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Pen & Paper - Spielsysteme => HeXXen 1733 => Thema gestartet von: Waldviech am 15.10.2018 | 11:48

Titel: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 15.10.2018 | 11:48
Manchmal spielt einem die reale Historie ja doch mal hervorragend in die Hände. Heutzutage verbindet man den Vampirmythos ja hauptsächlich mit Transsilvanien und vergisst dabei, dass der Vampirglaube im gesamten Südosteuropa weit verbreitet war - und das in Griechenland ganz besonders eifrig an Vampire geglaubt würde!

Das bringt mich so ein bisschen dazu, anzunehmen, dass Griechenland im Hexxen-Universum ein ziemlich interessanter Schauplatz sein könnte, wenn man eine Ecke abseits des Settingkerns Mitteleuropa sucht:

- im Hexxen-Universum ist Griechenland vermutlich tatsächlich reichlich heftig mit Vampiren verseucht.
- die griechischen Vampire sind zudem eine reichlich interessante Brut. Die "Wrukolakas" beginnen ihr Dasein nämlich mitunter als lebendige Werwölfe, die nach ihrem Tod als Vampire zurückkehren, um weiter fröhlich Schäden anzurichten. Die Grenze zwischen Lykanthrop und Blutsauger ist hier also sehr fließend - und das ist mal was Anderes als die üblichen "Speziesgrenzen" ala Hollywood.
- politisch ist Griechenland fest unter der Knute des Osmanischen Reiches. Im realen 18. Jahrhundert galten die Griechen den Osmanen zwar eher als loyal, in Hexxen-Universum aber würde ich davon ausgehen, dass mit Kolonialherren, korrupten Beamten, Partisanen und Räubern so richtig ordentlich der Punk abgeht.
- die griechischen Inseln bieten außerdem haufenweise isolierte Schauplätze für zünftige Horrorabenteuer.
- antike, magische Geheimnisse lassen sich in griechischen Ruinen auch zu Hauf unterbringen.

Alles in Allem also ordentlich Potential. Natürlich gibt es auch diverse Fragen:

- wie ahnungslos oder nicht ahnungslos sind die osmanischen Kolonialherren, was das ganze paranormale Zeugs im Westen angeht?
- sind Teile der in Griechenland herrschenden Oberschicht gar ohne daß Wissen des Sultans bereits durch Vampire unterwandert und verhindern tatkräftiges Eingreifen der Türken, oder führen die Osmanen auf den griechischen Inseln offen Krieg gegen Vampirfürsten und ihre sterblichen Werwolfhorden?
- man kann dummerweise ein Wrukolaka werden, ohne selber was verbrochen zu haben. Etwa klassisch durch Gebissenwerden, schlichtes Abstammen von Wrukolakas oder so obskure Dinge wie "von einer sehr sündhaften Mutter geboren werden". Gibt es daher auch Wrukolakas, die nicht böse sind?
- wie seemonsterverseucht ist die Ägeis?
- gibt es in Südosteuropa die selbe "Jägerszene" wie in Mitteleuropa?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 15.10.2018 | 11:58
Jäger gibt es in ganz Europa.      Das OS Reich hat schon mehrfach Schlachten gegen Übernatürliches zb in Osteuropa geschlagen und sich durch diese Bedrohung sogar  teilweise stabilisiert .Offizieller Hintergrund.     Aber das heißt ja nicht das  sie alles sehen was da so vor sich geht.^^       Unterwanderung ?  klar darauf stehen Grade die Älteren Vampire voll.  Was aber Offenen Krieg auf ein paar Inseln nicht aus Schließt.   Nicht Böse übernatürlich sind selten aber ein Paar hexen unterdrücken den Sturmgeist und manche Werwesen kommen mit ihren Instinkten Gut zurecht und können Gute Nachbarn sein . ist aber beides die absolute Ausnahme. Bei zb Werwölfen aber häufiger als bei Hexen .
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 15.10.2018 | 17:15
Interessante Idee und Fragen....
Hast du mal Mirko Bader in der HeXXen 1733 Gruppe bei FB angesprochen?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 15.10.2018 | 20:48
Habe ich tatsächlich noch nicht - zumal ich auch kein FB-Kunde bin. Vielleicht hilfts ja, den Krams hier einfach nochmal im Semi-offiziellen Ulissess-Forum bei den Orkenspaltern zu posten :).

Zitat
Das OS Reich hat schon mehrfach Schlachten gegen Übernatürliches zb in Osteuropa geschlagen und sich durch diese Bedrohung sogar  teilweise stabilisiert
Das ist natürlich ein guter Punkt. Im Hexxer-Universum ist das Osmanische Reich tatsächlich relativ gut aufgestellt. Daher würde ich dazu tendieren, die Situation in Griechenland nicht als "zusammengebrochen", sondern eher als "unter der Oberfläche verrottet" darzustellen.
Das Osmanische Reich ist ein militärischer Behemoth - ein riesiges Imperium, dass durch die Krise in Europa ziemlich profitiert hat. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die Situation rosig wäre:

- Sowohl die türkischen Kolonialherren als auch die Phanarioten (die griechische Oberschicht) sind nicht selten reichlich korrupt.
- Als Besatzungsmacht ist das Osmanische Reich zwar auch nicht übler als andere Kolonialmächte, aber das macht die Osmanen noch lange nicht "nett" oder gar "tolerant". Knochenbrechende Sondersteuern für "Ungläubige", die Knabenlese, kleptokratische Beamten und Ähnliches machen den Leuten im türkisch besetzten Europa das Leben schwer.
- Der Arm des Sultans mag lang sein, aber trotzdem ist Griechenland schon allein aufgrund seiner geographischen Gegebenheiten ziemlich stark frakturiert.

Stellt sich natürlich noch die Frage, wie die Öffnung des Höllentores und die im Folgenden geänderte Weltgeschichte sich auf Griechenland und die diversen Mittelmeerinseln ausgewirkt hat. Grundsätzlich könnte ich mir gut vorstellen, dass die Situation, wie im restlichen Europa auch, "schriller" ist. Das Land ist wilder, die dunklen Flecken düsterer. Die osmanischen Besatzer schwanken zwischen Tyrannen mit eiserner Faust auf der einen Seite und einer gewissen Planlosigkeit auf der anderen. Verschwörungen aller Art durchziehen die griechischen Küstenstädte wie Krebsgeschwüre - seien es Kabalen griechischer Freiheitskämpfer, die Intrigen der türkischen Besatzer untereinander, die im Geheimen operierenden Krypto-Christen, kriminelle Seilschaften oder auch nur die obligatorischen Geheimkulte.
Biegt man irgendwo in den Bergen falsch ab, lernt man schnell das "lustige Partisanenleben" kennen, da der griechische Freiheitskampf im Hexxenuniversum wahrscheinlich schon eher als in unserem Universum drastische Züge annahm.
Zudem könnte ich mir verdammt gut vorstellen, das die Gewässer der Ägeis im Hexxen-Universum ziemlich piratenverseucht sind. Was wäre beispielsweise, wenn der Krieg um Kreta zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich (historisch 1645 bis 1669) nie wirklich zuende gegangen ist und mit Hilfe von Freibeutern und Korsaren noch immer stattfindet? Folglich hätte man ein ähnlich chaotisches "Piratensetting" wie in der Karibik - nur statt mit Spaniern und Bukkaniern halt mit Venezianischen Freibeutern, der Marine des malteser Ritterordens, der Flotte des Sultans, nordafrikanischen Korsaren und "banalen" Piraten, die auf eigene Rechnung arbeiten.

Und da hat man noch gar nicht mit dem Übernatürlichen angefangen....was noch hinzu kommt, sind die bereits erwähnten Vampire, die obligatorischen Hexen, Seeungeheuer, Schwarzmagier sämtlicher Seiten, obskure Ketzerkulte aus der Frühzeit des Christentums, und Alben (hier vermutlich in Formen, die Ray Harryhausen jubeln lassen würden - Zyklopen, Centauren, Sartyre und was sonst noch so an Kreaturen der klassischen Antike mit den Sturmgeistern wieder an die Oberfläche der Realität gespült wurde).

Griechenland wäre also:
- voller Banditen und Freiheitskämpfer
- noch weit mehr DAS Gebiet für Vampire, Vampirverschwörungen und Vampirjäger als das tausendfach abgegraste Transsilvanien
- und gegebenenfalls auch noch DAS Piratensetting des Hexxen-Universums. Warum muss es immer die Karibik sein?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.10.2018 | 21:00
Partisanen , Räuber - was war da nochmal der Unterschied




Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Mr.Misfit am 15.10.2018 | 21:20
Partisanen , Räuber - was war da nochmal der Unterschied

Partisanen sind zumeist leicht bewaffnete Kämpfende für eine Sache, sei es Staatsbefreiung, Besatzungsmachtbekämpfung oder Revolte gegen eine neue aus ihrer Sicht "illegitime" Regierungsmacht. Partisanen sind dabei semi-positiv besetzt.

Räuber sind zumeist Kriminelle, oftmals als Teil einer Vereinigung, welche auf Kosten der Bevölkerung sich selbst bereichern, und zumeist nur für sich selbst und keine größere Sache kämpfen.

Mit anderen Worten "Der Partisan blutet fürs Vaterland, aber der Räuber, der blutet nur zu Tode."
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 15.10.2018 | 21:24
Stimmt wohl - wobei ich denke, dass die Frage wo denn der Unterschied zwischen Räuber und Partisane liegt, in so einer Griechenlandkampagne durchaus das Potential hat, für interessante Plots zu sorgen...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lord Verminaard am 15.10.2018 | 22:08
"Griechische Inseln" und "Horror" will bei mir irgendwie stimmungsmäßig so gar nicht zusammen passen. Ich bin da zu sehr bei Odysseus einerseits, und dem realen Idyll andererseits. Tolle Menschen, tolle Buchten, tolles Meer, tolles Wetter, tolles Essen, weit und breit nix zum Gruseln außer vielleicht das, was die Kreuzfahrtschiffe ausspeien, aber das gab's ja 1733 noch nicht. ;D
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 15.10.2018 | 22:23
In dem Punkt verstehe ich Dich durchaus. Aber es ist da halt, wie Du sagst, 1733 - und eben nicht 2018. Klar mag die Landschaft hübsch sein. Beim Wetter wäre ich mir im Hexxen-Universum schon nicht mehr so sicher. Und die netten Menschen ... Die wird es 1733 sicherlich auch geben ... Allerdings gibt's auch noch ganz andere Dinge.... :muharhar:

Edit: und was das tolle Essen angeht: ja, das gibt's da! Es steht beim adeligen türkischen Kolonialbeamten auf dem Tisch. Während er befiehlt, einem griechischen Bauern das Linke Ohr mit glühenden Eisenhaken vom Kopf zu ziehen, weil der seine Steuern nicht zahlen konnte...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.10.2018 | 22:42
"Griechische Inseln" und "Horror" will bei mir irgendwie stimmungsmäßig so gar nicht zusammen passen.
daf+r ist Theseus so einigen von ihnen begegnet, och das Bett ist dir zu klein, Chop
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 16.10.2018 | 09:08
Was ist mit Monster aus der Griechen Mythologie ? Medusa ,Minotaurus usw.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Neightmaehr am 16.10.2018 | 09:19
Das ist zwar ein klein wenig OT, aber ist Hexxen für euch ein Horrorspiel? Für mich sieht es nach dem Lesen der Regeln und Abenteuer überhaupt nicht nach Horror aus. Was aus meiner Sicht auch nicht schlecht ist, Horror hat bei uns nie richtig funktioniert.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Galiban Uthmatar am 16.10.2018 | 09:51
Das ist zwar ein klein wenig OT, aber ist Hexxen für euch ein Horrorspiel? Für mich sieht es nach dem Lesen der Regeln und Abenteuer überhaupt nicht nach Horror aus. Was aus meiner Sicht auch nicht schlecht ist, Horror hat bei uns nie richtig funktioniert.

Wie definierst du Horror?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 12:47
Das ist in dem Falle natürlich eine ziemlich gute Frage. Als was ich Hexxen definitiv NICHT sehen würde, ist Horror im Stile von Cthulu und Konsorten. Hexxen ist, laut Eigendefinition eben AUCH Popcornkino, Abenteuer und Mantel&Degen. Im Grunde sowas wie Erroll Flynn vs. Dracula.

Was die Monster der klassischen Antike angeht: die sind beim Thema Griechenland im Grunde obligatorisch. Ich bin mir nur nicht sicher, in welchem Ausmaß sie mir lieb wären. In der "öffentlichen Wahrnehmung" wird das moderne Griechenland fast immer von der Antike "erschlagen". Von daher wäre es vielleicht origineller, eher bei "neugriechischen" Mythen und Märchen zu wildern....
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: am 16.10.2018 | 14:06
der Finanzkrise ? ^^ obwohl einen Dämon/Geist/Fluch der das Land in Armut stürzt könnte man ja tatsächlich ein Bauen .
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 14:39
Also historisch gesehen heißt dieser Geist schlicht "Osmanisches Reich" und war alles andere als übernatürlich. Vor der türkischen Herrschaft war Griechenland ziemlich urbanisiert - hinterher ein Agrarstaat auf Subsistenzniveau. Würde ich auch bei Hexxen so lassen wollen. Nicht jedes Übel muss magisch sein.

Und die Finanzkrise ansich wäre mir ehrlich gesagt zu "21. Jahrhundert" und liefe Gefahr, wie ein blöder Pun zu wirken.

"Neugriechisch" wären beispielsweise die Vampire. Und bestimmt findet sich hier:
http://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_griechenland/maerchen_griechenland.html
Oder hier:
http://maerchenbasar.de/klassische-maerchen/suedosteuropa.html
So Einiges an Brauchbarem. (Mir ist natürlich bewusst, dass sich da auch Einiges an Antikem verbergen wird - aber es geht ja nicht darum, antike Quellen komplett auszublenden, sondern nur darum, eben auch neuere Sachen zu berücksichtigen!)

Und was das Berücksichtigen angeht: An der Piratenfront dürfen natürlich die Uskoken nicht vergessen werden:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Uskoken

Im Hexxen-Universum spielen die BESTIMMT eine Rolle - und Dalmatien ist ja nun nicht sooooo weit weg.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: felixs am 16.10.2018 | 14:42
der Finanzkrise ? ^^ obwohl einen Dämon/Geist/Fluch der das Land in Armut stürzt könnte man ja tatsächlich ein Bauen .

Da das Böse laut Hintergrund ja aus dem Schwarzwald kommt, trägt die Metapher da auch wieder...

Aber im Ernst:
Ein bißchen Antike hat den Vorteil, dass man auf bekannte Elemente trifft. Kann man ja vielleicht soweit entfremden, bzw. "modernisieren", dass es wieder gut ins Setting passt. Kentauren im Widerstand gegen osmanische Besatzung stelle ich mir ganz witzig vor, vielleicht Zyklopen als Geheimwaffe im Dienst des Sultans?
Historisch ist ja auch die Begeisterung für die Antike im Europa des 17. und 18. JH in vollem Gang gewesen. Und in der volkstümlichen Darstellung wurde sie immer stark an die Gegenwart angepasst - so würde ich das auch handhaben.

Und ansonsten ist es natürlich toll, die weniger bekannten Elemente der Abergläubigkeit in der Region in den Fokus zu nehmen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 15:07
Was ich auch sehr witzig fände, wären Nymphen als guter Gegenpol zu bösen Hexen. Das dürfte IMHO ganz gut passen!

Was mir auch so im Hinterkopf herumschwirrt - wie wäre es, wenn die Geographie des östlichen Mittelmeeres im Allgemeinen und die der Ägäis im Besonderen durch den Einfluss irgend einer bösen Macht in einem gewissen Maße "variabel" wäre? Grundsätzlich ist in geographischer Hinsicht alles wie es sein sollte. Handelsrouten funktionieren und die "großen und bekannten" Inseln sind alle, wo sie sein sollen. Allerdings besteht seit der Öffnung des Höllentores eine gewisse Wahrscheinlichkeit, in Stürmen in völlig unvorhersehbarer Weise nach sonstwohin abgetrieben zu werden oder auf "plötzlich auftauchende" magische Inseln zu stoßen, die auf keiner Seekarte verzeichnet sind - das erklärt dann IMHO ganz schlüssig, warum man in einem ansich sehr bekannten Seegebiet plötzlich und unvermittelt auf sowas wie die Insel Kolossa stoßen kann (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sindbads_siebente_Reise#Die_Abenteuer_in_Kolossa)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: felixs am 16.10.2018 | 15:14
Die Idee mit einer sich wandelnden Inselwelt finde ich gut.
Hat auch jede Menge Vorbilder in der Mythologie, passt da gut hin.
Und außerdem: Durch die griechieschen Inseln blickt ja jetzt schon kein Mensch durch  :)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 15:21
GENAU DAS war der Background - zumal die griechischen Inseln, wie schon verlinkt, durchaus eine Rolle in den einschlägigen Sindbadfilmen spielen, was wiederum ganz hervorragend zum osmanischen Einfluss in der Gegend passt. Irgendwie finde ich die Idee, ein Hexxen-Piratensetting im Mittelmeer anzusiedeln, immer cooler...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.10.2018 | 15:31
Warum muss ich gerade an eine Kreuzfahrt mit einer Johannitergaleere denken
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 16.10.2018 | 15:35
Deutscher Orden wenn schon. Die sind sehr aktive.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 15:36
Sitzen die im Hexxen-Universum auch am Mittelmeer?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.10.2018 | 15:41
IIRC hatte such das mit dem Teitschen Orden bis zum Öffnen der Tore erledigt
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 16.10.2018 | 16:26
Der Orden ist auf jeden Fall sehr viel größer aktiver und verbreiteter als er es bei uns war . Also warum sollten sie nicht auch eine Kleine Mittelmeer Flotte habe ? 
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 16:47
Da spricht meines Erachtens nichts, aber auch überhaupt nichts gegen. Nur cancelt das IMHO nicht Malta als einen der maritimen "Major Players" im Mittelmeer. Fassen wir die "Piratenfront" doch mal zusammen:

- die Osmanen als Platzhirsche des östlichen Mittelmeeres stehen mutmaßlich ganz oben in der maritimen Hackordnung
- ich attestiere zudem, dass die Venezianer noch sehr aktiv sind, auch wenn auf der Karte keine große Seerepublik Venedig eingezeichnet ist. Ggf. Versuchen die Venezianer über massives Ausstellen von Kaperbriefen u.ä. wieder an Macht zu gewinnen und sind daher besonders umtriebig.
- den Uskoken unterstelle ich ebenfalls, weitreichend aktiv zu sein.
- die Malteser versuchen seit jeher, den Osmanen in die Suppe zu spucken - und Ritterorden haben in der Hexxen-Welt ohnehin wieder an Bedeutung gewonnen.
- griechische Piraten und Freiheitskämpfer sind natürlich auch fröhlich unterwegs und  ungeheuer umtriebig (vielleicht ganz speziell von Kreta aus? Das könnte passen, falls die Seekriege zwischen Venezianern und Osmanen noch immer laufen)
- die Barbaresken-Korsaren gehen vermutlich Reih um jedem auf die Nerven (im Hexxen-Universum auch den Osmanen!)

Unter ferner Liefen rangieren zudem folgende Kräfte:

- die Spanier als derzeit größte Seemacht der Welt, die sicher auch im Mittelmeer ihren Turf abstecken möchten.
- Reste der französischen Mittelmeerflotte dürften auch noch immer da sein.
- der Lombardische Bund, der Kirchenstaat und diverse kleinere italienische Stadtstaaten haben sicherlich auch irgend eine maritime Präsenz.

Das ist doch schon ganz ordentlich...

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 16.10.2018 | 16:50
Seehexen ? Meeres Monster ? Dämonen der Tiefe ?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 16:53
Na aber sowas von!!!! Ich hab halt erst einmal nur die "weltlichen" Mitspielen gelistet.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.10.2018 | 17:41
Seehexen ? Meeres Monster ? Dämonen der Tiefe ?
Seemannsgarn, segeln Sie weiter, hier ist nichts zu sehen
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 16.10.2018 | 18:28
Äh doch die Niederlande haben sich wohl kaum von selber versenkt.  Um nur ein Beispiel für Seehexen zu geben.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Kurna am 16.10.2018 | 21:31
Ist zwar Italien, passt als kleine Anregung aber sicher auch nach Griechenland:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/archaeologie-roemer-fuerchteten-untote-kinder-1.4171318
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.10.2018 | 22:01
Cool, danke für den Link! Das ist tatsächlich cooler Stoff. (Und Italien passt hier im weitesten Sinne vielleicht auch mit rein, da es hier ja teilweise auch ums Mittelmeer ansich geht)

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 17.10.2018 | 09:49
Brainstormen wir doch jetzt mal zu ein paar übernatürlichen Bestandteilen - ich bitte zu beachten:  nicht alles davon wird sich in Griechenland direkt befinden. Vielmehr mäandert das, was jetzt folgt, im Mittel- und Schwarzmeerraum herum (teils, weil die klassische, griechische Mythologie sich nicht nur auf das heutige Griechenland beschränkt, teils weil dies hier eben auch in Richtung "Mittelmeer als Piratensetting" geht.)

- Die Schwesternschaft der Hekate
Es heißt in Mitteleuropa, es gäbe wenige Hexenkulte - im Allgemeinen stimmt das auch in Südosteuropa. Allerdings hat sich einer der mächtigsten Hexenzirkel der Ägäis selbst als Kult organisiert. Sieben "Hohepriesterinnen der Hekate" (echte Hexen) gebieten über eine unbekannte Anzahl von Kultistinnen, denen sie im Rahmen des Kultes versprochen haben, sie könnten mit der Gnade der Göttin Hekate selbst magische Kräfte erlangen. Derzeit unterwandert der Kult die Insel Samos. Vermutlich planen die sieben Hohepriesterinnen auf absehbare Zeit den Sturz der nahen Stadt Aydin, dem ehemaligen Ephesos. (Die Stadt war in der Antike ein Zentrum des Hekatekultes und die Hexen wollen sich bei den Bewohnern dafür rächen, dass sie Hekate vor Jahrhunderten den Rücken gekehrt haben)

- Das Tor zum Hades
Hartnäckig hält sich das Gerücht, das Höllentor im Schwarzwald sei nicht das einzige, das es gibt. Den Mythen der Antike zufolge liegt irgendwo am Kimmerischen. Bosporus das Tor zum Hades. Wahrheit? Legende? Egal - allein die Vermutung, es könnte so sein, ist für etliche Sekten und Schwarzmagier Grund genug, ihr Unwesen zu treiben, auf der Suche nach einem Zugang zum Jenseits.

Edit:

-Das Zauberinselphänomen
Das bereits oben beschriebene Phänomen der seltsam wandelbaren Geographie, der merkwürdigen Wetterphänomene und der auftauchenden und verschwindenden "Zauberinseln" scheint sich auszubreiten. Es begann kurz nach dem Öffnung des Höllentores in der Ägäis. Seit etwa 30 Jahren scheint das Phänomen das gesamte östliche Mittelmeer erfasst zu haben. Seit 20 Jahren verhält sich auch das schwarze Meer in ähnlicher Weise "seltsam". Seit Kurzem werden Merkwürdigkeiten auch aus Meeresgebieten westlich von Italien gemeldet.

-Die Nekromanten von Tripolis
Zwischen den Osmanen und den Barbaresken-Korsaren kam es unlängst zum Bruch. Der Hauptgrund dafür ist, dass in Tripolis eine sinistre Gruppe von Schwarzmagiern die Macht übernommen hat. Diese regieren mit eiserner Hand über die Stadt und benötigt große Mengen an Sklaven für perverse nekromantische Experimente.

More to come....
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 17.10.2018 | 19:20
Waffe aus dem Mittelmeerraum die im Rest von Europa unüblich waren könntest du ja auch noch hinzufügen. Falls es so was gibt. 
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 17.10.2018 | 20:32
Die Idee hätte was - ich weiß aber nicht so Recht, ob es in dem Kulturraum so viel gibt, was sich lohnt als besondere Waffe aufgeführt zu werden.  Liest hier vielleicht Grad ein Waffenexperte mit und könnte diesbezüglich Tipps geben?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.10.2018 | 20:47
Naja der Yatagan vielleicht und der Shashka der Kozaki
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 17.10.2018 | 20:56
Cool cool! Wobei natürlich die Frage wäre,.was einen Yatagan regeltechnisch von einem Säbel unterscheiden würde,.aber rein erzählerisch...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.10.2018 | 22:55
A ich bin kein Waffenexperte

B IIRC soll der Yatagan anscheinend sehr wirkungsvoll bei Hieben sein.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: felixs am 17.10.2018 | 23:15
Letztlich sind das einfach Säbel. In der konkreten Ausführung recht unterschiedlich, von stark konvex bis fast gerade.
Wenn Hexxen kein sehr fein unterscheidendes Waffentypsystem hat, würde ich nicht unterscheiden.

Falls doch, ist Lichtschwerttänzers Idee gut. Ist ja egal, ob es historisch ist oder nicht. Etwas behäbiger, etwas mehr Schaden. Oder irgendwie sowas. Fühlt sich dann gleich anders an.

Ich persönlich würde es einfach genau wie einen Säbel behandeln.

Insgesamt ist dieser ganze Kram mit Hajduken, Klephten etc. aber sicher eine sehr interessante Spielwiese für einen alternativhistorischen Hintergrund.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 17.10.2018 | 23:32
...und alternativhistorisch ist Hexxen allemal :)

Und Grad im Orkenspalter entstanden:

Nymphen

Gibt es selbstverständlich auch - wie die anderen Alben kehrten sie nach der Öffnung des Höllentores in die Welt zurück. Wie die antiken Legenden es schon beschreiben, erscheinen sie in der Gestalt wunderschöner, junger Menschenfrauen. Meist wachen sie über bestimmte Quellen oder Haine. Durchweg beherrschen sie mächtige Zauberkräfte, die denen mächtiger Hexen um nichts nachstehen. Nymphen verabscheuen Hexen schon fast instinktiv und sind anders als andere Alben grundsätzlicherweise eher menschenfreundlich eingestellt. Wenn man sie jedoch verärgert, können sie einem die schlimmsten Flüche an den Hals hängen! Man sollte niemals den Zorn einer Nymphe unterschätzen!

Nymphen und Religion sind ein interessantes Kapitel. Alle Nymphen sind tatsächlich so alt, dass sie die griechische Antike miterlebt haben. Zu den alten Göttern äußern sie sich allerdings so gut wie kaum und sagen nichts, was den modernen Religionen widersprechen würde. Das wenige, dass man aus ihnen herausbekommt, legt nahe, dass die Götter des klassischen Altertums eine Dynastie SEHR mächtiger Albenfürsten waren - die niemals wieder zurückkehren wird.



Die Simonäer

Seit der Antike existiert diese Sekte bereits. Sie hielt sich im Untergrund des römischen Reiches. Sie unterwanderte die Beamten und Gelehrten des alten Byzanz. Sie existieren noch heute in Istanbul. Die Simonäer sind ein Kult von Gnostikern und gehen auf den im Neuen Testament beschriebenen "Ersten Häretiker" Simon Magus zurück. Lange Zeit waren ihre magischen Experimente nichts als Hokuspokus. Nachdem die Magie jedoch in die Welt zurückgekehrt war, begannen ihre seltsamen Rituale wirklich zu wirken. Seither sammeln die Simonäer überall im osmanischen Reich und darüber hinaus antikes magisches Wissen. Dabei eint sie einzig ihre altertümliche, gnostische Religion, die sie nur im Geheimen ausüben. Die einen sind so etwas wie wahnsinnige Wissenschaftler. Die anderen fast schon archetypische Schwarzmagiern. Einige wenige sind gelehrte Weise, die an der Seite von Jägern gegen das Böse kämpfen, indem sie schwarze Magie gegen die Finsternis selbst wenden.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 18.10.2018 | 11:01
OK, hiermit wird es anachronistisch in die andere Richtung - dieser Mythos ist für 1733 eigentlich um fast 100 Jahre zu modern:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Drosoulites

Aber nichts desto trotz ist die Idee von Brigaden kretischer Phantomsoldaten ist für Hexxen einfach zu schön, um sie nicht zu benutzen.
Ich gehe für dieses Gesamtszenario ohnehin davon aus, dass der 6. Venezianische Türkenkrieg in der Welt von Hexxen nie wirklich zuende gegangen ist. Auf Kreta kloppen sich also nach wie vor Venezianer, Osmanen und die einheimischen Kreter. Es gibt immer Mal lange Waffenstillstände unterbrochen von Scharmützeln und die allgemeine Lage auf Kreta ist gelinde gesagt verworren. Das andauernde Sterben über lange Zeiträume hinweg hat nun tatsächlich dafür gesorgt, dass die Insel immer wieder von den Geistern getöteter Soldaten heimgesucht wird. Diese Phantomsoldaten sind nicht körperlich (können Menschen aber sehr wohl verletzen) und sind auf Entfernung nicht sofort als Untote zu erkennen. Dadurch verschlimmern die Drosoulites die Lage auf Kreta in vielfältiger Weise. Zum Einen kämpfen die Phantomsoldaten unabhängig davon, welche Absprachen ihre ehemaligen, sterblichen Herren getroffen haben gegen die Fraktion, die zu Lebzeiten ihr Feind war - und zum anderen machen es die Phantome schwierig, gegnerische Truppenbewegungen auszuspähen. Alles, was ein Späher sieht und berichtet, könnte nur Spuk sein. Wer den Krieg auf Kreta wirklich beenden will, müsste die Insel irgendwie vom Fluch der Geistersoldaten befreien...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 18.10.2018 | 11:09
Wenn man die Geister irgendwie Binden könnte könnten sie eine Nützliche Waffe gegen die Hexen und Dämonen sein .
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 18.10.2018 | 11:13
Oder umgekehrt eine fiese Waffe des Bösen gegen die Menschheit. Käme drauf am, wer da bindet...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 18.10.2018 | 11:19


https://www.youtube.com/watch?v=CnptKCH44CQ

But sometimes between the setting and the rising of the sun
You can hear a ghostly bugle
As the men go marching by
You can hear them as they answer
To that roll call in the sky.

Colonel Travis, Davy Crockett, and a hundred eighty more
Captain Dickinson, Jim Bowie
Present and accounted for.


"Play deguello!" he roared
"I will show them no quarter
Every one will be put to the sword!"
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 18.10.2018 | 15:20
Thematisch und textmäßig Mal sehr passend!!
Musikalisch müsste es aber vermutlich eher so klingen:

https://youtu.be/XOoNUUMEuPA

(Wobei Klephten-Lieder hier ja generell auch thematisch passen...)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 18.10.2018 | 15:50
Mal weiter im Text:

Die Vampire von Zypern
Auf den ersten Blick scheint die Insel Zypern ein geradezu untypisch friedliches Fleckchen des Osmanischen Reiches zu sein. Christliche Zyprioten und muslimische Siedler kommen generell so gut miteinander aus, das selbst Mischehen und Patenschaften üblich sind und selbst die Nachfahren der über Ägypten eingeführten schwarzafrikanischen Sklaven haben sich gut eingelebt. Die Ernten sind reichhaltig. Das Leben ist gut. Die Konflikte anderer Teile der Welt sind fern. Doch warum sind Teile der Oberschicht so in sich gekehrt? Warum verschwinden dann und wann Kinder und Durchreisende? Und warum wird Zypern alle paar Jahrzehnte immer wieder von "Pestepidemien" heimgesucht? Die grauenhafte Wahrheit: Zypern ist die Heimstatt uralter Vampire. Schon immer wurden die Zyprioten von den Blutsaugerb geplagt. Die ältesten Vampirgräber der Welt findet man auf Zypern. Vielleicht ist die Insel sogar die eigentliche Urheimat der blutsaugenden Unholde. Nicht nur, dass die Vampire von Zypern seit dem Öffnen des Höllentores aktiver sind denn je - sie scheinen auch davor nie inaktiv gewesen zu sein. Griechischer und venezianischer Adel waren von ihnen unterwandert und auch die (vergleichsweise) neue, osmanische Oberschicht ist in Wirklichkeit durchsetzt von im Geheimen operierenden Untoten und Blutkultisten. Die Vampire Zyperns verehren eine Gruppe besonders mächtiger Urvampire, die wahrscheinlich noch aus der frühesten Bronzezeit stammen. Die meiste Zeit über schlafen diese Kreaturen. Doch wenn sie, in unregelmäßigen Abständen, Mal nach Jahrzehnten, Mal nach Jahrhunderten, erwachen, kennt ihr Durst nach Blut keine Grenzen. Dann bricht wieder eine "Pest" über Zypern herein und kostet Tausende das Leben!
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 19.10.2018 | 14:15
Vorsicht gegen solche Vampire könnte die Jäger wohl nicht  viel aus richten .
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 19.10.2018 | 23:36
-Das Zauberinselphänomen
Das bereits oben beschriebene Phänomen der seltsam wandelbaren Geographie, der merkwürdigen Wetterphänomene und der auftauchenden und verschwindenden "Zauberinseln" scheint sich auszubreiten. Es begann kurz nach dem Öffnung des Höllentores in der Ägäis. Seit etwa 30 Jahren scheint das Phänomen das gesamte östliche Mittelmeer erfasst zu haben. Seit 20 Jahren verhält sich auch das schwarze Meer in ähnlicher Weise "seltsam". Seit Kurzem werden Merkwürdigkeiten auch aus Meeresgebieten westlich von Italien gemeldet.

Mir gefällt das Setting, zu den Zauberinseln hätte ich da noch eine Frage :

Wo und Wann sind denn diejenigen die auf so einer Zauberinsel zurückbleiben wenn sie wieder mal verschwindet?


und weil ich mich erst mal über Kreta kundig machen musste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_um_Kreta (https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_um_Kreta)

Zur Belagerung von Candia hatte ich noch den hier gefunden (andere Artikel dort sind auch interessant):
http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/candia.htm (http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/candia.htm)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 20.10.2018 | 16:22
Zitat
Vorsicht gegen solche Vampire könnte die Jäger wohl nicht  viel aus richten .
Zumindest nicht offen, das ist richtig. Jäger auf Zypern müssten, wenn sie es auf Vampire abgesehen haben, insgeheim und sehr vorsichtig operieren. Das kann die ganze Sache sehr interessant machen!

Zitat
Wo und Wann sind denn diejenigen die auf so einer Zauberinsel zurückbleiben wenn sie wieder mal verschwindet?
DAS ist tatsächlich eine echt gute Frage. Ich könnte mir hier tatsächlich mehrere Möglichkeiten vorstellen:

- so lange Sterbliche auf der Insel sind oder sie sicher sehen können, verbleibt sie im Diesseits. Sie verschwindet nur, wenn keiner da ist, der es beobachten kann. Das wäre sozusagen die Variante für schräge Philosophen
- wenn die Insel verschwindet, landet man tatsächlich in einer der Ägäis ähnelnden, seltsamen Anderwelt ohne viel menschliche Bevölkerung. Dafür mit antiken Ruinen und seltsamen Zauberwesen. Vielleicht trat das Zauberinselphänomen in der Antike schon einmal auf und ist unter anderem der wahre Hintergrund hinter der Odysee. Odysseus hat sich damals nicht zehn Jahre lang auf dem Mittelmeer verfahren, sondern geriet einfach in diese Anderwelt, aus der er dann zehn Jahre lang nicht herauskam!
- Ist die Insel in "verschwundenem" Zustand, dann kann nichts und niemand sie verlassen. Sie sind dann von tödlichen Nebeln, Stürmen oder ähnlichem umgeben - Barrieren, die niemand durchdringen kann. Sozusagen die Lost-Variante.

Wenn man nun ganz abgefeimt ist, treten sogar alle drei Phänomene (oder noch mehr) auf, und was genau passiert, variiert je nach Zauberinsel. Das wäre mir, glaube ich, sogar die liebste Lösung, da sie die Zauberinseln so schön unberechenbar macht.

Zitat
und weil ich mich erst mal über Kreta kundig machen musste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_um_Kreta
Ging mir ähnlich - ich bin über die griechischen Vampirmythen auf diese Szenarioidee gekommen und habe mich dadurch erst überhaupt einmal mit der ganzen Griechenland-und-Mittelmeer-im-Barockzeitalter-Thematik befasst.

Zitat
Zur Belagerung von Candia hatte ich noch den hier gefunden (andere Artikel dort sind auch interessant):
http://www.kriegsreisende.de/absolutismus/candia.htm

Ohhhhhh.....das ist Gold wert! Vor allem der Minenkrieg - wenn man attestiert, dass der Krieg um Kreta im Hexxen-Universum 1733 noch immer tobt, ist die Gegend um Candia vermutlich mittlerweile von einem ganzen Labyrinth untertunnelt. Und "Labyrinth" passt aus geradezu offensichtlichen Gründen zu Kreta wie die Söldnerfaust aufs Feindesauge. Vielleicht ist Kreta ja ohnehin komplett untertunnelt. Vielleicht steht die Insel auf einer Art "Underdark", dass die Quelle der Legenden um das Labyrinth des König Minos ist. Und die Minentunnel der Festung von Candia oder die große Labyrinth-Höhle sind Zugänge! (https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Labyrinth-H%C3%B6hle)

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 20.10.2018 | 16:56
Nebenbei habe ich mir ein noch ein paar Gedanken über die griechischen Vampire gemacht. An Beispielen wie z.b. den vergleichsweise bekannten "Vampiren von Mykonos" lässt sich sehen, dass man den Untoten damals durchaus etwas andere Verhaltensweisen zuschrieb, als man heute von Vampiren erwarten würde:

http://www.tornosnews.gr/en/greek-news/culture/18449-the-vampire-of-mykonos-10-bizarre-paranormal-encounters-from-old-europe.html

https://writewrotewritten.wordpress.com/2016/05/30/monster-monday-mykonos-vampire/

Was wäre daher von dieser "Variante" der ganz am Anfang schon erwähnten Wrukolakas zu halten:

Wrukolakas sind eine vor allem in Südosteuropa vorkommende Spezies von Vampiren. Für Mitteleuropäer überraschend sind sie eine Art Übergangsform von Werwesen zu Vampir. Ein Wrukolaka beginnt sein Leben als eine Kreatur, die den bekannten Werwesen stark ähnelt. Stirbt ein Wrukolaka jedoch oder wird er nicht "fachgerecht" getötet, ersteht er beim nächsten Vollmond als Vampir wieder auf. Dabei behält er die Fähigkeiten, die er als Werwesen hatte - und erweitert sie um diverse vampirische Kräfte. Das macht Wrukolakas zu äusserst gefährlichen Gegnern. Einige Fähigkeiten, die "typische Vampire" haben, fehlen den Wrukolakas allerdings. So können sie beispielsweise niemanden hypnotisieren und sind bei Verwandlungen auf die Wergestalt beschränkt, die sie schon zu Lebzeiten hatten. Wrukolakas benötigen Blut erst in ihrer "Vampirphase", die meisten lieben den Geschmack des roten Lebenssaftes jedoch schon zu Lebzeiten.
Nahezu allen Wrukolakas ist ein stark ausgeprägter, nach menschlichen Maßstäben meist kranker, Sinn für Humor zu Eigen. Sie haben einen Hang zu allerlei makaberen Scherzen, Tricks und Spielereien, der sich nach ihrem Tode noch zu verstärken scheint. Wrukolakas sind nicht alle gleichermaßen bösartig, aber die meisten fallen wohl in die Kategorie "grauenhafter Albtraum". Sucht ein boshafter Wrukolaka, oder Gott bewahre ein ganzes Rudel von ihnen, eine Siedlung heim, überziehen sie ihre Opfer mit einer ganzen Kaskade perfiden Psychoterrors. Sie brechen in Häuser ein, wenn die Bewohner nicht da sind, und zerstören sämtliche Möbel. Sie überfallen Nachts Menschen einfach nur, um sie obszön zu begrabschen oder zu verprügeln. Sie lassen Vorräte verschwinden. Sie saufen komplette Weinkeller leer. Sie schänden Heiligtümer.
Meist beginnt der Terror harmlos, steigert sich aber Nacht für Nacht. Was mit ein paar umgeworfenen Fässern anfängt, endet damit, dass die Vampire die Olivenbäume des Dorfes mit massakrierten Schafen "dekorieren". Das sie Menschen aussaugen, geschieht in der Regel erst in der späteren Phase ihres "Spiels".

Wrukolakas können auf zwei Arten entstehen: Sie können geboren oder gemacht werden. Die meisten werden, wie Werwesen, als das geboren, was sie sind. Interessanterweise haben männliche Kinder von Hexen (in Südosteuropa töten Hexen ihre männlichen Nachkommenschaft oft nicht!) eine hohe Wahrscheinlichkeit, Wrukolakas zu werden. In ihrer Vampirphase können Wrukolakas ihren "Fluch" mit der selben Bluttaufe weitergeben wie andere Vampire. Interessanterweise ist es Wrukolakas möglich, ihre Opfer bei dieser Bluttaufe nicht zu töten. Statt eines vampirischen Wrukolaka entsteht so erst einmal ein schwächerer, lebender Wrukolaka.

In seltenen Fällen kann es, wie bei Werwesen und Hexen, auch so etwas wie "weiße" Wrukolakas geben - einfach, wenn der Wrukolaka zwar als solcher geboren wurde, sich aber gegen das Böse entscheidet. Gewisse Schwächen wird ein Wrukolaka jedoch trotzdem nie ablegen können. Er wird den Geruch und Geschmack von Blut stets unwiderstehlich finden (könnte sich bei Menschen aber zurückhalten und stattdessen Tiere aussaugen) und er wird immer einen Hang zu Streichen und (makaberen) Scherzen haben.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 20.10.2018 | 23:42
Zitat
(in Südosteuropa töten Hexen ihre männlichen Nachkommenschaft oft nicht!)

Diesen Punkt würde ich auch gerne ausbauen! Im Hexxen-Grundregelwerk steht was von "Hexen können sich fortpflanzen, haben aber eigentlich nur weiblichen Nachwuchs". Danach wird die Vermutung geäußert, dass sie ihre männlichen Nachkommen fressen, Dämonen opfern o.ä.
Ich fänd es tatsächlich ganz hübsch, wenn das kein Generalismus wäre, sondern mehr eine Art kulturellen Grund hätte. Mitteleuropäische Hexen mögen ihre Söhne ja vielleicht auffressen oder opfern. Hexen in Südosteuropa tun dies nicht (zwingend). Einige Hexen in Griechenland, auf dem Balkan oder den Mittelmeerinseln haben eine ganze Menge Nachwuchs und sind sogar die Matronen ganzer Großfamilien. Solche Hexenclans sind oft eine ziemlich schauerliche Angelegenheit. Die meisten Familienmitglieder wirken auf die eine oder andere Art "beschädigt" - sei es, dass sie subtile oder wenige subtile Missbildungen aufweisen. Sei es, dass sie an irgend einer Form von Wahnsinn leiden. Oder sei es, dass sie einfach nur einen miesen Charakter haben. Frauen, die aus Hexenclans stammen, streben zumeist danach, selbst Hexen zu werden. Da dies aber nur "würdigen" Clanmitgliedern vorbehalten ist, geht unter den Mädchen der Sippe schon in frühen Jahren das Hauen und Stechen um die Gunst der Matrone los. Männliche Clanmitgliedern ist es natürlich nicht möglich, Hexe zu werden. Das mindert ihre Boshaftigkeit aber keineswegs. Die Männer eines Hexenclans verdingen sich nur zu gerne als Wegelagerer, Meuchelmörder, Leichendiebe oder in ähnlichen, übel beleumdeten Berufen. Da die meisten von ihnen irgendwelche monströsen Züge aufweisen (abnormen Riesenwuchs, krallenartige Hände, zu viel Körperbehaarung, schiefe und scharfe Zähne o.ä.) sind sie körperlich für solche Tätigkeiten begünstigt. Auch geistig sind sie wie gemacht für kriminelle Laufbahnen - üblicherweise sind sie durch die Bank liederliche und boshafte Charaktere. Echte Psychopathen und zwanghafte Lustmörder sind unter ihnen keine Seltenheit. Einige intelligentere unter ihnen versuchen auch, Schwarzmagier zu werden, wenn sie schon keine Hexe werden können.
Verschlimmernd kommt hinzu, dass Hexen zuweilen echte Monstrositäten gebären. Es kommt durchaus vor, dass Söhne von Hexen Werwölfe oder Wrukolakas werden oder dass es sich um besonders degenerierte Mutantenunikate handelt.
Hexenclans residieren, da sie in menschlichen Ansiedlungen kaum gesellschaftsfähig sind, zumeist in einsamen Bergtälern, auf isolierten Inseln oder an ähnlich abgelegenen Orten. Wehe dem Durchreisenden, der ihnen dort begegnet! Zwar werden Hexenclans permanent von internen Zänkereien auf Trab gehalten, gegen Außenstehende halten sie aber zusammen wie Pech und Schwefel!

(Disclaimer: Dieser Entwurf basiert nicht auf irgendwelchen speziellen Hexenmythen aus der Region, sondern eher auf dem Gedanken, dass man sowas wie den üblen Clan aus Texas Chainsawmassacre oder die Mutantensippe aus "The Hills have Eyes" bestimmt auch gut in irgendwelchen Balkanschluchten unterbringen könnte.)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 21.10.2018 | 13:05
​Upire​



Der europäische Teil des Osmanischen Reiches wird bekanntermaßen nicht nur von einer Spezies von Vampiren heimgesucht. Eine ganze Reihe von blutsaugenden Geschöpfen sucht den Balkan heim. Die heimtückischen Herren Zyperns wurden ja bereits ebenso vorgestellt wie die Wrukolakas. Eine weitere "Vampirgattung', die den Sterblichen nachstellt, ist der Upir.

Während die meisten Vampirarten mehr oder weniger "verwandt" sind, sind Upire eine Bedrohung ganz eigener Art. Sie verhalten sich nur sehr ähnlich wie Vampire.

In ihrer Ursprungsform gehören Upire zu den körperlosen Sturmgeistern. Sie lauern stets auf frische Leichen, von denen sie Besitz ergreifen können, um Terror und Schaden unter den Lebenden zu verbreiten.

Es heißt, dass Upire nur von Leichen Besitz ergreifen können, die nicht mit den korrekten Begräbnisriten bestattet wurden. Tatsächlich scheint aber eher eine Rolle zu spielen, ob der Tote mit der Liebe der Hinterbliebenen zu Grabe getragen wurde.

Sobald der Upir in die Leiche gefahren ist, zieht er ihr auf magische Weise die Haut vom Fleisch. Nur diese bewohnen sie, während das tote Fleisch langsam verfault.

In der ersten Nacht, nachdem der Upir Besitz von Toten ergriffen hat, kriecht die labberige Haut durch ein winziges Loch aus dem Grab und macht sich auf die Suche nach Beute. Sie ergreift kleine Tiere und saugt ihnen das Blut aus. Nebenbei richtet sie auch erste kleine Schäden an. Sie öffnet Viehverschläge, wirft Kerzen um und ähnliche Kleinigkeiten.

Mit jeder weiteren Nacht saugt sich der Upir weiter mit Blut voll und wird voller und voller. Dabei richtet er zunehmend größere Schäden in dem Dorf, das er heimsucht an. Ungefähr ab der zehnten Nacht ist der Upir so "voll", dass er sich in einer Art Menschengestalt bewegen kann. Zu diesem Zeitpunkt beginnt er, auch Menschen zu attackieren und auszusaugen - zunächst kleine Kinder, Kranke oder Alte.

Ab dem vierzigsten Tag ist der Upir gewissermaßen "vollständig" und so gut wie unzerstörbar. Daher muss ein Upir möglichst schnell vernichtet werden, sobald er entsteht!

Upire haben eine menschenähnliche Intelligenz, aber da sie keine Untoten sind, sondern eine Art Dämonen, haben sie keine Erinnerungen an das Leben der Leiche, die sie übernommen haben. Ebenso können sie nicht reden. Da Upire keine Knochen haben, können sie sich auch durch die kleinsten Öffnungen zwängen und auf Arten bewegen, die Menschen völlig unmöglich sind.

Anders als andere Vampire weisen Upire eine sehr hohe Empfindlichkeit gegenüber heiligen Symbolen, Kirchengeläut, den Rufen eines Muezzins oder ähnlichen Dingen, die für das Gute stehen, auf.

Man kann sie töten, indem man sie mit Weißdornpfählen oder Silber durchbohrt. Auch Silberkugeln sollen helfen.

Hat ein Upir den vierzigsten Tag seiner Existenz überschritten, ist er von da ab nur noch alle sieben Tage verwundbar. Daher der Glaube daran, dass man alte Upire nur an Sonntagen zur Strecke bringen könne. Glücklicherweise kann ein Upir sich in keiner Form fortpflanzen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 21.10.2018 | 15:33
Hmpff...
da habe ich eine halbe Idee für ein Con-Abenteuer (bisherige Bestandteile: ein Schiff mit den SCs, ein verfolgendes fremdes Schiff, eine plötzlich auftauchende Zauberinsel) und dann kommen da noch so viele neue interessante Details und Orte hoch....  (mehr Labyrinthe auf Kreta, Vampire in verschiedenen Arten und Varianten)   :d und ich weiß gar nicht wie ich das alles in einem Abenteuer unterbringen soll.  ;) So einfach sinn- und zweckfrei alles z.B. in einem Dungeuon zusammen zu werfen ist nicht so mein Ding, das sollte schon irgendwie leidlich logisch zusammenpassen/nebeneinander existieren können und an so viele unterschiedliche Orte kann ich die Gruppe innerhalb eines Abenteuers irgendwie hinbekommen. Das ist ja schon Stoff und Handlungsorte für eine oder mehrere Kampagnien.

So langsam werden meine Gedankensprünge auf der Suche nach Verbindungen etwas absurd: ein Minotauer der auf der Zauberinsel strandete, zurück nach Kreta möchte und sich deshalb auf dem Schiff der SC als blinder Passagier einschleicht...  ~;D
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 21.10.2018 | 21:39
Was ist mit Hexen ,,Flugzeugträgern,, also ein Schiff voll mit dutzenden Jungen hexen die Mit Fliegenden Besen und mit Bögen Kämpfen und hunderten geflügelter Hexenkreaturen ? Sie lassen sich vom Schiff zum ziel bringen greifen aus der Luft an und dann wird geplündert .
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 21.10.2018 | 22:40
Uha...ich glaube, in einer ausgeprägten Spaßrunde kann so ein Hexenflugzeugträger vielleicht passen.

Die Idee mit dem blinden Passagier von der Zauberinsel als Con-Abenteuer finde ich allerdings grenzgenial!!
Mal überlegen - wie könnte man das gut aufziehen? Da die vorgefertigten Charaktere allesamt Mitteleuropäer sind, hat vielleicht einer der venezianischen Adeligen, die Ländereien auf Kreta haben, ein Monsterproblem dort. Und da der paranoide Sack keinen einheimischen Jägern traut, wirbt er für eine absurde Menge Geld mitteleuropäische Jäger an. Deswegen sind die Charaktere auf einem venezianischen Freibeuterschiff als Passagiere unterwegs. Nach ein wenig maritimem "Lokalkolorit" unter Freibeutern kommt es zum unvermeidlichen Sturm, in dem das Schiff beschädigt wird. Nachdem der Sturm vorbei ist, beschließt der Kapitän zwecks Reparaturen vor einer kleinen Insel vor Anker zu gehen. Noch weiß niemand, dass es sich um eine der berüchtigten Zauberinseln handelt.
Natürlich erforschen die Charaktere die Inseln und entdecken dabei diverse Seltsamkeiten. Zu perfekt erhaltene, altgriechische Ruinen, eine Art Schiffsfriedhof mit Wracks von antiken Schiffen o.ä.jnd natürlich auch diverse "kleinere" Monster. Irgendwelche Faune, Harpien oder Ähnliches. Es sollte hier dann durchaus etwas Harryhausensches Sindbadfeeling auftauchen. Die Lage auf der Insel sollte durchaus irgendwann so schlimm werden, dass die SC Flucht für notwendig halten. Vielleicht wegen eines Bronzegiganten ala Talos oder eines beinahe unverwundbaren Zyklopen.  Vielleicht  beginnt die Insel  aber auch, sich stückweise aufzulösen oder zu versinken. Während der Flucht von der Insel merkt keiner, dass eine der Inselkreaturen sich an Bord geschlichen hat. Auf dem weiteren Weg  nach Kreta beginnt dann das Sterben unter der Besatzung. Wieder einmal sind die Jäger gefragt ... Und bald entbrennt der Showdown mit dem Wesen! Danach treiben die SC vermutlich auf einem halbleeren (oder wenn es ganz böse kommt, bis auf die SC ganz leeren), schwer beschädigten Piratenschiff ziellos auf dem Mittelmeer. An eine Gegenwehr gegen das am Horizont auftauchende osmanische Kriegsschiff ist nicht zu denken. Doch als die Türken das Schiff entern, kommt es anders, als man denkt. Der türkische Kapitän erkennt die SC als Hexenjäger! Statt sie in Ketten legen zu lassen, bietet er ihnen Mokka an. "Versteht Ihr Euch auf das Töten von Vampiren? Wir haben schlimme Nachrichten von der Insel Mykonos erhalten...."
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 22.10.2018 | 20:58
Hier ein ganz interessanter Link zum Thema "Galeeren" und "Galeerensträflinge":



https://www.zeit.de/2010/26/Seefahrt-Galeerensklaven/



Das ist für 1733 und das Mittelmeer nun natürlich mehr als relevant. Immerhin sind Galeeren auf dem Mittelmeer noch immer weit verbreitet - und historisch haben eigentlich alle wichtigen Seefahrtnationen um und im Mittelmeer im 18. Jahrhundert reichlich Gebrauch von Sträflingen und Sklaven gemacht, um ihre Galeeren zu betreiben. Das dürfte in der Hexxen-Welt nicht anders sein. Schon allein, weil Galeerenstrafen, Rebellionen auf hoher See und Ähnliches toller Stoff für Abenteuergeschichten sind!



Und um noch wieder ein bisschen was zu erweitern:



Sourbonnik im Osmanischen Reich

...hier könnte man es sich einfach machen und sagen: "Gibt es nicht!". Tatsächlich hinken die Osmanen den technologischen Entwicklungen des christlichen Europas im Punkt "Seelenlicht-Technik" hinterher. Zu lange galt diese Technologie im Osmanischen Reich als "satanischen". Dies hat sich, zumindest von Seiten der türkischen Regierung, in den letzten Jahren geändert. Der Krieg mit Russland hat den Türken eindeutig gezeigt, dass sie sich technologischen Neuerungen nicht verschließen dürfen! Daher versucht der Sultan seit Kurzem, die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich massiv zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, ob diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden. In jedem Falle sind türkische Offiziere schon einmal angehalten, durchreisende Konstrukteure mit ausgesuchten Respekt zu behandeln.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 22.10.2018 | 22:05
Die Idee mit dem blinden Passagier von der Zauberinsel als Con-Abenteuer finde ich allerdings grenzgenial!!
... und ich finde die Umsetzung meiner absurden Idee mindestens grenzgenial!  :d So schnell hatte ich noch nie einen Abenteuer-Plot fertig bekommen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.10.2018 | 22:28
Was ist mit Hexen ,,Flugzeugträgern,, also ein Schiff voll mit dutzenden Jungen hexen die Mit Fliegenden Besen und mit Bögen Kämpfen und hunderten geflügelter Hexenkreaturen ?
Handgranaten u.ä. machen mehr Sinn, wer benutzt denn noch Bögen?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 22.10.2018 | 22:43
Zitat
So schnell hatte ich noch nie einen Abenteuer-Plot fertig bekommen.
Gern geschehen! Berichte bitte Mal, wie es lief, falls Du da Mal zum Spielen kommst!

@Flugzeugträger
Wie oben schonmal erwähnt - als Gag wäre die Idee IMHO ganz gut. In einer normalen Hexxenrunde würden die Hexen wohl andere Methoden wählen, als Flugzeugträger zu bemannen...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 22.10.2018 | 23:17
Gern geschehen! Berichte bitte Mal, wie es lief, falls Du da Mal zum Spielen kommst!

Werde ich machen (wenn ich es nicht vergesse). Wobei ich noch erwähnen möchte, dass ich laut Tanelorn-Statistik aktuell am meisten Beiträge im "Savage Worlds"-Board geschrieben habe. Welche Regeln ich für mein "Wilde Hexxen 1731"-Universum nehmen werde, sollte klar sein.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.10.2018 | 23:19
die Hexen wohl andere Methoden wählen, als Flugzeugträger zu bemannen...
Stimmt das wäre ein Broom Carrier
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 23.10.2018 | 12:25
Was bei der Gelegenheit auch interessant ist: Der Kirchenstaat verhängte ebenfalls die Galeerenstrafe und hatte eine, wenn auch kleine, Flotte. In der Welt von Hexxen ließe sich das aber doch prima ein wenig aufblasen - oder? Und was mich gerade noch anspringt: Wären Dämonen jagende Freibeuter mit einem vom Papst unterzeichneten Kaperbrief nun cool oder einen ganzen Schlag zu albern? (Ich meine, sowas wie "Sieben Halunken für den Stuhl Petri" klingt jetzt ja schon wie einer von diesen  billigen, italienischen Abenteuerstreifen aus den 60ern....)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.10.2018 | 12:34
Wozu einen Kaperbrief,  ich sehe da eher einen Erlass zum ewigen Kreuzzug gegen die Kreaturen der Hölle
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 23.10.2018 | 20:44
Stimmt auch wieder. Sozusagen Seefahrende Kreuzfahrer wider die Hölle.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 24.10.2018 | 11:00
Als weitere Monstergattung dürfen diese freundlichen Gestalten an den Gestanden des Mittelmeeres natürlich nicht fehlen:



https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strigae



Kurz zusammengefasst: Dämonische Vampireulen, die besonders gerne die Eingeweide von Kindern fressen, zwecks Menschenfleischbeschaffung aufgebarrte Leichen durch Reisig-Imitate austauschen und Männern Impotenz anhexen? Das ist doch geradezu ideales Monstermaterial. Diese Kreaturen sind fast ausnahmslos weiblichen Geschlechts und tauchen sowohl in der Gestalt menschlicher Frauen als auch in der von Eulen auf und machen vor allem den Westen Griechenlands, den Osten Italiens und Ostküste der Adria unsicher.

Ob sie als Menschen oder Eulen auftreten, hält sich ziemlich die Wage. Viele Strigae bevorzugen jedoch die Eulengestalt, da diese ziemlich unverdächtig ist (welcher Sterbliche achtet schon auf irgend einen Vogel, der hinten links im Baum sitzt?)



Weitergehend hätte ich hier zwei Ideen:



Variante 1: die Strigae verhalten sich ziemlich genau so, wie sie in der antiken Literatur beschrieben werden. Widerlich ist für die Biester also gar kein Ausdruck.



Variante 2: in Wahrheit sind Strigae eigentlich mehr "nette" Vampire (soweit Vampire "nett" sein können) und decken in der Mittelmeerregion den romantischen Vampirsektor ala Anne Rice ab. Die widerwärtigen Gerüchte darüber, dass sie besonders gerne Kinder töten würden, sind einfach Vermischungen mit Geschichten über andere vampirische Subspezies. Der Eulenpart stimmt natürlich. Sie töten nur sehr selten Menschen und ernähren sich lieber von Tieren oder Leichen. Darüber hinaus nutzen sie ihre Unsterblichkeit, um ihre künstlerischen Fähigkeiten zu steigern, mehr Weisheit zu erlangen usw. (Das passt ja auch zu Eulen als den Vögeln der Weisheit) Tatsächlich sind die ältesten von Ihnen Priester (Variante 2 ist geschlechtliche diverser) und Priesterinnen der Pallas Athene, die auf der Suche nach Wissen einen falschen Schritt getan hatten und sich daher mit Vampirismus infizierten.

Jäger könnten Strigae, sofern sie hinter die unheimlichen Geschichten über sie blicken, hervorragend als Verbündete oder "beratende Quellen" nutzen. Als Feinde sind Strigae jedoch außerordentlich gefährlich, weil im Normalfall außerordentlich clever...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 24.10.2018 | 21:02
kann ich beide Varianten bekommen?  :D

Wobei ich von der Strigae über die Lamien auch bei der Mormo (https://de.wikipedia.org/wiki/Mormo_%28Mythologie%29) und Gelllo (https://de.wikipedia.org/wiki/Gello) gelandet bin...

könnte man der einen oder anderen oder beiden die Variante1 anhängen? Wobei hier dann der Aspekt der Eule offenbar verloren geht (in wikipedia lese ich nur was von Geistern und Dämonen)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 24.10.2018 | 22:02
Dann würde ich für Variante1 die Gello nehmen, da bei denen das Kinderumbringen wohl die absolute Haupttätigkeit ist - zudem scheinen Gellos eines DER Monster der byzantinischen Mythologie ist (wusste ich bis vor ganz kurzer Zeit auch noch nicht). Beim Wikieintrag zu diesen Viechern lohnt es sich übrigens wirklich, auf die englische Variante umzustellen. Da steht nämlich eine ganze Menge mehr zu Gellos als im deutschen Wiki.

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 25.10.2018 | 11:23
Da wir zu lokalen "Jägerwerkzeugen" der Region nun noch so gar nichts haben:

Die Mönche des alten Byzanz haben bekanntermaßen zu einer Vielzahl wissenschaftlicher Themen Texte verfasst. Dazu gehört freilich auch die Dämonologie! Klar, das so etwas für Jäger überaus hilfreich ist. Man tut als Jäger im östlichen Mittelmeerraum also gut daran, mittelalterliches Koine zu beherrschen, damit man diese Texte auch lesen kann.
Eines der legendärsten Werke über Dämonen ist das unter dem lateinischen Titel De operatione daemonum des Michael Psellos, dem großen byzantinischen Universalgelehrten des 11. Jahrhunderts.
Das Buch bestand ursprünglich aus zwei Bänden. Dem ersten, in Dialogform verfassten Band und dem zweiten, eher lexikonartigen Verzeichnis aller Psellos bekannten Teufel, Dämonen, Geister und sonstiger Monster. Während der erste Band noch heute in Bibliotheken zu finden ist, wurde der zweite Band schon zu Lebzeiten von Psellos wegen diverser  Anmerkungen als abscheuliche Ketzerei eingestuft und verboten. Tatsächlich war es dieser zweite Band, der in Wahrheit zum Zerwürfnis zwischen Psellos und Patriarch Konstantin III und zu Psellos Verhaftung im Jahre 1058 führte. (Vor allem die Frage, woher Psellos das Wissen zum Verfassen des zweiten Bandes bezogen hatte, war einer der heiklen Punkte.)
Heute ist der zweite Band nur noch fragmentarisch erhalten. Diese Fragmente aber enthalten so detailliertes Wissen über bestimmte Monster und Dämonen, ihre Beschwörung und vor allem ihre Vernichtung, dass sie für Jäger von unschätzbarem Wert sind. Eine Komplettausgabe wäre wohl so etwas wie der Heilige Gral aller Jäger!

Und weils so schön ist, hier Mal ein Link zum Wikieintrag von Michael Psellos UND einer englischen Übersetzung des echten De operatione daemonum. (In wie fern das was drin steht, tatsächlich für Hexxen verwertbar ist, weiß ich nicht - ich hab's erst heute gefunden und noch nicht gelesen ;) Und zur Frage, ob diese Übersetzung was taugt, muss ich natürlich auch passen )

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Michael_Psellos


https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.esotericarchives.com/psellos/daemonibus.pdf&ved=2ahUKEwjBu7fvoaHeAhWEDOwKHZqrDmkQFjAAegQIBRAB&usg=AOvVaw2cYGwuAn1gNPffpm51Qr5S&cshid=1540459279556

Und wer Koine sowie Latein beherrscht:

https://archive.org/details/b29293285



Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 26.10.2018 | 14:42
Nur nebenbei: man findet ja leider wirklich nicht viele Piratenfilme, die im Mittelmeer spielen - aber ausgerechnet einer der ersten Piratenfilme ever gehört zu jenen wenigen, die man findet! "The Sea Hawk" von 1924 nämlich. Das Werk findet Ihr hier Recht gut beschrieben:

http://moviessilently.com/2013…924-a-silent-film-review/

ich linse nämlich zur Zeit nach Material zum Zusammenstellen einer "Inspirations- und Quellenliste" für dies hier. Ich finde sowas immer ziemlich hilfreich!

Was totsicher auf dieser Auflistung stehen wird, ist neben griechischen Mythen und Märchen, klassischen Vampirgeschichten und Ähnlichen Selbstgängen:

Der Orientzyklus von Karl May (spielt ja sogar zur Hälfte auf dem Balkan!)

Die Fantasyfilme von Ray Harryhausen - das Zeugs ist praktisch DIE Vorlage für die Zauberinseln

Selbstverständlich die diversen Legenden um Klephten und Hajduken (und im weitesten Sinne auch Robin Hood)

Piratenfilme! Ganz klar Piratenfilme!

Ggf. Auch italienischen oder spanischen Exploitation-Horror. Hexxen-Jäger gegen die Reitenden Leichen klingt doch ganz gut und den Minotaurus-Kult aus dem billigen 1976er Streifen "Land of the Minotaur" ergibt sicher auch ne tolle Antagonisten-Bande.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 27.10.2018 | 00:29
Heute ist der zweite Band nur noch fragmentarisch erhalten. Diese Fragmente aber enthalten so detailliertes Wissen über bestimmte Monster und Dämonen, ihre Beschwörung und vor allem ihre Vernichtung, dass sie für Jäger von unschätzbarem Wert sind. Eine Komplettausgabe wäre wohl so etwas wie der Heilige Gral aller Jäger!

Und weils so schön ist, hier Mal ein Link zum Wikieintrag von Michael Psellos

Über den Wikieintrag und dem dort unten stehendem Link zu Universalgelehrten habe ich noch bei einigen interessant klingenden Namen vorbeigeschaut.  Dabei scheint mir Fausto Veranzio (https://de.wikipedia.org/wiki/Fausto_Veranzio) ein interessanter Autor für Tüftler-Charaktere in Hexxen 1733 zu sein. Sein Werk "Machinae Novae" dürfte bei denen auf Interesse stoßen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 27.10.2018 | 18:00
Oh, der Mann ist für Hexxen geradezu großartig! Danke für den Link! Und dann war der Kerl auch noch Berater für transsilvanische Angelegenheiten. Auch wenn er eigentlich starb, bevor das Höllentor offen war, darf jetzt jeder dreimal raten, was das im Detail wohl für Angelegenheiten gewesen sein könnten...

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 27.10.2018 | 18:14
Und nebenher zum Thema "Piraten und Mittelmeer" gefunden:

Der Film "Der Löwe von San Marco"
Venezianer, dalmatische Piraten und ein maskierter Fechter in farbenfrohem, italienischen Kostümfilm. Dürfte passend sein! Hier der Link zum Trailer:


https://youtu.be/GoFrqeL5wxE

(Das Teil steht bei YouTube auch auf Deutsch in Gänze drin - unter der Behauptung, das sei legal. Ich bin da aber etwas misstrauisch und verlinke lieber nur den Trailer)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 29.10.2018 | 14:04
Und fröhlich weiter im Text:

Rhodos...

...diese Insel hat, wie die meisten Ecken im Mittelmeer, eine furchtbar bewegte Geschichte hinter sich. Einstmals war Rhodos eine reichsten und mächtigsten Inseln Griechenlands. Heute ist die Insel  natürlich ein Teil des Osmanischen Reiches. Das Verhältnis zwischen griechischen Ureinwohnern und den Besatzern ist einigermaßen schlecht. Während Osmanen und Juden innerhalb sicherer Stadtmauern leben dürfen, müssen Griechen mit Dörfern und Vororten vorlieb nehmen. Diese Gängelei ist in jüngster Zeit fatal geworden, denn seit Kurzem wird Rhodos von riesigen, schlangenartigen Bestien heimgesucht, die Gift speien. Erstmals seit der Antike wird Rhodos wieder von Drachen heimgesucht!
Während die Insulaner verzweifelt versuchen, der immer wieder aus den Bergen herabkommenden Untiere Herr zu werden, steigt die ohnehin schon immense Unzufriedenheit der Griechen von Rhodos - dies bedeutet leichtes Spiel für Agenten des Johanniterordens, die nur zu gerne einen offenen Aufstand anzetteln würden - trachten doch die Johanniter als "ehemalige Herren von Rhodos" danach, sie von den Osmanen zurück zu erobern.

Die Drachen sind aber nicht das Einzige, was Rhodos interessant macht. In verborgenen Palastruinen sind so manche (teils magische) Schätze von den zahlreichen Plünderern übersehen worden, die die Insel seit Jahrhunderten immer wieder heimsuchen.

Zudem war Rhodos, glaubt man Gelehrten, die Heimat des mysteriösen, biblischen Stammes der Rodaniter,.deren Ursprung auf Jawan, einen der Söhne Noahs zurückgeführt wird. Historisch ist über dieses Volk so gut wie Nullkommanichts bekannt. Aber in der Welt von Hexxen geht das Gerücht, Jawan, und somit die Rodaniter, hätten auf gut verborgenen Schriftrollen Zauberwissen aus der Zeit vor der Sintflut bewahrt! Ob das nun gut oder ausgesprochen schlecht sein, daran scheiden sich die Geister. Sowohl griechische Christen als auch osmanische Muslime tippen auf "schlecht". Bekanntermaßen waren die Menschen vor der Sintflut in der großen Masse so schlecht, dass Gott sich genötigt sah, sie alle zu ersäufen....da liegt es nahe, dass die Formen der Magie, die sie praktizierten, wohl keine sonderlich guten gewesen sein werden. Die Rodaniter sollen dieses Wissen bewährt haben, um diese bösen Formen der Magie besser bekämpfen zu können, falls sie jemals wieder auftauchen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 29.10.2018 | 14:50
Kann der Koloss von Rhodos durch Magie wiederhergestellt worden sein ? kann man ihn als eine Art Golem zum laufen bringen ?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 29.10.2018 | 15:46
Gute Frage. Da von der Statue so gut wie nix übrig geblieben ist, vermutlich nicht. Aber wie wäre es mit Folgendem: der Koloss war als Schutz für die Insel gedacht - allerdings eher, indem er eine Art "Schutzschirm" über der Insel generierte. Quelle der Macht des Koloss waren besondere Steine in seiner "Sonnenkrone". Und da diese von der Insel verschwunden sind...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 29.10.2018 | 15:57
Oder die Teile des Koloss  sind  überall im Mittelmeerraum verteilt.   Und wer sie alle sammelt bekommt den Golem . 
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 29.10.2018 | 22:16
Gute Frage. Da von der Statue so gut wie nix übrig geblieben ist, vermutlich nicht. Aber wie wäre es mit Folgendem: der Koloss war als Schutz für die Insel gedacht -

(und wenn das schon in einem Posting zusammen erwähnt wird...) beim Bau (und Betrieb als Golem zum Schutz der Insel) des Koloss wurde viel von dem Zauberwissen der Rodaniter genutzt.
Ob das nun gut oder ausgesprochen schlecht sein, daran scheiden sich die Geister.

Von daher könnte ein erfolgreicher Versuch den Koloss wieder herzustelllen (und zu aktivieren) böse nach hinten losgehen. Er folgt vermutlich noch der "Programmierung" der Rodaniter... [alles weitere siehe vier Beiträge weiter oben] Schlußendlich ist der Koloss ja auch im Meer "ersoffen" (war nur keine Sintflut für nötig)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 29.10.2018 | 22:31
Oh ja, die Idee ist super! Im Zweifelsfall hat man dann ein seepockenüberwuchertes Bronze-Kaiju. Tückisch dürfte natürlich auch sein, das moderne Gelehrte den Koloss erst einmal für ein rein mechanisches Wunderwerk halten könnten und die üble Magie dahinter nicht sehen (ebenso wie die alten Griechen, die beim Durchforsten uralter, rodanitischer Tontafeln die Keilschriftzeichen für "Diese Zauber um Gottes Willen nie praktisch anwenden" überlesen haben.

Und da wir zwar in Griechenland sind, aber noch keine hirnverbiegenden, philosophischen Monster haben, komme ich jetzt Mal mit Folgendem um die Ecke:

Eigentlich wäre Istefe eine friedliche Kleinstadt auf dem griechischen Festland, in der seit Jahren nichts bemerkenswertes passiert ist - Mal davon abgesehen, dass die Stadt vor 34 Jahren mal für ein paar Jahre lang venezianisch besetzt war. Die Bewohner der Stadt hätten sich nicht großartig dafür interessiert, dass ihr kleines Städtchen auf den Ruinen einer legendären Stadt der Antike liegt - denen von Theben mit den sieben Toren!

Vor einigen Wochen jedoch begann es - Istefe wurde von bizarren Phänomenen heimgesucht. Schneestürme und Hitzewellen suchten Istefe heim - und zwar gleichzeitig! Und auch sonst geschahen Dinge gleichzeitig, die sich in bizarrer Weise gegenseitig ausschließen. Zeitgleich begannen zwei riesige, geisterhafte Erscheinungen von hundeartigen Wesen Nacht für Nacht, die Umgebung von Istefe zu verwüsten.

Die Lösung des Mysteriums: der Fluch des Zeus, der den magischen Jagdhund Lailaps und den Teumessischen Fuchs in Stein gefangen hielt, verblasste - oder wurde absichtlich gelöst!

Hier für schnelle Info die Wiki-Links zu diesen beiden weniger bekannten Kreaturen der griechischen Antike:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lailaps

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Teumessischer_Fuchs

Der Teumessische Fuchs ist ein Ungeheuer, dass nie (wirklich nie - never ever) gefangen werden kann. Lailaps ist ein riesiger, magischer Jagdhund, der ausnahmslos jede Beute erwischt, die er jagt. Das sich diese beiden übernatürliche Wesen nun wieder jagen, erzeugt ein paranormales Paradox, dessen Auswirkungen die Wirklichkeit um Istefe zunehmend verzerrt. Irgend jemand wird irgend etwas unternehmen müssen, bevor es schlimmer und schlimmer wird.

Erschwert wird die Lage dadurch, dass der Pope von Istefe über das Paradox des Teumessischen Fuchses wahnsinnig geworden ist. Er und ein kleiner Haufen Getreue planen, den Teumessischen Fuchs zu besänftigen, wie es zur Zeit des antiken Theben gemacht wurde - durch Knabenopfer!
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 31.10.2018 | 14:30
langsam wird es besonders...  >;D

Wobei auf Wikipedia neben Lailaps auch noch ein  "Jagdspeer, der niemals sein Ziel verfehlte" erwähnt wird! Wo ist der Speer? Das könnte auch noch eine Frage sein die diverse Jäger umtreibt... bei sowas ist es ja immer besser man selbst gibt das Ziel vor als wenn es die Gegenspieler machen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 31.10.2018 | 20:42
Oh Gott,.wie konnte ich denn den Speer ignorieren?  Das ist für Jäger ja nun tatsächlich die Steilvorlage aller Steilvorlagen! Für das Hexxen-Universum fänd ich die Legendenvariante am Passensden, in der Kephalos seine Frau Prokris versehentlich mit dem Speer harpuniert. Das ist zum Einen schön düster und tragisch und bietet zum Anderen Raum für Folgendes: Der zutiefst verstörte und trauernde Kephalos bestattete seine Frau zusammen mit dem Speer. Der Speer befindet sich also verborgen im Grabmal der Prokris! Nun müsste man nur noch herausfinden, wo genau dieses Grabmal liegt. Im untergegangenen Thorikos, dessen Position 1733 allerdings umstritten ist? Auf der Insel Kephalonia? Oder ganz woanders?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 1.11.2018 | 01:33
Oder ganz woanders?

Was dann bei dem weiter oben stehendem Abenteuer (Freibeuter, Zauberinsel, Monster) (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108420.msg134678824.html#msg134678824) vielleicht einer der Gründe der Jäger sein wird, die Insel kurzzeitig (ist ja nur ein Zwischenstop zwecks Schiffsreparatur) zu erkunden. Man weiß ja nie was man so, auf solch einer kleinen, harmlosen  ~;D griechischen Insel alles finden kann....
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 1.11.2018 | 09:38
Die Idee ist tatsächlich gut! Das ist tatsächlich ne schicke Motivation, an Land zu gehen und dann auch noch in irgendwelche Katakomben zu kriechen. Ich würde den Mythos hierfür allerdings noch etwas erweitern. Irgendwas wie "Oh singe mir, Leier, wie Kephalos sein Weib zu Grabe trug auf der Insel der drei Zinnen, auf welcher ewiglich blauer Hibiskus blühet. Zu Füßen der dritten Zinne errichtete er das Grab, einem Schlosse gleich...blabla".
Und nun stehen die Jäger neben den Piraten, die das Schiff instand setzen. Auf einer Insel mit drei ziemlich steilen Bergen. Und überall steht dieser ganze, blaue Hibiskus herum und ist am Blühen wie Blöde - und das zu dieser Jahreszeit...Mooooment....könnte das hier....
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 7.11.2018 | 22:46
Nur kurz und nebenher: mit dem hexxerischen Griechenland geht's natürlich weiter. Im Orkenspalterforum ist ein bisserl was gewachsen und hier habe ich mich etwas gebastelt und sortiert:

https://docs.google.com/document/d/1m6opJYzQiFsw50M7jAb7pZga42cuMI0YXd1uZyHvE4M/edit?usp=drivesdk

Außerdem geht's natürlich auch inhaltlich fröhlich weiter:

Mir kam heute übrigens eine Recht wichtige Frage im Zusammenhang mit dem Umgang mit altgriechischen Monstern in den Sinn:

Viele davon sind a) Unikate und b) im Jahre 1733 seit geschätzten 25 bis 30 Jahrhunderten tot. Wie gehen wir damit um?

Der Weg der klassischen Fantasy wäre nun bekanntermaßen, zu sagen: diese Monster waren keine Unikate. Es gab nicht nur einen Minotaurus, es gibt ein Volk von den Biestern. Das war zugebenermaßen auch mein erster Gedanke. Aber eigentlich ist das, was viele der antiken Ungeheuer cool macht, eben ihre Einzigartigkeit und ihre speziellen Hintergrundgeschichte.

Um beim Beispiel des Minotaurus zu bleiben: Allein sein Ursprung ist so bizarr und abartig, dass es ihn ein Stück weit "entwerten" würde, wenn es nun Haufen von Minotauren geben würde. Daher wäre ich fast dafür, einige der klassischen Monster Unikate sein zu lassen! Mal zwei Beispiele, wie das laufen könnte:

Der Minotaurus
Der Minotaurus ist seit Jahrhunderten tot. Das Labyrinth des Königs Minos existiert allerdings noch und macht einen nicht unbeträchtlichen Teil des "Underdarks" von Kreta aus. Irgendwo in seiner Mitte liegen die sterblichen Überreste Asterions (wie der eigentliche Name des Minotaurus lautete). Sein gewaltiger Leib ist in der knochentrockenen Höhlenluft mumifiziert.
Unter Umständen ein lohnendes Ziel für die Mächte der Finsternis!
Außerdem gibt es zumindest eine Sekte von Satanisten, die den Minotaurus als Inkarnation des Teufels verehren und ihm regelmäßige Menschenopfer darbringen. Angeführt wird der Kult von einem komplett wahnsinnigen venezianischen Adeligen. Der Venezianer ist ein bösartiger, kalt berechnender Irrer aber ein begnadeter Konstrukteur. Mit Hilfe einer Mischung aus Sourbonnik und schwarzer Magie hat er einen vier Meter großen, mechanischen Minotaurus aus Stahl und Messing konstruiert, der von Seelenlicht und Kohlenfeuer angetrieben wird. Das perverse Konstrukt tötet die Menschenopfer, die ihm dargebracht werden, indem es sie packt und in einen Hohlraum in seiner Brust stopft. In diesem Hohlraum verbrennen die Unglückseeligen dann bei lebendigem Leibe. Zusätzlich kann der Stahl-Minotaurus griechisches Feuer aus den Nüstern schleudern. Der Kult huldigt dem mechanischen Ungeheuer als eine Art wandelndem Götzenbild.

Die Gorgonen
Medusa wurde bekanntlich geköpft. Das ihre beiden Schwestern, Stheno und Euryale nicht nur nicht getötet sondern im Gegensatz zu Medusa auch noch unsterblich sind, ist weniger bekannt. Irgendwo, in dunklen Höhlen, manche vermuten im Atlasgebirge Lybiens, manche in den Bergen des Pelloponnes, sollen sie noch immer hausen. Gestalten, so schrecklich, so grauenerregend, dass schon ihr Anblick allein töten kann.
Der türkische Statthalter in XXX lebt bereits seit einiger Zeit in Panik. Er glaubt, entdeckt zu haben, dass es in seinem Bezirk einen dunklen Kult von Heiden gibt, die den Gorgonen huldigen. Blutgierige, heimtückische Teufelsanbieter, deren Ziel es ist, jene grauenhaften Ungeheuer aus ihren Höhlen zu befreien, auf das sie unsägliches Leid über die Welt bringen. In seiner permanenten Panik versucht der Stadthalter alles, um dem Kult das Handwerk zu legen. Jeder, der Teil des Kultes zu sein scheint, wird verhaftet und gefoltert. Die Bevölkerung erlebt dies natürlich als kompletten Wahnsinn und als Welle vollkommen willkürlicher Todesurteile.
Dabei hat der Statthalter völlig recht...und liegt gleichzeitig vollkommen falsch.
Den geheimen Kult, der die Gorgonen verehrt und sie am Liebsten frei auf Erden wandeln sähe - den gibt es wirklich. Nur hat es mit den beiden verbliebenen Gorgonen eine etwas andere Bewandnis, als der paranoide Statthalter glaubt. Die Griechen und Römer der Antike nutzen Abbilder von Gorgonenhäuptern, um böse Geister abzuwehren. Das hat einen Grund - die Gorgonen sind grauenhaft anzusehende, unsäglich gefährliche Geschöpfe...des Lichtes. Mächte des Guten haben die Gorgonen geschaffen, damit sie Kreaturen des Bösen in Schach halten. Medusa war korrumpiert worden und daher ein Monster, Stheno und Euryale allerdings stehen auch nach all den Jahrtausenden, die sie nun schon in ihren unterirdischen Höhlen eingeschlossen sind, tapfer auf der Seite des Lichtes. Die Gorgonen sind gegenwärtig stark geschwächt, vielleicht gar vom selben Schwinden betroffen, das die olympischen "Götter" aus dieser Welt riss. Alles, was sie tun können, ist ihren menschlichen Jüngern als Orakel kryptische (und stets albtraumhafte) Botschaften zu senden, die ihnen dabei helfen sollen, die Wesen der Finsternis tatkräftig zu bekämpfen. So kämpft der Kult unter dem geheimen Zeichen des Gorgonenhauptes gegen die Mächte der Finsternis, die zu sehr im Verborgenen agieren, als das normale Jäger sie erkennen könnten...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 8.11.2018 | 08:54
Laut Backstory wurden die ganzen Kreaturen ja von Sturmgeistern "wiederbelebt" - von den Vampiren heißt es ja, dass sie aus ihren Grüften auftauchten als Sturmgeister in sie fuhren. Wäre also auch hier die simple Erklärung: die Lamia gammelte eben irgendwo rum und wurde von einem Sturmgeist erweckt.  ;)

Auch die Sirenen dürften ja einige Zeit lang geschlafen haben und auf Circes Insel laufen neuerdings auch wieder Schweine rum.  ;D
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 8.11.2018 | 12:14
...und daher wissen wir auch endlich, woher dieser merkwürdig dubiose genueser Kaufmann so nah an der Levante an größere Mengen Qualitätsschinken kommt. Guten Appetit allerseits!  ~;D

OK, Back on topic: Die Sturmgeister sind natürlich immer eine schnelle und schlüssige Erklärung!  :) Allerdings sollte das Drumherum IMHO schon von Fall zu Fall variieren. Ich befürchte halt, ein zu oft verwendetes "A wild Sturmgeister appears" könnte irgendwann auch eintönig wirken. Wenn eine dubiose Sekte besagten Sturmgeist erst einmal beschwören muss, das Debakel beginnt weil uralte Bannsiegel  verwittert sind oder Kreatur XY eigentlich nie wirklich weg war (sondern nur "vorübergehend inaktiv"), bietet das ja schon Abenteuermöglichkeiten.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 8.11.2018 | 14:53
Zitat
Ich befürchte halt, ein zu oft verwendetes "A wild Sturmgeister appears" könnte irgendwann auch eintönig wirken.
Kommt halt darauf an, ob die die "Auferstehung" zum Plot machen willst, oder nur die Vernichtung.  ;)

IMHO hat Hexxen ja viel von Van Helsing: "Mich interessiert nicht, wer oder was das Monster ist. Mich interessiert nur wo es ist und wie man es umbringt."   ;D

Ich hatte jetzt rein von der Lektüre her den Eindruck, dass ein Großteil der "verfügbaren" Hüllen für Sturmgeister 1733 eben schon besetzt ist und der Rest eben herumirrt, um in Gläser abgefüllt zu werden.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 8.11.2018 | 21:38
IMHO hat Hexxen ja viel von Van Helsing: "Mich interessiert nicht, wer oder was das Monster ist. Mich interessiert nur wo es ist und wie man es umbringt."   ;D

und nicht Carl vergessen... den jungen Mönch/Tüftler der Kirche
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: JohnnyPeace am 8.11.2018 | 22:12
Wollte nur grade anmerken, daß dieser Thread mir echt Lust auf Hexxen gemacht hat. Ich werds mir wohl unter den Weihnachtsbaum legen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 9.11.2018 | 10:29
Kann ich tatsächlich nur empfehlen! Persönlich hätte ich zwar gern etwas mehr Settingbeschreibung gehabt, aber das ist nur meine persönliche Präferenz.😎

Zitat
IMHO hat Hexxen ja viel von Van Helsing: "Mich interessiert nicht, wer oder was das Monster ist. Mich interessiert nur wo es ist und wie man es umbringt."   ;D

Das ist natürlich nicht unrichtig. Ich formuliere es mal so: es sollte die Option da sein, dass der Ursprung von Monstern eine Rolle spielen kann. Zumal, zumindest nach meinem Verständnis, nicht alle Ungeheuer zwingend direkt mit den Sturmgeistern zutun haben muss. Das ganze Albengesummse zum Beispiel war ja nie wirklich inaktiv, sondern nur "zwischenzeitlich im Exil".

Zitat
und nicht Carl vergessen...
Carl vergessen?! Sakrileg!!! Wie sollte man Carl vergessen können? 😁
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 9.11.2018 | 11:40
Zitat
den jungen Mönch/Tüftler der Kirche
Nix Mönch: nur Friar (wie heißt das nochmal auf Deutsch?) - er ist ja noch nicht geweiht.  ;D
Zitat
Persönlich hätte ich zwar gern etwas mehr Settingbeschreibung gehabt, aber das ist nur meine persönliche Präferenz.
Die ist in der Tat etwas mager. Und ich hätte mir gewünscht, dass im Jahr 2018 bei den Waffenbeschreibungen nicht schon wieder der selbe Unsinn verzapft wird wie in den 80ern - aber gut, das wird im Spiel selbst wohl keine Auswirkungen haben.
Bis auf den Umstand, dass man durch die seltsame Aufdröselung von Schwertern und "Fechtwaffen" (was tut man denn mit Schwertern? Stricken?) irgendwie keinen Platz für den Bidenhänder mehr hat, der zwar auf Abbildungen auftaucht, aber regeltechnisch nie genannt wird (auch nicht auf der Waffenliste).  >;D

Aber genug Off Topic...

Wenn man sich mit den westlichen Ausläufern des Osmanischen Reiches beschäftigt, hat man automatisch ja die klassischen "Monstergebiete" mit drin - Transsylvanien, die Karpaten und eines der historisch im Barock am meisten unter dem Vampirwahn leidenden Gebiete, den Balkan. Dazu noch die "eingeschleppten" Monster wie Djinns...
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 9.11.2018 | 12:19
Allerdings! Das ist ja eine der Sachen, die diese gesamte Ecke sehr interessant machen. Frei nach dem Motto:

Bei Tage beherrschen die Türken die Wallachei. Aber wir alle wissen, wer des Nachts dort herrscht!  >;D

Die barocken Vampirhysterien waren im Übrigen auch die Initialzündung, um überhaupt auf Griechenland zu kommen - die hatten dort unten ja auch eine reichlich heftige Vampirhysterie, die sich gewaschen hatte. Und von da bis zu der Beobachtung, dass die Ecke dort unten massiv Potential bietet, aber (mit Ausnahme Transsilvaniens) irgendwie nur sehr selten was damit gemacht wird, war es nur noch ein kleiner Schritt.

"Eingeschleppt die Dschinns" sind auch ein gutes Stichwort - nicht umsonst zählen Sindbadfilme zu den Vorbildern dieses Konzepts hier ;). Und solche eher obskuren Dinge, wie z.b. osmanische Talismanhemden kommen Jägern gewiss auch zu Pass.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2018 | 12:45

Bei Tage beherrschen die Türken die Wallachei.
Meintest du nicht, der Sultan glaubt er herrscht über die Wallachei und der Großwesir hofft das es am Tag wenigstens so aussieht? :-X
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 9.11.2018 | 12:51
Das hätte ich ja so formuliert, wenn ich nicht befürchten würde, dass die osmanische Geheimpolizei hier mitliest ... ~;D
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Skeeve am 9.11.2018 | 22:37
und nicht Carl vergessen... den jungen Mönch/Tüftler der Kirche
Nix Mönch: nur Friar (wie heißt das nochmal auf Deutsch?) - er ist ja noch nicht geweiht.

Ja, die Übersetzung war falsch... aber die erste Blitzrecherche im Web nach der richtigen Übersetzung hatte nur ... "Mönch" ausgeworfen. Ich könnte jetzt noch um "Klosterbruder" und "Ordensbruder" erweitern (auch aus dem Web), aber die passende Übersetzun.... das Wort "Novize" schwebte gerade durch mein Hirn!  ;D War es das vielleicht?

Bis auf den Umstand, dass man durch die seltsame Aufdröselung von Schwertern und "Fechtwaffen" (was tut man denn mit Schwertern? Stricken?) irgendwie keinen Platz für den Bidenhänder mehr hat, der zwar auf Abbildungen auftaucht, aber regeltechnisch nie genannt wird (auch nicht auf der Waffenliste).  >;D

Aber genug Off Topic...

Nicht Stricken, sondern Hauen und Stechen im Gegensatz zum "nur Stechen" beim Fechten mit den Fechtwaffen. Das wäre jetzt, bei großer Ahnungslosigkeit, der Unterschied der mir spontan einfällt... (ohne jetzt in die Regeln von Hexxen 1730 zu schauen). Aber da es mir nur um das Setting und nicht um die Regeln geht, ist das jetzt genug Off Topic.  ;)

Dazu noch die "eingeschleppten" Monster wie Djinns...

Ich habe bei mir die Monsterliste [auf der einen Zauberinsel / Details irgendwo weiter oben] auch noch um Harpien und Furien ergänzt. Bei den Djinns aber bitte entweder keinen blauen oder wenn doch, dann aber nur mit einem untoten Zombie-Papagei oder -Skelett!  ~;D

"Eingeschleppt die Dschinns" sind auch ein gutes Stichwort - nicht umsonst zählen Sindbadfilme zu den Vorbildern dieses Konzepts hier ;). Und solche eher obskuren Dinge, wie z.b. osmanische Talismanhemden kommen Jägern gewiss auch zu Pass.
"Talismanhemden? Mit was für schrägen Geschichten kommt Waldviech denn da wieder um die Ecke?" [kurzes suchen und lesen später] Aha, ja! So etwas braucht ein Jäger von Welt natürlich auch!

Nur kurz und nebenher: mit dem hexxerischen Griechenland geht's natürlich weiter. Im Orkenspalterforum ist ein bisserl was gewachsen und hier habe ich mich etwas gebastelt und sortiert:
https://docs.google.com/document/d/1m6opJYzQiFsw50M7jAb7pZga42cuMI0YXd1uZyHvE4M/edit?usp=drivesdk

Sehr schön, übrigens!  :d

Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 12.11.2018 | 14:40
Dankedanke! Harpien und Furien sind definitiv sowas wie "Pflichtmonster"! Was ich im Übrigen auch Recht "hübsch" finde, sind Laistrygonen. Aus denen kann man IMHO auch was machen. Grundsätzlich sind das zwar eher sowas wie "altgriechische Orks", aber die Sache mit der Fähigkeit, irrsinnig schnell Menschen zu verschlingen, hat schon was!

Und hier etwas Futter zum Thema Zauberinseln:

Planktai - die Irrfelsen
Der panische Ausruf “Planktai voraus!” zählt wohl zu den Ausrufen, die Kapitäne des Mittelmeeres wohl am wenigsten hören wollen, denn die “Irrfelsen” (das deutsche Wort für das griechische “Planktai”) sind mithin eine der tödlichsten Gefahren, die das Mittelmeer seit Auftauchen der Zauberinseln heimsuchen. Es handelt sich um schwimmende Klippen. Ihre Größe variiert zwischen Felsbrocken von der Größe kleiner Boote bis hin zu Felsnadeln mit den Ausmaßen kleiner Inseln. Sie treiben ziellos in kleinen Gruppen auf dem Meer und können vollkommen unvermittelt jederzeit auftauchen. Ihr Erscheinen kündigt sich oft durch untypischen Nebel an, bei dem es sich eigentlich um Dampf handelt, denn Irrfelsen sind unnatürlich heiß. Einige sind sogar permanent in vulkanisches Feuer gehüllt.
Schiffe, die den Irrfelsen nicht mehr ausweichen können, sind in der Regel unrettbar verloren. Wenn die scharfkantigen Klippen nicht den Schiffsrumpf aufreißen, setzen die Flammen der Irrfelsen Segel und Brand. Darüber hinaus sind die Dämpfe im Inneren eines Planktai-Feldes so heiß, dass die unglückliche Schiffsbesatzung zu Tode gebrüht wird.
Seefahrer aller Glaubensrichtungen sind fest davon überzeugt, dass es sich bei den Irrfelsen um Gestein aus der Hölle handelt. Diese Theorie hat etwas für sich, zumal die Bedrohung durch Irrfelsen schlimmer zu sein scheint als im mythischen Zeitalter der Antike. Alte Sagen berichten stets nur von zwei Planktai. Heutzutage kann man ganzen Schwärmen von ihnen begegnen.
Eine andere Theorie besagt, dass die Planktai ein natürliches Phänomen seien. Einige Alchemisten glauben, es handele sich bei um reines, kristallisiertes Phlogiston handelt. Die Möglichkeiten, die sich böten, wenn dies wahr wäre, sind enorm!

Chryse
Belesenen Personen des 18. Jahrhunderts ist der Name “Chryse” selbstverständlich ein Begriff. Diese Insel, die in der Nähe von Lemnos gelegen haben soll, spielte wegen ihrer Frischwasserquellen eine bedeutende Rolle während des Trojanischen Krieges als wichtiger Stützpunkt auf den griechischen Nachschublinien. Zudem soll auf ihr ein vom mythischen Helden Jason selbst errichtetes Heiligtum der Athene befunden haben. Laut dem antiken Geographen Pausanias soll sie irgendwann, lange nach dem Trojanischen Krieg, im Meer versunken sein. Die meisten halten dies für wahr.
Tatsächlich ist Chryse jedoch eine der Zauberinseln. Sie versank nicht - sie wurde entrückt! Anders als die anderen Zauberinseln hat Chryse jedoch ein Bewegungsmuster, das berechenbar ist. Die Piraten des neuen Attischen Seebundes haben dies entdeckt und machen sich diese Eigenschaft der Insel zu Nutze. Sie haben an der Küste von Chryse, in einer erstaunlich gut erhaltenen, alten Festung (die Inschriften zufolge auf Geheiß des Königs Idomeneus von Kreta errichtet wurde) ihr Hauptquartier eingerichtet - ein Piratennest, wie es im Buche steht! Von hier aus planen die seeräuberrischen Freiheitskämpfer ihre Schläge gegen die Flotte der Hohen Pforte. Hier huren und zechen sie. Hier horten sie ihre erbeuteten Schätze. Wann und wo die Insel auftaucht und folglich anfahrbar ist, ist nur den höchsten Kapitänen des Seebundes und ihren stummen Navigatoren bekannt. Besagte Navigatoren ermitteln die Position der Insel mit Hilfe eines mysteriösen, astrologischen Apparates, dessen Pläne in einem Grab auf der Insel Andikythira gefunden wurden. Damit sie selbst unter Folter nicht verraten können, wie man nach Chryse gelangt, hat sich jeder von ihnen freiwillig selbst die Zunge herausgeschnitten.
Übernatürliches scheint auf Chryse, abgesehen von einigen übernatürlich gut erhaltenen Waffen aus dem Trojanischen Krieg, die sich in der Festung finden, nicht oder nur wenig zu existieren. Im Zentrum der Insel steht noch immer ein antikes Heiligtum, dass verwunderlicherweise noch immer von ein paar (auffallend hübschen) Priesterinnen gepflegt wird. Die Priesterinnen ignorieren die Piraten weitgehend, während die Piraten ihrerseits das Heiligtum in Ruhe lassen, um die Mächte nicht zu verärgern, unter deren Schutz sie anscheinend stehen.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 14.11.2018 | 15:09
Die Insel Aea

Die von dichten Eichenwäldern bewachsene, gebirgige Insel Aea zählt zu den größten, bisher beobachteten Zauberinseln. Seefahrer, die die Insel umrundet haben, vermuten, dass Aea ungefähr so groß sein könnte wie Zypern. Die Strände Aeas sind einladend und vor der Küste gibt es keinerlei Felsen oder Riffe, die Schiffen gefährlich werden könnten. Im Osten des Eilandes gibt es eine Bucht, die einen perfekten, natürlichen Hafen bildet. Etliche kleine Flüsse und Bäche bieten frisches Trinkwasser in Hülle und Fülle. Kein Wunder also, dass sich, sobald die Insel irgendwo auftaucht, auch das eine oder andere Schiff dort anlegt.

Die Seeleute, die von Aea zurückkehren könnten, berichten Erstaunliches und Erschreckendes von dort. Ihren Erzählungen ist es zu verdanken, dass Aea auch "Die Insel der Verwandlungen" genannt wird. Die Eichenwälder in Ufernähe sind licht und idyllisch. Einige Gegenden wirken sogar regelrecht parkähnlich. Über allem liegt eine schwer greifbare Aura des Unwirklichen. Die Tiere, die sich auf Aea tummeln, verhalten sich in aller Regel merkwürdig. Manchmal sind die Verhaltensabweichungen subtil, manchmal völlig entgegen der jeweiligen Natur des Tieres, aber immer gibt es etwas, dass "nicht stimmt". Zudem wurde sogar beobachtet, wie Tiere sich umwandeln. Tauben wurden nach der Landung zu Kätzchen, Schlangen zerfielen in eine Rotte Mäuse und derlei Absurditäten mehr. Je länger man sich auf Aea aufhält, desto wahrscheinlicher ist es, dass die seltsamen Veränderungen auch auf Menschen übergreifen. Es wurde bereits von Veränderungen des Alters, von Geschlechtswechseln oder davon berichten, dass angelandete Seefahrer tierhafte Züge bekamen. Im Hafen von Tessaloniki soll es sogar einen sprechenden Hund geben, der Stein und Bein schwört, einst der Kapitän eines genuesischen Handelsschiffes gewesen zu sein, und nur mit Mühe wieder von der Insel entkommen zu sein.

Je tiefer man ins Innere der Insel vordringt, desto märchenhafter werden die Geschöpfe mythenharter und gefährlicher. So kann man Sartyren, Zyklopen oder Harpyen begegnen.

"Regiert" wird die Insel von vier Edelleuten, die in vier verschiedenen Anwesen an vier verschiedenen Küstenabschnitten residieren. Sie nennen sich Telegonos, Telemachos, Penelope und Kirke. Spätestens bei der Nennung dieser Namen sollte belesenen Individuen klar sein, dass es sich bei Aea tatsächlich um die echte Insel der Zauberin Kirke handelt und die vier Edelleute tatsächlich um vier der Protagonisten aus der Telegonie des Eugamon, einer Fortsetzung von Homers Odyssee, handelt. Die Zauberin Kirke ist die älteste der vier und diejenige, die den anderen dreien Unsterblichkeit verlieh und ihnen die Kunst der Zauberei beibrachte. Daher sind alle vier Magier, obgleich Kirke noch immer am mächtigsten ist von ihnen ist. Da die vier unsterblich sind, vertreiben sie sich die Ewigkeit mit allerlei "Schabernack". Auf Außenstehende mag es daher so wirken, als wären sie verfeindet und führten regelrechte Kriege gegeneinander. Manchmal ziehen sie in diese Konflikte auch auf ihrer Insel gelandete Menschen hinein, geben ihnen lebensgefährliche Questen und versprechen Belohnungen. Doch all dies ist für sie nicht ernst, sondern nur Spiel!

Die vier Unsterblichen sind nur schwer in Kategorien von Gut und Böse einzuordnen. Einerseits sind sie großzügig, weise und hilfsbereit, andererseits strafen sie diejenigen, die sie verärgert haben, mit Flüchen, die an Grausamkeit kaum zu übertreffen sind. In diesem Punkt ähneln sie den alten "Göttern", aus deren Zeitalter sie übrig geblieben sind.

Bemerkenswert ist, dass die Verwandlungen der Insel in gewisser Weise auch die vier Unsterblichen betreffen. So erscheinen sie und ihre Schlösser mal, als würden sie aus der Antike stammen, mal erscheinen ihre Anwesen wie moderne Barockbauten und sie selbst wie venezianische Adelige und ein anderes Mal erscheinen sie als türkische Edelleute in Palästen, wie sie im Ägypten des Jahres 1733 stehen könnten
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 15.11.2018 | 19:13
Interessant an dem Ganzen hier finde ich übrigens, dass man beim Recherchieren auf Sachen stößt, von denen man vorher noch keinerlei Ahnung hatte. Beispielsweise habe ich gelernt, dass der Peloponnes 1733 nicht Peloponnes, sondern Morea hieß. Außerdem haben Türken und Venezianer immer Mal wieder "Besatzer-Pingpong" mit der Halbinsel gespielt. Realhistorisch war sie von 1687 bis 1715 sogar mal komplett venezianisch. Was mich, wie im Falle Kretas dazu bringen würde, zu setzen, dass Teile Moreas im Hexxen-Universum 1733 noch immer venezianisch sind.
Wenn man das Ganze nämlich als Piratensetting verwendet, ist es ein Plus, mindestens Mal zwei verschiedene Besatzungsmächte zu haben, die man dann gegeneinander ausspielen kann. 8)



Daher hier schon einmal das Konzept für Venedig, wie es mir hierfür vorschwebt:

Venedig ist, obgleich "eine Art" Stadtstaat, noch immer eine der größeren Mächte im Mittelmeerraum. Die Republik ist, gerade im Vergleich zu anderen europäischen "Kleinstaaten" regelrecht obszön reich, was es dem Dogen und dem Rat der Zehn ermöglicht, militärisch massiv auf Söldner aus aller Herren Länder zurückzugreifen. Darüber hinaus stellt die venezianische Regierung Kaperbriefe schon fast in Masse aus. Lange Zeit galt Venedig als eines der "Bollwerke der Christenheit", in jüngster Zeit ist die Stimmung zwischen dem Stuhl Petri und dem Dogenpalast allerdings eingetrübt, auch wenn keine der beiden Seiten sich das offen anmerken lässt. Venedig ist nämlich nicht nur obszön reich an Geld, sondern auch an überaus dekadenten Ausschweifungen. Wohl kein Laster ist in "La Serenissima" unbekannt. Man sollte sich jedoch davor hüten, Venedig deswegen für gesetzlos zu halten. Die Regierung mag zwar ein (enormes) Maß an Dekadenz in Kauf nehmen, auch um Söldner und Freibeuter nicht zu vergrätzen, aber hinter der vergoldeten Maske der fröhlichen Sittenlosigkeit herrscht blanker Geheimpolizeiterror. Wer es sich mit dem "Rat der Zehn", der Hauptbehörde der venezianischen Staatspolizei, verdirbt, der hat sich mit Europas vermutlich schrecklichstem und effektivstem Geheimdienst angelegt. Es heißt nicht zu Unrecht in einem bekannten Sprichwort "Was drei Venezianer wissen, weiß der Rat der Zehn!". Die Schergen des Rates sind nicht nur Experten in Sachen Bespitzelung, Erpressung und Informationsgewinnung, sondern sie gelten auch als die begabtesten Assassinen der bekannten Welt. Kaum ein Opfer entkommt ihnen. Wer ihnen in die Fänge gerät, der stirbt unter grauenhafteren Umständen als sich selbst die spanische Inquisition auszudenken vermag.
Im Vatikan wird vermutet, dass der Rat der Zehn sich in seiner Skrupellosigkeit schwarzmagischer Mittel bedient - allein handfeste Beweise dafür ließen sich bislang keine finden.
Man nimmt unter anderem an, dass der Rat die in Venedig florierende Spiegelmacherkunst für seine Zwecke missbraucht. Es machen Gerüchte über Zauberspiegel die Runde, über die man Opfer aus der Ferne beobachten können - und sogar über solche Spiegel, die mittels Hexerei als Portale zwischen zwei entfernten Orten dienen können. Die Assassinen des Rates sollen reichlich Gebrauch von solch magischen Gerätschaften machen.

In Griechenland sind die Venezianer, obgleich sie Christen sind, ähnlich "beliebt" wie die Osmanen. Die Osmanen sind heidnische Unterdrücker mit harter Hand, die dem Volk hohe Steuern abpressen, aber man weiß bei ihnen wenigstens, woran man ist.

Die Venezianer hingegen sind zwar keine Heiden, lassen aber Massen kriminellen Abschaums für sich kämpfen, sind für den gemeinen Mann reichlich undurchsichtig und unter ihrer Herrschaft haben selbst die Wände Ohren. Für viele Griechen ist die Wahl zwischen Türken und Venezianern daher wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 16.11.2018 | 11:24
Übrigens gibt's das Skriptorium bereits für HeXXen - du könntest also überlegen, das ganze Zeug "in Form" zu bringen... ;)
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 16.11.2018 | 11:47
Heißen Dank für den Hinweis - der Plan ist tatsächlich auch, das Ganze auf absehbare Zeit in Form zu bringen. Das kann zwar noch ein bisschen dauern, denn momentan bin ich hier noch in der "Content-Creation-Phase", aber es ist ins Auge gefasst!
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 17.11.2018 | 12:53
Zitat
militärisch massiv auf Söldner aus aller Herren Länder zurückzugreifen
Na ja, vornehmlich aus Dalmatien und da vor allem Berittene.  ;) Die sind in bei einem Seefahrerstaat eher selten.  ;D

Übrigens ist der Malteser-Orden (als faktische Abspaltung der Johanniter) eine nicht zu unterschätzende Seemacht. Ich hatte hier mal eine Diplomarbeit zu deren Galeeren und militärischer Organisation rumfliegen - dürfte ich aber mittlerweile wohl weggegeben haben...

Ach ja, demnach der Hauptschiffstyp der Republik Venedig die Galeasse war, könnte man da nicht Seelenlichtmaschinen für die Ruder einbauen um die Schiffe ins 18. Jhdt zu "retten"?
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 19.11.2018 | 22:17
Was die Herkunft der Söldner angeht, würde ich das im Hexxen-Universum noch so genau nehmen. So ein paar Dinge laufen ja durchaus anders als in der Realität. :). Ich kann mir Venedig nämlich Recht gut als eine Art "Tor zum Mittelmeer" vorstellen. Du willst Deine Charaktere von Mitteleuropa fix südwärts bewegen? Die Regierung von Venedig zahlt hervorragend!
Die Malteser sind natürlich auch "Pflicht-Mitspieler" bei dem Ganzen. Kein Mittelmeer ohne Malta! 😁.

Und zu den Seelenlichtgaleeren: die Idee ist super und erinnert mich an den letzten der Sindbadfilme von Ray Harryhausen. Da gibt es eine mechanische Galeere, die von einem minotaurusförmigen Golem betrieben wird. Ich könnte mir sowas oder Ähnliches zwar nicht als Massenphänomen vorstellen, aber als faszinierendes Novum, Wunder oder Bedrohung? Perfekt!
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Althalus am 20.11.2018 | 11:37
Na ja, die Kampfkolosse müssten ja auch nicht unbedingt nur wie Mechs aussehen - so ein Galeerenförmiger Koloss hätte auch schon was... ;)
Menschen neigen ja dazu, mechanische Dinge an ihnen bereits bekannten Formen zu orientieren.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Waldviech am 21.11.2018 | 22:00
Stümmt. Und das eine muss das andere ja nicht ausschließen. Seelenlichtgaleeren würde ich für bemerkenswerte Einzelstücke halten. Während die französische Marine mit einem galeerenförmigen Koloss experimentiert, basteln Genueser Tüftler vielleicht mit einem Haufen schlichter konstruierter, mechanischer Ruderer, die man in einer herkömmlichen Galeere auf die Ruderbänke setzt, während ein türkischer Adeliger, sindbadfilm-style einen auf rhodanitischen Mysterien beruhenden Bronzekoloss auf eine mechanische Galeere mit genialer Ruderübersetzung stellt. Das fände ich insgesamt auch vom Stil her schön Barock.
Titel: Re: Hexxen 1733 - Griechenland und der "wilde Westen" des Osmanischen Reiches
Beitrag von: Supersöldner am 21.11.2018 | 22:05
Und das erste Seelen Licht U-Boot der Welt ?