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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Achamanian am 13.07.2018 | 17:13

Titel: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Achamanian am 13.07.2018 | 17:13
Inspiriert von "Zu spät! Ich konnte nicht wiederstehen ..."

Bei mir waren es in jüngerer Zeit Gumshoe und Numenera, gerade von letzterem bin ich aber wieder weit abgekommen.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Chiarina am 13.07.2018 | 17:28
Ich weiß gar nicht, ob ich das Eine System für die Ewigkeit überhaupt finden will!

Sicherlich will ich hin und wieder die Gelegenheit Kampagnen zu spielen. Aber das kann ich bei moderater Fluktuation meiner Systeme doch trotzdem machen!

Ich habe eineinhalb Jahre eine sehr schöne Fatekampagne gespielt. Jetzt spiele ich seit einem Jahr eine tolle Night´s Black Agents Kampagne. Nebenbei haben wir Hillfolk und Apocalypse World ausprobiert (Letzteres läuft noch). Ich genieße das sehr, hin und wieder mal einen anderen Schwerpunkt setzen zu können. Nicht andauernd, im Durchlauferhitzer von OneShot zu OneShot, aber hin und wieder eben.

Ich habe außerdem gemerkt, dass ich auf unterschiedliche Themen Lust habe. Von daher sind manchmal auch unterschiedliche Systeme sinnvoll. Auch das genieße ich - mit ein bisschen Überblick lässt sich für ein bestimmtes Vorhaben ein passendes System aussuchen. Tolle Sache!

Von meiner Warte aus kann ich also sagen: Ich habe noch nie ein System für die Ewigkeit gefunden. Ich habe allerdings auch nicht danach gesucht.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Weltengeist am 13.07.2018 | 17:30
Ach ich weiß nicht - Systeme für die Ewigkeit habe ich gefühlt noch nie gehabt...

Bei mir könnte sich am ehesten noch Hollow Earth Expedition qualifizieren. Das habe ich aber streng genommen nie wirklich verloren - es ist nur mangels offizieller Abenteuer immer so aufwändig, da was vorzubereiten (zumal ich bei Recherche bei Selbstgeschriebenem immer so penibel bin). Dadurch gerät es immer wieder in den Hintergrund. Aber so richtig weg war es eigentlich nie.

Naja, und dann ist da natürlich noch Midgard 5. Da habe ich ja hier vor versammelter Mannschaft geschworen, dass ich das Suchen jetzt endlich Suchen sein lasse und mich auf das altbekannte konzentriere. Pech für Midgard, dass dann gerade Splittermond um die Ecke kam und eigentlich alles besser machte...

Aber sonst - ich probiere ja viel aus, aber ich schwöre eigentlich nie, nichts anderes mehr spielen zu wollen.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Rhylthar am 13.07.2018 | 17:35
Da ich von zwei System geprägt wurde, die in meinen Augen komplett unterschiedlich sind, war mir früh klar, dass es niemals nur ein System geben kann für mich.  :)
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Runenstahl am 13.07.2018 | 17:41
Puh... was zählt denn da ? Für die Ewigkeit ist sicherlich nichts, aber ja es gab schon Systeme bei denen ich dachte das die zumindest für eine gewissen Zeit das Nonplusultra sein werden... die Zeit war dann aber doch schneller vorbei als gedacht.

DSA - War mein erstes System. Kannte nicht anderes, war also das Beste (tm). Als ich dann andere RPGs las (damals z.B. AD&D) habe ich ziemlich schnell gewechselt und nie (oder nur mit grausen) zurückgeschaut.

Savage Worlds - Unter anderem durch den Hype in den Foren war ich nach dem Kauf noch durchaus von dem System angetan. Eine Mischung aus suboptimalem SL sowie arroganten Besserwissern (auch in den Foren) haben es mir dann verleidet. Wobei es auch durchaus echte Negativpunkte hat (Grobkörnigkeit, wahnwitzige Wahrscheinlichkeitskurven der Würfel etc.).

Fate - Als ich Fate las war mir klar das es das Rollenspiel quasi neu erfunden hatte. Elegant, einfach und doch so vielschichtig. Außerdem Regeln die wirkliches Rollenspiel statt "Kill & Loot" unterstützen. Am Spieltisch dann schnell gemerkt das es einfach nicht flüssig funktioniert und inzwischen bin ich davon auch wieder weit weg.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: nobody@home am 13.07.2018 | 17:42
Ich würde sagen, insgesamt dreimal gefunden und zweimal verloren (die dritte Affäre dauert noch an).

Mein erstes "das kann eigentlich alles!"-System war Champions/Hero, als die 4. Edition gerade neu war. Auf die Idee von Universalsystemen hatte mich zwar schon GURPS gestoßen, aber das war gerade zu Anfang eher ein System unter mehreren, die ich auch mochte, und Hero war dann auch das System, das es für mich abgelöst hat.

Als mir Hero dann nach einer Weile doch zu komplex und an einzelnen Stellen zu unrund wurde (das Knappwerden von 4E-Material, während ich zur 5. Edition in den Läden nie wirklich was gefunden habe, mag auch seinen Teil beigetragen habe), war zumindest auf der Theorieebene meine nächste "Entdeckung" Fudge. Nie dazu gekommen, es tatsächlich zu spielen, wie ich zu meiner Schande gestehen muß, aber die Ideen und Ansätze dahinter klangen ansprechend und angenehm flexibel.

Nun, und heutzutage hat Fate seinerseits Fudge abgelöst. Das hat allerdings bis zum Erscheinen von Fate Core gedauert, weil die vorherigen Fate-basierten Spiele, die mir so in die Hände gefallen sind, es gut verstanden haben, das eigentlich recht elegante Kernsystem hinter allem möglichen spezifischen Detailballast so zu verstecken, daß ich seine Existenz zwar erahnen, es aber nicht in Eigenregie "herausschälen" konnte. Danach ging der Übergang schnell; Würfel hatte ich ja schon (8]), und der Fate-Fokus auf mehr "wieder mal einfach nur Abenteuer" und weniger Weltsimulation kam mir einiger Ermüdungserscheinungen in letzterer Richtung wegen ausgesprochen entgegen.

Es kann natürlich immer passieren, daß ich irgendwann in der Zukunft auf ein supertolles neues System stoße, das dann seinerseits wieder Fate vom Thron stößt -- aber bis dieser Fall konkret eintritt, lasse ich das einfach auf mich zukommen, und bis jetzt fühlt sich Fate nach wie vor gut nach einem System an, mit dem ich tatsächlich recht schmerzlos alt (okay, älter ~;D) werden könnte.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Maarzan am 13.07.2018 | 17:44
Ich schraube seit einer Ewigkeit an meinem eigenen System rum und habe den Sichtkontakt mit dem Fertigstellungszeitraum verloren ...

Ansonsten - bisher hatten alle Systeme irgendwo ihre erkennbaren größeren und kleiner klaren Macken, so dass immer klar war, irgendwo muss es auch etwas noch besseres geben. Alles was sich schwer nach unten geändert hat ist die Leichtgläubigkeit und damit der Kaufdrang, wenn mir das nächste System bzw. deren Verkäufer erzählt das wäre es.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Scimi am 13.07.2018 | 17:49
Es gibt definitiv immer wieder Systeme, die mich begeistern, inspirieren, vereinnahmen. Mindestens eins pro Jahr. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwann etwas geben könnte, was all meine Anforderungen erfüllt — die sind einfach zu viele und zu widersprüchlich.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: JS am 13.07.2018 | 17:55
Wie oft gefunden? Gar nicht so selten.

Wie oft wieder verloren? Eigentlich noch gar nicht, weil "für die Ewigkeit" erst nach einigen Tests gilt. Somit sind meine "Ewigkeitssysteme" immer noch meine Lieblinge.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Sashael am 13.07.2018 | 18:06
Ewigkeitssysteme habe ich eine Zeitlang unter den Universalrollenspielen gesucht.
Also erst GURPS, aber das hat mir dann mit seiner elenden Kleinteiligkeit und seinem für mich ungeeigneten Simulationsversuch den Spaß verleidet.
Dann Savage Worlds, das mich tatsächlich eine Weile begeistern konnte, bis mich die Spielpraxis wieder abstieß.
Danach Fate, das ich auch eine ganze Weile ganz gut fand, bis mich die für mich ungeeignete Schwammigkeit und der Fokus auf "Geschichten erzählen" statt "Geschichten erleben" wieder nach etwas anderem suchen ließ.

Mittlerweile suche ich kein Ewigkeitssystem mehr. Ich würde gerne für jede mögliche Spielart ein gutes System haben und zwischen denen Systemhopping betreiben. Aber mein Zeitmangel macht allein der Idee bereits den Garaus. ;D
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: br0adsw0rd am 13.07.2018 | 18:06
Ich muss immer zwischen Rollenspielwelten und Rollenspielregeln unterscheiden.

Wenn Welten mich faszinieren, bleiben sie mir eigentlich ewig erhalten, egal wie sehr mich das eigens dafür aufgesetzte Regelwerk ankotzt, weil man unbedingt was einzigartiges haben will.

Bei Regelwerken bin ich ein kleiner Gigolo, sobald sich etwas für mich besser spielt wird das andere fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel. So hat z.B jede D&D Version die vorherige abgelöst und wenn es was anderes als 0815 Fantasy sein muss, wird Savage Worlds genutzt.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: D. Athair am 13.07.2018 | 18:29
... ich hab während der Suche gemerkt, dass es das für mich gar nicht geben kann.
Was ich gefunden habe sind "Design-Schulen" bei denen die konkreten Systeme immer mal wieder wechseln.

Im Wesentlichen sind das 5 Schulen:

1) W100: Dazu gehören BRP-Abkömmlinge (Renaissance, OpenQuest, Mythras), Maelstrom (v.a. Maelstrom Gothic), WFRP (das erzählerische Tabletop Inquisitor, WFRP2 und die 40K-RSP), Rolemaster (Rolemaster Express, Run Out the Guns!, ...), Hârnmaster, DragonQuest (SPI), Swordbearer ... und etliche, die ich noch nicht entdeckt bzw. mit denen ich mich noch nicht wirklich beschäftigt habe wie Unknown Armies oder Delta Green.

2) OSR: Dazu gehören auch Spiele, die sich verschiedener D&D-Äras bedienen (Blood & Treasure, DCC RPG, ...), B/X-Abkömmlinge (B/X Essentials, LotFP, LabLord, Beyond the Wall ...), oD&D bzw. Sword-&-Wizardry-Abkömmlinge (The Hero's Journey, Crypts & Things, Skyscrapers & Sorceery, White Star, Colonial Troopers, Warriors of the Red Planet, ...), OSR meets Indie (The Cthulhu Hack, The Indie Hack, ...), AD&D-Abkömmlinge (Advetures Dark and Deep), ...

3) Freiform: Kartenbasierter Kram (Idee!, Everway), Prozessorientiere Sachen (Theatrix, Lords of Gossamer and Shadow), Effekbasiertes (Daidalos), Freie Imagination (Amazing Tales)

4) Kleine Indie-Spiele: protocol games (Joan of Arc), Montsegur 1244, Urchin, Dream Askew, ...

5) Abenteuer-Erzählspiele: Pince Valiant Storytelling, Ghostbusters RPG, Lone Wolf Adventure Game/Multiplayer Games Book, Advanced Fighting Fantasy bzw. Stellar Adventures, ...


Ich hab von den Sachen weder alles gelesen noch gespielt, aber an den Spieltisch schaffen es i.d.R. Sachen aus den Gruppen.

Genauso kann ich mittlerweile sagen, welche Schulen mir nicht taugen FFG-Meta-Currency (Genesys, 2d20), 3.X (Pathfinder, ...) und welche unter bestimmten Bedingungen passen (Fate als Fortune System [Hunters of Alexandria]; Savage Worlds für Hollywoodeskes (Star Wars, Zorro, Solomon Kane)].
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Holycleric5 am 13.07.2018 | 18:43
Da ich vermutlich den Strang ausgelöst habe, melde ich mich auch mal zu Wort.

Auch ich spiele seit vielen Jahren Rollenspiel.

Ich habe manche Systeme nur gelesen (z.B. Solipstry, Shadowrun 5)

Manche Systeme habe ich einmal angezockt, um ein paar der Mechanismen zu testen (z.B. Incarnate, Numenera)

Bei manchen Systemen hat es zu einem Oneshot gereicht (z.B. Shadow of the Demon Lord, Midgard 4)

Nur wenige Systeme habe ich längerfristig gespielt, seien es mehrere Oneshots oder eine kurze Kampagne (Splittermond, Rolemaster, Dungeonslayers, Ruf des Warlock)

Nur einer einzigen Systemfamilie habe ich über alle meine Rollenspieljahre -mal mehr, mal weniger stark- die Treue gehalten: DnD

Ich bin mit D&D 3.5 ins Rollenspiel eingestiegen und habe dort meine ersten Schritte als SL und Spieler gemacht.
Den Umstieg auf D&D 4 habe ich mitgemacht, bin dann allerdings zur Konkurrenz (Pathfinder) gewechselt.
Auch die fünfte Edition habe ich mir angesehen, bin jedoch wieder zu Pathfinder zurückgekehrt.

Warum fühle ich mich bei Pathfinder wohl?

Wie mancher Tanelorni vielleicht schon einmal gelesen hat, habe ich 2003 das erste Mal Kontakt zu D&D in Form des Hasbro-Brettspieles gehabt.

Der Spielstil von D&D im Allgemeinen ist besonders im Kampf taktisch und doch fühlt man noch die Action eher als in manchen anderen Systemen.
Es sind viele Klassen spielbar und besonders bei Pathfinder gleichen sich selbst 2 Angehörige der selben Klasse nie vollständig. (Zwei Schurken können immernoch verschiedene Schurkentricks und Fertigkeiten nehmen)

Dennoch ist man nicht nur auf einen kampfbetonten Spielstil festgelegt, ich habe auch oft in Runden mitgespielt, bei denen die Interaktion mit NSC eher im Vordergrund stand.

Am deutlichsten habe ich gemerkt, dass ich "angekommen" bin, als ich mich selbst fragte: "Wie geht's mit Splittermond [Regeltechnisch mein größter Pathfinder-Konkurrent] weiter?"
Meine Antwort war: "Das Setting behalte ich, aber regeltechnisch möchte ich bei Pathfinder bleiben."

Natürlich ist mir bewusst, dass Pathfinder ein System ist, dass sich später [auf höheren Stufen] nur mit guter System Mastery spielen lässt. Aber da ich nun weiß. dass die meisten anderen Systeme (zumindest regeltechnisch) keine Rolle mehr spielen, verwende ich die "gewonnene" Zeit gerne dafür.

Das einzige System neben Pathfinder wird für mich Starfinder sein.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: La Cipolla am 13.07.2018 | 18:58
Nee, kein Interesse an sowas.

Ganz am Anfang vielleicht, aus der seltsamen Idee heraus, es gäbe die "objektiv besten Regeln", wobei ich wie selbstverständlich (!?) irgendwelche Universalregeln im Kopf hatte ... Wo auch immer ich die Annahme hergenommen habe, das wäre eine tolle Idee. Das hat aber zunehmend abgenommen, während sich der Horizont erweitert hat, und heute fällt es mir ernsthaft schwer, auch nur die Motivation nachzuvollziehen. xD'

Ich habe zwar Systeme, die ich seit fast 15 Jahren sehr gerne spiele und wahrscheinlich auch immer gerne spielen werde, aber ich sehe keinen Grund, das auf ein (oder zwei oder drei oder fünfzehn) Spiel(e) herunterzubrechen oder herunterbrechen zu wollen.

Ist wahrscheinlich wieder so ein Thread, in dem ich mir den Post hätte sparen sollen, weil er sich offensichtlich nicht an Leute richtet, die meine Erwartungen an das Medium mitbringen. Dann wiederum, vll. gut hier stehen zu haben, dass das absolut nichts Selbstverständliches ist. :D
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Daheon am 13.07.2018 | 19:09
Ich habe (wider besseres Wissen) immer wieder versucht, ein universelles System zu finden, mit dem ich halt Alles! spielen kann: Es fing mit GURPS an, und lief über BRP und FUDGE zu Fate. Gleichzeitig wird mir aber beim Spielen anderer Systeme immer wieder klar, dass Regelwerke, die auf eine bestimmte Welt oder auf ein bestimmtes Spielgefuehl zugeschnitten sind, eigentlich die bessere Wahl sind.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;)
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: aikar am 13.07.2018 | 19:40
Ich habe (wider besseres Wissen) immer wieder versucht, ein universelles System zu finden, mit dem ich halt Alles! spielen kann
+1. Angefangen hat das bei mir mit Savage Worlds, dann bin ich relativ lang bei Fate gehangen und hab Gurps kurz gestreift, dann war kurz die Hoffnung beim Cypher System...
Inzwischen suche ich auch eher ein passendes System, sage da aber nicht "Ein System für ein Setting" sondern "Ein System für ein Spielgefühl".
Je nachdem ob ich es pulpig, realistisch,... haben will, greife ich jetzt zu unterschiedlichen Systemen, das ist aber nur selten das, das mit dem Setting mitgeliefert wird *g*
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Luxferre am 13.07.2018 | 19:45
Ich dachte mehrfach, dass ich meines gefunden hätte. Aber da mache ich mir nichts mehr vor. Es kommt was, es geht was ... ich bleibe offen für neues. Und so gefällt es mir ganz gut. Geschmäcker ändern sich und demnach auch Systemvorlieben.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Achamanian am 13.07.2018 | 19:46

Ist wahrscheinlich wieder so ein Thread, in dem ich mir den Post hätte sparen sollen, weil er sich offensichtlich nicht an Leute richtet, die meine Erwartungen an das Medium mitbringen. Dann wiederum, vll. gut hier stehen zu haben, dass das absolut nichts Selbstverständliches ist. :D

Doch, genau solche Antworten sind doch interessant!
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Caranthir am 13.07.2018 | 20:17
Mir geht's so wie vielen hier. Ich habe anfangs viel aus- und rumprobiert und bis lange Jahre an Mers/Rolemaster hängengeblieben (fragt bitte nicht nach). Wobei ich auch in dieser Zeit viele anderen Sachen gezockt habe.

Dann wurde irgendwann GURPS mein Haussystem, weil ich mir dachte, dass mir Regeln ansich nicht so wichtig sind. Warum dann immer wieder neue lernen, wenn mich einfach die coolen Hintergründe interessieren. Das System zerbrach dann für mich, als einer meiner Spieler ständig versuchte, das Ding zu f.....

Seitdem sind mir komplexere Regelsysteme ein Graus. Sie bringen mir einfach keinen Mehrwert mehr. J, man addiert da zwei Punkte, zieht einen dort ab, behält fünf im Sinn, dafür dass ich ... keine Ahnung, was mir das bringen soll.

Ich bin dann bei Turbo Fate bzw. Fate Core gelandet, weil das genau das macht, was ich suchte: Die Story ist das Entscheidende, die Spieler entwickeln gemeinsam etwas. Wobei ich gerne auch andere Sachen zocke. DAS System gibt's für mich auch nicht.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: KhornedBeef am 13.07.2018 | 20:42
Einmal, denke ich. Ich hatte SaWo als mein "reicht jetzt"-System vorgesehen, ist jetzt aber nur statt des Systems für alle Fälle nur das System für gewisse Abende. Fate hat eh die besseren Abenteuerwelten ;).
So oder so hätte ich aber trotzdem weitere spezielle Rollenspiele bespielt, allen voran natürlich Warhammer. Das könnte ich auch mit Fate, aber die eigentlichen Systeme haben ihren besonderen Reiz. System matters, und so.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: General Kong am 13.07.2018 | 21:01
Bei mir und meiner Gruppe war es Champions/ HERO 4. Edition: Praktisch alles war möglich, alles wurde auf HERO umgestellt und wir spielten fast 10 Jahre nur noch HERO.

Dann kam die 5. Edition: Das war für mich dann irgendwie "alter Wein in neuen Schläuchen", zumal das Regelwerk auch optisch nicht mehr auf dem Stand anderer Rollenspiele war - manche Illus waren aus Regelbüchern recycelt, die ich aus Spielen von 1984 kannte - allerdings schrieben wir 2000!

Wir haben es noch gespielt, aber irgendwie war für mich die Luft ziemlich raus: Aufwändig in der Charaktererschaffung, hoher Vorbereitungsaufwand, Kämpfe spielen sich wie Schachpartien und dauern zu lang für unsere 4-Stunden-Sitzungen - da schafft man gerade einen Kampf pro Sitzung. Und bei Chmapions kam es duchaus früher vor, dass man bei einem K.O. schon mal 45 min warten musste, bis man wieder in den Kampf eingreifen konnte. Da ist heute die Sitzung rum!

 Die 6. Edition steht nun bei mir im Schrank - ungenutzt.

Zur Zeit ist Savage World bei mir das System der Wahl: Eingängig, flexibel, meine Spieler sind in den Regel drin und die Kämpfe und Manöver laufen interessant und rund und für den SL hält sich der Verwaltungsaufwand für Gegner (Angeschlagen oder weg vom Fenster bzw. 3 Wunden abhalten für ein oder zwei Obermotze) sehr in Grenzen.

Ich würde aber nicht alles danach spielen wollen.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: YY am 13.07.2018 | 22:42
Wirklich gesucht habe ich das eine, ultimative System in einem relativ kurzen Zeitraum so um die Jahrtausendwende - als ich zum ersten Mal wirklich Geld und Zeit dafür hatte und obendrauf einen gefühlten Bedarf.
Zumindest die ernsthaften Kandidaten habe ich aber erst gefunden, als ich die Suche aufgegeben hatte (hier passendes Zen-Gelaber einfügen ;)).

Ich stelle fest, dass ich für sehr vieles immer wieder bei GURPS lande, weil das seine Stärken bei ziemlich vielen Dingen hat, die ich gerne im Spiel sehe.
Da habe ich mir schon unzählige Male die Frage gestellt "gibt es eine Regel für..." und dann erkannt, dass es sie nicht nur gibt, sondern sie auch zu 95% dem entspricht, was ich mir da auf die Schnelle zurechtgelegt hatte, falls es nichts gegeben hätte.
Funktioniert einfach (ist aber nicht einfach ;D).

Es gab eine recht lange Phase, in der mein "go to"-System aber Savage Worlds war. Daran habe ich mich einerseits über die Jahre satt gespielt und andererseits gehen mir diverse Faktoren immer mehr auf den Keks, je mehr ich zum grantigen alten Sack werde :P ;D
Nicht zuletzt die Regelentwicklungen der letzten Jahre und die kleinen Blicke hinter die Kulissen, die damit zusammenhängen.
Ist nicht mehr mein Spiel und wäre unter anderen "historischen" Umständen wohl auch nicht so lange so prominent in meinem Portfolio gewesen.
Also: War nie das "ich brauche nichts anderes mehr!"-System, aber wurde zumindest sehr intensiv genutzt und geht heute so gar nicht mehr an mich. Entspricht also am Ehesten der Fragestellung.


Ansonsten gibt es noch eine Reihe von Systemen, die im Grunde alle sehr ähnliche Dinge gut können, mir aber trotzdem jedes für sich gefallen. Von denen würde ich auch keins für alles hernehmen. Das ist mehr wie eine Sammlung von (teils ziemlich obskuren) Oldtimern, die alle ihren eigenen Charme haben und sich einfach nicht untereinander ersetzen können.
Sammler-/Liebhaberstücke eben.
Die sind dann auch der Grund dafür, dass ich so gar kein Bedürfnis habe, alles mit einem einzigen System abdecken zu wollen, obwohl die fast alle in die gleiche Kerbe oder in die gleichen zwei Kerben schlagen.


Wenn ich allerdings meinem Vergangenheits-Ich eine kleine Rollenspiel-Flaschenpost zurück ins Jahr 1992 schicken dürfte, wäre das aktuell Mongoose Traveller 2nd* mit einem Stapel Hausregel- und Bastelvorschlägen und einer Riesenerläuterung, wieso weshalb warum.
Und der kleine Kasper würde sich auch nichts anderes mehr anschauen (müssen), wenn er auf mich hören würde - aber natürlich würde er nicht ;D ;)

*Warum denn jetzt das und nicht GURPS?
Weil das rein theoretisch das eine System ist, aus dem ich alles für mich Nötige mit geringem Aufwand rausholen kann und das genau die Art von hinter scheinbarem Minimalismus versteckter Komplexität und Vielseitigkeit hat, von der ich lange fälschlich dachte, sie bei Savage Worlds gefunden zu haben.
In der Praxis habe ich wie gesagt gar nicht die Absicht, so eine Reduktion vorzunehmen. Lieber stehen da mehrere Systeme auf Augenhöhe nebeneinander und ich nutze, wonach mir gerade der Sinn steht.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Kardinal am 13.07.2018 | 23:39
Gurps, erst 3e, dann 4e. Gefunden, nie verloren. Ich nutze auch andere Systeme, aber nur in Sonderfällen.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Runenstahl am 13.07.2018 | 23:43
Gefühlt beantworten die meisten hier gar nicht die Frage des OPs. Es wird NICHT euer jeweiliges ultimatives System gesucht, sondern eines das ihr dafür gehalten habt und inzwischen eher nicht mehr so toll findet.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: felixs am 13.07.2018 | 23:53
Ich hatte sowas noch nie und werde sowas vermutlich auch nie haben.

Was ich mehrfach hatte, waren Systeme, von denen ich dachte, dass ich die gern ausführlich spielen würde. Und dazu kam es dann oft nicht. Allerdings liegt das auch nur teilweise an den Systemen, sondern oft mehr an der Schwierigkeit, Gruppen dafür zu finden.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: rillenmanni am 14.07.2018 | 00:18
Bei mir DSA. Ich habe es immerhin 20 Jahre lang quasi mono gespielt.
Jetzt spiele ich eigtl nur noch anderes. Ich laufe nicht vor einer DSA-Runde weg, und DSA1 laufe ich sogar hinterher, aber unterm Strich haben sich meine Vorlieben einfach verschoben.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: schneeland am 14.07.2018 | 00:25
Nicht so richtig - am nächsten dran wäre wohl D&D 3.x, das ich wirklich lange und intensiv gespielt habe und damit viel Spaß hatte (ich hab' auch immer mal wieder etwas anderes gespielt, aber bin am Ende dann doch wieder bei meiner Stammrunde und D&D gelandet). Aber vor ungefähr 3 Jahren hatte es sich dermaßen totgelaufen, dass ich kurz drüber nachgedacht habe, das Rollenspielen ganz an den Nagel zu hängen. Glücklicherweise bin ich dann erst über D&D 5 und dann über sehr viele andere Systeme gestolpert. In den letzten Jahren war dann eher das Problem, dass ich kurzfristig sehr angetan von neuen Systemen bin, die Begeisterung dann aber schnell wieder abflaut (prominentestes Beispiel: Savage Worlds).
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: D. Athair am 14.07.2018 | 00:38
[...] sage da aber nicht "Ein System für ein Setting" sondern "Ein System für ein Spielgefühl".
Geht mir genauso.


Und deswegen als Ergänzung:

Meine 5 Schulen repräsentieren verschiedene Vorlieben.
Was eigentlich bei allen nicht wirklich viel Sinn macht, ist Story-Crafting und Powergaming (auch wenn es da mMn jeweils immer noch Nischen für gibt und geben soll) zu wollen.


Die W100-Schule legt für mich Wert auf Plausibilität und Simulation. Die Spielwelten existieren als Maßstab relativ für sich und sind nicht zuerst Bühne der SC. Sie sind Gegebenheiten in welche die Personagen hineingeworfen werden. Viele der Spiele arbeiten mit Kulten, Fraktionen, Kulturen, Loyalitäten, usw. von denen die SC in Anspruch genommen werden. Die SC sind eher keine Helden durch ihre Kompetenz sondern vielmehr durch das, was sie tun. Zufall und Schicksal, Regeln und Normen ... spielen eine Rolle.

Die OSR-Sachen können Exploration und Weirdness ganz gut. Hier stehen die SC mehr als oben im Fokus. Kompetenzen und die Rolle in der Gruppe ist wichtig, aber es gibt nur basale systemimmanente Wechselwirkungen. Figurenentwicklung (i.S.v. Persönlichkeitsentwicklung) und Story entstehen emergent. Der doch irgendwo rigide Regelkern gibt Orientierung und Anknüpfungspunkte für Rulings und Hausregeln, sodass sich der Regelsatz mit der Zeit immer besser an die Gruppe anpasst.

Bei den Freiform-Sachen kommt zum tragen, dass die eigentlich zentralen Regeln die Gruppenabsprachen und das vorsichtige gemeinsame Gestalten des gemeinsamen Vorstellungsraumes sind. Die systemischen Regeln bilden einen groben Rahmen und ne Basis, dass alle zumindest spielmechanisch auf einem Nenner sind. Das Spiel selbst hat gern assoziativen Charakter.

Die Abenteuer-Erzählspiele haben "Abenteuer" wie in Abenteuerromanen zum Thema. Sense of Wonder und (altersunabhängige) Heldenreise spielen da eine Rolle, ohne dass deswegen eine explizite dramaturgische Struktur nötig wäre. Eine solche erzählerische Struktur etabliert sich mMn emergent im Lauf des Spielens.

Indies/Story Games dagegen funktionieren für mich nach bestimmten "Rhythmen". Das kann durch szenische Reihung oder andere Fokussetzungen passieren (wie zu erwerbende und zu bezahlende Ressourcen wie in Torchbearer oder Urchin). Hier geht's um die dramatischen Schicksale der Figuren. Außerdem würde ich dem Ganzen (auch bei Action-Sachen) eine gewisse introspektive Qualität (oder Wirkung auf die Spielenden) zuschreiben. Auch eine explorative Dimension kann ich wahrnehmen, die aber auf ganz andere Ebenen zielt, als die der anderen oben genannten Schulen.   

Es gibt auch ein paar Spiele außerhalb der Schulen, die ich toll finde, aber da ist der Aufwand das durchzuziehen für mich höher.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: ArneBab am 14.07.2018 | 13:51
Ich habe mit DSA angefangen. Das war viele Jahre lang wie Rollenspiel eben ist.

Dann habe ich einige Jahre Shadowrun 2 und 3 gespielt. Da hat eigentlich alles gepasst.

Von Shadowrun sind wir dann für eine eigene Welt auf Gurps gewechselt. Und 2002 habe ich dann angefangen, dafür ein eigenes System zu schreiben, weil Gurps vom Spielgefühl her nicht zu meiner Vorstellung von der Welt gepasst hat. Das spielen wir jetzt seit 10 Jahren, und es passt für vieles.

Zwischendrin habe ich Mechanical Dreams geleitet. Das war von Welt und System her das intensivste, das ich je kannte, und es hat alles zusammengepasst. Aber es war zu viel Vorbereitungsaufwand, und ich wollte mein eigenes System leiten.

Seit unsere langjährige Runde sich immer weiter verstreut hat und Treffen so seltener werden, spiele ich jetzt auch Splittermond und Savage World (Welt: Mutant Chronicles). Beides ist schön, fühlt sich aber nicht wie ein System für die Ewigkeit an.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Rowlf am 14.07.2018 | 15:11
Hi, hi, ich bin schon oft in die Falle getappt, dass ich im Brustton tiefster Überzeugung von einem System ausging, das meine Bedürfnisse für immerdar befriedigen wird. Gut, manchmal waren es zwei, aber...

Jedenfalls waren es in den frühen Neunzigern ganz klar und ständig abwechselnd Midgard 3 und Shadowrun 2 (je nach Jahr war es das eine oder das andere).

In den späten 90ern war es dann plötzlich für immer und ewig GURPS, das gefühlt alle Probleme löste und unendliche Weiten versprach. Natürlich währte diese Ewigkeit maximal 2 Jahre...

Anfang der 00er kam dann plötzlich Midgard 4 und war (ihr könnt es schon erraten) für immer und ewig das Einzige und Beste ever!

Kurz drauf war ich völlig von Shadowrun 4 überzeugt, dann aber doch wieder Midgard, dann aber doch wieder Shadowrun...

Bis ich dann in einer wahren Epiphanie erkannte, dass Dungeonslayers überhaupt das Beste seit geschnitten Brot sein muss. Zumindest für mindestens anderthalb Jahre...

Dann entdeckte ich Savage Worlds für mich und das war natürlich die endgültige Antwort auf alle Fragen. Wobei, dann faszinierte mich FATE, das noch vieeeeel, vieeeel besser und definitiv endgültig (!!!) die große 42 darstellte. Zumindest, bis ich es mal etwas länger spielte...

However, ich bin sehr begeisterungsfähig und nach so gut 25 Jahren auch endlich mir bewusst, dass es immer nur ein aktuell perfekt passendes System gibt, was sich jederzeit ändern kann. Wer mich heute im Moment nach meinem Liebling fragt, dem antworte ich vermutlich doch wieder SaWo. Morgen kann es ein PbtA-System oder doch wieder irgendwas FATE-iges sein. Oder was gaaaaaanz anderes...
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Fezzik am 14.07.2018 | 15:40
Gesagt hab ich das nie und gern Ausflüge in andere Systeme gemacht, als da wären MERS, DSA, MIDGARD, Dungeonslayers, Dungeon World, Hollow Earth Expedition, Symbaroum, Fantasy AGE.

Aber das einzige was hängen geblieben ist, ist D&D in Form seiner etlichen Retroklone, es wartet immer brav daheim das ich von diesen "Flittchen" ablasse und wieder eines der Bücher aus dem Schrank nehme  :-*
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: D. Athair am 14.07.2018 | 17:27
... ich hab während der Suche gemerkt, dass es das für mich gar nicht geben kann.

Hmmm ... mir ist nochmal was eingefallen:

Es gab schon immer mal wieder Zeiten, in denen ich meinte "das eine System"TM finden zu müssen, dass die spezialisierten Spiele nicht reichen würden. Ein Spiel, das in jede Richtung abwandelbar ist.

Das erste Mal war das, nachdem ich eine Weile verschiedene Spiele (Earthdawn, WFRP 2nd, Schattenjäger, Indies, Versuche mit Deadlands) gespielt hatte und ich auch einige Spiele hatte, deren Settings ich noch spielen wollte. Das muss 2007/2008 gewesen sein. Nachdem Freunde mit Savage Worlds experimentierten, war das das Spiel welches "meines" werden sollte.
Also Explorer's Edition besorgt und Deadlands Reloaded und Low Life (und später Solomon Kane) ... bei nem Freund verschiedene OneShots gespielt (unter anderem zu Pirates of the Spanish Main). Später hab ich bei ihm in ner Savage-Star-Wars-Runde mitgespielt, die ganz großartig war. Auch andere Leute haben SW für mich geleitet. Meine eigenen Versuche kamen aber nie wirklich bis zum Spieltisch. Ich blieb da immer vorher schon hängen. Ich wollte und dachte, dass die Regeln mich begeistern, aber das taten sie dann doch nicht genug. Irgendwie war das Spielgefühl für mich am Ende immer zu hollywoodesk. Nicht, dass ich sowas nicht spielen wollte, aber halt nicht leiten.
... dann kamen doch wieder die spezialisierten Spiele und der "Schulaufbau" setzte sich fort (der zu dem Zeitpunkt aus WFRP2nd, D&D B/X und Prince Valiant Storytelling bestand).

Einige Zeit später, als derselbe Freund wieder seine GURPS-Phase hatte (und ich einige Zeit vorher von HERO gehört hatte), meinte ich auch ein System zum Systembau für haben zu wollen. Auch da machte ich ähnliche Erfahrungen, sodass es beim Lesen von Sidekick/HERO 6th Basic + The Widening Gyre blieb. Dieses Punktekauf- & Konstruktions-Ding hat schon seinen Charme, liegt mir am Ende aber einfach nicht so wie ich wünschte, dass es sei. (Schulaufbau: + Everway, + Stormbringer/Elric!, + LabLord, + Dark Heresy)

... als sich die W100-Schule verstärkte, hatte ich dann den Eindruck das mit Hilfe des Big Golden Book (BRP) auf ein Regelwerk stützen zu wollen. Auch hier hat der Generalisten-Ansatz nicht funktioniert. Stattdessen setzten sich W100-Spezialisten-Systeme durch: Maelstrom Gothic, River of Heaven, Dark Streets, WFRP2nd ... Mythras könnte noch klappen (weil es nicht Generalist genug ist).

Ach und nach HERO gab es das, was ich für W100 beschrieb auch für die OSR. Aber auch da: Das große Buch der D&D Regeln funktioniert für mich nicht. Stattdessen: Beyond the Wall, Crypts & Things, The Cthulhu Hack, B/X Essentials ... und hoffentlich bald DCC RPG.


Edit: Ne kurze Fate-Begeisterung gab es, als Starblazer Adventures rauskam auch. Das ist aber schnell wieder verhallt. Gerade durch Malmsturm, Fate Core und Turbo Fate. Wenn ich da nochmal was machen sollte, dann zuerst mit Hunters of Alexandria. Das ist stabil und konkreter als FC und FA. Auch an SBA könnte ich mich nochmal versuchen wollen, weil das ebenfalls recht konkret (wenn auch sehr umfangreich ist).



Edit: Mittlerweile kann ich einschätzen, welche Gefühle ich einem Spiel entgegenbringen muss, dass ich es wirklich leiten mag.
Hat aber lange gedauert. (Mythras zu leiten wird wohl erst mit Mythic Britain was. Spielen sollte vorher gehen. Da wir wohl in Thennla spielen werden dürfte das die Blockade gegenüber dem Taskanischen Imperium bei mir lösen und Luther Arkwright sollte - nach ein bißchen Spielpraxis - dann auch gehen.)
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Moonmoth am 14.07.2018 | 17:30
Oh, ich habe viel verschiedenen Kram gespielt, bis mit RuneQuest 3 (in der deutschen Version von WDS) ein System kam, das ich wirklich sehr gemocht habe und immer noch mag. Meine damaligen Mitspieler kamen aber mit „komischem Kram“ in der Hintergrundwelt (Glorantha <3) nicht klar und dann landeten wir nach Mehrheitsbeschluss bei DSA, das ich nicht mochte. Erst bei AD&D (2.Ed.) fühlte ich mich dann wieder einigermaßen wohl - das funktionierte einfach gut. Warhammer Fantasy war dann aber  einfach cooler und es fühlte sich mit dem W100 System ein wenig mehr nach meiner alten Liebe RQ an.  Die Affaire mit WHFRP ging eine ganze Weile weiter, bis ich GURPS entdeckte und bald der vollsten Überzeugung war, dass man alles mit GURPS spielen kann und ich nie wieder ein anderes System brauchte.
Nun, danach kam Midgard 3, aber mit den Regeln wurde ich nie warm, das ganze Ding war mir zu unelegant, dröge und blutleer.

Ich brauche ein passendes Spiel für den gewünschten Spielstil und Mechaniken, die zum Genre passen. Das kann ein System unmöglich leisten. Ich bevorzuge aber leicht zu lernende, gut durchdachte Ansätze, die den Spielfluss unterstützen und nicht bremsen. Was ich sicher nicht mehr brauche, sind lange Kalkulationen mit Erfahrungspunkten etc.

Pathfinder brachte mich nach Jahren zurück ins Rollenspiel und ich bin immer noch ein Freund des Systems, neue Kampagnen würde ich dann aber doch lieber mit D&D 5 beginnen, eben weil es weniger crunchig ist.

Fate Core funktioniert einfach in der Praxis so gut und flüssig, dass ich für diesen erzählerischen Berich eigentlich kein anderes System brauche, wenn es im Fate-Stile betrieben werden soll - also gern etwas cinematisch und larger-than-life.  Plus, meine Gruppe mag Fate richtig gern, auch wenn sie anfangs wirklich gefordert wurden.

Was mir fehlt, ist noch ein flottes Old-School-System, das aber nicht zu altmodisch daherkommt und nicht sklavisch den alten Kram nachbaut, dafür aber viele fertige Abenteuer hat, um mal flott ein bisschen unkomplizierten, aber gut strukturierten Kram zu spielen. Das könnte wohl DCC RPG werden - mal schauen was System Matters mit der deutschen Ausgabe auf den Weg bringen.

Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 20.07.2018 | 14:36
Also ich spiele seit 24 Jahren "DSA" und bin in meiner Runde super-zufrieden. Ausprobiert habe ich schon D&D, Pathfinder, Old-Schol-D20-Systeme, Exalted, WoD, SavageWorlds, The One Ring, Cthulhu, Earthdawn, Midgard, Ars Magica, Wushu, LARP,  Warhammer und ein paar andere auf Cons und Rollenspielfreizeiten. Diese anderen Systeme konnten mich selten lange fesseln.

Der Grund dafür ist sicher die vertraute Gruppe (super-eingespielt, Atmosphäre und Immersion werden mühelos und rasch extrem tief) und die Tatsache, dass was wir "DSA" nennen, kaum noch DSA ist: Ich habe das System recht stark von DSA3 als Startpunkt "weg-entwickelt" (ab und zu mit Hilfe anderer Gruppenmitglieder, meistens aber nach meinen Ideen). Die Charaktere reisten auf andere Kontinente, und nun sind sowohl Regeln als auch Welt eigentlich Eigenbau, mit einigen Elementen von DSA. Das heißt, mein kreativer Impuls und das Bedürfnis der Mitspieler nach einerseits Kontinuität (Charaktere lange spielen zu können) und andererseits Entdeckung/Neuem werden regelmäßig befriedigt und Weiterentwicklung findet sowohl Setting- als auch regeltechnisch ständig statt. Das, und die sehr eingespielte Gruppe machen das Erlebnis tendentiell intensiver als alle kurzzeitigeren Runden. Wobei die anderen Systeme mir auch Inspiration gaben - wobei dies eigentlich noch häufiger Literatur, Film und PC-Spiele taten. In erster Linie Abenteuer/Szenarien sauge ich gerne gute aus allen Systemen ein und passe sie an.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: D. Athair am 20.07.2018 | 17:40
Ich habe das System recht stark von DSA3 als Startpunkt "weg-entwickelt" [...]
"Do-it-yourself" war mit DSA3 und vorher noch weiter verbreitet. Hab ich schon oft mitbekommen. Mit DSA4 verschwand das.
Titel: Re: Wie oft habt ihr schon euer System für die Ewigkeit gefunden und verloren?
Beitrag von: Drantos am 20.07.2018 | 19:42
Das erste System - wo bei mir das Gefühl aufkommt, ich will in dem Bereich (Fantasy) nichts anderes mehr leiten - ist D&D 4e. Das passt für mich einfach. Man kann genausogut Rollenspiel betreiben, wie mit jedem anderen System. Aber das taktische Kampfsystem macht es für mich herausragend. Die Gruppe muss zusammen arbeiten, um Erfolg zu haben. Alle Klassen sind wichtig und ausgezeichnet dafür geeignet, ihre jeweilige Rolle auszufüllen. Bei nahezu jedem anderen System fehlt mir die Dynamik auf dem Schlachtfeld. Bei Splittermond, DSA 4.1, Midgard 5 und Rolemaster (spiele ich öfter mal) bekomme ich jedesmal das kalte Grausen, wenn ein Kampf droht - laaaangweilig. Man müsste schon ein Spiel rausbringen, dass das dynamische und taktische Kampfgeschehen noch besser hinbekommt, um mich von D&D 4e wieder weg zu bekommen.

Ich suche zurzeit noch ein Science Fiction System. Ein paar stehen hier rum, die mich alle nicht begeistern konnten. Ich hab den deutschen Coriolis Kickstarter unterstützt. Vielleicht wird es ja was für mich.


cu Drantos

P.s. Hab ich erwähnt, dass ich D&D 4e recht gern spiele  :)