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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Xemides am 1.10.2017 | 11:14

Titel: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: Xemides am 1.10.2017 | 11:14
Guten Morgen,

noch niemand etwas zu diesem Film zu sagen ? Dann mache ich den Anfang



Das der Film nur das Kindheitskapitel zeigt, dürfte ja bekannt sein. Dieses wurde aber in die 80er verlegt, was sehr angenehm ist und zudem eher dem heutigen Zeitgeist entspricht. Die Stimmung der 80er wurde dabei gut rüber gebracht.

Der Film arbeitet größtenteils mit klassischen Gruselelementen. Deshalb wird der eine oder andere von den Szenen nicht überrascht sein. Auch ist er nicht die vollen zwei Stunden gruselig, da es keine fortlaufende Hetzjagd ist, sondern immer wieder normale Szenen vorkommen. Allerdings merkt man wie trotzdem Pennywise ständig Thema ist, taucht er doch immer wieder auf und sorgt für Schrecken.

Ich fand die Atmosphäre tatsächlich gut getroffen.

Die Mutter des Hypochonders Eddie sollte wohl ein wenig das Comicrelief neben Richie darstellen. Sie war vor allem durc ihr äußeres extrem überzeichnet und fast genau so gruselig wie Pennywise.

Das Monster macht natürlich den Kardinalsfeger, die Loser den Club der Verlierer zu unterschätzen und zeigt sich ihnen immer wieder, stat sich auf seine Opfer zu konzentrieren und zu verschwinden, aber das muss es wohl, damit die Handlung in Gang kommt.

Ein paar Dinge störten aber doch: Das die Loser sich im aus so leicht trennen ließen war schön blöd, aber gerade noch verständlich. Das sie aber dann in der Endsequenz in der Kanalisation sich trotz und nach Billies Rede, sie müssten zusammen bleiben wieder nicht aufeinander acht geben und sich trennen lassen, zudem auch noch Billie selber, war schön ärgerlich. Das schien nur für einige weitere Gruselmomente notwendig zu sein.

Und Henry Bowers wird viel zu schnell besiegt meiner Meinung nach. Für die 5 Minuten hätte man ihn nicht als ES Werkzeug von Pennywise aufbauen brauchen. Zumal er dämlicherweise nicht seine beiden Freunde mit nimmt.

Achtung möglicher Spoiler am Ende ganz unten.



Insgesamt hat mir der Film viel Spaß gemacht und Lust, den 1500 Seiten Wälzer noch einmal zu lesen (uff). Die Athmosphäre ist fast cthulhois, mit dem regelmäßig wiederkehrenden Grauen und dem Monster. Könnte direkt eine LovecraftErzählung oder ein Call of Cthulhu-Abenteuer sein.

Die Darsteller waren erfrischend und überzeugend.

Ich bin gespannt auf die Fortsezung, die wohl erst 2019 kommen soll.


So ganz am Rande:

Blondie aus der Bowers-Gang erinnerte mich optisch verdammt an Draco Malfoy.

Die Badezimmerszene erinnerte an Carrie, ist aber wohl so auch im Buch.

Und als Beverly sich im Bad einschloss und ihr Vatzer ihr folgte dachte ich kurz, er holt nun eine Axt und schlägt erstmal eine Loch in die Tür. Dann hätte ich gelacht.

Und wenn irgendjemand herausgefunden hat, warum in den Credits das Dungeon and Dragons Trademark steht, wäre ich dankbar es zu erfahren. Mir ist da nichts aufgefallen.



Und hier der Spoiler:

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Edit by Timber: Ich war so frei und habe das "m" im Titel zu einem "f" korrigiert
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Lyonesse am 1.10.2017 | 14:41
Ich hatte die Tage was im Smalltalk-Thread geschrieben. Weil das Interesse hier bisher eher überschaubar ist,
wollte ich nicht extra einen neuen Thread aufmachen.

Zu Bowers:
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Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: gilborn am 2.10.2017 | 23:29
Grad aus dem Kino raus - mich hat er nicht vom Hocker gehauen.

Zu viel schlechtes CGI, Mensch-Mensch Konflikte wurden stets so unverhältnismäßig ausgetragen, dass es mich unglaubwürdig wurde, zu wenig suspense, zu viel Pennywise.

Auf der Habenseite stehen ein paar gut gelungene Szenen, ein guter Comic Relief und eine schöne coming-of-age Atmosphäre.

Leider überwiegen für mich die schlechten Sachen...
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Bad Horse am 2.10.2017 | 23:39
Mir hat er ganz gut gefallen - kein Meisterwerk, aber ein ganz solider Film. Die grusligen Effekte fand ich stellenweise etwas übertrieben, aber dafür waren die Schauspieler ziemlich gut.

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Es war irgendwie witzig, Finn Wolfhardt (Mike aus Stranger Things, Richie in Es) schon wieder in einer 80er-Jahr-Horrorgeschichte zu sehen. Und die Klippe aus Es war in Stranger Things auch schon dabei. ;)

Mich hat im Original allerdings irritiert, dass die Kids dauernd "Fucking" und "Fuck" sagen. Ich weiß nicht, wie es in den USA war, aber in Deutschland gab es in den 80ern einen Aufschrei, weil Schimanski im Fernsehen "Scheiße" gesagt hat. Das Gefluche kam mir jedenfalls nicht sehr zeitgemäß vor. wtf?
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Lyonesse am 3.10.2017 | 00:14
Ich glaube, in den Staaten ist ''fuck'' und ''fucking'' schon  länger Umgangssprache. Da der Film nicht
jugendfrei ist, mußten sie auch nicht darauf verzichten, da ansonsten die One-Fuck-Regel gilt, sprich
einmal im Film darf geflucht werden und ansonsten wird der Streifen gnadenlos rauf gestuft. Die Regel
ist zwar hoffnungslos veraltet, weil dieses ''fuck'' in keinem sexuellen Kontext steht, wird aber immer
noch munter angewendet.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Angua am 13.10.2017 | 16:36
Die Athmosphäre ist fast cthulhois, mit dem regelmäßig wiederkehrenden Grauen und dem Monster. Könnte direkt eine LovecraftErzählung oder ein Call of Cthulhu-Abenteuer sein.

„Der größte Horrorautor des 20. Jahrhunderts ist H. P. Lovecraft - daran gibt es keinen Zweifel.“ Stephen King laut meiner Cthulhu-Chronik. Wenn Epigone nicht so ein Schimpfwort wäre ... ;)

Und wenn irgendjemand herausgefunden hat, warum in den Credits das Dungeon and Dragons Trademark steht, wäre ich dankbar es zu erfahren. Mir ist da nichts aufgefallen.

Das würde mich auch brennend interessieren, aber WotC und Lizenzen - das kann alles sein, womöglich haben sie es geschafft, sich gewisse Jungschauspieler patentieren zu lassen  ~;D
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Xemides am 15.10.2017 | 09:05
Das würde mich auch brennend interessieren, aber WotC und Lizenzen - das kann alles sein, womöglich haben sie es geschafft, sich gewisse Jungschauspieler patentieren zu lassen  ~;D

Der eine Junge hat ein Poster mit einem Motiv aus einer DnD-Box an der Wand hängen.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Maischen am 25.02.2018 | 17:48
Habe den Film auf BR gesehen.

Ich lese gerade das Buch (bin noch am Anfang) und kann daher nur einen Vergleich mit der 1990er Verfilmung ziehen.

Die Schauspieler, gerade die Kinder/Jugendlichen waren super. Die Transformation in die 80er fand ich auch gelungen, auch wenn Derry ohnehin fast zeitlos wirkt.

Entscheidend ist für mich, wie der zweite Teil weitergeht (die Erwachsenen in der 1990er Folge fand ich nicht so gut - mal schauen, ob die das jetzt besser hinbekommen).

Zum Clown: Doch, ist gut. Allerdings wäre auch mir eine subtilere Herangehensweise lieber gewesen. Teilweise ist das too much. Der Film ist am stärksten, wenn Pennywise nicht zu sehen ist.

Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Ludovico am 28.02.2018 | 21:36
Der Film ist wesentlich näher am Buch als die 90er Fassung (zum Glück nicht zu nahe. Ich find das Buch super, aber sehr verstörend).
Bloss Richie ist eine Fehlbesetzung. Der Schauspieler bringt ihn nicht rüber.

OK, der Film ist doch nur ganz in Ordnung. Mich stört vor allem, dass die Kinder so viel taktisch unklüger sind als im Buch, in dem der Fokus vor allem auf der Freundschaft und der Kraft durch die Gruppe lag.
Hier war es eher ein bisschen Freundschaft und das Besiegen eigener Ängste.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Erzdrakon am 27.03.2018 | 02:13
Heute ES (2017) gesehen. Seit ich gehört hatte, dass das ein Zweiteiler wird, war ich ja weniger skeptisch und habe mich sogar darauf gefreut. Nach dem Schauen muss ich jetzt sagen: nee - so gar nicht. Eine reine lieblose Aneinanderreihung von Schreck- und Horrorszenen ohne Charakteraufbau oder echtem Zusammenhang. Machte (mir zumindest) keinen Spass.

Jetzt habe ich mir aus Frust den alten Film von 1990 bestellt, auch wenn der nicht besonders gut gealtert ist. Der erzählt in Zeit und Ruhe seine Geschichte, lässt diese sich entwickeln und streut, wenn alles gerade harmonisch ist, die Horrorelemente gekonnt ein, wodurch diese viel besser sitzen. Und Tim Curry!

Erkenntnis: früher war zwar nicht alles besser, ES aber allemal. :D
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Ludovico am 18.05.2018 | 10:08
Hier ein Artikel zum 2. Teil und dessen bisheriger Besetzung.
Hier ein Artikel zum 2. Teil und dessen bisheriger Besetzung. (http://www.msn.com/de-de/unterhaltung/kino/stephen-kings-es-2-n%c3%a4chster-star-kommt-zur-nun-erwachsenen-kinderclique-um-jessica-chastain-dazu/ar-AAxphbG?ocid=ientp)

Ich hoffe, dass Bill Hader Richie übernimmt. Er wäre im Gegensatz zur Besetzung des jungen Richie absolut passend.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuvermilmung
Beitrag von: Timberwere am 3.10.2019 | 13:43
*Thread hochkram*

Wir waren vorgestern drin, und ich fand den zweiten Teil richtig gut.
Obwohl von der Handlung her die Szenen teils deutlich vom Buch abweichen, fängt der Film den Geist des Buchs echt gut ein, und die erwachsenen Schauspieler passen echt prima zu den Kindern.

Von der alten TV-Serie war ich als Fan des Buches damals echt enttäuscht (ist aber ewig her, dass ich die gesehen habe, müsste ich vielleicht nochmal schauen, um den Vergleich zu haben), aber ich mochte den Film wirklich. Die Jump Scares hat man zwar schon von weitem kommen sehen, aber so viele waren das zum Glück nicht, und viele Szenen kamen zum Glück ohne aus. Und manches an der Umsetzung fand ich sogar teils gelungener als im Buch.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: auerochse am 3.10.2019 | 20:04
da muss ich sagen:
der erste teil war ein herz- und seelenloses hochglanzprodukt.
ca. alle 5 min: huch der clown ist nicht da (auf die uhr guck)... und schwupps isser wieder da.

kinokarte für teil II spart man sich da.
(die kinokarte für ramboV hätte ich mir übrigens auch sparen können. nach dem hervorragenen IV. so ein murks)
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: Niniane am 3.10.2019 | 20:36
Ich bin von beiden Teilen sehr angetan, da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht (und Teil 2 habe ich übrigens stilecht in einem Autokino gesehen, das passte auch sehr gut).

Super Besetzung, tolle Regie, gut dosierte Schockeffekte (wobei die in Teil 2 leider massiv auf den Ekelfaktor gesetzt haben, das war weniger schön).

Das Buch lese ich jetzt erst und ich muss sagen, dass es große Unterschiede gibt, aber ich habe wie bereits erwähnt, den Eindruck, dass jemand versucht, den Geist der Vorlage umzusetzen und das ist bei Literaturverfilmungen leider selten. Ausnahmen sind da in meinen Augen die Herr der Ringe-Filme und Harry Potter (die Hobbit-Filme flachen nach Teil 1 leider unglaublich ab).

Zu Bowers:
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Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: auerochse am 3.10.2019 | 20:53
Ich bin von beiden Teilen sehr angetan, da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht (und Teil 2 habe ich übrigens stilecht in einem Autokino gesehen, das passte auch sehr gut).

 sich diesen Handlungsstrang auch sparen können.[/spoiler]
ja, dein nerviges gesülze kannst du dir eigentlich sparen. teil 1 war nix wert.

hingegen war der zur gleichen zeit gelaufene ANABELLE II ein wirklicher grusler.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: Vash the stampede am 3.10.2019 | 21:03
@auerochse. Ihr müsst nicht einer Meinung sein, doch dein Ton ist unangebracht.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: auerochse am 3.10.2019 | 21:07
das tut mir jetzt auch leid.
habe versucht (bei mir gehen schnell die pferde durch)
irgendwas mit "beitrag ändern", aber da bin ich hier noch nicht so drin. (!) .

ja "ändern" heißt das zauberwort. gerade alles mitbekommen.
Titel: Re: Stephen Kings ES - Neuverfilmung
Beitrag von: Xemides am 3.10.2019 | 21:43
Abgesehen vom Tonfall,

ich fand den ersten Teil ziemlich gut. Er hat für mich mehr Grusel rüber gebracht als Teil Zwei. Fast schon Lovecraftesque.

Der zweite Teil setzte zu sehr auf Junp Scares. Schon alleine das jeder der Looser seinen eigenen hatte war irgendwann langweilig. Auch wenn die Oma zum Beispiel klasse war.

Und eine erstaunlich offfene homosexuelle Szene am Anfang für einen US-Film.