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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => 7te See => Thema gestartet von: Marask am 12.02.2018 | 12:57

Titel: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.02.2018 | 12:57
Nachdem ich mir die bisherigen Veröffentlichungen der 7ten See 2E gekauft und sie verschlungen habe, hatte ich versucht eine Spielrunde zu finden.

Nun, in meiner Stadt ist es grundsätzlich nicht leicht Spieler zu finden, also habe ich es online bei mir bekannten Portalen versucht (z.B. Drachenzwinge) versucht. Kurz gesagt: Es gab keinerlei Interessenten. Das hat mich verwirrt und stutzig gemacht. Woran mag das liegen?

Ist 7te See dermaßen unattraktiv? Kennt es keiner/Ist es zu unbekannt? Woran liegt es, dass man für so viele andere "kleinere" Systeme ohne Probleme Spieler findet, eben nur nicht für 7te See? Hatte ich nur Pech? Wie sind Eure Erfahrungen? Könnt ihr mich aufmuntern? ;)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Ludovico am 12.02.2018 | 13:01
Es ist schon sehr bekannt.
Es gibt halt jene (und zwar eine ganze Menge, denn das Spiel ging bei Kickstarter durch die Decke), die mit der ersten Edition begonnen haben, wovon ein gewisser Teil von den Änderungen der neuen Edition abgeschreckt wurden.

Im Zweifelsfall würde ich allerdings sagen, dass Du Deine Beschreibung nochmal etwas pimpen solltest.

Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.02.2018 | 13:06
Also ich hab ein bischen Material zu, aber sich da einzulesen dauert vermutlich eine Ewigkeit, und da hab ich die Zeit nicht zu. Da sind andere Sachen interessanter.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.02.2018 | 13:08
Im Zweifelsfall würde ich allerdings sagen, dass Du Deine Beschreibung nochmal etwas pimpen solltest.

Das kann ich ausschließen, da ich für andere Systeme ähnlich werbe und da keine Probleme habe.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Mr.Misfit am 12.02.2018 | 13:12
Ay, geht mir ähnlich.

7te See ist bekannt wie ein bunter Hund, schön bunt in der neuesten Fassung, aber keine Sau spielt es.
Ob es jetzt am Ende des Tages einfach daran liegt, dass das Interesse an Piratengeschichten und seltsamen Fantasy-Europa-Stories in Mantel & Degen doch nicht jeden anspricht oder es am leicht verkorksten Regelwerk liegt (Korruptionsregeln) ist vermutlich subjektiv zu bewerten.

Dass es jedenfalls kaum gespielt, aber von vielen in meinem Bekanntenkreis (Um Bremen) besessen oder gekannt wird, ist leider so.

Dass kleinere Spiele oft eine Spielgemeinde finden, liegt an der Art wie es beworben wird. Indie-systeme wreden sehr heftig von ihren Vertretern beworben, mit Videos, Sprachinhalten, Websites oder lokal auf Concs. 7te See meines Wissens nach momentan nicht so sehr. Ich kenne auch garkeinen PlayCast oder Stream wo ich das sehen würde im deutschsprachigen/angelsächsischen Raume.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Ludovico am 12.02.2018 | 13:13
Das kann ich ausschließen, da ich für andere Systeme ähnlich werbe und da keine Probleme habe.

Dann weiß ich leider auch nicht weiter.  :-\
Viel Glück!
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Maischen am 12.02.2018 | 14:04
Ich habe auch mehrere Systeme, für die ich keine Mitspieler finden kann. Das liegt meines Erachtens immer am Setting (zu albern, zu fantasylastig, dämliche Namen für die Welt und die NSCs etc.). Die Zielgruppe von 7te See kann ich schwer einschätzen. Mich würde es schon ansprechen - allerdings warte ich zunächst die ersten Kaufabenteuerbände ab. Erst die Abenteuer geben mir als Spielleiter die Motivation, für ein Spiel zu werben oder nicht. (Und da sieht es bei der 7ten See ja noch etwas Mau aus.)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Archoangel am 12.02.2018 | 14:12
Ich hatte so meine Probleme mit der 1e, spielte die d20-Variante recht gerne (mit Hausregeln) und komme mit dem neuen System überhaupt nicht zurecht.

Ausführlicher:

1e:
Was für eine super Idee - was für eine schlechte Umsetzung.
Mantel und Degen "Huy" ; keine neue Welt(?) "Pfui".
S: Ich hole mir bei der erschaffung für teure Punkte das coole Eisenschwert. - SL: Als du morgens aufwachst ist es weg.
Wenn ich schwimmen kann, kann ich mich nicht ertränken.

d20:
Addiere neue Welt und alles ist gut

2e:
Interessante Mechaniken, die beim introduce-one-shot auf der CON Laune machen ein langfristiges Spielen zu Hause aber (bei entsprechenden Spielern) extrem beknackt und bescheurt machen; ein bisschen FATE, aber ohne jegliche Verbindlichkeit - wer gut labern kann gewinnt.

Das also zu meinen persönlichen Eindrücken, warum 7.See zumindest bei mir letztlich unbeliebt wurde.

(@Die üblichen Verdächtigen: dieser Post soll nicht polarisieren. Es ist nur meine Meinung. Bitte weder einen Scheiterhaufen für mich schichten - ich weiß bereits, dass ich "das Böse"[TM] bin, noch den Thread kapern.)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 12.02.2018 | 14:25
Das kann ich ausschließen, da ich für andere Systeme ähnlich werbe und da keine Probleme habe.
Muss nicht unbedingt stimmen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Du kannst ja hier mal deine Werbung posten, vielleicht kann dir dann zumindest mal noch jemand anderes sagen wie der erste Eindruck ist.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Swafnir am 12.02.2018 | 14:27
Also mir hat die erste Edition nicht besonders gut gefallen und ich finde die zweite Edition sehr ansprechend. Allerdings interessieren sich meist nur Leute dafür, die sich auch schon für die erste Edition interessiert haben. Und ich hab keine Lust auf eine Runde die im Grunde nur daraus besteht, ständig Regeln und Setting der ersten und zweiten Edition zu vergleichen. Daher hab ich mich bisher sehr zurückgehalten. Ich warte noch ein paar Jahre, dann mach ich mal ne Piratenkampagne damit.

Aber es stimmt schon: Das System lässt viel offen und die Regeln sind teilweise unklar formuliert. Ich hab zwei Runden auf Cons geleitet und bin mir teilweise noch unsicher.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2018 | 14:35
Ich vermute zunächst mal, dass die 2. Edition vor allem deshalb ein so großer kommerzieller Erfolg war, weil die 1. Edition sehr beliebt war. Ich vermute darüber hinaus, dass die Schwierigkeit, Spieler für 7te See 2nd zu finden, in den Regeln begründet liegt, die für viele erst mal einen Bruch mit den ihnen bekannten Regelkonzepten darstellen. Das schreckt gegebenenfalls ab.

Am Setting dürfte es bei 7te See eher nicht liegen. Klar, da springt nicht jeder drauf an. Des Setting ist aber bekannt und beliebt. Wenn man nicht gerade in Timbuktu lebt, sollten sich zumindest fürs Setting Spieler finden lassen.

Wäre mal interessant, zu sehen, ob sich für die erste Edition leichter Spieler finden lassen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Moy am 12.02.2018 | 14:36
Ich bin mal so frei und zitiere von facebook, da ploppte bei mir neulich der folgende Beitrag auf, der zwar die Startfrage nicht, aber dafür die von Mr.Misfit beantworten könnte:

Zitat
⚓ PEN&PIRATES: EPISODE 3 ⚓
⚓ MORGEN UM 20 UHR ⚓

Ahoy ihr Aalverkoster,

Jaja, ist ein bisschen kurzfristig, aber morgen (das ist Dienstag, der 30.) gehen wir um 20 Uhr wieder live auf unserem Piratensender auf twitch, um mit Melanie von Pegasus Spiele die 7te See zu entern. Wer uns also immer schon mal dabei zusehen wollte, wie wir Piraten sind, die so tun, als wären sie Nerds, die so tun, als wären sie Piraten, der hat morgen unter untenstehendem Link die Gelegenheit.
Natürlich zeichnen wir das ganze auch wieder auf und laden es ein paar Wochen später auf Youtube, aber warum warten? ;)

Cheers,
Eure Affen

Und hier der Kanal:
http://www.twitch.tv/piratensender

Hier der Link zum Beitrag (hoffe ich, ich hab noch nie versucht facebook-Beiträge außerhalb zu verlinken):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Einer der Herren treibt sich auch hier im Tanelorn rum, vielleicht kann der mehr dazu sagen, wie man das System zukünftigen Mitspielern schmackhaft machen kann? :)

Tante Edith: ich find Piratensetting grundsätzlich interessant, hab aber gerade schon zu viele neue, ungelesene Regelwerke im Regal. Frag mich in nem Jahr nochmal, dann bin ich vllt bei ner Onlinerunde dabei. ;D
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.02.2018 | 14:43
(...)Mich würde es schon ansprechen - allerdings warte ich zunächst die ersten Kaufabenteuerbände ab. Erst die Abenteuer geben mir als Spielleiter die Motivation, für ein Spiel zu werben oder nicht. (Und da sieht es bei der 7ten See ja noch etwas Mau aus.)

Ja das stimmt schon. Aber es gibt das ins Deutsch übersetzte Abenteuer "The Castle" (Deutsch: "Die Burg"), das ne recht coole Sache ist (in meinen 7te See-Anfänger-Augen).

(...)Und ich hab keine Lust auf eine Runde die im Grunde nur daraus besteht, ständig Regeln und Setting der ersten und zweiten Edition zu vergleichen. Daher hab ich mich bisher sehr zurückgehalten. Ich warte noch ein paar Jahre, dann mach ich mal ne Piratenkampagne damit.

Davor habe ich auch Angst, dass es zu so etwas kommen könnte. Das ist ja selbst hier im Forum direkt passiert...
Aber vielleicht sollte ich auch noch ein bisschen abwarten.

(...)ein bisschen FATE, aber ohne jegliche Verbindlichkeit - wer gut labern kann gewinnt.

Ich muss zugeben, dass ich Fate gruselig finde. Ich komme da aus einer anderen Ecke. Aber gerade in 7te See 2E finde ich das Regelsystem total spannend und inspirierend. Wer gut labern kann, gewinnt? Das würde ich auf Fate beziehen, nicht aber auf 7te See 2E. Allerdings habe ich 7te See bisher nie gespielt, von daher kann sich meine Einstellung auch ändern, wenn es irgendwann mal soweit ist.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Duck am 12.02.2018 | 14:55
Speziell die Tatsache, dass es dir bei 7te See schwerer gefallen ist Mitspieler zu finden als bei anderen Spielen vergleichbarer Größe/Bekanntheit, finde ich schon etwas merkwürdig. Hattest du denn nach Spielern für einen Oneshot oder eine Kampagne gesucht? Auf letzteres würde ich persönlich mich nur ungern einlassen, wenn ich die anderen Leute nicht kenne. Deshalb wäre mein Mittel der Wahl, erst einmal 2-3 Oneshots anzubieten und dann die Spieler, die Spaß daran hatten, für eine Kampagne direkt zu kontaktieren.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.02.2018 | 15:30
Ja, in der Tat suche ich immer, egal für welches System, für One-Shots, selten mal einen Few-Shot.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 12.02.2018 | 15:33
Also bespielen würde ich es mit anderen Regeln. Spieler würde ich finden, gar kein Problem (mindestens 5 auf der DZ) aber die Sache mit dem Einlesen ins Setting schreckt mich halt ab.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 12.02.2018 | 22:15
(@Die üblichen Verdächtigen: dieser Post soll nicht polarisieren. Es ist nur meine Meinung. Bitte weder einen Scheiterhaufen für mich schichten - ich weiß bereits, dass ich "das Böse"[TM] bin, noch den Thread kapern.)

Falls du auf mich anspielst: Ich gebe dir da zum größten Teil Recht. Gut, ich halte Edition 1 regeltechnisch sicher nicht für modern, aber doch für robust und funktional, wenn man den Feature-Creep aus immer neuen Zusatzbänden reduziert (und genau damit fängt die 2. Edition ja auch gerade an). Und ich würde natürlich Théah nicht mit D20 sondern mit Fate bespielen. Aber eben auf keinen Fall mit dieser schwammigen, wick'schen Schimäre aus halbverstandenen Indie-Mechaniken und SL-sagt-was-läuft-Storyteller-Autoritarismus – typisch John Wick, eigentlich.

Also mir hat die erste Edition nicht besonders gut gefallen und ich finde die zweite Edition sehr ansprechend. Allerdings interessieren sich meist nur Leute dafür, die sich auch schon für die erste Edition interessiert haben. Und ich hab keine Lust auf eine Runde die im Grunde nur daraus besteht, ständig Regeln und Setting der ersten und zweiten Edition zu vergleichen. Daher hab ich mich bisher sehr zurückgehalten. Ich warte noch ein paar Jahre, dann mach ich mal ne Piratenkampagne damit.

Ehrlich: Du müsstest nicht warten.

In der alten Edition gibt es effektiv nur sehr sporadisches Material zur neuen Welt und zur Karibik. Na gut, La Bucca ist ein bisschen anders, aber das ist ja weder Théah-Karibik, noch sind die Unterschiede so groß, dass man über sie nicht hinwegsehen könnte. Sea Dogs, Vesten Raiders, Seemonster... ist in der neuen und der alten Edition relativ gleich. Auch bei den Nationen (abgesehen von Ussura und Vesten) ist die grobe Richtung gleich, da unterscheiden sich die Settings vor allem in Detailfragen... die für ein paar Fans vielleicht wichtig sind, aber bei einer Piratenkampagne sowieso bestenfalls Randschauplatz sein dürften.

Und das Mitternachtsarchipel aus Edition 1... Joah mei, wenn ein Spieler unbedingt einen Kanubaner spielen will, nimmste halt nen Rahuri und nennst das Volk Kanubaner. Also die paar Inselchen, die man in der Ersten Edition hatte, die kriegt man auch in der Atabean Sea irgendwo unter, ohne schwer zu atmen.

Dann hast du noch die Karibik-Schwertkampfschule Rogers, aber die ist mit den Beispielen aus dem GRW und aus At Sword's Point (http://www.drivethrurpg.com/product/206885/At-Swords-Point?term=at+swords+po&test_epoch=0) relativ leicht umzusetzen, falls das jemand unbedingt haben will.

Krasse Fragezeichen gibt es höchstens, wenn du die zweite Edition Captain Reis und die zweite Edition Captain Allende auftreten lässt, die mit den gleichnamigen NPCs aus der ersten Edition nichts gemein haben. Wenn du eigene nimmst, ist das aber auch kein Problem. Und Devil Jonah und Captain Bonaventura sind ohnehin cooler. ;)

Aber ich glaube schon, dass es irgendwo auch eine Art "Editionskrieg" zwischen 1 und 2 gibt. Ich kenne zugegebenermaßen aber auch kein anderes Rollenspiel, bei dem eine Edition mit der anderen derart krass bricht, mechanisch. Settingtechnisch sind die beiden Editionen gar nicht so stark unterschiedlich – alten Fans fallen da nur die vielen Detailänderungen auf, die über die Bücher verteilt sind, gerade bei den NPCs und den Schwertkampfschulen... und genau diese zwei Aspekte waren nun einmal eben die Fan-Favoriten in der alten Edition. Die NPCs bei 7te See waren zum Teil regelrecht schillernd, dazu die tollen Portraits von Cris Dornaus... klar, der Metaplot hat die NPCs vielleicht etwas zu sehr ins Rampenlicht gerückt, aber in den Nationenbüchern und zum Teil in den Geheimgesellschaftsbüchern... da steckten wahnsinnig viele, tolle Plothooks drin. Kann man es den Veteranen wirklich verübeln, dass sie bei Captain Reis nun eben nicht an eine schwarze Frau, sondern an einen hageren, blässlichen Captain Hook-Verschnitt denken? Oder dass sie, wenn der SL von einem Donovan-Schwertkämpfer redet, einen Fechter mit Degen und Faustschild vor Augen haben statt einem Leibwächter mit Knüppel oder Streitkolben?

Sicher, für jemanden, der mit der Zweiten Edition eingestiegen ist, mag das seltsam sein... aber die alten Fans meinen das ja nicht böse. Was mich, und sicher auch viele andere Fans, so stutzig macht, ist: Das hätte die neue 7te See-Redaktion doch alles locker vermeiden können! Man will eine coole schwarze Piratenkapitänin? Wunderbar, dann erfindet man eine neue und lässt Reis unter den Tisch fallen. Bricht keinem einen Zacken aus der Krone und alle sind glücklich. So sorgt man an den Editions-Grenzen doch nur für Verwirrung!  :o

Ich weiß ja nicht; ich habe inzwischen schon das Gefühl, dass John Wick sich sein 7te See wiederholen wollte und er deshalb ohne besonderen Anlass alle Dinge geändert hat, die nach dem Avalon-Buch (das letzte Buch, an dem er mitarbeitete) in den Kanon wanderten. Bei meiner Lektüre fällt mir das jedenfalls stark auf. Ich glaube nicht, dass Wick die alte Edition überhaupt in dem Maße kennt wie ihre Leser. Und das lässt halt auch irgendwie, wenn man sich die alten Interviews angehört hat, vor und während dem Kickstarter, einen unangenehmen Beigeschmack. Die alten Fans dachten sich "Juhuuu, ein 7te See, nur ohne Bargainer." Es wurde dann aber doch weitaus mehr umdefiniert als nur das... mit John Wicks seltsamer Faszination für alle prä-judäochristliche Götter fängt es schon an.

Sorry, leicht OT geworden... zum OP: Also ich habe eigentlich in meinem engeren Kreis keine Probleme, Spieler fürs alte 7te See zu finden. Und wahrscheinlich auch nicht fürs Neue, mit den alten Regeln oder einem Alternativsystem. Das neue System... das kommt nicht so gut an.

P.S.: @Swafnir: Was gefällt dir an Edition 1 eigentlich genau nicht? System oder Setting? Gerne auch im Smalltalk-Thread.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Bad Horse am 12.02.2018 | 22:46
Hm, ich fürchte, die 2. Edition hat es weder geschafft, die Spieler von der 1. Edition abzugreifen noch neue Spieler anzulocken. Ich weiß nicht genau, warum das so ist - gut, ich habe weder Lust, mir noch ein System anzulernen noch ein neues, verbessertes Théa durchzulesen. Wir haben das lange mit PDQ# gespielt (und machen es vielleicht auch mal wieder) und munter über das Weltdesign gelästert; aber es war halt eingängig. Sich jetzt "das gleiche, aber doch irgendwie anders" umzugewöhnen erscheint mir anstrengend.  :P
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grandala am 12.02.2018 | 23:08
Also ich habe die erste Edition nicht gespielt aber mir die 2nd zugelegt, da Mantel und Degen grundsätzlich meinen Geschmack trifft (zumindest in Mantel und Degen Stimmung). Ich mag Fate und würde die steile These vertreten, dass das Fate-System nicht so viel mit Laberei zu tun hat.

Ich habe das Buch ein mal einen Tag überflogen und ein Mal wirklich einen weiteren Tag angelesen.... Es wird bei mir im Schrank verstauben. Die Verregelung ist mir zu gummiartig und zu viel Storyteller (wobei ich von Haus aus eher aus der Storyteller Ecke ála WoD oder L5R komme, mehr WoD) für das was ich in im Swachbuckling will. Das Setting ist einfach zu bescheuert (Wikinger nebst de facto Habstburger usw, bitte nicht auf Details festnageln) und der "Flair" zu aufgeregt. Piraten erschienen mir auch nicht wie angekündigt im Fokus des Werks zu sein. Kurzum ich kann gut verstehen, dass man dafür keine Gruppe findet die über einen OneShot hinaus geht. Einziger Pluspunkt des Buches ist der Preis von Pegasus. Dafür kann man sich das ins Regal stellen damit man eins hat wenn man mal an einem Abend rumprobieren möchte. Das wars aber auch leider schon.

Ich glaube das Hauptproblem liegt einfach im Spieldesign begraben.

PS: Storyteller lebt meiner Auffassung nach von der Kohärenz des Settings. Was du nicht im Regelkonstrukt hast ist an Regeln in der Etiquette der Spielwelt vertreten. Das macht diese Welten wie WoD/L5R/Engel meines Erachtens und Geschmackes nach so immersiv und interessant. Bie 7th See hab ich nach kurzer Lektüre einfach keine Lust mich damit irgentwie eingehender zu beschäftigen. Vielleicht Schade drum.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 12.02.2018 | 23:20
Glaub mir, wenn ich die besten Sachen aus Théah 1 und 2 zusammenwerfe: Die Einstellung bereust du.  ;)

Aber tatsächlich ist das neue Théah in der Tat sogar noch ein wenig mehr "Zeitepochenmischmasch" als das alte.

Und ja, die Wikinger sind total fehl am Platze. So ziemlich jeder Fan, den ich kenne, hat gehofft, dass die in der 2. Edition verschwinden. Stattdessen wurden sie nur noch prominenter. Frag mal die skandinavischen Fans, was die davon halten.  ::)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grandala am 12.02.2018 | 23:22
Glaub mir, wenn ich die besten Sachen aus Théah 1 und 2 zusammenwerfe: Die Einstellung bereust du.  ;)
Mag sein. Das Problem ist das das Buch mich nicht in/mit einem Aspekt (Bis auf das geniale Artwork) willens gemacht hat tiefer als die Oberfläche zu graben.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blizzard am 12.02.2018 | 23:42
Ich habe die 1st Edition fast 7 Jahre lang in einer festen Runde mehr oder weniger konstant und intensiv bespielt. Wir waren mit 7teSee sehr zufrieden damals, sowohl was das Setting, als auch was die Regeln anbelangte. Sonst hätten wir vermutlich nicht so lange gespielt...Und in diesen ca. 7 Jahren haben wir wirklich das gesamte Théa bespielt. Einzig Cathay und Halbmondreich waren bei uns nie so wirklich präsent, die passten für uns auch irgendwie nicht so recht ins Setting. Aber ansonsten haben wir da wirklich alles abgegrast und hatten wie gesagt sehr coole Runden mit tollen Charakteren.

Für uns haben die Regeln der 1st Edition so gut gepasst und so gut funktioniert, wir wären nie auf die Idee gekommen, 7teSee mit einem anderen Regelwerk zu spielen. Schon gar nicht mit D 20! :q

Gut, die Gruppe von damals existiert heute leider nicht mehr. Ich kann mich aber gut daran erinnern, dass wir auch außerhalb der privaten Runde auch immer wieder mal -z.B. auf Cons- an andere 7teSee-Runden geraten sind. Und wir hatten damals nicht den Eindruck, dass es schwer war, für 7teSee-Runden Spieler zu finden. Da gab es dann schon eher Spieler, die 7teSee nicht kannten, aber trotzdem recht schnell dafür zu begeistern waren.

Nachdem man so lange ein System bespielt hat, ist erst mal die Luft raus. Ging mir zumindest so. Und ich brauchte erstmal lange Zeit Abstand von 7teSee. Ich hatte eigentlich schon mehr oder minder komplett abgeschlossen mit 7teSee-da kam dann die Nachricht von der Neuauflage. Und der stand ich nach ersten Informationen skeptisch gegenüber -da mache ich keinen Hehl draus. Im Endeffekt war meine Skepsis nicht unangebracht. Über das neue bzw. veränderte Théa kann man geteilter Meinung sein. Ich finde nicht alles gut, was sie verändert haben; aber es gibt manchen neuen Aspekt z.B. den sarmartischen Bund (?) den ich interessant und mal spielenswert fände. Die neuen Regeln hingegen gefallen mir-als Fan(boy) der alten Edition-hingegen gar nicht. Das zusammen ergibt für mich in der Summe leider ein Minus, gleichbedeutend mit: Ich will die 2nd Edition nicht spielen.

Ich habe mich mit anderen Spielern (die die 1st Edition gut kennen) über die 2nd Edition unterhalten, und die Resonanz war eindeutig: Die (Ver)änderungen insgesamt missfallen. Es gibt eigentlich nicht wirklich einen Anreiz, die 2nd Edition mal auszuprobieren. Im Prinzip von so ziemlich jedem, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, gab es die gleichen Erkenntnisse: " Bleib'lieber bei der 1st Edition". Ich habe dann mal daran gedacht, die 2nd Edition trotzdem mal auszuprobieren, in Form des Schnellstarters. Nachdem den ich den zur 1/2 gelesen habe, habe ich es sein lassen, zumal mich das darin enthaltene Abenteuer auch nicht packen konnte.

Ich muss-im Sinne des Threadtitels- auch sagen, dass ich auf den letzten Conventions, auf denen ich war-nirgendwo eine 7te See-Runde (2nd Edition) gesehen hätte. Auch Conventions , auf denen Pegasus-Supporter zugegen waren. Hat keiner eine 7te See (2nd)-Runde angeboten. Das war schon auffällig.

Zu guter Letzt: Ich denke nicht, dass 7teSee unbeliebt ist. Die 1st Edition erfreut sich zumindest in meinem RPG-Umkreis nach wie vor einiger Beliebtheit. Die 2nd Edition hingegen hat es leider nicht geschafft, für eine Reinkarnation der 1st Edition zu sorgen. Eher im Gegenteil: Sie hat imho dazu beigetragen, 7teSee unbeliebter zu machen. Von daher verstehe ich es auch nicht, warum/dass sich die Bücher der 2nd Edition so gut verkaufen. Aber das ist ein anderes Thema. ;)

Edit:
Und ja, die Wikinger sind total fehl am Platze. So ziemlich jeder Fan, den ich kenne, hat gehofft, dass die in der 2. Edition verschwinden.
Nö. Ich nicht (aber du kennst mich ja auch nicht). Uns haben die Wikinger immer gefallen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: La Cipolla am 12.02.2018 | 23:47
Für mich als Nicht-Fan mag das vielleicht leicht zu sagen sein, aber in meiner Wahrnehmung wurde 7te See schon immer deutlich mehr gelesen und besprochen/diskutiert (gerade ""historisch"") als tatsächlich gespielt, was sicher auch erklärt, warum es in Deutschland so gut angekommen ist. Aber schon Blizzard hat da ja andere Erfahrungen gemacht, also hey.

Was übrigens inmitten all des Desinteresses, das ich für das Spiel übrig habe, nicht mal als Kritikpunkt gemeint wäre. Manches muss man halt nicht unbedingt spielen, vor allem wenn man so viel Auswahl hat.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Noir am 13.02.2018 | 00:00
Also ... ich kann jetzt natürlich nur für mich und mein direktes Umfeld sprechen: Das Mantel & Degen/Swashbuckling Setting - und da im BESONDEREN das Piraten-Thema - ist einfach inzwischen sowas von out ... dafür begeistert sich hier kaum noch einer. Piraten waren ab dem Jahr 2003 (mit Erscheinen von Fluch der Karibik) plötzlich super hip und in und wurden ständig überall thematisiert. Aber spätestens nachdem Teil 3 aus den Kinos raus war, ist der ganze Hype wieder so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Das Interesse an einer Runde Piraten-RPG (oder etwas in der Richtung), würde in meiner direkten Umgebung vermutlich nur wenige begeistern. Ich sage nicht, dass es niemanden begeistern würde ... aber deutlich zu wenig, um eine ernsthafte Runde aufzuziehen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 09:32
Gut, ich halte Edition 1 regeltechnisch sicher nicht für modern, aber doch für robust und funktional [..] Aber eben auf keinen Fall mit dieser schwammigen, wick'schen Schimäre aus halbverstandenen Indie-Mechaniken und SL-sagt-was-läuft-Storyteller-Autoritarismus – typisch John Wick, eigentlich.


Empfand ich beim Lesen auch so (getestet habe ich es dann erst gar nicht) - man hat da einen offenbar recht verwaltungsaufwändigen Resolutionsmechanismus, der, wenn die Würfel erst einmal auf dem Tisch liegen, dazu noch recht starr ist und wenig spontane Abweichungen vom vorher Angesagten erlaubt, samt Leerlaufzeiten für Spieler, denen die Erfolge ausgegangen sind ... ich war sehr gespannt auf diese Edition (die erste habe ich wenig gespielt, hat mir aber ganz gut gefallen) und dann doch ziemlich enttäuscht. Dass das ganze halbgar ist, sieht man ja auch deutlich daran, dass der erste Quickstarter einfach überhaupt nicht funktioniert hat und man dann in Wochenabständen an den Regeln rumgeschraubt hat, und wenig später kam schon das GRW, weil man musste ja unbedingt den hyperambitionierten Terminplan einhalten.

Ob das jetzt typisch John Wick ist, weiß ich allerdings nicht ... jedenfalls bin ich gespannt, ob 7te See 2nd seinen Erfolgskurs beibehalten kann oder ob es dann doch in zwei bis drei Jahren sang- und klanglos absäuft. Konnte mir aber auch gut vorstellen, dass es als "Lesesystem" bestand hat, trotz aller komischen Anachronismen finde ich es settingmäßig nämlich schon reizvoll, gerade auch in der orientalischen Ecke (wobei ich mir den Crescent-Moon-Band nicht besorgt habe und noch hadere, ob ich es soll ...).
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: LushWoods am 13.02.2018 | 10:01
1e:
S: Ich hole mir bei der erschaffung für teure Punkte das coole Eisenschwert. - SL: Als du morgens aufwachst ist es weg.
Wenn ich schwimmen kann, kann ich mich nicht ertränken.

Und das hat genau was mit der 1E zu tun?
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: am 13.02.2018 | 10:16
Also ich hab jetzt nicht soooo viel Spielerfahrung mit der ersten Edition, aber insgesamt geht das System für mich einigermaßen klar. Es gibt halt ein paar mehr oder weniger krasse Klopper, um die man sich kümmern muss. Die regeltechnische Umsetzung von Dracheneisen beispielsweise. Was das Spiel in meinen Augen so unbeliebt gemacht hat, war die Ausrichtung des Metaplots. Mir ist bis heute schleierhaft, wie man auf die Idee kommen kann,

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das ist quasi Taschenlampenfallenlassen als Spieldesigner.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 13.02.2018 | 11:02
Ich wollte mit diesem Thread auch nicht zum hundertelfzigsten Mal die Diskussion 1E vs 2E. Mich interessiert die erste Ausgabe schlicht nicht und ich werde sie mir auch nie anschauen.

Zudem glaube ich nicht, dass man nur deswegen Schwierigkeiten hat eine Runde zu finden, weil alle noch an der ersten Edition festhalten. Wenn ich mir OneShot-Gesuche (von Kampagnen möchte ich nicht mal sprechen) anschaue, wird schließlich auch nicht nach der 1E gesucht.

Es wundert mich einfach sehr, dass aber auch von Pegasus nicht viel Werbung gemacht wird. Zumindest nehme ich sie nicht wahr.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: JS am 13.02.2018 | 11:16
Ich habe die 1. Edition komplett im Schrank und mag sie trotz ihrer Regelschwächen sehr. Wir spielten lange 7te See, bis wir das Setting für uns ausgereizt hatten. Niemand von uns zeigt daher oder bisher Interesse an der 2. Edition oder einer neuen Kampagne.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Faras Damion am 13.02.2018 | 11:23
Zudem glaube ich nicht, dass man nur deswegen Schwierigkeiten hat eine Runde zu finden, weil alle noch an der ersten Edition festhalten. Wenn ich mir OneShot-Gesuche (von Kampagnen möchte ich nicht mal sprechen) anschaue, wird schließlich auch nicht nach der 1E gesucht.

Hast Du schon im Pegasus Forum nach Mitspielern gesucht? Da sollte doch ein paar Interessierte sein.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: TheOzz am 13.02.2018 | 12:28
Ich persönlich leite seit 2013 regelmäßig 7te See 1.Edi, mit einer kurzen Verschnaufpause, wo ich fast die ganze Truppe bis auf eine Spielerin ausgetauscht habe. Ab und an hatte ich solche Phasen, wo ich damit aufhören wollte, aber dann beim Spielen, waren die Gedanken ganz schnell wieder weg. So viel zur 1. Edition.

Ich habe letztes Jahr viel an die 2Edi gedacht und wollte tatsächlich wechseln, aber das was mich an der 1Edi störte ist nicht verbessert worden, zum Teil sogar noch schlechter. Alle voran, das nun alle Magie wirken können. Wayne.

Meiner Meinung nach ist 7te See 2Edi genauso wie nWoD unterwegs und ich sehe nicht, warum ich nur für das Artwork und ein neues Königreich etwas ändern sollte. (Zumal die Gilden-Vesten weggefallen sind.)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 13.02.2018 | 12:47
Hast Du schon im Pegasus Forum nach Mitspielern gesucht? Da sollte doch ein paar Interessierte sein.

Hier habe ich einen Account erstellt und warte seit 8 Wochen auf Freischaltung. Trotz mehrerer Versuche, den Kontakt herzustellen, war das nicht erfolgreich bisher...
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Archoangel am 13.02.2018 | 12:54
Und das hat genau was mit der 1E zu tun?

Das erste ist eine Regelschwäche ; das das möglich ist ist für mich alleine schon störend.

Das zweite ist für mich eine Übergau-Regelschwäche. Man stelle sich vor: man bringt seine Armee das schwimmen bei und schickt sie dann schwimmend nach pseudo-England. Die Kanonen werden an sie dranngebunden. Untergehen können sie (nach Regeln) ja nicht.
Die konkrete Situation: nachdem meinem Krieger das Charakterpunkte-Eisenschwert gestohlen wurde wollte ich einen neuen Char. Den bekam ich nicht, da dieser ja noch lebte. daraufhin besorgte ich mir einen Mühlstein, band ihn mir um den Hals und sprang in einen Fluss. Der SL meinte ich können nicht ertrinken, da ich schwimmen kann und zeigte mir den entsprechenden Regeleintrag. Dann bin ich gegangen.

Ist eine sehr spezielle Situation - gebe ich gerne zu - aber dass das System dies einem regelfanatischen SL zur Unterstützung an die Hand gibt geht für mich so richtig gar nicht.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Chiarina am 13.02.2018 | 12:58
Steht in dem System auch drin, dass man keinen neuen Charakter bekommt, wenn der alte noch nicht verbraucht ist? Das wäre in meinen Augen die heftigste Regelschwäche.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Archoangel am 13.02.2018 | 13:01
Keine Ahnung. Dieser Einstieg war für mich genug das System komplett zu ignorieren, bis dann die d20-Variante rauskam. Die war richtig gut.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 13.02.2018 | 13:02
Das steht da natürlich nicht drin.

Es fällt mir auch echt schwer, mir vorzustellen, dass es so einen SL geben soll, der mir sagt, dass ich nicht untergehen kann, wenn an mir ein Mühlstein hängt...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so in den Regeln steht, dass man nicht untergehen kann, niemals nie. Habe das Buch aber nicht hier..
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: bobibob bobsen am 13.02.2018 | 13:08
Aber solche Dinge gibt es doch in vielen Systemen. Ad&D Geldvermehrung über Leiterkauf oder d&d 3. der Trick mit dem Wassereimer bei bewußtlosen SC.
Das wird aber eigentlich immer nur dann ein Problem wenn die SL unbedingt RaW spielen will.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Vash the stampede am 13.02.2018 | 13:10
@TheOzz. Könntest du das mit der nWoD bitte genauer erklären? Warum ist es genauso?
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 13.02.2018 | 13:12
Wir werden alle grade ein wenig OT. Vorschlag: Verlegung in den Small Talk?
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: JS am 13.02.2018 | 13:55
bis dann die d20-Variante rauskam. Die war richtig gut.

Ich hätte nicht gedacht, diese Einstellung außerhalb meiner Runde noch einmal zu finden. Fein.
:)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 13.02.2018 | 15:23
Klar ist das Setting mehr Wasser als sonstwas, aber es gibt ja sicher auch mal Abenteuer an Land, oder?
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Ludovico am 13.02.2018 | 15:31
Klar ist das Setting mehr Wasser als sonstwas, aber es gibt ja sicher auch mal Abenteuer an Land, oder?

Es ist eher umgekehrt.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 13.02.2018 | 16:35
Exakt. Die große Errungenschaft der 2ten Edition ist ja eine vernünftige Einbindung des Piratenthemas. Gleichzeitig werden durch den größeren Zeiten-Mischmasch und die seltsamen Änderungen an den Schwertkampfschulen die klassischen Mantel-und-Degen-Aspekte zurückgefahren. Da war die Erste Edition wieder besser aufgestellt. Naja, wahrscheinlich nimmt man am besten die Perlen aus beiden Welten, so wird ein Schatz draus. :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Thandbar am 13.02.2018 | 16:47
Ich denke, Piraten an sich ziehen nicht mehr so toll. Den Hype um die ersten drei Fluch-der-Karibik-Teile konnte 7th Sea nicht ausnutzen, und mittlerweile herrscht auch in Hollywood Flaute bei dem Thema.
Liegt vielleicht auch daran, dass wir mittlerweile ziemlich stark an moderne Piraterie bei dem Wort denken und das Motiv deshalb nicht mehr so gut romantisieren können.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blizzard am 13.02.2018 | 17:11
Ich hätte nicht gedacht, diese Einstellung außerhalb meiner Runde noch einmal zu finden.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass es abseits von AA nochmal jemanden gibt, der die D20-Adaption von 7te See allen Ernstes gut findet...

Es ist eher umgekehrt.
Yupp. 2/3 unserer Abenteuer auf Théa fanden an Land statt-und wir fanden das nicht schlimm. 7te See war für uns schon seit jeher mehr Swashbuckling denn Piraterie. Also (deutlich) mehr " 3 Musketiere" denn Fluch der Karibik. Früher wurde 7te See ja auch oftmals als Piraten-RPG bezeichnet...was es meiner/unserer Ansicht nach aber nicht war. Die Piraterie war ein ganz nettes Beiwerk, aber der Fokus lag da eben nicht drauf...zumal es mit Rogers auch nur eine SkS für Piraten gibt.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Arkam am 13.02.2018 | 17:33
Hallo zusammen,

was den nicht austauschbaren Charakter angeht so war im Regelwerk eine ähnliche Szene beschrieben. Ein Charakter war in Gefangenschaft geraten. Da sollte der Spielleiter jetzt nicht etwa eine Rettungsmission auf die Beine stellen und den Rest der Gruppe da hinein stecken. Stattdessen sollte er jeden einzelnen Tag mit der gleichen stumpfen Routine ausspielen wärend der Rest der Runde weiter auf Abenteuer zieht.

Für mich war das ganze an den falschen Stellen verregelt. Das führte dazu das man sich eher nicht schnell ins interessante Getümmel gestürzt hat sondern das der Charakter schnell vom erstklassigen Könner zu einem blutigen Anfänger werden konnte. Vor allen weil die passive Abwehr vom Umstand des Kampfes abhängig ist.
Zudem war das Kaufsystem, gerade mit den Nationenbüchern, etwas mit sehr vielen Optimierungsmöglichkeiten. Das steht natürlich auch wieder einem schnellen Spiel im Wege.
Man gewann schnell den Eindruck das die Charaktere eben nicht stark werden sollten sondern man starke Charaktere dafür bestrafen sollte. Paßt nicht in mein Bild von einem Mantel & Degen System.

Auch das der Hintergrund später in eine fast cthuloide Richtung ging hat dem System einige Sympathien gekostet.

Die 2. Edition hätte ich mir ja durchaus angeschaut. Aber eine Edition die ein völlig neues und kein verbessertes Regelsystem mit sich bringt ist für mich nicht interessant.

Gruß Jochen
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: JS am 13.02.2018 | 18:21
Ich hätte auch nicht gedacht, dass es abseits von AA nochmal jemanden gibt, der die D20-Adaption von 7te See allen Ernstes gut findet...

Nicht? Wir haben SwashAd über die Maßen gern gespielt und blickten nie zurück auf die Regeln der 1. Ed.
Aber ach, weiteres dazu führt erfahrungsgemäß nur zu sinnlosen Geschmacksschlachten.
Been there, done that; suum cuique.
Frieden und Wohlstand.
:)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: D. Athair am 14.02.2018 | 00:50
Es wundert mich einfach sehr, dass aber auch von Pegasus nicht viel Werbung gemacht wird. Zumindest nehme ich sie nicht wahr.
Oh doch! Mehr als für Shadowrun oder Cthulhu.
Im GRT-Pakt ist was drin. Der kostenlose Schnellstarter war gleich da. Es gab Youtube-Videos (Verlagskanal, Orkenspalter). Es gab Berichte, Anzeigen und Co. in der Mephisto und vergleichbaren Magazinen/Heften (Games Orbit) + ne ganze Menge mehr.

Ich find die Werbung für 7te See 2nd schon recht massiv - gerade für ein Spiel dieser "Größenordnung" (vgl. Earthdawn) und dafür, dass es kein Crowdfunding war.


7te See 2nd hab ich ausgelassen aus regelseitigen, ästhetischen, settingseitigen, ... Gründen.

[...] schwammigen, wick'schen Schimäre aus halbverstandenen Indie-Mechaniken und SL-sagt-was-läuft-Storyteller-Autoritarismus – typisch John Wick, eigentlich.
Genau das war auch mein Eindruck.

Settingseitig liegt für mich - als Liebhaber quasi-historischer Sachen wie Clockwork & Chivalry, Sagas of the Icelanders, Maelstrom Gothic, OneDice WW1, ... - auch ziemlich viel im Argen. In meinen Augen wurde der "Ersatz-Approach", den ich grundsätzlich nicht so mag, den ich in L5R aber mehr als akzeptabel finde, nochmal verschärft.

Agendatechnisch ist mir die Linie unsympathisch. Gender-Switch bei NSC - ohne Not - finde ich genauso seltsam wie das Vorgehen von Wick:
"ICH und ein diverses Team ... beglücken euch mit 7te See, wie es immer sein sollte".  :-X


... ich weiß nicht: Das Spiel hat schon einen gewissen Charme - obwohl es in meinen Augen ganz viel falsch macht.
Es reicht bei mir aber nicht, dass ich es mir kaufen wollte. Mal spielen wäre wahrscheinlich drin.

Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Xemides am 24.02.2018 | 21:24
Hallo,

also ich kenne die 1ed nur vom Namen nach, hatte sie aber weder gelesen noch gespielt.

Die 2.te fand ich einfach spannend vom Setting und habe das Kickstarter unterstützt. Nun habe ich die ganzen englischen QB zu Hause und auch Cathay unterstützt.

Das Setting finde ich durchaus spannend, über die Wikinger kann ich hinweg sehen, auch das bayerische Eisen kann ich ignorieren oder uminterpretieren.

Dieses Untergegangene Reich könnte ein wenig prominenter beschrieben sein, aber man kann nicht alles haben.

Was mir Bauchschmerzen macht sind die Regeln.

Zum einen das erzählerische Konfliktsystem und das mit den von den Spielern bestimmten Storys ist so überhaupt nicht meines.

Ich würde auch ein anderes Regelsystemnehmen, am liebsten aus GURPS-Action was basteln.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 15:33
Also auf usnere Con gab es am Sonntag eine Runde 7te See (2nd). Der SL und ich können nur nicht miteinander, sonst hätte ich da wohl mitgespielt  ;)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Nachtpfote am 12.04.2018 | 02:34
Eines vorweg ich kenne nicht die 1.Edition.

Ich sehe ein paar dinge etwas anders als einige hier im Thread. Ich habe vor kurzem zum ersten mal 7te see leiten dürfen. Ich selbst bin nicht sehr erfahren im leiten und auch bei den spielern sind anfänger dabei. Durch die recht übersichtlichen Regeln kommt man ziemlich schnell rein, aber Ich vermisse es doch, dass viele dinge einfavhen Regeltechnisch nicht geklärt sind.

Ich kann bisher nicht sehen, dass es schwer ist Spieler für Thea zu begeistern. Meines Erachtens ist es ein sehr schönes setting, was für alle die zeitlich zwischen einem Mittelalter Magie setting und einem Steampunk bzw. Viktorianischen Setting suchen.
Vorallem die Preisgestaltung seitens des Pegasus Verlags kommt vielen entgegen, die nicht erstmal unsummen in ein System stecken wollen, wo am ende nicht klar ist, ob man es spielt.
Ich hoffe der bisher ziemlich Positive Eindruck von 7te see hält an und wird mir und meinen Spielern noch einige Spaßige Abende bescheren.


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Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 12.04.2018 | 07:26
Meines Erachtens ist es ein sehr schönes setting, was für alle die zeitlich zwischen einem Mittelalter Magie setting und einem Steampunk bzw. Viktorianischen Setting suchen.

Wahrscheinlich bin das nur ich, aber ich finde es eine gruselige Vorstellung, potenziellen Spielern das Spiel SO erklären zu müssen. Andererseits: Ich habe den Eindruck, dass die Frühe Neuzeit als Epoche kaum einem Rollenspieler wirklich präsent ist (obwohl ich sie so ziemlich in allem spannender finde als das Mittelalter und sich die Fantasyspiele bei den coolen Aspekten der FN so ziemlich alles geklaut haben.)

7te See hätte hier ein populärer Vorreiter sein können, mäandert in der zweiten Edition aber ein wenig in andere Richtungen, in der ersten wahrscheinlich auch, nur nicht so offensichtlich.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: aikar am 12.04.2018 | 07:47
Wir haben kurz vor dem GRT die ersten Runden 7te See in unserer örtlichen Community gespielt und es auch am GRT präsentiert.

Es kam eigentlich durch die Bank gut an und auch jetzt ist bei Spielern, die es gespielt haben oder davon hören das Interesse hoch. Die Schnellstarter am GRT waren eigentlich die ersten, die weg waren.
Grad gestern kam die Meldung "Seltsam, dass es nicht mehr Renaissance-RPGs gibt, das ist eigentlich eine ziemlich interessante Zeit".

Das Regelsystem stieß zuerst (nach dem Lesen/ersten Erklären noch ohne praktische Erfahrung) bei einigen auf Skepsis (Aber nicht auf Ablehnung) wurde nach Probespielen aber allgemein als gut und "mal interessant anders" angesehen.

Also nur mal von uns hier in unserer kleinen südösterreichischen Ecke kann ich mal sagen: Es kommt gut an, von unbeliebt keine Rede, maximal unbekannt.

Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.04.2018 | 08:09
Das klingt doch sehr gut! Bei mir kommt es auch gut an. In unserer Runde nicht (wir haben es noch nicht einmal getestet) und online hat es bisher auch noch immer nicht geklappt.

Aber: Ich bleibe am Ball! :) Lese aktuell ja den Band Die Nationen: Osten.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: D. Athair am 12.04.2018 | 14:55
Grad gestern kam die Meldung "Seltsam, dass es nicht mehr Renaissance-RPGs gibt, das ist eigentlich eine ziemlich interessante Zeit".

Renaissance und Barock, da gibt es gar nicht so wenig. Nur halt nicht im Mainstream.
Clockwork & Chivalry, Zweihänder, Maelstrom, Fioricitta (Fantasy Renaissance setting of sorcery and mystery, reminiscent of the Italianate city states) kommt für Mythras, Warhammer Fantasy hat(te) da auch viel zu bieten, Witch Hunter: The invisible world, On Her Majesty's Arcane Service, AD&D2nd - A Mighty Fortress, ... Savage Worlds of Solomon Kane, Agone.

Plus: Quellenbände für: GURPS, Rolemaster, ...


Wobei man dazu sagen muss: Elisabethanische Renaissance ist gegenüber der italienischen stärker vertreten. Wahrscheinlich auch, weil die Epochen (Renaissance & Barock) eher anglo-zentrisch beackert wurden. Häufig auch von Leuten aus GB.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Nachtpfote am 12.04.2018 | 15:55
Ich glaube ein Problem, das 7te see hat ist sein Name. Er suggeriert deutlich mehr Fokus auf Piraten, epische Seeschlachten, ausgefeilte Schiffahrtsregeln und viel Spaß auf Nussschalen. Wenn man dann beim Stöbern im Liblingsbuchlafen reinschaut findet man erstmal nichts von all dem (Im grundregelwerk). Ja sogar die limited edition wir von einem Jolly Roger geziert.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Grund ist, warum siebte See Spieler abschrekt. Die Leute die Piraten spielen wollen denken sich: hmm. Ist jetzt doch nicht so Piratig wie ich will. Und die ein Barock Setting wollen denken sich: Ach 7te See das ist doch so ein Piraten ding und gehen ehr weiter.
Natürlich ändert sich das wenn man weiter hineinschaut, aber ich sehe es als ein Faktor, warum sich manche nicht tiefer mit dem System auseinandersetzten.
Auch die Promotion seitens Pegasus mit der Band Mr. Hurley und die Pulveraffen geht auf die Piratenschiene. Ich denke das könnte ein Grund sein, warum viele (mir eingeschlossen) mit Vorurteilen an das Setting rangehen, die sich später als unwahr entpuppen.


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Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Exar am 12.04.2018 | 16:08
Ich glaube ein Problem, das 7te see hat ist sein Name. Er suggeriert deutlich mehr Fokus auf Piraten, epische Seeschlachten, ausgefeilte Schiffahrtsregeln und viel Spaß auf Nussschalen.
Da kann ich nur zustimmen. Name, Artworks, Buchcover (besonders die Limited des GRW mit dem Totenkopf) haben mir suggeriert, dass es ein Piratenrollenspiel ist.
Ein Artikel in der letzten Mephisto hat dann ein etwas anderes Bild gezeichnet und ich habe mir das Regelwerk bestellt.

Ich musste dann auch noch Überzeugungsarbeit bei anderen Personen leisten, die ebenfalls diesem Trugschluss erlegen sind.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Lichtbringer am 12.04.2018 | 16:11
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Problem eher der endpeinliche Hintergrund ist? Die Umsetzung von "Europa" und erstrecht "Deutschland" ist ja zum Fremdschämen.  :(
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: schneeland am 12.04.2018 | 16:13
Ich glaube ein Problem, das 7te see hat ist sein Name. Er suggeriert deutlich mehr Fokus auf Piraten, epische Seeschlachten, ausgefeilte Schiffahrtsregeln und viel Spaß auf Nussschalen. Wenn man dann beim Stöbern im Liblingsbuchlafen reinschaut findet man erstmal nichts von all dem (Im grundregelwerk). Ja sogar die limited edition wir von einem Jolly Roger geziert.
...

Finde ich plausibel. Zumindest bei mir war's so, dass ich damals den (englischen) Kickstarter unterstützt habe, weil ich dachte: hey, was Piratiges könnte ja mal ganz nett sein. Ist mir dann aber doch nicht piratig genug, und so richtig warm werde ich weder mit den Regeln noch mit der Welt, von daher landet's ungespielt auf dem Verkaufshaufen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: D. Athair am 12.04.2018 | 21:48
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Problem eher der endpeinliche Hintergrund ist?
Jein. 7te See ist Hollywood-Kitsch. Es gibt genug Leute, die sowas mögen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: aikar am 12.04.2018 | 22:06
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Problem eher der endpeinliche Hintergrund ist? Die Umsetzung von "Europa" und erstrecht "Deutschland" ist ja zum Fremdschämen.  :(
Geschmackssache. Mir gefällts. Hat halt jeder seine Vorlieben. Ich finde Golarion und die Splittermond-Welt totlangweilig und trotzdem gibts offenbar genug Fans.

Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Samael am 12.04.2018 | 22:19
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Problem eher der endpeinliche Hintergrund ist? Die Umsetzung von "Europa" und erstrecht "Deutschland" ist ja zum Fremdschämen.  :(

Für mich auch der Grund warum ich 7th Sea schon in den 90ern gemieden habe.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: felixs am 12.04.2018 | 22:47
Mich interessiert das Setting einfach überhaupt nicht. Weder interessieren mich Piraten, noch interessiert mich eine Fantasy-Version des 17./18. Jahrhunderts.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blizzard am 12.04.2018 | 23:08
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen Problem eher der endpeinliche Hintergrund ist? Die Umsetzung von "Europa" und erstrecht "Deutschland" ist ja zum Fremdschämen.  :(
Uns hat der Hintergrund gefallen. Dadurch, dass Thea ja ein Hollywood-Pendant zu damaligen Europa ist, gibt es viele historische Parallelen, die es grade uns Spielern wesentlich vereinfacht haben, um in das Setting rein zu finden. Das fanden wir gut. Natürlich konnten wir uns den ein oder anderen Schmunzler nicht verkneifen. Und die Eisenlande haben -seit ich das Buch gelesen habe-sowieso einen Sonder-bzw. Ehrenplatz bei mir. Denn Sachen wie "Durchsetzungsburg", " In dem Schwarzen Walden" oder aber auch " Tuebingen Duellingen" sind einfach zu geil. ;D Letzteres natürlich um so mehr für jemanden, der mal in Tübingen gewohnt und studiert hat. ;) Gut, das Setting wird sicherlich keinen Orginalitäts-oder Innovationspreis gewinnen. Aber wenn sich 7teSee dafür fremd schämen müsste, dann müsste sich WHFRPG da mit der Alten Welt gleich mit schämen, was das anbelangt (ich sag nur: Ein Dämon namens "Zahnarzt"). Wenn man 7teSee etwas ankreiden will, dann ist es dieser verkopfte Metaplot , der...sagen wir mal so: Einen Fantasy-Anteil da mit rein bringt, der irgendwie so gar nicht zum Rest passt. Will sagen: 7teSee hat andere Probleme-aber mit Sicherheit nicht das Setting.

Im Prinzip kann ich das hier:
Ich habe die 1. Edition komplett im Schrank und mag sie trotz ihrer Regelschwächen sehr. Wir spielten lange 7te See, bis wir das Setting für uns ausgereizt hatten. Niemand von uns zeigt daher oder bisher Interesse an der 2. Edition oder einer neuen Kampagne.
so fast unterschreiben. Wir haben fast 7 Jahre lang mit/nach der 1st Edition gespielt. Und ja, dann hatten wir das Setting eben auch ausgereizt. Abgesehen davon, dass unsere Runde leider schon länger nicht mehr existiert und wir mit den Regeln der 1st Edition vollauf zufrieden waren, glaube ich nicht, dass wir auf die 2nd Edition umgestiegen wären.

Geschmackssache. Mir gefällts. Hat halt jeder seine Vorlieben. Ich finde Golarion und die Splittermond-Welt totlangweilig und trotzdem gibts offenbar genug Fans.
Gut, Golarion kenne ich nicht. Aber SpliMo hat außer ein paar alten Drachlingsruinen und den Mondportalen nicht wirklich viel (Neues) zu bieten. Das ist mir neulich erst wieder bewusst geworden. ::) Aber hey, jeder soll schließlich das spielen, was ihm Spaß macht. ;)

Ich habe mir die Regeln von der 2nd Edition anhand des QS mal angesehen...und dachte mir nur so: "boah, ist das umständlich" und "boah, was ein Krampf!" Ich habe den QS auch zwei ehemaligen Spielern aus unserer ehemaligen 7teSee-Runde gezeigt-und sie waren mit mir einer Meinung. Wir finden bzw. fanden die einfach nicht gut. Was wir aber gut fanden und definitiv begrüßt haben, ist die Tatsache, dass 7te See mit der 2nd Edition endlich aus der Versenkung wieder aufgetaucht ist. :d
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: aikar am 13.04.2018 | 07:52
Ich habe mir die Regeln von der 2nd Edition anhand des QS mal angesehen...und dachte mir nur so: "boah, ist das umständlich" und "boah, was ein Krampf!"
Dachte ich mir beim Durchlesen auch bzw. konnte mir nicht recht vorstellen, wie das funktionieren soll. Aber schon ab der zweiten Runde lief es sehr flüssig. Es erfordert halt etwas Umdenken bei Spielern, die klassische Systeme gewohnt sind.

Mir liefert das Setting von 7te See genau das was ich will. Eine Oberfläche für Szenarios im Stil von Fluch der Karibik (Mit dem Piratenband auf jeden Fall), 3 Musketiere oder (mit Eisen) sogar The Witcher. Nah genug am (pseudo-)historischen dran, damit das Feeling gut rüberkommt (Ähnlich verschiedenen Kinofilmen) und weit genug weg, damit fehlende historische Genauigkeit oder Abweichung von der "echten" Geschichte kein Problem darstellt.
Klar, in vielen Bereichen ist klar erkennbar, wo es herkommt, aber durch die leichten Änderungen und Umbenennungen ist klar: Es ist was (sehr) ähnliches, muss aber nicht in allen Bereichen übereinstimmen. Änderungen gegenüber dem historischen Original sind erlaubt, ohne Experten auf die Füße zu steigen.

Es macht was es soll. Will ich mehr Fantasy habe ich hunderte Fantasy-Systeme zur Auswahl, will ich weniger, kann ich historisch spielen. 7te See deckt einen Punkt dazwischen ab und das muss einem auch klar sein.

Man kann Thea evtl. auch als klassische Parallelwelt sehen. Vieles ist gleich oder ähnlich, aber an manchen Stellen gibt es mehr oder weniger starke Abweichungen (Wie das Spiegeluniversum bei Star Trek).
Hmm...das könnte sogar mal ein interessantes eigenes Szenario ergeben: Mit Menschen von unserer Welt (und dem entsprechenden historischen Wissen) nach Thea zu springen.

Und die schrägsten Wortschöpfungen in Eisen sind in der Gruppe entweder Grund für ein paar Lacher oder werden umbenannt. Das bringt jetzt wirklich nicht das Setting um.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Vampirwurst am 11.05.2019 | 17:47
Ich habe ja das Gefühl, dass Mantel&Degen Generell ein unbeliebte Setting ist. Wenn man als Waffe keine Mps, Taser, Äxte ,Zweihänder oder ähnliches haben kann und das Setting nicht in der Zukunft oder im "Fantslalter" spielt, ist es uninteressant.

Ich suche schon seit Jahren, mittlerweile würde ich eine Onlinegruppe via Teamspeak oder von mir aus ein Play by Post rpg als Alternative sehen. Sogar außerhalb von 7te See.
Hauptsache fechten und am Kronleuchter schwingen xD
Suche sogar im englischsprachigen Raum, aber ohne Erfolg *sfz*

Am liebsten hätte ich etwas natürlich im 7te See Setting. System ist mir egal. Am allerliebsten von Angesicht zu Angesicht.  Aber Skype oder so wäre auch gut.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Slokmig am 11.05.2019 | 18:14
Was 7te See meiner Meinung nach zu einen eher selten gespielten RPG macht ist das Problem, dass es gleich mehrere Punkte hat, die viele Leute vergraulen können:

1. Das Setting
Mantel & Degen gefällt einfach nicht jeden. Genauso wie Piraten, Seefahrt und Viktorianisches Zeitalter eher etwas Spezielleres sind. Fantasy z.B. mag so ziemlich jeder Rollenspieler, und solche Systeme werden auch immer wieder gespielt und beliebt sein.

2. Die Welt Théah
Was viele Leute (verständlicherweise) kritisieren sind die Menge an Klischees...
Ich persönlich LIEBE dieses Klischee-Europa ungemein! Die Eisenlande ist mir manchmal ZU krass Klischee, aber sonst finde ich es wirklich einfach durch die vielen Parallelen von Europa in das Setting reinzukommen. Wer aber damit ein Problem hat wird 7te auch nicht mögen.

3. Die Regeln
Ich als Fan von erzähllastigen Systemen finde die 7te See Regeln im Ansatz gut gedacht, aber schrecklich umständlich das wirklich so am Tisch auszuspielen. Spielbar auf jeden Fall, und irgendwann wird es auch mal flüssig laufen, aber andere Systeme können das viel geschmeidiger und besser. Deswegen bezeichne ich die Regeln von 7te gerne als "schlechte Fate-Regeln".  ;)

Für 7te See müssen die Spieler also mit allen drei Punkten übereinstimmen, die alle berechtigt kritisiert werden können. Und das dezimiert einfach die Anzahl an potenziellen Spielern.

Ich z.B. habe mir für 99€ die Big-Box geholt mit allen (deutschen) Publikationen, aber nur für die Weltbeschreibungen und den Fluff. Die Regeln werde ich sowieso nicht spielen, Fate kann es einfach besser. Aber auch in meiner Gruppe werden 2/3 mit den Mantel & Degen Setting im Voraus schon nicht warm. Also kann ich es verstehen, es ist einfach sehr speziell und die Beliebtheit von Musketieren ist auch nicht mehr so groß.. Eventuell werde ich dann mehr auf die Wünsche meiner Spieler eingehen und das Setting mehr in die Piratenrichtung laufen lassen oder "Witcher" in den Eisenlanden..
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: nobody@home am 11.05.2019 | 18:24
Ich habe ja das Gefühl, dass Mantel&Degen Generell ein unbeliebte Setting ist. Wenn man als Waffe keine Mps, Taser, Äxte ,Zweihänder oder ähnliches haben kann und das Setting nicht in der Zukunft oder im "Fantslalter" spielt, ist es uninteressant.

Mag mit daran liegen, daß Standard-Fantasy vor Mantel und Degen weitgehend zurückschreckt (weil da gibt's ja plötzlich Schießpulver und andere "moderne" Sachen, igittigitt!) und damit dieses Genre seinerseits mehr durch die nicht-fantastische historische Linse wahrgenommen wird. Und da müßte ich dann zugeben, daß beispielsweise mich Rollenspiel in der "richtig-korrekten Vergangenheit" oder ähnlich "banalen" Settings tatsächlich nicht so wirklich antörnt.

Nun sollte nach allem, was man so hört (und nein, selbst habe ich mich mit dem Spiel auch nie direkt befaßt), eigentlich gerade 7te See da eine Ausnahme darstellen -- aber erst mal muß man die Leute möglicherweise darauf anspitzen, daß so eine Kombination überhaupt erst mal denkbar ist, sonst kommen sie am Ende aus ihrem vertrauten Klischeedenken heraus, wo das eben zwei grundverschiedene Dinge sind, die zusammen nie kommen, selbst gar nicht erst auf den Gedanken.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 11.05.2019 | 20:55
Also mein größtes Problem mit 7te See ist der Designer. John Wick macht so halb gares, undurchdachtes Zeug, dass ich Sachen von ihm mit der Kneifzange nicht mehr anfasse. Mich wundert auch nicht, das er baden gegangen ist mit seiner Firma. Er kann einfach nix. Und seine SL Ratgeber finde ich zweifelhaft.

Darüber hinaus ist Theah nix anderes als ein fantastisches Europa. Da hätte ich es cooler gefunden, 7te See gleich auf der Erde in einer phantastischen alternativen Zeitlinie anzusiedeln. Gibt genug Settings, die das erfolgreich machen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: snoopie am 11.05.2019 | 23:07
Gründe: Damals dachte man, dass es um Piraten und Seefahrt ginge. Und Piraten interessierte damals keinen einzigen Spieler im Umfeld. Zusätzlich waren Seefahrten immer der langweiligste Teil von Szenarien.

Außerdem konnte man Mantel&Degen-Flair in allen erfolgreichen RPGs auch umsetzen. Kennt jmd das Horasreich? Übrigens hat damals auch niemand das Horasreich gespielt, aufgrund des Mantel&Degen-Flairs.

Später, als man dann Internet besaß und in Foren las, da kam 7.See nie wirklich gut weg. War eine Marginalie, und wirkte immer wie tote Nische mit paar Diehard-Fans, die keine Mitspieler fanden. So gesehen auch unsympathisch.

Vom uninspirierten, todeslangweiligen Europa-Setting ganz zu schweigen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: nobody@home am 11.05.2019 | 23:48
Noch 'n historischer Nerd-Punkt zum Thema "Mantel & Degen": der "moderne" Degen ist scheinbar überhaupt erst eine Erfindung des 18. Jahrhunderts. Diverse andere und zum Teil recht ähnlich aussehende Stichschwerter gab's natürlich schon vorher, aber die kriegen dann in der Regel heutzutage andere Namen aufgedrückt (ebenso wie übrigens laut der deutschen Wikipedia das Wort "Degen" im Deutschen schon aus dem späten 14. Jahrhundert verbürgt ist, zu der Zeit aber schlicht einen...Dolch bezeichnete). Es ist also vielleicht nicht ganz verwunderlich, wenn der spezielle M&D-Begriff im durchschnittlichen Leser bzw. Hörer schon eher so etwas wie ausgesprochen "neuzeitliche" Assoziationen weckt...
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.05.2019 | 09:40
Ich muss sagen, ich mag Theah. Natürlich ist es nix anderes als ein "anderes" Europa. Aber das macht es für mich charmant. Dass die Verantwortlichen hier und da viel Klischees einbauen finde ich persönlich super.

Damals, als ich diesen Thread eröffnete, war es wirklich schwierig Spieler zu finden. Das hatte sich dann aber schnell erledigt. Wir spielten eine ganze Weile 7te See 2E und hat jede Menge Spaß daran. Nachdem Pegasus mitteilte, die Linie einzustellen, haben wir uns entschieden unsere komplette Buchsammlung zu verkaufen. Daher ist es auch schon wieder vorbei.

Die Regeln finden wir super, den Fluff grandios. Vielleicht kommen wir irgendwann (beschränkt auf das GRW) zurück.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blizzard am 12.05.2019 | 10:01
Ich muss sagen, ich mag Theah. Natürlich ist es nix anderes als ein "anderes" Europa. Aber das macht es für mich charmant. Dass die Verantwortlichen hier und da viel Klischees einbauen finde ich persönlich super.
Ich auch. Das hat uns damals den Einstieg in die Spielwelt wesentlich erleichtert.

Zitat
Wir spielten eine ganze Weile 7te See 2E und hat jede Menge Spaß daran. Nachdem Pegasus mitteilte, die Linie einzustellen, haben wir uns entschieden unsere komplette Buchsammlung zu verkaufen. Daher ist es auch schon wieder vorbei.
Aber genau in dem Fall hätte ich doch die komplette Buchsammlung behalten?! -Verstehe ich nicht bzw. das musst du mir erklären.

Zitat
Die Regeln finden wir super, den Fluff grandios.
Kann ich so unterschreiben. Für die 1st Edition, wohlgemerkt.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.05.2019 | 11:29
Aber genau in dem Fall hätte ich doch die komplette Buchsammlung behalten?! -Verstehe ich nicht bzw. das musst du mir erklären.

Warum sollte ich die komplette Buchsammlung behalten, wenn es nicht mal vollständig ist (auf deutsch)?
Wir kaufen uns vielleicht die englischen Bücher (gebraucht) nach und nach, je nach Preis, oder bleiben bei PDF.

Es stehen erst einmal andere Runden an (Trudvang Chronicles, Warhammer 4th und 2nd) :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blizzard am 12.05.2019 | 17:40
Warum sollte ich die komplette Buchsammlung behalten, wenn es nicht mal vollständig ist (auf deutsch)?
Ja eben weil die Linie eingestellt und die Bücher demnach nicht mehr (nach)produziert werden. Da hätte ich doch die Bücher behalten, damit ich sie auf jeden Fall habe. Denn RPG-Bücher (die nicht mehr aufgelegt werden) im Nachhinein zu erwerben ist oftmals mühselig und nicht selten kostspielig...
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 12.05.2019 | 19:33
Deswegen ja die Englischen :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Vampirwurst am 12.05.2019 | 20:38
Zitat
Außerdem konnte man Mantel&Degen-Flair in allen erfolgreichen RPGs auch umsetzen. Kennt jmd das Horasreich? Übrigens hat damals auch niemand das Horasreich gespielt, aufgrund des Mantel&Degen-Flairs

Ich hatte in meiner Ex-Gruppe das "Pech" ein Florett zu haben und durfte daher nie mitkämpfen, weil wir immer Zombies begegnet sind.
Meiner Meinung nach verschwindet das Horasreich auch ziemlich hinter den ganzen Reichen. Ich erfuhr erst durch ein Solo-Abenteuer vom Horasreich.
 Man will meist eben die kernigen Charaktertypen spielen und beim Horasier, glaube ich, kann sich das keiner vorstellen.

Einigen ist das System zu kompliziert, jetzt halt auch der Wechsel/nicht mehr weiterproduktion ist auch nicht optimal für 7te See. Aber dass sich eben keiner für Stichwaffen und evtl auch Musketen begeistern kann, macht mich traurig. Ich suche ja immer wieder mal, finde aber nur D&D5

Wenn ich mal ins Gespräch kam und es grob umrissen, waren die Reaktionen meist verhalten. Auch auf den Hinweis,  dass es nicht zwangsläufig auf Piraterie hinauslaufen muss, folgten leider keine besseren Reaktionen. Schockierend ist es auch, dass gerade in meinem Alter und jünger noch nicht mal die Musketiere in Filmform absolut unbekannt sind.


Und ich mag halt mal im Moment einfach mal keine Fantasywaffe haben. Ich möchte einfach in diesem Genre sein. Sei es 7te See, was ausgedachtes, sei es pen&Papier oder play by post.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 17.05.2019 | 18:58
Ja, da ist was dran.

Im Prinzip ist die Frühe Neuzeit, von der Renaissance bis zum Napoleonischen Zeitalter, ja ein Haufen wahnsinnig spannender Jahrhunderte. Und popkulturell eben überhaupt nicht ausgereizt. Man schaue sich mal nur die Videospielbranche an: Da gibt's vielleicht zwei, drei Assassins Creeds in der Zeit, aber sonst ist, gerade im phantastischen Bereich halt keine Sau da unterwegs.

Mutmaßlich, weil der Mainstream gepuderte Herren mit Dauerwelle in hochhackigen Schuhen wohl befremdlich fände. Erst sobald die Glam Metal spielen ist es wieder okay.  ;D
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: YY am 17.05.2019 | 19:18
Man schaue sich mal nur die Videospielbranche an: Da gibt's vielleicht zwei, drei Assassins Creeds in der Zeit, aber sonst ist, gerade im phantastischen Bereich halt keine Sau da unterwegs.

Pirates! ;D
Und fast jedes Anno sowie - mit kleinen Abstrichen - der ganze Warhammer Fantasy-Stapel.
Und Cossacks, aber da sind die guten Teile so alt, dass sie bald den Führerschein machen dürfen...

Im P&P-Sektor muss man zwar suchen, aber dann findet man auch genug wie hier im Thema schon aufgeführt (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105732.msg134617129.html#msg134617129).
Ja, kein Vergleich mit EDO-Fantasy inklusive halbgaren GoT-Klonen, Zombiekrempel u.Ä.
Aber es kann eben nicht alles überpräsent und ausgelutscht sein (klingt das jetzt gut oder schlecht? :)).
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Daystalker[DaD] am 4.12.2019 | 14:20
Ich vermute darüber hinaus, dass die Schwierigkeit, Spieler für 7te See 2nd zu finden, in den Regeln begründet liegt, die für viele erst mal einen Bruch mit den ihnen bekannten Regelkonzepten darstellen. Das schreckt gegebenenfalls ab.

Das sehe ich auch so, Crimson King.

Um es etwas auszuführen: Entgegen dem klassischem Tischrollenspielregeln, in denen man eine Handlung ansagt und diese dann "auf die Probe gestellt" wird, um den Ausgang der Handlung zu bestimmen, funktioniert die Mechanik in 7te See anders; Die Spielleiterin beschreibt den nächsten Abschnitt des Abenteuers [Sagen wir: Ihr müsst Informationen über das Ziel eines ausgelaufenen Schiffes in Erfahrung bringen und sucht dafür eine Hafenkneipe auf.] und die Spielerinnen beschreiben dann, wie sie die Sache angehen wollen [Die erste Spiellerin denkt, dass mit direkten Gesprächen am meisten zu holen ist und wählt daher "Entschlossenheit" und "Überzeugen", während eine anderer Spielerin sich dafür entscheidet, lieber sich unauffällig neben Reisende und Händler zu setzen, um dort etwas zu lauschen - und wählt "Verstand" und "Wahrnehmen".]. Dann stellen die Spielerinnen ihre Würfelpools zusammen, würfeln und bilden Würfelgruppen, um so Steigerungen heraus zu bekommen (quasi Erfolge). Jetzt(!) erst geht es in die Szene mit der Taverne. Während die SC sich dort aufhalten und Aktionen unternehmen, um an die benötigten Informationen zu gelangen, bietet die Spielleiterin den SC an entsprechenden Stellen "eine Probe" an. ["Du wendest dich an den Wirt? Der weiß leider nicht, wohin das Schiff unterwegs ist; aber mit einer Steigerung verrät er dir, welche Art von Ladung seine Matrosen das Schiff beladen haben, vielleicht bekommst du darüber heraus, wohin es unterwegs ist..."] Und jetzt kann der SC entscheiden, ob(!) die Probe gelingt (und ihr diese Information den Preis wert ist).

Zusammengefasst:
Klassisches Rollenspiel: In die Taverne, Wirt anquatschen, Probe würfeln, Erfolg: Ja/Nein.
7te See: Überlegen wie man es angeht, in die Taverne, Wirt anquatschen, Steigerung gegen Erfolg (Entscheidung liegt beim SC!).

Das bringt natürlich einige Vor-/Nachteile:
(-) Die SC müssen sich VORHER Gedanken machen, wie sie eine Situation angehen. (Das mögen einige SC nicht; sie wollen lieber "erstmal gucken".)
(-) Die RESSOURCE "Steigerungen" sind begrenzt. (Ein SC kann nicht alles machen oder X-mal neu versuchen.)
(+) Die RESSOURCE "Steigerungen" sind begrenzt. (Hat ein SC alle seine Steigerungen ausgegeben, sind alle weiteren Versuche zum Scheitern verurteilt. Aber warum soll das gut sein, Day'? Ganz einfach: Introvertierte SC kommen auch mal "zum Zug". Vorpreschende SC - die zügig all ihre Steigerungen, um Erfolge vorzuzeigen, ausgeben - haben im späteren Verlauf der Szene keine mehr und die Zeit der anderen SC, die noch Steigerungen besitzen, ist gekommen. Meiner Meinung nach die beste Mechanik in 7te See!)
(+) Die VERLAGERUNG des Würfelns. (Das Spiel wird nicht jedesmal unterbrochen, um einen Würfel zu werfen und das Ergebnis abzulesen, sondern es findet während des Rollenspiels nur ein "Handel" (Steigerung/en gegen Erfolg/e) statt. Meiner Meinung nach die zweitbeste Mechanik in 7te See!)

Wie seht ihr das? Ist meine Ausführung eine neue Perspektive für euch, die Mechanik aus einem anderen Winkel zu betrachten? Oder seht ihr in der Würfelmechanik keinen Nutzen?
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 4.12.2019 | 14:22
Ich plane da auch grad ne Kampagne aber da muss ich noch so viel zu lesen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 4.12.2019 | 14:32
Worum soll's denn gehen?  :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 4.12.2019 | 15:25
Wie seht ihr das? Ist meine Ausführung eine neue Perspektive für euch, die Mechanik aus einem anderen Winkel zu betrachten? Oder seht ihr in der Würfelmechanik keinen Nutzen?

Genau das ist das, was ich an 7te See ja eben so mag. Überlegen wie man an die Sache ran geht, Würfeln und Steigerungen sammeln, dann ausspielen und Angebote des SL wahrnehmen oder ablehnen.

Vielen Dank für die Darstellung der Würfelwurf-Mechanik :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Jiba am 4.12.2019 | 16:26
Danke für die Ausführungen, Daystalker.

Du hast gut beschrieben, wie das neue 7te See so funktioniert. Aber: Für mich als alten Storygamer quietscht 7te See aber an allen Enden. Andere Spiele nutzen auch "kauf dir deine Erfolge"-Mechaniken (mir fiele etwa auf Anhieb "Golden Sky Stories" ein) und da funktioniert es einfach besser...

Denn: Bei 7th Sea 2nd beißt sich der erzählerische Designansatz doch vehement mit der kleinteiligen Aufteilung in verschiedene Einzelfertigkeiten. Und dann bestraft einen das Spiel sogar noch, wenn man zugunsten der Dramatik oder des Verlaufs einer Szene den Approach wechselt. Ich meine: In einem typischen Streitgespräch in der Realität wird doch ziemlich oft zwischen "Tempt" und "Convince" gewechselt. Allein diese Fertigkeiten sind sehr kleinteilig voneinander unterschieden.

Wenn es so einen breiten Erzählfokus anlegt ("Was kann ich aus der Szene rausholen und welche Komplikationen dabei vermeiden"), bewegt es sich auf der Ebene der Scene Resolution und nicht der Task Resolution klassischer Rollenspiele. Da dann noch sowas drinzuhaben wie Fertigkeiten führt die ganze Mechanik ad absurdum. Fertigkeiten können nie so breit ausgerichtet sein, dass sie ganze Szenen auflösen können, wenn man als Charakter sehr differenzierte Dinge tut. Was bei einer Drama-Szene der Fall sein dürfte.

Dazu bräuchte man etwas wie zum Beispiel die Methoden aus "Turbo-Fate" oder die auf Emotionen-basierenden Proben aus "Michtim" oder was weiß ich nicht... irgendwas Umfassenderes halt, damit so eine Szene auch organisch fließen kann. Und man den Spieler nicht mit Raise-Abzug bestrafen muss.

Heck, hätte 7te See 2nd nur die Attribute genommen und dann Deskriptoren über die Backgrounds, die einem Bonusraises für bestimmte Arten von Szenen geben oder Gratis-Opportunities oder sowas... das würde designtechnisch sogar noch irgendwie funktionieren. Die Fertigkeiten sind ein Nicken zu den klassischen Spielern, aber sie passen streng genommen überhaupt nicht ins Design.

Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.

Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Marask am 4.12.2019 | 20:19
Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.

Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.

Auch wenn ich überhaupt nicht mehr auf deine sich immer wiederholenden Argumente gegen die 2.Edition eingehen wollte, so muss ich es hier leider doch tun.
Denn, nach viel Sessions 7te See 2E, kann ich behaupten, dass Fertigkeiten sehr gut hinein passen. Es handelt sich mitnichten um eine störende Mechanik.

Auch kommt es immer drauf an, wie man den Wechsels des Ansatzes und die damit verbundenen höheren Kosten interpretiert. Wenn man natürlich auf Teufel komm ´raus dies als Bestrafung sehen will, dann sieht man das halt so. Dies ist offensichtlich bei dir der Fall. Uns war sehr schnell klar, dass es sich dabei überhaupt nicht um eine Bestrafung handelt. Es dient sogar eher unpassende Beschreibungen eines Ansatzes (um damit einen hohen Würfelpool zu generieren) zu vermeiden.

(+) Die VERLAGERUNG des Würfelns. (Das Spiel wird nicht jedesmal unterbrochen, um einen Würfel zu werfen und das Ergebnis abzulesen, sondern es findet während des Rollenspiels nur ein "Handel" (Steigerung/en gegen Erfolg/e) statt. Meiner Meinung nach die zweitbeste Mechanik in 7te See!)

Das ist übrigens bei uns super angekommen. Denn alle Würfelwürfe sind erledigt und die Szene kann entspannt erzählt werden. :)
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Blanchett am 4.12.2019 | 22:11
Edition 1 liebe ich und würde ich sofort in einer Runde mitspielen. Mit Edition 2 habe ich mich noch gar nicht beschäftigt, würde aber zumindest einen One Shot wagen 
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 5.12.2019 | 01:34
Worum soll's denn gehen?  :)

Das weiß ich, wenn ichs gelesen habe  ;D
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Wonko am 5.12.2019 | 09:27
Bei Geek&Sundry gibt es übrigens gerade eine kleine Serie, in der John Wick selber leitet und zeigt, wie das Spiel seiner Meinung nach wohl gespielt werden soll. Recht unterhaltsam:

https://www.youtube.com/watch?v=wQ_uDticZao&list=PL7atuZxmT954EqboZ4VQjlo5kYNVoJ9Vi&index=1
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Kalimar am 5.12.2019 | 22:29
Ich tue mich leider schwer mit der Mechanik von 7te See 2nd Edition. Ein Risiko bei dem vorab klar ist, wie viel Schaden man sich dafür einfängt ist für mich eben kein wirkliches. Keine Ungewissheit, keine Spannung. Als SL finde ich es einigermaßen schwer immer einen vollen Satz Chancen und Risiken auszubreiten damit die Spieler sich was aus dem "Menü" aussuchen können. Und das zusätzlich zu dem was ich an Rahmenhandlung etc. gestalte.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Daystalker[DaD] am 9.12.2019 | 10:48
Danke für die Ausführungen, Daystalker.

Bitte, gerne.

Denn: Bei 7th Sea 2nd beißt sich der erzählerische Designansatz doch vehement mit der kleinteiligen Aufteilung in verschiedene Einzelfertigkeiten.

Da gebe ich dir gerne - zum Teil - recht. Es ist nicht die Anzahl der Fertigkeiten, die mich an mancher Stelle stocken lässt. Es ist vielmehr die Auswahl. (Nutze ich jetzt lieber "Beeinflussen" oder "Überzeugen", um Informationen vom Wirt zu erhalten?!) Gerade bei den sozialen Interkaktionen ist es da etwas redundant (Beeinflussen, Einschüchtern, Empathie und Überzeugen), während bei den Aktivitäten an einigen Stellen eine Differenzierung fehlt. (Athletik gilt für Klettern über Schwimmen bis hin zu Baumstamm-heben) Dafür sind dann "Stehlen" und "Verbergen" wieder aufgesplittet!?

Und dann bestraft einen das Spiel sogar noch, wenn man zugunsten der Dramatik oder des Verlaufs einer Szene den Approach wechselt. Ich meine: In einem typischen Streitgespräch in der Realität wird doch ziemlich oft zwischen "Tempt" und "Convince" gewechselt. Allein diese Fertigkeiten sind sehr kleinteilig voneinander unterschieden.

Da bin ich voll bei dir! Ich denke, da sollte man es als SL nicht so eng sehen. Es sollte nur eine zusätzliche Steigerung kosten, wenn man "grundlegend" seinen Ansatz ändert. Also nicht von "Ich unterhalte mich nett" zu "Ich fühle ihm mal auf den Zahn", sondern zu "Ich zerre ihn in die Ecke und prügele es nofalls aus ihm heraus". Wo ich dir recht gebe ist, dass diese Regelung aber ziemlich schwammig daher kommt.

Wenn es so einen breiten Erzählfokus anlegt ("Was kann ich aus der Szene rausholen und welche Komplikationen dabei vermeiden"), bewegt es sich auf der Ebene der Scene Resolution und nicht der Task Resolution klassischer Rollenspiele.

Ja, das ist es was einige Spieler abschreckt, andere toll finden (und äußern: "Endlich! Es fühlt sich so an, wie in dem letzten Kinofilm, den ich gesehen habe!") Ich finde keines der beiden Ansätze schlecht; sie sind halt... anders. Beide Varianten haben ihren Anreiz. Insbesondere das Gefühl, langweilige Abschnitte zu überspringen, fand ich bei 7te See sehr gut! (Ich muss keine 14-tägige Seefahrt taggetreu ausspielen. Ich bin - Dank der Szenensprünge - schwups... im nächsten aufregenden Bereich.)

Dazu bräuchte man etwas wie zum Beispiel die Methoden aus "Turbo-Fate" oder die auf Emotionen-basierenden Proben aus "Michtim" oder was weiß ich nicht... irgendwas Umfassenderes halt, damit so eine Szene auch organisch fließen kann. Und man den Spieler nicht mit Raise-Abzug bestrafen muss.

Ich glaube das "organische Fließen" wird hier durch den SL-Stil geprägt, nicht durch die zugrundeliegende Würfelmechanik. Während bei klassischen Rollenspielen die Probe durch eine Handlung oft heraufbeschworen wird (Jeder Handlungsschritt entspricht eines Würfelswurfs), ist es bei FATE mehr - ab und zu - eine auftretende Herausforderung (Eine Handlungsabfolge wird zusammengefasst und mit einer Probe abgebildet), wenn es ums Eingemachte geht und bei 7te See ist es nur ein Bezahlen (Viel erzählen, in der Zusammenfassung den Handel abschließen). (Drum würde ich die Regelmechanik von 7te See auch nicht als klassisches Rollenspiel-System einordnen. Wie seht ihr das?)

Heck, hätte 7te See 2nd nur die Attribute genommen und dann Deskriptoren über die Backgrounds, die einem Bonusraises für bestimmte Arten von Szenen geben oder Gratis-Opportunities oder sowas... das würde designtechnisch sogar noch irgendwie funktionieren. Die Fertigkeiten sind ein Nicken zu den klassischen Spielern, aber sie passen streng genommen überhaupt nicht ins Design.

Ja, es wirkt etwas konstruiert. Ich hatte auch eingangs das Shadowrun-Gefühl: Ah, ein Würfelpool aus Attribut+Fertigkeit - ist bekannt, ok. Dann - nicht zuletzt der umständlichen Beschreibung gewidmet - kapierte ich die Mechanik in keins der Weise! (Da hätte ich mir wirklich eine bessere Beschreibung gewünscht. Gerade weil die Mechanik so anders ist!) Nachdem ich dann einen Oneshot konzipiert habe, um eine Basis für ein erstes Spiel zu haben, kamen die Erkenntnisse. Wie du eingangs bereits schriebst, es ist eben Scene Resolution basiert - und so sollte man auch die Abenteuer schreiben.

Und das kreide ich 7th Sea 2nd Edition eben an. Das ist, finde ich, nicht zu Ende gedacht. Wenn es ein formloses Erzählspiel von Szene zu Szene sein will, dann soll es eins sein. Ich liebe solche Spiele sogar. Aber dann muss es eben störende Mechaniken konsequent rausschmeißen. Die Fertigkeiten passen nicht rein. Die Vor- und Nachteile auch nicht so recht. etc. etc.

Entweder Scene Resolution oder Task Resolution. Nicht beides munter durcheinandergewirbelt.

Das ist das irreführende. Man kann als SL die Abenteuer je Szene als Drama oder Action anlegen - und entsprechend anders werden sie abgehandelt. Das kann - wenn es wirklich gut gemacht ist - spielfördernd sein, aber auch mächtig in die Hose gehen. Ich denke (gerade die eingefleischten klassischen Rollenspieler, die Task Resolution-orientiert unterwegs sind) können mit der Mechanik aus 7te See wenig anfangen.

Aber, hey! Das ist absolut ok so. Ich bin der Meinung, dass es keine schlechten Rollenspielsysteme gibt! Es gibt für jede "Geschmacksrichtung" unterschiedliche Werke, die einem persönlich mehr oder weniger gefallen.

Ich finde das Konzept von 7te See als Bereicherung, auch wenn es nicht alt so viele Spielrunden gibt, die sich diesem erzählerischem Werk annehmen.
Titel: Re: Warum findet man für 7te See keine Spieler? oder: Ist 7te See unbeliebt?
Beitrag von: Daystalker[DaD] am 9.12.2019 | 12:10
Ich tue mich leider schwer mit der Mechanik von 7te See 2nd Edition. Ein Risiko bei dem vorab klar ist, wie viel Schaden man sich dafür einfängt ist für mich eben kein wirkliches. Keine Ungewissheit, keine Spannung.

Hier sollten wir differenzieren, da es zwei Arten von Risiken gibt (in Hinsicht auf Schaden): Risiken, die durch Handlungen entstehen und Gefechte/Kämpfe. Bei Handlungen ist meiner Meinung nach das Risiko abschätzbar, da der Held diese Tätigkeit ja nicht zum ersten Male macht, bzw. (angelesene) Erfahrungswerte hat. Nehmen wir das Beispiel durch eine brennende Kathedrale zu laufen/schwingen. Natürlich (da komme ich dir entgegen) ist die Abhandlung abstrakt. Sprich, der SL erzählt, welche Gefahren drohen (herabfallendes Material, brennende Vorhänge, Trümmerteile) und der SC entscheidet dann, wieviel "Anstrengung" er darin investieren mag, diesen Gefahren zu trotzen. Ergibt sich eine Chance (z.B. in Form der Rettung eines Kindes, dass auch in der Halle steht), achtet der SC nicht mehr so akribisch auf seine Umgebung und riskiert (und nimmt!) den damit verbundene Schaden. (Regeltechnisch tauscht er quasi die "Vermeidung der Wunde" gegen das "Nehmen der Chance")

Das setzt natürlich voraus, dass das Abenteuer bereits so angelegt wurde. Als Autor nicht immer leicht, da der Ansatz ein völlig anderer ist.

Bei Kämpfen verstehe ich das mehr als "Gruppenziel". Verzichtet einer der SC darauf seine Steigerungen dem Wohl der Gruppe zugute zur Minderung der Wunden einzusetzen, dann handelt er entsprechend "ingame" weniger kampforietiert, sondern konzentriert sich mehr auf andere Dinge.

Als SL finde ich es einigermaßen schwer immer einen vollen Satz Chancen und Risiken auszubreiten damit die Spieler sich was aus dem "Menü" aussuchen können. Und das zusätzlich zu dem was ich an Rahmenhandlung etc. gestalte.

Da sind wir jetzt in einem neuen Themenbereich: Dem Abenteuer schreiben für 7te See. Und, in der Tat, empfinde ich das auch mitunter anstrengender als bei klassischen Systemen. Der gesamte Aufbau ist anders: Szenenorientiert statt Handlungsorientiert. Und die Chancen und Risiken sind abstrakter Natur - nicht so scharfkantig, wie man es gewohnt ist. (Der Spur eines Flüchtenden zu folgen, stellt dann halt nicht nur die klassische Athletik-Probe dar, sondern kann auch über "schnelle, flüchtige Befragungen der Passanten" realisiert werden. Eine Chance zu nehmen, auf eine Stadtwache zu treffen oder festzustellen, dass der Flüchtende durch eine Straßensperre aufgehalten wird.)