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Pen & Paper - Spielsysteme => Apocalypse World System (PbtA) => Thema gestartet von: Radulf St. Germain am 17.06.2018 | 08:53

Titel: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 17.06.2018 | 08:53
Man kann DW benutzen um altes DnD mit einfachen, modernen Regeln zu spielen. Man kann sehr frei spielen (mit Dungeon Startern). Man kann viel oder wenig Player Empowerment einbauen (vor allem über die abenteuerspezifischen Spielzüge).

Ich finde es toll, dass es mit DW ein Spiel gibt, das viele verschiedene Spielstile erlaubt. Ob das Absicht war oder nicht, die Designer haben hier ein Spiel erschaffen, das viele unterschiedliche Leute glücklich machen kann.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kreggen am 17.06.2018 | 09:13
Das ist genau der Grund, warum ich das Spiel verstehen möchte.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 17.06.2018 | 09:20
Das ist genau der Grund, warum ich das Spiel verstehen möchte.

Wo drückt denn der Schuh?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kreggen am 17.06.2018 | 09:41
Wo drückt denn der Schuh?

Hab ich bereits in einem eigenen Thread stehen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,103919.0.html

Meine Problem ist zB halt die Prämisse "Spielen, um zu sehen was passiert". Da kann ich nicht mit umgehen, weil mir das die vorbereitete Geschichte völlig aus der Hand nimmt. Desweiteren wird immer  davon ausgegengen, dass man SPieler am Tisch hat, die kein Problem damit haben, ihre Handlungen zu beschreiben. Frei Reden fällt vielen, die ich kenne, sehr schwer, die wollen nur die Würfel werfen und alles andere soll bitteschön der SL machen. Solche Sachen halt. Ich traue mir das Leiten auch nicht zu. Ich habe fast 30 Jahre SL Erfahrung, aber ich habe noch nie SPielzüge gebraucht, wenn's mal gestockt hat. Wozu ist das gut? Wird auch nirgendwo erklärt.  Überhaupt sind mir in dem Buch zu wenig Erklärungen. Fronten zB kapiere ich überhaupt nicht. Oder Bande.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Infernal Teddy am 17.06.2018 | 09:56
die vorbereitete Geschichte

Mit verlaub, das ist bereits der Fehler. Du darfst eigentlich nicht an Dungeon World (Oder überhaupt die PbtA-Spiele) mit mehr herangehen als eine Ausgangsfrage und eine Sammlung an Fragen an die Spieler.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Maischen am 17.06.2018 | 10:02
Ich habe kürzlich einmal eine der Mechanismen aus DW (wie von mir verstanden) bei Cthulhu in den Traumlanden angewendet: Ich hatte keinen genauen Plan mehr, wie es weiter gehen sollte. Also habe ich den Spielern reihum Fragen gestellt, die für das weitere Spiel relevant waren. Die Spieler haben sich sehr gewundert (was soll das denn jetzt?), beantworteten dann aber schnell meine Fragen, da einer meinte: Wir sind doch in den Traumlanden - wenn wir jetzt sagen, was passieren wird, wird es auch so geschehen!

Das ist für mich spiele, um zu schauen, was passieren wird.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 17.06.2018 | 10:04
Hab ich bereits in einem eigenen Thread stehen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,103919.0.html

Meine Problem ist zB halt die Prämisse "Spielen, um zu sehen was passiert". Da kann ich nicht mit umgehen, weil mir das die vorbereitete Geschichte völlig aus der Hand nimmt. Desweiteren wird immer  davon ausgegengen, dass man SPieler am Tisch hat, die kein Problem damit haben, ihre Handlungen zu beschreiben. Frei Reden fällt vielen, die ich kenne, sehr schwer, die wollen nur die Würfel werfen und alles andere soll bitteschön der SL machen. Solche Sachen halt. Ich traue mir das Leiten auch nicht zu. Ich habe fast 30 Jahre SL Erfahrung, aber ich habe noch nie SPielzüge gebraucht, wenn's mal gestockt hat. Wozu ist das gut? Wird auch nirgendwo erklärt.  Überhaupt sind mir in dem Buch zu wenig Erklärungen. Fronten zB kapiere ich überhaupt nicht. Oder Bande.

OK, einige Baustellen aber ich würde so anfangen:

* Nimm ein Abenteuer mit dem Du Dich wohlfühlst
* Leite das "normal"
* Lass die Spieler einfach würfeln, ohne viel zu erklären
* Im Kampf kommen die Leute der Reihe nach dran, die Gegner immer kurz bevor es für den Spieler wichtig wird. ("Der Ork vor Dir macht Anstalten anzugreifen, was machst Du?" "Du siehst, wie drei Wölfe Euch flankieren und auf den Magier zurennen. Hilft Du ihm und lässt den Barde alleine?")

Wo kommt dann Dungeon World rein?
* Stelle den Spielern Fragen. Wenn der Kämpfer sagt "ich haue drauf", dann frage ihn Sachen wie "Dein Gegner scheint bei Deinen Schlägen immer den Schild hochzureissen und sieht Dich deshalb kurz nicht. Wie nutzt Du das?" Bei vielen Fällen gibt es keine mechanische Belohnung aber befriedigenden Fluff - "Deine Idee nach den Beinen zu schlagen funktioniert - der Ork strauchelt zurück und Du siehst Angst in seinen Augen!"
* Belohne es, wann Spieler ihren Verstand auserhalb der Regeln nutzen. "Kann mich der Goblin überhaupt schlagen, wenn er ein Kurzschwert hat und ich eine Stangenwaffe?"
* Lass Dir nicht einreden, dass es eine reine Lehre gibt, solange Du Spaß hast.

Finde heraus was passiert empfinde ich als Spielleiter nicht als Herausforderung sondern als Spaß. Beispiel vorgestern in meiner Runde. Die Helden wollten eine Seele aus der Unterwelt retten und kämpften gegen eine Golem, in den eine andere Seele gebunden war. Einer der Spieler fragte: "Nachdem wir den Golem zerstört haben, müsste die Seele doch auch in der Unterwelt sein." Aus dieser befreiten Seele wurde dann ein NPC im Abenteuer, konnte helfen usw." Ich habe zu der spontanten Idee "Ja" gesagt und das Abenteuer wurde dadurch reicher.

Macht das Sinn?

Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 17.06.2018 | 10:06
Mit verlaub, das ist bereits der Fehler. Du darfst eigentlich nicht an Dungeon World (Oder überhaupt die PbtA-Spiele) mit mehr herangehen als eine Ausgangsfrage und eine Sammlung an Fragen an die Spieler.

Ich würde das nicht so sehen. Gerade der Anhang von DW, in dem erklärt wird, wie man alte Abenteuer zu DW konvertiert, spricht für mich eine ganz andere Sprache. Das ist ja meine Aussage im Eingangspost - man kann bei Dungeon World auf sehr viele Weisen glücklich werden.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: ElvisLiving am 17.06.2018 | 10:07
Wenn ihr Lust habt - ich hätte heute Lust auf Roll20 nen spontanen Oneshot zu leiten.
Man lernt doch mehr aus der Praxis, denn aus der Theorie.

Bei Interesse ne PN.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Grubentroll am 17.06.2018 | 10:15
Ich hab DW noch nicht gespielt. Aber irgendwie wirkt es mir schon auch so als würde diese Mechanik nur irgendeine halbgemeinsam erdachte Geschichte bewirken.
Von diesem ‚herausforderndes Spiel‘-Gedanken sollte man sich da wahrscheinlich lösen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: ElvisLiving am 17.06.2018 | 10:26
Ich hab DW noch nicht gespielt. Aber irgendwie wirkt es mir schon auch so als würde diese Mechanik nur irgendeine halbgemeinsam erdachte Geschichte bewirken.
Von diesem ‚herausforderndes Spiel‘-Gedanken sollte man sich da wahrscheinlich lösen.

Genau, es erzeugt Geschichten wie DnD, ja. Es erzeugt kein DnD-Gameplay.

Wobei ich behaupte, das jedes Rollenspiel 'nur irgendeine halbgemeinsam erdachte Geschichte' erzeugt... DW schafft es aber eine bestimmte Art von Geschichte zu erzeugen: Fantasy-Action.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: K3rb3r0s am 17.06.2018 | 15:19


Hab ich bereits in einem eigenen Thread stehen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,103919.0.html

Meine Problem ist zB halt die Prämisse "Spielen, um zu sehen was passiert". Da kann ich nicht mit umgehen, weil mir das die vorbereitete Geschichte völlig aus der Hand nimmt. Desweiteren wird immer  davon ausgegengen, dass man SPieler am Tisch hat, die kein Problem damit haben, ihre Handlungen zu beschreiben. Frei Reden fällt vielen, die ich kenne, sehr schwer, die wollen nur die Würfel werfen und alles andere soll bitteschön der SL machen. Solche Sachen halt. Ich traue mir das Leiten auch nicht zu. Ich habe fast 30 Jahre SL Erfahrung, aber ich habe noch nie SPielzüge gebraucht, wenn's mal gestockt hat. Wozu ist das gut? Wird auch nirgendwo erklärt.  Überhaupt sind mir in dem Buch zu wenig Erklärungen. Fronten zB kapiere ich überhaupt nicht. Oder Bande.

Hast du dir die DW Folgen vom System Matters Podcast schon angehört?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Derjayger am 17.06.2018 | 15:46
Ich hab ein ambivalentes Verhältnis zu DW: Einerseits finde ich die Mechanik super konsequent, elegant und schön einfach ("lasst uns mal die ganzen Gazillionen Skills und Maneuver auf eine Handvoll zusammenstampfen..."), andererseits werden dadurch fluffige Beschreibungen der Spieler entwertet, wenn sie wissen, wie das System funktioniert*. Denn es ist fast wurscht, wie man als Spieler etwas macht; auf die Mechanik hat das kaum Auswirkungen, und das kann ich als Spieler einfach nicht ausblenden. Dann werde ich etwas faul. Schöne Beschreibungen sind toll, aber schöne Mechaniken auch und ich will beides.

*: Ideal wäre es doch, wenn die Spieler keine Ahnung vom System hätten und der SL einfach ihre Beschreibungen "unter der Haube" übersetzen würde, damit der o.g. Eindruck nicht entsteht. Dann kann man aber auch gleich GURPS spielen, mit dem SL als Supercomputer, der alle Aktionen ganz fair und nachvollziehbar in Mechanik übersetzt ("System als Schiedsrichter"). Nur SL findet man solche wohl seltener als welche für DW.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: ElvisLiving am 17.06.2018 | 15:58
Schöne, clevere Beschreibungen können aber zu "say yes" führen...

Wenn ein Dieb beschreibt, wie er sich von hinten an seinen Gegner heranschleicht, von einer Säule sich zur nächsten duckt, wird kein Move getriggert, wenn er dann beschreibt, wie er seinen Dolche aus der gut geölten Lederscheide herauszieht wird immernoch kein Move getriggert (vllt. wird Adventuring Gear gestrichen.) Und wenn er dann sagt, er rammt es ihm in die Halsatterie, dass das Blut nur so spritze... Dann wird auch nicht hack and Slash getriggert, da er gerade nicht kämpft. Es darf also einfach Schaden gewürfelt, bzw Backstab geworfen werden...

Die durch die schöne Beschreibung erzeugte Fiction hat ein Szenario erzeugt, indem der Dieb bekommt, was er wollte, ohne dass ein Move getriggert wurde.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kaskantor am 17.06.2018 | 16:06
Umgekehrt kann man auch sagen, dass die Mechaniken von klassischen Spielen den erzählerischen Level gegen Null gehen lassen.

Der Schurke:“ Ich suche nach Fallen im Raum.“ und würfelt auf Wahrnehmung.
Kämpfer:“ Ich schlage zu.“, würfelt Angriff, eine Runde später:“Ich schlage zu.“ usw.
Gerade bei DnD5, bei uns Standart, vor allem bei Miniaturennutzung.

Booooring!
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 17.06.2018 | 16:25
Gerade bei DnD5, bei uns Standart, vor allem bei Miniaturennutzung.

In D&D5 gibt es immerhin Vorteil/Nachteil. Aber das ist natürlich eine ziemlich rudimentäre Abbildung möglicher Lösungsstrategien einer Situation. Ich trotzdem überlegt, sowas in DW mit einzubauen (dann mit beste/schlechteste zwei von drei), das Ganze aber noch nicht ausprobiert.

Und was D&D hat, was DW nicht hat, sind variable Schwierigkeitsgrade. Da hab' ich bisher keine schöne Lösung für DW gefunden/gesehen (der übliche Vorschlag ist ja, das Ganze über härtere Konsequenzen oder wiederholte Würfe abzuhandeln - ersteres ist aber m.E. nicht ganz das Gleiche und letzteres nicht wahnsinnig elegant).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kaskantor am 17.06.2018 | 16:38
Ich finde gerade, dass man variable Schwierigkeitsgrade bei PbtA hat.
Weiche und harte Züge des SLs sind ja nur zwei Bezeichnungen, aber quasi mit unendlichen (durch Fantasie begrenzte) Möglichkeiten das auszulegen.
Und soviel anders fühlt sich das in DnD auch nicht an.
Die hauen den Gegner zu schnell weg, dann kann ich die HP anheben.
Sie hebeln die Gegner zu schnell aus, dann kommen das nächste mal halt mehr usw.
Den CR aus den Berechnungen kann man eh getrost den Hasen geben und man muss je nach Gruppe das ganze anpassen.
Das Problem bei DnD ist, dass man die Encounter minutiös plant und enttäuscht ist, wenn die Begegnung nicht den gewünschten Effekt erzielt. Bei PbtA ist das nicht so schlimm, der nächste Miss wird sicher bald folgen  ;D
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 17.06.2018 | 16:44
Was den Kampf angeht, hab' ich da auch wenig Probleme. Ich dachte dabei eher an Fertigkeitsproben wie Schlösser Knacken o.ä. Bei D&D kann ich ggf. für ein Schloss einen hohen DC festlegen und wenn der SC den dann schafft oder einen 20er würfelt, dann gibt es einen großen Jubel. Das lässt sich m.E. in DW nicht so richtig gut abbilden.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: felixs am 17.06.2018 | 17:00
Kurzer Einwurf:
Ich habe noch nie erlebt, dass erzählte Kämpfe funktionieren, wenn sie in dem System etwas "alltägliches" sind.

Der einzige Fall, wo ich erzählte Kämpfe als etwas gut funktionierendes erlebt habe, ist Castle Falkenstein. Und da sind Kämpfe normalerweise explizit nicht tödlich, sind absichtlich an dramatisch passenden Stellen platziert. Und das System ist sehr frei gehalten. Außerdem sollen normalerweise die Guten eh gewinnen - es geht vor allem darum, das mit möglichst viel Stil zu tun.

In einem mehr oder weniger klassischen Dungeoncrawler kann das kaum funktionieren, meine ich.

Nachtrag: Ich glaube, wir hatten dazu schon mal eine längere Diskussion (an der ich mich damals nicht beteiligt habe). Wenn das hier nicht reinpasst, lösche ich es auch gern wieder, falls gewünscht.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kaskantor am 17.06.2018 | 17:02
Na bei DW ist quasi jede 10+ eine gewürfelte 20:).
Und ich spiele seit Jahren DnD und momentan versuche ich meine Denkweise im Spiel ja mal ein bisschen zu ändern. Also warum sollte da überhaupt ein Schloss mit einem hohen SG sein. Wenn nichts anderes ablenkt könnte ja der Schurke so oft würfeln bis er es schafft und dann würde er das auch nimmer als Megaerlebnis verbuchen. Wenn aber der Schurke das schafft, wofür er auch in der Gruppe eingeplant ist, dann zaubert das doch eher ein Lächeln auf seine Lippen.

Bei DnD gibts leider nur friss oder stirb, bei PbtA kann man auch bei halbwegs Versagen noch weiter kommen.

Und für mich ist nix mehr zäher als Stundenlang rum zu Eiern und nix zu erreichen. Verschwendete Lebenszeit. Den Ansatz möglichst viel in kurzer Zeit zu „erleben“ finde ich mehr als sexy:).

Wie gesagt, DnD hat natürlich auch seine Besonderheiten, will das Spiel nicht schlecht reden und leite es ja auch parallel zu der Sprawl.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 17.06.2018 | 17:16
Eine heranstürmende Horde von Gegnern sollte ausreichen um Wiederholungen auszuschließen ;). Und mit ein bisschen Improvisation lassen sich auch bei D&D oft aus Fehlschlägen noch interessante Dinge herausziehen (DW unterstützt das natürlich etwas besser). Aber wie Radulf anfangs schon anmerkt: man kann DW zu größeren Teilen recht gut wie oldschooliges D&D spielen.

Was DW m.E. definitiv besser macht sind die Kämpfe - egal wie blumig man's umschreibt, am Ende sind Monster bei D&D vor allem erstmal große Säcke voller Trefferpunkte, die man runterprügeln muss. Mit Zaubern und Fähigkeiten ist es natürlich schon ein bisschen mehr als reines Draufhauen, aber hier gibt mir DW gefühlt deutlich bessere Möglichkeiten, Kämpfe spannend zu gestalten.

Die oben genannten Punkte sind (zumindest bisher) letztlich auch nur Kleinigkeiten, die mich nicht davon abhalten, DW insgesamt zu mögen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Derjayger am 17.06.2018 | 17:23
Schöne, clevere Beschreibungen können aber zu "say yes" führen...

Wenn ein Dieb beschreibt, wie er sich von hinten an seinen Gegner heranschleicht, von einer Säule sich zur nächsten duckt, wird kein Move getriggert, wenn er dann beschreibt, wie er seinen Dolche aus der gut geölten Lederscheide herauszieht wird immernoch kein Move getriggert (vllt. wird Adventuring Gear gestrichen.) Und wenn er dann sagt, er rammt es ihm in die Halsatterie, dass das Blut nur so spritze... Dann wird auch nicht hack and Slash getriggert, da er gerade nicht kämpft. Es darf also einfach Schaden gewürfelt, bzw Backstab geworfen werden...

Die durch die schöne Beschreibung erzeugte Fiction hat ein Szenario erzeugt, indem der Dieb bekommt, was er wollte, ohne dass ein Move getriggert wurde.

Das scheint mir eine ziemlich extreme Belohnung für gute Erzählung zu sein, die auch keinen Verteilungs-/Kontrollmechanismus hat außer "der SL findet's schön". In dem Beispiel spielen extrovertierte oder sympathische Spieler also kein Würfelspiel, die introvertierten hingegen schon? Und was ist mit der spannenden Unvorhersehbarkeit ("sollte klappen" statt "wird klappen")?

Also warum sollte da überhaupt ein Schloss mit einem hohen SG sein. Wenn nichts anderes ablenkt könnte ja der Schurke so oft würfeln bis er es schafft und dann würde er das auch nimmer als Megaerlebnis verbuchen. Wenn aber der Schurke das schafft, wofür er auch in der Gruppe eingeplant ist, dann zaubert das doch eher ein Lächeln auf seine Lippen.

Bei DnD gibts leider nur friss oder stirb, bei PbtA kann man auch bei halbwegs Versagen noch weiter kommen.

Und für mich ist nix mehr zäher als Stundenlang rum zu Eiern und nix zu erreichen. Verschwendete Lebenszeit. Den Ansatz möglichst viel in kurzer Zeit zu „erleben“ finde ich mehr als sexy:).

Lösung: Nur ein Wurf möglich oder Take 20.


Kämpfe machen mir in DW auch mehr Spaß als in D&D. Alle Systeme mit wenigen HP machen mir da mehr Spaß.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: ElvisLiving am 17.06.2018 | 18:39
Ich gebe ständig Damage-dies ohne Moves. Ungefähr zwei Mal pro Session. Wenn jemand einen Vorteil für sich oder anders erzeugt z.B.. "Du hast dem Ork in den Rücken geschossen, er dreht sich zu dir um. Skreecher, dass ist deine Chance! Er ist abgelenkt. Was tust du?"

Fiction first bedeutet nun einmal, dass die Fiction einen Move triggert. Und Moves triggern, wenn ihre Bedingungen im Spiel erfüllt sind und es interessante Komplikationen gibt. Sonst ist man Fan und sagt einfach ja.

Weniger extrovertierte Würfeln mehr, es gibt mehr Komplikationen, sie bekommen mehr EP und verstricken sich interessanter in der Geschichte. Ist doch auch super. Oder du hilfst ihnen, in denen du Vorlagen schaffst, die leichter zu befüllen sind, wie in dem Beispiel oben.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Derjayger am 17.06.2018 | 18:45
Weniger extrovertierte Würfeln mehr, es gibt mehr Komplikationen, sie bekommen mehr EP und verstricken sich interessanter in der Geschichte. Ist doch auch super. Oder du hilfst ihnen, in denen du Vorlagen schaffst, die leichter zu befüllen sind, wie in dem Beispiel oben.

Stimmt, das fängt es etwas auf.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: BurningBeard am 20.06.2018 | 08:56
Alles was ich über Dungeon World lese (auch die ersten Seiten des Grundregelwerks) erweckt bei mir den Eindruck:
"Dungeon World kann nichts anderes als Kämpfe."
Ich mag Kämpfe überhaupt nicht und bei uns in der Gruppe wird auch fast nie gekämpft.
Da mir der PbtA Ansatz aber gut gefällt, stell ich mir die Frage ob es sich für mich trotzdem lohnt, mich mit dem Grundregelwerk zu befassen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ninkasi am 20.06.2018 | 09:25
Da mir der PbtA Ansatz aber gut gefällt, stell ich mir die Frage ob es sich für mich trotzdem lohnt, mich mit dem Grundregelwerk zu befassen.

Für jeden Rollenspieler lohnt es sich in ein PbtA-Spiel (Dungeon World oder Apocalypse World, City of Mist) reinzulesen.
Ob man es mag oder nicht, Augenöffner können für jeden drin sein.

Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ninkasi am 20.06.2018 | 09:28
In D&D5 gibt es immerhin Vorteil/Nachteil. Aber das ist natürlich eine ziemlich rudimentäre Abbildung möglicher Lösungsstrategien einer Situation. Ich trotzdem überlegt, sowas in DW mit einzubauen (dann mit beste/schlechteste zwei von drei), das Ganze aber noch nicht ausprobiert.

Diese Mechanik benutzen einige PtbA-Spiele.

Aber so ganz glücklich bin ich damit auch nicht mit der Feinheit der Schwierigkeitsgrade bei DW und Co.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kaskantor am 20.06.2018 | 09:30
Wenn ihr aber wenig bis keine Kämpfe mögt, rate ich von DW ab. Bei DW im Kern geht es um Abenteurer die Schätze einstreichen wollen und die sind selten nicht bewacht. Das Spiel versucht da schon DnD nachzuempfinden und DnD ohne Kämpfe, wäre für mich nicht denkbar. Rollenspiel ohne Kämpfe wären für unsere Gruppe nicht denkbar. Ihr solltet euch da vielleicht eher investigativeren Spielen widmen. Kenne aber bisher nur 2 PbtA Spiele, da sollten erfahrene Spieler was raten. Vielleicht bekommt man das in Apocalypse Wolrd hin.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 20.06.2018 | 09:46
Wenn man weniger Kampf möchte, könnte sich Urban Shadows lohnen. Ich hab' allerdings bisher nur reingelesen, nicht gespielt.

Unabhängig davon würde ich das hier

Für jeden Rollenspieler lohnt es sich in ein PbtA-Spiel (Dungeon World oder Apocalypse World, City of Mist) reinzulesen.
Ob man es mag oder nicht, Augenöffner können für jeden drin sein.

sofort unterschreiben. Man muss Dungeon World oder PbtA nicht mögen, aber ich finde es lohnt sich, mal reinzulesen (und natürlich idealerweise auch zumindest einmal zu spielen).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Fezzik am 20.06.2018 | 10:00
Spielen bei einem SL, der ein wenig Erfahrung hat halte ich für den richtigen Ansatz, ich hab das jetzt zweimal gemacht und werde mich mal demnächst selbst an DW wagen.

Es sind viele gute Elemente und Ideen drin, das sollte man schon mal mitnehmen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: BurningBeard am 20.06.2018 | 10:09
Wenn ihr aber wenig bis keine Kämpfe mögt, rate ich von DW ab. Bei DW im Kern geht es um Abenteurer die Schätze einstreichen wollen und die sind selten nicht bewacht. Das Spiel versucht da schon DnD nachzuempfinden und DnD ohne Kämpfe, wäre für mich nicht denkbar. Rollenspiel ohne Kämpfe wären für unsere Gruppe nicht denkbar. Ihr solltet euch da vielleicht eher investigativeren Spielen widmen. Kenne aber bisher nur 2 PbtA Spiele, da sollten erfahrene Spieler was raten. Vielleicht bekommt man das in Apocalypse Wolrd hin.

Danke für die Einschätzung. An PbtA Spiele kenne ich bereits Bluebeards Bride vom lesen (zum Spielen sind wir leider noch nicht gekommen), welches mir sehr gut gefallen hat. Daher hatte ich die Hoffnung in Dungeon World endlich ein Fantasy Rollenspiel nach meinem Geschmack zu finden. Wenn man Kämpfe und komplexe Regeln nicht mag, ist es echt schwierig im High Fantasy bereich was zu finden. Oder ich bin blind.  :)

Für jeden Rollenspieler lohnt es sich in ein PbtA-Spiel (Dungeon World oder Apocalypse World, City of Mist) reinzulesen.
Ob man es mag oder nicht, Augenöffner können für jeden drin sein.

Die Frage war eigentlich nicht: PbtA, Ja oder nein? sondern Dungeon World im speziellen. Trotzdem Danke.

Wenn man weniger Kampf möchte, könnte sich Urban Shadows lohnen. Ich hab' allerdings bisher nur reingelesen, nicht gespielt.

Unabhängig davon würde ich das hier

sofort unterschreiben. Man muss Dungeon World oder PbtA nicht mögen, aber ich finde es lohnt sich, mal reinzulesen (und natürlich idealerweise auch zumindest einmal zu spielen).

Auf Urban Shadows hatte ich auch schon mal ein Auge drauf geworfen, aber in erster Linie suche ich nach einem Fantasy Spiel und nicht nach irgendeinem PbtA Spiel. Kam bei meiner Anfangsfrage vielleicht falsch rüber.
Aber das geht jetzt ja doch deutlich vom eigentlichen Thema weg. Trotzdem danke.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ginster am 20.06.2018 | 10:28
Meine Problem ist zB halt die Prämisse "Spielen, um zu sehen was passiert". Da kann ich nicht mit umgehen, weil mir das die vorbereitete Geschichte völlig aus der Hand nimmt.

Lass Dich doch mal drauf ein - und schau mal was passiert. Meistens macht es tierisch Spaß, wenn sich die Geschichte erst am Spieltisch entwickelt. Es ist eine andere Art zu spielen, als "man so gewohnt ist", klar. Und man muss sicher nicht immer so spielen. Aber es lohnt sich mE, es auszuprobieren.
Wenn Du den Spieler*innen nur eine Geschichte erzählen willst, würde ich ein anderes Spiel nehmen. Zwar geht das mit DW, wie hier schon gesagt, evtl. auch ganz passabel, es würde aber mE die Stärken des Spiels ignorieren. Ich jedenfalls könnte schwerlich die vielen spontanen Möglichkeiten der Plotentwicklung, die sich erst im Spiel ergeben, ignorieren, weil ich das ja anders geplant hatte. Die Möglichkeiten der Spielzüge und die Fragen an die Spieler machen jeden Plot schnell zu Kleinholz.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: felixs am 20.06.2018 | 10:57
Wenn man Kämpfe und komplexe Regeln nicht mag, ist es echt schwierig im High Fantasy bereich was zu finden. Oder ich bin blind.  :)

Einige würden sagen, dass das Genre halt so sei.

Aber ja, ich glaube, ich weiß was Du meinst. Finde ich auch so.

Meine bisherige Lösung ist stark mit ad-hoc-Entscheidungen vereinfachtes Midgard. Optimal ist das nicht.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 20.06.2018 | 11:18
Wenn man Kämpfe und komplexe Regeln nicht mag, ist es echt schwierig im High Fantasy bereich was zu finden. Oder ich bin blind.  :)

Da fällt mir spontan Ryuutama ein:
http://kotohi.com/ryuutama/

Oder vielleicht im pbtA-Bereich Fellowship:
http://apocalypse-world.com/pbta/games/title/Fellowship
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: felixs am 20.06.2018 | 11:45
Da fällt mir spontan Ryuutama ein:
http://kotohi.com/ryuutama/

Oder vielleicht im pbtA-Bereich Fellowship:
http://apocalypse-world.com/pbta/games/title/Fellowship

Ryuutame ist abgefahrenes Anime-Zeug - für mich nicht "High Fantasy". Aber mag sein, dass die Meinungen da auseinandergehen.

Fellowship sieht interssant aus, ist aber auch sehr speziell durch den "Overlord". Die Rezensionen auf DrivethruRPG sind abschreckend, aber so muss man ja nicht spielen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ninkasi am 20.06.2018 | 13:00
Wenn DW zu D&Dig ist, aber Fantasy drin sein soll, vielleicht hier was dabei:

- http://www.drivethrurpg.com/product/150754/City-of-Judas

- http://www.drivethrurpg.com/product/239692/The-Sword-The-Crown-and-The-Unspeakable-Power


Road of Kings - Sword & Sorcery Hack
- http://apocalypse-world.com/forums/index.php?topic=9051.0

da gibt es auch noch The Hyborian Saga.

etwas zu Ironsworn: https://www.gamingtavern.eu/tavern/index.php?threads/ironsworn-a-new-fantasy-game-that-i-love.408/



Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: BurningBeard am 20.06.2018 | 13:11
Einige würden sagen, dass das Genre halt so sei.

Aber ja, ich glaube, ich weiß was Du meinst. Finde ich auch so.

Meine bisherige Lösung ist stark mit ad-hoc-Entscheidungen vereinfachtes Midgard. Optimal ist das nicht.

Ich hab an das nWoD Grundregelwerk ein einfaches Magiesystem das ohne Spruchlisten auskommt dran gepappt.
Funktionierte in den 2. Abenteuern in die wir damit bis jetzt gespielt haben eigentlich ganz gut, aber so richtig befriedigt bin ich irgendwie nicht.

Da fällt mir spontan Ryuutama ein:
http://kotohi.com/ryuutama/

Oder vielleicht im pbtA-Bereich Fellowship:
http://apocalypse-world.com/pbta/games/title/Fellowship

Danke für die Empfehlungen.

Von Fellowship konnte ich mir auf die schnelle irgendwie kein Bild machen, aber das Wort Overlord schreckt mich ab. Mal schauen ob ich da noch paar mehr Infos zu finde.
Bei Ryuutama hat mich auch erst der Name und die Anime Illustrationen abgeschreckt, aber nach dem überfliegen der Internetseite muss ich sagen erregt es schon meine Neugier. Es ist aber doch schon recht speziell, oder? Außerdem ist mir persönlich auf dem Charakterblatt negativ aufgefallen, dass es keine sozialen Eigenschaften gibt.

@Ninkasi:
Danke für die Empfehlungen. Schau ich mir später auf jedenfall noch an.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 20.06.2018 | 13:35
Ich kann leider zu beiden nicht wirklich was sagen, weil ich die nie gelesen habe (Ryuutama steht aber schon lange auf meiner Einkaufsliste).
Ich glaube 1 of 3 weiß etwas mehr über Fellowship.

... i summon thy 1 of 3 ... !! >;D
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Caranthir am 20.06.2018 | 13:45
Ich kenne PbtA nur von Monster of the Week und bin da nicht wirklich angefixt worden, auch wenn ich mich dafür begeistern lassen wollte. Ich muss dazu sagen, dass mir die meisten Sachen, die PbtA bewirbt, aus Fate bekannt sind.

Eine Geschichte durch die Spieler weiterspinnen? Check
Während des Abenteuers schauen, wie es weitergehen könnte? Check
Aus dem Scheitern spannende Szenen entwickeln? Check

Meine Frage wäre daher: Was macht PbtA und damit Dungeon World jetzt anders als Fate? Ich hatte das Gefühl, dass es von den Moves auf die Beschreibungen geht. Das heißt, ich soll zuerst einen Move auswählen und dann beschreiben, wie der aussieht. Auch der SL hat seine Moves für die Story und die Gegner. Mir persönlich ist das zu einschränkend. Weiß nicht, vielleicht liege ich da auch einfach falsch und kapier's noch nicht.

Was mich einfach wundert: Ich habe kein Problem mit Improvisieren und hasse vorgefertigte Abenteuer, die mir alles vorschreiben und trotzdem hat PbtA bei mir nicht Klick gemacht.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ginster am 20.06.2018 | 13:59
Das heißt, ich soll zuerst einen Move auswählen und dann beschreiben, wie der aussieht. Auch der SL hat seine Moves für die Story und die Gegner. Mir persönlich ist das zu einschränkend.

Genau anders herum. Du schreibst, was du machst und nur, wenn der Auslöser des Spielzugs erfüllt ist, wird überhaupt gewürfelt. Sonst sagt die SL einfach was passiert.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Daheon am 20.06.2018 | 14:10
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Spieler mit "klassischer" Rollenspielerfahrung mit Dungeon World weniger Probleme hatten als mit einem Fantasy Fate. Durch die Playbooks gelingt ein schneller Einstieg. Da das Spiel als Gespräch funktioniert, sind die Spieler weniger gefordert, die Regeln zu spielen. Oder besser: scheinen sich nicht so gefordert zu fühlen.
Als SL sehe ich bei DW für mich den Vorteil, im Gespräch bleiben zu können, ohne durch das Verfassen und Aufschreiben von Aspekten abgelenkt zu werden.  ;)

Im Idealfall ist es aber bei beiden Spielen so, dass die Fiktion im Fordergrund steht und den Rest nach sich zieht. Der Rest ist dann Geschmacksache.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 20.06.2018 | 14:33
Auch der SL hat seine Moves für die Story und die Gegner. Mir persönlich ist das zu einschränkend. Weiß nicht, vielleicht liege ich da auch einfach falsch und kapier's noch nicht.

Schon krass, wie oft ich das jetzt gelesen habe: Ich will es mögen, aber es macht nicht Klick.  ;D

Das ist jetzt wirklich kein leeres Geschwätz: Spiel es!
Ich hatte nach dem Lesen der ersten pbtA genau das gleiche Problem. Ein Standardsatz von mir an pbtA-Neulinge, nachdem ich Moves kurz erklärt habe, ist mittlerweile: "Hört sich jetzt irgendwie einschränkend an, aber glaubt mir im Spiel is das ganz anders." Und bisher hat jeder nach der ersten Session zugestimmt.

Wie ich schon an andere Stelle geschrieben habe: Die Moves sind das Skelett, der grobe Rahmen. Die Beschreibungen der Spieler sind das Fleisch, die Bilderleinwand.

Auch ein Fehler den viele machen (und einige Posts hier haben mir das wieder bestätigt): Die Moves sind nicht in Stein gemeißelt!!
Wenn die Auswahl an zu stellenden Fragen in einem Move nicht passen, denkt euch eine aus.
Wenn die Auswahl der möglichen Aktionen nicht passt, denkt euch eine aus oder variiert eine.
Oder bereitet gleich einen Custom-Move vor, wenn bestimmte Dinge vor der Session absehbar sind.
Wie auch immer, das System bitte um Gottes Willen nicht so starr behandeln. So ist es nicht gedacht.

Die SL-Moves z.B., sind für mich als SL maximal eine Richtlinie bzw. Inspiration. Ich hab die nicht mal neben mir liegen, ich improvisiere eigentlich komplett. Ich lasse mich nur von der Situation und der Entscheidung leiten ob ich jetzt einen Soft-Move oder einen Hard-Move machen möchte.
aber eigentlich ist das auch nichts anderes als das was ich als SL in anderen, traditionelleren Systemen auch mache.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Daheon am 20.06.2018 | 14:38
Schon krass, wie oft ich das jetzt gelesen habe: Ich will es mögen, aber es macht nicht Klick.  ;D

Das ist jetzt wirklich kein leeres Geschwätz: Spiel es!


+1

Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Agaton am 20.06.2018 | 14:51
Ich hatte die SL Moves auch erst als einschränkung verstanden.
Bein Spiel hat sich für mich herausgestellt das sie eine Inspiration sind.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Caranthir am 20.06.2018 | 22:24
Schon krass, wie oft ich das jetzt gelesen habe: Ich will es mögen, aber es macht nicht Klick.  ;D

Das ist jetzt wirklich kein leeres Geschwätz: Spiel es!
Ich hatte nach dem Lesen der ersten pbtA genau das gleiche Problem. Ein Standardsatz von mir an pbtA-Neulinge, nachdem ich Moves kurz erklärt habe, ist mittlerweile: "Hört sich jetzt irgendwie einschränkend an, aber glaubt mir im Spiel is das ganz anders." Und bisher hat jeder nach der ersten Session zugestimmt.

Danke, werd ich machen! Das Prinzip las sich ja auch ganz spannend und ich würde mich jetzt nicht als traditionellen Spieler beschreiben, der grundsätzlich mit neuen Herangehensweisen Schwierigkeiten hätte. Bei PbtA aber anscheinend schon  ;). Monster of the Week werd ich mir auf jeden Fall nochmal anschauen. Dungeon World ist mir aber fast schon zu viel Text dafür, dass ich einfach nur Fantasy spielen soll. Dafür habe ich TOR.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 22.06.2018 | 07:34
Eine Einsteigerhürde (für erfahrene Spieler) die viele pbtA Spiele haben, ist das manchmal etwas ausufernde BlaBla.
Das hat 2 Gründe: Designphilosophie und Einsteigerfreundlichkeit.
Erfahrene Rollenspieler wie du und ich können da schon mal auf die Hälfte des Textes verzichten. Das is halt nun mal so, muss man akzeptieren oder eben nicht.
Heftigstes Beispiel dafür das mir bisher untergekommen ist, ist City of Mist. Da hab ich vor dieser Wall of Text erst mal kapituliert.
DW geht im Vergleich dazu ja sogar noch.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Evil Batwolf am 30.07.2018 | 10:44
Genau anders herum. Du schreibst, was du machst und nur, wenn der Auslöser des Spielzugs erfüllt ist, wird überhaupt gewürfelt. Sonst sagt die SL einfach was passiert.

Das war bei mir der Knackpunkt. Nachdem ich das begriffen hatte (hat gedauert  ;)), wurd's dann cool  8).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: nördler am 29.08.2018 | 12:37
Demnächst habe ich das Vergnügen, eine Woche lang am Stück eine DW-Kampagne zu leiten. Und das, obwohl ich bisher erst dreimal DW geleitet habe, jeweils mit anderen Gruppen den Dungeon Starter Schloß Todten.

Ich habe natürlich keinen konventionellen Plot ausgearbeitet (kann ja lesen und weiß, das das nicht ratsam ist bei DW...). Dennoch brauche ich schon ein Gerüst fürs Abenteuer, damit die Spieler nicht den EIndruck bekommen, das alles sei völlig beliebig.
Das versuche ich mit zwei Dingen hinzubekommen: 1. natürlich mit den Fronten. Was auch immer die Gruppe macht, die DInge, die mit "meiner" geschichte zu tun haben, verschlimmern sich und holen die Gruppe immer wieder ein. Das könnte dann schwierig werden, wenn die Frage der Motivation ungeklärt wäre. Das ist dann Punkt 2: die Gruppe wird als Klammer mit auf den Weg bekommen, daß sie allesamt im Dienste einer jungen Adligen stehen, die die Gruppe begleiten wird und der so manches Ungemach wiederfahren wird. Ich werde dann bei der Charaktererschaffung ein, zwei Spielern Fragen stellen, wie "du verdankst (der Adligen) sehr viel. Erzähle, weshalb das so ist." oder auch "dich fasziniert die Menschentochter xy. Sag uns, warum?" o.ä.

Mit diesen beiden Dingen hoffe ich, einen Rahmen bilden zu können, der mir erlaubt, einerseits eine Geschichte - gemeinsam mit den Spielern - erzählen zu können, die ein paar Eckpunkte hat, die teilweise vorgegeben sind, andererseits aber auf dem Weg zu diesen Eckpunkten so viel Freiheit zu haben, daß alle Beteiligten noch gemeinsam sehen, was passiert, ohne sklavisch einem Plot folgen zu müssen.
Bin gespannt.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: nördler am 16.10.2018 | 13:25
So, eine Woche DW am Stück (6 Spielabende mit jeweils um die 6 Stunden) liegt hinter mir. Ein paar Erfahrungen möchte ich gerne teilen:

Vorweg, wir haben keine relevanten Regeländerungen vorgenommen, von der Charaktererschaffung bis zum Spiel lief alles so, wies im Buche steht.

Man kann DW auch ziemlich konventionell spielen. Ich hatte wie gesagt einen Plot mit eienr Anfangsszene, einigen optionalen Anknüpfungspunkten, ein paar "vorbereitete" Personen und Orte, wo es weiter geht, dann Fronten und in der Mitte eine klassische "Schnitzeljagd": um an die endgültige Lösung des Problems heranzukommen, müssen zwei, drei Dinge beschafft werden. Dann schließlich ein "Ende", wobei das sehrt offen war, die beteiligten Gruppen und Personen aber einigermaßen klar waren.

Aus Zeitgründen (hatte zuviel Plot für die Spielzeit...) habe ich größtenteils darauf verzichtet, Fragen zu stellen, beispielsweise, wenn die Gruppe in ein unbekanntes Dorf kam oder ähnliches. Hätte ich da die Spieler noch dieses und jenes an spannenden Sachen hinzudichten lassen, wären wir halt nicht zum Ende gekommen.
Der andere Punkt, an dem ein geplantes Abenteuer eben jene geplanten Pfade verlassen kann, ist der Spielzug Gewißheit erlangen. Hier habe ich fast ausnahmslos die Fragen der Spieler beantwortet und sie nicht etwa weggebügelt. Jedoch konnte ich fast immer auf die von mir vorbereiteten Konflikte und Personen lenken. Da flog mir nichts um die Ohren...
 
Außer mir hatte noch keiner der Spieler/innen Erfahrung mit DW. Alle waren danach einigermaßen angetan von dem System, auch wenn ich gemerkt habe, daß ich weniger hätte vorbereiten sollen, um dann mehr Freiheiten (und Zeit) zu haben. Aber das das so gar nicht hinhaut, mit einem halbwegs klassisch geplantem Abenteuer, das kann ich nicht bestätigen.
Macht ja auch nichts, das macht DW ja weder besser noch schlechter.

Mein Fazit: ich hab ja mal sowas von Lust, eine DW Kampagne zu spielen (nicht zu leiten!), in der sich all die Einwürfe der Spieler, angefangen bei der Charaktererschaffung, entwickeln können, ohne das das albern wirkt, weil alles, was da reingeworfen wird im ersten Abenteuer sofort komplett auftaucht.
Leider fehlt mir die Gruppe...
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 16.10.2018 | 13:48
Das sich pbtA nicht mit vorgefertigten Abenteuern spielen lässt, ist eine dieser Mythen, die sich über dieses System hartnäckig halten.
Aber einige möchten sich auch nicht aufklären lassen, hab ich die Erfahrung gemacht.

Cool das ihr so viel Zeit zum Spielen hattet. So einen Marathon ... das hatte ich vor vielen, vielen Jahren das letzte mal. *träum*
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Greifenklaue am 16.10.2018 | 14:38
Das sich pbtA nicht mit vorgefertigten Abenteuern spielen lässt, ist eine dieser Mythen, die sich über dieses System hartnäckig halten.
Aber einige möchten sich auch nicht aufklären lassen, hab ich die Erfahrung gemacht.
Das man das kann, klar. Aber spielt man dann noch DW RAW?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Suro am 16.10.2018 | 15:04
Das man das kann, klar. Aber spielt man dann noch DW RAW?

Jein. Dungeon World ist nicht dazu gedacht, vorgefertigte Abenteuer - zumindest solche, die nicht für DW oder ähnliche Systeme gedacht sind - so zu spielen wie sie im Buch stehen. Es ist aber durchaus vorgesehen, bestehende Abenteuer für DW zu konvertieren, und das habe ich auch schon gemacht . Siehe Anhang/Appendix 3.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Ginster am 16.10.2018 | 15:39
Man kann auch mit dem Mountainbike auf der Straße fahren. Dann wird man halt den Federweg nie brauchen. Klar, kann man Dungeon World so spielen. Einfach weniger Fragen stellen und diese weniger offen formulieren. Und aufpassen, welche Moves den Spieler*innen erlauben, Dinge in die Welt einzuführen. Oder diese dann konsequent ignorieren, wenn sie nicht in den Plot passen. Kann man schon machen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Tegres am 16.10.2018 | 16:11
Frage: es gibt ja extra Abenteuer fuer Dungeon World. Waeren die dann eurer Meinung sinnlos? Ich liebaeugel ein wenig mit dem System und auch die Abenteuer, die System Matters so anbieten, klingen interessant.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: nördler am 16.10.2018 | 16:22
Wie gesagt, da ich mir das Abenteuer ausgedacht habe, habe ich natürlich schon darauf geachtet, manche möglichen Klippen zu umrunden. Und mich bei ein paar Szenen darauf vorbereitet, Antworten auf vermeintliche Fragen parat zu haben, die nicht allzu weit vom Plot wegführen.

Zumindest musste ich nichts "konsequent ignorieren"... Und Spielzüge können ja eigentlich nur Fragen aufwerfen, die man als SL kreativ beantworten soll. Direkt einführen passiert da ja nicht. Zumindest nicht bei den Anfängerspielzügen...

Aber wie wohl so oft im Bereich Rollenspiel: das ist eine Frage des Glaubens und keine, die diskutiert werden kann. ;o)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kreggen am 16.10.2018 | 20:07
So, ich habe jetzt auch angefangen, nach einem Mix aus Dungeon World und den DSA-Erzählregeln eine neue Runde zu leiten. Es war megagut!

Hier Teil 1 des Berichts, erstmal nur die Charaktere: https://www.elfenwolf.de/abenteuer-aventurien-die-charaktere-dsa-nach-erzaehlregeln-dungeon-world-teil-1/
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Olibino am 16.10.2018 | 21:13
Frage: es gibt ja extra Abenteuer fuer Dungeon World. Waeren die dann eurer Meinung sinnlos? Ich liebaeugel ein wenig mit dem System und auch die Abenteuer, die System Matters so anbieten, klingen interessant.
Also ich kenne 2 davon.

Die Abenteuer sind im Stil von Dungeon World aufgebaut, also es gibt Fronten, Danger, vorgefertigte Fragen, usw.. Alleine das einmal so niedergeschrieben zu sehen, fand ich schon sehr hilfreich. Allerdings finde ich eignen die sich eher für Oneshots.

In der Kampagne, die ich gerade leite, haben die Spieler die Welt erschaffen und sich auf Basis ihrer Hintergründe auch ein Ziel gesetzt, dass sie jetzt verfolgen. Da passen die allermeisten alleine schon vom Setting oder Thema her nicht.

Ich habe aber tatsächlich mittendrin ein kleines Splittermondabenteuer eingebaut. Das hat zufällig vom Thema top gepaßt. Ich wollte einfach mal testen ob das geht, und es ging problemlos.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Greifenklaue am 16.10.2018 | 22:49
Frage: es gibt ja extra Abenteuer fuer Dungeon World. Waeren die dann eurer Meinung sinnlos? Ich liebaeugel ein wenig mit dem System und auch die Abenteuer, die System Matters so anbieten, klingen interessant.

Ich hab die ja im Shop, insofern habe ich auch - durchaus mit Begeisterung - reingeschaut.

Diener der Achenkönigin ist eine Art Megadungeon mit einer einzigen Karte, deren einzelne Ebenen nicht Raum für Raum sondern sehr kurz nach Besonderheiten, pot. Gegnern und Gefahren und besonderen Moves {z.B. Tunnel freilegen}. Dadurch passt eine Ebene - ohne Karte - auf ein bis zwei Seiten.

Die 20 Dungeonstarter sind ähnlich, die sammeln halt auch alles, was zu einer bestimmten Art Dungeon gehört und Verwendung finden könnte-
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 17.10.2018 | 07:21
Das man das kann, klar. Aber spielt man dann noch DW RAW?

Auf alle Fälle. Man muss nur darauf vorbereitet sein, das einen die Moves evtl. weiter von der Story wegtreiben könnten, als man das sonst gewohnt ist.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 18.10.2018 | 17:10
Auf alle Fälle. Man muss nur darauf vorbereitet sein, das einen die Moves evtl. weiter von der Story wegtreiben könnten, als man das sonst gewohnt ist.

+1.

Ich habe ein Abenteuer für DW gemacht, das zwar einen "Dungeon" hat, aber durch die Gefahren und düsteren Vorzeichen sehr dynamisch ist. Es passiert eigentlich jedes mal wenn ich es spiele etwas anderes. Manchmal ist der Höhepunkt der Kampf gegen den Hohepriester, machmal trifft man den guten Mann nicht mal. Im Stil habe ich versucht eng den Vorschlägen zur Abenteuergestaltung im Grundregelwerk zu folgen, d.h. ich würde sagen RAW.
Link: https://www.rpgnow.com/product/241617/Tempel-des-Krokodilgotts (https://www.rpgnow.com/product/241617/Tempel-des-Krokodilgotts)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 18.10.2018 | 19:35
Ich habe ein Abenteuer für DW gemacht, das zwar einen "Dungeon" hat, aber durch die Gefahren und düsteren Vorzeichen sehr dynamisch ist. Es passiert eigentlich jedes mal wenn ich es spiele etwas anderes. Manchmal ist der Höhepunkt der Kampf gegen den Hohepriester, machmal trifft man den guten Mann nicht mal.

Und manchmal stirbt die Gruppe einen grausamen Tod, weil sie die Echsenmenschen durch lautes Rufen vorher auf sich aufmerksam macht und dann voll in einen Hinterhalt läuft ;) ... schönes Abenteuer übrigens - ich hab's als Ausgangspunkt für eine Einführungsrunde in Dungeon World mit ein paar alten Freunden genutzt (vor ein paar Wochen).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 18.10.2018 | 23:45
Ich versteh nicht, was das Problem ist. Vielleicht weiß ich auch einfach nicht, was ihr unter Abenteuern versteht. In Dungeonworld steht doch super drin, wie man Abenteuer vorbereitet. Mit Fronten, Uhren und NSCs, die was wollen. Gut, Quadratfliesen-Dungeons sind unnütz, aber sonst? Welches gut gemachte Abenteuer funktioniert den nicht wie von DW eigens beschrieben?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 19.10.2018 | 10:16
Und manchmal stirbt die Gruppe einen grausamen Tod, weil sie die Echsenmenschen durch lautes Rufen vorher auf sich aufmerksam macht und dann voll in einen Hinterhalt läuft ;) ... schönes Abenteuer übrigens - ich hab's als Ausgangspunkt für eine Einführungsrunde in Dungeon World mit ein paar alten Freunden genutzt (vor ein paar Wochen).

Das freut mich zu hören.  :d
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Fillus am 19.10.2018 | 19:44
+1.

Ich habe ein Abenteuer für DW gemacht, das zwar einen "Dungeon" hat, aber durch die Gefahren und düsteren Vorzeichen sehr dynamisch ist. Es passiert eigentlich jedes mal wenn ich es spiele etwas anderes. Manchmal ist der Höhepunkt der Kampf gegen den Hohepriester, machmal trifft man den guten Mann nicht mal. Im Stil habe ich versucht eng den Vorschlägen zur Abenteuergestaltung im Grundregelwerk zu folgen, d.h. ich würde sagen RAW.
Link: https://www.rpgnow.com/product/241617/Tempel-des-Krokodilgotts (https://www.rpgnow.com/product/241617/Tempel-des-Krokodilgotts)

Uhhh, danke für die Erinnerung. Wollte ich noch kaufen, habe ich somit eben getan. :)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: tanolov am 21.10.2018 | 07:43
Und aufpassen, welche Moves den Spieler*innen erlauben, Dinge in die Welt einzuführen.

dieses Gerücht hält sich irgendwie hartnäckig.
Der einzige Move in Dungeon World der den Spielern erlaubt etwas in der Fiction einzuführen ist Spout Lore und da darf man auch lediglich die Quelle der Information, nicht aber die Information selber bestimmen. Ist dann doch sehr überschaubar.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 21.10.2018 | 09:21
Das sich pbtA nicht mit vorgefertigten Abenteuern spielen lässt, ist eine dieser Mythen, die sich über dieses System hartnäckig halten.


Ja also DW Regelkern als Substitut fuer DnD Regeln um normale Kampagnen zu spielen fuer Leute mit wenig Zeit  hoert sich cool an oder soll ich dann lieber gleich Beyond the Wall oder Swords & Wizardry Continual Light benutzen?

dieses Gerücht hält sich irgendwie hartnäckig.
Der einzige Move in Dungeon World der den Spielern erlaubt etwas in der Fiction einzuführen ist Spout Lore und da darf man auch lediglich die Quelle der Information, nicht aber die Information selber bestimmen. Ist dann doch sehr überschaubar.

QED ?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: aikar am 21.10.2018 | 09:58
Und aufpassen, welche Moves den Spieler*innen erlauben, Dinge in die Welt einzuführen.
Ich hab hier immer schon ein SL-Veto gesehen (Genauso wie bei Fate). Hat bis jetzt auch jeder Spieler akzeptiert wenn ich gesagt habe "Das könnte evtl. problematisch werden, können wir das etwas anpassen?". Ein weiterer Fall von Ja-aber.

Ja also DW Regelkern als Substitut fuer DnD Regeln um normale Kampagnen zu spielen fuer Leute mit wenig Zeit  hoert sich cool an oder soll ich dann lieber gleich Beyond the Wall oder Swords & Wizardry Continual Light benutzen?
DW und BtW fühlen sich imho schon deutlich anders an. Schon allein dadurch, dass BtW und andere OSR-Games sehr tödlich sind während man bei DW mit den SL-Moves sehr gut steuern kann, wie hart die SCs rangenommen werden. Ich spiele DW z.B. meist sehr pulpig. Da werden die Charaktere schonmal von dutzenden Echsenmenschen bedrängt, während sie aus einem einstürzenden Tempel fliehen oder müssen (auf Stufe 1!) auf einem Tarasquen-artigen Monster hochklettern um es mit einem einem magischen Artefakt zwischen seinen Augen zu kontrollieren. Das würde ich mich mit  BtW nicht trauen.
Letztendlich ist es Geschmackssache. BtW ist aber wohl auch eher für bodenständige Geschichten ausgelegt.  Bei Low-Level-Abenteuern ist es wohl egal, bei epischeren D&D Abenteuern/Kampagnen könnte es aber evtl. problematisch werden. Ich weiß nicht, wie das bei Swords & Wizardry aussieht.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kreggen am 21.10.2018 | 10:13
Ich werde meine DungeonWorld-DSAErzählregeln-Mixed-Gruppe auch eher pulpig und weniger erschreckend tödlich leiten. Der erste Abend ist schon mal ziemlich gut gelaufen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 21.10.2018 | 10:30
Also mir gefällt vor allem, dass man wesentlich weniger an Regeln gebunden ist aber es sich trotzdem sehr dynamische Situationen entwicklen. Manchmal führen einfache Systeme dazu, dass Kämpfe zu gegenseitigem "Ich schlag drauf"-Würfen werden. Bei Dungeon World ist es mir einfach gefallen, diese Situationen zu vermeiden.

Als Beispiel: Ein Kämpfer der mit Hellebarde kämpft könnte den Wunsch äußern, Gegner auf Distanz zu halten. Die Logik sagt, dass so etwas möglich sein sollte und ein passender Move (Defy Danger) ist auch schnell gefunden. Das kann komplett schiefgehen (der Feind kommt durch), das kann halb gelingen - er kommt durch, kann aber nicht mehr zuschlagen. Oder Es klappt und der Feind kann erstmal nicht angreifen.

Zugegebenermaßen ist das Spiel vor allem dann zugänglich, wenn man seinem Spielleiter vertraut, dass er fair und neutral entscheidet, denn bei Dungeon World liegt meiner Meinung nach sehr viel Kontrolle beim DM. Mir ist bewusst, dass diese Sichtweise sich stark von manchen Meinungen zu DW unterscheidet, die dort sehr viel Player Empowerment sehen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 21.10.2018 | 15:03
Ja also DW Regelkern als Substitut fuer DnD Regeln um normale Kampagnen zu spielen fuer Leute mit wenig Zeit  hoert sich cool an oder soll ich dann lieber gleich Beyond the Wall oder Swords & Wizardry Continual Light benutzen?

QED ?

Kommt darauf an. Wenn es dir "nur" wichtig ist dieses Old School Flair in einem leichten Gewand zu haben, dann würde ich her zu einem Old School HAck greifen.
Wobei ich mich damit aber nicht wirklich auskenne.
DW würde ich nehmen wenn du Old School im Verbund mit den Eigenheiten des pbtA haben möchtest. Also sprich wenn es dir auf die Moves-Technik ankommt.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Sphyxis am 24.10.2018 | 11:51
Moin,
hat hier schon jemand versucht "Death Frost Doom" aus dem Lamentations of the Flame Princess Rollenspiel mit Dungeon World zu leiten?
Ja, ich weiß, es gibt 2 YoutubeVideos dazu, nur ich wollte hier mal nach Erfahrungswerten fragen. Und ob ihr meint, das könnte mit DW klappen?`Oder ist der Dungeon und das drumherum dafür zu vordefiniert?

Und wie sieht es mit aktuellen D&D 5 Abenteutern aus (Curse of Strahd, Princes of the Apocalypse)?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: LushWoods am 24.10.2018 | 12:07
Oder ist der Dungeon und das drumherum dafür zu vordefiniert?

Ich geb's jetzt echt auf (nicht das erste mal).  :-[
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kaskantor am 24.10.2018 | 12:09
 >;D
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 24.10.2018 | 12:17
Kommt darauf an. Wenn es dir "nur" wichtig ist dieses Old School Flair in einem leichten Gewand zu haben, dann würde ich her zu einem Old School HAck greifen.
Wobei ich mich damit aber nicht wirklich auskenne.
DW würde ich nehmen wenn du Old School im Verbund mit den Eigenheiten des pbtA haben möchtest. Also sprich wenn es dir auf die Moves-Technik ankommt.

Weder will ich Old School Flair noch Moves sondern einen sehr schlanken aber brauchbaren DnD Regelkern
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Suro am 24.10.2018 | 13:12
Weder will ich Old School Flair noch Moves sondern einen sehr schlanken aber brauchbaren DnD Regelkern

Als D&D-Regelkern würde ich DW wirklich nicht bezeichnen, da nimmst du vlt. besser wirklich etwas anderes.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: K3rb3r0s am 24.10.2018 | 13:23
Als D&D-Regelkern würde ich DW wirklich nicht bezeichnen, da nimmst du vlt. besser wirklich etwas anderes.
+1

Schonmal einem Blick auf den Dämonenfürsten geworfen?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 25.10.2018 | 18:00
Ich glaube DW ist kein DnD Ersatz im Sinne eines Retroclones, sondern ein System, das versucht den Flair einzufangen aber mit anderen Regeln. Was es meiner Meinung nach mit OSR geminsam hat ist der Verzicht auf viele Regln zugunsten von DM Entscheidungen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 25.10.2018 | 18:44
Was es meiner Meinung nach mit OSR geminsam hat ist der Verzicht auf viele Regln zugunsten von DM Entscheidungen.

PbtA hat wie alle Forge-Spiele knallharte Regeln und damit viel einschlagendere Regeln als Spiele, die dicke Bücher haben, von denen man aber die Hälfte nicht benutzt. Tatsächlich darf die SL bei PbtA im Sinne von OSR gar keine Rulings machen: Wer wann was würfelt, steht auf dem Zettel.

Allerhöchstens kannst du als SL mal nen Custom Move fallen lassen. Den improvisierst du aber nicht, um ihn dann zu einem Ruling zu verewigen. Du planst ihn vor, um ihn für exakt eine Situation zu nutzen. Das Gegenteil gewissermaßen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 25.10.2018 | 19:24
PbtA hat wie alle Forge-Spiele knallharte Regeln und damit viel einschlagendere Regeln als Spiele, die dicke Bücher haben, von denen man aber die Hälfte nicht benutzt. Tatsächlich darf die SL bei PbtA im Sinne von OSR gar keine Rulings machen: Wer wann was würfelt, steht auf dem Zettel.

Ich sehe da schon viel Spielraum. Es gibt da ein Beispiel, wo ein Kampf beschrieben wird. Die Situation ist, dass zwei SC einen Gegner angreifen. Das Regelwerk lässt sich recht lange darüber aus, dass man verschiedene Möglichkeiten hat:


Das ist für mich ein sehr großer Freiheitsgrad. Aber ich kenne wiederum OSR nicht so gut um einzuschätzen, wie frei man dort ist. Daher ist meine Meinung mit einem Korn Salz zu genießen.  :D
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Runenstahl am 25.10.2018 | 19:37
PbtA hat wie alle Forge-Spiele knallharte Regeln und damit viel einschlagendere Regeln als Spiele, die dicke Bücher haben, von denen man aber die Hälfte nicht benutzt. Tatsächlich darf die SL bei PbtA im Sinne von OSR gar keine Rulings machen: Wer wann was würfelt, steht auf dem Zettel.

Allerhöchstens kannst du als SL mal nen Custom Move fallen lassen. Den improvisierst du aber nicht, um ihn dann zu einem Ruling zu verewigen. Du planst ihn vor, um ihn für exakt eine Situation zu nutzen. Das Gegenteil gewissermaßen.

Ob- und wie stark man an den Regeln kleben will hängt aber (wie in jedem Spiel) auch immer von der jeweiligen Gruppe ab. Wir haben z.B. kein Problem damit wenn ein Kämpfer oder Assassinencharakter einen einzelnen harmlosen Gegner mal einfach so umhaut ohne der SL dafür einen Wurf verlangt. Und ich als SL improvisiere ständig irgendwelche Moves. Wir spielen PbtA also strenggenommen falsch. Auch D&D spielen wir (gemessen am vorgesehenen Ablauf mit 5-10 Encountern je Spieltag) falsch. Solange das aber trotzdem allen Spaß macht gibt es daran absolut nichts auszusetzen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 26.10.2018 | 06:32


Wir haben z.B. kein Problem damit wenn ein Kämpfer oder Assassinencharakter einen einzelnen harmlosen Gegner mal einfach so umhaut...

Völlig richtig. Das triggert schlicht nichts.

When you attack an enemy in melee... , - Wenn du einen Feind im Kampfgetümmel angreifst. Wehrlose Personen tümmeln nicht und Opfer sind keine Feinde.

Das klingt vielleicht sophistisch, aber bei anderen PbtA-Spielen steht aus meist guten Gründen anderes. Der nächst ähnliche Move in Monsterhearts triggert auf When you lash out...

Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 26.10.2018 | 08:24
I

Das ist für mich ein sehr großer Freiheitsgrad. Aber ich kenne wiederum OSR nicht so gut um einzuschätzen, wie frei man dort ist. Daher ist meine Meinung mit einem Korn Salz zu genießen.  :D

Ist schon interessant wie der unreflektierte  Sprachkolonialismus voranschreitet, aber ich will das ganze jetzt nicht auf die Goldwaage legen
  ;)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Greifenklaue am 26.10.2018 | 17:52
PbtA hat wie alle Forge-Spiele knallharte Regeln und damit viel einschlagendere Regeln als Spiele, die dicke Bücher haben, von denen man aber die Hälfte nicht benutzt. Tatsächlich darf die SL bei PbtA im Sinne von OSR gar keine Rulings machen: Wer wann was würfelt, steht auf dem Zettel.

Allerhöchstens kannst du als SL mal nen Custom Move fallen lassen. Den improvisierst du aber nicht, um ihn dann zu einem Ruling zu verewigen. Du planst ihn vor, um ihn für exakt eine Situation zu nutzen. Das Gegenteil gewissermaßen.

Kurz als Nachfrage, vielleicht hab ich das ja falsch verstanden im Podcast, nachdem ein Spieler vergurkt hat und der SL einen Zug macht, ist er aber frei darin zu entscheiden, welchen er nimmt {solange Vorraussetzungen erfüllt sind}?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 26.10.2018 | 18:11
Kurz als Nachfrage, vielleicht hab ich das ja falsch verstanden im Podcast, nachdem ein Spieler vergurkt hat und der SL einen Zug macht, ist er aber frei darin zu entscheiden, welchen er nimmt {solange Vorraussetzungen erfüllt sind}?

IMO korrekt. Sollte natürlich in der Fiktion irgendwie Sinn ergeben, aber die meisten Züge sind ja generisch genug, dass man sich da was ausdenken kann.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Suro am 26.10.2018 | 19:57
Der Zug sollte sich wie schneeland sagt nach Möglichkeit aus der Fiktion ergeben, mit den Prinzipien & der Agenda übereinstimmen, und wenn es sich um einen Zug nach einem Fehlschlag handelt, wird empfohlen, einen harten Zug zu verwenden.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 08:06
Kann es sein das die Normalspielzuege gar nicht mehr soviel zum Weltenbau durch die Spieler waehrend des Spiels beitragen?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 2.12.2018 | 08:10
Wie meinst du das? Discern Realities ist doch sowas oder?
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 08:32
Wie meinst du das? Discern Realities ist doch sowas oder?

ja da gibt die Antworten dann der SL nach  seinem / ihrem Gusto. Dh die Spieler koennen da nix zum Weltenbau beitragen.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 2.12.2018 | 09:11
Ja. Korrekt. Wenn die SL nicht will, macht sie alles alleine.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Radulf St. Germain am 2.12.2018 | 09:14
Wie meinst du das? Discern Realities ist doch sowas oder?

Ich habe das Gefühl bei "Wissen verkünden" und "Discern Realities" (da ist mir das Deutsche gerade entfallen) lesen manche Leute Player Empowerment, auch wenn die Beschreibung das aus meiner Sicht nicht hergibt. Das einzige, was der Spieler entscheiden kann ist, woher er das Wissen hat.

Aber wie im OP gesagt - wer es gerne anders mag, der kommt damit recht weit ohne das alles zusammenkracht.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: 1of3 am 2.12.2018 | 10:04
Ja. Korrekt. Wenn die SL nicht will, macht sie alles alleine.

OK. Ich hab noch mal drüber nachgedacht. In denn Nullzigern haben wir gelernt, es gibt zwei Wege um neue Fakten zu etablieren: Pushen und Pullen. Beim Push drücke ich neue Inhalte in die Fiktion. Beim Pull fordere ich andere auf, neue Inhalte zu liefern. Discern Realities and Spread Lore sind Pulls. Ausgehend von dieser Theorie ist natürlich nichts wahr, außer wir haben es explizit am Spieltisch gesagt. Leute können sich zwar was gedacht haben, bis es auch gesagt ist, ist es nicht wahr. Mit einem Pull kann ich also dafür sorgen, dass andere ihre Planungen auch als Wahres fixieren.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 10:15
In D&D5 gibt es immerhin Vorteil/Nachteil. Aber das ist natürlich eine ziemlich rudimentäre Abbildung möglicher Lösungsstrategien einer Situation. Ich trotzdem überlegt, sowas in DW mit einzubauen (dann mit beste/schlechteste zwei von drei), das Ganze aber noch nicht ausprobiert.



Gute Idee. Variable Schwierigkeitsgrade koennte man durch Vorab Malus/Bonus festlegen zb von -3 bis +3 ( wenn man DW Regelkern als DnD Regelersatz  will).

Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 2.12.2018 | 12:40
Gute Idee. Variable Schwierigkeitsgrade koennte man durch Vorab Malus/Bonus festlegen zb von -3 bis +3 ( wenn man DW Regelkern als DnD Regelersatz  will).

Wir machen das schon teilweise und es funktioniert auch einigermaßen - das Problem ist allerdings, dass statistisch betrachtet Vorteil/Nachteil bzw. erleichtert/erschwert näher an 2w6+/-2 ist als an 2w6+/-1 (siehe https://anydice.com/program/127a8 (https://anydice.com/program/127a8)). Dadurch sind z.B. erschwerte Proben schon ein ganzes Stück härter als normale Proben. Und Dungeon World/PbtA bietet ja ohnehin schon nicht so viele uneingeschränkte Erfolgserlebnisse für Spieler :)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Kreggen am 2.12.2018 | 12:54
Ich nutze die DSA-Erzählregeln, die ja auf Dungeon World basieren. Dort wird mit "Glück" und "Pech" gearbeitet, man würfelt 2 x und nutzt bei Glück das bessere, bei Pech das schlechtere Ergebnis.
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 13:01
Wir machen das schon teilweise und es funktioniert auch einigermaßen - das Problem ist allerdings, dass statistisch betrachtet Vorteil/Nachteil bzw. erleichtert/erschwert näher an 2w6+/-2 ist als an 2w6+/-1 (siehe https://anydice.com/program/127a8 (https://anydice.com/program/127a8)). Dadurch sind z.B. erschwerte Proben schon ein ganzes Stück härter als normale Proben. Und Dungeon World/PbtA bietet ja ohnehin schon nicht so viele uneingeschränkte Erfolgserlebnisse für Spieler :)

verstehe. Ja dann fehlen jetzt nur noch die DW Battlemap Regeln und auf gehts  ;D ;)
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 2.12.2018 | 13:52
verstehe. Ja dann fehlen jetzt nur noch die DW Battlemap Regeln und auf gehts  ;D ;)

Meinen Spielern würde das vermutlich sogar gefallen ;). Aber ich glaube, im Herzen suchen wir ohnehin eher nach einem leichtgewichtigeren/kompakteren D&D als nach einem Erzählspiel (mein aktueller Plan ist entsprechend die aktuelle Minikampagne noch zuende zu leiten und dabei ein paar von den System Matters-Abenteuern einzubauen und dann entweder zum Dämonenfürsten oder Beyond the Wall zu wechseln und die mal eine Weile auszuprobieren).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 14:07
Meinen Spielern würde das vermutlich sogar gefallen ;). Aber ich glaube, im Herzen suchen wir ohnehin eher nach einem leichtgewichtigeren/kompakteren D&D als nach einem Erzählspiel (mein aktueller Plan ist entsprechend die aktuelle Minikampagne noch zuende zu leiten und dabei ein paar von den System Matters-Abenteuern einzubauen und dann entweder zum Dämonenfürsten oder Beyond the Wall zu wechseln und die mal eine Weile auszuprobieren).

Bei mir/uns ist es genau das gleiche  :D. Auch wenn es wahrscheinlich auf BtW herauslaufen koennte. Da es eine VTT Runde werden wird ist eben Battlemap ja/nein auch die Gretchenfrage bei uns . ggf gibt es ja ne Mischung aus BtW und DW. Mal schauen. BtW ist SC /lokale Umgebung/ Erschaffung unschlagbar; DW/BtW haben mit den Fronten u Abenteuervorbereitung mir als Uebervorbereiter die Augen geoeffnet. Jetzt ist halt die Frage wieviel an mehr Regeln ist noch ok ohne gleich DnD spielen zu koennen. DSDDF ist ja fast schon wieder zu crunchig (?) mal abgesehen von der SC Progression als Alleinstellungsmerkmal. Laß uns doch mal einen Bastel/Vergleichs thread starten!
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 2.12.2018 | 18:35
Bei mir/uns ist es genau das gleiche  :D. Auch wenn es wahrscheinlich auf BtW herauslaufen koennte. Da es eine VTT Runde werden wird ist eben Battlemap ja/nein auch die Gretchenfrage bei uns . ggf gibt es ja ne Mischung aus BtW und DW. Mal schauen. BtW ist SC /lokale Umgebung/ Erschaffung unschlagbar; DW/BtW haben mit den Fronten u Abenteuervorbereitung mir als Uebervorbereiter die Augen geoeffnet. Jetzt ist halt die Frage wieviel an mehr Regeln ist noch ok ohne gleich DnD spielen zu koennen. DSDDF ist ja fast schon wieder zu crunchig (?) mal abgesehen von der SC Progression als Alleinstellungsmerkmal. Laß uns doch mal einen Bastel/Vergleichs thread starten!

Gerne! Ich hab' vor einer Weile schon mal angefangen, mir Notizen zu eigenen D&D-artigen Regel-/Systemideen zu machen, bin aber wie so oft aus Zeitmangel irgendwann hängen geblieben. Ich schau mal, ob ich die im Laufe der Woche noch hier verschriftlichen kann (ist im Moment alles etwas hektisch, weil ich ab nächstem Sonntag für eine Woche auf Geschäftsreise bin).
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 2.12.2018 | 18:40
Prima ! Lass Dir Zeit. Vor Zwischen den Jahren o 2019 kann ich eg nicht mehr in BtW u DSDDL gruendeln...
Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: Bildpunkt am 18.02.2019 | 22:03
Gerne! Ich hab' vor einer Weile schon mal angefangen, mir Notizen zu eigenen D&D-artigen Regel-/Systemideen zu machen, bin aber wie so oft aus Zeitmangel irgendwann hängen geblieben. Ich schau mal, ob ich die im Laufe der Woche noch hier verschriftlichen kann (ist im Moment alles etwas hektisch, weil ich ab nächstem Sonntag für eine Woche auf Geschäftsreise bin).

Jahre später meine Antwort: Ab März habe ich Zeit zum Basteln.

Aber hier schon mal ein nettes Explorationsvariante DW in Richtung OSR/DND:

Freeboters on the Frontier:

https://www.drivethrurpg.com/product/157011/Freebooters-on-the-Frontier



Titel: Re: Man kann Dungeon World auf viele Arten spielen und ich mag das
Beitrag von: schneeland am 18.02.2019 | 22:10
Jahre später meine Antwort: Ab März habe ich Zeit zum Basteln.

Aber hier schon mal ein nettes Explorationsvariante DW in Richtung OSR/DND:

Freeboters on the Frontier:
https://www.drivethrurpg.com/product/157011/Freebooters-on-the-Frontier

Kein Problem. Meine Überlegungen stagnieren allerdings - zum Einen aus Zeitmangel, zum Anderen aber auch, weil ich nach einigen Anläufen feststelle, dass ich mich nochmal ganz grundsätzlich damit beschäftigen muss, welche (groben) Handlungsoptionen ich vorsehen möchte und welche davon hinterher in Regeln gegossen werden sollen.

Bei Freebooters sollte doch irgendwann eine zweite Edition rauskommen, wenn ich mich richtig erinnere, oder?

Edit:
Erinnerung war korrekt und die Entwicklung läuft wohl auch noch: https://lampblack-and-brimstone.com/2019/02/freebooters-on-the-frontier-2e-playtest-update/ (https://lampblack-and-brimstone.com/2019/02/freebooters-on-the-frontier-2e-playtest-update/)