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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Faras Damion am 7.08.2018 | 13:50

Titel: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Faras Damion am 7.08.2018 | 13:50
Ein lapidare, gemeinsame Vergangenheit mag ich ja gar nicht. Es versetzt mich immer in eine Schockstarre.

Was ist aus der guten alten Zusammenführung geworden? Als man ausgesandt wurde, den Prinzen zu retten und sich nach und nach in verschiedenen Situationen kennenlernen konnte. Und eine enge Freundschaft wuchs.

Es fällt mir extrem schwer, Charakterspiel zu betreiben, wenn der Hintergrund nicht genau geklärt ist. Wie lange kennen die Figuren sich? Inwieweit vertrauen sie sich? Darf man Anekdoten improvisieren? Greife ich damit nicht in das Konzept der anderen ein. Und das im Spiel, wo man sich auf die Handlung konzentrieren soll.

Grr.

Ich mag einen ausführlichen Hintergrund meiner Figuren. Gerne viele Seiten lang. Das hilft mir mich in den Charakter reinzuversetzen. Der Hintergrund wird dabei auch im Spiel angepasst. Kein Problem, kein Konzept überlebt den ersten Abenteuerkontakt. Dann werden die Änderungen im Gehirn genau gespeichert.

Den Hintergrund muss auch sonst niemand lesen. Der SL bekommt ein paar Ziele und Motivationen, Verbindungen und Feinde, Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Mit den Mitspielern werden Prinzipien und Ziele abgesprochen. So dass man genügend Konflikte hat, um interessantes Spiel zu bieten, aber es die Gruppe nicht zerreißt. So das man Gemeinsamkeiten findet ohne Szenen zu rauben. Ich werde immer gelobt für meine Charaktere im Gruppenzusammenspiel und Abenteuer-Kompatibilität. Und meine grandiose Charakterdarstellung, die anderen Spotlight gibt und perfekt zu den Abenteuern zu passen scheint.

Das liegt daran, dass ich den Hintergrund kenne und weiß, was die Figur an Alpträumen hat, zu wem sie im Notfall rennt und was ihr das Herz bricht. Dass ich mir vorher überlege, welche Anspielmöglichkeiten ich bei jedem anderen Gruppenmitglied habe.

Das heißt nicht, dass ich nicht mal mit anderen Spielern gemeinsame Hintergrund festlege. Aber das ist nicht in 5 Minuten abgeklopft, sondern intensive Arbeit. Und auf keinen Fall mit Improspielern, die plötzlich die glückliche Kindheit durch ein Trauma ersetzt, weil es cooler ist. Dürfen sie gerne bei ihrer Figur machen. Aber nicht wenn meine Figur die Schwester ist.

Bin ich komisch?


Wieso ist es plötzlich so schick, eine gemeinsame Hintergrundgeschichte festzulegen? Und warum wird so wenig Mühe reingesteckt?

Mit "ihr habt dieselbe Stammkneipe" könnte ich ja noch leben, aber man muss sich ja gleich das Leben gerettet haben.


Geht das noch anderen hier so?

Oder habt ihr Tipps? Wie fällt es mir leichter?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Megavolt am 7.08.2018 | 13:53
Ein lapidare, gemeinsame Vergangenheit mag ich ja gar nicht. Es versetzt mich immer in eine Schockstarre.
Was ist aus der guten alten Zusammenführung geworden?

Ich knirsche meinerseits eher mit den Zähnen, wenn ich bemerke, dass jetzt ein unschätzbar wertvoller Freitag Abend mit Tavernenspiel verdimpfelt wird, damit "man sich kennenlernt, bevor dann um 23 Uhr noch schnell der Questgeber auftritt.".  ~;D

Wir haben doch keine Zeit, Mann!

Es reicht völlig, wenn das Abenteuer damit beginnt, dass einer Figur eines Mitspielers, die schreit und kotzt, behelfsmäßig der Oberarm kauterisiert werden muss, weil sie versehentlich den Türgriff des Dungeons angefasst hat*.

(*Na, wer kennt den hervorragenden Lamentations-OneShot?  ~;D)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 7.08.2018 | 13:58
Tatsächlich ist "Zeit" genau das Problem, weshalb ich auch schon sehr oft als SL auf "Ihr kennt euch schon." zurückgegriffen habe. Ich spiele inzwischen so selten und meistens sind es pro Gruppe auch nur wenige Spielabende, ehe sie wieder zerfällt (meistens aus ... Termingründen! Yay!) ... und dann will ich nicht den zweihundertsten Aufguss von

"Okay, wir gehen über die Hängebrücke."
"Moooooment, mein Charakter kennt deinen gar nicht. Der traut dir nicht. Wieso sollte er jetzt einfach mit dir über die wackelige Hängebrücke gehen?"
(setze hier weitere Diskussion von mehreren Minuten ein)
"Okay ... wir gehen dann doch über die Hängebrücke."

erleben.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Zarkov am 7.08.2018 | 14:05
Ich setze bei sowas voll und ganz auf die Spieler. „Kennt ihr euch? Woher?“ Oder andersrum, wenn ich nicht der Spielleiter bin, sorge ich von mir aus dafür, daß mein Männchen mit der Gruppe zusammenkommt; im Idealfall etablieren wir die ganze Gruppe auf einmal. Und zwar je schneller desto besser – solange ein Charakter nicht in der Fiktion etabliert ist, sitzt der Spieler am Tisch und dreht Däumchen, weil die Spielfigur noch nicht auf dem Brett ist.

Alternative zum „woher kennt ihr euch“: direkt in medias res einsteigen. „Also, los geht’s! Nach mühseligen Wochen steht ihr endlich vor dem Turm …“
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: General Kong am 7.08.2018 | 14:07
Eine kurze Beschreibung der Sc finde ich gut, so nach dem Motto: "Ich bin Glorfindel, habe langes, blondes, lockiges Haar, spitze Ohren, trage eine riesige Streitaxt und eine rostige, blutverschmierte Kettenbrünne. Achja, ich bin Halbork, wiege 120 kg reine Muskelmasse und bin ein Charisma 16 Barbar. UUUUARRRRH!"

Prima, dann ab in die erste Reihe und: LOOOOOS geht's!

In laufenden Kampagen kommt dann auch noch der "geheime SC-Handschlag" hinzu.
Dann also:" Ich bin Glorfindel blablabla ein Charisma 16 SC-Barbar. UUUUARRRH!"

Gruppenmitgliedsausweis unterschreiben (hier, hier, und hier der Durchschlag für dich) und dann ab in die erste Reihe und: LOOOOOS geht's!

So machen wir das.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Marduk am 7.08.2018 | 14:08
In sehr vielen Fällen sind Gruppenzusammenführungen ein Krampf für den SL. Ich muss im ungünstigsten Fall für jeden Charakter einen Grund liefern, warum er jetzt in Kleintupfingen im Gasthaus sitzt (ja, es gibt Spieler, die finden dann selber einen Grund, aber auch genug Spieler, die dann sagen : Also mein Charakter geht nie in ein Gasthaus, sondern schläft in der freien Natur oder ähnliches).
Auch ist die Motivation des Paladins jetzt mit dem Schurken zusammenzuarbeiten immer eine schwierige Sache, wenn es Wildfremde sind, die sich eben erst getroffen haben. Wenn es jedoch alte Jugendfreunde sind, von denen einer auf die schiefe Bahn geriet,dann ist es etwas glaubwürdiger.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 7.08.2018 | 14:09
Wenn jemand mit der Tavernen-Nummer kommt oder Der Baron haut Helden herbeigerufen, bin ich raus. Also natürlich ertrage ich das, aber nur widerwillig.

Neben der Zeitfrage, werden da nur Phrasen gedroschen (oder klassisch andere Kneipengäste) und jeder holt alles raus, was ihm über die Welt und das Setting einfällt, um es möglichst kompliziert zu machen. Der Zwerg spielt die volle Klaviatur seiner Resentiments gegen den Elfen, der Schurke klaut dem Paladin das Streitross und der Barde versucht erstmal die Kriegerin ins Bett zu bekommen.

Gähn! Und was passiert dann 20 Minuten später? Die Gruppe aggiert zusammen, versteht sich blind, reagiert auf unausgesprochene Pläne und hat alles vergessen, was davor passiert ist. Es gibt keine Konsequenz als einen in die Pleite getriebenen Tavernen-Wirt.

Und nach getaner Arbeit bleibt man ein Leben lang zusammen. Oder hat bei euch schon mal ein Held gesagt. "War nett, Anteil her und suche Abenteuer und Abwechslung..."?

Das ist natürlich überzogen, aber in der Sache meistens genauso. Die Gruppe muss keinen detailierten Hintergrund haben, das würde eher behindern, da man nicht nachträglich Fakten und Historie schaffen kann. Aber es macht es viel einfach, wenn die Gruppe schon lange durch das All fliegt oder mal bei diesem Sicherheitsjob in Budpest miteinander zutun hatte oder wenigstens in Teilen zusammen gereist ist.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 7.08.2018 | 14:11
Ich sage mal differenziert: 5 Minuten vor Spielbeginn "So, ihr kennt euch schon, macht mal" funktioniert wohl nur, wenn man schon gut als Gruppe eingespielt ist. Bzw. da spielt man dann vielleicht so etwas metamäßig etwas von früher weiter oder so.
Ansonsten hat FD recht: Das ist Arbeit. Daher: eine Session vor Spielbeginn "Ihr kennt euch alle, wir haben nächstes Mal grob diese Rahmenbedingungen und machen nix gotteslästerliches" Geht mit vernünftigen Spielern, die kommunizieren. Ich habe auch absolut keine Abneigung dagegen, zusammen Charaktere zu erstellen, und finde den konsequenten Ansatz von Fate, für das , was da Designziel ist, prima. In beiden Fällen: Zeit reinstecken.
Dann gibt es noch diverse elegante Wege, die einige Rollenspiele by Design gehen, in anderen Fällen muss der Spielleiter das einstielen: Ein konkretes verbindendes Element, an dem sich der weitere Ablauf halbwegs berechnbar aufhängt, um ein geschlossenes Abenteuer* zu ermöglichen. Klassisch ist da Horror, wenn man zügig zu dem Punkt kommt, an dem der Horror alle Charaktere in welchem Sinne auch immer von den anderen Menschen isoliert. Anderes Beispiel ist die Prämisse "It's your job". Delta Green und Esoterrorists nutzen beides haben daher meiner Erfahrung nach kein Problem mit der ganzen Thematik. Man kann das alles auf die Spitze treiben, aber da kenne ich mich nicht so aus.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Nodens Sohn am 7.08.2018 | 14:12
Zeit! Das ist genau das Thema.
Ich lasse meine Spieler beschreiben, woher sie sich kennen und weshalb sie zusammen als Gruppe durch die Lande ziehen. Und los geht's. Ich möchte in den wenigen Stunden, wo wir uns treffen Abenteuer erleben und nicht kennen lernen spielen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: SeldomFound am 7.08.2018 | 14:12
Wenn es "Ihr kennt euch schon" heißt das für mich: Keine Zeit für großes Charakterspiel, ihr kommt jetzt eine Herausforderung, die von euch perfektes, taktisches Zusammenspiel erfordert, ansonsten frisst der Drache eure Gruppe.

Es ist für mich die Präferenz für eine Spielweise, die sich direkt an die Fähigkeiten der Spieler richtet und nicht an die Spielfiguren.


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Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2018 | 14:14
Ich hab ja den Vorteil einer Gruppe, die quasi mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks alle 14 Tage spielt (gerade ist Sommerpause, aber das ist die Ausnahme), und das schon seit Jahren. Und da erlauben wir uns den Luxus, die Charakterzusammenführung langsam zu machen. Im Übrigen bedeutet "die Charaktere lernen sich kennen" NICHT (oder nur im langweiligsten Fall, den es zu vermeiden gilt) "die Charaktere sitzen in der Taverne und erzählen sich ihre Hintergrundgeschichte". Das Kennenlernen passiert IM SPIEL. Was MACHT der Charakter, wenn plötzlich XY passiert? Wie REAGIERT er, wenn er mit Z konfrontiert wird. Und wenn langfristig die Beziehung der Charaktere untereinander eine Rolle spielen soll, dann ist es von großem Vorteil, wenn alles relevante IM SPIEL passiert, und nicht in der Hintergrundgeschichte festgelegt wird.

Aber umgekehrt: Wenn ich auf einem Con in einem 4-Stunden-Slot einen Dungeon lösen will, dann ist es schlicht am praktikabelsten, dass man festlegt, dass die Charaktere sich kennen und Abenteurer-üblich gegenseitig vertrauen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 7.08.2018 | 14:16
Versteht mich nicht falsch. Ein langsames, gemeinsames Kennenlernen fänd ich auch deutlich geiler als das "Ihr kennt euch schon."
Aber bei mir ists einfach so, dass man kaum eine Runde länger als 3 oder 4 Spielabende zusammenhält, ehe alles wieder zerfällt. Das ist schade ... aber die wenige Zeit dann noch mit kennenlernen verschwenden? Ich weiß nicht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 7.08.2018 | 14:18
Wenn jemand mit der Tavernen-Nummer kommt oder Der Baron haut Helden herbeigerufen, bin ich raus. Also natürlich ertrage ich das, aber nur wiederwillig.

Neben der Zeitfrage, werden da nur Phrasen gedroschen (oder klassisch andere Kneipengäste) und jeder holt alles raus, was ihm über die Welt und das Setting einfällt, um es möglichst kompliziert zu machen. Der Zwerg spielt die volle Klaviatur seiner Resentiments gegen den Elfen und der Barde versucht erstmal die Kriegerin ins Bett zu bekommen.

Gähn! Und was passiert dann 20 Minuten später? Die Gruppe aggiert zusammen, versteht sich blin, reagiert auf unausgesprochene Pläne und hat alles vergessen, was davor passiert ist. Es gibt keine Konsequenz als einen in die Pleite getriebenen Tavernen-Wirt.

Und nach getaner Arbeit bleibt man ein Leben lang zusammen. Oder hat bei euch schon mal ein Held gesagt. "War nett, Anteil her und suche Abenteuer und Abwechslung..."?

Das ist natürlich überzogen, aber in der Sache meistens genauso. Die Gruppe muss keinen detailierten Hintergrund haben, das würde eher behindern, da man nicht nachträglich Fakten und Historie schaffen kann. Aber es macht es viel einfach, wenn die Gruppe schon lange durch das All fliegt oder mal bei diesem Sicherheitsjob in Budpest miteinander zutun hatte oder wenigstens in Teilen zusammen gereist ist.
Lustig, dass du das so erzählst, wir hatten das mal so versucht: Jeder macht seinen SC, man trifft sich irgendwo. Ein paar Sessions später saß ein Zwerg* im Kerker eines Halblingscamps, der von dort stammende Halbling haderte mit seinen sünden, der Druidin wurde es dabei so anders dass sie einfach weg ging, und der latent antisoziale Kleriker und der hyoersoziale Barde mussten gucken, was sie jetzt daraus machen.
Von allen drei Möglichkeiten (Taverne, dann hartes metagaming; Taverne, dann hartes Charaktergaming; Ein bisschen Kollaboration beim Charakterbau, dann Taverne) definitv die dümmste :D

Edit: * für Doppelmord an Holzschwert tragenden Halblingen, kleines Missverständis
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2018 | 14:21
Solche und ähnliche Anforderungen gehört eben VOR die Charaktererschaffung, damit das entsprechend da bereits konstruktiv abgesprochen und berücksichtigt werden kann.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 7.08.2018 | 14:22
Von allen drei Möglichkeiten (Taverne, dann hartes metagaming; Taverne, dann hartes Charaktergaming; Ein bisschen Kollaboration beim Charakterbau, dann Taverne) definitv die dümmste :D

Aber ein Geschichte, die man immer noch erzählen kann: Ziel erreicht :D

Charaktere zusammen erstellen und jeder zu Hause in seinem Kämmerlein, ist glaube noch ein ganz anderes Thema. Natürlich gibt es Buildoptimierer oder Leute, die einfach das ganze Setting mit allen Quellen kennen wollen, um die stimmstige Lösung zu finden. Aber zusammenerstellen finde ich immer noch am besten.

Ist aber eine generelle Frage. Kennt sich die Gruppe und woher? Hat sie sich zusammengefunden, weil sie sich ergänzt oder wollen wir ganz bewusst eine Gruppe mit Definitionslücken spielen oder sind es Spezialisten???

 
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2018 | 14:23
Versteht mich nicht falsch. Ein langsames, gemeinsames Kennenlernen fänd ich auch deutlich geiler als das "Ihr kennt euch schon."
Aber bei mir ists einfach so, dass man kaum eine Runde länger als 3 oder 4 Spielabende zusammenhält, ehe alles wieder zerfällt. Das ist schade ... aber die wenige Zeit dann noch mit kennenlernen verschwenden? Ich weiß nicht.

Klar, wenn man das als verschwendete Zeit sieht, dann lässt man es halt. Aber sich im Charakterspiel kennen zu lernen macht (mir/uns) ja SPASS!
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 7.08.2018 | 14:24
Mir grundsätzlich auch @pyromancer. Aber wenn man im Grunde bei jedem 3. Spielabend eine neue Gruppe "zusammenführen" muss ... dann wirds irgendwann ziemlich ermüdend.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 7.08.2018 | 14:26
Aus meiner Sicht ist das Teil des "Gruppenvertrags", bzw. muss über Absprachen geregelt werden.

Ich mag aus Gründen der Zeitersparnis lieber mit gegenseitig bekannter Gruppe starten. Man kann dann ja in gegenseitiger Absprache immer noch Dinge miteinbauen, also die gemeinsame Vergangenheit (die ja auch gar nicht lang sein muss) noch rückwirkend gestalten.

Alles Geschmackssache, würde ich meinen.
Aber die Art von Geschmackssache, über die man kurz reden sollte, damit sich niemand übergangen fühlt.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Caranthir am 7.08.2018 | 14:30
Ich lasse vor Spielbeginn kurz schildern, woher sich die Helden kennen. Die Betonung liegt auf "kurz". Für langes Tavernenspiel und ewiges Kennenlernen habe ich einfach keine Zeit und Lust mehr.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 7.08.2018 | 14:41
(In der Abfolge umgestellt, damit ich meine Gedanken besser sortieren kann)

Es fällt mir extrem schwer, Charakterspiel zu betreiben, wenn der Hintergrund nicht genau geklärt ist. Wie lange kennen die Figuren sich? Inwieweit vertrauen sie sich? Darf man Anekdoten improvisieren? Greife ich damit nicht in das Konzept der anderen ein.

Gerade das ist doch innerhalb von wenigen Minuten gemacht - muss nicht bürokratisiert per Checkliste sein, aber im Grunde gehe ich an diese Fragen genau so heran.
Wichtig ist, wie gut man sich kennt und was man füreinander tut.
Fast alles andere ist Beiwerk. Ob man sich jetzt 2, 5 oder 10 Jahre kennt, ist für mich nur eine Zahl auf dem Papier. Bespielt und damit "echt" erlebt habe ich diesen Zeitraum sowieso nicht, also bleibt er erstmal ziemlich farblos.

Und natürlich darf man grundsätzlich Anekdoten improvisieren. Wenn einem Betroffenen was nicht passt, möge er es sagen.

In ähnliche Richtung:
Ich mag einen ausführlichen Hintergrund meiner Figuren. Gerne viele Seiten lang. Das hilft mir mich in den Charakter reinzuversetzen.

Ich komme damit überhaupt nicht klar. Mache ich freiwillig schon nicht und erst recht nicht, wenn ich soll oder gar "muss".
Wie oben angeklungen: Was ich mir ausdenke oder verkrampft zu Papier bringe, bleibt für mich großteils irrelevant.
Mir ist es lieber und wichtiger, den SC selbst im Spiel zu entdecken - z.B. über o.g. improvisierte Anekdoten, spontanes Füllen von bewusst gelassenen Lücken usw.
Das ist für mich im Spielablauf allemal interessanter und führt nach einiger Zeit zu runderen und lebensnäheren Charakteren, als ich sie mir im stillen Kämmerlein hätte ausdenken können. 


Was ist aus der guten alten Zusammenführung geworden? Als man ausgesandt wurde, den Prinzen zu retten und sich nach und nach in verschiedenen Situationen kennenlernen konnte. Und eine enge Freundschaft wuchs.

Da bin ich ganz bei Prof. Farnsworth.

Zusammenführungen, SC-Kennenlernsitzung(en) u.Ä. sind für mich erfahrungsgemäß Zeitverschwendung.
Kein brauchbarer Spieler zielt ernsthaft darauf ab, seinen Charakter explizit nicht in die Gruppe zu kriegen, weil der Hintergrund dem entgegensteht.
Was bleibt also? "Going through the motions" und durch Reifen springen, die einem irgendwelche Phantome aus der Urzeit des Rollenspiels hinhalten. Weil man das ja irgendwie so macht, obwohl die Gruppe eigentlich keinen Bock drauf hat und jeder denkt: "Wann kennen wir uns denn jetzt endlich alle, damit das Abenteuer anfangen (lies: das eigentliche Spiel losgehen!) kann?"

Wenn auf der Metaebene klar ist, dass man definitiv zusammen spielt und man Spaß an ein bisschen Geplänkel hat - ok, lasse ich gelten.
Aber mir geht es enorm auf den Keks, wenn der eine seine verlorene Schwester sucht, der andere das verschollene Schwert von Huttenoringius dem Älteren, der nächste will seinen Elefanten zurück haben und der letzte den ollen Buddhakopf, alles liegt in unterschiedlichen Himmelsrichtungen und jeder will in jeder gottverdammten Sitzung von den anderen neue Begründungen hören, warum er denn jetzt nicht einfach gehen sollte.


Ich sage als SL schon lange nicht mehr: "Woher könntet ihr euch denn vielleicht kennen? Ihr müsst aber auch nicht..."
Stattdessen: Natürlich kennen die sich! Weil sie die gleiche Uniform tragen. Weil sie in der gleichen Zelle sitzen. Weil sie Geschwister sind. Weil sie alle für Geld Leuten ins Gesicht schießen und dieses Geld schon geflossen ist. Weil ich es schlicht so gesetzt habe und es im Spiel von der ersten Sekunde an keinen interessiert, weil es dringendere Probleme gibt.

Und als Spieler mache ich es ähnlich - oder mache zumindest das deutliche Angebot, etwas zu überspringen, was ich als lästige Pflichtübung ohne großen Mehrwert empfinde. 


Wieso ist es plötzlich so schick, eine gemeinsame Hintergrundgeschichte festzulegen? Und warum wird so wenig Mühe reingesteckt?

Ein gemeinsamer Hintergrund erspart einem viel zielloses Rumgeeier und ungewollte Brüche sowie Missverständnisse.
Und aus meiner Perspektive ist da keine große Mühe nötig; auf die Funktionskategorien runtergebrochen landet man bei einigen wenigen Möglichkeiten - von denen sucht man sich eine aus und malt sie beliebig an.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Der Nârr am 7.08.2018 | 14:57
Hinsichtlich der wertvollen Zeit, finde ich irritierend, wenn angesichts geplanter 50-100 Termine in einer Kampagne die paar Stunden die für eine gute Einführung drauf gehen ach so schlimm sind dass man die unbedingt überspringen muss ;). Wohlgemerkt angenommen, dass die Einführung nicht "ihr sitzt in der Taverne" oder "ihr seid alle an dem Ort, habt aber keinen Grund, irgendwie miteinander in Kontakt zu kommen" ist. Diese hin und her - da habe ich auch keine Lust drauf, aber nicht, weil mir meine Zeit zu schade wäre, sondern weil es an sich schon kacke ist! Eine gut gespielte Einführung, in der jeder Spielercharakter seinen Auftritt bekommt und die Chance zu einem tollen ersten Eindruck, das hat doch was. Warum man darauf bei einem Kampagnenstart verzichten sollte "um Zeit zu sparen" entzieht sich mir.

Umgekehrt erlebe ich dann immer wieder SL, die bei einem ONESHOT unbedingt eine Einführung ausspielen wollen und das dann auch gerne mit ganz viel Tavernenspiel...

Eine gemeinsame Hintergrundgeschichte finde ich aber auch gut, wenn die denn hinreichend erklärt wird und nicht nur "ihr kennt euch schon" ist. Man kommt ja sowieso nicht drumherum, sich abzusprechen und über Motivationen und Ziele zu sprechen. Schließlich muss man ja vermeiden, dass ein Charakter "eigentlich gar keinen Grund hat, mit der Gruppe zu gehen / den Auftrag anzunehmen" oder wie jemand schon sagte "going through the motions" zu vermeiden, also warum nicht auch schon gemeinsame Hintergründe besprechen?

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Tarin am 7.08.2018 | 15:00

(*Na, wer kennt den hervorragenden Lamentations-OneShot?  ~;D)

Ich hab das Ding mal auf einer Sandbox in den Sümpfen nahe der KOTB platziert. Die nicht ganz unbefangenen Spieler hörten die Beschreibung eines alten Turms in den Sümpfen, um den herum immer Gewitter herrschen. Die Reaktion im O-Ton: „Ah, DER Turm. Also, dann lassen wir die Sümpfe doch einfach erstmal aus und kümmern uns um die Höhlen.“ (Hallo, Dolge  ;D)

—————-

Zum Thema: Ich war am Tisch nie Schauspieler und suche auch nicht zwingend Immersion oder Vertiefung in meinen SC. Ich sehe SC viel eher als die Werkzeuge an, durch die die Spieler Einfluss auf die Geschichte am Tisch nehmen. Mir genügt es daher völlig, die SC OT zu vernetzen und dann mit besagter Geschichte loszulegen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: ManuFS am 7.08.2018 | 15:09
Was ist aus der guten alten Zusammenführung geworden?

Sie langweilt mich nach all den Jahren. Zutiefst. Das ist Zeit, die ich lieber für Spiel in der tatsächlichen Kampagne verwende, denn mit den dort passierenden Geschichten identifizieren sich die Charaktere weit mehr, als mit sich aus den Finger gesaugten "Wir müssen jetzt irgendwie Freunde werden" Szenen und Backstory-Happen, an die sich am zweiten Abend sowieso keiner mehr erinnert.

Meine Ansage an Spieler beim Start einer neuen Kampagne ist: "Wir spielen Kampagne X. Die hat ungefähr dieses grobe Thema. Macht Charaktere die mit anderen zusammenarbeiten wollen und kümmert euch darum, dass ihr eine brauchbare und stimmige Gruppe seid." Das kann auch beinhalten, dass es Charaktere gibt, die erstmal etwas quer stehen. In meiner aktuell geleiteten ETU Kampagne hat einer der Charaktere Doubting Thomas, glaubt also nicht an Übernatürliches, und versucht dauernd für die ganze Gruppe alles zu rationalisieren. Großartige soziale Konfliktszenen, aber der Char will trotzdem Leuten helfen und ist deshalb bei der Gruppe (auch wenn er die anderen Chars für Spinner hält).
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: JS am 7.08.2018 | 15:12
Ich bevorzuge als Spieler und SL immer eine gemeinsame Vergangenheit oder zumindest rudimentäre, sympathiegetragene Bekanntschaft der SC. Das spart allen Seiten i.d.R. Nerverei und Blödsinn, wenn sie sich einigermaßen an ihre Charkonzepte halten.

Ich fand diese Zusammenführungen häufig einfach nur absurd bis lächerlich, weil wildfremde Personen unterschiedlichster Wesensarten stets ungeheuer aufgeschlossen gegenüber den anderen waren und gleich vertrauensvoll jedem gemeinsamen Unternehmen und Risiko zustimmten. Wenn mir ein SL eine "Zusammenführung" präsentiert, schalte ich innerlich meistens gleich ab und lasse den Quatsch schnell über mich ergehen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Ifram am 7.08.2018 | 15:13
Kennenlernszenen sind schon hundert Mal da gewesen und entsprechend ausgelutscht. Trotz der verschiedenen SC kann ich sie nur noch langweilig finden. Die Investition von Zeit rentiert sich nicht in Spielgenuss. Die Community wird älter und hat vieles schon gespielt. Falls es tatsächlich einen Trend gibt, kommt er daher.


Damit man als SC nicht mit wildfremden alten Freunden in eine Szene geschmissen wird, sind ein paar Worte um etwas zu vereinbaren natürlich sinnvoll. Man kann sich auch die Charakterbögen und Hintergründe schicken (und hoffen, dass man selber und die anderen mehr als einmal mehr als einen flüchtigen Blick darauf werfen.)
Irgendwie stimmt man die Gruppe meist sowieso ab. Auch die Themengruppe Söldner verteilt sich auf Pionier, Sanitäter und Sprengstoffspezialist um nicht vier Abziehbilder nebeneinander laufen zu haben.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 7.08.2018 | 15:15
Beim erspielten Kennenlernen habe ich es zu oft erlebt, dass irgendwann irgendwer (theoretisch) sagen musste: "Also Leute, eigentlich kann ich keinen von euch leiden." Das torpediert im schlimmsten Fall die Kampagne und ruiniert alles bis dahin erspielte. Zweimal genau diesen GAU erlebt.
Es muss ja nicht gleich die verschworene Gemeinschaft sein, aber eine Abhängigkeitskette ist nach meinen Erfahrungen bei meinen Runden Pflicht (SC zu Bruder zu Teamkollege zu Lebensretter zu altem Kindheitsfreund, der der SC ist z.B.). Das ist imho besser als die alten Kamellen, wo die SCs nach dem ersten bestandenen Abenteuer "durch die Ereignisse zusammengeschweißt" auf ewig zusammenbleiben, obwohl eine Weiterreise von mindestens  einem von ihnen viel logischer wäre.

Abgesehen davon, dass ich mehr als eine halbe DIN-A4-Seite Charakterhintergrund heute nicht mehr ertrage. Im Oma-ohne-Lesebrille-Schriftsatz. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Swafnir am 7.08.2018 | 15:17
Wir hatten am Sonntag drei neue Spieler in einer laufenden Kampagne. Da blieb nicht viel mehr als zu fragen: Woher kennt ihr euch, wie verknüpfen wir das? Sonst wären wir zu gar nichts gekommen. Zumal dann beim Kennenlernen immer einer querschießt und am Ende torpediert das das ganze Spiel.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 7.08.2018 | 15:20
Ich mag ja inzwischen die "Ihr kennt Euch von früher" Indoktrination. Sprich: Die Leute haben früher mal zusammen gearbeitet/gedient/gelebt/was-auch-immer, sich dann die letzte Zeit auseinandergelebt und kommen jetzt wieder zusammen.
Das erledigt die ganze "Kennenlernerei" Sache und auch die "Vertrauen" Thematik.
Und es kompensiert die ganze Unvertrautheit, die die Spieler mit den unvertrauten Charakteren haben, denn die Zeitspanne der Trennung macht eben auch Unterschiede plausibel.
Ein "so hab ich mir deinen Charakter aber überhaupt nicht vorgestellt" wird zu "früher warst Du aber anders"!

Und ja, das ist eine Frage von Zeit, von "nicht-schon-wieder" und von "welchen-Nutzen-hat-das"?
Ganz ehrlich: Man kann die Zeit besser verplempern als mit Kennenlern-Spielchen.
(wer anderer Meinung ist, kann mich gern als Gastspieler einladen - ich spiele dann den Sozialpädagogen-Elfen-Onkel, der die Gruppe dann mit ECHTEN "Setzt-Euch-mal-im-Kreis-hin-nehmt-euch-bei-den-Händen-bildet-mal-eine-Gruppendynamik-und-singt-bitte-alle-mit" Kennenlernspielchen in den Wahnsinn treibt. Das wird dann natürlich auch beim Kennenlernen von JEDEM NSC durchexerziert. Oder spielt ihr so oberflächlich, dass NSCs anders behandelt werden, als Spielerfiguren?)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: wild dice am 7.08.2018 | 15:29
One Last Job baut sehr schön auf genau dieser gemeinsamen Vergangenheit auf und noch besser, es entsteht der Hintergrund im Spiel.
Eine sehr empfehlenswerte Lösung, wenn man nicht wieder stundenlange Zusammenführung spielen will.
Ich hatte so etwas mal auf einer Convention und es war sooo schrecklich.
Ich bin inzwischen ein Freund von "Ach übrigens, ihr kennt euch schon..."
Sicher auch der zum Teil geringeren Zeit für das Hobby geschuldet.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 7.08.2018 | 15:34
Irgendwie stimmt man die Gruppe meist sowieso ab. Auch die Themengruppe Söldner verteilt sich auf Pionier, Sanitäter und Sprengstoffspezialist um nicht vier Abziehbilder nebeneinander laufen zu haben.

Randbemerkung:
Fähigkeiten (oder stärker: Nischen) haben mit dem Hintergrund nur bedingt zu tun.
Auch mit identischer spielmechanischer Ausrichtung können die SCs völlig unterschiedlich rüberkommen - und umgekehrt.

"Reine" Mechanik und Hintergrund sowieso sonstige "weiche" Ausgestaltung man mMn recht deutlich getrennt halten.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Der Nârr am 7.08.2018 | 15:54
Beim erspielten Kennenlernen habe ich es zu oft erlebt, dass irgendwann irgendwer (theoretisch) sagen musste: "Also Leute, eigentlich kann ich keinen von euch leiden."
Und wenn man sofort losspielt können die sich besser leiden? Wieso? Scheint mir irgendwie unlogisch zu sein.
Abgesehen davon muss gegenseitige Sympathie ja nicht das sein, was die Gruppe zusammen bringt. Das ist ja auch stark von der Core Story abhängig.
Wenn ein Kennenlernen darauf basiert, dass man die Charaktere alle in eine Taverne setzt und die sich total interessant und sympathisch finden dass sie beschließen, gemeinsam loszureisen, ist das natürlich reines Glücksspiel ob das klappt.

Also meiner Ansicht nach bleibt es bei der Frage, wie man so ein Kennenlernen gut ausspielen kann und nicht ob.

Wenn man z.B. gemeinsame Hintergründe beschließen kann, kann man die nicht auch einfach mal ausspielen? Kann ja auch in Form einer Rückblende geschehen.

Ich kann mich jedenfalls in ausgespielte Hintergründe immer leichter hineinversetzen bzw. mich daran erinnern und in mein Charakterspiel einbauen als irgendwas bloß besprochenes oder gar "von oben" befohlenes.

Erst neulich hatten wir einen Kampagnenstart, in dem ein Spieler eine tolle Idee für eine Einführung seines Charakters hat. Der SL hat das komplett übergangen zugunsten von "ihr kennt euch schon, so und so seid ihr zum Auftraggeber gekommen, er erzählt euch folgendes". Aus meiner Sicht ist da etwas verloren gegangen, denn die Szene die der Spieler sich überlegt hätte, hätte nicht nur den Charakter schön vorgestellt, sondern wäre auch etwas gewesen, woran man sich zurückerinnern kann. Die Verhandlung über den Lohn des Auftraggebers wird wohl eher nicht lange im Gedächtnis bleiben. Aber naja, dafür haben wir halt Zeit gespart ;).
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Derjayger am 7.08.2018 | 15:56
Bei mir hat sich "je kürzer, desto besser" etabliert. Ich würde ausführliche Vorstellungsszenen lieber erleben, wenn die Beteiligten mehr lösungsorientiert (also warum die Chars trotzdem zusammenarbeiten werden) und weniger "mein Charakter will deinem volles Pfund aufs Maul hau'n" spielen würden. Es ginge ja beides, wenn man passende Lösungen gleich mitdenken würde. Aber das tun anscheinend auch die RPG-Veteranen nicht, deshalb hab' ich da keinen Bock mehr drauf  :P
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2018 | 16:00
Eine faul dahingerotzte "Charakterzusammenführung" a la "Ihr trefft euch alle in einer Kneipe. Spielt mal aus, wie ihr euch kennenlernt!" ist natürlich oft Kacke. Man KANN das aber auch in gut machen, wenn man sich (bzw. wenn sich alle) für fünf Pfennig Mühe geben. Ich hab auch schon auf Cons sehr gute Charakterzusammenführungen erlebt, die spassig und actionreich waren und auch nicht stundenlang gedauert haben.

Eine Motivation für die Charaktere, gemeinsam "die Kampagne zu spielen" kann man auch so finden, und das ist auch gar nicht schwer. Bzw. wenn die Gruppe, wie bei einigen hier aus der "Ihr kennt euch eh schon"-Fraktion, sowieso nach 3-4 Sitzungen zerbricht, dann braucht man diese Motivation auch gar nicht.

"Böh, Charakterzusammenführung ist langweilig, hatte ich schon 100 Mal" ist wie "Böh, schon wieder ein Dungeon, hatte ich schon 100 Mal." oder "Böh, schon wieder ein ungeklärter Mordfall, hinter dem Tentakel-Kultisten stecken, hatte ich schon 100 Mal." oder  "Böh, schon wieder in ein Konzerngebäude einbrechen, und am Ende verarscht uns der Johnson, hatte ich schon 100 Mal." Langweilig ist es, wenn man es langweilig macht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: JollyOrc am 7.08.2018 | 16:01
In der Regel handwedele ich auch ein "ok, Ihr kennt Euch" - oder spiele halt so Storykram wo der gemeinsame Hintergrund bei der Charaktererstellung mit rausfällt.

Die Frage ist doch aber auch: Wofür macht man da Charaktere?


Für den Fall #1 finde ich das Kennenlernen schon noch ok, wenn gut gemacht. Ansonsten.. lass Dir wenigstens was gutes dafür einfallen! :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Moonmoth am 7.08.2018 | 16:06
Was sich für mich wirklich bewährt hat:
 Die Gruppe von Charakteren wird zumindest in den Grundzügen am Tisch gebaut - mit Betonung auf Gruppe. Das ist zwar in vielen Rollenspielen mit erzählerischen Tendenzen (also Fate und Co.) generell so vorgesehen, funktioniert aber auch in klassischen Systemen sehr gut.  Die Spieler sollen sich schon überlegen, was sie für einen Haufen spielen wollen (z.B. "wir waren früher alle mal zusammen in einer Einheit, jetzt sind wir Söldner!") und den Platz darin für jeden der Charaktere, die SL gibt einen groben Rahmen vor ("mag sein, dass ihr eine Söldnereinheit wart, aber jetzt seid ihr auf der Flucht aufgrund eines Verbrechens, das ihr nicht begangen habt!") und den Tonfall der ganzen Sache ("Ihr wollt nicht so richtig ernst genommen werden, aber eure Gegner müssen euch ernst nehmen!").

Einen (kurzen und bitte lückenhaften) Hintergrund kann man dann immer noch verfassen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 16:10
Zitat
Ein lapidare, gemeinsame Vergangenheit mag ich ja gar nicht. Es versetzt mich immer in eine Schockstarre.
Mag ich auch nicht.
Zitat
Was ist aus der guten alten Zusammenführung geworden? Als man ausgesandt wurde, den Prinzen zu retten und sich nach und nach in verschiedenen Situationen kennenlernen konnte. Und eine enge Freundschaft wuchs.
Das ist bei uns die Norm.
Dafür wird sich die Zeit einfach genommen.
Zitat
Es fällt mir extrem schwer, Charakterspiel zu betreiben, wenn der Hintergrund nicht genau geklärt ist. Wie lange kennen die Figuren sich? Inwieweit vertrauen sie sich? Darf man Anekdoten improvisieren? Greife ich damit nicht in das Konzept der anderen ein. Und das im Spiel, wo man sich auf die Handlung konzentrieren soll.

Grr.
Bei uns kennen sich die Figuren am Anfang einfach wirklich noch nicht.

Zitat
Ich mag einen ausführlichen Hintergrund meiner Figuren. Gerne viele Seiten lang. Das hilft mir mich in den Charakter reinzuversetzen. Der Hintergrund wird dabei auch im Spiel angepasst. Kein Problem, kein Konzept überlebt den ersten Abenteuerkontakt. Dann werden die Änderungen im Gehirn genau gespeichert.
Jepp. Wobei ich keine Seitenlange Hintergründe brauche. Ein paar Ideen reichen mir schon.

Zitat
Den Hintergrund muss auch sonst niemand lesen. Der SL bekommt ein paar Ziele und Motivationen, Verbindungen und Feinde, Fähigkeiten und Unfähigkeiten. Mit den Mitspielern werden Prinzipien und Ziele abgesprochen. So dass man genügend Konflikte hat, um interessantes Spiel zu bieten, aber es die Gruppe nicht zerreißt. So das man Gemeinsamkeiten findet ohne Szenen zu rauben. Ich werde immer gelobt für meine Charaktere im Gruppenzusammenspiel und Abenteuer-Kompatibilität. Und meine grandiose Charakterdarstellung, die anderen Spotlight gibt und perfekt zu den Abenteuern zu passen scheint.
In den mir bekannten Gruppen spielt einfach jeder den Charakter den er mag, (auch wenn er mal schräg ist).
Funktioniert auch. (Weil-"mein Charakter ist halt so"--ist nur eine blöde Ausrede- Es heißt eigentlich- "Sei kein Arsch"(als Spieler) Und wenn man das weiß, kann man fast jeden SC kompartibel spielen)
Bzw. erschafft ihn so, dass er auch mit anderen SC händelbar und spielbar ist.
Zitat
Das liegt daran, dass ich den Hintergrund kenne und weiß, was die Figur an Alpträumen hat, zu wem sie im Notfall rennt und was ihr das Herz bricht. Dass ich mir vorher überlege, welche Anspielmöglichkeiten ich bei jedem anderen Gruppenmitglied habe.
Vor dem Abenteuer kann man sich mal ein paar Gedanken machen, wie man welche Figur mal fordert bzw. anspielt.
Vieles ergibt sich auch spontan.

Zitat
Bin ich komisch?
Nein


Zitat
Wieso ist es plötzlich so schick, eine gemeinsame Hintergrundgeschichte festzulegen? Und warum wird so wenig Mühe reingesteckt?
Keine Ahnung.
Vermutung 1: Angst des SL?
Angst, die Spieler könnten Figuren erschaffen, die nicht in die Gruppe passen. (Weil ein Spieler kann ja nichts für das Verhalten .... )
Oder Angst, dass einem als SL im Abenteuer die Improvisation fehlt. Man will auf Nummer sicher gehen.
Möchte schon im Vorfeld die größtmögliche Kontrolle über die Figuren und das Abenteuer haben.
Vermutung 2: Keinen Spaß am Rollenspiel.
Vielleicht mögen die Spieler nicht so gerne Rollenspielen (nur fürs Kennenlernen). Und möchten diesen Teil lieber überspringen.
Ist ihnen vielleicht auch generell unangenehm für ihre Figur zu sprechen. Also nehmen sie so ein SL Angebot dankend an.
Vermutung 3: Mangelnde Empathie des SL/ Fügsame Spieler
Die Spieler würden eigentlich gerne. Aber der SL sieht es als nicht so wichtig an- deshalb legt er fest, dass es übersprungen wird.
Hier müssten die Spieler halt mal was sagen.
Vermutung 4: Zeitmangel.
Die Spieler haben wenig Zeit sich zu treffen, und wollen die Spielzeit damit nicht noch weiter einschränken.
Vielleicht spielen sie auch zu selten, als dass sich ein langsamerer Aufbau der Beziehungen lohnen würde.
-Dann lieber schnell und direkt ins Abenteuer.


Zitat
Oder habt ihr Tipps? Wie fällt es mir leichter?
Was soll dir denn leichter fallen?
 :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Timberwere am 7.08.2018 | 16:41
Man kann auch die "Leben gerettet"- oder "können sich nicht ausstehen"-Verknüpfung erstmal nur völlig grob in den Raum stellen und dann im tatsächlichen Spiel das Fleisch auf die Knochen bringen. Das hat in meiner Erfahrung jetzt schon mehrmals gut funktioniert, unter anderem bei meinem derzeitigen Hauptcharakter, den ich mit Begeisterung spiele und der im Spiel seine Tiefe gewonnen hat, nicht vorher.

Und auf einer solchen Basis können trotzdem im Spiel dann die "echten"/"tiefen" Beziehungen zu den anderen Charakteren entstehen. Das eine schließt das andere nicht aus.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Achamanian am 7.08.2018 | 16:50
Ich mag ja inzwischen die "Ihr kennt Euch von früher" Indoktrination. Sprich: Die Leute haben früher mal zusammen gearbeitet/gedient/gelebt/was-auch-immer, sich dann die letzte Zeit auseinandergelebt und kommen jetzt wieder zusammen.
Das erledigt die ganze "Kennenlernerei" Sache und auch die "Vertrauen" Thematik.
Und es kompensiert die ganze Unvertrautheit, die die Spieler mit den unvertrauten Charakteren haben, denn die Zeitspanne der Trennung macht eben auch Unterschiede plausibel.
Ein "so hab ich mir deinen Charakter aber überhaupt nicht vorgestellt" wird zu "früher warst Du aber anders"!

Auf die Idee bin ich noch nie gekommen - werde ich demnächst mal ausprobieren!
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: TKarn am 7.08.2018 | 16:51
Ich bin der Meinung, dass ist etwas für die Vorgeschichte der Spieler. Wieso soll denn immer nur der SL bei so etwas kreativ werden?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Grandala am 7.08.2018 | 17:07
Also ich spare mir die Zusammenführung als SL inzwischen immer. Es frisst einfach nur Zeit und gibt den "Wundersamen Einzelgängerischen" Figuren nur die Möglichkeit das Spiel an sich zu blockieren.

Meine Antwort auf das Problem liegt in der Session 0. Die Spieler haben die Aufgabe zu konzipieren, warum und woher die Chars sich bereits kennen. Das wird mit oder nach der Charaktererschaffung erledigt und schon weiß jeder beim ersten Termin was zum Henker ihn erwartet. Für alles andere hab ich keine Zeit bzw. spiele nicht genug um es zu genießen.

Klassische Zusammenführung mache ich nur noch bei Neulingen im Hobby damit sie das "klassische" kennen lernen.

Mal ganz davon ab, dass es ne Reihe von Spielen gibt in denen die klassische Gruppenzusammenführung einfach nicht so wirklich angebracht ist. Von WoD über Cthulhu bis hin zu den meisten aktuellen Fate-Adaptionen ist das sogar teils mit vorgesehen. Ich seh also das Problem nicht. Das Spiel klappt so einfach reibungsloser.

Ne krassere Variante ist auch "Warum haben eure Charaktere die Motivation den anderen den Hintern zu retten" Und auch da seh ich nicht, wie man den Spielern damit etwas vorgibt. Immerhin entscheiden sie das selbst.

So kann man auch professionelle Kriminelle wie z.B. Shadowrunner gut zusammenhalten.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 7.08.2018 | 17:16
Klassische Zusammenführung mache ich nur noch bei Neulingen im Hobby damit sie das "klassische" kennen lernen.

"Und hier seht ihr, was wir früher für einen Quatsch gemacht haben"  ~;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2018 | 17:20
Ich bin der Meinung, dass ist etwas für die Vorgeschichte der Spieler. Wieso soll denn immer nur der SL bei so etwas kreativ werden?

Er soll ja nicht "kreativ" werden, sondern wenn er da etwas bestimmtes braucht oder wünscht, soll er das rechtzeitig sagen, damit sich die Leute bei der Charaktererstellung schon darauf einstellen können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Faras Damion am 7.08.2018 | 17:56
Danke für die ganzen Antworten. Besonders natürlich diejenigen, die sagen, dass ich nicht komisch bin. ;)

Aber auch an die anderen, die offensichtlich selbst komisch sind. ;)

Im Ernst, es ist mir in letzter Zeit einfach häufig passiert und oft in Situation wo es einfach nicht nötig war und die Zusammenführung mit völlig Fremden exakt genauso funktioniert hätte.

Ich finde ja:
- Wenn einem das Starttavernengespräch stört, streicht es. Das geht aber doch auch ohne gemeinsamen Hintergrund. Entweder indem man gleich mit Action startet ("die Taverne samt Figuren wird von King Kong hochgehoben und Zombiegiraffen attackieren euch "). Oder indem man die Einführung rafft (nach der Rekrutierung hattet ihr 2 Wochen in Gewaltmarsch in unwegsamen Gelände und seht die feindliche Basis vor euch.)  Das gilt auch aber nicht nur für One-Shots.
- Abenteuermotivation ist natürlich auch Sache der Spieler. Man muss genügend Hooks anflantschen um es dem SL leicht zu machen. Das muss aber doch nicht Bindung an einen anderen Char sein. Und dann müsste die Bindung ganz schön eng sein, dass ich was für ihn riskiere. Dann liebe eine andere stabile Motivation.
- Gruppenzusammenhalt ist Sache der Spieler und muss vorher abgeklärt sein. Und ich mag Themenrunden. Und bei sehr abweichenden Konzepten kann es EINE Möglichkeit sein, eine Verwandtschaft aufzubauen. Hatte ich auch schon. Aber dann willl ich den Hintergrund auch genau ausarbeiten. Aber meistens langt eine gute Kampagnenmotivation um Zusammenhalt zu generieren.
- Wenn Charaktergespräche stören, sprecht es an. Würde ich in meinen Gruppen nicht wollen. Wobei ich auch keine Alltagsgespräche brauche, aber NACH dramatischen Ereignissen, liebe ich es Seelen zu trösten, mit Entscheidungen zu hadern und Tote zu betrauern. Egal wie oft der SL auf die Uhr tippt. Aber das ist doch auch unabhängig von einem gemeinsamen Hintergrund.
- Ich mag es übrigens auch wenn Figuren verknüpft sind, aber dann lieber subtil und erst im Spiel bekanntwerdend.
- Niemand bei mir muss ellenlange Hintergrundgeschichten ausarbeiten. Ich habe wunderbare Spieler kennen gelernt, die toll improvisieren können. Aber man darf viele Seiten füllen, solange man nicht andere zwingt, das zu lesen.


(...)
"Moooooment, mein Charakter kennt deinen gar nicht. Der traut dir nicht. Wieso sollte er jetzt einfach mit dir über die wackelige Hängebrücke gehen?"
(...)

Verstehe ich. Kenne ich tatsächlich nicht, da die Spielrunde immer vorher zusammen überlegen, warum die Gruppe in die gleiche Richtung läuft.

Auch ist die Motivation des Paladins jetzt mit dem Schurken zusammenzuarbeiten immer eine schwierige Sache, wenn es Wildfremde sind, die sich eben erst getroffen haben. Wenn es jedoch alte Jugendfreunde sind, von denen einer auf die schiefe Bahn geriet,dann ist es etwas glaubwürdiger.

Wieviele Schulfreunde, die kriminell waren und immer noch sind, würdest Du unterstützen? ;)
Aber ja, ich verstehe das Argument und habe auch gar nichts gegen eine gemeinsame Geschichte, aber die muss dann über eine Zeile tief sein.

(...) Oder hat bei euch schon mal ein Held gesagt. "War nett, Anteil her und suche Abenteuer und Abwechslung..."?

Klar, Kampagne vorbei, jeder geht seiner Wege. Für die nächste Kmapagne braucht man eine neue Motivation oder eine neue Figur. Kein Problem.

Die Gruppe muss keinen detailierten Hintergrund haben, das würde eher behindern, da man nicht nachträglich Fakten und Historie schaffen kann.

Grusel, genau das kann ich ja gar nicht haben. Wie führt ihr da genau tiefgehende Charaktergespräche?

(...)
Dann gibt es noch diverse elegante Wege, die einige Rollenspiele by Design gehen, in anderen Fällen muss der Spielleiter das einstielen: Ein konkretes verbindendes Element, an dem sich der weitere Ablauf halbwegs berechnbar aufhängt, um ein geschlossenes Abenteuer* zu ermöglichen. Klassisch ist da Horror, wenn man zügig zu dem Punkt kommt, an dem der Horror alle Charaktere in welchem Sinne auch immer von den anderen Menschen isoliert. Anderes Beispiel ist die Prämisse "It's your job". Delta Green und Esoterrorists nutzen beides haben daher meiner Erfahrung nach kein Problem mit der ganzen Thematik. Man kann das alles auf die Spitze treiben, aber da kenne ich mich nicht so aus.
Die muss ich mir tatsächlich mal anschauen. :)

(...)Im Übrigen bedeutet "die Charaktere lernen sich kennen" NICHT (oder nur im langweiligsten Fall, den es zu vermeiden gilt) "die Charaktere sitzen in der Taverne und erzählen sich ihre Hintergrundgeschichte". Das Kennenlernen passiert IM SPIEL. Was MACHT der Charakter, wenn plötzlich XY passiert? Wie REAGIERT er, wenn er mit Z konfrontiert wird. Und wenn langfristig die Beziehung der Charaktere untereinander eine Rolle spielen soll, dann ist es von großem Vorteil, wenn alles relevante IM SPIEL passiert, und nicht in der Hintergrundgeschichte festgelegt wird.(...)

Danke, genau das meine ich.

Ich mag ja inzwischen die "Ihr kennt Euch von früher" Indoktrination. Sprich: Die Leute haben früher mal zusammen gearbeitet/gedient/gelebt/was-auch-immer, sich dann die letzte Zeit auseinandergelebt und kommen jetzt wieder zusammen.
Das erledigt die ganze "Kennenlernerei" Sache und auch die "Vertrauen" Thematik.
Und es kompensiert die ganze Unvertrautheit, die die Spieler mit den unvertrauten Charakteren haben, denn die Zeitspanne der Trennung macht eben auch Unterschiede plausibel.
Ein "so hab ich mir deinen Charakter aber überhaupt nicht vorgestellt" wird zu "früher warst Du aber anders"!
(...)

Mmh, besser. Noch nicht gut, aber besser. :)

One Last Job baut sehr schön auf genau dieser gemeinsamen Vergangenheit auf und noch besser, es entsteht der Hintergrund im Spiel.
Eine sehr empfehlenswerte Lösung, wenn man nicht wieder stundenlange Zusammenführung spielen will.
(...)

Muss ich mir mal anschauen. Wie funktioniert das genau?


(...)
Vermutung 1: Angst des SL?
Angst, die Spieler könnten Figuren erschaffen, die nicht in die Gruppe passen. (Weil ein Spieler kann ja nichts für das Verhalten .... )
Oder Angst, dass einem als SL im Abenteuer die Improvisation fehlt. Man will auf Nummer sicher gehen.
Möchte schon im Vorfeld die größtmögliche Kontrolle über die Figuren und das Abenteuer haben.
Vermutung 2: Keinen Spaß am Rollenspiel.
Vielleicht mögen die Spieler nicht so gerne Rollenspielen (nur fürs Kennenlernen). Und möchten diesen Teil lieber überspringen.
Ist ihnen vielleicht auch generell unangenehm für ihre Figur zu sprechen. Also nehmen sie so ein SL Angebot dankend an.
Vermutung 3: Mangelnde Empathie des SL/ Fügsame Spieler
Die Spieler würden eigentlich gerne. Aber der SL sieht es als nicht so wichtig an- deshalb legt er fest, dass es übersprungen wird.
Hier müssten die Spieler halt mal was sagen.
Vermutung 4: Zeitmangel.
Die Spieler haben wenig Zeit sich zu treffen, und wollen die Spielzeit damit nicht noch weiter einschränken.
Vielleicht spielen sie auch zu selten, als dass sich ein langsamerer Aufbau der Beziehungen lohnen würde.
-Dann lieber schnell und direkt ins Abenteuer.
(...)

Die Theorien sind sehr gut.

Und danke für die aufbauende Worte. :)

Man kann auch die "Leben gerettet"- oder "können sich nicht ausstehen"-Verknüpfung erstmal nur völlig grob in den Raum stellen und dann im tatsächlichen Spiel das Fleisch auf die Knochen bringen.
(...)

Bewunderswert. D.h. ihr habt die Hintergrundgeschichte nach und nach ausgearbeitet? Wie bist du bis dahin mit Grenzsituationen umgegangen oder mit intensiven Gesprächen?

(...) Die Spieler haben die Aufgabe zu konzipieren, warum und woher die Chars sich bereits kennen. (...)
Ne krassere Variante ist auch "Warum haben eure Charaktere die Motivation den anderen den Hintern zu retten" (...)

Mit der ersten variante habe ich große Probleme, mit der zweiten Variante gar nicht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2018 | 18:12
Ich bin gerade in der Vorbereitung für die "Pirates of Drinax"-Kampagne. Wir werden die Charaktere weitestgehend in der Gruppe erschaffen, aber ich hab den Spielern schon ein paar Informationen gegeben, damit sie sich Gedanken darüber machen können, was sie spielen wollen. Und zwei Randbedingungen waren: Es muss einen Grund geben, dass König Oleb dem Charakter vertraut. Und der Charakter muss einen Grund haben, den angebotenen Kaperbrief anzunehmen. Die Gruppenzusammenführung wird dann ganz klassisch mit der Auftragsvergabe ausgespielt. Und ich bin zuversichtlich, dass das hinhauen und Spaß machen wird.  :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Fezzik am 7.08.2018 | 18:28
Mir gehts da auch wie Prof Farnsworth und einigen anderen. Zeit. Ich hab wenig Termine mit meiner Stammrunde, Leuten die sich teilweise nur bei Spielrunden treffen und sich aber seit der Schule kennen. Da muss ich das Socialising manchmal mit der Brechstange totschlagen damit noch gespielt wird.
Es ist einfacher gewisse Hintergrundverbindungen vorauszusetzen. Ich bin jetzt dazu übergegangen das ganze via Playbook zu machen wie bei Monster of the week, damit hat man schonmal einen soliden Grundstock.

Generell würde ich aber auch eher sagen meine Runde gehört eher der Fraktion "Buttkicker" und "Bier& Brezel" an und könnte mit
Zitat
tiefgehende Charaktergespräche?
nich so viel anfangen, klar das kommt mal vor, aber ist dann doch eher selten.  ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 18:32
Was ich auch nicht ganz verstehe: Die Zusammenführung passiert doch idR. praktisch von selbst durch das Abenteuer. Wer braucht da Tavernen Spiel?

Man muss sich noch nicht super gut kennen um in ein gemeinsames Abenteuer verwickelt zu werden.
("Wir sind gerade zufällig auf der selben Seite", oder auch "wir sind gemeinsam gegen eine bestimmte Seite"- reicht doch idR. schon.
Oder auch wir arbeiten für die selbe Person. Haben einen gemeinsamen Freund, Gönner, leiden an der gleichen Krankheit, wurden von dem selben Typen bestohlen, sind auf das selbe Fest eingeladen, nehmen am gleichen Wettkampf teil, wollen das selbe Dings kaufen, haben das selbe Gift getrunken, müssen uns das gleiche Zimmer teilen, Werden von den selben Typen beleidigt whatever).

Der Rest wird sich dann schon finden, wenn Spieler die "sei kein Arsch" Regel beherzigen.

Wer will denn am Anfang des Abenteuers schon die ganze Lebensgeschichte seiner Mit-SC hören?-Kein Mensch! :D ~;D
(Wer wer ist, oder auch nicht ist, kriegt man doch auch mit der Zeit raus. Vielleicht auch über verschiedene Abenteuer verteilt)
Außerdem ist es mMn.  spannend wer sich mit wem gut versteht, oder nicht so gut versteht.
Kleine Spannungen, in der richtigen Dosis (Nein, damit meine ich kein Egomanen Spiel-)  machen das Spiel auch lebendig.

Edit. Den Anfang einer Figur gibt es nur einmal.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Achamanian am 7.08.2018 | 18:39
Hm, für mich ist "ihr kennt euch schon" eigentlich die spielergetriebene Variante einer Core Story; d.h. wenn die Kampagne keine starke Motivation vorgibt, in die die SC sich einpassen, müssen die Spieler gemeinsam was konstruieren, was die Gruppe zusammenhält. Beides habe ich auch gerne in Skizzenhafter Form, die dann im Spiel Fleisch auf die Rippen bekommt - nicht nur aus Gründen der Zeitersparnis (aber auch, denn insbesondere die für mehr nötige Vorbereitungszeit habe ich einfach nicht mehr für's Rollenspiel, sei es als Spieler oder als SL), sondern auch, weil ich der festen Überzeugung bin, dass auf die Art interessantere und weniger Klischeehafte Geschichten und Konstellationen entstehen.

Ein Beispiel: Kürzlich hat meine SC ihren Vater nach längerer Abwesenheit wiedergetroffen, der sie dann schließlich fragte: "Und du wirst also weiter dem Tempel dienen?" - "Ja." - "Deine Mutter hätte es auch so gewollt." Ich hatte den Glauben meiner SC eigentlich schon so gefasst, dass sie sich aus Rebellion gegen ihre Mutter einem anderen Orden angeschlossen hat, der SL hatte das aber nicht auf dem Schirm und dem durch ihren Vater widersprochen. Dachte ich erst: So was Dummes, aber dann ist mir klar geworden: He, der Mann macht echt harte Zeiten durch und hat seine geliebte Frau verloren, da wird er sich ja wohl was vormachen und sich einbilden dürfen, dass die Tochter im Großen und Ganzen doch in die Fußstapfen der toten Mutter tritt. Bzw. vielleicht hat er sogar recht und meine SC will bei aller oberflächlicher Rebellion eigentlich doch wie ihre Mutter sein ...
Das ist auf jeden Fall Kram, den ich so nie vorher ausgearbeitet hätte, und selbst wenn - hätte ich so was bewusst über ein InGame-Gespräch einbringen wollen, wäre das nur gekünstelt geworden. So hat es sich in einem kurzen Aha-Moment ergeben, und jetzt ist es als Charakterelement da, ohne, dass sich irgendwer einen abbrechen musste.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 18:56
Zitat
Hm, für mich ist "ihr kennt euch schon" eigentlich die spielergetriebene Variante einer Core Story; d.h. wenn die Kampagne keine starke Motivation vorgibt, in die die SC sich einpassen, müssen die Spieler gemeinsam was konstruieren, was die Gruppe zusammenhält. Beides habe ich auch gerne in Skizzenhafter Form, die dann im Spiel Fleisch auf die Rippen bekommt - nicht nur aus Gründen der Zeitersparnis (aber auch, denn insbesondere die für mehr nötige Vorbereitungszeit habe ich einfach nicht mehr für's Rollenspiel, sei es als Spieler oder als SL), sondern auch, weil ich der festen Überzeugung bin, dass auf die Art interessantere und weniger Klischeehafte Geschichten und Konstellationen entstehen.
Da habe ich tatsächlich gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Die tollsten Dinge, die ungewöhnlichsten Sachen, passieren mEn. meist spontan, durch Zufall.
Oder wenn nicht alles vorher genau abgesprochen ist.

Davon ab.-"Die Geschichte" gehört mir als Spielleiter nicht. (Auch nicht die Geschichte der SC)
Ein Spieler hat oft nur eine einzige Figur. Und das wirklich Wichtige ist mMn., dass er Spaß mit ihr hat.
Denn dann stehen die Chancen gut, dass man auch gemeinsam mit den anderen Spaß hat.
Wie Klischeehaft oder Unklischeehaft eine Figur ist, habe ich als SL nicht zu beurteilen  und nicht zu entscheiden.
Die Spieler die gerne Klischee brechen,sollen das tun dürfen. Die Spieler die gerne Klischees bedienen, sollen das auch tun dürfen.

Es ist nur ein Freizeit Spiel und keine Religion.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Achamanian am 7.08.2018 | 19:02
Da habe ich tatsächlich gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Die tollsten Dinge, die ungewöhnlichsten Sachen, passieren mEn. meist spontan, durch Zufall.
Oder wenn nicht alles vorher genau abgesprochen ist.

 Ähm, bin ich jetzt bescheuert oder habe ich nicht gerade genau das geschrieben?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 19:10
Ähm, bin ich jetzt bescheuert oder habe ich nicht gerade genau das geschrieben?
Ich meinte hier-nicht konstruiieren. Also auch nicht vorher: "Warum haltet ihr zusammen?"

Sondern tatsächlich gar nichts vorher festlegen außer: Wer ist deine Figur? Wie sieht sie aus?
(ggf. was treibt sie an? Was will sie erreichen? Wo kommt sie her? etc.)
Aber das reicht eigentlich, wenn der Spieler das selbst weiß- und der SL ein paar Anhaltspunkte über die Figur hat.
Die anderen Spieler müssen darüber noch nichts wissen.- bzw. lernen die Figur dann im Spiel kennen.


Klar kann man sich grob absprechen: Wer spielt eine Zauberfigur? Wer eine Kämpferfigur? usw.
Aber auch den Hintergrund/Motivationen schon vorher gemeinsam miteinander verflechten, braucht es mMn. nicht.

Die Verflechtungen entstehen ja dann natürlicherweise von alleine im Spiel durch- "selbe Situation", "selber Auftrag" etc.

Edit. Ein paar Rahmenbedingen vorgeben, damit die Figur einigermaßen ins Setting passt, finde ich Ok.
Als SL würde ich Spielern  -"Soviel wie nötig aber so wenig wie möglich" vorgeben, was die SC-Erschaffung betrifft.
Zumindest wenn man die Figuren länger spielt.

Bei Oneshots hätte ich auch kein Problem Figuren  streng nach Vorgabe zu spielen. Egal welche.
Nur dauerhaft wäre das, denke ich, nix.

Nur meine Meinung :)

Edit. Es sollte dabei jedem Spieler klar sein,  dass er für seine Figur genug Motivationen  finden muss um auf Abenteuer zu ziehen.
Dafür ist jeder (immer wieder) selbst verantwortlich. Ganz überspitzt gesagt: Mit "assoziale Misanthropen SC" will eben keiner auf Abenteuer ziehen.
Die werden dann halt nicht mitgenommen.
 >;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: TKarn am 7.08.2018 | 19:29
Er soll ja nicht "kreativ" werden, sondern wenn er da etwas bestimmtes braucht oder wünscht, soll er das rechtzeitig sagen, damit sich die Leute bei der Charaktererstellung schon darauf einstellen können.

Da ich immer weniger Zeit für mein Hobby habe, bin ich inzwischen an einem Punkt, wo mich diese Ego-Trip-Zipperlein auf die Nerven gehen.


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Samael am 7.08.2018 | 19:34
Ich bin auch Verfechter von in medias res.

Jeder Charakter bekommt zwei Sätze zum Hintergrund (muss nicht mehr sein als ein Konzept) und zum "Warum bist du hier"?

Und dann BÄM! - sollte es ziemlich schnell beim: "Was tut ihr jetzt?" sein.

Übrigens müssen die Charaktere sich anfangs nicht kennen. Aber Spielzeit *allein* zum "Kennenlernen" zu verbrauchen halte ich für Verschwendung.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2018 | 19:36
Ich bin auch Verfechter von ziemlichen direktem in medias res.

Jeder Charakter bekommt zwei Sätze zum Hintergrund (muss nicht mehr sein als ein Konzept) und zum "Warum bist du hier"?

Und dann BÄM! - sollte es ziemlich schnell beim: "Was tut ihr jetzt?" sein.

Die 2 Sätze vom SL oder als Spieler?
Und wenn ersteres: Wann?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Samael am 7.08.2018 | 19:37
Die zum Hintergrund kommen vom Spieler.

"Warum bist du hier"? kann sich entweder aus dem Hintergrund quasi natürlich ergeben, oder der SL macht einen Vorschlag (den der Spieler aber ablehnen darf, und natürlich darf er auch etwas vorschlagen).
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: pharyon am 7.08.2018 | 19:37
Bin ich komisch?
Ja, wie alle anderen auch.  ;D

Ich handhabe es so, wie die Gruppe und "Kampagne" es vorsehen. Bei meiner Star Trek - Runde wurden die Offiziere damals aufs gleiche Schiff versetzt und mussten zusammenarbeiten, bei der DSA-Runde konnte man das Kennenlernen in die Geschichte einpflegen, so dass auch etwas passierte, während sich die SCe kennenlernten.

Hängt von den Mitspielern ab.

p^^
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 20:36
Ich bin auch Verfechter von in medias res.

Jeder Charakter bekommt zwei Sätze zum Hintergrund (muss nicht mehr sein als ein Konzept) und zum "Warum bist du hier"?

Und dann BÄM! - sollte es ziemlich schnell beim: "Was tut ihr jetzt?" sein.

Übrigens müssen die Charaktere sich anfangs nicht kennen. Aber Spielzeit *allein* zum "Kennenlernen" zu verbrauchen halte ich für Verschwendung.

Ich würde es in verschiedene Phasen einteilen.

1. die "Eintrudel Phase."
die SC trudeln nacheinander an einem bestimmten Ort ein (Markt, Fest, Theater, Kerker, Gasse, Hafen, etc. ,- da sehen sie sich mal(Damit jeder Spieler mal das Aussehen seiner Figur beschreiben kann)
Oder ihre Art.(Wirkung) Sogar erste Unterhaltungen untereinander sind möglich.
Vielleicht auch mit NSC.
Allerdings ist so eine "First Impression" Runde  mEn.  in 10-20  Minuten gut zu machen.

2. dann kommt die "Schicksal -oder "Bähm"-Phase"
Sie werden gemeinsam in ein Abenteuer verwickelt.

Davon gibt es auch noch Abwandlungen. So könnte sich ein Teil der SC z.B. schon in Phase 1 finden und der Rest kommt dann in Phase 2 dazu.
Hauptsache am Ende von Phase 2 sitzen alle im selben Boot. ~;D


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 7.08.2018 | 20:44
Hauptsache am Ende von Phase 2 sitzen alle im selben Boot. ~;D
Und sobald der erste Ärger erledigt ist, gehen alle ihrer Wege. Kampagne zu Ende. Ausser der SL strampelt sich einen ab, die SCs zusammenzuhalten.

Nee, danke. Been there, done that.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2018 | 20:47
Na ja, umgekehrt kann der "ihr kennt euch übrigens noch gar nicht"-Ansatz auch zu Logiklöchern führen. Spätestens, wenn man mal etwas spielen möchte, wo die SC nicht alle schön bauergamig als unbeleckte Jugendliche auf Minimalstufe o.ä. anfangen, sondern bereits das eine oder andere können sollen und vermutlich hier und da auch schon einen entsprechenden Ruf erworben haben dürften, wird ein "nein, von diesem 'Flinkfinger', auf den schon seit Jahren im ganzen Land eine anständige Belohnung ausgesetzt ist und über den man sich die tollsten Geschichten erzählt -- und der jetzt gerade zufällig bei der Auftragsbesprechung mit dir am Tisch sitzt --, hast du noch nnniiiieeeee im Leben was gehört" allmählich etwas peinlich. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 20:49
Und sobald der erste Ärger erledigt ist, gehen alle ihrer Wege. Kampagne zu Ende. Ausser der SL strampelt sich einen ab, die SCs zusammenzuhalten.

Nee, danke. Been there, done that.
Das lag dann aber an den Spielern, sorry. ;D

(Sowas hab ich tatsächlich noch nie erlebt-
Ich meine, das klingt schon sehr nach.."mein Charakter ist halt so Kindergarten")

Edit. Man baut sich doch als Spieler einen SC damit man zusammen mit den anderen Spielern spielen kann.
Oder was dachten die denn wofür sie ihren  SC bauen?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 20:54
Na ja, umgekehrt kann der "ihr kennt euch übrigens noch gar nicht"-Ansatz auch zu Logiklöchern führen. Spätestens, wenn man mal etwas spielen möchte, wo die SC nicht alle schön bauergamig als unbeleckte Jugendliche auf Minimalstufe o.ä. anfangen, sondern bereits das eine oder andere können sollen und vermutlich hier und da auch schon einen entsprechenden Ruf erworben haben dürften, wird ein "nein, von diesem 'Flinkfinger', auf den schon seit Jahren im ganzen Land eine anständige Belohnung ausgesetzt ist und über den man sich die tollsten Geschichten erzählt -- und der jetzt gerade zufällig bei der Auftragsbesprechung mit dir am Tisch sitzt --, hast du noch nnniiiieeeee im Leben was gehört" allmählich etwas peinlich. ;)
Naja, idR. startet man ja im selben Grad.
Insofern sollte es da in guten Systemen auch ausgewogen sein, zumindest was die Fähigkeiten betrifft.

Anfänger Figur  (mit Anfänger Werten)die schon einen so schlechten Ruf hat, dass sie von allen verfolgt und gejagt wird? -Das klingt lustig- Besonders für die Mitspieler >;D


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 7.08.2018 | 20:59
Na ja, umgekehrt kann der "ihr kennt euch übrigens noch gar nicht"-Ansatz auch zu Logiklöchern führen. Spätestens, wenn man mal etwas spielen möchte, wo die SC nicht alle schön bauergamig als unbeleckte Jugendliche auf Minimalstufe o.ä. anfangen, sondern bereits das eine oder andere können sollen und vermutlich hier und da auch schon einen entsprechenden Ruf erworben haben dürften, wird ein "nein, von diesem 'Flinkfinger', auf den schon seit Jahren im ganzen Land eine anständige Belohnung ausgesetzt ist und über den man sich die tollsten Geschichten erzählt -- und der jetzt gerade zufällig bei der Auftragsbesprechung mit dir am Tisch sitzt --, hast du noch nnniiiieeeee im Leben was gehört" allmählich etwas peinlich. ;)

Aber DAS ist hier doch gar nicht gemeint. Sondern dieses "ihr kennt euch alle schon und vertraut euch blind, löst gefälligst das Abenteuer und trödelt hier nicht mit Charakterspiel rum!" Bei unserer geplanten Drinax-Kampagne werden die Spielercharaktere auch schon voneinander gehört haben, und vom Sehen werden sie sich auch kennen - das geht gar nicht anders, wenn sie mehr oder weniger herausragende Gestalten in einer 40'000-Seelen-Gemeinschaft sind. Aber sie werden nicht zwangsläufig beste Freunde sein - es sei denn, die Spieler wollen das so.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 7.08.2018 | 21:02
Das lag dann aber an den Spielern, sorry. ;D

(Sowas hab ich tatsächlich noch nie erlebt-
Ich meine, das klingt schon sehr nach.."mein Charakter ist halt so Kindergarten")
Eigentlich ist das in meinem Rollenspiellebenslauf der Standard. Die SCs wurden von jedem Spieler für sich oder mit dem SL erstellt und dann aufeinander losgelassen. Irgendwann machten alle dann Witze darüber, warum die Gruppe eigentlich noch zusammen rumläuft.
Etwas anderes erwarte ich gar nicht mehr von Rollenspielern, daher setze ich fast immer auf den Verknüpfungsansatz.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2018 | 21:42
Das lag dann aber an den Spielern, sorry. ;D

(Sowas hab ich tatsächlich noch nie erlebt-
Ich meine, das klingt schon sehr nach.."mein Charakter ist halt so Kindergarten")

Edit. Man baut sich doch als Spieler einen SC damit man zusammen mit den anderen Spielern spielen kann.
Oder was dachten die denn wofür sie ihren  SC bauen?

Sehe ich genau andersrum.

Das Ausspielen der Charaktere sehe ich als den Kern des Rollenspiels - zumindest dem Stil, den ich präferiere.
Und dann kommt es eben auch völlig natürlich zu entsprechenden Vorkommnissen - zumindest, wenn dies nicht vorher schon anders abgesprochen worden ist. Natürlich wird da jeder einen Kompromiss und Interpretationspielraum innerhalb seiner Charakters suchen, aber die Natur des Kompromisses ist eben auch, dass das kein einseitiges Nachgeben ist und irgendwo dann ein Kompromiss nicht mehr möglcih ist ohne den eigenen Spielspaß und damit Grund am Tisch zu sitzen völlig zu kmprimitieren.
Also gehören solche notwendigen Einschränkungen VOR der Charaktererstellung geklärt, damit sich die Spieler darauf auch einstellen können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 21:59
Sehe ich genau andersrum.

Das Ausspielen der Charaktere sehe ich als den Kern des Rollenspiels - zumindest dem Stil, den ich präferiere.
Und dann kommt es eben auch völlig natürlich zu entsprechenden Vorkommnissen - zumindest, wenn dies nicht vorher schon anders abgesprochen worden ist. Natürlich wird da jeder einen Kompromiss und Interpretationspielraum innerhalb seiner Charakters suchen, aber die Natur des Kompromisses ist eben auch, dass das kein einseitiges Nachgeben ist und irgendwo dann ein Kompromiss nicht mehr möglcih ist ohne den eigenen Spielspaß und damit Grund am Tisch zu sitzen völlig zu kmprimitieren.
Also gehören solche notwendigen Einschränkungen VOR der Charaktererstellung geklärt, damit sich die Spieler darauf auch einstellen können.
Die Wahrheit liegt vermutlich wie fast überall in der Mitte.

Wenn ich z.B.  merke- der Charakter würde -so wie ich ihn mir gedacht habe, nicht mehr weiter mit der Gruppe reisen, dann ist das Ok.
Dann setzte ich ihn halt ab, und spiele einen, der gerne auf Abenteuer geht und für den es mir besser gelingt eine Motivation zu finden.
(Aber es ist idR. schon meine  Aufgabe die Motivation (auch spontan)zufinden- Wenn ich dagegen meine einen SC zu bauen, bei dem das schwer möglich ist, sollte ich halt bereit sein auch mit dieser Konsequenz zu leben.

Gefällt mir das nicht so gut, dann baue ich eben gleich von Anfang an einen SC, bei dem mir das leichter gelingt.
Kann ich ja machen.

Rollenspiel ist ja idR. keine "One (wo)man show.
Es ist idR. eine Gruppenveranstaltung mit dem Ziel gemeinsam Abenteuer zu erleben.
(Die Figuren sind Mittel zum Zweck)

Meine Meinug. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 7.08.2018 | 22:06
...
Rollenspiel ist ja idR. keine "One (wo)man show.
Es ist idR. eine Gruppenveranstaltung mit dem Ziel gemeinsam Abenteuer zu erleben.
(Die Figuren sind Mittel zum Zweck)


Die Figuren (zu spielen) sind (ist) der Kern des Zwecks.
Und zu einer anständigen Gruppenveranstaltung gehören eben rechtzeitige Kommunikation und damit mögliche Kompromisse.
Dann kann ich auch einen passenden Charakter bauen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 22:11
Eigentlich ist das in meinem Rollenspiellebenslauf der Standard. Die SCs wurden von jedem Spieler für sich oder mit dem SL erstellt und dann aufeinander losgelassen. Irgendwann machten alle dann Witze darüber, warum die Gruppe eigentlich noch zusammen rumläuft.
Etwas anderes erwarte ich gar nicht mehr von Rollenspielern, daher setze ich fast immer auf den Verknüpfungsansatz.
Das klingt für mich nach einer chaotisch neutralen Truppe bei dem jede Figur ihr eigenes Süppchen kocht.......
Plus Spieler vom Typ ("Bespaß mich SL!") :D

Wilde Spekulation: Mit einigermaßen umsichtigen Spielern wäre das nicht passiert.
Auch aus einem wilden,egoistischen  Haufen kann theoretisch mit ein Bißchen Mühe eine "Bande" werden. (Wenn die Spieler es wollten)

Vielleicht liege ich auch falsch.
Nur so mein Eindruck.  :)


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Flamebeard am 7.08.2018 | 22:15
Also ich mache meinen Spielern schon vorher klar, dass sie zwar (fast) alles bauen und an den Spieltisch tragen können, was sie wollen. Sie dann aber auch verantwortlich für die Konsequenzen daraus sind. Ja, ich erzähle eine Geschichte, in der die SC die Hauptrollen spielen. Das heißt aber nicht, dass sie sich aufführen können wie die offene Hose, ohne dass das Folgen für sie hat.

 Gleiches gilt dann auch für die Start-Prämisse: Charaktere können sich kennen, müssen es aber nicht. Und wenn die Gruppe kollektiv beschließt, dass da einer nicht dazu passt, muss der Spieler eben schauen, was er macht: Anpassen oder neu bauen. (Oder gehen, wenn er anfängt, sich auch OT aufzuführen)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 7.08.2018 | 22:23
Zitat
Die Figuren (zu spielen) sind (ist) der Kern des Zwecks.
Nicht ganz, denn die Figuren sind ja austauschbar.
Man spielt sie ja auch nicht zum Selbstzweck.
Wenn es mein Hauptziel wäre Figuren zu spielen, dann brauche ich dafür Zuschauer. (Es sei denn ich führe Selbstgespräche)
Mitspieler sind aber viel mehr als Zuschauer...und idR. spielen sie die Figur um mit ihr eine Fantasy Welt zu erkunden und darin Erfahrungen zu machen.
Die Figur dient den Spielern. Die Spieler dienen nicht der Figur

Zitat
Und zu einer anständigen Gruppenveranstaltung gehören eben rechtzeitige Kommunikation und damit mögliche Kompromisse.
Dann kann ich auch einen passenden Charakter bauen.
Das kann man ja über den SL händeln.
Wenn ein paar Rahmenbedingungen dringend sein müssen, dann kann er die den Spielern mitteilen.
Es muss aber Anfangs nicht gleich jeder Spieler alles über jede Figur  Bescheid wissen.
Vernetzungen entstehen ja automatisch im Spiel. Sie müssen nicht zwingend in Form von "ihr kennt euch schon alle" vorhanden sein.

Meine Meinung.  :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Blizzard am 7.08.2018 | 22:38
Ich könnte jetzt lapidar behaupten: Früher war alles besser. :korvin: Da habe ich selbst auch seitenlange Charakterhintergründe verfasst (als Spieler) oder in meinen Anfängen als SL Charakterhintergründe von ebensolcher Quantität zum Lesen bekommen.  Wie gesagt, das war früher.

Heutzutage-und das hat Prof. Farnsworth völlig richtig erkannt, ist die Zeit das Problem. Man hat nicht mehr so viel Zeit zum spielen. Ergo hat man auch nicht mehr so viel Zeit, um sich stundenlang hinzusetzen, über seinen Charakter zu sinnieren und einen Hintergrund über den niederzuschreiben, der einem halben Roman gleicht. Ich meine ich begrüße es, wenn das in der heutigen Zeit noch jemand macht. Das freut mich wirklich ungemein. Aber: Man spielt im Laufe des Lebens mit einer Menge an Leuten zusammen, von denen vielleicht nicht unbedingt jeder so viel schreiben will. Und von daher überlasse ich es es in privaten Runden den Spielern, wie umfangreich sie den Hintergrund ihres Charakters ausarbeiten wollen. Und ja, in privaten Runden ist eine Session, in der sich Charaktere erstmal kennen lernen durchaus drin.

Auf Cons ist das eh nochmal ne ganz andere Geschichte. Da hat man meistens die Zeit nicht für ein Kennenlernen der Charaktere. Und wenn da einer nen eigenen Charakter spielen will, dann lass ich mir von dem betreffenden Spieler noch ein paar Hintergrundinfos zu dem geben. Und dann geht es in medias res. Die meisten Spieler haben übrigens imho kein Problem mit der Ausgangssituation, dass sich die Charaktere zumindest grob schon kennen. Im Gegenteil, viele begrüßen das. Gerade auf Cons.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.08.2018 | 23:34
Na ja, umgekehrt kann der "ihr kennt euch übrigens noch gar nicht"-Ansatz auch zu Logiklöchern führen. …..t --, hast du noch nnniiiieeeee im Leben was gehört" allmählich etwas peinlich. ;)
Ich wüsste jetzt nicht wie das nicht zusammenpassen könnte.

Natürlich hast du Bran, Recke der Eislande von den heroischen Aktionen Flinkfingers in den besetzten Städten des ascalantischen Halbinsel gehört, genau wie von Rasgar dem Roten Falken der Wüste und umgekehrt, aber wie er oder sie aussieht, wurde dazu nie genannt.
Ohr wurdet zu Elrohir Halbmensch gesandt....

@Sashael
Zitat
Nee, danke. Been there, done that.
Wenn das Abenteuer darin besteht diesen Ring zum Berg zu bringen?
 
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 06:42
Grusel, genau das kann ich ja gar nicht haben. Wie führt ihr da genau tiefgehende Charaktergespräche?

Gar nicht? Meine Gruppe hat's nicht so mit diesem Immersionsgedöns.

Davon ab halte ich das Anknüpfen an nicht definierte Stellen der Charaktervergangenheit für ein - wenn nicht das - wichtigste Stilmittel in Film und Literatur.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 07:33
Davon ab halte ich das Anknüpfen an nicht definierte Stellen der Charaktervergangenheit für ein - wenn nicht das - wichtigste Stilmittel in Film und Literatur.
Schon, nur kann man idR. an vielen Punkten der Vergangenheit  anknüpfen. (Familie, Kindheit, alte Feinde, Ausbildung usw. )
Mit "ihr kennt euch schon alle" werden Spieler gefühlt ins kalte Wasser geworfen. Sie sollen auf gesetzten" Gefühlen der Verbundenheit und des Vertrauens"aufbauen, die es bis dato gar nicht gibt.
Das ist fast ein Bisschen wie wenn mir jemand eine wildfremde Person vor die Nase setzt und sagt: "Ihr seid ineinander verliebt. Und schon ewig zusammen. "(überspitzt gesagt)

Selbst eine konstruierte Erklärung (Wieso und warum) ist nicht das Gleiche, wie wenn die Beziehungen tatsächlich aufbauen und wachsen.

Dass so eine Setzung "ihr kennt euch schon alle gut"auch funktioniert, möchte ich gar nicht bestreiten. Dann tut man halt so, als wäre es wahr.
Erzählt sich Anekdoten, die es nie gab. Konstruiert das Ding rückwärts um es sich irgendwie zu erklären.
Aber es läuft dann mehr über den Verstand.
Die Gefühle  sind erstmal nur konstruiert.

Ein echtes Gefühl der Verbundenheit wird so oder so erst entstehen, wenn die Figuren länger miteinander zu tun haben.

Für mich hat es trotzdem einen Geschmack des "Basta. "
Ich kann aber auch den möglichen Vorteil sehen(der für mich keiner wäre)
Nämlich -die Gruppe funktioniert erstmal reibungslos.

Edit. Für mich wäre "sicher reibungslos " ein klarer Nachteil, denn Reibungspunkte zwischen den Figuren können ein Abenteuer auch spannend machen. (Sie sind mMn.  das Salz in der Suppe,In der richtigen Dosis).

Gewissens oder Glaubenskonflikte, unterschiedliche Einstellung zu Gesetz und Magie usw..... das kann eine Gruppe immer wieder in aufregende Situationen bringen, die ihre Freundschaft auf eine Probe stellen.
Gerade wenn noch nicht alles glatt gebügelt ist. Und man die Entwicklungen der Figuren gerne verfolgt.
Finde ich jetzt spannender.

(Ich vielleicht aber auch eine Frage des persönlichen Spiel Schwerpunktes.) :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 07:58
Es ging in meinem Kommentar lediglich darum, dass es Fara gruselt, wenn man im Nachgang (also in der laufenen Kamapagne) noch Historie oder Fakten in einer Charaktergeschichte schafft.

Und es gibt ja nun genug Systeme, die das aktiv unterstützen, sowohl für die nahe ("Natürlich habe ich eine kleine Bombe im Hauptverteiler der Stromversorgung platziert, bevor wir los sind"), als auch die entfernte Vergangenheit ("In dem Dorf, habe ich einen Kindheitsfreund."). Beides behandelt aber meiner Meinung nach etwas vollkommen anderes als das direkte Verhältnis der Charaktere zueinander.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 08:08
Es ging in meinem Kommentar lediglich darum, dass es Fara gruselt, wenn man im Nachgang (also in der laufenen Kamapagne) noch Historie oder Fakten in einer Charaktergeschichte schafft.

Und es gibt ja nun genug Systeme, die das aktiv unterstützen, sowohl für die nahe ("Natürlich habe ich eine kleine Bombe im Hauptverteiler der Stromversorgung platziert, bevor wir los sind"), als auch die entfernte Vergangenheit ("In dem Dorf, habe ich einen Kindheitsfreund."). Beides behandelt aber meiner Meinung nach etwas vollkommen anderes als das direkte Verhältnis der Charaktere zueinander.
Ok, sorry.
Ich dachte, das bezieht sich auch auf "ihr kennt euch schon alle. "
Denn das meine ich aus deinen ersten Beiträgen hier im Strang heraus gelesen zu haben.

(Detaillierten Hintergrund brauche ich auch nicht. )
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: bobibob bobsen am 8.08.2018 | 08:38
Ich finde als SL bricht man sich keinen Zacken aus der Krone wenn man da auch schon was vorgibt.

"iIhr gehört alle der königlichen archeologischen Gelsellschaft an. Diese wird euch mit Aufträgen versorgen."
oder
" ihr gehört der Gladiatorenschule des Bruxus an als eines Tages ... geschieht."

ich kann aber auch mit "Ihr kennt euch schon von Kindesbein an" leben.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2018 | 09:11
Generell halte ich's schon für sinnvoll, wenn sich die SC untereinander schon einigermaßen kennen -- nicht, daß unbedingt gleich alle mit allen dicke Kumpels sein müssen, aber doch so, daß so ziemlich jeder zumindest schon mal ein oder zwei Bekannte wiederfindet. Eine reine Gruppe von wildfremden Leuten wird aus Mangel an internen Beziehungen nur durch Druck von außen zusammengehalten werden, und der läßt sich zwar schon mal schnell für ein Abenteuer aufbauen und aufrechterhalten, fängt aber bei so ziemlich allem, was darüber hinausgeht, früher oder später an zu bröckeln...und wenn die Gruppe dann immer noch keine engeren persönlichen Beziehungen geknüpft hat (was seinerseits im begrenzten Ein-zwei-Abenteuer-Zeitrahmen eher ein Glücksspiel ist), dann wird sie sich eben wieder auflösen. Dieser Ansatz taugt also insbesondere nicht so besonders für eine längere Kampagne; umgekehrt kann ich aber eine Gruppe von miteinander schon länger bekannten Charakteren auch schon mal nur durch ein einzelnes Abenteuer ohne größere Zukunftsplanung jagen, ohne daß das Abenteuer im Vergleich zur "reinen Zufallsgruppe" darunter irgendwie leidet, ich halte mir damit also eher mehr Möglichkeiten offen.

Von daher also: großer Fan von gemeinsamer oder, wenn das mal absolut nicht geht(*), dann zumindest irgendwie koordinierter Charaktererschaffung, damit solche Fragen schon mal im Vorfeld geklärt werden können.

(*) Was ich nebenbei als leichtes Alarmzeichen werten würde: wenn ein oder mehrere Spieler schon die Zeit für eine Charakterbausitzung nicht erübrigen können, wie zuverlässig werden sie dann wohl sein, wenn es erst mal um die Anwesenheit bei den "eigentlichen" Spielabenden geht?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2018 | 09:19
Verstehe ich. Kenne ich tatsächlich nicht, da die Spielrunde immer vorher zusammen überlegen, warum die Gruppe in die gleiche Richtung läuft.

Das heißt ihr erarbeitet schon zusammen eine gemeinsame Gruppenmotivation? Aber dann ist das doch schon der halbe Weg! Wenn ich dazu noch frage "Und was bindet euch zusammen? Warum seid ihr gerade an Ort X gemeinsam?" oder dergleichen lege ich nur die Rahmenbedingung fest und sorge für mehr Spielspasspotential am Tisch (dazu unten mehr)


Wieviele Schulfreunde, die kriminell waren und immer noch sind, würdest Du unterstützen? ;)
Aber ja, ich verstehe das Argument und habe auch gar nichts gegen eine gemeinsame Geschichte, aber die muss dann über eine Zeile tief sein.

Wieso _muss_ die mehr als eine Zeile lang sein? "Wir sind als Brüder in einer gemeinsamen Monsterjäger-Gilde und ziehen umher wie bei Supernatural"  Passt. Kann man drauf aufbauen, sind genug Implikationen da:

* Geschwisterkonflikte
* Bekanntheit
* gemeinsame Aufgabe
* auf Reisen
* möglicherweise gemeinsame Nahtoderfahrungen und ggs. Leben gerettet

Das kann man durch Geschwafel aufblähen oder noch ganz viel mehr raffinierte Twists und Geheimnisse (Noch so ein Punkt für unten) anreichern. Aber besser wird das dadurch nicht automatisch.


Klar, Kampagne vorbei, jeder geht seiner Wege. Für die nächste Kmapagne braucht man eine neue Motivation oder eine neue Figur. Kein Problem.

Und wenn man gemeinsam die nächste Kampagne spielen will? Muss man mit denselben Charakteren _wieder_ ne Zusammenführung spielen...? Nicht dein Ernst... ;-)

Grusel, genau das kann ich ja gar nicht haben. Wie führt ihr da genau tiefgehende Charaktergespräche?

Ist doch völlig wurscht, ob ich mich auf einen geschriebenen Fakt meines Hintergrunds beziehe oder ob ich was erfinde: "Weiß du noch, damals im Krieg von Kazuul? Der Dämon sah genauso aus wie das Viech, was wir eben erlegt haben - und diesmal hatte ich KEINE Angst!"
Ist mir nicht klar, wieso das jetzt "tiefer" sein soll nur weil das vorher irgendwo auf nem Zettel stand.

Die muss ich mir tatsächlich mal anschauen. :)

Malmsturm / Fate Core (http://faterpg.de/download/offiziellesmaterial/fate_core,_turbo-fate,_fate_accelerated/Fate-Core_Downloadversion.pdf) (Achtung PDF Link!) hat da einen Weg zur gemeinsamen Charaktererschaffung, wo jeder SC sich mit einem neben ihm über einen Charakteraspekt verknüpft.


Bewunderswert. D.h. ihr habt die Hintergrundgeschichte nach und nach ausgearbeitet? Wie bist du bis dahin mit Grenzsituationen umgegangen oder mit intensiven Gesprächen?

s.o.: Wieso sollen Gespräche weniger intensiv sein, wenn man vorher was aufgeschrieben hat im Vergleich zu spontan ausgedacht?
Dem Gegenüber ist es egal, ob ich das festgelegt habe oder improvisiere - ganz wie im echten Leben übrigens ;-)
Ich hatte schon richtig derbe Charakterkonflikte in Impro-Oneshots ohne Hintergrund, die intensiver waren als 95% der Ingamge-Gespräche in langen Kampagnen.


Zitat
Zitat von: Grandala am Gestern um 17:07

    (...) Die Spieler haben die Aufgabe zu konzipieren, warum und woher die Chars sich bereits kennen. (...)
    Ne krassere Variante ist auch "Warum haben eure Charaktere die Motivation den anderen den Hintern zu retten" (...)
Mit der ersten variante habe ich große Probleme, mit der zweiten Variante gar nicht.

Aber - das ist doch im Grunde dasselbe? wtf?

Und nun nochmal zum Thema Spielspass. Wenn ich als SL mich mit meinen 4 Leutchen zusammen in unser knapp bemessenen Freizeit (die nimmt ja mit steigenden Lebensalter bekanntlich erstmal eher ab...) einfinde und wir gemeinsam spielen wollen dann gehe ich davon aus, dass jeder in den bevorstehenden 4h möglichst viel rausholen will. Er macht sich einen Charakter - also wird er den wohl spielen wollen, und zwar möglichst lang.
Das heißt ich versuche die durchschnittliche Spielzeit für jeden zu maximieren, so dass es einigermaßen fair verteilt ist.

Das Ausspielen einer Vorgeschichte läuft dem fast immer entgegen - außer dem Sonderfall in media res, also alle werden gleichzeitig in nen Top geschmissen und das Kennenlernen erzwungen, aber das meinst du glaube ich nicht.
Ansonsten ist es immer so, dass Totzeit für die Spieler entsteht, die gerade nicht am Kennenlernen der anderen teilnehmen. Das kann auch mal so 1-2h dauern (bei laschen SLs) bis dann der letzte Spieler in der Gruppe ist.
Bei 4h Spielzeit wo dann 2h für Findung draufgehen hat der am Ende 2h/4 = 30 min Spielzeit für eine 4h Session raus. Und dafür hat der sich nen Charakter gebaut? Pöh.

Ist jetzt etwas überzeichnet, aber die Gefahr ist ja da - auch und insbesondere weil das auch ne super Projektionsfläche für Ego-Charakterdarsteller ist, die jetzt erstmal ewig lange hadern und innere Konflikte ausspielen um sich dann DOCH der Gruppe anzuschließen - und damit Spielzeit für andere verkürzen. Alles genau so schon erlebt.

Ergo: Übersprungene Gruppenzusammenstellung maximiert Spielzeit und damit potentiellen Spielspass und umgeht Möglichkeiten für Konflikte (am Tisch - nicht im Spiel!)

Und was das Thema Geheimnisse angeht: Ein Geheimnis, von dem niemand weiß (weil es nur in der seitenlangen Kurzgeschichte existiert) hat keinen spielerischen Mehrwert ggü. dem bekannten Geheimnis, was angespielt werden kann. Noch so ein Punkt wo Sitzung 0 - Gemeinsames Erschaffen der Charaktere und Gruppe - punkten kann.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 09:27
Die Gruppe muss keinen detailierten Hintergrund haben, das würde eher behindern, da man nicht nachträglich Fakten und Historie schaffen kann.
Grusel, genau das kann ich ja gar nicht haben. Wie führt ihr da genau tiefgehende Charaktergespräche?

Warum kannst Du das nicht haben?
1. Charakterdetails sind doch solange unbestimmt, bis man sie bestimmt. Das passiert entweder dadurch, dass man sie mitteilt (verbal oder mündlich) oder dass man sie im Spiel wahrnimmt.
Müssen bei Euch alle Dinge vorher festgelegt sein? Und was ist, wenn etwas vergessen wurde? Und was ist, wenn jemand nachträglich feststellt, dass ein Detail irgendwie so überhaupt nicht passen will, oder dass ein nicht mitgeteiltes Detail eigentlich eine geniale Abrundung des Charakters ist? Und wer hält das fest? Muss das schriftlich definiert sein? Wieviel Aufwand steckt in sowas?

2. Charaktergespräche finden bei uns genau so statt, dass sie den ersten Eindruck, den man von einer Person normalerweise hat, wiedergeben. Alles andere wird durch das Spielgeschehen wahrgenommen und definiert.
Es macht doch gar keinen Sinn zu sagen: "Mein Charakter ist ruhig und besonnen" wenn der Spieler im Spielverlauf es dann nicht rüberbringen kann, weil er selbst eben ganz anders gestrickt ist und sich das auf das Charakterverhalten wiederspiegelt. Genauso wird ein "Mein Charakter ist der größte Verführer im Land, Casanova ist ein ork dagegen." (Betonung liegt auf "ist" nicht auf "hält sich für") und dann gehen die nächsten 20 Verführungs-Fertigkeitsproben mit kritischen Patzern in die Hose. Das kann man sicherlich auch mal hinbiegen, in dem man sich Erklärungen um diesen Widerspruch konstruiert, aber auf Dauer macht sowas doch keinen Spaß.

Wie läuft das denn bei Euch?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 09:33
"Ach übrigens, ihr kennt euch schon" ist genauso ein Mist wie "Ach übrigens, ihr kennt euch noch nicht". Beides zeigt ganz klar an, dass vorab zu wenig (vermutlich überhaupt keine) Abstimmung darüber erfolgt ist, wer welchen Charakter spielt und wie die so ticken, sowohl einzeln als auch gemeinsam.

Ihr kennt euch schon? Ja gut, da gibt es noch ein paar Fragen...

bspw.
Woher kennt ihr euch?
Wie steht ihr zueinander?

Ihr kennt euch nicht? Ja gut, da gibt es noch ein paar Fragen...

bspw.
Wie kommt ihr eigentlich zusammen?
Warum solltet ihr überhaupt zusammenarbeiten?

Solche Dinge sollten unbedingt vorab geklärt werden, idealerweise in einer gemeinsamen Session, die gerne auch per Skype & Co. statt finden kann. D.h. jeder Spieler sollte zumindest grundlegend wissen, welche Charaktere außer dem eigenen noch dabei sind, und dafür sorgen, dass die Gruppe nicht absehbar in Probleme rein läuft. Das echte Kennenlernen geschieht dabei zwangsläufig erst im Spiel, und das gilt wohl auch für den eigenen Charakter.

Das klassische "Jeder spielt, was er will, niemand kennt sich vorab" hat jedenfalls ein recht hohes Katastrophenpotenzial.


Darüber hinaus ist es meines Erachtens auch so, dass unterschiedliche Spielformen (Oneshot, Kurzkampagne, Endloskampagne) und -stile (Storytelling, OSR etc.) auch unterschiedliche Herangehensweisen bei der Gruppenzusammenstellung erfordern. Wo der Charakter mehr ein Werkzeug ist, um Aufgaben zu lösen, Abenteuer sehr generisch sind und eine hohe Eigenmotivation des Charakters erfordern, oder wenn der Spieler ständig und jederzeit damit rechnen muss, dass der eigene Charakter das Zeitliche segnet und ersetzt werden muss, weshalb die Gruppenkonstellation sich stündlich ändern kann, sind andere Anforderungen an die Charaktererschaffung zu stellen als in einer Runde, die darauf ausgelegt ist, dass eine mit dramatischen Höhepunkten gespickte Kampagne epischen Ausmaßes gespielt wird, deren Inhalte konkret auf die Charakterhintergründe zugeschnitten sind, weshalb die Charaktere im Wesentlichen Plotimmunität besitzen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 8.08.2018 | 09:37
Sooo absurd kommt mir das alles auch wieder nicht vor.

Es ist für mich schon nachvollziehbar, dass man Figuren überzeugender findet, wenn sie komplett mit Hintergrund ausgestattet sind und wenn die Spieler diesen dann auch konsequent ausspielen.
Andererseits finde ich das zeitraubend und hinderlich beim Szenarienbau, daher würde ich das zumindest nicht in Reinform betreiben wollen.

Das klassische "Jeder spielt, was er will, niemand kennt sich vorab" hat jedenfalls ein recht hohes Katastrophenpotenzial.

Und das ist ein weiterer wichtiger Grund: Die Gefahr, dass es nicht funktioniert ist (mir) zu hoch.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 09:50
...
Solche Dinge sollten unbedingt vorab geklärt werden, ...

Das wiederum ist eine Meinung, die ich akzeptieren kann, aber nicht teilen muß.

Zitat
Das klassische "Jeder spielt, was er will, niemand kennt sich vorab" hat jedenfalls ein recht hohes Katastrophenpotenzial.

Ja, wenn man nur Egomanische Soziopathen am Tisch sitzen hat, hat man das.
Aber dann wird vermutlich auch eine vorausgehende Absprache nicht viel helfen.
Meistens reicht doch ein "Baut euch eure Figuren so, dass sie teamfähig sind, denn die Kampagne erfordert kooperatives Spiel!" und einen gesunden Menschenverstand plus Sozialkompetenz in ausreichender Menge.

Und um Redundanzen zu vermeiden, sollte man die Kompetenz-Spezialisierungen der Charakter synchronisieren. (Bullshit-Bingo: 5 Worte)

Wer mehr braucht, hat Problemspieler am Tisch.
Dass "mehr" manchmal helfen kann, die Spielqualität zu optimieren, will ich nicht bestreiten. Wohl aber, dass es notwendig ist.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 09:54
"Ach übrigens, ihr kennt euch schon" ist genauso ein Mist wie "Ach übrigens, ihr kennt euch noch nicht". Beides zeigt ganz klar an, dass vorab zu wenig (vermutlich überhaupt keine) Abstimmung darüber erfolgt ist, wer welchen Charakter spielt und wie die so ticken, sowohl einzeln als auch gemeinsam.

Ihr kennt euch schon? Ja gut, da gibt es noch ein paar Fragen...

bspw.
Woher kennt ihr euch?
Wie steht ihr zueinander?

Ihr kennt euch nicht? Ja gut, da gibt es noch ein paar Fragen...

bspw.
Wie kommt ihr eigentlich zusammen?
Warum solltet ihr überhaupt zusammenarbeiten?

Solche Dinge sollten unbedingt vorab geklärt werden, idealerweise in einer gemeinsamen Session, die gerne auch per Skype & Co. statt finden kann. D.h. jeder Spieler sollte zumindest grundlegend wissen, welche Charaktere außer dem eigenen noch dabei sind, und dafür sorgen, dass die Gruppe nicht absehbar in Probleme rein läuft. Das echte Kennenlernen geschieht dabei zwangsläufig erst im Spiel, und das gilt wohl auch für den eigenen Charakter.

Das klassische "Jeder spielt, was er will, niemand kennt sich vorab" hat jedenfalls ein recht hohes Katastrophenpotenzial.
Komisch, noch nie eine Katastrophe erlebt.
In keiner mir bekannten Runde. Bei keinem mir bekannten SL.

*Wie kommt ihr eigentlich zusammen? *
Dafür sorgt doch das Abenteuer selbst.
(Solange jeder für sich weiß, warum seine Figur dort hingeht. Wird mit dem SL angesprochen. Nicht mit den Mitspielern. )
*Warum solltet ihr überhaupt zusammen arbeiten?*
Ist mMn. keine Frage die sich nur die Figuren stellen müssen, sondern ihre Spieler.
Man erschafft sich eine Figur, die das halbwegs sicherstellt, und spielt sie halbwegs kompartibel. Wenn nicht, hat man etwas falsch gemacht.
Das man Figuren grob abspricht,(Ich Zauberer, du Kämpfer, Ich Priester, du Dieb usw. finde ich nicht störend)
Was das dann genau für Typen sind, (Persönlichkeit, Ziele, Fähigkeiten usw. )muss ich vor der ersten Begegnung nicht unbedingt wissen.

@
nobody@home
Dass sich Gruppen nach ein paar Abenteuern auflösen, kenne ich auch nicht. Und ich spiele überwiegend Kampagnen.

Allgm.
Was ich nicht verstehe: Was für einen Sinn macht es sich über ein Zeitproblem aufzuregen( Spontane Zusammenführung dauert zu lange), wenn man bereit ist im Vorfeld viel Zeit für Vorabverbindungen aufzubringen ?
Dann scheint Zeit ja offenbar nicht das Problem zu sein, um das es geht.
Man bringt ja Zeit auf, sicher mehr als bei"ihr seid am selben Ort, und kennt euch noch nicht. "
Man verwendet die Zeit nur anders.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2018 | 09:59
@
nobody@home
Dass sich Gruppen nach ein paar Abenteuern auflösen, kenne ich auch nicht. Und ich spiele überwiegend Kampagnen.

Tja -- aber liegt das nun daran, daß die Charaktere tatsächlich glücklicherweise immer zusammenpassen wie Topf auf Deckel, oder vielleicht doch nur eher am allgegenwärtigen SC-Heiligenschein? ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 10:00
[...]
Allgm.
Was ich nicht verstehe: Was für einen Sinn macht es sich über ein Zeitproblem aufzuregen( Spontane Zusammenführung dauert zu lange), wenn man bereit ist im Vorfeld viel Zeit für Vorabverbindungen aufzubringen ?
Dann scheint Zeit ja offenbar nicht das Problem zu sein, um das es geht.
Man bringt ja Zeit auf, sicher mehr als bei"ihr seid am selben Ort, und kennt euch noch nicht. "
Man verwendet die Zeit nur anders.
Das Problem ist a) dass man wenige gemeinsame Zeitslots hat, während man das Vorab auch asynchron erledigen kann. und b) das Spielen ein relativ langer, relativ ununterbrochener Zeitslot ist, während man das andere immer mal in ner halben Stunde etwas weitertreiben kann, wenn die abknapsen kann.
Was ich sagen will: Du hast wohl keine Kinder? ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2018 | 10:01

Allgm.
Was ich nicht verstehe: Was für einen Sinn macht es sich über ein Zeitproblem aufzuregen( Spontane Zusammenführung dauert zu lange), wenn man bereit ist im Vorfeld viel Zeit für Vorabverbindungen aufzubringen ?
Dann scheint Zeit ja offenbar nicht das Problem zu sein, um das es geht.
Man bringt ja Zeit auf, sicher mehr als bei"ihr seid am selben Ort, und kennt euch noch nicht. "
Man verwendet sie nur anders.

Typischerweise kenne ich die Sitzung 0 ungefähr so: SL erzählt was über das Setting (oder sogar: Alle erschaffen es gemeinsam), dann kommen üblicherweise schon die ersten 1-2 Charakterkonzepte. Dann wird gemeinsam überlegt, Spieler fangen an aufzuschreiben und Werte zu basteln und reden dabei miteinander. Dadurch ergeben sich Verbindungen, NSCs (gemeinsame Freunde und Feinde), Ziele und alles andere.
Am Ende spielt man noch gemeinsam die Eröffnungsszene => fertig.

Die Zeit zur Erstellung der SCs hätte sonst jeder zu Hause alleine verbracht und in der ersten Sitzung zunächst mal tote Zeit gehabt, weil: SC ist fertig, aber noch nicht dabei (man wartet noch bis die ersten beiden Charaktere sich treffen).

Das _kann_ natürlich auch alles ganz fix und unkompliziert ablaufen, aber wenn die Frage ist "Warum macht ihr es so und so" dann ist die Antwort: Weil ich damit bessere Erfahrungen gemacht habe und keine Lust auf das Risiko verschwendeter Zeit habe wenn das andere mir mehr Spass macht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 8.08.2018 | 10:01
@Issi: Der Vorteil bei Vorabverbindungen ist, dass man die auch gemütlich in einer Whatsapp Gruppe/am Telefon/per E-Mail/sonst wie abseits vom Spieleabend treffen kann. Dazu muss nicht jedes Gruppenmitglied zu einem bestimmten Tag und einer bestimmten Uhrzeit am selben Ort auftauchen. In meinen Runden ist nämlich genau das eher das Problem. Dass man einen Termin findet, an dem alle gemeinsam und gleichzeitig Zeit haben.

"Wenig Zeit" heißt hier nicht, dass keiner überhaupt mal freie Zeit hat. Sondern darum, einen Zeitraum zu finden, in dem JEDER freie Zeit hat. Und wenn man einen dieser seltenen Termine gefunden hat, dann find ich es absolut sinnvoll, alles nicht spielrelevante so schnell es irgendwie geht abzuhandeln. Und das geht mit "Ihr kennt euch schon." vermutlich am besten.

Aber versteh mich nicht falsch: Ich fände es auch sehr viel cooler, wenn ich mich so regelmäßig und häufig mit einer Spielgruppe treffen könnte, dass ich ein langsames und von der Geschichte getriebenes Kennenlernen ausspielen könnte. Ich glaube durchaus, dass solche Spielercharaktere am Ende "lebendiger" sind. Aber die Zeit am Tisch ist halt so selten und so gering geworden, dass man lieber "überhaupt" spielen möchte ... und eine enge Gruppenbindung - zumindest bei mir - kaum noch stattfindet.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2018 | 10:03
Aber versteh mich nicht falsch: Ich fände es auch sehr viel cooler, wenn ich mich so regelmäßig und häufig mit einer Spielgruppe treffen könnte, dass ich ein langsames und von der Geschichte getriebenes Kennenlernen ausspielen könnte. Ich glaube durchaus, dass solche Spielercharaktere am Ende "lebendiger" sind. Aber die Zeit am Tisch ist halt so selten und so gering geworden, dass man lieber "überhaupt" spielen möchte ... und eine enge Gruppenbindung - zumindest bei mir - kaum noch stattfindet.

+1

(Was ich dagegen NICHT glaube ist, dass die Hintergrundgeschichte zwingend einen qualitativen Einfluss auf die Charakterdarstellung hat. Aber das ist eigentlich nochmal ein gesondertes Thema  ;) )
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 10:06
Das Problem ist a) dass man wenige gemeinsame Zeitslots hat, während man das Vorab auch asynchron erledigen kann. und b) das Spielen ein relativ langer, relativ ununterbrochener Zeitslot ist, während man das andere immer mal in ner halben Stunde etwas weitertreiben kann, wenn die abknapsen kann.
Was ich sagen will: Du hast wohl keine Kinder? ;)
In einer halben Stunde hat man doch die meisten Gruppen auch zusammen geführt.
Deshalb verstehe ich das Problem nicht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2018 | 10:09
Eine halbe Stunde dafür ist für mich der bislang nicht erlebte Idealfall  ;D Aber wenn das bei euch so läuft: Alles gut! Damit hätte ich auch kein Problem. Aber da haben wir wohl extrem unterschiedliche Erfahrungen...
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 10:10
In einer halben Stunde hat man doch die meisten Gruppen auch zusammen geführt.
Deshalb verstehe ich das Problem nicht.
Mal abgesehen davon, dass ich das bestreite: Dann ist halt nur ne halbe Stunde vom Spieltermin weg, die sonst nicht weg wäre. Weil ich sonst zwischen Feierabend und Babybreimachen/Garten jäten/Whatever was aufschreibe und weitermaile, und eben nicht am Spieltermin.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Supersöldner am 8.08.2018 | 10:13
Ein weg wie sich Gruppen schnell zusammen schließen können ohne langes kenne lehren oder gemeinsame Vergangenheit ? Das ist leicht.   Die Helden treffe sich als sie auf dem Markt Helden zeug ein Kaufen. Dabei stellen sie fest das jeder von Ihnen ein Glühendes Goldenes Mal auf der Stirn hat das nur andre Helden sehne können  und das von den Göttern des Guten dort eingebrannt wurde. So wissen sie das sei einander trauen können und können gleich Los ziehen . Um Verbrechen gegen die Streitkräfte des Bösen zu begehen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 8.08.2018 | 10:13
In einer halben Stunde hat man doch die meisten Gruppen auch zusammen geführt.
Deshalb verstehe ich das Problem nicht.
Du bist eine sehr sehr merkwürdige Ausnahme eines Rollenspielers.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:17
Ein weg wie sich Gruppen schnell zusammen schließen können ohne langes kenne lehren oder gemeinsame Vergangenheit ? Das ist leicht.   Die Helden treffe sich als sie auf dem Markt Helden zeug ein Kaufen. Dabei stellen sie fest das jeder von Ihnen ein Glühendes Goldenes Mal auf der Stirn hat das nur andre Helden sehne können  und das von den Göttern des Guten dort eingebrannt wurde. So wissen sie das sei einander trauen können und können gleich Los ziehen . Um Verbrechen gegen die Streitkräfte des Bösen zu begehen.

"Deus ex machina" at its best.  >;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2018 | 10:18
Ein weg wie sich Gruppen schnell zusammen schließen können ohne langes kenne lehren oder gemeinsame Vergangenheit ? Das ist leicht.   Die Helden treffe sich als sie auf dem Markt Helden zeug ein Kaufen. Dabei stellen sie fest das jeder von Ihnen ein Glühendes Goldenes Mal auf der Stirn hat das nur andre Helden sehne können  und das von den Göttern des Guten dort eingebrannt wurde. So wissen sie das sei einander trauen können und können gleich Los ziehen . Um Verbrechen gegen die Streitkräfte des Bösen zu begehen.

Heh. So was Ähnliches ist mir tatsächlich mal in einem D&D-Roman untergekommen -- "Pool of Darkness" war's, glaube ich. Der las sich stellenweise wirklich, als wäre er direkt einer leicht gerailroadeten Rollenspielrunde seiner Autoren entsprungen...ausdrücklich komplett mit solchen Sachen wie "ich kenne euch nicht und traue euch nicht, habe aber trotzdem das Gefühl, daß wir zusammen weiterreisen sollten". ::)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Supersöldner am 8.08.2018 | 10:19
das zwingt sie doch nicht zur zusammen Arbeit. Es zeigt ihn nur das sie einander trauen können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 10:21
Eine halbe Stunde dafür ist für mich der bislang nicht erlebte Idealfall  ;D Aber wenn das bei euch so läuft: Alles gut! Damit hätte ich auch kein Problem. Aber da haben wir wohl extrem unterschiedliche Erfahrungen...
Ja anscheinend.  :D

Ich kann mir unter dem so gefürchteten Tavernen Spiel einfach nichts vorstellen.
(Ist das eine Art Gruppentreffen bei der jede zutiefst missverstandene Figur erstmal stundenlang über ihre schwere Vergangenheit spricht?  ~;D)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:23
(Ist das eine Art Gruppentreffen bei der jede zutiefst missverstandene Figur erstmal stundenlang über ihre schwere Vergangenheit spricht?  ~;D)

Und machen die das vor, während oder nach der Tavernenschlägerei?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 10:26
Du bist eine sehr sehr merkwürdige Ausnahme eines Rollenspielers.
Das glaube ich nicht, denn man kennst seine Pappenheimer in einer festen Runde doch.
Man kennt auch die Erwartungshaltungen und auch den Spielleiter.
Con-Runden und Gastspiel(leit)er mal ausgenommen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2018 | 10:27
Und machen die das vor, während oder nach der Tavernenschlägerei?

Vor. Die Gruppe sollte ihren Grund zum Zusammenhalt nämlich gefunden haben, bevor der Arm des Gesetzes anrückt und wissen will, wer die Taverne abgefackelt hat -- sonst verstreuen sie sich nur wieder in alle Himmelsrichtungen und das war's. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Faras Damion am 8.08.2018 | 10:29
Grusel, genau das kann ich ja gar nicht haben. Wie führt ihr da genau tiefgehende Charaktergespräche?

Warum kannst Du das nicht haben?
1. Charakterdetails sind doch solange unbestimmt, bis man sie bestimmt. Das passiert entweder dadurch, dass man sie mitteilt (verbal oder mündlich) oder dass man sie im Spiel wahrnimmt.
Müssen bei Euch alle Dinge vorher festgelegt sein? Und was ist, wenn etwas vergessen wurde? Und was ist, wenn jemand nachträglich feststellt, dass ein Detail irgendwie so überhaupt nicht passen will, oder dass ein nicht mitgeteiltes Detail eigentlich eine geniale Abrundung des Charakters ist? Und wer hält das fest? Muss das schriftlich definiert sein? Wieviel Aufwand steckt in sowas?

2. Charaktergespräche finden bei uns genau so statt, dass sie den ersten Eindruck, den man von einer Person normalerweise hat, wiedergeben. Alles andere wird durch das Spielgeschehen wahrgenommen und definiert.
Es macht doch gar keinen Sinn zu sagen: "Mein Charakter ist ruhig und besonnen" wenn der Spieler im Spielverlauf es dann nicht rüberbringen kann, weil er selbst eben ganz anders gestrickt ist und sich das auf das Charakterverhalten wiederspiegelt. Genauso wird ein "Mein Charakter ist der größte Verführer im Land, Casanova ist ein ork dagegen." (Betonung liegt auf "ist" nicht auf "hält sich für") und dann gehen die nächsten 20 Verführungs-Fertigkeitsproben mit kritischen Patzern in die Hose. Das kann man sicherlich auch mal hinbiegen, in dem man sich Erklärungen um diesen Widerspruch konstruiert, aber auf Dauer macht sowas doch keinen Spaß.

Wie läuft das denn bei Euch?

Klar wird der Hintergrund oft angepasst. Kein Problem. Gerade am Anfang, weil - wie du schreibst- die Figur doch anders wirkt. Oder das Gruppenspiel in eine andere Richtung läuft. Oder für Abenteuer bestimmte Beziehungen oder Skills interessant sind.  Das sollte aber einigermaßen konsistent sein.

Beispiel 1:
Die Gruppe sollte eine gemeinsame Kindheit haben. Es wurde abgesprochen, dass alle in einer friedlichen Siedlung behütet aufgewachsen sind und ich spielte ein halbes OT-Jahr lang eine junges Frau, die  freundlich und naiv auf die Grausamkeiten des Universums trifft. Hat viel Spaß gemacht.
Der Spielleiter sagt, dass es im nächsten Abenteuer gut wäre, wenn man sich jemand im ewigen Eis auskennen würde. Klar, sagt ein Mitspieler, die Siedlung wurde regelmäßig von Sklavenhändlern überfallen und er wurde drei Jahre auf einen Strafplaneten entführt.   wtf?

Beispiel 2:
Wir spielen 100 Stunden eine Soldateneinheit in einem SF-Vietnam-Setting und kämpfen mit Hitze, Überfällen, Insekten und schlechtem Gewissen, da immer wieder Unschuldige sterben. SL wandelt plötzlich die Gegner von Menschen in stumpfe Roboter ab.    wtf?

Warum? WARUM? Klar, manchmal muss man Retcons machen, aber es gibt hier 100 andere, bessere Varianten.


Btw: Es ist bei uns sogar erlaubt, ein Skills oder Vorteile zu ändern. Man stellt fest, dass man die Figur charismatischer und dümmer darstellt als geplant und die Höhenangst nie ausspielt... dann ändert man die Werte. Damit habe ich überhaupt kein Problem.

Das heißt ihr erarbeitet schon zusammen eine gemeinsame Gruppenmotivation? Aber dann ist das doch schon der halbe Weg! Wenn ich dazu noch frage "Und was bindet euch zusammen?

Das ist für mich tatsächlich ein großer Unterschied. Ich basiere meine Charakterspiel aus dem Hintergrund. wenn jeder da spontan reinreden kann, werde ich unsicher, ob die Darstellung glaubwürdig ist. Das stört mich.

s.o.: Wieso sollen Gespräche weniger intensiv sein, wenn man vorher was aufgeschrieben hat im Vergleich zu spontan ausgedacht?
Dem Gegenüber ist es egal, ob ich das festgelegt habe oder improvisiere - ganz wie im echten Leben übrigens ;-)

Oh, ich improvisiere viel beim Charakterspiel. Wenn diese Improvisation aber auch andere Figuren betrifft, bin ich gehemmt.

Aber - das ist doch im Grunde dasselbe? wtf?

Nein, für mich gerade nicht. Es gibt 100 Gründe, warum man in einer Gruppe zusammenarbeitet und füreinander einsteht. Die Figuren haben einen guten Leumund, man hat das gleiche Ziel, sie haben Bürgen, man hat gleiche Verbündete, man hat gleiche Feinde, es gibt einen Ehrenkodex,... Das sich die Figuren schon kennen, ist derjenige, der für mich nicht gut funktioniert.

Und was das Thema Geheimnisse angeht: Ein Geheimnis, von dem niemand weiß (weil es nur in der seitenlangen Kurzgeschichte existiert) hat keinen spielerischen Mehrwert ggü. dem bekannten Geheimnis, was angespielt werden kann. Noch so ein Punkt wo Sitzung 0 - Gemeinsames Erschaffen der Charaktere und Gruppe - punkten kann.

Das sehe ich anders.
Beispiel: Ich lege fest, dass meine Figur als Kind missbraucht wurde. Das muss nie im Spiel zur Sprache kommen. Dennoch beeinflusst es in einer Vielzahl von Situationen das Verhalten.

Schon, nur kann man idR. an vielen Punkten der Vergangenheit  anknüpfen. (Familie, Kindheit, alte Feinde, Ausbildung usw. )
Mit "ihr kennt euch schon alle" werden Spieler gefühlt ins kalte Wasser geworfen. Sie sollen auf gesetzten" Gefühlen der Verbundenheit und des Vertrauens"aufbauen, die es bis dato gar nicht gibt.
Das ist fast ein Bisschen wie wenn mir jemand eine wildfremde Person vor die Nase setzt und sagt: "Ihr seid ineinander verliebt. Und schon ewig zusammen. "(überspitzt gesagt)

(...)

Danke, dass ist ein wichtiger Punkt für mich. Gut ausgedrückt! :)

Na ja, umgekehrt kann der "ihr kennt euch übrigens noch gar nicht"-Ansatz auch zu Logiklöchern führen. Spätestens, wenn man mal etwas spielen möchte, wo die SC nicht alle schön bauergamig als unbeleckte Jugendliche auf Minimalstufe o.ä. anfangen, sondern bereits das eine oder andere können sollen und vermutlich hier und da auch schon einen entsprechenden Ruf erworben haben dürften, wird ein "nein, von diesem 'Flinkfinger', auf den schon seit Jahren im ganzen Land eine anständige Belohnung ausgesetzt ist und über den man sich die tollsten Geschichten erzählt -- und der jetzt gerade zufällig bei der Auftragsbesprechung mit dir am Tisch sitzt --, hast du noch nnniiiieeeee im Leben was gehört" allmählich etwas peinlich. ;)

Was Pyromancer  sagt. :)

Darum geht es nicht. Mit Ruf und Gerüchten arbeite ich sogar gerne. Und es kann sehr witzig sein, wenn die Geschichten mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen.



Ich denke mein Fazit ist, dass viele hier mein Problem nicht haben. Das hilft mir nicht unbedingt, erklärt aber, warum mir das Phänomen so häufig begegnet. Wie immer hilft mit den Mitspielern und dem Spielleiter reden und einen Kompromiss finden.   ^-^

Aber das heißt für mich als SL auch, dass ich mir häufig die liebevolle und intensive Figureneinbindung sparen kann, wenn das für so viele nicht wichtig ist. Gerade bei Oneshots mit Fremden ist eine gute Einführung sehr aufwendig, weil sie kurz und knackig sein muss. Wenn da ein einfaches "ihr seid Buddies" langt, dann ist das einfacher.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 10:29
Und machen die das vor, während oder nach der Tavernenschlägerei?
Naja die Tavernenschlägerei könnte man ja schon direkt ins Abenteuer einbauen.
Dann war da halt der "rachsüchtige Prinz Inkognito " unter den Gegnern.
Und der ist natürlich sauer, dass ihm von den SC auf die schöne Nase gehauen wurde.

Oder während der Schlägerei bleiben halt manche Wertgegenstände und die Ausrüstung unbeaufsichtigt. Blöd wenn dann " das magische Dings "fehlt oder jemand ein "verfluchtes Dings" irgendwo unterbringen konnte.  >;D ~;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 10:30
Ein weg wie sich Gruppen schnell zusammen schließen können ohne langes kenne lehren oder gemeinsame Vergangenheit ? Das ist leicht.   Die Helden treffe sich als sie auf dem Markt Helden zeug ein Kaufen. Dabei stellen sie fest das jeder von Ihnen ein Glühendes Goldenes Mal auf der Stirn hat das nur andre Helden sehne können  und das von den Göttern des Guten dort eingebrannt wurde. So wissen sie das sei einander trauen können und können gleich Los ziehen . Um Verbrechen gegen die Streitkräfte des Bösen zu begehen.
Das ist nur einen Schritt entfernt von "He Waldläufer, wir sind beide SC, also machen wir das jetzt so..." ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 10:31
Vor. Die Gruppe sollte ihren Grund zum Zusammenhalt nämlich gefunden haben, bevor der Arm des Gesetzes anrückt und wissen will, wer die Taverne abgefackelt hat -- sonst verstreuen sie sich nur wieder in alle Himmelsrichtungen und das war's. ;)

Ja und? Dann kann man früher zum gemütlichen After-Game-Socializing übergehen... Vielleicht schafft man es sogar noch ins Kino. ;)

Ich hab da mal eine Frage zu denen, die sich hier beteiligen UND die MmmoRPG spielen...
Wie lange braucht ihr denn eigentlich dort, um eine Gruppe zusammenzuführen? Und warum geht es da schneller?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:34
Vor. Die Gruppe sollte ihren Grund zum Zusammenhalt nämlich gefunden haben, bevor der Arm des Gesetzes anrückt und wissen will, wer die Taverne abgefackelt hat -- sonst verstreuen sie sich nur wieder in alle Himmelsrichtungen und das war's. ;)

Da stellt sich mir die Frage: Suche ich mir wirklich die Gefährten, die mir für die Zukunft den maximalen Grad an Problemen und Komplikationen versprechen, weil
- ein Warlord ihr Dorf ausgelöscht hat und sein Werk vollenden will
- sie dem Tempel von XY mal die heilige Hostie weggeknabbert haben
- eine Affaire mit der Königin von Casanovien hatten
oder
- Anführer einer Assassinengilden im Sabbatjahr sind?

Eigentlich suche ich mir doch Leute, denen die mir emotional verbunden sind oder die positives Nutzen/Probleme-Verhältnis aufweisen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:36
Ich hab da mal eine Frage zu denen, die sich hier beteiligen UND die MmmoRPG spielen...
Wie lange braucht ihr denn eigentlich dort, um eine Gruppe zusammenzuführen? Und warum geht es da schneller?

Dafür shoute ich LFG und dann habe ich ein Gruppe für eine Stunde beisammen. Da will aber keiner was langfristiges.

Das macht man dann in der Gilde und das sind entweder langfristige Zweckgemeinschaften und wirklich Freunde (geworden).
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 10:36
@Deep Impact:
Fehler im Denken! Du suchst die Leute, die das gleiche Mal auf der Stirn tragen, das nur du sehen kannst...
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 10:37
[...]
Eigentlich suche ich mir doch Leute, denen die mir emotional verbunden sind oder die positives Nutzen/Probleme-Verhältnis aufweisen.
Das ist vernünftig, aber anscheinend nicht genre-gerecht ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 10:37
Das macht man dann...

Genau...!
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:38
@Deep Impact:
Fehler im Denken! Du suchst die Leute, die das gleiche Mal auf der Stirn tragen, das nur du sehen kannst...

"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ – Helmut Schmidt
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 10:39
"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ – Helmut Schmidt

Auch ein cooles Intro...  :d

"Ihr sitzt alle im Wartezimmer, als..."

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2018 | 10:40
Das ist vernünftig, aber anscheinend nicht genre-gerecht ;)

Kommt drauf an, von welchem Genre wir gerade reden. "Suicide Squad"? ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: bobibob bobsen am 8.08.2018 | 10:41
Zitat
das zwingt sie doch nicht zur zusammen Arbeit. Es zeigt ihn nur das sie einander trauen können.

oder von den bösen Göttern getäuscht werden.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Scimi am 8.08.2018 | 10:44
Idealerweise würde man sich Personen als Gefährten aussuchen, die dieselben Ziele und Interessen teilen und mit denen man persönlich harmoniert.

Aber in den besten Stories ist es normalerweise so, dass man mit kompetenten Leuten, die man nicht leiden kann oder mit unfähigem Balast, zu dem man eine persönliche Bindung hat, zusammenarbeitet, weil einen die Umstände dazu zwingen…
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 8.08.2018 | 10:46
Auch ein cooles Intro...  :d

"Ihr sitzt alle im Wartezimmer, als..."

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und dann kommt der eine Satz, der die Atmo des Abends vollends vernichtet:
Sie haben da was...
(https://i.ytimg.com/vi/l-XNwAro-sM/hqdefault.jpg)


Jetzt haben wir die magische :T: Grenze für sinnvolle Diskussion deutlich überschritten....
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 8.08.2018 | 10:50
Und dann kommt der eine Satz, der die Atmo des Abends vollends vernichtet:
...

Nö, muss nicht. Für ne Satire/Paranoia oder sonstwie überzogene Runde ist das genau das richtige Level!  ~;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 11:01
Idealerweise würde man sich Personen als Gefährten aussuchen, die dieselben Ziele und Interessen teilen und mit denen man persönlich harmoniert.

Aber in den besten Stories ist es normalerweise so, dass man mit kompetenten Leuten, die man nicht leiden kann oder mit unfähigem Balast, zu dem man eine persönliche Bindung hat, zusammenarbeitet, weil einen die Umstände dazu zwingen…
Da ist was dran......  ~;D
Totale Harmonie ist doch langweilig.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 11:06
Jetzt haben wir die magische :T: Grenze für sinnvolle Diskussion deutlich überschritten....

Seite 3, oder?
*Blick*
Ja, Seite 3!
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 11:08
Ja, wenn man nur Egomanische Soziopathen am Tisch sitzen hat, hat man das.

Es reicht dafür schon aus, zwei Charaktere zu haben, die konzeptionell einfach komplett inkompatibel sind. Dann muss mindestens einer der betroffenen Spieler sein Charakterkonzept so aufweichen, dass die Kompatibilität hergestellt wird. Stellt man das direkt zu Beginn fest, kann man noch ohne übermäßige Probleme anpassen, wobei es aus meiner Sicht unschön ist, einen bis zu diesem Punkt auskonzipierten Charakter on the fly ändern zu müssen. Davon abgesehen wäre das eine Vorabsprache, und wenn ich das mache, dann mache ich es doch lieber gleich richtig, anstatt mir vor oder während Sitzung 1 irgendwas hin zu improvisieren, weil ich es muss.

Schlimmer wird es aber, wenn die Inkompatibilität erst nach und nach auffällt und die Charaktere im Grunde genommen durch das Spiel bereits entsprechend ausdefiniert sind, dass eine Anpassung des Konzeptes übelstes Retconning bedeuten würde.

Diese Risiken kann ich im Vorfeld problemlos eliminieren, also tue ich das auch. Platz für Überraschungen war bis dato immer noch genug, also verliere ich nix dadurch.


In einer halben Stunde hat man doch die meisten Gruppen auch zusammen geführt.

Jo, wenn du sie einfach mit aller Gewalt ins Abenteuer rein prügelst, klappt das so.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 11:15
Jo, wenn du sie einfach mit aller Gewalt ins Abenteuer rein prügelst, klappt das so.
Bislang musste mich keiner meiner SL irgendwo "rein prügeln. "
Das sind teilweise sehr erfahrene Leute, die haben das gar nicht nötig.
 :D
Edit.
Rechne einfach mal was in einer halben Stunde Kinofilm alles möglich ist.
Wenn im Rollenspiel nur halb soviel passiert-oder auch nur ein Viertel soviel ist das schon eine Menge.
Bzw. genug um zu sagen: "Wir haben uns getroffen und sitzen im selben Boot. "

Es heißt nicht: "Wir kennen uns gut,  und vertrauen einander blind. "
Aber das ist ja auch nicht das Ziel.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.08.2018 | 11:41
"Ach übrigens, ihr kennt euch schon" ist genauso ein Mist wie "Ach übrigens, ihr kennt euch noch nicht". Beides
kann Mist sein und ich setze ihre kennt euch nicht genausowenig mit ihr wisst nix voneinander.


Ein Paar Ideen für ihr kennt euch nicht.

Versprengte, Überlebende, Schiffsbrüchige, Friends from foreign Lands, von verschiedenen Welten

Ihr trefft euch zufällig in der Taverne, im speziellen Gästetrakt`* und die Queste kommt durch die Tür
*we hang together or divided
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 12:01
Ich denke mitlerweile, dass die Frage, der wie kommen die Spielerfiguren zusammen ganz stark individuell von den Gruppen und der Kampagnenart und teilweise sogar von den lebenssituationen der einzelnen abhängt.
Deswegen wird man sich hier ohnehin auf keinen gemeinsamen Nenner hinbewegen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 12:07
kann Mist sein und ich setze ihre kennt euch nicht genausowenig mit ihr wisst nix voneinander.


Ein Paar Ideen für ihr kennt euch nicht.

Versprengte, Überlebende, Schiffsbrüchige, Friends from foreign Lands, von verschiedenen Welten

Ihr trefft euch zufällig in der Taverne, im speziellen Gästetrakt`* und die Queste kommt durch die Tür
*we hang together or divided

Das meiste davon entspricht, wenn es ohne Vorabsprache geschieht, in Perfektion dem genannten "Ins Abenteuer rein prügeln".
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Erzdrakon am 8.08.2018 | 12:10
Ich denke mitlerweile, dass die Frage, der wie kommen die Spielerfiguren zusammen ganz stark individuell von den Gruppen und der Kampagnenart und teilweise sogar von den lebenssituationen der einzelnen abhängt.
Deswegen wird man sich hier ohnehin auf keinen gemeinsamen Nenner hinbewegen.
Ein gemeinsamer Nenner ... in einem Forum ... interessante Idee.  >;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.08.2018 | 12:11
Das meiste davon entspricht, wenn es ohne Vorabsprache geschieht,
das ist aber ein ganz anderes Problem, da hilft auch abgestimmte Chars nur wenig.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 12:20
das ist aber ein ganz anderes Problem, da hilft auch abgestimmte Chars nur wenig.

Dass Charaktere abgestimmt sind, bezieht das Setting und das Kampagnenkonzept mit ein.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.08.2018 | 12:26
Ich bezog mich aufs kennen der Charaktere, nicht aufs abstimmen mit dem SL, da habe ich auch interessante Dinge erlebt.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: 1of3 am 8.08.2018 | 12:59
Ja, was ist eigentlich aus der guten alten Zeit geworden, als man eine Relationship Map gemalt hat und sich dann folglich nicht nur die SCs kannten, sondern das halbe Dutzend NSCs auch?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 13:08
Ja, was ist eigentlich aus der guten alten Zeit geworden, als man eine Relationship Map gemalt hat und sich dann folglich nicht nur die SCs kannten, sondern das halbe Dutzend NSCs auch?
Das ist doch oldschool... ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 13:12
Das meiste davon entspricht, wenn es ohne Vorabsprache geschieht, in Perfektion dem genannten "Ins Abenteuer rein prügeln".
Wenn die Vorabsprache ein
Zitat
"Wollt ihr vorher eure Beziehungssituation klären, oder soll ich was festlegen und wir legen gleich los?"
"LOSLEGEN!"
darstellt, bist du also zufrieden?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.08.2018 | 13:14
Warum muss Absprache in der Gruppe automatisch bedeuten die  SCs kennen sich?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 13:16
Warum muss Absprache in der Gruppe automatisch bedeuten die  SCs kennen sich?

Muß nicht!
Vorfeld-Beziehungssituation kann auch "unbekannt" lauten.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 13:23
Wenn die Vorabsprache eindarstellt, bist du also zufrieden?

Wenn alle LOSLEGEN! brüllen, schon. Dann trägt jeder die mit dieser Vorgehensweise verbundenen Risiken mit.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 13:55
Wenn alle LOSLEGEN! brüllen, schon. Dann trägt jeder die mit dieser Vorgehensweise verbundenen Risiken mit.
Ah, seufz, das "wenn alle" Argument...
Und wenn es eine schweigende Masse gibt, die nichts sagt, soll man Einzelgespräche führen, um ja niemanden unberücksichtigt zu lassen.
Ich bin kein Therapeut. Wir sitzen gemeinsam am Tisch und spielen zusammen...
Wenn da jemand was möchte, darf er sich äußern. Alle kennen sich gut genug und wissen, dass die anderen rücksichtsvoll genug sind, um niemanden unter zu buttern oder vor den Kopf zu stoßen.
Manchmal kann der Spielleiter das mehrheitliche "Loslegen! Sofort!" sogar aus den Gesichtern ablesen. (oder auch das "eigentlich hätte ich ja lieber...")
Sozialkompetenz ist gegeben.

Und "die mit dieser Vorgehensweise verbundenen Risiken" ist auch ein schönes Wort.
Meine Haftpflicht deckt nicht "Schmerzensgeld wegen schiefgegangener Rollenspieleabende" ab.
Warum auch? Wir sitten immer noch gemeinsam am Tisch und spielen zusammen.
Die Situation, dass wir "gegeneinander spielen" hab ich 2008 mit meiner alten dysfunktionalen Runde abgelegt.
Wenn was schiefgeht, dann geht was schief. Dann redet man drüber, entschuldigt sich ggf. und versucht es nächstes Mal zu vermeiden.
Shit happens.
Shit happens aber auch, wenn sich alle bestens vorbereitet sehen und glauben alles abgeklärt zu haben.

Zu viele Menschen glauben, man könne alle Risiken eliminieren und man hätte das Recht auf garantierte "Unfallfreiheit" im Leben.
Nee! So funktioniert das nicht im Leben.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.08.2018 | 13:58

Shit happens aber auch, wenn sich alle bestens vorbereitet sehen und glauben alles abgeklärt zu haben.
don´t ask me how i know this
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 13:58
Zitat
Die Menschen glauben scheinbar immer, man könne alle Risiken eliminieren und man hätte das Recht auf garantierte "Unfallfreiheit" im Leben.
Nee! So funktioniert das nicht im Leben.
Das will ich niemanden pauschal unterstellen. Jedenfalls  nicht hier, anderswo schon :)
+1 jedenfalls
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 14:02
fixed it
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 14:06
Was ich bei dem Aspekt "Zeit" nicht verstehe, ist folgender: Manchmal grübeln Spieler so lange über ein Abenteuerproblem, oder sie unterhalten sich OT über irgendwelche Regeln, dagegen ist die Zeit für eine "First Impression" Kennenlern Phase eigentlich nichts.
Aber solche Grübelzeiten im Abenteuer werden dann als weniger langweilig und zeitraubend empfunden?
Kann ja sein.

Ich finde,es kommt halt auch stark darauf an mit wem man spielt.
Mit den richtigen Leuten sind auch zehn Minuten mehr kein Problem (egal in welcher Situation).
Wenn man die gemeinsame Spielzeit geniest ,und Spaß hat, empfindet man sie nicht als verschwendet.

Insofern ist das"Zeitgefühl"vermutlich relativ. Der Spaßfaktor ist wesentlich wichtiger.
Es geht mMn. eigentlich nicht um "Hauptsache schnell", sondern um "Hauptsache Spaß."

Und vielleicht auch ein wenig darum, wie man mit gemeinsamer Spielzeit umgeht.
Da können Spieler und Spielleiter sicher viel  tun, um es für alle am Tisch interessant, und das Spiel im Fluss zu halten.

Wenn es niemandem am Tisch Spaß macht die Zusammenfinde Phase zu spielen, dann lässt man es eben.
Wenn es doch Leuten Spaß macht, dann nimmt man sich dafür Zeit (in einem für alle angemessenen Rahmen).
Ob das jetzt ein halbe Stunde oder Stunde dauert, oder gar einen ganzen Nachmittag, kann ja jede Gruppe nach Geschmack entscheiden.
Und man kann seine Mitspieler jederzeit nach ihrem Gusto fragen.

Kann man sogar ganz individuell vereinbaren, wenn man will.
Wenn ein Teil sich schon kennen will, und ein anderer Teil noch unbekannt sein will, stellt das ,aus meiner Sicht, auch kein Problem dar.
Dann kommt ein Teil der Figuren zum Beispiel aus einem Dorf, kennt sich schon seit der Kindheit (whatever), und die übrigen Figuren stoßen dann zu ihnen dazu.








Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 14:09
Ich finde langes, ergebnislosen Grübeln, ohne dass parallel was passieren kann, ebenfalls langweilig und zeitraubend. Und OT-Regeldiskussion hasse ich wie die Pest. Insofern solltest du deine Annahmen mal überprüfen ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: CAA am 8.08.2018 | 14:10
Teil der Session 0 ist halt auch was die Beziehung zwischen den Charakteren ist. Vielleicht sinds Geschwister, vll waren se beim selben Lehrmeister, vll sind se auch nur in der Olympiade gegeneinander angetreten.

Auf ein Zwerg, ein Thorwaller, eine Elfe und ein Al'Anfaner treffen sich zufällig in einer Kneipe und.... hab ich für meinen Teil keinen Bock mehr. Das hat sich noch nie gut angefühlt.

Die großen Systeme geben einem hier leider keinerlei Hilfsmittel an die Hand. Da muss man schon im Indi-Bereich schauen, bspw. dem Smallville RPG oder Hillfolk. Da bekommt man dann genug Mechanik an die Hand um beliebig komplizierte Beziehungsdiagramme gemeinsam zu malen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 14:13
Ich finde langes, ergebnislosen Grübeln, ohne dass parallel was passieren kann, ebenfalls langweilig und zeitraubend. Und OT-Regeldiskussion hasse ich wie die Pest. Insofern solltest du deine Annahmen mal überprüfen ;)
Klar ist das auch mal langweilig (für die meisten). Aber ich vermute es wird dennoch allgemein leichter akzeptiert.
Weil.....muss halt sein. Oder gehört dazu.
Darauf wollte ich hinaus.

Zitat
Auf ein Zwerg, ein Thorwaller, eine Elfe und ein Al'Anfaner treffen sich zufällig in einer Kneipe und.... hab ich für meinen Teil keinen Bock mehr. Das hat sich noch nie gut angefühlt.
Das ist ja auch wirklich die 08/15 Variante.

Man kann die einzelnen SC auch schon vorher mit einzelnen NSC verknüpfen (nicht mit den anderen SC), und/oder  ihnen Gründe geben, warum sie wann/wie und wo auftauchen.
Kann man mit dem SL vorher wunderbar absprechen.

Das sind dann eventell schon NSC die irgendwie zum Abenteuer gehören. (müssen nicht-aber können es sein)
Als Spieler kann man dann noch gespannt sein, wann die anderen SC auftauchen. (Und wer die überhaupt sind)

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 8.08.2018 | 14:25
Vielleicht noch zu meinem #132 als Diskclaimer:

Natürlich hat eine Absprache im Vorfeld Auswirkungen.
Die kann den Spielbeginn verkürzen und sie kann auch Spielerlebnisse qualitativ verbessern.
Sie ist aber kein Garant für irgendwas.
Und meiner Erfahrung nach ist es auch keine entscheidende Qualitätssteigerung, denn im Umkehrschluß würde es bedeuten, dass es zu einem entscheidenden Qualitätsverlust kommen würde, wenn man sich nicht abspricht und Beziehungsgeflechte konstruiert.
Und vor allem: Wenn man das richtig und ausgiebig macht, dann kostet das auch eine Menge Zeit und fordert auch Aufmerksamkeit - so etwas macht man nicht nebenbei, zwischen Kinder-ins-Bett-bringen und Gartenarbeit. Denn auch das erfordert Interaktion zwischen allen Beteiligten.

Und es gibt auch Auswirkungen, wenn man das wegläßt und das ganze im Spiel (ingame) ausspielt und sich entwickeln läßt.
Denn dann sind diese Strukturen gewachsen und nicht konstruiert und sie basieren auf tatsächlichen Erlebnissen und nicht auf Dingen, auf die man sich schnell mal geeinigt hat.
Denn die konstruierten Absprachen hat später jeder unterschiedlich im Gedächtnis und in der Interpretation.
Dazu kommt, dass man im Ausspielen eben auch viele Überraschungselemente behält, als wenn jeder bereits im Vorfeld die Vita des Gegenübers vorgestellt bekommt und ggf. sogar konstruierend Einfluss nehmen kann.
Im Rollenspiel geht es um das fiktive Erlebnis - insofern kann auch das Kennenlernen über das gemeinsame Erlebnis gut abgewickelt werden.

Das Risiko des schief-gehen sehe ich nur bei dysfunktionalen Gruppen. Und da geht es eh schief.
Das Risiko des "das sich erst spät Diskrepanznen offenbaren" sehe ich genauso bei den abgesprochenen Gruppen. Denn man kann nicht ALLES absprechen und man verlässt die Absprache immer mit einer anderen Vorstellung des gemeinsamen Konsens als der Gegenüber.

Es gibt Gründe für und gegen Absprachen. Möge jede Runde für sich selbst entscheiden, was der beste Weg ist... ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 14:27
Klar ist das auch mal langweilig (für die meisten). Aber ich vermute es wird dennoch allgemein leichter akzeptiert.
Weil.....muss halt sein. Oder gehört dazu.
Darauf wollte ich hinaus.

[...]
Nope. Wird nicht leichter akzeptiert (von mir). Im Gegenteil, ich hab das Tavernengehampel mit Beinahe SC-Tod bereits gehabt und finde es nicht weniger akzeptabel als die anderen Sachen. Entweder bin ich der Exot oder du, oder die Wahrheit liegt dazwischen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 8.08.2018 | 14:30
Klar ist das auch mal langweilig (für die meisten). Aber ich vermute es wird dennoch allgemein leichter akzeptiert.
Weil.....muss halt sein. Oder gehört dazu.

Weder muss es sein noch gehört es dazu.

Es ist ein Problem, aber ggf. kann man es aus verschiedenen Gründen nicht abstellen. Das macht es aber nicht besser.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 14:33
Ah, seufz, das "wenn alle" Argument...
Und wenn es eine schweigende Masse gibt, die nichts sagt, soll man Einzelgespräche führen, um ja niemanden unberücksichtigt zu lassen.

Das war deine Formulierung. Du kannst auch gerne sagen, wenn keiner widerspricht, legen wir los.


Shit happens.
Shit happens aber auch, wenn sich alle bestens vorbereitet sehen und glauben alles abgeklärt zu haben.

Ja, aber seltener. Und in diesem Fall lässt sich das Risiko mit geringem bis keinem Mehraufwand minimieren. Charaktere müssen ja eh gebaut werden.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 14:37
Nope. Wird nicht leichter akzeptiert (von mir). Im Gegenteil, ich hab das Tavernengehampel mit Beinahe SC-Tod bereits gehabt und finde es nicht weniger akzeptabel als die anderen Sachen. Entweder bin ich der Exot oder du, oder die Wahrheit liegt dazwischen.
Jein, denn es gibt  im Abenteuer immer mal wieder Situationen, wo diskutiert werden muss, wie es weitergeht.
Das ist schlicht menschlich, weil jeder einen eigenen Kopf auf den Schultern hat..
(Zumindest bei einer halbwegs demokratischen Gruppe-bei der niemand allein sagen kann wo es für alle lang geht. Wenn unterschiedliche Meinungen da sind, dann wird halt diskutiert-bis man sich einigen kann.
Als SL kannst du da auch keine Einigung erzwingen. Bzw. kannst Du eventuell schon z.B. über Zeitdruck oder Veto/Machtwort whatever. Aber das wäre für mich nicht das erste Mittel der Wahl)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 8.08.2018 | 14:42
Als SL kann (und sollte) man das vor Allem zielführend moderieren, wenn sich das Ganze im Kreis dreht.
Das merkt die Gruppe nämlich oftmals erst deutlich später als der in diesem Fall außenstehende SL.

Und es ist gibt einen riesigen Unterschied zwischen einer "normalen" Diskussion und dem Geeier, das in solchen Situationen immer mal wieder am Tisch stattfindet.
Daran ist nichts notwendig, unumgänglich oder sonstwas, das ist einfach schlechte Kommunikation der Spieler untereinander. Kann man lernen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 8.08.2018 | 14:44
Jein, denn es gibt  im Abenteuer immer mal wieder Sitautionen, wo diskutiert werden muss, wie es weitergeht.
Das ist schlicht menschlich, weil jeder einen eigenen Kopf auf den Schultern hat..
(Zumindest bei einer halbwegs demokratischen Gruppe-bei der niemand allein sagen kann wo es für alle lang geht. Wenn unterschiedliche Meinungen da sind, dann wird halt diskutiert-bis man sich einigen kann.
Als SL kannst du da auch keine Einigung erzwingen. Bzw. kannst Du eventuell schon über Zeitdruck. Aber das wäre für mich nicht das erste Mittel der Wahl)
*nochmalnachles*
"Manchmal grübeln Spieler so lange über ein Abenteuerproblem" hatte ich nicht als Richtungsdiskussion wahrgenommen. Und im übrigen muss man auch nicht alles durchdiskutieren, es sei denn man hat mehr Spaß am Diskutieren als am Rollenspielen. Dann ist man aber ein Debattierclub. Und als SL nehme ich mir auch heraus, den Spielern da "unter die Arme zugreifen". Entweder im kooperativen Sinn ("Links oder rechts gehen?" *5h Diskussion* "Ihr hört einen Schrei von links....") oder, wenn das zum Spiel passt, durch schlimme Dinge ("Ihr hört einen Schrei hinter euch...SAN-Check, ihr Mäuschen")
Aber das geht alles OT. Im Grunde hast du Recht, jede Gruppe soll ihren Kram so organisieren, dass sie überwiegend das machen, was Spaß macht. Nicht das was "dazugehört".
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 8.08.2018 | 14:46
Als SL kann (und sollte) man das vor Allem zielführend moderieren, wenn sich das Ganze im Kreis dreht.
Das merkt die Gruppe nämlich oftmals erst deutlich später als der in diesem Fall außenstehende SL.

Und es ist gibt einen riesigen Unterschied zwischen einer "normalen" Diskussion und dem Geeier, das in solchen Situationen immer mal wieder am Tisch stattfindet.
Daran ist nichts notwendig, unumgänglich oder sonstwas, das ist einfach schlechte Kommunikation der Spieler untereinander. Kann man lernen.
Kann ich so pauschal nicht zustimmen. Teilweise werden auch sehr gute Arguemte ausgetauscht, alles mögliche abgewogen, damit man das Risiko im Vorgehen minimiert. Und das dauert einfach-.....
Dass es auch sinnlose Gespräche geben kann, ja.
Dass sie immer sinnlos sind, nein, definitiv nicht.
Aber auch die sinnvollen können Zeit fressen. Und evtl. einzelne Spieler langweilen.
Trotzdem eingreifen als SL? -Eher nicht.

Edit. Abenteuer Infos zusammentragen und auswerten, kann ebenfalls Zeit fressen. Muss es sogar.-Man will ja das Richtige tun, und voran kommen.

Worauf ich eigentlich hinaus will ist :"Zeit ist relativ" beim Rollenspiel und wird sehr unterschiedlich wahrgenommen.
Im Endeffekt geht es mMn. um Spaß und um die Toleranz gegenüber Dingen, die einem nicht soviel Spaß machen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Supersöldner am 8.08.2018 | 17:20
Das mit dem Wartezimmer interpretiert meinen vorschlage mit den Mal sehr schön für setting s in der Moderne um.  So könnte man denke ich Gut eine WoD Jäger Runde ein leiten .
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2018 | 07:13
Absolut. Eine knappe, geile Prämisse für alle muss da einem filigranen Kennenlernballett in kaum was nachstehen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 08:58
*nochmalnachles*
"Manchmal grübeln Spieler so lange über ein Abenteuerproblem" hatte ich nicht als Richtungsdiskussion wahrgenommen. Und im übrigen muss man auch nicht alles durchdiskutieren, es sei denn man hat mehr Spaß am Diskutieren als am Rollenspielen. Dann ist man aber ein Debattierclub. Und als SL nehme ich mir auch heraus, den Spielern da "unter die Arme zugreifen". Entweder im kooperativen Sinn ("Links oder rechts gehen?" *5h Diskussion* "Ihr hört einen Schrei von links....") oder, wenn das zum Spiel passt, durch schlimme Dinge ("Ihr hört einen Schrei hinter euch...SAN-Check, ihr Mäuschen")
Aber das geht alles OT. Im Grunde hast du Recht, jede Gruppe soll ihren Kram so organisieren, dass sie überwiegend das machen, was Spaß macht. Nicht das was "dazugehört".
Es gibt auch Runden da stolpern die SC durchs Abenteuer und ihre Spieler vertrauen darauf, dass der SL schon das Richtige passieren lässt, damit sie das Abenteuer lösen.
Bzw. dass sich die Puzzleteile von selbst zu einem Bild zusammenfügen, ohne ,dass die Spieler große Verantwortung tragen selbst die Lösung zu finden.
(Würde mir jetzt keinen Spaß machen)
Aber sowas gibt es natürlich auch.
Das verkürzt oder erübrigt sicher Zeit in der sich Spieler über das Puzzlen Gedanken machen.

Es gibt auch Spieler die sich das Nachdenken und Kennenlernen nicht aus der Hand nehmen lassen wollen, und dafür sogar gerne Zeit investieren.
Das Risiko des möglichen Scheiterns ist dann kein Bug sondern ein Feature. Zu denen zähle ich mich auch.

Wobei ich das angebliche Risiko von "die Gruppe kennt sich noch nicht", bislang schwer nachvollziehen kann.
Wenn man sich einen SC erschafft, dann doch mit der Absicht ihn auf Abenteuer zu schicken.
Abenteuer bedeutet immer Ungewissheit.
(Auch für den SL)
Wenn ich mir eine Figur erschaffen habe die erstmal niemandem traut, ist das Ok.
Aber wenn ich mir eine Figur erschaffen habe, die niemandem traut und deshalb nicht auf Abenteuer zieht, dann habe ich etwas falsch gemacht.  :D

Edit. Als SL trage ich auch gerne das Risiko, dass etwas nicht nach Plan läuft oder ich improvisieren muss.
Das gibt den Spielern mehr Freiheit.





Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 09:06
Wobei ich das angebliche Risiko von "die Gruppe kennt sich noch nicht", bislang schwer nachvollziehen kann.

Ich würde sagen, umgekehrt wird'n Schuh draus: bis jetzt hat es in diesem Faden nämlich noch niemand geschafft, mir klarzumachen, welchen konkreten Vorteil dieser Ansatz im Vergleich zu "die Gruppe kennt sich schon" eigentlich bieten soll.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Deep_Impact am 9.08.2018 | 09:13
Ich glaube das ist einfach ein traditioneller Ansatz (aus der Zeit als wir jung waren, der Bringdienst noch Pizza Mastodon hatte und die Würfel aus Granit waren).

Intuitiv würde ich wagen zu behaupten, dass eine Einladung war zu dem "Beschreib mal deinen Charakter" auf den dann eine Auflistung der Ausrüstung und Extrem-Attribute folgte. ("Ihr seht einen muskelbepackten Zwerg im Schuppenpanzer mit Zweihandaxt. Wie, Haarfarbe? Hab ich noch nicht ausgewürfelt!")
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 09:20
Ich würde sagen, umgekehrt wird'n Schuh draus: bis jetzt hat es in diesem Faden nämlich noch niemand geschafft, mir klarzumachen, welchen konkreten Vorteil dieser Ansatz im Vergleich zu "die Gruppe kennt sich schon" eigentlich bieten soll.
Ich fühle mich jetzt nicht dafür verantwortlich, ob du die bereits genannten Vorteile für dich auch als Vorteile siehst.
Musst Du nicht.
Du kannst andere Dinge gut finden, das ist Ok.


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 9.08.2018 | 09:23
Ich fühle mich jetzt nicht dafür verantwortlich, ob du die bereits genannten Vorteile für dich auch als Vorteile siehst.
Musst Du nicht.
Du kannst andere Dinge gut finden, das ist Ok.
Na was sind denn die "genannten Vorteile" abseits von "mehr Zeit mit Tavernenspiel verbringen"?

Was für manche wohl toll ist, andere haben dazu keine Zeit. Weil der Zeit-Spaß-Faktor für sie einfach zu schlecht aussieht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 09:27
Ich glaube das ist einfach ein traditioneller Ansatz (aus der Zeit als wir jung waren, der Bringdienst noch Pizza Mastodon hatte und die Würfel aus Granit waren).

Intuitiv würde ich wagen zu behaupten, dass eine Einladung war zu dem "Beschreib mal deinen Charakter" auf den dann eine Auflistung der Ausrüstung und Extrem-Attribute folgte. ("Ihr seht einen muskelbepackten Zwerg im
Schuppenpanzer mit Zweihandaxt. Wie, Haarfarbe? Hab ich noch nicht ausgewürfelt!")

Oh das gibt es sicher auch.
Aber es gibt auch Leute die bieten kleine Szenen, in denen ihr SC sich auch charakterlich vorstellt.
Und man den Eindruck bekommt: Aha so sieht er aus. So ist er drauf (auf den ersten Blick).

Für Spieler die nicht gerne Rolle spielen ist das vermutlich nichts. Die haben da sicher auch nicht soviel Spaß dran.

@
Sashael
lies nochmal
#71
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 09:27
Wobei ich das angebliche Risiko von "die Gruppe kennt sich noch nicht", bislang schwer nachvollziehen kann.

Wenn sich jeder seinen Charakter ohne große Absprache im stillen Kämmerlein baut, mit Hintergrund und Geschichte versieht und dann in eine Gruppe gebeamt wird,
dann herrschen unbestimmte Voraussetzungen.
Das kann gut gehen (meine these: tut es auch meistens), es kann aber auch dumm laufen.
"Ich spiele einen zwergenhassenden Elf" - "Ich spiele einen elfenhassenden Zwerg!" (blödes Beispiel)
Man kann dann solche Spannungen als Chance für interessantes Charakterplay nehmen, es kann aber auch ganz blöde nach hinten losgehen und auch alle anderen abnerven.
Man kann auch Dinge dann einfach stillschweigend ignorieren, aber dann geht auch irgendwas verloren.
Schlicht: es kann schiefgehen. Die Wahrscheinlichkeiten sind abhängig von vielen Faktoren. Die beiden wichtigsten sind imho GMV und Sozialkompetenz der Beteiligten.

Was die Befürworter der "wir sprechen uns vorher ab" sich versprechen, ist, dass man durch die Absprachen Synergien nutzen kann, die durch die gemeinsame Vernetzung entstehen.
Genau wie "ich mach den Magier, dann machst Du den Krieger und Du den Dieb" Kompetenzen optimal verteilt werden,
ist die "gemeinsame Historie" ein Motivationspaket aus dem man schöpfen kann. Das kann viel bringen, muß es aber auch nicht.
Auch da kann was schief gehen, zum Beispiel, dass zwar Einigung herrschte, aber alle mit unterschiedlichen Vorstellungen aus der Vorbereitung herausgehen, worauf man sich geeinigt hat.
Oder eben, dass das Verhalten am Spieltisch im krassen Widerspruch zu den Absprachen stehen.
Die Wahrscheinlichkeiten sind auch hier abhängig von vielen Faktoren. Die beiden wichtigsten sind imho GMV und Sozialkompetenz der Beteiligten.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 9.08.2018 | 09:33
Dazu kommt noch, dass es gar nicht so einfach ist, sich plausible und spaßige Szenarien für die Gruppenzusammenführung jenseits von "ihr sitzt alle in der Taverne" auszudenken.

Da ist mir "ihr seid alle von Bunsenhold Teichsieder damit beauftragt worden, ihn auf der Suche nach dem Schimmerkraut zu begleiten, deshalb seid ihr jetzt eine Gruppe" sehr viel lieber.
Es hängt natürlich auch vom bespielten Szenario ab.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 09:39
Dazu kommt noch, dass es gar nicht so einfach ist, sich plausible und spaßige Szenarien für die Gruppenzusammenführung jenseits von "ihr sitzt alle in der Taverne" auszudenken.
Finde ich jetzt nicht, aber man muss ja auch erst mal fragen, welche Genrekonventionen herrschen.
Aber generell gilt: Will man nicht mit langen "Preludes" spielen, dann fängt man irgendwann mit "ihr seid alle am gleichen Ort" an.
Das passiert aber auch bei Runden mit Vorabsprachen.
Denn wie will man sonst anfangen? Mit einem Teil der Gruppe - der Rest darf in der Nase bohren?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 9.08.2018 | 09:41
bis jetzt hat es in diesem Faden nämlich noch niemand geschafft, mir klarzumachen, welchen konkreten Vorteil dieser Ansatz im Vergleich zu "die Gruppe kennt sich schon" eigentlich bieten soll.

Du musst nicht festlegen, wie die Charaktere sich kennen gelernt haben. Du musst nicht vorab bestimmen, wie die Charaktere zueinander stehen. Speziell für letzteres braucht man schon ein gerüttelt Maß an Informationen über die anderen Charaktere.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2018 | 09:43
Bei der Sache mit dem Nachgrübeln über ein in-time-Problem komme ich mit Issi auf keinen grünen Zweig; aber bei seiner Frage, wie die Probleme ohne Kennenlern-Dingens überhaupt zustande kommen, sind wir wohl sehr ähnlich: Es macht Sinn, seinen Charakter bei der Erstellung "meta-gamig" so zu erschaffen, dass er mit den anderen auf Abenteuer zieht. (Oder man meta-gamt halt im Spiel "Ja, mein Charakter würde jetzt normalerweise die Party verlassen, aber wir wollen ja weiterspielen, deswegen...."). Ich habs halt bloß schon ohne diesen guten Willen gesehen, und was für ein flammendes Inferno das war, deswegen verstehe ich auch die anderen etwas :)
Das ganze Thema ist für mich also so ein Fall von "out-time-Probleme in-time lösen ist wie wie Reiten mit auf den Rücken gefesselten Händen: mit kompetenten Leuten (und Pferden) kann das schon klappen...."

@felixs: Übungssache. Guck dir die mehr oder minder eleganten Lösungen in anderen erzählenden Medien an.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 09:44
@
Boba
Ja, ist so.
Viel hängt an der Sozialen Kompetenz.
Aber ganz ehrlich: Wenn ich schon einen Elfen hassenden Zwergen baue, dann doch bitte so einen, der es trotzdem schafft mit einem Elfen(damit muss ich rechnen), auf Abenteuer zu ziehen.
Dazu kommt noch, dass es gar nicht so einfach ist, sich plausible und spaßige Szenarien für die Gruppenzusammenführung jenseits von "ihr sitzt alle in der Taverne" auszudenken.
Vielleicht wäre das ja irgendwann mal ein Strang Thema (Ihr kennt euch noch nicht)
Da könnte man mal unterschiedliche Ideen von verschiedenen Leuten sammeln, für alle,  die es interessiert.

Bin nur gleich unterwegs.
Evtl. demnächst.  :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 09:45
Du musst nicht festlegen, wie die Charaktere sich kennen gelernt haben. Du musst nicht vorab bestimmen, wie die Charaktere zueinander stehen. Speziell für letzteres braucht man schon ein gerüttelt Maß an Informationen über die anderen Charaktere.

So gesehen, muß ich auch nicht festlegen, daß mein Charakter überhaupt bei der Gruppe bleibt -- er könnte sich ja genausogut irgendwelchen NSC anschließen, die ihm sympathischer sind. Mit anderen Worten, Irgendwo kann man's mit der Beliebigkeit auch übertreiben.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 9.08.2018 | 09:45
Durch die Zusammenführung müssen Beziehungen erst ausgehandelt werden. Dadurch fühlen sich die Bindungen langfristig natürlicher an, als wenn man sie im Vorfeld konstruiert.
Andererseits erlebt man natürlich alternativ in derselben Zeit andere Dinge, auf die man dann später zurückblicken kann.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 09:50
Aber ganz ehrlich: Wenn ich schon einen Elfen hassenden Zwergen baue, dann doch bitte so einen, der es trotzdem schafft mit einem Elfen(damit muss ich rechnen), auf Abenteuer zu ziehen.
ganz ehrlich: Es gibt Spieler, denen ist das egal. Oder die haben nicht mal die Idee, dass das wichtig sein könnte.
Mit denen würde ich nicht spielen wollen, aber geben tut es die.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 9.08.2018 | 10:01
So gesehen, muß ich auch nicht festlegen, daß mein Charakter überhaupt bei der Gruppe bleibt

Genau das ist der Kritikpunkt an der Vorgehensweise. Die Beliebigkeit erhöht das Risiko, dass die Gruppe in der bestehenden Konstellation nicht funktioniert.

Wobei eine Sitzung 0 noch weitere gravierende Vorteile bietet, weil man sich als Spielleitung einfach jede Menge Input von den Spielern abholen und in die Abenteuerplanung mit einfließen lassen kann.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 10:01
Nebenbei, jetzt mal Butter bei die Fische: wie oft sieht man "eine Handvoll von untereinander völlig Unbekannten trifft sich zufällig und paßt ebenso zufällig gerade so perfekt zusammen, daß sie spontan zu einer eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft zusammenwachsen" als Idee eigentlich außerhalb speziell des Rollenspielhobbys? Vielleicht habe ich ja in dieser Hinsicht ein bißchen den Anschluß an wahlweise Realität, andere Arten von Fiktion, oder beides verloren, aber mir kommt es eigentlich eher so vor, als wäre dieser spezielle Fall da weitaus eher die Ausnahme als die Regel...entweder kennen sich die Leute vorher zumindest teilweise doch schon oder sie halten bestenfalls für ein "Abenteuer" zusammen und dann ist der Film (oder was auch immer) auch schon wieder zu Ende und wir erfahren eh nie, wie's mit ihnen weitergeht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Crimson King am 9.08.2018 | 10:06
Dass Leute, die sich anfangs nicht ausstehen können, aber notgedrungen zusammenarbeiten müssen, über die Handlung zusammenwachsen, ist nun kein ungewöhnliches Trope. Übertragen aufs Rollenspiel bedeutet das allerdings, dass man zu Beginn immer einen gewissen Zwang zur Zusammenarbeit aufbauen muss.

"Wir arbeiten zusammen, weil wir halt die Spielercharaktere sind" ist mir als Begründung tendenziell auch zu dünn. Etwas mehr Plausibilität hätte ich da schon gerne.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 9.08.2018 | 10:11
Nebenbei, jetzt mal Butter bei die Fische: wie oft sieht man "eine Handvoll von untereinander völlig Unbekannten trifft sich zufällig und paßt ebenso zufällig gerade so perfekt zusammen, daß sie spontan zu einer eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft zusammenwachsen" als Idee eigentlich außerhalb speziell des Rollenspielhobbys?

Jedes Kundenprojekt  >;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 10:14
Nebenbei, jetzt mal Butter bei die Fische: wie oft sieht man "eine Handvoll von untereinander völlig Unbekannten trifft sich zufällig und paßt ebenso zufällig gerade so perfekt zusammen, daß sie spontan zu einer eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft zusammenwachsen" als Idee eigentlich außerhalb speziell des Rollenspielhobbys?

Jede Abteilung in jedem Unternehmen,
jeder Verein,
jede WG,
jede ehrenamtliche Arbeitsgruppe,
jedes Hotel im Urlaub, wo zufällig Leute ohne Sprachbarriere eine Weile zusammen Urlaub machen,
...
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: JS am 9.08.2018 | 10:22
Die meisten davon passen aber nicht perfekt zusammen und werden nicht zu einer eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft, sondern bleiben immer eine Zweck- und Intrigengemeinschaft.
 ::)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 10:30
Jede Abteilung in jedem Unternehmen,
jeder Verein,
jede WG,
jede ehrenamtliche Arbeitsgruppe,
jedes Hotel im Urlaub, wo zufällig Leute ohne Sprachbarriere eine Weile zusammen Urlaub machen,
...

Also im Wesentlichen Leute, die für ihre Zusammenarbeit eigens bezahlt werden oder anderweitig nicht allzuviele Alternativen haben (wenn ich beispielsweise in einer WG mit meinem Nachbarn absolut nicht kann, kann ich meist auch nicht mal eben wieder ausziehen und darauf vertrauen, daß mir das Schicksal schon spontan eine andere Wohngelegenheit auftun wird). Der klassischen "Abenteurergruppe" entspricht da vielleicht noch am ehesten der Verein, weil sich da tatsächlich Leute mit gemeinsamen Interessen hin und wieder mal freiwillig treffen...
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 10:36
Also im Wesentlichen Leute, die für ihre Zusammenarbeit eigens bezahlt werden oder anderweitig nicht allzuviele Alternativen haben (wenn ich beispielsweise in einer WG mit meinem Nachbarn absolut nicht kann, kann ich meist auch nicht mal eben wieder ausziehen und darauf vertrauen, daß mir das Schicksal schon spontan eine andere Wohngelegenheit auftun wird). Der klassischen "Abenteurergruppe" entspricht da vielleicht noch am ehesten der Verein, weil sich da tatsächlich Leute mit gemeinsamen Interessen hin und wieder mal freiwillig treffen...
Ja, und?

1. ist damit aufgezeigt, dass es SO ungewöhnlich nicht ist.
2. ist auch für die Mitglieder der Spielrunde spätestens in der Metabene klar, dass man bei der Zusammenarbeit auch nicht viele Alternativen hat. Und ggf. kann das sogar Spielweltintern der Fall sein.

Die meisten davon passen aber nicht perfekt zusammen und werden nicht zu einer eingeschworenen Schicksalsgemeinschaft, sondern bleiben immer eine Zweck- und Intrigengemeinschaft.
 ::)

Ja, und das unterscheidet sich von der üblichen Rollenspiel-Figuren-Gruppe nun inwiefern?
(ist ja nicht so, dass ich auf diesen Punkt nicht gewartet hätte... ;) )
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 10:51
auch in der Arbeit / im Verein findet man Freunde. Mein direkter Kollege hat zum Beispiel seine Lebenspartnerin in unserem Unternehmen kennen (und lieben) gelernt. Die sind verheiratet und haben zwei Kinder... (wenn das keine eingeschworene Schicksalsgemeinschaft ist...)
Meine beste Freundin kenne ich aus der ehrenamtlichen Jugendarbeit. Einen großteil unseres Freundeskreises kennen wir von dort.
In der Kindheit rekrutierten sich die gemeinsamen Freunde meistens auch daraus, dass man in der selben Schulklasse / Kurs war.

Man könnte also ungefähr sagen, daß sich die Beziehungen daraus entwickelten, daß sich die Betroffenen schon kannten? ;)

Die Frage ist halt, inwieweit das am Tisch unbedingt ausgespielt werden muß. "Okay, wir wollen eine Gruppe dicker Freunde spielen...also müssen wir zwangsläufig erst mal unsere erste gemeinsame Schulwoche durchexerzieren, ist doch ganz logo!"
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 10:58
Man könnte also ungefähr sagen, daß sich die Beziehungen daraus entwickelten, daß sich die Betroffenen schon kannten? ;)

Nein, die betreffenden fanden sich plötzlich gemeinsam in einer Gruppe wieder und während des Zusammenarbeitens entwickelten sich Freundschaft, Sympathie und Liebe.

Ich hab übrigens noch einen vergessen:

Rollenspielrunden...
Da kommt es auch nicht grad selten vor, dass sich Unbekannte gemeinsam plötzlich an einem Tisch sitzend vorfinden und man einigt sich darauf, zukünftig gemeinsam auszuziehen
und mit den Figuren Abenteuer zu erleben. Und auch da entstehen nicht selten Freundschaften.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 9.08.2018 | 11:01
Also im Wesentlichen Leute, die für ihre Zusammenarbeit eigens bezahlt werden oder anderweitig nicht allzuviele Alternativen haben

Die "Bezahlung" ist Spass (ja, auch als SL!). Manchmal hat man leider nicht so viele Alternativen und findet nicht genau die Runde mit genau DEM System auf das man Lust hat - also werden Zugeständnisse gemacht und bewertet, ob der Spass den man daraus zieht den Aufwand wert ist.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: bobibob bobsen am 9.08.2018 | 11:16
Je stärker das gemeinsame Ziel ist um so eher treten Probleme in der Gruppe in den Hintergrund, so meine Erfahrung.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 11:21
Nein, die betreffenden fanden sich plötzlich gemeinsam in einer Gruppe wieder und während des Zusammenarbeitens entwickelten sich Freundschaft, Sympathie und Liebe.

Ich hab übrigens noch einen vergessen:

Rollenspielrunden...
Da kommt es auch nicht grad selten vor, dass sich Unbekannte gemeinsam plötzlich an einem Tisch sitzend vorfinden und man einigt sich darauf, zukünftig gemeinsam auszuziehen
und mit den Figuren Abenteuer zu erleben. Und auch da entstehen nicht selten Freundschaften.

Hm. Ich denke allerdings, das übersieht einen wichtigen Unterschied zwischen Realität und Fiktion: in der Realität kann ich keine Zeitsprünge machen, die muß ich einfach eine Sekunde nach der anderen "durchspielen". (Man könnte argumentieren, daß darin gleich auch einer ihrer Nachteile besteht. ;)) In der Fiktion, Rollenspiel eingeschlossen, geht das dagegen durchaus, was es uns beispielsweise auch ermöglicht, nicht jede Notdurft unserer Charaktere zwingend im Detail abhandeln oder ihren kompletten Lebenslauf von der Geburt bis zum Erreichen ihres "Abenteueralters" 1:1 durcharbeiten zu müssen.

Beispiel Herr der Ringe etwa: Als die Handlung losgeht, kennt Frodo seine Mithobbits und Gandalf bereits. Das ist einfach mit ein paar Zeilen etabliert; Tolkien verwendet eben nicht erst mal mehrere Kapitel darauf, ihre jeweils ersten Begegnungen und spätere Treffen ausmalend zu beschreiben, und es ist auch einigermaßen fraglich, ob das die Geschichte wirklich so toll verbessern würde. Anderswo sieht's meist ähnlich aus. Star Wars? Luke und Ben Kenobi wissen zumindest schon mal voneinander und Han und Chewbacca hängen ihrerseits auch schon wer weiß wie lange zusammen ab; auch da wird nicht erst mal die ganze Vorgeschichte aufgerollt. Das A-Team? Hat schon eine ganze gemeinsame Karriere hinter sich, bevor die Serie überhaupt loslegt. Und so weiter, und so weiter...

Das färbt natürlich darauf ab, welches Vorgehen ich im Zweifelsfalle für sinnvoller halte.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Boba Fett am 9.08.2018 | 11:36
Hm. Ich denke allerdings, das übersieht einen wichtigen Unterschied zwischen Realität und Fiktion:

Natürlich übersieht das Dinge, aber es wurde ja gefragt, ob wir noch ähnliche Dinge kennen.

Eine Sache wird auch übersehen: In der Realität arrangiert man sich sehr oft, und arbeitet (gut) zusammen, OBWOHL keine Sympathie existiert.
Da kann man sich sogar heftig streiten und niemand geht plötzlich in divenhaften Abgang davon und verlässt das Team.
Auch Fehler werden einem vergeben, denn Fehler sind menschlich - wo gearbeitet wird, gehen Dinge auch schief.
In der Realität weiß jeder, das Perfektion (auch in Harmonie) unerreichbar ist.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 11:47
Natürlich übersieht das Dinge, aber es wurde ja gefragt, ob wir noch ähnliche Dinge kennen.

Eine Sache wird auch übersehen: In der Realität arrangiert man sich sehr oft, und arbeitet (gut) zusammen, OBWOHL keine Sympathie existiert.
Da kann man sich sogar heftig streiten und niemand geht plötzlich in divenhaften Abgang davon und verlässt das Team.
Auch Fehler werden einem vergeben, denn Fehler sind menschlich - wo gearbeitet wird, gehen Dinge auch schief.
In der Realität weiß jeder, das Perfektion (auch in Harmonie) unerreichbar ist.

Hm, ja. Im Nachhinein war es wahrscheinlich ein Fehler, die Realität überhaupt mit in die Diskussion einzubringen -- gerade weil da diese von mir angesprochenen Unterschiede bestehen und die Regeln, nach denen Realität und Fiktion arbeiten, nun mal oft voneinander abweichen.

(Zum Beispiel: in der Realität kann's eben auch mal zu "divenhaften Abgängen" kommen, ohne daß es groß etwas ausmacht. In einer Geschichte würde sich das Publikum eher schon mal vergackeiert vorkommen, wenn eine angebliche Hauptperson nach dem ersten Kapitel abspringt und dann einfach nie wieder auftaucht; da ist allein schon die Erwartungshaltung eine andere.)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 9.08.2018 | 16:51
Hier werden zwei Dinge vermischt.

Ich bin ja auch ein sehr großer Anhänger der gemeinsamen Charaktererschaffung. Es hat Vorteile, wenn man sich zumindest grob abspricht, so dass da am Ende eine halbwegs kompatible Gruppe herauskommt. Aber dabei muss man keine Charaktere erschaffen, die sich schon kennen.

Umgekehrt ist ein vom Spielleiter intoniertes "Ach übrigens, ihr kennt euch schon!" am Anfang der ersten Sitzung kein magischer Garant dafür, dass die Charaktere harmonieren.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Scimi am 9.08.2018 | 17:12
Harmonieren müssen sie ja nichtmal. Nur einen Grund haben, etwas gemeinsam zu tun. Dagobert Duck und Klaas Klever z.B. können sich auf den Tod nicht ausstehen, aber sobald einer auf eine Schatzsuche geht, ist der andere sofort mit dabei, um dem Konkurrenten nicht das Feld zu überlassen.

Finde ich als SL leichter zu leiten als Charaktere ohne Beziehung, die ich zusammenzwängen muss, damit sie überhaupt irgendeinen Grund haben, gemeinsam zu agieren…
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Pyromancer am 9.08.2018 | 17:18
Harmonieren müssen sie ja nichtmal. Nur einen Grund haben, etwas gemeinsam zu tun.

Ein vom Spielleiter intoniertes "Ach übrigens, ihr kennt euch schon!" am Anfang der ersten Sitzung sorgt aber auch nicht dafür, dass die Charaktere einen Grund haben, etwas gemeinsam tun.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Scimi am 9.08.2018 | 17:20
Ein vom Spielleiter intoniertes "Ach übrigens, ihr kennt euch schon!" am Anfang der ersten Sitzung sorgt aber auch nicht dafür, dass die Charaktere einen Grund haben, etwas gemeinsam tun.

Kommt dann auf den nächsten Satz des SL an… "Das ist der Typ, der dir am Bahnhof deine Tasche geklaut hat." oder so etwas funktioniert normalerweise…  ;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Supersöldner am 9.08.2018 | 18:03
Oder man nutzt einfach das Übliche Helden verhalten. Helden sind meist Rassistisch gegen Untote und Meist gewalttätig da sie Problem fast immer durch Kämpfen Lösen. Die SC Hören unabhängig von einander von einem zum Großteil mit Untoten Lager der,,. Untote sollte die gleichen Rechte haben ,, Bewegung in der nähe der Stadt.  Sie überfallen es aus verschieden Richtungen und Treffe sich dann beim Boss Kampf.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2018 | 18:21
Oder man nutzt einfach das Übliche Helden verhalten. Helden sind meist Rassistisch gegen Untote und Meist gewalttätig da sie Problem fast immer durch Kämpfen Lösen. Die SC Hören unabhängig von einander von einem zum Großteil mit Untoten Lager der,,. Untote sollte die gleichen Rechte haben ,, Bewegung in der nähe der Stadt.  Sie überfallen es aus verschieden Richtungen und Treffe sich dann beim Boss Kampf.
Blöd halt, wenn sie rassistisch gegeneinander statt andere sind ;)
Das ist ja immer dankbar, wenn alle die gleiche Motivation teilen, aber ohne Vorgaben ist das meiner Erfahrung nach eben doch unüblich. Vielleicht spiel ich auch nur mit Hippie-Schneeflocken, wer weiß...
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2018 | 18:22
Ein vom Spielleiter intoniertes "Ach übrigens, ihr kennt euch schon!" am Anfang der ersten Sitzung sorgt aber auch nicht dafür, dass die Charaktere einen Grund haben, etwas gemeinsam tun.

Stimmt.
Das von Sashael auf Seite 2 genannte Dilemma -- spätestens nach dem ersten Abenteuer, evtl sogar schon vorher müsste mindestens einer der SCs sich verabschieden -- kann so oder so auftauchen.
Da finde ich es sogar eher _noch_ problematischer, wenn der querschießende Spieler sich darauf beruft, dass man ja im Vorfeld abgesprochen hat, dass man sich von früher her kennt. "Unsere Charaktere sind doch die besten Freunde, da musst du das eben akzeptieren wie der so ist."  >:(

Als wir letztes Jahr einen Spieler aus der Runde schmeißen mussten, hatte der auch allen Ernstes gemeint, eine solche Vor-Verbindung (die es nicht gab) hätte irgendwas daran geändert, dass wir mit seinen soziopathischen Aussetzern nichts mehr zu tun haben wollten. Und es sei ansonsten die Aufgabe des SLs, zu erzwingen, dass die SCs zusammenbleiben.  wtf?

Kurz, ein "ihr kennt euch schon" erübrigt nicht eine Vorbesprechung warum genau diese SCs zusammen abenteuern wollen und wie sie zueinander passen. Jdf für Kampagnenspiel; bei Oneshots ist es freilich eher egal.

 
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 9.08.2018 | 18:33
Und es sei ansonsten die Aufgabe des SLs, zu erzwingen, dass die SCs zusammenbleiben.  wtf?

Dass man mal die Köpfe zusammensteckt, um eine schöne/passende/plausible IT-Begründung zu finden, weil das einem der Spieler ein Bedürfnis ist - geschenkt.

Aber wenn einer ernsthaft nicht die Grundvoraussetzung mitbringt, mit den anderen spielen zu wollen, fange ich dafür bestimmt nicht den großen Eiertanz an.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2018 | 18:35
Dass man mal die Köpfe zusammensteckt, um eine schöne/passende/plausible IT-Begründung zu finden, weil das einem der Spieler ein Bedürfnis ist - geschenkt.

Aber wenn einer ernsthaft nicht die Grundvoraussetzung mitbringt, mit den anderen spielen zu wollen, fange ich dafür bestimmt nicht den großen Eiertanz an.
Früher hat man da doch in der Tat noch nen Eiertanz gemacht, oder? Also, auf den Eiern des Störers bzw. seiner Figur.  >;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2018 | 18:42
Aber wenn einer ernsthaft nicht die Grundvoraussetzung mitbringt, mit den anderen spielen zu wollen, fange ich dafür bestimmt nicht den großen Eiertanz an.

Bei der bewussten Begebenheit war das ja so, dass dieser eine Spieler allen anderen auf den Sack gegangen ist. Zunächst dachten wir auch, das sei ein in-character Problem und es würde reichen, wenn er seine Figur auswechseln würde. Irgendwann da fiel mal von ihm die Bemerkung (natürlich nicht wörtlich), er würde vom SL erwarten dass er uns zwingt, seinen kleinen Psychopathen weiter mitzuschleppen.
Binnen kurzem stellte sich ja sowieso heraus, dass es ein Charakterproblem des Spielers war, da hätten noch so viele Figurenwechsel nichts gebracht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.08.2018 | 18:47
Wenn man mit den Leuten nicht kann, wirds eh schwierig... das müsste eine seltene Konstellation sein, in der es persönlich nicht passt, aber trotzdem alle so prinzipiengeleitet rollenspielen (ich traue mich nicht, das Wort "Ehrenkodex" in den Mund zu nehmen) und akzeptieren, was kommt. Also hauptsächlich wahnsinnige Misshandlungen, in deinem Fall, aber wers mag :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: YY am 9.08.2018 | 18:48
@Feuersänger:
Ja, ich kann mich dran erinnern - da habt ihr deiner Beschreibung nach alles richtig gemacht. Höchstens zu langsam  :P ;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 19:30
Es gibt zwei Ebenen. Die Ebene der Spieler.
(Die sollten schon gerne zusammen spielen wollen)
Und die Ebene der Figuren. Die Figuren werden von den Spielern gespielt,( wohlgemerkt von den Spielern die das gleiche wollen, nämlich zusammen spielen. )
Keine Figur kann ohne Spieler sprechen, denken und Dinge tun. Sie ist nur ein Blatt Papier mit Zahlen und Buchstaben drauf. Und am Ende immer das, was der Spieler aus ihr macht.
Wenn ein Spieler mit seiner Figur einen "mein Charakter ist halt so-  Ego Tripp" verfolgt, ohne Kompromisse zu suchen, warum der SC doch mit der Gruppe kommt, -
Der hat halt die "Sei kein Arsch" Regel nicht befolgt.
Wenn der geheimnisvolle Fremde SC  immer noch eine und noch eine Extra Einladung für das Abenteuer braucht, dann geht es dem Spieler häufig nur um Aufmerksamkeit.

Das Problem ist hier nicht die Figur, und auch nicht, dass die SC sich anfangs noch nicht kennen. Das Problem ist der Spieler selbst.

Darf ich,  bzw. möchte ich deshalb in Zukunft nur noch mit "ihr kennt euch schon" spielen (damit man auch mit solchen Typen gut zusammen spielen kann)?

Da sage ich zumindest : nö
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 9.08.2018 | 19:50
Eh. Umgekehrt kann ich halt die hier im Faden gerne mal anklingende Stachelkaktushaltung a la "Die Charaktere dürfen sich am Anfang einfach noch nicht kennen! Warum? Tscha weil!" nicht so recht nachvollziehen. Und natürlich ist das seinerseits auch erst mal ein Spielerproblem. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 9.08.2018 | 20:29
Es gibt zwei Ebenen. Die Ebene der Spieler.
(Die sollten schon gerne zusammen spielen wollen)

Klar, nur wollen sie nicht zwangsläufig das Gleiche spielen, nur "zusammen" aka mit "passenden" Mitspielern.


Und die Ebene der Figuren. Die Figuren werden von den Spielern gespielt,( wohlgemerkt von den Spielern die das gleiche wollen, nämlich zusammen spielen. )
Keine Figur kann ohne Spieler sprechen, denken und Dinge tun. Sie ist nur ein Blatt Papier mit Zahlen und Buchstaben drauf. Und am Ende immer das, was der Spieler aus ihr macht.
Wenn ein Spieler mit seiner Figur einen "mein Charakter ist halt so-  Ego Tripp" verfolgt, ohne Kompromisse zu suchen, warum der SC doch mit der Gruppe kommt, -

Wenn das so klar ist, komm doch einfach von deinem "Egotrip" runter, sei ein wenig "flexibel" und spiel passend zu dem, was sich der andere Spieler vorstellt und mach den "Kompromiss" => Problem gelöst ... .


Der hat halt die "Sei kein Arsch" Regel nicht befolgt.
Wenn der geheimnisvolle Fremde SC  immer noch eine und noch eine Extra Einladung für das Abenteuer braucht, dann geht es dem Spieler häufig nur um Aufmerksamkeit.
Du dann doch auch nicht. Als SL hast du z.B. alle Karten in der Hand. Da kannst du doch wohl mal die passende Einladung ausstellen, oder bist du unflexibel und willst einfach nicht?


Im Ernst jetzt:
Klar gibt es Spieler, die das für eine EGO-Show missbruachen (und dann oft genug auch nichts von Absprachen halten).
Aber für jeden gutwilligen Mitspieler sollten RECHTZEITIGE und KORREKTE Vorababsprachen dann doch genügend Optionen frei halten die notwendige Anpassung auszuführen.
Aber das zu organisiseren ist eben Spielleiterpflicht und wenn er da dann Mist baut oder aus irgendwelchen Gründen erst gar nicht will, hat er sich auch die möglichen Probleme danach anzukreiden.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 9.08.2018 | 20:50
@felixs: Übungssache. Guck dir die mehr oder minder eleganten Lösungen in anderen erzählenden Medien an.

Die sind mir durchaus bekannt. Und an mangelnder Übung liegt es nicht.
Ich habe aber bisher weniger solcher Einführungen erlebt, die im Rollenspiel gut funktionieren würden. Zumindest: Die ohne "railroading" funktionieren würden. Und wenn ich eine Situation vorgebe, die zu einem bestimmten Ergebnis führen soll, dann kann ich auch gleich das Ergebnis vorgeben.

Aber, wie Bobba sagt, es hängt auch von den Genrekonventionen und von dem bespielten Szenario, auch ein bißchen von den Figuren ab.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Settembrini am 9.08.2018 | 21:27
Hängt meiner Meinung nach volkommen von der Kampagne ab.

Aber: So wie der OP das schreibt, habe ich volles Verständnis für die Frustration! So wie jemand, der seinen Personnagen-Build bis zur 20 Stufe vorgeplant als Heimspielelement betreibt, niemand belästigt aber doch gerne die Einhaltung der Kampfregeln hätte, so will natürlich jemand, der FÜR SICH den Hintergrund modelliert hat, das nicht durch so Unbedachtheiten kaputtgemacht bekommen. Genaugenommen ist es eine Liederlichkeit des Spielleiters, wenn er einzelne Dimensionen des Rollenspiels nolens volens kaputtmacht. Denn so schließt er ja eben große Teilbereiche der Aktivität von vorneherein aus.

Auf nem Con logisch, bei einer Kampagne höchst Verdammungswürdig.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 9.08.2018 | 21:33
Auf nem Con logisch, bei einer Kampagne höchst Verdammungswürdig.
Gerade bei Kampagnen habe ich es mehrfach erlebt, dass die SCs sich nach einer Weile als total inkompatibel herausgestellt haben, was ich heutzutage der fehlenden Vernetzung im Vorfeld anlaste. Ein paar Verknüpfungen in eine gemeinsame Vergangenheit hätten imho den Zusammenbruch ganzer Kampagnen verhindern können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Feuersänger am 9.08.2018 | 22:00
Ja, aber da ist es eben gerade nicht mit einem "Ach übrigens, ihr kennt euch schon" getan.

Ganz nett mechanisch gelöst fand ich das übrigens in Urban Shadows.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 9.08.2018 | 22:12
Ich gehe davon aus, dass hier bei dem Satz "Ach übrigens, ihr kennt euch schon..." sicher nicht gemeint ist "Ihr habt früher zusammen in der selben Kneipe gejobbt" oder "Ihr seid alle im Fanclub des hiesigen Blood Bowl Vereins."

Wenn ich am Tisch (sowohl als SL als auch als Spieler) sage "Ihr kennt euch schon." dann war eigentlich immer gemeint "Ihr kennt euch schon und habt einen Grund warum ihr zusammen unterwegs seid."

Der Satz soll ja Zeit sparen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Bad Horse am 9.08.2018 | 22:13
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber: Es gibt ja auch einen Unterschied zwischen "kennen = grob wissen, wer der andere ist" und "kennen = wissen, wie der andere genau tickt und was sein sehnlichster Wunsch ist."

Eine Verbindung zwischen den Chars - wie das Fate oder Dungeon World (oder die meisten PbtA-Spiele) so machen - ist sinnvoll. Dafür müssen die aber nicht schon seit dem Kindergarten befreundet sein. Wir hatten für verschiedene Sachen "Ihr habt alle mit der Uni zu tun und fahrt gemeinsam nach Daytona Beach" oder "Ihr seid euch ein paar Mal über den Weg gelaufen und hängt jetzt gerade alle im Buchladen herum, als ein großer Typ plötzlich ein Buch klaut" oder "Ihr seid alle Schüler und müsst nachsitzen" oder "Ihr jagt alle Monster und seid irgendwie verwandt". Da ist ein grober Rahmen schon vorgegeben, die Spieler zumindest wissen grob, was das für ein Char ist, aber das richtige Kennenlernen und Freunde werden (oder auch nicht) ist noch gar nicht passiert.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 9.08.2018 | 23:57
Die sind mir durchaus bekannt. Und an mangelnder Übung liegt es nicht.
Ich habe aber bisher weniger solcher Einführungen erlebt, die im Rollenspiel gut funktionieren würden. Zumindest: Die ohne "railroading" funktionieren würden. Und wenn ich eine Situation vorgebe, die zu einem bestimmten Ergebnis führen soll, dann kann ich auch gleich das Ergebnis vorgeben.
Ein "ihr kennt euch alle schon gut" ist nichts anderes. .
Denn es ist eine Setzung an der die Spieler nichts mehr ändern können. Es ist ihnen quasi auferlegt.
(Um dem SL das Spiel zu erleichtern)
Es sei denn, sie dürfen dagegen Einspruch erheben.
Dürften sie das denn bei Dir?

Edit. Ein "ihr kennt euch noch nicht" hat nur einen Wunsch: (Hoffentlich werdet ihr euch aneinander gewöhnen, und vielleicht werdet ihr irgendwann sogar Freunde)
Es hat kein sicheres von vorneherein fest gesetztes Ergebnis. Selbst viele Abenteuerangebote kônnen idR. noch abgelehnt werden.
"Automatisch RR" ist es mEn. nicht.

Edit 2.Vorauf ich eigentlich hinaus will: Das Setzen von gewissen Startbedingungen, damit das Spiel bzw. Abenteuer starten kann, sind nicht nur OK, sie teilweise sogar notwendig. Dass solche Setzungen keine Spielerentscheidung  zulassen sollen, geschieht nicht aus bösem SL Willen, sondern dient lediglich dem Spiel/ Abenteuerstart.

RR wäre es, wenn das ganze Abenteuer weiter auf gesetzten Schienen verläuft( gesetztes Skript), und- von den Spielern auch so wahrgenommen wird.
@
Badhorse.
Solche groben Rahmensetzungen hat man bei "ihr kennt euch noch nicht" im Prinzip auch: etwa in dieser Form:
Ihr seid alle auf die Hochzeit von NSC X eingeladen(Habt euch aber vorher noch nie getroffen )
Variante davon wäre: die Figuren von höherem Stand und Ansehen sind als Gäste geladen. Die von niederem Stand sind für das Fest angestellt worden. (z. B. als Kellner oder Leibwächter)

Der NSC,  der die Verbindung zwischen den Figuren herstellt, kann auch gleich ein Auftraggeber sein, der sich seine Leute zusammen sucht. Oder auch eine Person, die alle SC aus irgendeinem Grund (auf)suchen.
Die Gründe können durchaus verschieden sein: So braucht eine Figur vielleicht Hilfe von dem NSC. Die andere hat bei ihm Schulden, die dritte ist mit ihm verwandt und die vierte  wird evtl..  von der Obrigkeit hingeschickt um eine Angelegenheit zu klären.

Auch besondere Events und Veranstaltungen sind kein schlechter Startpunkt. Turniere, Wettkämpfe, Volksfeste, Kongresse, evtl.  sogar öffentliche Prozesse.

Die für den Abenteuerstart nötigen Verbindung (SC-NC)werden bei "ihr kennt euch noch nicht", auch vor dem Spiel festgelegt.(Zwischen Spieler und SL) Aber eben nicht die zwischen den (Spielern)SC der Gruppe .
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Harlekin78 am 10.08.2018 | 08:39
Ach übrigens, ihr kennt euch schon, aus dem Prozess, jetzt steht ihr zusammen auf dem Scheiterhaufen, angekettet an einen Pfahl!  ~;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 08:49
Ach übrigens, ihr kennt euch schon, aus dem Prozess, jetzt steht ihr zusammen auf dem Scheiterhaufen, angekettet an einen Pfahl!  ~;D
Das wäre wirklich fies...  ~;D
Nein, idR. wird da eher ein NSC angeklagt. Oder sogar mehrere(unschuldig wirkende)Personen. - die natürlich nicht für die Morde verantwortlich sind.  >;D

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lich am 10.08.2018 | 09:07

Nach meinem Dafürhalten gibt es beim Rollenspielen immer ein paar Annahmen, die getroffen
werden müssen. Annahmen, die gewissermaßen unrealistisch sind, aber notwendig, damit das Spiel funktioniert.

Dazu gehört z.B., dass man Toilettengänge in der Regel nicht ausspielen muss.

Dazu gehört auch, dass es eine Gruppe gibt, die Abenteuer gemeinsam durchlebt.

Ich finde eine gemeinsame Vorgeschichte daher gar nicht so schlecht.
Ausspielen des Kennenlernens funktioniert weniger gut und ist meist gezwungen.
Es ergeben sich viel bessere Geschichten und Dynamiken, wenn man die Dinge vorher durchdenkt.

Charakterbasierende Details kann man ja noch im Spielverlauf entwickeln.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 09:19
Nach meinem Dafürhalten gibt es beim Rollenspielen immer ein paar Annahmen, die getroffen
werden müssen. Annahmen, die gewissermaßen unrealistisch sind, aber notwendig, damit das Spiel funktioniert.

Dazu gehört z.B., dass man Toilettengänge in der Regel nicht ausspielen muss.

Dazu gehört auch, dass es eine Gruppe gibt, die Abenteuer gemeinsam durchlebt.

Ich finde eine gemeinsame Vorgeschichte daher gar nicht so schlecht.
Ausspielen des Kennenlernens funktioniert weniger gut und ist meist gezwungen.
Was gezwungen wirkt, und was nicht, liegt wohl im Auge des Betrachters.
Denn für mich als SPL wäre ein "ihr habt eine gemeinsame Vorgeschichte"gezwungen .
Ich weiß am Anfang noch nicht wie eine Figur genau ist. Aber habe schon eine grobe Idee wie ich sie mir ungefähr vorstelle.
Vieles entwickelt sich noch beim Spiel. Wenn es schon vor dem Spielstart heißt: Und mit der, und der und der und mit der Figur versteht sie sich gut und hat eine gemeinsame Vergangenheit. - dann wäre das (für mich als SPL) schon eine echte Einschränkung.

Nur aus Interesse -bist Du SPL oder mehr SL?

Edit. Das kann anderen Spielern ja ganz anders gehen.
Deshalb finde ich das spannend.
Ich meine hier extra Spieler, nicht Spielleiter.
Denn als Spieler hat man eine andere Perspektive.
Titel: "
Beitrag von: Noir am 10.08.2018 | 09:21
Zitat
die Figuren von höherem Stand und Ansehen sind als Gäste geladen. Die von niederem Stand sind für das Fest angestellt worden. (z. B. als Kellner oder Leibwächter)

Und wie bringt man eine Gruppe aus einem Adligen, einem Kaufmann (Gäste auf der Hochzeit), einem Kellner und einem Türsteher (Angestellte auf der Hochzeit) jetzt sinnvoll in eine Gruppe? Selbst mit einem Auftraggeber der Marke "Hallo! Hier wurde der Kuchen vergiftet! Ich sehe mich gezwungen euch beide da und euch beide da hinten damit zu beauftragen diesen Fall zu lösen!" - müsste ich mich schon sehr verbiegen, um das plausibel hinzukriegen. Warum sollte mein Adliger bitte mit dem Pöbel ... einem KELLNER ... zusammenarbeiten?

Das Kind ist in den Brunnen gefallen, die Gruppe hat sich dazu entschieden, die Charaktere zu basteln, auf die sie Lust haben und haben sich NICHT abgesprochen. Es sind 4 fremde Charaktere, die vom Stand unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist es doch sehr viel entspannter zu sagen: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon länger und habt einen Grund zusammenzuarbeiten."

Vielleicht hat der Kellner mal etwas gefunden, was der Kaufmann verloren hat. Vielleicht hat der Türsteher mal einem Taschendieb ein Bein gestellt, nachdem dieser dem Adligen etwas gestohlen hat. Vielleicht war der Kellner vor Jahren mal beim Adligen als Mundschenk angestellt und dieser hat mal einen Giftmischer davon abgehalten, den Wein zu vergiften. Oder der Türsteher war mal angestellt um den Wagentross des Händlers zu beschützen. Das reicht ja im Grunde schon um eine grundsätzlich positive Reaktion zu erzeugen:

"Hallo! Hier wurde der Kuchen vergiftet! Ich sehe mich gezwungen euch beide da und euch beide da hinten damit zu beauftragen diesen Fall zu lösen!"
"Ach! Der Herr Kellner! Er ist ein Guter. Er war mir mal sehr behilflich!"
"Ähnliches kann ich zu diesem Herren sagen!"

Holperig wird es bei so verschiedenen Charakteren immer irgendwie sein. Aber wenn man sagt "Ihr kennt euch schon." spart man sich dieses Geplänkel.
Titel: Re: "
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 09:49
Und wie bringt man eine Gruppe aus einem Adligen, einem Kaufmann (Gäste auf der Hochzeit), einem Kellner und einem Türsteher (Angestellte auf der Hochzeit) jetzt sinnvoll in eine Gruppe? Selbst mit einem Auftraggeber der Marke "Hallo! Hier wurde der Kuchen vergiftet! Ich sehe mich gezwungen euch beide da und euch beide da hinten damit zu beauftragen diesen Fall zu lösen!" - müsste ich mich schon sehr verbiegen, um das plausibel hinzukriegen. Warum sollte mein Adliger bitte mit dem Pöbel ... einem KELLNER ... zusammenarbeiten?

Das Kind ist in den Brunnen gefallen, die Gruppe hat sich dazu entschieden, die Charaktere zu basteln, auf die sie Lust haben und haben sich NICHT abgesprochen. Es sind 4 fremde Charaktere, die vom Stand unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist es doch sehr viel entspannter zu sagen: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon länger und habt einen Grund zusammenzuarbeiten."

Vielleicht hat der Kellner mal etwas gefunden, was der Kaufmann verloren hat. Vielleicht hat der Türsteher mal einem Taschendieb ein Bein gestellt, nachdem dieser dem Adligen etwas gestohlen hat. Vielleicht war der Kellner vor Jahren mal beim Adligen als Mundschenk angestellt und dieser hat mal einen Giftmischer davon abgehalten, den Wein zu vergiften. Oder der Türsteher war mal angestellt um den Wagentross des Händlers zu beschützen. Das reicht ja im Grunde schon um eine grundsätzlich positive Reaktion zu erzeugen:

"Hallo! Hier wurde der Kuchen vergiftet! Ich sehe mich gezwungen euch beide da und euch beide da hinten damit zu beauftragen diesen Fall zu lösen!"
"Ach! Der Herr Kellner! Er ist ein Guter. Er war mir mal sehr behilflich!"
"Ähnliches kann ich zu diesem Herren sagen!"

Holperig wird es bei so verschiedenen Charakteren immer irgendwie sein. Aber wenn man sagt "Ihr kennt euch schon." spart man sich dieses Geplänkel.
Es kommt auch immer auf die jeweiligen Spieler an.
Und ob die Spaß an sowas haben.
Wenn ich mir bei sowas unsicher bin, würde ich von der Variante(Diener) Abstand nehmen, dann kommen alle als Gäste.

Aber grundsätzlich als Idee. -Den Adligen werden die Diener zugewiesen. (Schon mal mehrere verwickelt).
Und was sich mit Rang und Namen noch nicht kennt, wird miteinander bekannt gemacht.
Dass sich die Hierachien mit der Zeit auflösen, über gemeinsam erlebte Abenteuer sollte den Spielern klar sein.
Das ist wenn dann ein Spaß für den Einstieg.

Ein natürliches Interesse der SC an Dingen, die um sie herum geschehen ist von Vorteil. Dann braucht es mEn.  niemanden der von außen kommt und ihnen sagt: Ach übrigens das ist jetzt euer gemeinsamer Auftrag. Vertrag und Stempel drauf.

Es besteht auch die Möglichkeit einzelne Figuren in einen Fall direkt zu verwickeln. Dann ist die Aufklärung auf jeden Fall von Interesse.

Braut wurde entführt, wer sie findet wird reich belohnt. Mordanschlag ist geplant, wer ihn verhindert, wird geehrt.
Die Braut wurde ausgetauscht. Sie ist Wahrheit ein Troll.... usw. Es gibt unzählige Dinge die geschehen können.
Wenn jetzt ein Spieler entschließt: Was interessiert das meine Figur?, ist ihr egal... (hab ich noch nie erlebt),
dann will er halt nicht mitspielen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 10.08.2018 | 09:55
Zitat
Was interessiert das meine Figur?, ist ihr egal...

DAS passiert ja nicht. Im Gegenteil. Interesse an der Geschichte und an der Lösung des Falls haben alle. Aber mein Adliger hat keinen Grund, mit einem KELLNER zusammenzuarbeiten. Klar man könnte dem Adligen den Kellner als Diener unterstellen. Aber ... naja ... dann ist er halt mein Diener. Und ich könnte mir vorstellen, dass der Spieler des Dieners eigentlich nicht im Sinne hatte, der Diener eines anderen SC zu sein.

Soll heißen: Es sind immer irgendwelche Kompromisse die ich hier eingehen muss. Und die geringsten Kompromisse müsste ich eingehen mit "Ach übrigens, ihr kennt euch schon [...]"
Titel: Re: "
Beitrag von: First Orko am 10.08.2018 | 09:56
Das Kind ist in den Brunnen gefallen, die Gruppe hat sich dazu entschieden, die Charaktere zu basteln, auf die sie Lust haben und haben sich NICHT abgesprochen. Es sind 4 fremde Charaktere, die vom Stand unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist es doch sehr viel entspannter zu sagen: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon länger und habt einen Grund zusammenzuarbeiten."

Nicht nur entspannter - das ist eigentlich sogar die EINZIGE Möglichkeit, wie ein SL, der ja schon ggf. eine Menge seiner Freizeit investiert hat um für die Gruppe ein Setting/Plot vorzubereiten, die Gruppe in einer sinnvollen Zeit zusammenbekommt.
Denn im obigen Szenario ist es ja quasi gesetzt, dass sich alle Chraktere machen und nicht radikal sandboxen, sondern der SL ganz klassisch ein Abenteuer plant und die Gruppe damit konfrontiert.

Wenn jetzt jeder wider besseren Wissens sein kleines Süppchen zu Hause kocht, damit an den Tisch kommt und erwartet, dass der SL das jetzt rausreisst - sorry, dann ist das auch ein bißchen gegeg den SL gespielt.
Denn dann hätte die Gruppe auch sagen können: "Du wir haben Bock erstmal die Konfrontation mit den anderen auszuspielen und was aufzubaue - mach dir mal noch nicht so viel Stress mit Plot"

Das fällt für mich unter "Respekt vor der Zeit, die andere für meinen Spielspass aufbringen"

Es kommt auch immer auf die jeweiligen Spieler an.
Und ob die Spaß an sowas haben.

Der SL ist auch ein Mitspieler, der auch Spass haben will. Und der sich ggf. bei sowas überrollt fühlen kann.


Zitat
Was interessiert das meine Figur?, ist ihr egal...

DAS passiert ja nicht. Im Gegenteil. Interesse an der Geschichte und an der Lösung des Falls haben alle.

Das passiert schon - aber wie du so schön beschreibst: Der Grund ist nicht, dass der Spieler keinen Bock hat auf das Abenteuer sondern damit eine Forderung zum Ausdruck bringt: "So jetzt seht mal schön zu lieber SL und Mitspieler, wie ihr meinen Charakter ins Abenteuer bekommt!".
Und meiner Erfahrung nach wurde das immer gegen den impliziten Gruppenvertrag "Wir spielen gemeinsam ein Abenteuer" ausgespielt - und zwar erst zu dem Zeitpunkt. Es wurde NICHT vorher angesprochen, dass das Kennenlernen gerne einen wichten Part einnehmen mag. Und genau sowas vermeidet man, wenn man eine Sitzung 0 hat.
Das hat jetz nicht mal was damit zu tun, ob der Spieler ein Egomane oder Idiot ist - diese Spielersorte ist sich seiner Wünsche am Spiel oftmals nichtmal richtig bewusst. Umso wichtiger ist es, dass man sich darüber vorher als SL mit seinen Spieler unterhält. Da hat man dann halt die Coach-Rolle.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 10.08.2018 | 09:59
Ein "ihr kennt euch alle schon gut" ist nichts anderes. .
Denn es ist eine Setzung an der die Spieler nichts mehr ändern können. Es ist ihnen quasi auferlegt.
(Um dem SL das Spiel zu erleichtern)
Es sei denn, sie dürfen dagegen Einspruch erheben.
Dürften sie das denn bei Dir?

Nichts anderes habe ich behaupten wollen.

"Einspruch" ist gar nicht nötig, ich bespreche solche Sachen immer mit der Gruppe. Nur so findet man (vielleicht) heraus, was eigentlich alle wollen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 10:01
Ich weiß am Anfang noch nicht wie eine Figur genau ist. Aber habe schon eine grobe Idee wie ich sie mir ungefähr vorstelle.
Vieles entwickelt sich noch beim Spiel. Wenn es schon vor dem Spielstart heißt: Und mit der, und der und der und mit der Figur versteht sie sich gut und hat eine gemeinsame Vergangenheit. - dann wäre das (für mich als SPL) schon eine echte Einschränkung.
Genau diese Herangehensweise hat schon zu diversen Katastrophen geführt. Es gab eine grobe Vorstellung und irgendwie hat sich eine Einbindung der anderen SCs in die Vorstellung nicht ergeben und schließlich mussten die Spieler feststellen, dass die Gruppe in eine ohne Retcon nicht mehr auflösbare Inkompatibilität "gewachsen" ist.

Diverse Spieler, diverse Runden, diverse Systeme ohne Gruppenerschaffungsregeln á la Fate.

Deswegen besser Anknüpfungspunkte zwischen den SCs im Vorfeld setzen.

Es kommt auch immer auf die jeweiligen Spieler an.

... ... ...

Wenn jetzt ein Spieler entschließt: Was interessiert das meine Figur?, ist ihr egal... (hab ich noch nie erlebt),
dann will er halt nicht mitspielen.

Jetzt verheddern wir uns aber langsam in spezielle Spezialfälle, wo dann das alles doch eben passend ist.

Natürlich geht ALLES irgendwo irgendwie, genau dasselbe kann man dann aber auch für den gegenteiligen Ansatz sagen. Ob das im Sinne des Threads zielführend ist, wage ich aber zu bezweifeln.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 10:11
DAS passiert ja nicht. Im Gegenteil. Interesse an der Geschichte und an der Lösung des Falls haben alle. Aber mein Adliger hat keinen Grund, mit einem KELLNER zusammenzuarbeiten. Klar man könnte dem Adligen den Kellner als Diener unterstellen. Aber ... naja ... dann ist er halt mein Diener. Und ich könnte mir vorstellen, dass der Spieler des Dieners eigentlich nicht im Sinne hatte, der Diener eines anderen SC zu sein.

Soll heißen: Es sind immer irgendwelche Kompromisse die ich hier eingehen muss. Und die geringsten Kompromisse müsste ich eingehen mit "Ach übrigens, ihr kennt euch schon [...]"
Es ist nur ein Spiel. Und die Rolle des Dieners kann riesen Spaß machen. Stell dir einen Spitzbuben vor, der im Auftrag seines Herren(oder aus Eigeninteresse) herum spioniert und Dinge stiehlt, versteckt, austauscht. Sich vielleicht sogar als sein Herr verkleidet (Rollentausch), andere Diener austauscht, anderen Adligen auf den Zahn fühlt, beiläufig etwas Schlafgift in den Tee gibt.. usw.

Bedeutet für den Spieler meist jede Menge Spielspass.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 10.08.2018 | 10:13
Es ist nur ein Spiel. Und die Rolle des Dieners kann riesen Spaß machen. Stell dir einen Spitzbuben vor, der im Auftrag seines Herren(oder aus Eigeninteresse) herum spioniert und Dinge stiehlt, versteckt, austauscht. Sich vielleicht sogar als sein Herr verkleidet (Rollentausch), andere Diener austauscht, anderen Adligen auf den Zahn fühlt, beiläufig etwas Schlafgift in den Tee gibt.. usw.

Bedeutet für den Spieler meist jede Menge Spielspass.

Ich wiederhole mich nochmal: Der SL ist auch ein Mitspieler, der auch Spass haben will!  Und der sich ggf. bei sowas überrollt fühlen kann, wenn er Zeit investiert hat, weil die Runde eigentlich unter anderen Vorraussetzungen startete (s.o.).
Der Spieler ist da auch in der Verantwortung, seine Wünsche rechtzeitig zu äußern, so wie der SL ja auch ankündigt, dass er ein Abenteuer vorbereitet hat.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Anro am 10.08.2018 | 10:24
Ihr seid bei so einer Diskussion auf Seite 9 angekommen?

Naja, versuche ich es mal organisiert und schaue mir die Vorteile und Nachteile beider an. Komme dann zu einer fußenden Erkenntnis.

Vorgeschichte, Pro:

Vorgeschichte, Contra:

Zusammentreffen, Pro:

Zusammentreffen, Contra:


Fazit:
Joa, ich glaube, wenn jemand viele Oneshots spielt, dann hat er keine Zeit für etwas, was nicht die knapp bemessene Abenteuer Zeit noch weiter verkürzt. Die Charaktere sind hoffentlich Archetypisch und klar definiert genug, dass keine Persönlichkeitsfettnäpfchen existieren.
Zudem gibt es sicher Spieler, die hauptsächlich Kurzkampagnen oder Oneshots spielen irgendwann von dem doch immer vergleichbaren Spiel am Anfang genervt.
Prozentual ist ein Oneshot mit 10% Zeit Kennenlerenen wohl etwas mehr davon betroffen, als eine Kampagne, die <1% Kennenlernzeit hat.
Kennenlernen ist gut, wenn man glaubwürdig ein Teil einer Gruppe sein will, wo nicht die Hälfte ausgedacht ist.

Basically: ich weiß es auch nicht. Wer keine One/Burst-Shots spielt, der macht es vielleicht auch einfach falsch. Oder wie der alte Spruch geht:
Ein Zusammentreffen ist nicht immer Steak. Es ist ein Kochbuch, ist doch nicht deren Schuld, wenn Du zu dumm bist auch mal eine andere Seite aufzuschlagen.
Titel: Re: "
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.08.2018 | 10:35
Warum sollte mein Adliger bitte mit dem Pöbel ... einem KELLNER ... zusammenarbeiten?
Überleben, Noblesse Oblige/Pflichtgefühl
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 10.08.2018 | 10:40
Klar ... es gibt Situationen, wo dieser Adlige gerne mit dem Kellner zusammenarbeitet ("Oh nein, wir sind hier in einem Dschungel und müssen irgendwie herauskommen! Los, helfen wir uns gegenseitig!") - aber auf einer Hochzeit mit einem vergifteten Kuchen? Find ich SEHR gezwungen. Wie gesagt: Einen Grund findet man immer irgendwie ... aber das sind dann halt die erwähnten "seltsam anmutenden" Zusammenführungen. Da komm ich mit "Ihr kennt euch schon" einfach deutlich interessanter ins Spiel.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 10:41
Deswegen besser Anknüpfungspunkte zwischen den SCs im Vorfeld setzen.
Jetzt verheddern wir uns aber langsam in spezielle Spezialfälle, wo dann das alles doch eben passend ist.
Wenn das(Was interessiert meine Figur das Abenteuer?) nur ein Spezial Fall sein soll, dann spricht ebenso wenig gegen "ihr kennt euch noch nicht. "
Denn ich gehe davon aus, dass die Spieler sich schon für das Abenteuer interessieren, und mit ihrer Figur daran teilnehmen wollen.
Meiner Erfahrung nach, gab es da in den mir bekannten Runden auch kein Problem.

Was ich schon verstehen kann. -Es kann SL verunsichern, denn die Einfädelung findet live im Spiel statt.
Dinge können anders sein als geplant und das erfordert uU. Improvisation.

Es verlangt etwas mehr SL Arbeit.
Die Gründe -Warum sie sich wie kennen, überlässt man ja sonst mehr den Spielern.

Trotz dem Mehr an Arbeit, bin ich dennoch der Meinung, dass es sich lohnt. Zumindest für alle Spieler, die ich kenne.
Ein" ihr kennt euch alle schon", fänden die total langweilig.
Man startet eine Figur auch nur einmal.

Im Endeffekt sucht natürlich jeder SL, jede Gruppe, das womit sich alle am wohlsten fühlen. Und was den meisten Spaß bringt.

Meine Meinung.  :)






Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 10:46
Klar ... es gibt Situationen, wo dieser Adlige gerne mit dem Kellner zusammenarbeitet ("Oh nein, wir sind hier in einem Dschungel und müssen irgendwie herauskommen! Los, helfen wir uns gegenseitig!") - aber auf einer Hochzeit mit einem vergifteten Kuchen? Find ich SEHR gezwungen. Wie gesagt: Einen Grund findet man immer irgendwie ... aber das sind dann halt die erwähnten "seltsam anmutenden" Zusammenführungen. Da komm ich mit "Ihr kennt euch schon" einfach deutlich interessanter ins Spiel.
Der vergiftete Kuchen kommt aber von Dir, nicht von mir! ;D
Nur weil du ihn immer wieder erwähnst ;)

Da gibt es idT witzigere Ereignisse.
Wie interessant ein Abenteuer ist, kann man immer nur individuell anschauen. Ein paar "Brocken" sagen ohnehin wenig über das Gesamtkonzept.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 10.08.2018 | 10:49
Ja, natürlich kam er von mir. Hab ich ja auch nie anders behauptet. Ich hab nur die Hochzeit von dir als Beispiel genommen.

Du kannst den Kuchen auch durch "Die Braut wurde entführt" oder "Das Hochzeitsgeschenk ist verschwunden" ersetzen. Es bleibt eine Situation, bei der ich als SL herumbiegen muss, damit die Spieler ordentlich zusammenarbeiten können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 10.08.2018 | 10:50
Ich wiederhole mich nochmal: Der SL ist auch ein Mitspieler, der auch Spass haben will!  Und der sich ggf. bei sowas überrollt fühlen kann, wenn er Zeit investiert hat, weil die Runde eigentlich unter anderen Vorraussetzungen startete (s.o.).
Der Spieler ist da auch in der Verantwortung, seine Wünsche rechtzeitig zu äußern, so wie der SL ja auch ankündigt, dass er ein Abenteuer vorbereitet hat.

Sehe ich genauso.

Auch im Rollenspiel gilt, dass die eigene Freiheit an der Grenze der Freiheit der anderen endet. Und das betrifft insbesondere die Beziehung zwischen Spielern und SL.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.08.2018 | 10:52
Sehe ich genauso.

Auch im Rollenspiel gilt, dass die eigene Freiheit an der Grenze der Freiheit der anderen endet. Und das betrifft insbesondere die Beziehung zwischen Spielern und SL.
Ich würde sogar behaupten, Rollenspiel ist vor allem etwas für Leute, denen das mit den Grenzen der Freiheit zu wenig ist :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.08.2018 | 10:52
Klar ... es gibt Situationen, wo dieser Adlige gerne mit dem Kellner zusammenarbeitet ("Oh nein, wir sind hier in einem Dschungel und müssen irgendwie herauskommen! Los, helfen wir uns gegenseitig!") - aber auf einer Hochzeit mit einem vergifteten Kuchen?
Gegenfrage warum sollte der Kellner sich mit dem nutzlosen Adligen belasten oder fällst du eigentlich generell unter Regel 0?

Warum sollte ich mit jemand mit so einer Einstellung spielen wollen?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 10.08.2018 | 10:54
Meine Meinung.  :)

Ach, weißt du -- wenn ich so an andere Fäden zurückdenke, geht deine Meinung anscheinend gerne ohnehin meist in die Richtung "ich habe (ein bißchen mehr) recht und du hast recht und alle haben recht und deswegen gibt's eigentlich gar nichts mehr zu diskutieren"; letzteres, wohlgemerkt, in der Regel trotz weiterer reger Eigenbeteiligung von deiner Seite. Vielleicht solltest du deinen Usernamen bei Gelegenheit einfach in "Isso" abändern. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.08.2018 | 10:58
Ach, weißt du -- wenn ich so an andere Fäden zurückdenke, geht deine Meinung anscheinend gerne ohnehin meist in die Richtung "ich habe (ein bißchen mehr) recht und du hast recht und alle haben recht und deswegen gibt's eigentlich gar nichts mehr zu diskutieren"; letzteres, wohlgemerkt, in der Regel trotz weiterer reger Eigenbeteiligung von deiner Seite. Vielleicht solltest du deinen Usernamen bei Gelegenheit einfach in "Isso" abändern. ;)
*mic drop*

Krasser Burn  :D

Aber bei aller Begeisterung für Battle Rap, das bringt uns nicht weiter. Solange jemand konstruktiv was beiträgt, muss man auch wohlwollend lesen, richtig?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 11:05
Ach, weißt du -- wenn ich so an andere Fäden zurückdenke, geht deine Meinung anscheinend gerne ohnehin meist in die Richtung "ich habe (ein bißchen mehr) recht und du hast recht und alle haben recht und deswegen gibt's eigentlich gar nichts mehr zu diskutieren"; letzteres, wohlgemerkt, in der Regel trotz weiterer reger Eigenbeteiligung von deiner Seite. Vielleicht solltest du deinen Usernamen bei Gelegenheit einfach in "Isso" abändern. ;)
Lies doch bitte einfach mal genauer nach. Dann würdest du feststellen, dass "ihr kennt euch noch nicht", hier doch eher von einer Minderheit vertreten wird.
Ein "ihr kennt euch schon alle" -"ist das einzige was überhaupt funktioniert", ist hier klar in der Mehrheit.
Und dagegen widerspreche ich.
Es kann zumindest mEn.  sogar sehr gut funktionieren.
Und ist sehr wohl eine Option, für alle die daran Spaß haben.

Wir müssen auch hier nicht einer Meinung sein.
Sind wir ohnehin selten.  :D

Edit. Ich gebe mir Trotzdem  Mühe deine Beiträge wohlwollend zu beantworten.
(Und da muss man sich teilweise echt große Mühe geben  :D)

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Noir am 10.08.2018 | 11:14
Warum sollte ich mit jemand mit so einer Einstellung spielen wollen?

Von was für einer Einstellung sprichst du? Regel 0 hat damit imho gar nichts zu tun. Rollenspiel ist halt auch das Spielen einer Rolle. Ja, man will natürlich zusammen spielen. Aber das heißt nicht, dass ich völlig aus der Rolle fallen sollte. DAS fällt ja genau unter das, was ich mit "holperiger Zusammenführung" meine. NATÜRLICH wird der Adlige im normalfall (es sei denn, es sitzen nur Arschgeigen am Tisch) irgendwann mit dem Kellner den Fall um den vergifteten Kuchen lösen. Es geht gar nicht um Spieler, die sich vehement wehren. Sondern um die plausible Zusammenführung. Und das ist in dem Beispiel halt relativ schwierig. Zurechtbiegen kann man sich alles. Aber genau das ist ja der Punkt.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: nobody@home am 10.08.2018 | 11:21
*mic drop*

Krasser Burn  :D

Aber bei aller Begeisterung für Battle Rap, das bringt uns nicht weiter. Solange jemand konstruktiv was beiträgt, muss man auch wohlwollend lesen, richtig?

Glaub' mir, wenn's zu schlimm wäre, wäre Issi schon auf meiner Ignorierliste gelandet. So, wie's ist, nervt mich ihr Diskussionsstil zwar schon mal gelegentlich -- aber das ist dann auch schon alles. :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 10.08.2018 | 11:28
Ich würde sogar behaupten, Rollenspiel ist vor allem etwas für Leute, denen das mit den Grenzen der Freiheit zu wenig ist :)

Den Verstehe ich nicht so recht. Was meinst Du?
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.08.2018 | 11:28
Mein Charakter ist aber so Ausrede für solches Verhalten = Regel 0 und ich wüsste auch nicht wieso ein Adliger dabei automatisch aus der Rolle fallen würde
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 11:41
Was ich schon verstehen kann. -Es kann SL verunsichern, denn die Einfädelung findet live im Spiel statt.
Dinge können anders sein als geplant und das erfordert uU. Improvisation.

Es verlangt etwas mehr SL Arbeit.
Junge, du hast keine Ahnung, wie ich leite. ;D
Ich bin der MASTER of Improvisation, ich habe ganze Abende geleitet mit nichts anderem als den Rassen-Klassen-Infos der Charaktere. Ich würde mich freuen, wenn du damit aufhören könntest, Leuten, die deine Meinung nicht teilen, mindere Begabungen zu unterstellen. Das tust du leider sehr häufig.

Trotzdem halte ich "ihr kennt euch nicht" für Kampagnenspiel deutlich schlechter geeignet. One-Shots sind damit super zu machen, langfristiges Spiel fordert vorausplanenden Goodwill UND Planungsvermögen bei der Charakterentwicklung von den Spielern, was nicht jedem gegeben ist und bereits ein Spieler kann im schlimmsten Fall das Aus für die Gruppe und die Kampagne bedeuten, was die gesamte Arbeit des SL entwertet, der im Normalfall immer weiter vorplant und die investierte Zeit dann durch jemand anderen in den Sand gesetzt sieht.

@Anro
Deine Pro-Kontra-Liste ist wirklich extrem subjektiv durch eine "Ihr kennt euch nicht"-ist-super-Position eingefärbt. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 11:41
Glaub' mir, wenn's zu schlimm wäre, wäre Issi schon auf meiner Ignorierliste gelandet. So, wie's ist, nervt mich ihr Diskussionsstil zwar schon mal gelegentlich -- aber das ist dann auch schon alles. :)
Dann nerve ich gerne....
Wenn es dazu beiträgt eine Sache auch mal von verschiedenen Seiten (Standpunkten und Erfahrungen )zu betrachten, umso lieber.

Falls ich tatsächlich im Auenland oder in Bruchtal leben sollte, wo die Spieler alle noch grün und saftig, und die Spielleiter noch frisch sind, fern ab der eigentlichen Rollenspieler Welt, dann betrachte das was ich schreibe für dich einfach als nicht gültig.

Du kannst ruhig finden, dass ich überhaupt keine Ahnung habe. Habe ich kein Problem mit.

Eine Meinung habe ich trotzdem. Auch Argumente.
Du musst sie nicht mögen. Aber ich werde sie trotzdem hin und wieder äußern.

Können wir dann wieder  :btt:?
Das wäre nett.


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.08.2018 | 11:41
Den Verstehe ich nicht so recht. Was meinst Du?
Persönliche Meinung: Wenn man nur an seine Freiheit und ihre Grenzen denkt, verschenkt man Potential. Der Wunsch, dass auch andere glänzen können, und etwas gemeinsames zu errichten, helfen glaube ich viel weiter. Nur vom persönlichen Herangehen her.
Muss ich aber hier ja keinem so erzählen eigentlich  ;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 11:43
Mein Charakter ist aber so Ausrede für solches Verhalten = Regel 0 und ich wüsste auch nicht wieso ein Adliger dabei automatisch aus der Rolle fallen würde
Ich glaube, es ging ihm eher um die Glaubwürdigkeit des Settings.
Man muss sich nicht dagegen sperren, um es doof zu finden.
Er spielt dann mit, hat aber weniger Spaß dabei.

Das hat dann nichts mit Regel 0 zu tun.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: felixs am 10.08.2018 | 12:00
Persönliche Meinung: Wenn man nur an seine Freiheit und ihre Grenzen denkt, verschenkt man Potential. Der Wunsch, dass auch andere glänzen können, und etwas gemeinsames zu errichten, helfen glaube ich viel weiter.

Ja. Und ich sehe da gar keinen Widerspruch.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.08.2018 | 12:01
Ich glaube, es ging ihm eher um die Glaubwürdigkeit des Settings.
das ist aber nicht mal in Aventurien Glaubwürdig
Persönliche Meinung: Wenn man nur an seine Freiheit und ihre Grenzen denkt, verschenkt man Potential. Der Wunsch, dass auch andere glänzen können, und etwas gemeinsames zu errichten, helfen glaube ich viel weiter. Nur vom persönlichen Herangehen her.
ich glaube er bezog sich auf die Freiheit und Grenzen aller.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 12:02
Junge, du hast keine Ahnung, wie ich leite. ;D
Ich bin der MASTER of Improvisation, ich habe ganze Abende geleitet mit nichts anderem als den Rassen-Klassen-Infos der Charaktere. Ich würde mich freuen, wenn du damit aufhören könntest, Leuten, die deine Meinung nicht teilen, mindere Begabungen zu unterstellen. Das tust du leider sehr häufig.

Ich weiß tatsächlich nicht wie du leitest. Darum ging es mir in der Äußerung "man muss mehr improvisieren "auch nicht.
Es ging hier um meine Erfahrung. Aus der ich schreibe. .

Wenn die SC sich schon kennen, (nach ein paar Abenteuern)muss ich als SL weniger improvisieren als in der Kennenlernphase. Da gibt es keinen festgelegten, festen Ablaufplan.

So geht es mir. Aber ich finde das ist die Arbeit wert.

Wenn wir jetzt anfangen Unterstellungen zu unterstellen, wird es komisch.

Lies es doch einfach als Ausdruck meiner Erfahrungen, bitte.
Thx


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.08.2018 | 12:14
[...]ich glaube er bezog sich auf die Freiheit und Grenzen aller.
Wollte ich auch gar nicht in Frage stellen. Sorry, dass es vielleicht so klang.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: First Orko am 10.08.2018 | 12:14
@Anro
Deine Pro-Kontra-Liste ist wirklich extrem subjektiv durch eine "Ihr kennt euch nicht"-ist-super-Position eingefärbt. ;)

Das nehme ich übrigens auch so wahr. Mir ist es aber langsam zu müßig, hier zu diskutieren. Mitunter habe ich schon das Gefühl, dass hier Rosinen gepickt werden und wohlbegründete Argumente gezielt ignoriert.
Aber ich kann mit Anros Fazit auch irgendwie ganz gut leben, so what  ;D
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Anro am 10.08.2018 | 12:25
@Anro
Deine Pro-Kontra-Liste ist wirklich extrem subjektiv durch eine "Ihr kennt euch nicht"-ist-super-Position eingefärbt. ;)

Ich dachte, ich mache mal was Übersichtliches.
Sich durch die Menge an Halbaussagen hier im Thread zu kämpfen macht irgendwie keinen großen Sinn und Spaß. Ich hoffte, dass es vielleicht eine auf Fakten basierende Gegenüberstellung fördert.
Ich hatte tatsächlich wenig Zeit, um weniger bias rein zu bringen - auch in den Formulierungen - und meine Erfahrungen sind auch klar in die Richtung, dass "Man kennt sich noch nicht"(EDIT: HIER SCHRIEB ICH DAS FALSCHE) besser ist.
Das ist komplett subjektiv durch meine Erlebnisse und diverse VoDs geprägt. I know that - habe aber auch nicht gesagt "Die Liste ist endgültig" und das war auch nie so geplant, ich hoffte irgendwer vervollständigt Sie mit der anderen Seite.
(Außerdem waren die Posts vs das "Kennenlernen" so schlecht geschrieben, dass sich meine Meinung dagegen eher festigte.)
Logisch betrachtet muss die Variante "Ihr kennt euch schon" Viele Vorteile haben und ich hoffte, dass jemand diese aufzählt. Ich habe allerdings in den ersten drei Seiten oder so dieses Threads nicht mehr brauchbare Argumente gesehen, als die, die ich aufzählte.

 
Trotzdem halte ich "ihr kennt euch nicht" für Kampagnenspiel deutlich schlechter geeignet. One-Shots sind damit super zu machen, langfristiges Spiel fordert vorausplanenden Goodwill UND Planungsvermögen bei der Charakterentwicklung von den Spielern, was nicht jedem gegeben ist und bereits ein Spieler kann im schlimmsten Fall das Aus für die Gruppe und die Kampagne bedeuten, was die gesamte Arbeit des SL entwertet, der im Normalfall immer weiter vorplant und die investierte Zeit dann durch jemand anderen in den Sand gesetzt sieht.
Ich würde dich bitten, dass ein wenig besser zu erklären.
Weil so sagt das eigentlich nur "Einigen Spielern ist nicht gegeben, dass Sie langfristig spielen können."
Ich verstehe nicht, warum es keine Probleme mit dem Auseinanderwachsen gibt, wenn man sagt "Ihr kennt euch schon und seit gefälligst zusammengewachsen." Löst das das Problem wirklich?
Also, nicht das es falsch ist, was im zweiten Teil gesagt wird, aber warum die Zusammenführung das eliminiert sehe ich einfach nicht.

Das nehme ich übrigens auch so wahr. Mir ist es aber langsam zu müßig, hier zu diskutieren. Mitunter habe ich schon das Gefühl, dass hier Rosinen gepickt werden und wohlbegründete Argumente gezielt ignoriert.
Aber ich kann mit Anros Fazit auch irgendwie ganz gut leben, so what  ;D

Oben erkläre ich mich. (So gut ich kann.)
Ich habe nicht wirklich Rosinen gepickt, sondern einfach wiederholt, was mir einleuchtete aus den ersten Seiten.
In meinen Spielen würde ich den Einstieg auch so wählen, wie es mir passt. Wenn es z.B. eine Raumschiffcrew wäre, dann wäre die vielleicht schon zusammen, weil das finden derjenigen vielleicht doch zu konstruiert wäre. Bei One-Shots um so mehr.
Wie schon gesagt, bei so vielen Vertretern des "Jeder kennt sich"-Einstiegs muss er etwas Gutes haben. Da ich meine Probleme habe, dass zu erkennen, hoffte ich jemand kann das mal Stichwortartig- Zusammenfassen. Sonst werde ich wohl Probleme haben, diese zu verstehen.
Diskutieren bringt häufig weniger, wenn man nicht klar stellt, was die Punkte sind, über die man redet, das ist im Internet oft etwas müßig, wie wir alle wissen. (Oder ich unterliege da einer Illusion, ist ja auch egal. Bin jedenfalls der Meinung.)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 13:01
Ich weiß tatsächlich nicht wie du leitest. Darum ging es mir in der Äußerung "man muss mehr improvisieren "auch nicht.
Es ging hier um meine Erfahrung. Aus der ich schreibe. .
Ich habe oft das Gefühl, dass du sehr wenig reflektierst, was du wie schreibst. Um dir mal einen Kontext zu geben, warum ich deine Postings negativ sehe:
Was ich schon verstehen kann. -Es kann SL verunsichern, denn die Einfädelung findet live im Spiel statt.
Dinge können anders sein als geplant und das erfordert uU. Improvisation.
Hervorhebung durch mich.
Du schreibst mitnichten, dass man "nur" "mehr improvisieren" müsste,  sondern behauptest, dass ein anderer SL das nicht so macht wie du, weil er unsicher sei, also das SL-Handwerk (in diesem Fall Improvisieren) nicht so gut beherrscht wie du.

Es scheint dir nicht verständlich zu sein, dass auch ein guter Improvisateur deinen Ansatz problematischer findet und ihn lieber nicht verfolgt. Diese stark Ich-bezogene Perspektive findet sich in vielen deiner Postings. Du mildert das mit deinem üblichen "eigentlich haben wir ja alle Recht" ab, aber auf Dauer entsteht dabei zumindest bei mir der Eindruck, dass du der Meinung bist, dass du ein bisschen mehr Recht hast als andere. ;)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.08.2018 | 13:10
dass ein anderer SL das nicht so macht wie du, weil er unsicher sei, also das SL-Handwerk (in diesem Fall Improvisieren) nicht so gut beherrscht wie du.
das ist aber genau die Aussage so manchen SLs weil er railroadet, sie trauten sich das improvisieren nicht zu.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 13:40
Zitat
Was ich schon verstehen kann. -Es kann SL verunsichern, denn die Einfädelung findet live im Spiel statt.
Dinge können anders sein als geplant und das erfordert uU. Improvisation.
Damit meine ich auch  mich, und jene SL, die ich kenne.
Man kann sich bei "ihr kennt euch noch nicht", nie sicher wirklich sein, wie ein Kennenlernen genau abläuft.
Ich auch nicht, deshalb könnte ich verstehen, wenn es auch andere SL ein Bißchen verunsichern würde.
D.h. nicht nur mich und die die ich kenne, sondern auch andere.

Ob es dich verunsichert, kann ich nicht wissen. Das kannst nur Du wissen.
Ich habe außerdem  geschrieben "Es kann SL verunsichern", nicht, dass es das jeden verunsichern muss.

Zitat
Es scheint dir nicht verständlich zu sein, dass auch ein guter Improvisateur deinen Ansatz problematischer findet und ihn lieber nicht verfolgt. Diese stark Ich-bezogene Perspektive findet sich in vielen deiner Postings.

Ich halte mich auch nicht für einen schlechten Improvisateur, und viele SL, die ich kenne, auch nicht.
Trotzdem erfordert eine ungewisse Kennenlern- Situation u.U. ein Mehr an Improvisation.
Nur meine Erfahrung. Das empfinde ich selbst auch so.

Natürlich schreibe ich aus meiner Perspektive, dass ist die einzige, die ich sicher kenne.

Zitat
Du mildert das mit deinem üblichen "eigentlich haben wir ja alle Recht" ab, aber auf Dauer entsteht dabei zumindest bei mir der Eindruck, dass du der Meinung bist, dass du ein bisschen mehr Recht hast als andere. ;)
Mein Eindruck bei deinen Postings ist eher der, dass du das gar nicht abmilderst.
ein "eigentlich haben wir ja alle Recht" ist in deinen Postings gar nicht zu finden.
Auch Verständnis für eine andere Position nicht.

Und ich soll jetzt die Person sein, die unbedingt mehr Recht haben will?
Meinetwegen, wenn es Dir damit besser geht.
 :D

@
Anro
Zitat
Fazit:
Joa, ich glaube, wenn jemand viele Oneshots spielt, dann hat er keine Zeit für etwas, was nicht die knapp bemessene Abenteuer Zeit noch weiter verkürzt. Die Charaktere sind hoffentlich Archetypisch und klar definiert genug, dass keine Persönlichkeitsfettnäpfchen existieren.
Zudem gibt es sicher Spieler, die hauptsächlich Kurzkampagnen oder Oneshots spielen irgendwann von dem doch immer vergleichbaren Spiel am Anfang genervt.
Prozentual ist ein Oneshot mit 10% Zeit Kennenlerenen wohl etwas mehr davon betroffen, als eine Kampagne, die <1% Kennenlernzeit hat.
Kennenlernen ist gut, wenn man glaubwürdig ein Teil einer Gruppe sein will, wo nicht die Hälfte ausgedacht ist.


Danke, dass du Dir die Mühe gemacht hast! :D
Gehe ich mit.
(Bei Oneshots hätte ich auch null Problem mit "ihr kennt euch schon")

Zu den "Kennenlern Contras"
Die können zumindest meiner Erfahrung nach auch sehr Action lastig sein, je nachdem.
Ich habe nur den Eindruck, das Viele damit (Tavernen)Gespräche ohne Abenteuerrelevanz in Verbindung bringen.
Und vielleicht auch "immer gleiche Abenteuer Einstiege" wie "ihr trefft euch im Wirtshaus."
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 14:01
@Issi
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 14:10
 
Zitat
"Ihr kennt euch schon" ist für dich anscheinend einem "ihr kennt euch noch überhaupt nicht" objektiv unterlegen
.
Für mich und meinen Spielspaß-  ja.
Für Leute  mit anderen Prioritäten vermutlich nicht.
Deshalb würde ich ja gerne mal hier Spieler lesen, die "wir kennen uns schon" besser finden.
Denn um die geht es ja auch oder vor Allem. Und nicht nur überwiegend SL- die das besser finden.

Dennoch kann ich akzeptieren, dass es unterschiedliche Wahrnehmungen und Prioritäten gibt.
Und geben kann.
Bei einem Oneshot allemal.
Generell- Wer Spaß hat, hat Recht.
Wenn beide Parteien also mit ihrer Variante mehr Spaß haben, haben auch beide Recht, oder nicht? ;)
 
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 10.08.2018 | 14:19
Oh, ich bin auch als Spieler sehr Pro "kennt euch schon".

Aus den genannten Gründen. Als Spieler war ich nämlich auch immer ziemlich pissig, wenn eine eigentlich gut laufende Kampagne durch ein Auseinanderbrechen der Gruppe beendet wurde, das man durch eine vorhergehende Vernetzung der SCs hätte vermeiden können.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 14:28
Oh, ich bin auch als Spieler sehr Pro "kennt euch schon".

Aus den genannten Gründen. Als Spieler war ich nämlich auch immer ziemlich pissig, wenn eine eigentlich gut laufende Kampagne durch ein Auseinanderbrechen der Gruppe beendet wurde, das man durch eine vorhergehende Vernetzung der SCs hätte vermeiden können.
Ich komme, ehrlich gesagt, mit einem Auseinanderbrechen der Gruppe, mit Grund:  "Weil die SC vor dem Abenteuer nicht extra durch Beziehungen vernetzt wurden."- nicht klar.
Ich wette, nein, ich bin mir sogar recht sicher, dass es da auch noch andere Gründe gab. (OT-Gründe- Gruppenklima whatever)
Welche, weiß ich nicht. Muss ich auch nicht wissen.
Aber das allein darauf zu schieben, finde ich, tatsächlich ziemlich abwegig.

So das ist halt nunmal meine Sicht der Dinge.
Jetzt kannst Du dir trotzdem denken, dass ich keine Ahnung habe.
Das steht Dir frei.  :)



Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.08.2018 | 14:52
Verstehst du jetzt, warum manche Leute dich so ein bisschen auf dem hohen Ross sitzen sehen?

Ohne weitere Information, nichtmal aus dritter Hand, widersprichst du direkt dem Bericht aus erster Hand..
Ich meine, es ist möglich, dass du es besser weiß, aber es sieht so aus der Hüfte immer noch schlecht aus :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Supersöldner am 10.08.2018 | 14:55
vielleicht kenne sich auch alle flüchtig von der Helden und Abenteuer Akademie .Und Schluss.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 15:08
Verstehst du jetzt, warum manche Leute dich so ein bisschen auf dem hohen Ross sitzen sehen?

Ohne weitere Information, nichtmal aus dritter Hand, widersprichst du direkt dem Bericht aus erster Hand..
Ich meine, es ist möglich, dass du es besser weiß, aber es sieht so aus der Hüfte immer noch schlecht aus :)
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich-ja. - Ist das zu ehrlich, zu direkt?- Vielleicht.
Anro hat Sashael auch schon um eine Erläuterung für seine Behauptung gebeten.
Die kam bislang leider nicht.

Ich zweifle die Behauptung an, ja. Das tue ich.
War sicher eine blöde Erfahrung. Aber ich wehre mich schon dagegen, daraus jetzt für alle Spieler eine Allgemeingültigkeit zu machen:
A la..."wenn sich eure Figuren vorher nicht kennen, können schlimme Dinge passiern. Ja eure Gruppe kann daran zerbrechen", deshalb lasst die Finger davon!"
Und so kommt es halt nunmal unkommentiert rüber.

Edit. Auch ich habe eine Wahrnehmung.







Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2018 | 15:14
Als Spieler war ich nämlich auch immer ziemlich pissig, wenn eine eigentlich gut laufende Kampagne durch ein Auseinanderbrechen der Gruppe beendet wurde, das man durch eine vorhergehende Vernetzung der SCs hätte vermeiden können.

Also, _das_ hab ich so allerdings auch noch nicht erlebt. Zumindest nicht jenseits der allerersten 1-2 Sitzungen, weil da die SCs nicht miteinander warm geworden sind und der Funke auch bei den Spielern nicht so richtig übergesprungen ist. Das ist dann aber eben noch keine gut laufende Kampagne.

Einmal war es _fast_ so weit; da hatten wir unvernetzt angefangen und es hat sich im Laufe einer längeren Kampagne (ca 25 Sitzungen würd ich schätzen) absolut keine Gruppenchemie eingestellt. Unsere SCs waren da wirklich mehr so Schicksalsgemeinschaft, weil eben "zufällig" gerade gleichzeitig vor Ort, um die aufkeimende Bedrohung zu bekämpfen. Als das dann erledigt war, gab es eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr, beisammen zu bleiben, aber dass wir dann da die Runde beendet haben, hatte dennoch andere Gründe.

Dennoch, wenn diese anderen Gründe nicht eingetreten wären, hätten wir als Spieler durchaus Schwierigkeiten gehabt zu begründen, warum jetzt _nicht_ jeder seiner Wege gehen sollte. Das hatte m.E. auch damit zu tun, dass eben jeder sein Charakterkonzept durchziehen wollte und niemand eingesehen hat, zugunsten der anderen davon abzuweichen. War halt so ein "Jeder denkt an sich, nur ich denk an mich".

--

Bei der Charaktererstellung unserer aktuellen Kampagne war es übrigens gemischt: zwei Spieler haben ihren SCs eine gemeinsame Vergangenheit verpasst, eine weitere Vernetzung fand aber nicht statt. War zum Spielstart auch nicht erforderlich, schlicht weil es einen gemeinsamen Auftraggeber gibt. Ein anderer Spieler wollte ursprünglich eine Figur spielen, die mehrere Alarmglocken schrillen ließ - auf ein Veto hin hat er das Konzept dann geändert, aber der letztendliche SC ist bis jetzt der, der am wenigsten mit den anderen zu tun hat. Ein später neu hinzugekommener SC wurde ansatzweise mit einem der Bestand-SC vernetzt (gleiche Organisation), um ihm den Einstieg zu erleichtern.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 10.08.2018 | 15:15

Denn ich gehe davon aus, dass die Spieler sich schon für das Abenteuer interessieren, und mit ihrer Figur daran teilnehmen wollen.


Wenn du nicht vorher etwas sagst interessieren sich die Leute für EIN Abenteuer und mangels sonstiger Orientierung wird dann eben erst recht in den Charakter selbst investiert.

Und wenn dann das präsentierte Abenteuer nicht passt, ist die Kacke halt am Dampfen und wenn mangels Vorinfos tatsächlich inkompatible Charaktere gebaut wurden, ist das sogar erst einmal irreparabel.

Es kann alles gut gehen, aber ohne Vorarbeit lädt man sich eben das Risiko von unerfreulichen Nebenwirkungen bis zum Platzen der Gruppe auf.

Wobei meiner Erfahrung nach eine Kompatibilität mit der anstehenden Aufgabe wichtiger ist als in weiten Bereichen Kompatibilität mit dem Rest der Gruppe. Sobald jeder erkennen kann, dass dies eine Aufgabe für ihn ist, bügelt eine gewisse "professionelle Einstellung" schon recht viel an anderen Problemen oder meist ja auch nur Fremdheit über.

So etwas zumindest zum Zeitpunkt des Spielstarts an den Haaren herbeigezogenes wie eine gemeinsame Heldenakademie wird hingegen eher noch direkt zum Widerspruch anstacheln.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 15:25
Zitat
Wenn du nicht vorher etwas sagst interessieren sich die Leute für EIN Abenteuer und mangels sonstiger Orientierung wird dann eben erst recht in den Charakter selbst investiert.

Und wenn dann das präsentierte Abenteuer nicht passt, ist die Kacke halt am Dampfen und wenn mangels Vorinfos tatsächlich inkompatible Charaktere gebaut wurden, ist das sogar erst einmal irreparabel.

Es kann alles gut gehen, aber ohne Vorarbeit lädt man sich eben das Risiko von unerfreulichen Nebenwirkungen bis zum Platzen der Gruppe auf.
Der SL weiß doch am Besten in welche Richtung das Abenteuer geht, und wenn er die Spieler einzeln berät, bei der Erschaffung, dann sind sie idR. ganz gut informiert.
Er kann jedem Spielen sagen, welche Charakter Klassen und Fertigkeit nützlich sein können. Und  Vorschläge zur Figur machen.
So kenne ich das auch.

Es ist ja nicht so, dass man alleine und unwissend an seiner Figur bastelt. Man weiß nur einfach noch nicht genau, welche Persönlichkeiten die anderen SC sind.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 10.08.2018 | 15:30
Dann sehe ich wie gesagt auch keine nenneswerten Probleme mit unbekannten Mitcharakteren eine Gruppe zu bilden.

Auf dem Level wäre es aber auch genauso einfach möglich gewesen auch das "Ihr kennt euch" schon in die Vorbereitung mit einfließen zu lassen - oder gar so etwas wie die "Abenteurerakademie" da dann vorzugeben.

So wie sich das hier anhörte, kommt das Problem ja daher, zum Spielstart spontan von neuen Hintergrundsetzungen beim eigenen Charakter überrascht zu werden.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 10.08.2018 | 15:42
Also, für One-Shots finde ich als SL mittlerweile vorgefertigte Charaktere mit Beziehungen untereinander sehr angenehm - abgesehen vom hohen Vorbereitungsaufwand für mich, weil ich Setting+vorgefertigte SCs selten recycle. Hatte bisher gute Erfahrungen damit. Auch kann ich mich so besser auf mögliche Szenen vorbereiten, da die Stoßrichtung noch etwas klarer ist. Die Interpretation der Charaktere durch die Spieler fällt dabei immer noch sehr unterschiedlich bzw. so unterschiedlich aus, dass trotzdem nicht wenig Improvisation fällig wird*. Das ist ja auch gut so. Für längere Kampagnen aber brauchen die Spieler einen Charakter, mit dem sie sich stark identifizieren können, was im Selbstbau in Zusammenarbeit mit dem SL am besten klappt.


*Off-topic: Man merkt bei vorgefertigten Charakteren auch am deutlichsten, dass viele Spieler keine guten klassischen Schauspieler sind - Ich bin da keine Ausnahme. Die Chars enthalten erstaunlich oft nur Spuren von dem was auf dem Papier steht - selbst wenn es nur drei markante Sätze sind, die vorgefertigt mitgegeben werden -, sondern eine leicht bis moderat modulierte Version von dem was der Spieler (meiner Vermutung nach / wenn ich den Spieler kenne: mit Gewissheit) sonst immer spielt. Das ist übrigens ein interessantes Nebenthema: Ich kenne bisher kaum Spieler, die langfristig zwei sehr deutlich verschiedene Charaktereinstellungen spielen konnten. Es gibt Spielleiter, die kurzfristig die Illusion deutlich verschieden "tickender" NSCs aufrechterhalten können (was bereits super-cool ist), aber auch hier schimmert die SL-Persönlichkeit letztlich durch. Es ist eher ein sehr großer Anteil "Spielerpersönlichkeit+Was-Dieser-Im-Rollenspiel-Immer-Spielt-Persönlichkeit (oft eine Defizit-Kompensation, da schließe ich mich nicht aus)" mit einer jeweils verschiedenen minoritären Beimischung "Charakter A / X / Z", wobei die Spielerpersönlichkeit+WDIRIS bei außerordentlich guten Schauspielern 75%, aber sehr häufig und manchmal zu meinem Bedauern 95% ausmacht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: afbeer am 10.08.2018 | 15:46
Zuallererst kennen die Spieler die Charaktere untereinander nicht außer im erlebten Spiel. Die vorgeschriebenen Hintergrundgeschichten werden ja kaum bis nicht zur Kenntnis genommen.

Dann kann man diese Tatsache auf die Charaktere übertragen und sie im Spiel sich kennenlernen lassen; dann aber in einem Abenteuer und nicht am Lagerfeuer!
Oder man setzt das Kennen der Charaktere untereinander vorraus.

Vorraussetzung:
Eine Kampagne sollte mit einer Session 0 starten, um das organisatorische zu klären, ...
um Nischenschutz zu erreichen, ...
um Charakterideen (auch im Rahmen des Nischenschutzes) auszutauschen, ...
Dabei werden die Idee z.B. des Mysteriösen Fremden TM abgelehnt.
Dabei fällt auf, wenn Charakterideen gegeneinander spielen. Diese können dann abgemildert und/oder verworfen werden.
(etwa der Adlige der sich nicht mit Pöbel abgibt und es diesen spüren lässt vs ein Vagabund: Der Adlige gibt sich nach gerollenspielten Murren doch mit dem Vagabunden ab, oder der Vagabund ist auch adelig, oder einer oder beide der beiden Charaktere spielt nicht mit, ...)
Dies wird also in der Vorbereitung abgeklopft, so dass es beim Spiel nicht mehr stört.

@Oneshots  Siehe Tsuyoshi Hamato
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Anro am 10.08.2018 | 15:46
Die Aussage scheint mir sagen zu wollen, dass eine feste Verknüpfung eine quasi-notwendige Sache sei, damit die Charaktere, die sich gerade kennenlernen nicht wieder von einander trennen, weil Ihre Grundcharakterzüge nicht zusammenpassen.
(Zumindest nach einer kleinen Entwicklungszeit.)
Eine längere, undefinierte Geschichte könnte da ein wenig mehr Leimen.
Wenn es so ist, dann wäre das ein wenig eine modifizierte "Mein Charakter ist aber so" - Situation?

Ich verstehe den Einwand zwar -wenn ich den Einwand verstehe - als generelles Problem, mir scheinen aber bessere Lösungen möglich zu sein, als ein "Historienknebel".
(Mein ich nicht böse, geht erstmal nur ums Verstehen.)
Aber ich glaube, wir legen alle nur Wörter in eine Aussage, die alleine noch nicht klar steht. Was irgendwie zeigt, dass diese nicht sehr eindeutig ist und bei weitem nicht so leicht zu verstehen, wie von Sashael erwartet.


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 15:55
Zitat
*Off-topic: Man merkt bei vorgefertigten Charakteren auch am deutlichsten, dass viele Spieler keine guten klassischen Schauspieler sind - Ich bin da keine Ausnahme. Die Chars enthalten erstaunlich oft nur Spuren von dem was auf dem Papier steht - selbst wenn es nur drei markante Sätze sind, die vorgefertigt mitgegeben werden -, sondern eine leicht bis moderat modulierte Version von dem was der Spieler (meiner Vermutung nach, wenn ich den Spieler kenne: mit Gewissheit) sonst immer spielt. Das ist übrigens ein interessantes Nebenthema: Ich kenne bisher kaum Spieler, der langfristig zwei sehr deutlich verschiedene Charaktereinstellungen spielen konnten. Es gibt Spielleiter, die kurzfristig die Illusion verschiedener NSCs aufrechterhalten können (was bereits super-cool ist), aber auch hier schimmert die SL-Persönlichkeit letztlich durch. Es ist eher ein sehr großer Anteil "Spielerpersönlichkeit+Was-Dieser-Im-Rollenspiel-Immer-Spielt-Persönlichkeit (oft eine Defizit-Kompensation, da schließe ich mich nicht aus)" mit einer jeweils verschiedenen minoritären Beimischung "Charakter A/X/Z", wobei die Spielerpersönlichkeit+WDIRIS bei außerordentlich guten Schauspielern 75%, aber sehr häufig und gelegentlich zu meinem Bedauern 95% ausmacht.
Das sind mMn. auch zwei unterschiedliche Rollen bzw. Jobs.
Als SL ist man das Schauspiel Camäleon, das alles vom Erzbösewicht bis zum sprechenden Goldfisch spielt. Es ist mehr eine Dienst-leister Rolle.
Und als Spieler konsumiert man eher. Und die Identifikation mit der Figur ist auch stärker. Wobei man auch hier Schauspielleistung bringt, aber eine die stark an die eigene Identifikation gekoppelt ist.

Beides hat seinen Reiz. Und auch Spaß. Aber es ist mMn. ein sehr unterschiedlicher.
Wenn wirklich eine andere Person vor Dir sitzt, hat dein SL alles richtig gemacht.
Bei SPL geht es ja auch um das persönliche Erlebnis.
Das geht mMn. nicht ganz abgekoppelt von der eigenen Person.
 :)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: bobibob bobsen am 10.08.2018 | 16:08
Zitat
Der SL weiß doch am Besten in welche Richtung das Abenteuer geht, und wenn er die Spieler einzeln berät, bei der Erschaffung, dann sind sie idR. ganz gut informiert.
Er kann jedem Spielen sagen, welche Charakter Klassen und Fertigkeit nützlich sein können. Und  Vorschläge zur Figur machen.
So kenne ich das auch.

Das kann ich persönlich gar nicht haben.
Die SL will keine Infos rausrücken aber mir stattdessen in meinen Sc reinreden. Ich bin ja kein Kleinkind und zusätzlich kratzt das an meinem SL Vertrauen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 10.08.2018 | 16:17
Das kann ich persönlich gar nicht haben.
Die SL will keine Infos rausrücken aber mir stattdessen in meinen Sc reinreden. Ich bin ja kein Kleinkind und zusätzlich kratzt das an meinem SL Vertrauen.
Natürlich rückt der SL Infos raus, nur nicht über die Persönlichkeit der anderen SC.... :D
Es gibt auch einen Unterschied zwischen beraten und reinreden....
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Tsuyoshi Hamato am 10.08.2018 | 16:20
@Issi  Ja, die Aussage dass Identifikation als Spieler gut gelingt, wenn man recht viel seiner eigenen Persönlichkeit einfließen lässt, ist eine gute Ergänzung. Ich denke damit hast Du nicht unrecht.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 11.08.2018 | 13:22
Was ich auch nicht verstehe: Charaktere entwickeln sich doch noch. Die sind doch nicht statisch. Ich meine nicht nur von den Werten, sondern von der Persönlichkeit.
Wenn ich jetzt z. B. mit einem adligen Snob starte, der wenig für Diener und Angestellte übrig hat, so könnte sich dessen Einstellung ja noch ändern. Gerade deshalb weil er im Laufe der Zeit merkt, dass das genauso wertvolle Menschen sind,  und, dass es auf den Stand nicht ankommt.
Eine Gruppe beeinflusst sich doch auch immer gegenseitig.
So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.
Der Hexenjäger stellt vielleicht fest, dass es auch gute Hexen gibt, wie seine Gefährtin. usw.

Sowas kann mEn. eben auch Spaß machen.
Scheinbar unpassende SC bieten teilweise viel spannendes Reibungs -beziehungsweise Konflikt Potential.
Eine Einstellung wie "ich verabscheue XY immer noch obwohl wir uns schon zig mal gegenseitig das Leben gerettet haben", ist vermutlich auch nicht realistisch.


Edit. Was halt mMn. wichtig ist, ist, dass die Spieler wissen, dass es nur ein Spiel ist. Wenn sich zwei SC gegenseitig nicht trauen oder sich vielleicht auch erstmal nicht leiden können, so hat das nichts mit den Spielern zu tun.
Sowas nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, ist mMn. schon eine Art Grundvoraussetzung.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Maarzan am 11.08.2018 | 13:41
Was ich auch nicht verstehe: Charaktere entwickeln sich doch noch. Die sind doch nicht statisch. Ich meine nicht nur von den Werten, sondern von der Persönlichkeit.
Wenn ich jetzt z. B. mit einem adligen Snob starte, der wenig für Diener und Angestellte übrig hat, so könnte sich dessen Einstellung ja noch ändern. Gerade deshalb weil er im Laufe der Zeit merkt, dass das genauso wertvolle Menschen sind,  und, dass es auf den Stand nicht ankommt.
Eine Gruppe beeinflusst sich doch auch immer gegenseitig.
So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.
Der Hexenjäger stellt vielleicht fest, dass es auch gute Hexen gibt, wie seine Gefährtin. usw.

Sowas kann mEn. eben auch Spaß machen.
Scheinbar unpassende SC bieten teilweise viel spannendes Reibungs -beziehungsweise Konflikt Potential.
Eine Einstellung wie "ich verabscheue XY immer noch obwohl wir uns schon zig mal gegenseitig das Leben gerettet haben", ist vermutlich auch nicht realistisch.


Edit. Was halt mMn. wichtig ist, ist, dass die Spieler wissen, dass es nur ein Spiel ist. Wenn sich zwei SC gegenseitig nicht trauen oder sich vielleicht auch erstmal nicht leiden können, so hat das nichts mit den Spielern zu tun.
Sowas nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, ist mMn. schon eine Art Grundvoraussetzung.

Genau - sie entwickeln sich ... organisch und relativ langsam unter dem Eindruck der Spielerlebnisse - aber nicht ZACK um 180°, weil da plötzlich jemandem Eingefallen ist, dass das notwendig ist, um nicht die Story oder die Gruppe zu sprengen.

Im Normalfall versucht ja auch nahezu jeder den innerhalb seines Spielspaßrahmens möglichen Unschärfebereich zu nutzen, um eben Komprromisse anbbieten zu können. So aus dem Blauen heraus ohne entsprechende Vorabsprachen kann es aber eben auch unter Berücksichtigung dieses Flexibilitätsbereichs mal keine verbleibende Überschneidungszone geben und dann hat man den - meines Erachtens mit rechtzeitiger Kommunikation in der Mehrzahl der Fälle vermeidbaren - Salat.

Zum Edit: Auch das Pvp-Level gehört abgesprochen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.08.2018 | 13:48

So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.

Jeder Mask Cleric kann einen Dieb fürs Gute nur entschieden ablehnen.
Der Snob kann auch der Meinung sein, das der Adlige am Kuchen krepiert befreit die Gesellschaft nur von einem Schmarotzer
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 11.08.2018 | 13:50
Genau - sie entwickeln sich ... organisch und relativ langsam unter dem Eindruck der Spielerlebnisse - aber nicht ZACK um 180°, weil da plötzlich jemandem Eingefallen ist, dass das notwendig ist, um nicht die Story oder die Gruppe zu sprengen.
Ja genau. Es geschieht Schrittweise, und in der Zwischenzeit  gibt es ein (aus meiner Sicht, für die Abenteuer und Geschichten ) sehr spannendes Vakuum.
Innerhalb dieses "Entwicklungs- Vakuums" kann man Abenteuer erleben.
Und innerhalb dessen findet auch meist die (für unseren Spielstil)spannende Veränderung statt.
Die Figuren lernen sich kennen, und sie lernen dazu.
Hindernisse sind ja irgendwo auch da, um überwunden zu werden. Und gerade das kann eben auch eine sehr spannende Rollen-Spiel- Herausforderung sein.
(für Storyteller, Methodactor )
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 08:11
Jeder Mask Cleric kann einen Dieb fürs Gute nur entschieden ablehnen.
Der Snob kann auch der Meinung sein, das der Adlige am Kuchen krepiert befreit die Gesellschaft nur von einem Schmarotzer
Wenn Du es noch transparenter willst: Stell Dir vor ,die Charakterklassen der anderen SC sind jedem Spieler bekannt. Aber eben nicht mehr.
Dann kannst Du mEn. schon einigermaßen gut planen.

Wobei eine Charakterklasse trotzdem noch wenig über die Persönlichkeit einer Figur aussagt.
Bzw. über ihre Gesinnung, ihre Eigenarten und Ziele usw. 

Ich würde trotzdem raten keine" bösen" Figuren zu spielen(die extra gegen die Gruppe spielen), sondern höchstens "neutrale "Figuren.
Ich kann mir vorstellen, dass daher auch die ein oder andere schlechte Erfahrung und Meinung gegen "ihr kennt euch noch nicht",kommt.
Weil "ihr kennt euch noch nicht" kann natürlich auch von gewissen Spielern missbraucht werden. (die der Gruppe eins auswischen wollen). Das findet dann meist nur einer lustig.

Das war mir noch wichtig zu sagen.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.08.2018 | 08:31
Wenn Du es noch transparenter willst: Stell Dir vor ,die Charakterklassen der anderen SC sind jedem Spieler bekannt. Aber eben nicht mehr.
Dann kannst Du mEn. schon einigermaßen gut planen.
du demonstrierst gerade warum ich so nitpicking bin.
Böse = gegen die Gruppe
Characterklasse sagt mir noch nix über Gesinnung, Credo, Motive etc. der SCs aus.
Priester des Diebesgottes (Mask), was ist das prinzipielle Problem mit Dieben?
Klasse Dieb, was sagt das über den SC?
Undercover Cop, Resistence, Detektiv, Operative, Security Techniker
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 08:41
du demonstrierst gerade warum ich so nitpicking bin.
Böse = gegen die Gruppe
Characterklasse sagt mir noch nix über Gesinnung, Credo, Motive etc. der SCs aus.
Priester des Diebesgottes (Mask), was ist das prinzipielle Problem mit Dieben?
Klasse Dieb, was sagt das über den SC?
Undercover Cop, Resistence, Detektiv, Operative, Security Techniker
Ich weiß, dass der Begriff "böse" relativ ist, deshalb habe ich ihn auch in Anführungszeichen gesetzt.
Ich meinte damit die Einstellung gegenüber der Gruppe.
Eine Figur, die der Gruppe schaden will, ist problematisch.
Und eine Figur, der andere Leute(auch ihre Gefährten )total egal sind, vermutlich auch.


Dass ein Diebesgott vermutlich nichts gegen Diebe hat, ist anzunehmen. Ich habe hier allgemein geantwortet.

Edit. Ich weiß gerade nicht wie ich es besser beschreiben könnte als:"Spiel keine gemeinen Psychopathen"
(Und sei kein Arsch)
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.08.2018 | 09:10
Ich weiß, dass der Begriff "böse" relativ ist, deshalb habe ich ihn auch in Anführungszeichen gesetzt.
Ich meinte damit die Einstellung gegenüber der Gruppe.
Wenn du meintest spiel nicht gegen den Rest der Gruppe, dann schreib das auch.
Aber bitte nicht in "Midgard-Code".
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Sashael am 12.08.2018 | 09:17
Naja, zu zwei Abbrüche haben in meiner Vergangenheit die Spieler der "rechtschaffen guten" SCs geführt, die mit den "flexibleren" SCs "garüberhauptniemalsnicht" mehr zusammenarbeiten konnten.
Das war dann immer so ne Abwärtsspirale, die man bei Gruppen auch in RL findet.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 09:40
Naja, zu zwei Abbrüche haben in meiner Vergangenheit die Spieler der "rechtschaffen guten" SCs geführt, die mit den "flexibleren" SCs "garüberhauptniemalsnicht" mehr zusammenarbeiten konnten.
Das war dann immer so ne Abwärtsspirale, die man bei Gruppen auch in RL findet.
Ah,  Ok.
Sowas kenne ich auch.
Allerdings nur bei Einzelspielern.
(Wobei flexibler Charakter vermutlich auch relativ ist)
Ich kannte mal einen Spieler, der gerne weibliche NSC missbrauchte und ausnutzte. Und zwar mit jeder Figur, die er spielte. Sein Reallife Charakter war auch OT ziemlich flexibel.
Und alles in allem hat sich die Gruppe dann von ihm getrennt.

Kommt vielleicht immer auf die jeweiligen  Beteiligten an.
Wenn Leute jetzt Rollenspiel als Kompensation nutzen um da ihre ganzen dunklen, abartigen Seiten auszuleben, würde es mich auch stören.
Das ist dann aus meiner Sicht allerdings ein OT Problem.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Just_Flo am 12.08.2018 | 10:04
Heimlichere Charaktere leben halt auch davon, dass sie manches zwar vor den Augen des Paladinspielers aber nicht direkt vor den Augen des Paladins machen.

Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.08.2018 | 10:08
Dazu sage ich immer der Paladin hat den göttlichen Durchsuchungsbefehl eingebaut und das pöse Ridual in der Grabkammer zu verhindern läuft nicht unter Grabschändung.
Hinterhalte sind eine legitime , militärische Tiktak usw.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 11:00
Heimlichere Charaktere leben halt auch davon, dass sie manches zwar vor den Augen des Paladinspielers aber nicht direkt vor den Augen des Paladins machen.
Ja eben.
Sehe ich grundsätzlich auch so.

Wir hatten auch schon mal einen Schwarzhexer in der Gruppe, der seinem Dämon immer mal wieder ein paar Menschen opfern musste. Davon wussten wir als SPL allerdings auch nichts. (er hat das mit dem SL gedielt)Wir haben uns nur gewundert warum um uns der Tod verfolgt, egal wo wir hingehen.
Fairerweise hat der Schwarzhexer die anderen SC aber in Ruhe gelassen, und meistens Opfer gewählt, die Dreck am Stecken hatten.  Hätte es jmd. herausgefunden, wäre es ihm auch schlecht ergangen. Aber er hatte sich gut getarnt.

Der Spieler wäre aber auch nicht sauer gewesen, wenn man ihn erwischt hätte. Wenn man" böse "Figuren in einer "guten" Gruppe spielt, bedeutet das halt mMn auch Risiko.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 12.08.2018 | 11:30
@Issi: Yeah, so sollte das laufen :) ob man das vor den Spielern oder nur den SC verbirgt, ist ne Stilfrage, hat beides Reiz.
Aber ein "guter" (gut erdachter) "böser" (z.B. rechtschaffen böse ein Auftragsmörder, nicht das verdammte Urböse) SC kann eine Bereicherung sein, wenn alle damit klar kommen. Und selbst ein sehr böser SC, der so motiviert ist, dass er der Gruppe  hilft, sprengt diese nicht unbedingt...solange nicht bei Session 0 der Spieler das Paladins detect evil castet und ihn exekutiert, z.b.
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 14:10
Zitat
Aber ein "guter" (gut erdachter) "böser" (z.B. rechtschaffen böse ein Auftragsmörder, nicht das verdammte Urböse) SC kann eine Bereicherung sein, wenn alle damit klar kommen. Und selbst ein sehr böser SC, der so motiviert ist, dass er der Gruppe  hilft, sprengt diese nicht unbedingt...
Jepp. "loyal böse" sozusagen.... ~;D
Ob jetzt die Spieler wissen, dass sie einen bösen SC dabei haben oder nicht, ist ein Stückweit natürlich auch Stil und Geschmackssache.
(Wenn die Spieler es wissen, sollten sie halt Spieler und Charakterwissen sehr gut trennen können)

Wir haben es jetzt nicht gewusst. Das hatte den Nebeneffekt, dass wir nie wirklich wussten, welche "Verschwundenen, ermordeten Menschen" nun zum Abenteuer gehören oder nicht.
Es gab immer ein paar Leichen zuviel, die wir uns entweder nicht erklären konnten oder automatisch mit auf die Rechnung des Gegners gesetzt haben.
Dass sich der Mörder in unseren eigenen Reihen befindet, darauf sind wir allerdings nicht gekommen.....
(Das hatte auch seinen Reiz, und wäre so wohl nicht möglich gewesen, wenn wir es gewusst hätten.)

Insofern kann "ihr kennt euch noch nicht" schon auch Spaß machen.  :)


Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2018 | 14:58
Witzig, ich wurde gerade heute gefragt, ob das eine spezielle Spielersorte ist, die gerne Böse spielt. Muss ich mal gucken ob wir dazu hier schon was in den Archiven haben. Spontan komme ich da auf die Hypothese, dass es vielleicht so ungefähr 3 verschiedene Typen gibt, die Böse spielen wollen. Und (nur) einer davon ist der unreife "Da kann ich richtig die Sau rauslassen und mir kann keiner was, höhö".
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: KhornedBeef am 12.08.2018 | 15:02
Jepp. "loyal böse" sozusagen.... ~;D
Ob jetzt die Spieler wissen, dass sie einen bösen SC dabei haben oder nicht, ist ein Stückweit natürlich auch Stil und Geschmackssache.
(Wenn die Spieler es wissen, sollten sie halt Spieler und Charakterwissen sehr gut trennen können)

Wir haben es jetzt nicht gewusst. Das hatte den Nebeneffekt, dass wir nie wirklich wussten, welche "Verschwundenen, ermordeten Menschen" nun zum Abenteuer gehören oder nicht.
Es gab immer ein paar Leichen zuviel, die wir und entweder nicht erklären konnten oder automatisch mit auf die Rechnung des Gegners gesetzt haben.
Dass sich der Mörder in unseren eigenen Reihen befindet, darauf sind wir allerdings nicht gekommen.....
(Das hatte auch seinen Reiz, und wäre so wohl nicht möglich gewesen, wenn wir es gewusst hätten.)

Insofern kann "ihr kennt euch noch nicht" schon auch Spaß machen.  :)
Klingt unterhaltsam... Fände ich auch bei uns gut. "Ich verstehe warum der Eisenklingen-Ragnar die Wachleute auf der Flucht erschlagen hat....aber den Bäcker im Schlaf mit einem seiner berühmten 12-Stein-Riesenbrote zu Tode zu prügeln, das klingt irgendwie...exzessiv."
Aber der Gag ist: Da das in Kooperation mit dem SL war, war das letztendlich unabhängig von der Kennenlern-Methode. Was der Charakter die ganze Kampagne geheimhalten kann, hätte er auch bei gemeinsamer Vorgeschichte verbergen können!
"Weißt du noch Alrik, wie wir damals die Mordserie in Unterberg aufgeklärt haben? Keiner hat die Verschwundenen so schnell gefunden wie du..." "Äh, ja, ich bin halt ein Genie..."
Titel: Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
Beitrag von: Issi am 12.08.2018 | 15:59
Zitat
Witzig, ich wurde gerade heute gefragt, ob das eine spezielle Spielersorte ist, die gerne Böse spielt. Muss ich mal gucken ob wir dazu hier schon was in den Archiven haben. Spontan komme ich da auf die Hypothese, dass es vielleicht so ungefähr 3 verschiedene Typen gibt, die Böse spielen wollen. Und (nur) einer davon ist der unreife "Da kann ich richtig die Sau rauslassen und mir kann keiner was, höhö".
Das klingt interessant...und kann ich mir gut vorstellen :D
Der Spieler unseres Schwarzhexers spielt sonst eigentlich auch ganz unterschiedliche Figuren. (Das war bislang seine einzige böse Figur)
Aber es hat ihm trotzdem viel Spaß gemacht.

Zitat
Aber der Gag ist: Da das in Kooperation mit dem SL war, war das letztendlich unabhängig von der Kennenlern-Methode. Was der Charakter die ganze Kampagne geheimhalten kann, hätte er auch bei gemeinsamer Vorgeschichte verbergen können!
"Weißt du noch Alrik, wie wir damals die Mordserie in Unterberg aufgeklärt haben? Keiner hat die Verschwundenen so schnell gefunden wie du..." "Äh, ja, ich bin halt ein Genie..."
Theoretisch schon. Dann ist es aber vermutlich noch unwahrscheinlicher, dass die anderen ihm auf die Schliche kommen.
Denn sie kennen ihn ja schon ewig. ("Ihr wurdet schon immer verarscht und habt es nicht gemerkt?"-schwierig)

Ich als SPL würde mir dann vermutlich wünschen, dass mein SC eine Chance kriegt, zu merken, dass etwas nicht stimmt. Bzw. etwas anders ist als sonst.
Dass  der geheime "Böse"quasi Auffalligkeiten zeigt, die mir früher nicht so aufgefallen sind z.B.
Wenn der "Böse" keine gemeinsame Vergangeheit mit mir hat, würde ich diese speziellen Hinweise nicht so brauchen.
Dann gehe ich auch eher davon aus, dass er Geheimnisse haben könnte, die mein SC  nicht kennt.

Edit. Allgem.
Geheimnisse sind mEn. eigentlich nur spannend, wenn es eine halbwegs realistische Chance gibt, dass sie auch entdeckt werden können.
(Sie müssen es nicht-aber eine Chance sollte mMn. bestehen)
Viele SC Geheimnisse haben dagegen auch einfach den Sinn, dass sie irgendwann (oder auch Stück für Stück) ans Licht kommen.
Quasi zur Unterhaltung der Gruppe.

Dann ist SC X-in Wahrheit z.B. -von Adel , gar nicht adlig, ein Hexer, ein Werwolf, Gestaltwandler, ein gesuchter Verbrecher, bekannter Held, Mitglied in einem Geheimbund, verflucht, der oder die Geliebte eines  einflussreichen NSC, der Sproß eines wichtigen NSC (Thronerbe), ein Spion, jmd. aus einer Prophezeiung, der Letzte seiner Art ,ein totaler Schwindler und Taugenichts, ein Diener bestimmter Mächte (hell/dunkel), der Doppelgänger oder Zwilling von jmd, ein Untoter,  usw.
(Nur Brainstorming)