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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Supersöldner am 24.10.2017 | 17:02

Titel: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.10.2017 | 17:02
Spielen als Millionäre ? Was ich mich heute gefragt habe Gibt es Pan and Paper die von Setting und Regel her drauf angelegt sind das alle SC Millionäre  oder Milliardär sind und sich deren  Leben wittmät  ?  Braucht man so was überhaupt ? will das überhaupt wer ? und was sollte die den ganze Tag machen die SC? wie als SL  Abwechselung und Spannung  erschaffen ? Das ging mir heute Ganz Plötzlich durch den Kopf. Nur so halt.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2017 | 17:05
Abgesehen von Geld ist nicht das Problem - wo wäre da der Unterschied zum sonstigen RPG Standard Abenteurer?
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: LushWoods am 24.10.2017 | 17:05
So lange es für die Millionäre immer anspruchsvolle Aufgaben gibt, is es eigentlich egal wie viel Geld die Charaktere haben.
Darauf kommt es an.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2017 | 17:15
Zählen Goldmünzenmillionäre auch?
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: nobody@home am 24.10.2017 | 17:27
Millionär zu sein, heißt ja erst mal nur, daß man sich auch locker mal an Orten ins Abenteuer stürzen kann, an die andere Leute aus derselben Ortschaft im Leben nicht mal kommen. ;)

Mir fällt zwar spontan auch gerade kein Spiel ein, das sich gezielt auf das Leben und Lebenlassen der "oberen Zehntausend" einschießt (okay, nach kurzer Netzrecherche gab's wohl um 1980 ein "Dallas"-Spiel...soll sich wohl nicht mit Ruhm bekleckert haben), aber der reiche Abenteurer, dessen Millionen nur eine Nebenrolle spielen, während er seinen eigentlichen Interessen nachgeht, paßt grundsätzlich schon in viele Settings. Schön, den kann man dann vielleicht nicht gerade ausgerechnet mit zwanzig Euro auf die Kralle "damit du heute abend mal was Warmes essen kannst" dazu motivieren, im Keller der Witwe Müller mal den komischen Geräuschen nachzugehen...aber wem auch nach zwei Minuten Nachdenken absolut kein besserer Beweggrund einfällt, der einen SC doch noch irgendwie dorthinbringen könnte, auf daß er den geheimen Eingang zum Ghoulnest entdecke, der hat's dann auch nicht anders verdient. >;D
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: CAA am 24.10.2017 | 17:30
In Mutants & Masterminds ist man für 5 Kaufpunkte (Wertigkeit: in 1 Talent gut sein) Multimilliardär. Gehen tut das also problemlos  ;D


Und wie Tony Stark und Bruce Wayne zeigen, kann man auch als Mitglied der oberen 0,1% noch Abenteuer erleben.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2017 | 17:33
Wenn es kein (pseudo)vorindustrieller Adel oder Selfmadedespoten sein soll(en) hätte ich eien Handelssimulation vor Augen oder ein Superheldenspeil mit Typen wie "Ironman, Batman und Ozymandias fighting together against crime and with each other regarding style."
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.10.2017 | 17:35
Eine simple Motivation wie "Da gibt's Geld zu finden" oder "Wenn ihr X macht zahle ich euch Y Geld" ziehen da im Normalfall nicht.

Bei vielen Superheldensystemen (oder solchen die vorgeben theoretisch "alle" Arten von Superhelden spielbar zu machen) ist sowas nicht unueblich, da dort das Geld das ein Charakter hat ja eher sekundaer ist.
Viele Superheldencharaktere sind ja stinkreich (mir fallen da spontan mal ein: Batman, Green Arrow, Iron Man, Iron Fist um nur mal die "kuerzlich" in Film oder Serie umgesetzten zu listen), aber all ihr Geld bringt nix wenn man es mit Leuten zu tun hat die andere Motivationen (oder Prioritaeten) haben.

In Champions (dem Superheldensystem/-setting des Hero System) kostet z.B. der Multimillionaer auch gerade mal 10 Punkte (von den 250-350 die ein normaler Charakter hat), allerdings koennen dort "Powers" (oder Gegenstaende die Powers simulieren) nicht mit Geld gekauft werden sondern kosten den Superhelden auch Punkte.

In anderen Settings (z.B. dem alten AD&D-Setting Birthright wo es sein kann, dass jeder Charakter Herrscher eines Reiches ist - oder zumindest mit anderen Charakteren zusammen ein Reich beherrscht) gibt es z.B. fuer die ganzen "Reichsausgaben" die neue Waehrungsgroesse Goldbarren (der einen Wert von 2000 GM hat) mit denen z.B. die Kosten fuer die Heere und sonstige Staatsausgaben bezahlt werden.
Einnahmen durch erfolgreichen Handel usw. werden allerdings dann auch wieder in Goldbarren gerechnet.

Ist im Prinzip aber doch fast dasselbe wie mit "normalem" Geld, es heisst nur anders und ist mehr wert.

Dann gibt es wieder ganz andere Systeme (wie z.B. Amber Diceless oder dessen Nachfolger Lords of Gossamer and Shadow) in denen man gleich etwas "gottgleiches" spielt und problemlos die Welten wechseln kann und so mit ein wenig Arbeit an alles kommt was man braucht... ("Ich will in eine Welt die sich von meiner normalen Welt nur durch das Detail unterscheidet, dass genau an dieser Stelle ein Koffer mit 1 Mio.  Dollar vergraben wurde und nachdem ich den ausgegraben habe gehe ich wieder in meine normale Welt zurueck...")

Aber auch da hat man ganz andere Ziele, Motivationen, ... als simpler schnoeder Mammon oder "wer die meisten/besten/coolsten/... Spielzeuge hat"
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: KhornedBeef am 24.10.2017 | 17:41
Also entweder suchst du den Donald Trump Simulator oder "Reich " ist einfach kein ausreichender Inhalt für ein eigenes Spiel.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2017 | 17:45
Oder das ultimative Barbiespiel: Einkaufen und Häuschen/Garderobe/Fotoausrüctung/Vehikel der Wahl einrichten mit richtig fetter Brieftasche.
Wenn es eh immer mehr spezialsierte Kurzspiele gibt ... .
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.10.2017 | 17:47
aber wem auch nach zwei Minuten Nachdenken absolut kein besserer Beweggrund einfällt, der einen SC doch noch irgendwie dorthinbringen könnte, auf daß er den geheimen Eingang zum Ghoulnest entdecke, der hat's dann auch nicht anders verdient. >;D
das hilft mir auch nicht, wenn der Meister so inkompetent ist.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Der Läuterer am 24.10.2017 | 19:31
Cerulean Halo [Cthulhu] wurde von uns mal mit super reichen Schnöseln als Chars gespielt.
In diesem Fall haben wir ausschliesslich mit leeren Charakterblättern gespielt.
Somit standen den Spielern bei ihren Chars nur die Grundwerte zur Verfügung, aber natürlich hatten die Chars besondere Fähigkeiten; sehr lässige sogar; z.B.
"jederzeit gut aussehen",
"Bedienstete schikanieren",
"sich chauffieren lassen",
"immer nur den teuersten Wein trinken",
"Hummer essen, ohne Sauerei zu machen" und
"Tausende Dollars ausgeben, ohne mit der Wimper zu zucken".
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: trendyhanky am 24.10.2017 | 19:39
Zitat
und was sollte die den ganze Tag machen die SC? wie als SL  Abwechselung und Spannung  erschaffen ?

Du kannst doch einfach "Die Geissens - Eine schrecklich glamouröse Familie" als Inspiration  nehmen. Das sind 197 Folgen und jede kann dir als Oneshot dienen.
Da geht es um eine Kombination als Milliardär-Dasein und Drama

System? Natürlich Fate, is doch klar
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: vanadium am 24.10.2017 | 20:10

- Bruce Wayne/Batman (andere reiche "Superhelden" kenn ich nicht - wobei ich Batman mag, weil er ja eigntl. nicht "super" ist [Kryptonit und so'n Quatsch], sondern technische Gimmicks hat)

- Hart aber Herzlich !!! (Serie / org. "Hart to Hart")
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Runenstahl am 24.10.2017 | 21:05
Ich kenne jetzt kein RPG bei dem "Reichtum" der Grundsatz für alle Charaktere ist. Es gibt aber sehr wohl einige bei denen Reich zu sein zumindest Regeltechnisch kein Problem ist. Einfach auch weil die Abenteuer (oder gar das ganze Setting) halt Probleme bieten bei denen Geld allein nicht ausreicht um es zu lösen.

Superhelden RPG's wurden ja schon genannt, aber auch Vampire bietet einfache Möglichkeiten sich einen reichen Charakter zu basteln. Und bei Game of Thrones spielt man halt ein Adliges Haus das normalerweise auch über Mittel verfügt die weit über das hinausgehen was ein einfache Söldner so zur Verfügung hat. In all diesen Fällen ist der Reichtum jedoch letztlich mehr "Fluff" ...was mMn auch der richtige Weg ist. Ganz besonders wenn eh jeder Charakter Reich sein soll.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2017 | 21:10
In TORG gab es einen Startcharakter Megacorporation CEO der hat mit 1000000000¥ angefangen.
:)
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.10.2017 | 21:19
CEO ?da würde ich sofort ein Paar Söldner an heuern.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: fivebucks am 24.10.2017 | 21:22
Chief Executive Official oder so was   :-X
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Supersöldner am 24.10.2017 | 21:23
ja ich weiß. wie gesagt da würde ich Söldner anheuern die mir folgen wenn ich der Typ wehre.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Tarin am 24.10.2017 | 21:24
Batman erlebt eine ganze Menge Abenteurerkram, obwohl er in Geld schwimmt.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Der Läuterer am 24.10.2017 | 21:29
Chief Executive Official oder so was
= Direktor - das O steht für Officer.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Der Nârr am 24.10.2017 | 22:35
Hart aber herzlich gäbe schon ein tolles Konzept ab. So etwas wie Gossip Girl sicher auch.

Denkbar wäre auch eine Kampage, in der reiche Wirtschaftsbosse sich gegen feindliche Firmenübernahmen, Skandale, Zivilklagen wegen sexueller Belästigung usw. zur Wehr setzen müssen. Oder eine Kampagne, in der Lottomillionäre in einen Geheimbund eintreten...

Wie wäre es mit Buffy - aber zufällig ist die neue Jägerin eine Millionärin und so richtig in der High Society unterwegs? Und die Scooby Gang werden ihre reichen Freunde.

Oder was ist mit lauter reichen Säcken, die sich ein Ticket ins Weltall kaufen - doch während sie ihre teuer gekauften 90 Tage in der ISS um die Erde kreisen, bricht unten der Dritte Weltkrieg aus. Wenn sie zurückkehren, finden sie eine veränderte Erde vor...
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.10.2017 | 22:56
1. Idee:
Die Reichen Schnösel werden entführt und 1 Million Lösegeld verlangt. Das Geld hätten sie. Aber ihre Ehefrauen denken sich: Wozu das Lösegeld zahlen? Ich wollte mich eh scheiden lassen. Also müssen die reichen Geiseln selber versuchen zu entkommen.

2. Idee:
Wirtschaftsintrigen.

3. Idee:
Game of Thrones: Gerade die Lannister sind relativ reich. Aber auch Daenerys Targaryen ist nicht gerade arm.

4. Idee:
Superhelden: Batman wurde schon genannt. Iron Man oder Arrow wäre eine andere Möglichkeit.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: nobody@home am 24.10.2017 | 23:48
5. Idee: Die SC sind reich und auch anderweitig privilegiert, aber wahlweise gelangweilt oder folgen der Devise "Status verpflichtet", und stürzen sich daher einfach deshalb mit mehr oder weniger edlen Vorsätzen ins Abenteuer, weil sie das aus ihrer Position heraus und mit ihren Mitteln eben können.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: trendyhanky am 25.10.2017 | 00:31
Hier noch extrem viele Abenteuerideen mit dem Geissens-Episodenguide

https://www.fernsehserien.de/die-geissens-eine-schrecklich-glamouroese-familie/episodenguide
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 26.10.2017 | 09:38
ja ich weiß. wie gesagt da würde ich Söldner anheuern die mir folgen wenn ich der Typ wehre.
Stellt sich nur die Frage wo du diese Soeldner herbekommst... Kleinanzeige in der Tageszeitung wohl kaum.

BTW: Auch wenn es "praktisch" ist Leute zu haben die fuer einen die Drecksarbeit machen... Im Spiel wuerde es dann ja so aussehen, dass deine Soeldner sich um die Probleme kuemmern, du (wenn die Zeit und Gelegenheit dazu haben) vielleicht mal Zwischenberichte bekommst, aber selbst im Normalfall nicht wirklich eingreifen kannst.
Das hat sowas von "Idle Game" (wie Progress Quest, Cookie Clicker u.ae.), das man einfach mal irgendwo startet und etwas spaeter schaut man wie es gelaufen ist um es im Notfall nochmal neu zu starten, irgendwelche Resourcen nachkauft usw.

Selbst direkten Einfluss darueber wie das Ganze dann laeuft hast du vermutlich nicht. Waehrend der Rest der Gruppe also am Spieltisch "das Abenteuer spielt" sitzt du irgendwo (kann auch zuhause sein, da du vermutlich ja eh' nur irgendwelche telefonischen Updates bekommst) und machst was anderes.
Kann Spass machen, muss aber nicht unbedingt jedermann's Sache sein.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Hellstorm am 26.10.2017 | 10:03
Der Bekanntheitsgrad dürfte ein interressanter Eckpunkt sein, an dem man eine Story aufziehen kann. Wenn die Spieler Millionäre sind, werden sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zusätzlich hat man sich auf dem Weg zu soviel Geld häufig Feinde gemacht.

Ein anderer Knackpunkt wäre "Vertrauen", eine so große Menge Geld zu verwalten braucht Zeit. Zeit die ein Millionär nicht hat und selten das Wissen um solche Finanzgeschäfte durchzuführen. Daher nutzt man meist "Family Offices", dort gibt es genug Schwachstellen.

Am Ende kommt es halt auf das Spielziel an. In World of Darkness werden die Probleme eines Millionärs halt persönlicher Natur sein. Eines seiner Kinder wurde entführt (oder hat es selbst gestaged?), Drogen und Sex haben dich in die Schlagzeilen gebracht oder oder.


Anmerkung: Nicht alle Spieler sollten Millionäre sein sondern nur ein Spieler. Alle anderen Spieler sollten darum existieren (Kinder, Ehefrau, Leibwache, alter Geschäftspartner)
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Tarin am 26.10.2017 | 10:14
Eine Lion‘s Club Gentleman Abenteurergruppe wäre doch auch cool.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Feuersänger am 26.10.2017 | 11:17
Grundsätzlich sehe ich bei stinkreichen SCs in typischen Genres das Problem, warum sie sich dann überhaupt noch auf ein Leben voller Gefahren einlassen sollten.
Am häufigsten wurden hier im Thread "Superhelden" genannt. Das möchte ich ignorieren, da ich dieses Genre auf den Tod nicht ausstehen kann.
Die meisten anderen Vorschläge beschränken sich entweder auf Oneshots, oder sie konstruieren ein Setup in dem der Reichtum schlicht nichts bringt oder - wie etwa im Falle der Weltraumtouristen-Weltkriegsüberlebenden - bei Spielbeginn bereits komplett futsch und wertlos ist.

Interessanter finde ich da die Frage, eine plausible Motivation zu erzeugen, in der Geldscheißer-Charaktere sich in eine langfristige Kampagne stürzen, und dabei bleiben _obwohl_ es für sie viel bequemer wäre, einfach nach Hause zu gehen oder sich bequemere Hobbies zuzulegen, wie etwa zu Fuß die Antarktis zu durchqueren. Oder sich für gefährliche Situationen einfach ein Dutzend Söldner anzuheuern und selber aus der Schusslinie zu bleiben.

Klar, eine Möglichkeit ist natürlich die Berufung auf Abenteuerlust, die Suche nach dem Kick und so weiter. Aber das wirkt für mich immer so als Notlösung, weil einem als Spieler nichts Besseres einfällt.

Ein Sonderfall ist dann nochmal, wenn der Großteil des Reichtums in der Ausrüstung steckt. Das ist für mich ein besonders großer Elefant im Wohnzimmer. Da muss bei D&D oft schon die Rettung der Welt als Rechtfertigung herhalten, warum der Charakter jetzt die frisch erbeuteten 100.000GM wieder in ein Upgrade für Schwert und Rüstung steckt, statt es sich in einem fürstlichen Anwesen gemütlich zu machen.

Oder Stichwort Science Fiction -- das gruppeneigene Raumschiff. In einem Setting, in dem Raumfahrt _nicht_ so trivial ist dass ein Raumschiff den Gegenwert eines gebrauchten VW Golf hat, sondern eher so auf dem Niveau von Frachtflugzeugen liegt. Das sind dann zig Millionen Eurodollar Eintrittspreis nur für das sine qua non, dass man überhaupt mitspielen darf.
Und das wird dann wahrscheinlich eine ziemlich alte, woanders bereits abgeschriebene Klapperkiste sein, für die trotz Eigenkapital-Investition immer noch Raten fällig sind. Nun will aber die Rollenspielgruppe vermutlich nicht die ganze Kampagne in so einem von Sprühlack und Schnelldichtpflastern zusammengehaltenen Seelenverkäufer unterwegs sein, sondern irgendwann auf ein moderneres - und zehnmal teureres - Schiff umsteigen. Der Elefant ist gerade auf Ozeandampfergröße gewachsen. Und das für eine Karriere, in der man eben _nicht_ dauernd Adrenalin und den Reiz des Neuen hat, sondern schonmal wochen- und monatelang eher dröge Bordroutine herrscht (die man am Spieltisch wahrscheinlich überspringt, die aber für die Charaktere dennoch stattfindet).
Sozusagen der Space Elephant.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: fivebucks am 26.10.2017 | 11:31
Ich erwähne noch mal Die Trilogie der Stadtwerke da geht es um einen Unternehmer der "es geschafft hat".
Neben ua der Königin von England   :headbang:
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 26.10.2017 | 11:35
Ist vielleicht die Frage wie man zu dem Geld gekommen ist. Wenn ich Buchhalter der Hongkong Triaden war und mich mit unterschlagene Milionen aus em Staub gemacht habe, kann ich wahrscheinlich nicht einfach zur Ruhe setzen.
ich würde aber auf die Ideen meiner Spieler warten wie sich da Spannung draus generieren läßt.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: nobody@home am 26.10.2017 | 12:07
Grundsätzlich sehe ich bei stinkreichen SCs in typischen Genres das Problem, warum sie sich dann überhaupt noch auf ein Leben voller Gefahren einlassen sollten.

[...]

Klar, eine Möglichkeit ist natürlich die Berufung auf Abenteuerlust, die Suche nach dem Kick und so weiter. Aber das wirkt für mich immer so als Notlösung, weil einem als Spieler nichts Besseres einfällt.

Abenteuerlust ist der beste verdammte Grund von allen. Warum zum Geier soll ich mir in einem Spiel, in dem's gerade um Abenteuer geht, einen Charakter antun, der immer Zeter und Mordio schreiend gegen seinen Willen zum Abenteuer gezerrt werden muß?
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: aingeasil am 26.10.2017 | 12:10
Um ggf. Spannungen zwischen den Charakteren zuzulassen, ohne gleich die Gruppe absolut auseinander brechen zu lassen, könnte sich auch anbieten, dass die Charaktere eben nicht (nur) aus reiner Freundschaft ihre Abenteuer erleben, sondern dass sie einer gemeinsamen Gruppierung (z. B. etwas wie The Explorers Club (https://de.wikipedia.org/wiki/The_Explorers_Club)) oder Firma oder ähnlichem angehören. Damit lassen sich auch einzelne gemeinsame Ziele formulieren.

Zudem wäre es wohl von Vorteil, wenn Geld verdienen nicht zwingend im Vordergrund stünden - und auf der anderen Seite man nicht jeden immer mit Mühe aus dem Bett zerren muss. Und es wäre immer toll, wenn jemand begeisterungsfähiges dabei ist.

Was mir spontan einfällt, neben den bereits genannten, sind Figuren wie: Phileas Fogg (fiktiv), Miss Phryne Fisher (fiktiv), Charles Lindbergh, Dennis Tito, Jonathan Higgins (fiktiv) - bei genauerer Betrachtung gäbe es vermutlich noch etliche Einzelpersonenbeispiele, die sowohl in der fiktiven als auch in der realen Welt den unternehmungslustigen oder tatkräftigen, finanzstarken Charakter gut darstellen aus den unterschiedlichsten Motiven.

Je nachdem, in welchem zeitlichen Setting deine Superreichen-Gruppe stattfinden soll, sollte auch beachtet werden, dass für Reiche Erben oftmals ein Posten in der Armee durchaus erwünscht bzw. verpflichtend war.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.10.2017 | 18:16
Theodore Roosevelt

Das Vorbild von Indiana Jones hatte auch Geld wie Heu und im Urwald im Smoking zum Abendessen hat auch was und Elefanten Jagd man mit einer Holland & Holland

Abenteuerlust, Noblesse Oblige, Forscherdrang, Sense of Duty, Aventurienkauffahrer, Rache
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Quaint am 28.10.2017 | 20:03
Naja, ich kenne das eigentlich aus nem ganzen Haufen Rollenspiele, dass man relativ viel Geld hat oder fast zwingend zu viel Geld kommt. Ich kann da ja jeweils mal etwas zu sagen:

Rogue Trader
Man gehört quasi per se einer stinkreichen Familiendynastie an und es geht hauptsächlich darum, deren Vermögen zu vermehren und Konkurrenten auszustechen. Und da spielen dann eben durchaus die großen Jungs - man kann da durchaus das Settingäquivalent eines Flugzeugträgers erwerben, ganze Armeen ausheben und wesentlich in die Geschicke ganzer Sternensysteme eingreifen. Funktioniert super. Streng genommen ist natürlich ein SC der reiche Rogue Trader und der Rest eben seine Erfüllungsgehilfen, aber wenn die brav sind haben auch die Zugriff auf substantielle Geldmittel.
Ich find das etwas abstrakte Finanzsystem by the Book zwar nicht so pralle, aber mit dem Setting hatte ich schon viel Spaß.

Space Opera / Gruppe mit eigenem Raumschiff
(beispielsweise oft bei Traveller der Fall, bei Elite Dangerous ähnlich, aber jeder SC hat ein Schiff, auch Nova kann man so spielen)
Feuersänger sagte es ja schon: So ein Raumschiff ist, relativ gesprochen, teuer. Jedenfalls meistens. Also hat vermutlich auch jeder oder fast jeder SC schon zu Spielbeginn genug Asche, um sich ein nettes Eigenheim und ne anständige Rente zu leisten. Meist haben die Leute aber eben größere Ambitionen, dazu oft auch Abenteuerlust und Liebe zum Weltraum. Und der "Reichtum" wird dadurch abgemildert, dass man ja auch auf einem entsprechenden Maßstab wirtschaften muss, mal härter, mal lockerer. Bei Elite Dangerous haben Startcharaktere normalerweise 1000 Credits auf Tasche, was 50.000 Euro entspricht. Das ist nett. Bedenkt man, dass bei den größeren Schiffen einmal auftanken diese Summe kostet, ist es nurnoch halb so nett.
Andererseits kann man mit so einem Raumschiff unter Umständen eben auch sehr gut Geld verdienen.

Vampire
In den verschiedenen Inkarnationen von Vampire war es immer relativ leicht an Geld zu kommen. Wem danach ist, der kann als Millionär beginnen und auch im Spiel kann man, ob Superkräften und stinkreichen Freunden (Ahnen usw.) relativ leicht an Geld kommen. Allerdings kann man hier mit Geld auch wirklich nur begrenzt viel anfangen. Die meisten wichtigen Leute die Geld wollen, haben es schon, da müsste man also enorme Summen bieten, und die die kein Geld wollen, naja, denen kann man eh nicht mit Geld kommen. Dementsprechend ist Geld meist nur ein Werkzeug neben anderen zur Manipulation von Sterblichen.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Talasha am 30.10.2017 | 00:04

Und wie Tony Stark und Bruce Wayne zeigen, kann man auch als Mitglied der oberen 0,1% noch Abenteuer erleben.
Oder Jonathan und Jennifer Hart, Graf Yoster sowie  Lord Brett Sinclair und Danny Wilde. 
Die Briten hatten nach dem 2.Weltkrieg Gentlemanspione, das waren reiche Leute die nach Abenteuern suchten und ihrem Land dienen wollten.
In den Zusatzmaterialien zu Goldständer gibt es da glaube ich ein paar Minuten zu dem Thema.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: ComStar am 30.10.2017 | 06:24
Also mein Loki Scion hatte damals einen göttlichen Gegenstand, der ähnlich wie das Gedankenmanipulierende Papier von Doctor Who die Form jedes beliebigen Ausweisen bzw. Checkkartenförmigen Gegenstand inklusive dessen Form annehmen konnte. Nach einer Conrunde bei der mein Charakter auf Donnie Rhodes (den Megareichen Aphrodite Scion aus dem Grundbuch) traf und beide sich nicht verstanden, nutzte mein Char für alles Donnie Rhodes Kreditkarte. Er war so Megareich, dass es ihm nicht oder nur selten auffiel und mein Char hatte schier unerschöpfliche finanzielle Mittel. Da Geld aber bei Scion eh keine große Rolle spielt, war es eher Storytechnischer Fluff und wurde irgendwann zum Runninggag.
Die Motivation der Scions kommt nicht vom Geld, sondern größeren Aufgaben.
Was ich damit sagen will: es kommt wohl sehr aufs Setting an, ob es möglicherweise Probleme macht. In den meisten Fällen, wenn es noch andere Beweggründe für Abenteuer und kein Ausrüstugsporn gibt, ist es gar kein Problem.
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: thestor am 6.11.2017 | 21:12
In der Serie Venture Brothers gab es einen Superschurken dessen Superkraft Reichtum war...

Der Titel des Threads ist ja "Spieler als Millionäre" und nicht "HELDEN als Millionäre"  >;D
Titel: Re: Spielen als Millonäre ?
Beitrag von: Supersöldner am 6.11.2017 | 21:32
war das in einer der ersten 8 Folgen ?