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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Thema gestartet von: Dioto am 29.09.2018 | 17:42

Titel: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Dioto am 29.09.2018 | 17:42
Hallo  :t:,

ähnlich wie in Uwe-Wans Steppenvolk-Thread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106927.0.html) würde ich gerne eure Vorschläge zum Aufwerten von Gnollen bzw. Hyänenmenschen einholen.

Es handelt sich hierbei um ein spielbares Volk, welches ich derzeit für ein Homebrew-Fantasy-Setting entwickle (für die Diskussion bezüglich Spielwerte, gibt es einen Schwesterthread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107888.0.html)). Gnolle sind Tiermenschen und besitzen Eigenschaften von Hyänen (insbesondere Tüpfelhyänen, aber nicht nur), unter anderem:
Nun brauche ich ein paar Ideen, um sie interessanter zu gestalten (inspiriert durch z.B. die Eigenschaften von Hyänen oder durch afrikanischer Folklore). Folgende Fragen könnten von euch beantwortet werden (mit Beispielen):

Wie sieht eine reine Gnollkultur aus? Welche Rituale könnte es geben?
Wie leben sie in Städten und Dörfer gemischter (EDO-)Völker? Welche Berufe würden sie ausüben?
Was sind kuriose Eigenheiten von Gnollen? Wie ist ihre Lebensweise? Kleine Rollenspieldetails?
...

Über eure Ideen würde ich mich sehr freuen!  :)
(https://img.fireden.net/tg/image/1484/69/1484698621769.png)
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Flamebeard am 29.09.2018 | 23:52
Gnollkultur:

Zusammenleben mit anderen

Eigenheiten
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Camouflage am 30.09.2018 | 00:37
Gnolle haben, da sie auch Aas essen, recht wenige Geschmacksknospen. Daher ist Gnoll-Essen, wenn gewürzt, IMMER überwürzt.

- "Gehobene" Gnoll-Küche (also solche Gerichte, die zu speziellen Anlässen aufwendig zubereitet werden) ist für Nicht-Gnolle hochgiftig, weil die Zubereitung unter anderem darin besteht, das Fleisch in speziellen, seit Generationen benutzen (und nie gereinigten, damit sie "gut durchgezogen sind" und "das richtige Aroma liefern") Behältnissen "reifen" zu lassen (sprich: in den Behältern leben "besonders schmackhafte" Bakterienkulturen, die das Fleisch befallen  - und anders als bei Käse und anderen fermentierten Gerichten der Menschen sind Gnolle nicht darauf angewiesen, nicht-toxische Stämme zu finden).

- Gnolle wissen, dass andere Völker Magie oder alchimistische Gegenmittel brauchen, um mit ihrem Essen klar zu kommen, aber es gilt als grob unhöflich, derartige Maßnahmen offen bei Tisch anzuwenden. Von den Gästen wird ein gewisses Maß höflicher Diskretion erwartet. (tatsächlich betrachten Gnolle das ähnlich als wenn ein Mensch bei Tisch anfängt unappetitliche Details über seine Verdauungsprobleme zu diskutieren)

- Gnolle sind nicht nur gegen Krankheiten, sondern auch gegen eine Reihe Gifte immun oder zumindest sehr resistent (namentlich solche, die durch Fermentation hergestellt werden).
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Dioto am 30.09.2018 | 02:07
Danke schomal für eure großartigen Ideen! :d

Die kulturelle Unterscheidung in "wilde"/ursprüngliche und "domestizierte"/städtische Gnolle und ihre Eigenheiten gefällt mir sehr und werde ich vermutlich so einbauen.
Eure Ideen bezüglich gnollischer Küche finde ich klasse, da ich überlegt habe, einen gnollischen Koch zu spielen. Diese kann ich dann super einbringen. ;D

Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Darkling am 30.09.2018 | 02:29
Irgendwie gefällt mir die Idee eines Gnoll-Gourmets. Aus dessen Mund hat das vernichtende Urteil "Das schmeckt wie alte Schulsohlen!" gleich extra-viel Gewicht...  ~;D
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Buddz am 30.09.2018 | 10:50
Ich fänd auch die Idee interessant, dass die Gnollkultur eigentlich völlig friedliebend und produktiv ist. Aggressive und/oder tollwütige Elemente werden rigeros verbannt. Dies führt dazu, dass die Zufallsbegegnungen mit Gnollen immer gewalttätig sind und ist letztlich für den schlechten Ruf der Gnolle verantwortlich.
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Antariuk am 30.09.2018 | 11:04
Wobei, ein bisschen mehr Drama dabei wäre auch nicht verkehrt...

Was wäre, wenn die Rudel von aggressiven Gnollen nicht ausgestoßen wurden weil sie einfach nur tollwütig sind, sondern durch einen speziellen Ritus so gemacht wurden weil das der Preis ist, den der Rest der friedliebenden Kultur bezahlen muss, um in Frieden leben zu können? Wie Sin-eater (https://en.wikipedia.org/wiki/Sin-eater) müssen diese Gnolle all die niederen Instinkte der anderen in sich aufnehmen und werden dadurch zu den Bestien, die Abenteurer landläufig kennen.

Damit könnte man gut eine Portion Schamanismus in die Kultur bringen, oder auch die dämonische Herkunft, wenn man die haben will.
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Skele-Surtur am 30.09.2018 | 11:56
Ich fand Gnolle immer schon toll. Eine Kultivierung und Zivilisierung fände ich daher nur in sauber abgesteckten Grenzen gut.

Beerdigungsrituale: Gnolle verzehren die Leichen ihrer verstorbenen. Das ist teil ihrer Kultur. Je nach Clan kann diese Aufgabe den nächsten Verwandten des verstorbenen oder Angehörigen einer bestimmten Kaste zufallen.

Gnolle in zivilisierten Gegenden arbeiten neben ihrer Tätigkeit in der Müllentsorgung gerne als Rattenfänger, Schrotthändler, Leibwächter, professionelle Diebesfänger und Kopfgeldjäger. Als einfache Arbeiter sind sie nicht besonders geeignet, da sie zwar kräftig sind, aber selten länger bei einer monotonen Tätigkeit bleiben, ehe sie gelangweilt abbrechen. Aufgrund ähnlicher Tendenzen werden sie in Streitkräfte meist als Schocktruppen, Plänkler und Späher integriert und finden sich höchst selten in der regulären Linieninfanterie.
Folglich bevorzugen Gnollen solche Handwerksberufe, die abwechslungsreich sind und viel Variation zulassen, so dass sich keine Routine einstellt. Sie können großartige Dinge herstellen, aber verlange von einem Gnollhandwerker nicht, zwei mal das selbe Modell zu bauen.

Da sie kaum Bedarf an Kleidung haben, um sich vor Wind und Wetter zu schützen, gibt es kaum Gnolle, die Kleidung herstellen - stattdessen gibt es viele Gürtelmacher, die verschiedene Träger und Koppeln herstellen, an denen ein Gnoll Taschen und Beutel befestigen kann. Da Gnolle sehr gerne Kleinkram sammeln, besteht daran großer Bedarf.

Gnollkopfgeldjäger, die sich auf Zauberer, Untote und Dämonen spezialisieren lassen sich von ihren Druiden magische Symbole in die Zähne gravieren, die es ihnen erlauben, magischen Wesen besonders schwere Verletzungen zuzufügen und flechten sich mit Schutzglyphen versehene Perlen ins Fell.
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Dioto am 1.10.2018 | 21:38
Ich fänd auch die Idee interessant, dass die Gnollkultur eigentlich völlig friedliebend und produktiv ist. Aggressive und/oder tollwütige Elemente werden rigeros verbannt. Dies führt dazu, dass die Zufallsbegegnungen mit Gnollen immer gewalttätig sind und ist letztlich für den schlechten Ruf der Gnolle verantwortlich.
Ich finde die Idee auch interessant. Gnolle wären dann so etwas wie missverstandene Wilde, deren archaische Kultur und gefährliches Aussehen einschüchternd wirken, obwohl sie friedfertig sind. Man könnte die genannten Zufallsbegegnungen mit folgender Idee vereinen:
Denkbar wäre ein Ritus des Erwachsenwerdens, analog zu Riten verschiedener Naturvölker. Damit verbunden sein könnte auch der Erwachsenen-Name des Gnolls.
Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife müssen männliche Gnolle ihren Geburtsclan verlassen, um Platz in einem verbündeten Clan zu suchen. Auf diese Weise wird der Frieden zwischen den Clans gewährleistet. Die Junggnolle müssen im Fremdclan ihren Wert durch Prüfungen beweisen, wobei diese je nach Clan unterschiedlich sind:


Bis der Clan nicht von den Fähigkeiten überzeugt wurde, haben Junggnolle den niedrigsten Rang inne. Diejenigen, die das nicht ertragen können, schließen sich zu marodierenden Banden zusammen, welche die Landstriche anderer Völker heimsuchen und Vorurteile gegenüber Gnollen schüren.

Weibliche Gnolle verbleiben normalerweise im Clan ihrer Mutter und erben ihren Rang.
Wobei, ein bisschen mehr Drama dabei wäre auch nicht verkehrt...

Was wäre, wenn die Rudel von aggressiven Gnollen nicht ausgestoßen wurden weil sie einfach nur tollwütig sind, sondern durch einen speziellen Ritus so gemacht wurden weil das der Preis ist, den der Rest der friedliebenden Kultur bezahlen muss, um in Frieden leben zu können? Wie Sin-eater (https://en.wikipedia.org/wiki/Sin-eater) müssen diese Gnolle all die niederen Instinkte der anderen in sich aufnehmen und werden dadurch zu den Bestien, die Abenteurer landläufig kennen.

Damit könnte man gut eine Portion Schamanismus in die Kultur bringen, oder auch die dämonische Herkunft, wenn man die haben will.
Den Begriff bzw. das Konzept des Sin-eaters kannte ich zuvor noch gar nicht, scheint aber in Richtung Voodoo zu gehen. Gefällt mir daher! :d
Beerdigungsrituale: Gnolle verzehren die Leichen ihrer verstorbenen. Das ist teil ihrer Kultur. Je nach Clan kann diese Aufgabe den nächsten Verwandten des verstorbenen oder Angehörigen einer bestimmten Kaste zufallen.
Das Ritual würde das Konzept der Wiederverwertung nochmal unterstreichen. Daneben hätte es für Gnolle als reine Fleischfresser auch einen praktischen Nutzen, da Fleisch in einer mittelalterlichen Fantasywelt einfach teuer und nicht immer verfügbar ist. Die oben genannten "Geistersprecher" könnten auf diese Weise einen Teil der Seele einnehmen und für sie sprechen.

Allerdings kann Kannibalismus ein Tabuthema sein.
Aufgrund ähnlicher Tendenzen werden sie in Streitkräfte meist als Schocktruppen, Plänkler und Späher integriert und finden sich höchst selten in der regulären Linieninfanterie.
Gerade als Hyänenmenschen würden sich Gnolle lustigerweise als Linieninfanteristen eignen. Tüpfelhyänen bilden eine Reihenformation, wenn sie Löwen gegenüberstehen (z.B. hier (https://youtu.be/OZowlS5zo1o?t=15s)).  :D
Da sie kaum Bedarf an Kleidung haben, um sich vor Wind und Wetter zu schützen, gibt es kaum Gnolle, die Kleidung herstellen - stattdessen gibt es viele Gürtelmacher, die verschiedene Träger und Koppeln herstellen, an denen ein Gnoll Taschen und Beutel befestigen kann. Da Gnolle sehr gerne Kleinkram sammeln, besteht daran großer Bedarf.
Da Gnolle reine Fleischfresser sind, sollten durch die zahlreichen Schlachtungen genügend Beiprodukte für die Lederverarbeitung anfallen. Daneben könnte es auch viele Beinschnitzer geben, die Knochenpfeile und Statuetten herstellen und Runen gravieren.

Wenn ein Clan nicht von der Viehwirtschaft lebt, betreibt er Jagd. Bei der Erlegung von außergewöhnlichen Tieren, werden aus ihnen Trophäen (Leder-/Schuppenrüstungen, Schädelhelm, Beinstatuen, ...) hergestellt und den besten Jägern bei einem Festessen überreicht. Wenn es sich um ein besonders großes Tier handelt (z.B. ein Drache), wird das Skelett als Grundgerüst für eine Behausung verwendet.
Gnollkopfgeldjäger, die sich auf Zauberer, Untote und Dämonen spezialisieren lassen sich von ihren Druiden magische Symbole in die Zähne gravieren, die es ihnen erlauben, magischen Wesen besonders schwere Verletzungen zuzufügen und flechten sich mit Schutzglyphen versehene Perlen ins Fell.
In die Mähne verflochtene Fetische (Perlen, Knochen, kleine Schädel, ...) als volksbezogene, magische Gegenstände klingen sehr interessant. :d
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Fnord am 12.10.2018 | 12:38
Geruch:
Als Aasfresser kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich im Aas suhlen, egal ob sie wild oder zivilisiert sind. Es ist wie bei uns Parfüm. Das stört alle anderen Völker und kann zu nicht gewalttätigen Konflikten mit anderen führen. Sie werden gemieden, kommen in Schmählieder und Sprichwörtern vor. "Deine Füße riechen ja wie alter Gnoll".

Schnittstelle mit anderen:
Die fahrenden Händler, die mit den Gnollen zu tun haben, riechen dann auch so, weil es der Gnoll von Welt ja als fein empfindet, nach Aas zu riechen.

Nachbargemeinde:
Gerade wenn Du die Gnolle vom Rest der Rassen ausgegrenzt siehst, kann es ja immer wieder zu Leichenraub vom Friedhof kommen, weil der Gnoll ja nur Aas vertilgt, egal ob das vorher ein intelligentes Wesen war. (Nix soll verkommen, wäre ja schade)
Das führt dazu, dass Siedlungen in der Nähe  von Gnollsiedlungen entweder ihre Leichen kulturunüblich verbrennen, den Friedhof, den Bestatter, die Leichenprozessionen immer bewachen, was wieder ein Job für die Spielerfiguren wäre. 

Sprache:
Wegen der Lefzen und der Schnauzenform wäre es möglich,   dass sie stark nuscheln oder aus der tiefen Kehle sprechen. (Wie würden Hunde klingen, wenn sie reden könnten?).   

Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Chaos am 13.10.2018 | 00:09
Wie wäre es, wenn Gnolle durch das Verzehren intelligenter Wesen einige von deren Eigenschaften übernehmen, und sei es nur vorübergehend? Der Glaube, dass das geschieht, war ja meines Wissens hier und da Grund für Kannibalismus in menschlichen Kulturen.
Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Buddz am 19.10.2018 | 09:08
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Titel: Re: Macht meine Gnolle/Hyänenmenschen cool!
Beitrag von: Anchises am 20.11.2018 | 15:44
Ich finde die Idee von Gnoll-Grabräuberbanden cool. Junge (meist männliche) Gnolle die mit ihrem untergeordneten Platz in der Stammesgesellschaft unzufrieden sind, schließen sich zusammen und plündern die Friedhöfe anderer Völker. Manche sind sogar noch so nett nützliche Sachen (Grabbeigaben) neben dem "Essen" bereitzustellen.