraftumrechnung liegt bei ca. 1:1.
Wobei - bis auf die letzen 2 Jahre - die Umrechnung in den letzten 10 Jahre bei 1,30$ - 1,50$ lag.

[...] der Lizenzgeber hatte da aber Preisparität im Sinn.
Hast du da ne Quelle?
Dass Ulisses gern einen niedrigeren Preis anvisiert hätten, hat Markus Plötz mal in nem Ulisses-Videopodcast gesagt.
@ Preisparität und Buchpreisbindung: Funktioniert nicht so gut miteinander.

Dazu kommt - gerade bei D&D: Dass die Marke im hiesigen Markt längst nicht die Stärke wie auf dem US-Markt hat, was durch das frühe Einkassieren der D&D4-Lizenz sicher nicht besser geworden ist. 


Und um noch mal zum Thema zurückzukommen:

Ich finde, dass Rollenspielprodukte generell nicht zu teuer sind. Teilweise ist das aber so und teilweise sind sie zu billig.
Es kommt auch auf die Zielgruppe drauf an.

D&D5, das als "Mainstream-Spiel" gedacht und designt ist käme in der deutschen Ausgabe sicher deutlich besser an, wenn der Preis bei 34,95 oder 39,95 liegen würde.

Bei anderen Spielen ist es anders.



Wobei ich finde, dass die Diskussion momentan nicht so einfach ist, da sich der Markt im Umbruch befindet.
Da Rollenspielprodukte heute deutlich einfacher herzustellen sind, haben wir es mit sehr unterschiedlichen Marktakteuren zu tun:
Echten Unternehmen, 1Mann-Hobbyverlagen, eingetragenen Vereinen (die keine wirtschaftlichen Zwecke verfolgen dürfen), ...

Diese produzieren höchst unterschiedliche Produkte: "Bildbände für Sammler", auf Spielperformance zugeschnittene Inhalte, Romanersatz-Produkte für ehemalige Spieler, Merchandise, Spielhilfsmittel, ...

Und dasselbe auf höchst unterschiedlichem Niveau.

Ich sehe da ähnliche Entwicklungen am Werk, wie sie schon im Musik-Bereich Alltag sind.


Wenn man sich den hiesigen Gebrauchtwarenmarkt anschaut, dann kann man daraus schließen:
Der RSP-Markt ist - in manchen Bereichen und generell - gut bestückt. Und da RSP-Regelwerke nicht so ohne Weiteres veralten (auch wenn die These mal recht populär war), bedeutet ein hoher Produktausstoß bei gleichzeitig insgesamt relativ saturiertem Markt auch, dass der Gebrauchtwarenmarkt größer wird und stärker in Konkurrenz zur Neuware tritt als bisher. Das drückt in gewisser Weise auch den Preis.


Zu den Fragen vom Anfang:

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?
1) So teuer oder billig, dass ich den Preis bezahlen will. Wobei ich das Einzelprodukt lieber zum kleinen Preis haben will.
Das heißt nicht, dass Produkte billig sein müssen.

2a) Warum sollte die Zahl der Autoren relevant sein?

2b) Ist mir ziemlich wichtig. Wenn das gut gemacht ist, bin ich bereit mehr zu bezahlen.

2c) Ich mag charaktervolle Bilder bei denen die Illustratoren und Känstler ihren eigenen Stil einbringen (vgl. Maze of the Blue Medusa, Malmsturm, Dark Streets). Mittlerweile schätze ich sogar Wayne Reynolds dafür, auch wenn sein Stil nicht zu meinen Präferenzen gehört.
Hochglanz-Illus im gängigen Photoshop-Stil auf Hochglanzpapier (7te See, DSA5, D&D5, Shadowrun, ...) sind für mich ein Grund weniger bezahlen zu wollen. Zum einen bin ich daran interessiert ein Spielhilfsmittel zu kaufen und weniger einen Bildband. Insbesondere, wenn ich das Artwork für eher "uninspirierte Stimmungsbilder" halte.

Bildbände kaufe ich gern separat. Zum Beispiel: The Art of Ian Miller (https://titanbooks.com/the-art-of-ian-miller-7067/) oder das "Classic Dungeon Crawl Art Folio: Peter Mullen (http://goodman-games.com/blog/2017/08/09/new-releases-for-gen-con-part-one/) oder John Blanche's Inquisitor Sketchbook ...

2d) Satz und Layout sind mir wichtig. Gut gemacht ist mir das einige Euros zusätzlich wert.

2e) Druck: Auch was Wichtiges. Papierwahl, Druckqualität (v.a. beim Schwarz sichtbar) ... sind mir wichtig. Da zahle ich auch gern mehr, wenn das für mich stimmt. Bei der Bindung gilt das auch. Wichtig sind mir außerdem kurze Transportwege. Hochglanz und "printed in china" sorgen dafür, dass ich weniger zu zahlen bereit bin.

2f) ... kommt drauf an. Ich kaufe meinen Kram bei ausgewählten Händlern oder direkt. Wegen mir muss ein Verlag Amazon bei der Mischalkulation nicht berücksichtigen. Wer Online-Shopping kann, findet auch andere Bestell-Moglichkeiten.

2g) wird berücksichtigt.

3) Gegenfrage: Wieviel verdient jemand in der Musikbranche?

4) Kommt drauf an. Auch wofür ich's gekauft hab.
Dazu kommt: Wie verrechne ich ein Quellenbuch, oder die Ultimate Toolbox oder PC Pearls oder Designers & Dragons?

5) Kino-Einladungen ... wüsste nicht was das mit RSP zu tun haben soll. Mal abgesehen davon, dass ich a) selten ins Kino gehe und b) gerade Hollywood kaputt gehen würde, wenn ich der Maßstab wäre.

6) Hmmm ... Getränke würden so auch anfallen. Naschkram vielleicht nicht - wobei Karotten geldtechnisch nicht so ins Gewicht fallen.

7a) Da werden doch sehr viele Dimensionen durcheinander gewirbelt - inklusive gesellschaftlicher und psycho-sozialer.
Hier könnte man auch die Frage stellen ob Rollenspiel nicht auch unter selbstschädigenden Verhalten fällt, da man in der Zeit eher nicht z.B. Sport betreibt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 13.08.2017 | 08:36
3) Gegenfrage: Wieviel verdient jemand in der Musikbranche?
Gegenantwort: Meines Wissens nach verdienen 2/3tel der Bands nichts, oder zumindest keine relevanten Mengen. Across the Border, die in Karlsruhe die gesamte Linke Szene vereint hatten und international aufgetreten sind, haben mal geschrieben, dass sie von dem ganzen etwa einen Kasten Bier verdient haben — und die Möglichkeit, mit vielen ihrer Idole aufzutreten.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Nebula am 13.08.2017 | 08:50
Bei D&D gilt 50$ = 50 €.

ok zumindest stehen die 50$ aufm Buchrücken, aber bei amazon.com gibts das Teil für 30$
https://www.amazon.com/Players-Handbook-Dungeons-Dragons-Wizards/dp/0786965606

aber dann könnte Uli (bei der Differenz, weil sie ja 50 € einnehmen) paar kostenlose Sachen rauspushen, das wäre ja sogar noch Werbung. Oder wer behält die 15? (ja ich weiss bevor wieder jemand rummspießt, da ist natürlich noch Steuer zum Abziehen, Lizenzgebühr wohl %ual...)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 13.08.2017 | 09:01
Bei D&D gilt 50$ = 50 €.

Mit dem Unterschied, dass die $50 lediglich der MSRP sind, den vermutlich noch kein Amerikaner je bezahlen musste. In der Praxis wurde das PHB in der Anfangsphase sogar mal für $10 rausgedrückt. Normaler Verkaufspreis war mehr so $30. Wie es jetzt, Jahre später aussieht, wo der Markt längst gesättigt ist, steht auf einem anderen Blatt.
Sich da auf den Standpunkt "$50=50€" zu stellen ist ein ganz schwaches Argument, weil die $50 nur eine Zeichenfolge auf dem Buchdeckel sind die mit der Marktrealität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 13.08.2017 | 10:20
Oder wer behält die 15?

Die teilen sich meist Verlag, Großhandel und Einzelhandel. Amazon übt einen recht großen Preisdruck auf Verlage aus, Patric Götz vom Uhrwerk Verlag sprach z.B. im Orkenspalter Sommerinterview (https://tv.orkenspalter.de/das-kleine-uhrwerk-sommerinterview/) (ab Minute 9) darüber, dass mehr Crowdfundings unter anderem dadurch nötig werden, dass die niedrigen Verkaufspreise an Amazon ausgeglichen werden müssen.

Mit dem Unterschied, dass die $50 lediglich der MSRP sind, den vermutlich noch kein Amerikaner je bezahlen musste.

Musste wohl nicht, aber schon bezahlt hat. Ähnlich wie in Deutschland bewegen sich die Preise für Güter (Bücher wegen der Preisbindung mal ausgenommen) im US-Einzelhandel zwischen den vom Hersteller empfohlenen und den nicht unbedingt kostendeckenden Preisen großer Onlinediscounter. Kleine Einzelhändler verkaufen Bücher zum(mindest nah am) empfohlenen Verkaufspreis während z.B. Amazon ihren wesentlich größeren Spielraum zur Kundenbindung und -gewinnung nutzen.   

Sich da auf den Standpunkt "$50=50€" zu stellen ist ein ganz schwaches Argument, weil die $50 nur eine Zeichenfolge auf dem Buchdeckel sind die mit der Marktrealität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Die Marktrealität ist für jeden Marktteilnehmer eine andere. Aktuell würde ich, bzw. ein US-Fachandel z.B. für das D&D Player's Handbook im US-Großhandel ca. 28,50$ zahlen, der Preis in Deutschland liegt bei 32 €. Amazon bekommt das Buch wahrscheinlich für ca. 19$.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 13.08.2017 | 10:58
Da wäre halt interessant zu wissen, ob Amazon in relevanter Größenordnung Leute auf das Hobby aufmerksam macht oder ob die Kunden nur aus Bequemlichkeit da bestellen und den Rollenspielkram - würde er dort nicht angeboten - wo anders erwerben würden.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 13.08.2017 | 11:38
Ich gehe nicht davon aus, dass Online-Händler allein durch ihre Präsenz irgendeinen wesentlichen Beitrag zur Neugewinnung von Rollenspielern leisten. Neue Rollenspieler werden vor allem von anderen Rollenspielern rekrutiert. Vielleicht tragen wir etwas zur Vergrößerung des Marktes bei.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Illadrion am 13.08.2017 | 11:41
Sich da auf den Standpunkt "$50=50€" zu stellen ist ein ganz schwaches Argument, weil die $50 nur eine Zeichenfolge auf dem Buchdeckel sind die mit der Marktrealität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben.

Die Preisfindung läuft aber wohl eher so ab, dass man sich fragt, was Fans bereit zu zahlen sind. Und das ist bei D&D wahrscheinlich durchaus mehr als bei anderen unbekannteren Rollenspielen.

Regionale Preisdifferenzen gibt es eigentlich immer, siehe die Preise von Computerspielen bei Steam im Vergleich zwischen Deutschland und Brasilien oder Russland.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Megavolt am 13.08.2017 | 12:22
Ums mal zu konkretisieren:

40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.

Die Hochpreisigkeit der Pathfinder-Produkte hat u.a. dazu geführt, dass ich das einfach nicht gekauft habe, trotz Interesse.

Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

40 Euro sind 80 Mark, ey!  ~;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 13.08.2017 | 12:26
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
50€ sind schon ganz schön viel. Da denke ich dreimal drüber nach. 30€ zahle ich dagegen einfach aus Interesse. Und unter 20€ kaufe ich auch mal ein PDF, das ich lesen will. Unter 5€ kaufe ich auf drive-through-rpg einfach so, weil’s interessant klingt, selbst wenn ich es größtenteils überfliege und hoffe, dass ich vielleicht mal Inspiration drin finde.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Arlecchino am 13.08.2017 | 12:44
40-50€ sind auch bei mir in der Regel Schmerzgrenze. Ich gebe aber auch nicht jeden Monat was fürs Hobby aus. Generell stöbere ich alle paar Monate durch Drivethru oder andere Onlinedienste und greif ab, was günstig an PDFs hergeht und halbwegs interessant klingt.

Für aktiv bespielte Systeme ist dann alle paar Monate auch ein Settingband oder Regelwerk drin. Manchmal, wenns mit mir durchgeht, gleich mehr Zeugs auf einmal. Muss ich aber schon nen guten Monat erwischen, ein Angebot muss mich locken oder der itch muss groß sein, jetzt unbedingt viel Neues zu lesen / zu spielen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Roland am 13.08.2017 | 13:01
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

Nicht wirklich. Mir kommts auf das Preis-/Leistungsverhältnis an.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 13.08.2017 | 13:17
50€ sind schon ganz schön viel. Da denke ich dreimal drüber nach. 30€ zahle ich dagegen einfach aus Interesse. Und unter 20€ kaufe ich auch mal ein PDF, das ich lesen will. Unter 5€ kaufe ich auf drive-through-rpg einfach so, weil’s interessant klingt, selbst wenn ich es größtenteils überfliege und hoffe, dass ich vielleicht mal Inspiration drin finde.

Bei mir ist es fast schon umgekehrt.
Ich nehme selbst geschenkt i.d.R. nichts, von dem ich nicht denke, dass ich es in irgendeiner Form brauchen kann.
Trotzdem sammelt sich irgendwie doch diverser Scheiß an, den ich alle paar Jahre recht radikal reduziere. Oder Systeme werden überflüssig/abgelöst und haben zu wenig Nostalgiefaktor, um sie zu behalten.

Wenn ich dagegen der Meinung bin, etwas sinnvoll nutzen zu können, ist mir der Preis in einem halbwegs vernünftigen Rahmen egal. Da zahle ich dann auch mal recht viel für einen alten Schinken oder lege mir auf einen Schlag ein System großteils komplett zu.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 13.08.2017 | 14:48
Ich überlege mir auch nach wie vor jeden Kauf genau, egal ob er nun 5 oder 50 kosten soll. Das ist bei mir ein bißchen wie bei der Kriegsgeneration, die bis heute kein Brot wegschmeissen kann -- ich pflege in vielen Bereichen immer noch die gleiche Fiskaldisziplin wie als armer Student. Manchmal zwinge ich mich regelrecht, mit diesen Gewohnheiten zu brechen:
Mein größter überflüssiger Luxus, den ich mir je im Rolli-Bereich gegönnt habe, war das Coriolis-Bundle von Fria Ligan im Kickstarter mit allem möglichen Pipapo für ca 80€, obwohl mir da schon beim Kauf klar war, dass ich es womöglich nie, zumindest aber nicht zeitnah bespielen werde.
Gefolgt von einer HeroForge-Miniatur für unterm Strich 37€, die zwar auch Luxus, aber nicht ganz so überflüssig ist, weil die ja jede Woche zum Einsatz kommt.

Aber die 150€ für D&D nach deutscher Kalkulation die wären mir nach wie vor definitiv zu teuer für eine Grundausstattung, auch im Hinblick darauf was man dafür bekommt, im Vergleich zu beispielsweise dem PF CRB+Bestiary -- Hardcover 90€, Softcover 45€!! -- und das auch noch aus dem gleichen Hause. 
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 13.08.2017 | 14:52
Coriolis-Bundle von Fria Ligan im Kickstarter mit allem möglichen Pipapo für ca 80€, obwohl mir da schon beim Kauf klar war, dass ich es womöglich nie, zumindest aber nicht zeitnah bespielen werde.

Wenn du dafür schon nicht in den Ruhrpott ziehst, könntest du als Minimallösung ja wenigstens aufs Treffen kommen...  ;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 13.08.2017 | 14:55
Wenn du dafür schon nicht in den Ruhrpott ziehst, könntest du als Minimallösung ja wenigstens aufs Treffen kommen...  ;D

Mal sehen ^^
Gerade komm ich vom Collis Clamat, dagegen zieht das Forentreffen leider den Kürzeren. ;)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 13.08.2017 | 14:59
Ja, habs gelesen...

Es gab ja dieses Mal auch schon eine Coriolis-Runde, aber die musste ich selbst auslassen - das Treffen ist einfach zu kurz  ;D



Und damit zurück zum regulären Programm  :)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 13.08.2017 | 15:37
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin ist einfach: Weil ich sehr viele Systeme und Settings, darunter die "beiden großen in D" einfach nur Schrottig finde. Wenn das also "wegen dem Erhalt der Szene" alles währe was im "Rollenspiel-Sozialismus" existiert - würde ich über die "Mauer" machsen und "zum Kapitalistischen Klassenfein" fliegen (also meine Regelwerke als PDF aus den USA kaufen - wie heute schon) und oder als Samizdat kursieren lassen. Ehe ich DSA/Shadowrun/WoD spiele schaue ich mir nen alten Beate Uhse Porno auf VHS an. Beide male fühl ich mich nachher etwas schmierig-schuldig aber einmal wenigsten befriedigt.

Vielfalt und Konkurenz ist in den meisten Bereichen das einzige was gute Produkte und Fortschritt liefert. Klar, da gehen dann Bereiche und Unternehmen unter - siehe weite Teile der dt. Kameraindustrie die auch "Einheitsbrei wie bei Oma" kochte und von den Asiaten plattgewalzt wurde. Weil der Kunde eben so was wie Autofokus und Halbautomatiken wollte und Canon/Nikon lieferten (Es waren echt nicht die Preise die den Unterschied machten). Oder Video wo VHS sich durchsetzte weil es "die Wünsche des Verbrauchers" erfüllt hat (es war nicht das technisch beste System).

Und genau so sollte es auch im Kulturbereich (oder allen anderen nicht zum direkten Überleben notwendigen Bereichen) sein. Anbieten und den Konsumenten entscheiden lassen. JA, auch wenn das dann "PigBrother" und "Saufball" als Fernsehprogramm bedeutet, Shakespear (oder eben DSA) sind nicht lebensnotwendig dürfen also auch Untergehen wenn sie nicht genug Interesse finden. Samsung baut ja auch keine Kameras mehr.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 13.08.2017 | 21:33
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin…
Hier hat niemand gesagt, dass du DSA spielen musst, obwohl andere Systeme für dich viel besser sind. Bitte hör auf, wiederholt diesen Strohmann aufzumachen und geh darauf ein, was Leute wirklich sagen.

Es geht darum, ob wenn ein anderes System eben nicht viel besser ist, sondern mir nur ähnlich gut gefällt wie DSA, ich mich dann eher für DSA entscheide, weil es da viel mehr Leute gibt, mit denen ich es spielen kann, und weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist. Wenn andere Rollenspiele mir viel mehr Spielspaß bieten als DSA, und ich da eine Runde finde und auch erwarte, mit der Entscheidung weiterhin eine Runde zu haben (egal ob mit dem System oder einem anderen), dann spiele ich logischerweise andere Rollenspiele.

Es geht hier höchstens darum, dass zu große Vielfalt eben alle Pleite gehen lassen kann, auch die besten. Weil sie in übersteigerter Konkurrenz ihre Substanz aufbrauchen (und die Kunden das nicht mitbedenken und am Ende dann blöd aus der Wäsche gucken, weil es gar keine professionell vertriebenen Rollenspiele in Deutschland mehr gibt). Das ist wie mit Friseurgeschäften, die alle nicht in der Lage sind, lebenswerte Löhne zu zahlen, weil es zu viele davon pro Straße gibt. Dadurch können auch die wirklich guten Friseure nicht langfristig von ihrer Arbeit leben.

(Samsung baut übrigens immernoch Kameras. Sie nennen sie jetzt nur Smartphones ☺)

Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA. Ein neues Spiel muss wirklich Mehrwert liefern — inklusive der Überlegung, welchen Einfluss der Wechsel zu diesem Spiel auf die gesamte Rollenspiel-Szene hat. Der übrigens sehr wohl positiv sein kann: Ich bereue keine meiner Runden Mechanical Dreams, und ich habe durch sie vieles darüber gelernt, wie tief Rollenspiel wirklich gehen kann.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Bildpunkt am 13.08.2017 | 22:08
Ums mal zu konkretisieren:

40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.

Die Hochpreisigkeit der Pathfinder-Produkte hat u.a. dazu geführt, dass ich das einfach nicht gekauft habe, trotz Interesse.

Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?

40 Euro sind 80 Mark, ey!  ~;D

50 Euro plus 10 Versand wenn international. Darüber muss es mir a) wie auch schon unter 50 Euro notwendig inhaltlich gefallen und b) zudem schon wirklich was her machen, ich kaufe Rollenspielbücher auch wegen der Aufmachung  den Illus und dem Layout die das Settinggefühl im besten Fall unterstützen und die eigene Phantasie beflügeln solle/n, aber so Deluxeausgaben mit Kunstledereinband sind mir zuviel des Guten.

Das Problem ist eigentlich gar nicht das Geld sondern die Zeit das ganze zu bespielen, daher kaufe ich Settingbücher (wie zb bei DSA5) zunehmend auch als eine Art Fantasy-Sachbücher zum schmöckern (auch weil es aktuell zu wenig P.Rothfusses und J.VanderMeers auf der Welt gibt) ...
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: AngusMacLeod am 13.08.2017 | 23:06
Wenn mich etwas an Rollenspielprodukten interessiert, dann kauf ich es. Deluxe-Versionen müssen es nicht unbedingt sein, kommt dann immer aufs Preis-Leistungs-Verhältnis an. Dann gibt es auch immer wieder Projekte, die ich interessant und unterstützenswert finde, da leg ich dann auch gern mal etwas mehr Geld in den Topf, z.B. beim Magun-Kickstarter oder bei den System Matters Vorbestellaktionen.
Ein festes Limit gibt es nicht und meine größte Einzelinvestition war die Malmstum Echtlederedition für 250€. Da steckte aber auch extrem viel Handarbeit dahinter, das ist schon ein Kunstobjekt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Kreggen am 13.08.2017 | 23:18
Aktuelle Geschichte von heute ... ich habe heute alte Freunde besucht, mit denen ich bis ca. 2002 DSA3 gespielt habe. Jedenfalls haben wir in dieser Runde dann auf AD&D gewechselt, während ich in einer zweiten Runde auf DSA4 geswitcht habe. Die Freunde, mit denen ich dann AD&D spielte, haben alle ihre DSA-Sachen verkauft: Regelbände, Abenteuer, Hintergrund. Alles. Seitdem, also 15 Jahre, wurde "was anderes" gespielt. AD&D, Star Wars, Cthulhu Now. DSA4 bzw. 4.1 fanden in dieser Runde praktisch nicht statt. Nun hat der SL DSA5 entdeckt, gekauft, gelesen, seine Runde davon überzeugt und knapp 500 EUR für DSA5 (Regelbücher, Almanache, Karten, Musik, Rüstkammern etc. pp) wieder in den Topf geworfen. War es das wert? Ist es das wert? Für ihn und seine Runde: eindeutig ja. Die haben echt Spaß mit DSA5. Für mich? Nein. Ich möchte keine DSA mehr spielen, ich habe Spaß an anderen Systemen und Settings gefunden.
Jeder zahlt das, was es ihm wert ist. Ob das teuer ist, oder günstig, liegt völlig im Auge des Betrachters.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 13.08.2017 | 23:21
Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA.

Die Zersplitterung betrifft aber auch nur die großen Systeme - und da laufen die Trennlinien genau so zwischen den einzelnen Editionen (da aber zumindest bei den jeweils zwei aktuellsten Editionen schwer abhängig vom Zeitpunkt im Editionszyklus) wie zwischen verschiedenen Systemen.

Man kann sich jetzt lang und breit drüber streiten, wie viele große Systeme der Markt langfristig stützen kann, aber die gehen garantiert nicht alle gleichzeitig kaputt und dann gibts auf einmal gar nichts mehr.
Es heißt Mainstream, weil man damit eine große Zielgruppe erreichen kann - das kann gar nicht unbesetzt bleiben, zumal die Einstiegshürde bei geringer Konkurrenz nicht übermäßig hoch wäre.


Und bei dem kleinen Anteil derer, die von den großen zu irgendwelchen Randerscheinungen abwandern (oder diese wenigstens nebenher spielen) ist es auch wieder egal, von welchem großen System die kommen.

Wenn mehr Leute die großen Systeme spielen, ist auch der Anteil derer größer, die irgendwann mal über den Tellerrand schauen und bei den kleineren landen.
Aber im Grunde kann diese angeblich so schlimme Zersplitterung allen Seiten schnurzegal sein.
Wer spielen will, der findet was zum Spielen und der Großteil der Gründe, warum Leute langfristig mit dem Rollenspiel aufhören, hat mit der Verteilung der Systeme vor Ort so gut wie nichts zu tun.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 13.08.2017 | 23:45
Warum ich gegen "Einheitsbrei-RPG" bin ist einfach: Weil ich sehr viele Systeme und Settings, darunter die "beiden großen in D" einfach nur Schrottig finde. Wenn das also "wegen dem Erhalt der Szene" alles währe was im "Rollenspiel-Sozialismus" existiert - [...]
Oder Video wo VHS sich durchsetzte weil es "die Wünsche des Verbrauchers" erfüllt hat (es war nicht das technisch beste System).

Fehlannahmen des Liberalismus (Willensfreiheit, mündiges Individuum) ik hör dir trapsen;
In Verbindung mit Nichtberücksichtigung von Marketing (insbesondere Promotion/Werbung);
Plus der irrigen Annahme der Freie Markt würde gegen (Quasi-)Monopole helfen.

VHS ist für den ganzen Kram ein ziemlich gutes Beispiel. Mit der bestmöglichen Bedienung des Kundennutzens hatte VHS nämlich nichts zu tun.

(Und das soll es dann auch gewesen sein mit Ausflügen in SC-Gefilde.)


40 € für ein Rollenspielprodukt sind die Grenze, ab der ich normalerweise nix mehr kaufe. Das mag irrational sein, aber so ist es. Diese Pegasus-Angriffswelle mit den ganzen 20€ Produkten (oder Abenteuerbände für 10€) habe ich entsprechend zu unterstützen versucht und ordentlich eingekauft. Für mich sind die Rollenspielbücher Nutzbücher, und ab 40 Euro traue ich mich nicht mehr so recht, sie durch die Benutzung abzuschrackeln. Andererseits sind mir 40€, die nur im Schrank stehen, auch zu doof. Für günstigere Produkte nehme ich auch gerne qualitative Abstriche in Kauf, also zum Beispiel reine Schwarz-Weiß-Sachen oder Softcover oder so.

[...]
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
Ja, es gibt preisliche Schmerzgrenzen. Wobei die abhängig sind vom erwarteten Nutzen bzw. von der gebotenen Leistung. Kurz: Meinen Qualitätskriterien.
Alles, was über 60 EUR hinausgeht muss schon sehr viele meiner "Sonderwünsche" (Begriff steht für Dinge, die dem Groß der Kunden nicht so wichtig zu sein scheint) bedienen. Dazu gehören: Layout, Papier- und Materialqualität, gestalterischer/künsterlischer Ausdruck und Eigen-Sinn, Bindung, Transportwege, Lohnfairness, Format, ...

Preislich gibt es bei mir aber auch "Untergrenzen". Die "Pegasus-Angriffswelle" habe ich daher Komplett und konsequent boykottiert und anderen aktiv und vielfach vom Kauf abgeraten.
Zum einen, weil ich die Sachen - mit tendenziellen Ausnahmen von Cthulhu - für inhaltlich (v.a. regelseitig) schlecht halte und eine weite Verbreitung der Spiele nicht für wünschenswert halte. Auch hier mit tendenziellen Ausnahmen bei Cthulhu.
Zum anderen finde ich die Botschaft an die Kunden, dass "gut aussehende RSP-Sachen nicht mehr als 20 EUR kosten müssen" schädlich. Da werden nicht nur Sachen unter Wert verkauft, sondern es wird auch vermittelt, die Sachen wären nicht wert.

"Qualitative Abstriche" für günstigere Preise nehme ich nicht gern in Kauf. Wobei S/W-Druck da für mich definitiv nicht drunter fällt.
Für mich sind S/W-Illus häufig wertiger als "Vollfarbe".



Aber im Grunde kann diese angeblich so schlimme Zersplitterung allen Seiten schnurzegal sein.
Außer den Verlagen, die zunehmend mit Hobby-Projekten, welche die ihre Produkte ggf. sogar "sponsorn" oder gemeinnützigen Vereinen, ... konkurrieren .
Und den Spielern, die "ihr System" unterstützt sehen wollen und nicht auf die nächste Sau umsatteln wollen, die vielleicht auch nur kurzfristig durchs Dorf getrieben wird. Die Schnellebigkeit der Produktion ist jedenfalls nichts, was ich hilfreich finde.

Oder: Ich finde die Entwicklung hin zu "Strohfeuer-Spielen" (kurzer Hype, schnelles Verblassen) durchaus ungünstig. Uhrwerk-Kram werde ich nur dann noch erwerben, wenn mir a) ggf. das GRW reicht oder b) der "Backkatalog" die Teile einer Spiellinie verfügbar hat, die ich unbedingt will. Legend of the Five Rings und 13th Age waren mir da eine Lehre.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 13.08.2017 | 23:50
Hier hat niemand gesagt, dass du DSA spielen musst, obwohl andere Systeme für dich viel besser sind. Bitte hör auf, wiederholt diesen Strohmann aufzumachen und geh darauf ein, was Leute wirklich sagen.

Es geht darum, ob wenn ein anderes System eben nicht viel besser ist, sondern mir nur ähnlich gut gefällt wie DSA, ich mich dann eher für DSA entscheide, weil es da viel mehr Leute gibt, mit denen ich es spielen kann, und weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist. Wenn andere Rollenspiele mir viel mehr Spielspaß bieten als DSA, und ich da eine Runde finde und auch erwarte, mit der Entscheidung weiterhin eine Runde zu haben (egal ob mit dem System oder einem anderen), dann spiele ich logischerweise andere Rollenspiele.


Mal abgesehen das dieses weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist genau das Sozialistische Einheits Rollenspiel bedeutet / sehr stark nach dem Stuss aus Drübenien klingt mit dem der "Sozialismus" drüben gerechtfertig wurde. Also eben dieser "Du MUSS x machen weil DAS KOLLEKTIV braucht das":

DIE Frage kann ich dir für MICH beantworten: NEIN!

Es gibt Systeme die ich um KEINEN Preis der Welt spiele. Auch nicht wenn sie "ähnlich gut" wie meine bevorzugten sind oder ich dadurch "mehr Spieler finde". Dazu gehören DSA (Gegenpart D&D), Mongoose/13Mann Traveller (Gegenpart MegaTraveller), WoD, Fate, 7th Sea (nichts ist fast genau so schlecht wie diese). System/Setting/Auftreten der Supporter/Auftreten der Fanatics sind bei diesen Dingern so sch... das ich eher das Rollenspiel aufgebe (Und auch schon Jahre ausgesetzt habe weil die Region mit einigen dieser System durchseucht war).

Zitat

Es geht hier höchstens darum, dass zu große Vielfalt eben alle Pleite gehen lassen kann, auch die besten. Weil sie in übersteigerter Konkurrenz ihre Substanz aufbrauchen (und die Kunden das nicht mitbedenken und am Ende dann blöd aus der Wäsche gucken, weil es gar keine professionell vertriebenen Rollenspiele in Deutschland mehr gibt). Das ist wie mit Friseurgeschäften, die alle nicht in der Lage sind, lebenswerte Löhne zu zahlen, weil es zu viele davon pro Straße gibt. Dadurch können auch die wirklich guten Friseure nicht langfristig von ihrer Arbeit leben.


Dann gehen eben die meisten RPG Verlage pleite bis nur noch so viele bleiben das es sich lohnt, nennt man Marktbereinigung. Oder so viele Verlage bis ggf. nur noch die "drei Hobby-Verlage" (also SJG, das deutsche Ding, Wem immer D&D gehört) die ja eh nur "nebenbei" Rollenspiele raus geben überig sind. Zwischen GURPS, D&D und dem dt. Kram ist da genug über.  Was vergleichbares zeichnet sich inzwischen bei Friseuren ab wo die "großen Ketten" überleben (und die kleinen Spezialisten für bestimmte Interessengruppen). Oder es gibt eben "nix professionelles" mehr und wir kaufen RPGs als Kindle eBooks im Self-Publishing. Wo ist das Problem, mach ich mit Büchern auch immer öfter und mit mehr Begeisterung als vieles was "renomierte Verlage" rausbringen so das das auch nichts negatives sein muss.

Überangebot, Kollaps, Neufindung hat es in diversen Branchen schon gegeben. Tulpen kann ich immer noch kaufen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie (https://de.wikipedia.org/wiki/Tulpenmanie). Wenn es genug Interessenten für etwas gibt wird sich ein Anbieter finden. Ggf. keiner der heutigen mehr (Ooooooooooooooooooh schaaaaaaaaaaaade) sondern ein neuer mit neuen Strukturen. Nennt sich Weiterentwicklung. Ist was positives auch wenn es kurzfristig mal wehtut,

Zitat

(Samsung baut übrigens immernoch Kameras. Sie nennen sie jetzt nur Smartphones ☺)


Nein, sie bauen nicht mal DIE selber. Wärend sie bis vor kurzen echte Kameras (nicht dieses Knipsdingerchen) gebaut haben. Serie NX waren interessante Systemkameras.

Zitat

Das Argument, das wirklich aufgemacht wird, ist: Wir brauchen kein zweites DSA. Ein neues Spiel muss wirklich Mehrwert liefern — inklusive der Überlegung, welchen Einfluss der Wechsel zu diesem Spiel auf die gesamte Rollenspiel-Szene hat. Der übrigens sehr wohl positiv sein kann: Ich bereue keine meiner Runden Mechanical Dreams, und ich habe durch sie vieles darüber gelernt, wie tief Rollenspiel wirklich gehen kann.

Warum soll ich mir überlegen müssen was ein Wechsel für  irgend einer magisch-mystischen "Szene" (die es zum Glück NICHT gibt - einiges was Anfang der 2000er hier in der Region Rollenspiel betrieben hat ist inzwischen zum Glück hinter Gittern oder im Entzug). MEIN Geld dient MEINEM Spass. Also muss ein anderes System nur MIR Freude machen. Das ist genau so wie ich mir keine Gedanken machen muss was ein Wechsel von Canon zu Sony für "den Systemkamera-Markt" (Der sehr viel mehr existiert als "die Rollenspiel-Szene") bedeutet. Sondern nur darüber was es für MICH und MEIN BUDGET bedeutet. (Okay, mit der 80D war die Frage vom Tisch - Dynamik passt jetzt bei Canon). Der Rest ist rein Sache der Anbieter, DIE müsste MICH überzeugen zu bleiben bzw. zu ihnen zu kommen. Wenn sie das (wie DSA) NICHT schaffen/mich aktiv vertreiben (Alvadingsda Runden waren da gut geeignet) ist das nur ein Problem der Anbieter. Auf einem offenen Markt wird es am Ende immer jemand geben der MEINEN Bedarf als Konsument deckt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 14.08.2017 | 00:05
Außer den Verlagen, die zunehmend mit Hobby-Projekten, welche die ihre Produkte ggf. sogar "sponsorn" oder gemeinnützigen Vereinen, ... konkurrieren .

Gut, ich hatte beim Schreiben des Satzes nur die Spielerschaft im Kopf.

Aber bei den wenigen großen Verlagen sehe ich nur sehr bedingt eine echte Konkurrenzsituation zu der Mehrzahl der Hobbyprojekte.
Die leisten immer noch Dinge, die ein kleines Grüppchen neben Arbeit und sonstigem Leben schlicht nicht auf die Reihe bekommen kann und andersrum bedienen die meisten Hobbyprojekte komplett andere Nischen/Zielgruppen wie die großen.
Im Mittelfeld fließt das dann ein Stück weit ineinander.


Die Schnelllebigkeit betrifft tatsächlich Teile der Spielerschaft, aber das ist aus meiner Perspektive auch zum großen Teil selbstverschuldet. Wer jeder neuen Sau nachrennt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die Füße weh tun.
Ich kaufe auch mal neuen Kram, nur weil ich ihn ansprechend finde, aber genau so stehen bei mir viele Systeme aus den 90ern und frühen 2000ern im Regal - und wenn ich eine Runde aufziehe, dann stehen die erst mal alle auf Augenhöhe und es wird das passendste benutzt, nicht das neuste. Von expliziten Ausprobierrunden natürlich abgesehen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 14.08.2017 | 01:22
Gut, ich hatte beim Schreiben des Satzes nur die Spielerschaft im Kopf.

Aber bei den wenigen großen Verlagen sehe ich nur sehr bedingt eine echte Konkurrenzsituation zu der Mehrzahl der Hobbyprojekte.
Die leisten immer noch Dinge, die ein kleines Grüppchen neben Arbeit und sonstigem Leben schlicht nicht auf die Reihe bekommen kann und andersrum bedienen die meisten Hobbyprojekte komplett andere Nischen/Zielgruppen wie die großen.
Im Mittelfeld fließt das dann ein Stück weit ineinander.

Wobei man sich beim Thema Fate oder OSR schon Fragen stellen kann, wo die eigentlich einzusortieren sind.
Relevanz z.B. für die Ennies (denen ich ihrerseits eine gewisse Wirkung auf die Kundschaft zusprechen würde) haben sie jedenfalls.


Die Schnelllebigkeit betrifft tatsächlich Teile der Spielerschaft, aber das ist aus meiner Perspektive auch zum großen Teil selbstverschuldet. Wer jeder neuen Sau nachrennt, darf sich hinterher nicht beschweren, wenn die Füße weh tun.
Stimmt. Wobei ich mir da mehr die Frage stelle, warum die Verlage es scheinbar nötig haben ständig neue GRW zu veröffentlichen. Zum Beispiel Ulisses: DSA5 (2015), Earthdawn4 (2015), Vampire: die Maskerade - V20 (2015), Fragged Empire (2016), Kobolde Fressen Babys (2016), Das Land Og (2016), Iron Kingdoms: Entfesselt (2016).

Da liegt schon der Verdacht nahe, dass die Verlage die vielen Spiellinien brauchen. Andererseits wird die Spielerschaft, wenn sie mit immer mehr Grundregelwerken vollgepumpt wird auch irgendwann müde neuen Kram zu kaufen. Ich frag mich, wie lange das gutgehen kann. (Ist vielleicht eine Frage/Befürchtung, die dazu geführt hat, dass sich deutsche Verlage zunehmend international aufstellen.)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: AngusMacLeod am 14.08.2017 | 07:31
(Ist vielleicht eine Frage/Befürchtung, die dazu geführt hat, dass sich deutsche Verlage zunehmend international aufstellen.)

Das wird auch eine Folge der Zersplitterung sein. Die Verlage publizieren immer mehr Systeme, die Zahl der Käufer und aktiven Spieler, die auch die ganzen Folgepublikationen kaufen würden, wächst aber nicht mit. Erst werden nur die GRW rausgehauen und 1-2 Zusatzbänder und wenn das dann nicht gut läuft, stampft man es wieder ein. Den kleinen Verlagen, die davon leben wollen/müssen, bleibt erst einmal gar nicht so viel anderes übrig, da man ja nicht weiß, was wie gut bei der Spielerschaft ankommt und vielleicht das nächste große Ding wird.

Die Praktik kostet aber erst mal unendlich mehr Geld, als ein GRW für ein Massen-RPG rauszuhauen, das dann in der x-ten Auflage immer noch Geld in die Kassen spült. Daher macht es im Gesamtkontext absolut Sinn, dass man sich auf die internationale Bühne begibt, denn da werfen selbst Nischenprodukte noch genug Umsatz ab, um davon leben zu können.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 08:22
Wobei ich den Eindruck habe gerade bei den größeren Werken werden diese selbst wieder von so vielen Strömungen und in so vielen Interpretationen gespielt,  dass man eh noch einmal abklären muss, was denn nun wirklich gespielt würde, dass der Sprung zu einem ganz anderen System auch nicht mehr den Unterschied macht solange das Spie überhaupt irgendwo erhältlich ist. Und letzteres auch nur solange, wie andere Spieler außer dem SL dabei sind, die überhaupt so tief einsteigen wollen.

Wir spielen DSA oder meinetwegen auch DSA5 ist also noch lange nichtausreichend um eine kompatible Gruppe zu finden.

Bleiben also nur die Spieler als Verlust, welche eine bestimmte Edition eines Spiels kennen oder auch gekauft haben und da jetzt nicht mehr weg von wollen. Aber die sind auch für die nächste Edition idR mehrheitlich verloren.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 14.08.2017 | 09:15
Mal abgesehen das dieses weil ich weiß, dass das langfristig für die Rollenspiel-Szene besser ist genau das Sozialistische Einheits Rollenspiel bedeutet / sehr stark nach dem Stuss aus Drübenien klingt mit dem der "Sozialismus" drüben gerechtfertig wurde. Also eben dieser "Du MUSS x machen weil DAS KOLLEKTIV braucht das":
Wenn das so wäre, würde ich aktuell DSA spielen und kaufen, oder? Tue ich aber nicht. Wir haben vor ein paar Monaten eine DSA-Revival-Runde gespielt, um zu schauen, wie gut DSA5 ist (und damit alle aus unserer Runde DSA kennen — und einerseits wissen, warum wir anderes spielen, und andererseits, was es schon alles richtig macht), aber ansonsten spielen wir seit einem Jahrzehnt Rollenspiele, die besser zu uns passen.

Wenn meine Argumentation zwingend zu deinem Rollenspiel-Einheitsbrei führen müsste, dann wäre ich entweder ein Heuchler (das kannst du für dich denken, ich würde dir aber nicht zustimmen), oder deine Annahme ist schlicht falsch.

Zitat
MEIN Geld dient MEINEM Spass. Also muss ein anderes System nur MIR Freude machen
Ich war jetzt sehr versucht zu schreiben "und ich sehe nur das heute, was morgen wird ist mir egal", aber das wäre unfair gewesen, denn:
Zitat
Auf einem offenen Markt wird es am Ende immer jemand geben der MEINEN Bedarf als Konsument deckt.
Das klingt danach als würdest du eben doch wollen, dass es auch morgen noch Rollenspiele gibt, die deinen Bedarf decken, und eine Gruppe, in der du für dich spannende Spiele spielen kannst.

Du glaubst aber daran, dass der "offene Markt" das schon machen wird. Immer und ohne dein Zutun.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 09:38
Ich war jetzt sehr versucht zu schreiben "und ich sehe nur das heute, was morgen wird ist mir egal", aber das wäre unfair gewesen, denn:Das klingt danach als würdest du eben doch wollen, dass es auch morgen noch Rollenspiele gibt, die deinen Bedarf decken, und eine Gruppe, in der du für dich spannende Spiele spielen kannst.

Du glaubst aber daran, dass der "offene Markt" das schon machen wird. Immer und ohne dein Zutun.

Mal als Außenstehender reingegrätscht:
mein Bedarf wird heute schon nicht passend gedeckt - zumindest von den mir bekannten Verlagserzeugnissen. Es besteht aber immer noch die Hoffnung, dass irgendein Enthusiast doch noch etwas passendes veröffentlich, auch wenn es nicht so leicht werden wird das zu finden (oder ich selbst mal fertig werde...) 

Eine Beschränkung der Zukunft auf den Mainstreammarkt würde auf diese Hoffnung direkt den Sargdeckel legen.

Der in Bezug auf "zu teuer" liegende Knackpunkt ist also wer bringt das raus und das dann ggf. kostendeckend oder als Nebeneinnahme aus Hobbytätigkeit.

Die aktuelle Produktpalette ist aus meiner persönlichen Sicht genauso gut wie "Industrie ist tot" und die Produkte davon abgeleitet "zu teuer".
Muss die Industrie nicht stören - umgekehrt ist sie natürlich auch nicht verpflichtet mir das Wunschsystem maßzuschneidern - aber wenn "bringt mir nichts mehr" bei zu vielen Leuten der Fall ist, wird es eben irgendwann doch ein "Industrieproblem".

Damit ist letztlich NICHT zu kaufen (und hier zu meckern ...  8) ) das individuelle Werkzeug des "Zutuns". Weil wenn man munter in stiller Hoffnung weiter kauft ändert sich erst recht nichts.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 14.08.2017 | 09:45
Du alter Snob ;)

Wobei, solange du davon ausgehst, dass ein anderer das Spiel für dich herstellt und du es kaufst, wäre es wohl rational besser, auf den Autor oder Verlag zu setzen, der am nächsten dran ist, d.h., die zu finanzieren, und Feedback zu geben. Entgegen deiner Aussage kann sich dadurch etwas ändern. Wenn dagegen keiner mehr kauft, und alle still hoffen, dann ändert sich nichts. Dann bleiben die Hobbybastler übrig (ob die dann mehr oder weniger werden halte ich für strittig), es wird etwas schwieriger, sie zu finden, weil sie sich nicht an das mediale Stattfinden der "Großen" andocken können, und es gibt auch weniger potentielle Spieler, die man bloß noch von DSA zu [DasSystem] weglocken müsste.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 10:09
Das Problem des Weglockens ist weniger  "zu System X" als "weg von etablierten Y".
Abseits des Kernmainstreams muss der Spieler eh individuell geworben werden. Da macht "Komplettexot" vs. "hab ich nur mal den Verlag/Namen gehört" auch keinen Unterschied mehr.
Und spätestens wenn man eine ältere Edition spielen will, hat man auch wieder dasselbe Problem mit der Verfügbarkeit. "Verlagstreue" zum Zwecke der Rekrutierung von Neu/Quereinsteigern würde also auch ein Mitgehen der Editionsrally erfordern. 

Da wäre "totes Y" wohl insgesamt sogar eher noch hilfreich ...  >;D, wobei diese Leute idR eh mit ihrer Edition eingedeckt sind.

Persönlich: ich bin irgendwie so weit weg von dem, wo die aktuelle Reise hingeht: da bin ich mit Antiquitäten noch am besten bedient.
Wenn der Verlag, der am nächsten dran war nichts neues bringt oder sich gar in Bereiche entwickelt, welche mir noch weniger passen, bin ich da wohl verloren.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 10:52
Habt ihr auch eine Schmerzgrenze?
Keine feste, nein.
Das heißt wenn ich keine besonderen Ausgaben habe gebe ich für "Finde ich ganz interessant" bis zu 60€ aus (inkl. Versand). Wenn es etwas sehe wo ich mir denke "Boah, wie cool" liegt die Grenze irgendwo um 100€. Bei richtig geilen Sachen mehr.
Das heißt wiederum wenn ich besondere Ausgaben habe, wie z.B. ein Urlaub, und daher eigentlich kein Geld, kaufe ich Sachen die ich nur "ganz interessant" finde überhaupt gar nicht. "Boah, wie cool" kriegen dann ein Budget von 50€, maximal und es wird drüber nachgedacht. Bei richtig geilen Sachen ist dann so 100€ die Obergrenze.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Moonmoth am 14.08.2017 | 11:07
Bei mir ist das auch ganz stark eine Entscheidung im Einzelfall- normalerweise würde ich nicht knapp 50€ für ein eher kleinformatiges, nicht vollfarbiges Buch wie z.B. die "Malmsturm - Die Fundamente" hinlegen. ABER ich habe es in diesem Beispiel getan und das aus folgenden Gründen:

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Der Läuterer am 14.08.2017 | 11:17
Es kommen bei mir vor allem die Glücksgefühle zum Tragen, wenn ich ein Produkt 'erjagen und erlegen' kann, das in meiner Sammlung noch fehlte.
Und ich stelle gerade fest, dass ich schon seit über einem Jahr nicht mehr in der Bucht zum Fischen war.

Rollenspiel Produkte sind, wie bei allem, das mit dem Sammeln zu tun hat, rational nicht zu erfassen oder zu erklären - emotional dagegen schon.
Das ist mit der Kauflust von Handtaschen oder Schuhen bei vielen Frauen nichts anderes.

Ich hatte z.B. beim Crowdfunding zu BERGE DES WAHNSINNS mitgemacht. Das war keine Kopfsache, sondern geschah aus dem Bauch heraus.
Es war sch**** teuer und ich hatte das Teil dann als Variante von Chaosium, Pegasus und als Edel-Leder-Luxus-Goldschnitt-Prunk-Nieten-Opulenz-Metallschliesse-Nerd-Geldfalle.

Das gute Stück liegt jetzt daheim herum und staubt ein, aber was für ein Gefühl, es auszupacken zu dürfen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 14.08.2017 | 11:19
Wenn das so wäre, würde ich aktuell DSA spielen und kaufen, oder? Tue ich aber nicht. Wir haben vor ein paar Monaten eine DSA-Revival-Runde gespielt, um zu schauen, wie gut DSA5 ist (und damit alle aus unserer Runde DSA kennen — und einerseits wissen, warum wir anderes spielen, und andererseits, was es schon alles richtig macht), aber ansonsten spielen wir seit einem Jahrzehnt Rollenspiele, die besser zu uns passen.

Wenn meine Argumentation zwingend zu deinem Rollenspiel-Einheitsbrei führen müsste, dann wäre ich entweder ein Heuchler (das kannst du für dich denken, ich würde dir aber nicht zustimmen), oder deine Annahme ist schlicht falsch.

Zitat

Deine Argumentation FÜHRT da hin WENN sich Leute daran halten würden. Weil es dann eben wegen "Dem Schutz der Szene" (Klingt wie das was wir hier auf dem Theaterplatz haben)  genau darauf (oder maximal 2-3 Systeme) herauslaufen müsste. Derzeit profitierst du davon das die Masse der Spieler "Ja Ja" sagt und "LMAA" denkt. So wie Honecker ja auch Sozialismus predigte und Westware kaufte.


Ich war jetzt sehr versucht zu schreiben "und ich sehe nur das heute, was morgen wird ist mir egal", aber das wäre unfair gewesen, denn:Das klingt danach als würdest du eben doch wollen, dass es auch morgen noch Rollenspiele gibt, die deinen Bedarf decken, und eine Gruppe, in der du für dich spannende Spiele spielen kannst.

Du glaubst aber daran, dass der "offene Markt" das schon machen wird. Immer und ohne dein Zutun.

Deine falsche Grundannahme ist das es "Puff" macht und mit dem Tod der Verlage die Rollenspiele verschwinden würden. Das ist aber heute nicht mehr so, wir leben schon lange im Papierarmen Zeitalter und die Systeme sind als PDF verfügbar. Und damit schlägt die Marktwirtschaft zu und liefert das benötigte. Legal solange es einen Rechte-Inhaber gibt der sie verkauft (Und das ist ein 1-Mann Geschäft - frag Mark Miller der so 4 RPG-Systeme vertreibt(1)) und damit etwas Geld macht (bei Mark Miller genug um T5 zu schreiben).  Damit ist auch ohne SJG/Uli/WoC etc. die Versorgung gesichter. Dazu eben die drei "Spielwarenkonzerne mit Hobby-RPG Abteilung" die zumindest den "same old stuff" weiter produzieren (und wenn als PDF - liegt heute eh alles elektronisch vor) weil es "einfach nur noch Geld macht". Und sind wir realistisch - wenn der Rechteinhaber sich nicht mehr dafür interessiert rotieren sie auch illegal. Auch das ist "Befriedigung von Bedürfnissen/Nachfrage".



(1) Alle GDW Traveller-Versionen, Beide Twilight:2000 Versionen, Dark Conspiracy, 2300AD

(2) In der Hoffnung das ein, zwei Storyteller oder Storygamer ob guter Zahlen der Schlag trifft. GO PUNDIT!
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 14.08.2017 | 11:52
Deine falsche Grundannahme ist das es "Puff" macht [...]
Ich sehe da auch Probleme in den Überlegungen von ArneBab - aber die sind längst nicht mit so gravierenden Mängeln versehen wie deine Dogmatik vom Freien Markt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 12:00
Man kann behaupten, dass der Freie Markt zu der Dominanz von DSA, CoC sowie SR führte.
Die von vielen als erdrückend gegenüber den vergleichsweise kleineren Systemen empfunden wird.
 
Das heißt man muss keine "sozialistische Kampagne" führen, damit die Mehrheit DSA spielt. Die Bildung eines quasi Monopol erledigt der Freie Markt von selber.
Die aktuelle Situation ist schließlich das Resultat des Freien Mark. Wo man sich noch so sehr aufplustern kann wie schlecht DSA/Shadowrun/WoD/Fate/7th Sea doch sei, wie verwerflich. Am Ende sind es die Systeme für die neue Spieler geworben werden, die tatsächlich gespielt werden und für die man problemlos Spieler findet.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 12:14
Der "freie Rollenspielmarkt" ist aber noch nicht so lange existent. Er existiert erst seit eben keine Verbindung zum etablierten Realladen und immense Vorlaufkosten für den Druck für Erfolg mehr oder weniger zwingend notwendig sind.
Die Vormachtstellung der Etablierten ist älter und mächtig am bröckeln. Sieht man nur nicht so deutlich, weil kein neuer Gigant auf der Gegenseite auftritt, sondern hunderte Klein- und Kleinstanbieter.
Jetzt zu erklären, alle zurück zu den "Altimperalen", damit wenigstens ein paar Leute nach Plan von Rollenspiel leben bzw. Runden finden können, das ist der Sozialismusteil.

Und Meckern ist das Werben des Kunden um bessere Versorgung ... :P
geht jetzt auch etwas einfacher als früher. 
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 14.08.2017 | 12:20
3 Anwälte, 4 Meinungen...vielleicht solltet ihr "Sozialismus" und "freier Markt" ausgliedern; ich habe den Eindruck dass hier keine zwei Leute dieselbe Bedeutung verwenden (und einige Bedeutungen auch schlicht nicht nachvollziehbar sind). Vormachtstellungen am Markt und Konzentration sind schließlich kein Sozialismus.
Wenn Werner Fuchs jetzt gewählt wird und bestimmt dass die Druckerein nur noch DSA drucken, und wir dürfen kaufen, dann reden wir weiter.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 14.08.2017 | 12:57
Wobei ich mir da mehr die Frage stelle, warum die Verlage es scheinbar nötig haben ständig neue GRW zu veröffentlichen. Zum Beispiel Ulisses: DSA5 (2015), Earthdawn4 (2015), Vampire: die Maskerade - V20 (2015), Fragged Empire (2016), Kobolde Fressen Babys (2016), Das Land Og (2016), Iron Kingdoms: Entfesselt (2016).

Das sind aber zum Teil übersetzte Erstlinge und Sachen, die einen riesigen zeitlichen Abstand zum Vorläufer aufweisen. Bei ED war ewig Funkstille und Vampire ist eine Nostalgieausgabe.
Ich würde eher umgekehrt sagen, es wird (wahrscheinlich) gekauft, also wirds gemacht. Fließt natürlich irgendwo mit den wirtschaftlichen Zwängen ineinander.

Wir spielen DSA oder meinetwegen auch DSA5 ist also noch lange nichtausreichend um eine kompatible Gruppe zu finden.

Ja, im Grunde sucht man immer Spieler und nicht Systeme - und wenn es in der Gruppe wirklich 100% passt, kann man auch (zumindest theoretisch) problemlos das System wechseln.
Bei den großen findet man "nur" eher Gruppen, in denen man notgedrungen mitspielt, weil man nichts Besseres findet.

Immerhin stelle ich fest, dass bei Spieler- und SL-Gesuchen viel öfter als früher der Spielstil u.Ä. beschrieben wird. Da steht nur noch selten einfach "Wir spielen DSA". Weil eben viele erkannt haben, dass das keine hinreichende Beschreibung ist.

Deine falsche Grundannahme ist das es "Puff" macht und mit dem Tod der Verlage die Rollenspiele verschwinden würden. Das ist aber heute nicht mehr so

Das war noch nie so.
Gedruckte Bücher verschwinden auch nicht einfach und im Extremfall ist ein System in seinen Grundzügen schnell nachgebaut (das ist aber irgendwie schon zwischen Fahrenheit 451 und Rollenspiel-Postapokalypse ;D).
Die Systeme sind nie das Problem.
Nur die Spieler müssen irgendwo her kommen und sich dann auch noch finden - und für letzteres gilt die Aussage wieder, dass das heutzutage kein Problem ist.
Ersteres ist deshalb kein Problem, weil die Riesenmeute Mainstream-Spieler auch nicht einfach verschwindet.
Selbst wenn ab morgen garantiert kein einziges Buch mehr käme: wer hört deswegen direkt auf?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 14.08.2017 | 13:37
Schmerzgrenze ist bei mir (eigentlich "uns" weil ich hab ja gar keine eigene Kohle) inzwischen 40.- bei gut gemachten Büchern und 20.- bei so lala Qualität des Designs/Materials wenn dafür der Innhalt stimmt.

Am schlimmsten zu teuer sind immer die Abenteuer, finde ich. Wenn ich die nicht so kriegen würde würde ich vermutlich keine mehr leiten. Ich befürchte nur,meine Quelle kauft sich demnächst auch keine mehr  :(
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 14.08.2017 | 14:51
Deine falsche Grundannahme ist das es "Puff" macht und mit dem Tod der Verlage die Rollenspiele verschwinden würden.
Nicht ganz, aber als übersteigerte Version meiner Aussage kann ich es gelten lassen :)

Die eigentliche Grundannahme ist, dass die Verlage einen Mehrwert bieten, der für viele Leute wichtig ist; Leute, von denen wir viele ohne die Verlage als Rollenspieler verlieren würden. Vielleicht nicht sofort, aber halt sobald sie zu lange nicht mehr mit dem versorgt werden, was der Mehrwert für sie war.

Und da ich die Erfahrung gemacht habe, dass mir auch DSA und D&D mit der richtigen Gruppe Spaß machen, würde ich damit viele Spielmöglichkeiten verlieren. Du nicht, ich aber schon. Und vermutlich die meisten anderen auch (weil die meisten Leute (auch) Mainstream-Rollenspiele spielen — laut üblicher Definition von Mainstream).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 14.08.2017 | 14:52
3 Anwälte, 4 Meinungen...vielleicht solltet ihr "Sozialismus" und "freier Markt" ausgliedern
Ich versuch’ es … habe eigentlich alles dazu gesagt, was ich dazu sagen kann.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 15:06

Die eigentliche Grundannahme ist, dass die Verlage einen Mehrwert bieten, der für viele Leute wichtig ist; Leute, von denen wir viele ohne die Verlage als Rollenspieler verlieren würden. Vielleicht nicht sofort, aber halt sobald sie zu lange nicht mehr mit dem versorgt werden, was der Mehrwert für sie war.

Und ich glaube dass die Verlage aus dieser Rolle schon seit der Zeit arus sind, als sie selbst nicht mehr zum gesellschaftlichen Mainstream gehörten oder eher "aus dessen Blickfeld weitestgehend verschwanden" und so bei "neutralen" eben keine Zugkraft mehr entwickelten.

Leute von außen muss ich eh persönlich einfangen, Leute, die schon im Hobby sind auch, außer sie sind schon von wem anders eingefangen worden, primär dann von anderen aktiv rekrutierenden Spielern oder aber noch zu den alten Hochzeiten. Und letzteres haben dann zwar schon ein Grundinteresse am Spiel an sich, aber eben oft auch schon einen vorgefestigten Geschmack.

"Ich habe die Grundbox von der ahnungslosen Oma bekommen und es ist ja ganz faszinierend, dass es auch noch so viele andere Varianten gibt " ist jahrzehntelang her.

Wobei - wie sieht es eigentlich bei den Computerrollenspielen aus? Wie verbreitet sind die noch und wie leicht stolpert man da auf das PnP-Spiel, ggf aus dem eigenen Haus/Lizenzpool?
Kam vielleicht  im Herr der Ringe Film im Kino ein Abspann zum PnP?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 14.08.2017 | 15:13
Nein, im Kinoabspann kam keine Werbung, genausowenig wie bei den ganzen anderen Franchises mit Merchandising (du erinnerst dich vielleicht an dieses Star Dings, und das mit den Avangels oder so).
Und Computerrollenspiele laufen wie Hulle, aber der Begriff umfasst da ja auch mehr als "Schatten über Riva"
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 15:20
Ich weiß ja nicht in welche Kinos ihr geht, allerdings habe ich im Kino noch keine Werbung nach dem Abspann gesehen. Da sind die meisten eh schon raus und geflüchtet. Vor dem Film werben normalerweise multimillionen Dollar Unternehmen (Auto-Hersteller, Deos etc.) oder lokale Klitschen. Eine Werbung für Merchandise oder Spiele findet nicht statt. Dafür hat man ja den Film.
 
CRPGs sind, wie alle anderen Videospiele, verbreitet wie eh und je. Das heißt es gibt viele Triple-A Spiele, solche die mit Millionen Budget produziert werden. Es gibt normale Spiele. Es gibt eine Menge Indie RPGs, Visual Novels und RPG-Maker Spiele. RPG als solches ist imho gar ein größeres Genre als Horror oder 4x.
Auch CRPGs nerven einen in der Regel nicht mit Werbung zu anderen Produkten. Seien es P&P Rollenspiele oder andere Dinge.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 14.08.2017 | 15:23
"Ich habe das Computerspiel zu AD&D gespielt und dann irgendwie mitbekommen dass man das auch mit Kumpels offline machen kann" war halt auch ein Phase des Übergangs, die nicht ganz so lange her ist wie die Schachtel im Kaufhaus.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 14.08.2017 | 16:07
"Ich habe das Computerspiel zu AD&D gespielt und dann irgendwie mitbekommen dass man das auch mit Kumpels offline machen kann" war halt auch ein Phase des Übergangs, die nicht ganz so lange her ist wie die Schachtel im Kaufhaus.
Kommt die Schachtel im Kaufhaus nicht gerade wieder auf? Ich würde ja eigentlich hoffen, dass Pegasus das hinbekommen kann. Einfach, weil sie über andere Spiele die Infrastruktur und Kontakte haben. Oder ist das durch Amazon nicht mehr wichtig?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 14.08.2017 | 16:13
Eine Werbung für Merchandise oder Spiele findet nicht statt. Dafür hat man ja den Film.

Für Merchandise im Ganzen: Ja.
Aber Werbung für ein zugehöriges Rollenspiel ist der Film jedenfalls dann nicht, wenn man gar nicht weiß, dass es Rollenspiele überhaupt gibt.

Und dann müsste es auch ein aktuelles System geben, wenn der Film in den Kinos ist.
Bei HdR war The One Ring noch nicht draußen - aber zum Hobbit hätte es mindestens genau so gut gepasst und da wäre die Gelegenheit gewesen.

Auch CRPGs nerven einen in der Regel nicht mit Werbung zu anderen Produkten. Seien es P&P Rollenspiele oder andere Dinge.

Traditionell geschieht das in der Anleitung auf den letzten Seiten - da ist dann nicht nur Werbung für andere Spiele des selben Publishers, sondern tatsächlich auch mal der Verweis auf andere Medien.
In der Dawn of War-Anleitung ist natürlich eine zweiseitige Anzeige für das 40K-TT. Aber das hat GW wohl auch mehr auf dem Schirm als andere.

Bei Blackguards wird das P&P zumindest im Text erwähnt.
Und bei den diversen D&D-Spielen wäre Werbung fürs P&P speziell in Amiland wohl "preaching to the choir". Was nicht heißt, dass es nicht passiert ist, aber da habe ich grad nichts zum Nachschauen.


Ich habe da als Rollenspieler natürlich eine verzerrte Perspektive, aber mir ist es ein Rätsel, wie man auch ohne expliziten Hinweis nicht mitbekommen kann, dass es z.B. bei D&D, SR oder Battletech noch eine ganze Menge mehr gibt als einzelne PC-Spiele.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 16:46
Und dann müsste es auch ein aktuelles System geben, wenn der Film in den Kinos ist.
Bei HdR war The One Ring noch nicht draußen - aber zum Hobbit hätte es mindestens genau so gut gepasst und da wäre die Gelegenheit gewesen.
Naja, bleibt immernoch das Problem das vor Blockbustern die Werbezeit so teuer ist, dass es sich nur wirklich große Unternehmen leisten können.

Zitat
Traditionell geschieht das in der Anleitung auf den letzten Seiten - da ist dann nicht nur Werbung für andere Spiele des selben Publishers, sondern tatsächlich auch mal der Verweis auf andere Medien.
Ich glaube, dass letzte mal das ich in eine Computerspiele Anleitung schaute, war um das Jahr 2000 XD
Wobei ich auch mittlerweile fast alles per Steam bekomme. Nun und seeelten was für die Konsole. Wo ich normalerweise auch nicht das Booklet anguck ^^;

Zitat
Ich habe da als Rollenspieler natürlich eine verzerrte Perspektive, aber mir ist es ein Rätsel, wie man auch ohne expliziten Hinweis nicht mitbekommen kann, dass es z.B. bei D&D, SR oder Battletech noch eine ganze Menge mehr gibt als einzelne PC-Spiele.
Ohne den expliziten Hinweis wird es fast nur in Ecken des Internets diskutiert, beworben oder überhauptmal erwähnt, wo meine Cousinen und Cousines sowie andere Nicht-RPG affine Bekannte nicht hinkommen ^^;

Das heißt ich sehe nicht, wie der Sohn meiner französisch Lehrerin, vom Zocken von bspw. Witcher 3, auf P&P kommt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 14.08.2017 | 18:00
Naja, bleibt immernoch das Problem das vor Blockbustern die Werbezeit so teuer ist, dass es sich nur wirklich große Unternehmen leisten können.

Ich weiß nicht, was die großen Ketten nehmen, aber mir fallen auf Anhieb zwei Kinos ein, wo Riesenkonzerne wie der örtliche Döner- oder Pizzamann Werbung machen  ;)
Und das ganzjährig vor jedem Film und nicht selektiv.

Das heißt ich sehe nicht, wie der Sohn meiner französisch Lehrerin, vom Zocken von bspw. Witcher 3, auf P&P kommt.

Ich weiß, dass ich da etwas anders ticke als viele andere, aber mir ist z.B. bei The Witcher (1) nicht entgangen, dass das auf einer Buchreihe basiert.
Genau so ist bei P&P-basierten PC-Spielen der entsprechende Rechercheaufwand gerade so nicht im negativen Bereich ;D

Wenn ein x-beliebiges PC-RPG natürlich nicht direkt auf einem P&P-Franchise basiert, sinds ein paar Schritte mehr.
Das muss man dann schon relativ gezielt suchen - aber die habe ich ja auch genau deswegen nicht bei meinen obigen Beispielen genannt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 18:18
Ich weiß nicht, was die großen Ketten nehmen, aber mir fallen auf Anhieb zwei Kinos ein, wo Riesenkonzerne wie der örtliche Döner- oder Pizzamann Werbung machen  ;)
Ja, das da lokale Klitschen Werbung machen erwähnte ich ja.
Wobei die dann halt auch nur im jeweiligen, lokalen Kino läuft.

Zitat
Ich weiß, dass ich da etwas anders ticke als viele andere, aber mir ist z.B. bei The Witcher (1) nicht entgangen, dass das auf einer Buchreihe basiert.
Mir schon. Ich hätte es auch bei Metro nicht gewusst, hätte man es hier nicht erwähnt.
Zumal beide Bücher/Buchreihen, nach meinem Eindruck, besser verbreitet sind als RPGs.

Ich wüßte dahingehend nun auch nicht wie ich von Dragon Age (egal welches), ohne Wissen um P&P, auf das dazugehörige "richtige" Rollenspiel kommen würde.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 14.08.2017 | 19:53
Ich weiß nicht, was die großen Ketten nehmen, aber mir fallen auf Anhieb zwei Kinos ein, wo Riesenkonzerne wie der örtliche Döner- oder Pizzamann Werbung machen  ;)
Der Dönerladen setzt allerdings vermutlich auch ähnlich viel um wie ein typischer Rollenspielverlag, hat aber eine stark regionale Zielgruppe.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 14.08.2017 | 20:43
Der Dönerladen setzt allerdings vermutlich auch ähnlich viel um wie ein typischer Rollenspielverlag, hat aber eine stark regionale Zielgruppe.
Eigentlich würde ich vermuten das ein Dönerladen deutlich mehr Gewinn macht ^^;
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 15.08.2017 | 11:30
Ja, die sind ne Lizenz zum Gelddrucken.
Vielleicht sollten die Verlage sich da etwas diversifizieren? "Rollenspiele und Döner".

(http://static.nichtlustig.de/comics/full/080121.jpg)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 15.08.2017 | 15:26
Da muss man halt den Schwerpunkt richtig setzen.

Ein Bekannter von mir hat in den ´90ern einen Rollenspielladen aufgemacht, in dem er nebenher ein paar Getränke u.Ä. anbieten wollte...das war ein Riesendrama mit der Konzession, auch wenns letztlich geklappt hat.

Sich dagegen ein paar (oder auch einen Riesenhaufen) Regelwerke und andere Spiele in eine "richtige" Kneipe stellen, ist kein Problem.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Swafnir am 15.08.2017 | 16:00
Also ich glaub am Meisten hab ich bisher für ein vergriffenes GRW gezahlt, das dürften ~ 100e gewesen sein. Das ist schon so meine Obergrenze. Wenn ich weiß, dass mit etwas gefällt, hab ich aber kein Problem 60€ für ein GRW zu zahlen, wie beispielsweise für Star Wars oder L5R.

Aber für den Preis mach ich dann keine Spontankäufe oder kauf auf Verdacht. Das mach ich eher bei Sachen die ~ 30€ oder weniger kosten.

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 15.08.2017 | 19:50
Man kann behaupten, dass der Freie Markt zu der Dominanz von DSA, CoC sowie SR führte.
Die von vielen als erdrückend gegenüber den vergleichsweise kleineren Systemen empfunden wird.
 
Das heißt man muss keine "sozialistische Kampagne" führen, damit die Mehrheit DSA spielt. Die Bildung eines quasi Monopol erledigt der Freie Markt von selber.
Die aktuelle Situation ist schließlich das Resultat des Freien Mark. Wo man sich noch so sehr aufplustern kann wie schlecht DSA/Shadowrun/WoD/Fate/7th Sea doch sei, wie verwerflich. Am Ende sind es die Systeme für die neue Spieler geworben werden, die tatsächlich gespielt werden und für die man problemlos Spieler findet.

Mal abgesehen davon das es noch D&D und GURPS gibt - die Dominanz der "großen" hat sehr viel mit der Dummheit und wirtschaftlichen Fehlentscheidungen der "kleinen" zu tun. GDW etwa hat sich in den 1990ern aus dem Markt gekegelt weil sie Partou das "neue D&D" (Dangerous Journeys) auf den Markt hauen wollten und darüber ihre "Cash-Cow" Systeme/Settings vernachlässigt haben. 13Mann in D haut sich gerade mit fröhlicher nicht-Präsenz aus dem Markt obwohl sie einige nette Lizenzen haben/hatten. Mongoose hat sich (fast) übernommen. R. Talsorian mit seiner Konzentration auf CP3.0 und dem "totlegen" von CP2020 Usw.  Inzwischen sind zumindest Mark Miller (ex-GDW) und Mike Pondsmith (R, Tal) so schlau ihre alten Sachen als PDF zu vertreiben.

Dazu kommt das gerade heute jeder sein selbstgebasteltes "Herzblut-Systemchen" und "Pappas Liebling Setting" per e-Publishing auf den Markt bringen kann. Plattformen wie DriveThrough oder Kindle machen das extrem einfach, einen großen Verlag braucht es nicht mehr. Klar, die Verkaufszahlen werden nicht riesig aber über Foren, Blogs und soziale Netzwerke lässt sich die "Szene" erreichen und für "Nebenbei-Publikation" reicht das.

Und auch Spieler abseits des "dt. Kernschrotts" finden sich ohne riesen Probleme heute. Wieder zT. dank Facebook und Co. Oder eben dadurch das in diversen Treffen durch Umzug/Entzug/Vollzug die Problemspieler verschwunden sind und neue, offene Spieler nachrücken. Auf den regelmässigen Treffen hier in der Region ist DSA unbekannt, WoD gestorben und Dinge wie Fate haben kurz gezuckt. D&D, Cyberpunk, Traveller und diverse Nischen OSR Systeme/Settings dagegen rennen. Geht also durchaus.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 15.08.2017 | 20:13
Wenn ich auf "normalen" Cons Runden für GURPS, Traveller und CP2020 ausgeschrieben sehe, mache ich ein rotes Kreuz im Kalender.
Präsent sind immer DSA, D&D/PF und SR. Oft CoC und Splittermond und der ganze Rest sind Exoten.

Aber es ist tatsächlich ein Vorteil der Großen, dass dort nicht einzelne Fehlentscheidungen aufgrund wirtschaftlicher Inkompetenz, persönlicher Befindlichkeiten und sonstigem dem ganzen Ding das Genick brechen.

D&D, Cyberpunk, Traveller und diverse Nischen OSR Systeme/Settings dagegen rennen.

D&D in halbwegs aktuellen Editionen verwundert ja nun nicht.
Ansonsten werden solche Treffen bzw. die zugehörigen Regionen ja durchaus von einzelnen Personen geprägt.
Gerade wenn man als SL halbwegs was taugt und immer präsent ist, kann man leicht die Fahne für irgendwelche Randsysteme hochhalten.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Tante Petunia am 15.08.2017 | 21:35
Wenn ich auf "normalen" Cons Runden für GURPS, Traveller und CP2020 ausgeschrieben sehe, mache ich ein rotes Kreuz im Kalender.
Präsent sind immer DSA, D&D/PF und SR. Oft CoC und Splittermond und der ganze Rest sind Exoten.

...
Deswegen gehe ich - unter anderem - so gerne auf den NordCon in Hamburg. Dort werden einem gerade solche "Exoten" angeboten. Für mich hat sich bisher dort jeder Besuch gelohnt. Auch, weil ich dort auch z.B. "meinen persönlichen Exoten" Perry Rhodan anbieten kann und bisher immer meine Runde voll mit Neugierigen hatte, die das mal ausprobieren wollten.
Und das Verkaufsangebot rund um Rollenspiel-Produkte ist auch immer sehr gut.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Kreggen am 15.08.2017 | 21:51
Ich denke, welche Systeme „rennen“ und welche nicht, hängt von vielen Faktoren ab.
Region, Alter, persönliche Vorlieben, Gruppengröße, Cons ja/nein etc. pp.
Und je nach persönlicher Vorliebe mag das eine System für den einen viel zu teuer, für den anderen aber megagünstig sein. Und es ist mitnichten so, dass DSA, Splimo, CoC, SR, Pathfinder und Co. die Platzhirsche sind. Beispiele:

Aktuell laufende 14-tägige Runden in meinem Verein:
Cthulhu
D&D 5 – Eberron
Fate – Geisterjäger Setting
Shadowrun 5
Splittermond
Star Trek
DSA5
Fate – Spiegelwelten Setting
Fragged Empire
Numenera
Werwolf – die Apokalypse
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: ArneBab am 16.08.2017 | 01:29
Ich denke, welche Systeme „rennen“ und welche nicht, hängt von vielen Faktoren ab.
Region, Alter, persönliche Vorlieben, Gruppengröße, Cons ja/nein etc. pp.
Und je nach persönlicher Vorliebe mag das eine System für den einen viel zu teuer, für den anderen aber megagünstig sein. Und es ist mitnichten so, dass DSA, Splimo, CoC, SR, Pathfinder und Co. die Platzhirsche sind. Beispiele:

Aktuell laufende 14-tägige Runden in meinem Verein:
Cthulhu
D&D 5 – Eberron
Fate – Geisterjäger Setting
Shadowrun 5
Splittermond
Star Trek
DSA5
Fate – Spiegelwelten Setting
Fragged Empire
Numenera
Werwolf – die Apokalypse
Das sind WoD, DSA, Splittermond, Shadowrun, Fate, D&D, Cthulhu (die großen, Fate gehört da mMn inzwischen auch rein) und dazu noch 3 Systeme, die ich noch nicht gespielt habe. Das stützt doch gerade die These, dass die Großen die Platzhirsche sind.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.08.2017 | 05:38
Auf Cons Spieler für Exoten zu finden ging für mich mit 2 Ausnahmen immer daneben. Deswegen hab ich dann nur noch SpliMo und PF angeboten.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.08.2017 | 05:40
Ich weiß nicht, was die großen Ketten nehmen, aber mir fallen auf Anhieb zwei Kinos ein, wo Riesenkonzerne wie der örtliche Döner- oder Pizzamann Werbung machen  ;)


Ja,kenne ich auch so. Döner macht schöner  ;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Caranthir am 16.08.2017 | 07:44
Die Eingangsfrage lässt sich doch relativ leicht beantworten. Wenn jemand nicht viel Geld oder keins ausgeben will, spielt man eben eines der unzähligen kostenlosen Spiele aus dem Netz oder kauft sich für ein paar Kröten Turbo-Fate und kann damit eigentlich alles spielen. Schaue ich mir aber Systeme wie D&D an, was als Platzhirsch eine ziemliche Aussagekraft haben dürfte in Bezug auf die Verkaufszahlen, dann kann man schon sagen, dass die Spielerschaft absolut kein Problem mit Regelwerken +100 Euro haben.

Angebot bestimmt die Nachfrage, wenn's gekauft wird, kann der Preis nicht zu hoch sein. Anscheinend stehen Spieler auf Vollfarbe, Hochglanz, Hardcover, 500+ Seiten-Wälzer. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es nicht so viele davon, Punkt. Dass die in der Produktion recht teuer sind, dürfte klar sein. Dass abseits des Drucks/Layouts/Vertrieb kaum einer von Rollenspielen leben kann, zeigt doch auch: Hier sind Hobbyisten und Liebhaber am Werk. Dann davon zu sprechen, dass Rollenspiele zu teuer sind, passt einfach nicht ins Bild.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Feuersänger am 16.08.2017 | 10:14
Das D&D-Thema hatten wir schon... bei der deutschen 5E gibt es durchaus Murren ob der sehr gesalzenen 150€, und die englische Fassung war zumindest zur Anfangszeit deutlich unter 100€ zu haben. Davon ab, dass da ja nur der SL das komplette Core "braucht", und der gemeine Spieler mit lediglich dem PHB gut versorgt ist.
3E seinerzeit und PF jetzt sind auch deutlich günstiger.
Also insofern finde ich, das Argument ist nicht wasserdicht.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.08.2017 | 11:21
Die Eingangsfrage lässt sich doch relativ leicht beantworten. Wenn jemand nicht viel Geld oder keins ausgeben will, spielt man eben eines der unzähligen kostenlosen Spiele aus dem Netz oder kauft sich für ein paar Kröten Turbo-Fate und kann damit eigentlich alles spielen.


Das will ich aber nicht spielen. Die Spiele, mit denen ich Spass habe, kosten leider viel, zumindest für jemanden ganz ohne Geld. Mit Fate habe ich selten Spass, würde auch keine Spieler finden, zumindest nicht für den Tisch, und bei kleineren Systemen wäre das noch unmöglicher.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 16.08.2017 | 12:48
Es war schon immer etwas teurer einen besonderen Geschmack zu haben.
In dem Fall sind dann ja nicht "Rollenspiele zu teuer", sondern dein bevorzugtes System für deine Kasse.

"Zu teuer" drückt sich letztlich bei nichtessentiellen Gütern immer durch Nichtkaufen aus.

Womit eigentlich die Startfrage beantwortet ist: Rollenspiele sind dann zu teuer, wenn durch die zu hohe Preissetzung so viele Leute abspringen, dass sich die Produktion auch nicht mehr lohnt, es aber einen Punkt darunter gibt, wo es auskommen würde.

Bliebe die neue Frage: gibt es diesen beidseitig verträglichen Preis (noch) und wenn ja für wen?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Caranthir am 16.08.2017 | 14:39
Das will ich aber nicht spielen. Die Spiele, mit denen ich Spass habe, kosten leider viel, zumindest für jemanden ganz ohne Geld. Mit Fate habe ich selten Spass, würde auch keine Spieler finden, zumindest nicht für den Tisch, und bei kleineren Systemen wäre das noch unmöglicher.

Wenn du nicht viel Geld ausgeben willst, gibt es noch genügend andere kostenlose Spiele, die du mal antesten könntest. Turbo-Fate war da nur ein Beispiel. Ansonsten gibt es ja auch noch Mainstream-Spiele, die als Taschenbuch rauskommen, auch eine Alternative.

Steht man jetzt aber auf vollfarbige Hardcoverbände, darf man sich über den Preis nicht beschweren. Die werden anscheinend verkauft, sonst würden sie in der Form ja nicht produziert. Man könnte den Inhalt auch als Graustufen-Bleiwüste für ein Drittel des Preises verkaufen, will ja aber niemand.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Caranthir am 16.08.2017 | 14:44
Das D&D-Thema hatten wir schon... bei der deutschen 5E gibt es durchaus Murren ob der sehr gesalzenen 150€, und die englische Fassung war zumindest zur Anfangszeit deutlich unter 100€ zu haben. Davon ab, dass da ja nur der SL das komplette Core "braucht", und der gemeine Spieler mit lediglich dem PHB gut versorgt ist.
3E seinerzeit und PF jetzt sind auch deutlich günstiger.
Also insofern finde ich, das Argument ist nicht wasserdicht.

Niemand wir gezwungen, die 5e zu kaufen. Wenn Spieler den Verlagen aber signalisieren, dass sie bereit sind, das zu zahlen, darf man sich nicht beschweren. Im Vergleich zum 500 Seiten Taschenbuch, unbebildert, reiner Text, keine aufwendigen Regeln, schwarz-weiß, halte ich 500 Seiten Vollfarbe für 50-60 Euro immer noch nicht für teuer.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Teylen am 16.08.2017 | 14:55
Steht man jetzt aber auf vollfarbige Hardcoverbände, darf man sich über den Preis nicht beschweren.
Natürlich darf man sich über den Preis beschweren.
Es ist eine andere Frage ob es was bringt, aber man darf und kann anmerken das ein Preis für einen zu teuer ist.

Im Vergleich [..] immer noch nicht für teuer.
Produkte sind für Personen idR. nicht im Vergleich zu anderen Produkte teuer, sondern im Vergleich zum eigenen, verfügbaren Geld.

Das heißt es bringt mir nichts wenn ein Auto für 20k von solchen mit 40k oder 100k deutlich überboten wird, wenn mein Budget keinen Platz hat für ein Auto für 10k. Das 20k Auto wird durch den Vergleich mit den 40k oder 100k Autos nicht günstiger. Zumal die Folgerung durchaus sein kann das man halt nicht ein Auto für 10k holt, dass den eigenen Anforderungen nicht entspricht, sondern gar kein Auto.
Wobei Auto hierbei durch RPG ersetzt werden kann und das "k" hinter den Zahlen gestrichen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 16.08.2017 | 15:01
Bezgl. Vollfarbe etc.

Persönlich halte ich das in einem Anleitungsbuch für Dekadenz bzw. machen ein Buch für mich "zu teuer" - in Relation, zu dem, was es ohne solchen für mich unnötigen "Firlefanz" kosten würde.

Solange es aber andere kaufen ist es wohl aus Herstellersicht nicht zu teuer, da wohl doch noch genug von anderen gekauft wird.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Caranthir am 16.08.2017 | 15:09
Natürlich darf man sich über den Preis beschweren.
Es ist eine andere Frage ob es was bringt, aber man darf und kann anmerken das ein Preis für einen zu teuer ist.
Produkte sind für Personen idR. nicht im Vergleich zu anderen Produkte teuer, sondern im Vergleich zum eigenen, verfügbaren Geld.

Klar darf man sich beschweren. Die Eingangsfrage "Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?" hat diese subjektive Wertung aber nicht. Ich denke einfach, es ist relativ müßig vom eigenen Geldbeutel ausgehend Forderungen oder Beschwerden an Verlage zu fomulieren.

Ich gehe auch nicht in ein Porsche-Forum und beschwere mich darüber, dass die Autos zu teuer sind. Ich kann mir keinen leisten, also ist der zu teuer? Wenn ich keine Vergleiche anstelle, ob ein Produkt objektiv zu teuer ist (Produktionskosten rechtfertigen den hohen Preis nicht), ist eine Diskussion über den Preis doch sinnlos, oder?

In Bezug auf Rollenspiele finde ich die Diskussion ein wenig irreführend bzw. schade, dass sie überhaupt aufkommt. Wie viel verdienen denn die Verlage an Rollenspielen? Wie viel verdienen denn die Autoren? Können die davon leben? Wie sieht der Stundenlohn aus? Das wären die Fragen, die mich in Bezug auf die Preispolitik bei Rollenspielen interessieren. Ich weiß, wir sind es gewöhnt, inzwischen alles kostenlos abzugreifen: Filme, Musik im Internet, und dann gibt's die Spiele ja auch alle irgendwo kostenlos als (manchmal illegaler) Download. Finde ich nicht ok, daher bin ich eher dafür, einen vernünftigen Preis zu bezahlen und Leute zu unterstützen, die davon leben müssen.
Titel: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Moonmoth am 16.08.2017 | 16:03
GDW etwa hat sich in den 1990ern aus dem Markt gekegelt weil sie Partou das "neue D&D" (Dangerous Journeys) auf den Markt hauen wollten und darüber ihre "Cash-Cow" Systeme/Settings vernachlässigt haben.
Nun, das hatte auch zusätzlich den Grund, dass der damalige Riese TSR kein direktes Konkurrenzprodukt des gerade im Unfrieden gegangenen Gary Gygax dulden wollte und die Publikation von DJ erfolgreich mit juristischen Mitteln verhinderte. Die finanzielle Folgen hat GDW nicht verkraftet.

Ansonsten stimme ich dir weitgehend zu :-)


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 16.08.2017 | 17:29

In Bezug auf Rollenspiele finde ich die Diskussion ein wenig irreführend bzw. schade, dass sie überhaupt aufkommt. Wie viel verdienen denn die Verlage an Rollenspielen? Wie viel verdienen denn die Autoren? Können die davon leben? Wie sieht der Stundenlohn aus? Das wären die Fragen, die mich in Bezug auf die Preispolitik bei Rollenspielen interessieren. Ich weiß, wir sind es gewöhnt, inzwischen alles kostenlos abzugreifen: Filme, Musik im Internet, und dann gibt's die Spiele ja auch alle irgendwo kostenlos als (manchmal illegaler) Download. Finde ich nicht ok, daher bin ich eher dafür, einen vernünftigen Preis zu bezahlen und Leute zu unterstützen, die davon leben müssen.

Aus der groben Richtung scheint der Startpost ja auch her zu schießen.

Aber sehen wir es so: ich finde es schade, dass die Autoren nur solchen "Mist", aka. nicht passend zu meinen persönlichen Spielvorlieben geschriebenes Material, herausbringen und ich daher selbst jede Menge Grundlagenarbeit rein stecken muss, statt zu kaufen zu können und dann nur noch die Sahne zuzubereiten und losspielen zu können.

Klar ginge das dann über die Kopfzahl wieder nicht auf, also darf ich mich nicht berechtigterweise beschweren - die Autoren des Groh an Verlagsmaterials aber auch nicht, wenn sie mein Geld nicht bekommen. Und wenn das zu viele Leute so sehen, dass das mit den Stundenlöhnen z.B. nicht klappt, haben sie etwas falsch gemacht.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: D. Athair am 17.08.2017 | 13:03
Aus der groben Richtung scheint der Startpost ja auch her zu schießen.

Stimmt. Wobei man auch schauen muss wofür die Kundschaft zu zahlen bereit ist.
Ich kann mir vorstellen, dass das in so nem Nischenhobby wie RSP ziemlich auseinander geht.

Tylens Auto-Vergleich passt da gar nicht so schlecht. Denn: Auch da ist die Ausstattung kaufentscheidend.
Und zwar sowohl in der Richtung, dass bestimmte Ausstattung erwünscht/nicht erwünscht ist als auch, dass
für bestimmte Ausstattung Zahlungsbereitschaft vorhanden ist oder nicht. Der Service kommt dann noch dazu.

GW hat mich z.B. recht zuverlässig dadurch verloren, dass sie den Einzelteile-Verkauf eingestellt haben.
Die Multi-Part-Platik-Boxen, die manche gefeiert haben, waren für mich längst kein adäquater Ersatz.


Im Rollenspielbereich:
Preistreiber wie Vollfarbe und bunte Photoshop-Illus (vgl. Shadowrun) sind für mich seit einiger Zeit häufig nichts, was ich haben will.
Auch das Format ist mir wichtig (wobei ich A4 nur selten mag). Natürlich sind Regeln und Inhalte das Wichtigste, aber sie müssen auch passend präsentiert werden.
7te See (neue Version) ist da für mich in vielen Bereichen, die mir wichtig sind, ein Totalausfall.

Oder: Der Preis ist nur ein Argument für oder gegen etwas und steht individuell im Verhältnis zum erwarteten Nutzen.
Ob RSP-Kram "zu teuer" ist, ist letztlich ne Frage der Perspektive bzw. des Bezugssystems. Zu teuer für die potentielle Käuferschaft - in Bezug zu verfügbarem Einkommen oder in Bezug zum (inter)indivduellen Hobbybudget? Zu teuer in Bezug auf die Käufergruppe der "Spieler.innen"? Zu teuer in Bezug auf persönliche Ansprüche? Zu teuer in Bezug auf größtmögliche Käuferzahlen? Zu teuer in der Herstellung, um gute Gewinnmargen zu erzielen? Zu billig, um die Mitarbeitenden angemessen zu entlohnen (wobei hier das Vertriebsmodell auch wieder ne Rolle spielt)?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: mattenwilly am 17.08.2017 | 15:03
Die Eingangsfrage lässt sich doch relativ leicht beantworten. Wenn jemand nicht viel Geld oder keins ausgeben will, spielt man eben eines der unzähligen kostenlosen Spiele aus dem Netz oder kauft sich für ein paar Kröten Turbo-Fate und kann damit eigentlich alles spielen. Schaue ich mir aber Systeme wie D&D an, was als Platzhirsch eine ziemliche Aussagekraft haben dürfte in Bezug auf die Verkaufszahlen, dann kann man schon sagen, dass die Spielerschaft absolut kein Problem mit Regelwerken +100 Euro haben.

Angebot bestimmt die Nachfrage, wenn's gekauft wird, kann der Preis nicht zu hoch sein. Anscheinend stehen Spieler auf Vollfarbe, Hochglanz, Hardcover, 500+ Seiten-Wälzer. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es nicht so viele davon, Punkt. Dass die in der Produktion recht teuer sind, dürfte klar sein. Dass abseits des Drucks/Layouts/Vertrieb kaum einer von Rollenspielen leben kann, zeigt doch auch: Hier sind Hobbyisten und Liebhaber am Werk. Dann davon zu sprechen, dass Rollenspiele zu teuer sind, passt einfach nicht ins Bild.

Zum Teil ist das bei den Preisen mehr ein "muss halt" als ein "find ich toll". Um mal bei Kameras zu bleiben:

EOS 77D (einer der Küssenden Rebellen - sozusagen  das PDF der D&D 5e Einstiegsregeln) und EOS 80D (eine echte EOS-D. sozusagen die drei D&D 5e Regelwerke) haben den identischen Sensor (24MP DualPix gen3) und Autofokus (45-Kreuz mit -3LV) also "identische Basisregeln" aber liegen im Preis einige hundert Euro auseinander.  Aber einige der "Goodies" (guten/hellen Sucher, Batteriegriff mit 2. Auslöser/Steuerelementen, LP-E6N Akkublock etc) daher das Gegenstück zu "allen Rassen, allen Varianten der Klassen, allen Sonderfeatures" gibt es nur in der 80D bzw. den gedruckten Werken

Wenn ich also den "vollen Monty" brauche/haben will bleibt mir nix anderes über als das Extra-Geld auf den Tisch zu legen. Auch wenn ich das nicht toll finde. Nur weil sich etwas verkauft muss der Käufer nicht mit allem an der Ware/dem Preis einverstanden sein. Oder mit allen Ausstattungs-Merkmalen (Illustrationen/Farbdruck bei Büchern etwa)

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Mr.Renfield am 19.08.2017 | 12:36
Auf Cons Spieler für Exoten zu finden ging für mich mit 2 Ausnahmen immer daneben. Deswegen hab ich dann nur noch SpliMo und PF angeboten.

stimmt, wenn man wirklich ungewöhnliche systeme anbietet hat man (variiert von con zu con) auch bei prinzipiell hinreichend personal vor ort ne ~ 50% chance, daß die runde überhaupt zustandekommt.

andererseits hat man eine (fast) 0%-chance auf problemspieler*innen zu stoßen.  ;D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 19.08.2017 | 13:26
Wenn du nicht viel Geld ausgeben willst, gibt es noch genügend andere kostenlose Spiele, die du mal antesten könntest. Turbo-Fate war da nur ein Beispiel. Ansonsten gibt es ja auch noch Mainstream-Spiele, die als Taschenbuch rauskommen, auch eine Alternative.

Ausser SpliMo und SR fällt mir da jetzt nichts ein. Bei SpliMo sind die Taschenbücher leider in einer so kleinen Schrift gedruckt, dass ich es kaum lesen kann - geht aber bei Sachen wie Ausrüstungsbänden (die ich mir sonst nicht kaufen würde) grad so. SR ist kein Problem weil immer schon preisgünstig und die Spieler hier immer schon bereit waren, Geld zuzuschiessen.

D20 Sachen - und das war schon immer mein Hauptspiel, egal in welcher Ausführung - sind leider teuer.

Zitat
Steht man jetzt aber auf vollfarbige Hardcoverbände, darf man sich über den Preis nicht beschweren. Die werden anscheinend verkauft, sonst würden sie in der Form ja nicht produziert. Man könnte den Inhalt auch als Graustufen-Bleiwüste für ein Drittel des Preises verkaufen, will ja aber niemand.

Würde ich, zumindest für die meisten Sachen, schon wollen. Habe ich auch ne Menge so Zeugs von 3PP-Anbietern, eben weil es preisgünstiger ist. Ich brauche keinen Hochglanz, und es muss auch kein buntes Buch wie bei SpliMo sein, obwohl das natürlich cooler zum Lesen ist. Generell stiummt das wohl aber, vor allem wenn man von Paizo z.B. gewohnt ist, immer alles in Top und Farbe zu haben.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 19.08.2017 | 13:30

andererseits hat man eine (fast) 0%-chance auf problemspieler*innen zu stoßen.  ;D

Das ist wohl wahr.  :D
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: tartex am 20.08.2017 | 17:08
Splittermond gibt es komplett kostenlos als PDF. 350 Seiten, die wirklich alles enthalten, was man zum Spielen braucht. Für Jahre. Abenteuer gibt es auch mehr als genug umsonst.

Und bei D&D5 gibt es umso mehr Material gratis im Netz. Wenn ich mir nur die Anzahl an One Page Dungeons anschaue... Wer schon frühere Editionen gespielt hat, kommt wahrscheinlich auch mit dem Player's Handbook aus.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 4.09.2017 | 00:00
Bei SpliMo ist nur das Grundregelwerk kostenlos. Schon der Weltenband und der Band über Götter und Feenwelten, die man mindestens braucht, waren teuer genug, von den Regionalbänden, Bestienband und kommender Magieband etc gar nicht zu reden.

Wenn man SpliMo, die Welt, spielen möchte (mit allen Leuten die man findet und nicht nur mit den wenigen, denen es egal ist was in den Büchern steht) braucht man das komplette Zeug. Das ist wie bei allen anderen solchen Settings auch.

Wenn ich nur mit dem System auf ner anderen Welt würde spielen wollen, oder auch nur auf einem zu entfremdeten Lorakis, bekomme ich keine Spieler mehr.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: La Cipolla am 4.09.2017 | 00:43
Zitat
Bei SpliMo ist nur das Grundregelwerk kostenlos. Schon der Weltenband und der Band über Götter und Feenwelten, die man mindestens braucht, waren teuer genug, von den Regionalbänden, Bestienband und kommender Magieband etc gar nicht zu reden.

Wenn man SpliMo, die Welt, spielen möchte (mit allen Leuten die man findet und nicht nur mit den wenigen, denen es egal ist was in den Büchern steht) braucht man das komplette Zeug. Das ist wie bei allen anderen solchen Settings auch.

Wenn ich nur mit dem System auf ner anderen Welt würde spielen wollen, oder auch nur auf einem zu entfremdeten Lorakis, bekomme ich keine Spieler mehr.

Das tut mir jetzt voll leid für dich. ._. Stelle ich mir sehr unangenehm vor als Rollenspielumgebung.

Wir haben immer nur mit Die Regeln und Die Welt gespielt. Zusätztlicher Input als Inspiration für die Abenteuer des SLs kam dann auch mal aus den anderen Bänden, aber notwendig war das alles nicht.

Mache ich tatsächlich mit den meisten Spielen so; mehr als ein oder zwei Zusatzbücher behalte ich selten, weil ich sie eh kaum benutze.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: tartex am 4.09.2017 | 06:55
Bei SpliMo ist nur das Grundregelwerk kostenlos. Schon der Weltenband und der Band über Götter und Feenwelten, die man mindestens braucht, waren teuer genug, von den Regionalbänden, Bestienband und kommender Magieband etc gar nicht zu reden.

Wenn man SpliMo, die Welt, spielen möchte (mit allen Leuten die man findet und nicht nur mit den wenigen, denen es egal ist was in den Büchern steht) braucht man das komplette Zeug. Das ist wie bei allen anderen solchen Settings auch.

Wenn ich nur mit dem System auf ner anderen Welt würde spielen wollen, oder auch nur auf einem zu entfremdeten Lorakis, bekomme ich keine Spieler mehr.

Du scheinst ja echt Pech (oder Glück - hängt von der Perspektive ab) mit deinen Spielern zu haben. Bei denen vielen Leuten, mit denen ich gespielt habe, hat eigentlich immer nur der Spielleiter sich mit Setting (und zumeist Regelsystem) auseinandergesetzt. Die allermeisten Rollenspieler die ich kenne, besitzen exakt 0 Rollenspielbücher und selbst wenn man ihnen Bücher förmlich aufdrängt, schauen sie die nicht weiter an.

Selbst bei DSA und den Monokulturspielern, die ich da kenne, gibt es da (wohl auch wegen der unzähligen Produkte über die Jahrzehnte) keinen Kanon. Jeder hat was anderes gelesen und von keinem wird erwartet, dass er alles (eigentlich "irgendwas") kennt.

Gerade Splittermond hat ja auch absichtlich weiße Flecken auf der Landkarte, die explizit dafür da sind, dass der Spielleiter sie selbst füllt.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Sir Markfest am 4.09.2017 | 13:37
Wenn man SpliMo, die Welt, spielen möchte (mit allen Leuten die man findet und nicht nur mit den wenigen, denen es egal ist was in den Büchern steht) braucht man das komplette Zeug. Das ist wie bei allen anderen solchen Settings auch.

Das ist so nicht richtig. Nur wenn man wirklich sich sehr vertiefen möchte über die Welt brauchst du auch den Weltenband. Eine kurze Beschreibung der Welt ist ja soga rim GRW enthalten. Ich  habe eine Zeitlang nur mit dem GRW gespielt. Erst als mir bewußt war, dass mir - und auch den Spielern - das gefällt und dass ich gerne mehr Infos über die Welt haben möchte, da habe ich dann so nach und nach die Zusatzbände (aber auch nur die für mich interessanten) zugelegt.

Mir reicht ja als Grundlage erst mal nur ein Regelwerk. Numenera ist ein gutes Beispiel, das spielen wir auch schon recht lang und gern, ohne näherführende Welteninformationen oder die zusätzlichen Charakteroptionen zu kennen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.09.2017 | 01:26
Wenn ich ne Welt kaufe - und das tue ich mit Lorakis ja, ich könnte das notfalls auch mit Pathfinder bespielen wenn ich da Spieler für fände - will ich die natürlich vertiefen, und mit einer Ausnahme geht das allen Spielern, die ich kenne, auch so. Die Leute möchten schliesslich auf dem "richtigen" Lorakis spielen - weiße Flecken helfen da nur begrenzt. Die generelle politische Lage, die Götter der Gegend, die Geschichte etc sollte der SL schon kennen.

Am Anfang dachte ich, für SpliMo würde es halt nur den Weltenband und später zu den Feenwelten was geben. Hätte mir natürlich denken können, dass da noch mehr kommt, immerhin will der Verlag was verdienen und die meisten Spieler und SLs willen ihre Welten lieber vollständig beschrieben.

In Zukunft werde ich immer erst warten, wenn mir eine neue Welt gefällt, wieviel da nachkommen könnte und halt im Zweifelsfalllieber nicht einsteigen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: vanadium am 6.09.2017 | 01:34
In Zukunft werde ich immer erst warten, wenn mir eine neue Welt gefällt, wieviel da nachkommen könnte und halt im Zweifelsfalllieber nicht einsteigen.

Man kann viele Sachen auch gebraucht kaufen, im Falle von SpliMo auch als Pdf. Das macht das ganze doch auch gleich preiswerter.

Wenn eine Sache gut läuft (und das ist bei SpliMo ja so), dann ist doch klar, dass da auch weiterhin fleißig Zeug produziert wird. (Und der Ausstoß in diesem Fall ist durchaus beachtlich.)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.09.2017 | 02:38
PDFs bringen mir bei dicken Büchern als primäre Lesequelle leider nichts, weil ich am Computer keine langen Texte lesen kann, dazu sehe ich zu schlecht. Ich muss da soweit vergrößern dass ich völlig den Zusammenhang im text verliere weil ich dauerns scrollen muss.  Ich hab ne ganze Menge Zeugs als PDF, wenn auch nicht SpliMo, von dem ich noch nicht viel lesen konnte wegen dieses Problems.

Aber da bin ich halt auch besonders.  wtf?

Aber davon abgesehen, ich könnte mir auch keine PDFs kaufen, weil kein Geld = keine Kreditkarte oder PayPal. Und ein Konto hab ich schon lange nicht mehr.

Sozusagen ist für mich alles zu teuer   ;)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2017 | 08:38
Naja, "kein Geld" macht aber keinen Unterschied zwischen PDF und Druck, oder? :)
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: vanadium am 6.09.2017 | 09:29
Aber davon abgesehen, ich könnte mir auch keine PDFs kaufen, weil kein Geld = keine Kreditkarte oder PayPal. Und ein Konto hab ich schon lange nicht mehr. Sozusagen ist für mich alles zu teuer   ;)

Bekäme man im Falle von Unterstützung nicht auch Zuwendungen für Bücher (= Kultur)? Außerdem gibt es mW so ein "Grundkonto", das kostenlos wäre/sein müsste. Selbst die Behörden überweisen doch das Geld...

Ohne die Umstände genau zu kennen und ohne dir zu nahe treten zu wollen: vlt. solltest du in deiner Situation doch auf die vielen (guten!) freien RPGs zugreifen, die dank engagierter Leute im Netz zu finden sind.
RPGs sind doch ein Hobby, das man wirklich ohne jeglichen monetären Aufwand betreiben kann - wenn auch hier die Skala nach oben offen ist (Sondereditionen, CF-stretch goals "private Runde mit den Entwicklern", Würfel aus Platin, ...).
Selbst die (Spezial)würfel lassen sich ersetzen (Karten, Münzen, Tabellen) oder simulieren (w6, App).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.09.2017 | 11:12
Klar macht das nen Unterschied. Bücher kann ich mit echtem Geld kaufen. Davon ist im Haus ja was in der Allgemeinkasse vorhanden. Da sagt niemand was. Wenn ich jemanden fragen würde ob ich was online kaufen kann, PDFs oder nicht, sähe das ganz anders aus.

Ich mag die meisten freien RPGs wie gesagt nicht - Ich hab mir ja inzwischen sogar ein System selbstgebaut deswegen, aber wie mit allen anderen seltenen Systemen bekommt man da kaum Spieler für. Vielleicht alle paar Monate mal für nen One Shot. Und ich leite fast nur noch Kampagnen.

Wir werden uns jetzt keine weiteren modularen Welten zulegen - es sei denn die Spieler zahlen das. Für SpliMo ist es ja wenigstens absehbar dass die mit den Regionalbänden irgendwann durch sind.

Aber wie gesagt, wenn die ganzen Sachen mal weniger aufgemacht wären und statt mit Hochglanzbildern und zu vielen Bildern auch in billig verfügbar wären - so wie bei SR, dann wäre das deutlich besser für die meisten Leute, denk ich mal. Die Gruppe, die hochedles Zeugs will ist meiner Meinung nach doch recht überschaubar. Und fr sowas haben viele Verlage ja auch die Sonderausgaben und Sammlereditionen.

Oh und ich bekomme keine staatliche Unterstüzung, schon seit 15 Jahren nicht  mehr. Viel zu schlechte Erfahrungen mit gemacht als mich jemals wieder so kontrollieren lassen zu wollen.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: KhornedBeef am 6.09.2017 | 11:28
Klar macht das nen Unterschied. Bücher kann ich mit echtem Geld kaufen. Davon ist im Haus ja was in der Allgemeinkasse vorhanden. Da sagt niemand was. Wenn ich jemanden fragen würde ob ich was online kaufen kann, PDFs oder nicht, sähe das ganz anders aus.

Ich mag die meisten freien RPGs wie gesagt nicht - Ich hab mir ja inzwischen sogar ein System selbstgebaut deswegen, aber wie mit allen anderen seltenen Systemen bekommt man da kaum Spieler für. Vielleicht alle paar Monate mal für nen One Shot. Und ich leite fast nur noch Kampagnen.

Wir werden uns jetzt keine weiteren modularen Welten zulegen - es sei denn die Spieler zahlen das. Für SpliMo ist es ja wenigstens absehbar dass die mit den Regionalbänden irgendwann durch sind.

Aber wie gesagt, wenn die ganzen Sachen mal weniger aufgemacht wären und statt mit Hochglanzbildern und zu vielen Bildern auch in billig verfügbar wären - so wie bei SR, dann wäre das deutlich besser für die meisten Leute, denk ich mal. Die Gruppe, die hochedles Zeugs will ist meiner Meinung nach doch recht überschaubar. Und fr sowas haben viele Verlage ja auch die Sonderausgaben und Sammlereditionen.

Oh und ich bekomme keine staatliche Unterstüzung, schon seit 15 Jahren nicht  mehr. Viel zu schlechte Erfahrungen mit gemacht als mich jemals wieder so kontrollieren lassen zu wollen.
Ah, hm. Verstehe. Dann blieben nur ziemlich Umwege. Ich habe neulich mal sinniert wie man ohne Konto über die Runden kommt und mir sind nur Amazon-Gutscheine eingefallen. Gerade da sieht es aber mit P&P-PDFs lückenhaft aus, wenn ich mich recht erinnere.
Freie Systeme, einschließlich SRDs, sind u.A. Dungeonslayers, GUMSHOE, D&D, DSA1. Alles nix?
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: vanadium am 6.09.2017 | 12:57
Klar macht das nen Unterschied. Bücher kann ich mit echtem Geld kaufen. Davon ist im Haus ja was in der Allgemeinkasse vorhanden. Da sagt niemand was. Wenn ich jemanden fragen würde ob ich was online kaufen kann, PDFs oder nicht, sähe das ganz anders aus.

Ich mag die meisten freien RPGs wie gesagt nicht - Ich hab mir ja inzwischen sogar ein System selbstgebaut deswegen, aber wie mit allen anderen seltenen Systemen bekommt man da kaum Spieler für. Vielleicht alle paar Monate mal für nen One Shot. Und ich leite fast nur noch Kampagnen.

Wir werden uns jetzt keine weiteren modularen Welten zulegen - es sei denn die Spieler zahlen das. Für SpliMo ist es ja wenigstens absehbar dass die mit den Regionalbänden irgendwann durch sind.

Aber wie gesagt, wenn die ganzen Sachen mal weniger aufgemacht wären und statt mit Hochglanzbildern und zu vielen Bildern auch in billig verfügbar wären - so wie bei SR, dann wäre das deutlich besser für die meisten Leute, denk ich mal. Die Gruppe, die hochedles Zeugs will ist meiner Meinung nach doch recht überschaubar. Und fr sowas haben viele Verlage ja auch die Sonderausgaben und Sammlereditionen.

Oh und ich bekomme keine staatliche Unterstüzung, schon seit 15 Jahren nicht  mehr. Viel zu schlechte Erfahrungen mit gemacht als mich jemals wieder so kontrollieren lassen zu wollen.

Wie gesagt, ich kenne deine genaue Situation nicht, auch wenn es jetzt etwas klarer ist.

Woanders hast du geschrieben, dass du "jeden Abend was leitest", das ist etwas widersprüchlich zu, ich finde keine Spieler...
Da du ja offensichtl. Spieler hast, kann man da ja auch mal was ausprobieren. Diese Leute sollten ja auch mit deiner Situation vertraut sein (mehr als wir Forenuser), was das finanzielle angeht. Da kann man ja auch evtl. Zuschüsse bekommen (wenn du dir die Mühe machst zu leiten) oder zusammenlegen etc. pp. Kann mir nicht vorstellen, dass die sagen: "wenn du dir nicht xy kaufst und für uns leitest, wollen wir nicht mehr mit dir spielen". Letztlich sind die Regeln ja nicht mal so relevant, da braucht man nun nicht xy, es tut auch z oder was selbst gemachtes. Welten kann man sich auch wunderbar selbst/gemeinsam ausdenken.

Ich steht auch nicht so auf Hochglanz und seitenweise Bilder in Regelwerken - aber letztlich reguliert das der Markt und der hört auf Mehrheiten.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Maarzan am 6.09.2017 | 13:01
Splittermond war ja jetzt kein allgemeines Fantasywerk, sondern in den Regeln (mit dem engen Völkerbezug bei der Erschaffung) schon recht weltspezifisch. Da braucht man doch die Weltbeschreibung mal eher als bei einem Generika.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Issi am 6.09.2017 | 13:08
@
Grimmtooth L.S.
Bei Fantasywelt.de kannst Du zum Beispiel auch per Nachnahme in Bar bezahlen, allerdings fällt bei Nachnahme meist auch so eine grobe Zusatzgebür von 5 Euro an.
Oder du bestellst Sachen direkt in der  Buchhandlung oder im Spielwarenladen, und zahlst sie dann dort Bar, wenn sie geliefert werden.

Edit. Vielleicht gehörst Du auch zu den glücklichen, die einen Fantasy-Spiele-Laden in der Nähe haben, ansonsten würde ich wie gesagt Buchhandlung (Die haben doch alle ISBN) oder Spielzeuggeschäft versuchen.
Edit 2. Hab gerade geschaut bei Thalia kriegst Du Splittermond Sachen auch. Du bestellst sie einfach direkt im Laden und zahlst sie dort auch bar.
Ich weiß nicht, wie es mit anderen Sachen aussieht, vielleicht auch die.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Noir am 6.09.2017 | 17:23
Jeder Buchladen sollte dir jedes Buch bestellen können. Ich hab damals Shadowrun 3.01D und einige Supplements über einen hiesigen Schreib- und Buchladen bezogen, der so überhaupt GAR nichts mit Rollenspiel oder gar Nerds zu tun hatte. Das war eher so ein "Buchladen in xter Generation", in dem vor allem Junge Familien Schulkrams gekauft haben.
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Mr.Renfield am 6.09.2017 | 17:35
Jeder Buchladen sollte dir jedes Buch bestellen können. ..

Zumindest jedes, das eine ISBN hat. Also alles was in Deutschland auch juristisch gesehen ein Buch ist (selbst wenn es sich dann physisch um eine Box handeln sollte).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: YY am 6.09.2017 | 18:07
Jeder Buchladen sollte dir jedes Buch bestellen können.

Mit Betonung auf sollte.

In der Praxis ist es dann doch so, dass man drei Kreuze schlagen muss, wenn man einen Laden gefunden hat, wo die Leute wirklich motiviert und "fit" sind - und nicht von ihrem eigenen EDV-Gedöns Steine in den Weg gelegt bekommen.

In Ludwigshafen z.B. gab es vor Jahren einen Laden mit einem älteren Herrn, der es stets persönlich genommen hat, wenn er ein Buch nicht rangekriegt hat, selbst wenn das seit 40 Jahren nicht mehr gedruckt worden ist.
Und der hat es erstaunlich oft tatsächlich irgendwie geschafft, während man in anderen Läden nach 20 Sekunden Tastengeklapper zu hören bekam: "Nein, gibts nicht mehr."

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: sangeet am 10.09.2017 | 02:57
Ich finde es relativ günstig, wenn man selber sich ein paar Regeln auferlegt und nur das Grundregelwerk kauft, und sich lieber selber Abenteuer ausdenkt. Hängt auch vom System ab, bei DnD kauft man oft doch die Abenteuer, da es recht aufwändig ist, selber welche zu erstellen.

Sammelwut wird natürlich Teuer, ich habe selber alles von Earthdawn und Warhammer 3rd, das hätte nicht sein müssen, aber ich fand die Systeme wirklich gut. (Finde ich auch heute noch.)

Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Der Nârr am 10.09.2017 | 12:19
Das sind ja auch drei Diskussionen, die sich hier überschneiden:

1. Sind die einzelnen Rollenspielprodukte an sich teuer?
2. Sind die Rollenspiellinien teuer (durch viele Produkte)?
3. Ist es zwangsläufig teuer, Rollenspiel zu spielen?

Klar, wenn man sich eine Rollenspielreihe epischer Bandbreite ausguckt kann das teuer werden. Das spannende ist aber doch, dass ein Rollenspiel nicht unbedingt schlechter oder besser ist mit dem unterschiedlichen Preis! Das ist anders als etwa beim Kauf von technischen Geräten, wo man im großen und ganzen davon ausgehen kann, dass ein höherer Preis auch eine höhere Qualität liefert (wenn ich die schnellste Grafikkarte von nvidia möchte, muss ich mehr bezahlen, als für eine langsamere; wenn ich einen leistungsstärkeren Motor im Auto möchte, kostet der mich mehr; wenn ich einen Fernseher mit größerer Diagonale oder Extras wie 3D etc. möchte, wird der mehr kosten usw. usf., Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa wenn ein aufstrebender Konkurrent ein hochwertiges Gerät sehr günstig auf den Markt bringt oder wenn ein Markenhersteller sich den Namen doppelt und dreifach bezahlen lässt). Aber beim Rollenspiel? Oft sagt der Preis z.B. nur etwas über das Textvolumen aus (dickere Bücher sind teurer, nicht die mit den besseren Regeln) oder über das Spielmaterial das man benötigt (Buch + Kartendeck + Spezialwürfel sind teurer als nur ein Buch), aber ein höherer Preis ist nie ein Garant dafür, dass man mehr Spaß mit dem Spiel hat oder die Regeln "besser" sind (was auch immer das heißen mag).
Titel: Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 10.09.2017 | 13:20
Nächster Laden ist in Dortmund, komme ich auch nicht so oft hin wie ich gerne würde. Da hatte ich mir jetzt auch SpliMo Bücher geholt. Es ist aber eben immer nur ne Auswahl der neueren Sachen da.

Was ich mit den Spielern meinte - ich hab jede Menge Sachen, die ich gerne Mal ausprobieren würde und die meine Stammgruppe auch öfters mal mitmacht. Bei fertigen Welten ist es halt so, dass sich die Leute generell lieber an das offizielle halten - ich übrigens auch, dann weiß man bei jedem SL was Sache ist. Wenn man vorher genau sagt, was anders ist (z.B. existiert in meinem Faerun meistens Myth Drannor noch) finden sich oft Spieler die das genau so spielen wollen, aber alles andere sollte dann wieder Kanon sein.

Ich kann auch komplette Welten bauen. Mach ich auch gerne. Aber da haben dann die Spieler halt kein geteiltes Erlebnis mit anderen Gruppen bzw können sich nicht einlesen - viele tun das eh nicht aber manche wollen das. Für meine Kingdoms of Kalamar Runde hat sich einer gleich das Setting in deutsch gekauft  ;)

Für offizielle Abenteuer, grad bei PF, bekomme ich immer jede Menge Spieler, auch wenn bekannt ist, dass ich bekennender Fertigabenteueranpasser-und-Umbauer bin (wobei ich selbst die lieber möglichst Nahe an der Schiene spiele damit ich dann weiß wie ich sie umbauen muss  ;D ).

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich glaub nicht dass es zwangsläufig teuer ist, zu spielen - einige meiner Spieler haben absolut keine Fluff/Weltenbücher, weil sie die Welt im Spiel erkunden möchten oder aber eben keine Kohle haben. Es ist eher teuer zu leiten  ;) Zumindest, wenn man die Weltensachen möchte. Welten/Städte interessieren mich immer mehr als Regeln, weswegen ich, als wir noch geld hatten, da ordentlich zugeschlagen habe. Allerdings auch nur wenn es erschwinglich war. Wobei ich natürlich auch nicht alle Welten komplett habe, aus einigen greift man ja nur Ideen auf.

Ich finde ein einzelnes Produkt eben dann zu teuer, wenn es für den Preis nicht genug relevanten Inhalt hat, oder Sachen drin verbruchselt sind die man gar nicht will. Für mich war es z.B ok dass in den PF-Regeln auch weltenbezogene Sachen drin sind und die Welteninfos dann oft wieder zusätzliche Sachen erhalten, wie Feats, Zauber etc. Für meinen Mann eher nicht. Er kann das mit einbauen, aber er braucht es nicht. Es wäre für ihn übertrieben zu teuer wenn ich das nicht anderwärtig eh wöllte bzw die Sachen nicht auch noch online wären, wobei er es vorzieht die Dinge alle offline zu haben.

Regeln sollten also generell von Welteninfos getrennt behandelt werden. Das passiert aber meistens nicht. PF ist da nur der schlimmste "Verbrecher" in meinen Augen. Wenn ich mir z.B. die (sehr erschwinglichen) Sachen für Finsterland angucke (von denen es aber leider einiges nur als PDF gibt und ich daher drauf verzichten muss), dann sind da die Infos zum Setting in allen Bänden verteilt. Deswegen braucht man dann theorhetisch auch die Regeln, wenn man das mit nem anderen System bespielt. Praktisch allerdings kann man Finsterland viel leichter an seine eigenen Bedürfnisse anpassen als z.B. Faerun - auch weil viel weniger Spieler die Bände haben  ;D


Rollenspiellinien müsssen nicht teuer sein (SR und Finsterland), sind es aber oft (viele D&D+PF-Welten, SpliMo). Da weiß man ja leider wenn man damit anfängt oft nicht, was da alles noch nachkommen mag.

Das größte Ärgernis ist Tatsächlich dass man vorher gar nicht weiß, ob und wie sehr man das Zeug später auch nutzen kann, wegen der teilweise für seltene Settings wie Finsterland schwer zu findenden Spieler. Zum Glück ist das jetzt mit Online-RPG deutlich einfacher als früher.