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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Sashael am 24.12.2017 | 15:15

Titel: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 24.12.2017 | 15:15
Im Thread "Spielmaterial ist Meistersache?" wurde ein Aspekt der Situation des Threaderstellers angegriffen, den ich für diskussionswürdig halte.

Vorgaben des SL bezüglich der SCs


Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der SL im Großen und Ganzen JEDE Vorgabe machen kann, die er witzig findet. Sogar ohne Begründung. Der potentielle Spieler kann dann sagen "Jo, lass ich meine Kreativität innerhalb der gesetzten Grenzen kreisen" oder "Nä! Das is mir zu blöd, da spiel ich nicht mit!".

Mir fällt es allerdings immer schwerer, den zweiten Spieler gedanklich nachzuvollziehen. Meiner Erfahrung nach sind SCs, die mit sehr harten Vorgaben erstellt wurden, interessanter und authentischer als all die Free4everything-Klone, die ausschließlich aus der "ungezügelten" Fantasie eines Spielers entspringen. Diese "freie" Kreativität führt bei 70% der Spieler, die ich kenne, zu Abwandlungen des immer gleichen Themas eines SC, egal ob Fantasy, Cyberpunk, Horror oder SciFi.
Erst wenn man ein paar knallharte Vorgaben macht, denken sie zwei drei Schritte weiter und es kommen authentischere SC heraus.

Im erwähnten Thread gab es dagegen auch ein paar Stimmen, die anscheinend solchen Vorgaben sehr kritisch gegenüber stehen. Ich frag mich ja, warum eigentlich?
Vorgaben bei Rassenauswahl?
Halte ich für völlig normal und sinnvoll.
Vorgaben bei Klassen?
Wird es bei mir auch immer geben.
Vorgaben bei Equipment oder Begleitern?
Ja, logisch. Spätestens bei Settings abseits von 08/15-EDO ergibt nichts anderes Sinn.

Wenn mir da einer kommen würde mit "Im Regelwerk ist ausdrücklich die völlig freie Auswahl vorgegeben", würde ich ihm antworten "Jo, dann kopier ich dir die entsprechende Seite nochmal raus, gieß ein bißchen Ketchup drauf und dann kannst du sie von mir aus essen. In meiner Runde bin ich SL und du kannst bei mir frei und offen spielen, aber ob ich deinen SC zulasse, liegt ganz und gar allein bei mir. Und du musst auch nicht bei mir mitspielen."

Ähnliches gilt für andere Systeme.

Aber wie handhabt ihr das?
Als SL: Gibst du Vorgaben und wie stark drückst du durch?
Als Spieler: Akzeptierst du Vorgaben als kreative Herausforderung oder hältst du sie für einengenden Unfug?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Tante Petunia am 24.12.2017 | 15:19
Spannend! Abo - später (nach Weihnachten) dazu mehr... :d
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 24.12.2017 | 15:22
Als SL bin ich da äußerst liberal. Die Spieler wollen genau diesen Char am liebsten spielen? Dann brauche ich schon einen wirklich guten Grund, um das nicht zu erlauben. Und dann muss das diplomatisch verpackt werden. Ich freue mich auch immer für Spieler, wenn sie etwas finden, mit dem sie glücklich sind.
(Wir spielen in den Vergessenen Reichen, da läuft eh aller denkbare herum)
(Wir spielen zusammen, da sollte man kompromissbereit, rücksichtsvoll und nett sein. Klar, kann man auch vom Spieler fordern, aber dafür sah ich bisher nie einen Grund außer "der SL ist geistig nicht sehr flexibel".)
Vorgaben gibt's bei mir nur solcher Art: "Bitte zwei befreundete und einen verfeindeten NPC erfinden, dazu drei kurz- oder mittelfristige Charziele."

Als Spieler: Wenn der SL eine begründete Vorgabe macht, kann man sich als Spieler denken: Moment, das ergibt eigentlich keinen Sinn / ist ein Fehler / bringt unterm Strich mehr Schlechtes als Gutes ins Spiel
/ der SL ist nicht ganz so helle. So denk ich oft, da bin ich sehr anspruchsvoll / anstrengend, eigentlich keine guten Voraussetzungen für einen Spieler, aber ich spiele ja auch nicht gerne :)
-> Angebot und Nachfrage


Wenn mir da einer kommen würde mit "Im Regelwerk ist ausdrücklich die völlig freie Auswahl vorgegeben", würde ich ihm antworten "Jo, dann kopier ich dir die entsprechende Seite nochmal raus, gieß ein bißchen Ketchup drauf und dann kannst du sie von mir aus essen. In meiner Runde bin ich SL und du kannst bei mir frei und offen spielen, aber ob ich deinen SC zulasse, liegt ganz und gar allein bei mir. Und du musst auch nicht bei mir mitspielen."
Genau so eine Haltung finde ich also schräg, weil sie weder begründet, noch diskussions-/kompromissbereit ist, obwohl genau diese Eigenschaften im RPG wichtig sind. Ich habe auch schon erlebt, dass Spielleiter, die man zum ersten Mal trifft, so einen Ton anschlagen. Das fand ich immer sehr nerdig. Mit Kumpels ist das natürlich eine ganz andere Kiste :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 24.12.2017 | 15:25
Das mit der freien Wahl des Spielleiters zu den Vorgaben seines Angebots sehe ich auch so.

Allerings hat halt auch jeder Spieler die Freiheit das auch genauso abzulehnen - Sinn oder Unsinn der Vorgaben sind da effektiv irrelevant.

Am Ende muss halt für beide genug Passendes dabei sein, damit die Runde zu Stande kommt und vorher offen genug kommuniziert werden, damit nicht direkt wieder Ärger ansteht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Rhylthar am 24.12.2017 | 15:34
Ich wollte erst uneingeschränkt zustimmen, habe aber dann doch gemerkt, dass ich es doch differenzierter sehe.

Grundsätzlich sehe ich es sehr ähnlich, habe aber bei rigoroser Auslegung dann doch wieder Schwierigkeiten. Konkret: Wenn man sich als Gruppe auf einen bestimmten Regelsatz bzw. ein Setting einigt, warum sollte dann auf einmal etwas ausgeschlossen sein? Ohne Begründung ist das dann doch ein wenig...seltsam. Wobei ich da auch so herrlich inkonsequent wäre: Einen SL, der z. B. Vargen bei Splittermond verbietet, würde ich sehr schief anschauen, ich selber würde aber für eine normale D&D 5-Kampagne Drow ausschliessen.

Interessantes Thema, muss da auch länger drüber nachdenken, aber das Positionieren wird schwer werden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 24.12.2017 | 15:35
Ich finde die Ausgangssituation des Themas etwas künstlich.

Entweder habe ich eine feste, längerspielende Gruppe.
Hier kennt man sich, der SL weiß was die Favorites seiner Spieler sind und baut davon ausgehend das ganze Spiel auf. Stichwort: gemeinsamer Spaß ist das Ziel

Selbst wenn man dann gemeinsam was Neues ausprobiert, wird doch schon auf Basis des gemeinsamen Erfahrungshorizontes an das neue Game rangegangen

Neue Runde mit Unbekannten
Hier wird ja schon vorher durch Posts in sozialen Netzwerken kommuniziert, worum es da gehen soll. Jemand, der kein Interesse daran hat, wird sich gar nicht für die Runde anmelden. Diejenigen, die sich dafür melden, sind schon auf der Linie des SL

Die beschriebene Ausgangssituation "niemand kennt sich, alle erscheinen ohne Vorkentnisse vor dem SL und lauschen seiner Verkündung, was geht und was nicht geht, und dürfen dann entscheiden ob sie ja oder nein sagen" ist irgendwie schräg 

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: YY am 24.12.2017 | 15:36
Wenn mir da einer kommen würde mit "Im Regelwerk ist ausdrücklich die völlig freie Auswahl vorgegeben"

Das ist genau so eine Nullaussage des Regelwerks wie das Gegenteil. Damit kann man also eh nicht argumentieren.



Als SL bin ich relativ oft in der Situation, dass ich die Charaktere (speziell für one-shots) ohnehin komplett erstelle - das ist ja quasi die härteste Form der Vorgabe ;)
Mehr als groben Input von Spielerseite, in welche Richtung das gehen sollte, gibt es da meist nicht.

Auch sonst leite ich oft Homebrews, Konversionen u.Ä. oder auch "nur" Systeme und Settings, die nicht unbedingt jeder Spieler drauf hat. Da begleite ich die Erschaffung aus Regelperspektive entsprechend eng und in diesem Zug kommen dann auch settingseitige Einschränkungen recht natürlich zum Tragen.
Ich behaupte, dass ich da öfter recht harte Vorgaben mache, die aber gut genug verkaufen kann, um sie deutlich weicher wirken zu lassen ;D

In den Fällen, wo es freier zugeht, habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, den Rahmen sehr deutlich abzustecken.
Dann sind die Charaktere alle Soldaten/Detektive/Magier/sonstwas und die Unterschiede bewegen sich innerhalb dieses Rahmens.
Funktioniert nicht mit allen Systemen, weil da speziell Klassenregeln und Nischenschutz schnell zum Problem werden - aber diese Systeme meide ich u.A. aus genau diesem Grund.


Als Spieler bin ich ziemlich pflegeleicht.
Erstens geht mir zwanghaftes/chronisches Exotentum gegen den Strich und zweitens will ich mir auch meine eigenen Charaktere ein Stück weit im Spiel erschließen - speziell wenn ich ein Setting nicht so gut kenne.
Daher wirken meine Charaktere zu Spielbeginn meist eher ein bisschen zu bodenständig bis farblos, beißen sich aber dementsprechend kaum mit irgendwelchen Vorgaben.
Es sei denn, die Vorgabe wäre, irgendwelchen abgefahrenen Kram zu basteln  ;D


Neue Runde mit Unbekannten
Hier wird ja schon vorher durch Posts in sozialen Netzwerken kommuniziert, worum es da gehen soll. Jemand, der kein Interesse daran hat, wird sich gar nicht für die Runde anmelden. Diejenigen, die sich dafür melden, sind schon auf der Linie des SL

Da gibt es sehr oft Missverständnisse und sonstige Fehlkommunikation.
Mittlerweile strebe ich möglichst schnell die "Sitzung 0" an, weil ich immer wieder feststelle, dass man vieles von der vorher stattgefundenen Kommunikation in der Praxis dann doch in die Tonne kloppen kann.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 24.12.2017 | 15:40
"Vorgaben", hm. Gehört für mich noch am ehesten zum Themenkomplex "Okay, was für eine Kampagne wollen wir eigentlich überhaupt spielen?" -- solange das noch nicht einigermaßen feststeht, kann's eh keine großen "Standardvorgaben" geben.

Und natürlich kann ich den zweiten Spieler nach wie vor nachvollziehen. Genauso übrigens wie eine SL, die am Ende sagt "ne, das wird mir zu blöd, das leite ich nicht!". Da gibt's erst mal keine fest vorgegebene Autoritätsperson ("ICH bin DER MEISTER, was ICH will, wird gemacht!!!"), sondern da muß man sich schon von Fall zu Fall individuell zusammenraufen. Und wenn ich mich da schon mit jemandem partout nicht einigen kann, egal, aus welcher Position heraus, dann ist es wahrscheinlich besser, daß wir erst gar nicht zusammen spielen -- dann kann ich mir nämlich im Vorfeld schon denken, wie harmonisch sich die Zusammenarbeit später im tatsächlichen Spiel wohl gestalten dürfte...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 24.12.2017 | 15:52
Ergänzung:
- SLs vergessen leicht, dass Spieler einen Char über einen langen Zeitraum spielen, vielleicht mehrere Jahre. Da will man natürlich so viel von der eigenen Charidee (die natürlich die beste ist, die man hatte), einbringen.
- Ich hab noch keine begründete SL-Vorgabe erlebt, die man nicht mit ein bisschen Kreativität mit der Spieleridee hätte vereinbaren können.

Beides zeigt das extreme Ungleichgewicht zu Ungunsten des Spielers, wenn SLs strikte, verbietende Vorgaben machen und nicht mit sich reden lassen. So stark, dass ich solche SLs bisher nicht für voll nehmen konnte.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 24.12.2017 | 16:02
...
- Ich hab noch keine begründete SL-Vorgabe erlebt, die man nicht mit ein bisschen Spieler-Kreativität mit der Spieleridee hätte vereinbaren können.

Beides zeigt das extreme Ungleichgewicht zu Ungunsten des Spielers, wenn SLs strikte, verbietende Vorgaben machen und nicht mit sich reden lassen. So stark, dass ich solche SLs bisher nicht für voll nehmen konnte.

Ich seh hier eher das rhetorische Ungleichgewicht zu Gunsten einer sich bedienen lassenden Teilgruppe an Bespaßungsspielern.
Der Spielleiter hat jedes Recht "nicht mit sich reden zu lassen", denn er ist schließlich dann dafür zuständig das ganze alles zusamemn zu halten. Und das erfordert eben auch, dass es für ihn überhaupt schon zusammen passt und Sinn macht.

Die sich in der Regel immer noch bietenden Freiräume zu nutzen, um Spielerwünsche in die gegebene Grundstruktur einzuweben ist hingegen ja schon in seinem eigenen Interesse, verbessert  eine zufriedene und interessierte Spielerschar ja meist auch sein Spielerlebnis - aber eben nicht beliebig.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 24.12.2017 | 16:06
?

Vorgaben gibt es doch immer, oder nicht? Kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einer Gruppe angehörte, die völlig frei alles wählen durfte. Sogar die hardcore-Pathfinder-by-the-rules Jungs haben z.B. den Eidelon ausgeschlossen weil der total broken ist. Irgendwelche Einschränkungen gibt es immer, auch die Spieler untereinander schränken sich doch ein: oder anders gesagt ... wann habt ihr zum letzten Mal in einer Gruppe gespielt in der alle Spieler quasi den gleichen Char hatten?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: JS am 24.12.2017 | 16:20
Als SL machte ich bei der SC-Wahl in Absprache und im Konsens mit der Gruppe immer so wenige Vorgaben, wie nötig waren, um die geplante(n) Kampagne(n) umzusetzen. Seitdem ich aber des öfteren registrierte, daß einige Spieler ihre erheblichen Gestaltungsfreiheiten stark ausnutzen, um gezielt Mechaniken auszutricksen, Plots auszuhebeln und/oder permanent mit mir über die Möglichkeiten ihrer SC zu diskutieren und Vorteile zu erfeilschen, bin ich in dieser Hinsicht vorsichtiger und auch etwas strenger geworden. Sowohl ich als auch die meisten meiner Spieler haben einfach keine Lust mehr auf dauernd querschießende, unpassende Exotenchars.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Quaint am 24.12.2017 | 16:33
Naja, bissle Gestaltungsfreiheit darf schon sein. Aber gerade für bestimmte Kampagnenkonzepte sind ein paar Vorgaben schonmal hilfreich. Wenn man z.B. eine Zwergenrunde spielen möchte, dann sollten wohl alle irgendeine Variante von Zwerg spielen. Wenn man "normales" Shadowrun spielt, dann wird man wohl in irgend einer Form einen Verbrecher spielen, der auf Auftragsbasis arbeitet. Usw. usf.
Und manchmal muss man auch, um den Gruppenfrieden zu erhalten, bestimmte Sachen ausschließen. (In einer neutralen bis guten Star Wars Gruppe: Nein, mein Lieber, du kannst keinen Sith spielen...)
Und natürlich halte ich es üblicherweise für wünschenswert, wenn die SC auf einem ähnlichen Machtniveau unterwegs sind (also nein, wenn alle anderen frischgebackene Nachwuchsabenteurer sind, kannst du nicht deinen Stufe 35 Halbgott spielen)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Rorschachhamster am 24.12.2017 | 16:40
Ich sag nur - Zufällige Charaktererstellung. Details bleiben beim Spieler. Wenn er was erzählt, das nicht in die Kampagne passt, dann lügt der Charakter offensichtlich.  >;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 24.12.2017 | 16:54
Die beschriebene Ausgangssituation "niemand kennt sich, alle erscheinen ohne Vorkentnisse vor dem SL und lauschen seiner Verkündung, was geht und was nicht geht, und dürfen dann entscheiden ob sie ja oder nein sagen" ist irgendwie schräg
Die existiert auch gar nicht. wtf?

Ich kenne aber das Beispiel, dass ein bekannter SL sagt, dass er eine Runde mit System XY leiten will und dafür Spieler sucht. Bei Interesse werden die Details und Vorgaben mitgeteilt. Oft erlebt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Supersöldner am 24.12.2017 | 17:03
Wenn man eine bestimmtes setting bespielt sollte natürlich alle SC in das setting passen und wenn es ein bestimmt Land oder so ist auch hier darf (und soll ) der SL drauf achten.  Ich will keine Vulkanire  in Mittaler Fantasy und wahrscheinlich keine Elfen in Superkräfte im heute Setting .   Du kannst kein Cyborg sein vor der Erfindung von Strom und so und kein Drache in einem Universum wo es keine Drachen  Gibt. 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 24.12.2017 | 17:35
Ich bin ja eh ein Fan von "Die Vorgaben macht die Runde", weniger "Die Vorgaben macht die SL." Auf der anderen Seite weiß ich aber, dass ich ein hinreichend laut und schnell sprechender Mensch bin, dass A schnell zu B wird, wenn ich leite. ;)

Und das ist doch eh fließend. Kitchensink-Fantasy? Da kann ich auch mit dem 1/4-Kender-1/4-Dämon-1/4-Vampir-1/4-Engel-1/4-Halbork leben. Engel hat recht klare Vorgaben direkt aus dem System. Fate ist regelseitig Free-4-all, aber wenn die Absprache lautet "Mitarbeiter der Sonderabteilung Angewandter Okkultismus des Bundesamtes für Verfassungsschutz", dann herrscht da nun ein Mal Krawattenpflicht.

Höchste Prämisse ist aber: "Red mit den anderen und mach Angebote." Wenn ich es schlau verpacke, ist in meinem Krawattenträger in Wirklichkeit gar keine menschliche Seele mehr. Die wurde vor langer Zeit weggemampft von einem Wesen jenseits des Vorhangs, das sein Überlebenschancen deutlich besser auf Seiten der Menschen sieht, wenn der große Kataklysmus kommt. Das läuft aber nicht, wenn ich mich nur doof hinsetze und sage: "Ich spiele einen Dämonen."
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 24.12.2017 | 17:54
Ich kenne aber das Beispiel, dass ein bekannter SL sagt, dass er eine Runde mit System XY leiten will und dafür Spieler sucht. Bei Interesse werden die Details und Vorgaben mitgeteilt. Oft erlebt.

Ich kenne noch:
- Aushang auf einem Con
- "Aushang" in einem Internetportal / Uni-scharzes-Brett
- Spieler/Spielleitersuchen bei einer größeren lokalen Einrichtung z.B.einem Jugendtreff
- in einer größeren Privatrunde, wenn es darum geht: Wer macht nach Abschluss der letzten die nächste Runde ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 24.12.2017 | 18:32
Es ist für mich völlig okay, wenn der/die SL Vorgaben macht, einen Rahmen absteckt und ich mich dann darin frei entfalten kann.
Das sehe ich weniger als Einschnitt, vielmehr ein regulierendes Gerüst. Macht vieles einfacher!
Allerdings finde ich es unglücklich, wenn dieser Rahmen beliebig angepasst wird. Wir hatten eine Situation zum Start einer D&D5e Runde, wo alles außer Dragonborn erlaubt war. Ich hatte den SL zwar zuvor gefragt und ein Okay dafür bekommen, aber musste das Konzept dann spontan umschmeißen. Soweit so gut, wenn dann nicht plötzlich alle Hintergründe erwürfelt werden müssten und mein Paladin aus seiner Vergangenheit ein flaw hatte: Ich würde Norden, um einen Adelstitel zu erhalten.
Auf Nachfrage meinte der SL, dass ich das behalten müsse.
So. Ein. Quark!
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 24.12.2017 | 21:02
Wenn ich als SL aus bestimmten Gründen besser weiß, was nötig ist, damit das Spiel funktioniert, dann gebe ich das vor. Umgekehrt erwarte ich so ein Verhalten von der SL und bin ihm bei Vorgaben erstmal gewogen.
Gar nicht verstehen kann ich das Argument "je mehr ICH anderen Leuten vorgebe, desto interessanter und kreativer ist DEREN Arbeit." Kenne ich so nicht, auch aus kaum einem anderen Bereich.  Ich kenne dagegen immer, dass zu wenig Vorgaben das Risiko erhöhen das am Ende nichts funktioniert.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.12.2017 | 21:42
wann habt ihr zum letzten Mal in einer Gruppe gespielt in der alle Spieler quasi den gleichen Char hatten?
Nicht "quasi der gleiche Charakter" aber alle 3 dieselbe Klasse (wenn auch in unterschiedlichen Auspraegungen): In den 90ern mit dem "B-Team" (3 Barden: Thespian, Charlatan, Gallant)

Aber selbst wenn man nur recht grobe Einschraenkungen macht wie bei mir kuerzlich als ich fuer einen One-Shot die Gruppe schonmal "zusammen" haben wollte und ich meinte: "Das Abenteuer spielt auf einem Weihnachtsmarkt noerdlich von London... was wollt ihr spielen?" kam von einem Spieler die Antwort "Einen Bademeister aus Bad Schoenborn"
Durch den Kniff die Gruppe dann schon gleich zu Beginn der Sitzung zusammenzuhaben (Alle Mitglieder einer recht kleinen Junggesellenfeier dort) konnte der aber doch noch halbwegs eingebunden werden.
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Am Schoensten ist es aber doch wenn diese Einschraenkungen nicht ohne Begruendung kommen ("Nein, Zwerge auf dieser Welt koennen keine Arkane Magie wirken, da der Erschaffer der Zwerge das Potential Arkane Magie zu nutzen dafuer verwendet hat unbelebten Stein zu Lebewesen zu machen. Solltest du also eine Magierausbildung haben bist du schon vor deren Ende wieder ein unbelebter Stein").

Allerdings sollten sich dann auch die Spieler nicht gleich querstellen (oder selbst mal bevor sie einen kompletten Charakter "fertig" haben vielleicht mal mit dem SL ueber dieses Konzept reden), ansonsten haette ich z.B. bei einer anderen Runde (die anfangs so aussieht, dass sie fast ausschliesslich in/um eine Stadt spielt) kurz nach dem Erreichen des zweistelligen Bereichs vermutlich das Ende meines Charakters erlebt, da ich urspruenglich die Idee hatte bei so einer urbanen Kampagne doch mal einen "Urban Soul" zu spielen dann auf einmal gegen mich gegangen waere, da der Mittelteil der Kampagne nicht mehr in Stadt sondern Wildnis gespielt haette ich und da taeglich vor mich hingesiecht waere...
Eine kurze Frage an den SL ("Spielt die ganze Kampagne in der Stadt oder sind wir auch mal laenger in der Wildnis?") konnte dann mit einer simplen Antwort ("Anfangs schon, aber in der Mitte seid ihr dann erstmal LANGE in der Wildnis") klaeren.

Und meine Antwort in Kurzform zur urspruenglichen Frage: Klares Ja zu SL-Ansagen was die Runde angeht, dann aber bitte ALLE Einschraenkungen schon bei Charaktererschaffung und nicht erst irgendwann im Verlauf der Runde  ("oh... ich merke gerade, dass in der Gruppe schon viel zu viel Heilung ist, ab sofort darf niemand neue Klassen/Faehigkeiten nehmen die weitere Heilung geben") ausser die Situation ergibt sich aus der Runde (in einer Runde im Star Wars Universum sterben wirklich alle Jedi und saemtliche Aufzeichnungen sind zerstoert, damit ist es nicht mehr moeglich Jedi zu werden)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Kardohan am 24.12.2017 | 22:00
Was geht und was nicht, weiss der SL meist am besten, denn er ist es üblicherweise der das Abenteuer/Setting durchgelesen hat. Meist sind die Grenzen ja schon im Text vorgegeben, aber der SL hat dann natürlich noch "seine" Vision. In der Session 0 werden diese beiden dann mit den Spieler abgeglichen, die natürlich auch ihre Wünsche äußern dürfen. Was, wie und wo geht kommt dann auf das System an, denn einige sind stringenter als andere.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 24.12.2017 | 22:19
Bei One-Shots baue ich den Spielern auch gern mal eine Anzahl an Chars mit ein paar offenen Punkten vor. Das spart längere Charaktererschaffung - meist hat man ja nicht so viel Zeit und will auch noch spielen.

Bei längeren Runden versuche ich, offener zu sein und die Leute machen so lassen - natürlich unter dem Gesichtspunkt, dass der Char irgendwie zur Gruppe passt. Wobei das dann weniger ein "Nein, das erlaube ich nicht" ist, sondern eher ein "ich weiß nicht, ob das so ganz passt, weil ..."

Als Spieler bin ich da soweit relativ verträglich - es gibt halt ein paar Sachen, bei denen ich nicht mitspielen würde, aber das reicht von "aufgebohrtes Gurps, um es realistischer zu machen" über "krass kewle Sabbat-Vampire" bis zu "kein Crossgender".
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Runenstahl am 24.12.2017 | 22:36
Stimme dem OP voll zu.

Ja, in der Theorie sollte eine Kampagne mit der ganzen Gruppe besprochen werden. In der Praxis ist die Wahl des Settings/Kampagne bei uns (und scheinbar auch bei vielen anderen Gruppen) meist reine SL-Sache. Bestenfalls gibt der SL mehrere Möglichkeiten für die nächste Kampagne vor und die Spieler stimmen ab was ihnen davon am Meisten zusagt ("Ich habe Ideen für Star Trek oder High-Fantasy in der Schublade... worauf habt ihr mehr Bock ?")

Insofern finde ich strikte Vorgaben durchaus gut. Ich möchte aber das diese Vorgaben dann auch klar VOR Spielbeginn und Charaktererschaffung kommuniziert werden damit man weiß was los ist.

Was wir letztlich für Vorgaben haben hängt stark von der angestrebten Kampagne ab. Das kann von "Die SC's müssen alle Rasse XY angehören, zwischen 14 und 18 Jahre alt sein und ich möchte mindestens einen Wissenschaftler in der Gruppe" bis hin zu "Ihr könnt spielen was die Regeln hergeben, aber sprecht euch ab und macht euch Charaktere die sich verstehen und zusammenarbeiten können" alles sein.

Was gar nicht geht sind SL die ihre Vorgaben (bzw Besonderheiten der Kampagne) geheim halten und dann später im Spiel den Spielern/Charakteren einen Strick draus drehen ("Mag ja im Regelbuch eine ganz normale Klasse sein, aber in meiner Kampagne werden Hexenmeister gejagt und verbrannt") und Spieler die diese Vorgaben absichtlich brechen oder zu umgehen versuchen.

Praxisbeispiele wie man es nicht macht (sowohl als SL als auch als Spieler) im Spoiler. Und ja, das sind alles Dinge die bei uns so passiert sind !
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Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lord Verminaard am 24.12.2017 | 23:11
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der SL im Großen und Ganzen JEDE Vorgabe machen kann

Sehe ich grundsätzlich genauso. Vorausgesetzt, mir fällt dazu was ein. Das ist dann eben die Kunst, beiderseits. Jedenfalls ist es mir 1000 mal lieber, wenn ein SL ne klare Richtung vorgibt, als wenn so ne wischi waschi "alles ist Spielbar" Ansage kommt und jede Frage nur mit "sag du es mir" beantwortet wird. Weil bei letzterem ist die Gruppenzusammenführung meistens ein Krampf und ne vernünftige Motivation für die Charaktere gibt's eh nicht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 24.12.2017 | 23:50
Initialer Reflex meinerseits: Pfuiiii, keinesfalls, mein Charakter gehört mir, da hat mir keiner dreinzureden! Und ein SL, der mir da Vorschriften machen will, kann sich sein Regelbuch meinetwegen in den ***** schieben!

Dann nochmal bissl drüber nachgedacht und festgestellt: nee, seh ich eigentlich gar nicht so extrem.
Kommt halt einfach drauf an, was für Vorgaben gemacht werden, und wofür.

Erstmal, geht es um einen Oneshot, ist es mir reichlich wurscht; im Gegenteil nehm ich da gerne SL-generierte SCs an, weniger Arbeit für mich.
Betrachten wir also vielmehr Kampagnen. Auch da wieder die Frage: von welcher Art Vorgaben reden wir?
Prinzipiell möchte ich da natürlich einige Freiheit bei der Definition und Ausgestaltung meines SC haben. Sowohl was Hintergrund/Persönlichkeit als auch Mechanik angeht. Aber wenn ein SL jetzt zum Beispiel sagt, "Für die neue Kampagne wäre es gut, wenn wir bestimmte Charaktere in der Gruppe hätten; ich hab da mal eine Auswahl vorbereitet..." - dann kann er zumindest mit meinem guten Willen rechnen. Und wenn der SL mich irgendwie kennt, dann wird er wahrscheinlich von sich aus sagen "Ich weiß, dass du gerne Arsch trittst, wie wär's wenn du einen Ritter aus dem Hause Soundso spielst, der diesunddas..." -- alles knorke

Wenn der SL auch mechanische Vorgaben machen will, kann das je nach System bei mir auf Widerwillen stoßen, oder zumindest zu Nachverhandlungen führen, wo ich dann wenigstens ein gewisses Entgegenkommen erwarte. Das kann beispielsweise im D&D-Umfeld die Klassen- und Featauswahl betreffen, oder auch den generellen Style.
Wobei natürlich Vorgaben wie "Es gibt nur die und die Rassen" oder meinetwegen auch "Die und die Art von Magie ist in dem Setting unbekannt" völlig in Ordnung gehen, kein Widerparten. Auch "Subsystem X gibts hier nicht" ist völlig legitim.

Was sich für mich als problematisch erwiesen hat, ist eine willkürliche Limitierung auf bestimmte oder begrenzte Quellen. "Pathfinder, aber nur 3 Bücher aus folgender Liste..." - Neek. Genau auf sowas hatte ich mich vor ein paar Monaten eingelassen, aber es war so schwer, da einen interessanten und funktionalen Build rauszuholen, dass ich bis Spielbeginn schon nicht mehr viel Lust übrig hatte. Also, das brauch ich nicht nochmal. Da wär ich in der Tat mit einem komplett vom SL gebauten Charakter eher einverstanden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 00:48
Freie ungezuegelte Kreativität!
Was anderes kommt gar nicht in die Tüte.
Meine Spieler sollen frei entscheiden können. Ich selbst will das als Spieler auch.

Ich würde mich hoechstens zu Wort melden, falls etwas gegen den Gruppenvertrag verstoesst. Aber erzwingen moechte ich gar nichts. Es geht nicht darum, wie kreativ ich als SL einen SC finde. Es geht mMn. darum, dass der Spieler eine Figur spielt, die ihm wirklich Spaß macht.

Frohe Weihnachten! :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 01:45
Was Zeitpunkt und Konsequenz in Bezug auf Vorgaben angeht, sind wir hier glaub ich sowieso auf einer Wellenlänge.
VOR der Charaktererschaffung werden ALLE relevanten Vorgaben auf den Tisch gelegt und im Nachhinein nicht mehr verändert. Und diese Vorgaben gelten dann auch für ALLE.
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Spontane Regeländerungen, weil bestimmte SCs im Spielverlauf dem SL als "zu mächtig" erscheinen, sind mir ein absolutes Graus. Vor allem, wenn diese "Übermächtigkeit" nur auf einem Abend mit ein paar Luckrolls beruht, an dem der SC mal die Hütte gerockt hat.

Allerdings gibt es ja auch zwei recht unterschiedlich Gründe, aus denen Vorgaben gemacht werden. Regelgründe und Settinggründe.

Zum Beispiel bin ich persönlich eher der SL, der aus kampagnentechnischen Gründen durchaus auch mal harte Vorgaben macht (z.B.: nur diese 4 Rassen, nicht diese 3 Klassen und diese 3 nur mit diesen Einschränkungen), aber seltener aus regeltechnischen Gründen.
Wenn ich z.B. in D&D ansage, dass Warlocks nur mit Feenpakt frei rumlaufen dürfen, während Dämonen-/Teufelspaktierer vertrieben und Große-Alte-Paktierer direkt an Ort und Stelle aufgeknüpft, verbrannt, gepfählt, enthauptet, ertränkt und gevierteilt werden (nicht immer alles auf einmal und selten in dieser Reihenfolge), dann ist das tatsächlich nur settingtechnisch gemeint und nicht, weil ich die verbotenen Pakte für mächtiger halte. Wer dann unbedingt einen Warlock mit einem Großer-Alter-Pakt spielen will, der sollte sich halt auch gewahr sein, dass sein Char wahrscheinlich Stufe 3 nicht lebend erreichen wird.
Wenn mein Setting abergläubische und paranoide Menschen mit tiefer Gottesfurcht als Haupteinwohner enthält, sind Tieflinge halt auch eine ziemlich gewagte Rassenwahl. Ich meine, klar kannst du einen spielen, aber willst du wirklich jeden zweiten Abend das lustige Packt-die-Heugabeln-und-Fackeln-weg-ich-bin-einer-von-den-Guten-Spiel spielen?
Wenn sich ein Spieler von meinen Vorgaben komplett unbeeindruckt zeigt und auch im persönlichen Gespräch kein Kompromiss zu finden ist, er aber auch unbedingt mitspielen möchte ... okay. Es ist nicht mein Spielspaß, der versaut wird, wenn das (in meinem Setting) exotische Charakterkonzept nicht flutscht und der Spieler das Gefühl bekommt, er würde von einer Wand gegen die nächste rennen.

Das ist in meinen Augen auch eine wichtige Konsequenz: Wenn jemand unbedingt die Vorgaben ignorieren möchte, dann ist es mMn wichtig, die Auswirkungen dieser Entscheidung auch durchzuziehen. Wenn sich 4/5 Spieler an die Vorgaben halten (vielleicht sogar mit leichtem Zähneknirschen), der 5te aber der Meinung ist, er müsse den Goldenen Infernalen Schmetterling mit Regenbogenflügeln spielen und dann passiert im Setting ... nichts deswegen, dann würde ich mir als Spieler 1-4 ziemlich verarscht vorkommen und ich würde mich fragen, wieso #5 ne Extrawurst gebraten bekommt
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und wozu wir anderen uns eigentlich an irgendwelche Vorgaben halten mussten.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 01:47
@Issi:
Du sagst, dass es dir darum geht, dass der Spieler eine Figur spielt, die ihm Spaß macht. Und genau das kollidiert doch gerne mal mit der ungehemmten Kreativität, die dann ja auch eben schnell mal mit dem kollidiert, was im Spiel passieren wird. Vier Spieler bauen sich tolle Dungeon-Crawl-Spezialisten und crawlen in den Dungeon. Und Nummer Fünf baut sich entgegen jeden Anratens und wider besseren Wissens einen filigranen Höfling. Das kann funktionieren. Im Großteil der Fälle werden aber reichlich Ressourcen beim Charakterbau in Zeug investiert, das einfach nirgendwo weiter hilft. Das größte kreative Blitzgewitter wird dem Höfling nicht helfen, wenn die Ansage war: "Es geht in die Tiefe. Es wird schmutzig. Es wird blutig. Ihr werdet leiden. Macht mal Vorschläge, was ihr so spielen wollt." Das mag eine tolle und kreative Figur gewesen sein. Aber wird das wirklich hinterher Spaß gemacht haben, sich so gegen die Gruppe und die geplante und angekündigte Handlung zu stellen? Und wenn ja, wem und wie vielen aus der Runde?

Und wenn der Spieler seinen Höfling raushauen lässt: "Ich geh' nicht mit", dann hätte zumindest ich nach der vorherigen Ansage dem Spieler ein paar Takte zu erzählen, unabhängig davon, ob ich als Spieler oder Spielleitung am Tisch sitze.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 25.12.2017 | 02:23
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 25.12.2017 | 02:33
Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so

Meiner Erfahrung nach ist es oft eher, nunja, nicht ganz andersrum aber etwa so:
Vier Spieler bauen sich entsprechend dem Wunsch des SLs solide, geradlinige Abenteurer; der fünfte setzt sich darüber hinweg und kommt mit einem durch die Decke optimierten Tausendsassa an, der alle anderen an die Wand spielt.
[Derart extrem natürlich nur in dafür anfälligen Systemen möglich, typischerweise D&D 3.5 oder Pathfinder.]
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 03:38
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so
Wie wärs damit: Ein Spieler möchte den Charakter wechseln, weil er einen bodenständigen Medizinstudenten gebaut hat, während der Rest der Truppe aus eine Ki-Adepten und Multimilliardär, einer High-Society-Edeldiebin und einer Roboterkatze mit Butlerprogrammierung besteht. Ausserdem hasst sein Charakter ja den ganzen schwafeligen Mysterykram, mit dem man sich herumschlagen muss und mysteriös redende NSCs kann er auch nicht mehr ab.
Alles klar, mach dir nen neuen Charakter.
Was kommt? Ein gottverdammter Streetfighter mit Hass auf ominöse Reden! WHATTHEFUUUUCK?! Er KANNTE Kampagne, Setting und die anderen SCs und baute sich trotzdem einen 100%igen Querschläger. Weil der SL sich dachte, na lass ich ihn  mal machen, der ist ja ein guter Rollenspieler, der kriegt das schon hin.

Oder:
Spycraft. Ansage: Alles, ausser Pointman.
Was schleppt Spieler an? Richtig, nen Pointman.

Oder:
Shadowrun 2.0. Ansage: Wir spielen Streetlevel. Keine Priorität mehr als C in Ressourcen.
Spieler kommt mit Streetsam mit Ressourcenpriorität A an.

Noch mehr? ;)

Natürlich ist das Dungeoncrawler-Höfling-Szenario übertrieben, aber schwächerer Form hab ich das schon oft erlebt. Und es nervt jedes Mal.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 25.12.2017 | 04:09
Wer oder was ist ein Pointman, und muss man sowas wirklich wissen, und will ich das überhaupt wissen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: ElfenLied am 25.12.2017 | 05:10
Wer oder was ist ein Pointman, und muss man sowas wirklich wissen, und will ich das überhaupt wissen?

Guckst du hier (http://spycraft2.wikia.com/wiki/Pointman)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 25.12.2017 | 08:34
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so

Stadtkampagne
SL+Spieler 1-3: bereiten städtische Charaktere und Hintergründe vor.
Spieler 4: schleppt nen Druiden mit Wolfsgefährten an.

Das ist Slapstick, richtig.
Aber genau so passiert.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 25.12.2017 | 08:44
Beispiel mal anders herum:

2 Spieler und der SL einigen sich auf einen speziellen Kampagnentyp. Dreckige, städtische Kampagne.
Es werden zwei Charaktere erschaffen, Halbelf und Halbork. Brüder. Der Halbelf ein starker Schläger und Schurke. Der Halbork ein manipulativer Mystiker (RoleMaster Zauberer der Kontrolle ausübt).
Den Spielern wurde eine Wahl gelassen, die Charaktere entsprechend aufgestellt.

Ab dem ersten Abenteuer ging es in die Wildnis, später in monsterverseuchte Dschungel und final gegen dämonische Wesen in einer dystopischen Felswüste.
Warum die Charaktere das überhaupt überlebt haben ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 08:50
Bezüglich Vorgaben zur Figurenerschaffung: Wenn die Gruppe gemeinsam entschieden hat, dass sie gewisse Figuren nicht haben will, aus welchen Gründen auch immer, dann gibt es sowieso keine Differenzen, denn jeder Spieler ist involviert.
Ansonsten: Abenteuer variieren. Sie dienen doch der Freude der Spieler und nicht umgekehrt. Ist das eine mal ein Dungeon, ist das nächste dann ein Turnier und das uebernaechste ein Stadtabenteuer.
Ich möchte deshalb bitte keine, für ein einziges Abenteuer genormte Figuren haben.
Die dürfen und sollen deshalb auch unterschiedlich sein dürfen. Oft ist auch das gerade der Reiz.

Ein vornehmer Hoefling im Dungeon? Bringt Humor rein!
Ein Zwergenkrieger ohne Kenntnis der Etikette am Hofe des Königs? Bringt Humor rein!
Und mit Humor meine ich nicht Slapstick. Sondern amüsante
Situationen, die das ganze ein wenig auflockern. Gerade weil sie nicht ins Schema F passen.

Solche gewollt unpassenden Situationen gibt es auch in Filmen und Büchern.

Edit. Deshalb- wenn alle Figuren genau zum aktuellen Abenteuer passen- gut. Wenn nicht- dann auch gut.
Ich spiele sowieso nicht nur eine Sorte Abenteuer, das wäre mir viel zu langweilig.
Und ich mag auch Abenteuer die in sich abwechslungsreich sind.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 09:08
Hier ging es ja um dieFarge, ob ein SL diese Vorgaben auch alleine im Vorfeld schon treffen darf.
(und ich meine: Ja)

Und das Spiel dient genauso dem Spaß des Spielleiters, nicht nur der Spieler.
Dazu gibt es neben der Antimunchkin/Spielerkleinhalte-Intention aber auch noch andere Bedenken bezgl. von Spielstilpräferenzen, z.B. eine stimmige Einbettung ins Setting z.B. .

Statt breiter Kompromisse, welche dann ja letztlich eine Reduktion des Spielspaßes aller Beteiligten zur Grundlage hat um jedem ein Basisration Spielspaß zu sichern ist die andere Strategie eben eine definiertere Spielansage und Spielerauswahl um passende Spieler zusammen zu bringen und damit durchgehenderen weil kohärenteren Spielspaß zu erzeugen - mit dem Risiko ggf. dann gar keine so spezifisch passende Runde zu finden.


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 09:16
Hier ging es ja um dieFarge, ob ein SL diese Vorgaben auch alleine im Vorfeld schon treffen darf.
(und ich meine: Ja)

Und das Spiel dient genauso dem Spaß des Spielleiters, nicht nur der Spieler.
Dazu gibt es neben der Antimunchkin/Spielerkleinhalte-Intention aber auch noch andere Bedenken bezgl. von Spielstilpräferenzen, z.B. eine stimmige Einbettung ins Setting z.B. .

Statt breiter Kompromisse, welche dann ja letztlich eine Reduktion des Spielspaßes aller Beteiligten zur Grundlage hat um jedem ein Basisration Spielspaß zu sichern ist die andere Strategie eben eine definiertere Spielansage und Spielerauswahl um passende Spieler zusammen zu bringen und damit durchgehenderen weil kohärenteren Spielspaß zu erzeugen - mit dem Risiko ggf. dann gar keine so spezifisch passende Runde zu finden.
Wenn die Figurenerschaffung nach- für alle am Spieltisch geltenden Regeln und dem Gruppenvertrag  stattfindet, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht welche Art von Figur mich als SL stören sollte.

Ich sehe es eher als meine Aufgabe an, den Wunsch eines Spielers aufzunehmen und mir gemeinsam mit ihm zu ueberlegen, wie ich ihn moeglichst passend ins bestehende  Setting integrieren kann.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 25.12.2017 | 09:16
Zitat
Sie dienen doch der Freude der Spieler und nicht umgekehrt

Mal ganz provokant: Und wo ist meine Freude als SL ? Bitte etwas vorsichtig mit solchen Aussagen.  ;)

Wie einige Vorredner das beschreiben hab ich das auch schon öfter gehabt. Sitzung 0, langjährige Gruppe und einer will immer was spielen was nicht aus dem Konzept kommt. grrr.
"Macht bitte alle SC die Einwohner dieses Dorfes sind !" O-Ton Spieler nachdem die anderen alle ihre Konzepte in den Raum geschmissen haben:"Ich bin Sohn eines reisenden Händlers, der ab und zu mal mit Papa hier war, aber ich kenn hier keinen !" :o  Und sowas meint der dann ernst.

Kurzum nach ausreichender Vorabsprache halte ich Ansagen durch den SL für sinnvoll. Habe selbst schon eine Kampagne mit einem nicht ganz frei erstellten Char gespielt und sah das als Herausforderung
( sonst hätte ich nie einen Barden gemacht !).
Und meine letzte OSR Sandbox kannte nur Mensch,Elf,Zwerg, Halbling und die 4 Basisklassen. Lief auch super.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 09:21
Ich sehe es eher als meine Aufgabe an, den Wunsch eines Spielers aufzunehmen und mir gemeinsam mit ihm zu ueberlegen, wie ich ihn moeglichst passend ins bestehende  Setting integrieren kann.

Ja, aber manchmal passt es eben nicht!

Und so ein Gruppenvertrag muss eben auch erst einmal geschlossen werden. Das Angebot des SLs ist da dann die erste Vorlage zu. Geschlossen ist er, wenn alle sagen: So spielen wir dann, vorher nicht. Kommt es dazu nicht -> kein gruppenvertrag -> kein Spiel.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 09:23
Wie und vor Allem warum sollte mir eine bestimmte Figur, den Spielspass als SL verderben?
Tut mir Leid, das verstehe ich tatsächlich nicht.

Weil sie nicht wie die anderen im Dorf geboren oder aufgewachsen ist?
Inwiefern ist das für mich als SL jetzt Spaß mindernd?
Sie ist doch mit allen anderen zu Beginn des Abenteuers im Dorf. Das würde mir jetzt reichen.

Edit. Könnte mir jemand evtl. erklären, was jetzt genau für den Spielleiter den Spielspass mindern soll?
Und warum und wodurch man als Spielleiter weniger Spaß empfindet?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: ElfenLied am 25.12.2017 | 09:38
Wie und vor Allem warum sollte mir eine bestimmte Figur, den Spielspass als SL verderben?
Tut mir Leid, das verstehe ich tatsächlich nicht.

Weil sie nicht wie die anderen im Dorf geboren oder aufgewachsen ist?
Inwiefern ist das für mich als SL jetzt Spaß mindernd?
Sie ist doch mit allen anderen zu Beginn des Abenteuers im Dorf. Das würde mir jetzt reichen.

Edit. Könnte mir jemand evtl. erklären, was jetzt genau für den Spielleiter den Spielspass mindern soll?
Und warum und wodurch man als Spielleiter weniger Spaß empfindet?

Manche Figuren bedeuten deutlich mehr Arbeit fuer den SL, z.B. weil sie:
-Regeltechnische Subsysteme ins Spiel bringen, die der SL mitberuecksichtigen muss, z.B. Hacker bei Shadowrun.
-ein Mass an mentaler Gymnastik erfordern, um sie im bestehenden Abenteuer unterzubringen, was im Extremfall ein umschreiben des Abenteuers bedeutet.
-eine Nische als Spotlight waehlen, die vom SL im Abenteuer nicht eingeplant war, und jetzt im nachhinein eingebaut werden muss.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 25.12.2017 | 09:40
Hier bewegen wir uns wieder direkt in die Dienstleistungs SL Diskussion.
Wenn ich in meiner Kampagnenplanung halt keine Tieflinge brauchen kann weil ich sehe das das in der geplanten Konstellation für alle doof und für mich stressig wird, kann ich im Vorfeld ja wohl sagen, bitte nur 4 Völker.
Oder ich ignoriere Konsequent das im lichtgottgläubigen Kaiserreich meiner Kampagne ein Halbdämon mit dem Arsch wackelt und mache dann meine Kampgnenwelt unglaubwürdig, nur damit der eine Spieler am Tisch keine Schnute zieht. Und ja, sowas verdirbt mir als SL den Spass.  ;)

Unsere Vorstellungen von Spass sind vielleicht auch nicht zwingend gleich.  ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 09:51
Manche Figuren bedeuten deutlich mehr Arbeit fuer den SL, z.B. weil sie:
-Regeltechnische Subsysteme ins Spiel bringen, die der SL mitberuecksichtigen muss, z.B. Hacker bei Shadowrun.
-ein Mass an mentaler Gymnastik erfordern, um sie im bestehenden Abenteuer unterzubringen, was im Extremfall ein umschreiben des Abenteuers bedeutet.
-eine Nische als Spotlight waehlen, die vom SL im Abenteuer nicht eingeplant war, und jetzt im nachhinein eingebaut werden muss.
Ok vielen Dank.
Dann muss ich sagen: Mir machen diese Herausforderungen: Wie bringe ich so einen Charakter unter?
Tatsächlich grossen Spaß.
Das ist eine Art von kreativer Problemloesung, die ich als SL sehr mag.
 Ich finde es noch interessanter,  je unterschiedlicher und differenzierter die einzelnen SC sind.
Das ist deshalb eine "Mühe " die ich mir liebend gerne mache.
Bzw. ich empfinde es nicht mal als Mühe. Sondern als ein spannendes Rätsel, dass ich loesen darf. 
Einheitlich und einfach, mag ich es gar nicht, als SL.  :D

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 09:51
Wie und vor Allem warum sollte mir eine bestimmte Figur, den Spielspass als SL verderben?
Tut mir Leid, das verstehe ich tatsächlich nicht.

Weil sie nicht wie die anderen im Dorf geboren oder aufgewachsen ist?
Inwiefern ist das für mich als SL jetzt Spaß mindernd?
Sie ist doch mit allen anderen zu Beginn des Abenteuers im Dorf. Das würde mir jetzt reichen.

Edit. Könnte mir jemand evtl. erklären, was jetzt genau für den Spielleiter den Spielspass mindern soll?
Und warum und wodurch man als Spielleiter weniger Spaß empfindet?

Da gibt es verschiedene Varianten und als SL hat man dann ggf auch noch zusätzlich den Spielspaß der Mitspieler im Blick, z.B. bei sich abzeichnenden PvP.
Im Üblichen hängt das auch nicht nur an einer einzelnen Facette und es wird ja auch durchaus darüber gesprochen. Dann hängt es eben nicht alleine daran, dass der Charakter nicht in dem Dorf geboren worden ist, sondern auch nach seinem Hintergrund keinerlei Interesse hat dort zu sein und sich in lokale Probleme verstricken zu lassen bzw. selbst Quell massiver zusätzlicher Probleme wäre, die dann das Spiel bestimmen würden.
(Und mehrere solche "Ausnahmen" würden dann auch wieder den Charakter des Spiels massiv verändern und damit die Art des gebotenen potentiellen Spielspaßes.)

- die Figur passt nicht zu den geplanten Situationen (und der Spieler zeigt auch kein Interesse sich darin verwickeln zu lassen)
- die Figur ist nicht qualifiziert (und der Spieler zeigt, dass ihn dies ärgern würde oder würde eine unzumutbare Belastung der Anderen)
- die Figur ist überqualifiziert (und der Spieler zeigt, dass er das auch auszunutzen gedenkt bzw. andere Spieler hätten dann ein Problem damit)
- die Figur passt ideologisch/fraktionell nicht zum Rest der Gruppe (und unerwünschtes PvP oder andere massive Konflikte sind so absehbar)
- die Figur passt grundlegend nicht ins Setting (der Ninja in der "protoschottischen" Clanfehde)
- die Figur wäre erklärbar aber offenbar ein Aussenseiter und die Hintergrundgeschichte praktisch irrelevant (und der Spieler würde das Nichtangespieltwerden krumm nehmen)

Man kann sicher immer alles so biegen, dass es für den EINEN Spieler passt. Aber eben nicht immer so, dass es für alle passt.

Wenn man völlig frei erstellen lässt ist Chaos und Inkompatibilität die natürliche, zuerwartende Folge. Also gebe ich eine Vorgabe zum fokussieren. Darüber kann dann in Detail diskutiert und eine Einbettung geprüft werden, aber wo es zu Unvereinbarkeiten kommt, hat der herausragende Exot eben dann das Nachsehen - zum Wohle des Spielspaßes des dies alles koordinieren müssenden Spielleiters und auch des vorgabetreueren Rests.






Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 25.12.2017 | 09:56
Maarzan hat es super auf den Punkt gebracht. Danke.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 10:01
Da gibt es verschiedene Varianten und als SL hat man dann ggf auch noch zusätzlich den Spielspaß der Mitspieler im Blick, z.B. bei sich abzeichnenden PvP.
Im Üblichen hängt das auch nicht nur an einer einzelnen Facette und es wird ja auch durchaus darüber gesprochen. Dann hängt es eben nicht alleine daran, dass der Charakter nicht in dem Dorf geboren worden ist, sondern auch nach seinem Hintergrund keinerlei Interesse hat dort zu sein und sich in lokale Probleme verstricken zu lassen bzw. selbst Quell massiver zusätzlicher Probleme wäre, die dann das Spiel bestimmen würden.
(Und mehrere solche "Ausnahmen" würden dann auch wieder den Charakter des Spiels massiv verändern und damit die Art des gebotenen potentiellen Spielspaßes.)

- die Figur passt nicht zu den geplanten Situationen (und der Spieler zeigt auch kein Interesse sich darin verwickeln zu lassen)
- die Figur ist nicht qualifiziert (und der Spieler zeigt, dass ihn dies ärgern würde oder würde eine unzumutbare Belastung der Anderen)
- die Figur ist überqualifiziert (und der Spieler zeigt, dass er das auch auszunutzen gedenkt bzw. andere Spieler hätten dann ein Problem damit)
- die Figur passt ideologisch/fraktionell nicht zum Rest der Gruppe (und unerwünschtes PvP oder andere massive Konflikte sind so absehbar)
- die Figur passt grundlegend nicht ins Setting (der Ninja in der "protoschottischen" Clanfehde)
- die Figur wäre erklärbar aber offenbar ein Aussenseiter und die Hintergrundgeschichte praktisch irrelevant (und der Spieler würde das Nichtangespieltwerden krumm nehmen)

Man kann sicher immer alles so biegen, dass es für den EINEN Spieler passt. Aber eben nicht immer so, dass es für alle passt.

Wenn man völlig frei erstellen lässt ist Chaos und Inkompatibilität die natürliche, zuerwartende Folge. Also gebe ich eine Vorgabe zum fokussieren. Darüber kann dann in Detail diskutiert und eine Einbettung geprüft werden, aber wo es zu Unvereinbarkeiten kommt, hat der herausragende Exot eben dann das Nachsehen - zum Wohle des Spielspaßes des dies alles koordinieren müssenden Spielleiters und auch des vorgabetreueren Rests.
Dann mag ich vermutlich Chaos, in das ich dann Ordnung bringen darf.
Wenn Spieler prinzipiell  gegen die Gruppe spielen, oder nur ihren Vorteil suchen,  dann ist das mMn. ein OT Problem, das ich keines Falls ingame durch Vorgaben loesen möchte.
Das hielte ich für den falschen Weg.

Ich gehe deshalb von grundsätzlich kompatiblen Spielern aus.
Ist das nicht der Fall, habe ich ein viel grösseres Problem,  als die Frage: Wie ich wo ihre Figuren unterkriege.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 10:06
Man muss nicht aktiv und bewußt gegen die Gruppe spielen, um Stress zu verursachen: massive Egozentrik, "künstlerisches" Sendungsbewußtsein und/oder (Bespaßungs-)Anspruchsdenken reichen völlig aus.

Und kompatible Spieler findet man, indem man die Kompatibilitätskriterien rechtzeitig kommuniziert, z.B. mit solchen Spielvorgaben als Spielleiter.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 10:15
Wenn die Figurenerschaffung nach- für alle am Spieltisch geltenden Regeln und dem Gruppenvertrag  stattfindet, dann wüsste ich ehrlich gesagt nicht welche Art von Figur mich als SL stören sollte.
Na eine, die nicht in das Kampagnenkonzept passt?
Wenn ich die Stimmung der Gummibärenbande am Spieltisch haben will, stört Leonidas aus 300 ganz gewaltig.
Umgekehrt passt eine Pinkie Pie nicht in eine Kampagne um Pennywise.
Und so weiter und so fort.

Und ich stecke bereits sehr viel Arbeit in die Kampagne, da brauch ich keine zusätzliche Gehirnakrobatik für quertreibende Spieler.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 10:21
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 10:43
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.

Und wie identifizierst du dann die "unpassenden" Problemspieler?
"Ich spiele immer nur mit denselben vertrauten Personen" zählt nicht, denn die müssen ja auch erst einmal gefunden werden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 25.12.2017 | 10:57
Persönlich habe ich sehr oft 0815 Shadowrun geleitet, d.h. willkürliche Charaktere die zufällig in der gleichen Stadt sind und - meist vom Schieber, seltener durch Zufälle - in einer gemeinsamen Shadowrunner-Gruppe geendet haben. Da habe ich meist relativ wenig eingeschränkt, aber natürlich stünde mir das Recht offen - ich muss ja nicht leiten und keiner muß spielen.

Inzwischen tendiere ich stark dazu, diesen 0815 Stil nicht mehr zu fahren, sondern einen gemeinsamen Hintergrund anzustreben - und dazu mache ich dann eben auch Vorgaben. Allerdings stelle ich dies natürlich schon beim Angebot, was zu leiten, klar und jeder, der den Hintergrund nicht mag, muß ja nicht mitspielen. Quertreiber, die dann partout was anderes spielen wollen, fliegen raus, eiskalt, weil sie den Hintergrund ja schon kannten und akzeptiert haben.

Wobei es mir meist weniger um Balancing-Sachen als um Setting-Sachen geht. Wenn die Idee ist, alles Leute aus einem Dorf zu spielen, dann kann das eine ja durchaus ein Bäcker sein und der andere der knallharte Jäger, der dritte der "Veteran aus'm Kriech" und der vierte der pazifistische Priester, das ja primär erstmal mit Regel-Balancing nichts zu tun. Aber wenn es z.B. dann darum geht, dass das Dorf bedroht ist, bringt das gleich viel mehr Motivation für die Charaktere als wenn es halt fünf Abenteurer sind, die zufällig im Dorf übernachten. Oder wenn die Tochter des Dorfvorstehers entführt wird, in die Charakter X und Y verliebt waren und die Cousine von Charakter Z ist... Klar kann man solche Beziehungen auch langfristig im Spiel aufbauen, aber ein gemeinsamer Hintergrund macht eben manches einfacher.

TL;DR: Ja, Spielleiter darf Vorgaben machen - aber bitte gleich zu Beginn, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen. Im Falle von Setting-bedingten Einschränkungen bin ich mittlerweile sogar stark dafür, weil ich das persönlich interessanter finde - zumindest in alle Regel, Ausnahmen bestätigen diese ja.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 11:50
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so

Ich würde dir zustimmen, wenn ich es so oder so ähnlich nicht schon öfters in den letzten 30 Jahren erlebt hätte. Und genau die Frage nach der Slapstick-Runde ist da Teil des Problems. Einer will Slapstick spielen, fünf nicht. Ärgerlicherweise ist der eine dann auch gerne mal eingeschnappt, wenn sein Slapstick-Charakter, der doch ach so witzig ist, nicht auf Begeisterung stößt und kurzerhand in der Taverne stehen gelassen wird. Trotz vorheriger Warnung durch die Runde: "Gib uns einen Grund deine Figur mitzunehmen, sonst lassen wir es." (Wobei die "Charakter" gesagt haben. "Figur" ist so ein Pet Peeve, den mir der Megavolt eingebrockt hat. :d)

Also ja, das Beispiel kommt aus der Praxis. Und gerade in vor aufgeklärten Zeiten, in der Konzepte wie Gruppenvertrag, Spielertypen und generell der erwachsene Umgang mit solchen Sachen noch nicht mein Fall waren (passiert, wenn man mit 11 anfängt), war das ein größeres Problem. Ich bin aber immer wieder überrascht, welche Geschichten Leute auf Cons, unserem Stammtisch etc. mit genau solchen Nummern auspacken. Der DSA-Zuckerbäcker ist aus einem Grund sprichwörtlich geworden. Schmeißt du Bauern- und Powergamer in eine Runde, ist dieser Konflikt sogar möglich, ohne dass einer auf Slapstick abzielt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 25.12.2017 | 11:58
Zitat
Quertreibende oder  Aufmerksamkeit-suchende Spieler sind mMn. ein OT Problem.
Wenn die Spieler passen, kann mEn. auch mit der Auswahl Figuren nichts schief gehen.

Edit. Umgekehrt - ist eine andere Baustelle-
Da macht man sich mMn. eine Menge vor, wenn man glaubt, durch SL Vorgaben die eigentlichen Probleme loesen zu können.

 :d

Ich sehe das genauso und halte den bezug auf das Ausgangsthema in dem Fall auch für "zufällig"

Solche Quertreiber schießen nicht nur beim Charakterbau am Ziel vorbei sondern bei vielen anderen Tischsituationen. Und dienen dann wahrscheinlich als Beispiel für andere Threads ähnlicher Art ^^

Meiner Meinung hat eine Runde, die so einen Quertreiber dabei hat, noch ganz andere Probleme als das genannte in diesem Thread

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 12:03
Ja, das ist ein OT-Problem. Die IT-Lösung ist wie in meinem vorherigen Posting lesbar nur bedingt angenehm. Aber für diesen Teilaspekt gibt es ja eine OT-Lösung. Sie nennt sich ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.

Oft wird dann nämlich auch der generelle Spielstil thematisiert, was Quertreibern überhaupt erst ein Mal kommunizieren könnte, dass sie zu Quertreibern werden könnten. Die wenigsten Leute setzen sich nämlich an den Tisch und sagen sich: "Heute mache ich mal eine Runde kaputt." Meistens braucht es da nur ein Aha-Moment, bevor die Atmosphäre vergiftet ist. Und dazu dienen eben auch ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 12:07
Und wie identifizierst du dann die "unpassenden" Problemspieler?
"Ich spiele immer nur mit denselben vertrauten Personen" zählt nicht, denn die müssen ja auch erst einmal gefunden werden.
Ich spiele hauptsaechlich mit Leuten, die ich einigermaßen gut kenne. Bei neuen Spielern weiß man das natürlich nie so genau. Aber wenn die Gruppe insgesamt merkt, dass der neue Spieler allen viel Kraft und Nerven kostet, dann passt es halt nicht zusammen.
Das weiß man sicher nicht immer sofort. Aber irgendwann fällt es doch auf. Und dann kann man versuchen Gespräche zu führen und wenn das nichts hilft, muss man sich halt trennen.
Ich meine, es ist Freizeit. Und es ist eine freiwillige Freizeitbeschäftigung.

Man kann halt nicht mit jeder Person befreundet sein.
Man kann auch nicht mit Jedem Rollenspiel machen.

Aber wenn man es vorher auch abseits des Spieltisches ganz gut mit jmd. aushält ist mMn. die Wahrscheinlichkeit höher, dass es auch am Spieltisch gut klappt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 12:12
Ja, das ist ein OT-Problem. Die IT-Lösung ist wie in meinem vorherigen Posting lesbar nur bedingt angenehm. Aber für diesen Teilaspekt gibt es ja eine OT-Lösung. Sie nennt sich ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.

Oft wird dann nämlich auch der generelle Spielstil thematisiert, was Quertreibern überhaupt erst ein Mal kommunizieren könnte, dass sie zu Quertreibern werden könnten. Die wenigsten Leute setzen sich nämlich an den Tisch und sagen sich: "Heute mache ich mal eine Runde kaputt." Meistens braucht es da nur ein Aha-Moment, bevor die Atmosphäre vergiftet ist. Und dazu dienen eben auch ... *Trommelwirbel* ... vorherige Absprache, welche SC Sinn machen. Also genau das, worum es hier geht.
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 25.12.2017 | 12:14
Zitat
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen

 :d
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 12:19
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Hängt wieder von der Situation ab. In bestimmten Spieltypen, die einen stark eingreifenden und vorgebenden SL brauchen - z.B. Erkundung eines vorgegebenen Mysteriums - kann eine Absprache in der Gruppe schon einiges vorweg nehmen, was eigentlich erst später offenbar werden soll. In den meisten Fällen bin ich aber ganz klar ein Verfechter, dass die Gruppe das ausmacht. Aber für mich und in meinen bevorzugten Systemen zählt Charakterbau auch schon zum gemeinsamen Spiel.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 25.12.2017 | 12:23
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Kommt darauf an. Wenn der Spielleiter eine bestimmte Runde anbietet, kann er natürlich festlegen, was dieses Angebot umfasst und welche Bedingungen daran geknüpft sind. Da kann man gerne versuchen zu verhandeln, aber wenn man dabei zu weit vom Spielleiter weg kommt, ist es sinnvoller für alle, das Angebot halt nicht anzunehmen und was völlig anderes zu machen. Das trifft umso stärker zu, je mehr das Angebot in eine bestimmte, nennen wir sie mal "Kampagnen"-Richtung geht. Wenn es einfach nur "Random Adventurers have random adventures in a random fantasy world" ist, spielt das imho weniger eine Rolle (aber auch hier kann natürlich der Spielleiter einseitig sagen, dass er für bestimmte Charaktertypen nicht leitet, Ende).
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 12:29
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Und dann kommt ja noch hinzu, wie ein Gruppenvertrag zu Stande kommt. In diesem Fall für diesen Teilaspekt ist für viele Leute offenkundig: "Die SL sagt, was geht." Das zeigt der Thread hier ganz deutlich. Das geht offener, klar, ist aber nicht immer zielführend. Und das ganze Thema hier dreht sich um das Zustandekommen und den Bruch eines spezifischen Teils des Gruppenvertrags. "Aber das gehört ja in den Gruppenvertrag" erscheint mir wie billiges Ausweichen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 12:31
Diese Vorabsprachen zähle ich jetzt beispielsweise mit zum Gruppenvertrag.
Ich finde es nur komisch,  wenn bestimmte Vorgaben allein vom Spielleiter festgelegt werden und auch nicht mehr gemeinsam verhandelt werden duerfen.

Klar können sie verhandelt werden. Die Frage ist, was dabei zu erwarten ist.

Am Ende muss eben für den (oder auch einen) SL und genügend Spieler ein Kompromiss gefunden werden.

Und wo der Spielleiter Vorarbeiten macht, sind seine Vorstellungen auch die Basis, auf welcher die Verhandlungen begonnen werden. Anders mag das z.B. sein, wenn in einer Gruppe noch gar nicht klar ist, wer denn nun der nächste SL wird.

Jeder kann alles fordern/vorschlagen. Aber am Ende muss (wenn so vorgesehen) einer den SL machen, sagen was er denn nun macht und genügend Spieler dann auch noch OK sagen - das ist dann auch der Gruppenvertrag.

 Da aber der SL üblicherweise deutlichen Mehraufwand hat sind se in der Regel seltener und wollen dafür eben auch entsprechende Gestaltungsprivilegien sehen - oder du kannst eben selber anbieten etwas "besseres" zu leiten.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 25.12.2017 | 12:33
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 25.12.2017 | 12:39
Zitat
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.

Ja, ich finde sowieso, dass einigen SL der Wechsel auf den Spielerplatz mal hin und wieder ganz gut tut
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 12:39
@Derjayger:
Grundlegend für die Diskussion in diesem Thread waren Spieler, die sich eben diese Gedanken nicht gemacht haben, sondern einfach mal von der SL forderten, dass es wider deren Ansage passt. Und als es dann nicht passte, haben sie mit klassischer "Mein Charakter ist halt so"-Kackscheisse geantwortet, als Beispiel der Drow, der anfing die Bauern zu vergiften. Das ist Mist. Sinnvolle Konzepte, wie auch ein Sonderfall ins Spiel rein kann? Super! Die meisten Leute, die ich als SL kennengelernt habe, sind da ganz offen. Der besondere Schmetterling auf Teufel komm raus und ohne Eigenanteil bei der Implementation? Geh weg.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Moonmoth am 25.12.2017 | 13:02
Eine Erkenntnis, die ich von Fate übernommen habe und auch in allmeinen zukünftigen eigenen Kampagnen so umsetzen werde: Die Gruppe wird gemeinsam erschaffen - die Kampagne wird vom SL vorgestellt und besprochen, dann die Charaktere ausgedacht und dann erst regelrechnisch erstellt - am besten auch gleich zusammen an einem Tisch, wenn das vom System her halbwegs praktikabel ist.

Macht einfach ganz viel Sinn und man kann „Querschläger“ entweder ganz vermeiden oder zumindest so anpassen, dass sie in die Gruppe und in der Kampagne funktionieren.

Das setzt natürlich voraus, dass ich wenige Spielertypen aus der Kategorie  „ich habe aber schon 20 Seiten Hintergrund geschrieben!!“ habe  ;)

Ich will als SL nun auch motivierte Spieler nicht unbedingt total ausbremsen, aber es macht Sinn wenn SC in einem Kontext  - Spielergruppe/Kampagne/Szenario - erstellt werden und nicht in einem luftleeren Raum. Vorgaben des SL sind zwar im ersten Moment oft „ganz klar“, aber im stillen Kämmerlein wird dann oft viel interpretiert…

Ich habe auch schon sehr motivierte Spieler erlebt, die von vornherein mit einer sehr fixen Charakteridee kommen, bevor sie überhaupt vom Konzept der Kampagne wussten. Das ist für mich tatsächlich immer problematisch gewesen, insbesondere wenn man mit Freunden spielt.

Nun, das sind so meine ganz persönlichen Erfahrungen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Yney am 25.12.2017 | 13:23
Wenn ich meine eigene Spielweise im Sinne der hier oft verwendeten Begriffe richtig verstehe, dann ist es wohl eher eine Sandbox (die Spieler bewegen sich frei in der Welt, "Abenteuer" können sich ergeben, sind aber nicht der rote Faden?). Zunächst einmal halte ich es darum ähnlich wie Issi und lasse erst einmal alles zu, was das Regelbuch erlaubt. Da ich aber als Spielleiter die entstehenden Figuren glaubhaft zusammenbringen will, so dass sie dann gemeinsam diese Welt erleben können, sind Einschränkungen nicht völlig vermeidbar.

Das kann dann so klingen: "Nein, ich denke eine Fey wäre unpassend, denn du könntest den Wald nie lange verlassen, während Maries Zwergin, so wie sie die im Moment beschreibt da niemals hinein gehen würde. Das bekomme ich nicht zusammen." Dann sucht man eben gemeinsam Kompromisse. Was ich dagegen nicht mag sind Gedanken wie "Ihr braucht unbedingt noch einen Heiler." Wenn die Gruppe keinen dabei hat, dann entwickelt sich die Geschichte eben anders (und ich weiß vorher nicht wie: Super!).
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Supersöldner am 25.12.2017 | 13:24
ohne Heiler führt doch  normalerweise nur zu Problemen . oder ?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 13:51
Wenn man beim generischen Fantasysetting u d längere Kampagnen bleibt, fallen mir für alle bisher genannten, konkreten Probleme, warum ein Char nicht in die Gruppe passen soll, innerhalb von 3sec Lösungen ein. Insofern wären diese SL gut beraten, mal auf die Spieler zu hören, weil sie vielleicht kreativer sind als der SL.
Wenn man bei langweiliger ausgelutschter 08/15 Fantasy in langweiligen ausgelutschten Setting mit 08/15 Kampagnen bleibt, fällt mir kein einziger Grund ein, nicht ALLES  zu erlauben, damit in den Einheitsbrei wenigstens durch Zufall etwas Würze kommt.

Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 25.12.2017 | 13:55
Man muss nicht aktiv und bewußt gegen die Gruppe spielen, um Stress zu verursachen: massive Egozentrik, "künstlerisches" Sendungsbewußtsein und/oder (Bespaßungs-)Anspruchsdenken reichen völlig aus.

Dagegen helfen erstens Vorgaben der hier diskutierten Art ohnehin nicht, und zweitens ist das kein reines Spielerproblem -- im Gegenteil, diversen Horrorgeschichten zufolge sind SL dafür mindestens genauso anfällig. Sollte man also so einem "Problemspieler" das Entscheidungsmonopol über die Kampagne gewissemaßen qua Amt anvertrauen, nur, weil er mal auf der anderen Seite des Schirms sitzt?

Zitat
Und kompatible Spieler findet man, indem man die Kompatibilitätskriterien rechtzeitig kommuniziert, z.B. mit solchen Spielvorgaben als Spielleiter.

Dem Punkt kann ich dagegen zustimmen -- Kommunikation ist wichtig, und wenn man sich im Vorfeld nicht ausreichend verständigt hat, dann muß man eben zwangsläufig mit entsprechend mehr Problemen im späteren Verlauf des Spiels rechnen (es sei denn, man hat tatsächlich mal unverschämtes Glück und es paßt rein zufällig auch so alles). Ich halte das nur nicht für eine Einbahnstraße, in der die SL ihren gottgleichen Willen verkündet und sich alle gefälligst daran zu halten haben.

Was die anderweitig angesprochenen Konflikte zwischen einzelnen Charakterkonzepten und Spielwelt angeht, hätte ich noch eine allgemeine Frage: wie okay ist es eigentlich für die SL, ein Setting schon im Vorfeld festzulegen, ohne sich erst mit ihren Spielern abzusprechen? Entspricht das nicht genaugenommen exakt dem "Spieler bastelt sich SC, ohne nach dem Setting zu fragen"-Problem hoch drei und in grün?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 25.12.2017 | 13:59
Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)

Da weiß ich auch nicht ganz, ob das der richtige Ansatz ist. Ich halte die Gruppe in einer dynamischen Zusammenarbeit sehr wohl für kreativer als mich als Einzelperson.

Aber was Vorgaben hier schaffen können, ist ein Verlassen der eigenen Komfortzone. Das fand ich beim letzten Eskapodcast sehr witzig. Alle stimmten überein, dass sie immer was anderes spielen. Tanja zum Beispiel immer eine andere witzige Figur. (Nur minimal vereinfacht und überspitzt ;)) Kennen wir doch alle. Wenn man uns lässt, spielen die meisten die gleiche Corestory in anderem Kostüm. Das ist nicht wirklich soooo kreativ. Kriege ich erst ein Mal einen Eimer an Vorgaben und muss innerhalb derer kreativ werden, hat das einiges an Potential auch mal von eingetretenen Pfaden abzukommen. Also ja, Spieler können durchaus kreativer mit SL-Vorgaben werden.

Und das ist übrigens nicht gleichbedeutend mit der Aussage, die SL ist kreativer als die Spieler, die hier im Thread auch schon daraus gemacht wurde.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 14:14
Dagegen helfen erstens Vorgaben der hier diskutierten Art ohnehin nicht, und zweitens ist das kein reines Spielerproblem -- im Gegenteil, diversen Horrorgeschichten zufolge sind SL dafür mindestens genauso anfällig. Sollte man also so einem "Problemspieler" das Entscheidungsmonopol über die Kampagne gewissemaßen qua Amt anvertrauen, nur, weil er mal auf der anderen Seite des Schirms sitzt?
Wenn der Spielleiter die entsprechenden Vorgaben offen setzt, gibt es hier deutlich weniger Potential für Probleme, da die Vorgaben eh schon zu dem von ihm gewünschten Stilpassen (und damit passende Spieler zusagen dürften) .
Ein Problem gäbe es in der Beziehung im Bereich Wirkung von Vorgaben nur, wenn er mit seiner Vorlage nicht offen und ehrlich ist.


... Ich halte das nur nicht für eine Einbahnstraße, in der die SL ihren gottgleichen Willen verkündet und sich alle gefälligst daran zu halten haben.

Was die anderweitig angesprochenen Konflikte zwischen einzelnen Charakterkonzepten und Spielwelt angeht, hätte ich noch eine allgemeine Frage: wie okay ist es eigentlich für die SL, ein Setting schon im Vorfeld festzulegen, ohne sich erst mit ihren Spielern abzusprechen? Entspricht das nicht genaugenommen exakt dem "Spieler bastelt sich SC, ohne nach dem Setting zu fragen"-Problem hoch drei und in grün?

Es ist nicht die Vorgabe eines "gottgleichen Willen", sondern die Vorgabe eines "Händlers"  mit einem Angebot. Und wer das "Produkt" haben will, der muss sich natürlich an die Vorgabe halten oder eben ablehnen - wenn er kein für beide Seiten akzeptableres Angebot vorzuweisen hat.

Ein Händler mit einem entsprechenden Interessezu verkaufen wird sicher auch die Bedürfnisse der "Kunden" zu berücksichtigen versuchen - aber eben nicht "zu jedem Preis verkaufen".

Die Marktmacht stammt halt aus dem üblicherweise anfallenden Extraaufwand für den Spielleiter. Es steht jedem Spieler theoretisch frei seinen Wunsch-SC zu beschrieben und mit dieser Vorlage dann nach einem passenden Spielleiter und passender Gruppe zu suchen ... .
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 25.12.2017 | 15:52
Wenn man bei langweiliger ausgelutschter 08/15 Fantasy in langweiligen ausgelutschten Setting mit 08/15 Kampagnen bleibt, fällt mir kein einziger Grund ein, nicht ALLES  zu erlauben, damit in den Einheitsbrei wenigstens durch Zufall etwas Würze kommt.

Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)

So wahr.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 25.12.2017 | 15:59
Na dann passt ja alles :)

Und wie kriegst du ein frisches Fantasysetting hin durch SL-Vorgaben beim Charbau? Leuchtet mir nicht ein, wie es anders gehen könnte als durch Angebot statt Optionsverbot.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 25.12.2017 | 16:07
Zitat
wie okay ist es eigentlich für die SL, ein Setting schon im Vorfeld festzulegen, ohne sich erst mit ihren Spielern abzusprechen ?

Entweder hat man eine Runde die auf ungefähr der gleichen Wellenlänge spielen will, also Mystery, Fantasy, Sc-Fi oder ähnliches (wo der gemeinsame Konsens also da ist) oder ich überlege mir was ich gerne machen möchte und kommuniziere das dann und suche entsprechende Spieler.
Aber das man auf die Idee kommt einfach am Spielabend aufzuschlagen und zu sagen heute spielen wir Shadowrun in London, weil ich die Stadt seid meinem letzten Städtetrip so geil finde, wird wohl in den allerwenigsten Runden ohne Widerworte klappen.

Mein persönlicher Eindruck ist sowieso, das hier die zwei Fronten "sollen die Spieler alles machen was im Regelwerk erlaubt ist, wird schon schiefgehen" und der "SL hat in gewissem Maße das sagen, weil er halt auch den Mehraufwand hat" nicht zu einem Konsens kommen.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 25.12.2017 | 16:57
Zitat
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der SL im Großen und Ganzen JEDE Vorgabe machen kann, die er witzig findet. Sogar ohne Begründung. Der potentielle Spieler kann dann sagen "Jo, lass ich meine Kreativität innerhalb der gesetzten Grenzen kreisen" oder "Nä! Das is mir zu blöd, da spiel ich nicht mit!".

Auch wenn ich durchaus der Meinung bin das Morgaben für einen reibungslosen Ablauf des spiels wichtig sind. Würde ich mir so was als Spieler nicht bieten lassen. Pistole auf die Brust bzw. friss oder  stirb funktioniert bei mir so gar nicht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 17:31
Wenn man bei langweiliger ausgelutschter 08/15 Fantasy in langweiligen ausgelutschten Setting mit 08/15 Kampagnen bleibt, fällt mir kein einziger Grund ein, nicht ALLES  zu erlauben, damit in den Einheitsbrei wenigstens durch Zufall etwas Würze kommt.

Sowas leite ich aber nicht. Und deswegen sind meine Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht kreativer als ich, vor allem dann nicht, wenn sie unfähig sind, mit kreativen Fesseln zu arbeiten. ;)
Also Spieler die sich selbst entscheiden können, spielen auch immer nur sich selbst.
Und Spielleiter die das zulassen spielen nur 08/15 Abenteuer?

Na zum Glück gibt's hier keine Vorurteile!  ~;D :Ironie:

Ich meine,  man kann sich alles irgendwie zurecht drehen,  damit man sein Vorgehen rechtfertigt.
Aber es wirkt schon etwas gekünstelt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 17:37
Würde ich mir so was als Spieler nicht bieten lassen.
Was? Dass ein SL ein Rundenangebot macht, bei dem er für SCs von bestimmten Voraussetzungen ausgeht und dir den Vorschlag macht, wenn das was für dich ist, kannst du mitspielen?

Wäre ja auch schon ganz schön fett dreist! ;D

Ich bin aber mal wieder irritiert, von welchen Situationen manche User hier wieder ausgehen. ;)
Die von mir präferierte und mir größtenteils so bekannte Lage ist, dass ein Rollenspieler Bock hat, irgendwas mehr oder weniger bestimmtes zu leiten, dies mehr oder weniger öffentlich bekannt macht und Interessenten dann Details inklusive seiner Vorstellungen zu SCs vorstellt. Jede/r Interessent/in kann nach Begutachtung des Angebots sagen Ja/Nein/Ja, aber. Der potentielle SL guckt dann noch, ob er mit dem/den "Aber" arbeiten kann und will und schließlich entsteht eine Runde.
Fertig.

Es gibt SLs, die bestimmte Spieler unbedingt in ihren Gruppen haben möchten und deswegen bei diesen zu großen Zugeständnissen bereit sind. Ich bin dazu heutzutage persönlich nicht mehr bereit, dazu hat sich meine Einstellung zu meiner Freizeit und der Arbeit, die ich hineinstecke, zu sehr verschoben. Wenn ich allerdings Spieler bin und bei einem SL einen interessanten Aufhänger sehe, dann bin ich heutzutage auch bereit, im Extremfall meinen SC komplett nach Vorgaben zu bauen und aus dieser Rolle das rauszuholen, was geht.

Und wie kriegst du ein frisches Fantasysetting hin durch SL-Vorgaben beim Charbau? Leuchtet mir nicht ein, wie es anders gehen könnte als durch Angebot statt Optionsverbot.
"Liebe potentielle Mitspieler,
aus historischen Gründen sind die Eckdaten des Settings so und so. Diese und jene Rassen stehen aus diesen und jenen Gründen nicht zur Verfügung. Aus diesen und jenen Gründen sind diese und jene Klassen unspielbar, also vergesst diese bitte gleich wieder. Diese und jene Klasse müssen aus diesen und jenen Gründen mit diesen und jenen Einschränkungen leben, aber es wird die Möglichkeit geben, diese im Verlauf der Kampagne auszuschalten. Allerdings ist dazu eine ordentlich Portion Eigeninitiative nötig, einfach mitlaufen und rumzocken wird euch da nicht helfen.
Wenn ihr mit diesen Vorgaben leben und spielen könnt und wollt ... dann WILLKOMMEN!"

;)

Ich meine,  man kann sich alles irgendwie zurecht drehen,  damit man sein Vorgehen rechtfertigt.
Du kannst gerne jetzt in diesem Post mein "Vorgehen" (sicher, dass du nicht "Vergehen" schreiben wolltest?  >;D) nachlesen.

Ich muss mich dabei für überhaupt nichts "rechtfertigen". Aber ich finds lustig, wie allergisch manche auf für mich völlig normale und imho dem Spielspaß nur förderliche Verfahrensweisen reagieren. ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 17:52
@
Sashael
Wenn ich nur Spieler für mein Abenteuer suche, z. B. auf einer Con. ,dann ist das sicher eine andere Situation, als wenn ich eine Heimgruppe habe, für die ich mir überlege, was ich leite.

Ich habe auch schon mal auf einer Con gelitten. Es gab aber keine Vorgaben sondern nur Anhaltspunkte: Wie: wo spielt das Abenteuer? Und für welche Grade ist es ungefähr?
Das wars.

Und bei einer Heimrunde schneide ich die Abenteuer auf die Gruppe zu,  nicht umgekehrt. Das ist eine völlig andere Herangehensweise, die auch ganz bestimmt nicht unkreativ ist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 25.12.2017 | 17:53
Naja wenn ich ansage das ich eine Themengruppe Gaukler beleiten möchte und jeder der zum Spiel antretenden chars so überhaupt nicht da reinpasst dann erleben die das/ die Abenteuer halt anders als die Themengruppe es erlebt hätte.

Je nach Setting und vorhandenem Adel handelt es sich nicht mal mehr um eine Addaption sondern um was ganz anderes. 

Ich habe keine Probleme damit wenn die anwesenden  Spieler mehrheitlich was anderes wollen als die Themengruppe ich gehe da schon drauf ein aber das Spielerlebnis wäre für sie mit 80% noch besser gewesen wenn es die Themengruppe oder eine von den Spielern gewünschte Themengruppe gewesen wäre.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 18:05
Naja wenn ich ansage das ich eine Themengruppe Gaukler beleiten möchte und jeder der zum Spiel antretenden chars so überhaupt nicht da reinpasst dann erleben die das/ die Abenteuer halt anders als die Themengruppe es erlebt hätte.

Je nach Setting und vorhandenem Adel handelt es sich nicht mal mehr um eine Addaption sondern um was ganz anderes. 

Ich habe keine Probleme damit wenn die anwesenden  Spieler mehrheitlich was anderes wollen als die Themengruppe ich gehe da schon drauf ein aber das Spielerlebnis wäre für sie mit 80% noch besser gewesen wenn es die Themengruppe oder eine von den Spielern gewünschte Themengruppe gewesen wäre.

Ich tue mir ehrlich gesagt schwer zu finden, dass eine Figur nicht in ein Abenteuer passt.

Es gibt mMn. alleine so viele Möglichkeiten Figuren z. B. unter Gaukler zu bringen. Sei es weil sie undercover reisen und sich verkleiden. Sei es, weil sie als Begleitschutz mit den Gauklern zu tun haben. Weil ihnen etwas wertvolles gestohlen wurde, was sie von den Gauklern benötigen.
Weil die Gaukler sie um Hilfe bitten, weil es persönliche Beziehungen zu den Gauklern gibt,  und und und.

Es gibt auch jede Menge "Gaukler-aehnliche Figuren", wie Barden, Glücksritter, Tänzer  usw.. Und meist reicht mEn. auch schon eine Figur davon in der Gruppe,  an der man so ein Abenteuer aufhängen kann.

Edit. Ich denke wo ein Wille ist,  ist meist auch ein Weg.
Und wenn Spieler und Spielleiter etwas zusammen aushandeln, dann sind es schon zwei Köpfe die nachdenken. Das ist mehr als einer.

Prinzipiell  finde ich es nicht fair den Spielern mangelnde Kreativität vorzuwerfen und sich gleichzeitig als SL keine grosse gedankliche Mühe machen zu wollen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 25.12.2017 | 18:19
Wenn jemand kommt und ein Abenteuer für eine Gruppe Gaukler anbietet, wäre es nicht mein erster Instinkt, irgendwas anderes spielen zu wollen. Der SL hat sich ja sicher Gedanken und Arbeit gemacht, und vermutlich funktioniert das Szenario mit Gauklern einfach besser - also warum sollte ich mich nicht drauf einlassen?

Erinnert mich an die Geschichte mit dem WoD-Mage-Abenteuer, zu dem etliche Leute ihre Vampire-Charaktere angeschleppt haben. Keine kluge Entscheidung, übrigens.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 18:29
Wenn jemand kommt und ein Abenteuer für eine Gruppe Gaukler anbietet, wäre es nicht mein erster Instinkt, irgendwas anderes spielen zu wollen. Der SL hat sich ja sicher Gedanken und Arbeit gemacht, und vermutlich funktioniert das Szenario mit Gauklern einfach besser - also warum sollte ich mich nicht drauf einlassen?
Für einen Oneshot würde ich auch jede Figur spielen.
Das tut niemandem weh.

Soll ich die Figur aber länger spielen, würde ich die mir schon auch nach eigenen Interessen auswählen wollen.
Ist ja dann nicht das einzige Abenteuer. Und man will ja als Spieler auch langfristig an etwas Spaß haben.
Figuren nur aus Gefaelligkeit zu spielen macht mMn.    keinen Sinn. Die Spieler selbst müssen mEn. schon Bock auf die Figur haben um langfristig Freude an ihr zu finden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Pyromancer am 25.12.2017 | 18:36
Für einen Oneshot würde ich auch jede Figur spielen.
Soll ich die Figur aber länger spielen, würde ich die mir schon auch nach eigenen Interessen auswählen wollen.
Ist ja dann nicht das einzige Abenteuer. Und man will ja als Spieler auch langfristig an etwas Spaß haben.
Figuren nur aus Gefaelligkeit zu spielen macht mMn.    keinen Sinn. Die Spieler müssen schon Bock auf die Figur haben um langfristig Freude an ihr zu haben.

Und deshalb spielt man einfach nicht mit, wenn ein potentieller SL eine Runde anbietet, die einem nicht passt. Wobei man natürlich immer noch mit dem SL reden kann, ob das eigene Figurenkonzept nicht doch geht oder passend gemacht werden kann. Aber verbiegen muss sich am Ende keiner - weder SL, noch Spieler. Wenn man nicht zusammen kommt, dann kommt man eben nicht zusammen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 25.12.2017 | 18:43
Solange meine Spieler mehrheitlich auch dieser Meinung sind erleben sie etwas anderes als wenn sie eine Gruppe Gaukler sind.

Der stärkste Mann der Welt, der Seiltänzer Alrik und die Weissagerin Miranda sowie Tischler Ben erleben meistern in einem Abenteuer andere Herausforderungen als Alrik der Held der Ogerschlacht, Merten der Elementarist, Thomas der Adelige in Verbannung und Melanie die Hexe.

 Wenn ich die Herausforderungen die erstere Gruppe meistern kann und die ihr begegnen bespielen/ bemeistern will wird die zweite Gruppe Langeweile haben oder scheitern.

Sage ich Tier 4 an und alle kommen mit Tier 2 Charakteren dann hätten mir die Spieler auch einfach sagen können das sie keinen Bock auf lowpower haben.

Wenn ich höfische Charaktere oder Magier verschiedener Spezialrichtungen erbette und nur deren stallknechte kommen dann wird es vor derselben Kulisse auch was anderes ...

Wenn mir die Spieler vor dem Spieltagzurückmelden das die Reise/Entwicklung  der Gaukeltruppe XYZ von Hintertupfingen nach Überstadt / zur berühmtesten Gaukeltruppe der Welt nicht nach ihrem Geschmack ist bzw. das sie dies gerne aufgepeppt um ihren Char+Charhintergrund (+minimal Infos) hätten kann ich mehr darauf eingehen und es besser anspielen/  einbinden als wenn ich es erst am Spieltag erfahre.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 18:45
Und deshalb spielt man einfach nicht mit, wenn ein potentieller SL eine Runde anbietet, die einem nicht passt. Wobei man natürlich immer noch mit dem SL reden kann, ob das eigene Figurenkonzept nicht doch geht oder passend gemacht werden kann. Aber verbiegen muss sich am Ende keiner - weder SL, noch Spieler. Wenn man nicht zusammen kommt, dann kommt man eben nicht zusammen.
Du meinst auf einer Con?
Ja natürlich. Dafür sind ja die Aushaenge da.
In Hausrunden die ich kenne, bespricht man dagegen gemeinsam was man wie spielen will. Das bestimmt jetzt nicht ein Einziger alleine.

@
JustFlo
Aber das kann man ja auch mit den Spielern im Vorfeld aushandeln. Zumindest in einer Heimgruppe.
Man setzt sie ja idR. nicht ungefragt vor vollendete Tatsachen und stellt dazu noch Bedingungen, ohne vorher mit ihnen darüber zu sprechen
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 18:56
Du meinst auf einer Con?
Ja natürlich. Dafür sind ja die Aushaenge da.
In Hausrunden die ich kenne, bespricht man dagegen gemeinsam was man wie spielen will. Das bestimmt jetzt nicht ein Einziger alleine.

Aber am Ende soll/muss einer leiten und dann muss der Kompromiss eben auch so aussehen, dass er das will.
Besprechen ist notwendig, aber der Weg zur Lösng und nicht die Lösung an sich.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 25.12.2017 | 18:59
Aber am Ende soll/muss einer leiten und dann muss der Kompromiss eben auch so aussehen, dass er das will.
Besprechen ist notwendig, aber der Weg zur Lösng und nicht die Lösung an sich.
Klar, natürlich.
Aber für mich wäre das der erste, richtige Schritt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Pyromancer am 25.12.2017 | 19:03
Du meinst auf einer Con?
Ja natürlich. Dafür sind ja die Aushaenge da.
In Hausrunden die ich kenne, bespricht man dagegen gemeinsam was man wie spielen will. Das bestimmt jetzt nicht ein Einziger

Ja klar. Aber wenn einer nur die Gaukler-Runde leiten will, und einer der Spieler hat partout keinen Bock darauf, einen Gaukler zu spielen, dann leitet eben jemand anderes etwas anderes.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 19:17
Aber für mich wäre das der erste, richtige Schritt.

Der Knackpunkt ist aber genau das Füllen dieses ersten Schrittes. Das "drüber reden" ist trivial und auch die wenigsten Vorgabesetzer sind da komplett redefeindlich (OK, einzelne Posts hörten sich schon danach an).
Aber egal, was wir hier abstrakt philosophieren: Am Ende regelt es der Markt - außer natürlich ein Spielerrechtekommitee will eine verbindliche Drowninjaquote einführen, welche SL dann einzuhalten haben  :gasmaskerly:. 


 




Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 25.12.2017 | 19:25
Der Knackpunkt ist aber genau das Füllen dieses ersten Schrittes. Das "drüber reden" ist trivial und auch die wenigsten Vorgabesetzer sind da komplett redefeindlich (OK, einzelne Posts hörten sich schon danach an).

Wenn das so trivial wäre, müßte man nicht in Foren wie diesen immer und immer wieder über das Miteinander-Reden reden. >;D

Zitat
Aber egal, was wir hier abstrakt philosophieren: Am Ende regelt es der Markt - außer natürlich ein Spielerrechtekommitee will eine verbindliche Drowninjaquote einführen, welche SL dann einzuhalten haben  :gasmaskerly:.

Eh, natürlich regelt's am Ende der Markt: wenn die Möchtegern-SL für ihre tolle Idee keine Spieler findet, kann sie die genausowenig gerichtlich einklagen. ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 19:35
Wenn das so trivial wäre, müßte man nicht in Foren wie diesen immer und immer wieder über das Miteinander-Reden reden. >;D

Das Problem sehe ich auf 2 anderen Ebenen:
* manche lehnen das Reden "politisch" ab, weil sie es für angenehmer halten die Entscheidungen lieber verdeckt für die anderen selbst zu treffen (bessere Story und so). Da stört drüber reden natürlich.
* es geht darum worüber und wie geredet wird um nach möglcihkeit zu einem konstruktiven Ergebnis zu kommen (und sei es dass man inkompatibel ist).

Nur festzustellen drüber zu reden reicht eben dann letztlich nicht.

Eh, natürlich regelt's am Ende der Markt: wenn die Möchtegern-SL für ihre tolle Idee keine Spieler findet, kann sie die genausowenig gerichtlich einklagen. ;)

Exakt.
Aber wenn genug in Foren etc mit schönen Reden von "Grundrechten", "modernem besseren Spiel" etc geredet wird, glaubt es vielleicht dann doch einer und knickt in der Verhandlung ein, weil er glaubt das muss so sein.Ziel erreicht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 25.12.2017 | 20:09
@Issi: Das würde Voraussetzungen benötigen die meiner Meinung nach leider zu selten erfüllt sind.

1) Müssen die Spieler mehr realisieren als spielen und X leitet.

2) Müssen die Spieler merken wo dies sich mit ihrem normalen Spiel beißt.

3) Müssen die Spieler merken an welchen Stellen ihre gebauten Chars gegen die Vorgaben verstoßen.

4)Die Spieler müssen den Mund aufmachen.


Bei mir sieht die Realität so aus, dass egal wie lange davor ich auf welchem Kanal ich meine Vorschläge bringe nichts kommt was zu Änderungen aufruft und dann am Spieltag urplötzlich sehr viel improvisiert werden darf.


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 20:12
...
Bei mir sieht die Realität so aus, dass egal wie lange davor ich auf welchem Kanal ich meine Vorschläge bringe nichts kommt was zu Änderungen aufruft und dann am Spieltag urplötzlich sehr viel improvisiert werden darf.

Was mir oft genug auch schon als eine Art "Erpressung" durch die Umstände vorkam: Wenn ich den SL (oder auch schon mal die Spieler umgekehrt) kurzfristig vor vollendete Tatsachen stelle, will die Gegenseite vielleicht nicht ihre Vorinvestition (z.B. Vorberieztung des Spiels) oder auch den Slot beim CON nicht einfach so abschreiben und der Täuscher kann so etwas durchdrücken, was offen abgelehnt worden wäre...  |:((
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 20:17
In Hausrunden die ich kenne, bespricht man dagegen gemeinsam was man wie spielen will. Das bestimmt jetzt nicht ein Einziger alleine.
Auch in Hausrunden habe ich schon mehr als oft Vorgaben für SCs bekommen und gegeben. Ich finde das immer noch amüsant, wie hier auf Vorgaben reagiert wird, speziell von dir.
Muss ich mir das dann so vorstellen?
Zitat
SL: "So, Jungs, wie abgemacht bereite ich die neue Kampagne um Schloss Melón de Eau vor. Macht euch passende Charaktere. Oh, und bitte, alle SCs müssen in irgendeiner Art und Form mit der Farbe Blau verbunden sein."
S1: "Jo."
S2: "Alles klar."
S3: "Nagut, wenn du das so möchtest. Blau it is."
S4: "Hm ... okay, dann muss ich nochmal was umstellen ... aber eigentlich bin damit grün ... äh, blau ... ihr wisst was ich meine."
S5: "WAAAAAS!?!? BLAU!?!?! Geht ja GAR NICHT! Also ich hab meinen SC ja schon fertig und der MUSS Rot sein!"
SL: "Äh ... Rot wäre aber schon blöd. Hm ... Blau und Rot ergibt Lila. Wie wär´s mit Lila als Kompromiss?"
S5: "Nee, also so eine Einengung meiner persönlichen freien Kreativität kann ich ja GAR NICHT ab!"

Ich mache mir im Vorfeld schon immer ziemlich viele Gedanken über eine mögliche neue Kampagne und habe viele Settingstücke schon fertig, bevor ich sie anderen als Angebot unterbreite. Und weil ich per definition mehr über das Setting weiß als jeder andere, behalte ich mir vor, bestimmte Dinge zu verbieten oder zu erlauben. Und wenn jemand dann nen Herzkasper kriegt und auf sein Recht auf freien Charakterbau pocht, dann sag ich dem auch in Heimrunden und unter Freunden "Okay, Compadre, dann spielst du hier nicht mit. Beim nächsten Angebot bist du dann hoffentlich wieder mit von der Partie."
Niemand muss bei mir spielen. Heißt im Gegenzug auch, ich muss nicht jeden in meine Runden aufnehmen.
Ich unterbreite das Angebot, wenn´s dir nicht schmeckt, gehste halt woanders essen. Ist ja kein Beinbruch. Aber genauso wie ich als SL nicht das Anrecht darauf habe, dass jeder Spieler nach meinen Vorgaben das Tanzbein schwingt, so hat auch niemand das Recht, mir vorzuschreiben, welche SCs ich in meinen Runden/Settings zuzulassen habe. ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 25.12.2017 | 20:31
Was mir oft genug auch schon als eine Art "Erpressung" durch die Umstände vorkam: Wenn ich den SL (oder auch schon mal die Spieler umgekehrt) kurzfristig vor vollendete Tatsachen stelle, will die Gegenseite vielleicht nicht ihre Vorinvestition (z.B. Vorberieztung des Spiels) oder auch den Slot beim CON nicht einfach so abschreiben und der Täuscher kann so etwas durchdrücken, was offen abgelehnt worden wäre...  |:((

Das oder Faulheit. Wenn jemand unbedingt der Meinung ist etwas spielen zu wollen von dem ich abrate dann Texte ich ihn nicht ne Stunde lang zu sondern Tür mein Bestes . Nur leider würde dieses mein Bestes mit Vorlauf besser ausfallen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 20:50
... dann Texte ich ihn nicht ne Stunde lang zu sondern Tür mein Bestes.
YMMD mit diesem genialen Vertipper.  ;D :d
Ja, wenn mit Leuten nicht zu reden ist, dann Tür ich die auch.  :hi:
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 25.12.2017 | 20:54
Zitat
Was? Dass ein SL ein Rundenangebot macht, bei dem er für SCs von bestimmten Voraussetzungen ausgeht und dir den Vorschlag macht, wenn das was für dich ist, kannst du mitspielen?

Ich glaube wir haben einfach eine andere Vorstellung was ein Angebot ist. Ich glaube es läuft besser wenn alle Beteiligten sich einbringen können und man sich dann auf einen gemeinsamen Nenner einigt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 25.12.2017 | 21:05
Ich glaube wir haben einfach eine andere Vorstellung was ein Angebot ist. Ich glaube es läuft besser wenn alle Beteiligten sich einbringen können und man sich dann auf einen gemeinsamen Nenner einigt.

Es kann sich ja jeder einbringen- keiner kann ihn davon abhalten Vorschläge zu machen.

Der Trick ist dann das mit dem "auf einen gemeinsamen Nenner einigen".

Also entweder fügst du dich ausreichend ein um im (ggf von diesem etwas modifizierten) Angebot des ersten Vorschlage-SL rein zu passen oder du machst dich besser mit dem Gedanken vertraut selbst zu leiten und ein attraktiveres Angebot zu stellen, wenn du denn spielen willst.

So ein SL-Angebot hat in der regel eine gewisse "Strukturelastizität". Aber die ist begrenzt und wird auch von den anderen Mitspielern ggf noch mit belastet. Und irgendwo (und da der SL sich in der Regel ja schon ein paar Gedanken bei der Erstellung des Angebots gemacht hat nicht all zu weit davon entfernt) bricht der Krug halt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 25.12.2017 | 21:19
Persönlich werde ich meine nächste Runde vermutlich so suchen (da ich hier noch nicht so den Riesen-Kreis an Rollenspielern habe)...

"Ich biete an, folgendes Setting/Regeln zu leiten mit den Hintergrund ..."

Das ist soweit ein "Friss oder stirb" Angebot - wem das gar nichts gibt, der antworte halt nicht. Natürlich gehört es dazu, dass alle, die da mitspielen wollen, sich dann an einen Tisch setzen und gemeinsam den Hintergrund etwas mitgestalten (auch wenn das Grundkonzept schon steht - aber viele Details natürlich noch nicht) um dann entsprechende Charaktere (die sich dann auch kennen) zu basteln. Der Hintergrund ist dabei absichtlich so angelegt, dass die Charakter trotz allem relativ frei gestaltbar sind (es geht um Shadowrun und der Hintergrund ist "vor x Jahren...", so dass dazwischen viel Zeit für die Charaktere bleibt, sich in verschiedenste Richtungen zu entwickeln).

Mal sehen, was das wird.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Ludovico am 25.12.2017 | 22:29
Persönlich werde ich meine nächste Runde vermutlich so suchen (da ich hier noch nicht so den Riesen-Kreis an Rollenspielern habe)...

"Ich biete an, folgendes Setting/Regeln zu leiten mit den Hintergrund ..."

Das ist soweit ein "Friss oder stirb" Angebot - wem das gar nichts gibt, der antworte halt nicht.

So mach ich das schon seit einiger Zeit. Jeder weiss dann, wohin die Reise geht und ich muss als SL nur noch hier und da etwas sagen.
Zuletzt meinte ich zu einem Spieler, dass er sein Konzept bitte etwas weniger extrem gestalte.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 25.12.2017 | 22:46
Naj ... manche Spielleiter sind halt auch ungut im Mitteilen ihrer Wünsche. Ich erinnere mich da an die konkrete Situation:

SL: Wir spielen eine Drow-Kampagne, aber ihr könnt spielen was ihr wollt - solange euer Charakter ein Drow ist. Ihr soll alle Geschwister aus einem adeligen Haus sein.
Me: Cool. Dann spiele ich eine Lolth-Priesterin - das reizt mich schon seit langem.
SL: Naja ... ich finde das nicht so cool, wenn Männer Frauen spielen und umgekehrt, also spiele bitte einen Mann. Ansonsten geht aber alles.
Me: Na gut, dann eben einen männlichen Priester von Vhaeraun.
SL: Ähm ... ein Priester wäre nicht so cool ... weil die X schon eine Priesterin von Lolth spielen wird ...
Me: Tjoa ... dann eben Konzept zwo: ich spiele den Erstgeborenen, der als Krieger ausgebildet wurde um später einmal die Haustruppen zu führen.
SL: Eigentlich wollte ich, dass deine Frau eine Kriegerin spielt - sie hat doch letztens gesagt, dass sie gerne etwas mehr Action aus der ersten Linie erleben würde ...
Me: ... tjoa ... dann nehme ich das Vhaeraun-Konzept minus den Priester und mache mir einen Assassinen - den kann man sicher auch gut gebrauchen!
SL: Naja ... dann hätte die Gruppe keinen Magier und das ist bei Drow so richtig doof ...
Me: Also gut: dann spiele ich eben einen Magier-Assassinen.
SL: Ich will dir ja nicht den Spaß vorweg nehmen, aber ich hab hier einen ganz coolen NPC-Assassinen, der der Lover der priesterin werden soll. gegen den würdest du als Doppelklassen-Char nur abstinken und das würde dir sicher den Spaß verderben.
Me: Ich MUSS also den Magier spielen?
SL: Naja ... ich dachte du spielst doch immer so gerne Magier, da habe ich mich darauf verlassen, dass du auch jetzt einen spielen wirst.
Me: Eben weil ich immer den Magier spiele wollte ich jetzt mal was anderes ...
SL: Also ich finde das echt unfair - ich mache mir solche Mühe mit der Kampagne und du torpedierst das von Anfang an!
Me: ... äh ...

Ist Original so gelaufen, entsprechend wenig Spaß hat es mir dann bereitet. Zum nächsten Spielabend hatte ich mir dann den "du kannst spielen was du willst" 3.5-Magier gebaut. Nach den Regeln. Die als gesetzt galten. Stufe 3. Die gesetzt war. Bzw. Stufe 2+ und ein paar magische Gimmicks durch Scribe Scroll und Craft Wondrous Item. Und hässlich war er - wie die Nacht. Klein und mopsig. Einfach nur, um meinen Protest zu äußern, O.K. das war ein wenig kindisch. Im Laufe des ersten Abenteuers dann:

SL: Sag mal - wie viele Zauber willst du denn noch wirken? Das war eben mindestens dein 4. Erstgradzauber und als 3.stufen Char hast du da nur zwei von. Und überhaupt - wie kommt es, dass du genau die Sprüche gelernt hast, die du brauchst?
Me: Ähm ... mit meiner INT könnte ich tatsächlich 4 1er Sprüche wirken, aber der eben war von einer Schriftrolle.
SL: Ich kann mich nicht erinnern, dass du eine magische Schriftrolle gefunden hättest - wo soll der den herkommen?
Me: ÄH ... die habe ich selbst hergestellt. Ich habe auch noch 20 weitere ge-scribed; du hattest uns ja 2000gp zum Start gegeben.
SL: Wie ge-scribed? Das kannst du doch gar nicht ... Artefakte erschaffen.
Me: Äh doch - das ist eine 1.stufen Fähigkeit aller Magier ...
SL: WAS? Viel zu mächtig! Das ist gestrichen!
Me: Ähm ... dadurch schwächst du den Magier aber ziemlich ab. Was bekomme ich denn zum Ausgleich?
SL: Wie Ausgleich? Magier sind eh over-powered also jammer nicht rum!
Me: ... uh ... O.K. gilt das dann auch für meinen magischen Umhang?
SL: Wo willst du den denn her haben???
Me: ... äh ... durch das Feat "craft wondrous Item" - habe ich mir selbst gemacht ...
SL: WAS? Magier sind viel zu gut - das wird auch gestrichen! Kann ja gar nicht sein, dass niedrigstufige Charaktere schon solche mächtige Fähigkeiten haben!
Me: Ou-key ... dann brauche ich aber etwas Zeit um meinen Char umzubauen - der funktioniert jetzt nicht mehr, ich habe ja jetzt ein Feat offen und muss meine Spruchwahl umbauen, da ich ja jetzt andere Tatsachen habe.
SL: Das ist aber jetzt echt scheiß Rollenspiel, den Char im nachhinein zu ändern! Ich finde du solltest den weiterspielen, sonst hättest du ja einen Vorteil deinen Mitspielern gegenüber, da du ja schon weißt worum es im Abenteuer geht.
Me: WTF? Ich bin draußen!
SL: Ich find es echt scheiße von dir, wie du die Kampagne torpedierst bevor sie so richtig losgegangen ist! Und an meine Mühe denkst du nicht? Voll egoistisch!

Geendet hat es dann damit, dass wir was anderes angefangen haben, da die anderen Mitspieler das Verhalten des SL auch kritisch sahen - sogar seine Frau. Was wohl den Ausschlag gab.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 25.12.2017 | 22:52
Naj ... manche Spielleiter sind halt auch ungut im Mitteilen ihrer Wünsche. Ich erinnere mich da an die konkrete Situation:
Du bekommst hiermit den Ehrenkeks für den Euphemismus des Tages!  :o ;D

Ja, SO solls logischerweise auch überhaupt nicht laufen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 26.12.2017 | 01:18
Zwar hat Craft Wondrous Item in der Tat als Prereq CL3, sodass du ihn auf Stufe 2 nicht schon haben solltest, aber ansonsten... oh. mein. Gott.
Kann mich gar nicht erinnern, die Anekdote je im "SL würgen" Thread entdeckt zu haben? Die hätte einen Platz in der Hall of Shame verdient.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 01:23
Ja, das ist die gekürzte Fassung. Die cloak of resistance +1 habe ich tatsächlich erst nach dem Level-up gecraftet. In der Tat habe ich das Abenteuer - aus Rücksicht auf die anderen Spieler - zu Ende gebracht, dann einen Level-up gemacht und für alle Gruppenmitglieder cloaks gebaut, woraufhin der SL explodiert ist. Danach habe ich hingeschmissen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 26.12.2017 | 02:03
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 02:25
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?

Äh ... wie soll ich denn das verstehen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 26.12.2017 | 07:01
Haha das ist klasse ;D , aber ich wäre schon bei der Charaktererstellung aufgestanden und gegangen !

Sollte in einen offiziellen Ratgeber als Beispiel wie es nicht laufen sollte.  :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Wandler am 26.12.2017 | 09:40
Spieler die meinen Vorgaben nicht folgen sind mir meist nicht kooperativ und haben an meinem Tisch nichts verloren. Umgekehrt weiß ich jetzt nicht wann ich das letzte Mal eine Vorgabe gemacht habe die über "ihr spielt eine Gruppe von Hexenjägern" hinaus geht und das ist für mich Teil des Angebots was ich leiten werde da wird gemeinsam ausgeredet was wir denn überhaupt für eine runde starten sollen.

Im Spiel gibt's von mir sicher vedammt viele Vorgaben, die sich meist um : dort habe ich nichts vorbereitet, in die Richtung möchte ich jetzt nicht weiterspielen und ähnliches gehen. Das liegt dann aber am Spielertyp am Tisch und kommt mehr vor wenn ein Spieler dabei ist der eigentlich eine SL Position einnehmen mag oder vermutlich generell in einem SL losen Spiel besser aufgehoben wäre
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 09:53
Wenn schon deutlich wurde das der SL crafting nicht mag dann munter die Gruppe ohne Vorwarnung  mit gecrafteten Gegenständen auszustatten und Auswischcharaktere sind ja so erwachsen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 10:25
Auch in Hausrunden habe ich schon mehr als oft Vorgaben für SCs bekommen und gegeben. Ich finde das immer noch amüsant, wie hier auf Vorgaben reagiert wird, speziell von dir.
Muss ich mir das dann so vorstellen?
Ich mache mir im Vorfeld schon immer ziemlich viele Gedanken über eine mögliche neue Kampagne und habe viele Settingstücke schon fertig, bevor ich sie anderen als Angebot unterbreite. Und weil ich per definition mehr über das Setting weiß als jeder andere, behalte ich mir vor, bestimmte Dinge zu verbieten oder zu erlauben. Und wenn jemand dann nen Herzkasper kriegt und auf sein Recht auf freien Charakterbau pocht, dann sag ich dem auch in Heimrunden und unter Freunden "Okay, Compadre, dann spielst du hier nicht mit. Beim nächsten Angebot bist du dann hoffentlich wieder mit von der Partie."
Niemand muss bei mir spielen. Heißt im Gegenzug auch, ich muss nicht jeden in meine Runden aufnehmen.
Ich unterbreite das Angebot, wenn´s dir nicht schmeckt, gehste halt woanders essen. Ist ja kein Beinbruch. Aber genauso wie ich als SL nicht das Anrecht darauf habe, dass jeder Spieler nach meinen Vorgaben das Tanzbein schwingt, so hat auch niemand das Recht, mir vorzuschreiben, welche SCs ich in meinen Runden/Settings zuzulassen habe. ;D
Bei uns werden Vorgaben gemeinsam durch die Gruppe festgelegt und diskutiert. Die Gruppe legt selbst fest, welche Figuren noch reinpassen,  in Abgleich mit den Spielerwuenschen. Auch wieviel magische Gegenstaende es ueberhaupt geben soll. Das macht nicht allein der SL.

Bei groben Vorgaben wie: Ihr habt alle irgendwie schon Kontakt mit diesem oder jenem NSC gehabt, oder ihr seid alle aus speziellen Gründen auf dem Fest usw. ist doch kein Problem.
Und für einen Oneshot spiele ich notfalls auch jede Figur, die ich soll -vom Goldfisch bis zum Halbork mit Tourett Syndrom. Oder auch gerne die Figur, die mir der SL schon fertig gebaut hat. . Und kann (für einen Abend)daran Spass haben.

Aber wenn ich eine Figur länger spielen soll, dann hätte ich schon gerne Gleichberechtigung und ein Mitspracherecht, welchen Charakter ich spiele.

Abenteuer die nur funktionieren, wenn alle die gleiche Charakter Klasse spielen, fände ich eher suboptimal bis langweilig.
Für einen Oneshot mag das lustig sein.
Aber dauerhaft profitiert für mich ein Spiel eher von unterschiedlichen Charakteren,  die sich gegenseitig gut ergaenzen.
Und im Endeffekt geht es mir darum die Wünsche der Spieler mit zu berücksichtigen.
Dieses- "Ich spiele so wie ich will- Und wem das nicht passt hat Pech gehabt."
Finde ich weder auf Spieler noch auf Spielleiter Seite eine konstruktive Einstellung.
Rollenspiel ist ein kommunikatives Gemeinschaftsspiel.
Angebote sind erstmal nur Angebote. Und Angebote kann man verhandeln wen man will,  auf beiden Seiten.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 26.12.2017 | 10:34
Angebote sind erstmal nur Angebote. Und Angebote kann man verhandeln wen man will,  auf beiden Seiten.

Exakt, aber wie sieht das dann aus?

Bei uns werden Vorgaben gemeinsam durch die Gruppe festgelegt und diskutiert. Die Gruppe legt selbst fest, welche Figuren noch reinpassen,  in Abgleich mit den Spielerwuenschen.
Wie geschieht das dann?

Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
Also gäbe es unter diesen Umständen mich als Sl erst einmal nicht und damit von mir kein Angebot. Also müßte sich erst einmal ein anderer SL finden, der da bereit ist ala cart aufopferungsvoll zu bedienen. Aber ob so schmerzfreie SL tatsächlich so häufig sind?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 10:39
Ok, solche Kindsköpfe auf beiden Seiten des Tischs sind indiskutabel. Würdet ihr da noch versuchen mit Vorgaben und Konsens zu kommen oder nicht eh, wie Archoangel, hinschmeißen?
Druck erzeugt Gegendruck.
Jemand der eine Autoritäre Position einnimmt, stellt sich damit erst mal über die anderen.
Das Gegenüber kann dann überlegen, wie es darauf reagiert.
Es kann sich auch auf die Autoritäre Ebene begeben. Wo es dann darum geht wer mehr Autorität hat (Streit).Es kann ausgelöst, durch Kindheitserinnerung auf die Kindebene gehen. Was dann aber als Erwachsener, als die falsche Position empfunden wird. Weshalb man zwar in der Kindebene bleibt aber gleichzeitig dagegen rebelliert (Rebellisches Kind) Oder aber man schafft es sich nicht provozieren zu lassen und bleibt auf der sachlichen Erwachsenen Ebene. Hier kann man am besten ansprechen was einen stört, ohne in Konkurrenz oder Rebellion zu gehen.
Nur das ist nicht immer so einfach weil einem gewisse, eingespielte Mechanismen nicht immer bewusst sind. .
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Teylen am 26.12.2017 | 10:44
Als SL: Gibst du Vorgaben und wie stark drückst du durch?
Ich gebe durchaus Vorgaben und wenn ich an diese Vorgaben glaube setzte ich die auch mit Nachdruck um.
Das heißt so etwas, wie das bei der einen V20 Runde, welche ich auf einem Treffen leitete, ich den Spielern gesagt habe das ihre Charaktere einen Klüngel bilden sollen, und sie sich Gründe überlegen sollen weshalb sie zusammenarbeiten.  Ich bin dahingehend dran geblieben, obwohl es wohl für einige ungewohnt war, und am Ende stand ein funktionaler Klüngel.

Ansonsten arbeite ich mitunter auch mit, bis auf den Namen vorgegebene Charaktere.
Wobei man ggf. das Geschlecht anpassen darf.

Zitat
Als Spieler: Akzeptierst du Vorgaben als kreative Herausforderung oder hältst du sie für einengenden Unfug?
Wenn mir die Vorgaben nicht ganz prinzipiell gegen den Strich bürsten ("Und jetzt,... spielst du einen mental fünfjährigen Char der allethalben ein Temper Tantrum wirft!" "Neeeeeeeein! Das tu ich niiiiiiiicht! Du bist gemein! Wääääh!" XD) würde ich es vermutlich machen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 10:46
Exakt, aber wie sieht das dann aus?
Wie geschieht das dann?

Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
Also gäbe es unter diesen Umständen mich als Sl erst einmal nicht und damit von mir kein Angebot. Also müßte sich erst einmal ein anderer SL finden, der da bereit ist ala cart aufopferungsvoll zu bedienen. Aber ob so schmerzfreie SL tatsächlich so häufig sind?

Was wäre denn Wesentliches,was Du in die Tonne kloppen müsstest?
Ich verstehe die ganzen Probleme nicht.
Die Spieler spielen eine Figur die ihnen Spaß macht.
Und der Spielleiter leitet ein Abenteuer, das ihm Spaß macht.
Muss das überhaupt Probleme geben?
Finde ich nämlich gar nicht.  :)
Edit. Man hat doch nur gewonnen wenn beide Seiten glücklich oder zumindest zufrieden  sind.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 26.12.2017 | 10:47
Zitat
Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.
´

Aber man muss doch normalerweise nicht gleich alles wieder in die Tonne kloppen. Man kann ja auch mal in die Runde fragen wie man Dinge sinnvoll miteinander verknüpfen kann. Wenn man zu kiner Lösung kommt tja dann halt nicht, dann gilt die Idee als verworfen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 10:47
Ich würde doch den Teufel tun und irgendetwas vorbereiten, wenn ich dann gezwungen werden kann wesentliches wieder in die Tonne zu kloppen und etwas zu leiten, hinter dem ich nicht stehe oder erst gar keine Struktur drin erkennen kann.

Und darum spielen manche Menschen Fate, PbtA-Systeme und ähnliches. Die haben zum Teil starke Werkzeuge zum Erzeugen von Struktur, ohne dass die Handlung vorgegeben ist oder viel vorbereitet wurde. Ja, ich weiß, nicht dein Ding. Aber ich hoffe, du kannst akzeptieren, dass manche Leute trotzdem Spaß dran haben und entsprechend flexibel auf diversere Figuren reagieren können. ;)

Übrigens finden sich Kompromisse so, wie eigentlich alles im Rollenspiel geschieht, im Gespräch.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 26.12.2017 | 11:00
Die Spieler spielen eine Figur die ihnen Spaß macht.
Und der Spielleiter leitet ein Abenteuer, das ihm Spaß macht.
Muss das überhaupt Probleme geben?

Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 11:06
Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.

Quotes For truth.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 11:14
Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Das. Und das läuft ja auch. Und das haben wir auch schon vor Jahrzehnten vor dem ganzen neumodischen Kram in klassischen Systemen hinbekommen. Ist ja auch keine Zauberei, einfach nur ein bisschen guter Willenauf beiden Seiten und fertich.

Ich (SL): Also ich habe da eine Harfner-Kampagne an der Schwertküste geplant.
Spieler, nennen wir ihn J: Mist, ich wollte mal einen Tiefling spielen.
Ich: *Schulterzucken* Mach einen Vorschlagen, warum dich ein mächtiger Harfnermagier nicht bei der Auftragsvergabe direkt weghaut.
J: Naja, Mama war der Dämon, Papa hat mich aufgezogen ...
Ich:Auch zur Welt gebracht? Höhö.
J: Klar!
Ich: Ich frag nicht weiter.
J: Danke ... und Papa ist so ein schmalbrüstiger Zauberer, der für die Harfner Dinge erledigt. Eher ein Bibliothekar, kein Kampfzauberer. Und die Tochter ist ihm über den Kopf gewachsen. Er hat sie bei seinem mächtigeren Harfnerkumpel in Erziehung gegeben und der schickt sie mit der Truppe mit.
Ich: Gekauft.

Zugegebenermaßen ist das gekürzt und hatte noch ein oder zwei Einwürfe der anderen Spieler von links und rechts im Rahmen von Pizzaessen und Charaktererstellen. Und das Konzept war irgendwie völlig klischeeüberladen und campy mit nicht nur einer Spur Coming-of-Age-Geschichte. Aber es hat wunderbar funktioniert und ich musste nicht einen Furz in der Vorgeschichte meiner 3.5-Kampagne ändern. Zack, Halbdämon mit Harfnergeschichte.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 26.12.2017 | 11:17
Wir hatten mal eine Cthulhu-Kampagne in der der SL meinte wir sollen uns Gangster/Verbrecher/Halsabschneider bauen. Das haben alle gemacht, bis auf der Spieler der meinte er muss da einen Romanautor spielen. Und als er uns das zweite mal dazwischengefunkt hat - weil es nicht mit seinem Gewissen vereinbar war - hat ihn die ganze Gruppe ins Koma geprügelt und getreten. Der SL war total beeindruckt wie konsequent wir das gespielt haben und der Spieler hat sich als nächstes einen Ex-Boxer gebaut.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 12:19
Wenn schon deutlich wurde das der SL crafting nicht mag dann munter die Gruppe ohne Vorwarnung  mit gecrafteten Gegenständen auszustatten und Auswischcharaktere sind ja so erwachsen.

Aktion und Reaktion. Ich hätte auch sagen können: "Bau du mir den Charakter. Steigere du ihn. Und schreib auf wie ich ihn spielen soll." Denn genau daruf lief es ja letztlich hinaus.. Der SL hatte eine sehr genaue Vorstellung davon was ich spielen solle und wie ich das spielen solle. Diese Vorstellung konnte ich nicht erfüllen, also hat es gekracht. Da er zudem nach "offiziellen" Regeln spielen wollte, die er offenbar gar nicht kannte und er Argumenten gegenüber nicht zugänglich war habe ich ihm seine Einschränkungen bildlich gespiegelt, indem ich z.B. einen Feat gewählt habe, von dem klar war, dass er ihn nicht mögen würde.
Ich finde das eine sehr erwachsene Entscheidung. Eine belehrende sozusagen. Und der Lerneffekt hat ja auch stattgefunden: es gab eine Diskussion in der Gruppe und die Kampagne wurde abgebrochen. Im Laufe dieser Diskussion habe ich dem SL mal die Regeln erklärt nach denen er angeblich spielen wollte. Da ist ihm auch der Kinnladen runtergegangen. Er kannte eben AD&D und hatte bisher nur Kontakt mit der 3E, weil ich zuvor eine Kampagne damit geleitet hatte in der er einen Krieger spielte. Also kannte er letztlich nur die Regeln, die für ihn relevant waren und hatte sich schon über die Aktionen seiner Mitspieler nie sonderlich informiert. Das Buch besaß er zwar, hatte es aber nie ernsthaft gelesen. Also hatte er ein Bild vom Spiel, nicht jedoch das Bild vom Spiel. Er dachte es wäre eine Art AD&D in dem die Krieger - seine bevorzugte Rolle - endlich mal ein bisschen aufgewertet worden wären (er sah die immer als zu schwach, hat aber dennoch nie was anderes gespielt) und die Regeln ge-streamlined wurden. Was das genau, z.B. für einen Magier bedeutete hat er erst festgestellt als ich einen spielte (den ich niemals spielen wollte).

Aber da sind wir leider eben auch genau an einem wichtigen Punkt: Verlässlichkeit!

Wenn ich eine Gruppe starte oder an einer Runde teilnehme brauche ich zunächst Verlässlichkeit. Ich möchte gerne im Vorfeld wissen worauf ich mich einlasse, also möglichst viel Informationen zur Kampagne haben damit ich mir ein glaubwürdiges Konzept erarbeiten kann. Und Regeln müssen feststehen und dürfen nicht el-gusto verändert werden, denn das raubt letztlich mir den Spielspass. Hätte obiger SL zu Beginn des Spiels gesagt: "Ich möchte, dass du einen Drow-Magier spielst, allerdings mit folgenden Einschränkungen ..." dann wäre mir das lieber gewesen. Dann hätte ich nämlich die Chance gehabt entweder zu verhandeln (Also gut, dann möchte ich aber zum Ausgleich folgendes ...) oder zu sagen:"Nö, passt mir nicht, kann ich nicht mit leben, dann spiele ich lieber nicht mit."
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 26.12.2017 | 12:20
Äh ... wie soll ich denn das verstehen?
Omg, das kam total falsch raus :( sorry, meinte nicht dich, sondern eher die Spieler  vom Eingangspost. Also, das du dass auf die Spitze treibst war evtl. trotzig aber gerechtfertigt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Klingenbrecher am 26.12.2017 | 12:25
Beziehe mich jetzt rein auf diese frage "SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?"

Ich als SL

In einem Homebrew Setting empfinde ich es als absolut unangebracht den Spielern in ihre kreativitaet zu stoppen. Hier gibt es eigentlich nur die eine Vorgabe "Die Gruppe muss sich nicht lieben jedoch sollte sie ein gemeinschaftliches Ziel haben." Die Spieler/innen sollten stets Informiert sein ob ein Homebrew oder ein festes Setting gespielt wird.

Als beispiel fällt mir da die Mini Geschichte ein um einen Dragonborn Hexer, Tiefling Priesterin der Schatten sowie eine Elfische Nekromantin. Wirklich leiden konnten sie sich nicht jedoch mussten sie zusammen halten um halt die Main Quest zu bestehen. ( Aus dem Schatten versuchte ein Gedankenschinder ein Dorf unter die Erde zu zerren )


Spiel mit  FESTEN!!! Setting darunter fallen für mich alle Spiele die sowas wie ein Metaplot führen oder den Spielern schlicht sagt das ihre Welt mit zu dem System gehört.
Beispiel DSA, Shadowrun,7th See, Werwolf, Vampire, Magus, Iron Kingdoms ( Privateer Press nicht das W20 Set), Degenisis usw.

Tatsachlich werde ich hier zum Sturkopf. Wenn sich die Gruppe dazu entscheidet dieses Rollenspiel zu spielen. Dann wird das auch gespielt! Sprich bei Vampire sind alle Vampire und da wird nicht eine gemischte Grp gespielt. Es gibt durch das Setting eine Welt damit alles in der Handlung einen Sinn gibt. Hier ist meine eigenerwartung das der SL das Material gelesen hat, zumindest in der Region wo die Handlung statt findet. Ja auch bei der WoD gibt es kurze beschreibungen der Länder und die dürfen auch berücksichtigt werden. Kommt schon blöd wenn der SL nicht weiß warum die Silent Strider, Silent Strider sind. ( und ja so eine Situation hatte ich als Spieler schon aber dazu später mehr)

Viele Vorgaben ergeben sich dann meist aus dem Setting des Spiels. Mir liegt es nahe dann die Schrauben nicht noch enger zu drehen daher gebe ich meist nur noch den Plot bekannt damit sich die Spieler darauf einschissen können.
Beispiel Untergrund Gruppierung die Monsterjagd, du hast was drauf daher wurdest du um Hilfe gebeten, ihr wollt das große Geld machen als ( Helden/Verbrecher), ihr habt beim letzten Run zuviel Erfahren

Gut dann gibt es noch die Fingerschrauben bei einigen Spielen wie zb. Iron Kingdoms. Die Spieler sind gezwungen sich für eine Fraktion zu entscheiden. Das sorgte damals beim One Shot schon für Frust daher habe ich es auch niemehr angeboten. Den das geht wirklich in die Demokratische Diktatur. ( Auch wenn eine Abstimmung am Tisch beginnt führt es zur Unzufriedenheit.)
Und Asche auf meinem Haupt, als ich versuchte dieses dilemma damit zu lösen das ich aufdiktierte das wir da und dort spielen. Hatte ich den schlimmsten Abend aller Rollenspielabende. ( Unmotiviert, desinteresse keine Bindung zu den Charakteren trotz das diese selbst erstellt wurden.)

Natürlich habe ich auch die Erfahrung machen müssen das trotz der doch geringen Fußfessel sich Spieler über wünsche hinwegsetzen. Erscheinen mit einem Social-Char zu einer schiesserei. Es sollten keine Balancebrüchige Figuren erstellt werden und was passiert es tauchen alle mit fastkillOP Göttern auf. Trotzdas dass Setting bekannt ist wird es mal beachtet, wenn es Boni bringt, oder ignoriert wenn es stört, verpflichtungen, mali etc..

Wie erwähnt habe ich meist Wünsche an meine Spieler/innen. Die haben jedoch nichts mit ihrer kreativen Freiheit zu tun. Oft versuchen sie es jedoch damit zu entschuldigen wenn sie mit OP Charakteren oder Schwachsinnigen Figuren auftauchen. ( Halbling Orakel völlig verskillt richtung perfektes Kochen/ schöner Leben  :cheer: )


Ich als SC

Homebrew

Mir zeigte sich das viele bei Homebrew einfach nur die Regeln oder Settings von Rollenspielen brechen. Wenn ich also eine Homebrew Gruppe besuche achte ich darauf das es ein bekanntest System ist das sie spielen was auch als Homebrew gespielt werden kann. Bezugnehmend auf die Spielwelt Gruppen die die Systeme ebenfalls ummoddeln meide ich. Tatsächlich habe ich bei den meisten Homebrew Settings noch nie vorgaben erhalten. Dadurch gab es aber auch immer Gruppen die zu 90% gestorben sind. ( Beispiel: Magier, Magier, Schurke, Barde ( Tänzerin)

Festes Setting

Bei einem festen Setting weiß ich worauf ich mich einlasse. Akzeptiere die Fußfesseln die damit einhergehen und warte noch auf die wünsche des Meisters. Sollte er jedoch beginnen mir neben dem Setting noch andere Dinge aufzudrücken, die Fragwürdig sind ( Geschlecht, Sexuelleorientierung, mir zuwiederlaufende Handicaps Charakter ist pervers, liebt folter etc.). Nehme ich mir die Freiheit und sage "Nein, danke". Den wie meine Figur tickt möchte ich gerne selbstdefinieren und das mag ich nicht vordiktiert bekommen. Bis jetzt hatte ich nur eine Situation die mich veranlasste eine laufende Runde zu verlassen und dies war eine DSA 3 Runde. Der Meister war eine Katastrophe nicht nur das er völlig unvorbereitet ein Abenteuer geleitet hat, ich als neuer in der Gruppe, musste mich bossing aussetzen. Mit Aussagen wie "Das würde dein Charakter niemals machen!", "Sowas kann dein Held nicht." ( in einem Fluss schwimmen weil ich von einem Kahn gefallen bin) rieb es mir so manchesmal die Nervenenden hoch. Den Tisch verlassen habe ich in dem Moment als mir ein Magier ohne irgendwelche Gründe die Gesammte Ausrüstung vom Leibe brannte. "Du bist in Magiers Gebiet eingetreten. Zur Straffe brennt er deine Habselligkeiten von deinem Leib das du nun nicht mehr als die verbrannte Tuche deiner Kleidung trägst." Da wir uns in einer Stadt befunden haben und ich weder an irgendwelchen Wachen vorbei gelaufen bin oder Schilder des Magiers bedankte ich mich freundlich und wünscht allen am Tisch noch einen schönen Tag.

Im großen und ganzen lass ich mir gerne Dinge vom Meister erwünschen. Solange er dabei nicht aus den Augenverliert das der Charakter keiner seiner Romanfiguren ist sondern eine von mir erstellte Idee um an seinem Abenteuer teilnehmen zu können.

EDIT: Ich habe den Silent Strider vergessen. Ein Spielleiter der WoD hatte sich nix über das Universum der Werwölfe durchgelesen und machte aus den Silent Strider mehr oder minder Zigeuner also verglich sie mehr mit den Ravnos  >;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 12:40
Muss nicht, aber kann. Müssen wir jetzt echt wieder bei Adam und Eva anfangen, mit "Charaktere sollen zur Kampagne passen"?
Klar sollen alle ihren Spaß daran haben. Wer seinen Spaß opfert, verschwendet seine Zeit. Aber gehts beim kooperativen Spiel nicht auch ein Stück weit darum, dass alle mehr Spaß haben, wenn man aufeinander zugeht?

Wenn jeder stur seinen Stiefel durchzieht, geht das doch nur in die Hose.
Eben darum ging es mir doch.
Lies doch bitte mal meinen Post #111.

Es muss eben nicht zwangsläufig problematisch sein.
Und je besser man auf Augenhöhe miteinander in Kontakt ist und schwierige Dinge evtl.  zur  Zufriedenheit aller aushandeln kann, desto besser.
Aber aushandeln geht halt nur, wenn der Spielleiter dazu auch bereit ist. Solange er auf "Mein Abenteuer, meine Regeln, wer damit ein Problem hat, braucht nicht mitspielen" beharrt, wird das nix.

Edit. Eigentlich sehe ich einen SL eher als Mediator und nicht als Diktator.
Wenn nicht mal der Spielleiter zur Vermittlung zwischen verschiedenen Interessen bereit ist, (seine eigenen eingeschlossen)  wer denn dann?
Edit 2.
Ich behaupte mal frech: Je flexibler der Spielleiter ist, desto mehr Freiheiten genießen idR auch die Spieler. Weil ihm moegliche Kompromisse oder unerwartete Änderungen  weniger Probleme bereiten als einem SL der sehr stark auf seinen Ablaufplan fixiert ist,  und den schon kleine Abweichungen davon stressen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 26.12.2017 | 13:08
Interessant interessant.

Ich mache Vorgaben ja tatsächlich fast nur über Verbote. Klingt jetzt härter, als es ist. Ich sage zum Beispiel "Es gibt hier keine Halb-Orks und keine Paladine". An dem was übrig bleibt können sich die Spieler nach Belieben austoben. Und wenn dann kein Kleriker mitläuft, dann finden sie wahrscheinlich öfter Heiltränke. Es können auch mal mehr Verbote sein, wie in meiner aktuellen Kampagne, aber auch da gilt "Macht aus dem Rest, was ihr wollt".

Mir würde im Traum nicht einfallen, einem Spieler zu sagen "Wir brauchen für die Gruppe noch nen Kämpfer, am besten ein Zwerg. Bau dir mal was passendes dazu!". Wozu?
Also, ich habe einmal eine Mini-Kampagne um einen Jungmagier designt, da war dann die Vorgabe "Einer von euch müsste diesen Jungmagier spielen", aber sonst ist mir der exakte Charakter eines Spielers ziemlich Latte.

Es wird aber in meinen Abenteuern und Kampagnen immer Ansagen geben wie "Das und das geht in diesem Fall nicht. Nimm was anderes aus den drölfzig verbleibenden Optionen".
Und DANN reagier ich auch a) mit großem Unverständnis und b) sehr unnachgiebig, wenn ein Spieler meint "Nee, ich MUSS aber unbedingt das spielen". ;)

Noch eins an Issi:
Du verlangst immer nach Kompromissbereitschaft beim SL und fragst, wo denn das Problem ist, wenn ein Spieler einfach ohne Beschränkung das spielt, was er möchte. Die Frage möchte ich dir hiermit mal ganz offiziell zurückgeben: Wo ist das Problem, wenn ein Spieler in den Optionen, aus denen er auswählen kann, eingeschränkt wird, weil Setting und Kampagne das erfordern? Wieso kann der Spieler nicht einen Kompromiß eingehen? Warum hältst du einem Vorgaben machenden SL mangelnde Kreativität vor, weil er nicht jedes Charakterkonzept in seine Kampagne einbauen will? Wieso gilt das nicht für den Spieler, der sich keinen Charakter in Grenzen bauen kann?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 13:21
@
Saschael
Das gilt für den Spieler selbstverständlich ganz genauso.
Einschränkungen können sehr unterschiedlich sein.
Wenn die einfach nur sind: Spielt bitte nicht A B oder C.
Ansonsten ist es mir Wurscht.
Hätte bestimmt kaum einer ein Problem und jeder noch jede Menge Freiheiten.

Wenn es dagegen heißt: Spielt bitte genau das und nur so.
Dann schränkt das sehr stark ein.
(Oneshot wäre das auch für mich OK)

Man muss bedenken: Spieler haben ja nur eine Figur. Und die sollte ihnen dann mMn. auch Spass machen duerfen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 13:43
Och, ich finde wie gesagt auch die andere Herangehensweise ganz in Ordnung. Wir spielen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht. Dann baut man sich nun ein Mal keinen Penner, sondern eben einen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht.

Natürlich kann man in einem bestimmten Rahmen als Vorgabe haben: Das da! Und Sachen außerhalb dieser Struktur passen schlicht nicht rein. In Grey Ranks komme ich auch nicht mit einem Hitlerjungen um die Ecke.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 13:46
Och, ich finde wie gesagt auch die andere Herangehensweise ganz in Ordnung. Wir spielen Mitarbeiter einer geheimen überstaatlichen Organisation, die gegen die außerirdische Bedrohung vorgeht. Dann baut man sich nun ein Mal keinen Penner.
Aber ein Mitarbeiter könnte doch zum Beispiel auch undercover (als Penner )arbeiten.
In Wirklichkeit ist er dann natürlich ein Top Spion.
Wäre doch eine super Tarnung!  :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 26.12.2017 | 13:54
Aber ein Mitarbeiter könnte doch zum Beispiel auch undercover (als Penner )arbeiten.
In Wirklichkeit ist er dann natürlich ein Top Spion.
Wäre doch eine super Tarnung!  :)
Ja ja, die Infiltration der Pennerszene will ja abgewendet werden.
Will sagen, manchmal auch eine Frage des Tons der Kampagne.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 13:54
Dann ist er aber ein Topspion mit einer Pennertarnung, kein Penner. Aber halt immer noch ein Topspion. In wie weit die Lumpen und der Einkaufswagen helfen? Wen kümmert's? Die kann er nach der Einführungsszene ja gegen Smoking und Sportwagen tauschen, nachdem er herausgefunden hat, dass die Sekto ... uhm ... kleinen grauen Männchen Obdachlose entführen und Organe entnehmen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 13:57
Wenn der Char so gebaut ist das er dies kann= Agentenfähigkeiten+Pennerfähigkeiten hat ja.

Wenn er als reiner Penner konzipiert ist möchte ich das als SL gerne davor wissen. Mit dem Vorwissen kann ich ihn dann in einem kleinem Vorspiel bzw. in der ersten Sitzung besser einbinden als wenn ich es erst 5 Minuten davor erfahre.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 14:03
Dann ist er aber ein Topspion mit einer Pennertarnung, kein Penner.
Genau. Aber die Idee Penner (sollte sie tatsächlich  vom Spieler kommen ?.), wuerde dann zumindest  auch mit verwirklicht werden.
Wobei ich mir nicht sicher bin, was Du mit "Penner" gemeint hast. Meintest Du eine Figur die nichts kann?
Oder zuwenig?
Auch das wäre witzig. Vielleicht jmd. der wieder Willen von der Buchhaltung in den Aussendienst befördert wurde?
Oder ein Neuzugang, der zum Ersten Mal im Einsatz ist?

Und so wie es in Star Wars jemanden gibt,  der die Seiten wechselt (Fin), kann es das auch in anderen Settings geben.
Das Schaf im Wolfspelz quasi. Fände ich spannend.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 14:03
@Flo
Aber wie willst du den dauerhaft einbauen? Seine kaputte Leber gibt ihm psionische Fähigkeiten? Das waren keine Wahnvorstellungen, dass seine Ex-Frau ein kinderfressendes Monster von einem fernen Planeten war? An irgendeiner Stelle leidet auch meine Suspension of Disbelief bzw. habe ich Sorge, dass ein ernstgemeintes Setting in den Slapstick abdriftet.

Und ich kann mich halt nicht als Spieler hinsetzen und in meinem Pappkarton in der Bronx sitzen bleiben, bildlich gesprochen. Und genau das tun manche Spieler. Wenn der Tieflingspieler meiner Gruppendarauf beharrt hätte, dass sein Tiefling böse ist, hätte es nicht geklappt. Jeder muss sich etwas bewegen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 26.12.2017 | 14:11
@Flo
Aber wie willst du den dauerhaft einbauen? Seine kaputte Leber gibt ihm psionische Fähigkeiten? Das waren keine Wahnvorstellungen, dass seine Ex-Frau ein kinderfressendes Monster von einem fernen Planeten war? An irgendeiner Stelle leidet auch meine Suspension of Disbelief bzw. habe ich Sorge, dass ein ernstgemeintes Setting in den Slapstick abdriftet.

Und ich kann mich halt nicht als Spieler hinsetzen und in meinem Pappkarton in der Bronx sitzen bleiben, bildlich gesprochen. Und genau das tun manche Spieler. Wenn der Tieflingspieler meiner Gruppendarauf beharrt hätte, dass sein Tiefling böse ist, hätte es nicht geklappt. Jeder muss sich etwas bewegen.
+1, genau das meinte ich auch mit "Ton"
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 14:18
Bockige boykottierende Spieler (egal in welcher Rolle) sind mMn. ein OT Problem.
Aber das hatten wir ja schon ein paar Seiten zuvor.

Edit.  Man kann diese Problemspieler jetzt natürlich immer wieder als Grund dafür heranziehen, warum man angeblich Vorgaben machen muss.
Das schiebt die Verantwortung natürlich automatisch weg vom Spielleiter hin zu den Spielern.
A la:" Ich kann ja auch nix dafür meine Spieler sind halt so. Deshalb muss ich das so machen. "
Wobei ich nicht glaube, dass da in vielen Gruppen nicht auch einigermaßen pflegeleichte Menschen sitzen, die sich einen anderen Umgang durchaus wünschen würden.
Und die gegebene Freiheiten auch nicht dafür nutzen würden, um sie zu missbrauchen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 14:26
Und Figurensetzungen sind ebenfalls eine OT-Sache. Das ist hier alles OT. Da kommt ja nicht IT die Stimme aus dem Himmel und spricht: "Du sollst kein Tiefling sein. Und auch kein Penner. Und erst recht kein Halbling-Drow mit Wolf."
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 14:47
Und Figurensetzungen sind ebenfalls eine OT-Sache. Das ist hier alles OT. Da kommt ja nicht IT die Stimme aus dem Himmel und spricht: "Du sollst kein Tiefling sein. Und auch kein Penner. Und erst recht kein Halbling-Drow mit Wolf."
OT ist da auch nicht wirklich passend. Denn das geht weit über den Spieltisch hinaus. Menschen die unbedingt Aufmerksamkeit von anderen brauchen,  werden idR. Mittel und Wege suchen, sich die zu holen, wenn nicht im positiven,  dann im negativen Sinn. Hauptsache Aufmerksamkeit.
Das muss nicht Mal beim Rollenspiel sein.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 14:54
Interessant interessant.

Ich mache Vorgaben ja tatsächlich fast nur über Verbote. Klingt jetzt härter, als es ist. Ich sage zum Beispiel "Es gibt hier keine Halb-Orks und keine Paladine". An dem was übrig bleibt können sich die Spieler nach Belieben austoben. Und wenn dann kein Kleriker mitläuft, dann finden sie wahrscheinlich öfter Heiltränke. Es können auch mal mehr Verbote sein, wie in meiner aktuellen Kampagne, aber auch da gilt "Macht aus dem Rest, was ihr wollt".

Mir würde im Traum nicht einfallen, einem Spieler zu sagen "Wir brauchen für die Gruppe noch nen Kämpfer, am besten ein Zwerg. Bau dir mal was passendes dazu!". Wozu?
Also, ich habe einmal eine Mini-Kampagne um einen Jungmagier designt, da war dann die Vorgabe "Einer von euch müsste diesen Jungmagier spielen", aber sonst ist mir der exakte Charakter eines Spielers ziemlich Latte.

Es wird aber in meinen Abenteuern und Kampagnen immer Ansagen geben wie "Das und das geht in diesem Fall nicht. Nimm was anderes aus den drölfzig verbleibenden Optionen".
Und DANN reagier ich auch a) mit großem Unverständnis und b) sehr unnachgiebig, wenn ein Spieler meint "Nee, ich MUSS aber unbedingt das spielen". ;)

Noch eins an Issi:
Du verlangst immer nach Kompromissbereitschaft beim SL und fragst, wo denn das Problem ist, wenn ein Spieler einfach ohne Beschränkung das spielt, was er möchte. Die Frage möchte ich dir hiermit mal ganz offiziell zurückgeben: Wo ist das Problem, wenn ein Spieler in den Optionen, aus denen er auswählen kann, eingeschränkt wird, weil Setting und Kampagne das erfordern? Wieso kann der Spieler nicht einen Kompromiß eingehen? Warum hältst du einem Vorgaben machenden SL mangelnde Kreativität vor, weil er nicht jedes Charakterkonzept in seine Kampagne einbauen will? Wieso gilt das nicht für den Spieler, der sich keinen Charakter in Grenzen bauen kann?

Ich antworte mal stellvertretend.
Weil der SL seine Vorgaben 5min nach Spielbeginn bis zum Ende der Kampagne ausleben darf, nämlich in der Spielwelt. Denn außer dem einen SC gibt es eben keine Paladine (er ist der letzte o.ä.).
Spieler hingegen müssten mit ihrer "zweiten Wahl" leben, und zwar sehr lange.

Es sei denn, die Verbote sind wirklich so mit der Spielwelt verflochten, dass sie wirklich nötig sind. So ein Beispiel wurde hier m.E. Aber noch nicht gebracht. Vielleicht hast Du ja ein-zwei.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 14:56
Ich würde halt durch/ im ersten Fall eine Verknüpfung zu den Agenten schaffen.
Der Penner wäre halt entweder Zeuge eines für die Charaktere wichtigen Geschehnisses und zwangseingeweiht in das Geheimnis des übernatürlichen.
Er hat die für etwas wichtige DNA, ist die einzige Person die eine positive Beziehung hat/hatte zu etwas bestimmtem wichtigem Element. Elemente seiner Vorgeschichte Ortskenntnisse oder Personen die erkennt machen ihn wichtig ...

Klar desto mehr der Char nur Penner ist und der Spieler die Mitarbeit und eigene Ideen verweigert desto schwieriger wird es.

Wenn ich es vorher weiß bereite ich die ersten Ermittlungszenen nicht im highsociety sondern an Orten an denen Obdachlose sich eher rumtreiben vor.

Wenn zu viele Ideen und Charaktere das Spiel von der staatlichen Geheimorganisation wegtreiben ändert sich der Tenor und das Drumherum + das setting des Spiels.

Wenn ich zu häufig ohne Vorwarnung Mörderhobbos statt der erbetenen Themengruppe bekomme ändert sich welche Individuen mitspielen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 15:10
Ich antworte mal stellvertretend.
Weil der SL seine Vorgaben 5min nach Spielbeginn bis zum Ende der Kampagne ausleben darf, nämlich in der Spielwelt. Denn außer dem einen SC gibt es eben keine Paladine (er ist der letzte o.ä.).
Spieler hingegen müssten mit ihrer "zweiten Wahl" leben, und zwar sehr lange.

Es sei denn, die Verbote sind wirklich so mit der Spielwelt verflochten, dass sie wirklich nötig sind. So ein Beispiel wurde hier m.E. Aber noch nicht gebracht. Vielleicht hast Du ja ein-zwei.

Wenn es keine Paladine gibt ... gibt es keine Paladine. Basta. Damit hat der Spieler dann zu leben. Das Leben ist kein Wunschkonzert und das Hobby muss auch nicht zwangsläufig eins sein. Es kann viele Gründe geben, warum es keine Paladine gibt. Es kann welche geben, die der SL einem mitteilt ("In dieser Welt gab es noch nie Paldine, also kannst du auch keinen spielen.") und es kann solche geben, die nicht mitgeteilt werden müssen (Spieler XY spielt gerne Paladine, die alle anderen Mitspieler immer nerven. Da man ihn/sie aber nicht verärgern möchte bat man den SL diesmal einfach keine Paladine zuzulassen.).

Das ist dann halt so: der SL legt sein Setting fest und wenn es einem/allen Spielern nicht zusagt, dann spielt der eine eben nicht mit/dann wird es eben nichts mit der Kampagne. Aber wenn ich mir als SL Gedanken mache was geht und was nicht geht, dann werde ich ganz sicher nicht sofort mit Ausnahme-Regeln anfangen ... denn das ist ein Fass ohne Boden, das letztlich (nach meiner Erfahrung) immer im verlust von Spielspaß endet. Im Zweifel mein Spielspaß. Und da ich als SL die Arbeit habe müssen die Spieler eben zum Ausgleich die Kröten schlucken. Sie können ja selbst leiten und alles alles besser machen.

Ist übrigens erstaunlich, wie "pflegeleicht" selbst die störrischsten "Ich WILL aber ..." Spieler werden, wenn sie das Ganze mal von der anderen Seite gesehen haben, sich selbst mit nervigen Wünschen rumschlagen mussten und selbst sehen wie viel Arbeit einem zerschossen werden kann, wenn man versucht selbst die absurdesten Konzepte noch durchzudrücken.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 15:17
Wenn es in der Kampagne darum geht das am Ende die Götter die allerersten Paladine (evtl. sogar aus den Scanner heraus) erwählen dann könnte es problematisch sein wenn von den Spielern einer schon ein Paladin ist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 15:29
Ich weiß nicht,  nur weil ein Spieler eine Schwäche für bestimmte Figuren hat,  muss es andere doch nicht nerven.
Ich kenne zum Beispiel einen Spieler der furchtbar oft und gerne Zwerge spielt.
Wenn man dem sagt: Du darfst keine Zwerge mehr spielen obwohl es eigentlich möglich wäre, wem ist dann damit geholfen?
Der Spieler wird dann eine andere Figur spielen, die ihm nicht so liegt oder weniger Spaß macht.
Und was bitte, hat das dem Spiel gebracht?
Dass die andern Spieler sagen koennen:" Oh toll, jetzt hat er endlich mal eine andere Figur! "
Nur dafür dem Spieler die Freude nehmen?
Das ist es doch nicht wert. Und bringt dem Spieler selbst wenig.
Man muss nicht immer verstehen können, warum jmd eine ganz bestimmte Vorliebe hat. Es geht beim Rollenspiel meiner Meinung nach darum das jeder (seinen!) Spaß hat.
Und womit man am meisten Spaß hat, kann jeder nur selbst wissen. Das ist eine persönliche Sache.
Deshalb kann das mMn.  auch kein anderer entscheiden oder beurteilen. Geschweige denn verurteilen.
Edit.
Ein Stueckweit muss auch jeder Spieler für seinen eigenen Spaß selbst sorgen(dürfen!). Das ist es doch was in anderen Strängen immer wieder so laut gerufen wird.
"Die Spieler sind für ihren Spielspass mitverantwortlich!"

Und das fängt halt schon bei der Wahl der Figur an. Nicht erst im Spiel.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 26.12.2017 | 15:38
Äh, Issi, darum ging es vermutlich nicht. Es klang eher wie "Spieler spielt immer X und benutzt es zum nerven". Aber vielleicht gibts ja ne Klarstellung.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 15:46
Äh, Issi, darum ging es vermutlich nicht. Es klang eher wie "Spieler spielt immer X und benutzt es zum nerven". Aber vielleicht gibts ja ne Klarstellung.
Kann natürlich sein.
Aber würde er mit einer anderen Figur weniger nerven?
Es ist schließlich immer noch der selbe Spieler.
Oder nervt die Spieler nur,  dass er als Paladin soviel kann,  im Gegensatz zu ihnen?
Haben sie an ihrer Figur weniger Freude, warum auch immer und sind ein Bisschen neidisch?.
Weiß keiner.
Im Endeffekt gibt es immer zwei Seiten einer Medaille.
Je nachdem von welcher Seite man es betrachtet.
Ich bin mit der Interpretation von Aussagen wie: "Die Figur nervt uns", sehr vorsichtig geworden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 15:50
Das war ein Beispiel um ein Verbot zu erläutern.

Aber tatsächlich habe ICH Paladinverbot in meiner Gruppe. Dabei spiele ich meine Paldine nur rechtschaffen-gut. Bis zum Erbrechen. Unschuld beweist gar nichts. Naja ... eigentlich sind sie immer auf dem Kreuzzug. Und fanatisch. Und richtige Schleimscheißer. Und über-edel. Sehr Klischeehaft.

... ich glaube mir ist schon klar, warum ich Paladinverbot habe ...  ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 15:53
@Issi:
Es muss nicht. Aber es kann. Stereotyp ist da der Kender-Spieler. Heute mal DSA? Na, dann mache ich mir mal was völlig anderes. Einen Schelm! Oder welche "lustige" Figur sonst noch möglich ist. Gibt es und auf Dauer will man sich nur noch im Angesicht all der Pupswitze auf dessen Gesicht setzen und furzen, furzen, furzen ...

Also so etwas wie Archoangels Paladins, nur halt in pseudolustig.

Und dann gibt es halt das Problem mit Pacing und Fokus. Wenn ich einen Obdachlosen als Obdachlosen spiele (@Hanky: Ja, das ist ein sehr hypothetisches Beispiel. Den Transfer auf realistischere Probleme lege ich vertrauensvoll in die Hände des Lesers.), dann ist es einfach auf Dauer störend, wenn ich einen nennenswerten Teil des Abends für Armenküche und Pappkarton aufbringe, während der Rest der Runde sich durch eine außerirdische Geheimbasis ballert. Klar, für die Exposition ist der gebrochene Irak-Veteran, dem keiner glaubt, was seine Ex in Wirklichkeit ist, und der sich nun aus den Trümmern seiner Existenz erhebt, um bei der X-Com ... uhm ... Z-Com zu neuer Glorie zu erwachsen, total sinnvoll. Aber der ist halt Elite-Soldat mit dramatischem Hintergrund "Penner". Auch wenn es durchaus sinnvoll ist, sich mit den Problemen Obdachloser und ihrer Situation zu befassen, ist der Kontext geheimer, überstaatlicher Organisationen, die gegen die außerirdische Bedrohung kämpfen, dafür nur bedingt geeignet.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 15:59
Das war ein Beispiel um ein Verbot zu erläutern.

Aber tatsächlich habe ICH Paladinverbot in meiner Gruppe. Dabei spiele ich meine Paldine nur rechtschaffen-gut. Bis zum Erbrechen. Unschuld beweist gar nichts. Naja ... eigentlich sind sie immer auf dem Kreuzzug. Und fanatisch. Und richtige Schleimscheißer. Und über-edel. Sehr Klischeehaft.

... ich glaube mir ist schon klar, warum ich Paladinverbot habe ...  ;)

Wäre mir jetzt nicht automatisch klar, ehrlich.
Nur weil Du ihn klischeehaft spaßig spielst?
Die können doch froh sein einen Paladin in der Gruppe zu haben. Don`t understand.


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 26.12.2017 | 16:01
Bockige boykottierende Spieler (egal in welcher Rolle) sind mMn. ein OT Problem.
Aber das hatten wir ja schon ein paar Seiten zuvor.

Edit.  Man kann diese Problemspieler jetzt natürlich immer wieder als Grund dafür heranziehen, warum man angeblich Vorgaben machen muss.
Das schiebt die Verantwortung natürlich automatisch weg vom Spielleiter hin zu den Spielern.
A la:" Ich kann ja auch nix dafür meine Spieler sind halt so. Deshalb muss ich das so machen. "
Wobei ich nicht glaube, dass da in vielen Gruppen nicht auch einigermaßen pflegeleichte Menschen sitzen, die sich einen anderen Umgang durchaus wünschen würden.
Und die gegebene Freiheiten auch nicht dafür nutzen würden, um sie zu missbrauchen.

Du zeigst doch schon als abschreckendes Beispiel, dass mit manchen Spielern nicht zu reden ist. Du kannst dir ja nicht einmal vorstellen, dass die Gegenseite für ihren Spielspaß ebenfalls Kriterien hat und nicht nur für deinen Spaß da ist. Wie willst du da überhaupt "verhandeln" wollen, wenn die Position der Gegenseite für dich nicht einmal vorstellbar und damit scheinbar nicht vorhanden ist (und wir reden nicht von teilen, nur von erkennen).

Die Vorgaben beschreiben, wie sich der Spielleiter eine Spielrunde vorstellt, die ihm Spaß macht. Der Umgang mit diesen Vorgaben zeigt dann auch deutlich an, wie der Speiler mit seinen Mitspielern umzugehen gedenkt... und damit idealerweise ganz verhandlungsfrei OOG gekickt wird. 

Ich kann mit jemanden Details verhandeln und dabei einen Kompromiss finden oder feststellen das wird nichts.
Bei so einer Grundposition wie deiner und folgend maximal egozentrischen Verhandlungssstil, welche den Gesprächspartner nicht für voll nimmt, sich nicht vorstellen kann, dass die eigene Vorstellung von Spaß den Spaß der Mitspieler beinträchtigt und Kompromisse Abstriche auf beiden Seiten beinhaltet, hat sich die Verhandlung erübrigt.
Verhandeln ist nicht rumnörgeln, bis ich exakt bekomme was ich will, weil sonst sind die anderen nur Spaßbremsen und uneinsichtig ... 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 16:09
Du zeigst doch schon als abschreckendes Beispiel, dass mit manchen Spielern nicht zu reden ist. Du kannst dir ja nicht einmal vorstellen, dass die Gegenseite für ihren Spielspaß ebenfalls Kriterien hat und nicht nur für deinen Spaß da ist. Wie willst du da überhaupt "verhandeln" wollen, wenn die Position der Gegenseite für dich nicht einmal vorstellbar und damit scheinbar nicht vorhanden ist (und wir reden nicht von teilen, nur von erkennen).

Die Vorgaben beschreiben, wie sich der Spielleiter eine Spielrunde vorstellt, die ihm Spaß macht. Der Umgang mit diesen Vorgaben zeigt dann auch deutlich an, wie der Speiler mit seinen Mitspielern umzugehen gedenkt... und damit idealerweise ganz verhandlungsfrei OOG gekickt wird. 

Ich kann mit jemanden Details verhandeln und dabei einen Kompromiss finden oder feststellen das wird nichts.
Bei so einer Grundposition wie deiner und folgend maximal egozentrischen Verhandlungssstil, welche den Gesprächspartner nicht für voll nimmt, sich nicht vorstellen kann, dass die eigene Vorstellung von Spaß den Spaß der Mitspieler beinträchtigt und Kompromisse Abstriche auf beiden Seiten beinhaltet, hat sich die Verhandlung erübrigt.
Verhandeln ist nicht rumnörgeln, bis ich exakt bekomme was ich will, weil sonst sind die anderen nur Spaßbremsen und uneinsichtig ...
Maarzan
Ich bin sehr oft Spielleiter. Ich schreibe aus dieser Position. Aber auch aus Spielerposition. Ich kenne beide Seiten des Schirms sehr gut.
Und ich kann Dir versichern, dass es furchtbar schwer ist,  mir allein durch die Wahl einer Spieler Figur als SL den Spielspass zu versauen.
Das geht eigentlich nur wenn jmd das gemeinsame Spiel boykottiert. Ansonsten bin ich recht Schmerzfrei.

Warum es jetzt leichter ist Dir den Spielspass zu versauen als mir,  kann ich nicht sagen, ehrlich.
Ich kann als SL sehr gut für meinen Spielspass sorgen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 16:11
Wenn es in der Kampagne darum geht das am Ende die Götter die allerersten Paladine (evtl. sogar aus den Scanner heraus) erwählen dann könnte es problematisch sein wenn von den Spielern einer schon ein Paladin ist.

Das klingt cool. Dann würde ich dem Spieler vorschlagen, den Paladin zu reskinnen und anders zu nennen. Ein kriegerischer Priester etwa. Oder hat du die Kleriker auch verboten?

Zu den "Basta"-"Argumenten" von Archao gibt's logischerweise nichts zu sagen :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 26.12.2017 | 16:23
Es sei denn, die Verbote sind wirklich so mit der Spielwelt verflochten, dass sie wirklich nötig sind. So ein Beispiel wurde hier m.E. Aber noch nicht gebracht. Vielleicht hast Du ja ein-zwei.
Beispiel aus meiner jetzigen Kampagne:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 26.12.2017 | 16:46
*gelöscht - falscher Thread
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 26.12.2017 | 17:03
Zitat
Das klingt cool. Dann würde ich dem Spieler vorschlagen, den Paladin zu reskinnen und anders zu nennen. Ein kriegerischer Priester etwa. Oder hat du die Kleriker auch verboten?

So würde ich das auch machen. Warum nicht ein besonders gläubiger Krieger. Ich muss ihn ja nicht mit den Fähigkeiten eine Paladin aussatten. Den fluff würde ich ihm aber nicht nehmen wollen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 17:51
Beispiel aus meiner jetzigen Kampagne:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Auch eine schöne Geschichte. Der Levelcap bei Klerikern lädt zum Multiclassen ein.
- Wenn ein Spieler mit einem Kleriker oder Paladin ankommt, würde ich vorschlagen, die Klasse anders zu nennen (reskinnen) und seine Kräfte aus "heidnischen" Quellen zu ziehen, z.B. aus der Flora, der Sonne, dem Mond, dem Wind, der Kälte, dem guten Gewissen der Menschen, usw. Da diese Dinge bei mir eigentlich die Götter selbst sind, würde ich eine Nische schaffen, bei der es nicht so ist -> Spieler fragen. Wenn er den Mond möchte, ist dieser fortan nicht durch eine Gottheit reserviert. Ähnliches machen Magier, Druiden, Ranger und Warlocks ja auch, sogar by-the-book.
- In dem abgeriegelten Tal ist ein Ganz-Elf eben das, was ein Drow in der Zivilisation ist - ein "Alien". Dementsprechend sollte er sich gut vermummen, damit ihn niemand für Experimente entführt, an einem Pfahl verbrennt, als exotisches Wesen versklavt oder als Gottheit anbetet. Ins Tal gekommen ist er durch einen fehlgeschlagenen Teleportationszauber, ein abgestürztes Flugwesen/-gerät, einen neuentdeckten Tunnel (Erkunden! Geheim halten?) oder eben als inzwischen ausgebüxter Exotensklave eines Edelmanns (Rache?). Wenn das Tal magisch verriegelt ist, fallen einige Optionen weg, es bleiben aber auch einige übrig.

Scheint erstmal alles locker zu funktionieren und ist gleichzeitig Anreiz, originelle Hintergründe zu schaffen. Jemand schriebt ja neulich etwas von Ideen durch Grenzsetzung; wie man sieht, funktioniert das auch wunderbar ohne "darfste nicht, basta!". An einem SL, der nicht mit sich reden lässt, geht das aber alles vorbei, schade.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 18:28
Zitat
Scheint erstmal alles locker zu funktionieren und ist gleichzeitig Anreiz, originelle Hintergründe zu schaffen. Jemand schriebt ja neulich etwas von Ideen durch Grenzsetzung; wie man sieht, funktioniert das auch wunderbar ohne "darfste nicht, basta!". An einem SL, der nicht mit sich reden lässt, geht das aber alles vorbei, schade.
Sehe ich auch so.
Es macht immer Sinn sich die Meinung der Spieler anzuhören und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.
Schließlich geht es um ihren Charakter. Und sie haben nur einen.
 
Nach dem Motto: "Sei der Spielleiter, den Du als Spieler selbst gerne hättest."
Gilt natürlich auch umgekehrt: "Sei der Spieler, den Du als Spielleiter gerne hättest."

Mit etwas gutem Willen von beiden Seiten findet man mEn. auch meist einen Kompromiss.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 26.12.2017 | 18:38
Wenn ein Spieler mit einem Kleriker oder Paladin ankommt, würde ich vorschlagen, die Klasse anders zu nennen (reskinnen) und seine Kräfte aus "heidnischen" Quellen zu ziehen, z.B. aus der Flora, der Sonne, dem Mond, dem Wind, der Kälte, dem guten Gewissen der Menschen, usw.

Rein persönlich fände ich das störend. Wozu? Damit verwandelst du doch wieder ein spezielleres Setting in ein 0815-Fantasy-Einheitsbrei Setting. Ist das wünschenswert? Der Götterplot verliert doch extrem an Wirkung, wenn es überhaupt kein Problem darstellt, weil die Leute die gleichen Ergebnisse auch direkt von diesen anderen Quellen bekommen können. Das schöne an dem Setting ist doch, dass man einen Kleriker entwickeln kann, der eben mit dem Gott selbst wächst, das ist doch cool. Wenn aber der andere Typ neben dir das gleiche einfach so bekommt...

Klar, kann man in ein spezielleres Setting mit beliebigen Ausreden 0815-Fantasy-Einheitsbrei reinquetschen. Ich sehe ehrlich gesagt nur nicht, wieso das WÜNSCHENSWERT wäre. Ich kann sicher auch den Terminator in Mittelerde erklären, aber ich WILL es nicht müssen ;-)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 26.12.2017 | 18:57
Rein persönlich fände ich das störend. Wozu? Damit verwandelst du doch wieder ein spezielleres Setting in ein 0815-Fantasy-Einheitsbrei Setting. Ist das wünschenswert? Der Götterplot verliert doch extrem an Wirkung, wenn es überhaupt kein Problem darstellt, weil die Leute die gleichen Ergebnisse auch direkt von diesen anderen Quellen bekommen können. Das schöne an dem Setting ist doch, dass man einen Kleriker entwickeln kann, der eben mit dem Gott selbst wächst, das ist doch cool. Wenn aber der andere Typ neben dir das gleiche einfach so bekommt...

Klar, kann man in ein spezielleres Setting mit beliebigen Ausreden 0815-Fantasy-Einheitsbrei reinquetschen. Ich sehe ehrlich gesagt nur nicht, wieso das WÜNSCHENSWERT wäre. Ich kann sicher auch den Terminator in Mittelerde erklären, aber ich WILL es nicht müssen ;-)

Ist halt die Frage, ob alle Spieler am Tisch dasselbe vorgeschlagene Setting gleichermaßen "cool" finden. Was sich mMn noch am besten klären läßt, wenn die SL nicht erst mal Tage und Wochen im stillen Kämmerlein über ihrer tollen Idee vor sich hin brütet und dann erst die Spieler beim ersten "eigentlichen" Termin mit dem fertigen "Ich hab' mich jetzt so ins Zeug gelegt, also freßt es oder erstickt dran!"-Produkt konfrontiert... ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 19:08
Rein persönlich fände ich das störend. Wozu? Damit verwandelst du doch wieder ein spezielleres Setting in ein 0815-Fantasy-Einheitsbrei Setting. Ist das wünschenswert? Der Götterplot verliert doch extrem an Wirkung, wenn es überhaupt kein Problem darstellt, weil die Leute die gleichen Ergebnisse auch direkt von diesen anderen Quellen bekommen können. Das schöne an dem Setting ist doch, dass man einen Kleriker entwickeln kann, der eben mit dem Gott selbst wächst, das ist doch cool. Wenn aber der andere Typ neben dir das gleiche einfach so bekommt...

Klar, kann man in ein spezielleres Setting mit beliebigen Ausreden 0815-Fantasy-Einheitsbrei reinquetschen. Ich sehe ehrlich gesagt nur nicht, wieso das WÜNSCHENSWERT wäre. Ich kann sicher auch den Terminator in Mittelerde erklären, aber ich WILL es nicht müssen ;-)

Stimmt, der Plot verliert an Wirkung. Also sollte man die Verbindung "Kleriker -> Reskin" verschleiern. Geht super, wenn SL und der eine Spieler das unter vier Augen besprechen. Der Spieler bekommt seinen Char und die anderen Spieler laufen nicht Gefahr, einen geschwächten Plot zu erleben. Denn die Nummer läuft "unter der Haube", wirkt hier im Forum durch das Offenlegen viel stärker als am Tisch. Das ist dann kein Kleriker, sondern ein Druide oder Warlock mit anderen Zaubern. Denn beim Druiden oder Warlock hast Du vermutlich kein Problem mit seinen Zaubern und siehst ihn auch nicht als 08/15 an, oder?
Das Wachsen mit den Göttern ist natürlich eine sehr coole Option. Wohlgemerkt: Option. Ob der Spieler das mag, kannst Du ihm doch selbst überlassen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 26.12.2017 | 19:38
Zitat
Klar, kann man in ein spezielleres Setting mit beliebigen Ausreden 0815-Fantasy-Einheitsbrei reinquetschen. Ich sehe ehrlich gesagt nur nicht, wieso das WÜNSCHENSWERT wäre.
´

Weil es offensichtlich einer der Mitspieler will. Ich mag das als Sl nicht einfach so beiseite wischen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 26.12.2017 | 20:14
Stimmt, der Plot verliert an Wirkung. Also sollte man die Verbindung "Kleriker -> Reskin" verschleiern. Geht super, wenn SL und der eine Spieler das unter vier Augen besprechen.

Und das ist der Moment, wo der SL von mir als nicht an der Absprache beteiligtem Mitspieler sämtliches Vertrauen verliert. Erst Vorgaben machen und dann hintenrum doch mauscheln? Nee. Entweder die Vorgabe gilt für alle oder für keinen.

Weil es offensichtlich einer der Mitspieler will. Ich mag das als Sl nicht einfach so beiseite wischen.
Wenn der ein 08/15-Setting will, warum meldet er sich dann als Spieler in einer Runde, in der genau das nicht gespielt wird?  wtf?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 20:37
Ich wundere mich doch sehr. Und komme aus dem Wundern nicht mehr raus. Ich finde "Basta!" eine sehr gute Lösung und verstehe das gesammte Gewese um die Spielerschaft nicht. Absolut nicht. Muss denn jedem immer alles zur Verfügung stehen - egal wie - ohne Sinn und ohne Verstand. Wenn der SL sagt "Es gibt keine Paladine, keine Echsenmenschen, keine Orks und keiner kann Magierzauber größer Grad 3." ... joa ... dann ist das vermutlich so und der SL hat sich vermutlich dabei etwas gedacht. Und es ist dann völlig sinnfrei als Spieler ein Entgegenkommen zu erwarten - vor allem wenn man als Spieler letztlich ja auch nicht bereit ist entgegenzukommen, was man ja - durch verzicht - sehr einfach hinbekäme.

Ich kann mir das nur so erklären, dass die obigen pro-Spieler-Stimmen entweder von Leuten stammen, die quasi nie SL sind, oder aber generell sehr generische Settings leiten, in denen ohnehin alles und jedes möglich ist. Vor allem aber Leutchen, die den SL - entsprechend eines anderen derzeit beliebten Threads - wohl in erster Linie als eine Art "Entertainer" betrachten. Korrigiert mich gerne wenn ich mich irre.

Für gewöhnlich - und so kenne ich das seit ich spiele - ist der SL-Posten ein recht unbeliebter. Entweder findet sich kaum jemand, der ihn ausfüllen will, oder aber man greift auch rottierende Systeme zurück. Hat eine Gruppe mal einen passionierten SL gefunden, so ist sie in der Regel so dankbar, dass sie ohnehin ohne meckern und murren alles spielt, was dieser/diese anbietet; was einfach daran liegt, dass die meißten Leute lieber spielen wollen.

Wenn der SL/GM seinen Job richtig gut macht hat er/sie einen enormen Arbeitsaufwand: will man nicht komplett aus Zeitgründen und/oder Kreativitätslosigkeit auf vorhandenes, erwerbbares Material zurückgreifen, was mE immer zu einer gewissen "Seelenlosigkeit" führt, so muss man sich Gedanken machen, zum Setting, Hintergrund, zur Story, zu den Charakteren, NPC, Stimmigkeit, zur Kampagne, zu den Charakteren und deren Hintergründen etc. pp.
Zudem ist der SL/GM in der Regel derjenige/diejenige die viel geld ins Hobby investiert, also die entsprechenden Bücher anschafft, die einfach benötigt werden, um diese Kreativität voll entfalten zu können.

Ich behaupte nun, dass sich aus diesen Voraussetzungen besondere RECHTE ableiten lassen, die den Spielern eben nicht zur Verfügung stehen, so zum Beispiel das Recht Einfluss auf die Charaktererstellung zu nehmen, üblicherweiße durch Einschränkungen in der obige Art (keine dies, keine das). Schließlich hat er/sie sich die Kampagne erdacht oder aber zumindest das Kaufmaterial angeschafft. Er/sie hat auch als einziges Gruppenmitglied den vollen Überblick, warum dieses oder jenes eben keinen Sinn in der kommenden Kampagne hat oder aber zumindest wesentlich eingeschränkt werden muss.
Es ist auch nicht die PFLICHT des SL die Wünsche seiner Spieler in die Kampagne einzuarbeiten. Sie kann, muss aber nicht.

Und vor allem: wenn ich einem Spieler nun erlauben sollte eine Ausnahmeregelung zu treffen, so benachteile ich all die anderen Spieler, die sich bisher immer an die Vorgaben halten, da sie ja davon ausgehen, das die SL schon ihre Gründe für diese oder jene Weichenstellung haben wird. Erlaube ich aber allen Spielern abzuweichen so ist folgendes Beispiel durchaus nicht unwahrscheinlich:

Ich spiele Drachenlanze vor dem Lanzenkrieg in der Nähe von Tarsis mit der 5E. Es gibt - per Definition - weder Kleriker, noch Druiden, Paladine noch Waldläufer mit Sprüchen. Auch auf Sorcerer und Warlocks muss verzichtet werden - da das Setting sie nicht kennt. Auch Dragonborn entfallen, ebenso Tieflinge und Halborks, da die Welt auch keine Orks kennt. Alle Halblinge sind Kender und alle Gnome Tinker. und und und.
Jetzt kommt Spieler eins mit seinem Konzept eines Dragonborn-Clerics, Spieler 2 will den Halbork-Paladin und Spieler 3 einen Tiefling-Sorcerer. Gbe ich nun - wie oben gewünscht - den Spielerwünschen nach, so spiele ich sicher alles ... nur eben nicht Dragonlance vor dem Lanzenkrieg. Sicher - ein guter, kreativer SL wird Gründe für jeden einzelnen dieser Charaktere finden, weshalb sie da sind, seine es magische Portale, Zeitlöcher, oder persönliche Wünsche von Göttern. Leider versaut es aber die Stimmung des gesammten Settings. In diesem Falle würde ich - so die Spieler nicht einsichtig sind - dem nächsten Spieler den Sessel freimachen und ihn/sie auffordern an meiner statt zu leiten. Und mir dann einen 1/4 Gnom, 1/4 Ork 1/4 Drachen 1/4 Elf, der bei Menschen aufgewachsen ist und ein Zauberpriester-Kämpfer einer Diebesgottheit ist erschaffen. Pappa war ein LG-Gott und Mamma eine CB-Dämonenpaktierer-Nekromantin, aber sie haben sich wirklich geliebt! Wollte ich schon immer mal spielen. In Star Trek!

Ich hoffe es wird ersichtlich worauf ich hinaus möchte ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Just_Flo am 26.12.2017 | 20:38
Das Paladin Thema löse ich genauso wie es hier andere angedeutet haben.
Aber dazu muss auch der Spieler auf die Lösungsvorschläge eingehen.

Ja beide müssen schauen wie Gewinnspiel Char oder und setting zueinander bringbar sind ohne eines zu killen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 26.12.2017 | 20:48
Scheint erstmal alles locker zu funktionieren und ist gleichzeitig Anreiz, originelle Hintergründe zu schaffen. Jemand schriebt ja neulich etwas von Ideen durch Grenzsetzung; wie man sieht, funktioniert das auch wunderbar ohne "darfste nicht, basta!". An einem SL, der nicht mit sich reden lässt, geht das aber alles vorbei, schade.
Ja, nix verstanden. Danke. ;D
Du scheinst auch jemand zu sein, mit dem ich nicht spielen möchte. Wenn ich ansage, dass es keine Hochelfen zur Auswahl gibt, dann gibt es keine Hochelfen zur Auswahl. Das war keine Aufforderung, eine besonders originelle Geschichte zu erfinden, warum du denn jetzt DOCH einen Hochelfen spielen können solltest. Absurd.
"Extrawürste gibt es nicht? Na dann ist doch jetzt die Gelegenheit, mir eine Superextrawurst mit der großen Portion Spezialbehandlung mit Seltenheitsfaktor zu braten!"
Well, NO!  ;D
Und ja, ich sage dann Friß oder Stirb, Spiel oder Geh. Und wer sagt "DAS würde ich mir NICHT bieten lassen!", dem antworte ich "Musst du ja auch nicht, dein Rücken ist eh viel schöner!"  :hi:

Meine Welt, mein Setting, meine Kampagne, meine Arbeit, meine gottverdammten Regeln. Wer sich drauf einlässt, kriegt ne geile Welt, geile Stimmung, geile NSCs und ne geile Story.

An Special Snowflakes geht das aber alles leider vorbei, gar nicht schade.  >;D


Und +1 zu Archoangel.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 20:57
@
Archoangel
Wieso sollte der SL Job generell unbeliebt sein?
Das ist doch Käse.
Manche Gruppen bestehen aus Spielern die wirklich jederzeit auch leiten könnten und das abwechselnd tun.
Da gibt es dann keinen einzigen König  mehr auf dem Thron, der weil er sich erbarmt hat, nicht nur das Abenteuer bestimmen darf,  sondern auch noch die Spieler Figuren.

Das mag in bestimmten alteingefleischten Gruppen vielleicht noch so sein.
Aber bestimmt nicht in allen. Und damit verfallen dann halt auch manche Hierachien und "Sonderrechte" und man trifft sich stattdessen auf Augenhöhe und verhandelt.
Dann ist das eben kein Wunder mehr sondern eine neue Norm.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 26.12.2017 | 20:57
Und +1 zu Archoangel.

Nun denn: Möget ihr beide die Spieler bekommen, die ihr verdient. (Und ja, das darf gerne wahlweise so oder so gelesen werden. >;D)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 26.12.2017 | 21:07
Nun denn: Möget ihr beide die Spieler bekommen, die ihr verdient. (Und ja, das darf gerne wahlweise so oder so gelesen werden. >;D)
Habe ich bisher immer gehabt und alle hatten ihren Spaß. ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 26.12.2017 | 21:08
Ich sehe auch den Punkt nicht, warum man Spielern nachgeben sollen müßte, die quasi das Kernelement des Settings nicht mitzutragen bereit sind. Wenn das Setting darin besteht, dass die Götter derzeit halt keine Kleriker aufpowern können, dann ist das ein zentraler Teil des Settings und eine geniale Gelegenheit, mal andere Ideen auszuprobieren - auch machtlose Priester, zum Beispiel - aber eben keine gute Gelegenheit um sich aus den Fingern zu saugen, warum der eigene Charakter nun doch ein stinknormaler Kleriker ist. Klar kann ich das. Will ich aber nicht. Erinnert mich ein bisschen an LARP, da gibt es sowas leider auch zuhauf.

Hätte Tolkien einen Terminator in Mittelerde erscheinen lassen können, weil das sein Cousin so cool fand? Ja, hätte er gekonnt (zeitliche Differenzen mal außen vor). Hätte er aber hoffentlich nie gemacht, sondern dem Cousin geraten: "Lies doch einfach andere Bücher." Und das ist gut so, weil ja gerade das spezifische an einen nicht-0815 Setting das interessante an diesem Setting ausmacht. Wenn dann doch wieder 0815-anything-goes rauskommt, ist es ja kein spezifisches Setting mehr.

Ich vermute hier, dass es natürlich ein Problem ist, wenn man nur eine Gruppe hat, die zugleich auch die engsten Freunde sind, weil man dann nicht einfach sagen kann "Du mußt ja nicht mitspielen" und sich nen anderen Spieler suchen. Aber wenn man keine Probleme hat, für neue Runden auch neue Spieler zu suchen, würde ich persönlich halt auch nur die nehmen, die das Setting wegen des Settings cool finden und nicht nur leidend ertragen und dann doch versuchen, ihr 0815-Ding durchzuziehen. Für die Leute, die gerne offenere Welten spielen, wo mehr geht, gibt es doch auch genug Angebote, wieso müssen die auch noch in spezifischen Settings ihr Ding durchziehen dürfen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 26.12.2017 | 21:32
Das Spiel einer Gruppe,  bei denen sich die Spieler mit ihren Ideen auch einbringen dürfen, pauschal als 08/15 zu bezeichnen finde ich tatsächlich ziemlich dreist.

Da es doch die alte "der Spielleiter hat immer Recht" Auffassung ist,  die sagt: Sie dürfen das nicht. Der Spielleiter hat das Sagen.

Und sobald ich als Grund für die alte Chose ein "spezifisches Setting" angebe, wird daraus auf einmal was ganz Spezielles, Innovatives, das es bei den sogenannten 08/15 Gruppen nicht gibt, jetzt echt? ~;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 21:34
@
Archoangel
Wieso sollte der SL Job generell unbeliebt sein?
Das ist doch Käse.
Manche Gruppen bestehen aus Spielern die wirklich jederzeit auch leiten könnten und das abwechselnd tun.
Da gibt es dann keinen einzigen König  mehr auf dem Thron, der weil er sich erbarmt hat, nicht nur das Abenteuer bestimmen darf,  sondern auch noch die Spieler Figuren.

Das mag in bestimmten alteingefleischten Gruppen vielleicht noch so sein.
Aber bestimmt nicht in allen. Und damit verfallen dann halt auch manche Hierachien und "Sonderrechte" und man trifft sich stattdessen auf Augenhöhe und verhandelt.
Dann ist das eben kein Wunder mehr sondern eine neue Norm.

Naja ... für gewöhnlich läuft das so: Wenn ich auf eine neue Gruppe bock habe, weil ich die Vissagen der alten nicht mehr sehen kann, rufe ich eine der Runden an, die ich kenne und sage: "Ich hab da so eine Idee und hätte Lust mal wieder mit euch zu spielen."

Dann lassen sie alles Stehen und Liegen und wir finden erstaunlich schnell einen Termin zum Charakterbauen. Immer. Und keiner meckert, dass er/sie den Lieblingsromanhelden nicht in der Welt spielen kann. Keiner.

Immer. Insofern dürfte der Job, den ich als GM mache wohl nicht der Schlechteste sein (Understatement).
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 26.12.2017 | 21:48
Das Spiel einer Gruppe,  bei denen sich die Spieler mit ihren Ideen auch einbringen dürfen, pauschal als 08/15 zu bezeichnen finde ich tatsächlich ziemlich dreist.

"Ich will alles spielen dürfen, völlig ungeachtet, ob es ins Setting passt" als "Ideen einbringen" zu beschreiben finde ich dann wieder dreist ;-)

Da es doch die alte "der Spielleiter hat immer Recht" Auffassung ist,  die sagt: Sie dürfen das nicht. Der Spielleiter hat das Sagen.

Erstaunlicherweise nein, in dem Fall hängt es nicht am Spielleiter. Es würde umgekehrt genauso klappen: Wenn sich vier Spieler finden, die z.B. in Shadowrun DocWagon (für alle, die es nicht kennen, quasi professionelle und ggf. auch bewaffnete Sanitäter) spielen wollen, ein Spielleiter kommt und sagt "ok", aber sie dann im ersten Abend aus ihrem Job rausfliegen läßt und zu stinknormalen Shadowrunnern machen will, wäre der Spielleiter genauso fehl am Platze. Es geht darum, sich auf ein bestimmtes Setting zu einigen. Ob das nun der Spielleiter anbietet oder ob die Spieler das gerne wollen und der Spielleiter "nur" zustimmt, ist da erstmal Nebensache.

Mich würde es als SPIELER auch tierisch stören, wenn irgendeiner was spielen will, was partout nicht ins Setting passt. Wenn es auf Welt X keine Magie gibt, dann ist das halt so, da würde ich mir ehrlich gesagt verarscht vorkommen, wenn irgendein Spieler doch nen Magier spielen darf, weil -> hier irgendeine Pseudo-Begründung einfügen <-.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 26.12.2017 | 21:53
Das Spiel einer Gruppe,  bei denen sich die Spieler mit ihren Ideen auch einbringen dürfen, pauschal als 08/15 zu bezeichnen finde ich tatsächlich ziemlich dreist.

Wo hat Sashael denn gesagt, dass die Spieler keine Ideen einbringen dürfen? Er hat einen Rahmen gesteckt. Bei fast allen Spielen gibt es einen durch Regelwerk und Setting vorher abgesteckten Rahmen - in seinem ist der etwas enger, das ist alles. Innerhalb dieses Rahmen können die Spieler doch so kreativ werden, wie sie wollen.

Ansonsten: Zustimmung zu Irian.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 22:37
Ach kommt schon, das Problem ist hier doch offensichtlich. Die einen sagen: Wenn ich nur ein winzigkleines bisschen offener dran gehe, wollen alle Spieler sofort Halbdrachenterminatoren spielen und die Kernelemente des Settings hinweg fegen. Und die anderen sagen: Wenn die mir schon meinen Charakter diktieren, dann wird doch auch alles andere total festgelegt und jede Freiheit im Keim erstickt.

Als Inhaber der einzig wahren Wahrheit sage ich: Beide falsch! Tatsächlich spielt ihr doch allesamt irgendwo in der Mitte und wollt das jetzt nur nicht mehr zugeben. :d
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 22:39
Ja, nix verstanden. Danke. ;D
Du scheinst auch jemand zu sein, mit dem ich nicht spielen möchte. Wenn ich ansage, dass es keine Hochelfen zur Auswahl gibt, dann gibt es keine Hochelfen zur Auswahl. Das war keine Aufforderung, eine besonders originelle Geschichte zu erfinden, warum du denn jetzt DOCH einen Hochelfen spielen können solltest. Absurd.
"Extrawürste gibt es nicht? Na dann ist doch jetzt die Gelegenheit, mir eine Superextrawurst mit der großen Portion Spezialbehandlung mit Seltenheitsfaktor zu braten!"
Well, NO!  ;D
Und ja, ich sage dann Friß oder Stirb, Spiel oder Geh. Und wer sagt "DAS würde ich mir NICHT bieten lassen!", dem antworte ich "Musst du ja auch nicht, dein Rücken ist eh viel schöner!"  :hi:

Meine Welt, mein Setting, meine Kampagne, meine Arbeit, meine gottverdammten Regeln. Wer sich drauf einlässt, kriegt ne geile Welt, geile Stimmung, geile NSCs und ne geile Story.

An Special Snowflakes geht das aber alles leider vorbei, gar nicht schade.  >;D


Und +1 zu Archoangel.

Ach Gottchen, jetzt atme erstmal ruhig durch die Hose, dann reden wir weiter :) Das mit dem nix verstanden gebe ich bis dahin einfach mal so zurück.
Ich frage mich, ob du auch irl sowas zu deinem guten Kumpel sagen würdest. "Tjo nee du, kannst dann leider nicht mitspielen, aber in zwei Jahren wird bestimmt wieder ne neue Runde geöffnet!" Dann knickt er eben doch ein, womit wir in der Diskussion am Punkt vor drei Forenseiten angelangt wären. Die Kiste dreht sich also im Kreis, nur mit einem immer schrägeren Ton (siehe dein Beitrag). Passt aber, denn die Positionen sind ja denke ich allen inzwischen klar. Also viel Spaß noch!
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 26.12.2017 | 22:40
Als Inhaber der einzig wahren Wahrheit sage ich: Beide falsch! Tatsächlich spielt ihr doch allesamt irgendwo in der Mitte und wollt das jetzt nur nicht mehr zugeben. :d

 :d
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 26.12.2017 | 23:03
Als Inhaber der einzig wahren Wahrheit sage ich: Beide falsch! Tatsächlich spielt ihr doch allesamt irgendwo in der Mitte und wollt das jetzt nur nicht mehr zugeben. :d

Nicht so laut. Die streiten sich doch gerade so schön... (http://www.smilies.4-user.de/include/Essen/smilie_essen_197.gif)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 26.12.2017 | 23:05
Zitat
Nicht so laut. Die streiten sich doch gerade so schön...

Also laut Zwischenstand haben Sashael und Archoangel derzeit den Längsten, oder? ^^
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 26.12.2017 | 23:12
Also laut Zwischenstand haben Sashael und Archoangel derzeit den Längsten, oder? ^^
Nö, den haben Issi und Deryager.

Archo und ich haben den Dicksten. ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 26.12.2017 | 23:20
Pff ... Länge ist gar nichts. Die Technik macht den Meister ;) :P .

Aber ja: wir "streiten" schon im absurden Bereich, weshalb beide Seiten zur Zeit die Extremfälle abbilden. Zusammenfassend könnte man aber auch sagen: "We agree to disagree." Vermutlich sind Issy und Deryager Fans von Fate, PE und "Story"Game, während Sashael und ich ... andere Prioritäten haben. Ich zumindest bin ein großer Verfechter von ARS und liebe (A)D&D und DSA1. Und klar definierte Regeln. Wenige klar definierte Regeln. Und Rulings.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 26.12.2017 | 23:21
Technik, Freunde, alles eine Frage der Technik. So, zurück zum Thema. (Edit: Grrr, zu langsam)

Um es mal etwas konkreter zu machen. Ich vermute mal schwer, dass Irian nicht sofort jeden des Raums verweist, der das böse H-Wort in seiner Hochelfen-losen Welt benutzt. Da kann man ja auch erst ein Mal schauen, ob es nicht andere ehemalige Hochkulturen mit Gottkomplex gibt. Und genausowenig wird Issi vor Freude jubeln, wenn ein Spieler meint, einen Dämon mit flexiblem Aggregatzustand spielen zu wollen, um dann süffisant im ersten Kampf "Plasma" zu sagen, wobei sich in der Folge der Spieler als Physiker mit Taschenrechner herausstellt. Die Extreme sind beide gaga.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: trendyhanky am 26.12.2017 | 23:37
Zitat
Vermutlich sind Issy und Deryager Fans von Fate, PE und "Story"Game, während Sashael und ich ... andere Prioritäten haben.

Soweit ich das hier im Tanelorn verfolgt habe, spielen die beiden Midgard und DnD
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Derjayger am 26.12.2017 | 23:55
Jo, D&D :D aber vielleicht wirds Zeit für nen Tapetenwechsel, wobei ja zumindest am Tisch alles läuft :)

Wenn ich mal im SL-Unterforum einen Thread aufmachen sollte, wird nur noch in Beispielen geredet, ich glaub da haben alle mehr von :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 26.12.2017 | 23:58
Archo: Siehst du völlig falsch. Ich spiele sowas, und ich habe kein Problem mit Vorgaben. Story Games leben von Vorgaben.  ;)

Gut, als SL bin ich da selbst auch relaxter und versuche, common ground zu finden. Aber ich habe auch sehr schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die unbedingt ihre "der ist totaaal pflegeleicht"-Schneeflocken in eine Runde pressen wollten, in die sie einfach nicht gepasst und zu der sie nichts Sinnvolles beigetragen haben.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 00:38
Wo hat Sashael denn gesagt, dass die Spieler keine Ideen einbringen dürfen? Er hat einen Rahmen gesteckt. Bei fast allen Spielen gibt es einen durch Regelwerk und Setting vorher abgesteckten Rahmen - in seinem ist der etwas enger, das ist alles. Innerhalb dieses Rahmen können die Spieler doch so kreativ werden, wie sie wollen.

Ansonsten: Zustimmung zu Irian.
1.Ich antwortete Irian nicht Sashael
2. Wo hat jemand gesagt,  dass Spieler nicht auch auf den Spielleiter zugehen sollen oder können? Ich verweise nochmals auf Post # 111.
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105024.msg134569742.html#msg134569742 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105024.msg134569742.html#msg134569742)
Ich weiß, bei einer längeren Diskussion, werden frühere Posts selten gelesen. Schade,  aber ist so.
3. Für einen Extremfall halte ich es, wenn eine Partei gar nicht mit sich reden lassen würde. (Spieler oder Spielleiter) Und zu so einer gehöre ich  nicht, so gerne und bemueht man das vielleicht auch unterstellen möchte.
4. Was hier wer in der Hose hat interessiert mich nicht.

@
all
Ich versuche es nochmal ganz einfach:
A. Ich als Spieler:
Oneshot-  Spiele ich gerne alles was ich soll. Ist ja nur für einen Abend.
Kampagne und Langzeit Figuren. - Möchte ich gerne mitentscheiden können was ich spiele.

B. Ich als Spielleiter - mache kaum Vorgaben bezüglich SC,  egal ob Oneshot oder Kampagne. Und wenn doch, dann  lasse ich gerne mit mir verhandeln, weil mir wichtig ist,  dass die Spieler mitentscheiden können. Und vor allem Lust auf einen SC haben.

Das war`s schon.
Edit. Falls Unklarheiten bestehen, einfach nochmal lesen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 08:39
Nochmal, weil das scheinbar irgendwie schwer zu verstehen ist:

Gegen "Ideen einbringen" hat niemand etwas gesagt. Aber es gibt bei jedem Rollenspiel irgendeinen Rahmen, das ist völlig normal. In DSA kann man halt keinen Terminator spielen. Bei Shadowrun kann man halt mit Magie nicht die Zeit manipulieren. Bei Bunnies&Burrows spielt man halt keine Großdrachen. In GURPS Goblins spielt man einen Goblin (weil es gar keine Menschen GIBT). etc.etc. Regelwerk und Setting legen immer irgendwelche Rahmen fest. Was können die Charaktere können? Welche Rassen können die Spieler sein? etc.

Ich sehe nicht, wo das brutale Ignorieren dieser Vorgaben sich irgendwie mit "Ideen einbringen" beschreiben ließe. Wenn ich in Mittelerde mit nem Monster Truck rumfahren will, ist das doch auch eher Schwachsinn und kein sinnvolles "Ideen einbringen". Sinnvolle Ideen werden innerhalb des gegebenen Rahmens eingebracht.

Und so eben auch, wenn das spezifische Setting eine Untermenge des offiziellen, kompletten Settings ist. Wenn es darum geht, eine Kampagne in Dorf X zu spielen mit Charakteren aus dem Dorf X, dann ist die Idee, jemanden zu spielen, der auf der anderen Seite der Welt in ner Wüste lebt, erstmal kein "Idee einbringen" sondern halt "Setting ignorieren". Die Ideen einbringen macht man im Rahmen des Settings. In DSA (angenommen ich würde das spielen) bringe ich meine Ideen ein, innerhalb der vorgegebenen Rassen und nicht, indem ich für jeden Charakter eine neue Rasse erfinde.

Es geht mitnichten darum, den Spielern exakt aufzuzwingen, was sie zu spielen haben (das hat irgendwie keiner gesagt), sondern nur darum, einen Rahmen zu stecken - und in diesem Rahmen dürfen sie dann wieder frei agieren. Natürlich sollten die Spieler diesen Rahmen mittragen wollen, wobei ich da persönlich selten Probleme hatte. Wie eng der Rahmen ist (nur Leute aus Familie X in kleinem Dorf Y vs. "ihr wart alle schonmal im Mittelreich") ist ja auch eine ganz andere Frage.

Und ganz offen, wenn ich z.B. den Rahmen "Leute aus Dorf XYZ" hätte, würde ich die Spieler nicht nur ihre Charaktere dabei relativ frei bauen lassen (sofern sie aus Dorf XYZ kommen oder zumindest starke Bindungen dran haben), sondern sie dann auch beim ausformulieren der Details von Dorf XYZ beteiligen, damit das Ganze gleich nochmal ein Stück persönlicher wird.

TL;DR: Auch in einem spezifischeren Setting kann man idR sehr gut seine Ideen einbringen, man hat halt nur einen gewissen Rahmen außen rum, aber der muß nicht stören, sondern kann sogar helfen, weil er ganz andere Ansätze überhaupt erst möglich macht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Krassgeilertyp am 27.12.2017 | 08:50
Also eine völlig freie Auswahl der Charaktere gibt es nur, solange keine unsichtbare Linie überschritten wird.
Manchmal kennt man als SL die Linie selbst nicht.
Es kam z.B. vor, dass bei Pathfinder einige neue Spieler nach und nach totale Freakrassen genommen haben. Einige weil Sie dachten so wirds interessant, andere wegen Powergaming.
Da habe ich z.B. den Riegel vorgeschoben und gesagt "Ab jetzt keine Freaks mehr, sondern nur noch Core Rassen".
Begründet habe ich das mit der Glaubwürdigkeit der Gruppe in einer konsistenten Welt und wurde auch (von den meisten) verstanden.

Letztendlich muss es in die Kampagne und der Vorstellung des SL´s irgendwie reinpassen. Auch eine komplette Vorgabe (Nur Elfen in einer Elfenkampagne) ist denkbar.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 08:52
@
Irian
Zitat
Ich sehe nicht, wo das brutale Ignorieren dieser Vorgaben sich irgendwie mit "Ideen einbringen" beschreiben ließe.
Zwischen: Einen SC spielen, der einem Spaß macht
und einen SC spielen, der den Gruppenvertrag boykottiert, ist auch ein riesen Unterschied.

Das immer wieder in einen Topf zu werfen, um daraus eine Extremposition zu konstruieren, finde ich überflüssig.

Und auch wenn es schwer zu glauben ist: Öfter als man vielleicht denkt, lassen sich Spielerideen für die Figur, mit dem gewünschten Setting verbinden, wenn beide Seiten das wollen.
Und mit Spielerwünschen meine ich keine "brutalen Boykottvorschläge" die das Abenteuer deshalb unmöglich machen, sondern Spielerideen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 08:55
Und solange die Spielerideen in das Setting passen bzw. eingepasst werden können, sieht da auch keiner ein Problem. Das ganze ist natürlich eine riesige Grauzone vom Extrem "Völlig und absolut unpassend" bis zu "genau für dieses Setting gemacht". Und ja, natürlich kann man in der Grauzone viel tun, auch wenn meine Präferenz dabei liegt, das nicht allzu extrem zu machen (aber auch hier ist "extrem" völlig subjektiv).
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 09:12
Zitat
Und solange die Spielerideen in das Setting passen bzw. eingepasst werden können, sieht da auch keiner ein Problem.

Aber damit es überhaupt eine Chance gibt, herauszufinden, ob sie sinnvoll angepasst werden können, muß der Spielleiter jedoch  erstmal gesprächsbereit sein.
Darum ging es mir.
Wenn der Spielleiter von Anfang an sagt: Ne is nicht  "Basta"!
Dann gibt es auch kein Gespräch.

Edit. Ich finde halt, man merkt auf lange Sicht ob jmd. seine Figur Spaß macht.
Ob sie ihn packt, reizt oder interessiert.
Denn davon profitiert mMn. die gesammte Spielatmosphäre. (inklusive Spielleiter und Mitspieler).
Deshalb finde ich das Thema auch so wichtig.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 09:32
Und genauso muß der Spieler bereit sein, sich auf das Setting einzulassen. Wenn der Spieler von Anfang an sagt "Ich will meinen Terminator spielen. Basta!" gibt es auch kein Gespräch ;-) Aber das liegt in der Natur zwischenmenschlicher Kommunikation.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.12.2017 | 09:38
Was mich mal interessieren würde: Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.

Da meine Mitspieler wissen das ich wenig bis nichts auf sie zugeschnitten vorbereite (mit seltenen Ausnahmen) haben sie es ja selbst in der Hand passende Charaktere zu bauen, wenn nicht können sie kaum etwas zum Abenteuer beitragen. Das ist dann selbstgemachtes Unglück aber nicht das Problem der SL.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 09:45
Und genauso muß der Spieler bereit sein, sich auf das Setting einzulassen. Wenn der Spieler von Anfang an sagt "Ich will meinen Terminator spielen. Basta!" gibt es auch kein Gespräch ;-) Aber das liegt in der Natur zwischenmenschlicher Kommunikation.
Schon wieder eine Extremkonstruktion?
Welcher geistig gesunde erwachsene Spieler möchte bitte in einem Art- fremden Setting, einen "Terminator" spielen, (der auch nicht im Regelwerk steht)?

5-10 Jährige vielleicht. Spielst Du wohl mit Kindern?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Krassgeilertyp am 27.12.2017 | 09:47
Was mich mal interessieren würde: Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.

Da meine Mitspieler wissen das ich wenig bis nichts auf sie zugeschnitten vorbereite (mit seltenen Ausnahmen) haben sie es ja selbst in der Hand passende Charaktere zu bauen, wenn nicht können sie kaum etwas zum Abenteuer beitragen. Das ist dann selbstgemachtes Unglück aber nicht das Problem der SL.
Das kommt immer wieder mal vor.
Wenn du natürlich eine eingeschworene Gruppe hast, bei der die Grenzen über Jahre gefestigt wurden, dann natürlich nicht mehr.

Es kann zu Powergaming-Charakteren kommen die die Balance stören, konsistente Probleme ("wir spielen eine Kampagne, in denen wir  mechanische Engel bekämpfen und ich spiele einen mechanischen Engel, das geht laut Regelwerk") oder Probleme die man erst dann versteht, wenn der SPieler etwas abgefahrenes versucht. 

Am Ende muss klar sein, dass der SL das Recht hat Vorgaben zu machen, die die Einschränkungen des Regelwerks übersteigen. Die sollte vom SL begründet werden, aber vom Spieler akzeptiert werden. 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 09:49
Zitat
Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.
Ich kann jetzt nur von meinem Umfeld sprechen:
Bei volljährigen Spielern mit einem Hauch von Erfahrung-  nie.
Bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerfahrung- extrem selten.

Edit. Aber gut, habe auch schon Geschichten gehört wo jmd. (auf diversen Cons) overpowerte Figuren mitgebracht hat. Die dann unsterblich waren und sich in Drachen verwandeln konnten. Naja, das ist dann eine ganz andere Geschichte.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 10:11
Was mich mal interessieren würde: Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.

Zu oft.

Und damit ist in der Regel kein Powergamingchar" gemeint, sondern das da jemand einen wer weis wie exotischen oder anderweitig speziellen Charakter spielen will mit einem ellenlangen Roman an Hintergrund, der nicht einen Hauch mit der Settingumgebung zu tun hat oder gar aktiv störend wäre (z.B. mit tödlichem Hass auf einen Teil Fraktion zu der er eigentlich gehören soll), bzw. nach seiner Hintergrundgeschichte auch eigentlich gerade wo völlig anders sein will.
Und ich persönlich will weg vom unpersönlichen dahergelaufenen Söldner oder gelangweilten Kneipenabhänger hin zu sozial integriertem Spiel.

Und ähnlich häufig problematisch ist der "tolerante" SL, der keine oder so gut wie keine Vorgaben gibt und sich dann wundert, wenn ihm das in der Praxis dann um die Ohren fliegt oder dann nachträglich an wesentlichen Elementen des Charakters massiv drehen will.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 10:20
Zitat
Und ähnlich häufig problematisch ist der "tolerante" SL, der keine oder so gut wie keine Vorgaben gibt und sich dann wundert, wenn ihm das in der Praxis dann um die Ohren fliegt oder dann nachträglich an wesentlichen Elementen des Charakters massiv drehen will.

Vorher ist besser als Nachher, da gebe ich Dir Recht.
Aber toleranter bei der Wahl des SC zu sein, impliziert doch nicht automatisch, dass man vorher nicht genug kommuniziert, was man sich als Spielleiter wünscht.

Ein Wunsch ist ein Wunsch. Er diktiert nicht, sondern stellt Bedürfnisse heraus.
Und Wünsche und Bedürfnisse gibt es vermutlich auf beiden Seiten.  Darauf lässt sich mMn. leichter eingehen, als wenn man ein Gesetz befolgen soll, dass das Gegenüber ohne Absprache einfach aufstellt.

Edit.
Ich als SL möchte nicht mehr nachträglich an den wesentlichen Elementen eines Charakters drehen. Musste ich auch noch nie. Ist ja auch nicht mein Charakter, sondern der eines Spielers. Das ist mir zu übergriffig.
Daran dreht der Spieler wenn dann selbst, und auch nur dann, wenn er das will.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 10:37
Schon wieder eine Extremkonstruktion?

Natürlich eine Extremkonstruktion - als Antwort auf deine Extremkonstruktion ("Wenn der Spielleiter von Anfang an sagt: Ne is nicht  "Basta"!").

Nochmal: "Spielleiter bietet Setting mit Vorgaben an" bedeutet NICHT das Gleiche wie "Spielleiter zwingt euch an den Spieltisch, gibt euch fünf Charakterblätter und ein Theaterstück zum Vorlesen, zu welchem er euch dann mit vorgehaltener Waffe zwingt.". Es geht darum, dass der Spielleiter manche Dinge ausschließt oder vorgibt - und dann den Spielern innerhalb dieser Grenzen wieder die Freiheit läßt, eben z.B. durch eine Untermenge von allgemeinem Setting/Regelwerk X. Wem die Grenzen nicht passen, der spiele halt nicht mit - und wenn sich nicht genug Spieler finden, denen das Setting gefällt, wird's halt nicht gespielt. Und natürlich wird man in der Regel auch über die Vorgaben reden können. Zum einen haben Spieler auch gute Ideen, wenn man sie läßt, zum anderen hilft dem Spielleiter das beste Setting nichts, wenn sich keiner findet, der es in der Form bespielen will - aber auch das geht natürlich nur bis zu dem Punkt, wo der Spielleiter noch Lust drauf hat.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 10:44
Zitat
Natürlich eine Extremkonstruktion - als Antwort auf deine Extremkonstruktion ("Wenn der Spielleiter von Anfang an sagt: Ne is nicht  "Basta"!").
Ich wünschte die Positionen wären auch nur konstruiert.
Sind sie aber mMn. nicht, wenn man diesen Aussagen Glauben schenken will:

Zitat
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der SL im Großen und Ganzen JEDE Vorgabe machen kann, die er witzig findet. Sogar ohne Begründung. Der potentielle Spieler kann dann sagen "Jo, lass ich meine Kreativität innerhalb der gesetzten Grenzen kreisen" oder "Nä! Das is mir zu blöd, da spiel ich nicht mit!".

Zitat
Ich wundere mich doch sehr. Und komme aus dem Wundern nicht mehr raus. Ich finde "Basta!" eine sehr gute Lösung und verstehe das gesammte Gewese um die Spielerschaft nicht. Absolut nicht. Muss denn jedem immer alles zur Verfügung stehen - egal wie - ohne Sinn und ohne Verstand. Wenn der SL sagt "Es gibt keine Paladine, keine Echsenmenschen, keine Orks und keiner kann Magierzauber größer Grad 3." ... joa ... dann ist das vermutlich so und der SL hat sich vermutlich dabei etwas gedacht. Und es ist dann völlig sinnfrei als Spieler ein Entgegenkommen zu erwarten - vor allem wenn man als Spieler letztlich ja auch nicht bereit ist entgegenzukommen, was man ja - durch verzicht - sehr einfach hinbekäme.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 10:48
Ich wünschte die Positionen wären auch nur konstruiert.
Sind sie aber mMn. nicht, wenn man diesen Aussagen Glauben schenken will:

Ist doch völlig korrekt, denn kein Spieler wird zu irgendwas gezwungen. Es ist einfach die Realität.

Wir stark darf der SL Vorgaben machen? Beliebig stark - in der Theorie. In der Praxis müssen sich natürlich Spieler finden, denen genau diese Vorgaben gefallen, ansonsten bleiben es theoretische Vorgaben für theoretische Spieler. Aber wenn der Spielleiter nur Lust auf ein Setting mit sehr engen Vorgaben hat, tja, dann wird er halt nur das leiten. Entweder finden sich dafür Spieler oder nicht. Aber Vorgaben kann er beliebige machen - wer will auch nen Spielleiter zwingen, was zu leiten, auf das er keine Lust hat? Dementsprechend ist die Aussage schlicht die Realität. Aber natürlich bedeutet das nicht, dass Spieler gewzungen wären, dann mitzuspielen... Du vergißt scheinbar halt diese Konsequenz mit einzubeziehen, während sie für andere völlig logisch ist: "Ja, der Spielleiter darf beliebe Vorgaben machen... ABER in der Konsequenz dürfen halt auch die Spieler sich weigern, mitzuspielen.". Das ist nichtmal eine philosophische Frage, sondern nur pragmatische Realität.

Persönlich finde ich einen gewissen Grad an Vorgaben wünschenswert, weil ich einfach zu viel völlig offenes "anything goes" gespielt habe und mich das inzwischen etwas langweilt, gerade der Anfang, bis dann (manchmal) etwas organisch entstanden ist was man durch Vorgaben auch von Anfang an hätte bekommen können. Aber das ist dann wieder nur eine persönliche Präferenz.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 27.12.2017 | 10:57
Was mich mal interessieren würde: Wie häufig kommt das denn vor das einer einen vollkommen untauglichen SC baut und den dann auch einzubringen versucht.

Gelegentlich.

- Macht mir die Kleinen nicht schlecht. Eine gewisse Neigung zum Powergaming erkenne ich bei meinem Großen (6), aber der spielt dabei seinen Pegasus recht rollengerecht. Er möchte halt auch nebenher noch das Wetter kontrollieren, was in Tails of Equestria aber völlig rollenkonform mit Pegasi ist. Klarer Fall von Stormwind Fallacy (https://www.reddit.com/r/dndnext/comments/2i9aqg/the_stormwind_fallacy_repost/).
- Es gibt die sozial unverzüglichen Figuren. Die Fetisch-Todespriesterin passt in soooo wenige Settings, die ich auch nur in den seltensten Fällen wirklich spielen möchte. Und die "Guten" werfen im Sword&Sorcery ... WIRKLICH ... KEINE ... FEUERBÄLLE. Genre, Mann, Genre!!!
- "Achtet bei der Erstellung auf Nischenschutz. Und das heißt ..." Ja, ich erkläre das vorher. Ja, wir erstellen i.A. gemeinsam. Nein, manche Nasen muss man dann gelegentlich wieder und wieder drauf hinweisen. "Schau mal, das machen schon A und B. Du hast eben angekündigt, das und das spielen zu wollen. Du kopiert schon wieder As Figur und streust Sachen von B rein."

Kommt gelegentlich vor. Meistens sind die selben zwei, drei, vier Personen. Auf den Einwurf "Aber das ist doch witzig" kommt auch gerne aus dem größeren Teil der mir bekannten Spielerschaft ein genervtes "Für dich. Für den Rest nicht. Bau was anderes." Läuft aber meistens und macht die Vorteile kooperativer Charaktererschaffung deutlich.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 10:58
Zitat
Wir stark darf der SL Vorgaben machen? Beliebig stark - in der Theorie. In der Praxis müssen sich natürlich Spieler finden, denen genau diese Vorgaben gefallen, ansonsten bleiben es theoretische Vorgaben für theoretische Spieler.
Klar, natürlich. Das gilt für alle Mitspieler.
Zitat
Aber wenn der Spielleiter nur Lust auf ein Setting mit sehr engen Vorgaben hat, tja, dann wird er halt nur das leiten. Entweder finden sich dafür Spieler oder nicht. Aber Vorgaben kann er beliebige machen - wer will auch nen Spielleiter zwingen, was zu leiten, auf das er keine Lust hat? Dementsprechend ist die Aussage schlicht die Realität. Aber natürlich bedeutet das nicht, dass Spieler gewzungen wären, dann mitzuspielen...
In dem Fall gibt der Spielleiter halt seinen Interessen den Vorzug vor allem anderen.
Das kann er natürlich machen, solange er noch keine feste Gruppe hat. Oder auf einer Con zum Beispiel.

Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.
Oder schmeißt man die dann einfach raus, sobald sie mit den eigenen nicht mehr exakt konform gehen?
Oder sagt man ihnen-  Dann setzt Du mal aus. Better Luck next time.
Wohl kaum oder?- Man wird sich stattdessen vorher absprechen müssen.
Und hoffentlich auch wollen.
Deshalb finde ich wichtig, hier nochmal zu differenzieren.

Edit. Es gibt auch umgekehrt die Möglichkeit Abenteuer für die vorhandenen Figuren zu bauen.
Oder vorgefertigte Plots besser auf sie zuzuschneiden.
Dann sind die Figuren auf jeden Fall Settingkonform.
Kommt mMn. immer darauf an wie man seine Prioritäten setzt.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.12.2017 | 11:10
Zitat
Kommt gelegentlich vor. Meistens sind die selben zwei, drei, vier Personen. Auf den Einwurf "Aber das ist doch witzig" kommt auch gerne aus dem größeren Teil der mir bekannten Spielerschaft ein genervtes "Für dich. Für den Rest nicht. Bau was anderes." Läuft aber meistens und macht die Vorteile kooperativer Charaktererschaffung deutlich.

Genau das erlebe ich in meinen Runden auch. Da muss man sich als SL keinen Kopf drum machen. Das regeln die Mitspieler schon selbst. Die sind ja meist mehr generft als die SL.
Wichtig ist das man eine gemeinsame Charaktererstellung macht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 27.12.2017 | 11:12
Ich war immer der Ansicht: "Meine Mitspieler sind alle erwachsen, ich sage ihnen was ich vorhabe und sie bauen sich dann Charaktere die da reinpassen." Das hat aber leider nicht geklappt.

Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.

Das sind alles Beispiele von intelligenten und erfahrenen Spielern - de sich einfach keine Gedanken über sowas machen - aber die Regeln gaben das her.
Da ich mir aber sehr wohl über sowas Gedanken mache, bin ich jetzt dazu übergegangen meinen Spielern schon klare Grenzen zu setzen. Einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich das muss.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 11:19
Zitat
Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.
Ok, das geht mMn. Richtung Slapstick. ~;D
Und Du willst das sicher nicht spielen.

Könnte man theoretisch auch in einem OT Gespräch abklären: "Leute ich will gerne ernsthafter spielen. Seid ihr dabei?"
Wenn ein "Ja" kommt, und sie das einsehen, dann erübrigen sich evtl. auch Verbote und Vorgaben....um das Schlimmste zu verhindern.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 27.12.2017 | 11:35
Ich war immer der Ansicht: "Meine Mitspieler sind alle erwachsen, ich sage ihnen was ich vorhabe und sie bauen sich dann Charaktere die da reinpassen." Das hat aber leider nicht geklappt.

Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz). Da spielt man Rebellen in Star Wars und mehrere Spieler bauen sich Charaktere die gar keinen Bock auf Rebellion haben. Oder man spielt Warhammer und weis, dass es sozial wird - und gleich kommt jemand und will nen Trollslayer spielen. Oder ein anderer Star Wars -Spieler, der mit einem Asassinendroide ankam, der Lebewesen hasst. Oder bei Game Of Thrones: Das haben wir mit jeweils 4 Charakteren gespielt. 3 Charaktere eines Spielers waren in der Top 5 der besten Kämpfer und einer war ein 100Jähriger der sich dauernd in die Hose gemacht hat.

Das sind alles Beispiele von intelligenten und erfahrenen Spielern - de sich einfach keine Gedanken über sowas machen - aber die Regeln gaben das her.
Da ich mir aber sehr wohl über sowas Gedanken mache, bin ich jetzt dazu übergegangen meinen Spielern schon klare Grenzen zu setzen. Einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich das muss.

Ganz genau auch meine Erfahrungen...  >:(
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 27.12.2017 | 11:37
Klar, natürlich. Das gilt für alle Mitspieler.In dem Fall gibt der Spielleiter halt seinen Interessen den Vorzug vor allem anderen.
Das kann er natürlich machen, solange er noch keine feste Gruppe hat. Oder auf einer Con zum Beispiel.
Wenn ein Spieler gegen die Wünsche des SL unbedingt einen SC spielen will, den dieser für sein Setting als unpassend empfindet, gibt der Spieler seinen Interessen doch auch Vorzug vor allen anderen. Nur dass in dem Fall von dir gesagt wird, ja, das ist ja auch sein kreatives Recht und ein guter SL wird sich bemühen, die Figur zu integrieren. Da muss man nur mal kreativ bei der Hintergrundgeschichte werden.

Merkst du eigentlich, wie einseitig du diskutierst? ;)

Zitat
Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.
Oder schmeißt man die dann einfach raus, sobald sie mit den eigenen nicht mehr exakt konform gehen?
Oder sagt man ihnen-  Dann setzt Du mal aus. Better Luck next time.
Wohl kaum oder?- Man wird sich stattdessen vorher absprechen müssen.
Und hoffentlich auch wollen.
Deshalb finde ich wichtig, hier nochmal zu differenzieren.
Ich finde ja, ein Spieler, der bei 9 von 12 Optionen unbedingt Option 11 spielen will, der schmeisst sich schon selber raus.

Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Dann würde das alles ein bißchen Sinn ergeben. Aber ich kenne das eher so, dass abseits von den Quengeleien eines Spielers ganz andere Gründe wesentlich öfter der Grund sind, warum Spieler X nicht mitspielt.
* Der von allen anderen abgesegnete Termin passt nicht in seinen Zeitplan.
* Er war zu langsam und die Runde ist voll.
* Er mag das angebotene System von vornherein nicht.
* Er hat grad genug vom von allen gewünschten Genre F und würde lieber Genre H spielen.
* Zwei Spieler sind sich nicht grün und spielen nicht miteinander und einer der beiden ist bereits in der Runde.

Trotzdem wollen Menschen spielen. Und die wirklich allerallermeisten zeigen sich deswegen sehr kompromissbereit, wenn es um Vorgaben durch den SL geht. Es gibt aber immer wieder mindestens einen, der dann auch mit solchen "kreativen Hintergrundstories" um die Ecke kommt, um die Vorgaben zu umgehen. Und aus vielen bereits (manchmal mehrfach) genannten Gründen läuft das dann nicht.
Angebot und Nachfrage.

Naja, wenn allerdings bei dir die SLs den Spielern hinterher rennen müssen, damit sie genug Mitglieder in der Runde haben, dann herzlichen Glückwunsch an die glücklichen Spieler. ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 27.12.2017 | 11:40
Ok, das geht mMn. Richtung Slapstick. ~;D
Und Du willst das sicher nicht spielen.

Könnte man theoretisch auch in einem OT Gespräch abklären: "Leute ich will gerne ernsthafter spielen. Seid ihr dabei?"
Wenn ein "Ja" kommt, und sie das einsehen, dann erübrigen sich evtl. auch Verbote und Vorgaben....um das Schlimmste zu verhindern.

Klar will ich das nicht spielen. Ich mach mir ja auch Gedanken über meine Charaktere und über das was der SL vorhaben könnte.

Ich hab mir mit den Spielern den Mund fusselig geredet und wurde teilweise angeschaut wie der Ochs vorm Berg. Den einen Spieler musste ich aus der Runde nehmen, was dazu geführt hat dass wir monatelang Mails hin und hergeschickt haben, weil er es nicht verstanden hat. Das war auch mein Fehler, weil ich ihm keine entsprechenden Grenzen gesetzt habe.

Der Spieler vom Killerdroiden meinte dann: "Ach hast Recht, darüber dass der nicht reinpassen könnte, hab ich mir gar keine Gedanken gemacht!" - das ist nämlich der springende Punkt.

Und deswegen mache ich das vorab und sage was geht und was nicht. Das mag jetzt böse klingen, aber ich komme mir da vor wie eine Mutter deren Kind immer wieder auf die Herdplatte fasst. Und daher wird die Herdplatte eben vom Strom abgezogen ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 27.12.2017 | 11:46
Ich erlaube mittlerweile auch nicht mehr das sich jemand zuhause einen charakter macht. Es gibt eine Session, in der gemeinsam über das Setting gesprochen wird, bzw. ich mein Kampagnenkonzept vorstelle, und in der gemeinsam charaktere erschaffen werden. Das hat gleich drei vorteile: Die Spieler bauen charaktere, welche auf einander besser abgestimmt sind, sie inspirieren sich gegenseitig, und niemand präsentiert mir einen Charakter, der nicht ins Konzept der Kampagne passt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Irian am 27.12.2017 | 11:48
Aber in einer festen Runde würde ich dringend anraten, mir auch Gedanken um die Interessen meiner Mitspieler zu machen.

Das kommt schlicht auf die Konstellationen an. Ich bin z.B. weit weg von meinem Geburtsort und dem Ort, wo ich 15 Jahre gelebt habe, d.h. die Leute, mit denen ich früher gespielt habe und dicke war, die sind nicht hier. Damals waren das natürlich auch die Leute, die man für's Rollenspiel gefragt hat (aber gut, auch damals schon in verschiedenen Konstellationen, weil der eine mehr X spielen wollte und der andere mehr Y).
Heutzutage werde ich schlicht auf die Suche nach (neuen) Spielern gehen, die Lust auf das habe, was ich anbiete. Und wenn dann mal wieder was neues kommt, werde ich dafür wieder neue Spieler suchen - vielleicht wollen welche aus der ersten Gruppe mitmachen, toll, aber wenn nicht, ist das auch ok. Ich rechne auch damit, dass die ggf. auch selbst wieder andere Gruppen haben, an denen ich kein Interesse habe (z.B. weil Regelwerk, das ich nicht mag). Einfach weil ich primär Mitspieler für eine bestimmte Runde suche - vielleicht werden das mal dicke Freunde, vielleicht auch nicht - aber es ist nicht das primäre Ziel. An anderen Runden haben die evtl. gar kein Interesse, weil falsches Setting oder Regelwerk. Und wenn doch: Toll.

Da kann man dann auch durchaus sagen "Ich werde in nächster Zeit übrigens mal eine neue Runde mit Setting X anfangen. Klingt das für jemanden toll?" Und wenn das für manche nicht toll klingt, ist es doch auch ok, muß ja keiner mitspielen. Im Gegenzug bin ich dann aber auch nur bis zu einem gewissen Grad Kompromissbereit, weil es halt keine Notwendigkeit gibt, dass Spieler Z unbedingt dabei sein muß. Wenn es sich rausstellt, dass der das Setting absolut nicht mittragen will, dann spielt er halt nicht mit. Dafür ist er ja noch in der anderen Runde, weil es ja kein generelles Problem ist (sonst wäre er nicht in der anderen noch dabei), sondern nur ein Problem mit diesem spezifischen Setting.

Wenn man natürlich "nur" fünf Leute hat und die auch immer alles gemeinsam spielen, ist das sozial natürlich schwieriger und klar, dann geht halt einiges nicht und man muß deutlich mehr Kompromisse schließen, gar keine Frage. Aber das ist ja ein primär soziales Problem und kein Rollenspiel-Problem (weil das gleiche ja auch bei "Wohin gehen wir saufen" oder "Welchen Film schauen wir uns an" passieren kann und nicht nur beim Rollenspiel).

Und ja, ich halte es wie Infernal Teddy, die Charaktere werden - zumindest das Konzept und der Hintergrund - zumindest grob zusammen gemacht. Die genauen Skill-Werte, etc. darf man (je nach Komplexität des Regelwerks) gerne dann zuhause zusammen schrauben, aber zumindest ist dann grob vorher klar, dass der Charakter als Charakter reinpasst. Und es bietet den Vorteil, dass man so viel leichter vorher schon Verbindungen und Anknüpfpunkte setzen kann.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 11:58
Zitat
Wenn ein Spieler gegen die Wünsche des SL unbedingt einen SC spielen will, den dieser für sein Setting als unpassend empfindet, gibt der Spieler seinen Interessen doch auch Vorzug vor allen anderen.
Wer sagt denn, dass der Spieler nicht auch das Setting des Spielleiters spielen möchte?
Hier gibt es keine Differenz.
Die Differenz gibt es bei der Wahl des SC.
Der Spielleiter sagt. Den will ich nicht haben. (im  Setting)
Und der Spieler sagt: Denn hätte ich gerne. (im Setting)
Hier wären Gespräche sinnvoll. Der Spielleiter könnte versuchen, dem Spieler zu erklären, warum er die Figur nicht im Setting haben will. Aus welchen Gründen.
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit beim Spieler Verständnis zu erwirken. Und dem Spieler ermöglicht es zu verstehen, was dem Spielleiter wichtig ist, und evtl. vielleicht sogar
das abzuändern, was den SL am SC stört.-Damit er besser in das Setting hinein passt.
Zitat
Nur dass in dem Fall von dir gesagt wird, ja, das ist ja auch sein kreatives Recht und ein guter SL wird sich bemühen, die Figur zu integrieren. Da muss man nur mal kreativ bei der Hintergrundgeschichte werden.
Ein guter SL wird mMn. in erster Linie mit seinem Spieler sprechen und ihm auch zuhören.
Über das Gespräch lässt sich dann auch meist herausfinden wo genau die Bedürfnisse und Differenzen liegen und ob es eine Chance gibt die zu überwinden.
Kein Gespräch. keine Chance. So einfach ist das.


Zitat
Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Klar, es ist ein einziges Jammertal. Voller Kompromisse und Entbehrungen. Aber wir verkraften das ganz gut! ~;D
 :Ironie:

Zitat
.
Naja, wenn allerdings bei dir die SLs den Spielern hinterher rennen müssen, damit sie genug Mitglieder in der Runde haben, dann herzlichen Glückwunsch an die glücklichen Spieler. ;D
Das wird ja immer amüsanter! ;D
Nein, keine Sorge. Wir haben eine tolle Runde mit super Spielern und Spielleitern die regelmäßig gerne kommen und spielen.
Ganz ohne Übertreibung. :)

Edit. Ich schließe bislang daraus, dass Du gerade keine regelmäßige Runde mit festen Spielern hast.
Vielleicht würde sich Deine Einstellung ja ändern, wenn Du ein hättest. (Mit der Du Dich auch wohl fühlst)  :)

Ich finde auch wirklich nicht schlimm zu sagen: "Ich leite nur was ich Lust habe, und suche mir dazu passende Spieler!"
Völlig Ok.
Nur in einer festen Gruppe läuft das halt anders. Muss man deshalb mMn. etwas differenzierter betrachten das Thema.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 27.12.2017 | 12:32
Einer ist mir noch eingefallen: Ein Spieler hat in der Cthulhu-Kampagne "Auf den Inseln" einen Bäcker im Urlaub gespielt. Immer kurz bevor es interessant wurde, ist er ins Bett gegangen. Schließlich war sein Charakter das so gewohnt. Der Spieler ist dann aus der Runde ausgestiegen, weil es ihm keinen Spaß gemacht hat. Der nächste der zu mir kommt und einen Bäcker spielen will, wird ein klares "Nein" hören.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 27.12.2017 | 12:39
Edit. Ich schließe bislang daraus, dass Du gerade keine regelmäßige Runde mit festen Spielern hast.
Vielleicht würde sich Deine Einstellung ja ändern, wenn Du ein hättest. (Mit der Du Dich auch wohl fühlst)  :)
Solltest du eine Karriere als Detektiv in Erwägung ziehen: Tu´s nicht, du bist lausig im Schlüsse ziehen. ;)

Meine aktuelle Runde hatte übrigens eine ganze Reihe Vorgaben. Die Spieler haben sich trotz der Einschränkungen ein paar schöne interessante Charaktere gebaut. :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 12:58
   
Zitat
Solltest du eine Karriere als Detektiv in Erwägung ziehen: Tu´s nicht, du bist lausig im Schlüsse ziehen. ;)
Dann hast Du das wohl einfach mal pauschal auf mich projeziert:
 
Zitat
Vielleicht hast du ja nur eine feste Runde, die immer zusammenspielt und anderes gar nicht kennt und alle einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.
Da du mich nicht kennst, ging ich zunächst davon aus, dass es Dir selbst an positiver Gruppen- Erfahrung mangelt.
Vielleicht wollte ich nicht sofort glauben, dass das mit voller Absicht geschah. Mein Fehler.
Jetzt bin ich schlauer.
Zitat
Meine aktuelle Runde hatte übrigens eine ganze Reihe Vorgaben. Die Spieler haben sich trotz der Einschränkungen ein paar schöne interessante Charaktere gebaut. :)
Das ist doch schön.  ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.12.2017 | 13:28
Ich mag keine Vorgaben,die nicht sein müssen. Also immer nur, was vom Setting her vorgegeben ist, z.B. es gibt e´keine Klingonen bei Star Wars.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 13:33
Ich wünschte die Positionen wären auch nur konstruiert.
Sind sie aber mMn. nicht, wenn man diesen Aussagen Glauben schenken will:

Zitat
Ich wundere mich doch sehr. Und komme aus dem Wundern nicht mehr raus. Ich finde "Basta!" eine sehr gute Lösung und verstehe das gesammte Gewese um die Spielerschaft nicht. Absolut nicht. Muss denn jedem immer alles zur Verfügung stehen - egal wie - ohne Sinn und ohne Verstand. Wenn der SL sagt "Es gibt keine Paladine, keine Echsenmenschen, keine Orks und keiner kann Magierzauber größer Grad 3." ... joa ... dann ist das vermutlich so und der SL hat sich vermutlich dabei etwas gedacht. Und es ist dann völlig sinnfrei als Spieler ein Entgegenkommen zu erwarten - vor allem wenn man als Spieler letztlich ja auch nicht bereit ist entgegenzukommen, was man ja - durch verzicht - sehr einfach hinbekäme.

Ich geb mir Mühe, aber ich verstehe dich nicht. Was ist daran "extrem"? Das ist Standard, also der Standard, den ich seit Jahrzehnten kenne. Oder um mal DSA zu zitieren: "Des Meisters Wort sei unbestritten."

Wie schon tausendmal erwähnt: ein guter Spielleiter macht sich viel Mühe bei der Erstellung einer Kampagne. Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.

Konkretes Beispiel:
Vor Jahren hatte ich eine schöne Runde in der vieles gespielt wurde. Es gab 1-2 Spielleiter, so ungefähr 75/25 Verteilung. Einer der Mitspieler, den alle als Kumpel sehr zu schätzen wussten neigte dazu in Vampire immer Ventrue zu spielen und ging mit seiner Spielweise allen auf die Nerven. Allen. Immer. Komischerweiße jedoch immer nur wenn er Ventrue spielte, sein Gangrel und sein Brujah waren völlig O.K. und gut gelitten. Aber er liebte seine Ventrues.
Als ich mich daran machte eine neue Chronik zu starten kamen nacheinander alle anderen Spieler zu mir und baten darum dafür zu sorgen, dass er keinen Ventrue spielen könne. Keiner wollte ihm das ins Gesicht sagen, da er - ehrlich gesagt - stets äußerst darauf verärgert reagierte, wenn man ihn ob seiner Spielweise kritisierte. Also habe ich Ventrue-Verbot ausgesprochen, zusammen mit ein paar anderen Clans, die ich - ob der Kampagne - für unangebracht erachtete.

Laut deiner Meinung hätte ich ihr was tun sollen? Einen Kompromiss finden? Ihn einen Caitiff spielen lassen sollen, der DOM/PRE/FOR und eine Beuteeinschränkung hat? Ein gespräch in der Gruppe starten, dass in Streit und Zorn endet?

Ich verstehe einfach nicht, warum du die "Basta!"-Regel so vehement ablehnst. Meine Frau ist auch ein ganz schöner Freigeist, die auf Einschränkungen sehr allergisch reagiert - aber selbst sie sieht Vorgaben in Kampagnen völlig ein.

Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen." Und ein Spieler kommt dann und will ums verrecken sein Konzept vom echsenmenschen durchsetzen. Was wird dann gewonnen, wenn ich "nachgebe"? Es wird wohl schon einen Grund geben, warum die SL sich das so zurechtgelegt hat. Das muss man nicht in Frage stellen. Da muss man nicht mit persönlicher Freiheit und Entfaltung kommen. Das ist ein Fakt. Die SL legt Parameter fest und wenn mir die nicht passen habe ich offensichtlich die für mich falsche SL gefunden und sollte mir wohl besser eine andere Gruppe suchen. Sicher - ich höre mir den Spielerwunsch immer sehr genau an. An meiner Vorgabe wird dies natürlich nichts ändern, an meiner Begründung auch nicht, aber zuhören werde ich auf jeden Fall. Und: hey! Wenn mir das Konzept gut gefällt werde ich vielleicht in der Zukunft eine Kampagne schreiben in die genau dieser Charakter zentrales Element sein wird. Hatte ich auch schon. Noch nicht mal selten. Nur eben nicht jetzt, nicht hier, nicht heute.

Weshalb ich meine Vorgaben und Hausregeln und Bereiche für Rulings auch am ersten gemeinsamen Abend jedem Spieler offenlege. Und nichts mehr im Laufe des Spiels verändere. Außer aus einer ruling muss - wegen häufigen Gebrauchs - eine Rule werden. Und da dürfen dann alle mitbestimmen, aber das kommt eher sehr sehr selten vor, in all den Jahren vielleicht zwei-drei Mal.

Mit dem "Ich darf alles"-Spieler habe ich aber eben meine Probleme, weil sonst ruckzuck Han-Solos kleine Schwester mit der Strahlenpistole in Aventurien notlandet und dort den Dieselmotor erfindet - und nein: das ist kein schlechtes Beispiel <seufz> auch wenn ich wünschte ich hätte mir das eben ausgedacht ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 27.12.2017 | 13:36
Mir schwebt seid dem Sommertreffen eine Kurzkampagne vor, bei dem alle den gleichen Charakter spielen...

Bewußtseinsforks einer Person in Eclipse Phase, welche sich dann nach Spielbeginn auch gerne auseinanderentwickeln dürfen...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 27.12.2017 | 13:49
Mal weg von Extremsituationen -- die vielleicht sinnvollste Vorgabe, die man hinsichtlich der SCs machen kann, mag gut und gerne sein: "Alle Charaktere sollen miteinander verknüpft sein". Das kann durch die Herkunft aus demselben Dorf erzielt werden oder sonstwie. Hauptsache, die SCs existieren nicht nur so nebeneinander her. Das muss ja auch nicht wahnsinnig komplex sein -- oft reichen zwei, drei Sätze zu jeder Paarung. Manche Spiele wie etwa Urban Shadows/PBTA haben das sogar systematisiert.

Das war nämlich mal ein Kernproblem in einer ehemaligen Runde: wir hatten zwar die Gruppenkonstellation mechanisch aufeinander abgestimmt - also "A macht Tank, B macht Bruiser, C macht Support...", aber zwischen den Charakteren hat sich einfach überhaupt keine Chemie eingestellt. Da war aber auch das Grundproblem, dass halt jeder seine ganz klare Vorstellung hatte, was und wie er selber spielen wollte, und keiner gewillt war, den anderen entgegenzukommen.

Wohlgemerkt soll die gegenseitige Verknüpfung nicht als Freibrief für Querschläger dienen, à la "Laut Hintergrund sind wir die besten Freunde, also musst du mir das durchgehen lassen", sondern eher im Gegenteil um sich gegenseitig etwas Leverage zuzugestehen, um solche Sperenzchen zu verhindern. Das wurde ja hier im Thread auch schonmal genannt: "Gib uns einen Grund, warum wir dich mitnehmen wollen".
Da geht es zwar nun hauptsächlich um das Auskommen der Spieler / SCs untereinander, aber natürlich ist da der SL in der besten Position um sich als Moderator einzubringen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Krassgeilertyp am 27.12.2017 | 13:59
Einer ist mir noch eingefallen: Ein Spieler hat in der Cthulhu-Kampagne "Auf den Inseln" einen Bäcker im Urlaub gespielt. Immer kurz bevor es interessant wurde, ist er ins Bett gegangen. Schließlich war sein Charakter das so gewohnt. Der Spieler ist dann aus der Runde ausgestiegen, weil es ihm keinen Spaß gemacht hat. Der nächste der zu mir kommt und einen Bäcker spielen will, wird ein klares "Nein" hören.
Das ist wohl eher der Spieler und seine Persönlichkeit.
Er WOLLTE das Spiel boykottieren. Das hatte nichts mit dem Bäcker zu tun.
Ich hatte so einen Spieler auch. Er war schlicht gruppenfeindlich und stets darauf bedacht ein Störfaktor zu sein. Vielleicht eine Art Minderwertigkeitskomplex und nicht seine Schuld.
Aber lass die Leute um der Alten Willen doch weiterhin einen Bäcker spielen. 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Moonmoth am 27.12.2017 | 14:03
Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.
Natürlich machen Menschen niemals Dinge ohne Sinn - die Gründe sind nur nicht immer für andere nachvollziehbar oder in einer Runde besonders hilfreich oder relevant.

Es ist für mich auch ganz wichtig, dass in einer Kampagne ein thematischer Rahmen vorgegeben werden sollte, sonst haben wir die schon mehrfach genannten Probleme mit einer in diesem Rahmen nicht funktionierten Gruppenkonstellation. Das heißt z.B. „Keine bösen Charaktere, weil…“ und „Keine Paladine, weil ihr unter Umständen Sachen tun müsst, die der Charakter u.U. nicht mitmachen kann. Ihr seid alles Kriminelle! Das macht dem Pala keinen Spaß und den anderen auch nicht.“

Wichtig ist für mich das „…weil“. Plotsicherung hin oder her, aber Entscheidungen des SL müssen nachvollziehbar sein. Im Notfall geht auch ein „ich kann euch das gerade nicht sagen, aber ihr werdet das verstehen. Vertraut mir solange einfach mal, die Geschichte ist es wert.“, wenn die Gruppe eben jenes Vertrauen aufgebaut hat. Natürlich muss dann später auch wirklich die Auflösung/Erklärung kommen.

Hochproblematisch (wenngleich menschlich total verständlich… ^-^) erscheint mir das „ich mache Hausregeln, um das Verhalten eines bestimmten Spielers zu begrenzen, weil keiner mit ihm darüber reden will“. Ehrlich gesagt: Die gefürchtete Kränkung hin oder her, man sollte schon einen Weg finden, das auf einem anderen Weg z.B. im Gespräch mit dem SL unter vier Augen zu klären. Ich kenne nämlich echt keinen einzigen Spieler, der bei so einer Situation wie dem Ventrue da oben nicht den Braten riechen würde. Natürlich kann das in deiner Gruppe anders sein… :)

Rollenspiel ist am Ende per Definitionem ein Spiel um Erzählung und auch nicht wenig Selbstdarstellung. Der Sandkasten hat natürlich auch feste Wände und es gibt nur bestimmte Sorten von Förmchen und Schaufeln, aber in dem Rahmen lasse ich meine Spieler so weit es geht… spielen.

Sie sollten allerdings auch bereit sein, gemeinsam am SC-Konzept zu arbeiten, damit es passt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.12.2017 | 14:04
Zitat
Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen."

Da habe ich es aber auch schon oft erlebt das die Einschränkung nie zum tragen kam. Echsenmenschen gab es zu hauf nur halt als NSC und da fühle ich mich dann verarscht. Nur weil die SL Echsenmenschen doof findet kann ich mein Konzept nicht umsetzen. Als Mitspieler komme ich doch auch nicht auf die Idee zu sagen ich spiel nur mit wenn es keine Zwerge gibt weil die finde ich doof.
Es gibt halt auf beiden Seiten kleine oder große Kröten die man schlucken muss sonst kommt da halt keine Spielrunde zustande.


Wenn Eingeschränkt wird dann soll doch die SL bitte auch liefern, wann auch immer.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 27.12.2017 | 14:09
Das ist wohl eher der Spieler und seine Persönlichkeit.
Er WOLLTE das Spiel boykottieren. Das hatte nichts mit dem Bäcker zu tun.
Ich hatte so einen Spieler auch. Er war schlicht gruppenfeindlich und stets darauf bedacht ein Störfaktor zu sein. Vielleicht eine Art Minderwertigkeitskomplex und nicht seine Schuld.
Aber lass die Leute um der Alten Willen doch weiterhin einen Bäcker spielen.

Nö. In anderen Runden klappt das tadellos. Sonst würde ich auch nicht mit ihm spielen  ;) 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 14:09
Da habe ich es aber auch schon oft erlebt das die Einschränkung nie zum tragen kam. Echsenmenschen gab es zu hauf nur halt als NSC und da fühle ich mich dann verarscht. Nur weil die SL Echsenmenschen doof findet kann ich mein Konzept nicht umsetzen. Als Mitspieler komme ich doch auch nicht auf die Idee zu sagen ich spiel nur mit wenn es keine Zwerge gibt weil die finde ich doof.
Es gibt halt auf beiden Seiten kleine oder große Kröten die man schlucken muss sonst kommt da halt keine Spielrunde zustande.


Wenn Eingeschränkt wird dann soll doch die SL bitte auch liefern, wann auch immer.

Ja gut. Gegen doofe SL ist natürlich kein Kraut gewachsen. Ich gehe halt immer davon aus, dass sich die Type auf dem Chefsessel schon was bei seinen Vorgaben gedacht haben wird.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 14:14
Zitat
Ich geb mir Mühe, aber ich verstehe dich nicht. Was ist daran "extrem"? Das ist Standard, also der Standard, den ich seit Jahrzehnten kenne. Oder um mal DSA zu zitieren: "Des Meisters Wort sei unbestritten."
Das stimmt sicher.
Und doch stelle ich es in Frage.
Grund: Habe  einfach erlebt, dass es auch anders geht. Und ich habe den Vergleich zu Runden, wo das noch immer so ist.
 Und ich muß sagen, dass ich mich sowohl als Spielleiter als auch als Spieler in erster Runde wohler fühle.
Vielleicht hätte ich dir vor 2 Jahren noch voll zugestimmt, weil ich mich mit einer gewissen Art von Mitspieler arrangieren musste. Inzwischen hat sich einiges geändert.

Zitat
Wie schon tausendmal erwähnt: ein guter Spielleiter macht sich viel Mühe bei der Erstellung einer Kampagne. Bei einer guten SL haben alle Vorgaben einen Sinn. Manche kann man erklären, manche nicht; ja manche dürfen gar nicht geklärt werden, weil dadurch eben jemand gekränkt würde oder die Spannung den Bach runterginge.
Das verstehe ich. Zum Teil. Würde aber dennoch wenn es irgendwie geht ein Gespräch unter vier Augen vorziehen.

Zitat
Konkretes Beispiel:
Vor Jahren hatte ich eine schöne Runde in der vieles gespielt wurde. Es gab 1-2 Spielleiter, so ungefähr 75/25 Verteilung. Einer der Mitspieler, den alle als Kumpel sehr zu schätzen wussten neigte dazu in Vampire immer Ventrue zu spielen und ging mit seiner Spielweise allen auf die Nerven. Allen. Immer. Komischerweiße jedoch immer nur wenn er Ventrue spielte, sein Gangrel und sein Brujah waren völlig O.K. und gut gelitten. Aber er liebte seine Ventrues.
Als ich mich daran machte eine neue Chronik zu starten kamen nacheinander alle anderen Spieler zu mir und baten darum dafür zu sorgen, dass er keinen Ventrue spielen könne. Keiner wollte ihm das ins Gesicht sagen, da er - ehrlich gesagt - stets äußerst darauf verärgert reagierte, wenn man ihn ob seiner Spielweise kritisierte. Also habe ich Ventrue-Verbot ausgesprochen, zusammen mit ein paar anderen Clans, die ich - ob der Kampagne - für unangebracht erachtete.
Nur aus Interesse: Wie hat der Spieler darauf reagiert?
Und ist er immer noch Teil der Gruppe?

Zitat
Laut deiner Meinung hätte ich ihr was tun sollen? Einen Kompromiss finden? Ihn einen Caitiff spielen lassen sollen, der DOM/PRE/FOR und eine Beuteeinschränkung hat? Ein gespräch in der Gruppe starten, dass in Streit und Zorn endet?
Ein Gespräch unter vier Augen mit ihm führen.
Ihn vor der Gruppe bloßstellen oder ihm (in Absprache mit den anderen Spielern , hinter seinem Rücken )ein Verbot auferlegen, wäre für mich jetzt der falsche Weg gewesen.

Zitat
Ich verstehe einfach nicht, warum du die "Basta!"-Regel so vehement ablehnst. Meine Frau ist auch ein ganz schöner Freigeist, die auf Einschränkungen sehr allergisch reagiert - aber selbst sie sieht Vorgaben in Kampagnen völlig ein.
Ich sehe Vorgaben ein die wirklich notwendig sind und Sinn machen. Das wird vermutlich den meisten Spielern so gehen.
Was jetzt wirklich notwendig ist, und was nur Geschmack des Spielleiters ist vermutlich Ansichtssache.

Zitat
Was genau soll den der Mehrwert sei? Wenn ich sage: "Keine Echsenmenschen. Keine begründung. Ihr werdet sehen." Und ein Spieler kommt dann und will ums verrecken sein Konzept vom echsenmenschen durchsetzen. Was wird dann gewonnen, wenn ich "nachgebe"? Es wird wohl schon einen Grund geben, warum die SL sich das so zurechtgelegt hat. Das muss man nicht in Frage stellen. Da muss man nicht mit persönlicher Freiheit und Entfaltung kommen. Das ist ein Fakt. Die SL legt Parameter fest und wenn mir die nicht passen habe ich offensichtlich die für mich falsche SL gefunden und sollte mir wohl besser eine andere Gruppe suchen. Sicher - ich höre mir den Spielerwunsch immer sehr genau an. An meiner Vorgabe wird dies natürlich nichts ändern, an meiner Begründung auch nicht, aber zuhören werde ich auf jeden Fall. Und: hey! Wenn mir das Konzept gut gefällt werde ich vielleicht in der Zukunft eine Kampagne schreiben in die genau dieser Charakter zentrales Element sein wird. Hatte ich auch schon. Noch nicht mal selten. Nur eben nicht jetzt, nicht hier, nicht heute.
Ich habe meine Vorgaben schon geändert, weil es notwendig war.
Und weil man als Spielleiter auch immer seine Gruppe hören sollte.
Das Spiel besteht mMn. aus mehreren Spielern.
Und wenn jemand mich überzeugen kann, dann wäre es mMn. falsch, nicht auf einen besseren Vorschlag einzugehen.

Zitat
Weshalb ich meine Vorgaben und Hausregeln und Bereiche für Rulings auch am ersten gemeinsamen Abend jedem Spieler offenlege. Und nichts mehr im Laufe des Spiels verändere. Außer aus einer ruling muss - wegen häufigen Gebrauchs - eine Rule werden. Und da dürfen dann alle mitbestimmen, aber das kommt eher sehr sehr selten vor, in all den Jahren vielleicht zwei-drei Mal.
Bei uns werden Rulings gemeinsam besprochen. So ist das, wenn man mit Spieler-Spielleitern am Tisch sitzt.
Es gibt nicht ´den einen Spielleiter der das Sagen hat. Das Amt wechselt auch. Und das ist mMn. gut so.
Würde ich jedem Langzeit Spieler oder Spielleiter nur empfehlen mal die Seiten zu wechseln.

Zitat
Mit dem "Ich darf alles"-Spieler habe ich aber eben meine Probleme, weil sonst ruckzuck Han-Solos kleine Schwester mit der Strahlenpistole in Aventurien notlandet und dort den Dieselmotor erfindet - und nein: das ist kein schlechtes Beispiel <seufz> auch wenn ich wünschte ich hätte mir das eben ausgedacht ...
Ich muss sagen, ich habe selten so abstruse SC Konzepte gelesen wie hier in dem Strang.
Und kenne ansich keine Spieler die sowas ernsthaft wollen würden.
Es gibt die SC die das Regelbuch hergibt.
Und wenn bestimmte Figuren nicht mitspielen sollen, dann bitte mit Absprache und Begründung.
Dann kann sich jeder darauf einstellen oder rechtzeitig Einwände äußern.
Gesetze ohne Erklärung brauche ich nicht.

Just my opinion.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 14:24
Ich muss sagen, ich habe selten so abstruse SC Konzepte gelesen wie hier in dem Strang.
Und kenne ansich keine Spieler die sowas ernsthaft wollen würden.
Es gibt die SC die das Regelbuch hergibt.
Und wenn bestimmte Figuren nicht mitspielen sollen, dann bitte mit Absprache und Begründung.
Dann kann sich jeder darauf einstellen oder rechtzeitig Einwände äußern.
Gesetze ohne Erklärung brauche ich nicht.

Just my opinion.

Da ist der zentrale Punkt. Das ist das, was wir (Sashael&me) doch die Ganze Zeit sagen. Es gibt die SC, die das Regelwerk hergibt. Ich GM. Ich Regelwerk. Ich sagen: Das gibts, das nicht. Basta!

Dann stimmst du also doch zu?

Oder konkreter:

Hallo liebe Gruppe - ich habe eine neue Kampagne auf D&D5-Basis gemacht. Die Skills fand ich öde, also habt ihr hier meine Hausregel zur Überarbeitung des Skillsystems. Auf Feats möchte ich in dieser Kampagne gerne verzichten, aber die sind in den Regeln ohnehin nur Optional vorhanden. Aufgrund meiner Weltparameter gibt es keine Menschen und keine Halblinge, dafür aber Echsenmenschen. Und da die Welt keine Götter kennt werdet ihr leider auch auf Kleriker verzichten müssen. Paladine gehen nur auf dem Weg des Kreuzritters, den ich hier ausgearbeitet habe. Da extrem hochstufige Charaktere quasi total selten sind werden zudem die XP ab Stufe 10 verdoppelt. So. Das sind alle Regeln, die ihr braucht, nun zum konkreten Hintergrund [...]
Was wollt ihr spielen?

S1: Einen Halbling-Priester.


... [ohne Worte] ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Moonmoth am 27.12.2017 | 14:39
Was wollt ihr spielen?

S1: Einen Halbling-Priester.

... [ohne Worte] ...
Oh, das kenne ich. Aber eigentlich seid ihr ja hier schon im Gespräch - du hast gesagt, was du willst, S1 hat auch seine Pläne - die er vielleicht aufgrund der Lektüre des Spielerhandbuchs nicht ohne Grund gemacht hat.

„Also, du hast ja eben gehört, dass es auf dieser Welt keine Halblinge gibt. Was findest du denn so interessant an diesem Charakterkonzept?“

Wenn S1 da mitmacht, seid ihr konstruktiv im Gespräch. Wenn S1 einfach seinen Kopf durchsetzen will… na gut, da sind dann zwischenmenschliche Sachen im Spiel, die erstmal nichts mit Rollenspiel zu tun haben.

P.S.: Ich verstehe dich übrigens ganz gut, denke ich und ich vermute, andere SL kennen diese Situaitionen auch nur zu gut. BASTA finde ich nur problematisch, weil man damit oft Leute vor dem Kopf stößt, mit denen man noch viele Stunden Spaß haben will. Wenn man das mit Humor und TenderLovingCare rüber bringen kann - cool!
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 15:14
Nun ja. In den Regel ist es ja eigentlich immer die selbe Person die solche Dinge bringt. In meinem Erfahrungsbereich sind es in der Regel die Egozentriker, die den persönlichen Gewinn über alles andere stellen. Die rumjammern wie schlecht die Welt zu ihnen ist, gleichzeitig aber anderen nichts durchgehen lassen. Oder eben die Munchkins, seltener die Loonies. Von letzteren beiden habe ich mich vor langer langer Zeit verabschiedet; mit Munchkins und Loonies spiele ich einfach nicht mehr. Erstere sind aber in der Regel "Unverzichtbare". In den letzten paar Jahren hatte ich zweimal solche Personen am Spieltisch: einmal die Freundin von einem gelegentlichen Mitspieler, was also damit endete, dass er gelegntlich nicht mehr mitgespielt hat (und seine Freundin dann eben auch nicht). Und zuletzt die Frau meines guten Freundes. Und das ist dann eben nervtötend, weil du jedes verdammte Mal das Gezetere ertragen musst. Letztlich spiele ich mit den beiden zur zeit einfach auch nicht mehr - besser für meinen Blutdruck.

Alle anderen Beispiele die ich verwende kommen aus weiter Vergangenheit her - aus einer Zeit, da ich auch noch (wie Issi) der Meinung war, dass man über alles reden könne und im Dialog und mit Kompromis alles zu lösen wäre. Never Ever. Nach meiner Erfahrung sind auch die meißten Spieler große Fans der "Basta!"-Lösung, da diese Typen eben nicht nur der SL, sondern eigentlich jedem am Spieltisch auf die Nerven gehen.

Im Beispiel des Ventrues: ja, er war nicht so dumm um nicht den Braten zu riechen. Also habe ich vier-Augen-Gespräch mit ihm geführt und er ist durch die Decke gegangen. Und hat es dann - zornesrot - vor der ganzen Gruppe vorgetragen. Welche dann (bis auf eine) von nichts etwas gewusst haben wollten und die Schuld auf mich schoben. Weshalb ich dann eine "Auszeit" genommen habe. Woraufhin SL2 übernehmen musste, der dem Spieler nach der Schow natürlich nicht den Ventrue verbieten konnte. Weshalb die Gruppe am dritten Spielabend explodiert ist und der Ventrue-Spieler, nachdem er nun erfahren musste, dass die Initiative tatsächlich nicht von mir, sondern vom Rest kam komplett ausgerastet ist und den Leuten (bis auf mich) die Freundschaft aufgekündigt hat. Was letztlich dazu führte, dass die Gruppe sich aufgelöst hat. Zuletzt habe ich noch mit Teilen der Gruppe in anderen Runden zusammengespielt, aber eben nie wieder mit der ganzen Gruppe zusammen.

Aber genau solche Situationen führten bei mir letztendlich auch zu harten Vorgaben, die Vogel-friss-oder-stirb angewandt werden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Wandler am 27.12.2017 | 15:27
Ich bin immer wieder überrascht, wie künstlich die herangezogenen Beispiele sind

Vier Leute bauen sich Dungeoncrawler, aber der fünfte Spieler baut sich natürlich einen Höfling...

In welcher Spielrunde passiert soetwas? Nur in Slapstickrunden oder so
Du hast einfach nur glück. Ich habe im Laufe meiner Rollenspielkarriere schon so gut wie alles was als Beispiel genannt wird erlebt, und das eine oder andere sogar selbst verursacht. Insbesondere dass genannte Beispiel des Höflings in einer sehr ähnlichen Variante uns ganz genauso ging dass dann auch in die Hose.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 15:43
Also meine persönlichen Highlights sind:

1. Han Solos kleine Schwester in Aventurien (s.o.)

2. Ein Halb-Drow/Halb-Mensch Bastard in einem adeligen Haus von Dunkelelfen der sich anschließend aufgeregt und beschwert hat, wie die anderen SC (und NSC) mit ihm umgegangen sind. Er war der Meinung, da man ja eine Gruppe spielt sein Char sei völlig gleichberechtigt mit den Drow-Charakteren. Das er nur geduldet wurde, weil seine Mutter die jüngere Schwester der Hausmutter war (Kompromis lässt grüßen) - damit konnte er nicht umgehen. Das ihn seine Mitspieler (gutes Rollenspiel) wie ein Wesen zweiter Klasse behandelten auch nicht.

3. In Birthright hatte ich mal einen Spieler, der in der angekündigten hochpolitischen, wenig "klassische Abenteuer" Kampagne, in der ein Char der herrscher eines Rechtschaffen-Guten Königreiches war, ein Paladin, der auch die Kirche führte, darauf bestand einen Rjurik-Berserker aus Azrais Blulinie zu spielen, einen Char, der sich im Rage gelegentlich in einen Werwolf verwandelte. Nach dem Einleitungsabenteuer und der Thronbesteigung hat er sich dann in allen politischen Situation zurückgezogen mit dem verweis sein Char könne das ja gar nicht. Der Paladin hatte ihn sogar zum Grafen ernannt und ihm angeboten die Armee zu leiten, er aber hat sich immer auf seine Nordmann-Barbaren-haltung zurückgezogen und dann ein paar Abende später mitgeteilt, dass die Kampagne doof sei und er gar nichts machen könne.

... um nur mal ein paar zu nennen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 15:50
Zitat
Da ist der zentrale Punkt. Das ist das, was wir (Sashael&me) doch die Ganze Zeit sagen. Es gibt die SC, die das Regelwerk hergibt. Ich GM. Ich Regelwerk. Ich sagen: Das gibts, das nicht. Basta!

Dann stimmst du also doch zu?
Jein.
Ich stimme in dem Punkt zu, dass die Gruppe nicht genötigt werden sollte, mit Figuren, die es in den Regeln gar nicht gibt, und mit denen keiner sonst am Tisch spielen will, zu spielen.
Wenn schon abstruse Figuren, dann bitte mit dem Segen der Gruppe.
Zitat
Ich GM. Ich Regelwerk.
Hier würde ich eher sagen.
Wir Gruppe.Wir Regeln
Zitat
Oder konkreter:

Hallo liebe Gruppe - ich habe eine neue Kampagne auf D&D5-Basis gemacht. Die Skills fand ich öde, also habt ihr hier meine Hausregel zur Überarbeitung des Skillsystems. Auf Feats möchte ich in dieser Kampagne gerne verzichten, aber die sind in den Regeln ohnehin nur Optional vorhanden. Aufgrund meiner Weltparameter gibt es keine Menschen und keine Halblinge, dafür aber Echsenmenschen. Und da die Welt keine Götter kennt werdet ihr leider auch auf Kleriker verzichten müssen. Paladine gehen nur auf dem Weg des Kreuzritters, den ich hier ausgearbeitet habe. Da extrem hochstufige Charaktere quasi total selten sind werden zudem die XP ab Stufe 10 verdoppelt. So. Das sind alle Regeln, die ihr braucht, nun zum konkreten Hintergrund [...]
Was wollt ihr spielen?
Jetzt muß ich mal ganz blöd fragen: Kennen sich deine Spieler selbst nicht so mit den Regeln aus? Bzw bist Du der einzige, der die Regeln kennt und modifiziert?
Bei uns ist das so, dass das gemeinsam abgesprochen wird.

Zitat
S1: Einen Halbling-Priester.

Ist in unserem System eine reguläre Spielerfigur. Es gibt auch extra Götter für Halblinge.
Ist also nichts, was erschüttert.

Zitat
aus einer Zeit, da ich auch noch (wie Issi) der Meinung war, dass man über alles reden könne und im Dialog und mit Kompromis alles zu lösen wäre.
Ich denke, dass man tatsächlich über alles reden kann und im Dialog  und mit Kompromiss alles lösen kann,
aber sicher nicht mit jedem Spieler.
Ist das ein Grund es erst gar nicht zu versuchen?
Ich sage nein.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: First Orko am 27.12.2017 | 15:51
Wenn ich das so querlese hier, dann keimt in mir der Verdacht, dass "Regel 0" ein theoretisches Konstrukt ist, was gut funktionieren würde, wenn man es in Härte durchsetzen würde. Es scheitert letztlich dann an unser aller Glauben an das Gute im Menschen und dass aus jedem verkappten Munchkin noch was Gutes rauszuholen sein muss.
Und dann erfindet Han Solos Schwester in Aventurien den Blaster.
Und man fasst sich an den Kopf und merkt, dass es jetzt viel zu spät ist, um zurückzurudern und versucht verzweifelt, mit Regeln und allgemeingültigen Lösungen dagegen zu arbeiten - damit es für alle "fair" bleibt.
Ist aber auch nur Schlangenöl am Ende, denn wenn jemand selbst nicht fair spielt, dann helfen alle "fairen" Maßnahmen nichts und man sollte vielleicht doch auf Regel 0 zurückgreifen.
Denn nichts anderes ist es, wenn Spieler immer wieder durch möglichst ätzende Charakterwahl das Spiel boykottieren, als: Unfair.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.12.2017 | 16:05
Zitat
Ist in unserem System eine reguläre Spielerfigur. Es gibt auch extra Götter für Halblinge.
Ist also nichts, was erschüttert.

Scheinst den post nicht gelesen zu haben.

Setting ohne Halblinge und Götter war gesetzt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 16:08
Scheinst den post nicht gelesen zu haben.

Setting ohne Halblinge und Götter war gesetzt.

Ich weiß.
Ich wollte nur mal anführen, dass das von System zu System verschieden sein kann.
Wenn jetzt ein Spieler in einem anderen System oder einer anderen Gruppe daran Geschmack gefunden hat,
hält er es evtl. auch im aktuellen Spiel für unproblematisch.


Edit 2. Wenn mein Spielleiter eine reguläre Figur streichen will, dann soll er mir wenigstens sagen warum.
Klar kann er sagen: "Passt mir nicht. Basta!"  Aber kann auch damit rechnen, dass ihn jemand fragt warum das so ist.
Und er kann damit rechnen, dass jemand trotzdem einen Halbling spielen will, eben weil er im Regelwerk steht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 16:12
Ist in unserem System eine reguläre Spielerfigur. Es gibt auch extra Götter für Halblinge.
Ist also nichts, was erschüttert.

Du hast die obigen Prämissen aber schon gelesen, oder? Nachdem ich als GM festlege, dass es in meiner Welt weder Halblinge noch Priester gibt kommt der Spieler mit dem Konzept "Halblingspriester". Was in eurem System und eurer Welt nicht erschüttert geht mir - bei aller Liebe - am Allerwehrtesten vorbei: wenn ich sage "In meiner welt gibt es nicht" und dann ein Spieler genau das spielen will ... tjoa ... dann läuft gerade irgendetwas falsch.

Zu deinen anderen Fragen (sieh auch anderer Thread): komischerweiße ist der SL irgendwie immer der Typ, der alle Regelwerke besitzt, alle Hintergrundsbücher und auch sonst alles. Die Spieler sind oftmals (leider) die Typen, die sich gerade für 500€ ein neues Kindle gekauft haben, das neueste I-Phone neben sich liegen haben und ein I-Pad um darauf den Char zu notieren - aber Regelbücher sind zu teuer! Völlig unnötig! Was die Sch*** dafür haben wollen - unglaublich! Voll die Raffgeier in der pösen-pösen Rollenspielindustrie. Aber mit etwas Glück laden sie sich wenigstens eine illegale Raubkopie aus dem netz runter, die sie dann in ihrem Kindle verwenden.

Mit anderen Worten: ja, ich bin derjenige der alle Regeln kennt und modifiziert und nein: die anderen machen das nie. Die wollen gerne "by the rules" spielen, was i.d.R. bedeutet "so wie ICH die Regeln, die ich legal nicht besitze mit meinem brüchigen Schulenglisch verstehe und interpretiere".

Nicht alle, aber viele. Und erstaunlicherweise: die mit den abstrusen Charakterkonzepten immer.

Und in meiner Erfahrung hat sich die einfache Regel "Mein Haus. Meine Frau. Mein Auto." ergo "Ich GM. Ich Regeln. Ich Welt." mehr als bewährt. Und wenn DU SL, dann DU Regeln und DU Welt. Funktioniert prächtig. Und wenn mir-nix-passt, dann ich-nix-komme. Läuft bei mir.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 16:14
Ich weiß.
Ich wollte nur mal anführen, dass das von System zu System verschieden sein kann.
Wenn jetzt ein Spieler in einem anderen System oder einer anderen Gruppe daran Geschmack gefunden hat,
hält er es evtl. auch im aktuellen Spiel für unproblematisch.

Irgendwie kannst oder willst du mich nicht verstehen. Und du widersprichst dir selbst. Immer wieder. Dauernd. Mehr als Friedrich Merz.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 27.12.2017 | 16:24
Die wollen gerne "by the rules" spielen, was i.d.R. bedeutet "so wie ICH die Regeln, die ich legal nicht besitze mit meinem brüchigen Schulenglisch verstehe und interpretiere".

Die Nummer hat bei mir auch schon länger keiner mehr probiert ;)

Irgendwie kannst oder willst du mich nicht verstehen. Und du widersprichst dir selbst. Immer wieder. Dauernd. Mehr als Friedrich Merz.

Ich werde auch das Gefühl nicht los das heir nicht "in good faith" diskutiert wird. Was ist denn mit euch passiert das ihr euch so gegen eure Spielleiter wehrt? Wem die Vorgaben der SL nicht passen kann ja gerne selbst leiten sage ich immer.

Und dann will auf einmal wieder keienr.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 27.12.2017 | 16:26
Irgendwie kannst oder willst du mich nicht verstehen. Und du widersprichst dir selbst. Immer wieder. Dauernd. Mehr als Friedrich Merz.
Ups, das wirkt recht bemüht.

Dass Dein Ventrue Spieler ausgestiegen ist, wundert mich nicht im geringsten.
Aber mach deine eigenen Erfahrungen und ziehe deine eigenen Schlüsse.
Das muss jeder alleine tun. :)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: BobAlcove am 27.12.2017 | 16:40
(https://memegenerator.net/img/images/600x600/16123757/vladimir-putin-eating-popcorn.jpg)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Fezzik am 27.12.2017 | 16:43
Also ich les ja seit der ersten Seite mit und ich muss wirklich langsam sagen das ich das Gefühl bekomme das Issi einfach nicht verstehen kann was Archo meint, da steht irgendwo eine Mauer im Weltbild.

Ihr solltet es einfach seien lassen..auch wenn ich damit sicher einigen den Spass verderbe  ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 27.12.2017 | 16:45
Ja, normalerweise sehe ich das ja wie BobAlcove, aber ich schätze es auch sehr wenn hier niemand im absoluten Groll auseinandergeht. Und im Moment steuert ihr darauf zu dass ihr euch beim nächsten Thread nur noch aus dem Weg gehen könnt.
Agree to disagree? Hand reichen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Supersöldner am 27.12.2017 | 16:56
Für mich zählt es nicht als SL vorgaben  wenn der SL sagt ,du kannst nichts  spielen was es im Setting nicht Gibt ,.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 27.12.2017 | 17:01
Ich GM. Ich Regelwerk. Ich sagen: Das gibts, das nicht. Basta!

Und das ist halt der Punkt, der bei mir Gefäße im Kopf platzen lässt. Entsprechende Begeisterungsstürme löst dann ein Basta aus. Ich bevorzuge halt die Behandlung innerhalb der Gruppe als eigenständige Wesen mit eigenem Willen und Vernunft (mit mir selbst im Großteil der Fälle als SL übrigens, bin also kein Spieler, der sich doof behandelt fühlt). Soll's geben. Aber der Unterschied in der Spieler-Spielleitungsbeziehung füllt eh schon das halbe Tanelorn, müssen wir also nicht vertiefen. ~;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Supersöldner am 27.12.2017 | 17:08
du würdest also wenn dir der SL sagt ,,ja aber diese Rasse gibt es nicht in dem Universum also kannst du sie nicht spielen , ,,vernünftig,, mit ihm darüber diskutieren ? wie sieht den so eine Diskussion aus ?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 27.12.2017 | 17:13
@Söldner:
Was soll es da zu diskutieren geben? Hey, das ist eine vernünftige Ansage. Nur weil dein Beispiel Mist ist, ist meine Methode das nicht auch. Und wenn es keine Hochelfen gibt, spielt keiner Hochelfen. Auf der anderen Seite bekommt auch einen Tiefling in eine Harfner-Kampagne, wenn man es richtig anstellt. Da bin ich auf Seiten der SL, der Gruppensetzung, der Genresetzung etc. Habe ich auch mehr als ein Mal auf den letzten Seiten geschrieben. Nonsens bleibt Nonsens.

Meine Probleme starten bei anderen Fällen. SL: "Wir spielen nach Regeln." - Ich: "Fein, ich spiele einen Magier, auch später in Richtung Crafting." - SL: "Crafting gibt's nicht." - Ich: "Wieso?" - SL: "Weil ich sage. Mag ich nicht." - Ich: "Tschüssi." Das ist grundlose Kackscheisse. Mag ich nicht. Entschuldigung, aber da soll die SL vielleicht noch ein Mal evaluieren, ob sie das richtige Ding spielt. Gewohnheitsmäßig nehme ich die anderen Spieler mit.

[Edit]
Übrigens gibt es natürlich auch bei dem Alienvolk Potential.
A: "Ich will einen Klingonen spielen."
B: "Uhm. Star Wars?"
A: "Oha, gibt's da was ähnliches? Ich kenne mich nicht unbedingt aus."
B: "Taung, Mandalorianer und noch ein paar andere Kriegerkulturen. Von mir aus auch Wookies. Ehrenkodex. Kräftig. Möchtest du irgendwelchen komischen Bewuchs auf dem Kopf? Das würde die Auswahl einschränken."

Mal im Ernst, es gäbe eine Lösung, selbst wenn B gesagt hätte: "Uhm. Traveller?" Es gibt so viele separatistische menschliche Klein- und Kleinststaaten auf den zig Planeten des Dritten Imperiums oder auch in dessen Peripherie, dass sich auch irgendeine Gruppe wie Klingonen aufführen könnte. Beim Makeup wären die dann halt eher TOS als TNG. Und das ist dann nicht nur kein Klingone, das ist nicht mal ein Alien.

Reden, reden, reden. Basta ist Mist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Silent am 27.12.2017 | 17:45
Wie frei die Charaktergestaltung ist hing in meinen bisherigen Runden immer davon ab, welche Art von Kampagne es war.

Happy Go Lucky, wir spielen Charakterorientiert und basteln den Plot anhand der Vorgaben durch die SCs an?
Da kann man alles spielen. Wenn etwas auf den ersten Blick keinen Sinn macht, dann wird halt nach dem Sinn gesucht und der gemeinsame Vorstellungsraum umgeformt bis es passt. Ein Kleriker einer guten Gottheit und ein Kleriker einer bösen Gottheit? Am besten noch verfeindete Kulte? Hey wir könnten doch (Halb-)Geschwister spielen, welche Dogmen-Hass und Familien-Liebe in Einklang bringen müssen. Vielleicht ist dies sogar der erste Annäherungsversuch? Sind die Götter vielleicht selbst Geschwister und haben sich als Avatare in dieser Welt manifestiert?
Hier gilt dann sehr stark: Wir sind der Plot!

DIE Kampagne welche von der SL nach 5 Jahren Entwicklung in ihrem Kerker endlich an den Spieltisch gebracht wird. Sie kennt jede kleine Wendung und weiß mit jeder Faser ihres Körpers, dass es eine gute Geschichte ist, welche nur noch die richtigen Protagonisten braucht. Eine kleine Auswahl was "richtig" ist gibt es natürlich auch. Thomas sollte unbedingt dann diesen ultracoolen NPC spielen, der hat so eine sexy Stimme und dass kommt dann richtig episch.
Wie du willst deinen Lustsklaven spielen? Solche Barbarei gibt es in meiner Geschichte nicht, wäre voll politisch inkorrekt und so. Aber ich habe dort einen total gewitzen Gesellschaftler, welcher den Damen und Herren den Kopf verdreht mit seinem Charme. Hier sind auch ein paar typische Zitate von ihm und hier hast du ein Beziehungsdiagramm...
Hier gilt dann: Wir wurden von der SL als Sprecher für ihr persönliches Hörspiel engagiert.

Ich habe keine Zeit was eigenes zu machen, aber es gab mehr oder weniger günstig diese Kampagne zu kaufen, welche laut Internet auch richtig gut sein soll. Außer man mag Elfen, dann soll man nicht so auf seine Kosten kommen. Bei der Kampagne sind aber auch ein paar Pre-Gens dabei, wenn ihr euch daran orientiert sollte eigentlich alles glatt gehen. Ein kleiner Kasten am Anfang des Abenteuers sagt, dass ihr für den Einstieg alle einen gewissen Kauz namens "Emil Kräutereimer, Gnomenmagier" kennt. Worauf habt ihr Lust?
Hier gilt dann: Wenn wir grob im Rahmen bleiben, dann werden wir höchstwahrscheinlich alle Spaß haben. Kleinere Abweichungen werden ok sein, doch bei größeren Abweichungen kann es passieren, dass sie keine Rolle spielen, wie Tieflinge, welche nicht als ausgeburten der Hölle, sondern als Menschen mit Hörnern angesehen werden.


Ich habe schon in allen drei Szenarien gespielt, manche geleitet und mehr oder minder mit allem meinen Spaß gehabt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 27.12.2017 | 18:04
Ich bespiele eigentlich so gut wie nie "generische Welten", sondern so gut wie immer Eigenkreationen oder bis-zur-Unkenntlichkeit-veränderte-Kaufsettings. Zudem oftmals eigene Systeme, oder zumindest entsprechend meiner Bedürfnisse angepasste Systeme. Von daher habe ich eventuell Regeln, die Personen, welche offizielle Settings und Regelbausätze bespielen als zu restriktiv wahrnehmen. Mag sein. Aber wenn ich eben eine gaiole Kampagne im Setting von ElMercenario, also der welt von Zomar habe und dafür eine Abwandlung von Pathfinder verwende ... dann passen da ums verrecken eben keine Halbork-Barden hinein. Sorry - das wäre ein zu gewaltiger Stilbruch.

Sicher: jeder halbwegs begabte SL fände hier einen Weg die Anwesenheit des Chars irgendwie herzuleiten. Aber wozu? DEN kann man doch super in den FR spielen, oder in Golarion oder oder oder.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 18:20


Da kommt dann der Halbelf-Ork mit nem Bodybuilderkreuz und der schmalen Hüfte, der mit einer Fistelstimme spricht und mit Schild und militärischem Blaster rumläuft (ich wünschte das wäre ein Witz).
care to explain was das Problem ist?
Der nächste der zu mir kommt und einen Bäcker spielen will, wird ein klares "Nein" hören.
ist ein Koch okay

https://www.youtube.com/watch?v=A0gGIMaQZJs&index=3&list=PLZbXA4lyCtqp1JnmnOkRa7Ed_S3ktk_ZE
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Pyromancer am 27.12.2017 | 18:25
Meine Probleme starten bei anderen Fällen. SL: "Wir spielen nach Regeln." - Ich: "Fein, ich spiele einen Magier, auch später in Richtung Crafting." - SL: "Crafting gibt's nicht." - Ich: "Wieso?" - SL: "Weil ich sage. Mag ich nicht." - Ich: "Tschüssi." Das ist grundlose Kackscheisse. Mag ich nicht. Entschuldigung, aber da soll die SL vielleicht noch ein Mal evaluieren, ob sie das richtige Ding spielt. Gewohnheitsmäßig nehme ich die anderen Spieler mit.

Ich mag manche Sachen einfach nicht. Ich hab da irrationale Abneigungen; die kann ich nicht begründen, die kann man nicht wegdiskutieren, da hilft es nichts, wenn der Gegenüber "aber aber aber" sagt. Was soll ich denn machen?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Teylen am 27.12.2017 | 19:14
Meine Probleme starten bei anderen Fällen. SL: "Wir spielen nach Regeln." - Ich: "Fein, ich spiele einen Magier, auch später in Richtung Crafting." - SL: "Crafting gibt's nicht." - Ich: "Wieso?" - SL: "Weil ich sage. Mag ich nicht." - Ich: "Tschüssi." Das ist grundlose Kackscheisse. Mag ich nicht. Entschuldigung, aber da soll die SL vielleicht noch ein Mal evaluieren, ob sie das richtige Ding spielt.
Wieso sollte die SL das evaluieren?
Sie weiß offenbar was sie spielt, und sie weiß was sie nicht mag und somit womit sie nicht spielen will.
Ich persönlich finde bspw. die Blutlinien bei V:tM eher scheiße, und ganz besonders die mit Nekromantie.

Jetzt könnte es durchaus sein das ich sage: "Ich möchte eine Giovanni-Kampagne spielen, V20 Regeln, Giovanni Nekromanten sind besonders gern gesehen." Wenn dann jemand sagt "Cool, ich mach mir einen Nekromanten. Einen Harbinger of Skulls [Nagraja, Samedi, Kappadozianer etc.]." Dann würde ich auch sagen: "Freund, lass das." und auf die Frage "Aber wieso?" ein "Ist so" entgegen.
Ich mein, klar, könnte ich da zehn, zwanzig Minuten, vielleicht gar eine Stunde meine Abneigung gegen das nekromantische Blutliniengeschmeiss in Worte fassen. Aber das bringt doch niemanden was. Ich hab danach Magen knurren weil ich mich an den ganzen Mist erinnern musste. Der Spieler hat danach Magen knurren weil ich ihm ans Bein genagelt hab wie sehr ich das was er mag nicht mag. Da ist ein kurzes "Lass' das, ich hass' das" für alle Seiten besser.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Bad Horse am 27.12.2017 | 19:15
Wenn jemand deutliche Abneigungen gegen eine bestimmte Sache hat und diese Sache seinen Spielspaß mindert, dann sollte man das eh nicht machen. Fertig.

Denn dem stößt es dann jedes Mal wieder auf und verdirbt ihm den Spaß, während es für den anderen doch noch X andere Möglichkeiten gibt, sich zu verwirklichen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 19:18
Wieso sollte die SL das evaluieren?
Sie weiß offenbar was sie spielt, und sie weiß was sie nicht mag und somit womit sie nicht spielen will.
weil sie es nicht vorher gesagt  hat, besonders schön wenn es mitten im Spiel passiert
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 27.12.2017 | 19:31
Hab ich jetzt auch so verstanden -- das Problem ist nicht der Ausschluss eines bestimmten Subsystems an sich, sondern der direkte (und obendrein unbegründete) Widerspruch zu einer vorher gemachten Ansage.
Wenn einer die Regeln immer on the fly ändert, und sich auf "ich SL, ich Regelwerk" beruft, ist das im Endeffekt Calvinball.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 19:43
Natürlich wird sich nahezu jeder SL auch einen (Änderungs-)wunsch anhören.

Die Reaktion wird dann typischerweise von der Art des Wunsches und dem Vortragestil abhängen.
Wenn der Spieler aber nicht innerhalb der geplanten Spielstrukturen argumentiert und zeigt, dass er bereit ist sich dort einzuflechten und die Probleme sgezielt auch zu reduzieren, sondern auf der Metaebene von "du bist bloss nicht flexibel genug" operiert oder abstruse Wahrscheinlichkeitsverkettungen dafür braucht, hat sich eine Diskussion mangels Basis dann erledigt. 

"Und vertraue mir, ich weis was ich damit tue" hat nicht erst seit SH einen schlechten Ruf.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 27.12.2017 | 19:54
"Und vertraue mir, ich weis was ich damit tue" hat nicht erst seit SH einen schlechten Ruf.

Klar. Das hört man unter anderem besonders gerne von der Sorte Spieler, die schon von Anfang an ihre Supergeheimunterlagen hinter einem Schirm versteckt. ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 19:56
sondern auf der Metaebene von "du bist bloss nicht flexibel genug" operiert oder abstruse Wahrscheinlichkeitsverkettungen dafür braucht, hat sich eine Diskussion mangels Basis dann erledigt. 
hört man auch  von obengenannter Spielersorte
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 20:02
Klar. Das hört man unter anderem besonders gerne von der Sorte Spieler, die schon von Anfang an ihre Supergeheimunterlagen hinter einem Schirm versteckt. ;)

Nur bezieht sich dies in der Diskussion hier bereits direkt auf einen auf dem Tisch liegenden zweifelhaften Wunsch.

Wobei es natürlich auch umgekehrt Konstellationen gibt, welche an der Redlichkeit des Spielleiters zweifeln lassen - z.B. alles was autonome oder gar verdeckte Regeländerungen zur Laufzeit angeht oder auch verdeckte Würfel.

Aber bei beiden Fällen ist es da Aufgabe des Vertrauen Einfordernden sein Konzept entsprechend klar und offen so dar zu stellen, dass die Bedenken erfolgreich bedient und zerstreut werden.
"Ich habe ein Grundrecht auf "Spaß" oder auch "bessere Geschichte" du bist nur zu engstirnig, altmodisch etc" trägt da nicht zu bei.

hört man auch  von obengenannter Spielersorte

Äh, was, wer,wo?? ~;P
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Feuersänger am 27.12.2017 | 20:09
"Und vertraue mir, ich weis was ich damit tue" hat nicht erst seit SH einen schlechten Ruf.

Sledge Hammer! Wie geil, ewig nicht mehr gesehen. ;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 20:11

"Ich habe ein Grundrecht auf "Spaß" oder auch "bessere Geschichte" du bist nur zu

ignorant meine Genialität zu erkennen

Zitat
Äh, was, wer,wo??
genug von der Sorte erlebt, die Regeln und/oder Hintergrund zum Nachteil der Charspieler verdrehten auslegten
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Teylen am 27.12.2017 | 20:16
weil sie es nicht vorher gesagt  hat, besonders schön wenn es mitten im Spiel passiert
Das Beispiel schien nicht mitten im Spiel zu sein sondern davor.
Also ein:
"Mach dir ein Char nach den Regeln."
"Gut ich mach mir einen Magier mit Crafting."
"Crafting gibt es nicht."
"Weshalb?"
"Weil ich es nicht mag."
 
Also so ziemlich vorher. Und manchmal hat man vielleicht nicht gerade jede Regel bzw. jeden Crunch Aspekt die/den man dreckig findet und nicht im Spiel sehen will auf den Schirm. Finde das es da kein Problem sein sollte zu sagen "Okay, das da,... nope"
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Pyromancer am 27.12.2017 | 20:18
Es zählt ja immer das Gesamtpaket. Einem an sonsten als vernünftig wahrgenommenen SL lässt mancher wahrscheinlich mehr durchgehen als einem Unbekannten oder einem, der eh schon keinen guten Ruf hat.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 20:21
Das Beispiel schien nicht mitten im Spiel zu sein sondern davor.
Hatte ich auch nicht behauptet, sondern nur das es im Spiel oder auf nem Con echt schlecht ist sowas durchzuziehen
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Silent am 27.12.2017 | 20:21
Wobei ich auch zugeben muss, dass ich dieses "Jede Hausregel muss man dir aus der Nase ziehen" eher bei neuen Runden erlebe. In meinen bestehenden Runden kenne ich meine Pappenheimer halt und jeder kennt den ungefähren Konsens ganz gut. Wenn ich aber erst während des Spiels erfahre, dass bestimmte Dinge nicht gewürfelt werden "Ne, einen Wurf auf Diplomatie gibt es nicht, das spielen wir nur aus!", dann frage ich mich natürlich warum ich da wertvolle Ressourcen investiert habe, die ich auch in Nahkampf, Magie oder Töpfern hätte stecken können.

Doch wer kennt wirklich alle Hausregeln seiner Gruppe wirklich? Gerade auf Cons erlebte ich sehr oft, dass die Hausregeln so sehr drin waren, dass man annahm, das sei normale Grundregel. Sowas ist das eher ärgerlich und weniger böswillig.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 27.12.2017 | 20:43
Wieder was gelernt:

Spielleiter, die Settingvorgaben machen sind pöse Autokraten.

 8]

Was. Für. Ein. Käse. !
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 27.12.2017 | 20:52
Wieder was gelernt:

Spielleiter, die Settingvorgaben machen und dann auf Rückfrage den "ICH BIN HIER DER!"-Chef rauskehren,  sind pöse Autokraten.

Fixed that for you. ;)
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 27.12.2017 | 20:53
Das Beispiel schien nicht mitten im Spiel zu sein sondern davor.
Also ein:
"Mach dir ein Char nach den Regeln."
"Gut ich mach mir einen Magier mit Crafting."
"Crafting gibt es nicht."
"Weshalb?"
"Weil ich es nicht mag."
 
Also so ziemlich vorher. Und manchmal hat man vielleicht nicht gerade jede Regel bzw. jeden Crunch Aspekt die/den man dreckig findet und nicht im Spiel sehen will auf den Schirm. Finde das es da kein Problem sein sollte zu sagen "Okay, das da,... nope"

Ich habe mich da auf ein Beispiel vor X Seiten bezogen. Ja, war mitten im Spiel. Archoangel? Ich glaube, der war der Leidtragende. Und ja, auch vor'm Spiel möchte ich durchaus mehr hören als "Nö". Der Spielleiter ist da, um seinen Spaß zu haben. Die Spieler aber auch. Und wenn es dann nur ein kleiner friemeliger Teilaspekt ist, weil sich beispielsweise die SL die Craftingregeln nur nicht anschauen mag, kann ich beispielsweise an der Stelle den Regel teil erledigen. So geschehen bei uns mit Hacking in Shadowrun mit mir als Spieler. Das finde ich aber nicht raus, wenn sich alle nur bedeutungsschwanger anschweigen.

[Edit]
Und wie kann man sich derart gegen Kommunikation im Rollenspiel verwehren. Das ist ja fast wie Fußball ohne Ballkontakt ... ~;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 21:00
Gerade auf Cons erlebte ich sehr oft, dass die Hausregeln so sehr drin waren, dass man annahm, das sei normale Grundregel. Sowas ist das eher ärgerlich und weniger böswillig.
das habe ich auch nicht gemeint - sondern z.B. Charakterkastrierung durch Streichen, aufoktroyieren von Nachteilen, und ändern des Hintergrundes.

@Luxferre

da alle Krieger ehrenhaft sind gibt es für den Nachteil keine Punkte.
Deine Kriegerin ist feige, weil sie nicht an der Kneipenschlägerei teilnimmt und halten auch keine Haustiere.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2017 | 21:04
Ich habe an die SL grundsätzlich die Erwartung, zu kommunizieren, welche Art von Kampagne gespielt und welche Art von Charakteren benötigt wird bzw. passend ist. Wenn er das von sich aus nicht macht, frage ich halt nach.

Probleme wie die von Archo beschriebenen lassen sich im Übrigen sehr gut im Vorfeld abfedern, wenn man die Charaktere gemeinsam erstellt, was die SL natürlich mit einschließt.

Ich selbst gehe üblicherweise so vor, dass ich System, Setting und Thema einer Kampagne vorgebe und die Spieler dann in einer gemeinsamen Sitzung mit Hilfe dieser kreativen Constraints ihre Charaktere mit allen anderen Teilnehmern abgestimmt erschaffen. Die eigentliche Ausgestaltung des Kampagneninhalts startet erst, wenn ich die Charaktere mit ihren Fähigkeiten, Interessen und Motivationen kenne. So kann ich den Hauptplot gut mit den Charakteren verknüpfen und für intrinsische Motivation auf Spielerseite sorgen, so dass die immer einen innerweltlichen Grund haben, die Handlung selbst voran zu treiben.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 21:06
Und wie kann man sich derart gegen Kommunikation im Rollenspiel verwehren. Das ist ja fast wie Fußball ohne Ballkontakt ... ~;D

Kommunikation ist grundlegend und in der Regel auch von Erfolg gekrönt (sei es durch Kompromiss oder Unvereinbarkeitserkenntnis)- aber mit manchen Leuten greift sie eben ins Leere, weil diese an einer konstruktiven Kommunikation nicht interessiert oder in der Lage sind und das rein auf der emotionalen bzw. Metaebene fahren.

Man kann über Hand oder nicht Hand im Fußball im Einzelfall bezgl. "unnatürlich vergrößerter Körperfläche" vs. angeschossen oder Schutzhand diskutieren, aber wenn jemand mit "Wieso soll ich den Ball nicht mit der Hand spielen, das klappt doch viel besser als mit dem Fuß - willst du mir meinen Spaß kaputt machen" kommt, wo soll da die Basis sein? 


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Luxferre am 27.12.2017 | 21:07
@Luxferre

da alle Krieger ehrenhaft sind gibt es für den Nachteil keine Punkte.
Deine Kriegerin ist feige, weil sie nicht an der Kneipenschlägerei teilnimmt und halten auch keine Haustiere.

Setting, Digga  >;D

SL: Ich leite ein Mittelerde Abenteuer mit DER allerdings ohne Elben bitte, weil dann einiges an Spnnung und Spielspaß, sowie eine Überraschung flöten gingen.

S1: kool! Mittelerde ... ich spiele einen Sindar Ranger.

SL: äh, ich leite DER und keine Elben bitte ...

S1: ey, ich fühle mich echt schlecht, wenn Du mich beschränkst


Ehrlich? Solche Spieler nerven hart ab!
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 21:10
Setting, Digga  >;D
imy pleasure
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chruschtschow am 27.12.2017 | 21:16
@Marzaan:
Aber mit dem Basta unterstelle ich doch erst ein Mal, dass Spieler nicht an einer konstruktiven, gemeinsamen Lösung interessiert sind. Was heißt denn "Basta"? Dass ich jede Diskussion im Kern abwürge. Und dann putze ich damit auch alles weg, was einfach und konstruktiv lösbar ist. Du willst dir nur diese zugegebenermaßen blöden Hackingregeln antun? Fein, erledige ich für dich und bereite es entsprechend auf. Du willst einen Tiefling bauen? Achso, es geht dir bloß um Hörner und Flügel, du alter Perversling, nicht die böse Gesinnung. ;) Es geht dir gar nicht um den Gnom, sondern um den Bastelkram? Schau dir mal die Gobber an. Und so weiter.

Es geht doch meistens um irgendwelche Teilaspekte, Schwerpunkte etc. Ja, da kann man reden. Nein, da muss man nicht alles zerreden.

Ich frage mich manchmal, wo ihr die Betonköppe ausbuddelt, die so völlig kompromissunfähig sind.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 21:24
die werden im guten Rollenspiel Labor geklont
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2017 | 21:27
Ich frage mich manchmal, wo ihr die Betonköppe ausbuddelt, die so völlig kompromissunfähig sind.

Ich kriege in den knapp 30 Jahren, die ich dem Hobby fröhne, sicherlich eine niedrige zweistellige Zahl an solchen Personen zusammen. Um die allermeisten Idioten mache ich nach der Identifikation als solchem einen großen Bogen. Die Frage ist für mich nicht, wo man die ausbuddelt, sondern warum man das tut.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 21:38
@Marzaan:
Aber mit dem Basta unterstelle ich doch erst ein Mal, dass Spieler nicht an einer konstruktiven, gemeinsamen Lösung interessiert sind. Was heißt denn "Basta"? Dass ich jede Diskussion im Kern abwürge. Und dann putze ich damit auch alles weg, was einfach und konstruktiv lösbar ist. Du willst dir nur diese zugegebenermaßen blöden Hackingregeln antun? Fein, erledige ich für dich und bereite es entsprechend auf. Du willst einen Tiefling bauen? Achso, es geht dir bloß um Hörner und Flügel, du alter Perversling, nicht die böse Gesinnung. ;) Es geht dir gar nicht um den Gnom, sondern um den Bastelkram? Schau dir mal die Gobber an. Und so weiter.

Es geht doch meistens um irgendwelche Teilaspekte, Schwerpunkte etc. Ja, da kann man reden. Nein, da muss man nicht alles zerreden.

Ich frage mich manchmal, wo ihr die Betonköppe ausbuddelt, die so völlig kompromissunfähig sind.

Schau #252 an, das entspricht auf dem "guten Ast" ja deiner Version.

Nur gibt es eben auch den anderen und da zu diesem schlechten Ast auch noch Hartnäckigkeit (statt Argumente, wie auch bei völliger Ignoranz bezgl. der Position des gegenübers udn Argumentation über "Recht auf Spaß") gehört, brechen so einige "traumatisiert" die Kommunikation schon beim ersten Reizwort und damit ggf zu früh ab.

Die übliche Avriante dürfte doch sein:

SL: Die Charaktere sollten ....
SP: Ich will aber...
SL: Das passt nicht wegen x / bringt Probleme mit Y/ mögliche Lösung wäre ggf z ( (oder gar bereist "OK, könnte so hinhauenm ggf mit Auflagen A)
SP:
a) kann x/y bedienen, sein Konzept anpassen oder an Z andocken
b) macht ein Grundsatzfaß von "Spaß" und "Rechten" auf oder beginnt weit hergeholte Workarounds, welche x/y (und auch z)effektiv ignorieren und/oder mit "Magie", extremsten Zufällen oder Wortspielereien auszuhebeln versuchen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Crimson King am 27.12.2017 | 21:40
Wenn ich das so querlese hier, dann keimt in mir der Verdacht, dass "Regel 0" ein theoretisches Konstrukt ist, was gut funktionieren würde, wenn man es in Härte durchsetzen würde. Es scheitert letztlich dann an unser aller Glauben an das Gute im Menschen und dass aus jedem verkappten Munchkin noch was Gutes rauszuholen sein muss.

Ich würde das nicht ausschließen. Aber ich muss nicht derjenige sein, der das tut. Ich betreibe das Hobby zum Spaß, nicht aus erzieherischer Motivation.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 21:50
Die Frage ist für mich nicht, wo man die ausbuddelt, sondern warum man das tut.
Falsch, warum wird einem Unhöflichkeit etc. vorgeworfen wenn man sie in ihrem Loch lässt

@Maarzan

Die gleiche Diskussion kenne ich auch mit

M: die Charaktere sollen/können nicht weil macht ein Dummklischeefaß von "Stimmigkeit, gutem Rollenspiel aka machtlosem Spielball seiner Geschichte auf"  oder beginnt weit hergeholte Workarounds, welche x/y (und auch z)effektiv ignorieren und/oder mit ISSO , Regel 1 und 2, Hintergrund extrem Negierung etc, kommen
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 27.12.2017 | 21:57
Falsch, warum wird einem Unhöflichkeit etc. vorgeworfen wenn man sie in ihrem Loch lässt

@Maarzan

Die gleiche Diskussion kenne ich auch mit

M: die Charaktere sollen/können nicht weil macht ein Dummklischeefaß von "Stimmigkeit, gutem Rollenspiel aka machtlosem Spielball seiner Geschichte auf"  oder beginnt weit hergeholte Workarounds, welche x/y (und auch z)effektiv ignorieren und/oder mit ISSO , Regel 1 und 2, Hintergrund extrem Negierung etc, kommen

Das kommt logisch nicht hin: Der SL setzt x/y/z, da braucht er nicht drumherum zu lavieren.

Aber du hast in sofern Recht, dass aus der Vorgabeliste und ggf den Antworten auf die  Nachfrage "warum ist ein Element so gesetzt" dann die Alarmglocken bezgl. des zu erwartenden Spielstils läuten lassen.
Aber auch dann hat die Ansage ja ihren Zweck erfüllt, ich bleibe dankend draußen oder baue einen Charakter, der damit keine Problem hat.
Den SL jetzt aber von seiner spezifischen Vorlage weg jetzt zu offenerem Spiel überreden zu wollen, ist doch wohl vergebliche Liebesmüh, oder?

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 27.12.2017 | 22:01
Nein, braucht er nicht, aber wie er manchmal etwas begründet ist bezeichnend, wenn es auf dem Aushang steht gut aber wenn es im Spiel passiert oder so nicht so gut.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Tante Petunia am 27.12.2017 | 22:28
Sledge Hammer! Wie geil, ewig nicht mehr gesehen. ;D
In der Tat! Feiner Vergleich!  ~;D :d
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 09:23
Zu irrationalen Abneigungen von SC Figuren :

Ein Spieler sagt: "Ich mag einfach keine Zwerge. Deshalb möchte ich nicht, dass jemand einen Zwerg spielt. "
Ein Spielleiter sagt: "Ich mag einfach  keine Zwerge. Deshalb möchte ich nicht,  dass jemand einen Zwerg spielt. "

Wer hat grössere Chancen, dass alle seinen Willen (ohne Begründung )akzeptieren?  Der Spieler oder der Spielleiter?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: BobAlcove am 28.12.2017 | 10:13
Wenn es rein um die Chancen geht... der Spielleiter. (Ohne ihn gibt es erst mal kein Spiel)

Obwohl ich die Begründung für beide Seiten etwas fragwürdig finde.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.12.2017 | 10:19
Zitat
Wer hat grössere Chancen, dass alle seinen Willen (ohne Begründung )akzeptieren?  Der Spieler oder der Spielleiter?

Ohne Begründung wären die Chancen glaube ich bei uns gleich (gehen gegen 0).
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Krassgeilertyp am 28.12.2017 | 10:21
Zu irrationalen Abneigungen von SC Figuren :

Ein Spieler sagt: "Ich mag einfach keine Zwerge. Deshalb möchte ich nicht, dass jemand einen Zwerg spielt. "
Ein Spielleiter sagt: "Ich mag einfach  keine Zwerge. Deshalb möchte ich nicht,  dass jemand einen Zwerg spielt. "

Wer hat grössere Chancen, dass alle seinen Willen (ohne Begründung )akzeptieren?  Der Spieler oder der Spielleiter?
Die grösseren Chancen hat der meist etablierte Mitspieler.
Wenn ein Noob SL und ein Gründungsmitglied der Gruppe hier aufeinanderprallen sollten, würde ich nicht auf den SL setzen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 10:49
Ohne Begründung wären die Chancen glaube ich bei uns gleich (gehen gegen 0).
Bei uns auch.

Aber ich denke, in vielen Gruppen wäre es der Spielleiter oder alternativ auch der " Leithammel" in der Gruppe.

Und da ist für mich immer die Frage: Wie weit dürfen diffuse Abneigungen einzelner Personen reichen?

Wenn jemand  Zwerge nicht mag,  muss er auch keinen spielen. Aber sollte eine einzelne, persoenliche Abneigung dazu führen, dass auch andere das nicht mehr dürfen?


Es gibt ja Leute die meinen: Das geht nicht,  wenn Zwerge(Elfen, Echsenmenschen, Halblinge, und was man sonst so in Regelbuechern findet ) in der Gruppe sind,  denn auch wenn sie von anderen gespielt werden, verdirbt ihnen das den ganzen Spielspass.


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 11:04
Die einen schreiben über setting- oder sozialbedingte Ablehnung und du schreibst von diffusen Abneigungen gegen irgendwelche Rassen und Klassen. Denkst du das hat so in der Art irgendeinen Mehrwert für die Diskussion?

Arschigkeit - egal ob von SC oder SL - ist doch immer Mist, oder?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 28.12.2017 | 11:05
Die einen schreiben über setting- oder sozialbedingte Ablehnung und du schreibst von diffusen Abneigungen gegen irgendwelche Rassen und Klassen. Denkst du das hat so in der Art irgendeinen Mehrwert für die Diskussion?

Arschigkeit - egal ob von SC oder SL - ist doch immer Mist, oder?

+1
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 11:15
Die einen schreiben über setting- oder sozialbedingte Ablehnung und du schreibst von diffusen Abneigungen gegen irgendwelche Rassen und Klassen. Denkst du das hat so in der Art irgendeinen Mehrwert für die Diskussion?

Arschigkeit - egal ob von SC oder SL - ist doch immer Mist, oder?
Das Thema "irrationale Entscheidungen" kam vor ein paar Seiten auf. (Seite 10/ # 247) Darauf beziehe ich mich auch.
Und auf unbegründete Entscheidungen im allgemeinen.

Nachvollziehbarkeit ist halt für viele Spieler wichtig,  wenn es um Entscheidungen geht.
"Geht nicht, weil isso. "
Oder "geht nicht,  weil ich SL. Basta " ist halt nicht für jeden Spieler befriedigend.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 11:22
Das Thema "irrationale Entscheidungen" kam vor ein paar Seiten auf. (ab # 247) Darauf beziehe ich mich auch.
Und auf unbegründete Entscheidungen im allgemeinen.

Nachvollziehbarkeit ist halt für viele Spieler wichtig,  wenn es um Entscheidungen geht.
"Geht nicht, weil isso. "
Oder "geht nicht,  weil ich SL. Basta " ist halt nicht für jeden Spieler befriedigend.

Ebenso wäre es sicher nicht befriedigend, wenn der SL mit seiner Begründung spoilert und vielleicht ein Kampagnengeheimnis verraten muss, weil ihm ein Spieler nicht vertrauen will. So kann man das jetzt ewig weiterdrehen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 11:28
Ebenso wäre es sicher nicht befriedigend, wenn der SL mit seiner Begründung spoilert und vielleicht ein Kampagnengeheimnis verraten muss, weil ihm ein Spieler nicht vertrauen will. So kann man das jetzt ewig weiterdrehen.
Der Unterschied beim Kampagnen Geheimnis ist der: Das kann der Spielleiter erstens vorher erklären (Grund: Kampagnen Geheimnis ) und nach dem Abenteuer : bestätigen. Indem er die Gründe transparent macht und auflöst. Die Spieler koennen sie dann entweder als begründet ansehen,  sofern ihnen die Auflösung plausibel erscheint,  oder sie erkennen,  dass die Gründe für das Verbot an den Haaren herbei gezogen waren.
In jedem Fall bekommen sie Einblick in die Entscheidungsfindung ihres SL.

Edit. Ich denke Gründe warum eine bestimmte Rasse oder Charakter Klasse nicht an einer Kampagne teilnehmen darf,  sind zudem recht überschaubar.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 11:32
Der Unterschied beim Kampagnen Geheimnis ist der: Das kann der Spielleiter erstens vorher erklären (Grund: Kampagnen Geheimnis ) und nach dem Abenteuer : bestätigen. Indem er die Gründe transparent macht und auflöst. Die Spieler koennen sie dann entweder als begründet ansehen,  sofern ihnen die Auflösung plausibel erscheint,  oder sie erkennen,  dass die Gründe für das Verbot an den Haaren herbei gezogen waren.
In jedem Fall bekommen sie Einblick in die Entscheidungsfindung ihres SL.

Mit der Begründung "Kampagnengeheimnis" spoilert er doch schon. Das nachher zu erklären ist ja kein Problem.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 28.12.2017 | 11:35
Mit der Begründung "Kampagnengeheimnis" spoilert er doch schon. Das nachher zu erklären ist ja kein Problem.

..zumindest bei Spielern mit gesundem Menschenverstand...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 11:36
Mit der Begründung "Kampagnengeheimnis" spoilert er doch schon. Das nachher zu erklären ist ja kein Problem.
Dass es ein Geheimnis gibt, soll bereits spoilern?
Och ich denke, diese kleine Bürde ist für eine Gruppe gut zu ertragen. :)
Sie ist für mich jetzt kein "deshalb muss ich mich vorher generell nicht rechtfertigen  Freibrief " für den SL.

Ein gutes Abenteuer und ein guter SL hält das aus.  ;)

Edit. Ein "ich kann es euch jetzt nicht erklären, aber ich mache das nach dem Abenteuer."

Ist jetzt kein großer Spoiler, der gar nicht geht.  ~;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 11:39
Dass es ein Geheimnis gibt, soll bereits spoilern?
Och ich denke, diese kleine Bürde ist für eine Gruppe gut zu ertragen. :)
Sie ist für mich jetzt kein "deshalb muss ich mich nicht rechtfertigen  Freibrief " für den SL.

Also mir als Spieler würde das den Spaß nehmen, wenn ich schon gespoilert würde, weil ein Spieler nicht auf den SL hören kann. Rechtfertigen kann sich der SL gerne nachher. Und wenn ich einem SL nichtmal soweit vertrauen kann, dann spiele ich bei dem nicht.

Ich hatte einen SL der hat bei jedem Char jede Steigerung mit verfolgt und oftmals auch Sachen verboten. Am Anfang dachten alle, dass der einen Plan hat. Nachher hat sich rausgestellt, dass das völlig willkürlich war. Seitdem spielen wir bei dem nicht mehr.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Infernal Teddy am 28.12.2017 | 11:46
Ein gutes Abenteuer und ein guter SL hält das aus.  ;)

Ich halte dagegen: Ein guter Spieler hält das aus. Wenn er sich nicht anstellt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 11:49
Also mir als Spieler würde das den Spaß nehmen, wenn ich schon gespoilert würde, weil ein Spieler nicht auf den SL hören kann. Rechtfertigen kann sich der SL gerne nachher. Und wenn ich einem SL nichtmal soweit vertrauen kann, dann spiele ich bei dem nicht.

Ich hatte einen SL der hat bei jedem Char jede Steigerung mit verfolgt und oftmals auch Sachen verboten. Am Anfang dachten alle, dass der einen Plan hat. Nachher hat sich rausgestellt, dass das völlig willkürlich war. Seitdem spielen wir bei dem nicht mehr.
Ich habe doch auch nirgends geschrieben, dass der SPL nicht auf seinen SL hört.
Wenn der SL sagt: Keine Zwerge. Darauf der SPL: Warum?
Darauf der SL: Kann ich Dir erst nach dem Abenteuer sagen.

Das wäre 1.nicht groß gespoilert,  und würde 2.von den meisten SPL akzeptiert werden, da sie ja auf eine Rechtfertigung nach dem Abenteuer hoffen können.
Ist die allerdings schlecht, oder unglaubwürdig verspielt der SL natürlich auch für zukünftige Abenteuer das Vertrauen der Spieler.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 11:54
Ich habe doch auch nirgends geschrieben, dass der SPL nicht auf seinen SL hört.
Wenn der SL sagt: Keine Zwerge. Darauf der SPL: Warum?
Darauf der SL: Kann ich Dir erst nach dem Abenteuer sagen.

Das wäre 1.nicht groß gespoilert,  und würde 2.von den meisten SPL akzeptiert werden, da sie ja auf eine Rechtfertigung nach dem Abenteuer hoffen können.
Ist die allerdings schlecht, oder unglaubwürdig verspielt der SL natürlich auch für zukünftige Abenteuer das Vertrauen der Spieler.

Und flunkert der SL und sagt "ich hab keinen Bock auf Zwerge" spoilert er gar nicht und er kann das nach der Kampagne immer noch auflösen. Dann wird das Ganze nicht schon im Vorfeld zerredet.

Deinem letzten Satz kann ich allerdings voll zustimmen. Wollen die Spieler danach eine Erklärung haben, dann steht ihnen die auch zu. Dann können sie fürs nächste Mal Konsequenzen spielen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 11:59
Und flunkert der SL und sagt "ich hab keinen Bock auf Zwerge" spoilert er gar nicht und er kann das nach der Kampagne immer noch auflösen. Dann wird das Ganze nicht schon im Vorfeld zerredet.

Schon möglich - aber die Gefahr, dass das einem  passionierter Zwergenspieler Angst macht,  ist groß.
Und der wird dann wissen wollen warum.
Und ich finde so ein Flunkern auch unnötig.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.12.2017 | 12:00
Settinggeheimisse sind fürn Arsch.

Meine Meinung.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Ludovico am 28.12.2017 | 12:04
Also ich find es schon sonnig, wenn der SL den Grund für die Vorgabe erklärt.
Das erhöht auch die Akzeptanz beim Spieler.
Zu einer Erklärung gehört für mich aber auch dazu, dass man die befürchtete Folge bei Nichtexistenz der Vorgabe aufzeigt.
Also "Keine Zwerge, weil ich Zwerge nicht mag." wäre zu wenig. Aber "Keine Zwerge, weil ich Zwerge nicht mag und mit ihnen nichts anfangen kann und deshalb befürchte, dass ich den Charakter beim Abspielen vernachlässige." fänd ich gut.

Aber ansonsten bleibe ich dabei, möglichst klare Ansagen vor dem Spiel über Kampagne, Setting, Hausregeln und Spielstil. Dabei werden auch die Vorgaben erklärt.. Dann ist man als SL noch aktiv bei der Abstimmung der Charakterkonzepte, wobei auf die Einhaltung der Vorgaben geachtet wird.
Und gut ist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 12:06
@Issi:

Das geht schon ein wenig in Richtung Strohmann, aber meinetwegen: von persönlichen Abneigungen spricht hier eigentlich niemand; die stehen auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe es in mehr als 3 Jahrzehnten auch noch nie erlebt, dass ein Spieler oder eine SL aufgrund persönlicher Abneigung eine Rasse oder Klasse abgelehnt hätte ... das wäre ja schon quasi Rassismus. Klar - es gibt Leute, die dieses oder jenes nicht mögen, es gibt welche die dieses oder jenes "unrealistisch" finden und es gibt welche, die dieses oder jenes "broken" finden - und darüber scheiden sich dann die Geister. Aber eine SL, die keine Zwerge mag und DESHALB dann einfach immer Kampagnen schreibt in denen es keine Zwerge gibt - sowas habe ich noch nie gesehen. Insofern: sehr theoretisches Konstrukt.

Und da du dich ja über das "Basta!" so echauvierst:
- du bist zu einer Harry-Potter-Party eingeladen. Kommst du jetzt als Conan, weil das Thema der Party dich in deiner Kostümiereung einschränkt? Muss der Gastgeber erst mit dir diskuttieren, warum er/sie dieses oder jenes nicht auf seiner Party haben will?
- dein Mathe-Lehrer nennt die Theman der Klassenarbeit und "Division von Brüchen" wird explizit ausgeschlossen. Fängst du jetzt an zu argumentieren, warum dies so ist? Versuchst du sie zu überzeugen, dass das Thema doch zumindest optional in der Arbeit stehen musst - weil du dich gerade so darauf gefreut hast/ weil du das Thema besonders gut kannst?

Noch allgemeiner: es gibt Regeln und Regulierungen. Jemand legt diese fest. Manche werden demokratisch festgelegt (z.B. Gesetze), manche diktatorisch (z.B. Hausrecht). Entweder halte ich mich daran oder ich muss mit Konsequenzen rechnen. Im Spiel sind diese Konsequenzen - Gott sei Dank - eher begrenzt. Im wahren Leben ... geh mal in Saudi-Arabien mit der Bibel in der Hand missionieren (schlechte Idee).

Im Rollenspiel hat die SL eine gewisse Form des Hausrechts. Sie ist die Person, die sich die Arbeit macht, der Rest hat einen viel geringeren Aufwand (wenn überhaupt). Sie ist Gastgeber der Kampagne.
In der Regel macht die SL sich diese Mühe, weil sie Spaß daran hat und/oder anderen Spaß bereiten will. Der Lohn der SL ist das gelegentliche "Danke" und/oder Lob der Spielerschaft - etwas anderes wird es quasi nie geben. Sie ist gewissermaßen ein Dienstleister ohne Bezahlung. Der Vorteil auf Seiten der SL besteht also darin, das Setting/ die Regeln bestimmen zu dürfen, nach denen gespielt wird. Passt dies den Spielern nicht, so können sie dem Spiel fernbleiben und/oder die SL durch jemand anderen ersetzen. Passt dies einem Mitspieler nicht, so kann dieser der Gruppe fernbleiben, oder versuchen die Gruppe zu überzeugen einen SL-Wechsel zu forcieren.

Eine SL kann (und wird) die Grenzen der Kampagne vor dem Spiel begründen, nur können einige Begründungen sehr nach "Basta!" aussehen. Wenn die besondere Handlung der Geschichte bestimmte Dinge ausschließen werden diese gestrichen werden und bedürfen - aus SL-Sicht - keiner weiteren Begründung. Sie sind Fakt. Die SL macht von dem Hausrecht gebrauch. Das muss mir als Spieler nicht schmecken, aber meine Anwesenheit am Spieltisch bestätigt meine stille Übereinkunft. Ich ordne meinen persönlichen Willen unter - zum Wohle des gemeinsamen Erlebnisses.

Wird eine SL von diesem Hausrecht wiederholt unbegründet gebrauch machen, so wird dies sicher die ein oder andere Konsequenz nach sich ziehen. Wenn es Spielern bitter aufstößt, so wird die SL wohl entweder den Stuhl räumen müssen, oder Spieler werden den Tisch verlassen.

Eine Diskussion im Vorfeld, mit dem Ziel SL-Regeln zu umgehen führt jedoch oftmals zu größerem Unmut: entweder fühlt sich die SL genötigt die eigenen Parameter neu zu bestimmen, oder aber andere Mitspieler werden nun eingeschränkt, da sie die stille Vereinbarung bisher immer akzeptierten und nun sehen, dass - wie im wahren Leben - die größten Schreihälse scheinbar immer ihren Willen durchsetzen können. Auch dies wird spätestens mittelfristig zu Konflikten führen.



So, jetzt mal anders herum gefragt: da du ja so enorme Probleme mit dieser, nennen wir sie mal "Spielleiterwillkür", hast: schildere doch bitte mal aus deinem Erfahrungsschatz die konkreten Situationen in denen eine SL dein Spielvergnügen nachhaltig durch ein unbegründetes Tabu gestört hast, ich denke dann kommen wir vielleicht näher an eine gemeinsame Lösung heran. Bisher haben die Vertreter meiner fraktion ja zahlreiche Beispiele genannt, mir will aber - abseits von theoretischen Konstrukten - noch kein konkret erlebtes Beispiel aus deiner Richtung in den Sinn kommen. Also: nicht hypothetisch, sondern real. Danke.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 12:23
@Issi:

Das geht schon ein wenig in Richtung Strohmann, aber meinetwegen: von persönlichen Abneigungen spricht hier eigentlich niemand; die stehen auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe es in mehr als 3 Jahrzehnten auch noch nie erlebt, dass ein Spieler oder eine SL aufgrund persönlicher Abneigung eine Rasse oder Klasse abgelehnt hätte ... das wäre ja schon quasi Rassismus. Klar - es gibt Leute, die dieses oder jenes nicht mögen, es gibt welche die dieses oder jenes "unrealistisch" finden und es gibt welche, die dieses oder jenes "broken" finden - und darüber scheiden sich dann die Geister. Aber eine SL, die keine Zwerge mag und DESHALB dann einfach immer Kampagnen schreibt in denen es keine Zwerge gibt - sowas habe ich noch nie gesehen. Insofern: sehr theoretisches Konstrukt.

Und da du dich ja über das "Basta!" so echauvierst:
- du bist zu einer Harry-Potter-Party eingeladen. Kommst du jetzt als Conan, weil das Thema der Party dich in deiner Kostümiereung einschränkt? Muss der Gastgeber erst mit dir diskuttieren, warum er/sie dieses oder jenes nicht auf seiner Party haben will?
- dein Mathe-Lehrer nennt die Theman der Klassenarbeit und "Division von Brüchen" wird explizit ausgeschlossen. Fängst du jetzt an zu argumentieren, warum dies so ist? Versuchst du sie zu überzeugen, dass das Thema doch zumindest optional in der Arbeit stehen musst - weil du dich gerade so darauf gefreut hast/ weil du das Thema besonders gut kannst?

Noch allgemeiner: es gibt Regeln und Regulierungen. Jemand legt diese fest. Manche werden demokratisch festgelegt (z.B. Gesetze), manche diktatorisch (z.B. Hausrecht). Entweder halte ich mich daran oder ich muss mit Konsequenzen rechnen. Im Spiel sind diese Konsequenzen - Gott sei Dank - eher begrenzt. Im wahren Leben ... geh mal in Saudi-Arabien mit der Bibel in der Hand missionieren (schlechte Idee).

Im Rollenspiel hat die SL eine gewisse Form des Hausrechts. Sie ist die Person, die sich die Arbeit macht, der Rest hat einen viel geringeren Aufwand (wenn überhaupt). Sie ist Gastgeber der Kampagne.
In der Regel macht die SL sich diese Mühe, weil sie Spaß daran hat und/oder anderen Spaß bereiten will. Der Lohn der SL ist das gelegentliche "Danke" und/oder Lob der Spielerschaft - etwas anderes wird es quasi nie geben. Sie ist gewissermaßen ein Dienstleister ohne Bezahlung. Der Vorteil auf Seiten der SL besteht also darin, das Setting/ die Regeln bestimmen zu dürfen, nach denen gespielt wird. Passt dies den Spielern nicht, so können sie dem Spiel fernbleiben und/oder die SL durch jemand anderen ersetzen. Passt dies einem Mitspieler nicht, so kann dieser der Gruppe fernbleiben, oder versuchen die Gruppe zu überzeugen einen SL-Wechsel zu forcieren.

Eine SL kann (und wird) die Grenzen der Kampagne vor dem Spiel begründen, nur können einige Begründungen sehr nach "Basta!" aussehen. Wenn die besondere Handlung der Geschichte bestimmte Dinge ausschließen werden diese gestrichen werden und bedürfen - aus SL-Sicht - keiner weiteren Begründung. Sie sind Fakt. Die SL macht von dem Hausrecht gebrauch. Das muss mir als Spieler nicht schmecken, aber meine Anwesenheit am Spieltisch bestätigt meine stille Übereinkunft. Ich ordne meinen persönlichen Willen unter - zum Wohle des gemeinsamen Erlebnisses.

Wird eine SL von diesem Hausrecht wiederholt unbegründet gebrauch machen, so wird dies sicher die ein oder andere Konsequenz nach sich ziehen. Wenn es Spielern bitter aufstößt, so wird die SL wohl entweder den Stuhl räumen müssen, oder Spieler werden den Tisch verlassen.

Eine Diskussion im Vorfeld, mit dem Ziel SL-Regeln zu umgehen führt jedoch oftmals zu größerem Unmut: entweder fühlt sich die SL genötigt die eigenen Parameter neu zu bestimmen, oder aber andere Mitspieler werden nun eingeschränkt, da sie die stille Vereinbarung bisher immer akzeptierten und nun sehen, dass - wie im wahren Leben - die größten Schreihälse scheinbar immer ihren Willen durchsetzen können. Auch dies wird spätestens mittelfristig zu Konflikten führen.



So, jetzt mal anders herum gefragt: da du ja so enorme Probleme mit dieser, nennen wir sie mal "Spielleiterwillkür", hast: schildere doch bitte mal aus deinem Erfahrungsschatz die konkreten Situationen in denen eine SL dein Spielvergnügen nachhaltig durch ein unbegründetes Tabu gestört hast, ich denke dann kommen wir vielleicht näher an eine gemeinsame Lösung heran. Bisher haben die Vertreter meiner fraktion ja zahlreiche Beispiele genannt, mir will aber - abseits von theoretischen Konstrukten - noch kein konkret erlebtes Beispiel aus deiner Richtung in den Sinn kommen. Also: nicht hypothetisch, sondern real. Danke.
Natürlich gibt es auch die Extra Wurst und Querulanten Spieler,  die alles ausser dem spielen wollen,  was gerade angeboten wird.

Vielleicht kommt daher auch so manches "Gibt's bei mir nicht. Basta (Aus Selbstschutz )!"

Aber es gibt halt auch die vielen anderen Spieler, die selbst Ideen haben,  ohne Absicht,  dass Spiel zu versauen oder Aufmerksamkeit zu bekommen.

Um die ging es mir. Und mit denen kann man reden.
Man kann auch jenen SPL eine Erklärung geben,  die keine akzeptieren wollen.
Hauptsache man gibt ihnen eine. Es geht schließlich um ihre Figur. Klar interessiert sie das.

 Das finde ich immer noch besser als ein pauschales Basta für alle.

Ich selbst habe keine Probleme mit meinen Spielleitern. Denn Vorgaben sind begründet und halten sich in Grenzen.
Die Spieler werden mit ins Boot geholt, wenn es um SC geht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 28.12.2017 | 12:27
Die einen schreiben über setting- oder sozialbedingte Ablehnung und du schreibst von diffusen Abneigungen gegen irgendwelche Rassen und Klassen. Denkst du das hat so in der Art irgendeinen Mehrwert für die Diskussion?

Ist das nicht irgendwo dasselbe? Die SL hat sich ja (jedenfalls insoweit die Spieler dabei nicht selbst beteiligt waren) schließlich das Setting auch erst mal aufgrund ihrer eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen überhaupt erst ausgesucht bzw. -gedacht -- daraus läßt sich noch lange kein alles erschlagender "objektiver" Realitätsanspruch ableiten.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 12:34
Ist das nicht irgendwo dasselbe? Die SL hat sich ja (jedenfalls insoweit die Spieler dabei nicht selbst beteiligt waren) schließlich das Setting auch erst mal aufgrund ihrer eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen überhaupt erst ausgesucht bzw. -gedacht -- daraus läßt sich noch lange kein alles erschlagender "objektiver" Realitätsanspruch ableiten.

Kommt auf die entsprechende Warte an:

Rein von Spaßbetrachtung aus ist es dasselbe:, ob nun Konzept oder Bauch: wenn dem SL mit dem von Spieler gewünschten Char der Spaß verdorben ist, spielt der Char eben nicht, sei es weil der Spieler dann nicht mitspielt oder der SL so nicht leitet.

Von der Konzeptwarte torpedieren gewisse Charaktere ein vorgeschlagenes Konzept, in anderen ist Stress in der Gruppe zu erwarten. Da ist dann (soweit die anderen Spieler auch das vorgeschlagene Konzept interessiert) der Spaß gleich mehrerer Beteiligten bedroht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.12.2017 | 12:37
Zitat
So, jetzt mal anders herum gefragt: da du ja so enorme Probleme mit dieser, nennen wir sie mal "Spielleiterwillkür", hast: schildere doch bitte mal aus deinem Erfahrungsschatz die konkreten Situationen in denen eine SL dein Spielvergnügen nachhaltig durch ein unbegründetes Tabu gestört hast, ich denke dann kommen wir vielleicht näher an eine gemeinsame Lösung heran. Bisher haben die Vertreter meiner fraktion ja zahlreiche Beispiele genannt, mir will aber - abseits von theoretischen Konstrukten - noch kein konkret erlebtes Beispiel aus deiner Richtung in den Sinn kommen. Also: nicht hypothetisch, sondern real. Danke.

SR 5  Vorgabe der SL Vermögen Maximal auf D. Das führte dazu das wir alle im Moped Club waren, Der Straßensamurei war im Kampf genauso gut wie der Magier mit seiner Pistole. Der Decker hatte ein umgebautes Autoradio als Deck, ich glaube für eine Waffe hat es bei ihm schon nicht mehr gereicht. Im Abenteuer mußten wir dann mehrere Critter überwinden. Man war das ein Spaß.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 12:44
Kommt auf die entsprechende Warte an:

Rein von Spaßbetrachtung aus ist es dasselbe:, ob nun Konzept oder Bauch: wenn dem SL mit dem von Spieler gewünschten Char der Spaß verdorben ist, spielt der Char eben nicht, sei es weil der Spieler dann nicht mitspielt oder der SL so nicht leitet.

Von der Konzeptwarte torpedieren gewisse Charaktere ein vorgeschlagenes Konzept, in anderen ist Stress in der Gruppe zu erwarten. Da ist dann (soweit die anderen Spieler auch das vorgeschlagene Konzept interessiert) der Spaß gleich mehrerer Beteiligten bedroht.
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
Nur weil halt einer am liebsten Zwerge,  Elfen,  Ventrues, Halblinge , Halborks und was weiß ich spielt?
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. (Adliger, Penner, Flüchtling, Verfluchter etc. )Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 28.12.2017 | 12:50
SR 5  Vorgabe der SL Vermögen Maximal auf D. Das führte dazu das wir alle im Moped Club waren, Der Straßensamurei war im Kampf genauso gut wie der Magier mit seiner Pistole. Der Decker hatte ein umgebautes Autoradio als Deck, ich glaube für eine Waffe hat es bei ihm schon nicht mehr gereicht. Im Abenteuer mußten wir dann mehrere Critter überwinden. Man war das ein Spaß.
Da haben die Vorgaben aber überhaupt nicht zum geplanten Abenteuer gepasst. Das waren keine Settingvorgaben, sondern ganz simples erbärmliches Spielerkleinhalten.

Wenn ich genau diese Vorgabe machen würde, dann kann man sich auf eine Kampagne "Life on the Street" einstellen, wo der "Run" gerne mal simples Schmiere stehen für die "echten" Shadowrunner ist oder wo Granny Kovatz sich beklagt, dass jemand die Datenbank ihrer SimSin-Videothek hackt und man rauskriegen will, wer der armen Granny Kovatz das Geschäft mit Disney-SimSins verderben will.
Also ganz viel persönliches Streetleveldrama und viel weniger KrachPengBumm.

Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.
Und wir sind wieder ganz am Anfang der Diskussion.  :,,(
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 12:54
Dann müssten wir uns wahrscheinlich über Gruppenstrukturen unterhalten, nicht über Spielleitervorgaben.

Von allem, was ich bisher von dir gelesen habe, klingt es für mich so, als wäre deine Gruppe in etwa so gestrickt, wie meine eine DSA-Runde vor 20 Jahren:

4 feste Spieler
4 gelegenetliche Mitspieler
3 Personen, die SL-Funktionen übernehmen und sich mehr oder weniger abwechseln

Da sich mehrere SL die bespielte Welt teilen werden alle Hausregeln in der Gruppe (=feste Spieler) besprochen; an sonsten gilt "Aventurien offiziell", was Regeln und Welt betrifft. Jeder Spieler hat mehrere Charaktere. Am Ende eines Abenteuers kann man ansagen, ob man leiten möchte und liefert eine Grobübersicht. Gibt es mehrere, die leiten möchten kommt es zu einer Abstimmung der Anwesenden. Anschließend überlegt sich jeder welchen Charakter er mitnehmen möchte. Gelegentlich äußert die SL eine Bitte auf Char xy zu verzichten, da es nicht so gut zum Plot passt - was kein Problem darstellt, da man ja noch eine Reihe anderer Charaktere hat.

Wenn das so oder so ähnlich in deiner Gruppe ist ist ja alles in Ordnung ... da dürften kaum Konflikte auftauchen. Die Gruppe besteht aus den Typen mit denen man ohnehin dauernd rumhängt, gemeinhin "Freunde" genannt - da ist eh ein anderer Umgang vorhanden.


Mit Gruppen im "fortgeschrittenen Lebensalter" ist die Struktur bereits eine andere:

Termine zu finden grenzt ans Unmögliche, da Berufsleben und Familien koordiniert werden müssen. Spielleiter zu finden gestaltet sich u.U. auch als problematisch, da Freizeit ein sehr begrenztes Gut ist, welches ungern auch noch mit Vorbereitungszeit verbraucht werden sollte. Zeit eine Gruppe gemeinsam zu erstellen bedeutet einen der kostbaren Termine aufzugeben. Kampagnen werden mitunter recht kurz. Spieler fallen unvorhergesehen aus.

Ich hatte mal eine Runde mit 18 Spielterminen in zweieinhalb Jahren - und die wurde von vielen anderen gefeiert, weil sie so oft gespielt hat! Letztlich gab es zwei feste Spieler und 5 Variable; die letzten 6 termine wurden nur mit den Stammspielern bestritten und der Showdown - die letzte Sitzung - fand bis heute nicht statt. Letzter Spieltermin: vor zwei Jahren.

In solchen Gruppen ist die SL oftmals Gott. Die Spieler sind dankbar genug, dass sich überhaupt jemand findet, der sich die Zeit und Mühe macht, sich um alles zu kümmern, denn letztlich ist die SL hier auch Hauptorganisator und oftmals auch physischer Gastgeber. Wenn die SL also sagt: "dieses und jenes geht nicht" käme kein Mensch auf die Idee das zu hinterfragen - hier überwiegt die Dankbarkeit überhaupt noch das einst-so-geliebte-Hobby betreiben zu können. Wenn du in solch einer Runde einen "Menno - ich will aber!"-Spieler hast, lautet die Antwort oftmals "Such dir ne neue Gruppe, wenns dir nicht passt." was wiederum zu einem zustimmenden Gemurmel der Restbesetzung führt.

Natürlich ist - egal welches Extrem deine Gruppe darstellt - eine GM-Reputation auch immer ein springender Punkt. Wie gesagt: wenn ich eine Kampagne starte wird nichts hinterfragt; alle beteiligten Spieler freuen sich wie Schneekönige, da ich in den letzten 20 Jahren nie Scheiße und oftmals Träume-werden-wahr geliefert habe. Wenn der Erstlings-Noob seine erste Kampagne startet und ihn niemand kennt wird wahrscheinlich schon erst einmal eine "Einschränkung" misstrauisch beäugt - und natürlich fühlen sich dann manche dazu herausgefordert Grenzen auszutesten.

Für mich als GM ist die relistisch einzig problematische Situation dieser Tage also der/die mir unbekannte Spieler/in, die von einem Mitspieler mitgebracht wird. Oder eben der bereits bekannte (Ehe)partner, dessen absonderliche Vorlieben mir bereits in den Knochen stecken. Von diesen bekommt man mitunter eben doch noch Konzepte vorgelegt, die den eigenen Vorgaben völlig widersprechen. Und diese möchte ich eigentlich nicht emhr weg-diskuttieren. "Ich bin zu alt für diese Scheiße." ist da meine klassische Feststellung. Vogel-friss-oder-stirb. Mach es, wie ich es sage, oder lass es - deine Entscheidung. Jeder der unter mir spielt weiß meine Arbeit zu schätzen - da brauch`ich mir nicht mehr die Ohren vollheulen zu lassen, wie "unfair" ich bin oder wie übel ich die Entfaltung der persönlichen Freiheit einschränke. Dann lass es halt. Such dir jemanden der deinen Vorstellungen genügt und spiel mit dem.

Das mag in deinen Ohren hart klingen, oder verbesserungswürdig, oder lass-uns-drüber-reden-artig. Oder du sagts dir: mit so einem SL könnte ich NICHT spielen. Ist O.K. - damit kann ich leben, denn:
Ich bin zu alt für diese Scheiße.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Swafnir am 28.12.2017 | 12:55
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
Nur weil halt einer am liebsten Zwerge,  Elfen,  Ventrues, Halblinge , Halborks und was weiß ich spielt?
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.
Und wird vermutlich auch von irgendjemanden gespielt werden wollen.
Und viele haben halt auch eigene Ideen zur Hintergrundgeschichte. (Adliger, Penner, Flüchtling, Verflucht er etc. )Who cares? Solange es halbwegs machbar ist.

Spinnen wir das mal weiter...

Ist es nicht völlige Willkür vom Autor nur bestimmte Sachen in seinem Regelwerk zuzulassen? Oder ist der Autor eine höhere Instanz als der SL? 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 13:00
Solange es im Regelwerk steht, kann es gespielt werden.

Eben: Ich Regeln - meine Regeln. Die lege ich den Spielern vor und dann können sie spielen, was in den Regeln steht.

Lustige Anekdote dazu: ein Kumpel hat auf einer CON (vor 20 Jahren) geleitet und einer der Spieler dort lamentierte, dass das was der SL macht nicht ginge, denn im Regelbuch auf Seite 23 stünde was anderes. Der Kumpel nimmt sein Regelwerk, schlägt die Seite auf, reißt sie raus und gibt dem Spieler das Buch mit dem Komentar "zeig mir wo" in die Hand.

Ich hab mir vor Lachen beinahe die Hose bepisst!
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 13:02
@
Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Edit. Melde mich später nochmal.

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 13:08
@
Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Klar geht das. Vorausgesetzt Zeit ist kein Problem. Ich habe auch schon Gruppen erlebt in denen die Gruppe gemeinschaftlich Regeln und Setting erschaffen haben. Dann wurde eben auch der SL rotiert. Wenn man die benötigten Resourcen hat - kein Problem.

Nur bedeutet "können" nicht zwangsläufig "müssen". Weil das in Konstellation A klappt, muss das noch lange nicht für Konstellation B oder C auch gelten. Und in manchen Kosntellationen ist eben: Ich Regeln! und Basta! die praktikabelste Lösung.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 13:09
Aber sollten sich erwachsene Menschen so leicht den Spielspass verderben lassen?
...

Eben, so leicht geht Spielspaß nicht flöten:  also sei mal kooperativ und bau einen passenden Charakter ...  :gasmaskerly:

Zu einem Deal gehören immer zwei. Du argumentierst aber ständig nur aus der Sicht der Spielers, der engstirnige SL soll sich nicht so anstellen.
Was angesichts des Mehraufwands vor und der besonderen Aufgaben das alles geregelt zu bekommen im Spiel noch einmal doppelt abwegig ist.

Wenn der Spieler von seinem Konzept nicht wegkommt, muss er sich eben einen anderen SL suchen, genau wie ein SL, der für sein Konzept nicht genügend Spieler findet, dann eben sein Konzept nicht leiten kann.
Bist du aber ein Ausreißer jenseits der kritischen Masse und unwillig dich dem Rest anzupassen (und üblicherweise reden wir dabei von Stand nach einer Gesprächsrunde zur Kompromissfindung) -> da ist die Tür. Draußen kannst du weiterheulen. So leicht lässt sich "Spielspaß verderben" nämlich verhindern!


BezgL. "In den Regeln"-Beispiel:
Nach Start des Spiels hat sich der Spielleiter natürlich genauso an die Vorlagen und wo nicht gehausregelt die geschriebenen Regeln zu halten wie der Rest der Gruppe. So ein Gruppenvertrag bindet in beide Richtungen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.12.2017 | 13:12
Zitat
Da haben die Vorgaben aber überhaupt nicht zum geplanten Abenteuer gepasst. Das waren keine Settingvorgaben, sondern ganz simples erbärmliches Spielerkleinhalten.

Wenn ich genau diese Vorgabe machen würde, dann kann man sich auf eine Kampagne "Life on the Street" einstellen, wo der "Run" gerne mal simples Schmiere stehen für die "echten" Shadowrunner ist oder wo Granny Kovatz sich beklagt, dass jemand die Datenbank ihrer SimSin-Videothek hackt und man rauskriegen will, wer der armen Granny Kovatz das Geschäft mit Disney-SimSins verderben will.
Also ganz viel persönliches Streetleveldrama und viel weniger KrachPengBumm.

Doch doch das passte schon zum Setting. Wir spielten in einer Kleinstadt/Dorf und sollten uns dort erst mal einen Namen machen bei einem untergetauchten Mr. Johnson um dann nach Seatle zu wechseln. Da war es halt nicht möglich sich den ganzen teuren Kram zu kaufen (das war die Begründung). Tja und dann kam halt dazu das die SL SR gern hart und dreckig spielen wollte. Ist eigentlich nichts gegen einzuwenden.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Sashael am 28.12.2017 | 13:27
@
Saschael.

Ich weiß es gibt Abenteuer, bei denen das Drehbuch und die Protagonisten schon festgelegt sind. Und da geht es dann darum die Rollen nur noch zu besetzen. (Kleine Anpassungen sind jedoch möglich )
Wenn die Spieler das im Vorfeld wissen, weiß auch jeder idR. worauf er sich einlässt.

Und dann gibt es halt noch die vielen anderen Plots, wo die SC einigermaßen variabel sind.
Da darf man dann auch erwarten, dass die SC flexibler sind.

In beiden Fälle können SPL noch Ideen einbringen, und ich denke oft wäre das auch machbar. Sicher nicht immer. Aber sie bei der Erschaffung mit ins Boot holen geht trotzdem.

Edit. Melde mich später nochmal.
Issi:
Du. Hast. Nichts. Verstanden.

Da deine Gedankenwelt sich auf derart anderen Existenzebene als meine befindet, breche ich die Diskussion mit dir hiermit ab. Wir werden auf keine gemeinsame Vorstellung bezüglich Rundenorganisation kommen. Ich rede mit einer Wand, auf der jemand mit Grafitti Argumente gesprüht hat, die ich mir zwar immer wieder durchlesen kann, aber die sich niemals ändern werden.

Schönen Tag dir noch.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 28.12.2017 | 14:19
Ich finde die weiter oben beiläufig gestellte Frage wichtig, ob der Autor eine höhere Instanz als die SL ist. In der Praxis wird das auf Ebene der mechanischen Regeln vermutlich fast immer, auf der Settingebene zumindest teilweise akzeptiert.
Es gibt ja auch gute Gründe dafür, aber eben auch Ausgänge aus diesem Standpunkt. Es kommt auch drauf an, wie sehr die Gruppe sich als kreatives Team und wie sehr als Mitspieler am Werk des Autors sieht.
Edit: Was ich sagen will kam wohl oben schon mal auf: Wieso akzeptiert der gleiche Spieler die Einschränkungen des Autors, aber nicht die der SL? Steht vielleicht eine als größer wahrgenommene Idee, die des großen Settings, für ihn an erster Stelle? Oder ist es eine Frage der wahrgenommenen Expertise?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 14:37
Der Autor steht nicht höher als der Spielleiter oder auch nur ein Spieler. Vor allem, da es ja effektiv nicht ein Autor ist.
Am Ende wird ein Autor udn sein Regelwerk als Basis genommen für die Ansprachen (inkl. Hausregeln) am Tisch, weil es einfach am effektivsten ist, da ein anderer schon die meiste Arbeit gemacht hat (und man hat natürlich den gewählt, der den eigenen Vorstellungen am Nächsten kam) udn da veröffentlciht auch für jeden zugänglich und oft schon bekannt ist.
Der Autor liefert eigentlich nur eine abstrakte Vertragsvorlage, welche dann von den Gruppenvertragsparteien entsprechend anzupassen und zu "unterzeichnen" ist. 
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: KhornedBeef am 28.12.2017 | 15:01
Ja eben,  also warum?
Wer die Arbeit macht, stellt die Basis? Kam ja oben schon öfter. Ist das alles? Dann wäre das Problem ja gelöst.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 15:28
Ja eben,  also warum?
Wer die Arbeit macht, stellt die Basis? Kam ja oben schon öfter. Ist das alles? Dann wäre das Problem ja gelöst.

Der Autor wird in wenigstens einer Münze bezahlt: Geld oder Selbstverwirklichung.
So lange der SL nicht bezahlt wird, bleibt ihm nur der Weg über die Selbstverwirklichung
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Greifenklause am 28.12.2017 | 15:38
Ich kann mich an keine einzige DSA-Kampagne oder Gruppe erinnern, in der wir nicht irgendwelche Einschränkungen der SC gegenüber dem offiziellen Angebot hatten.
Insbesondere in unserer Mantel-und-Degen-Kampagne im Horasreich haben wir das Angebot seehr eingeschränkt und fuhren seeehr gut damit.

Witzigerweise haben wir bei Splittermond das offizielle Angebot nicht eingeschränkt. In meinem Homebrew dito.
Und auch hier fuhren wir seehr gut damit

Warum ist das so?
-- Ist der Geschmack mittlerweile so nah beeinander, dass Absprachen/Einschränkungen nicht mehr nötig sind, weil die Selbstzensur zuverlässig ist?
-- Sind die genannten Systeme gebalanceder?

Diese Fragen greifen zu kurz. Im Grunde kann ich "vorkorrigieren" oder "nachkorrigieren".
Bei ersterem besteht die Gefahr, dass ich die Auswahl über Gebühr einschränke. Bei zweitem besteht die Gefahr "Ich habe es jetzt zwei Mal mit deinem teleportierenden Orkassassinen versucht, sorry geht gar nicht. Offiziell hin oder her! Tut mir leid, wechsle bitte den Charakter!"
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 15:49
Wie sehr eine Runde durch Exoten/Chaoten "beschädigt" werden kann, hängt halt auch erheblich davon ab, wie chaotisch/"kitchensink" die Grundsituation schon ist, bzw innerhalb der Gruppe Stress hingenommen wird. 

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Greifenklause am 28.12.2017 | 15:53
Wie sehr eine Runde durch Exoten/Chaoten "beschädigt" werden kann, hängt halt auch erheblich davon ab, wie chaotisch/"kitchensink" die Grundsituation schon ist, bzw innerhalb der Gruppe Stress hingenommen wird.

Auch, aber nicht nur!

Oft soll eine Kampagne einen bestimmten Geschmack transportieren und der kann durch bestimmte Exoten zerstört werden.
Bzw der Geschmack der Kampagne wird unterstützt, wenn viele "im besonderen Maße passende" Charaktere gespielt werden.
Und bisher rede ich nur vom Hintergrund....
... bei kampagnenbezogenen benötigten Fertigkeiten - also der regeltechnischen Ebene - wird es dann nochmal schlimmer im schlimmsten Fall.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Maarzan am 28.12.2017 | 15:59
Auch, aber nicht nur!

Oft soll eine Kampagne einen bestimmten Geschmack transportieren und der kann durch bestimmte Exoten zerstört werden.
Bzw der Geschmack der Kampagne wird unterstützt, wenn viele "im besonderen Maße passende" Charaktere gespielt werden.
Und bisher rede ich nur vom Hintergrund....
... bei kampagnenbezogenen benötigten Fertigkeiten - also der regeltechnischen Ebene - wird es dann nochmal schlimmer im schlimmsten Fall.

Ja sicher.
In der Richtung meinte ich das ja.

Und da hörte sich irgendwo in Splittermond doch deutlich unspezifischer und settingeinbindungsärmer an als eben eine Mantel-Und-Degen-Session im Horasreich.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 16:01
Spinnen wir das mal weiter...

Ist es nicht völlige Willkür vom Autor nur bestimmte Sachen in seinem Regelwerk zuzulassen? Oder ist der Autor eine höhere Instanz als der SL?
Jedes Vorgefertigte Abenteuer ist aus meiner Sicht ein Vorschlag für den SL.
Er kann es ganz nach Plan spielen, oder er kann nur Bausteine davon verwenden.
Am Ende muss er sich entscheiden,  was er wie spielen will und  wie flexibel die SC Figuren sein sollen.
Kommt natürlich auch darauf an, wie flexibel sie überhaupt sein dürfen, damit der Plot noch funktioniert.

Wenn es zum Beispiel vorgesehen ist, dass unbedingt ein Arzt Y dabei ist,  der mit Herrn X verwandt ist.
Dann ist das gesetzt.
Aber es ist nicht gesetzt, wie der genau aussieht, oder was er sonst für Fluffs und Besonderheiten hat.
Hier könnte man z. B.  Spielerwuensche mit berücksichtigen.
Wenn man das wollte. 

Edit. Das für den Plot verwendete Regelwerk dagegen, auf das sich alle geeinigt haben,  ist idR. keine Sache,  die vom SL beliebig ohne Kenntnis der Spieler oder ohne Erklärung geändert werden darf. Es sei denn,  die SPL sind damit einverstanden.
Und dazu zählen halt unter anderem auch SC,  die man sich laut Regelwerk erstellen könnte.

Wenn aber klar ist: Geht nicht wegen Plot und das wird spaeter noch erklärt,  dann ist das plausibel.
Zumindest besser als Basta.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 16:07
Klar geht das. Vorausgesetzt Zeit ist kein Problem. Ich habe auch schon Gruppen erlebt in denen die Gruppe gemeinschaftlich Regeln und Setting erschaffen haben. Dann wurde eben auch der SL rotiert. Wenn man die benötigten Resourcen hat - kein Problem.

Nur bedeutet "können" nicht zwangsläufig "müssen". Weil das in Konstellation A klappt, muss das noch lange nicht für Konstellation B oder C auch gelten. Und in manchen Kosntellationen ist eben: Ich Regeln! und Basta! die praktikabelste Lösung.
Wenn das für die Spieler Ok ist,  ist es ja auch Ok.
Im Endeffekt müssen die SPL den SL dazu berechtigen.
Das tun sie auch indem sie ein vorher vom Spielleiter klar kommuniziertes Angebot akzeptieren.

Und da sind die Mitsprache Bedürfnisse einfach auch unterschiedlich, je nach Spieler bzw. Gruppe.

Das ist, finde ich, keine pauschale Sache.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 16:37
Eben, so leicht geht Spielspaß nicht flöten:  also sei mal kooperativ und bau einen passenden Charakter ...  :gasmaskerly:

Zu einem Deal gehören immer zwei. Du argumentierst aber ständig nur aus der Sicht der Spielers, der engstirnige SL soll sich nicht so anstellen.
Was angesichts des Mehraufwands vor und der besonderen Aufgaben das alles geregelt zu bekommen im Spiel noch einmal doppelt abwegig ist.

Wenn der Spieler von seinem Konzept nicht wegkommt, muss er sich eben einen anderen SL suchen, genau wie ein SL, der für sein Konzept nicht genügend Spieler findet, dann eben sein Konzept nicht leiten kann.
Bist du aber ein Ausreißer jenseits der kritischen Masse und unwillig dich dem Rest anzupassen (und üblicherweise reden wir dabei von Stand nach einer Gesprächsrunde zur Kompromissfindung) -> da ist die Tür. Draußen kannst du weiterheulen. So leicht lässt sich "Spielspaß verderben" nämlich verhindern!


BezgL. "In den Regeln"-Beispiel:
Nach Start des Spiels hat sich der Spielleiter natürlich genauso an die Vorlagen und wo nicht gehausregelt die geschriebenen Regeln zu halten wie der Rest der Gruppe. So ein Gruppenvertrag bindet in beide Richtungen.
Ich argumentiere aus Sicht eines Spielleiters der sich in seine Spieler hinein versetzt.
Daher wirkt es vielleicht so,  als würde ich aus Spielersicht argumentieren.
Tue ich aber nicht.

Was den Mehraufwand für Spieler betrifft.(SPL Interessen berücksichtigen ) Den betreibe ich tatsächlich gerne. Nicht weil ich es müsste, sondern weil es mir Spaß macht.
Edit.
Und natürlich weil ich es richtig  finde.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 17:40
Ergo: weil du die Zeit dafür hast.

Kann man übrigens auch sehr einfach umgehen: wenn ich richtig Bock habe, dann schreibe ich die Klassen meinen Spielern auf den Leib. Setzt natürlich voraus, dass du deine Bande kennst. Aber bei der "Schneinwahl" des Charakters: "Du kannst spielen was du willst, incl. diesem neuen von mir entwickelten Kampfmagier a là Gerald - deinem Lieblingsbuchcharakter. Der muss aber dann ein mensch sein - ist ´ne Prereq. für die Klasse ..." setzt sich der SL eigentlich immer durch ;) .

Und zum Thema "hineinversetzen": offensichtlich hattest du bisher immer das Glück mit Leuten zu spielen, bei denen sich das lohnt. Ich hätte nicht übel Lust dir mal auf einer CON oder so die nervigsten Spieler der letzten 5 Jahre zusammenzutrommeln. Währe echt spannend zu erleben, wie du mit den Haufen umgehst ... aber so böse bin ich dann doch nicht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 17:55
@
Archoangel

Naja ein paar Spezialisten hatte ich auch schon am Tisch. Wo ich mir hinterher dachte man war ich blöd.

Aber dein Con Survival Training wäre sicher witzig. ~;D

Edit. Und soviel Zeit, nimmt das nicht in Anspruch. Es sind ja die Spieler die sich Gedanken machen. Oft sind es Kleinigkeiten die glücklich machen. Als Spielleiter muß man sie dann  nur noch verbauen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Klingenbrecher am 28.12.2017 | 18:03
Jedes Vorgefertigte Abenteuer ist aus meiner Sicht ein Vorschlag für den SL.
Er kann es ganz nach Plan spielen, oder er kann nur Bausteine davon verwenden.

Jein
Ja, man kann Stücke aus einem Abenteuer "Modul" nutzen oder seine Fantasie damit anregen lassen.
Nein, du kannst nicht ein Abenteuer was in sich verzahnt und sinnig ist zerlegen wie einen rohen Fisch.

Der Autor hat sich bei dem Abenteuer Gedanken gemacht und legt diese dem Leser/SL nieder. Hier stellt sich dann eher die Frage möchte ich als SL jetzt eine Geschichte leiten die nun mal nicht meine ist oder akzeptiere ich hier "MEINE" Fußfesseln nicht und biete meinen Spielern nicht das für dass sie kommen.

Am Ende muss er sich entscheiden,  was er wie spielen will und  wie flexibel die SC Figuren sein sollen.
Kommt natürlich auch darauf an, wie flexibel sie überhaupt sein dürfen, damit der Plot noch funktioniert.

Und da gibst du dir selbst schon die Antwort. Tatsächlich werden dir bei den Vorgefertigten Abenteuern Gruppenregeln als erstes vor den Kopf geworfen. Meist wird hier schon gesagt welche Art von Helden für das Abenteuer vorgesehen sind und welche Völker eher auch nicht tragend sein können. Und da soll sich jetzt echt ein Homebrew SL Gedanken machen das er seine ach so armen Spieler zu sehr beschneidet?

Auf mich wirkt das ganze Issi das du schon lange kein Abenteuer mehr geleitet geschweige den mal zwischen den Fingern hattest.

Ich argumentiere aus Sicht eines Spielleiters der sich in seine Spieler hinein versetzt.
Daher wirkt es vielleicht so,  als würde ich aus Spielersicht argumentieren.
Tue ich aber nicht. 

Nimmt man den Kern deiner Aussage ist dieser so leer wie die Merkel-Raute.


Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Chiarina am 28.12.2017 | 18:22
Zitat von: Klingenbrecher
Der Autor hat sich bei dem Abenteuer Gedanken gemacht und legt diese dem Leser/SL nieder. Hier stellt sich dann eher die Frage möchte ich als SL jetzt eine Geschichte leiten die nun mal nicht meine ist oder akzeptiere ich hier "MEINE" Fußfesseln nicht und biete meinen Spielern nicht das für dass sie kommen.

Mal abgesehen davon, dass ich nur noch selten Kaufabenteuer leite...: Bei mir kommen die Spieler nie, weil sie unbedingt ein Kaufabenteuer möglichst textgetreu von mir heruntergeleitet bekommen wollen. Die wissen doch gar nicht, was da drin steht! Wie sollen sie dann bestimmte Erwartungen an den Verlauf der Geschichte haben?
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 18:28
Zitat
Jein
Ja, man kann Stücke aus einem Abenteuer "Modul" nutzen oder seine Fantasie damit anregen lassen.
Nein, du kannst nicht ein Abenteuer was in sich verzahnt und sinnig ist zerlegen wie einen rohen Fisch.
Oh doch, das geht ganz gut.
Aber um das zu vertiefen, ist hier der falsche Strang.
Wenn Du magst, kannst Du gerne einen neuen aufmachen.

Zitat
Der Autor hat sich bei dem Abenteuer Gedanken gemacht und legt diese dem Leser/SL nieder. Hier stellt sich dann eher die Frage möchte ich als SL jetzt eine Geschichte leiten die nun mal nicht meine ist oder akzeptiere ich hier "MEINE" Fußfesseln nicht und biete meinen Spielern nicht das für dass sie kommen.
Kein "Plot" ist wirklich neu. Jede Geschichte, egal ob Buch, Film oder Abenteuer lässt sich in seiner Struktur analysieren. Das ist auch gar nicht schwer, sofern man sich mal damit beschäfftigt hat. Meist gibt es mehrere" Plots" die miteinander verwoben sind. (Ich nenne das gerne Mantel und Kernplot)
Auch der Aufbau folgt meist einer  bestimmten Struktur. Solange die erhalten bleibt kann man recht viel drehen.

Zitat
Und da gibst du dir selbst schon die Antwort. Tatsächlich werden dir bei den Vorgefertigten Abenteuern Gruppenregeln als erstes vor den Kopf geworfen. Meist wird hier schon gesagt welche Art von Helden für das Abenteuer vorgesehen sind und welche Völker eher auch nicht tragend sein können. Und da soll sich jetzt echt ein Homebrew SL Gedanken machen das er seine ach so armen Spieler zu sehr beschneidet?
Ach das ist recht unterschiedlich je nach Abenteuer.
Nicht selten gibt es einfach  Empfehlungen wie: "Es sollte auch ein Priester dabei sein. Oder für Figuren von Grad 1-3 geeignet."
Oder "es sollten schon ein paar Kämpfer dabei sein."
Es geht selbstverständlich noch wesentlich begrenzter.- Bis zu -das ist Figur x mit Hintergrundgeschichte y und Auftrag z. und und und.
Im Endeffekt- sind das nicht selten sogar  "austauschbare Figuren".
Oder auch Platzhalter. Beispiel - irgendjemand muß dem Bösen die Stirn bieten. Jemand muß den NSC befreien. Jemand muß den Heiligen Gral finden usw.
Auch wenn der Autor sagt, dass es Professor Roberts ist, Absolvent der Akademie von Knowledge, kann es in Wirklichkeit auch Felix Flunker, der Meisterdieb sein, der sich auf die Suche nach dem vergessenen Schatz macht. Hauptsache jmd geht ihn suchen. (Denn das ist die Aufgabe, die bewältigt werden soll)

Zitat
Auf mich wirkt das ganze Issi das du schon lange kein Abenteuer mehr geleitet geschweige den mal zwischen den Fingern hattest.
Tja, so kann man sich täuschen.... ~;D
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 18:34
Mal abgesehen davon, dass ich nur noch selten Kaufabenteuer leite...: Bei mir kommen die Spieler nie, weil sie unbedingt ein Kaufabenteuer möglichst textgetreu von mir heruntergeleitet bekommen wollen. Die wissen doch gar nicht, was da drin steht! Wie sollen sie dann bestimmte Erwartungen an den Verlauf der Geschichte haben?
+1
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Klingenbrecher am 28.12.2017 | 19:00
Mal abgesehen davon, dass ich nur noch selten Kaufabenteuer leite...: Bei mir kommen die Spieler nie, weil sie unbedingt ein Kaufabenteuer möglichst textgetreu von mir heruntergeleitet bekommen wollen. Die wissen doch gar nicht, was da drin steht! Wie sollen sie dann bestimmte Erwartungen an den Verlauf der Geschichte haben?

Problem ist das ich hier OFF Topic schreibe. Daher nur kurz

Was nutzt es ein Vorgefertigtes AP zu spielen wenn ich dann doch alles verwerfe. Dazu kommt das es bestimmte Kampagnen gibt wo sich dann auch mal die Spieler und Spielleiter ausstauschen. "Wie habt ihr Situation A oder B geregelt." als Beispiel. Aber  :btt:

Tja, so kann man sich täuschen.... ~;D
Ne, du bist ne Blendgranate und mit deinem +1 unter einer sehr dünnen Aussage. Unterstreichst du meine Meinung über dich nur.  :d

Damit jedoch nicht die Diskussion in eine falsche Richtung läuft mag ich dir in der Sache recht geben das die jetzt getätigten Post eher in einen anderen Thema/ Bereich sein müssten.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 19:04
Zitat
Ne, du bist ne Blendgranate und mit deinem +1 unter einer sehr dünnen Aussage. Unterstreichst du meine Meinung über dich nur.  :d
Die war nicht dünn! Die war einfach nur wahr! :D

Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 19:43
Naja, war halt ein Zitat von Captain Obvious.

Kan ich auch:
Zitat
der Papst ist katholisch.

+1
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 21:21
Zitat
Was nutzt es ein Vorgefertigtes AP zu spielen wenn ich dann doch alles verwerfe. Dazu kommt das es bestimmte Kampagnen gibt wo sich dann auch mal die Spieler und Spielleiter ausstauschen. "Wie habt ihr Situation A oder B geregelt." als Beispiel.
Wenn es auch der Wunsch der Spieler ist ein möglichst unverfälschtes Abenteuer zu spielen, egal mit welchem SC, dann wirst Du vermutlich auch keine Diskussionen mit ihnen haben.
Denn möglichst textgetreu zu spielen, ist ja dann auch ihr Interesse.

Bei der Abenteuer =Steinbruch Spielweise, ist den Spielern dagegen  meist nicht wichtig ob das Abenteuer jetzt genau nach Heft ist, oder komplett selfmade, solange es ihnen Spaß macht.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Archoangel am 28.12.2017 | 22:15
Ich habe ja schon viel erlebt. Aber Spieler, die gesagt hätten "Leite mal bitte das Abenteuer XY - aber so wie es im Buche steht!" - solche Spieler habe ich in meinem Leben noch nie getroffen. Also wieder mal theoretische Konstrukte?

Adon: selbst die nasigstens DSA-Fanboys, die gerne über den Schienenstrang brettern haben noch nie solche Vorgaben gemacht ...
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 22:38
Ich habe ja schon viel erlebt. Aber Spieler, die gesagt hätten "Leite mal bitte das Abenteuer XY - aber so wie es im Buche steht!" - solche Spieler habe ich in meinem Leben noch nie getroffen. Also wieder mal theoretische Konstrukte?

Adon: selbst die nasigstens DSA-Fanboys, die gerne über den Schienenstrang brettern haben noch nie solche Vorgaben gemacht ...
Die gibt es schon. Zumindest was man so in Abenteuer Strängen liest.
A la "Sagt mal wie habt ihr den Kampf mit dem Schwarzen Ritter X an Kreuzung Y gelöst, mit dem es in Kapitel 2.1 Regelproblem Z gab?"
Meine erste Priorität wäre es auch nicht.
Aber das muss es ja auch nicht sein.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: nobody@home am 28.12.2017 | 22:55
Die gibt es schon. Zumindest was man so in Abenteuer Strängen liest.
A la "Sagt mal wie habt ihr den Kampf mit dem Schwarzen Ritter X an Kreuzung Y gelöst, mit dem es in Kapitel 2.1 Regelproblem Z gab?"
Meine erste Priorität wäre es auch nicht.
Aber das muss es ja auch nicht sein.

Könnte ich mir teilweise als reflexhafte Übertragung aus dem Computer"rollen"spielbereich vorstellen. Da spielt man zwangsläufig das Abenteuer mehr oder weniger eisenbahnhaft wie programmiert, weil's da bis heute nicht eben viel an KI-Spielleitung gibt, die bei zu starkem Abweichen vom Skript einfach in einen freien Improvisationsmodus umschalten könnte...und wenn dann jemand mit derartigen Vorerfahrungen das "Tisch"rollenspiel neu für sich entdeckt, kann man es ihm kaum verdenken, wenn er diese und eine gewisse dazu passende Erwartungshaltung dabei mitbringt.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Klingenbrecher am 28.12.2017 | 23:07
Die gibt es schon. Zumindest was man so in Abenteuer Strängen liest.
A la "Sagt mal wie habt ihr den Kampf mit dem Schwarzen Ritter X an Kreuzung Y gelöst, mit dem es in Kapitel 2.1 Regelproblem Z gab?"
Meine erste Priorität wäre es auch nicht.
Aber das muss es ja auch nicht sein.

Wäre nicht deine Priorität, hmm.
Ok, die Welt und das System mögen mich nicht mehr so überzeugen. Jedoch war das erste Abenteuer, Fluch der Hexenkönigin, für Splittermond der Wahnsinn. Das ganze Projekt war darauf ausgelegt das die Spieler sich austauschten wie bei ihnen am Spieltisch die Geschichte verlaufen ist.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Issi am 28.12.2017 | 23:27
Wäre nicht deine Priorität, hmm.
Ok, die Welt und das System mögen mich nicht mehr so überzeugen. Jedoch war das erste Abenteuer, Fluch der Hexenkönigin, für Splittermond der Wahnsinn. Das ganze Projekt war darauf ausgelegt das die Spieler sich austauschten wie bei ihnen am Spieltisch die Geschichte verlaufen ist.
Bitte nicht falsch verstehen, das mit der Priorität war von mir nicht wertend gemeint, sondern einfach nur eine Feststellung.
Es gibt wirklich absolut coole Abenteuer , und ich verstehe auch,  dass wenn man sich darüber mit anderen unterhält,  wünscht, dass alle im gleichen Film waren und nicht in verschiedenen.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Greifenklause am 29.12.2017 | 09:38
Ja sicher.
In der Richtung meinte ich das ja.

Und da hörte sich irgendwo in Splittermond doch deutlich unspezifischer und settingeinbindungsärmer an als eben eine Mantel-Und-Degen-Session im Horasreich.

Daran wird es wohl liegen. Beim Horasreich waren es 60% Intrigen, 20% sozialer Slapstick und 20% Dungeon Crawl.
Bei Splittermond haben wir eine ausgeglicheneres Verhältnis.
Da hat man dann auch andere SC-Zwänge und -Vorlieben.
Nichtsdestotrotz reagiere ich allergisch auf Paladin-Klischees, Berserker-Klischees und "auf eine Kampffertigkeit gemaxte Krieger".
Wohlgemerkt: Klischees und Vorurteile sind hier gemeint.
Ich habe sowohl Paladin/Ritter/Rondrianer-Varianten erlebt, die sich in einer Vielzahl von Abenteuern einsetzen ließen.
Und ich spiele selbst einen Berserker, der eben nicht sich dauernd wie der soziale Elefant im Etikette-Porzellanladen verhält und komplette Plots zerstört.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.12.2017 | 09:59
Zitat
Ok, die Welt und das System mögen mich nicht mehr so überzeugen. Jedoch war das erste Abenteuer, Fluch der Hexenkönigin, für Splittermond der Wahnsinn. Das ganze Projekt war darauf ausgelegt das die Spieler sich austauschten wie bei ihnen am Spieltisch die Geschichte verlaufen ist.

Wieso soll cih das wenn nach deiner Meinung "by the Book " gespielt wurde. Da unterhalte ich mich vielleicht noch darüber in wieviel Runden man welchen Gegner überwunden hat.
Titel: Re: SC-Vorgaben durch SL - Wie stark darf´s denn sein?
Beitrag von: Klingenbrecher am 29.12.2017 | 12:19
@bobibob bobsen

Lies das Abenteuer oder besser noch leite es. Dann Verstehst du warum das Abenteuerheftchen wirklich gut ist.