Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => Splittermond => Thema gestartet von: Eulenspiegel am 11.01.2018 | 21:05

Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.01.2018 | 21:05
[Moderation: Abgetrennt aus folgendem Topic: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,104875.msg134577809.html#msg134577809 ]

System 1 und System 2 "bieten" (Nr.1) oder "verlangen" (Nr.2) Meisterschaften. Beide Fälle sind nicht einsteigerfreundlich.
Daher ist es vollkommen unerheblich, welches der beiden Systeme einsteigerfreundlicher sei.
Es ging nicht um die Frage, ob Meisterschaften einsteigerfreundlich sind. Es ging um die Frage, ob "du benötigst Voraussetzungen, um etwas zu tun" einsteigerfreundlich ist.

Wenn man sich anschauen will, ob eine bestimmte Regel eine Eigenschaft (z.B. Einsteigerfreundlichkeit) besitzt, darf man nur diese Regel variieren und muss den Rest gleich lassen. (Siehe hierzu das Prinzip ceteris paribus (https://de.wikipedia.org/wiki/Ceteris_paribus).)

Wenn du jetzt zwei Sachen änderst und ein anderes Ergebnis erhältst, weißt du nicht, welche der beiden Änderungen für das andere Ergebnis verantwortlich ist.
 
Zitat
In meinen Augen, ist ein System, in dem ich immer etwas tun kann (mit unterschiedlicher Erfolgsaussicht) einsteigerfreundlich. Nicht jedoch ein System, in dem ich erst Mal gucken muss, ob ich eine Handlung überhaupt versuchen darf.
1. Jetzt widersprichst du dir selber!
Gerade eben hattest du noch gesagt, dass System 1 (in dem du alles tun kannst) nicht einsteigerfreundlich ist. Jetzt behauptest du plötzlich, dass es einsteigerfreundlich ist. Was denn nun?

2. Nein, wenn du immer etwas tun kannst, musst du unzählige Regeln kennen. Für jede Aktion, die du tun kannst, musst du wissen, was du tun kannst. Das ist nicht einsteigerfreundlich.

Wenn du jedoch nur die Aktionen tun kannst, die auf deinem Blatt stehen, musst du nur wenige Regeln lernen. Und bei einem Anfänger-Char sind das vielleicht eine Handvoll Tätigkeiten. Das ist extrem überschaubar. Selbst ein Anfänger sollte kein Problem haben, sich eine Handvoll Handlungen zu merken.

So oder so:
Sich 5 Regeln für Handlungen zu merken und sich zu merken, dass man diese 5 Handlungen kann, ist wesentlich einfacher zu merken, als sich 20 Regeln für Handlungen zu merken und zu wissen, dass man alle diese Regeln kann.

Zitat
Wie gesagt, Splittermond (nicht die Schnellstarter-Version!) kann sicherlich für eine bestimmte Gruppe das Non-Plus-Ultra sein. Für eine andere Gruppe eben nicht. Und zu der letzten zählen für mich,aus meiner persönlichen Erfahrung und Beobachtung, Einsteiger.
OK, dann nenne mir bitte eine Gruppe, für die Splittermond das Non-Plus-Ultra ist. Und dann erkläre mir, wieso für ein Mitglied dieser Gruppe Splittermond plötzlich kein Non-Plus-Ultra ist, wenn dieses Mitglied auch noch Anfänger ist.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 11.01.2018 | 23:32
Du musst nicht alle Meisterschaften kennen. Du musst nur die Meisterschaften kennen, die dein SC besitzt. Und das ist bei einem Anfänger-SC noch recht überschaubar.
Und das ist falsch. Wenn ohne die Meisterschaften Aktionen unmöglich sind, die eigentlich plausibel durchführbar sein müssten (mit Regel oder gehandwedelt ist dabei egal), dann muss ein Spieler alle Meisterschaften überprüfen, ob da etwas drinsteckt, dass sein Charakter nicht kann. Ansonsten geht er ja davon aus, etwas tun zu können, was er nicht kann.

Wenn in Meisterschaften keine solchen Aktionen enthalten sind, braucht ein Spieler bloß die Grundregeln und die für ihn relevanten Meisterschaften zu kennen, um zu wissen, was sein Charakter tun kann und was nicht. Das ist in jedem Fall einsteigerfreundlicher, denn man muss weniger Text lesen, um losspielen zu können. Oder man verzichtet natürlich darauf, zu wissen, was der eigene Charakter tun kann (ist dann aber auch einsteigerunfreundlich).

So etwas kann sogar dazu führen, dass ein Spieler nach 10 Spieleabenden plötzlich merkt, dass sein Charakter nicht versuchen kann, jemanden umzuschubsen. Das ist nicht einsteigerfreundlich!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.01.2018 | 00:48
@Amromosch
Ich habe einen langen Text geschrieben, ihn dann aber wieder gelöscht. Ich glaube, du denkst: "Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf niemanden umschubsen, weil es die Meisterschaft 'Umreißen' gibt. Gäbe es diese Meisterschaft nicht, dann könnte er Leute umreißen."

Das ist aber falsch. Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf niemanden umreißen. Egal, ob es dafür eine Meisterschaft gibt oder nicht. Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf nur die Sachen, die in den Grundregeln stehen. Würde man alle Meisterschaften abschaffen, könnte der SC genau so wenig.

Mir ist jetzt auf die Schnelle kein gutes Manöver eingefallen, das weder in den Grundregeln noch in den Meisterschaften steht. Das einzige, was mir einfällt, ist: "Salto über den Gegner".
Dieses Manöver steht nicht in den Grundregeln. Deswegen kann es der SC im Kampf auch nicht. (Außerhalb des Kampfes würde ich dem SC eine schwere Akrobatik-Probe abverlangen, wenn er es versucht.) Ob es dafür eine Meisterschaft gibt oder nicht, ist egal. Ich kenne keine Meisterschaft, die das kann. Deswegen kann im Kampf auch auf der ganzen Welt niemand ein Salto über den Gegner machen.

Man könnte jetzt ein Zusatzbuch herausbringen, in dem es die Meisterschaft "Salto über den Gegner" gibt. Dann können die SCs diese Meisterschaft erlernen und den Salto ausführen. Aber die Leute, die diese Meisterschaft nicht lernen, werden durch dieses Zusatzbuch nicht eingeschränkt.
Es ist nicht so: Sobald es eine neue Meisterschaft gibt, können alle anderen dieses Manöver plötzlich nicht. Vielmehr gilt: Grundsätzlich kann niemand irgendein Kampf-Manöver, das nicht in den Grundregeln steht! Es ist vollkommen egal, ob es die Meisterschaft "Salto über den Gegner" gibt oder nicht. Es steht nicht in den Grundregeln, also kann er es nicht.

Wenn ein Spieler wissen will, ob er jemanden im Kampf umschubsen kann, muss er nur 2 Sachen lesen:
1. In den Grundregeln nachlesen, ob "umschubsen" dort steht.
2. Die Meisterschaften seines SCs durchlesen, ob dort "umschubsen" erlaubt wird.

Wenn dort nichts steht, dann kann er niemanden umschubsen. Vollkommen egal, ob es das nun als Meisterschaft gibt oder nicht. Selbst wenn es keine Meisterschaft "Umreißen" gäbe, dann könnte er niemanden umschubsen.

PS:
Zum Handwedeln: Handwedelei ist jetzt für einen Anfänger-SL nicht sehr freundlich. Ich finde daher die Splittermond-Kampfregeln auch für den Anfänger-SL sehr anfängerfreundlich: Die SCs können im Kampf nur das, wozu es Regeln gibt. Die SL muss im Kampf nichts handwedeln.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 12.01.2018 | 01:54
@Amromosch
Ich habe einen langen Text geschrieben, ihn dann aber wieder gelöscht. Ich glaube, du denkst: "Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf niemanden umschubsen, weil es die Meisterschaft 'Umreißen' gibt. Gäbe es diese Meisterschaft nicht, dann könnte er Leute umreißen."

Das ist aber falsch. Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf niemanden umreißen. Egal, ob es dafür eine Meisterschaft gibt oder nicht. Ein SC ohne Meisterschaften kann im Kampf nur die Sachen, die in den Grundregeln stehen. Würde man alle Meisterschaften abschaffen, könnte der SC genau so wenig.

Mir ist jetzt auf die Schnelle kein gutes Manöver eingefallen, das weder in den Grundregeln noch in den Meisterschaften steht. Das einzige, was mir einfällt, ist: "Salto über den Gegner".
Dieses Manöver steht nicht in den Grundregeln. Deswegen kann es der SC im Kampf auch nicht. (Außerhalb des Kampfes würde ich dem SC eine schwere Akrobatik-Probe abverlangen, wenn er es versucht.) Ob es dafür eine Meisterschaft gibt oder nicht, ist egal. Ich kenne keine Meisterschaft, die das kann. Deswegen kann im Kampf auch auf der ganzen Welt niemand ein Salto über den Gegner machen.

Man könnte jetzt ein Zusatzbuch herausbringen, in dem es die Meisterschaft "Salto über den Gegner" gibt. Dann können die SCs diese Meisterschaft erlernen und den Salto ausführen. Aber die Leute, die diese Meisterschaft nicht lernen, werden durch dieses Zusatzbuch nicht eingeschränkt.
Es ist nicht so: Sobald es eine neue Meisterschaft gibt, können alle anderen dieses Manöver plötzlich nicht. Vielmehr gilt: Grundsätzlich kann niemand irgendein Kampf-Manöver, das nicht in den Grundregeln steht! Es ist vollkommen egal, ob es die Meisterschaft "Salto über den Gegner" gibt oder nicht. Es steht nicht in den Grundregeln, also kann er es nicht.

Wenn ein Spieler wissen will, ob er jemanden im Kampf umschubsen kann, muss er nur 2 Sachen lesen:
1. In den Grundregeln nachlesen, ob "umschubsen" dort steht.
2. Die Meisterschaften seines SCs durchlesen, ob dort "umschubsen" erlaubt wird.

Wenn dort nichts steht, dann kann er niemanden umschubsen. Vollkommen egal, ob es das nun als Meisterschaft gibt oder nicht. Selbst wenn es keine Meisterschaft "Umreißen" gäbe, dann könnte er niemanden umschubsen.

PS:
Zum Handwedeln: Handwedelei ist jetzt für einen Anfänger-SL nicht sehr freundlich. Ich finde daher die Splittermond-Kampfregeln auch für den Anfänger-SL sehr anfängerfreundlich: Die SCs können im Kampf nur das, wozu es Regeln gibt. Die SL muss im Kampf nichts handwedeln.
Nach deiner Argumentation könnte also niemand sich im Kampf umdrehen und an eine Wand pinkeln, weil es nicht in den Regeln steht?

Natürlich kann man versuchen, jemanden umzuschubsen. Egal ob es sich gerade um einen Kampf handelt oder nicht. Das ist doch gerade das geniale am Rollenspiel, dass man alles tun kann, was physikalisch möglich ist. Wie wahrscheinlich oder effektiv etwas ist, entscheiden dann die Regeln, die Spielleitung oder auch die ganze Gruppe. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht geht.

Ansonsten könnte man mMn auch ein Brettspiel spielen.

Wenn es jetzt restriktive Meisterschaften gibt, die durch ihre Existenz Dinge, die ansonsten plausibel durchführbar wären verbieten, wenn man sie nicht gelernt hat, muss man eben alle Meisterschaften lesen, um zu wissen, was man nicht kann, obwohl es eigentlich möglich sein müsste.

Dein Beispiel mit dem Salto ist mMn nicht so glücklich gewählt, weil das einfach nicht jeder kann (ich z.B. könnte das mit Sicherheit nicht). Aber in einen zaubernden Magier hineinzurennen, um ihn zu Fall zu bringen, müsste ohne die Meisterschaft wirklich jeder plausibel versuchen können. Und daher müsste ein Spieler auch wissen, dass er es bei Splittermond nicht versuchen kann.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Sir Markfest am 12.01.2018 | 10:42
Also ich sage neuen Spielern bei Splittermond immer:
"Wenn ein Kampf beginnt, schalten wir in den Kampfmodus (Tickleiste wird hervorgeholt). Im Kampf könnt ihr nur Angreifen oder bewegen oder das was auf der Aktionsliste auf der Tickleiste steht (Gegenstand verwenden usw.)." 
Das ist doch recht einsteigerfreundlich. Die ganzen Fragen nach Bein stellen oder Saltos erübrigen sich da schon.
Sicherlich, das mag nicht jedem gefallen, aber ich seh da keine Einsteigerunfreundlichkeit (schreckliches Wort :)). Was ist auch an "geht nicht" so schwer zu verstehen?
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: SeldomFound am 12.01.2018 | 10:59
In der Tat, betrachtet man Splittermond nur als ein Spiel, dann fällt die Behinderung des Meisterschaftssystems nicht derart ins Gewicht.

Insofern liegt das Problem eher darin, dass es nicht die Erwartung von erfahrenen Rollenspieler erfüllt für die Pen&Paper mehr als ein "Videospiel ohne Computer" ist, sondern auch Impro-Theater, Simulation oder Geschichtengenerator.


Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 01:49
Natürlich kann man versuchen, jemanden umzuschubsen. Egal ob es sich gerade um einen Kampf handelt oder nicht. Das ist doch gerade das geniale am Rollenspiel, dass man alles tun kann, was physikalisch möglich ist. Wie wahrscheinlich oder effektiv etwas ist, entscheiden dann die Regeln, die Spielleitung oder auch die ganze Gruppe. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht geht.

Ansonsten könnte man mMn auch ein Brettspiel spielen.

Das wird ziemlich schnell eine rein philosophische Frage; wenn Sachen mit so geringer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sind, dass man sie im Grunde erst gar nicht versuchen braucht, kann man sie auch weglassen - erst recht in bestimmten Kontexten.
Aber manch einem lässt es keine Ruhe, wenn es nicht irgendwo steht, und sei es mit einem absurd hohen Abzug.

Richtig daneben finde ich das Ganze nur dann, wenn es eine Catch-All-Mechanik für alles Denkbare gibt, die jeder noch so absurden Aktion eine gar nicht mal so große Schwierigkeit zuweist. Dann wird es schnell beliebig und wirft je nach System auch mal große Teile des "eigentlichen" Regelwerks im Vorbeigehen über Bord.

Insofern liegt das Problem eher darin, dass es nicht die Erwartung von erfahrenen Rollenspieler erfüllt für die Pen&Paper mehr als ein "Videospiel ohne Computer" ist, sondern auch Impro-Theater, Simulation oder Geschichtengenerator.

Aber es ist nie alle drei Dinge gleichzeitig bzw. das Regelwerk liefert nie gleichzeitig für alle drei Bereiche ;)
Theoretisch kann man alles halbwegs unter einen Hut bringen, aber dann muss man erst recht genau trennen, welcher Bereich wie behandelt werden soll.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 02:31
Also ich sage neuen Spielern bei Splittermond immer:
"Wenn ein Kampf beginnt, schalten wir in den Kampfmodus (Tickleiste wird hervorgeholt). Im Kampf könnt ihr nur Angreifen oder bewegen oder das was auf der Aktionsliste auf der Tickleiste steht (Gegenstand verwenden usw.)." 
Das ist doch recht einsteigerfreundlich. Die ganzen Fragen nach Bein stellen oder Saltos erübrigen sich da schon.
Sicherlich, das mag nicht jedem gefallen, aber ich seh da keine Einsteigerunfreundlichkeit (schreckliches Wort :)). Was ist auch an "geht nicht" so schwer zu verstehen?
Da hst du Recht. Das ist sehr einfach zu begreifen und zu erlernen.

Nach der Tickleiste in meinem GRW bedeutet das aber auch, dass niemand im Kampf eine Tür öffnen, ein Schloss knacken, ein Fahrzeug lenken, an einem Seil entlanghangeln etc. kann. Diese Aufzählung ist beliebig erweiterbar. Das ist dann für mich persönlich aber kein Pen&Paper Rollenspiel mehr. Und ich denke auch nicht, dass es so intendiert ist. Daher fällt das für mich eher in die Kategorie Hausregel.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 02:40
Fällt alles unter "Gegenstand verwenden" (vgl. die zugehörigen Beispiele im Regelwerk).
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 04:35
Natürlich kann man versuchen, jemanden umzuschubsen. Egal ob es sich gerade um einen Kampf handelt oder nicht. Das ist doch gerade das geniale am Rollenspiel, dass man alles tun kann, was physikalisch möglich ist. Wie wahrscheinlich oder effektiv etwas ist, entscheiden dann die Regeln, die Spielleitung oder auch die ganze Gruppe. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht geht.
Man kann bei Splittermond versuchen Menschen umzustoßen oder ein Salto zu machen. Bloß ist die Erfolgswahrscheinlichkeit ohne Meisterschaft bei beiden Sachen gleich groß: 0%.

Ansonsten nehmen wir mal die folgende Annahme:
Annahme: In einem Rollenspiel kann jeder SC mit Wahrscheinlichkeit >0% eine Person umstoßen.
Beobachtung: In Splittermond gibt es SCs, die keine Leute umstoßen können.
Schlussfolgerung: Splittermond ist kein Rollenspiel.
Meta-Beobachtung: Splittermond ist ein Rollenspiel.
Meta-Schlussfolgerung: Die Annahme ist falsch*

*Wir haben einen Widerspruch zwischen Schlussfolgerung und Meta-Beobachtung. Das bedeutet, dass die Schlussfolgerung falsch ist. Das wiederum bedeutet, dass die Annahme falsch ist.

Zitat
Ansonsten könnte man mMn auch ein Brettspiel spielen.
Die meisten Rollenspiele wechseln beim Kampf tatsächlich in den Brettspielmodus.
So gibt es bei D&D ja den Witz: "Hey, auf dem Boden befinden sich plötzlich Karos. Wir werden wohl gleich angegriffen."
Und BattleMech gibt es als Rollenspiel und als TableTop. Die Kampfregeln beim Rollenspiel sind dabei identisch zu den Kampfregeln beim TableTop.

Oder andersrum: Schau dir die Kampfregeln von Descent (Brettspiel) an. Wenn du nur die Kampfregeln kennen würdest, könntest du nicht wissen, ob diese zu einem Brettspiel oder einem Rollenspiel gehören.

Das Rollenspiel findet außerhalb der Kämpfe statt.

Disclaimer: Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Bei Engel oder Dread wird im Kampf nicht in den Brettspiel-Modus geschaltet.

Zitat
Wenn es jetzt restriktive Meisterschaften gibt, die durch ihre Existenz Dinge, die ansonsten plausibel durchführbar wären verbieten, wenn man sie nicht gelernt hat, muss man eben alle Meisterschaften lesen, um zu wissen, was man nicht kann, obwohl es eigentlich möglich sein müsste.
Lese dir nochmal die Regeln durch! Nirgendwo in den Regeln steht, dass die Meisterschaften irgendetwas verbieten!

Zitat
Aber in einen zaubernden Magier hineinzurennen, um ihn zu Fall zu bringen, müsste ohne die Meisterschaft wirklich jeder plausibel versuchen können.
Und in einen zaubernden Magier hineinzurennen, um ihn zu Fall zu bringen, müsste auch mit der Existenz der Meisterschaft wirklich jeder plausibel versuchen können.

1. Fall: Wir haben die Meisterschaft.
Es ist auch plausibel, ohne die Meisterschaft in den Gegner hineinzurennen und ihn zu Fall zu bringen.

2. Fall: Wir haben keine Meisterschaft.
Es ist ebenfalls plausibel, in den Gegner hineinzurennen und ihn zu Fall zu bringen.

Fazit:
Es ist vollkommen egal, ob die Meisterschaft existiert oder nicht. Es ist in beiden Fällen gleich plausibel, den Gegner umzuschubsen.

Es ist mitnichten so, dass durch die Existent der Meisterschaft die Handlung unplausibel wird. Die Plausibilität ändert sich nicht, egal, ob es die Meisterschaft gibt oder nicht!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 04:44
Fällt alles unter "Gegenstand verwenden" (vgl. die zugehörigen Beispiele im Regelwerk).
Das ist korrekt. Du merkst, dass ich wenig Erfahrung mit Splittermond habe, sonst hätte ich das sicherlich gewusst.

Damit kann man vieles abbilden. Z.B. auch das Umwerfen eines Gegners mittels eines Lassos, einer Peitsche, eines weggezogenen Teppichs etc.
Insofern könnte man ohne die Existenz einer Meisterschaft als Spezialfähigkeit schon jemanden umwerfen. Es bleibt somit zumindest bestehen, dass man die Meisterschaft kennen muss, um zu wissen, dass man das eben nicht tun kann.

Oder man interpretiert das Ganze so, dass man einen Gegner sehr wohl umschubsen/-reißen/-werfen kann, wenn man einen Gegenstand dabei benutzt. Dann macht man nur halt nicht den halben Schaden, wie mit der Meisterschaft. Mit dieser Lösung würde es funktionieren. Allerdings sagt mir allein die Tatsache, dass wir mehrere Posts ausgetauscht haben, bis ich die Möglichkeit überhaupt gesehen habe, dass es zumindest nicht schnell zugänglich ist. Und es bleibt bestehen, dass es nur mithilfe eines Gegenstands ginge, was irgendwie Quatsch ist.
Wenn ich jemandem einen "Teppich unter den Füßen wegziehen" kann, sollte ich ihm auch ein "Beinchen stellen" können. Um zu merken, dass das eine geht (oder je nach Interpretation auch nicht geht), das andere aber definitiv nicht, muss ich mich wieder mit den Meisterschaften beschäftigen.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 05:03
Man kann bei Splittermond versuchen Menschen umzustoßen oder ein Salto zu machen. Bloß ist die Erfolgswahrscheinlichkeit ohne Meisterschaft bei beiden Sachen gleich groß: 0%.

Ansonsten nehmen wir mal die folgende Annahme:
Annahme: In einem Rollenspiel kann jeder SC mit Wahrscheinlichkeit >0% eine Person umstoßen.
Beobachtung: In Splittermond gibt es SCs, die keine Leute umstoßen können.
Schlussfolgerung: Splittermond ist kein Rollenspiel.
Meta-Beobachtung: Splittermond ist ein Rollenspiel.
Meta-Schlussfolgerung: Die Annahme ist falsch*
Das ist eigentlich nicht das, worum es mir geht.

Ich meine: In einem Rollenspiel (auch bei Splittermond) ist generell alles das plausibel möglich, was innerhalb der Spielweltphysik grundsätzlich plausibel möglich ist. Die Regeln können das aber situativ einschränken.

Bei Splittermond schränkt eine Regel für das zu-Fall-Bringen von Gegnern im Kampf diese Grundregel ein. Diese Information wird allerdings mit einer Spezialfähigkeit vermittelt. Niemand, der sich den Text zu dieser Spezialfähigkeit (in diesem Fall Umreißen) nicht durchgelesen hat, weiß also, dass die generelle Regel (alles plausible ist plausibel möglich) an dieser Stelle ausgehebelt wird.

Folglich muss ich bei Splittermond die Meisterschaften lesen, um zu wissen, was mein Charakter kann oder nicht kann. Und das funktioniert mMn nicht schnell und ist somit auch nicht "einsteigerfreundlich". Sprich: Wenn ich als Neuling alle Meiterschaften darauf abklopfen muss, ob Grundregeln des Spiels durch sie geändert werden, ist das nicht besonders schnell und einfach zugänglich.

Und darum geht es mir.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 05:28
Eine kleine Ergänzung, damit mein Standpunkt etwas einfacher zu verstehen ist:

Nehmen wir mal an, die Meisterschaft, über die wir sprechen, hieße "Atmen" und besagt, dass ein Charakter mit dieser Meisterschaft in der Lage ist, zu atmen und dies auch passiv permanent tut.
Dann gäbe es vermutlich sehr viele sehr schnelle Heldentode, Luftröhrenschnitte oder sonstige künstliche Beatmungen.

Das Beispiel ist natürlich völlig übertrieben, illustriert aber ganz gut, was ich meine.

Ein besseres Beispiel (weil realistisch) ist Folgendes:
Wenn sich mein muskelbepackter Barbarenkrieger im Kampf von hinten an einen schwächlichen Magier anschleicht, um ihn dann zu packen und umzuwerfen, gehe ich so lange davon aus, dass das möglich ist, bis die Regeln mir sagen, dass es nicht geht.
Die Splittermondregeln sagen mir jetzt, dass es nicht geht, allerdings durch einen Text zu einer Sonderregel, die meinen nicht selbstgebauten Archetypen (Stichwort: Einsteiger) eigentlich nicht betrifft. Um an diese Info(s) zu gelangen, muss ich als Einsteiger somit alle Meisterschaften durchlesen, weil einige davon restriktiv sein könnten. Sie untersagen also Aktionen, die ansonsten eigentlich möglich wären.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: SeldomFound am 13.01.2018 | 06:43
Das ist auch ein altes Problem im RPG: Wenn es nicht in den Regeln steht, was macht man dann?


Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 08:28
Ich meine: In einem Rollenspiel (auch bei Splittermond) ist generell alles das plausibel möglich, was innerhalb der Spielweltphysik grundsätzlich plausibel möglich ist. Die Regeln können das aber situativ einschränken.
Was bedeutet schon "generell"? Das wird schon sehr philosophisch.

Es gibt grundsätzlich 4 Artenm von Handlungen:
1. Handlungen, die realweltlich plausibel möglich sind und im Rollenspiel auch möglich sind.
2. Handlungen, die realweltlich plausibel möglich sind, aber im Rollenspiel nicht möglich sind.
3. Handlungen, die realweltlich nicht plausibel möglich sind, aber im Rollenspiel möglich sind.
4. Handlungen, die realweltlich nicht plausibel möglich sind und im Rollenspiel auch nicht möglich sind.

Je nachdem, welches RPG man spielt, hat eine der 4 Optionen wenig oder gar keine Elemente.

Wichtig, um Splittermond zu verstehen, ist, dass es beim Kampf ein Erlaubnis-Modell hat. Das heißt, es ist das erlaubt, was explizit erlaubt wurde.

Zitat
Bei Splittermond schränkt eine Regel für das zu-Fall-Bringen von Gegnern im Kampf diese Grundregel ein. Diese Information wird allerdings mit einer Spezialfähigkeit vermittelt.
NEIN!
Lese dir die Meisterschaft dochmal durch! Dort wird eine Erlaubnis erteilt. Nirgendwo in der Meisterschaft steht etwas von Verbot.

Nochmal: "zu-Fall-bringen" ist das gleiche wie "Salto"! Es wird nirgendwo erlaubt, deswegen ist beides verboten! Du benötigst keine Meisterschaft für "Salto". Es ist auch ohne Meisterschaft verboten, weil es nirgendwo erlaubt wird.

Deine generelle Regel "alles plausible ist plausibel möglich" existiert nicht! Und bei den Meisterschaften steht auch nirgends, dass Salto, zu-Fall-bringen etc. verboten sind. Dass Salto und zu-Fall-bringen verboten sind, ergibt sich nicht aus irgendwelchen Meisterschaften.

Oder nehmen wir die Aktion "Kopf abschlagen". Das ist eine Aktion, da ist es plausibel, dass man sie durchaus versuchen kann. Auch eine ungeübte Person könnte Erfolg haben und dem Gegner den Kopf abschlagen. Trotzdem kannst du diese Aktion nicht ausführen. - Vollkommen unabhängig davon, ob es eine entsprechende Meisterschaft gibt oder nicht. Oder die Aktion: "in jeder Hand eine Armbrust halten und damit gleichzeitig auf zwei verschiedene Feinde schießen". Ich weiß nicht, ob es dafür eine Meisterschaft gibt. Aber ich weiß, dass ich es ohne Meisterschaft in Splittermond nicht machen kann, obwohl es plausibel ist, es wenigstens zu versuchen.

Zitat
Folglich muss ich bei Splittermond die Meisterschaften lesen, um zu wissen, was mein Charakter kann oder nicht kann.
NEIN! Du musst nicht alle Meisterschaften lesen, um zu wissen, was du nicht kannst. Du musst nur die Grundregeln lesen sowie die Meisterschaften, die du besitzt! Dann weißt du, was du alles im Kampf einsetzen kannst. Alles andere kannst du NICHT!

Du musst dafür keine einzige Meisterschaft lesen, die dein SC nicht besitzt.


Nehmen wir mal an, die Meisterschaft, über die wir sprechen, hieße "Atmen" und besagt, dass ein Charakter mit dieser Meisterschaft in der Lage ist, zu atmen und dies auch passiv permanent tut.
Dann gäbe es vermutlich sehr viele sehr schnelle Heldentode, Luftröhrenschnitte oder sonstige künstliche Beatmungen.
Nein, die Meisterschaft wäre total sinnlos, da man auch ohne die Meisterschaft atmen kann. Meisterschaften machen nur bei Dingen Sinn, die man ohne Meisterschaft nicht könnte.

Die Meisterschaft Atmen wäre in etwa so sinnvoll wie die Meisterschaft "Gegenstände benutzen" oder "Normaler Angriff". Dafür braucht man keine Meisterschaften, weil man das auch ohne Meisterschaften kann. Die von mir vorgeschlagene Meisterschaft "Salto"ist da schon sinnvoller. Denn mit dieser könntest du tatsächlich etwas machen, was du ohne Meisterschaft nicht kannst.

Was man evtl. einführen könnte, wäre die Meisterschaft "Pusten", mit der man den Gegner aus der Entfernung zu Fall bringen kann.

Zitat
Wenn sich mein muskelbepackter Barbarenkrieger im Kampf von hinten an einen schwächlichen Magier anschleicht, um ihn dann zu packen und umzuwerfen, gehe ich so lange davon aus, dass das möglich ist, bis die Regeln mir sagen, dass es nicht geht.
Falscher Ansatz! Die Regeln sagen dir, was geht. Die Regeln sind voll von Sachen, die beschreiben, was geht. Nirgendwo wirst du eine Stelle finden, die sagt, was nicht geht.

Zitat
Die Splittermondregeln sagen mir jetzt, dass es nicht geht, allerdings durch einen Text zu einer Sonderregel, die meinen nicht selbstgebauten Archetypen (Stichwort: Einsteiger) eigentlich nicht betrifft.
Wo bitteschön steht, dass du nicht umwerfen kannst? Das wird nirgendwo verboten!
Aber es wurde auch nirgendwo erlaubt. Deswegen kannst du nicht umwerfen.

Und wenn du dir die Meisterschaft durchliest, dort geht es um eine Erlaubnis, nicht um ein Verbot.

Zitat
Um an diese Info(s) zu gelangen, muss ich als Einsteiger somit alle Meisterschaften durchlesen, weil einige davon restriktiv sein könnten. Sie untersagen also Aktionen, die ansonsten eigentlich möglich wären.
NEIN! Zeige mir bitte die Stelle in der Meisterschaft, die irgendetwas untersagt! Du verrennst dich da in etwas! Nirgendwo in der Meisterschaft steht irgendetwas von Verbot. Dort steht nur etwas von Erlaubnis!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 13:27
Was bedeutet schon "generell"? Das wird schon sehr philosophisch.

Es gibt grundsätzlich 4 Artenm von Handlungen:
1. Handlungen, die realweltlich plausibel möglich sind und im Rollenspiel auch möglich sind.
2. Handlungen, die realweltlich plausibel möglich sind, aber im Rollenspiel nicht möglich sind.
3. Handlungen, die realweltlich nicht plausibel möglich sind, aber im Rollenspiel möglich sind.
4. Handlungen, die realweltlich nicht plausibel möglich sind und im Rollenspiel auch nicht möglich sind
Es geht um die Spielweltpysik, nicht um die reale Welt. Wenn die gleich ist, dann geht auch generell das gleiche. Dann gibt es nur die Dinge, die durch die Regeln verboten werden, die nicht funktionieren.

NEIN!
Lese dir die Meisterschaft dochmal durch! Dort wird eine Erlaubnis erteilt. Nirgendwo in der Meisterschaft steht etwas von Verbot.

Nochmal: "zu-Fall-bringen" ist das gleiche wie "Salto"! Es wird nirgendwo erlaubt, deswegen ist beides verboten! Du benötigst keine Meisterschaft für "Salto". Es ist auch ohne Meisterschaft verboten, weil es nirgendwo erlaubt wird.
Sicherlich ist das ein Grenzfall, weil einige der Meinung sein könnten, dass das in der Spielwelt von Splittermond generell nicht geht, während andere vielleicht meinen, es könnte funktionieren. Und wenn es funktioinieren könnte, ist es am SL, eine Schwierigkeit, eine Fertigkeit und eine Tick-Dauer dafür festzulegen.

Wichtig, um Splittermond zu verstehen, ist, dass es beim Kampf ein Erlaubnis-Modell hat. Das heißt, es ist das erlaubt, was explizit erlaubt wurde.
Gib mir dafür mal bitte eine Regelstelle an.

Nein, die Meisterschaft wäre total sinnlos, da man auch ohne die Meisterschaft atmen kann. Meisterschaften machen nur bei Dingen Sinn, die man ohne Meisterschaft nicht könnte.
Da widersprichst du dir selbst. Denn wenn Splittermond, so wie du sagst ein Erlaubnis-Modell hat, müsste die Erlaubnis zum Atmen ja in den Regeln stehen.

Zitat von: GRW S. 7
Der große Vorteil, den Rollenspiele wie Splittermond gegenüber anderen Spielen haben, ist, dass sie grundsätzlich nur durch die Fantasie der Beteiligten begrenzt sind. Es gibt keinen Rand des Spielfeldes, an dem es nicht mehr weiter geht, und jede Handlung, die Ihnen für Ihren Abenteurer in den Sinn kommt, kann ausprobiert werden. Ob sie gelingt, ist eine andere Frage, aber im Gegensatz zu vielen Computerrollenspielen wird sie niemals daran scheitern, dass die Programmierer diese Aktion nicht vorhergesehen haben.
Das wird mMn nicht im Kapitel "Kampf" aufgehoben. Beim Kampf steht allerdings:
Zitat von: GRW S. 157
Im folgenden Kapitel wird erläutert, wie und wann ein Kontrahent im Kampf handeln kann,
Wenn du das so interpretierst, dass man nichts tun kann, was im folgenden Kapitel nicht steht, dann hast du Recht. Allterdings kannst du dann z.B. auch nicht atmen.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Sir Markfest am 13.01.2018 | 14:29
Du vergleichst Äpfel mit Kopfsalat.
Atmen ist eine passive, unbewußte Tätigkeit. Umreiss ist eine aktive Tätigkeit.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 14:35
Du vergleichst Äpfel mit Kopfsalat.
Atmen ist eine passive, unbewußte Tätigkeit. Umreiss ist eine aktive Tätigkeit.
Dann nimm stattdessen halt das Umreißen eines dreijährigen Kindes.

Edit: Ob es aktiv oder passiv ist, kann nicht das Argument sein.

Stellt euch bitte einfach mal vor, es gäbe eine Meisterschaft "Schuhe zubinden", die es erlaubt, sich die Schuhe zubinden zu können.

Folgt man dieser Annahme wird deutlich, dass durch die Existenz dieser Meisterschaft das Zubinden von Schuhen ansonsten nicht funktioniert. Das ist restriktiv, obwohl diese Meisterschaft kein explizites Verbot enthält. Es wäre halt implizit enthalten.

Und aus meiner Sicht ist "Umreißen" da nicht anders. Dadurch, dass es diese Meiterschaft gibt, kann kein Charakter einen anderen umreißen, also auch bspw. kein dreijähriges Kind. Um zu wissen, dass mein Charakter das nicht kann, muss ich immer noch die Meisterschaft "Umreißen" gelesen haben.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: YY am 13.01.2018 | 15:51
Damit kann man vieles abbilden. Z.B. auch das Umwerfen eines Gegners mittels eines Lassos, einer Peitsche, eines weggezogenen Teppichs etc.
Insofern könnte man ohne die Existenz einer Meisterschaft als Spezialfähigkeit schon jemanden umwerfen.

"Gegenstand verwenden" bezieht sich auf die Art von Tätigkeiten, die du oben genannt hast: da wird abseits des eigentlichen Kampfgeschehens etwas mit einem Gegenstand getan. Das dient nur dazu, dem Ganzen Tick-Kosten zuzuweisen, um es in einen zeitlichen Kontext zu setzen.

Das ist aber nicht der Trichter, in den man alles an Aktionen reinschüttet, was sonst nirgends genannt wird.
Was sich gegen Gegner richtet, ist bei "Gegenstand verwenden" fehl am Platz. Sonst gäbe es gar keine Angriffshandlung und jeder würde nur sein Schwert verwenden ;)


Um das mal ein bisschen zusammenzufassen:
Wenn in deiner Runde Sachen möglich sein sollen, die eigentlich nur per Meisterschaft funktionieren, hängt man da einen entsprechenden Abzug dran und fertig.

Dass Splittermond in der Hinsicht aber recht "brettspielig" aufgebaut, nicht alles auf den ersten Blick ersichtlich und manches zunächst kontraintuitiv ist - damit muss man leben.
Der "Gewinn" daran ist, dass das System in sich schlüssig ist und rund läuft. Das schaffen viele andere Systeme nicht und sind dabei nicht weniger kontraintuitiv.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 15:57
Dann nimm stattdessen halt das Umreißen eines dreijährigen Kindes.
Ja, du kannst im Kampf kein dreijähriges Kind umreißen! Es sei denn, du hast die entsprechende Meisterschaft!

Zitat
Stellt euch bitte einfach mal vor, es gäbe eine Meisterschaft "Schuhe zubinden", die es erlaubt, sich die Schuhe zubinden zu können.
Nochmal: Es gibt bereits die Aktion "Gegenstände benutzen". Schuhe zubinden fällt eindeutig unter diese Rubrik.

Meisterschaften sind für Aktionen da, die nicht durch die Grundregeln abgedeckt sind!

In den Grundregeln gibt es die Aktion "Gegenstände benutzen", aber nicht "Gegner umreißen". Deswegen macht bei dem einen eine Meisterschaft Sinn, bei dem anderen nicht.

Zitat
Folgt man dieser Annahme wird deutlich, dass durch die Existenz dieser Meisterschaft das Zubinden von Schuhen ansonsten nicht funktioniert. Das ist restriktiv, obwohl diese Meisterschaft kein explizites Verbot enthält. Es wäre halt implizit enthalten.
Nein, das würde nicht implizit aus der Meisterschaft folgen. Du kannst dir mit der Meisterschaft dann halt besonders schnell (nur 1 Tick statt 10 Ticks) die Schuhe zubinden.

Aber ohne Meisterschaft kannst du trotzdem die Aktion "Gegenstände benutzen" anwenden und dir damit die Schuhe zubinden: 5 Ticks für den linken Schuh und 5 Ticks für den rechten Schuh.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 13.01.2018 | 16:18
Dass Splittermond in der Hinsicht aber recht "brettspielig" aufgebaut, nicht alles auf den ersten Blick ersichtlich und manches zunächst kontraintuitiv ist - damit muss man leben.
Der "Gewinn" daran ist, dass das System in sich schlüssig ist und rund läuft. Das schaffen viele andere Systeme nicht und sind dabei nicht weniger kontraintuitiv.
Dann sind wir zumindest im Fazit einer Meinung.

Ja, du kannst im Kampf kein dreijähriges Kind umreißen! Es sei denn, du hast die entsprechende Meisterschaft!
Nochmal: Es gibt bereits die Aktion "Gegenstände benutzen". Schuhe zubinden fällt eindeutig unter diese Rubrik.
Dass es sie nicht gibt ist doch nicht der Punkt. Wenn du dir nicht vorstellen willst, dass es sie gäbe (Konjunktiv), dann brauchen wir in diese Richtung nicht weiterzudiskutieren.

Ich denke aber ohnehin, dass ich mehrfach alles gesagt habe, was ich dazu denke. Da ich mich nur wiederholen könnte, bin ich damit folglich raus aus der Diskussion. Ist ja nicht schlimm, unterschiedlicher Meinung zu sein (und zu bleiben).
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.01.2018 | 17:28
Dass es sie nicht gibt ist doch nicht der Punkt. Wenn du dir nicht vorstellen willst, dass es sie gäbe (Konjunktiv), dann brauchen wir in diese Richtung nicht weiterzudiskutieren.
Ich habe doch geschrieben, was wäre, wenn es sie gäbe:
Du kannst dir mit der Meisterschaft dann halt besonders schnell (nur 1 Tick statt 10 Ticks) die Schuhe zubinden. (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105304.msg134578660.html#msg134578660)

Zitat
Ist ja nicht schlimm, unterschiedlicher Meinung zu sein (und zu bleiben).
Nein, das ist grundsätzlich nicht schlimm. Ich finde es nur Schade, dass du von Einsteigern quasi verlangst, sich alle Meisterschaften durchzulesen, und damit potentielle Interessenten an dem System den Einstieg erschwerst.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 14.01.2018 | 01:47
Nein, das ist grundsätzlich nicht schlimm. Ich finde es nur Schade, dass du von Einsteigern quasi verlangst, sich alle Meisterschaften durchzulesen, und damit potentielle Interessenten an dem System den Einstieg erschwerst.
Ich verlange von Einsteigern gar nichts. Ich sage lediglich, dass es notwendig ist, die Meitsrschaften zu lesen, um genau abschätzen zu können, was der eigene Charakter nicht tun kann.

Zusätzlich kann ich zum ursprünglichen Threat noch hinzufügen, dass Splittermond allein daruch, dass es das GRW als pdf umsonst gibt, schon sehr einsteigerfreundlich ist.

Bloß ist die Sache mit den Aktionen, die man eigentlich versuchen könnte (können müsste), aber nicht versuchen kann, ungünstig.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: trendyhanky am 14.01.2018 | 02:27
Zitat
Ich verlange von Einsteigern gar nichts. Ich sage lediglich, dass es notwendig ist, die Meitsrschaften zu lesen, um genau abschätzen zu können, was der eigene Charakter nicht tun kann.

lol, DAS ist mal ein Prinzip
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Amromosch am 14.01.2018 | 02:35
lol, DAS ist mal ein Prinzip
Ergänzung meines Statements: "bei Splittermond"

Oder was meintest du?
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.01.2018 | 16:33
Das bisherige war, wie Splittermond offiziell mit Sachen umgeht. Hier nun unsere Hausregel dazu:

Wenn jemand eine Aktion tätigen will, die weder in den Grundregeln stehen noch in einer Meisterschaft, die er besitzt, kann er sie durchführen. Allerdings ist der Mindestwurf um 5 erhöht und der Gegner bekommt für alle Würfe, die mit dieser Aktion zusammenhängen, einen Bonus von +5.

Am Beispiel umreißen:
1. Der Mindestwurf für den SC ist "Körperlicher Widerstand + 5".
2. Wenn der Gegner seine Akrobatik- oder Athletik-Probe durchführt, bekommt er einen Bonus von +5 auf das Ergebnis. (Effektiv sinkt in diesem Fall also der Mindestwurf um 5.)

Das gilt bei uns ebenso für Sachen, für die es keine Meisterschaften gibt (z.B. Salto).
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Blizzard am 14.01.2018 | 22:23
Das bisherige war, wie Splittermond offiziell mit Sachen umgeht. Hier nun unsere Hausregel dazu:

Wenn jemand eine Aktion tätigen will, die weder in den Grundregeln stehen noch in einer Meisterschaft, die er besitzt, kann er sie durchführen. Allerdings ist der Mindestwurf um 5 erhöht und der Gegner bekommt für alle Würfe, die mit dieser Aktion zusammenhängen, einen Bonus von +5.

Am Beispiel umreißen:
1. Der Mindestwurf für den SC ist "Körperlicher Widerstand + 5".
2. Wenn der Gegner seine Akrobatik- oder Athletik-Probe durchführt, bekommt er einen Bonus von +5 auf das Ergebnis. (Effektiv sinkt in diesem Fall also der Mindestwurf um 5.)

Das gilt bei uns ebenso für Sachen, für die es keine Meisterschaften gibt (z.B. Salto).
So ähnlich habe ich das in einigen Runden auch gemacht. Auch deswegen, weil ich es irgendwann leid war, ständig nachschlagen zu müssen, ob es für die betreffende Aktion irgendwo eine Meisterschaft gibt,oder nicht. ::)
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Forlorn am 1.03.2018 | 11:46
Es gibt im Regelwerk jederzeit die Aktion “Taktischen Vorteil verschaffen“. Das ist doch direkt als Sammelbecken für nicht genau verregelte Aktionen gedacht. Ich glaube, man muss eine Fertigkeitsprobe schaffen und bekommt danach +3 auf alle Nahkampfaktionen. Kann man super als Ersatz fürungeübte Meisterschaftsfertigkeiten nehmen. Genau dieser taktische Vorteil mit zugehöriger Regel
ermöglicht doch auch Sachen wie Salto oder dem Oger auf die Schultern springen.

Edith reicht eine Quelle nach: Diese Regel verbirgt sich auf seite 171 in einem blauen Kasten. Es wird sogar ein Beispiel verwendet, bei dem ein SC einem Monster auf den Rücken springt. Ein anderer SC bringt einen Fels am Abhang ins Rollen. Die Spielercharaktere können also problemlos improvisieren. Auch Aktionen, die nicht direkt durch Kampfaktionen oder Meisterschaften abgedeckt sind. Somit ist die Kritik an mangelnden Aktionsmöglichkeiten vollkommen hinfällig.
Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 1.03.2018 | 13:04
Ich habe das Regelwerk nicht zur Hand, aber so ganz hinfällig ist es natürlich nicht.

Man muss immer im Kopf haben/wissen/nachschlagen, ob es für eine bestimmte Aktion eine vorausgesetzte Meisterschaft gibt oder nicht. Nicht falsch verstehen, ich improvisiere (als SL) in meinen Rolemaster-Runden ebenfalls ständig, aber da gibt es solche Einschränkungen nicht.

Nehmen wir mal an der SC möchte etwas tun, wofür es eine Meisterschaft gibt, die man aber erst auf höheren Stufen erhalten kann. Nun will er das machen. Der SL sagt okay und improvisiert (wie hier vorgeschlagen). Dann kommt ein anderer Spieler an und sagt "Hey, das finde ich doof. Denn ich als Kämpfer, kann ab Stufe 2 die und die Meisterschaft erwerben die genau das leistet, warum kann er das in Stufe 1 einfach so?" Und so lief es in unserer Splittermond-Testrunde...

Das Problem liegt nach wie vor am Design mit den, in meinen Augen, unnötigen Meisterschaften, die alles verkomplizieren.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Bildpunkt am 1.03.2018 | 13:08
Meine Idee war ja bevor wie mit Splimo genau wegen sowas aufgehört haben die meisterschafteneffekte irgendwie an die anzahl der gewuerfelten erfolge zu koppeln ohne das man die Meister schaften erwerben muss
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 1.03.2018 | 13:29
Ich habe das Regelwerk nicht zur Hand, aber so ganz hinfällig ist es natürlich nicht.

Man muss immer im Kopf haben/wissen/nachschlagen, ob es für eine bestimmte Aktion eine vorausgesetzte Meisterschaft gibt oder nicht. Nicht falsch verstehen, ich improvisiere (als SL) in meinen Rolemaster-Runden ebenfalls ständig, aber da gibt es solche Einschränkungen nicht.

Nehmen wir mal an der SC möchte etwas tun, wofür es eine Meisterschaft gibt, die man aber erst auf höheren Stufen erhalten kann. Nun will er das machen. Der SL sagt okay und improvisiert (wie hier vorgeschlagen). Dann kommt ein anderer Spieler an und sagt "Hey, das finde ich doof. Denn ich als Kämpfer
Watt? Was ist denn dann der andere SC?? Woher kommt diese Aussage "Ich als Kämpfer"? Es gibt keine Klassen bei Splittermond...
Zitat
, kann ab Stufe 2 die und die Meisterschaft erwerben die genau das leistet, warum kann er das in Stufe 1 einfach so?" Und so lief es in unserer Splittermond-Testrunde...

Das Problem liegt nach wie vor am Design mit den, in meinen Augen, unnötigen Meisterschaften, die alles verkomplizieren.

Aber diplomatischer: Im vorliegenden Fall hätte ich dem, der die Meisterschaft hat, eine Erleichterung gegeben.
Wenn aber jemand "in die Zukunft hinein nörgelt" (was ich durchaus verstehen kann), hätte ich darauf hingewiesen, dass HIER ein Einzelfall vorliegt.
Eine andere Lösung wäre auch "Kauf dir die Meisterschaft bitte zum baldmöglichsten Zeitpunkt!"
Nicht alle diese Vorschläge sind für jeden Fall anwendbar, aber einige für einige.

Ich nörgel ja selbst, dass ich gerne offiziell manche Meisterschaften als freie Manöver hätte oder zumindest ganz offiziell als freies Manöver mit Zuschlag.

Aber umgekehrt lasse ich mir auch nicht von jedem Fünfjahresplaner meine Improvisation kaputtnörgeln.
Kompromisse hingegen gerne!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 1.03.2018 | 14:18
Watt? Was ist denn dann der andere SC?? Woher kommt diese Aussage "Ich als Kämpfer"? Es gibt keine Klassen bei Splittermond...

Ja es gibt keine Klassen, aber durch die Verteilung auf Fertigkeiten und Attribute kann man schon beurteilen, wer besser kämpfen, wer besser Geldbeutel entwenden, usw. kann. :)

Aber diplomatischer: Im vorliegenden Fall hätte ich dem, der die Meisterschaft hat, eine Erleichterung gegeben.
Wenn aber jemand "in die Zukunft hinein nörgelt" (was ich durchaus verstehen kann), hätte ich darauf hingewiesen, dass HIER ein Einzelfall vorliegt.
Eine andere Lösung wäre auch "Kauf dir die Meisterschaft bitte zum baldmöglichsten Zeitpunkt!"
Nicht alle diese Vorschläge sind für jeden Fall anwendbar, aber einige für einige.

Ich nörgel ja selbst, dass ich gerne offiziell manche Meisterschaften als freie Manöver hätte oder zumindest ganz offiziell als freies Manöver mit Zuschlag.

Aber umgekehrt lasse ich mir auch nicht von jedem Fünfjahresplaner meine Improvisation kaputtnörgeln.
Kompromisse hingegen gerne!

Das sind ja dann wieder alles Improvisationen, die das System nicht hergibt, oder? Also wieder verhausregelt sind?
Er konnte die ja nicht kaufen, weil man die erst ab Stufe 2 haben konnte. So meine ich mich zu erinnern, dass es bei Splittermond bestimmte Meisterschaften erst ab späteren Stufen zu erwerben gibt. Somit war es dem Spieler per Regelwerk verboten die Meisterschaft zu haben.

Meine Idee war ja bevor wie mit Splimo genau wegen sowas aufgehört haben die meisterschafteneffekte irgendwie an die anzahl der gewuerfelten erfolge zu koppeln ohne das man die Meister schaften erwerben muss

Das wäre sicher eine gute und deutlich bessere Lösung gewesen.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Quendan am 1.03.2018 | 14:37
Die Nutzung der Regel "Taktischer Vorteil herbeiführen" entwertet keine Meisterschaften irgendwelcher Kämpfer, weil dadurch nicht deren konkreter Effekt simuliert / ersetzt wird, sondern schlicht ein Taktischer Vorteil herbeigeführt wird (Bonus in Höhe von 3 Punkten). Wenn du sagst "Ich renne ihn an und versuche ihn umzureißen", dann wird er dadurch nicht Liegend ohne die entsprechende Meisterschaft. Aber der SL kann dir eine Fertigkeitsprobe (bspw. auf Athletik) zugestehen, um einen Taktischen Vortel durch den aus der Balance gebrachten Gegner zu erschaffen (was schwächer ist als liegend, wer die Meisterschaft hat kann also deutlich mehr erreichen). Völlig ohne Hausregel.

Es gibt keine Meisterschaften, die denselben Effekt wie ein Taktischer Vorteil haben.

Und gerade ab Schwelle 2 sind alle Meisterschaften sinnvoller im Einsatz, als "nur" einen taktischen Vorteil herbeizuführen.

Ich verstehe also nicht ganz, warum euer Kämpfer da das Gefühl hatte etwas "weggenommen" zu bekommen.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 1.03.2018 | 14:38
Watt? Was ist denn dann der andere SC?? Woher kommt diese Aussage "Ich als Kämpfer"? Es gibt keine Klassen bei Splittermond...
Ja es gibt keine Klassen, aber durch die Verteilung auf Fertigkeiten und Attribute kann man schon beurteilen, wer besser kämpfen, wer besser Geldbeutel entwenden, usw. kann. :)
Und beide SC haben also gleichermaßen wenig für die strittige Meisterschaft ausgegeben, nämlich "NICHTS". Darauf will ich hinaus. Ob sich jemand als Kämpfer sieht oder nicht, ist dabei egal. Gleiche Rechte für alle.

Aber diplomatischer: Im vorliegenden Fall hätte ich dem, der die Meisterschaft hat, eine Erleichterung gegeben.
Wenn aber jemand "in die Zukunft hinein nörgelt" (was ich durchaus verstehen kann), hätte ich darauf hingewiesen, dass HIER ein Einzelfall vorliegt.
Eine andere Lösung wäre auch "Kauf dir die Meisterschaft bitte zum baldmöglichsten Zeitpunkt!"
Nicht alle diese Vorschläge sind für jeden Fall anwendbar, aber einige für einige.

Ich nörgel ja selbst, dass ich gerne offiziell manche Meisterschaften als freie Manöver hätte oder zumindest ganz offiziell als freies Manöver mit Zuschlag.

Aber umgekehrt lasse ich mir auch nicht von jedem Fünfjahresplaner meine Improvisation kaputtnörgeln.
Kompromisse hingegen gerne!

Das sind ja dann wieder alles Improvisationen, die das System nicht hergibt, oder? Also wieder verhausregelt sind?
Er konnte die ja nicht kaufen, weil man die erst ab Stufe 2 haben konnte. So meine ich mich zu erinnern, dass es bei Splittermond bestimmte Meisterschaften erst ab späteren Stufen zu erwerben gibt. Somit war es dem Spieler per Regelwerk verboten die Meisterschaft zu haben.


Nicht unbedingt. In dem Bereich, wo nicht alles verregelt ist, kann und darf und soll ich handwedeln.
Wenn es also allgemein um "Umreißen" oder welches Manöver auch immer ginge, würde ich dir zustimmen.
Wenn es aber um eine spezielle Situation geht, dann habe ich als SL das Recht und die Pflicht, diese auch individuell zu verregeln.

Beispiel:
A) "Ich lauf auf den Gegner zu. Richtig schnell. Mache ich dadurch Extraschaden?" "Hast du "Vorstürmen"?" "Nein..." "Dann nicht, Nächster!"  ALLGEMEIN

B) Die Helden stehen an einem steilen Hang und stürmen runter. "Mach ich Extraschaden, wenn ich tollkühn den Hang runterstürme?" "Jupp, +2"  "Aber das ist doch ungerecht, Rot hat doch garkein "Vorstürmen", ich habe da teuer Punkte für ausgegeben!" "Wieso ungerecht, Blau? Die +2 bekommst doch auch du.... zusätzlich natürlich zu deinem Vorstürmen-Boni!" "Oh, danke!" SPEZIELL



Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 1.03.2018 | 15:30
Und beide SC haben also gleichermaßen wenig für die strittige Meisterschaft ausgegeben, nämlich "NICHTS". Darauf will ich hinaus. Ob sich jemand als Kämpfer sieht oder nicht, ist dabei egal. Gleiche Rechte für alle.

Dem stimme ich zu.
Titel: Meisterschaften als Vorauss. für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Greifenklause am 1.03.2018 | 15:42
Bis dahin sind "Kämpfer" und "Nichtkämpfer" also im gleichen Boot. Es gibt keine "Klassenfähigkeiten", es gibt keine "späteren Klassenfähigkeiten.
Wenn also einer von den beiden einen freien Bonus bekommt, sei es offiziell (RAW im Regelwerk), inoffiziell (Hausregel) oder "dazwischen" (nicht verregelter Bereich, bewusst offen gehalten, etc.), steht dieser freie Bonus auch dem anderen zu.

Klar sollte man mal grob in die Zukunft gucken, ob dieser freie Bonus mit einer späteren Meisterschaft kollidieren könnte.
Nur dieser Beweis muss ja erstmal erbracht werden.
A) Sie kollidieren schnell, wenn der freie Bonus sehr hoch ist oder in einer Vielzahl der Fälle gewährt wird.
B) Sie kollidieren selten, wenn der freie Bonus in wenigen Situationen sich überhaupt erst ergibt.
C) Sie kollidieren ebenfalls nicht, wenn der freie Bonus an härtere Voraussetzungen gekoppelt ist, als die spätere Meisterschaft.

Beispiel zu C:
Die "spätere Meisterschaft" Schlachtreiter und ihre Voraussetzungen gewähren Extraschaden vom Pferd mit speziellen Waffen.
Wenn ich einen ähnlichen Bonus gewähre, wenn der Reiter die Meisterschaft nicht hat, dafür aber deftige Tierführungsproben und Tickzuschläge verlange, ist alles im Lot.
Wenn ich diesen Bonus nur in wenigen Situationen gewähre (gut abgestimmtes Pferd, ebener Boden, am Besten Straße), ist noch "löter".
Jedenfalls nach meinem Balancinggeschmack.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Blizzard am 1.03.2018 | 19:06
Das Problem liegt nach wie vor am Design mit den, in meinen Augen, unnötigen Meisterschaften, die alles verkomplizieren.
Zustimmung. Wobei es nicht nur die Meisterschaften sind, die alles unnötig verkomplizieren...
Titel: Meisterschaften als Vorauss. für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Greifenklause am 2.03.2018 | 09:16
Vielleicht bin ich so ein Fanboy, weil ich es von DSA4.1 wesentlich komplizierter (OT: und unausgewogener) gewohnt war. Hmmm...
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 2.03.2018 | 09:34
Die Nutzung der Regel "Taktischer Vorteil herbeiführen" entwertet keine Meisterschaften irgendwelcher Kämpfer, weil dadurch nicht deren konkreter Effekt simuliert / ersetzt wird, sondern schlicht ein Taktischer Vorteil herbeigeführt wird (Bonus in Höhe von 3 Punkten).

Dann verstehe ich dies nicht:

Es gibt im Regelwerk jederzeit die Aktion “Taktischen Vorteil verschaffen“. Das ist doch direkt als Sammelbecken für nicht genau verregelte Aktionen gedacht. (...) Kann man super als Ersatz für ungeübte Meisterschaftsfertigkeiten nehmen.

Es ist also nach wie vor in Stein gemeißelt: Wenn ich den Gegner umreißen will (eigentlich doof immer nur auf dieser einen von den zig Meisterschaften herumzureiten, aber passt eben gut) MUSS ich die Meisterschaft haben. Improvisieren ist nicht.

Zustimmung. Wobei es nicht nur die Meisterschaften sind, die alles unnötig verkomplizieren...

Ja das sehe ich genauso...aber hier geht es ja um Meisterschaften...Stimmt es, dass es weit über 500 Meisterschaften gibt? Hallelujah...
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: YY am 2.03.2018 | 10:04
Wenn ich den Gegner umreißen will (eigentlich doof immer nur auf dieser einen von den zig Meisterschaften herumzureiten, aber passt eben gut) MUSS ich die Meisterschaft haben. Improvisieren ist nicht.

So ist das System eben aufgebaut. Es beschwert sich doch auch bei Pathfinder keiner, dass er die Effekte eines bestimmten Feats nicht genießen kann, ohne den Feat zu haben...

Allerdings: Wenn man unbedingt will, kann man eine universelle Methode basteln, mit der man Meisterschaftseffekte unter einem deutlich spürbaren Abzug versuchen kann. Das wird in den allermeisten Fällen dazu führen, dass sich der Versuch von alleine verbietet, weil es sich nicht mehr lohnt oder man je nachdem sogar "draufzahlt". Aber für Sachen wie Umreißen & Co., die jeder zumindest versuchen können soll (der Gedankengang ist ja durchaus nachvollziehbar), mag das ein gangbarer Weg sein. Ob es dann in der Praxis so oft gemacht wird, muss sich zeigen.

Stimmt es, dass es weit über 500 Meisterschaften gibt? Hallelujah...

Wo hast du das denn her?
Aus dem Bauch raus sage ich jetzt einfach mal, dass es wesentlich weniger sind.
Und die Auswahl ist ohnehin durch die Ausrichtung begrenzt - als Kämpfer muss man sich z.B. nicht mit den ganzen sozialen Sachen befassen.
Titel: Meisterschaften als Vorauss. für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Greifenklause am 2.03.2018 | 10:10
@ Marask:
1.) Meisterschaften beinhalten einen Persilschein:
Die dort genannten Effekte hast du grundsätzlich immer, langes Lamentieren oder zusätzliche Voraussetzungen und Zuschläge, Handwedelei etc sind eher ausgeschlossen.
Beispiel "Meisterschaft: Schlachtplan (Angriff)": Der Abenteurer hat nach 10 Ticks Einsatz und gelungener Probe hat der (bzw hier seine Gefährten) Anspruch auf die genannten Effekte, ohne groß erörtern zu müssen,
a) Was er hier im Einzelnen macht
b) Wann und wo er einen Schlachtplan für diese spezielle Situation entwickelt hat
c) Ob seine Mitfgefährten überhaupt geeignete Empfänger sind.
d) Was man wie, wo und wann eingeübt hat.

2.)  "Taktischer Vorteil" ist ein Auffangbecken für gute Ideen
Alles, was nicht durch Meisterschaften abgebildet werden kann oder muss oder soll, fällt erst ein Mal hier drunter.
Offizielle generieren sie NUR eine +3 Erleichterung. Es ist aber auch vollkommen ok statt dessen auf "leicht positive oder stark positive Umstände" oder "gelingt offensichtlich" zurück zu greifen, denn diese Regeltools gibt es RAW ja auch.
Und ich bin mir sicher, es ist auch ok statt der +3 Erleichterung etwas anderes zu gewähren, ohne bereits im harten Hausregelbereich gelandet zu sein.
Aber +3 ist die offizielle "sichere Empfehlung"

3.) "Spezialsituation sind Ausnahmen, die nichts entwerten!"
1 und 2 sind relativ narrensicher
"Idee, die sich bereits im Manöver wiederfindet?" = s. 1
"Idee, die sich nicht im Manöver wiederfindet?" = s. 2
"Idee, die sich im Manöver wiederfindet, aber eher das Sahnehäubchen ist" = 1 und 2 (meint: "Du erhältst die Vorteile deiner Meisterschaft, aber zusätzlich einen taktischen Vorteil")
Nur dann gibt es noch Ideen, die nicht zu 1 passen, aber bei denen sich 2 auch komisch anfühlt. Das ergibt sich aber fast nur in gang speziellen Situationen. Die kann und soll nicht jedes Regelwerk berücksichtigen. Da MUSS man improvisieren.
Und dann, aber eben nur dann(!), ist es auch legitim, denn Effekt einer kostenpflichtigen Meisterschaft zu simulieren, abzuwandeln und inbesondere auch Laien zu Verfügung zu stellen......
denn Laien bleiben sie ja nachwievor noch, nur in dieser speziellen Situation hätte das halt auch jeder Laie hinbekommen.

==>
Deshalb sehe ich nachwievor kein Problem darin, als SL nicht jede Meisterschaft zu kennen. Das ist überhaupt nicht nötig.
Es gibt nur ein paar wenige, wo "Allerweltsmanöver" in meinen Augen drunter fallen. Wo es sich aufdrängt "Es sollte jeder können", es aber nicht jeder regeltechnisch(!) kann. Bzw, wo sich aufdrängt "Auch ein Laie" sollte öfter können.
Da fallen in meinen Augen nur "Umreißen" und manche Haltemanöver drunter.
Also muss ich mir diese beiden Meisterschaften merken, weil nur hier die tatsächliche Verregelung meiner intuitiven Erstannahme widerspricht.

Aber selbst da kann ich im Notfall mit 3 arbeiten. Und wer die Meisterschaft schon hat, bekommt halt in der gleichen Situation noch nen taktischen Vorteil...
.... und alles sind glücklich.

EDIT: Ich bin nicht mal YY Meinung.
"Das System ist halt so" ist für mich beispielsweise nie ein Argument.
Sein Lösungsvorschlag ist hingegen auch ein sehr schöner.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Quendan am 2.03.2018 | 11:13
Es ist also nach wie vor in Stein gemeißelt: Wenn ich den Gegner umreißen will (eigentlich doof immer nur auf dieser einen von den zig Meisterschaften herumzureiten, aber passt eben gut) MUSS ich die Meisterschaft haben. Improvisieren ist nicht.

Jein.

Wenn du jemanden umreißen willst (mit dem Effekt, dass er liegend ist, samt der zugehörigen Boni für Angreifer), dann brauchst du dafür die Meisterschaft.

Du kannst aber bei allen möglichen Versuchen der Spieler improvisieren, der Effekt ist dann aber stets bestenfalls ein Taktischer Vorteil. Beispiel Umreißen: Du reißt ihn nicht um, bringst ihn vllt. aber durch einen Bodycheck aus dem Gleichgewicht: Taktischer Vorteil. Das ist natürlich weniger hilfreich als Umreißen, dafür ohne Meisterschaft machbar.

Was nie geht mit dem Regelsystem: Umreißen regelkonform improvisieren, wenn jemand ohne Meisterschaften jemanden wirklich umreißen will (=liegend machen will).

Und ja, das ist wie YY sagt Designphilosophie bei uns. Das kann einen natürlich stören, klar.

Zitat
Stimmt es, dass es weit über 500 Meisterschaften gibt? Hallelujah...

Es gibt 568 Meisterschaften, wenn das Wiki da richtig zählt. Das klingt aber nur viel, wenn man sich nur oberflächlich damit beschäftigt. Die verteilen sich nämlich auf 4 Heldengrade und 52 Fertigkeiten (22 profane, 6 Kampf, 19 Magie).

Gerade die Auswahl ist immer sehr einfach, da man eigentlich fast nie mehr als 3-5 Meisterschaften einer Schwelle zur Auswahl hat, wenn man eine neue nehmen kann.

Und auch der SL muss die nicht alle auswendig kennen. Ich kenne sie nicht alle auswendig und hab keine Probleme beim leiten. ;) Denn alles was nicht die Fähigkeiten der Abenteurer oder von Gegnern betrifft, kann man ignorieren.
Titel: Re: Meisterschaften als Vorauss. für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: YY am 2.03.2018 | 12:17
EDIT: Ich bin nicht mal YY Meinung.
"Das System ist halt so" ist für mich beispielsweise nie ein Argument.
Sein Lösungsvorschlag ist hingegen auch ein sehr schöner.

Zur Verdeutlichung:
Das sollte nicht heißen, dass man alles genau so hinnehmen muss, wie es geschrieben steht.
Andererseits muss man sich schon fragen, ob man wirklich an einem der Grundpfeiler des Regeldesigns sägen will.
Speziell dann, wenn es um einige wenige Meisterschaften geht, die "jeder zumindest (schlecht) versuchen können sollte". Für diese Fälle kann man dann eben was basteln - denn wie schon festgestellt geht es ja immer um die selben paar Sachen und andere werden völlig klaglos akzeptiert. Ich vermute auch deswegen, weil die viel klarer "reine" Spielmechanik sind und man sich deswegen nicht beim Lesen denkt: Aber das kann doch jeder irgendwie...

Es gibt 568 Meisterschaften, wenn das Wiki da richtig zählt.

Hossa, hätte ich nicht gedacht - gerade wegen des besagten Umstandes, dass man immer nur einen kleinen Ausschnitt davon wirklich auf dem Schirm haben muss.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 3.03.2018 | 08:18
Es gibt 568 Meisterschaften, wenn das Wiki da richtig zählt. Das klingt aber nur viel, wenn man sich nur oberflächlich damit beschäftigt. Die verteilen sich nämlich auf 4 Heldengrade und 52 Fertigkeiten (22 profane, 6 Kampf, 19 Magie).

OMG. 568? Da braucht man eigentlich nix mehr zu sagen.
Es spielt auch keine Rolle, wie und wo sich die Hunderte von Meisterschaften verteilen. Das ist ja Wahnsinn.
Allerdings bin ich neugierig und werde den damaligen SL mal Fragen ob er die alle kennt...oder wie viele er kennt.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Blizzard am 3.03.2018 | 09:42
Vielleicht bin ich so ein Fanboy, weil ich es von DSA4.1 wesentlich komplizierter (OT: und unausgewogener) gewohnt war. Hmmm...
Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung aus zahlreichen Runden, die ich geleitet habe. Also nicht unbedingt so sehr das "Fanboy-Tum", sondern eher die Tatsache, dass viele, die mit DSA im Allgemeinen und mit 4.1. im Speziellen unzufrieden waren, SpliMo gut finden/fanden.

Allerdings: Wenn man unbedingt will, kann man eine universelle Methode basteln, mit der man Meisterschaftseffekte unter einem deutlich spürbaren Abzug versuchen kann. Das wird in den allermeisten Fällen dazu führen, dass sich der Versuch von alleine verbietet, weil es sich nicht mehr lohnt oder man je nachdem sogar "draufzahlt". Aber für Sachen wie Umreißen & Co., die jeder zumindest versuchen können soll (der Gedankengang ist ja durchaus nachvollziehbar), mag das ein gangbarer Weg sein. Ob es dann in der Praxis so oft gemacht wird, muss sich zeigen.
Das ist ja genau der (Praxis-)Ansatz, den ich mit meinen Runden auch verfolge. Ich mache es dabei immer von der Situation und der auszuführenden Meisterschaft abhängig, ob man es mit Malus versuchen kann oder eben nicht. Es ist was anderes , ob ich versuche, einen Gegner im Kampf umzureißen (da haben wir es wieder ;)) oder ob ich als Laie bei einem Verletzten eine Tracheoskopie durchführen muss.

Zitat
Und die Auswahl ist ohnehin durch die Ausrichtung begrenzt - als Kämpfer muss man sich z.B. nicht mit den ganzen sozialen Sachen befassen.
Und das soll von Vorteil sein? Selbst wenn man einen reinen Kämpfer spielt wird man sicherlich in die ein oder andere Situation kommen, wo eine (soziale) Meisterschaft erforderlich ist oder angebracht wäre. Ich finde das nicht gut, wenn sich Kämpfer nur mit Kampfregeln-und Kampfoptionen beschäftigen, denn ich finde jeder sollte sowohl Kampfregeln als auch die Regeln für soziale Interaktion (und den daraus resultierenden Optionen) kennen.

OMG. 568? Da braucht man eigentlich nix mehr zu sagen.
Es spielt auch keine Rolle, wie und wo sich die Hunderte von Meisterschaften verteilen. Das ist ja Wahnsinn.
Sehe ich genau so. Es sind viel zu viele Meisterschaften. Und ja, es ist letzten Endes völlig irrelevant, wie und wohin die sich auf-und verteilen->angesichts der bloßen Summe an Meisterschaften. Genau so, wie sich kein Mensch alle 121 Götter merken kann und man auch nicht zwölfdutzend Eigenschaften für Waffen braucht.  ::) Ob die Waffe nun 1W10+2 Schaden macht oder ob sie nun 1W10+2 Schaden macht, weil sie stumpf ist letzten Endes völlig wumpe und nur zusätzliches verkomplizierendes Micromanagement, weil man dann ja die ganze Zeit über dran denken muss, dass die Waffe ja diese Eigenschaften hat. Als ob man sich nicht so auch schon genug merken müsste in SpliMo... ::)

Ich habe jetzt in all den Jahren, in denen ich SpliMo geleitet habe, es bestimmt für 50+ verschiedene Leute in unterschiedlichen Runden(zusammensetzungen) geleitet. Die meisten von denen kannten SpliMo nicht oder nur peripher. Ich habe nach den meisten Runden immer noch zusätzlich einen Vergleich angestellt zwischen den Schnellstarter(regeln) und dem GRW bzw. habe einen Ausblick/Überblick über das eigentliche um nicht zu sagen erweiterte Regelwerk gegeben. Die meisten der Spieler fanden es gut, dass wir mit den abgespeckten Regeln via Schnellstarter gespielt haben...und vielen langte schon eine Aufzählung bzw. Schilderung der (erweiterten) Regeln und damit verbunden exponential ansteigenden Komplexität von SpliMo. Dass sie gesagt haben: "Bloß nicht!" bzw. " Gut, dass wir mit den (Schnellstarter-)Regeln gespielt haben, die sind völlig ausreichend."

Oder wie meinte ein Spieler nach einer Runde samt Aus-/Überblick über die Komplexität so treffend: "Och schade. Das ist ja dann im Endeffekt wie (bei) DSA 4.1.-nur mit einem etwas besseren Würfelsystem."
Recht.Hat.Er.

Summa Sumarum: Bei mir ist der SpliMo-Zug endgültig abgefahren (erst Recht nach den Schilderungen einer Mitspielerin bzgl. eines Kampfes auf HG 2 aus einer anderen Runde). Ich werde noch das Abenteuer in der einen privaten Runde beenden sowie das Forenspiel hier. Aber danach wird SpliMo endgültig eingemottet-zumindest was das aktive Spielen/Leiten anbelangt.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: YY am 4.03.2018 | 22:19
Und das soll von Vorteil sein? Selbst wenn man einen reinen Kämpfer spielt wird man sicherlich in die ein oder andere Situation kommen, wo eine (soziale) Meisterschaft erforderlich ist oder angebracht wäre.

Dass es auch Mischformen geben kann, liegt doch auf der Hand.
Gemeint war: Ich muss mich nur mit dem konkret befassen, worauf ich Zugriff habe. Wenn ich den Charakter nicht magisch/sozial/kämpferisch oder sonstwie ausrichte, lerne ich bestimmt nicht die höchsten Meisterschaften dieser Sparten auswendig.
Gut kennen muss ich nur das, was ich tatsächlich habe. Und wenn ich irgendwann mal wieder eine Wahl treffen muss, eigne ich mir zu Zwecken genau dieser Wahl die Optionen an und kann die nicht gewählten dann wieder vergessen.


Für den SL gilt das genau so: Was seine NSCs können, muss er beherrschen, alles andere erst mal nicht.

Wenn man natürlich den Anspruch hat, immer alle Optionen 100% auf dem Schirm zu haben, falls doch mal ein HG 3-NSC irgendeine obskure Meisterschaft raushaut und man die genau numerisch einordnen können will - dann wird Splittermond ziemlich mühsam.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Xemides am 4.03.2018 | 22:30
@Blizzard:

Es sind für DICH zu viele Meisterschaften und es ist für DICH irrelevant, wie die Waffeneigenschaften sind.

Dann spiele einfach etwas anderes und habe Spaß damit.

Aber nehme zur Kenntnis, das es für andere nicht zu viele Meisterschaften sind und es für andere nicht irrelevant ist.

Sondern sie vielleicht genau deshalb ihren Spaß damit haben.

Ich zum Beispiel.

Für mich aus aus solchen Gründen Savage Worls völlig uninteressant, oder diverse DnD Klone.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Marask am 5.03.2018 | 07:29
Und die Auswahl ist ohnehin durch die Ausrichtung begrenzt - als Kämpfer muss man sich z.B. nicht mit den ganzen sozialen Sachen befassen.

Nun verwirrt ich bin.

Weiter oben wurde mir gesagt, es gibt bei Splittermond keine Klassen/Berufe und somit auch keine "Kämpfer". Nun wird doch wieder, um die Meisterschaftenflut irgendwie zu rechtfertigen, doch darauf verwiesen, dass es Klassen gibt, die sich um Meisterschaften anderer Ebenen nicht kümmern müssen?

Für den SL gilt das genau so: Was seine NSCs können, muss er beherrschen, alles andere erst mal nicht.

Das ist nicht so, wenn ich an das beschriebene Problem denke, dass etwas "improvisiert" wird, was dann später als Meisterschaft irgendwo auftaucht. Ich als Spieler würde dann dem SL erwidern, dass ich die hart erarbeiteten EP nicht für diese Meisterschaft verschwende, da es vor 2 Sitzungen improvisiert wurde und ganz gut so ging.

Es sind für DICH zu viele Meisterschaften und es ist für DICH irrelevant, wie die Waffeneigenschaften sind.
Dann spiele einfach etwas anderes und habe Spaß damit.
Aber nehme zur Kenntnis, das es für andere nicht zu viele Meisterschaften sind und es für andere nicht irrelevant ist.


Auch wenn ich nicht angesprochen wurde: Für mich sind es auch zu viele Meisterschaften. Für 7 von 8 meiner Spieler sind es zu viele Meisterschaften/Waffeneigenschaften etc. Wobei der Achte nur nach Schnellstartregeln spielen möchte.

Natürlich ist auch mir bewusst, dass es genug Spieler/Spielleiter da draußen gibt, das das top finden. Das ist doch auch gut so.


Zum Betreff: Warum bezieht sich das Thema nur auf den Kampf? Es gibt 568 Meisterschaften und davon sicherlich viele, viele die nicht den Kampf betreffen...
Titel: Meisterschaften als Vorauss. für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 5.03.2018 | 09:19
@ Marask & Blizzard:
Zu "Meisterschaften und Klassen"
Es gibt keine Klassen, aber jeder Spieler hat doch ein "Konzept". Wenn sich das explizit auf "Kampf" beschränkt, muss er nicht groß in die sozialen Regeln einsteigen und umgekehrt.

Zu "Jeder sollte soziale Regeln beherrschen"
Der Meinung bin ich in der Tat auch, aber dafür musst du nur die entsprechenden Regeln beherrschen. Eine Kenntnis diverser Meisterschaften ist nicht notwendig

Zu "Improvisation vs teure Meisterschaften"
Wie gesagt, es kommt auf die Situation an. Ist es eine Spezielle oder gar exotische Situation, ist Improvisation vollkommen in Ordnung und entwertet etwaige Meisterschaften nicht.
Wird mangels Regelkenntnis etwas ganz grundsätzliches oder häufiges improvisiert, würde ich uU zustimmen

"Du musst nicht alle Meisterschaften kennen, denn Splittermond (oder auch DSA5) hat nicht das Problem von DSA4.1"
Und das liegt schlichtweg am Balancing-Fokus. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass ein Spieler eine Meisterschaft aus dem Hut zaubert, die "die Angemessenheit verletzt". Bei DSA4.1 konnte das ohne Weiteres passieren, weil der Fokus viel weniger auf dem Balancing lag.

"Wie ist das jetzt bei Hybrid-Charakteren, die nicht in feste Schema passen? Ist das da komplizierter?"
Jupp, aber nur unwesentlich. Mal aus der Nussschale: Als ich meinen Gnomberserker bastelte, habe ich mich für den Kampf primär mit "Vorstürmen", "Ausweichen" und dem Waffenmerkmal "Wuchtig" beschäftigt.
Da er seine Aufputschmittel selbst braut, musste ich mich mit Zutaten sammeln und Alchimie beschäftigen.
Später ging er dann zum Feldwebel über und ich habe mich in den Anführen-Meisterschaften ausgetobt.
Das komplizierteste war die Alchimie, finde ich.
Ob das zuviel für einen Anfänger ist (dem hätte ich von Alchimie abgeraten und die Naturtalente mehr gepushed), weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber als ich den Char damals erstellt hatte, war ich auch splittermöndlich noch grün hinter den Ohren.

Aber: Ich muss keine Ahnung haben von beidhändigem Kampf, den tollen Verteidiger-Meisterschaften undundund
und "umreißen" bringt mir der SL schon freiwillig bei...

Der Spieler links neben mir hat ein anderes Konzept mit anderen Meisterschaften? Mir doch egal!
Mehr Meisterschaften? Mir doch egal!
Weniger Meisterschaften? Mal kurz drüber gucken, ob ich n Tip für ihn habe, aber grundsätzlich egal.
Und wenn ich mal wieder leite (Eine Minikampagne war es schon), sieht das genauso aus.
Balancing entlastet...
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Quendan am 5.03.2018 | 10:25
Nun verwirrt ich bin.

Weiter oben wurde mir gesagt, es gibt bei Splittermond keine Klassen/Berufe und somit auch keine "Kämpfer". Nun wird doch wieder, um die Meisterschaftenflut irgendwie zu rechtfertigen, doch darauf verwiesen, dass es Klassen gibt, die sich um Meisterschaften anderer Ebenen nicht kümmern müssen?

Du hast keine Klassen, aber du hast Konzepte. Innerhalb dieser Konzepte kannst du normalerweise alle wichtigen Sachen steigern, aber nicht stark in andere Bereiche investieren ohne Abstriche zu machen. Das ist über die EP geregelt - du kannst einfach nicht als Vollblut-Kämpfer noch fett Punkte in soziale Sachen stecken. Wenn du das doch tust, dann hast du irgendwo im Kämpfer-Bereich Abstriche gemacht (bspw. Akrobatik oder Zähigkeit nicht gesteigert oder nur eine Kampffertigkeit gesteigert).

So oder so hast du immer grob (!) die gleiche Anzahl Fertigkeiten, die du hochsteigern kannst. Ein reiner Kämpfer halt in seinem "Bereich". Ein Hybrid in mehreren ein bisschen. Und so weiter.

Meisterschaften kannst du aber ja erst wählen, wenn du 6 / 9 / 12 / 15 Fertigkeitspunkte in einer Fertigkeit hast (je nach Schwelle). Ergo: Der Kämpfer kann die sozialen Sachen ignorieren, da er da vermutlich keine 6 Fertigkeitspunkte hat.

Hat er das doch (denn die Option hat er natürlich, da es keine Klassen gibt), dann kann er halt andere Bereiche ignorieren, die eher zur "Kämpfersphäre" zählen.

So klarer?

Zitat
Das ist nicht so, wenn ich an das beschriebene Problem denke, dass etwas "improvisiert" wird, was dann später als Meisterschaft irgendwo auftaucht. Ich als Spieler würde dann dem SL erwidern, dass ich die hart erarbeiteten EP nicht für diese Meisterschaft verschwende, da es vor 2 Sitzungen improvisiert wurde und ganz gut so ging.

Was aber kein Problem ist, wenn man sich an die Regeln hält und die "regeltreuen Improvisationen" wie "Taktischer Vorteil schaffen" nimmt.

Ich habe schon mit sehr vielen Leuten Splittermond gespielt (inkl. bei verschiedenen SL) und das Problem trat noch nie auf.

Wenn man jetzt selbst sehr oft improvisiert und versucht, nicht in den Regeln stehende Sachen zu emulieren, dann kann es vllt auftreten. Aber im Regelsystem ist es eben nicht vorgesehen, dass du abseits der "Bordmittel" improvisierst. Dafür gibt es ja so Sachen wie den Taktischen Vorteil extra.
 

Zitat
Auch wenn ich nicht angesprochen wurde: Für mich sind es auch zu viele Meisterschaften. Für 7 von 8 meiner Spieler sind es zu viele Meisterschaften/Waffeneigenschaften etc. Wobei der Achte nur nach Schnellstartregeln spielen möchte.

Natürlich ist auch mir bewusst, dass es genug Spieler/Spielleiter da draußen gibt, das das top finden. Das ist doch auch gut so.

Und Splittermond ist definitiv nicht für Leute gemacht, die es regelleichter oder mit möglichst wenig Komplexität wollen. Wir behaupten ja auch gar nicht, dass das Spiel etwas für jeden ist. :) Aber ich erkläre gerne auch hier immer wieder, warum wir uns bei so ziemlich allem eben doch Gedanken gemacht haben, die wir für sinnvoll halten. Gerade wenn aus der "Außenperspektive" etwas als komplizierter (oder gar problematisch) gesehen wird, was es aber tatsächlich nicht ist (immer natürlich mit dem Caveat: sofern die Komplexität für den persönlichen Geschmack nicht sowieso zu hoch ist - dann ist es ja egal, ob es innerhalb der Parameter gut funktioniert oder nicht).

Zitat
Zum Betreff: Warum bezieht sich das Thema nur auf den Kampf? Es gibt 568 Meisterschaften und davon sicherlich viele, viele die nicht den Kampf betreffen...

Zum einen vermutlich, weil der Kampf von vielen immer als einer der wichtigsten Regelbereiche in jedem RPG angesehen wird und man sich da die Regeln auch sonst immer sehr genau anschaut. ;) Aber vermutlich auch, da sich das Thema eigentlich immer an einem halben Dutzend Meisterschaften aufhängt, bei denen die Leute besonders gerne die Option hätten, es ohne Meisterschaft zu versuchen (Umreißen, Entwaffnen, Abdrängen, Vorstürmen). Ich hab auch im Kampf noch nie jemanden mitgekriegt, der gerne ohne Meisterschaft jemanden Benommen (im Sinne des Zustands) machen, jemanden mit einer Kettenwaffe fesseln oder jemanden Lahm machen wollte. Wären die oben genannten Meisterschaften stattdessen freie Manöver, gäbe es die Diskussion vllt gar nicht. Von den knapp 60 Kampfmeisterschaften wird über nicht mal 10% in der Art diskutiert.

Generell sind Meisterschaften fast nie für den "Standardfall" nötig, egal ob im Kampf oder abseits (wobei im Kampf eben "Angreifen" als Standardfall betrachtet wird, nicht "Angreifen und dabei Zusatzeffekt wie Umreißen auslösen"). Du brauchst keine Meisterschaften um jemanden zu verzaubern. Du brauchst keine Meisterschaften, um jemanden zu überreden. Du brauchst keine Meisterschaft um eine Mauer hochzuklettern.

Meisterschaften erlauben dir aber besondere Einsätze von Fertigkeiten. Mit Meisterschaften kannst du via Redegewandtheit jemanden aus dem Konzept bringen, so dass er Mali auf bestimmte Aktionen hält. Mit Meisterschaften kannst du passive Boni auf verwandte Fertigkeiten kriegen (Synergien). Mit Meisterschaften kannst du bestimmte Sachen schneller oder besser machen. Vermutlich taucht das Thema anderswo nicht auf, da dort es weniger als "Aber das muss doch jeder versuchen können!" wahrgenommen wird als beim Paradebeispiel Umreißen.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: SeldomFound am 5.03.2018 | 10:52




Zum Betreff: Warum bezieht sich das Thema nur auf den Kampf? Es gibt 568 Meisterschaften und davon sicherlich viele, viele die nicht den Kampf betreffen...

Weil ein Kampf für jeden Charakter potentiell ein Risiko darstellt.Für den Spieler des (klassischen) Barbaren kann es egal sein, ob er wegen schlechten Manieren sich auf dem Ball blamiert, dass ruiniert ihn nicht sein Charakterkonzept, sofern der SL kein spezielles "Game Over"-Feature eingebaut hat.

Man muss zu der Masse an Meisterschaften sagen: Teilweise sind überzeugte Splitermondler wie ich mit Schuld daran. Nicht wenige von uns haben sich explizit im Splittermond-Forum dafür ausgesprochen, dass es noch mehr Meisterschaften geben soll. So habe ich zum Beispiel einige Sammelthreads gestartet, in denen die Community neue Meisterschaften vorstellen und diskutieren darf. Als für den Götterband nach neuen Meisterschaften gefragt wurde, haben wir uns rege daran beteiligt.

Aber: Eigentlich sollen Meisterschaften nur als Belohnung für einen Stufenaufstieg und zur Anpassung eines Charakters dienen. Man soll vor ihnen als SL oder als Spieler keine Angst haben, sondern sich an den Auswahlmöglichkeiten erfreuen:

Wenn mein Barbar jetzt doch in Diplomatie auf die erste Meisterschaftsschwelle kommt, habe ich im GRW drei Optionen: Er kann entweder in Verhandlungen sympathischer erscheinen (Diplomat), er weiß sich angemessen auf ein Treffen mit der Obrigkeit vorzubereiten ("Stil und Grazie") oder er hat einen pauschalen Rabatt beim Ein- und Verkauf ("Feilscher").

Ich habe hier die Möglichkeit, je nach der Geschichte meines Charakters, seine persönlichen Erfahrungen hervorzuheben.

Natürlich, man könnte es sich wesentlich einfacher machen, wenn man Meisterschaften ähnlich wie Stunts aus FATE von den Spielern nach einem Baukastensystem selbst bauen und von der SL dann abnicken lässt. Aktuell behält sich hier der Uhrwerk-Verlag aber sein Hoheitsrecht.


Zum eigentlichen Thema: Ich stimme zu, dass bestimmte Meisterschaften wie Umreißen, Stehaufmännchen oder Scharfschütze/Gezielte Zauber aufgrund der grundlegenden Spielmechanik üble Fallen darstellen können. Es ist nicht wirklich eine Auswahl, wenn die Regeln bestimmte Meisterschaften erzwingen.

Doch ich denke auch, dass das Problem hier eher in den grundlegenden Regeln liegt, die gerade im Kampf spürbar werden, da es hier um (normalerweise) Leben oder Tod geht (theoretisch).

Die Regeln für die Kampfposition "Liegend", die Bewegungsaktion "Aufstehen" und der Gelegenheitsangriff plus eventuell ein Gegner mit schwerer Waffe und guten Angriffswert erlaubt nicht viel Spielraum für taktische Fehler oder schlechte Würfelergebnisse. Und Meisterschaften, die hier Einfluss haben, sind mächtig.



Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Stollentroll am 5.03.2018 | 12:13
Ich sehe bei den Manövern wie Umreißen, Vorstürmen oder Entwaffnen kein Problem darin, dass eine Meisterschaft vorausgesetzt wird. In der Realität wäre es eben auch nicht ohne weiteres möglich einen Gegner einfach mal so zu Boden zu bringen, wenn dieser das nicht möchte und ohne dabei seinen sicheren Stand oder seine Deckung aufzugeben. Das will gelernt sein (eben durch die Meisterschaft).
Ohne Training ist es höchstens möglich den Gegner etwas ins Straucheln oder aus dem Konzept zu bringen, was sich ja über Taktische Vorteile wunderbar darstellen lässt.
Im meiner Runde ist es auch noch nie zu Problemen deswegen gekommen. Wenn ein Spieler ne coole Aktion bringen will, für die er keine Meisterschaft hat dann gibts n Taktischen Vorteil. Punkt. Alles darüber hinaus (z.B. den Gegner als liegend, blutend, benommen gelten zu lassen) würde ich ehr als den Versuch sehen Vorteile aus etwaigen Regellücken zu ziehen, die es bei Splittermond halt weniger gibt als teilweise bei anderen Systemen.

Zum Thema Anzahl der Meisterschaften:

Als SL ist es meiner Erfahrung nach überhaupt nicht notwendig alle Meisterschaften zu kennen.Klar sollte man sie einmal Quergelesen haben für nen groben Überblick, aber das gilt mMn für alle Regeln.
In der Praxis erschaffe ich meine NSCs indem ich ihnen passende Fertigkeitswerte gebe und dann schaue welche Meisterschaften passen könnten. dafür muss ich nicht alle Meisterschaften im kopf haben, sonder nur bei den 2-5 relevanten Fertigkeiten nachschauen was es so gibt. NSCs müssen ja nicht so ausgearbeitet sein wie SCs (wenn der Straßenräuber zufällig in seiner Freizeit ein toller Maler ist muss ich während des Überfalls überhaut nicht wissen ob der die Meisterschaft Gesellen in Edelhandwerk hat und was die bringt).
Klar werden wichtige NSCs genauer ausgearbeitet und bekommen ähnlich viele Meisterschaften wie SCs aber auch bei denen muss ich mich nur den Meisterschaften beschäftigen, in denen die Fertigkeiten hoch genug sind.
Zusätzlich gibt es auch viele Meisterschaften, mit denen man sich nur beschäftigen muss, wenn es die Kampagne vorsieht: z.B. die Meisterschaften für Magische Turniere aus dem Selenia Band sind nur wichtig, wenn magische Turniere in Selenia vorkommen.

Als Spieler ist es noch weniger nötig alle Meisterschaften auswendig zu können da kann ich auch schrittweise vorgehen:
1. Welche Fertigkeiten sind hoch genug um mit Meisterschaften zu erlauben?
2. Welche Meisterschaften gibt es auf Grad 1?
3. Eventuell: Was möchte ich auf dem nächsten Heldengrad können?
-> Darauf ergeben sich bei Anfängern ca. 15-20 Meisterschaften, die man lesen muss und ca. 3-5, von denen man sich die regeln merken muss, weil man sie beherrscht. Das sollte möglich sein!
Für alle Unklarheiten die dann noch kommen reichten taktische Vorteile.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Blizzard am 5.03.2018 | 15:52
@Blizzard:

Es sind für DICH zu viele Meisterschaften und es ist für DICH irrelevant, wie die Waffeneigenschaften sind.
Du hast schon gelesen, dass ich geschrieben habe, dass die meisten der Spieler aus meinen Runden der gleichen bzw. ähnlicher Ansicht waren, was das Thema anbelangt? Und ich rede hier, wohlgemerkt nicht von 5 oder 10 Leuten, sondern 50+. Und selbst wenn es so wäre, dass diese Dinge wirklich nur für mich zu viel des Guten wären: Darf man hier keine Kritik mehr äußern bzw. nicht mehr sagen, was einem an einem System nicht gefällt?

Zitat
Dann spiele einfach etwas anderes und habe Spaß damit.
Tue ich schon längst.

Zitat
Aber nehme zur Kenntnis, das es für andere nicht zu viele Meisterschaften sind und es für andere nicht irrelevant ist.

Sondern sie vielleicht genau deshalb ihren Spaß damit haben.
Oh, ich weiß dass es Leute gibt, die SpliMo RAW-spielen und es genau so mögen. Das ist doch völlig in Ordnung, und wenn sie genau so damit Spaß haben, dann gönne ich Ihnen das auch. Und denen das nicht zu viel ist. Alles völlig legitim. Genau so legitim ist es aber auch, die Punkte beim Namen zu nennen, die einen stören.

Zitat
Für mich aus aus solchen Gründen Savage Worls völlig uninteressant, oder diverse DnD Klone.
Gut, ich mag SW & D&D auch nicht-aber das ist ein anderes Thema.

Mittlerweile ist mir das aber so ziemlich egal, da SpliMo bei mir eh mehr oder weniger bereits Geschichte ist...
Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 7.03.2018 | 07:31
...
Mittlerweile ist mir das aber so ziemlich egal, da SpliMo bei mir eh mehr oder weniger bereits Geschichte ist...

Schade, du hast der SpliMo-Community durchaus gut getan!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Blizzard am 9.03.2018 | 15:52
Schade, du hast der SpliMo-Community durchaus gut getan!
Inwiefern?Magst du das etwas näher begründen bzw. erläutern? Das würde mich nämlich echt interessieren. Gerne auch per PM.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Greifenklause am 10.03.2018 | 17:41
1.) Du scheinst es oft vorgestellt zu haben (Ich selbst hatte bei dir nicht das Vergnügen)
2.) Du hast mit deiner ambivalenten und durchaus auch kritischen Art der SpliMo-Community sehr gut getan.
3.) Du hast viel Herzblut reingesteckt und das hat man gemerkt
4.) Und aus 2+3 konnte man
a) eigene Ideen ziehen
b) seinen eigenen kritischen Ansatz reiben, spiegeln und überdenken.

Mein DSA1-Retroklon-Homebrew zB:
Da habe ich viele Ideen nicht nur aus dem Retroklon-Chat übernommen oder aus der Fate-Community, sondern eben auch aus Splittermondkritik.
Und auch wenn ich ein bekennender Splittermond-Fanboy und hinundwieder -Jubelperser bin, hatte dein kritischer Ansatz mir bei meiner Spielweise oder bei wogenglättenden Streitgesprächen regelseitiger Natur in der Gruppe und den Foren durchaus mindestens ein bisschen geholfen.

Deshalb dankeschön!
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Horadan am 11.03.2018 | 20:27
Ich sehe bei den Manövern wie Umreißen, Vorstürmen oder Entwaffnen kein Problem darin, dass eine Meisterschaft vorausgesetzt wird. In der Realität wäre es eben auch nicht ohne weiteres möglich ...
...
+1
(So etwas wie Stollentroll hier ausführt - nur wahrscheinlich nicht so elaboriert und ausführlich - lag mir beim Lesen des Fadens gerade auch auf auf der Tastatur.)
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Bildpunkt am 11.03.2018 | 20:46
(...)

Zum Thema Anzahl der Meisterschaften:

Als SL ist es meiner Erfahrung nach überhaupt nicht notwendig alle Meisterschaften zu kennen.Klar sollte man sie einmal Quergelesen haben für nen groben Überblick, aber das gilt mMn für alle Regeln.
In der Praxis erschaffe ich meine NSCs indem ich ihnen passende Fertigkeitswerte gebe und dann schaue welche Meisterschaften passen könnten. dafür muss ich nicht alle Meisterschaften im kopf haben, sonder nur bei den 2-5 relevanten Fertigkeiten nachschauen was es so gibt. NSCs müssen ja nicht so ausgearbeitet sein wie SCs (wenn der Straßenräuber zufällig in seiner Freizeit ein toller Maler ist muss ich während des Überfalls überhaut nicht wissen ob der die Meisterschaft Gesellen in Edelhandwerk hat und was die bringt).
Klar werden wichtige NSCs genauer ausgearbeitet und bekommen ähnlich viele Meisterschaften wie SCs aber auch bei denen muss ich mich nur den Meisterschaften beschäftigen, in denen die Fertigkeiten hoch genug sind.
(....)

Ich glaube auch die KOmplexiät der NSC Erstellung war eine der Gründe warum auch ich als SL Splimo den Rücken gekehrt habe.
Irgendwie ist es total schade,das Kernregelwerk von Splimo bleibt für mich ein Rohdiamant was man aber erst durch Abschleifen zum Juwel hinbekommen muss..
Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 12.03.2018 | 07:52
Was ist an der NSC-Erstellung so kompliziert?
Die müssen doch nicht nach der Erstellung für SC erfolgen.

Gib dem Waffenschmied aus dem Nachbardorf 9 Fertigkeitspunkte in Handwerk und die entsprechenden Meisterschaften und fertig.
(Auch wenn der sich sonst ganz und gar wie HG1 anfühlt)
Da muss man doch nicht viel machen. Eine Erstellung mittels EP und die Kappung durch Heldengrade ist an sich nur für SC.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Blizzard am 12.03.2018 | 21:25
1.) Du scheinst es oft vorgestellt zu haben (Ich selbst hatte bei dir nicht das Vergnügen)
2.) Du hast mit deiner ambivalenten und durchaus auch kritischen Art der SpliMo-Community sehr gut getan.
3.) Du hast viel Herzblut reingesteckt und das hat man gemerkt
4.) Und aus 2+3 konnte man
a) eigene Ideen ziehen
b) seinen eigenen kritischen Ansatz reiben, spiegeln und überdenken.

Mein DSA1-Retroklon-Homebrew zB:
Da habe ich viele Ideen nicht nur aus dem Retroklon-Chat übernommen oder aus der Fate-Community, sondern eben auch aus Splittermondkritik.
Und auch wenn ich ein bekennender Splittermond-Fanboy und hinundwieder -Jubelperser bin, hatte dein kritischer Ansatz mir bei meiner Spielweise oder bei wogenglättenden Streitgesprächen regelseitiger Natur in der Gruppe und den Foren durchaus mindestens ein bisschen geholfen.

Deshalb dankeschön!

Zunächst mal: Vielen Dank für deine offenen und ehrlichen Worte! Sie sind bzw. waren schon ein bisschen Balsam für meine SpliMo-geplagte Seele. Wir waren vielleicht nicht immer einer Meinung, was SpliMo anbetrifft. Aber du hast deine Sichtweise der (SpliMo-)Dinge immer sachlich und konstruktiv dargebracht-trotz allen Fanboy-Tums. Danke dafür.

Ich schätze diese Worte um so mehr, da sie endlich mal auf Gehör gestoßen sind-und jemand mit meiner (berechtigten!) Kritik auch endlich mal (konstruktiv) was anzufangen wusste. Hierzu noch zwei Anmerkungen:
1) Ich hatte auch immer das Gefühl, dass man hier im :T: toleranter oder aufgeschlossener der Kritik gegenüber ist als im SpliMo-Forum (subjektiver Eindruck).
2) Ich finde es schade, dass meine Kritik bei den Leuten vom Uhrwerk-Verlag scheinbar auf taube Ohren gestoßen ist. Dabei habe ich nur versucht ihnen zu zeigen, wie man SpliMo noch einfacher, spielbarer -und damit einer breiteren Masse an Spielern zugänglich machen könnte. Ich finde es auch schade, dass auf die Kritik von Verlagsseite nicht näher -und vor allen Dingen wohlwollender-eingegangen wurde, sondern sie barsch mit dem Verweise auf Verkaufszahlen (die ja das Gegenteil belegen würden) abgebürstet wurde. So nach dem Motto: " Haben wir nicht nötig..." ::)
->übrigens mit ein Grund, warum ich SpliMo endgültig den Laufpass gegeben habe.

und da das hier ja eh sowas wie meine 'famous last words' sind...

Ich finde es letzten Endes bedauerlich/schade, was aus Splittermond geworden ist, bzw. welchen Weg es eingeschlagen hat (nach den Schnellstartern). Meine Kritikpunkte brauche ich hier nicht nochmal aufzählen, das habe ich nun oft genug getan. In einer Runde, mit der ich etwas länger gespielt/geleitet habe, fielen bei einer Nachbesprechung zu der Runde und anschließender Diskussion zu RPG allgemein und SpliMo im Besonderen die folgenden Worte: "...Also wenn man mal hinter die Kulissen (von SpliMo) blickt..." (sprich: einen etwas tieferen Ein-und Überblick über/zu SpliMo hat)wird man den Eindruck nicht los, dass die gar kein eigenständiges RPG machen wollten-sondern dass offenbar von Anfang an geplant war, ein DSA 4 mit besserer Regelmechanik zu basteln. Die Regelmechanik kam zum Haupteingang und DSA 4 wurde durch die Hintertüre wieder eingeführt."
Die daraufhin aufkeimende(n) Diskussion(en) blende ich an dieser Stelle mal aus. Nur ein letzer Satz dazu (von Spielerseite geäußert): "Jetzt weiß ich, warum SpliMo bei so vielen, die mit DSA 4 unzufrieden waren, so großen Anklang findet."

Last but not least möchte ich noch anfügen, dass ich nicht im Streit oder im Bösen von SpliMo scheide. Nur mit etwas persönlicher Enttäuschung. Wenn mich in Zukunft jemand zu SpliMo fragt, dann werde ich ihm/ihr die Punkte nennen, die mir gefallen haben aber eben auch nicht verhehlen, was mir (und uns) an SpliMo nicht gefallen hat. Ich werde auch ohne die Bücher und Material denen, die neu sind und/oder es wissen wollen so gut Auskunft geben, wie ich es vermag. Und ich werde vielleicht in Ausnahmefällen auch mal (wieder) eine Demo-Runde leiten. Und ich werde vielleicht hin-und wieder mal meinen (kritischen) Senf zu gewissen Themen hier abgeben. Aber das wird wie gesagt eine Ausnahme bleiben und ich werde auch meine Präsenz hier im Channel deutlich zurück schrauben.
Mein letzer wirklich aktiver Part in Bezug auf SpliMo wird das kleine Abenteuer für/zum Forenspiel sein. Ansonsten bleibt nur noch zu sagen:
(http://www.meme-generator.de/media/created/mg4rbo.jpg)
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Quendan am 12.03.2018 | 21:39
2) Ich finde es schade, dass meine Kritik bei den Leuten vom Uhrwerk-Verlag scheinbar auf taube Ohren gestoßen ist. Dabei habe ich nur versucht ihnen zu zeigen, wie man SpliMo noch einfacher, spielbarer -und damit einer breiteren Masse an Spielern zugänglich machen könnte. Ich finde es auch schade, dass auf die Kritik von Verlagsseite nicht näher -und vor allen Dingen wohlwollender-eingegangen wurde, sondern sie barsch mit dem Verweise auf Verkaufszahlen (die ja das Gegenteil belegen würden) abgebürstet wurde. So nach dem Motto: " Haben wir nicht nötig..." ::)
->übrigens mit ein Grund, warum ich SpliMo endgültig den Laufpass gegeben habe.

Schade, wenn du das so wahrgenommen hast - ich hab mich sogar hier und im Splittermond-Forum bemüht, auf deine Kritik einzugehen.

ABER: Wir stimmen dir nun mal nicht zu. Du wünschst dir Splittermond anders, als wir es ganz bewusst designt haben. Und wir haben (meiner Erachtens auch nie barsch - falls du doch irgendwo einen Post so aufgepasst hast, kannst du mir gerne als PM einen Link schicken) als eine Begründung, warum wir jetzt nicht alles über den Haufen werfen und warum Splittermond jetzt nicht so umgebaut wird, dass es dir besser gefällt, auch auf die Verkaufszahlen verwiesen. Das war aber weder die einzige Begründung, noch haben wir das mE "abgebürstet" (wobei das ja auch ein Sender-Empfänger-Problem sein kann, daher der obige Verweis, dass du mir gerne Links per PM schicken kannst, dann weiß ich für die Zukunft was andere vllt als unhöflich oder barsch empfinden und kann daran arbeiten, dass sowas nicht mehr vorkomt :) ).

Es ist mE jedenfalls ein Trugschluss davon auszugehen, dass wenn man Splittermond so einfach gestalten würde, wie es dir gefallen würde (was ich denke ich durch deine vielen konstruktiven Beiträge ganz gut einschätzen kann), damit man eine breitere Spielerschaft erschließen würde. Denn wo man manche Spieler dazugewinnt, verliert man andere wieder. Und wir fahren ja ganz bewusst schon zweigleisig mit der Einsteigerbox (die ja nicht nur für sich steht, sondern mit Abenteuern und einer baldigen Erweiterung als parallele Linie unterstützt wird) und dem vollen Regelset.

Wir sind mit dem aktuellen Stand von Splittermond im Großen und Ganzen jedenfalls zufrieden (Details kann man immer verbessern, klar - ich meine die grundsätzliche Richtung). Und zwar *obwohl* wir verstehen, was dir (und anderen die sich ähnlich äußern) nicht gefällt. Wie gesagt glaubte ich das immer deutlich gemacht zu haben. Wenn das doch irgendwo barsch rüberkam, war das nicht so beabsichtigt und es tut mir leid, wenn du dir da irgendwie "abgebügelt" vorgekommen bist.

Das alles ändert halt nichts daran, dass wir eine andere Vorstellung davon haben, was gut für Splittermond ist als du. Und das, obwohl wir (du und wir als Designer) jeweils Argumente für unsere Sichtweisen benennen können. Ich will da auch gar keine große Diskussion starten, denn ich denke dass es unter den gegebenen Parametern für dich die richtige Entscheidung ist, dich nach anderen Spielen umzusehen (du hast ja ausreichend dargelegt, warum du mit Splittermond wie es ist und wie wir es weitermachen werden nicht glücklich bist). Aber ich wollte nicht unwidersprochen stehen lassen, dass wir Kritik einfach nur abbügeln bzw. dass wir einfach nur stur auf Verkaufszahlen verweisen würden - wir haben Gründe für unsere Meinung und haben sie auch immer wieder dargelegt. Und mit Kritik hatten wir sowieso seit Beginn an noch nie ein Problem. Ein Spiel muss sich halt bewusst sein was es will und das dann durchziehen - und auch klar formulieren, wenn es etwas nicht will. Und wir wollen kein so regelleichtes System sein, wie es dir lieber wäre.

So oder so hoffe ich, dass du Spiele findest, die deine Vorlieben besser unterstützen. Und wenn du noch Fragen hast oder auch wenn du nur erläutern willst, wo du mich/uns unhöflich oder barsch fandest, kannst du mir gerne eine PM schreiben. :)
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Blizzard am 12.03.2018 | 22:08
@Quendan: Nun, zunächst mal danke für deine ausführliche Antwort. Ich will darauf auch nicht mehr eingehen als nötig.

Ich weiß nicht mehr, ob hier oder im SpliMo-Forum, wo man mir auf meine Kritik hin nur etwas entgegnete wie ..."du hast mit deiner Kritik unrecht, denn die Verkaufszahlen belegen, dass die meisten genau so spielen wollen." Das zum Einen. Und Kaufen&Spielen sind zwei Paar Stiefel. Das zum anderen. Das fand ich eben etwas barsch.

Und ich möchte auch noch anfügen, dass ich ja nicht der einzige mit der Kritik bin. Die meisten meiner Spieler (und das sind alle Runden zusammen genommen mehr als 50) haben mir in den meisten Punkten Recht gegeben. Bei solch einer Zahl würde ich als Autor zumindest hellhörig werden und das zumindest mal kritisch hinterfragen. Aber gut. Jedem das Seine.

Natürlich war die Einsteiger-Box ein Schritt in die richtige Richtung-aber das war eher ein Schritt zurück. Meines Erachtens hätte die Einsteiger-Box vor das GRW gehört. So oder so:
Ich persönlich hätte SpliMo letzten Endes ein wenig anders designt, weshalb ich die meisten meiner Kritikpunkte-wohlgemerkt nicht alle- als
Zitat
Designfehler
ansehe. Aber du hast ja schon dargelegt, dass ihr das wohl von Anfang an (ganz) anders geplant hattet, in so fern scheint da ja an
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
schon was dran zu sein. Aber darauf will ich jetzt nicht zu sehr herumreiten; ich denke wir sind uns einig, dass ihr nach dem Anfang rechts abgebogen seid und ich eben nach links gewandert bin (etwas plakativ formuliert).

Ansonsten muss ich aber sagen, dass ich es durchaus geschätzt habe, dass ihr als Entwickler sehr präsent gewesen seid-egal ob hier oder drüben. An dieser Stelle möchte ich dann nur noch mal auf den letzten Absatz meines vorherigen Postings hinweisen. Das war's.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Bildpunkt am 13.03.2018 | 07:37
Was ist an der NSC-Erstellung so kompliziert?
Die müssen doch nicht nach der Erstellung für SC erfolgen.

Gib dem Waffenschmied aus dem Nachbardorf 9 Fertigkeitspunkte in Handwerk und die entsprechenden Meisterschaften und fertig.
(Auch wenn der sich sonst ganz und gar wie HG1 anfühlt)
Da muss man doch nicht viel machen. Eine Erstellung mittels EP und die Kappung durch Heldengrade ist an sich nur für SC.

Ok einen Waffenschmied haetten ich jetzt gehandwedelt. Es gibt aber auch komplexe NSC und da stand ich immer vor aufwendigen Arbeiten. Ok NSC Erschaffung ist systemübergreifend  nicht trivial...
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 13.03.2018 | 08:14
Ok einen Waffenschmied haetten ich jetzt gehandwedelt. Es gibt aber auch komplexe NSC und da stand ich immer vor aufwendigen Arbeiten. Ok NSC Erschaffung ist systemübergreifend  nicht trivial...

Kann ich so nicht unterschreiben. Bei manchen Systemen geht man ja davon aus, dass NSCs nach den gleichen Regeln erschaffen werden oder zumindest nahe dran wie SC.
Dies ist bei Splittermond nicht der Fall!

Da nehme ich meist einen Gegner aus den Monsterlisten und wandel ihn geringfügig ab oder ich sauge mir ad hoc 3 4 Schlüsselwerte aus den Fingern. Die Caps muss ich jedenfalls nicht beachten.
Einzige Crux dadurch: Man muss die Küche im Haus lassen!

Aber Himmelhergott, wenn die Helden in Abenteuer X auf den einen Zauberlehrling treffen, der bereits Untote erheben können soll, DANN IST DAS SO. Dann hat er den entsprechenden Wert! Falls das ingame zu übertrieben wirkt, gäbe ich ihm stattdessen einen ähnlichen Zauber mit höherem Risikofaktor, um das Cineastische gefährlicher Nekromantie abzubilden.
Keine Regel hindert mich daran.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: SeldomFound am 13.03.2018 | 12:33
Beachte, dass zumindest für humanoide NSC wie einem Söldner oder einen Raubritter die gleicheb Regeln gelten, wie für einen SC.

Der Trick besteht darin, zuerst den passenden Wert zu etablieren und dann von dort aus den NSC auszubauen:

Ein Beispiel: Ich will einen NSC haben will, der mit einen Angriffswert von 25 angreifen soll. Von diesem Wert ausgehend, kann man nun den Wert in seine Komponente Attribut 1, Attribut  Fertigkeitspunkte und Boni zerlegen.

Soll er ein starker Einzelkämpfer sein, der ohne Boni so gut ist? Dann hat er wohl in den passenden Attributen eine 6 und eine 7 sowie 12 Fertigkeitspunkte.

Ist es eher ein Gegner, der in der Masse gefährlich sein soll, dann können wir 3 Punkte durch taktische Überzahl erreichen und 2-3 weitere Punkte durch passende Zauber oder Zaubertränke.

Das größte Problem liegt hier bei den dutzenden Möglichkeiten, die das System für Boni besitzt. Zauber, Ausrüstung, Meisterschaften, Lücke suchen, Zusammenarbeit, taktischer Vorteil...

Ein SL, der die Regeln kennt, kann auch aus schwachen Gegnern eine Herausforderung machen, wo die Spieler Taktik benutzen müssen. Ansonsten muss man die Regeln beugen oder sogar brechen, was die Gefahr verbirgt, dass man die Spieler benachteiligt. Doch solange die Gruppe es okay findet, kann und sollte man das auch am Anfang machen.

Zu Mal, es gibt ja durchaus offizielle Wege auch humanoide Gegner irreguläre Vorteile zu geben: Feenpäkte, Göttliche Intervention, Segen mächtiger Geister, Großrituale einer Zaubergemeinschaft, die korrumpierende Macht der Finsternis, etc.

Somit kann ein Lehrling zu einem fähigen Nekromanten werden, doch es erfordert halt eine bestimmte Bedingung.




Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk
Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 13.03.2018 | 13:53
Nochmals:
Die Fertigkeitspunktegrenzen bzgl Heldengrade gelten für NSCs nicht.

Ich stimme dir ja in manchen Teilen zu, aber dieser eine Aspekt macht den Bau von NSCs wesentlich einfacher als den von SCs.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: SeldomFound am 13.03.2018 | 14:36
Nochmals:
Die Fertigkeitspunktegrenzen bzgl Heldengrade gelten für NSCs nicht.

Ich stimme dir ja in manchen Teilen zu, aber dieser eine Aspekt macht den Bau von NSCs wesentlich einfacher als den von SCs.
Im Bezug auf humanoide NSCs stimmt das nicht so ganz. Ja, sie können zum Beispiel weniger Meisterschaften haben als der Fertigkeitswert anzeigt, aber komplett losgelöst von dem Regeln der Heldengrade sind eigentlich nur nicht-humanoide Gegner.

Ein Zauberlehrling, der auf oder unter HG1 sein soll, kann ohne Strukturgeber oder außerordentlichen Mitteln (Drachlingsruine als Werkstatt, Feenpakt, etc.) keine Untote erheben.


Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Quendan am 13.03.2018 | 14:46
SeldomFound hat Recht: Wir halten uns bei NSCs der fünf spielbaren Völker an die Höchstwerte und die damit einhergehenden Regeln.
Titel: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Greifenklause am 13.03.2018 | 15:22
An anderer Stelle wurde anderes behauptet.
So wurde einst erwähnt, dass es kein Problem sei, einen NSC-Schmied mit entsprechend notwendigen Meisterschaften zB für QS4-Gegenstände auszustatten und sich alles andere, was ein Held auf HGII mitbrächte, bei diesem NSC tatsächlich zu sparen.
Das ist dann aber eben nicht eine Erstellung auf HGII,
sondern lediglich die Ergänzung eines NSC, der wenn überhaupt auf HGI mithalten könnte, mit einzwei Goodies aus HGII.



EDIT:
Zumal Erfahrungspunkte und Heldengrade keine ingame erfahrbare Größe, sondern reine Balancing-Tools sind.
Die ergeben bei SC sehr viel Sinn. Bei NSC meist wesentlich weniger.
Da interessiert es eher, ob er authentisch aufgebaut ist. Und dann ist ein Schmiedemeister nunmal Schmiedemeister, weil er eben das gelernt hat (und wenig anderes).

Etwas anders gelagert ist das bei kämpfenden Gegnern. Dort ist die ingame-Sicht ja nicht die wichtigste, sondern eher die spieltechnische "Sind die meinen Helden grob angemessen" (was eine spieltechnische Frage ist und damit eine Balancing-Frage)


EDIT2:
Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei und kommen auf Umwegen zum gleichen Ergebnis.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf
Beitrag von: Quendan am 13.03.2018 | 18:35
Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei und kommen auf Umwegen zum gleichen Ergebnis.

Ja.

Nur weil sie die selben Maximalwerte einhalten, werden sie nicht exakt so gebaut (=haben Erfahrungspunkte und haben entsprechend bei Zugriff auf HG4-Meisterschaften auch andere Sachen entsprechend hoch). Aber wenn jemand HG4-Meisterschaften hat, dann kriegt er auch die entsprechenden Widerstandsboni (was beim Schmied in Bezug auf VTD eher egal ist, bei GW aber vllt nicht, wenn man mit ihm feilschen will).

Aber ein NSC wird nicht wie ein Abenteurer generiert, sondern es werden sein "Heldengrad" und seine Attribute festgelegt und auf der Basis dann der Rest gebaut.

Es wird aber (sofern nicht irgendwo ein Fehler passiert) beispielsweise nicht vorkommen, dass jemand HG4-Meisterschaften hat und Widerstände wie auf HG1. Oder dass jemand ein Attribut so hoch hat wie man es nur auf HG4 könnte, aber keine entsprechenden Widerstände hat.
Titel: Re: Meisterschaften als Voraussetzungen für Aktionen im Kampf (war: Einsteiger Freundlich?)
Beitrag von: Greifenklause am 14.03.2018 | 08:36
OK, danke für die Klarstellung.
Vielleicht denke ich da auch zu "ingame": Habe n Brett vorm Kopf zu begreifen, was das eine (Handwerksmeister) mit dem anderen (hohe Widerstände) zwingend zu tun haben soll. Wohlgemerkt "ingame".

Aber vielleicht ist das auch nur Spielphilosophischer Kleinkram und Geschmacksache.