DAS ist ein Dorf, mit 350 Einwohnern, also bereits 100 Leute mehr, als die angebliche Kleinstadt.
Die "Metropole" im Städtebauer kann maximal 7.000 Einwohner haben. Das ist ein Witz. Bereits 100 A.D. gabs Städte mit mehreren 100k Einwohnern und Rom hatte zu dem Zeitpunkt rund ne Million Menschen in seinen Mauern. Und an Bilder zu diesen Städten denke ich, wenn jemand in einem mittelalterlichen Setting eine Stadt, Großstadt oder Metropole beschreibt.
Jetzt könnte man einwerfen, naja, Fanprojekt, kostenlos, ist doch egal, WENN das nicht in nahezu dem gleichen Umfang auch in sehr offiziellen Publikationen auftreten würde.
Ich frage mich, wieso die Einwohnerzahlen von mittelalterlichen und antiken Städten immer so maßlos unterschätzt werden. Dabei führt eine 1 minütige Recherche bereits Dutzende Riesenstädte im Altertum zu tage.
Woran liegt das?
Ich komme häufig an das gleiche Problem, wenn ich Beschreibungen von Dörfern und Städten in Fantasysettings lese:Meiner Meinung nach gibt es dafür drei Gründe:
Die Einwohnerzahlen sind nahe am Lächerlichen. Und zwar nach unten hin.
Hier nochmal ein Link auf die Einwohnerzahlen 100 A.D., weil hier schon wieder mit "Heute ist nicht damals" und "Große Städte sind nicht so ohne weiteres zu unterhalten" argumentiert wird:Coole Übersicht. Man bemerke übrigens, wie um 100 Rom 11 von 15 Plätzen hält, 3 in Europa, und um 1000 (also Mittelalter, glaube ich) gar nichts mehr in Europa über 100000 liegt. Da gab es auf jeden Fall einen Rückschritt, und dann muss man den jeweiligen Background der Autoren betrachten und an wessen Schriften die sich orientieren. Kein Wunder :)
*Behold the Giant Cities 100 A.D.!* (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_St%C3%A4dte_der_Welt_(historisch)#Gr%C3%B6%C3%9Fte_St%C3%A4dte_der_Welt_um_das_Jahr_100)
Und wenn man die größten deutschen Städte in Wikipedia sucht, dann sind die mittelalterlichen Zahlen für heutige Verhältnisse auch nur Kleinstädte.Kölln - 1430 - 40.000 pax
Bei Aventurien muss man halt noch dazu sagen, dass es relativ klein ist von der Gesamtfläche her, da hat man dann natürlich auch nicht soviele Megastädte.
Woran liegt das?
Ich habe mal die 1-MinutenDank an Khorned Beef für dieses Sück Recherche! :d-Terrine-Recherche gemacht, bei leben-im-mittelalter.de :
"Deutsches Reich
Gegen Ende des Spätmittelalters existierten in Deutschland etwa 3500 Städte, die im Vergleich mit antiken Städten relativ klein waren. 90 bis 95 Prozent der Städte zählten zu den Zwerg- (bis 500 Einwohner) und Kleinstädten (bis 2000 Einwohner). Der Rest verteilt sich auf kleine Mittelstädte mit 2000 bis 10.000 Einwohnern, große Mittelstädte mit bis zu 20.000 Einwohnern und die wenigen Städte, die mit mehr als 20.000 Einwohnern die Großstädte bildeten. Die Städte, die eine Einwohnerzahl jenseits der 50.000 erreichten und zu den Weltstädten des Mittelalters gezählt werden können, lagen alle in anderen europäischen Ländern.
So wenig wie man jetzt selbst für Aventurien jeden Feldweg aufzeichnet, so wenig muss man jedes Mietshaus in Rom skizzieren.
Hier nochmal ein Link auf die Einwohnerzahlen 100 A.D., weil hier schon wieder mit "Heute ist nicht damals" und "Große Städte sind nicht so ohne weiteres zu unterhalten" argumentiert wird:
*Behold the Giant Cities 100 A.D.!* (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_St%C3%A4dte_der_Welt_(historisch)#Gr%C3%B6%C3%9Fte_St%C3%A4dte_der_Welt_um_das_Jahr_100)
Ich glaube, dass sich kleine Orte besser für das Rollenspiel eignen. Es bleibt überschaubar und kann trotzdem alles geben, was der Spielleiter und die Spieler in einem Ort vorfinden wollen. Irgendwann wäre eine Stadt ansonsten halt so groß wie eine ganze Rolllenspielwelt - und dann wäre der Spielansatz ggf. ein anderer, zB ein immer fortdauerndes Erkunden und Entwickeln der Stadt. Das passt wohl nicht dem Mainstream . . .Hm. Wieso? Also mal ganz unvoreingenommen gefragt. Auch die Leute in den antiken Megastädten haben ja irgendwie ihr Leben überschaut. Vermutlich, indem sie den Großteil ihrer Stadt nie gesehen haben. UNd "Fortlaufendes Erkunden und Entwickeln" ja, klingt gut. Sehe keine Unterschied zwischen "Megapolis" und einer dicht besiedelten Grafschaft Pusemuckel.
Hier nochmal ein Link auf die Einwohnerzahlen 100 A.D., weil hier schon wieder mit "Heute ist nicht damals" und "Große Städte sind nicht so ohne weiteres zu unterhalten" argumentiert wird:
*Behold the Giant Cities 100 A.D.!* (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_St%C3%A4dte_der_Welt_(historisch)#Gr%C3%B6%C3%9Fte_St%C3%A4dte_der_Welt_um_das_Jahr_100)
Der aktuellste Anlass war jetzt der Städtebauer im DS-Kalender, bei dem dann gesagt wird, der Autor hätte nicht so Wert auf irdischen Realismus gelegt.
Aber das hat ja gar nichts mit irdischem Realismus zu tun. Zum Einen gibt es eine Definition von "Stadt" und eine Reihe Faktoren, die eine Siedlung zu einer Stadt machen. Diese Faktoren können mit z.B. 250 Leuten (angeblich Kleinstadt) nicht mal im Ansatz erfüllt werden. Rein faktisch IST das dann einfach keine Stadt.
@kbeef: Genau wegen des Improvisierens - es macht halt einen Unterschied, ob man zB in Havena herumläuft oder - frei nach Dungeon World - Lücken lässt und spielt um eine Stadt überhaupt erst aufzubauen.Jo, stimmt.
Du kannst in der 1000 AD-Tabelle darunter aber auch gut sehen, dass es 900 Jahre später in Europa keine Stadt mit über 100.000 Einwohnern gab.Bereits die von mir weiter oben angegebenen Einwohnerzahlen im 12. und 13. Jhd in deutschen Städten sprengen die Zahlen, die von diversen Settings für die prosperierenden Hauptstädte angegeben werden. ;)
Bereits die von mir weiter oben angegebenen Einwohnerzahlen im 12. und 13. Jhd in deutschen Städten sprengen die Zahlen, die von diversen Settings für die prosperierenden Hauptstädte angegeben werden. ;)
Mir ist klar, dass nicht jede Stadt mit 100k+ lebt, aber wenn die größte Stadt nicht mal 10k Einwohner hat, dann passt das einfach nicht. ;)
wenn du sie Größer machen willst musst du halt auch die Gesellschaft darum herum an passen .
Fantasy orientiert sich doch eher an Märchen als am echten Mittelalter. Man braucht Platz für finstere Wälder, vergessene Ruinen, Riesen usw..+1
Wie gesagt, in Fantasy-Settings gibt es üblicherweise wesentlich mehr echte Wildnis und gefährliche Kreaturen, die die Bevölkerungsentwicklung hemmen.
Fantasy orientiert sich doch eher an Märchen als am echten Mittelalter. Man braucht Platz für finstere Wälder, vergessene Ruinen, Riesen usw..im Prinzip +1 aaaber
Wobei man mit denen auch aufpassen muß, sonst stellt sich irgendwann ein schlauer Leser bzw. Spieler die Frage, wie die Menschen in dem gegebenen Setting überhaupt jemals über das nomadische Jäger-und-Sammlerdasein hinausgekommen sind. ;) Nicht, daß sich das nicht auch begründen ließe (vielleicht hatten sie dabei Hilfe, vielleicht ganz einfach nur völlig unverschämtes Glück, oder vielleicht waren die Monster auch am Anfang schlicht noch gar nicht da und sind erst später in eine dann schon halbwegs zivilisierte Menschenwelt einmarschiert...), aber es ist halt wieder ein Stück Mehrarbeit, zumal die Begründung ja auch "stimmungsmäßig" einigermaßen zum Setting passen soll.Ach da bietet sich doch immer eine Erlösergeschichte oder so etwas an.
Ansonsten haben wir unsere Städte praktisch nur noch in klein, groß, sehr groß, übergroß unterteilt. Hat irgendwie nie einer gefragt, ob das jetzt 5000 oder 11000 EW waren.Das find ich auch sinnvoller. Letztendlich geht es ja gar nicht drum, wie viele Leute nun da wohnen - sondern wie die Siedlung im Kontext der Spielwelt auf die Charaktere wirkt. Soll sie wie eine Großstadt wirken, hat aber nur 1.000 EW? Naja, dann wirkt sie vielleicht trotzdem im Vergleich zu den umliegenden Flecken und vor allem auf die eher ländlich geprägten Charaktere wie der Nabel der Welt! Ist ja alles relativ, hm? :)
Aber Einwohnerzahlen von 10-40k Leuten waren eben zu keiner Zeit Exoten, sondern relativ normale Zahlen für große Städte.Doch, waren sie - wenn du ins europäische Frühmittelalter (= bis ca. 1000) gehst, bin ich mir relativ sicher, dass du solche großen Städte nur äußerst selten finden wirst. Und noch im Hochmittelalter (= bis 1250) dürften sie eher die Ausnahme als die Regel sein. Nicht so verallgemeinern.
Aber Einwohnerzahlen von 10-40k Leuten waren eben zu keiner Zeit Exoten, sondern relativ normale Zahlen für große Städte.
Was aber durch Heilmagie und Zauber welche Lebensmittel und Wasser erzeugen können ausgeglichen werden.Also meiner Erfahrung nach sind Magier in Rollenspielen mehr damit beschäftigt Sachen kaputt zu machen und cool auszusehen als der darbenden Bevölkerung zu helfen.
Also meiner Erfahrung nach sind Magier in Rollenspielen mehr damit beschäftigt Sachen kaputt zu machen und cool auszusehen als der darbenden Bevölkerung zu helfen.
Was aber durch Heilmagie und Zauber welche Lebensmittel und Wasser erzeugen können ausgeglichen werden.
Meiner Erfahrung nach trifft das hauptsächlich auf die Spielertrottelcharaktere zu, welche ja wohl nicht die einzigen Magier sind...
So um die 100 auf den kleineren. Größere Burgen kamen durchaus mal an die 300.Je nach Größe und Quellenlage werden für manche Großburgen teils über 1.000 Bewohner angegeben (z.B. Crac des Chevaliers in Syrien).
Man kann die Frage theoretisch auch anders rum aufziehen: Wenn wir im Jahr 1000 ca. 300 Millionen Menschen auf dem Planeten haben (ca. 400 Mio. um 1200 und 1400), wie groß können einzelne Städte dann überhaupt werden, ohne dass uns für weite Landstriche oder ganze Kontinente die Menschen ausgehen?