3) Telling ist verpönt. In der Regel kann ich alles was ich sehe als gegeben hinnehmen und auch anfassen. Wenn da ein Ritualkreis auf den Boden gemalt ist ist er nun mal da. Ich habe keine Probleme mir den NSC vorzustellen, weil der nun mal da vor mir steht.
4) Es geht oft über mehrere Tage. Man hat einfach Zeit anzukommen, sich auf die Stimmung einzulassen usw.
Oder weil Situationen einmalig sind. Entweder handelst du, oder die Situation ist vorbei. Man kann der SL nicht sagen, dass man auch noch was machen will, bevor die nächste Szene beginnt.
Vielen Dank für die Antworten so weit! Das Meinungsbild ist ja sehr ambivalent...Nimm mal an, an deinem Tisch sitzen lauter Leute mit Schauspielerfahrung (LARP Erfahrung ).Und die spielen wie beim LARP auch, nur ohne dass sie Kostüme anhaben.
Das sind so Punkte, die in die Richtung gehen, in die ich dachte. Das kann P&P einfach nicht bieten. Manche scheinen aber zu versuchen, diesem Ideal mit P&P so nahe wie möglich zu kommen. Ich kann mir das nur recht schwer vorstellen, mein Eindruck war immer, die machen sich nur unnötig das Leben schwer.
Nimm mal an, an deinem Tisch sitzen lauter Leute mit Schauspielerfahrung (LARP Erfahrung ).Und die spielen wie beim LARP auch, nur ohne dass sie Kostüme anhaben.
Und mit dem Unterschied, dass sie sich ihre Umgebung nur vorstellen.
Eine Beschreibung eines Waldes ist kein Wald. Das Bild einer Burg in einem Buch ist keine Burg, in der du herumlaufen kannst. Eine beschriebene Menschenmenge sind keine fünfzig Leute, die vor dir stehen. "An euch ziehen 2.000 gerüstete Recken und ein Dampfpanzer vorbei!", ist nicht das gleiche wie eine volle halbe Stunde in der Sonne zu liegen und zu sehen, wie 2.000 gerüstete Recken und ein Dampfpanzer an einem vorbei paradieren.Klar, ist halt die Frage wie echt man sich eine Situation vorstellen kann.
Kavallerie gibt es halt nicht (=> Einschränkung); gehört zu den erwähnten Naturgesetzen ... ;)
Wenn man diesen Thread und den DSA Blubberthread gedanklich mischt ... ~;D
Hmmm ... kommen demnächst nicht DSA LARP Regeln raus? 8] >;D
Hmmm ... kommen demnächst nicht DSA LARP Regeln raus? 8] >;DDas Crowdfunding ist abgeschlossen worden und die Unterstützer haben das Regelwerk ebenso wie den Ergänzungsband.
Klar, ist halt die Frage wie echt man sich eine Situation vorstellen kann.
Je besser das funktioniert,desto Realitäts -naher das Erleben.
LARP ist auch keine echte Situation aber die Umgebung ist real.(Man muss sie sich nicht extra vorstellen )
Das Crowdfunding ist abgeschlossen worden und die Unterstützer haben das Regelwerk ebenso wie den Ergänzungsband.Missverständnis, sry. Aber Regeln speziell für DSA-LARPs gab es schon vorher. Zumindest im I-Net.
Das heißt, ich hatte P&P-Runden während welcher oder nach denen ich wahlweise mit Tränen zu kämpfen hatte und ggf. verlor sowie die mich im Anschluss noch intensiv beschäftigen.
1) Nicht zum Spiel gehörende Dinge sind geächtet und verpönt. Die häufigste Ausnahme ist hier noch der Fotograf und die Toilettenanlage. Aber abseits davon wird sich redlich bemüht, alles was nicht ins Spiel gehört in die Zelte zu verbannen.
(...)
In der Regel kann ich alles was ich sehe als gegeben hinnehmen und auch anfassen.
2) OT-Gelaber ist verpönt. Es kommt vor, gerade auf großen oder langen Veranstaltungen aber normalerweise wird 98% der Zeit nicht oder über IT-Themen geredet. Eine Quote die ich noch nie am P&P Tisch erlebt habe.
(...) und Geschichten werden unfokusierter/träger erzählt bzw. ich muss mehr Anstrengungen unternehmen um sinnvoller Teil der Geschichte zu sein, weil sonst der Plot an mit vorbeirauscht. Und man ist limitiert durch den eigenen Körper/Geist (Fette Elfen, große Zwerge usw.)
Darum geht es mir aber hier nicht, sondern es geht mir explizit um das Thema, wie real fühlt es sich an, wo ist die Suspension of Disbelief absolut, wo verschwimmen die Grenzen zwischen Spieler und Charakter, werden die Emotionen des Charakters zu den eigenen, bis hin zu den entsprechenden neuro-chemischen Reaktionen.
NATÜRLICh ist das immersiv, was soll das denn sonst sein?
Darum geht es mir aber hier nicht, sondern es geht mir explizit um das Thema, wie real fühlt es sich an, wo ist die Suspension of Disbelief absolut, wo verschwimmen die Grenzen zwischen Spieler und Charakter, werden die Emotionen des Charakters zu den eigenen, bis hin zu den entsprechenden neuro-chemischen Reaktionen.Du meinst tatsächlich empfundene Angst, Unsicherheit, Freude, Scham, Wut etc.
Das ist per se intensiv, aber nicht immersiv.
Im Gegenteil fällt es dem Spieler sogar immer schwerer, noch seinen Charakter zu spielen, je stressiger und "echter" die Situation wird.
Je größer die Unterschiede zwischen Spieler und Charakter, je eher bricht das komplett zusammen - auf der reinen Handlungsebene* und noch viel mehr auf der psychologischen Ebene.
Aber es gibt ja Rollenspieler, die das für sich in Anspruch nehmen, und sich dafür dann im P&P auch erhebliche Beschränkungen auferlegen, die ansonsten unnötig wären.
Das ist per se intensiv, aber nicht immersiv.
Im Gegenteil fällt es dem Spieler sogar immer schwerer, noch seinen Charakter zu spielen, je stressiger und "echter" die Situation wird.
Das ist per se intensiv, aber nicht immersiv.
Wenn ich echte Angst davor habe, von einem Freak mit Latex-Orkmaske beim Schleichen bemerkt zu werden, ist das schon extrem immersiv.
Gerade bei den beiden beschriebenen Actionszenen passt aber doch die Spannung / Angst zu dem, was passiert - egal wie der Charakter nun sein soll.
Ich war mal LARPer, so vor 15 Jahren und möchte dahin auch nicht zurückkehren. Mich hat einiges daran abgeschreckt, aber konkret im Zusammenhang zu diesem Thema bleibt da eigentlich nur ein Punkt: Menschen in für sie sehr unpassenden Rollen, die mich sofort haben aus der Immersion plumpsen lassen.Wobei sich Larp in den letzten 15 Jahren auch sehr stark verändert hat - die Qualität der Kostüme usw. ist definitiv eine andere Welt als damals.
Man kann den Spieler nur tiefer in die Situation bringen, aber nicht den Spieler näher zur Figur. Je "echter" die Situation über das o.g. Maß hinaus empfunden wird, um so weiter ist die Figur weg.
Geht es um das Verkörpern der Figur, muss man den Mittelweg finden. Geht es um ein möglichst intensives Erlebnis, ist das weniger relevant und die Verbindung zur Figur muss der Spieler sich im Nachhinein zurechtlegen.
Im P&P habe ich diese Trennung von Situation und Figur nicht, da deckt Immersion stets beides ab.
Ich persönlich spiele kein Larp (nachdem ich es in meiner Jugend mal ausprobiert habe), u.a. weil bei all der vielen Mühe, die viele Larper in ihre dann oft wirklich geniale Gewandung stecken, die Kampf-Props für mich persönlich alles unrettbar verderben. Will sagen, diese Latexwaffen; von Feuerball-Stoffsäckchen mal ganz zu schweigen. Passionierte Larper mögen Stein und Bein schwören, dass man das irgendwann gar nicht mehr wahrnimmt, aber das ist dann eben _deren_ Wahrnehmung, nicht meine.Kurze Anmerkung: Es gibt inzwischen schon sehr echt aussehende Waffen. Klar, 100% werden nie möglich sein, weil Larpwaffen immer zumindest etwas dicker sein müssen als das reale Pendant, aber es kommt schon recht nah ran.
Gerade in PnP habe ich immer eine "Trennung von Situation und Figur" und im LARP eben nicht
[Das Spielelement, bei dem ich - leider! - absolut in den Charakter eintauche, ist, wenn mich jemand im Spiel zur Schnecke macht: wenn man angeschrien wird, spürt man keinen Unterschied mehr zwischen Spiel und Realität
Naja. Sämtlicher Krempel, der mir bisher als "fast ganz total echt aussende Waffen" vorgeführt wurde, sieht in meinen Augen immer noch aus wie Kinderfasching.
Nehmen wir als kleines Gedankenexperiment mal an, dass Spielleitung und NSCs nichts über die LARP-Figur wissen, sich aber mächtig ins Zeug legen, was die Darstellung/Umsetzung einer bestimmten Spielsituation angeht.Sorry aber da liegst Du falsch. Natürlich kannst Du auch (oder gerade?) beim PvP eine solche Verschmelzung von Figur und Spieler haben. Ist mir selber sogar (leider) schon ein paar mal passiert. Zum Beispiel Nrias Beispiel habe ich schon ein paar Mal erlebt. Also mein Charakter wurde angeschrieen bzw. gemobbt und ich war in der Figur (oder besser ich war an Stelle der Figur) in dem Moment (und habe die Situation entsprechend erlebt und reagiert).
Da wird es genug Spieler geben, die hier von (guter/tiefer) Immersion sprechen - das kann sich dann aber eben nur auf die Situation beziehen und nicht auf die Figur, weil es eben z.B. mein Adrenalin ist und nicht das der Figur.
Im P&P gibt es das in der Form nicht, weil ständig über die Rolle der Figur in der Situation verhandelt wird (und verhandelt werden muss), sei das über Spielmechanik/Werte oder frei(er).
Weil man im LARP aber direkt auf den Spieler einwirkt, zieht man auch nur diesen in die Situation und muss ihm den mentalen Freiraum lassen, sich den Parameter Figur selbst dazu zu denken.Ich denke mir die Figur aber automatisch dazu, weil ich ohne die Rolle ja gar nicht in der betreffenden Situation wäre. Die Rolle ist der Grund für die Mitspieler, mit mir zu interagieren - der NSC hat ja überhaupt keinen Grund, mich als Person anzugreifen, sondern er als Rolle greift mich als Rolle an.
Es ist doch genau umgekehrt: Man wird aus der Rolle rausgerissen, weil die Interaktion direkt mit dem Spieler in einer Weise stattfindet, dass er die Figur nicht mehr als Puffer dazwischen bringen kann.Nein, das sehe ich anders und empfinde es auch anders (nicht als Trennen vom Charakter, sondern als Verschmelzen). In so einer Situation fühle ich mich nicht weniger, sondern mehr in den Charakter versetzt - und genau das ist meine Definition von Immersion.
Das wird aber oft dadurch verschleiert, dass sich die mutmaßliche Reaktion der Figur und die tatsächliche Reaktion des Spielers so ähnlich sind (siehe Orko).
Sorry aber da liegst Du falsch. Natürlich kannst Du auch (oder gerade?) beim PvP eine solche Verschmelzung von Figur und Spieler haben.
In so einer Situation fühle ich mich nicht weniger, sondern mehr in den Charakter versetzt - und genau das ist meine Definition von Immersion.
@YY re Waffen:Einer der Gründe, warum ich LARP für mich nicht als geeignet eingeordnet habe. Ich hatte das Gefühl, die Liste der Sachen, die man NICHT im Kampf machen darf, ist länger als die Kampfmanöver von allen Waffengattungen zusammengenommen.
Ja, absolut. Danke für die Anmerkung. Als ich das erste Mal bei einem Larp mitgemacht habe, hatte ich schon etwa 1 Jahr Schwertkampftraining hinter mir. (Nichtmal reines HES) Beim Larp wurde mir ein Gummiknüppel zur Verfügung gestellt. Hat sich natürlich schonmal falsch angefühlt. Und dann bei einem kleinen Sparring kam alle zwei Sekunden "Halt halt, das darfst du nicht". Keine Stöße ("Stiche"), keine Angriffe in Richtung Kopf, keine Passierschläge... Witzlos. Absolut witzlos.
@YY re Waffen:
Ja, absolut. Danke für die Anmerkung. Als ich das erste Mal bei einem Larp mitgemacht habe, hatte ich schon etwa 1 Jahr Schwertkampftraining hinter mir. (Nichtmal reines HES) Beim Larp wurde mir ein Gummiknüppel zur Verfügung gestellt. Hat sich natürlich schonmal falsch angefühlt. Und dann bei einem kleinen Sparring kam alle zwei Sekunden "Halt halt, das darfst du nicht". Keine Stöße ("Stiche"), keine Angriffe in Richtung Kopf, keine Passierschläge... Witzlos. Absolut witzlos.
Ist es Immersion, wenn man als Gerd/Heike/Frank/Sandra die Emotionen zu 100% voll erlebt, oder ist Immersion, wenn man in Andralion/Rufnelda/Gronkh/Tzichlich steckt und die Rolle mit all ihren vom eigenen Ich abweichenden psychologischen Eigenarten durchexerziert und tatsächlich ein "Anderer" ist?
Larpkampf ist eben überhaupt kein Kampf. Es ist die Darstellung einer Kampfsituation mit Props und Regeln, die die Sicherheit der Darsteller gewährleisten. Im besten Fall sind die Darsteller daher auch nicht auf den Sieg, sondern auf eine gute Show aus (mit- statt gegeneinander).
Nehmen wir als kleines Gedankenexperiment mal an, dass Spielleitung und NSCs nichts über die LARP-Figur wissen, sich aber mächtig ins Zeug legen, was die Darstellung/Umsetzung einer bestimmten Spielsituation angeht.Es ist immer dein Adrenalin.Das du empfindest. Deine Figur kann selbst kein Adrenalin produzieren, weil sie gar nicht existiert.
Da wird es genug Spieler geben, die hier von (guter/tiefer) Immersion sprechen - das kann sich dann aber eben nur auf die Situation beziehen und nicht auf die Figur, weil es eben z.B. mein Adrenalin ist und nicht das der Figur.
Du spielst einen kalt berechnenden Untoten ohne (üblicherweise) Schmerzempfinden (keine Ahnung ob Vapire damit übereinstimmt, aber mal generell gesehen)
Die bösen, gefühllosen Figuren spielen ja mehr die SL als die Spieler.
Im Larp sind das aber immer noch reale, in der Situiation befindliche Personen. Und je nachdem wenn Vampire passt (ggf. auch nicht ohne sondern mit grundlegend von Menschen abweichenden Gefühlen und Reflexen), dann sind das ja auch regelmäßig PC.Ja klar, die sind dann aber auch etwas vermenschlichter angelegt, sonst würde es für die meisten Spieler nicht funktionieren.
Ich habe geschrieben, dass es im P&P keine "richtige" Immersion an der Figur vorbei geben kann, also keine lebendige Situation ohne Beteiligung der Figur.Na klar. Verdammt viele Gespräche, die in echt ausgespielt werden gehen in dem Moment vom Spieler aus. Dann wenn etwas mit diesem Gespräch erreicht werden soll, will der Spieler das erreichen. Dabei sind die ganzen Zahlenwerte auf dem Charakterbogen häufig egal. Es gibt ne Menge Runden, bei deen dann der Spieler den SL (oder einen Mitspieler) in Echt überreden muss, um das zu erreichen, was er erreichen will.
Natürlich kann man auch da den Spieler treffen, wo man eigentlich die Figur angespielt hat/anspielen wollte, aber das ist doch wieder gerade keine Verschmelzung von Figur und Spieler, sondern ein (versehentliches) Durchbrechen auf die Spielerebene.Wieso versehentlich? Das "Durchstechen" ist von einigen Spielern sogar so gewollt und sogar selber erzeugt. Das nennt sich dann in Schauspielkreisen "Method-Acting". Also Spieler kramen Erinnerungen aus, um in der gleichen Gefühlsverfassung zu sein, wie die Figur. Der Spieler spielt dann nicht nur die Figur. Die Figur IST dann der Spieler. Ist sehr effektiv, kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, aber "not my cup of coffee".
Wie soll das denn Spieler und Figur näher zusammenbringen, wenn die entsprechende Reaktion beim Spieler selbst hervorgerufen wird und mit jeder anderen Figur (!) genau die selbe wäre?
Was ist deine Definition von Immersion?
Dann wenn etwas mit diesem Gespräch erreicht werden soll, will der Spieler das erreichen. Dabei sind die ganzen Zahlenwerte auf dem Charakterbogen häufig egal.
Das "Durchstechen" ist von einigen Spielern sogar so gewollt und sogar selber erzeugt. Das nennt sich dann in Schauspielkreisen "Method-Acting". Also Spieler kramen Erinnerungen aus, um in der gleichen Gefühlsverfassung zu sein, wie die Figur. Der Spieler spielt dann nicht nur die Figur. Die Figur IST dann der Spieler.
...
Das Manipulieren der Spieler durch den SL oder durch andere Spieler ist für Dich sicherlich ganz schlechter Stil. Allerdings gibt es einen ganzen Haufen Runden, die genau das haben wollen, um in die Figur reinzufinden.
Kann man natürlich machen, wenn man Spaß dran hat - aber dann sollen sie mir nicht erzählen, sie würden irgendwas anderes tun als Sashaels Immersionsvariante 1.Stell Dir Folgendes vor: Mein junger Charakter wird von seinem General zusammengestaucht. Ich brauche jetzt als Reaktion darauf eine zornige Trotzreaktion aus meiner Erinnerung. Was weiss ich. Als ich mal von meinem Vater weg irgendwas ungerechten zusammengestaucht wurde. Ich versetze mich in genau diese Gefühlslage und reagiere genau so wie mein junger, heisssporniger Charakter.
Dabei geht immer nur der Spieler zur Figur, die Figur kann aber nie zum Spieler kommen. Das wäre Variante 2 und für die kann man Method Acting und gezieltes Anspielen/Manipulieren der Spieler ziemlich komplett vergessen. Es sei denn, die Figur ist dem Spieler sehr ähnlich, aber dann lässt sich eh nicht mehr sauber unterscheiden, wer zu wem kommt.
Mein junger Charakter wird von seinem General zusammengestaucht. Ich brauche jetzt als Reaktion darauf eine zornige Trotzreaktion aus meiner Erinnerung.
*Da ist z.B. dann Immersion erreicht, wenn der Spieler aus der Figurenperspektive Entscheidungen trifft, die er für folgerichtig und schlüssig hält, selbst aber ganz anders entscheiden würde. Manchmal wird man dabei sogar - ähnlich wie es dem Romanautor auch mal passiert - von den selbst erstellten (!) Figuren geradezu überrascht.Ähm. okay. Das bezeichne ich nicht als "Immersion" - das bezeichne ich als "Rollenspiel" :o
Das erreicht schnell Bereiche, wo es das genaue Gegenteil der "Situationsimmersion" ist.
Ähm. okay. Das bezeichne ich nicht als "Immersion" - das bezeichne ich als "Rollenspiel" :oEcht? Die meisten spielen nicht so immersiv. Also nur eine Schnittmenge, aber bei weitem nicht dasselbe.
Echt? Die meisten spielen nicht so immersiv. Also nur eine Schnittmenge, aber bei weitem nicht dasselbe.Hans-Peter und Gabi stecken in der Figur.
Und wie YY ja schon erläuterte, gibt es noch den Unterschied Situationsimmersion und Figurenimmersion.
Und spätestens wenn die Emotionen hochkochen, nehme ich nur sehr wenigen Leuten noch ab, dass sie in dem Moment noch in ihrer Figur stecken und nicht als Hans-Peter oder Gabi agieren.
Hans-Peter und Gabi stecken in der Figur.
Weil die Figur ohne Hans-Peter und Gabi gar keine Entscheidungen treffen könnte.
Sie müssen unter Berücksichtigung der Persönlichkeit der Figur entscheiden, wie sie über etwas denkt und fühlt.
Eben, die Entscheidung ist dann nicht die Entscheidung der Figur, d.h. auf Grund der Charakteriesierung der Figur getroffen, sondern die Entscheidung aus der Psoition des Spielers. Sie haben sich quasi aus der Figur herausgezogen/sind durch die larpbedingte direkte Triggerung des Spielers herausgezogen worden und eben nicht mehr in der Figur.Wenn man "in Charakter "ist, trifft man idR. auch Entscheidungen als dieser Charakter.
Wenn man "in Charakter "ist, trifft man idR. auch Entscheidungen als dieser Charakter.Im Idealfall. Da die Situation im LARP aber direkt am Spieler dran ist, trifft in vielen Fällen eben der Spieler die Entscheidung, ohne durch die Figur zu agieren. Im Nachhinein wird das Verhalten dann der Figur zugeschrieben. In dem Moment, wo die Figur und der Spieler sich zu ähnlich sind, verschwimmt die Grenze, wann welche Entscheidung aus wessen Gründen getroffen wurde. Auch bis zur Unkenntlichkeit und da spricht dann Hans-Peter gerne davon, wie immersiv das Spiel war und er wäre voll in seiner Rolle gewesen, wobei er eigentlich nur als Hans-Peter Entscheidungen getroffen hat. Hans-Peter hat als "Hans-Peter im Kostüm" agiert, nicht als "Drendalion", sein Charakter.
Es findet während dieser Zeit eine Art Verschmelzung statt.
Im Idealfall. Da die Situation im LARP aber direkt am Spieler dran ist, trifft in vielen Fällen eben der Spieler die Entscheidung, ohne durch die Figur zu agieren. Im Nachhinein wird das Verhalten dann der Figur zugeschrieben. In dem Moment, wo die Figur und der Spieler sich zu ähnlich sind, verschwimmt die Grenze, wann welche Entscheidung aus wessen Gründen getroffen wurde. Auch bis zur Unkenntlichkeit und da spricht dann Hans-Peter gerne davon, wie immersiv das Spiel war und er wäre voll in seiner Rolle gewesen, wobei er eigentlich nur als Hans-Peter Entscheidungen getroffen hat. Hans-Peter hat als "Hans-Peter im Kostüm" agiert, nicht als "Drendalion", sein Charakter.Ich verstehe, denke ich, was du mir sagen willst.
Ich verstehe, denke ich, was du mir sagen willst.Ja, zu beidem.
Aber hast du schon mal Larp gespielt?
Oder hast du schon mal geschauspielert?
Ja, zu beidem.Ich kenne die von dir beschriebenen Probleme jetzt nicht von mir. Man kann mEn. sowohl im PnP als auch im LARP eine Figur punktuell darstellen und abliefern.
Schauspielerei möchte ich aber wirklich komplett aussen vor lassen, weil dort Szene, Aktionen, Reaktionen und Gefühle bereits im Script vorgegeben und "nur" vom Schauspieler ausgearbeitet werden. Das hat mit dem Problem der Situations- und Figurenimmersion im LARP nichts zu tun. Das ist tatsächlich ein anderes Feld.
Im LARP und LIRP habe ich es auch eben oft erlebt, dass ich in einer Situation war, die ich als "Sascha" anders wahrgenommen habe als als "Charakter". Und dass ich dann den Charakter habe agieren lassen. Das fällt schwerer, je stärker die Situation "Sascha" emotional triggert. Wenn ich z.B. als ausgesprochener Stadtmensch im nassen Wald hocke, weil das Wetter doch nicht so schön wurde wie vorhergesagt, bin ich nicht so gut drauf. Das wird auf mein Spiel abfärben, es sei denn, ich unternehme einen rollenspielerischen Kraftakt, mich von meinen Gefühlen dem Wetter gegenüber zu distanzieren. Aber die Wahrscheinlichkeit ist wohl höher, dass diese (ja gar nicht so bewusst wahrgenommenen) Gefühle das Spiel der Figur beeinflussen. Dabei kommen die ja von "Sascha" und nicht vom "Charakter".
Und diese Vermischung von "Sascha" und "Charakter" findet beim LARP wesentlich häufiger statt, als sich das so mancher LARPer gerne eingestehen würde. ;)
Situationsimmersion ist im LARP total einfach. Man steckt ja per Definition schon IN der Situation. Figurenimmersion ist imho oft sogar schwieriger, eben weil man als Hans-Peter oder Gabi mittendrin statt nur dabei ist.
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Wegen eurem Thread bastle ich an Charakterkonzepten und bin wieder voll drauf, ihr P*nner! Ihr könnt einen trockenen Larper doch nicht wieder in Kontakt mit dem Zeug bringen, god dammit!
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Ich persönlich spiele kein Larp (nachdem ich es in meiner Jugend mal ausprobiert habe), u.a. weil bei all der vielen Mühe, die viele Larper in ihre dann oft wirklich geniale Gewandung stecken, die Kampf-Props für mich persönlich alles unrettbar verderben. Will sagen, diese Latexwaffen; von Feuerball-Stoffsäckchen mal ganz zu schweigen. Passionierte Larper mögen Stein und Bein schwören, dass man das irgendwann gar nicht mehr wahrnimmt, aber das ist dann eben _deren_ Wahrnehmung, nicht meine.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass das Budget für ein ordentliches Mittelalteroutfit mit Kettenhemd weit, weit über dem Budget der Garderobe und Kostüme für TOS und die erste Staffel TNG liegt ;)Ja. Sicher. Die Einstiegskosten sind aber wesentlich günstiger. ;)
Ehrlich gesagt glaube ich, dass das Budget für ein ordentliches Mittelalteroutfit mit Kettenhemd weit, weit über dem Budget der Garderobe und Kostüme für TOS und die erste Staffel TNG liegt ;)
Also was jetzt, reden wir nun von Science Fiction oder von Space Fantasy? :p
(Ich verstehe natürlich das Problem. Ein Raumschiff oder eine Raumstation etc. ist ungleich schwieriger zu simulieren als eine mehr-oder-weniger Mittelalter-Umgebung.)
Man sieht sich selbst auch nicht im Kostüm. Das Kostüm bringt mehr dem Zuschauer etwas.Das sehe ich völlig anders. Erstens sehe ich, was ich anhabe - jedes Mal, wenn ich an mir herunterschaue und vor allem jedes Mal, wenn ich irgendwas mit den Händen mache und das kommt ständig vor. Zweitens fühlt sich mein Kostüm vollkommen anders an als meine Alltagskleidung (ich trage diverse Schichten und jedwede Larpkleidung von mir ist weit entfernt von Jeans+T-Shirt). Drittens trage ich oft Perücken und quasi immer Hüte beim Larp, ersteres habe ich wirklich immer im Blickfeld und zweiteres spüre ich immer.
Man sieht sich vorher im Spiegel im Kostüm aber beim Spiel selbst nicht mehr. Das einzige Bild das du von dir selbst hast, ist die Erinnerung an dein Spiegelbild.
Shadowrun-/Cyberpunk-LARP hat ähnliche Probleme, auch ohne Raumschiffe. Gut aussehende Charaktere/Kostüme sind nicht das aller größte Problem, aber jede Location, die über eine Low-Budget-Kneipe (oder eben ne Stelle im Wald) hinaus geht ist einfach schwierig bis gar nicht umzusetzen: Es fehlt schlicht der "Zukunfts-Aspekt".
Ich habe den Eindruck, bei Fantasy ist da schlicht der Anspruch bzw. die Erwartungshaltung anders.
Unterm Strich stößt alles jenseits von Closed-Room-Szenarien und ganz bestimmten Locations schnell an die Grenzen.