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Pen & Paper - Spielsysteme => Shadowrun => Thema gestartet von: Floki am 13.01.2018 | 06:05

Titel: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 06:05
Hi Folks.

Meine Spielgruppe startet demnächst eine neue Shadowrun runde da die alte durch 2 Ausfälle im Sand verlaufen ist.
Wie schon so oft in Shadowrun runden stellte sich erneut die Frage wann fängt Powergaming an bzw. Ab wann gilt etwas als min/maxen und ob es bei einem Spiel wie Shadowrun überhaupt wirklich eine Rolle spielt weil ja das ganze system mit seiner Bodyware, Magie, Adeptenkräfte, SURGe und was weis ich nicht noch alles ja sogar begünstigt.
Jetzt wollte ich mal aus reiner Neugier hier eine Diskussionsrunden starten.
Wo fängt bei euch Powergaming an?
Was ist min/maxen für euch?
Achtet ihr in eurer Gruppe überhaupt auf sowas oder spielt es nicht mal eine Rolle ob es eine Rolle spielt?

So und da ich irgendwann während meiner Militärzeit gelernt habe das man mit guten Beispiel vorrangeht fange ich auch gleich mal an.

Powergaming:
Das ist für mich wohl der am schwersten zu definierende Begriff. Dies liegt in erster Linie daran das man bei Shadowrun in der Regel ja keinen einfachen Pöbel spielt der sich langsam hocharbeiten muss sondern schon als Profis beginnt. Nicht als Legenden klar aber als jemand wo der Johnson zum Schieber sagt 'Den kannst du mir gerne wieder schicken'.
Des weiteren handelt es sich ja durchaus um Spezialisten. Söldner und Samurai kämpfen, Decker Hacken, Unterhändler machen was sie halt so tun.
Ist es dann also Powergaming wenn ein Spieler einen Troll Samurai mit Kunstmuskeln, Dermalpanzerung usw. Baut?
Oder ein Decker der seine Logik hochschraubt?
Oder ein Magier mit Magiewert 6?
Die Antwort auf alle drei fragen lauten bei mir: Nein eher nicht.
Bei mir ist Powergaming eher eine Einstellungssache. Also eher die Frage danach warum mach ich den Charakter so.
In einem anderen Forum gab es mal dieses Rechenbeispiel in dem man mit einem Zyklop (glaube ich zumindest), Ghulifizierung, und Bodyware auf eine Stärker von knapp unter 20 kam.
Obwohl das jetzt ein extremes Beispiel ist zeigt es aber genau auf was ich meine. Powergamer haben (zumindest in meinen Augen und ohne jemanden Persönlich angreifen zu wollen) nicht das Ziel interesannte Charakter zu erschaffen sondern sich ein Monster zu bauen (was auch meistens dazu führt das die Powergamer mit denen ich das 'vergnügen' hatte zu spielen immer eher Kampflastige Charakter spielen).

Min/Maxen:
Nun das ist für mich etwas klarer ersichtlich.
Es ist einfach diese Überlegung 'Oh ich will ja keinen Unterhändler spielen also setze ich Charisma auf 1.' das kann man in mehreren Variationen spielen und das wohl schlimmste was in diesem Fall mir schon vorgesetzt wurde war mit vier Eigenschaften auf 1.
Auch finde ich es diesbezüglich eine frechheit wenn man Eigenschaften hoch setzt (am besten noch künstlich verstärkt) und dann die Fertigkeiten niedrig lässt um so viele davon wie möglich zu bekommen. Natürlich kann ich einen Elf so verdrahten das er Geschicklichkeit 9-10 bekommt aber macht es dann auch wirklich Sinn die dazugehörigen Fertigkeiten auf 1,2 oder maximal 3 zu setzen um so viele Fertigkeiten wie möglich abzudecken?
Ich denke nicht.
Ein weiteres Phänomen ist Attribute niedrig ansetzen und dann mit Bodyware hoch schrauben. Auch hier habe ich in einem forum mal ein Extrembeispiel gesehen wo einer einen Decker mit Geschicklichkeit und Stärke 1 gebaut hat und diese Werte dann mit einem Cyberarm auf 9 hoch hat.
Zusammenfassend würde ich also diese Punkte als Min/maxen bezeichnen.

Achtet meine Gruppe auf sowas:
Nun ich habe schon mit einigen Gruppen gespielt und da gingen die meinungen von 'ist eigentlich egal solange es regelkonform ist' über Dinge wie 'dein Unterhändler darf nicht Charisma 8 haben weil es das spielgleichgewicht stört aber der Ork Söldner des anderen Spielers darf Stärke und Geschicklichkeit auf vercyberten maximum haben weil es ein Schulfreund ist und ich es passend finde' bis hin zu 'du musst jede Eigenschaft, Fertigkeiten, Vor und Nachteil sowie jedes Ausrüstungs Stück erklären sonst lass ich den Charakter nicht zu'
Meine jetzige Gruppe mit der ich nun schon mit leichten Personal Änderungen und Pausen seit der veröffentlichtichung der 5. edi spiele achtet schon auf Powergaming und min/maxen und achtet auch darauf das wenn so Sachen schon passieren das es dann auch zum Charakter passt und nicht nur mittel zum Zweck ist.

Also dann wünsche ich euch viel Spass beim diskutieren und bin auf eure Einwürfe und Meinungen schon sehr gespannt.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 13.01.2018 | 09:13
Moin,Moin
Der grosse Unterschied (für Mich) ist die Geisteshaltung !
Der Powergamer will allen am Tisch zeigen, das er den Längsten.....das längste Charackterblatt hat . Er kümmert sich nicht um den Spass der Mitspieler und vernünftiges Spiel , sondern will immer & Überall Siegen und der beste sein, weshalb  er auch schonmal Kämpfe vom Zaun bricht, die nicht Notwendig sind.
Der Min/Maxer dagegen will "nur" einen guten Char haben , damit er die Sachen, die er machen möchte gut (so gut wie möglich) ausführen kann, er will aber nicht das Spotlight der anderen "klauen" indem er noch zusätzlich deren Aufgaben mit übernehmen will .
Also als Magier nicht noch zusätzlich dutzende von Elementaren beschwören, die besser als der Streetsam kämpfen können und sich ein superteures Deck mit aufgepimpten Agenten um den Decker Arbeitslos zu machen, etc .

Min/Maxing wird auch vom System erwartet , es gibt soviele Möglichkeiten, seinen Char zu verbessern, das es einfach D....
Suboptimal ist, das nicht zu machen .

Ja, Ich weiß ,andere definieren Powergamer und Min/Maxer anders, das ist mir aber egal

Zitat
Auch finde ich es diesbezüglich eine frechheit wenn man Eigenschaften hoch setzt (am besten noch künstlich verstärkt) und dann die Fertigkeiten niedrig lässt um so viele davon wie möglich zu bekommen.

Hmmm, also zum einen, wenn man schon soviele Punkte draufgesetzt hat um ....z.B. GES zu maximieren ,dazu Pujnkte um den Char 1/2wegs abzurunden, Ihn interessant zum Spielen macht, bleiben meist nicht viele Punkte übrig um auch noch alle Skills zu erhöhen
UND zum anderen hast du das doch auch in der realen Welt , Leute ,die natürlich für etwas begabt sind (also besonders geschickt) die
verbringen nicht ihre ganze Zeit damit ihre Skills zu erhöhen, wenn sie die Aufgabe sowieso schon schaffen .
Das liegt in der Natur der Menschen .Nur ganz wenige Menschen haben die Disziplin, immer und jederzeit an sich weiterzuarbeiten
und immer & Immer wieder & weiter zu trainieren, wenn sie an einem Punkt sind, an dem sie das ,was sie machen wollen auch Schaffen .
Deshalb ist es keine Frechheit .
Ausserdem kann man auch übertreiben
Wenn Ich z.B. einen Char mit GES 10(12) machen und dann auch noch einen 6er Skill und Spezi und Smart, starte ich mit > 20W im Pool
da sagt dann ein SL auch mal: " neehh, ist mir zuviel, schraub' den runter"
und dann mache Ich das und dann kommst DU und sagst ,Das ist aber eine Frechheit, das Du mit GES 10(12) nur einen 2er Skill hast.... !
Siehst Du ...."das Problem " ?

HougH!
Medizinmann
 
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 09:22
Moin,Moin
Der grosse Unterschied (für Mich) ist die Geisteshaltung !
Der Powergamer will allen am Tisch zeigen, das er den Längsten.....das längste Charackterblatt hat . Er kümmert sich nicht um den Spass der Mitspieler und vernünftiges Spiel , sondern will immer & Überall Siegen und der beste sein, weshalb  er auch schonmal Kämpfe vom Zaun bricht, die nicht Notwendig sind.
Der Min/Maxer dagegen will "nur" einen guten Char haben , damit er die Sachen, die er machen möchte gut (so gut wie möglich) ausführen kann, er will aber nicht das Spotlight der anderen "klauen" indem er noch zusätzlich deren Aufgaben mit übernehmen will .
Also als Magier nicht noch zusätzlich dutzende von Elementaren beschwören, die besser als der Streetsam kämpfen können und sich ein superteures Deck mit aufgepimpten Agenten um den Decker Arbeitslos zu machen, etc .

Min/Maxing wird auch vom System erwartet , es gibt soviele Möglichkeiten, seinen Char zu verbessern, das es einfach D....
Suboptimal ist, das nicht zu machen .

Ja, Ich weiß ,andere definieren Powergamer und Min/Maxer anders, das ist mir aber egal

HougH!
Medizinmann
Seltsam, trifft so gar nicht meine Definition der Dinge:

Powergamer:
Er bewegt sich innerhalb der Regeln, um einen möglichst starken Charakter zu haben, der in der Welt auch gut besteht. Er überlegt sich schon im Vorfeld, in welche Richtung es gehen soll.

Min/Maxer:
Sind Bastler. Sie loten das System so aus, dass sie in einer Sache übermäßig gut sind, gerne auch zu Lasten anderer Dinge (das "Min" in dem Wort). Meistens nur Gedankenspiele, die im echten Spiel nie vorkommen, weil "One-Trick-Ponys".
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 10:40
Für mich sind "Min-Maxer" und "Powergamer" und auch Leute, die "System Mastery" betreiben, das gleiche: Leute, die wert darauf legen, dass ihre Spielfiguren möglichst effektiv funktionieren (durch bestmögliche Spielwerte, bestmögliche Vernetzung innerhalb der Spielwelt etc.).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 10:51
@Floki:
Wie definierst du denn überhaupt Powergaming? Diese Antwort bleibst du in deinem Beitrag schuldig. Allerdings kommt schon rüber, dass du Powergaming für etwas Schlechtes hältst. Wie kommt das?

Schau dir Rhylthars Definition an. Man könnte auch sagen, der Powergamer spielt, um zu gewinnen. Also, auf Shadowrun bezogen, die Runs erfolgreich und lebendig abzuschließen. Dazu muss der Charakter möglichst kompetent sein, und um das zu erreichen, muss man sich mit dem System befassen, um die guten von den lausigen Optionen trennen zu können.

Powergaming ist gut. Ich will Powergamer in meinen Gruppen haben, denn sie sind engagiert und befassen sich auch zwischen den Sitzungen mit dem Spiel. Ist mir um Längen lieber als "filthy Casuals" -- Konsumspieler, die sich berieseln lassen wollen wie von einem Fernseher: Folge vorbei, Fernseher aus, bis nächste Woche dann.

Man kann's natürlich übertreiben, gerade bei weniger robusten Systemen. Wenn ein Spieler mit seinem SC allen anderen die Show stiehlt, ist etwas im Argen. Wenn beispielsweise ein SC so robust ist, dass man ihn schon mit einem Raketenwerfer angreifen müsste um ihn anzukratzen -- dieser Raketenwerfer aber die anderen SCs zu Chunky Salsa verarbeiten würde. Da muss man dann drüber reden. Ist aber mehr eine zwischenmenschliche Angelegenheit, bzw der sozialen Kompetenz aller Beteiligten, ein gemeinsames Niveau für die Runde zu finden.

Generell empfehle ich mal die Lektüre unseres Rollenspiel-Lexikons, Link in meiner Sig. ^^

P.S.: ist es Absicht, dass dieser Thread im Shadowrun-Board steht? Ist doch eigentlich mehr ein Allgemeines Thema?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 11:15
Ich finde es ganz gut, dass dieser Thread auf Shadowrun gemünzt ist, weil es doch einige Unterschiede zu z. B. Fantasy-RPG gibt (imo).

Die Abgrenzung zwischen den einzelnen Aufgabenbereichen der Gruppenmitglieder ist viel schärfer, als es bei anderen Spielen ist. Was auch bedeutet, dass man sich trotz Powergaming eher selten ins Gehege kommt bzw. die Spotlights klaut.

- Decker
- Rigger
- "Face"
- Street-Sam
- Magier
- ...

Für mich eher selten, dass es da zu Kompetenzschwierigkeiten zwischen den Charakteren kommt, weil sie einfach andere Nischen abdecken.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Chruschtschow am 13.01.2018 | 11:40
Bei Shadowrun haben wir die Werte der Figuren optimiert, seit der erste sagte: "Wollen wir eigentlich mal Shadowrun spielen?" Gehört das nicht zum Spiel? Ob das jetzt Powergamer, Minmaxer oder sonstwie heißt. :d

Muss ja auch auf's Rollenspiel gemünzt nichts schlechtes sein. Siehe Stormwind Fallacy.

Der Feind ist der Munchkin. Der bescheißt nämlich, kauft sich den Sammy mit billiger Ware aus zweiter Hand voll und versucht dann durch zu bekommen, dass man ohne die Regeln für Cyber- und Biowareschäden spielt, weil die ja eh nur nerven. ;)

Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 11:58
Powergaming ist gut.

Nein.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 12:04
Nein.
Doch, je nach Defintion und Spielverständnis definitiv.

@ Chruschtschow:
Ja, Munchkins sind das Böse™. Regellücken suchen (und natürlich zu ihrem Vorteil auslegen), Regeln biegen, Regeln auslassen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 12:12
felix schreibt ja weiter oben selbst, Powergaming heisst, seinen Charakter effektiv zu spielen. Wie man das nun zwar erkennen, aber schlecht finden kann, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Verschiedene Welten offenbar.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 12:22
Verschiedene Welten offenbar.

Ja, verschiedene Welten.
Ich hatte ja auch (kurz) geschrieben, wie ich das sehe und dass es da durchaus verschiedene Sichtweisen gibt.
Da wäre es dann nett gewesen, wenn Du weniger apodiktisch formuliert hättest.

Kommt in der Tat (nur) auf den Spielstil an und darauf, was man beim Rollenspiel machen möchte.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Crimson King am 13.01.2018 | 12:24
felix schreibt ja weiter oben selbst, Powergaming heisst, seinen Charakter effektiv zu spielen. Wie man das nun zwar erkennen, aber schlecht finden kann, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Verschiedene Welten offenbar.

Effizientes Charakterspiel beinhaltet die Auswertung von Meta-Informationen, die dem Charakter nicht zugänglich sind, sowie die rationale Ausrichtung der Entscheidungen des eigenen Charakters an den Zielen des Charakters. Menschliches Handeln ist aber üblicherweise nicht ausschließlich von Rationalität geprägt. Emotionen spielen da generell eine starke Rolle, und Instinkte drängeln vor allem in Drucksituationen nach vorne. Ein ausschließlich auf Effizienz ausgerichtetes Spiel ist demnach in vielen Fällen unrealistisch. Das muss einen nicht stören. Ich finde das aber nachvollziehbar.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Chruschtschow am 13.01.2018 | 12:59
Ist doch gerade bei Shadowrun eine Sache der Runde. Der Lowtech-Ganger hat nichts in einer Reihe Runde hoch bezahlter Superspezialisten zu suchen. Der Sammy mit den superteuren, superfetten Reflexen wird in einer Runde auf Straßenniveau keine Heimat finden.

Und Shadowrun bedient Powergaming sooo gut. :d
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 13:02
Hm, das mit den Meta-Informationen ist ein interessanter Punkt, über den ich gerne nachdenken werde, allerdings versteh ich noch nicht so ganz, wie du das meinst.
Meinst du jetzt z.B. sowas wie, "Ich weiß dass es in der Kampagne um Vampire geht, also bau ich mir einen spezialisierten Vampirkiller"?
(Sowas finde ich gänzlich unproblematisch -- ist doch absolut typisch für jegliche Geschichte, dass der Held aus irgendeinem Grund für die anstehende Aufgabe besonders geeignet ist.)

Oder mehr so im laufenden Spiel, wenn du z.B. beim Zielen deines Feuerballs die Position einer unsichtbaren Figur mit berücksichtigst, die du als Spieler auf der Battlemap siehst, die aber dein Charakter nicht wahrnehmen kann?

Oder wie. ^^
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 13:02
Effizientes Charakterspiel beinhaltet die Auswertung von Meta-Informationen, die dem Charakter nicht zugänglich sind, sowie die rationale Ausrichtung der Entscheidungen des eigenen Charakters an den Zielen des Charakters. Menschliches Handeln ist aber üblicherweise nicht ausschließlich von Rationalität geprägt. Emotionen spielen da generell eine starke Rolle, und Instinkte drängeln vor allem in Drucksituationen nach vorne. Ein ausschließlich auf Effizienz ausgerichtetes Spiel ist demnach in vielen Fällen unrealistisch. Das muss einen nicht stören. Ich finde das aber nachvollziehbar.

Man kann sich natürlich die Frage stellen, ob es nicht Menschen gibt, bei denen gerade die Emotionalität zu Rationalität führt. "I want to be the very best!" und so.

Im Prinzip halte ich Powergaming für denkbar normales Rollenspiel:
Für mein Verständnis von Gesellschaftsspielen, Sport und Rollenspielen, haben Regeln etwas verbindliches: Dinge die Explizit erlaubt sind, sind explizit erlaubt. Powergamer spielen explizit erlaubte Charakter-Builds.
Will ich Powergamern etwas vorwerfen, muss ich mich also schon weit aus dem Fenster lehnen, und auf irgendwelche non-expliziten Regeln verweisen, die im Falle von Powergaming meistens furchtbar schwammig und selbstwidersprüchlich sind. Bspw. haben Menschen oft kein Problem mit Powergaming, solange die Charaktere "fluff-technisch" stimmig sind, trotz einer ggf völlig unausgeglichenen Charakterkompetenz.

Vielleicht sollte man den Begriff einfach fallen lassen, und in Fällen, in denen die eigene Immersion mit dem Charaktergebilde eines Spielers nicht mithalten kann, klären, wie er in der Spielwelt (flufftechnisch) funktioniert.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: nobody@home am 13.01.2018 | 13:30
"Powergaming" ist ein Gummibegriff. Bei Robin Laws beispielsweise ist der "Powergamer" der Typ Spieler, der in erster Linie des In-Game-Machtzuwachses und der Belohnungen wegen spielt; das hat damit, wie der seine Charaktere baut, erst mal rein gar nichts zu tun und beinhaltet auch kein besonderes Werturteil, weil das einer der normalsten Spielstile der Welt ist (dem beispielsweise auch klassische Stufensysteme mindestens mal einen guten Teil ihrer anhaltenden Popularität verdanken) und auch bei Shadowrun mit Sicherheit seine Anhänger hat. Im textbasierten Chat- oder MU*-Freistil-Rollenspiel gibt's dann gelegentlich den "Powergamer" als jemanden, der den Ausgang seiner jeweiligen Aktionen gerne gleich mit ihrer Ansage festlegt und dadurch den anderen Beteiligten keine faire Chance gibt, erst mal zu reagieren; aus naheliegenden Gründen ist der dann eher negativ konnotiert...

Und bei Magic: the Addiction ist der Powergamer wohl am ehesten der Typ "Spike", der seinen Spielspaß hauptsächlich aus dem direkten Wettbewerb mit anderen bezieht und deswegen gezielt versucht, seine Decks so unschlagbar wie möglich zu machen -- der archetypische Turnierspieler halt. Auf den wird, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, auch ganz gerne mal etwas herabgesehen, aber grundsätzlich ist an "ich will wissen, wie gut ich wirklich bin" ja nun wirklich erst mal nichts auszusetzen. Sicher: wenn man's übertreibt, kann das problematisch werden, aber wenn man sich zu sehr ins Extrem hineinsteigert, wird ohnehin jeder Spielstil irgendwann mal toxisch.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Crimson King am 13.01.2018 | 13:49
Hm, das mit den Meta-Informationen ist ein interessanter Punkt, über den ich gerne nachdenken werde, allerdings versteh ich noch nicht so ganz, wie du das meinst.
Meinst du jetzt z.B. sowas wie, "Ich weiß dass es in der Kampagne um Vampire geht, also bau ich mir einen spezialisierten Vampirkiller"?

Bauen findet ja außerhalb der Spielsitzungen statt. Das kann also nicht das Problem sein (siehe Stormwind Fallacy). Allerdings hast du als Spieler oft Informationen über Spielinhalte, die der Charakter nicht hat.

Und Powergaming ist natürlich eine legitime Art, Rollenspiel zu betreiben. Wenn der Rest der Gruppe anders spielt, stört der Powergamer aber.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 14:13
Da darf ich ehrlich sagen, ich sehe die Nutzung von Meta-Informationen auch abseits der Powergaming-Frage, aus rein storytechnischer Sicht, als nicht (so) verwerflich an. Gerade wenn wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, eine möglichst coole Geschichte zu schaffen, ist es doch cooler wenn man - durch schamlosen Gebrauch einer Meta-Info - einen Schritt weiterkommt, als wenn man ewig auf der Stelle tritt weil man sich einredet, seine Figur könne da jetzt ja nicht draufkommen.
Wie gesagt, das ist für mich ein ganz anderer Stiefel. Vielleicht Power-Storytelling. xD
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: nobody@home am 13.01.2018 | 14:24
Meta-Informationen sind mir, nebenbei bemerkt, normalerweise herzlich schnuppe. Mein Charakter weiß (beziehungsweise wüßte, wenn er denn eine reale Person wäre) ja auch massenweise Dinge, von denen wiederum ich nicht die leiseste Ahnung habe, und spätestens, wenn er dann dieses Wissen im Spiel einsetzen soll, wird's sowieso "meta"... ;)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 14:33
Ich stehe jetzt wirklich auf dem Schlauch:
Von welcher Art Meta-Informationen reden wir gerade?  :o

Darf ich jetzt nie wieder in einer Forgotten Realms-Runde oder besser Shadowrun-Runde mitspielen, weil ich fundiertes Hintergrundwissen besitze? Oder geht es um Regelmechanismen, wobei die Frage dabei dieselbe wäre?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 14:43
Und Powergaming ist natürlich eine legitime Art, Rollenspiel zu betreiben. Wenn der Rest der Gruppe anders spielt, stört der Powergamer aber.

Genau. Und ggfs. andersrum. Kann man halt nicht pauschal sagen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 15:13
Hi Folks.

So habe jetzt mal etwas Zeit zum antworten.

Also was ist Powergaming für mich?

Nun das Problem ist das dass was ich als Powergaming bzw. Powergame wurde hier einige male als Munschkin bezeichnet.

Wie ich bereits am Anfang geschrieben habe spielt man ja bei Shadowrun per Definition Profis.
Es ist natürlich dann auch ok wenn die Charakter in ihrem Fachgebiet durchaus Kompetend sind.
Was ich halt nicht ok finde ist wenn dann halt Regel Lücken ausgenutzt werden um auch die letzte Möglichkeit aus dem Charakter und dem Sytem zu pressen.
Auch mag es jedem anders gehen aber ich finde eigentlich auch das Charakter einen Hintergrund haben sollten und dieser dann halt auch bitte zum Charakter und dessen werten und Fertigkeiten passen soll.
Ich finde es muss nicht jeder mist ausgearbeitet werden aber wenn der bis zur Grenze des Cyberzombis verdrahtete Sam seine Ausbildung und Ausrüstung damit begründet das er in einem Konzern aufgewachsen und ausgebildet wurde wäre es halt doch schön wenn er wenigstens 1-2 Fähigkeiten hätte die wenigstens andeuten das er eine Konzerneinrichtung mal von innen gesehen hat ohne das er zuvor eingebrochen ist (und wenn es dann halt nur Wissens Fertigkeiten sind.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 15:17
Ich bin jetzt nicht mehr auf dem neusten Stand der Regeln, aber zu meiner Zeit (3.01) gab es ja die Wissensfertigkeiten, die quasi Hobbys und anderes Wissen durchaus abdeckten.
Da konnte man sich auch richtig austoben bzw. seinem Charakter passende Sachen zuweisen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 15:20
Zitat
Was ich halt nicht ok finde ist wenn dann halt Regel Lücken ausgenutzt werden um auch die letzte Möglichkeit aus dem Charakter und dem Sytem zu pressen.
Auch mag es jedem anders gehen aber ich finde eigentlich auch das Charakter einen Hintergrund haben sollten und dieser dann halt auch bitte zum Charakter und dessen werten und Fertigkeiten passen soll.

Stimme ich mit überein, aber du hast letztendlich nur zwei Möglichkeiten

1. Du machst es wie die Spieler und nutzt für deine NSC ebenfalls Regellücken und wirst zum Munchkin-SL. Das ist dann eine Form von Wettrüsten
2. Du suchst dir ein System, das deinen Vorlieben eher entspricht

Die 3. Möglichkeit, also den Munchkin-Leuten zu sagen, dass sie gefälligst keine Munchkin-Leute mehr sein sollten, führt zu nix

Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 15:22
Stimme ich mit überein, aber du hast letztendlich nur zwei Möglichkeiten

1. Du machst es wie die Spieler und nutzt für deine NSC ebenfalls Regellücken und wirst zum Munchkin-SL. Das ist dann eine Form von Wettrüsten
2. Du suchst dir ein System, das deinen Vorlieben eher entspricht

Die 3. Möglichkeit, also den Munchkin-Leuten zu sagen, dass sie gefälligst keine Munchkin-Leute mehr sein sollten, führt zu nix
Doch, sicherlich. Regellücken einfach schließen z. B. durch Hausregeln. Oder die wie von Chruschtschow erwähnten Dinge gar nicht zulassen: "Ah, Du bist also voller gebrauchter Cyberware? Okay, würfel mal...".
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 15:35
Im Großen und Ganzen sehe ich das wie Feuersänger, daher vor Allem etwas mehr auf die aktuelle SR-Edition bezogen (um die Boardwahl zu rechtfertigen ;D):

Auch finde ich es diesbezüglich eine frechheit wenn man Eigenschaften hoch setzt (am besten noch künstlich verstärkt) und dann die Fertigkeiten niedrig lässt um so viele davon wie möglich zu bekommen. Natürlich kann ich einen Elf so verdrahten das er Geschicklichkeit 9-10 bekommt aber macht es dann auch wirklich Sinn die dazugehörigen Fertigkeiten auf 1,2 oder maximal 3 zu setzen um so viele Fertigkeiten wie möglich abzudecken?
Ich denke nicht.

Da nähern wir uns einem der großen Knackpunkte.
Dass ein Charakter auch ingame gute Gründe haben kann, möglichst gut zu sein und das auch sehr rational und zielgerichtet anzugehen, ist wohl weitgehend unstrittig.
Paradebeispiel für SR: Wenn von 12 tatsächlich verfügbaren Waffen eine den Werten nach eindeutig die beste ist, wissen das auch die Charaktere. Wenn man da andere Gründe postuliert, die abseits der Regeln liegen, landet man sehr schnell bei Dingen, die eigentlich verregelt gehören (!) und an dem Punkt lässt man es lieber bleiben oder bastelt passende Hausregeln, um die Wahl weniger eindeutig zu machen. Aber mit ad-hoc-Regelfetzen kommt man da schnell an die Grenzen.

Jetzt betrifft Flokis obiges Beispiel aber einen Bereich, der ingame nicht so eindeutig zu beurteilen und auch nicht zu beeinflussen ist bzw. wäre.
Das findet so gut wie ausschließlich auf der Regelebene statt.
Und hier sehe ich die Verantwortung ganz klar bei den Autoren. Wenn es mehrere Lösungswege für eine bestimmte Zielsetzung gibt und einer davon rein rechnerisch massiv besser ist als die anderen, brauche ich mich nicht wundern, wenn der sich ziemlich schnell durchsetzt.

Freilich kann ich als Gruppe hergehen und sagen: "Wir machen das nicht in diesem Ausmaß". Das setzt aber einen breiten Konsens und entsprechenden Einblick ins System voraus.
Alternativ kann man entweder das System ein Stückchen umbauen oder auch "nur" ein paar Bremsklötze an die richtigen Stellen setzen. Auch da muss man aber recht genau wissen, was man warum tut und was die Nebenwirkungen sein können.

Grundsätzlich (und da kommt jetzt offensichtlich der Powergamer in mir durch) finde ich es nicht sonderlich gut, wenn einem Spieler zum Umbau eines völlig regelkonform erstellten Charakters aufgefordert wird, nur weil gewisse Eigenheiten des Systems genutzt (mMn an der Stelle auch noch nicht böswillig ausgenutzt) worden sind.
Da muss man dann schon eindeutige Vorgaben machen, was genehm ist und was nicht.


Was ich halt nicht ok finde ist wenn dann halt Regel Lücken ausgenutzt werden um auch die letzte Möglichkeit aus dem Charakter und dem Sytem zu pressen.

SR hat noch ein weiteres Problem:
Man kann ohne Weiteres versehentlich große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit herausbekommen, die dann mittelfristig zu Unfrieden in der Gruppe führen.
Und da kommt man bei SR auch recht schnell an den Punkt, den Feuersänger nannte: Wenn einzelne Charaktere enorm stark sind, sind andere chancenlos abgehängt, wenn erstere auf eine Herausforderung treffen.
Das funktioniert dann noch einigermaßen, wenn das in einer stark abgegrenzten Nische passiert, aber selbst da ist es nicht gerade optimal.


Dazu auch:
1. Du machst es wie die Spieler und nutzt für deine NSC ebenfalls Regellücken und wirst zum Munchkin-SL. Das ist dann eine Form von Wettrüsten

SR ist da insofern undankbarer als andere Systeme, weil dort die Schere in Sachen Leistungsfähigkeit nicht so weit aufgeht oder schlicht nicht so viel rauszuholen ist.
Wenn ein System z.B. enorm tödlich ist, soll doch ein Spieler einen "Tank" basteln, wenn er Spaß daran hat - von mir aus auch mit Mitteln, die das System schon ein Stück weit beugen.
Am Ende hat er eh nichts davon, weil das System es nicht her gibt.

Aber in SR5 ist diese Situation eben ohne Weiteres möglich, wo "normale" Charaktere längst ordentlich ins Schleudern kommen, der "Tank" aber noch herzhaft lacht über das, was ihm da zu schaden versucht.
Für mich klar die Schuld des Systems bzw. der Autoren, aber die Lösung muss eben ein anderer finden.

Dann machen das entweder alle (also nicht nur der SL "zurück", sondern auch alle anderen Spieler), keiner (sei das nun über entsprechend dichte Hausregeln, Rauswurf des Munchkins oder sonstiges) oder man nimmt ein System, in dem das in dieser Form schlicht nicht auftreten kann.

Es funktioniert immer dann nicht, wenn es nur einzelne machen oder man keinen Bock auf das resultierende Spiel hat - ein jedes Wettrüsten hat ja rein regelseitig einen Endpunkt und wenn man sich da mit der ganzen Gruppe wohl fühlt, ist alles in Butter. Diese Konstellation habe ich allerdings noch nie erlebt, was wohl auch an der zugrundeliegenden Motivation der Munchkins liegt  ;)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 15:39
Ich bin jetzt nicht mehr auf dem neusten Stand der Regeln, aber zu meiner Zeit (3.01) gab es ja die Wissensfertigkeiten, die quasi Hobbys und anderes Wissen durchaus abdeckten.
Da konnte man sich auch richtig austoben bzw. seinem Charakter passende Sachen zuweisen.

Gibt es auch heute noch bloß wird es meiner Meinung nach auch von Spielern zu häufig ausgenutzt um sich unterstützende Fertigkeiten für ihren Charakter zu holen und weniger um den Hintergrund abzudecken.

Das wird sogar vom Spiel bzw. Den Machern so gefördert in dem ma. Es bei den beispielchatakteren zeigt.
Im der 3. edi hatte der Sam z.B.  Bushido als Hobby bzw. Wissens Fertigkeit heute hat er sowas nicht mehr.
Oder die neue Spionin (Sorry Expertin für verdeckte Operationen) hatte in der dritten das Hobby Elfische Weine und nun hat sie Gebäudepläne als Hobby.

Bei uns in der Runde hat sich zum Beispiel eingebürgert das jeder Spieler mindestens 1 (eher 2-3) wissensfertigkeiten als Hobby hat die absolut nichts oder nicht viele spielrelevanten Nutzungsmöglichkeiten haben.


1. Du machst es wie die Spieler und nutzt für deine NSC ebenfalls Regellücken und wirst zum Munchkin-SL. Das ist dann eine Form von Wettrüsten

Nun ich persönlich halte nicht viel vom Wettrüsten da es die Spieler schnell frustet da sie da nicht gewinnen können.
Zum Glück habe ich aber das Problem in der aktuellen Runde bei der ich Mitspieler nicht.
Wir sind bei uns recht meinungsgleich (mit kleinen eher Kosmetischen Abweichungen) und haben das Problem eher dann wenn neue Spieler hinzukommen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Crimson King am 13.01.2018 | 15:43
Da darf ich ehrlich sagen, ich sehe die Nutzung von Meta-Informationen auch abseits der Powergaming-Frage, aus rein storytechnischer Sicht, als nicht (so) verwerflich an. Gerade wenn wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, eine möglichst coole Geschichte zu schaffen, ist es doch cooler wenn man - durch schamlosen Gebrauch einer Meta-Info - einen Schritt weiterkommt, als wenn man ewig auf der Stelle tritt weil man sich einredet, seine Figur könne da jetzt ja nicht draufkommen.

Sowohl für storygetriebenes als auch für herausforderungsorientiertes Spiel ist die Verwendung von Metainformationen total normal. Aus Sicht das Hardcore-Simulationisten wird das ggf. anders aussehen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 15:50
@ Floki:
Jeder Troll, der Urban Brawl bei uns nicht als Hobby hatte, wurde seltsam angeschaut.  8)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 15:57
Gibt es auch heute noch bloß wird es meiner Meinung nach auch von Spielern zu häufig ausgenutzt um sich unterstützende Fertigkeiten für ihren Charakter zu holen und weniger um den Hintergrund abzudecken.

Hier dürfen sich die Autoren wieder mal an die eigene Nase packen.
Warum gibt es diesen Kram denn als Regelelement mit gleicher Funktionsweise wie die "richtigen" Fertigkeiten, wenn sie nur dem Ausschmücken des Charakters dienen?
Da braucht man sich doch nicht wundern, wenn die Spieler dann Themen wählen, die absehbar auch für irgendwas gut sind.

So ein Zeug gehört als Randnotiz auf die zweite Seite des Charakterblatts, wenn überhaupt - täte ja keinem weh, wenn es nur im Kopf des Spielers zu finden ist, der es ab und zu mal erwähnt.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 16:07
Was ist für mich Powergaming:
Powergaming ist es für mich, wenn die regeltechnische Effizienz des Charakters wichtiger ist als die Setting-Konsistenz des Charakters. Ich also nicht danach gehe: "Was mach ingame Sinn?" Sondern "Was bringt mir regeltechnisch den größten Vorteil?"

Was ist für mich Min/Maxing:
Das ist im Prinzip extremen SPezialistentum: Du machst deinen SC in einem Bereich extrem gut und nimmst dafür in Kauf, dass er auf einem anderen Gebiet extrem schlecht ist.

Hierbei möchte ich anmerken, dass ich weder Powergaming noch Min/Maxing per se schlecht finde.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eismann am 13.01.2018 | 16:08
Grundsätzlich gilt folgende Faustregel:
Ist der Charakter des anderen besser als meiner, ist er ein stinkender Powergamer.
Ist der Charakter des anderen schlechter als meiner, ist er ein stinkender Taschenlampenfallenlasser.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Skyrock am 13.01.2018 | 16:14
Ist doch gerade bei Shadowrun eine Sache der Runde. Der Lowtech-Ganger hat nichts in einer Reihe Runde hoch bezahlter Superspezialisten zu suchen. Der Sammy mit den superteuren, superfetten Reflexen wird in einer Runde auf Straßenniveau keine Heimat finden.
Du vermischst hier Kampagnensetzungen und Powergaming. Man kann auch innerhalb einer auf niedrigerem Niveau angesetzten Kampagne (durch weniger Baupunkte, Fertigkeitsobergrenzen, Geldobergrenzen etc.) Powergaming betreiben, indem man das beste rausholt was im Rahmen dieser Setzungen drin ist, ohne diese zu brechen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 16:20
Gerade bei SR merkt man bei niedrigerem Powerniveau Unterschiede in der system mastery oft deutlich stärker.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 16:22
Zitat
Powergaming ist es für mich, wenn die regeltechnische Effizienz des Charakters wichtiger ist als die Setting-Konsistenz des Charakters. Ich also nicht danach gehe: "Was mach ingame Sinn?" Sondern "Was bringt mir regeltechnisch den größten Vorteil?"
Finde ich schwierig als Definition. Ich sehe mich durchaus als Powergamer (mit ganz wenigen Ausnahmen, aber selbst da bin ich je, nach Definition, unsicher...) und behaupte, dass ich es auch betreibe und es auch ingame Sinn macht. "Ingame Sinn" ist eine gesteckte Grenze, in der ich mich auch mit Powergaming bewegen kann.

Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 16:28
Grundsätzlich gilt folgende Faustregel:
Ist der Charakter des anderen besser als meiner, ist er ein stinkender Powergamer.
Ist der Charakter des anderen schlechter als meiner, ist er ein stinkender Taschenlampenfallenlasser.

*gnihihihi*

Wie im Straßenverkehr. Da ist jeder, der langsamer fährt als ich ein Idiot, und wer schneller fährt, ein Wahnsinniger. ^^
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 16:44
@Feuersänger.

Ja geht mir genauso 8)='

Das sind ja per se schon recht viele unterschiedliche Meinungen und Ansätze zum drüber nachdenken. Danke schon mal dafür.

Das Problem ist halt dir Balance zu finden.

Ich mag auch keine Taschenlanpenfallenlasser bei denen der Charakter möglichst ineffizient gebaut wurde.
Wie gesagt laut der hier gängigen Meinung bin ich dann wohl auch (zumindest bei Shadowrun) ein Powergamer da ich ja durchaus auch Profis und Spezialisten auf ihrem Gebiet spiele.
Wie gesagt wäre wohl Munchkin Spieler die bessere Wahl für den Themenname gewesen.
Weil das ausnutzen von Regel Lücken finde ich wirklich verwerflich weil nur weil es diese gibt muss man diese nicht ausnutzen
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Skyrock am 13.01.2018 | 17:00
Ich würde hier gerne eine Definition von Regellücke sehen. Meiner Erfahrung nach kann man darunter ganz unterschiedliche Dinge verstehen:

1.) Optionen, die an sich stark sind oder eine gute Kombination ergeben.

2.) Hartholzharnische, die alle anderen Optionen deklassieren und schlichtweg genommen werden müssen, um mit der Spitze der Machtkurve Schritt zu halten (Beispiel in SR: Form-Fitted Full Body Armor unter der Hauptpanzerung. Billig, keine Nachteile, hebt den Panzerungswert.)

3.) Optionen, die RAI widersprechen aber durch schlechte FAQ-Aussagen o.ä. legalisiert wurden (Beispiel in SR3: Synapsenbeschleuniger + Verstärkte Reflexe waren laut FAQ als einzige Reflexverbesserung kombinierbar - und haben damit bessere Initiative als ein Move-by-Wire-System erbracht, das laut Fluff der heißeste Scheiß sein sollte)

4.) Optionen, die den Systemrahmen brechen und die Kampagne entgleisen lassen (Beispiel in D&D 3: Gate-Zauber und Konsorten, um reihenweise Ifriten u.ä. zu beschwören und zum Erfüllen von Wünschen zu zwingen, was bei grenzenloser Ausnutzung jeglichen Anschein von Balance zwischen den Klassen, die Ökonomie des Kampagnensettings und noch ein paar andere Dinge umwirft)

#1 ist völlig in Ordnung. #2 ist langweilig, aber entweder Teil des Systems oder etwas, was gemeinsam generft wird. #3 ist grenzwertig. #4 erfordert entweder ein Gentleman's Agreement, die Ausnutzung zu mäßigen, oder eine völlige Umstellung der Kampagnensetzungen (wie in D&D das Tippyverse, das seine Setzungen daraus ableitet wie die Welt aussehen würden wenn hochstufige Zauberer Wish-Ökonmomie, Teleportations-Zirkel, selbst-resettierende Fallen mit Create Food etc. voll ausfahren und ausnützen und sich zu den magokratischen Herrschern der Städte aufschwingen würden).
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 17:08
Zitat
Ich würde hier gerne eine Definition von Regellücke sehen. Meiner Erfahrung nach kann man darunter ganz unterschiedliche Dinge verstehen:

Noch interessanter: eine Liste aller Regellücken  :d
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 13.01.2018 | 17:17
Ich sehe es ähnlich wie Eulenspiegel

Ich hab da 3 Stufen:
der Min/Maxer macht seinen Char möglichst gut in seinem Bereich ,nimmt dafür Defizite in anderen Bereichen in Kauf, ist aber noch Gruppenkompatibel und macht auch Ingame Sinn .
der Powergamer ist eine Stufe Schlimmer, manchmal nur noch eine Wertekombination, geht spielerisch in Richting Regel 0
und die "Letze Stufe" ist der Munchkin
der sich...den Nachteil Querschnittsgelähmt nimmt, dazu den Nachteil "kann nicht tanzen" und für die Punkte holt er sich die Fähigkeit zu fliegen mit der Einschränkung" nur wenn er die Beine nicht bewegt" damit es weniger kostet

Die andere Seite der Medaille ist dann ....
Der "Mich interessiern die Regeln nicht" Spieler, der einfach so einen Char macht, am besten einen Beispielschar nimmt, damit er sich nicht um die Regeln kümmern muss
Die Steigerung davon ist der Bauerngamer
der seinen Char dann mit Absicht schlecht macht, damit er im Mittelpunkt steht, weil sich jeder um Ihn kümmern muss
( genau wie der Powergamer auch im Mittelpunkt stehen will )
und die Spitze dieses Eisbergs ist dann der Taschenlampenfallenlasser .

So hab Ich das für Mich definiert....

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 17:24
Naja, gehe ich nicht mit konform, gerade mit der Aussage "Der Powergamer will im Mittelpunkt stehen.".

Aber da es ja eh jeder für sich selbst definiert, ist das eh egal. :)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 17:32
Die andere Seite der Medaille ist dann ....
Der "Mich interessiern die Regeln nicht" Spieler, der einfach so einen Char macht, am besten einen Beispielschar nimmt, damit er sich nicht um die Regeln kümmern muss
Die Steigerung davon ist der Bauerngamer
der seinen Char dann mit Absicht schlecht macht, damit er im Mittelpunkt steht, weil sich jeder um Ihn kümmern muss
( genau wie der Powergamer auch im Mittelpunkt stehen will )
und die Spitze dieses Eisbergs ist dann der Taschenlampenfallenlasser .

Funktioniert so, glaube ich, nicht.
Man kann ja durchaus daran interessiert sein, wie die Regeln funktionieren, aber nicht daran interessiert sein, diese einzusetzen, um eine Spielfigur mit möglichst effektiven Spielwerten zu erschaffen.
Mich interessieren z.B. Regelsysteme und die Möglichkeiten, Spielsituationen damit darzustellen, durchaus. Was mich nicht (null) interessiert, ist wie man dann auf Grundlage dieses Regelwissens möglichst effektiv spielt.
Warum? Weil ich nicht denke, dass es in Rollenspiel um Effizienz geht. Für mich steht eine gute Geschichte, glaubwürdige Ereignisse und deren entsprechende Lösung, Spass an der Sache im Vordergrund. Spielregeln sind dabei ein Hilfsmittel, aber nur ein bei Bedarf anzuwendendes Vehikel, nicht das eigentliche Ziel.
...Und das funktioniert natürlich nur mit ähnlich Gesinnten. Es ist daher sehr sinnvoll, sich über den Spielstil zu verständigen. Mit jemandem, der darauf besteht, dass alles, was in den Regelbüchern steht, harte Regeln sind, die auch angewandt werden müssen, könnte ich keinen Spass haben. Und jemand, der gern Battlemaps einsetzt, und der Wert darauf legt, die Spielwerte seiner Figur regelgerecht taktisch zu optimieren, hätte in von mir geleiteten Runden keinen Spass.

Und genausowenig, wie ich glaube, dass ein Powergamer das macht, um im Mittelpunkt zu stehen (er freut sich vielmehr einfach an den guten Spielwerten), glaube ich, dass sich ein nicht an Effizienz interessierter Spieler damit in den Mittelpunkt drängen will. Er findet wahrscheinlich einfach seine Figur so glaubwürdiger oder schöner (im Sinne von ästhetisch).
Ästhetik ist ohnehin ein wichtiges Argument: Auch in anderen Bereichen (Literatur, Film) gibt es Geschichten mit sehr mächtigen, effizient handelnden Hauptfiguren. Und es gibt welche, wo das nicht so ist. Auch da gibt es, unterschiedlich begründet, starke Unterschiede in der Aufnahme durch die Rezipienten.

Da das ganze hier im Shadowrun-Bereich steht: Ich habe allerdings bisher fast nur Shadowrun-Runden gesehen, die einen eher effizienzorientierten Spielstil pflegten. Das liegt sicherlich teilweise am Setting, teilweise an den Regeln und den Ausrüstungstabellen, die sowas nahelegen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 17:34
Kleine Anmerkung:

2.) Hartholzharnische, die alle anderen Optionen deklassieren und schlichtweg genommen werden müssen, um mit der Spitze der Machtkurve Schritt zu halten (Beispiel in SR: Form-Fitted Full Body Armor unter der Hauptpanzerung. Billig, keine Nachteile, hebt den Panzerungswert.)

Ich betrachte _manche_ HHHs als ein Tool, um - relativ unauffällig - die Wahrscheinlichkeiten und insbesondere die Letalität zugunsten der Spieler zu verschieben. Will sagen: die Runner tragen FFBA unter ihren Panzerjacken und Trenchcoats, die Ganger, Yakuzas, Konzernwachen etc jedoch in der Regel nicht. Die Charaktere sind stabiler und bleiben länger im Spiel, was angesichts der sonst sehr tödlichen Feuerwaffen schwierig wäre, aber für ein Kampagnenspiel wünschenswert ist. Der SL ist happy, weil er nicht so sehr aufpassen muss, dass nicht mit jedem Schuss ein Runner abkratzt, und die Spieler kommen sich dabei noch schlau vor weil sie auf die Kombi gekommen sind.

Man kann natürlich auch Shadowrun mit "Charakteren vom Abreißblock" spielen. Kenne auch Leute die das praktizieren (und wortwörtlich so ausdrücken). Meins ist das nicht.

Womit ich nicht sagen will, dass jegliche Ausrüstung unproblematisch ist. Gerade bei SR gibt bzw gab es ein paar Sachen, bei denen mir der Hut hochgegangen ist -- das betrifft vor allem die Munchkin-Ausrüstungsteile aus den DidS-Büchern, also aus Fanpro-Feder. Ich sag nur, HK Urban Combat. Da fällt mir ein, ich wollt ja mal Ömel fragen, ob er sich diesen Schwachsinn aus dem Hirn geleiert hat. xD
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 17:37
Zitat
Warum? Weil ich nicht denke, dass es in Rollenspiel um Effizienz geht. Für mich steht eine gute Geschichte, glaubwürdige Ereignisse und deren entsprechende Lösung, Spass an der Sache im Vordergrund.

Kommt darauf an
Diese Ansicht erwirbt man sich wohl am meisten wenn man eh immer SL ist oder nur Systeme spielt in denen Charaktertod und Ressourcen kein Thema sind UND/ODER die Gruppe, bei der man zockt, das ganze Spiel nicht so hart und ernst nimmt

In einer Handwedel/Erzählgruppe oder wenn man jetzt Fate spielt usw. kann man locker auf Optimierung pfeifen
Bei Spielen, die schon mehr abverlagen in dieser Hinsicht und wo dann mit harten Bandagen gespielt wird und der SL/die Gruppe auch tatsächlich Charaktertod als Konsequenz einbeziehen
wird Powergaming und Optimierung plötzlich zur Überlebensstrategie und der sinnvollsten Methode
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 17:41
Kommt darauf an
Diese Ansicht erwirbt man sich wohl am meisten wenn man eh immer SL ist oder nur Systeme spielt in denen Charaktertod und Ressourcen kein Thema sind UND/ODER die Gruppe, bei der man zockt, das ganze Spiel nicht so hart und ernst nimmt

In einer Handwedel/Erzählgruppe oder wenn man jetzt Fate spielt usw. kann man locker auf Optimierung pfeifen
Bei Spielen, die schon mehr abverlagen in dieser Hinsicht und wo dann mit harten Bandagen gespielt wird und der SL/die Gruppe auch tatsächlich Charaktertod als Konsequenz einbeziehen
wird Powergaming und Optimierung plötzlich zur Überlebensstrategie und der sinnvollsten Methode

Dann muss man sich halt überlegen, was und wie man spielen will.

Das sage ich doch die ganze Zeit.

(Um doch wieder Öl ins Feuer zu gießen: Gegen Willkür des SL kann man sich sowieso nicht schützen. Finde die Vorstellung auch albern.)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 17:45
Bei Spielen, die schon mehr abverlagen in dieser Hinsicht und wo dann mit harten Bandagen gespielt wird und der SL/die Gruppe auch tatsächlich Charaktertod als Konsequenz einbeziehen wird Powergaming und Optimierung plötzlich zur Überlebensstrategie und der sinnvollsten Methode

Wenn sich SL und Spieler darüber einig sind, ja. Aber wie oft haben wir nicht schon Aussagen von (oder an) SLs gelesen in dem Tenor "Wir haben da einen superharten SC in der Party, der ist kaum anzukratzen. Ich werde ihm Monster XY entgegenschmeißen und das wird ihn locker besiegen. Das wird den Spieler lehren, so stark optimierte Charaktere zu bauen!"
Und die glauben das dann anscheinend echt selber.
Und wundern sich dann, wenn nach vollbrachter Mordtat der nächste Charakter des Spielers _noch_ härter wird. Dabei ist das nur logisch -- schließlich hat der Spieler nur die Botschaft mitbekommen, "Dein letzter Charakter ist krepiert, also war er offensichtlich nicht stark genug. Folglich muss der nächste stärker werden."
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 18:14
Gegen Willkür des SL kann man sich sowieso nicht schützen.

Das nicht, aber in einem angenommenen oder eindeutig kommunizierten Rahmen seine Ressourcen ordentlich ausnutzen - das geht ohne weiteres.

Mögliche SL-Willkür zieht als Argument gegen Powergaming nur dann, wenn der Schutz davor tatsächlich die einzige Motivation des Powergamers war.

In die gleiche Richtung:
Und die glauben das dann anscheinend echt selber.

Passiert recht schnell, wenn mindestens eine der beiden Seiten nicht verstanden hat, was überhaupt die Grundgedanken des Rollenspiels und die daraus entstehenden "Machtverhältnisse" sind.

Und diese Missverständnisse sind früher durch Schund wie "Listen up, you primitive screwheads!" auch noch kräftig befeuert worden.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 18:20
Die einfachere Lösung wäre, dass sich SL und und Spieler darauf einigen, wie man spielen möchte.
Dann ist man halt wieder einfach bei der Frage, ob man halt ein Optimierspiel spielen möchte, oder nicht.
(Irgendwie habe ich her bei einigen der letzten Beiträge den Eindruck gehabt, man würde davon ausgehen, dass der SL irgendwas macht und das Spielverhalten passt sich dann dem an. Komische Vorstellung.... Wäre es nicht besser, miteinander zu reden?)

Und die kann man dann je nach ästhetischer Gefühligkeit beantworten. Und dann entscheiden, mit wem man spielen will und mit wem nicht. Ich finde Optimierspiele ganz grausam und habe überhaupt keine Lust dazu. Viele andere, die sich hier geäußert haben, haben Spass daran. Das ist völlig ok, der Geschmack ist verschieden.

Zur Ausgangsfrage müsste man vielleicht noch hinzufügen, ob man "Powergamer" gern neutral verstehen möchte, oder ob man sich damit abfindet, dass das halt als abwertende Bezeichnung etabliert ist. Dann wäre vielleicht die Bezeichnung "Optimierungsspieler" o. Ä. glücklicher.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Skyrock am 13.01.2018 | 18:21
Ich betrachte _manche_ HHHs als ein Tool, um - relativ unauffällig - die Wahrscheinlichkeiten und insbesondere die Letalität zugunsten der Spieler zu verschieben.
Das mag die Intention hinter solchen Crunchy Bits sein, aber ich finde es trotzdem vom Gamedesign her nasig. Da hätte man auch gleich den Panzerungsbonus von FFBA auf dem Bogen vordrucken können, mit dem Vermerk: "Spielercharaktere und wichtige NSCs sind härter im Nehmen weil Protagonistenbonus, schreibt ihnen +2/1 auf alle Panzerung gut gegenüber den doofen Wusel-NSCs" :P
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 18:34
Hi Folks

Ja gut ein SL dem als erste und einzige Konsequenz auf ein hochgezüchtetes Kampfmonster nur einfällt den entsprechenden Charakter mit  einem noch Höher gezüchteten Monster zu zerlegen sollte wirklich überlegen ob er nicht doch lieber mit  dem Meistern aufhört und reiner Spieler wird.

Es gibt so viele andere Möglichkeiten solche Spieler zu 'Erziehen'.
Wenn ein Charakter eben auf Kampf Optimiert wurde stecke ich ihn in Situationen wo kämpfen keine gute idee ist. Tut er es trotzdem weil er ja DIE Kampfsau ist dann lasse ich ihn eben die Konsequenzen Spüren.
Es muss nicht immer der Tod sein für viele Spieler gibt es Dinge die ihrem Char passieren können die sind schlimmer als der Tod.

Was den HHH angeht sehe ich die Sache sowohl aus SL Schicht als auch aus Sicht des Spielers sehr problematisch.

Natürlich gibt es bei Shadowrun viele Möglichkeiten den Charakter zu Panzern. Bodytech, Magie und natürlich die eigentliche Panzerung sind da nur der Anfang.

Das Problem aus SL Sicht sehe ich da in der Logik der Spielwelt.
Grade Megakonzerne haben so gut wie unerschöpfliche Geldmittel. Weit mehr als ein einzelner Runner je aufbringen könnte.
Was sie aber auch haben ist viel zu verlieren.

Wenn ich ein Sicherheitskonzept entwerfe (was ich durchaus schonmal berufsbedingt tun muss) gehe ich immer vom schlimmsten möglichen Szenario aus und bereite alles auf diesen Moment vor.
Nun bin ich aber kein Megakonzern und genieße auch keine Immunität gegenüber dem Gesetz.
Wenn jetzt Runner anfangen Serienmäßig schwer gepanzert aufzuschlagen dann würde ich als Konzern natürlich Gegenmaßnahmen ergreifen.
APDS Muni, Raketenwerfer, Sprenggranaten und Flammenwerfer sind nur ein Paar der Möglichkeiten. Klar ist es für die meisten 08/15 Runner wie als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt aber wenn dieser Trupp Metamenschliche Panzer kommt dann bin ich vorbereitet und dann beginnt die Arschtrittzeit.
Und in diesem Augenblick ist es mit der Gleichung höhere Panzerung=höhere Überlebenschancen auch wieder Essig.


Aus Spielersicht ist das Problem ein anderes.
Ich z.B. spiele gerne Unterhändler bzw. Faces.
Das liegt zum einen daran das es mir halt wahnsinnig  Spaß macht und zum anderen das es kein anderer in der Gruppe machen will.
Meistens bin ich aber dann gezwungen einen Lösungsweg bei einem Run zu Wählen den weder ich noch meinen Char je  wählen würden. Dies liegt dann meistens daran das der hochgezüchtetes Ex-Special Forces Soldat halt leider ausser kämpfen und Rennen nichts kann und nicht einmal in der Lage ist zu Schleichen oder sonst wie ungesehen oder zumindest unauffällig an den Wachen vorbeizukommen.

Ich und die anderen nicht kämpfenden Charakter sind dann gezwungen uns auf Feuergefechte einzulassen die wir nicht führen wollten und denen wir nicht gewachsen sind weil unser Kämpfer im besten Fall die Schleichen Probe verkackt hat und im schlimmsten Fall die Schießerei sogar selbst Provoziert haben weil sie angefangen haben sich zu Langweilen.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 18:34
Zur Ausgangsfrage müsste man vielleicht noch hinzufügen, ob man "Powergamer" gern neutral verstehen möchte, oder ob man sich damit abfindet, dass das halt als abwertende Bezeichnung etabliert ist. Dann wäre vielleicht die Bezeichnung "Optimierungsspieler" o. Ä. glücklicher.

Ich wehre mich gegen solche Pejorationsspiralen. Die Erfahrung lehrt, dass die Ersatzung eines negativ empfunden Begriffs durch einen neutralen lediglich binnen kurzem die negative Konnotation auf den neuen Begriff verschiebt. Das hat einfach keinen Sinn. Darum bemühe ich mich lieber, aufzuklären, damit die negative Konnotation aus den Köpfen verschwindet.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: felixs am 13.01.2018 | 18:37
Ich wehre mich gegen solche Pejorationsspiralen. Die Erfahrung lehrt, dass die Ersatzung eines negativ empfunden Begriffs durch einen neutralen lediglich binnen kurzem die negative Konnotation auf den neuen Begriff verschiebt. Das hat einfach keinen Sinn. Darum bemühe ich mich lieber, aufzuklären, damit die negative Konnotation aus den Köpfen verschwindet.

Nicht unbedingt.
Man kann ja beides parallel haben.
Die grundsätzliche Spaltung in (mindestens) zwei inkommensurable Lager werden wir eh nicht los.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 18:42
Wenn ich ein Sicherheitskonzept entwerfe (was ich durchaus schonmal berufsbedingt tun muss) gehe ich immer vom schlimmsten möglichen Szenario aus und bereite alles auf diesen Moment vor.
Nun bin ich aber kein Megakonzern und genieße auch keine Immunität gegenüber dem Gesetz.
Wenn jetzt Runner anfangen Serienmäßig schwer gepanzert aufzuschlagen dann würde ich als Konzern natürlich Gegenmaßnahmen ergreifen.
APDS Muni, Raketenwerfer, Sprenggranaten und Flammenwerfer sind nur ein Paar der Möglichkeiten. Klar ist es für die meisten 08/15 Runner wie als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt aber wenn dieser Trupp Metamenschliche Panzer kommt dann bin ich vorbereitet und dann beginnt die Arschtrittzeit.
Und in diesem Augenblick ist es mit der Gleichung höhere Panzerung=höhere Überlebenschancen auch wieder Essig.
Nein. Denn wenn der Gegner mit Kanonen schießt, ist es gut, ebenfalls Kanonen zu haben und kein Spatz zu sein.

Oder anders ausgedrückt:
- Es gibt einfach gepanzerte Runner, mit denen wischt der Konzern den Boden auf.
- Es gibt schwer gepanzerte Runner, die haben zumindest eine Chance gegen den Konzern.

Will ich lieber zur 1. Gruppe oder zur 2. Klasse von Runnern gehören?

Powergaming geht übrigens nicht nur beim Kampf. Hacker, Rigger, Magier, Faces etc. können auch Powergaming betreiben.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 18:49
Es gibt so viele andere Möglichkeiten solche Spieler zu 'Erziehen'.
Wenn ein Charakter eben auf Kampf Optimiert wurde stecke ich ihn in Situationen wo kämpfen keine gute idee ist. Tut er es trotzdem weil er ja DIE Kampfsau ist dann lasse ich ihn eben die Konsequenzen Spüren.
Es muss nicht immer der Tod sein für viele Spieler gibt es Dinge die ihrem Char passieren können die sind schlimmer als der Tod.

Und wo ist das was anderes, als einfach so Kühe aus dem Orbit zu werfen?
Das Problem liegt doch ganz woanders und da muss auch die Lösung her kommen.

Wenn ich ein Sicherheitskonzept entwerfe (was ich durchaus schonmal berufsbedingt tun muss) gehe ich immer vom schlimmsten möglichen Szenario aus und bereite alles auf diesen Moment vor.

Ähm...nein, tust du nicht.
Oder tust du vielleicht und der Kunde bezahlt es dann nicht.

Kein Sicherheitskonzept der Welt und erst recht keines in der freien Wirtschaft ist auf den Ausnahmefall ausgerichtet.

Wenn Angriffe von High-Class-Runnern völlig normal wären, sähe das anders aus.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 19:00
Solange man sich einbildet, seine Spieler "erziehen" zu müssen, läuft da schon etwas Grundsätzliches falsch. Sofern die Spieler nicht die eigenen Kinder sind.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 13.01.2018 | 19:36
Hi Folks.

Deswegen habe ich Erziehen auch in Anführungszeichen geschrieben.
Es ist weniger ein erziehen als vielmehr ein anzeigen das ich als SL nicht dazu verpflichtet bin das ganze Abenteuer bzw. Die ganze Kampanie einzig auf Kampf auszulegen nur weil ein Spieler halt eine reine Kampfsau spielen will.

Kleine Anekdote (zwar kein Shadowrun aber es zeigt gut was ich meine).

Bei DSA hatte ich mal eine Gruppe in der ein Spieler einen Fjanninger (Eisbarbaren) Stammeskrieger/Söldner gespielt und diesen dann auch rein auf Kampf Optimiert.

Das war soweit nicht das Problem.

Das Problem war das der Spieler dieses Charakters meinte das in jedem Abenteuer mindestens 2-3 Diabloartige Dungeons kommen müssen damit er sich austoben kann.

War bei einem Abend mal nicht genug Möglichkeiten zum Kampf gegeben hat er sich einfach welche geschaffen.

Jetzt führte die Kampanie an einen Adelshof bei dem die Charakter verpflichtet waren ihre Waffen bei der Wache abzugeben.

Der Spieler wollte sein Arsenal nicht abgeben weil er ja der  Große, Böse, Conan-Barbar war und deswegen gar nicht einsieht seine Waffen abzugeben.
Die Konsequenzen daraus war halt das der Barbar nicht auf das Anwesen des Adligen und da die anderen Spieler echt Bock darauf hatten ließen sie den Barbaren einfach stehen und gingen.
Also während der Rest der Spieler ihr Abenteuer spielen durften saß der Barbar wohl in einer Taverne während der Spieler halt da saß und zuhören musste.

Das Resultat daraus war das der Spieler seine Charaktergestalltung noch einmal überdacht hat und als Konsequenz daraus einen Ritter erstellt hat.
Es war zwar immer noch ein Kämpfer aber eben sozialverträglicher.

Der Spieler hatte erkannt das er mit seinem Konzept nicht weit kommt und hat es in ein für die laufende Kampanie besser geändert.

@Eulenspiegel

Mir ist bewusst das auch bei Magiern, Riggern, Deckern und Faces Powerplay gemacht werden kann aber meistens sind es, meiner  Erfahrung nach, tatsächlich Kämpfer die auf die Art gebaut sind.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 19:42
Zitat
Der Spieler hatte erkannt das er mit seinem Konzept nicht weit kommt und hat es in ein für die laufende Kampanie besser geändert.

Hat mit "Erziehen" tatsächlich nichts zu tun
Der Spieler hat einfach nur für sich entschieden dass in deiner Runde ein Ritter (also eine Kampfmaschine, die sozial verträglich ist und an Adelshöfen dabeisein kann) optimaler ist
Er hat an seiner Einstellung zum Optimieren nichts geändert sondern einfach den für deine Runde NOCH BESSEREN Charakter gebaut ^^

Und wenn er auf deine Runde keinen Bock gehabt hätte, dann hätte er keinen Ritter gebaut sondern die Runde verlassen
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 13.01.2018 | 19:45
@Felics
Zitat
Mich interessieren z.B. Regelsysteme und die Möglichkeiten, Spielsituationen damit darzustellen, durchaus. Was mich nicht (null) interessiert, ist wie man dann auf Grundlage dieses Regelwissens möglichst effektiv spielt.

Ich hab ja nicht gesagt/geschrieben, das es NUR diese 2x3 Spielertypen gibt
Sondern nur das es für den Min/Maxer/Powergamer/ Munchkin die Gegenseite der Medaille gibt ;)
und wenn du weder das eine noch das andere bist ,ist das ja voll OK ;)

@Ryalthar
Zitat
Naja, gehe ich nicht mit konform, gerade mit der Aussage "Der Powergamer will im Mittelpunkt stehen.".
:) gerade DAS ist für mich der grosse Unterschied zwischen Powergamer und Min/Maxer
aber du hast Recht, das es viele viele (kleine & große) Unterschiede in der Definition von Powergamen7gaming gibt

Zitat
Und genausowenig, wie ich glaube, dass ein Powergamer das macht, um im Mittelpunkt zu stehen (er freut sich vielmehr einfach an den guten Spielwerten),
Da freuen sich (ImO) sowohl Min/Maxer als auch Powergamer (als auch Munchkin  ) drüber ;)
Zitat
Da das ganze hier im Shadowrun-Bereich steht: Ich habe allerdings bisher fast nur Shadowrun-Runden gesehen, die einen eher effizienzorientierten Spielstil pflegten. Das liegt sicherlich teilweise am Setting, teilweise an den Regeln und den Ausrüstungstabellen, die sowas nahelegen.
Teilweise auch an den offiziellen Abenteuern ,gerade die US Missions !
Wer da keinen effektiven/kampforientierten Char spielt beißt eher ins Gras (also der Char , nicht der Spieler)

Zitat
Weil ich nicht denke, dass es in Rollenspiel um Effizienz geht. Für mich steht eine gute Geschichte, glaubwürdige Ereignisse und deren entsprechende Lösung, Spass an der Sache im Vordergrund.
Du tust ja gerade so ,als ob das eine das andere ausschließt ?
Ich kann doch auch mit einem effektiven Char eine gute Geschichte und glaubwürdige Ereignisse etc. spielen und Spass an der Sache haben.
Sogar eher mit einem effektiven Char, den seine Überlebenschancen sind größer und ehr kann eher versuchen Klasse/Krasse Stunts auszuführen !

Vorsicht das du nicht auf die Stormwind Fallacy reinfällst !

Zitat
das betrifft vor allem die Munchkin-Ausrüstungsteile aus den DidS-Büchern, also aus Fanpro-Feder. Ich sag nur, HK Urban Combat.
Feuerbringer (du alter Schwede) DAS gibts schon lange nicht mehr.
inzwischen ist der einzige der Munchkin Ausrüstung bringt CGL ,also der US-Verlag selber !

Zitat
Ja gut ein SL dem als erste und einzige Konsequenz auf ein hochgezüchtetes Kampfmonster nur einfällt den entsprechenden Charakter mit  einem noch Höher gezüchteten Monster zu zerlegen sollte wirklich überlegen ob er nicht doch lieber mit  dem Meistern aufhört und reiner Spieler wird.
nach meiner Erfahrung ist jeder Char zu knacken und man braucht noch nichtmals das noch bösere/noch größere Monster
sondern eher etwas Grips und Fantasie und wenns dem SL daran fehlt ist das seine eigene Schuld !
Zitat
Es gibt so viele andere Möglichkeiten solche Spieler zu 'Erziehen'.
genau das !
so mancher Powergamer gibt sich so manche Blöße ,weil er seinen Char ja ausmaxen mußte und damit Nachteile/Schwächen hat .
"erziehen" sollte man solche Spieler aber nur, wenn es sich lohnt (Wenn man sie  in seiner Gruppe behalten will, aber dennoch was ändern will, damit das Spiel besser wird)
ansonsten hat "erziehen" eine .....oOO( wie sagte es Feuersänger selber ? ) eine Pejoration ;)

mit "neuem-Wort-gelernt-Tanz"
Medizinmann



Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 19:52
Zitat
so mancher Powergamer gibt sich so manche Blöße ,weil er seinen Char ja ausmaxen mußte und damit Nachteile/Schwächen hat .
Das ist kein Powergamer. :)

Ein Powergamer legt es eben genau darauf an, die Schwächen seines Charakters zu minimieren.

Um mal einen Unterschied deutlich zu machen:
Ein Min/Maxer ist der Wert in Willpower vielleicht völlig egal, er spielt einen kampforientierten Street-Sam, der so schnell ist, dass er den gegnerischen Magier erledigt, bevor er jemals diesen Wert nutzen muss.
Dem Powergamer ist dagegen bewusst, dass die Möglichkeit halt da ist, dass er es brauchen könnte...er wird es also auf keinen Fall minimieren. Er wird genau gucken, bei welchem Attribut er sparen kann, ohne zu viel Risiko zu fahren.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Boba Fett am 13.01.2018 | 19:59
Powergaming ist - im Gegensatz zum Tactical Gaming - das strategische Herangehen an die Charaktererschaffung und -steigerung, um für das zu erwartende Rollenspiel einen Charakter zu entwickeln, der möglichst viel Effizienz und möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Das konzentriert sich meistens in einem möglichst hohen Konfliktpotential und starken Verteidigungswerten.
In der Regel werden dafür meistens Kompetenzeinbußen in den nicht-Konflikt-behafteten Anteilen im Rollenspiel in Kauf genommen.

Besonders rücksichtslose Powergamer (Munchkins) nutzen auch Regellücken aus (oder schummeln).

Beim tactical Gaming hingegen (frei nach Robin D Laws Rollenspielertypen-klassifizierungen) nimmt der Spieler die Spielfigur mit den Werten hin, wie er sie bekommt (dementsprechend sind auch Archetypen oder vorgefertigte Figuren akzeptiert) und versucht, im Spiel selbst durch optimales Ausnutzen von Fähigkeiten und Ressourcen möglichst Effizient zu agieren.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:01
Da der Begriff andauernd fällt:

Was genau sollen Regellücken sein? Wer entscheidet, ab wann ein Mechanismus als "Lücke" gilt?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:01
Zitat
Beim tactical Gaming hingegen (frei nach Robin D Laws Rollenspielertypen-klassifizierungen) nimmt der Spieler die Spielfigur mit den Werten hin, wie er sie bekommt (dementsprechend sind auch Archetypen oder vorgefertigte Figuren akzeptiert) und versucht, im Spiel selbst durch optimales Ausnutzen von Fähigkeiten und Ressourcen möglichst Effizient zu agieren.
Das wird bei Shadowrun mit einem Prioritätenerschaffungssystem aber schon schwierig, wenn man nicht mit Archetypen arbeitet.  :D

Zitat
Da der Begriff andauernd fällt:

Was genau sollen Regellücken sein? Wer entscheidet, ab wann ein Mechanismus als "Lücke" gilt?
D&D hat dafür zwei schöne Kürzel: "RAW" und "RAI". Und in fast jedem Rollenspiel gibt es "RAW", bei denen alle außer der Munchkin genau wissen, dass das so nicht sein kann.

(RAW = Rules as written; RAI = Rules as intended)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 20:03
Zitat
Was genau sollen Regellücken sein? Wer entscheidet, ab wann ein Mechanismus als "Lücke" gilt?

Wenn dem SL oder einem Mitspieler auffällt, dass der Lückennutzer dadurch "zu mächtig" wird

Fällt es landesweit oder international auf und wird in sozialen Netzwerken gestreut, wird es eine offizielle Regellücke und meistens im nächsten Regelupdate geschlossen
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Boba Fett am 13.01.2018 | 20:05
Das wird bei Shadowrun mit einem Prioritätenerschaffungssystem aber schon schwierig, wenn man nicht mit Archetypen arbeitet.  :D
Häh? Weiso wird tactical Gaming bei der Charakterschaffung schwierig? tactical hat doch damit nichts zu tun.
Tactisches Vorgehen ist „gib mir irgendeinen Charakter und ich mache (konfliktbezogen) das Beste draus, was man machen kann“.
Zwei paar Schuhe... Und natürlich kann ein Powergamer im Spiel dann auch noch tactical Gaming betreiben (was nicht selten ist).
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:06
Häh? Weiso wird tactical Gaming bei der Charakterschaffung schwierig? tactical hat doch damit nichts zu tun.
Tactisches Vorgehen ist „gib mir irgendeinen Charakter und ich mache (konfliktbezogen) das Beste draus, was man machen kann“.
Hast Du falsch verstanden. Bei einem Prioritätensystem kann man kaum die Werte so hinnehmen, denn man legt sie selber fest (im Gegensatz zum Auswürfeln).
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:12
D&D hat dafür zwei schöne Kürzel: "RAW" und "RAI". Und in fast jedem Rollenspiel gibt es "RAW", bei denen alle außer der Munchkin genau wissen, dass das so nicht sein kann.

(RAW = Rules as written; RAI = Rules as intended)
Ich kann dir in bspw. DSA problemlos mit RAI-Regeln einen Charakter bauen, über den alle Menschen, die den Begriff "Powergaming" für einen sinnvoll benutzbaren halten, urteilen würden, dass er als PG-Char durchgeht. Also das scheint mir kein hinreichend gutes Kriterium zu sein.

Wenn dem SL oder einem Mitspieler auffällt, dass der Lückennutzer dadurch "zu mächtig" wird

Fällt es landesweit oder international auf und wird in sozialen Netzwerken gestreut, wird es eine offizielle Regellücke und meistens im nächsten Regelupdate geschlossen
Ab wann ist denn "zu mächtig"? Sollte es nicht so sein, dass das System festlegt, wie mächtig man sein kann? Und das anhand von... nunja, Regeln?
Klar kann man Fehler erratieren, aber auch in erratierten Regelwerken wird es immer deutlich stärkere und deutlich schwächere Charakter-Builds geben.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:14
Zitat
Ich kann dir in bspw. DSA problemlos mit RAI-Regeln einen Charakter bauen, über den alle Menschen, die den Begriff "Powergaming" für einen sinnvoll benutzbaren halten, urteilen würden, dass er als PG-Char durchgeht. Also das scheint mir kein hinreichend gutes Kriterium zu sein.
Ist es ja auch nicht. Nur Munchkins nutzen Regellücken aus, ein Powergamer hat dies nicht nötig.

Zitat
Klar kann man Fehler erratieren, aber auch in erratierten Regelwerken wird es immer deutlich stärkere und deutlich schwächere Charakter-Builds geben.
Nicht, wenn das System sich eine Balance auf die Fahne geschrieben hat.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 13.01.2018 | 20:16
Zitat
Ab wann ist denn "zu mächtig"? Sollte es nicht so sein, dass das System festlegt, wie mächtig man sein kann? Und das anhand von... nunja, Regeln?
.

Das legt jede Runde für sich selbst fest
Wenn es aber zig Runden auffällt, fällt es irgendwann auch offiziell auf
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 20:19
Ab wann ist denn "zu mächtig"? Sollte es nicht so sein, dass das System festlegt, wie mächtig man sein kann? Und das anhand von... nunja, Regeln?

Wenn ich mal unmotiviert ein Stichwort in den Raum werfen darf: ungewollte Synergie.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:20
Ist es ja auch nicht. Nur Munchkins nutzen Regellücken aus, ein Powergamer hat dies nicht nötig.
Aber ab wann macht mich denn dann die Anwendung einer RAI zum Powergamer?

Zitat
Nicht, wenn das System sich eine Balance auf die Fahne geschrieben hat.
Gibt ja durchaus (v.a. unter Videospielen) den Ansatz, durch Diversität zu balancen. Und bei sehr diversen, breitgefächerten Baukästen gibt es oft signifikante Unterschiede im Powerlevel, abhängig davon, wie gut die Spieler den Baukasten beherrschen. Und man würde die Systeme trotzdem als "balanced" bezeichnen. (Path of Exile und Guildwars 1 hier mal als prominente Vertreter, ggf sogar Diablo 2)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:22
Wenn ich mal unmotiviert ein Stichwort in den Raum werfen darf: ungewollte Synergie.

Woran erkenne ich, ob die Synergie gewollt ist? Vielleicht dachte sich der Designer ja: Schaut halt mal, was für Synergien ihr draus bauen könnt, vielleicht seid ihr ja kreativer als ich.
In so einem Fall kann man nichtmehr unbedingt von ungewollten Synergien sprechen, oder? Und woher soll ich die Intention des Autoren so akkurat beurteilen können um das auszuschließen? (also in nicht-trivialen Fällen natürlich)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:23
Zitat
Aber ab wann macht mich denn dann die Anwendung einer RAI zum Powergamer?
Gar nicht?  :o

Bzw. sind dies zwei unabhängige Dinge.

Zitat
In so einem Fall kann man nichtmehr unbedingt von ungewollten Synergien sprechen, oder? Und woher soll ich die Intention des Autoren so akkurat beurteilen können um das auszuschließen? (also in nicht-trivialen Fällen natürlich)
In dem man vergleichbare Regelpassagen raussucht und abgleicht. Wenn eine Synergie die einzige ist, die over-the-top ist, kann man gut davon ausgehen, dass es übersehen wurde.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:32
In dem man vergleichbare Regelpassagen raussucht und abgleicht. Wenn eine Synergie die einzige ist, die over-the-top ist, kann man gut davon ausgehen, dass es übersehen wurde.

Führt das nicht dazu, dass Menschen mit geringer Regelkenntnis ziemlich viele Dinge ungerechtfertigt als "ungewollt" einordnen würden?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 20:34
Jetzt mal von der abstrakten Betrachtung weg:
Man erkennt das meist völlig problemlos, wenn man es vor sich hat.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:41
Jetzt mal von der abstrakten Betrachtung weg:
Man erkennt das meist völlig problemlos, wenn man es vor sich hat.

DSA:
Herz des Tieres ermöglicht temporäre Attributssteigerung durch das Opfern von je 3 LeP
Balsam ermöglicht das steigern der LeP temporär um einen Wert der von ZfP* abhängt.

Deutlich mächtiger als Alrik der Bauer, aber ca auf der gleichen Stufe wie ein 200-Schaden-Feuerstrahl mit Unitatio-Igni.

Powergaming? Ja? Nein? Ich könnte mit Sicherheit 10-15 solcher "Builds" aufführen, die sich in etwa auf dem gleichen Powerlevel bewegen, aber von den meisten "Mimimi-PG"-Menschen als "unfair" verstanden werden.
Also in so einer Situation bin ich der Meinung, dass der Mechanismus "ist es deutlich mächtiger als alles andere" nicht zur Unterscheidung taugt. (Wohlgemerkt fechte ich im Rahmen der Diskussion aber ohnehin die Unterscheidung in PG/Non-PG an.)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 20:47
"Mimimi-PG"-Menschen

Warum sollten die nach dieser eindeutigen Einordnung als Maßstab gelten?

Ansonsten ging es bei meiner Aussage nicht um Powergaming, sondern um ungewollte Synergien.
Wenn alles andere in dem System irgendwo bei 200 TP pro Runde als Maximalleistung rauskommt und irgendeine obskure Kombination auf 4000 TP kommt...du verstehst das Prinzip.


Wohlgemerkt fechte ich im Rahmen der Diskussion aber ohnehin die Unterscheidung in PG/Non-PG an.

Warum?
Ist die Unterscheidung nicht möglich, nicht sinnvoll oder worum gehts dir dabei?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:48
<...>

Was YY sagt.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 20:56
Warum sollten die nach dieser eindeutigen Einordnung als Maßstab gelten?

Ansonsten ging es bei meiner Aussage nicht um Powergaming, sondern um ungewollte Synergien.
Wenn alles andere in dem System irgendwo bei 200 TP pro Runde als Maximalleistung rauskommt und irgendeine obskure Kombination auf 4000 TP kommt...du verstehst das Prinzip.

Wie gehabt, wenn plötzlich 20-30 Kombinationen auf 4000 TP kommen versagt entweder dein Argument, oder du stimmst mir zu, dass in solchen Fällen nicht notwendig von Powergaming zu sprechen ist.

Zitat
Warum?
Ist die Unterscheidung nicht möglich, nicht sinnvoll oder worum gehts dir dabei?

Ich halte es durchaus für möglich, dem Begriff eine sinnvolle Unterscheidung zuzuordnen, aber ich finde die "übliche" Verwendung des Begriffs, die "Konflikt-Lösungs-Potenzial" am einen Ende der Achse, und "Hintergrundkompatibel" am anderen Ende der Achse ansiedelt für völlig zusammenhanglos, kurzsichtig, schlecht begründet, annoying.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 20:59
Zitat
Wie gehabt, wenn plötzlich 20-30 Kombinationen auf 4000 TP kommen versagt entweder dein Argument, oder du stimmst mir zu, dass in solchen Fällen nicht notwendig von Powergaming zu sprechen ist.
Natürlich ist es dann kein Powergaming, hat doch auch nie jemand behauptet?  :o
In diesem Zusammenhang sprach nie irgendjemand über Powergaming.

Zitat
Ich halte es durchaus für möglich, dem Begriff eine sinnvolle Unterscheidung zuzuordnen, aber ich finde die "übliche" Verwendung des Begriffs, die "Konflikt-Lösungs-Potenzial" am einen Ende der Achse, und "Hintergrundkompatibel" am anderen Ende der Achse ansiedelt für völlig zusammenhanglos, kurzsichtig, schlecht begründet, annoying.
Und auch diese Auslegung des Wortes "Powergaming" wurde in dieser Weise von neimandem getätigt, selbst Eulenspiegel hat es anders formuliert.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 21:10
Natürlich ist es dann kein Powergaming, hat doch auch nie jemand behauptet?  :o
In diesem Zusammenhang sprach nie irgendjemand über Powergaming.
Und auch diese Auslegung des Wortes "Powergaming" wurde in dieser Weise von neimandem getätigt, selbst Eulenspiegel hat es anders formuliert.

Was ich halt nicht ok finde ist wenn dann halt Regel Lücken ausgenutzt werden um auch die letzte Möglichkeit aus dem Charakter und dem Sytem zu pressen.
Auch mag es jedem anders gehen aber ich finde eigentlich auch das Charakter einen Hintergrund haben sollten und dieser dann halt auch bitte zum Charakter und dessen werten und Fertigkeiten passen soll.

Stimme ich mit überein, aber du hast letztendlich nur zwei Möglichkeiten

1. Du machst es wie die Spieler und nutzt für deine NSC ebenfalls Regellücken und wirst zum Munchkin-SL. Das ist dann eine Form von Wettrüsten
2. Du suchst dir ein System, das deinen Vorlieben eher entspricht

Die 3. Möglichkeit, also den Munchkin-Leuten zu sagen, dass sie gefälligst keine Munchkin-Leute mehr sein sollten, führt zu nix

(Stimmt mit dem Zitat direkt über diesem überein, da die quote beim quoten verloren geht hier angemerkt)

Edit: Aufgrund des Kontextes nehme ich an, dass die beiden obigen Zitate mit "Regel-Lücken" vielmehr "grenzwertiges" MinMaxing statt "RAW"-Missinterpretationen meinen.

Was ist für mich Powergaming:
Powergaming ist es für mich, wenn die regeltechnische Effizienz des Charakters wichtiger ist als die Setting-Konsistenz des Charakters. Ich also nicht danach gehe: "Was mach ingame Sinn?" Sondern "Was bringt mir regeltechnisch den größten Vorteil?"

In der Tat, Eulenspiegel schreibt von "wichtiger", aber das impliziert doch, dass sich die Dinge gegenseitig "ausstechen", dass sie "gegeneinander abgeglichen" werden müssen, und auf welcher Skala soll das denn bitte passieren? Eulenspiegels position ist, wenn ich mich nicht völlig täusche, notwendig reduzierbar, auf die von mir genannte Achse zwischen Setting-Kompatibel und Charakterstärke, auch wenn die Achse dann mehrdimensional wird, wenn beides einen Ausschlag hat.


der Min/Maxer macht seinen Char möglichst gut in seinem Bereich ,nimmt dafür Defizite in anderen Bereichen in Kauf, ist aber noch Gruppenkompatibel und macht auch Ingame Sinn .
der Powergamer ist eine Stufe Schlimmer, manchmal nur noch eine Wertekombination, geht spielerisch in Richting Regel 0
und die "Letze Stufe" ist der Munchkin
der sich...den Nachteil Querschnittsgelähmt nimmt, dazu den Nachteil "kann nicht tanzen" und für die Punkte holt er sich die Fähigkeit zu fliegen mit der Einschränkung" nur wenn er die Beine nicht bewegt" damit es weniger kostet

"Eine Wertekombination die Ingame keinen Sinn macht", ist hier meine Lesart (ja, es gibt noch ein paar andere Kriterien, aber diese scheinen implizit zu sein.

Bevor ich jetzt also weiter den Thread durchgehe, lieber Rhylthar:
Stimmst du mir jetzt darin zu, dass dies eine durchaus übliche Verwendung des Begriffes ist, auch wenn (sympathischerweise), deine, und die von Crimson und Feuersänger davon abweichen?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 13.01.2018 | 21:23
Zitat
Stimmst du mir jetzt darin zu, dass dies eine durchaus übliche Verwendung des Begriffes ist, auch wenn (sympathischerweise), deine, und die von Crimson und Feuersänger davon abweichen?
Powergaming ist seit jeher ein Kampfbegriff gewesen. Er wird gerne verwendet, um eben Negatives damit zu verbinden. Ob üblich oder nicht, kann ich nicht sagen, ich kann nur sagen, dass er in den letzten Jahren gerade hier im Tanelorn deutlich differenzierter angewendet wird.

Extremauslegungen wie z. B. die zitierte von Medzinmann sind mittlerweile sehr rar, weil sie eben auch extrem unscharf sind.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 13.01.2018 | 21:26
Mal ein Beispiel für eine (sicherlich) ungewollte Synergie:

In Conan D20, was im Kern auf D&D 3.5 basiert, gibt es in einem Quellenbuch einen Feat für "magische Bodypaints" -- du kannst mit einen "Craft Bodypainting" Check Kriegsbemalung auflegen, und der Nutznießer erhält dafür in einem bestimmten Verhältnis einen Angriffsbonus für den Tag.
Da in D20 das Skillcap auf Level+3 festgelegt ist, skaliert dieser Angriffsbonus über die Level; etwa auf Level 6 kann man wohl mit +1 bis +2 rechnen.
Soweit alles schön und gut und völlig unproblematisch.

Nun gibt es aber in einem anderen Quellenbuch noch einen Feat, der nichts anderes macht als das Skillcap auf Craft und Profession-Skills aufzuheben. Ein 6.stufiger Künstler kann nun nicht mehr nur 9, sondern meinetwegen 27 Ränge in seinen Bodypaint-Skill legen. Der sich dann wiederum in, ich sag mal, +6 Angriffsbonus umrechnet. Ich muss wohl nicht betonen, wie brachial ein solcher Bonus in einem System ist, in dem es ansonsten (weil Low-Magic) quasi keine Buffs gibt, und dann noch auf so einer niedrigen Stufe.

Jede Regel für sich ist absolut "RAI". Aber in Kombination ist diese Synergie sicherlich nicht gewollt.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Bree am 13.01.2018 | 22:13
Es mag da durchaus eindeutige Fälle geben, da stimme ich gerne zu. Aber es gibt mindestens zehnfach so viele Punkte, an denen nicht klar ist, ob Intended, einfach nur schlecht Designed, oder offensichtlich ungewollt.
Und es bedarf eben auch einer gewissen Kenntnis des Systems und ggf abstrakter Zusammenhänge, um das in jedem Fall beurteilen zu können.

Also ich stimme gerne zu: Wenn Menschen stur auf Regel-Missinterpretationen oder offensichtlich(!) systemvernichtenden Synergien beharren, dann darf man ihnen das durchaus ankreiden. Also mit einem derartigen Powergaming-Begriff kann ich leben.

Aber das erfasst vermutlich auch nur die wenigsten Fälle, in denen sich ein "Powergamer" anschuldigen lassen muss.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Crimson King am 13.01.2018 | 22:42
Also ich stimme gerne zu: Wenn Menschen stur auf Regel-Missinterpretationen oder offensichtlich(!) systemvernichtenden Synergien beharren, dann darf man ihnen das durchaus ankreiden. Also mit einem derartigen Powergaming-Begriff kann ich leben.

Das ist kein Powergaming, sondern Munchkinism.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Chruschtschow am 13.01.2018 | 23:27
Du vermischst hier Kampagnensetzungen und Powergaming.

Nö. Die Wechselwirkung zwischen Powerniveau, Kampagnensetzung und Gruppenvertrag ist hinreichend hoch, dass die Aussage solide ist. Das ist ja das (Un-)Schöne an Regelboliden und insbesondere Shadowrun. Da sind Fiktion, Metainformationen, Aufbau von Subsystemen und so weiter so stark miteinander vertüddelt und verknotet, dass Powergamer, Munchkin und effizienter, aber rollenspielerisch total töfter SC quasi ununterscheidbar sind. Die werden sich alle drei auf die gleiche Reflexverstärkung stürzen. :)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Flamebeard am 14.01.2018 | 00:15
Ganz ehrlich: In meiner Runde können sie mir mit allem kommen. Früher oder später werden sie merken, dass die Kombination aus Lasern oder Nadelgewehren und DMSO-Squirtguns noch jeden ruhig gestellt hat. ^^

Gut, der erste Absatz ist sicherlich meilenweit am Thema vorbei, sollte euch aber eines verdeutlichen: Wenn ihr die Charaktere eurer Spieler kennt, gibt euch das unendliche Möglichkeiten. Und wenn ihr eure Spieler 2 oder 3 Mal effektiv ruhig gestellt habt, weil sie sich benommen haben wie der Halbgott mit der Axt im Walde, fangen sie auf einmal an, anständige Charaktere zu bauen.

Ich habe bisher von den größeren Systemen mit formalem Regelwerk noch keines gesehen, dass es der SL so effektiv erlaubt, mit einfachen Mitteln Störenfriede kaltzustellen. (Mit Ausnahme des Entzugs von Aufträgen, weil euer Schieber/Johnson einfach nicht mit Psychos zusammenarbeitet...)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 01:39
Gut, der erste Absatz ist sicherlich meilenweit am Thema vorbei, sollte euch aber eines verdeutlichen: Wenn ihr die Charaktere eurer Spieler kennt, gibt euch das unendliche Möglichkeiten. Und wenn ihr eure Spieler 2 oder 3 Mal effektiv ruhig gestellt habt, weil sie sich benommen haben wie der Halbgott mit der Axt im Walde, fangen sie auf einmal an, anständige Charaktere zu bauen.
Ich würde Powergamer nicht bezeichnen als jemand, der sich benimmt wie die Axt im Walde.

Ein Powergamer hat hocheffiziente SCs. Eine "Axt im Walde" ist selten hocheffizient.

Ein Powergamer bei Shadowrun könnte z.B. einen elfischen Ki-Adepten spielen, der auf Face macht. Das heißt, er hat von Start schonmal natürliches Charisma +8. Hinzu kommt dann noch Bioware, die das Charisma weiter erhöht. Dann kauft er sich bei Charaktererschaffung die drei Fertigkeitsgruppen Einfluss, Heimlichkeit und Schauspielerei auf jeweils +6 sowie die Fertigkeit Wahrnehmung. Als Ki-Adept holt er sich die Kräfte Körpersprache und Stimmkontrolle. (Stimmkontrolle hat den positiven Nebeneffekt, dass sich dadurch auch das soziale Limit erhöht.)

Street-Sam oder Cyber-Zombies sind was für Möchtegern-Powergamer. >;D
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Archoangel am 14.01.2018 | 01:55
Ohne mir jetzt die 4 Seiten durchzulesen:

Powergamer ist ein positiver Begriff.

Der Powergamer holt aus seinem Char die größtmöglich Effizienz heraus, d.h. er/sie baut sich den Char im Rahmen der Regeln auf Effektivität ausgelegt. Das ist prinzipiell nichts schlechtes und für die Gruppe ein großer Vorteil. Nachteilig kann es letztlich nur dann werden, wenn zwei oder mehr Charaktere die selbe Rolle besetzen und nicht jeder ein Powergamer ist; dann wird der Char des Nicht-PG nämlich über kurz oder lang wie der HiWi aussehen, was quasi immer zu Unmut führt. Was man dem PG selbst jedoch kaum anlasten kann.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 14.01.2018 | 04:27
Ich stimme dem zu, allerdings finde ich es generell nicht wünschenswert, um nicht zu sagen schlecht, wenn mehrere Spieler die gleiche Nische besetzen wollen. Wenn sie nicht gerade Klone spielen, ist eigentlich immer einer effektiver als der andere. Bei einer geringen Abweichung mag das egal sein, aber sonst wirken da ziemliche Scherkräfte.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: YY am 14.01.2018 | 06:32
Das ist ja das (Un-)Schöne an Regelboliden und insbesondere Shadowrun. Da sind Fiktion, Metainformationen, Aufbau von Subsystemen und so weiter so stark miteinander vertüddelt und verknotet, dass Powergamer, Munchkin und effizienter, aber rollenspielerisch total töfter SC quasi ununterscheidbar sind. Die werden sich alle drei auf die gleiche Reflexverstärkung stürzen. :)

Es mag Konstellationen geben, in denen man eine genaue Einsortierung erst am Spieltisch vornehmen kann.
Aber grundsätzlich würde ich sagen: Doch, gerade bei SR kann man das meistens beim Blick aufs Charakterblatt erkennen - dafür muss man aber schon relativ gut im System drin sein.

Ich stimme dem zu, allerdings finde ich es generell nicht wünschenswert, um nicht zu sagen schlecht, wenn mehrere Spieler die gleiche Nische besetzen wollen.

Ich spiele relativ gezielt Systeme, in denen es keine ausgeprägten Nischen gibt, weil
a) vieles von dem, was ein SC so tut, allgemeine Bereiche sind, die jeder gut können sollte/muss und er damit nicht nur aus seiner Nischenrolle besteht,
b) diese Systeme über verschiedene Wege die Leistungsunterschiede im erträglichen Rahmen halten.

Was nicht heißen soll, dass ich das Problem nicht nachvollziehen kann - im Gegenteil ist das einer der Gründe dafür, dass sich das bei mir so entwickelt hat.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2018 | 07:51

Des weiteren handelt es sich ja durchaus um Spezialisten. Söldner und Samurai kämpfen, Decker Hacken, Unterhändler machen was sie halt so tun.
Ist es dann also Powergaming wenn ein Spieler einen Troll Samurai mit Kunstmuskeln, Dermalpanzerung usw. Baut?
Oder ein Decker der seine Logik hochschraubt?
Oder ein Magier mit Magiewert 6?
du hast da etwas falsch verstanden, sie sind Profis deine Beispieöe aber auch Spezialisten.

Zitat
In einem anderen Forum gab es mal dieses Rechenbeispiel in dem man mit einem Zyklop (glaube ich zumindest), Ghulifizierung, und Bodyware auf eine Stärker von knapp unter 20 kam.
zu welchem Preis, was kann er sonst noch bzw. damit machen


Zitat
Auch finde ich es diesbezüglich eine frechheit wenn man Eigenschaften hoch setzt (am besten noch künstlich verstärkt) und dann die Fertigkeiten niedrig lässt um so viele davon wie möglich zu bekommen.
Klassischer Jack of All Trades, begabter Anfänger etc. das Problem ist wohl deine Einstellung
Zitat
Extrembeispiel gesehen wo einer einen Decker mit Geschicklichkeit und Stärke 1 gebaut hat und diese Werte dann mit einem Cyberarm auf 9 hoch hat.
Mir fehlt jetzt gerade der Punkt wo das Maxt   außer beim Armdrücken und Kartoffeln zerdrücken


Zitat
zu 'du musst jede Eigenschaft, Fertigkeiten, Vor und Nachteil sowie jedes Ausrüstungs Stück erklären sonst lass ich den Charakter nicht zu'
Aua dieses  Patchwork Character Design  MicroMeistermanagement kann ich überhaupt nicht ab
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 14.01.2018 | 09:25
Moin,Moin zusammen

Zitat
Powergamer ist ein positiver Begriff.
Für Mich nicht , für Mich hat er den Negativen Touch des ....Regel 0 Spielers
Das was Archoangel beschreibt trifft auf Powergamer UND auf Min/Maxer zu und und nur die Motivation WARUM sie den Char so machen unterscheidet den Min/Maxer (positiv, kann man mit spielen) vom Powergamer.
So seh' ich das jedenfalls
 
mit Tanz am Sonntag Morgen
( zu Toni Braxton R&B )
Medizinmann
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 09:49
@Lichtschwerttänzer:

Zu der Unterscheidung Profi/Spezialist:
Ich unterscheide in der Regel bei Shadowrun nicht zwischen Profis und Spezialisten sondern eher zwischen Profi/Spezialist und Fachidiot. Ein Profi ist in der Regel jemand der auf seinem Gebiet besonders gut ist ein Fachidiot ist zwar auch auf seinem Gebiet sehr gut aber eben nur in seinem Fachgebiet.
Um das Beispiel des Ex Navy Seals zu benutzen.
Ein Seal ist in der Regel ein Experte für Guerillakriegsführung natürlich sollte da die Primären Fertigkeiten auf Kampf (hauptsächlich Messer, Schnellfeuer und Pistolen) aber eben auch auf Schleichen Fertigkeiten der Gruppe Athletik liegen. Sekundär sollte er Über Fertigkeiten wie Sprengstoff, Erste Hilfe und vielleicht noch Bodenfahrzeuge und Schiffe verfügen und vielleicht noch über wissensfertigkeiten die seine Militärzeit widerspiegeln.
Wenn er das alles mehr oder weniger gut kann spreche ich von einem Profi/Spezialisten.

Wenn der gleiche Navy Seal jetzt allerdings sämtliche Waffen bzw. Kampftalente beherrscht (+ noch einige exitische) und dann nicht einmal in der lage ist sich Lautlos zu bewegen dann ist es ein Fachidiot und hat mit Profi und/oder Spezialist nichts mehr zu tun.

Zu dem Zyklopen:
Da muss ich gestehen das ich es jetzt nicht mehr genau weis was die Nachteile waren (ich gebe aber zu es waren reichlich) da es auch schon recht einige Jahre zurückliegt.

Zu dem Jack of all Trades:
Auch da gebe ich zu das es wohl eine enstellungs bzw. Geschmackssache ist und es halt meinen Geschmack nicht trifft.

Zum Cyberarm: Da sich Kampffertigkeiten an dem Geschick der Hand die sie Führt und Nahkampfwaffenschaden an der Stärke orientieren liegen die Vorteile doch schon bei etwas mehr wie Armdrücken und Kartoffelbrei  ;).

Zum Charakterdesign:
Ich mag Es auch nicht wenn es zu sehr ins Detail geht aber grade Teure und/oder nicht einfach so leicht verfügbare Ausrüstung sollte schon im Hintergrund erklärt werden und halt auch stimmig sein (ein Squatter der einen Synapsenbeschleuniger 2 im Müll findet halte ich halt nicht für stimmig Sorry).


Ich möchte des weiteren noch einmal betonen das ich Powergaming, min/max usw. Nicht als allgemein verwerflich und Charakterschwäche des Spielers sehe und wenn es so rüber kam tut es mir leit.
Ich mag es einfach persönlich nicht und wollte in  dem Thema einfach mal die Meinung anderer Spieler Hören.

In diesem Sinne.
Spendet Blut. Spielt Rugby.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2018 | 10:04
@Lichtschwerttänzer:

Zu der Unterscheidung Profi/Spezialist:
Ich unterscheide in der Regel bei Shadowrun nicht zwischen Profis und Spezialisten sondern eher zwischen Profi/Spezialist und Fachidiot.
Meine Def ein Profi ist jemand der durch Fähigkeit und Einstellung Professionelle Standards erfüllt, ein Spezialist ist jemand der auf ein Fachgebiet spezialisiert ist.

Cyberarm: wenn der ST1 Char mit St9 hinlangt, hat das mkn Nebenwirkungen auf den St 1 Body, ich hoffe die Kupplung funktioniert

Zitat
Zum Charakterdesign:
Sowas gewinnt man beim Kartenspiel
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 10:32
Sowas gewinnt man beim Kartenspiel

Muss mal meinen SL fragen ob wir auch mal so ein Kartenspiel einführen ;).
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 15:57
Für Mich nicht , für Mich hat er den Negativen Touch des ....Regel 0 Spielers
Es wäre schön, wenn man zum anderen einfach sagt: "Wir haben unterschiedliche Spielstile."

Ich finde es weniger schön, den anderen gleich als Regel 0 Spieler zu disqualifizieren.

bzgl. Spezialist und Fachidiot
Ich denke, da haben wir eine fließende Skala:
Jack-of-all-Trades <--> Spezialist <--> Fachidiot

Wobei dies nur etwas über die Verteilung aber nicht über die absoluten Werte der Fertigkeiten aussagt. So kann man sich zwischen diesen drei Sachen sowohl beim Ganger-Niveau als auch beim Runner-Niveau entscheiden.

Profis können alle drei sein: Es gibt Profis, die sind Jack-of-all-Trades. Es gibt Profis, die sind Spezialisten. Und es gibt Profis, die sind Fachidioten.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 14.01.2018 | 15:58
Zitat
Ich denke, da haben wir eine fließende Skala:
Jack-of-all-Trades <--> Spezialist <--> Fachidiot

Da fehlt mindestens noch der Dilettant
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 16:06
Wo würdest du da den Dilettanten einordnen?

Für mich ist der Dillettant eher auf einer anderen Skala zu finden:

Superprofi/Legende <--> Profi <--> Amateur <--> Dilettant.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: trendyhanky am 14.01.2018 | 16:07
Zitat
Ein Dilettant (von italienisch dilettante aus dilettarsi von lateinisch delectari „sich erfreuen“, „sich ergötzen“)[1] ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt.[2] Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann. Dabei kann er vollendete Kenntnisse und Fertigkeiten erlangt haben; solange er die Tätigkeit nicht beruflich bzw. für seinen Lebensunterhalt ausübt oder eine anerkannte einschlägige Ausbildung absolviert hat, gilt er als Dilettant.
(Quelle: Wiki)
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 17:27
@hanky-panky

Wobei nach dem was du jetzt hier aus Wikipedia zitierst man für den Dilettanten keine eigene Skalierung braucht weil es ja auch durchaus entweder ein Profi, ein Spezialist aber auch ein Fachidiot sein kann nur der Grund warum er es macht wäre ein anderer.
Um prominente Beispiele aus dem Shadowrun Hintergrund zu bemühen.
Slam-O! Wäre laut der unten genannten Definition ein Dilettant da er halt Hackt um des Hackens willen.
Kain wäre auch ein Dilettant (wobei ich ihn eher als Psychopath einordnen würde) er muss auch nicht mehr unbedingt als Pirat arbeiten macht es aber noch weil er Freude dran hat.
dev//grl (weis jetzt nicht ob sie richtig geschrieben wurde) wäre wohl der Klassische Dilettant da sie eigemdlich aus gutem Haus kommt und nur aus Spass an der Freude Runner/Decker geworden ist.

Slam-O! Ist ein Fachidiot.
Kain ein Profi.
dev ein  Spezialist.

Aber alle sind sie Dilettanten da sie die Sache nur aus Spaß an der Freude bzw. Nur um der Sache selbst willen tun.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 14.01.2018 | 17:48
Hm. Merkwürdige Definition.  Ich behaupte mal, nach landläufigem Verständnis ist ein Dilettant jemand, der keine Ahnung hat was er tut, inkompetent ist, Mist baut usw. Also quasi verskillt.
Die gepostete Definition da, das ist für mich ein Amateur.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 17:53
Ja ich habe einen Dilettanten eigentlich auch immer als das verstanden entweder jemand er es nicht richtig kann (Laie) oder jemand der sich vielen gebieten zuwendet aber keinem davon richtig.
Aber ok so kann man sich irren.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 18:35
Laut wissen.de hat eine Bedeutungsverschiebung stattgefunden: Woher kommt Dilettant (http://www.wissen.de/wortherkunft/dilettant).

Ursprünglich hatte es scheinbar die Bedeutung von Amateur. Im Laufe der Zeit wurde das Wort aber immer abwertender verwendet. Heutzutage bezeichnet es einen Nichtskönner.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 14.01.2018 | 19:06
@Eulenspiegel
Zitat
Es wäre schön, wenn man zum anderen einfach sagt: "Wir haben unterschiedliche Spielstile."

Ich finde es weniger schön, den anderen gleich als Regel 0 Spieler zu disqualifizieren.
Der erste Satz dieser Aussage ist völlig korrekt , aber der 2te bezieht sich aber in keinster Weise auf das was ich geschrieben habe ;)
Ich bezeichne nicht solche Menschen als Regel 0 spieler, die eine anderen Spielstil haben, sondern solche die den anderen ihren Spielspas stören/nehmen wollen, die sich in den Mittelpunkt rücken wollen, etc .
Lies mal meine Post nochmal durch und versuche dann nicht irgendwas hineinzu interpretieren
Denn das führt (wie man ja sehen kann) nur dazu ,das völlig falsche Aussagen & Rückschlüsse getroffen werden

...oOO( Dilettant ist anscheinend eine Pejoration. Ich muss mir das Wort merken....)

Hough!
Medizinmann
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Derjayger am 14.01.2018 | 19:12
Ein Dilettant (von italienisch dilettante aus dilettarsi von lateinisch delectari „sich erfreuen“, „sich ergötzen“)[1] ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt.[2] Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann. Dabei kann er vollendete Kenntnisse und Fertigkeiten erlangt haben; solange er die Tätigkeit nicht beruflich bzw. für seinen Lebensunterhalt ausübt oder eine anerkannte einschlägige Ausbildung absolviert hat, gilt er als Dilettant.
(Quelle: Wiki)

Das ist die früher verbreitete Bedeutung.

Hm. Merkwürdige Definition.  Ich behaupte mal, nach landläufigem Verständnis ist ein Dilettant jemand, der keine Ahnung hat was er tut, inkompetent ist, Mist baut usw. Also quasi verskillt.
Die gepostete Definition da, das ist für mich ein Amateur.

Das ist die heute verbreitete Bedeutung.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 19:14
Ich bezeichne nicht solche Menschen als Regel 0 spieler, die eine anderen Spielstil haben, sondern solche die den anderen ihren Spielspas stören/nehmen wollen, die sich in den Mittelpunkt rücken wollen, etc .
Aber Powergamer wollen anderen Leuten ja nicht ihren Spielspaß nehmen oder sich in den Mittelpunkt rücken. Sie wollen einfach nur verdammt effektive SCs bauen.

Stelle dir einfach mal eine Runde vor, die nur aus Powergamern besteht. Diese Runde kann ungeheuer viel Spaß machen! Dort wird auch offensichtlich, dass niemanden der Spielspaß geraubt wird. Und dass auch niemand im Mittelpunkt steht.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 19:29
Ja aber eben nur in runden die nur aus Powergamern besteht.
In anderen runden nehmen sie den Restlichen Spielern sowohl Spotlight als auch Spielspaß (was zugegebenermaßen aber auch für Taschenlanpenfallenlasser gilt was ich jetzt mal dazu sagen will).
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Maarzan am 14.01.2018 | 19:38
Oh ein Definitionsfaden ... :

Einmal würde ich die Linie zwischen Munchkins und Powergamern dabei ziehen, dass letztere bereits sind sich an die Regeln zu halten und ein "gesunder erscheinendes" Limit bei der Interpretation der Regeln besitzen.
Ob sie dieselben Regeln akzeptieren, wie man selbst ist dann eine weitere Frage, aber zumindest per der Bereitschaft Regeln zu akzeptieren eine theoretisch durch Kommunikation lösbare (im Gegensatz zum Munchkin).

Weitere Probleme liegen dann in der wahrgenommenen Konkurrenz, an der sich der Powergamer zu messen gedenkt, aber auch wo ggf andere Spieler mit weniger "Buildingpower" ihre Konkurrenz sehen. Wenn die Spieler sich als Team sehen (und entsprechend fördern und leben lassen), dann kann auch ein einzelner Powergamer funktionieren. Bei innerer unausgewogener Konkurrenz oder teaminternen unfreundlichen Duellen kann es böse werden (wobei der Böse nicht zwingend der Powergamer sein muss. Ein verskillter Möchtegern oder subversiver Neider kann in der Beziehung genauso toxisch sein.)

Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Medizinmann am 14.01.2018 | 19:51
Aber Powergamer wollen anderen Leuten ja nicht ihren Spielspaß nehmen oder sich in den Mittelpunkt rücken. Sie wollen einfach nur verdammt effektive SCs bauen.

Stelle dir einfach mal eine Runde vor, die nur aus Powergamern besteht. Diese Runde kann ungeheuer viel Spaß machen! Dort wird auch offensichtlich, dass niemanden der Spielspaß geraubt wird. Und dass auch niemand im Mittelpunkt steht.
Sorry, aber wenn Du meine Post nicht liest und mir deine Definition aufdrücken willst , brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten, dann macht das keinen Sinn mehr .

HougH!
Medizinmann
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 20:29
Ich habe deinen Post gelesen. Du hattest geschrieben: "Für Mich nicht , für Mich hat er den Negativen Touch des ....Regel 0 Spielers (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105302.msg134579004.html#msg134579004)"

Und das finde ich problematisch. Ich will dir nicht irgendeine Definition aufzwingen. Aber ich finde es trotzdem bedenklich, dass man den Gegenüber als Regel-0-Spieler bezeichnet, anstatt anzuerkennen, dass er einfach nur einen anderen Spielstil pflegt. - Unabhängig davon welcher Spielstil das jetzt genau ist.

Denn meine Erfahrung lehrt: Echte Regel-0-Spieler gibt es verdammt wenige. - Beziehungsweise der Regel-0-Spieler ist immer der andere. Wenn du denkst, dass dein Gegenüber ein Regel-0-Spieler ist, dann kannst du dir relativ sicher sein, dass der Gegenüber das gleiche von dir denkt.

Mal ehrlich: Wieviele Spieler gibt es, die sich denken: "Hah, jetzt habe ich wieder eine neue Gruppe gefunden. Ich werde gleiche eine halbe Stunde hinfahren, um dann da so lange zu nerven, bis sie mich rausschmeißen. Das hat sich dann richtig gelohnt." - Solche Spieler gibt es nicht. Klar, manchmal sitzt man Spielern gegenüber, wo man das im ersten Augenblick glaubt. Aber wenn man dann mit etwas zeitlichem Abstand nochmal in Ruhe darüber nachdenkt, stellt man fest, dass der erste Augenblick getäuscht hat und dass der Spieler in Wirklichkeit kein Arschloch ist, das mir den Abend vermiesen wollte. Ja, er hat mir den Abend vermiest. Aber nicht, weil er es wollte (wie ich anfangs gedacht habe), sondern weil er unterschiedliche Vorstellungen vom RPG hatte als ich.

In anderen runden nehmen sie den Restlichen Spielern sowohl Spotlight als auch Spielspaß (was zugegebenermaßen aber auch für Taschenlanpenfallenlasser gilt was ich jetzt mal dazu sagen will).
Das haben inkompatible Spielstile an sich:
Person A nimmt Person B den Spielspaß. Und Person B nimmt Person A den Spielspaß.

Deswegen sollte man auch hauptsächlich mit Leuten spielen, die einen ähnlichen Spielstil haben wie man selber. Aber der andere ist kein Regel-0-Spieler, nur weil er nicht deinen Spielstil hat. Denn du kannst dir sicher sein: In dem Maße, wie er dir den Spielspaß raubt, in dem gleichen Maße raubst du ihm auch den Spielspaß. Denn für den Powergamer bist du nur ein nervender Taschenlampenfallenlasser.
Und für den Taschenlampenfallenlasser bist du ein nervender Powergamer.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 14.01.2018 | 21:16
Ja aber eben nur in runden die nur aus Powergamern besteht.
In anderen runden nehmen sie den Restlichen Spielern sowohl Spotlight als auch Spielspaß (was zugegebenermaßen aber auch für Taschenlanpenfallenlasser gilt was ich jetzt mal dazu sagen will).

Das ist gequirlter Quallenquark. Und der Thread war auch schon weiter gediehen als das. Ich finde diese Regression sehr schade.
Warum sollte denn der Powergamer den, sagen wir mal, "Durchschnittsspielern", den Spaß nehmen?
Wenn jeder ordentlich seine Nische ausfüllt und keine Nische doppelt besetzt ist -- was schert es dann dich mit deinem, sagen wir mal: Dieb, ob mein Barbar die Monster im Rundentakt zu Mus verarbeitet?
Den Spaß verdirbt es doch in erster Linie, wenn ein Charakter den anderen überflüssig macht. Klar, das kann passieren, vor allem wenn
a) zwei Spieler die gleiche Nische besetzen wollen, aber der eine halt besser gebaut ist. Und wie ich weiter oben schon sagte: es wird _immer_ einer besser sein.
b) ein Spieler in der Nische des anderen "wildert", und sie mal so en passant nebenbei mit ausfüllt. Klar, ein Powegamer _kann_ das machen. Aber das ist keine Frage der System Mastery, sondern der Sozialkompetenz.
c) die Nische des einen macht die Nische des anderen schlicht überflüssig. Klassisches Beispiel, Angel Summoner & BMX Bandit.
Alle drei Fälle lassen sich von vornherein vermeiden, wenn die Nischen klar abgesteckt sind und sich jeder daran hält, und (speziell C) der Scope der Kampagne abgesprochen ist.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 22:04
Und ich finde es schade das du bei diesem Thema weder eigene Meinungen noch Erfahrungen zulassen willst.

Wenn du in deinen Runden noch nie dieses Problem hättest freut es mich für dich auch wenn ich das unrealistisch finde.

Was du bei deiner Netten Aufzählung nämlich leider vollkommen vergessen hast ist Variante d.
Der Powergamern will gar keinen anderen Spielstil zulassen.

Natürlich interessiert es mich weder als Dieb noch als Face ob der Barbar Monster im Minuten oder Sekunden Takt niedermacht aber wenn ich den ganzen abend nix anderes mache als dem Barbar dabei zuzusehen weil er nichts anderes kann (bestenfalls) oder die anderen Spieler in ihren Aktionen sogar soweit 'sabotiert' das man unweigerlich in kämpfe verwickelt wird anstatt sich einfach mal am Gegner vorbei zu schleichen oder vorbeizureden dann nimmt mir das als Spieler des Diebs oder des Face schon den Spielspaß.

Wenn du dieses Problem nicht hast oder es dich nicht interessiert dann ist das schön für dich und freut mich aber deswegen jede Diskussion in die Richtung gleich mit einem 'das ist mist' oder 'Quallenquark' abzuwägen finde ich schon etwas mistig.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 23:11
Der Powergamern will gar keinen anderen Spielstil zulassen.
Wie ist es mit dir? Willst du einen anderen Spielstil (den Spielstil des Powergamers) zulassen?

Zitat
Natürlich interessiert es mich weder als Dieb noch als Face ob der Barbar Monster im Minuten oder Sekunden Takt niedermacht aber wenn ich den ganzen abend nix anderes mache als dem Barbar dabei zuzusehen weil er nichts anderes kann (bestenfalls) oder die anderen Spieler in ihren Aktionen sogar soweit 'sabotiert' das man unweigerlich in kämpfe verwickelt wird anstatt sich einfach mal am Gegner vorbei zu schleichen oder vorbeizureden dann nimmt mir das als Spieler des Diebs oder des Face schon den Spielspaß.
Das klingt mir eher nach einem Butt-Kicker. (Siehe hierzu Player Types from Robin D. Laws (http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html).)

Auch ein legitimer Spielstil. Die Systeme Wushu oder Hong Kong Action Theatre wurden für diesen Spielstil geschrieben. Aber auch D&D hat einen Fokus auf diesen Spielstil.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 14.01.2018 | 23:12
Wie schon gesagt: das hat nichts mit PG oder nicht-PG zu tun, sondern ist eine Frage der sozialen Kompetenz, bzw ob jemand eine Rampensau ist oder nicht. Klar, ein Powergamer hat es leichter, das Spiel an sich zu reißen, weil er dazu einfach die mechanischen Mittel hat. Umgekehrt hat aber auch der Nicht-Powergamer absolut die Möglichkeit, dem Rest der Gruppe  den Spaß zu verhageln. Das eine hat mit dem anderen einfach nichts zu tun.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 14.01.2018 | 23:36
@Eulenspiegel:
Natürlich lasse ich auch andere Spielstile zu.
Ich kämpfe auch gern Bei Rollenspiele aber ich mache es halt nicht nur.
Wenn sich der Kampf nicht vermeiden lässt und die Arschtrittzeit losgeht dann sag ich auch mit meinem Face oder meinem einbrecher nicht "aber ich wollte halt was anderes machen." sondern ziehe die Knarre und hoffe halt auf das beste.
Ich spiele in der Regel gerne Faces (oder Barden oder sonstige Sozialen Charaktere je nach setting) aber ich zwinge dadurch den anderen Spielern nichts auf. Wenn Situationen kommen in denen ich glänzen kann dann mach ich das. In Situationen in denen andere glänzen Lehn ich mich zurück und genieße die Show.
Ich führe aber nicht bewusst Situationen herbei in denen ich als Face glänzen kann.

@Feuersänger: Gut dann muss ich sagen das ich wie auch einige anderen hier (z.B. Medizinmann) wohl immer das Pech hatten das die PG Spieler in unseren runden gleichzeitig Sozial äußerst inkompetent waren. Was aber der Sache keinen Abbruch tut das es so Probleme gibt und nicht automatisch 'Qualenquark' (was ich als Aussage aber sehr ansprechend finde) ist nur weil man das Problem zufällig nicht hat.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Feuersänger am 15.01.2018 | 01:58
Hmh. Mir fällt aus meiner Rollokarriere einmal ein Powergamer ein, der mir das Spiel verdrossen hat -- aber auf der anderen Seite mehrere Bauergamer, Taschenlampenfallenlasser, Besserspieler, und was weiß ich noch alles, die eher noch schlimmer für meinen Spaßfaktor waren. Auf der anderen Seite kommen auch Nicht-Powergamer und ich wunderbar miteinander aus, wenn halt einfach die Chemie stimmt. Wir wissen ja, zwischenmenschliche Interaktion kann sehr kompliziert sein. ;)

BTW, das mit dem Quallenquark war mir da gerade so spontan eingefallen -- ich suchte nach irgendeiner Alliteration mit Q.  ;D

Kurz gesagt, ich würde mal versuchen es so zusammenzufassen: was eine Spielrunde gedeihen oder verderben lässt, ist nicht so sehr die mitgebrachte Grundeinstellung der einzelnen Spieler, sondern vielmehr die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und sich abzustimmen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Floki am 15.01.2018 | 06:40


Kurz gesagt, ich würde mal versuchen es so zusammenzufassen: was eine Spielrunde gedeihen oder verderben lässt, ist nicht so sehr die mitgebrachte Grundeinstellung der einzelnen Spieler, sondern vielmehr die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und sich abzustimmen.

Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.01.2018 | 06:46
Ja aber eben nur in runden die nur aus Powergamern besteht.
In anderen runden nehmen sie den Restlichen Spielern sowohl Spotlight als auch Spielspaß
was unterscheidet sie da von anderen SLDs?
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Wandler am 15.01.2018 | 07:44
Also ich sehe das Problem auch am ehesten in gemischten Runden. 1 Powergamer ist eher ein Problem als wenn die ganze Runde darauf ausgelegt ist.
Titel: Re: Was ist für euch Powergaming?
Beitrag von: Rhylthar am 15.01.2018 | 08:29
Ich denke, dass Feuersänger eigentlich schön gezeigt hat, warum auch ein einzelner Powergamer kein Problem darstellt.

Gerade bei Shadowrun, mit seinen zahlreichen Nischen, macht sich ein Powergamer eventuell kaum bemerkbar, denn egal wie "powergamy" er als Street-Sam ist....die Drohnen wird nicht er steuern und die Daten aus dem Netz klauen auch nicht.

Als bekennender Powergamer kann ich gerne mal ein paar Gedankengänge aufzeigen, die mir von damals noch einfallen:

Sollte auf jeden Fall ein Street-Sam werden, bei der Rasse kam nur Troll oder Elf in Frage...naja, nicht wirklich.  ;)

Also Elf gewählt, für einen Street-Sam war Geld > Attribute. Priorität A. Attribute natürlich dementsprechend verteilt, CHA war nun wahrlich nicht das wichtigste. Einkaufen: Verstärkte Reflexe (gut überlegen, nicht ausbau-/austauschbar), SMART-Gun-Verbindung, Waffen. Und wenn ich mir die Schrotflinten anschaue und da ist eine dabei, die Salve feuern und ein 50er-Magazin haben kann, da brauche ich nicht weiter zu gucken. Ingram Smartgun ebenso. Usw.

Fertigkeiten passend gewählt. Fertig. Von Anfang ein guter Charakter mit guter Überlebensfähigkeit und gut in dem, was er tun soll. Spotlights habe ich dem Rigger, und den beiden Magiern trotzdem nie geklaut.