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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Thema gestartet von: Hotzenplot am 18.12.2018 | 09:06

Titel: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 18.12.2018 | 09:06
Abgetrennt aus DSA-News Diskussion

Vielleicht kommt DSA 6 auch nur einfach etwas früher ;D

Wäre wünschenswert angesichts des Ausmaßes, wie man DSA5 jetzt schon verbockt hat. Mich würde mal interessieren, welche Gruppe DSA5 mit allen Regelerweiterungen inklusive der Spielkartensets spielt UND behauptet, das wäre ein funktionales System.  >;D
Edit: Ich glaube, das wird so ein bisschen wie bei DSA 4.1.
"Klar, ich spiele DSA 4.1 nach Originalregeln, ist doch super!"
"Also auch mit Ausdauer?"
"Äh, ne, hehe, das ist doch Quatsch!"
"... und Reiterkampf?"
"Boah, ne ey, da wird man ja verrückt!"
"... Artefaktbau?"
"Was, das handwedeln wir immer!"
"... Schadensarten profan/magisch/geweiht?"
"Haha, ne, die widersprechen sich doch!"
"... Beschwörung mit allen Boni/Mali?"
"Gibt´s noch andere außer Kleidung?"

Ach ja, so langsam kriege ich ´nen Hals. Merkt man gar nicht, schätze ich.  8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Zwart am 18.12.2018 | 09:50
Ich glaube von diesem Denken sollte man wegkommen. Niemand spielt DSA5 mit allem drauf und scharf und das soll auch niemand. GURPS oder Pathfinder spielt auch niemand "mit alles" (ist man da doch inzwischen bei was? Regelerweiterung Nummer 9?).

DSA5 ist ein Baukasten aus dem man sich bedienen kann. Diese Linie wird meiner Meinung nach ziemlich konsequent durchgezogen. Das Spiel ist wie Lego.

Das Problem liegt meiner Meinung nach eher in der Aufteilung. Denn wenn ich bei Lego ein Feuerwehrauto kaufe, ist ein Feuerwehrauto im Karton. Lego-DSA bedeutet aber, das ich eine Packung "Lego City 1" kaufe und dann sind da Teil vom Flughafen, von einem Feuerwehrauto, einem Hubschrauber und manchmal sogar Playmobil-Teile drin. Wenn ich dann das Feuerwehrauto komplett bauen möchte, muss ich erst "Lego-City 2" kaufen, wo dann aber auch wieder Teile vom Flughafen drin sind die ich schon habe und es finden sich neue Teile eines Uboots usf.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 18.12.2018 | 11:19
(...)
DSA5 ist ein Baukasten aus dem man sich bedienen kann. Diese Linie wird meiner Meinung nach ziemlich konsequent durchgezogen. Das Spiel ist wie Lego.
(...)

Genau das fällt Alriknormal-DSA-Spieler unglaublich schwer. Es wird auf die Regelvielfalt geschimpft, aber Regeln weglassen oder gar abändern, ist absolut unvorstellbar. Ich hatte da schon ganz schön skurrile Diskussionen.

Das Problem liegt meiner Meinung nach eher in der Aufteilung. (...)

Ja, sehe ich genauso. Selbst mit Karten und Wiki ist es schrecklich unübersichtlich.


Außerdem finde ich die Regelaufsätze nicht einheitlich genug.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 18.12.2018 | 11:24
Ich stimme euch da ja beiden zu. Ich habe ja nichts gegen Optionalregeln. Aber genau aus dem von Zwart veranschaulichten Grund funktioniert es doch momentan überhaupt nicht. Es funktioniert höchstens nur mit dem GRW allein. Sobald ich aber sage, dass ich einen Elementaristen haben möchte mit allem Beschwörungsgedöns dran, muss ich wieder alle Bücher in der Hand oder in Griffweite haben.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: lowfyr am 18.12.2018 | 15:21
Wäre wünschenswert angesichts des Ausmaßes, wie man DSA5 jetzt schon verbockt hat. Mich würde mal interessieren, welche Gruppe DSA5 mit allen Regelerweiterungen inklusive der Spielkartensets spielt UND behauptet, das wäre ein funktionales System.  >;D

Nicht allzuviel nehme ich an. Bei 4.1 wurde das genommen, was uns gefiel und dann noch einiges geändert oder hinzugefügt(unter anderem auch von DSA5). Wenn wir jemals bei DSA5 landen sollten, würden wir das genau so machen. Ist aber sehr unwahrscheinlich.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 18.12.2018 | 16:01
Nicht allzuviel nehme ich an. Bei 4.1 wurde das genommen, was uns gefiel und dann noch einiges geändert oder hinzugefügt(unter anderem auch von DSA5). Wenn wir jemals bei DSA5 landen sollten, würden wir das genau so machen. Ist aber sehr unwahrscheinlich.

Same here. Liegt aber auch ehrlich gesagt gar nicht sooo sehr am System DSA5, sondern daran, dass wir noch in einer langen Kampagne stecken und ich mich vor einem Systemwechsel innerhalb der Kampagne scheue.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 18.12.2018 | 19:23
Naja, also die DSA4.1 Lobhudelei im Vergleich zu 5 ist irgendwie etwas unreflektiert. Das wird auch irgendwann DSA4.de lernen oder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Auch in DSA4 wurden Regeln für jeden Mist gemacht (Dschinnengeborene?, Streitrösser Generierung? Zaubertätowierungen?), ABER sehr merkwürdig selektiv UND nicht für die wichtigen Sachen, namentlich Talenteinsatz etc. Und die Optionalregeln waren kaum aus dem System trennbar ohne unabsehbar einen Rattenschwanz an Folgeänderungsbedarf nach sich zu ziehen.

DSA5 ist dahingehend ein Fortschritt, will ich meinen. Nach meinem Geschmack ist da das Grundregelwerk ausreichend vom Detaillierungsgrad. Die krassen Ausnahmefokusregeln...naja bei Bedarf kann man sich ja im Regel Wiki aufschlauen, wenn man jetzt wirklich mal Anbändeln mit harten Regeln ausspielen will.

Aus meiner Sicht fehlt aber folgendes:

- Ein Buch, in dem alle Zauber/Liturgien erfasst sind. Keine Professionen, keine Traditionen, keine Artefaktregeln. Nur die Zaubersprüche (--> Liber Cantiones)
- Ein Buch, in dem alle Fokusregeln drin sind. Also der ganze exotische Kram
- Ein Buch in dem alle Basisregeln/Optionalregeln drin sind.
- Ein Buch mit allen Monstern (inkl. Dämonen, Elementare) drin.
- Professionen als kostenloser Download für die fantasielosen oder dsa4-verwöhnten Spieler da draußen, die alles vorgekaut bekommen wollen.

Und in DSA6 dann gerne ohne die von der Community als unverzichtbar (!!!111einself) bewertete aktive Parade und 3W20 Probe  >;D Also so in 10 Jahren...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Eismann am 18.12.2018 | 22:28
Und in DSA6 dann gerne ohne die von der Community als unverzichtbar (!!!111einself) bewertete aktive Parade und 3W20 Probe  >;D Also so in 10 Jahren...

Na, zumindest damit musst du nur auf DSK warten.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 19.12.2018 | 09:49
Naja, also die DSA4.1 Lobhudelei im Vergleich zu 5 ist irgendwie etwas unreflektiert.

Wat? Wie? Wo?  ;D Also ich mache das bestimmt nicht. Mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass DSA 5 im Vergleich zu DSA 4.1 die gleichen Fehler zu begehen scheint oder sich jedenfalls nicht wesentlich verbessert. Das DSA 4.1 mindestens genauso broken ist, ist doch hinreichend bekannt. Aber wenn man dann was Neues macht, warum fängt man dann den gleichen Mist von vorne an?

Deine Aufteilung hört sich eben wesentlich sinnvoller an als die, die jetzt existiert. Für den ganzen Sonderkram bitte Sonderbücher. Ich kann mir ja überlegen, ob ich "Windbeutel und Windenarmbrust - Handwerksregeln im Kosch III" im Spiel benutze oder nicht. Aber wenn nicht, bleibt das Buch beim Händler oder im Schrank. So, wie es jetzt ist, schleppt man zig Kilogramm Bücher herum für nichts und man muss sich mühsam alles zusammen suchen.

Na, zumindest damit musst du nur auf DSK warten.

Auja, bitte mit Erweiterungsband "Der schwarze Köter"  >;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 19.12.2018 | 10:06
Spielt eigentlich irgendwer wirklich mit Fokusregeln?

Ist mir noch nicht untergekommen.

Die einzigen von mir in der freien Wildbahn anzutreffenden Regelelemente sind zusätzliche Optionen für die Charaktererstellung.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 10:11
Aber wenn man dann was Neues macht, warum fängt man dann den gleichen Mist von vorne an?

Weil man sich nicht gegen den Fackeln und Mistgabeln schwingenden Mob von fanatischen und erzkonservativen Fanboys durchsetzen kann.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2018 | 10:15
Die Phase DSA4 ist doppelminusschlecht dauert noch eine Weile dann ist es doppelsuperplusgut, ist ja net so als wäre das beste DSA aller Zeiten ein nennenswerter Standard.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 10:17
...DSA4 ist doppelminusschlecht...

Du meinst DSA5, oder?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2018 | 10:19
History repeats itself oder das war eine zu subtile Anspielung darauf, das es bei DSA4 genau das gleiche war.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 10:39
History repeats itself oder das war eine zu subtile Anspielung darauf, das es bei DSA4 genau das gleiche war.

Das hab ich anders in Erinnerung.
DSA4 wurde damals nur kritisiert, weil Anfangs die Regelwerkbox einfach nur Mist war.
Das grundsätzliche Regelkonstrukt wurde nicht in Frage gestellt. Im Gegenteil - die Charaktererschaffung wurde da ziemlich gehyped.
Mit 4.1 kamen die Fanboys dann erst mal so richtig in Fahrt.
Und Anfangs war ja auch noch "alles gut", weil der ganze Regeloverhead erst mit der Zeit den Leuten über den Kopf wuchs und weil die ganzen Ungereimtheiten in den Regeldetails erst nach und nach wahrgenommen wurden.

Was mir so schleierhaft ist:
Dass DSA 4.1 regeltechnisch mitlerweile ein unkontrollierbarer Moloch darstellt, weiß jeder und leugnet niemand.
Die, die es begeistert spielen, spielen entweder mit etlichen Hausregeln oder als "Erzählspiel" fast ganz ohne Regeln.
Insofern ist DSA5 eine klare Verbesserung. Das kann eigentlich niemand in Abrede stellen.
Dass DSA5 auch nicht mit allen 128 Erweiterungen sofort komplettiert auf dem Markt erscheint war auch klar - und wenn das (unmöglich) passiert wäre, hätten alle "wer soll das den bezahlen" aufgeschrien.
Dass Ulisses damit Geld verdienen muß und deswegen Erweiterungen (Spielkarten, Karten, Spielhilfen) raushaut, von denen sie bei anderen Produkten (zB Pathfinder) Erfolg wahrnehmen konnte,
ist doch ebenso nachvollziehbar.
Und das Ulisses durchaus auch noch andere Linien hat, andere Produkte rausbringen möchte, ebenso.
Ich verstehe einfach die Unzufriedenheit nicht, mit der Leute derzeit publik gehen. Reflektieren die eigentlich mal die eigenen Aussagen und Einstellungen und die Wirklichkeit?
Ulisses hätte auch sagen können:
"DSA ist fertig! Wir bringen nichts mehr raus. Sack zu, Ende! Aus die Maus! Wir machen nur noch DSA auf englisch, das verkauft sich besser, da kriegen wir allerbestes Feedback."
Ich bin froh, dass sie das nicht machen, denn dann wären die ganzen unverbesserlichen in andere Rollenspielsysteme geschwappt und hätten dort das Klima vergiftet.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 19.12.2018 | 10:41
Spielt eigentlich irgendwer wirklich mit Fokusregeln?
(...)

Ein paar Fokusregeln haben wir schon verwendet: Geweihte Waffen und Zaubererweiterungen fallen mir spontan ein. Mit den Zauberstilen wird geliebäugelt, da weigere ich mich im Augenblick noch, weil ich keinen Überblick habe, wie viel Arbeit das der armen Spielleiterin bei der NPC-Ausarbeitung macht. Lebensstil will ich einführen. Und die Abrichten-SFs schauen sich gerade zwei Spielerinnen genau an.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: lowfyr am 19.12.2018 | 10:46
Same here. Liegt aber auch ehrlich gesagt gar nicht sooo sehr am System DSA5, sondern daran, dass wir noch in einer langen Kampagne stecken und ich mich vor einem Systemwechsel innerhalb der Kampagne scheue.

Liegt  bei uns auch weniger an DSA 5 sondern an der Gewohnheit. Und auf die neue Version umzustellen würde  zeit erfordern, die wir jetzt auch nicht mehr haben.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 10:50
"noch in der langen Kampagne" und "Umstellung erfordert zu viel Zeit" sind endlich mal Gründe, die nachvollziehbar sind.

Auch wenn ich den Zeitfaktor nicht nachvollziehen kann.
Seit DSA5 raus ist habe ich Midgard, Splittermond, DSA5, D&D5, Coriolis und Numenera gelernt und die hälfte davon auch geleitet. Und ich hab ein mega-busy Leben, mit Familie, stressigen Job, Forum und noch einem halben Dutzend anderen Hobbies... Und meine Leute daheim - auch.
So schwer ist das nicht!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: rillenmanni am 19.12.2018 | 10:51
"noch in der langen Kampagne" und "Umstellung erfordert zu viel Zeit" sind endlich mal Gründe, die nachvollziehbar sind.

Auch wenn ich den Zeitfaktor nicht nachvollziehen kann.
Seit DSA5 raus ist habe ich Midgard, Splittermond, DSA5, D&D5, Coriolis und Numenera gelernt und die hälfte davon auch geleitet. Und ich hab ein mega-busy Leben, mit Familie, stressigen Job, Forum und noch einem halben Dutzend anderen Hobbies... Und meine Leute daheim - auch.
So schwer ist das nicht!

 :korvin: :korvin: :korvin: Aus Dir spricht aber die Jugend, Boba! Das ist der Unterschied. ...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 19.12.2018 | 10:52
DSA4 war im Vergleich zum alten DSA eine Offenbarung. Der Komplexitätskram wurde am Ende schon schlimm. Insofern ist DSA5 der richtige Ansatz. Zur Kritik an DSA5 würde ich unterscheiden:

- Die inhaltliche Kritik: Es gibt Leute, die die mangelnde Unterscheidung zwischen magischer und göttlicher Kraft bemängeln.

- Die veröffentlichungsstrategische Kritik: Leute, die bemängeln, dass es drei Bücher über Magierakademien gibt und du dir auf einmal viel mehr als früher kaufen musst, nur um zu wissen, wie Gildenmagier ticken.

Ich habe den Eindruck die Leute sind sich recht einig. Die grundsätzlichen Ideen der 4. und 5. Edition waren cool. Wobei die 4. ein riesen Schritt war und die 5. der kleinere. Konkret nerven aber ein paar Details.

Wobei ich finde, dass die nervigen Details bei der 5. eigentlich stärker vorher absehbar waren, als bei der 4. "History repeats" sehe ich da auch gar nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 19.12.2018 | 10:54
"noch in der langen Kampagne" und "Umstellung erfordert zu viel Zeit" sind endlich mal Gründe, die nachvollziehbar sind.

Auch wenn ich den Zeitfaktor nicht nachvollziehen kann.
Seit DSA5 raus ist habe ich Midgard, Splittermond, DSA5, D&D5, Coriolis und Numenera gelernt und die hälfte davon auch geleitet. Und ich hab ein mega-busy Leben, mit Familie, stressigen Job, Forum und noch einem halben Dutzend anderen Hobbies... Und meine Leute daheim - auch.
So schwer ist das nicht!

Sind halt nicht alle so jung und dynamisch wie du  ~;D

Bei mir ist es so, dass ich ja langfristig für das Kampagnenspiel umsteigen will. Da bringt es mir nichts, mal dies, mal das zu probieren. Das mache ich ja parallel auch, aber in der Regel nur für oneshots.
Abgesehen davon ist DSA 5 ja auch noch nicht fertig, jedenfalls nicht so, wie ich es für eine Kampagne haben wollte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 11:00
@Hotzenplot:
Coriolis, Midgard und Splittermond ist bei uns Kampagnenspiel, auch wenn Splittermond derzeit noch nicht durchstartet...
D&D5 und DSA5 war ein Antesten. Numenera hätte Kampagne werden können, hat sich nicht durchgesetzt...
Wir lange braucht man denn um die Spielregeln zu beherrschen und bewerten zu können?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 19.12.2018 | 11:04
@Hotzenplot:
Coriolis, Midgard und Splittermond ist bei uns Kampagnenspiel, auch wenn Splittermond derzeit noch nicht durchstartet...
D&D5 und DSA5 war ein Antesten. Numenera hätte Kampagne werden können, hat sich nicht durchgesetzt...
Wir lange braucht man denn um die Spielregeln zu beherrschen und bewerten zu können?

Erstmal brauche ich ein ganzes Spiel, denn nur nach GRW will ich nicht DSA 5 spielen. Aber selbst dann: Umschalten mitten in der Kampagne werde ich wohl nicht machen. Habe ich einmal von DSA 3 zu DSA 4 erlebt und es hat schon gewaltig was geändert. Und wir reden hier von einer Kampagne über Jahre.
Ich kann mir zeitmäßig nur ein Kampagnenspiel leisten (wöchentliche Runde DSA), den Rest nehme ich, wie er kommt in kleinen Spielrunden, Tests und so weiter.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 19.12.2018 | 11:12
(...)
Abgesehen davon ist DSA 5 ja auch noch nicht fertig, jedenfalls nicht so, wie ich es für eine Kampagne haben wollte.

Was fehlt dir denn noch?  :)

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 11:12
Erstmal brauche ich ein ganzes Spiel,

Wann ist DSA5 denn "ganz"?
Dass man auf die Geweihten-Regeln und die signifikanten Magie (da weiss ich nicht, ob man Magie1 oderr 1+2 oder 1+2+3 ... braucht) abwartet verstehe ich ja.
Aber danach kann man doch loslegen. Wenn ich warten wollen würde, bis DSA5 vollständig ist, müsste ich auf das Erscheinen von DSA6 warten.
Denn dann kommt mit Sicherheit nichts mehr für 5 raus...

Zitat
Umschalten mitten in der Kampagne werde ich wohl nicht machen.

Das hab ich auch nicht hinterfragt - mitten in einer Kampagne würde ich das System auch nicht wechseln!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 19.12.2018 | 11:26
@Faras und Boba:
Ich bin ja (mangels Spielpraxis) noch nicht tief drin. Viel "fehlt" für meine Begriffe nicht mehr, auf die Special snowflakes kann ich auch verzichten, aber zumindest Götterwirken 2 wäre für mich elementar (Schamanismus (also der Priester-Schamane als Abgrenzung zum Animisten in AMA III) und Geweihte der anderen Götter außerhalb des klassischen 12er Pantheons plus ein paar Halbgötter). Ein drittes Kreaturenbuch fehlt eigentlich auch noch, denn die klassischen Abenteuer-Begegnungen sind nicht wirklich abgedeckt (Räuber und co).

Wichtig für einen vernünftigen Spielverlauf mit so einem Regelmonster sind aber die Sachen, die Adanos oben genannt hat: Einige Bücher, die bestimmte Dinge zusammenfassen, allen voran ein Zaubersprüchebuch, eventuell ein vernünftiges Monsterbuch, vielleicht Kampfregelübersichten wie die inoffiziellen Manöverkarten zu DSA 4.1...

Wie gesagt, das ist alles mein Eindruck nach dem Lesen. Wenn ich damit spielen würde, dann würde ich vermutlich noch mehr vermissen. Vermissen tue ich aber allen voran erstmal die Übersichtlichkeit und ob sich die jemals innerhalb von DSA 5.0 kitten lässt, da bin ich mir überhaupt nicht sicher.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 19.12.2018 | 11:46
Ich frage mich immer, was für ein Anspruch bei Aventurien herrscht...
Was sollen die Spieler von anderen System denn sagen?
Die müssten ja alle ihre Systeme als völlig Kampagnenuntauglich erklären und dürften gar nicht spielen...!
Sorry, da herrscht bei mir vollkommenes Unverständnis.
Insbesondere mit Rückblick auf "früher hatten wir ja nichts".
Vielleicht bin ich aus dieser Perspektive auch einfach bereit zu improvisieren und selbst zu erschaffen, wo mich nichts vorgefertigtes erwartet...

Und Übersichtlichkeit erwartet wohl niemand mehr bei DSA. Dazu ist es zu gewollt zu komplex.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 19.12.2018 | 12:00
Sorry, da herrscht bei mir vollkommenes Unverständnis.

Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass du meine Perspektive nicht verstehst.

Ich versuche es mal so:
Das DSA 5 GRW ist ja mehr oder minder nutzbar. Damit könnten wir beide jetzt direkt losspielen und hätten vermutlich Spaß.

Wenn wir jetzt aber beschließen, dass wir gerne die erweiterte Version nehmen, dann ist der Status Quo ein Auto mit den Gängen 3 und 4, dem linken Blinker und ohne Auspuff. Es ist zwar theoretisch fahrbereit, aber Spaß macht das nicht. Zumal der Blinker meiner Version nochmal verbessert wurde und es drei neue Zylinderköpfe gibt, die wir nachbestellen müssen, weil die alten nicht richtig funktionieren.

Und nochmal: Ich brauche nicht unbedingt diese krasse Komplexitätsstufe (die ich in der Form trotz oder wegen der Erfahrungen mit DSA 4.x auch nicht erwartet habe). Aber wenn sie da ist, dann soll sie bitte auch funktionieren. Aktuell ist es so, wie jemand anders hier kürzlich sagte: Es fühlt sich an wie damals mit DSA 4.0 - auch da wusste man irgendwie, dass das alles so nicht passen könnte. DSA 4.1 hat dann einiges gekittet, anderes leider verschlimmbessert. Und auch bei DSA 4.1 war klar, dass nur die allerwenigsten Gruppen überhaupt mit all dem Gedöns an Optionalregeln spielen.

Meiner Meinung nach hätte jeweils ein Kompendium, ein Magieband, ein Götterband und ein Monsterband gereicht im ersten Outroll. Danach kann man für die regelwütigen immer noch Sonderregelbände bringen, die dann wirklich optional sind.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2018 | 12:01
Das hab ich anders in Erinnerung.
Das DSA4 System wurde als pösestes PG und Ende des Rollenspiels verdammt in der DSA Community bzw. auf so ziemlich jedem Forum in dem ich zu der Zeit unterwegs war.

Das die Regeln grottenerbärmlichst schlecht waren, eher weniger, eher Kritik und Vorwürfe in Richtung auf Kritik.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 19.12.2018 | 22:26
Sorry @ Hotze, ich meinte dich nicht direkt mit dem Lobhudeln. Ich stelle nur fest, dass DSA 5 derzeit in der Defensive zu sein scheint, und DSA4.1 hochgejubelt wird. Das ist aber möglicherweise nicht repräsentativ in der Forenlandschaft (Orkenspalter, dsa4.de, Blutschwerter geht kaum was).

Zur Publikationsstrategie:
Die Publikationsstrategie halte ich für unkomfortabel. Es ist ungünstig in 5 Büchern zu blättern, wenn man da immer einzelne Schnipsel für seinen Chara braucht. Allerdings bin ich schon der Meinung, dass man nicht wirklich alles braucht, bzw. gleich braucht.

Ganz ehrlich mit befremdet, dass immer wieder kritisiert wurde es fehlten noch Druiden, Geoden, Schamanen...Das sind doch eher exotische Figuren. Sicherlich werden sie mal gespielt, aber das Gros wird zum Magier greifen. Und auch da wird es Akademien geben, die dominant sind (Schwert&Stab Gareth, Punin, Rashdul, Drakonia, Brabak, Al'Achami). Ich glaube nicht, dass jede Akademie gleichermaßen interessant ist, so dass man es fokussieren müsste alle unbedingt gleichzeitig rauszubringen.
Gleichermaßen mit den Geweihten. Wenn wir ehrlich sind, hat das GRW doch die typischen Vertreter in Spielrunden ausgearbeitet gehabt. Efferd-, Tsa- oder Traviageweihte sieht man doch eher selten.

Bei den Schamanen sehe ich es ähnlich. Das ist doch auch eher exotisch. 

Ich kann nachvollziehen, dass einigen die Zauber einfach fehlen. Wobei man hier auch so ehrlich sein muss, dass viele davon einfach nur leichte Abtönungen von altbekannten Zaubern sind. Hexenspeichel und Balsam sind nicht sonderlich verschieden regeltechnisch.

zu History repeats:

In einem Punkt würde ich das bejahen: Man fängt wieder an, die Regeln auf viele Bände zu verteilen (in DSA 4: Boxen), um dann vermutlich eine Neuauflage der "Wege" Bände mit neuer Sortierung herauszubringen. Ein Kritikpunkt war gerade damals, dass man mit dem hochgepriesenen DSA4.1 lediglich erstmalig Hardcover mit neuer Sortierung und Berücksichtigung der Errata herausgebracht hat. Es war aber nicht der große Wurf. Was waren die hochgepriesenen Änderungen? Schwachsinnige Regelungen (Eigenschaftsboni bei Professionen, inkonsequenterweise aber nicht bei Rassen) fielen weg, Dinge die broken waren (Breitgefächterte Bildung und Veteran, Geweihte können beliebig ihre Liturgien hochstufen, Caldofrigo Atomarschlag dank SpoMo Erhöhung Reichweite: Sicht) fielen weg und ein paar wenig nützliche Talente (Galanterie). Echte Problemfelder (Magier übermächtig, die meisten Kampfmanöver wegen übermächtiger Finte und Wuchtschlag sinnlos) wurden nicht angefasst. Daher ist der Hype kaum nachvollziehbar gewesen. Ein alter dsa4.de Forumit (war damals mein Hauptforum), der sich hier auch mal blicken lassen hatte prägte damals den Ausdruck der 200,- EUR Bezahl-Errata von DSA4.0. Nicht ganz zu unrecht.
Das sind vielleicht Unkenrufe, aber ich denke, so könnte es in der Tat eintreten.

Das DSA4 System wurde als pösestes PG und Ende des Rollenspiels verdammt in der DSA Community bzw. auf so ziemlich jedem Forum in dem ich zu der Zeit unterwegs war.

Das die Regeln grottenerbärmlichst schlecht waren, eher weniger, eher Kritik und Vorwürfe in Richtung auf Kritik.

Nein, Anfangs wurde zumindest in den Foren das System als "endlich richtiges Rollenspiel" abgefeiert, weil in den Generierungsbänden Seitenweise Professionspakete für Bauern, Wirte, Domestiken, Hirten und Zuckerbäcker zu finden waren. Damals tauchte als "Kampfbegriff" auch das "Charakterspiel" statt "Heldenspiel" auf.
Es wurde auch jede Menge PG-Shaming betrieben, wenn einer den Trollzacker-Ferkina-Gladiator-Bergmann-Tagelöhner-Veteran im Forum vorstellte. Witzigerweise waren Norbardenmagier in Drakonia aber ganz akzeptabel...

Ich denke es ist eine Konsequenz der Kiesowschen Lesart des Rollenspiels. In DSA3 konnten die Spielfiguren recht mächtig werden (ü.a. hohe LE und AE), in DSA4 war das abgemildert. Wenn dir das Regelwerk noch suggeriert, dass du "endlich" einen Bauern als Abgrenzung zum "bösen PG-Krieger" spielen kannst, ruft das entsprechende Auffassungen schnell auf den Plan...


Aber eines muss man DSA5 doch lassen:

Alleine, dass die Regeln nicht mehr so unvorhersehbar mit unterschiedlichen Subsystemen verzahnt sind und zudem im Wiki zur Verfügung stehen IST ein immenser Vorteil. Ich kann endlich Fokusregeln links liegen lassen, ohne, dass ich in Professionspaketen oder sonstigen Beschreibungen immer wieder darauf verwiesen werde. Und wenn sie mich mal wirklich interessieren, lese ich im Wiki nach.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 19.12.2018 | 22:47
Versteht das eigentlich jemand, warum Ulissis diese Publikationsstrategie fährt? Die haben mit 4.1. Wege der Helden verschiedene Publikationen in einem Band zusammengeführt und wurden dafür sehr gelobt. Jetzt machen sie eine eigene 5. Edition und führen ursprünglich einen Band in verschiedene Publikationen aus. Bei anderen Kritikpunkten denke ich mir immer, dass es da verschiedene Standpunkte gibt. Aber hier verstehe ich den Pro-Punkt einfach nicht.

These: Mehrere Bänder verkaufen sich eben doch besser. Aber ist das so? Bei DSA 4 habe ich mir erst die ursprüngliche Magiebox gekauft und dann nochmal bei 4.1. die Wege der Helden. Bei DSA 5 lasse ich die Finger davon, weil ich mir nicht ein oder zwei, sondern endlos viele Dinge kaufen müsste. Für mich wird die Marke so beschädigt. Aber vielleicht ist es unter Strich eher andersherum. Mich würden echt mal die Zahlen interessieren, ob sich drei aventurische Magie a 40 € besser verkaufen als eine aventurische Magie a 40€.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2018 | 22:53
aber das Gros wird zum Magier greifen. Und auch da wird es Akademien geben, die dominant sind (Schwert&Stab Gareth, Punin, Rashdul, Drakonia, Brabak, Al'Achami).
das gleiche Argument gab es zu DSA4 Zeiten zu den Geweihten.

Zitat
Nein, Anfangs wurde zumindest in den Foren das System als "endlich richtiges Rollenspiel" abgefeiert, weil in den Generierungsbänden Seitenweise Professionspakete für Bauern, Wirte, Domestiken, Hirten und Zuckerbäcker zu finden waren.
das kam vielleicht wenn überhaupt erst später,
Zitat
Es wurde auch jede Menge PG-Shaming betrieben, wenn einer den Trollzacker-Ferkina-Gladiator-Bergmann-Tagelöhner-Veteran im Forum vorstellte.
Was mich regelmässig zu dem Kommentar inspirierte, Man solle den Spielern nicht die Verantwortung für die Inkompetenz der DSA Redaktion zuschieben.

Zitat
inkonsequenterweise aber nicht bei Rassen
Warum sollte man?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 19.12.2018 | 23:25
Versteht das eigentlich jemand, warum Ulissis diese Publikationsstrategie fährt? Die haben mit 4.1. Wege der Helden verschiedene Publikationen in einem Band zusammengeführt und wurden dafür sehr gelobt. Jetzt machen sie eine eigene 5. Edition und führen ursprünglich einen Band in verschiedene Publikationen aus. Bei anderen Kritikpunkten denke ich mir immer, dass es da verschiedene Standpunkte gibt. Aber hier verstehe ich den Pro-Punkt einfach nicht.

These: Mehrere Bänder verkaufen sich eben doch besser. Aber ist das so? Bei DSA 4 habe ich mir erst die ursprüngliche Magiebox gekauft und dann nochmal bei 4.1. die Wege der Helden. Bei DSA 5 lasse ich die Finger davon, weil ich mir nicht ein oder zwei, sondern endlos viele Dinge kaufen müsste. Für mich wird die Marke so beschädigt. Aber vielleicht ist es unter Strich eher andersherum. Mich würden echt mal die Zahlen interessieren, ob sich drei aventurische Magie a 40 € besser verkaufen als eine aventurische Magie a 40€.

Ne, eine offizielle Stellungnahme gab es nicht, wenn überbaupt leitete Markus Plötz seine Ankündigungen sinngemäß immer mit "Ihr habt uns ja gesagt, dass ihr unbedingt xyz wollt, das haben wir jetzt realisiert". Aus meiner Erfahrung mit DSA4 wurde damals auch schon immer nach Detailregeln in den Foren gefragt. Standard-Thread war eine Zeitlang "Wie kann man xyz regeltechnisch abbilden?". Oft waren das ziemliche Detailfragen, und in der Tat scheint DSA5 nun den Detaillierungsgrad offiziell zu bedienen.

Ich denke das Konsumverhalten hat sich auch geändert. Rollenspieler sind tendenziell vermögendener geworten als zu Schmidt-Zeiten, wo man als Kiddie oder Teenie sich die Box von seinem fleissig angesparten Taschengeld geleistet hat. Da war einem dann auch egal, dass das scheiss Illus drin waren. Es gab ja auch nichts/wenig besseres.
Jetzt erwartet der Kunde bessere Aufmachung, Hardcover sowieso, Vollfarbe und schicke Illus. Dafür ist er aber offenbar auch bereit mehr zu bezahlen und es scheint ihn nicht zu stören, wenn es mehrere Produkte sind. Das legen auch die regelmäßig erfolgreichen Crowdfundings nahe.

Und dann kommt eines zum anderen...es verkauft sich gut...also funktioniert es...also machen wir weiter. Vielleicht denkt man in 10 Jahren an DSA5 in ähnlicher Weise zurück wie an DSA4 heute: "Prinzipiell ein guter Weg, es gab gute Innovationen und es war besser als der Vorgänger. Aber die Pulbikationspolitik des Verlags...sowas umständliches"  :D

@ Lichtschwerttänzer:

okay ich habe das damals 2003 ab Start des das4.de Forums eher so wahrgenommen: PG war böse, "Charakterspiel" ist in, "endlich kann man Bauern spielen", "Regel xyz ist schon in Ordnung so, weil das ist realistisch" usw. usf.
Erst mit der Zeit und spätestens in DSA4.1 legten sich diese Nachwehen von DSA3 wieder und PG bzw. MinMaxing war weitestgehend akzeptiert. Zumindest gab es keine Störenfriede mehr, die sich in entsprechenden Threads über PG echauffierten. Aber das ist wie gesagt nur meine Wahrnehmung.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2018 | 23:33
|@Adanos

Ich habe den den Begriff Charaktergerechtes Spiel o.ä. regelmässig genutzt um mich von dem Rollengerechten KischeeSpiel nicht nur der DSA4 Klischeeklone abzusetzen.

Btw Hardcover empfinde ich als echten Vorteil und Boxen gehören in die Hölle

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 19.12.2018 | 23:37
Hm, naja das ist alles richtig. Aber keine Erklärung für den doppelten Strategiewechsel von Ulisses. 4.0 Aufteilen auf viele Bände -> 4.1. alles jeweils in einem Band -> 5.0 aufteilen auf viele Bände.  :o Eine systematischere Übersicht ist natürlich hinterher immer einfacher (x.1)  :think:

Ich habe Angst, dass 5.1 wieder  in Boxen rauskommt  ~;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 19.12.2018 | 23:46
Mit alten pointilistischen Schwarz-Weiss Illus  :o
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 20.12.2018 | 09:33
Boxen sind geil!

Und lieber s/w-Illus als ungefähr 75% der peinlichen Farbillus, die sich jetzt in und zunehmend auch wieder auf den Covern der DSA5-Bücher finden.

Mir ist schleierhaft, wie man DSA4 aus heutiger Sicht tatsächlich als einen Fortschritt gegenüber DSA3 bewerten kann.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 20.12.2018 | 09:45
Boxen sind super, wenn man als Vertrieb Zugang zu Spieleabteilungen hat.

A5 Bücher sind super, wenn man als Vertrieb Zugang zu Buchläden hat.

A4 Hardcover sind einfach praktisch für Rollenspielerinnen, die einfach gerne mit dem Ding arbeiten wollen.

(Und der Sprung bei DSA von 3 zu 4 ist wie von AD&D zu D&D3 gewesen.)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 10:14
Mir ist schleierhaft, wie man DSA4 aus heutiger Sicht tatsächlich als einen Fortschritt gegenüber DSA3 bewerten kann.

Ich fand es damals besser. Aber ich war damals rollenspielerisch sicherlich auch unreflektierter als heute. Allerdings gab es auch damals schon beim Wechsel von DSA 3 auf DSA 4 bei uns eine immense Verzögerung wegen laufender Kampagnen. Als wir dann auf DSA 4 umgestiegen sind, kam kurz danach DSA 4.1 raus.  ::)

Ich weiß noch, dass ich die Charaktergenerierung wegen des Kaufsystems besser fand. Und überhaupt war es endlich möglich, Rassen, Kulturen und Professionen zu mischen. Ich kannte das vorher nur so ähnlich aus D&D-Computerspielen und fand das immer toll. Ich wollte nicht "den Streuner" oder "den Thorwaler" spielen, sondern einen Thorwaler Söldner oder einen tulamidischen Streuner.

Alleine, dass die Regeln nicht mehr so unvorhersehbar mit unterschiedlichen Subsystemen verzahnt sind und zudem im Wiki zur Verfügung stehen IST ein immenser Vorteil. Ich kann endlich Fokusregeln links liegen lassen, ohne, dass ich in Professionspaketen oder sonstigen Beschreibungen immer wieder darauf verwiesen werde. Und wenn sie mich mal wirklich interessieren, lese ich im Wiki nach.
Absolut, wobei die Wiki ja offenbar ein paar Monate hinterherhinkt (das finde ich aber nicht schlimm, irgendwann wird sich das ja normalisieren).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 20.12.2018 | 13:58
(...)
Mir ist schleierhaft, wie man DSA4 aus heutiger Sicht tatsächlich als einen Fortschritt gegenüber DSA3 bewerten kann.

DSA3 war aber auch eine Katastrophe. Diese lächerlichen Startwerte, diese elende Würfelei beim Steigern, die abstrus langen Kämpfe hochstufiger Figuren, die abstrus langen Regenerationszeiten hochstufiger Figuren, die vorgeschrieben Nachteile, ...

Ich sehe DSA4 immer noch als Fortschritt, aber halt wie ein Golf III gegenüber einer Ente. Beides ist im Vergleich zu modernen Autos umständlich und unbequem.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 20.12.2018 | 14:20
Hm, naja das ist alles richtig. Aber keine Erklärung für den doppelten Strategiewechsel von Ulisses. 4.0 Aufteilen auf viele Bände -> 4.1. alles jeweils in einem Band -> 5.0 aufteilen auf viele Bände.  :o Eine systematischere Übersicht ist natürlich hinterher immer einfacher (x.1)  :think:

Man könnte argumentieren, dass es einfacher ist ein gut balanciertes System zu entwickeln, wenn sich Zeit lässt und jeden Teil über Jahre verteilt spieltesten kann.

Das mit dem Balancing mag dann bei DSA5 doch nicht so gut geklappt haben, aber der Ansatz scheint mir sinnvoller als alles gleichzeitig auf den Markt zu hauen.

Bei 4.1 war ja alles schon vorhanden und konnte dann leicht überarbeitet neu verteilt werden.

Aber wahrscheinlich seid ihr auch noch alle zu jung  ~;D, um euch an die Wartezeit zwischen DSA4-Basis-Box (18. Oktober 2001) und Götter&Dämomen (23. Oktober 2003) zu erinnern. Ja, es dauerte damals zwei Jahre, bis man überhaupt DSA4-Geweihte spielen konnte!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 14:28
Man könnte argumentieren, dass es einfacher ist ein gut balanciertes System zu entwickeln, wenn sich Zeit lässt und jeden Teil über Jahre verteilt spieltesten kann.

Das mit dem Balancing mag dann bei DSA5 doch nicht so gut geklappt haben, aber der Ansatz scheint mir sinnvoller als alles gleichzeitig auf den Markt zu hauen.

Absolut, auch wirtschaftlich. Wenn man allerdings für den Nutzen aus Kundensicht argumentiert, hätte man dann die drölfzig Sonderregeln erst raus lassen sollen. Die hätte man später immer noch in "AMA MVII - Dreiviertelfeen und Zaubersackhaar" unterbringen können.

Bei 4.1 war ja alles schon vorhanden und konnte dann leicht überarbeitet neu verteilt werden.

Aber wahrscheinlich seid ihr auch noch alle zu jung  ~;D, um euch an die Wartezeit zwischen DSA4-Basis-Box (18. Oktober 2001) und Götter&Dämomen (23. Oktober 2003) zu erinnern. Ja, es dauerte damals zwei Jahre, bis man überhaupt DSA4-Geweihte spielen konnte!

Jung? Ja hier ich.  >;D
Tatsächlich erinnere ich mich daran nicht - kein Wunder, leitete ich doch jahrelang noch DSA 3 (ein sehr stark modifiziertes auf einer eigenen Welt).

Grundsätzlich hast du natürlich recht. Wie gesagt, mich stört die Wartezeit gar nicht so sehr. Mich stört das Verplempern von Ressourcen (Zeit und Platz) für unnötigen Kram. Oder sind alle DSAler plötzlich Barbie- und Bauerngamer geworden, die irgendwie eine Sonderfertigkeit für Wäschetrocken haben wollen?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Just_Flo am 20.12.2018 | 14:36
Wieso geworden? Das ist doch seit jeher der Nachwurf allen DSAlern gegenüber.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.12.2018 | 14:43
Man könnte argumentieren, dass es einfacher ist ein gut balanciertes System zu entwickeln, wenn sich Zeit lässt und jeden Teil über Jahre verteilt spieltesten kann.
hatte nur das Problem, das spätere Regelteile nicht so gut mit früheren harmonierten - obwohl das hier auch am Mindset der Redakteure, Autoren und Community gelegen haben dürfte.
Man ging an DSA4  wohl mit dem Storyteller, Regeln sind unwichtig, Mindset der kiesowschen Schule ran.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Bildpunkt am 20.12.2018 | 14:56
gab es nie Anstalten etwas einfaches zu machen? Oder ist DSA von/fuer die Zielgruppe zu sehr ueber den simulatorischen Regelkern definiert u nicht ueber Aventurien als Spielwelt?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 20.12.2018 | 15:32
Vor DSA5 gab es eine große Umfrage, wie ein zukünftiges DSA aussehen solle.

Ulisses ist z.B. sicher nicht an den 3W20-Proben gehangen, aber die Umfrage lieferte klare Resultate. Und die D&D4-Rezeption (oder nWoD speziell in Deutschland) haben sicher nicht geholfen Risiken einzugehen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Tegres am 20.12.2018 | 15:53
Ulisses ist z.B. sicher nicht an den 3W20-Proben gehangen, aber die Umfrage lieferte klare Resultate. Und die D&D4-Rezeption (oder nWoD speziell in Deutschland) haben sicher nicht geholfen Risiken einzugehen.
Wie ging dieses Zitat gleich noch? "Jeder Rollenspieler bekommt das System, das er verdient."
scnr
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 15:58
Und 3w20 ist ja eher noch verschlimmbessert worden. Ich gebe zu, aus Nostalgie würde ich die 3w20 Probe auch behalten wollen, hat mir weniger Probleme bereitet als so manch anderes. Das ist glaube ich ein hochstilisierter Reibungspunkt, der so in der Praxis gar nur wenig stattfindet.

Sehr gut finde ich z. b. die Verminderung der Parade. Wenn man das GRW liest, kann man sich schon vorstellen, dass ein Kampf einfach schneller gehen könnte. Habe es in der Praxis ja noch nicht probiert. Aber je länger wir hier drüber reden, desto mehr Lust habe ich auch, DSA 5 wenigstens mal einem Praxistest zu unterziehen. Natürlich erstmal nur mit dem GRW, sonst bin ich überfordert.  :think:
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Bildpunkt am 20.12.2018 | 16:00
Vor DSA5 gab es eine große Umfrage, wie ein zukünftiges DSA aussehen solle.

Ulisses ist z.B. sicher nicht an den 3W20-Proben gehangen, aber die Umfrage lieferte klare Resultate. Und die D&D4-Rezeption (oder nWoD speziell in Deutschland) haben sicher nicht geholfen Risiken einzugehen.

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: haette man die 3w20 und den ganzen Simulationsrest nicht auf die Fokusregelstufe 1 schieben koennen, dann haette man Platz fuer ne leichte Version gehabt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 16:05
Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde:

Los, gib mir einen Pixelstein!  ~;D

haette man die 3w20 und den ganzen Simulationsrest nicht auf die Fokusregelstufe 1 schieben koennen, dann haette man Platz fuer ne leichte Version gehabt.

Ob jetzt 3w20 oder nicht: Ja, hätte man. Und dann hätte man auch funktionalere Bücher, während in den Zusatzbänden dann eben Fokusregeln bis zum geht nicht mehr stehen könnten. Das ist ja im Kern auch meine Argumentation.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 20.12.2018 | 16:10
Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: haette man die 3w20 und den ganzen Simulationsrest nicht auf die Fokusregelstufe 1 schieben koennen, dann haette man Platz fuer ne leichte Version gehabt.

Was im DSA4-Forum relativ gut ankommt, ist die Ilaris-Probe. 3W20 und den mittleren Würfel nehmen.

Aber je länger wir hier drüber reden, desto mehr Lust habe ich auch, DSA 5 wenigstens mal einem Praxistest zu unterziehen. Natürlich erstmal nur mit dem GRW, sonst bin ich überfordert.  :think:

Sag Bescheid, wenn du mal eine Online-Testrunde machen willst.
Aber deine Großkampagne würde auch nicht umstellen. Was für Charaktere spielen deine Spieler da und wie hochstufig sind die?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 16:14
Was im DSA4-Forum relativ gut ankommt, ist die Ilaris-Probe. 3W20 und den mittleren Würfel nehmen.

Überhaupt kommt Ilaris ja (überraschend?) gut an. Hast du da mal reingeschaut?

Sag Bescheid, wenn du mal eine Online-Testrunde machen willst.

Bescheid! ;) Wollte 2019 sowieso mal Online-Testspielen. Alles weitere per PN (aber erst nachher, muss jetzt in Termine).

Aber deine Großkampagne würde auch nicht umstellen. Was für Charaktere spielen deine Spieler da und wie hochstufig sind die?

Es gibt ja zwei Gruppen
Beta-Helden: ca. 4000 - 6000 AP
Saga-Recken: ca. 10000 - 13000 AP
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 20.12.2018 | 16:33
Sehr gut finde ich z. b. die Verminderung der Parade. Wenn man das GRW liest, kann man sich schon vorstellen, dass ein Kampf einfach schneller gehen könnte.

Das ist allerdings auch wieder so ein Punkt, wo man geändert hat, ohne zu ändern.
Ein beidseitiger vergleichender Wurf oder ein Konstrukt wie QVAT wäre eine zielführendere, aber auch radikalere Lösung gewesen - da hängt ja schnell mal ein ganzer Rattenschwanz an weiteren Änderungen dran und dann geht das so oft bemühte Spielgefühl verloren...

gab es nie Anstalten etwas einfaches zu machen? Oder ist DSA von/fuer die Zielgruppe zu sehr ueber den simulatorischen Regelkern definiert u nicht ueber Aventurien als Spielwelt?

Wer "richtiges" DSA spielt, der ist sicher auch die Zielgruppe für das Regelwerk (mit allen auch hier wieder angeklungenen inneren Widersprüchen und verzerrter Wahrnehmung, was man da eigentlich macht).

Jene, die von dem Gesamtpaket hauptsächlich Aventurien wollen und auf die zugehörigen Regeln dankend verzichten können, spielen ohnehin schon längst verschiedene Konvertierungen, die in Sachen Spielstil in sehr unterschiedliche Richtungen gehen. Diese Richtungen bekäme man auch mit einem einfacheren Einsteiger- oder Alternativ-DSA nicht sinnvoll unter einen Hut.

Vor DSA5 gab es eine große Umfrage, wie ein zukünftiges DSA aussehen solle.

Ulisses ist z.B. sicher nicht an den 3W20-Proben gehangen, aber die Umfrage lieferte klare Resultate.

Das klare Resultat der Umfrage war doch, dass es kein klares Resultat gibt ;D
Sprich: Es gibt recht große Gruppen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen hinsichtlich dessen, was DSA ausmacht und was DSA sein sollte.
Insgesamt bedeutet das ein "weiter so", auch wenn man damit natürlich akzeptieren muss, dass viele (weiterhin) latent unzufrieden sein werden.

Ich bin froh, dass sie das nicht machen, denn dann wären die ganzen unverbesserlichen in andere Rollenspielsysteme geschwappt und hätten dort das Klima vergiftet.

 ~;D

DSA als unverzichtbares Filterelement für die restliche Rollenspielszene, das ist gut ;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 20.12.2018 | 16:47
Überhaupt kommt Ilaris ja (überraschend?) gut an. Hast du da mal reingeschaut?
(...)

Reingeschaut ja, gespielt nein. Für ein Fanwerk ist es wirklich beeindruckend und es hat recht gute Ideen.

Da ich aber nie eine Gruppe dafür finden werde, habe ich das Thema aber abgeschlossen. :)

(...)
Sehr gut finde ich z. b. die Verminderung der Parade. Wenn man das GRW liest, kann man sich schon vorstellen, dass ein Kampf einfach schneller gehen könnte. (...)

Jein. Auf niedrigen Stufen macht man konstanten aber niedrigen Schaden. Das hat den Vorteil, dass man die Helden nicht aus Versehen umbringt und dass jeder Kampf die Gruppe schwächt. Es ist aber in meiner Erfahrung nicht viel schneller.
Hohe Stufen habe ich noch nicht probiert. Man kann die Parade schon recht hoch schrauben und auch den Schaden erhöhen. Inwieweit das durchdacht ist, weiß ich nicht.

Es gibt ja zwei Gruppen
Beta-Helden: ca. 4000 - 6000 AP
Saga-Recken: ca. 10000 - 13000 AP

Ja, ich würde nicht umsteigen.  ^-^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 20.12.2018 | 16:48
Für eine ernsthafte Beteiligung ist mir das ganze hier von vorne bis hinten immer noch zuviel der alten "Forenmelodie":

"DSA4 ist ultraböse und das schlechteste Rollenspiel aller Zeiten!!!! Niemand auf der Welt kann es gutfinden oder mögen und keiner Spielt mit allen Regeln etc. [beliebige allgemeine Weisheit als Pseudofakt hier einfügen]
Und weil das allgemeiner Konsens ist, ist DSA5 im Vergleich zu 4 Supertoll 111elf"

Dazu der übliche unfaire Vergleich der DSA5 Basisregeln, mit den DSA4 Komplettregeln... (denn auch da gilt die alte Forenweisheit="Faktenwissen", daß das DSA4 Basisregelwerk - der eigentliche Bezugspunkt für den Vergleich mit dem DSA5 Basisregelwerk unspielbar und voll böse ist), denn auch das darf in keinem DSA4-Stiefelkreis fehlen...

Ich frage mich an der Stelle nur, wer überhaupt mal mit den DSA4 Basisregeln was größeres gespielt hat und wer in den letzten Jahren überhaupt noch DSA4 in irgendeiner "offiziellen" Version von euch spielt, wo es doch so furchtbar ist... Vermutlich keiner - warum also alte Kamellen wieder auspacken..?

Zuletzt:

Die niedrigere Parade war nicht die beste Methode Kämpfe rechnerisch zu verkürzen, dafür hätte man die Rüstungswerte senken müssen, nicht die Parade. So schön die simulation des Schadenabfangens ist, so enorm verlängert sie die Kämpfe, weil kaum entscheidene Treffer oder Wunden entstehen, wenn selbst Lederrüstungen den halben Schaden eines Schwert/Säbelhiebs abfangen... Alternativ hätte man Waffenschaden erhöhen (mind. verdoppeln) oder LE senken müssen um wirklich viele Kampfrunden einzusparen, denn die vielen Treffer ohne (nennenswerten und oft als Zusatzregel ignorierten) Effekt machen den Kampf erst richtig lang und frustran. 
Wer an sowas interessiert ist, kann ja mal ne Simulation mit 2 Kämpfern machen und dann an AT, PA, Initiative Rüstung und LE rumspielen...

Was  an 3W20 mit 3 Werten vergleichen und ggf. überworfene Werte vom "Punktekonto" Talentwert zu "bezahlen" (wobei das
Konto mit der Erschwernis noch zuvor verrechnet wurde) komplizierter sein soll, als z.B. D&Ds Eigenschaft + Wurf + Modifkatoren vs. Zielwert werde ich nie verstehen - meist muß man auch nur bei einer der 3 Zahlen überhaupt rechnen, weil die 70% mit 14 meist klappt...
Aber da hat man ja eine "bessere" Lösung in DSA5 gefunden 8]
Nein ernsthaft, das wollen manche doch einfach aus Prinzip hassen, während sie dann Hände voller Würfel in anderen Systemen nutzen...

Zitat
Aber wahrscheinlich seid ihr auch noch alle zu jung  ~;D, um euch an die Wartezeit zwischen DSA4-Basis-Box (18. Oktober 2001) und Götter&Dämomen (23. Oktober 2003) zu erinnern. Ja, es dauerte damals zwei Jahre, bis man überhaupt DSA4-Geweihte spielen konnte!


Jaein, wenigstens gab es ab bzw. kurz nach der Basisbox ein kurzregelwerk von Fanpro auf der Seite zum Download um Geweihte damit spielen zu können - das kaum einer das Ding heute kennt ist nicht Fanpros Problem, bis zum abschalten der Seite war es im Downloadbereich (ich habs noch irgendwo, auf der Platte ... ), aber wen interessiert sowas wo wir ja "wissen" mit DSA4 Basisregeln geht nix, mit 5 alles...  :q
 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 20.12.2018 | 16:57
Die niedrigere Parade war nicht die beste Methode Kämpfe rechnerisch zu verkürzen, dafür hätte man die Rüstungswerte senken müssen, nicht die Parade. So schön die simulation des Schadenabfangens ist, so enorm verlängert sie die Kämpfe, weil kaum entscheidene Treffer oder Wunden entstehen, wenn selbst Lederrüstungen den halben Schaden eines Schwert/Säbelhiebs abfangen...

Dafür hätte man erst mal wissen müssen, wo man mit dem System hin will. Eine bessere Simulation entfernt sich schnell deutlich von dem, was man in diesen Kontexten als Spieler erwartet und für einen Spielstil X braucht - und daneben hebt schon wieder die Gefahr der zu großen Änderung ihr hässliches Haupt...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.12.2018 | 17:08

Niemand auf der Welt kann es gutfinden oder mögen und keiner Spielt mit allen Regeln :q
kannst du mir Gruppen zeigen, die mit allem spielen ohne Spezialist für jeden Regelbereich?

Das so bezeichnete DSA4 Basis RW war kein Grundregelwerk sondern ein Light RW für Anfänger.

Zitat
Konto mit der Erschwernis noch zuvor verrechnet wurde) komplizierter sein soll, als z.B. D&Ds Eigenschaft + Wurf + Modifkatoren vs. Zielwert werde ich nie verstehen -
Verständlich, weil du hier 4 mit 7 Zahlen vergleichst und wohl bei DSA4 die Modifikatoren vergessen hast als auch das man das Ergebnis von jedem Wurf vs Attribut noch mal mit dem Taw verrechnen muß aka das sind 6 Rechenaktionen + Modifikationen aka 7.


Wenn ich würfle sind klappt mit 14 nicht unbedingt zutreffend, sondern eher wieviel Taw behältst du bei 14 über
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: zaboron am 20.12.2018 | 17:32
Weil man sich nicht gegen den Fackeln und Mistgabeln schwingenden Mob von fanatischen und erzkonservativen Fanboys durchsetzen kann.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Das richtig tolle Regelwerk ohne Rücksicht auf Fanboys und mit Learnings aus 20 Jahren DSA gibt es ja schon. Nennt sich Splittermond und ist ein paar Unterforen tiefer :)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 20.12.2018 | 17:38
Das richtig tolle Regelwerk ohne Rücksicht auf Fanboys und mit Learnings aus 20 Jahren DSA gibt es ja schon. Nennt sich Splittermond und ist ein paar Unterforen tiefer :)

Da muss man aber auch so ehrlich sein und anerkennen, dass der "Exilant" hier Sachen machen kann, die man dem "Daheimgebliebenen" nicht durchgehen lassen würde.

Splittermond konnte (und musste) den radikalen Neubeginn machen, der DSA verwehrt bleibt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.12.2018 | 17:49
Splittermond ist auch High Fantasy, DSA soll Low Fantasy sein...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: zaboron am 20.12.2018 | 17:55
Da muss man aber auch so ehrlich sein und anerkennen, dass der "Exilant" hier Sachen machen kann, die man dem "Daheimgebliebenen" nicht durchgehen lassen würde.

Splittermond konnte (und musste) den radikalen Neubeginn machen, der DSA verwehrt bleibt.
Klar aber Boba Fett's Post liest sich ja so als will er lieber einen radikalen Neubeginn.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 20.12.2018 | 17:58
Ja - und damit schießt er sich quasi automatisch selbst aus der (Kern-)Zielgruppe...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 20.12.2018 | 18:21


Dazu der übliche unfaire Vergleich der DSA5 Basisregeln, mit den DSA4 Komplettregeln... (denn auch da gilt die alte Forenweisheit="Faktenwissen", daß das DSA4 Basisregelwerk - der eigentliche Bezugspunkt für den Vergleich mit dem DSA5 Basisregelwerk unspielbar und voll böse ist), denn auch das darf in keinem DSA4-Stiefelkreis fehlen...

Also ich denke zunächst einmal nicht, dass die User hier DSA5 für den Heilsbringer halten, mich eingeschlossen. Allerdings mag ich eine Tendenz erkennen, dass DSA5 einiges besser gemacht hat.

Ne, das nicht. Allerdings: DSA4 Basisregelwerk war quasi obsolet und wurde komplett von Wege der Helden etc. substitutiert. Es war sogar afaik in einigen Punkten ein Parallelsystem. Bei DSA5 ist zumindest das GRW immer zu verwenden, es wird diesmal auch wirklich mit Optionalen und Fokusregeln gearbeitet, die vom GRW getrennt sind. Bei DSA4 war ja gerade das Problem, dass zwar eine Optionalität angepriesen wurde, diese in der Praxis aber nur mühsam zu realisieren war, weil viele versteckte Bezüge und Verweise in anderen Regelteilen enthalten waren. Das heisst, wenn du etwas gestrichen hast, konnte es sein, dass du an anderen Stellen ebenfalls nacharbeiten musstest. Das macht DSA5 also mE derzeit besser.


Zitat
Zuletzt:

Die niedrigere Parade war nicht die beste Methode Kämpfe rechnerisch zu verkürzen, dafür hätte man die Rüstungswerte senken müssen, nicht die Parade.

Generell ist eine aktive PA auch keine Ideallösung, war aber offenbar laut Umfrage den Spielern "wichtig". Also hat man es halbherzig geändert. Nicht desto weniger, war eines der Hauptprobleme von DSA4 Kämpfen ihre unglaubliche Paradelastigkeit sowie die Manöver-Strafe für misslungene Angriffe. Das begünstigte nur Builds, die letztlich nicht wirklich angreifen wollten. Was Kämpfe auch eher nicht beschleunigt.

Zitat
Was  an 3W20 mit 3 Werten vergleichen und ggf. überworfene Werte vom "Punktekonto" Talentwert zu "bezahlen" (wobei das
Konto mit der Erschwernis noch zuvor verrechnet wurde) komplizierter sein soll, als z.B. D&Ds Eigenschaft + Wurf + Modifkatoren vs. Zielwert werde ich nie verstehen - meist muß man auch nur bei einer der 3 Zahlen überhaupt rechnen, weil die 70% mit 14 meist klappt...
Aber da hat man ja eine "bessere" Lösung in DSA5 gefunden 8]
Nein ernsthaft, das wollen manche doch einfach aus Prinzip hassen, während sie dann Hände voller Würfel in anderen Systemen nutzen...

Es ist kaum möglich die Schwierigkeit einer Probe abzuschätzen. Dazu gab es selbst in dsa4.de Ausführungen von den Brains dort, dass eine Probe +0 eben nicht eine "einfache" Probe ist. Für die Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt es gar Tools zum Download. Der SL kann so nicht wirklich sinnvoll festlegen, wie hoch ein Zuschlag sein soll. Das ist das eigentliche Problem an der Sache, nicht das handling am Tisch.
Natürlich ist die Lösung von DSA5 nicht besser, da der Grundmechanismus derselbe ist. Es war nur auch wieder "so gewünscht".
 

Zitat
Jaein, wenigstens gab es ab bzw. kurz nach der Basisbox ein kurzregelwerk von Fanpro auf der Seite zum Download um Geweihte damit spielen zu können - das kaum einer das Ding heute kennt ist nicht Fanpros Problem, bis zum abschalten der Seite war es im Downloadbereich (ich habs noch irgendwo, auf der Platte ... ), aber wen interessiert sowas wo wir ja "wissen" mit DSA4 Basisregeln geht nix, mit 5 alles...  :q

Das war afaik fanware von Nandurion. Fanpro hat dazu gar nichts gemacht. So dass man immer noch schlussfolgern kann: DSA5 GRW hat einige Dinge besser gemacht, als DSA4 Basis.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 20.12.2018 | 21:35
Dafür hätte man erst mal wissen müssen, wo man mit dem System hin will.

DAS ist auch ein zentrales Problem. Entweder sie wissen es nicht oder sie kommunizieren es nicht. Mir fehlt da auch ein (kommuniziertes) Konzept. Was will DSA 5 eigentlich?

Nicht desto weniger, war eines der Hauptprobleme von DSA4 Kämpfen ihre unglaubliche Paradelastigkeit sowie die Manöver-Strafe für misslungene Angriffe. Das begünstigte nur Builds, die letztlich nicht wirklich angreifen wollten. Was Kämpfe auch eher nicht beschleunigt.
Ja, leider. Ich hatte mal ein "spannendes Duell" zwischen dem Top-Duellanten der Gruppe (Paradewaffen-PA-Monster) gegen einen vergleichbar gestrickten Typen etabliert. Ich hab´s nicht besser gewusst. Hätte ich den Typen nicht völlig blöde agieren lassen, würde das Duell immer noch stattfinden, weil beide Werte von um die 30 hatten in ihrer PA.

Es ist kaum möglich die Schwierigkeit einer Probe abzuschätzen. Dazu gab es selbst in dsa4.de Ausführungen von den Brains dort, dass eine Probe +0 eben nicht eine "einfache" Probe ist. Für die Wahrscheinlichkeitsrechnung gibt es gar Tools zum Download. Der SL kann so nicht wirklich sinnvoll festlegen, wie hoch ein Zuschlag sein soll. Das ist das eigentliche Problem an der Sache, nicht das handling am Tisch.
Natürlich ist die Lösung von DSA5 nicht besser, da der Grundmechanismus derselbe ist. Es war nur auch wieder "so gewünscht".

1. Ja, so ist es. Und ich erlebe heute noch SL, die das mit den Proben nicht durchblickt haben. Ich habe dieses Wahrscheinlichkeitsberechnungstool noch auf dem Rechner. Das war eine Offenbarung damals und hin und wieder nutze ich es, um Erfolgswahrscheinlichkeiten abzuschätzen.
2. Meinst du, dass es so gewünscht war? Also 3w20 okay, aber diese komische Rechnerei ist doch neu?

Für eine ernsthafte Beteiligung ist mir das ganze hier von vorne bis hinten immer noch zuviel der alten "Forenmelodie":

Das empfinde ich gerade überhaupt nicht, da die Diskussion wenig bis gar nicht vergiftet ist. Die von dir unterstellte Schärfe sehe ich so nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Quendan am 20.12.2018 | 21:42
Das war afaik fanware von Nandurion. Fanpro hat dazu gar nichts gemacht. So dass man immer noch schlussfolgern kann: DSA5 GRW hat einige Dinge besser gemacht, als DSA4 Basis.

Ich weiß jetzt nicht genau um welches PDF es ging, aber Nandurion wurde erst lange nach Einführung von DSA4 gegründet (nach der Einstellung von Alveran). Von denen kann es also nicht gewesen sein.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 20.12.2018 | 22:10
Ich finde auch, dass die Diskussion hier recht entspannt geführt wird  :d

Also mein Kenntnisstand zum Thema Geweihte nach Basisregeln DSA4 ist folgender:

- DSA4 Basis hatte keine Geweihtenregeln
- Eine Fanpro Download SH dazu ist mir nicht bekannt
- Es gab dazu eine Nandurion SH von 2012 (!): https://webzine.nandurion.de/2012/08/26/geweihte-nach-basisregeln/ (https://webzine.nandurion.de/2012/08/26/geweihte-nach-basisregeln/)

2. Meinst du, dass es so gewünscht war? Also 3w20 okay, aber diese komische Rechnerei ist doch neu?
3W20 kam als Umfrageergebnis raus. Das wollten die Spieler unbedingt haben. Was meinst du mit Rechnerei? Es hat sich nicht so viel geändert, man gleicht die drei Teilproben immer noch mit dem Fertigkeitswert aus.
Neu ist jedoch:
- Erschwernisse gehen auf jede der drei Eigenschaften. Eine Probe -1 auf Eigenschaften 14/12/11 wird auf 13/11/10 gewürfelt.
- Minus ist das DSA4 Plus was die Probenerschwernis angeht.
- Die TaP* werden nun nicht mehr so feingranular verwendet, sondern in 3-er Stufen (sog. Qualitätsstufen). Es ist also egal ob man 1 oder 3 TaP* übrig gehalten hat, beides Mal hat man die Probe mit Qualitätsstufe 1 bestanden. Es gibt insgesamt 6 Qualitätsstufen.
- eine Probe +0 gilt übrigens als "anspruchsvoll"  :D

Die Qualitätsstufen können nun für Vergleichsproben verwendet werden (Gegner muss mehr QS erreichen als du) oder spielen eine Rolle zB in Fokusregeln, wo der Effekt von bestimmten Aktionen abhängig von den Qualitätsstufen ist.

Das kann man nun bewerten wie man will. Meines Erachtens ist es vorteilhaft die Feingranularität gegen abgestufte Effekte zu ersetzen. Das macht die Handhabe am Spieltisch einfacher. Fazit: Wenn 3W20 schon must-have war, haben sie es mE sinnvoller umgesetzt als im Vorgänger. Eine Ideallösung ist es aber immer noch nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 21.12.2018 | 07:48
"Rechnerei" ist der falsche Ausdruck. Aber das -1 auf die Eigenschaften zu verteilen, statt einfach nur den Wert zu mindern (wie bei DSA 4 und den Vorgängern) ist aus meiner Sicht unintuitiver. Mag aber auch eine Gewohnheitssache sein.

Ich weiß noch nicht, was ich von den Qualitätsstufen halten soll. Einerseits eine Vereinheitlichung, ja. Andererseits gibt es eine relativ strikte Begrenzung. Ich hatte beim Lesen des GRW damals den Eindruck, dass da das Ende der Fahnenstange schnell erreicht ist. Außerdem muss eben erst das Probenergebnis wieder in eine QS "umgerechnet" werden. Sicherlich wird das auf Dauer kein Problem sein, aber dann könnte man doch gleich einfach den übrigbehaltenen Wert als Vergleich nehmen. Wobei da natürlich die Granulierung eine Rolle spielt und ich verstehen kann, wenn man es gröber einteilen will. Auf der anderen Seite hat man dann aber SF mit +1/-1 Boni, die gefühlt keinen Unterschied machen.



Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 21.12.2018 | 09:40

Ich weiß jetzt nicht genau um welches PDF es ging, aber Nandurion wurde erst lange nach Einführung von DSA4 gegründet (nach der Einstellung von Alveran). Von denen kann es also nicht gewesen sein.

Das war afaik fanware von Nandurion. Fanpro hat dazu gar nichts gemacht. So dass man immer noch schlussfolgern kann: DSA5 GRW hat einige Dinge besser gemacht, als DSA4 Basis.

Ich schrieb nicht von Nandurion, sondern von Fanpro. Und von der BasisBOX. Das war so lange vor Nandurion... Klar kenne ich die Geweihtenspielhilfe von Nandurion, aber die meinte ich nicht, sondern ein Textfile daß seit Anfang der 2000er zwischen all den Vorschaudownloads von FANPRO zu beziehen war und in welchem eine „Zwischenlösung“ für Geweihte mit den Basisregeln auf reiner Mirakelbasis geboten wurde... Das Ding war nichtmal PDF, sondern ein schreibgeschütztes Textfile...
Und ja, ich weiß wer Quendan ist, aber auch wenn er das Ding nicht zu kennen scheint/behauptet gab es das trotzdem, ich habs auf einem Rechner und schaue mal, wie es heißt...

Ne, das nicht. Allerdings: DSA4 Basisregelwerk war quasi obsolet und wurde komplett von Wege der Helden etc. substitutiert.

Darum geht es ja gar nicht, sondern ich mir geht es darum, daß gern behauptet wird, mit dem 4er Basisregelwerk könne man nicht ALLEiN spielen, mit dem 5er schon. Ob das 4er obsolet wird, mit den Wege-Bänden ist dabei egal, wenn man die Spielbarkeit der Basisregelwerke vergleicht...



Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 21.12.2018 | 17:26
Das ist mir tatsächlich unbekannt. Naja, dann wäre es aber auch recht seltsam so post KKO, wo man ja ausdrücklich die Liturigen eingeführt hat. Nicht desto weniger kann man dem DSA5 GRW nicht absprechen, mehr Optionen zu bieten, als DSA4 Basisbox.

Natürlich kann man mit den DSA4 Basisregeln alleine spielen ebenso wie DSA5 GRW. Ich muss allerdings sagen, dass die Kritik eher umgekehrt erlebe: die DSA4.1 diehard Fans vergleichen DSA5 GRW ja eben nicht mit DSA4 Basis, sondern mit den "Wege des..." Bänden. Und beschweren sich dann, dass DSA5 nicht vollständig sei und man damit "nicht spielen könne", weil "50% der Geweihten fehlen...und die Druiden etc."

"Rechnerei" ist der falsche Ausdruck. Aber das -1 auf die Eigenschaften zu verteilen, statt einfach nur den Wert zu mindern (wie bei DSA 4 und den Vorgängern) ist aus meiner Sicht unintuitiver. Mag aber auch eine Gewohnheitssache sein.

Ich weiß noch nicht, was ich von den Qualitätsstufen halten soll. Einerseits eine Vereinheitlichung, ja. Andererseits gibt es eine relativ strikte Begrenzung. Ich hatte beim Lesen des GRW damals den Eindruck, dass da das Ende der Fahnenstange schnell erreicht ist. Außerdem muss eben erst das Probenergebnis wieder in eine QS "umgerechnet" werden. Sicherlich wird das auf Dauer kein Problem sein, aber dann könnte man doch gleich einfach den übrigbehaltenen Wert als Vergleich nehmen. Wobei da natürlich die Granulierung eine Rolle spielt und ich verstehen kann, wenn man es gröber einteilen will. Auf der anderen Seite hat man dann aber SF mit +1/-1 Boni, die gefühlt keinen Unterschied machen.

Da bin ich auch noch nicht sicher, denke aber, dass Stufen im Ergebniss sinniger sind, als der Unterschied zwischen 11 und 12 TaP*. Es bringt mE ein gewisses Maß an Ordnung und Kategorien ein. viel umrechnen musst du mE nicht. Die Faustregel ist: alle 3 Punkte steigt die Stufe um 1. Also 0-3 = QS1, 4-6 = QS2 etc. Ich denke, der Vorteil liegt insb. darin, dass ich für die 6 QS Stufen mir jeweils eigene Wirkungen der Probe in eben abgestuften Kategorien ausdenken kann. Das ist etwas schwieriger bei feingranularen TaP*. Zudem ist das Würfelglück etwas mehr abgemildert, oder? Ich muss immerhin 3 Punkte mehr erreichen, um einen QS-Sprung zu machen. Insbesondere bei vergleichenden Proben kommt es so nicht mehr auf 1 TaP* mehr an.



zu den Boni/Mali:

Wenn ich mir mal Weg der Kontoristin willkürlich herausgreife, heisst das eine Erleichterung von 1 auf Handel (Buchhaltung). Das bedeutet in DSA 5 aber, dass ich jede an der Probe beteiligte Eigenschaft um 1 erhöhen darf. Ich erhalte also de facto 3 Fertigkeitspunkte mehr. Zumindest nach meinem Verständnis.

Aber durchaus denkbar, dass da weniger mächtiges dabei ist.
Andererseits hey, seit je her wurde in DSA4 nach mehr profanen SF geschrien  ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 23.12.2018 | 19:44
Nur der Vollständigkeit halber, weil ich ein paar Tage brauchte um das File auf einer meiner Sicherungsplatten herauszusuchen...

Das Ding hieß:
„GD4 Vorab Geweihte“ und war ein schreibgeschützes Textfile

Hab da seit langem mal wieder reingeschaut, es hatte für eine Auswahl der Kirchen „Vorabprofessionen“ (Romdra, Phex, Hesinde und noch eine Handvoll) und Mirakel, des weiteren bot es die Möglichkeit KKO Liturgien einzubinden... Insofern war das Ding gar nichtmal schlecht, zu seiner Zeit, als kostenloser Fanservice 2002 oder so. Allerdings, wenn man ganz klein haarspalten will, ist es weder extra für die Basisbox noch für die „Schwerter und Helden“ Box, sondern ein Modul für beides. Auch dies nur der Vollständigkeit halber...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Quendan am 23.12.2018 | 20:42
Zitat
Und ja, ich weiß wer Quendan ist, aber auch wenn er das Ding nicht zu kennen scheint/behauptet gab es das trotzdem, ich habs auf einem Rechner und schaue mal, wie es heißt...

Ich hab nichts behauptet und dich auch gar nicht angezweifelt was seine Existenz angeht. Da hat du mich glaube ich falsch verstanden. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass es nicht von Nandurion gewesen sein kann (wie hier von anderen gemutmaßt)  gemäß deiner Beschreibung als Fanpro-Download. :)

In der Fanpro-Zeit um die es ging war ich übrigens noch gar kein Autor, da hab ich eh nicht alles mitgekriegt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 24.12.2018 | 02:54
Zitat
Ich hab nichts behauptet und dich auch gar nicht angezweifelt was seine Existenz angeht. Da hat du mich glaube ich falsch verstanden. Ich hab nur darauf hingewiesen, dass es nicht von Nandurion gewesen sein kann (wie hier von anderen gemutmaßt)  gemäß deiner Beschreibung als Fanpro-Download. :)

In der Fanpro-Zeit um die es ging war ich übrigens noch gar kein Autor, da hab ich eh nicht alles mitgekriegt.

So war das auch nicht gemeint, das war eher vorbereitend in der Sorge, daß mir eh keiner glaubt, sobald ein Ex-Redaktionsmitglied (egal welcher Redaktionsgeneration) etwas schreibt, was man als Gegenaussage verstehen könnte...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 24.12.2018 | 14:26
Naja gut, das läuft auf einen eher akademischen Diskussionspunkt hinaus. Wenn die Regeln, wie du selber sagst, kaum bekannt waren zudem noch Anfang der 2000er. Da wurden die INet-Leitungen gerade einmal bezahlbarer. Ist also schon mal ungünstiger als DSA5 GRW, dass die Gewihtenregeln enthält.

Ich muss auch ehrlich sagen, ich habe keine Guppe erlebt, die DSA4 nach dem Basisbuch gespielt hätte. Der Meinungsstand in der Forosphäre damals war durchgängig: DSA4 Basis muss man nicht kaufen.

Und nachwievor vergleichen die 4er Fans den Releasestand von 5 mit dem (vollständigen und überdetaillierten) von 4.1.

Das wirkt insofern etwas befremdlich, da alleine die 4.0 Boxen über mehrere Jahre verteilt released wurden. Allein der Stand Schwerter&Helden bis Götter&Dämonen dauerte von Mai 2002 bis Oktober 2003.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Roach am 24.12.2018 | 20:14
Das bedeutet in DSA 5 aber, dass ich jede an der Probe beteiligte Eigenschaft um 1 erhöhen darf. Ich erhalte also de facto 3 Fertigkeitspunkte mehr. Zumindest nach meinem Verständnis.

Das 3W20-System von DSA bietet für den Laien so einige Fallstricke. Im Endeffekt sind drei Fertigkeitspunkte deutlich effektiver als ein +1 auf jede einzelne Eigenschaft. Mit den drei Punkten könnte ich nämlich auch, wenn erforderlich und durch eine gelungene Probe in einem anderen Teil abgefedert, einen um zwei Punkte versiebten Teil ausgleichen. Was mit nur +1 auf jede einzelne Eigenschaft nicht funktionieren würde.

Im Endeffekt würde ich eher schätzen, dass ein +1 auf jede einzelne Eigenschaft effektiv so ungefähr zwei Talentpunkten entspricht. Um das genau sagen zu können, müsste aber jemand einmal die genauen Zahlen durchrechnen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 24.12.2018 | 23:15
Das richtig tolle Regelwerk ohne Rücksicht auf Fanboys und mit Learnings aus 20 Jahren DSA gibt es ja schon. Nennt sich Splittermond und ist ein paar Unterforen tiefer :)

Ups, da hast du ja glatt mal getroffen... denn genau das wäre derzeit Spielsystem (und Spielwelt) meiner Wahl.
(komme derzeit nicht zum Leiten, da ich 2 Runden habe, die zu viel Spaß machen, als das ich Konkurrenz generieren möchte). Die Alternative wäre Midgard. DSA5 wäre keine Alternative (warum führe ich gerne aus, ist hier aber nicht Thema)

Ja - und damit schießt er sich quasi automatisch selbst aus der (Kern-)Zielgruppe...

Ich bin und war nie Zielgruppe für Das schwarze Auge (gemeint ist System, nicht Spielwelt (Aventurien))
Zumindestens nicht in den letzten 25 Jahren...
DSA5 hat aber erreicht, dass ich mich wieder mit dem System beschäftigt habe. Und es gespielt habe.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 24.12.2018 | 23:47
Für eine ernsthafte Beteiligung ist mir das ganze hier von vorne bis hinten immer noch zuviel der alten "Forenmelodie"
Ich frage mich, warum Du Dich dann doch ernsthaft damit auseinandersetzt...
Nicht falsch verstehen - ich finde das gut!

Zitat
"DSA4 ist ultraböse und das schlechteste Rollenspiel aller Zeiten!!!! Niemand auf der Welt kann es gutfinden oder mögen und keiner...

Nee, nee, das hast Du falsch verstanden... Das schwarze Auge (in allen Versionen) ist das Ultraböse und auch das schlechteste Rollenspiel aller Zeiten...
(und bevor es jemand falsch versteht: Das ist ironisch gemeint und NICHT ernst gemeint!)

Im Ernst: die Zeit, in der hier „Das schwarze Auge“ über alle Maßen schlechteredet wurde, ist doch lange vorbei.
Natürlich existiert hier eine eher kritische Betrachtungsweise, einfach, weil Tanelorn mehr von den Rollenspiern frequentiert wird, die nicht „Das schwarze Auge“ spielen und die begeisterten DSA-Spieler eher in anderen Foren zu finden sind.
Und insofern wirst Du hier auch wenige finden, die lange DSA4 gespielt haben und deswegen lieber bei dem System bleiben, daihnen vertraut ist. Für die meisten wäre die Einarbeitung von DSA4 oder DSA5 gleich groß im Aufwand. Da DSA5 aber neu ist und quasi alle bei Null anfangen mussten, ist einfacher, da mitzugehen, als sich in ein System reinzuarbeiten, bei dem sie von anderen Veteranen geschulmeistert werden können.
Das ist insbesondere bei DSA relevant, weil das System für seine Argumentationen um Deutungshoheiten nicht unbekannt ist. Allein da bietet DSA5 für viele einen Vorteil, ganz ab von der Qualität der Spielregeln.
Denn es erlaubt mir einen Wiedereinstieg in DSA und Aventurien, ohne dass ich mich mit irgendwelchen Besserwissern herumschlagen muss, die mir vorschreiben wollen, wie ich das Spiel zu spielen habe und wie die Spielwelt auszusehen hat - und bevor das zu Mißverständnissen führt: Nein, ich sage NICHT, dass alle oder die Mehrheit der DSA4-Spieler so sind und natürlich findet man solche Besserwisser auch in ausreichender Zahl in anderen Systemen oder auch in anderem Medien...
...trotzdem ist das ein gefühlter Vorteil für die Leute, die DSA irgendwann den Rücken gekehrt und sich anderen Systemen zugewandt haben, die aber eigentlch durchaus gern wieder in Aventurien spielen würden. Und davon gibt es eine Menge - siehe die diversen Versuche Aventurien mit anderen Systemen spielbar zu machen (zB Savage Aventurien).

Zitat
Dazu der übliche unfaire Vergleich der DSA5 Basisregeln, mit den DSA4 Komplettregeln...

Entschuldige, aber was erwartest Du?
Als die meisten ihre Vergleiche (und Bewertungen) gemacht haben, war nicht viel mehr verfügbar als die DSA5 Basisregeln. Und DSA5 Komplettregeln existieren immer noch nicht.
Dementsprechend konnte man von DSA5 kaum anderes zur Bewertung nehmen.
Von DSA5 existierte aber nun mal das Wissen und die Erfahrung vom Komplettregelwerk.
Natürlich ist das in einigen Aspekten nicht zielführend! Aber für eines war das schon zielführend: Für einen Eindruck, was sich vielversprechender „anfühlt“. Und damit meine ich nicht, dass die Entscheidung automatisch DSA5 heissen muss, sondern nur, dass man einen Eindruck hat, wie sich das Regelwerk anfühlt und dann entscheiden muss, was man damit anstellt. Das kann auch „ich bleib beim alten“ sein.

Das ist übrigens in meinen Augen das entscheidende in vielen Debatten über DSA5...
Man muss sich irgendwann entscheiden und dann mit der Entscheidung leben.
Und die Entscheidung findet in dem Moment, in der sie getroffen wird, mit dem Material statt, was man zur Verfügung hat. Und das ist meistens immer nur das Grundregelwerk.
Wer kauft sich denn schon eine Schubkarre voll Regelwerk, um dann zu entscheiden „och nö, Splittermond nehmen wir nicht, wir bleiben doch beim alten System“ (um mal von Das schwarze Auge“ wegzugehen und damit aufzuzeigen, dass das nicht nur DSA4&5 betrifft....)
Man sieht sich die Grundregeln an, entscheidet und lebt dann damit. Dann investiert man ggf. mehr und findet heraus, ob die Entscheidung gut war oder ob man sie bereut.
Und ich glaube, hier tritt das Problem auf:
Ich möchte nicht abschätzen müssen, wie oft das schief geht aber das neue dann trotzdem erst mal weitergespielt wird (weil man Geld ausgegeben hat, bei den mitspielern Überzeugungsarbeit geleistet hat, -...)
Dementsprechend tritt man danach aber auch argumentativ auf und verteidigt vielleicht seine Entscheidung über Gebühr, weil man sonst ja zugegeben hat, dass man viel Geld, Zeit und Arbeit fehlinvestiert hat.
Und andersherum treten auch die, die beim alten bleiben argumentativ konservativer auf, als das vielleicht sein müsste - eben, weil man sonst das Gefühl hat, man würde in Erkärungsnot kommen, warum man das alte Zeug lieber spielt.
Dass es für beide Entscheidungen gute Argumente - die unabhängig von einander gültig sein können - geben kann, scheint niemand zu sehen.

Zitat
Was  an 3W20 mit 3 Werten vergleichen und ggf. überworfene Werte vom "Punktekonto" Talentwert zu "bezahlen" komplizierter sein soll, als z.B. D&Ds Eigenschaft + Wurf + Modifkatoren vs. Zielwert werde ich nie verstehen

Da kann ich ein bisschen helfen:
1. Wird bei D&D in der Regel W20 + fester Bonus gerechnet (weil im den Bonus bereits alle Modifikatoren bereits vorbereitend kalkuliert wurden) und das wird mit dem Zielwert (der in der Regel 15 oder 20 beträgt) verglichen. Ausnahme: Kampf, da ist der Zielwert abhängig vom Gegner. Aber da funktioniert es bei Das schwarze Auge ja auch anders. Das funktioniert wirklich etwas schneller, als 3 Würfelresultate mit Zielwerten zu vergleichen, ggf. Differenzen zu ermitteln und deren Summe dann mit den Talentpunkten zu verrechnen.
Ich sage bewusst „etwas“ - siehe dazu unten mein Fazit
2. wird es unnötig kompliziert, wenn die Werte extrem werden. Z.B. Wenn man so hohe Attribute und Talentpunkte hat, dass man eigentlich nur noch durch einen Patzer scheitern kann - man dann aber Handlungen macht, die Erfolgsgrade im Probenresultat erfordern.
3. ist einer meiner Hauptkritikpunkte, dass die DSA Talentprobe in ihrer Erfolgswahrscheinlichkeiten im Spiel nicht abschätzbar ist. Das ist bei D&D viel einfacher zu kalkulieren. Und ich möchte für meinen Charakter eigentlich wissen, wie meine Chancen stehen, wenn ich etwas versuche (Ausnahme: der Charakter kann es nicht einschätzen, aber dann würdelt ja eh der Meister...).
Aber bevor Du das als Angriff wertest und in die Verteidigungshaltung gehst:
Fazit dazu:
Die Komplexität der Probe ist meiner Meinung nach eine Frage der Gewöhnung. Wenn man ein System viel und lang spielt, dann geht jede Probe leicht von der Hand. Dann kann man auch Rolemaster oder „Ruf des Warlock“ schnell abwickeln. Muß ich mich jedesmal reindenken, ist jede Probe mit Kopfrechnen verbunden und fühlt sich clumsy an. Die 3W20 Probe kann man abwickeln und mit Gewöhnung geht das auch schnell.
Damit habe ich nie ein Problem gehabt, auch wenn ich andere Systeme als einfacher empfinde.

Zitat
Nein ernsthaft, das wollen manche doch einfach aus Prinzip hassen, während sie dann Hände voller Würfel in anderen Systemen nutzen...
Hier nimmst Du Äpfel und Birnen und wirfst Sie zusammen oder? Erst nimmst Du D&D (Mit 1W20) als Vergleich und wirfst den D&D Spielern dann vor, sie würden mit Händen voller Würfel ihr System nutzen? D&D ist kein Poolsystem!
Ich empfinde diese Argumentation als nicht besonders integer...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 25.12.2018 | 09:02
Wer kauft sich denn schon eine Schubkarre voll Regelwerk, um dann zu entscheiden „och nö, Splittermond nehmen wir nicht, wir bleiben doch beim alten System“ (um mal von Das schwarze Auge“ wegzugehen und damit aufzuzeigen, dass das nicht nur DSA4&5 betrifft....)
Man sieht sich die Grundregeln an, entscheidet und lebt dann damit. Dann investiert man ggf. mehr und findet heraus, ob die Entscheidung gut war oder ob man sie bereut.
Und ich glaube, hier tritt das Problem auf:

Also als ich alter DSA1-Spieler, der nur selten DSA2 in den frühen Tagen bei anderen SLs miterlebt hatte, aus Nostalgiegründen bei DSA4.0 mal reinschnuppern wollte (und das war noch lange bevor die Götter-Box raus war), wurde mir sowohl in den Foren als auch im Rollenspielladen mitgeteilt, dass die Grundbox nur für Rollenspiel-Neulinge sei, und sowieso nicht zum "echten" System kompatibel.

Ich habe sie dann auch ausgelassen. Ich wollte dann mit ein paar Freunden Charaktere erstellen, was schon sehr mühsam war. Ich kann mich aber erinnern, dass ich einige der Regeln wie Kampfdistanzzonen echt interessant fand.
Ich hatte ja auch viel Rolemaster-Erfahrung. Mich hat nichts abgeschreckt. Allerdings haben wir nie die Charaktere für alle Mitspieler fertiggekriegt. Stattdessen habe ich 15 Jahre Settingmaterial via eBay erworben und nachgelesen. Und für den Spieltisch das eben erschienene Savage Worlds entdeckt und lieben gelernt.

DSA4.0-Basisbox (plus DSA4.1-Gesamtregelwerk) ist eines der wenigen DSA-Sachen, die ich nicht besitze.

Jahre später habe ich dann übrigens DSA4.1 bei anderen SL tatsächlich gespielt. Kann man machen. Im Vergleich zu vielen anderen Systemen ist es halt Riesenaufwand für wenig dadurch gegebenen Mehrwert. Außer man hat natürlich das Regelwerk auswendig gelernt und/oder finanziell über seine Verhältnisse darin investiert, dann hat man einen guten Grund die teuer erworbenen Felle nicht davon schwimmen sehen zu wollen.

Die 3W20-Probe finde ich übrigens hauptsächlich deshalb umständlich, weil mein Blick zwischen 3 Attributwerten, 3 Würfelergebnissen und dem Talentwert selbst hin und herwechseln muss.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: sindar am 25.12.2018 | 11:22
Wobei wir damals DSA4.1 wirklich SEHR entspannt gespielt haben (mit wenigen Ausnahmen). Wir haben da nach meinem Eindruck eher "Handwedeln mit DSA-Geschmack" als "DSA4.1 nach Buch" gespielt. Sowas mag ich. :)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: aikar am 25.12.2018 | 11:44
Zitat
Was  an 3W20 mit 3 Werten vergleichen und ggf. überworfene Werte vom "Punktekonto" Talentwert zu "bezahlen" komplizierter sein soll, als z.B. D&Ds Eigenschaft + Wurf + Modifkatoren vs. Zielwert werde ich nie verstehen
Bei DSA hast du meistens auch einen Modifikator (durch die Schwierigkeit).
d.h. du musst 3 x würfeln und 4 x rechnen (Talentwert+/- Modifikator und dann dreimal Verrechnung mit dem Wurf).

Bei D&D musst du 1 x Würfeln und 1x rechnen. Bei D&D5 gibt es nichtmal mehr Modifikatoren, da rechnest du nur mehr Wurf+Eigenschaft (+Übung, aber das ist auf den Charakterbögen schon zusammengezählt) und vergleichst es mit dem Modifikator.

Viele Leute sind außerdem bei Additionen schneller als bei Subtraktionen (die du bei DSA brauchst).

Was für mich DSA4.1 ruiniert hat, waren aber eigentlich nicht wirklich die Spielerregeln, sondern dass sie auch in praktisch vollem Umfang für NSCs anzuwenden sind. Was in komplexen NSC-/Monster-Profilen, aufwändiger Buchhaltung bei größeren Gegnergruppen, viel Vorbereitung und praktisch unmöglicher Improvisation resultierte.
Und das hat leider auch DSA5 nicht wirklich behoben.

Wobei wir damals DSA4.1 wirklich SEHR entspannt gespielt haben (mit wenigen Ausnahmen). Wir haben da nach meinem Eindruck eher "Handwedeln mit DSA-Geschmack" als "DSA4.1 nach Buch" gespielt. Sowas mag ich. :)
So funktioniert natürlich jedes System. Scheitert leider, sobald du auch nur einen Regelfetischisten in der Gruppe hast.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: zaboron am 25.12.2018 | 12:27


So funktioniert natürlich jedes System. Scheitert leider, sobald du auch nur einen Regelfetischisten in der Gruppe hast.
Ich halte dagegen, wenn es für eine Gruppe einfacher ist handzuwedeln als das System zu nutzen zeigt es eher dass das System eben nicht funktioniert.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: aikar am 25.12.2018 | 13:31
Ich halte dagegen, wenn es für eine Gruppe einfacher ist handzuwedeln als das System zu nutzen zeigt es eher dass das System eben nicht funktioniert.
Das brauchst du nicht gegenzuhalten, da sind wir einer Meinung ;) Ich meinte nur eben, dass man mit Handwedeln natürlich jedes System soweit zurechtbiegen kann, dass man es spielen kann.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.12.2018 | 14:00
Nur warum sollte man das tun?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Irian am 25.12.2018 | 14:40
Die praktische Unmöglichkeit, wirklich Erfolgschancen einschätzen zu können, war auch für mich immer das Hauptproblem mit dem DSA System (egal welche Version, obwohl ich insgesamt DSA 4.1 noch ok fand - war einfach mehr wie GURPS, nur unnötig viel komplizierter).

 Klar, gaaanz grob hatte man ne Idee, aber bei anderen Systemen ist das deutlich angenehmer. Wenn ich mit einem W20 auf "18 oder drunter" würfeln muß, weiß ich, wie die Chancen sind. Wenn ich mit 3W6 auf 10 oder weniger würfeln muß, kann ich mir das auch denken. Aber bei DSA 3W20 auf 13, 14 und 10 plus 2? Öhm... Jaaa... Und das beste, was die Leute scheinbar gefunden haben dafür, sind ewige Tabellen. Ne simple Formel o.ä. scheint sich da kaum anzubieten (insb. wenn ich mich richtig erinnere, dass Mali leicht anders funktionieren als Boni... Aua).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 26.12.2018 | 10:08
@ Roach:

Danke für den Hinweis, du hast Recht. Die neue Probenmechanik ist nicht mit einem Bonus von +3 auf den Fertigkeitswert gleichzusetzen, sondern schlechter.

----

Ich sehe allgemein wenig Benefit mit dem 3 Eigenschaften, die in die Probe einfließen. In DSA4 führte das zu den berühmten Dump-Stats, weil es zB für den Fernkämpfer nicht so wichtig war FF zu steigern. IN und KK waren wichtiger, da sie mehr Basiswerte erhöhten und zudem auch in mehr Talenten eine Rolle spielten.
Wenn man es schon so detailliert machen wollte, hätte man doch eher zu Talentgruppen Basiswerten gegriffen, ähnlich wie beim Kampf.
Meines erachtens wäre es ausreichend gewesen eine Eigenschaft als dominant zu definieren und eine Probe auf Eigenschaft + Fertigkeitswert (wie auch immer man das nun verrechnet) abzuhandeln.

Gerne mit austauschbaren Eigenschaften, zB Klettern:

KL +Klettern: Wie ist der Einbrecher hier reingekommen?
KK +Klettern: Ich muss möglichst schnell da hoch kommen.
KO +Klettern: Ich muss auf einer langen, aber wenig komplizierten Kletterstrecke ohne Pause durchkommen.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 26.12.2018 | 13:09
Bezüglich dem +/- Unterschied bei DSA5 das ist als relativer Neuling auch für mich angenehm gewesen. Für mich ist es halt intuitiver wie aus anderen Systemen bei + den Wert auf die Eigenschaften zu addieren bzw bei Minus zu subtrahieren als wie bei DSA 4 die Boni Mali auf den erwürfelten Wert anzuwenden.
DSA3 ist überhaupt seltsam. Probe+x ergibt einen Malus? Probe-y lässt einen den Wert auf das Talent addieren?  :o Wo ergibt bitte ein einfaches Plus eine Subtraktion und ein einfaches Minus eine Addition?  :cthulhu_smiley:
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 26.12.2018 | 14:11
@Boba Fett

Klar, mit der Beteiligung hast Du recht. Da haben meine Handlungen meinem Vorsatz widersprochen  ;)

Joar, das mit der Spielerschaft hier im Forum dürfte vermutlich zutreffen... Ich habe auch immer nur in dieser Sache das Bestreben die Perspektive aufzuzeigen, daß man eben doch sowohl mit DSA4.1 als auch mit 4er Basis spielen und damit seit vielen Jahren wunderbar Spaß haben kann.
Die Basisregeln sind sogar wunderbar überschaubar und gar nicht schwerer zu händeln, als diverse fancy-indie-Games, aber leider scheine ich einer der wenigen zu sein, die die überhaupt je länger verwendet haben...

(Und wie meine Signatur andeutet habe ich nach Jahren der Spielerfahrung mit allen Varianten von DSA4 einen Ergänzungsband für die Basisregeln erstellt, der die wichtigsten, besten und einfachsten Regeln aus dem großen Regelwerk enthält, und zwar aus allen großen Regelwerken, egal aus welchem Setting, diese daran anflanscht, um eben alle Regelaspekte der 1800 Seiten Vollregelwerk [+Myranor, Tharun, DDZ, Uthuria, das sind weit über 2500 Seiten] zu haben. Dies tat ich nicht aus Kritik, oder weil ich meinte es besser zu wissen, sondern weil ich sehen wollte, wie ein optimiertes DSA4 Basisregelwerk für alle Spezialfälle aussehen würde - inkl. aller Beschwörungsarten [Elementare, Dämonen, Geister, Golems], Artefaktregeln, Geweihten, Alchemie, Magierakademien, Kriegerschulen und Fechtstilen, etc... Am Ende kam ich auf ca. 300 Seiten mit viel Fluff. Plus BasisHC, daß ebenfalls viel Fluff enthält sind das keine 650 Seiten... Aber dies nur als abschweifender Ausflug und selbstverständlich ist das Ding nicht zur Verbreitung gedacht, da ich dafür natürlich Fremdtexte etc. verwendet habe...)

Zum Vergleich von 4&5: Was ich erwarte? Daß Spieler nicht die 5er Grundregeln mit den 4er komplettregeln vergleichen und sich dann Beschweren, daß die vierer viel zu kompliziert und umfangreich sei..!
Wenn man Vergleiche ziehen will, dann 5er Grundregelwerk mit 4er Basis und 4er Vollregelwerk mit 5er Vollregelwerk, d.h. mit allen Optionalregeln... Die zu erwartende Folgeaussage wäre: Beide sind in ihrer Detailverliebtheit eher gleich (und die 5er ist auf dem besten Weg die 4er sogar noch zu überholen...)

Zur Würfelprobe:
Erstmal sollten sich alle Klar machen, daß ich immer von der DSA4 Probe rede. D.h. Erschwernisse werden nur vom Talentwert abgezogen (außer der Talemtwert ist negativ). Wer davon redet, die Erschwernis von den Attributen abzuziehen, der ist nicht bei DSA4 sondern DSA5...

Ja, D&D ist etwas einfacher. Aber ich finde dennoch, daß sich viel bemüht wird, die DSA 4 Regeln als kompliziert zu verstehen. Aber vermutlich spielt die Sozialisation da eine große Rolle, ich empfinde unterwürfeln immer als intuitiver, als zu addieren...

Was meinen Würfelpool-Kommentar angeht, so zielte der nie auf D&Dler, sondern auf die Masse der Indie-Spiel/Vampire/Star Wars/ etc Spieler... Es gibt so viele Würfelpools, die „In“ sind...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Jens am 29.12.2018 | 17:30
Ich wäre an diesem DSA4Basis-Extended sehr interessiert... Magst du das teilen?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 29.12.2018 | 17:44
Marcian:
Wie schon gesagt: ich finde es gut, wenn du dich beteiligst und auch jede andere Meinung, denn homogenen Einheitsbrei bringt niemanden weiter.
Ich würde ja sagen:
komm zum Tanelorn Treffen und biete eine Runde DSA4 (oder 4.1) auf Grundregeln an. Ich nehme gerne daran teil und biete eine Runde Midgard 5 als Kontrast an.
Aber das ist wohl zu optimistisch, oder?

Zum Würfelwurf: ja, das ist eine Frage der Gewohnheit.
Ich bin zwar mit Unterwürfeln angefangen, habe irgendwann aber irgendwann angefangen, das addieren zu schätzen. Ob 3W20 oder einer, ob drüber oder drunter - das macht ein System weder spielbar noch unspielbar.
Es sind viele kleine Elemente und vor allem die eigenen Vorlieben, die einen zu Systemen bringen oder entfernen...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.12.2018 | 17:54

Wenn man Vergleiche ziehen will, dann 5er Grundregelwerk mit 4er Basis
Da könnte ich genauso gut das 5er GRW mit dem Runenklingen RW von Midgard vergleichen, das wäre genauso unredlich.
Das 4er sogenannte Basis RW ist ein Light RW kein GRW.

Zitat
Erstmal sollten sich alle Klar machen, daß ich immer von der DSA4 Probe rede.
das hat irgendeinen Mehrwert oder Unterschied zur Kompliziertheit und Uneinschätzbarkeit der Erfolgsaussichten?

Nebenbei RWs mit Fluff vollzustopfen macht es IMPOV nicht besser.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 29.12.2018 | 18:52
Wobei die DnD W20 mMn auch nicht so das Gelbe vom Ei ist, auf niedrigen Stufen ist dein Bonus aus Fertigkeitspunkten oft so klein, das du auch bei Dingen in denen du eigentlich gut sein solltest ne hohe Chance hast es zu vergeigen, auf hohen Stufen musst du bei den Dingen in denen du gut bist eigentlich nicht mehr Würfeln und in allem anderen bist du richtig unterirdisch.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 1.01.2019 | 14:09
Marcian:
Ich würde ja sagen:
komm zum Tanelorn Treffen und biete eine Runde DSA4 (oder 4.1) auf Grundregeln an. Ich nehme gerne daran teil und biete eine Runde Midgard 5 als Kontrast an.
Aber das ist wohl zu optimistisch, oder?

Ja, ich denke auch, daß das nicht realistisch ist. Ich weiß gar nicht, wo das stattfindet, aber wenn es nicht gerade in NRW ist, wird es kaum machbar sein für mich...

Da könnte ich genauso gut das 5er GRW mit dem Runenklingen RW von Midgard vergleichen, das wäre genauso unredlich.
Das 4er sogenannte Basis RW ist ein Light RW kein GRW.
das hat irgendeinen Mehrwert oder Unterschied zur Kompliziertheit und Uneinschätzbarkeit der Erfolgsaussichten?

Nebenbei RWs mit Fluff vollzustopfen macht es IMPOV nicht besser.

Also „unredlich“ ist so ein ganz schlechtes Wort für Diskussionen, denn da gehen die Tore zu und die Wände rauf... Aber ich gehe mal davon aus, Du wolltest eigentlich etwas anderes ausdrücken, eben bezogen auf den Unterschied Basisregeln zu Grundregeln. Ja, beides kann man unterschiedlich definieren. Und dennoch sehe ich in Grund- zu Basisregeln mehr Vergleichbarkeit als in Grund- zu Vollregeln - zumal insbesondere bei DSA5 geradezu absichtlich der Optionswust ignoriert wird, der bei 4 noch der Kern des Übels war...

Zu Deinem Fluff-Kommentar: Leider fehlt Dir jegliche Beurteilungsgrundlage für Designentscheidungen die ich getroffen habe, denn Du kennst den Band nicht. Du leitest aus dem Wort lediglich etwas ab, was Du Dir eben vorstellst... Lohnt also nicht darüber zu kommunizieren.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.01.2019 | 14:21
Also „unredlich“ ist so ein ganz schlechtes Wort für Diskussionen, denn da gehen die Tore zu und die Wände rauf... Aber ich gehe mal davon aus, Du wolltest eigentlich etwas anderes ausdrücken, eben bezogen auf den Unterschied Basisregeln zu Grundregeln.
Was ich damit ausdrücken wollte, das ein Vergleich der Light und Core Rules gleichsetzt bestenfalls unfundiert ist und schlimmstenfalls unehrlich.


Zitat
Leider fehlt Dir jegliche Beurteilungsgrundlage
von OdnD über ADnD, DnD, Midgard 2 - 5, Runequest, Harnmaster, Rolemaster, DSA2 - 4, …. Realms, Kalamar, Harn, Glorantha. Aventurien, Tharun, Midgard Settingbände 3 - 5, …. glaube ich nicht, das mir da jede Beurteilungsgrundlage fehlt spez. im Vergleich zu jemand dem man nicht absolut Standard Konzepte erklären muss.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: pharyon am 1.01.2019 | 15:31
Was mich im Vergleich DSA 4.1 zu 5 (Vergleich Basisregelwerk DSA 4.1 zu Grundregelwerk DSA 5) zu meiner Entscheidung gebracht hat:

Pro DSA 5:
- ein (mich) überzeugender Ansatz, die Charaktererschaffung zu skalieren, was Talent und Erfahrung der Helden betrifft -> für mich eine der eindeutigsten Verbesserungen von 5
- durch die Senkung der Parade eine Schraube, die Kämpfe verlängert hatte, bearbeitet
- auch schon einige Geweihte direkt im GRW enthalten

Contra DSA 5:
- einige elementare Bausteine fehlten in der 1. Auflage (die ich Neugieriger mir direkt angeschafft hatte) - wars der Analys bei Magiern?
- keine Hilfe für SL um schnell mal NSCe (zumindest für nen Kampf) zu notieren -> Ragequit (ich meine, ICH bin in der Lage, mit meiner DSA-Erfahrung auch aus dem RW solche Werte zu ziehen/erstellen/whatever, aber für nen potentiellen Einsteiger?  :bang:  >:( )
- die Auslagerung der Regeln auf eine bisher nicht (genau) absehbare Zahl von Erweiterungen? Nein danke.

Gerade die letzten beiden Contra-Punkte hbaen für mich den Ausschlag gegeben.DSA 4.1 hat einige Schwächen, das stimmt. Leider hat es DSA 5 versäumt, trotz seiner vielversprechenden Ansätze ein für mich attraktives Angebot darzustellen.

p^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 1.01.2019 | 16:01
Gerade die letzten beiden Contra-Punkte hbaen für mich den Ausschlag gegeben.DSA 4.1 hat einige Schwächen, das stimmt. Leider hat es DSA 5 versäumt, trotz seiner vielversprechenden Ansätze ein für mich attraktives Angebot darzustellen.

Also spielst du DSA4.1 weiterhin oder ist das eine theoretische Antwort?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 1.01.2019 | 16:05
Wobei wir damals DSA4.1 wirklich SEHR entspannt gespielt haben (mit wenigen Ausnahmen). Wir haben da nach meinem Eindruck eher "Handwedeln mit DSA-Geschmack" als "DSA4.1 nach Buch" gespielt. Sowas mag ich. :)

Ich nehme an, dass die meisten  Leute so DSA spielen. Die Charaktererstellung ist trotzdem ohne Computerunterstützung kaum machbar.

Und wir hatten auch Nur-DSA4-Spieler in der Gruppe, die sich aktiv geweigert haben, mal was anderes auszuprobieren. (Dazu gehörte auch DSA1.)

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: pharyon am 1.01.2019 | 17:06
Also spielst du DSA4.1 weiterhin oder ist das eine theoretische Antwort?
Inzwischen spiele ich seit etwas mehr als einem Jahr wieder DSA 4.1 - nach einer längeren Pause. Zuvor stand aber die Überlegung an, DSA 5 mal auszuprobieren. Die oben genannte Entscheidung traf ich damals. Und bislang bereue ich es nicht.  :D

p^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 1.01.2019 | 23:30
von OdnD über ADnD, DnD, Midgard 2 - 5, Runequest, Harnmaster, Rolemaster, DSA2 - 4, …. Realms, Kalamar, Harn, Glorantha. Aventurien, Tharun, Midgard Settingbände 3 - 5, …. glaube ich nicht, das mir da jede Beurteilungsgrundlage fehlt spez. im Vergleich zu jemand dem man nicht absolut Standard Konzepte erklären muss.

Ähm, ich glaube wir reden hier über gänzlich verschiedene Dingen, ich bezog Deinen Kommentar auf meinen Post oben und die darin enthaltene Aussage zu meinem Hobbyprojekt (was nur Spieler aus meiner Gruppe kennen). Das scheint mir ein Kommunikationfail meinerseits mit Fortsetzungsfehler gewesen zu sein.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.01.2019 | 05:17
Ähm, ich glaube wir reden hier über gänzlich verschiedene Dingen, ich bezog Deinen Kommentar auf meinen Post oben und die darin enthaltene Aussage zu meinem Hobbyprojekt
Ich bezog es auf die DSA Tradition viel zu viel unnötigen Fluff in RW zu stecken.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 2.01.2019 | 08:07
Contra DSA 5:
- keine Hilfe für SL um schnell mal NSCe (zumindest für nen Kampf) zu notieren -> Ragequit (ich meine, ICH bin in der Lage, mit meiner DSA-Erfahrung auch aus dem RW solche Werte zu ziehen/erstellen/whatever, aber für nen potentiellen Einsteiger?  :bang:  >:( )
- die Auslagerung der Regeln auf eine bisher nicht (genau) absehbare Zahl von Erweiterungen? Nein danke.

Das sind Punkte, die mich ja auch stören und ich kann das Zustandekommen beider Probleme irgendwie nicht so richtig nachvollziehen. DSA 4.1 hatte ja schon das massive Problem, dass man für einen (vernünftigen) NSC-Bau relativ lange brauchte. Und die Kritik daran war ja durchaus lesbar. Warum ändert man das nicht?
Die Regelauslagerung: Ich habe die Befürchtung, dass der Grund dazu rein wirtschaftlich ist und nichts mit der versuchten guten Entwicklung eines Rollenspielsystems zu tun hat. Ich hoffe, dass ich mich irre.
Und nochmal an dieser Stelle dazu: Leider ist genau das passiert, was ich vorher befürchtet hatte: Je mehr Bücher ein Spieler besitzt, desto potenziell mächtiger wird seine Figur. Da sind wir dann bei D&D 3.5 angekommen. Gefällt mir gar nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 2.01.2019 | 10:18

Die Regelauslagerung: Ich habe die Befürchtung, dass der Grund dazu rein wirtschaftlich ist und nichts mit der versuchten guten Entwicklung eines Rollenspielsystems zu tun hat. Ich hoffe, dass ich mich irre.

Ärgert mich auch, besonders DSA könnte doch über Spielhilfen/Quellenbände/ Abenteuer Geld erwirschaften, nicht nur über Regelbände. Bei der neuen Vampire V5 ärgert mich dies auch total.
 
Zitat
Und nochmal an dieser Stelle dazu: Leider ist genau das passiert, was ich vorher befürchtet hatte: Je mehr Bücher ein Spieler besitzt, desto potenziell mächtiger wird seine Figur. Da sind wir dann bei D&D 3.5 angekommen. Gefällt mir gar nicht.

Was habe ich da verpasst? Beispiel mal für mich? Gibt´s da neue Sonderfertigkeiten, Hartholzharnische oder übermächtige (nicht nur) Optionalregeln? So wie damals in Elementare Gewalten.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Jens am 2.01.2019 | 13:04
Vor allem gibt es doch eine Regelwiki, da kommt das Zeug ja auch rein. Oder?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 2.01.2019 | 13:13
Was habe ich da verpasst? Beispiel mal für mich? Gibt´s da neue Sonderfertigkeiten, Hartholzharnische oder übermächtige (nicht nur) Optionalregeln? So wie damals in Elementare Gewalten.

Ja, es betrifft auch wieder die Elementaristen. Sprich: Elementare sind halt mächtig. Nicht, dass mich das stören würde, aber es passt halt nicht ins Gesamtbild und ist zudem nicht Teil des GRW.

Vor allem gibt es doch eine Regelwiki, da kommt das Zeug ja auch rein. Oder?

Das es das Regelwiki gibt, finde ich klasse (die hängen zwar etwas hinterher, aber dennoch top!). Klarer Pluspunkt für DSA 5 dann auch im Vergleich.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 2.01.2019 | 13:16
Beschwörer und zumindest Feuerelementare sind doch im GRW, oder?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 2.01.2019 | 15:50
Ja, sind drin (Elementargeist und Dschinn). Sonst sind noch Heshtoth und Gotongi von den Dämonen drin.

Was mir noch einfällt:

Pro:
- Talentliste aufgeräumt und weniger relevantes (Schnapsbrennerei, Kartographie) in Sonderfertigkeiten ausgelagert.

Contra:
- Satz ist z.T. schrecklich. Textwüsten ohne Absätze (v.a. in einigen Heldenwerkabenteuern).
- Regelanteile verschwinden in den Textwüsten. Hier wäre es schöner Modifikatoren usw. noch einmal fett hervorzuheben, z.B. die Angabe wovon es abhängt, wieviele Modifiaktionen von Zaubern man machen kann (s. S. 255 GRW). Tabellen mit den Werten wären auch hilfreich gewesen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 2.01.2019 | 15:57
Beschwörer und zumindest Feuerelementare sind doch im GRW, oder?

Genau, wie Adanos sagt, eine Minimalauswahl war drin, allerdings kommen eben jetzt die speziellen spezial superduper Sonderfertigkeiten dazu, die die Elementaristen verbessern. Wie gesagt, mich persönlich stört mangelndes Balancing nicht großartig, aber im Hinblick auf den Spielspaß mit dem GRW dann möglicherweise ein Dämpfer, wenn man Powergamer/Optimierer ist oder solche in der Gruppe hat und vielleicht selbst nicht drauf steht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 2.01.2019 | 16:42
Genau, wie Adanos sagt, eine Minimalauswahl war drin, allerdings kommen eben jetzt die speziellen spezial superduper Sonderfertigkeiten dazu, die die Elementaristen verbessern. Wie gesagt, mich persönlich stört mangelndes Balancing nicht großartig, aber im Hinblick auf den Spielspaß mit dem GRW dann möglicherweise ein Dämpfer, wenn man Powergamer/Optimierer ist oder solche in der Gruppe hat und vielleicht selbst nicht drauf steht.

Ich habe zu dem Thema ja mal einen Thread aufgemacht. Leider hatten nicht viele Leute dazu was zu sagen:  Elementarwesenarbeit  (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,104894.0.html)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: TaintedMirror am 2.01.2019 | 22:06
Das es das Regelwiki gibt, finde ich klasse (die hängen zwar etwas hinterher, aber dennoch top!). Klarer Pluspunkt für DSA 5 dann auch im Vergleich.

Finde es etwas seltsam, das DSA5 als Pluspunkt anzurechnen. Der einzige Grund, warum es das nicht für DSA4.1 gab, ist doch, dass ulisses sich gesperrt hatte. Hätte man es einfach erlaubt, hätten ja selbst die Fans in schnellster zeit was zur Wiki Aventurica dazugeschrieben und man hätte auch da eine online Wiki. Ist jetzt aus meiner Sicht kein großer Pluspunkt für das Regelwerk der fünften Edition.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 2.01.2019 | 22:24
Hat sich Ulisses denn nur aus Evil Villain-Motiven heraus dagegen gesperrt?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 3.01.2019 | 03:55
AFAIK war das wohl eine Art "vorauseilender Gehorsam" von den Betreibern der Wiki Aventurica. Anfangs hatte man sich das auch "nur" als Index und Quellenverzeichnis vorgestellt. Ich würde seitens Ulisses eher davon ausgehen, dass man damals Anfang der 2000er nicht die Notwendigkeit gesehen hat, das offiziell aufzuziehen. Interventionen von Ulisses gegen das Wiki sind mir nicht bekannt, ich meine, das Wiki enthielt noch nie Regeln (abgesehen von den eigenen "inoffiziellen Errata").
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 3.01.2019 | 08:48
Ich habe zu dem Thema ja mal einen Thread aufgemacht. Leider hatten nicht viele Leute dazu was zu sagen:  Elementarwesenarbeit  (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,104894.0.html)

Oh ja, da war was. Da ich nur DSA5-GRW-Leser bin, nicht mal Spieler, geschweige denn SL, fühle ich mich nicht in der Lage, konkrete Regelfragen zu beantworten (dass sie gar nicht so konkret ist, hatte ich dann nicht mehr gesehen). Aus heutiger Sicht würde ich dir antworten: Nein, das war glaube ich nicht so gewollt mit den Elementarregeln, denn mit DSA5 ist man schon ein Stück Richtung Bauerngaming gegangen und dann das. ;)

Finde es etwas seltsam, das DSA5 als Pluspunkt anzurechnen. Der einzige Grund, warum es das nicht für DSA4.1 gab, ist doch, dass ulisses sich gesperrt hatte. Hätte man es einfach erlaubt, hätten ja selbst die Fans in schnellster zeit was zur Wiki Aventurica dazugeschrieben und man hätte auch da eine online Wiki. Ist jetzt aus meiner Sicht kein großer Pluspunkt für das Regelwerk der fünften Edition.
Ja, ich habe das auch jahrelang lauthals beklagt, denn der große Bruder D&D war ja schon jahrelang soweit, im Netz entsprechende offizielle Unterstützung anzubieten. Dennoch ist es m. E. ein Pluspunkt für DSA5 - schlicht weil es besser ist als früher, warum auch immer. ;)


AFAIK war das wohl eine Art "vorauseilender Gehorsam" von den Betreibern der Wiki Aventurica. Anfangs hatte man sich das auch "nur" als Index und Quellenverzeichnis vorgestellt. Ich würde seitens Ulisses eher davon ausgehen, dass man damals Anfang der 2000er nicht die Notwendigkeit gesehen hat, das offiziell aufzuziehen. Interventionen von Ulisses gegen das Wiki sind mir nicht bekannt, ich meine, das Wiki enthielt noch nie Regeln (abgesehen von den eigenen "inoffiziellen Errata").

Den Grund kann ich nicht nennen, aber hier ein Auszug aus den Richtlinien des Wikis:
Wir wollen mit diesem Wiki die Community von DSA unterstützen und nicht offizielle Publikationen überflüssig machen, daher sehen wir uns primär als ein großes Quellenverzeichnis, das zu jedem Thema die einschlägigen Fundstellen aufführt und daneben noch Errata, Rollenspieltipps und ähnliches enthält. Daraus folgt: Konkrete offizielle regeltechnische Angaben sind zu unterlassen.

Quelle: https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Wiki_Aventurica:Richtlinien
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.01.2019 | 13:42
Finde es etwas seltsam, das DSA5 als Pluspunkt anzurechnen. Der einzige Grund, warum es das nicht für DSA4.1 gab, ist doch, dass ulisses sich gesperrt hatte.
Das könnte der deutschen RPG Szene geschuldet sein.

Midgard : PdFs = verramschen IIRC von nem Autor
13 Mann: Irgendein Kleinkram, hielt sich für Avantgarde
DSA: Community so reaktionär wie immer, von Ausnahmen abgesehen
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 3.01.2019 | 15:00
Also ich finde es gut, dass die Magie (und Liturgien) geschwächt wurden. Die Wirkungen sind nun deutlich besser dosier- und abschätzbar. Der nette Nebeneffekt dürfe sich in ein paar Jahren einstellen: Keine Threads mehr à la: "Abenteuer XYZ ist toooootaaaaal unlogisch, warum machen die Magier von Akademie XYZ nicht [übermächtige Regelkombo aus Magie]???!!!111einself!"

DSA4 hat was das Powerlevel der Magie anging deutlich übertrieben, einiges wurde erst mit 4.1 gepatcht. Zuvor gab es den "Caldofrigo Atomarschlag"  ;) Darüber hinaus hatte es immer schon ein Problem: Reine Kampfmagie wurde durch geschicktes Kombinieren von kostengünstiger Verwandlungs- oder Beherrschungsmagie vollkommen in den Schatten gestellt. Auch das hat DSA5 offenbar hinbekommen. Es gibt kein Motoricus Fesselfeld mehr, Blitz dich Find ist nicht mehr übermächtig und Ignifaxius kostet nicht mehr 1 Asp pro 1 TP. Nebenbei wurde die Heilung auch geschwächt zum Vorteil von profaner Heilkunst.
Alles in allen finde ich das sehr gut, wenngleich immer noch mE recht sinnlose Fluff-Zauber verregelt wurden (Feenstaub rufen? Kleidung säubern?). Aber immerhin hat man die Rituale aus den Zaubersprüchen herausextrahiert.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 3.01.2019 | 15:16
Ich finde es nicht so schlimm, dass die Magier/Geweihten den profanen Charakteren (Kämpfer/schurkische Varianten) angepasst wurden, nur kommt mir das neue Gesamtniveau relativ gering vor. Aber ich spreche da nicht aus der Praxis. Ich lese das nur anhand der Boni ab, die verschiedene Manöver geben oder eben Zauber. Man hätte ja die Macht des Kämpfers nach oben anpassen können. Aber gut, es ist, wie es ist. Wird glaube ich nicht ein zentrales Problem für mich sein.
Und klar, die Buguser heulen jetzt natürlich rum  >;D - allerdings waren diese seltsamen Varianten für mich immer nur Anekdoten aus den Foren, die niemand am Spieltisch ernsthaft durchgezogen hat.

Was mir noch einfällt: Ein Pluspunkt für DSA ist die freiere Charaktererstellung. Man muss nicht den Thorwaler nehmen, um einen effektiven Krieger zu bauen.  ;)

Für die Fluffzauber gibt´s doch jetzt diese Zaubertricks, oder nicht?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 3.01.2019 | 15:38
Sehe ich auch so, der Wegfall der Paketboni ist ein segen. Keine Thorwaler-Übermenschen in SÄMTLICHEN Charakterkonzepten mehr  ;D

Zu den Boni fehlt mir auch die Praxis, allerdings sind Boni/Mali generell niedrig geworden. Wie ich bereits zuvor mit dem "Weg des Kontoristen" ausgeführt habe, gilt der Bonus von 1 nun auf jede an der Probe beteiligte Eigenschaft. Daher ist er besser als ein DSA4 Bonus von 1 (der nur den TaW um 1 erhöht hat).

Es gibt Zaubertricks, aber es gibt immer noch Fluffzauber in den Zaubersprüchen. Feenstaub beschwören und Sapefacta (Reinigt dich) sind weiterhin Zaubersprüche. Naja, ich habe schon zu DSA 4 Zeiten für das Konzept von Zaubertricks ohne Probe plädiert und siehe da...  ;D


Was mir noch negativ aufgefallen ist:

Waffenwerte:

DSA bleibt hier leider seine Linie treu. Es gibt kein Balancing, nach wie vor wird eine ganze Menge Scheinauswahlen in der Liste präsentiert, von denen die meisten gegen einen generischen Vertreter (zB das allseits beliebte Langschwert) abstinken. Auch die Waffenvor- und nachteile retten das nicht. Anfangs fand ich die Idee ganz nett, es verkommt aber schnell zu kleinst-kleinen Crunchhäppchen, die man sich eigentlich nicht merken wollen muss.

Ich hätte hier einen Radikalschnitt gemacht. Es gibt nur noch 4-5 Waffenwerte:

- Einhand kurz (Dolch)
- Einhand lang (Schwert)
- Zweihand lang (Kriegshammer)
- Zweihand sehr lang (Stangenwaffe)
(- Zweihand überlang (Pike; wenig praxisrelevant))

Improvisierte Waffen bildet man über Waffennachteil ab (höhere Patzerchance)

Der Schaden ist dabei immer 1W+4 (einhand), oder 2W+4 (zweihand). Wie die Waffe nun aussieht und heißt kann der selber festlegen. Ob er nun einen Säbel, ein Entermesser, ein Nostrisches Langschwert, einen Kusliker Säbel, einen Khunchomer oder ein Havener Messer führt ist rein eine Fluffangabe. Wertetechnisch ist es ein Schwert mit 1W+4...

Wer mag, kann sich dann noch bei Waffenvor- und nachteilen bedienen.

Ich sehe schlicht und ergreifend keinen Mehrwert in ellenlangen Listen, die letztlich nur Waffen produzieren die man höchstens wegen dem Fluff, nicht aber wegen der Effizienz nimmt.
 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 8.01.2019 | 12:17
Ich hatte gestern meine allererste DSA5-Schnupperrunde, ein oneshot von ungefähr 3 Stunden. Vielen Dank an Faras Damion für´s spontane Organisieren und Leiten, top!

Wir spielten erstmal nur mit dem Grundregelwerk, ich nahm den Archetypen "Koscher Magier" (ich weiß, das mit dem "Koscher" kann sich seltsam lesen  :think:  >;D)

Mal unsortiert, was mir im Vergleich zu DSA 4.1 aufgefallen ist.

+ Dokument (Magier) übersichtlicher
+ etwas aufgeräumte Talentliste
+ besserer Probenmechanismus1
+ Gildenmagier generft2
+ Schadensmagie lohnt sich (halbwegs) endlich wieder!
+ Zauberwirkungen wurden angepasst3

- mal werden Qualitätsstufen, mal übriggebliebene Talentpunkte benötigt (bei der Ermittlung des Sturzschadens)
- die Kompetenz der Anfängercharaktere ist... moment, welche Kompetenz? (nicht schlimm, kann man ja steuern, man sollte nur die Mogelpackungen umfirmieren und statt "erfahren" hinschreiben: "weiß, dass Butter in der Sonne schmilzt")
- Zauberwirkungen wurden angepasst3

Mir fällt bestimmt noch was ein die Tage. Aber das waren die Sachen, die erstmal hängengeblieben sind.

Insgesamt muss ich sagen: Der Unterschied zu DSA 4.1 ist jetzt irgendwie nicht so riesengroß spürbar.

1 Ja, tatsächlich finde ich das neue System besser. Erschwernisse/Erleichterungen auf alle Eigenschaftswerte subtrahieren/addieren, während der Talent- bzw. Zauberfertigkeitswert immer gleich bleibt. Ist zwar irgendwie hintenrum durch die Buxe gedacht, aber man gewöhnt sich schnell dran. Ich habe nur ein Problem mit der intuitiven Wahrscheinlichkeitsschätzung. Ist irgendwie noch schwerer als vorher, kann aber auch Gewohnheit sein. Das beste am neuen System ist, dass man selbst bei einer erschwerten Probe immer noch das maximale Ergebnis des Fertigkeitswertes übrig behalten kann, so dass die Qualitätsstufen nicht darunter leiden müssen.

2 Okay, es war kein selbst gebautes powergegamtes Magierbomberviech, sondern nur der schmalbrüstige Archetyp, aber dennoch: Der Gildenmagier entscheidet nicht gefühlt nach spätestens 2 Kampfrunden den Kampf.

3 Ja, dieser Punkt steht sowohl bei + als auch bei -, warum? Einerseits finde ich es gut, dass man einige Wirkungen von Zaubern stark überarbeitet hat (Paralys ist jetzt kein alles oder nichts Zauber mehr), auf der anderen Seite frage ich mich, warum man nicht statt Ignifaxius einfach einen elementaren Schadenszauber genommen hat und dann darauf (von mir aus als Fokusregel) elementare Folgeschäden drauf packt. Ob der nun Ingi- oder sonstwasfaxius heißt, ist doch Fluff. Ich denke aber mal, dass das den Hartwurst-Hardcoreregelwemser-Fanboys zu krasser pauschalisierter Scheiß ist.*


* Sorry für die Ausdrucksweise, komme gerade aus ´nem Meeting, wo ich mich benehmen musste ^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 8.01.2019 | 22:27
Zitat
ch denke aber mal, dass das den Hartwurst-Hardcoreregelwemser-Fanboys zu krasser pauschalisierter Scheiß ist.*

Damit kommen die Hardcore-DSA-Nerds nicht klar. Im dsaforum gibt es eine Diskussion rund um das Thema und da wird deutlich, dass das ein echter Hassgedanke für die Die Hards ist.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 9.01.2019 | 01:21
Definitv! Es ist scheinbar wirklich wichtig, dass zwei, drei Angstzauber alle regeltechnisch leicht unterschiedlich funktionieren. Und wehe der DSA5 Lähmungszauber funktioniert regeltechnisch gleich wie der DSA5 Blendzauber...sind dann alles nur noch "Eiertritte".  :think:

Es gibt in DSA5 afaik gar keine "alles oder nichts" debuffs mehr. So gut wie alles löst stufenweise Zustände aus. Finde ich auch besser, da war DSA4.1 sehr unbalanciert.

Der Nerf des Magiers war überfällig. Magier haben in 4.1 alles in den Schatten gestellt und hatten witzigerweise auch noch die nützlichsten Traditionsartefakte.

Ansonsten danke fürs Teilen!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 10.01.2019 | 12:18
Ehrlich selbst als jemand der Zauberer nur in Drakensang gespielt hat weil es regeltechnisch sonst zu kompliziert ist fand ich es sowohl in DSA wie auch Shadowrun 4.1 es gut das die Zauberer so mächtig sind. Wo man bei Shadowrun dsrauf achten musste nicht zu viel zu zaubern um sich nicht KO zu zaubern da anstatt Zauberpunkte dort man sich dabei selbst schadet. Bei DSA 4.1 sind die Zauberpunkte jedoch begrenzt und nicht so schnell erneuerbar wie in D&D oder in SR. Ein Krieger kann dafür egal wie viele es sind immer weiter kämpfen ohne das ihm die "Munition" ausgeht weshalb ich nicht verstehe, was immer alle gegen die selbstverständliche Übermacht des Zauberers haben. Magie ist nun halt nicht von dieser Welt. Das einzige was meiner Meinung nach besser in der 5. Edition von DSA (nicht SR dort war es andersherum) ist, ist das Kampfzauber nun wertvoller als vorher sind. Ansonsten finde ich es gut, dass man weiterhin so viele unterschiedliche Waffen hat die sich (mehr oder weniger) unterscheiden denn wie sollen sonst die Neulinge wissen, welche Waffen wie heißen. Das Zauber unterschiedlich geregelt werden finde ich auch gut denn meiner Meinung nach hat DSA 5 schon viel zu viel vereinfacht und mehr würde es wie Shadowrun Anarchy zu einem krass vom bestehenden Kanon entfernten Regelsystem werden lassen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.01.2019 | 12:35
Ehrlich selbst als jemand der Zauberer nur in Drakensang gespielt hat weil es regeltechnisch sonst zu kompliziert ist fand ich es sowohl in DSA wie auch Shadowrun 4.1 es gut das die Zauberer so mächtig sind.
Warum?


Zitat
Ein Krieger kann dafür egal wie viele es sind immer weiter kämpfen ohne das ihm die "Munition" ausgeht
Kicher,  der kann wohl weder verletzt werden noch unter Erchöpfung leiden, Waffen ggf. Rüstung verlieren oder die Munition ausgehen?


Zitat
Ansonsten finde ich es gut, dass man weiterhin so viele unterschiedliche Waffen hat
welche?

Zitat
die sich (mehr oder weniger) unterscheiden
Inwiefern?
Zitat
denn wie sollen sonst die Neulinge wissen, welche Waffen wie heißen.
hä, wie meinen?

Zitat
zu einem krass vom bestehenden Kanon entfernten Regelsystem werden lassen.
aka weil es schlecht machen Tradition hat, hätte man es weit so machen müssen?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Luxferre am 10.01.2019 | 12:41
Warum?
Kicher
welche?
Inwiefern?
hä, wie meinen?

 >;D

Dir ist schon klar, dass man das als Standardantwort zu 95% all Deiner Post schreiben könnte, oder?

 8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 11.01.2019 | 20:13
Das lässt sich so pauschal nicht erwidern. Es gab in 4.1 durchaus auch Regeln für Ausdauer und Erschöpfung im Kampf. Die erfreuten sich nur wegen des zusätzlichen Verwaltungsaufwandes keinerlei Beliebtheit.

Aus meiner Sicht (damit bin ich auch nicht alleine) stellt sich das Problem jedoch so dar:

- Zauberer zauberten in DSA4 häufig nicht, sondern "sparten" sich für den "Endkampf" aus. Sobald der Magier eher anfängt zu "stäbeln", statt einen Zauber in einem Kampf zu wirken wird es fragwürdig.
- Gerade Schadensmagie war allen anderen Magiearten massiv unterlegen. Sie war immer teurer, ohne Möglichkeit die Kosten zu sparen. In den Foren füllten dutzende Threads das Thema "Wie bringe ich meine Gegner möglichst kosteneffizient um?" Dabei kam nie die klassische Schadensmagie, sondern immer irgendwas Richtung Beherrschung, Bewegung, Umwelt (Caldofrigo Atomarschlag) o.ä. heraus. Und das trotz vieler als "mächtig" beschriebener Kampfmagierakademien im Fluff. War nicht gerade sehr berauschend.

@ Waffennamen:

Das ist kein Problem. Du musst lediglich ein Kaiser Retos Waffenkammer Äquivalent veröffentlichen, dass durchaus Wertekästen enthält, nur müssen die Werte nicht so stark von einander abweichen. Ein Trapping zu nutzen heisst ja gerade:

- Es gibt einen Wertekasten "Schwert", "Axt" etc.
- Es gibt Bilder und Beschreibungen, die die generische Beschreibung "Schwert", "Axt" in der Spielwelt verankern. Dann wird ein Barbarenschwert beschrieben und ein Kusliker Säbel und ein Breitschwert. Oder eine Streitaxt, eine Orknase und eine Molokdeschnaja.

Dadurch kann der neue Spieler ohne Probleme zur passenden Auswahl (z.B. Orknase für Thorwaler) greifen ohne dass er die bessere Waffe nimmt obwohl sie evtl. gar nicht zur Kultur passt.
Ich finde schlicht, unterschiedliche Wertekästen aus denen schlicht und einfach Favoriten resultieren (= sog. Hartholzharnische) haben keinen Mehrwert.
Sehr wohl aber bin ich ein großer Befürworter von hintergrundtechnischer Ausgestaltung von Waffenvielfalt. Nur hätte ich ungerne schlechtere Werte für eine stimmige Waffe.  ^-^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 11.01.2019 | 22:30
Mein Eindruck zu dem Test, bei dem auch Hotzeplot dabei war.  :)

Das Spielgefühl auf Level erfahren war für mich nicht anders als bei DSA4.  :think:

Es gibt nur 3 Änderungen, die ich als groß bezeichnen würde.
1) Positiv: Erschaffung und Steigerung ist einfacher (ohne Software möglich, wow) und es gibt keine Generierungspakete mehr.
2) Negativ: Die Regelzersplitterung auf W100 Bände.
3) Neutral: Angepasste Regeln für Liturgien.


Im Kleinen gibt es natürlich schon ein paar Änderungen. Neben den von Hotzenplot genannten, sind mir noch folgende aufgefallen, wobei ich alle weder als positiv noch als negativ einordne.
- Es gibt Erschwernisse schon ab 3/4 LPs, d.h. die Abwärtsspirale beginnt etwas früher.
- Die Patzertabellen wurde verändert: Die Wahrscheinlichkeit für schlimme Ereignisse ist größer.
- Der Schaden im Kampf war klein aber stetig.
- Überzahl ist nicht mehr so mächtig.
- Tiere sind stärker geworden.
...

Aber das sind Details. Es mag sein, dass auf höherer Erfahrungsstufe die Unterschiede deutlicher werden.  :)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 13.01.2019 | 13:40
Wenn ich die nostalgisch verklärten Postings in manchen dsaforum.de-Strängen lese, frage ich mich, ob Ulisses jemals (aka DSA6) von der furchtbaren 3W20-Probe lassen wird.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 13.01.2019 | 13:43
Naja egal ob es schlecht oder nicht ist, es ist DSA. Ich kenne kein anderes System das diese Würfelprobe.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 13.01.2019 | 14:51
Genau das ist die Frage: wie wichtig ist der Probenmechanismus für ein System? Shadworun hat den Sprung zum Poolsystem auch überlebt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 13.01.2019 | 14:58
Shadowrun hatte schon immer ein Poolsystem, nur mit anderer Zusammensetzung.
Wenn überhaupt, hat Shadowrun den Sprung zum festen Mindestwurf überlebt - mMn nicht ohne Einbußen, aber da man im selben Zuge viele, viele alte Wucherungen entfernt hat, ist der Schritt allgemein recht positiv aufgenommen worden. Danach gabs dann eben neuen Unfug und jetzt ist man wieder so weit wie vorher  ;D
 

Erhalten geblieben ist das grundsätzliche Kniffel-Spielgefühl von Drei-Hände-voller-Würfel, das war wohl die Hauptsache ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 13.01.2019 | 15:01
Man könnte ja auch bei DSA irgendwann 3W20 würfeln lassen, ohne, dass man 7 bis 8 unterschiedliche Zahlen im Kopf jonglieren muss.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 13.01.2019 | 15:06
Was wahrscheinlich nach initialem Heulen und Zähneklappern auch als richtiger Schritt gesehen würde.
Käme eben auf den Versuch an :)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 13.01.2019 | 15:06
@ Faras sehe ich auch so.

Shadowruns Sprung zum Poolsystem? Was ist denn damit gemeint? Gab es in der ersten Version kein Poolsystem? Defacto wurde das Poolsystem von der 3. Version beim Sprung auf die 4. Version abgeschafft.

Vorher gab es Kampfpoole und Magiepoole, aus denen man sich bedienen konnte. Das ist für mich die Defintion eines Pools: Ich kann mich daraus bedienen oder den Pool sparen. Jetzt gibt es das nicht mehr. Es gibt einfach eine Zahl von Würfeln die den Fähigkeiten entspricht.

Wobei ich das Poolsystem bei SR3 weniger zentral fand als 3W20 bei DSA.

Mir gefällt das 3W20 System auch recht gut. Ich sehe keinen Grund es abzuschaffen. Es ist auch schwierig einen Mechanismus zu entwickeln, der eine ähnliche Komplexität schafft. Ich fand DSA4 zwar auch zu kompliziert, aber DSA3 war mir zu simpel und da gab genauso 3W20.

So wie Tartex sagt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 13.01.2019 | 15:19
Jetzt gibt es das nicht mehr. Es gibt einfach eine Zahl von Würfeln die den Fähigkeiten entspricht.

Und dem zugehörigen Attribut. Und den entsprechenden Modifikatoren.
Das alles zusammen bildet den jeweiligen Würfelpool ;)

Würfelpool hat nämlich grundsätzlich nichts mit Ausgeben oder Sparen zu tun, sondern bezeichnet erst mal nur eine variable Menge an Würfeln (aus diversen Quellen).
Alle SR-Editionen sind demnach Poolsysteme.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 13.01.2019 | 15:51
Ja klar, so kann man das sehen. Für mich ist es eben kein Poolsystem und ein Pool etwas anderes.

Aber klar, ich kenne auch einen D&D SL, der erklärt zunächst immer, dass der Würfelpool bei D&D fast immer nur aus 1W20 besteht, Ausnahmen sind Schaden, Feuerbälle, HD Würfel etc. Damit hat er natürlich Recht. Begriffe ohne Definition sind leer und Pool kann man verschieden definieren.

 :btt:

Den DSA 3W20 Pool könnte man auch anders handhaben. Aber der stört mich nicht. Die anderen von Tartex genannten Punkte mehr.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 13.01.2019 | 16:09
Begriffe ohne Definition sind leer und Pool kann man verschieden definieren.

Schau dich im Netz um und stelle fest, dass deine Definition die exotische ist  ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 13.01.2019 | 16:53

Ich finde es ja immer noch erheiternd, wie man sich seit über einer Dekade an der nicht endenden 3W20 Kritik festbeißt (in Rollenspielforen), während man gleichzeit jeden noch so riesigen Haufen an Würfeln in irgendwelchen anderen Systemen (nein, ich sage extra nicht „Pool“), abfeiern kann.

10W10, 2W4+2W10, 1W12+5W6, 2W6+X, 8W6, oder sogar noch Spezialwürfel, dazu „explodierende“ Würfel, Würgfel die man wgnehmen darf, umdrehen oder sonstwas, dazu noch Spielkarten oder Chips...
Aber lustigerweise wird da nie so lange über „unintiutive Probenerschwernisse“, nervende Rechnerei und die nicht Abschätzbarkeit von Proben diskutiert.

Ist aber bestimmt das primäre Problem mit DSA... Das soll nicht heißen, daß Euch das nicht stören dürfte, klar kann es das - nur muß man sich dann die Frage gefallen lassen, ob man sonst wirklich nur 1W Systeme mit einfacher Addition verwendet..?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 13.01.2019 | 17:09
Die einzig brauchbare Version ist doch sowieso DSA 1.
Mit einem W 20, und den paar Werten lässt sich alles spielen.  >;D  ;D

Für mich unverständlich: Wie kann man als Fanboy oder girl nur auf 3 W 20 bestehen ?
Ist das Masochismus ?
Nostalgie reicht da mMn. nicht aus.
  ~;D

(Bitte ignoriert mich wenn nötig. Aber das musste mal wieder raus)

Ps. Und nein, ich mag auch bei anderen Spielen keine Massen an unterschiedlichen Würfel.
Aber nur ein Würfel, gleich welcher Augenzahl, beschleunigt den Spielfluss schon erheblich.
Es hat auch was,nach dem Würfeln sofort auf einen Blick sehen zu können, ob man es geschafft hat.


Aber vielleicht verstehe ich den Reiz daran auch einfach nicht, und habe deshalb keine Ahnung.   

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 13.01.2019 | 17:38
Ich finde es ja immer noch erheiternd, wie man sich seit über einer Dekade an der nicht endenden 3W20 Kritik festbeißt (in Rollenspielforen), während man gleichzeit jeden noch so riesigen Haufen an Würfeln in irgendwelchen anderen Systemen (nein, ich sage extra nicht „Pool“), abfeiern kann.

Ich behaupte einfach mal:
Das sind mehrheitlich nicht die gleichen Leute ;)

Ansonsten ist Erfolge zählen, Summen aus 2-3 Augenzahlen bilden, nur den höchsten Würfel werten etc. pp. deutlich weniger umständlich als die 3W20-Probe. Es geht ja nicht um die Zahl der Würfel, sondern darum, was man damit macht. Und da ist es schon bemerkenswert, wie wenig selbst "langgediente" DSA-SLs die Auswirkungen entsprechender Erschwernisse abschätzen oder auch mal eben grob ausrechnen können.

Diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die sich daran tatsächlich signifikant stören, spielen übrigens fast nur DSA. Die werden deswegen niemals das System wechseln, aber genau darum jammern sie auch so laut  ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 13.01.2019 | 19:32
Schau dich im Netz um und stelle fest, dass deine Definition die exotische ist  ;)

+1
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 14.01.2019 | 01:41
Die einzig brauchbare Version ist doch sowieso DSA 1.
Mit einem W 20, und den paar Werten lässt sich alles spielen.  >;D  ;D

Für mich unverständlich: Wie kann man als Fanboy oder girl nur auf 3 W 20 bestehen ?
Ist das Masochismus ?
Nostalgie reicht da mMn. nicht aus.
  ~;D

Ich gebe Dir ja recht - DSA1 ist mMn ein gutes System, mit dem sich (zumindest Spielmechanisch gesehen) alles in Aventurien abbilden ließe... Und damot auch mit der 1W20 unterwürfeln Probe.

Ergo bestehe ich erstmal auf gar nichts (andere womöglich schon...). Aber ich mag auch die 3W20-Probe eben um den Einfluss dreier Eigenschaften auf einen TaW darzustellen (Anmerkung: Ich mag wirklich nur DSA1 & 4, mit allem anderen, insbesondere dem 5er und seinem Wurfmchanismus darf man nicht in Reichweite meiner Hände kommen).

Ich behaupte einfach mal:
Das sind mehrheitlich nicht die gleichen Leute ;)

Ansonsten ist Erfolge zählen, Summen aus 2-3 Augenzahlen bilden, nur den höchsten Würfel werten etc. pp. deutlich weniger umständlich als die 3W20-Probe. Es geht ja nicht um die Zahl der Würfel, sondern darum, was man damit macht.

Genau das ist ja die Frage, die ich stelle: Sind es die selben Spieler oder eben nicht?!

Zu Deiner zweiten Aussage: Das halte ich für einen ausgemachten Annahmefehler,  außer man beläßt es wirklich bei dem exakt von Dir genannten (also wirklich nur max. 3 gleiche Würfel addieren, oder nur den höchsten werten - aber so viele Systeme nutzen das ja nicht gerade, sondern oftmals viel exotischere Würfe...) Denn letztlich ist „einfach“ immer eine Frage der Gewohnheit...

Und ich will auch mal ganz ehrlich sein an dieser Stelle: Ich scheiße einen großen Haufen darauf die exakte Wahrscheinlichkeit einer Probe bestimmen zu können - das können eh die wenigsten, außer bei absoluten Simpelsystemen und selbst da scheitert die Stochastik am Anwender wenn er 2W10 als W100 für eine Prozentprobe interpretiert oder Ähnliches...
Exakte Chancen sind mir (und evlt. ja auch anderen Spielern) egal. Wichtig ist für mich nur zu wiseen, ob eine Probe im Verhältnis zu den anderen „leicht/wahrscheinlicher“ oder „schwer/unwahrscheinlicher“ ist. Denn auch wenn uns das Internet gelehrt hat, daß eine DSA4 Probe erschwert um +0 „nicht leicht“ sei, so schaffen meine Spieler die seltsamerweise doch nahezu immer und viel häufiger als eine Probe erschwert um +7...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 05:13
aber so viele Systeme nutzen das ja nicht gerade, sondern oftmals viel exotischere Würfe

Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Systeme nutzen denn viel exotischere Würfe als die 3w20-Probe?


Ich scheiße einen großen Haufen darauf die exakte Wahrscheinlichkeit einer Probe bestimmen zu können - das können eh die wenigsten

Wie gut sie das können, kommt eben drauf an, was sie ausrechnen oder abschätzen sollen.
Und es geht auch nicht um ein halbes Prozent, sondern darum, dass viele DSA-SLs gar keine Vorstellung davon haben, wie schwer eine 3w20-Probe unter welchen Umständen ist. Das kann sehr wohl ein Problem sein, wenn man gar nicht weiß, was eine wie große Erschwernis überhaupt mit der Erfolgswahrscheinlichkeit macht, aber regelmäßig Modifikatoren frei Schnauze festlegt.
Da sollte man schon grob wissen, was man tut - und das gilt für die Autoren gleich doppelt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 14.01.2019 | 09:05
Wenn ich die nostalgisch verklärten Postings in manchen dsaforum.de-Strängen lese, frage ich mich, ob Ulisses jemals (aka DSA6) von der furchtbaren 3W20-Probe lassen wird.

Ilaris scheint auch bei DSA4 Fans gut anzukommen. Da wirft man 3W20 und nimmt den mittleren Wert. Und höhere Werte sind besser, Ketzerei! ;)

So etwas könnte ich mir vorstellen.  :)  Nah genug am bisherigen System, aber mit weniger Rechnerei. Wobei ich da auch keine Wahrscheinlichkeit einschätzen könnte.  ::)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 14.01.2019 | 09:16
Bezüglich Wahrscheinlichkeit, hier ist eine Seite mit der man Wahrscheinlichkeit austesten kann. http://simia.net/dsa4wk/
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 09:20
Ich messe der 3w20 Probe auch keine so große Bedeutung bei. Das ist zwar immer wieder Ziel der Kritik von außerhalb, aber es ist ja nicht so, dass die Kritiker plötzlich DSA spielen würden, nur wenn es die 3w20 Probe nicht mehr geben würde.
Ich wüsste auch nicht, dass ich mal ein Rollenspiel allein wegen des Würfelmechanismus abgelehnt hätte. Bei SW haben mir die explodierenden Würfel nicht gefallen, aber das ist sicher nicht der einzige Grund. Sonst fällt mir da kein Beispiel ein und selbst bei Shadowrun würde ich es nicht an dem Probenmechanismus scheitern lassen.


Und da sich einige (i´m looking at you, YY ;D) die 3w20-Probe so kompliziert vorstellen, vielleicht mal ein Beispiel, wie ich das mache, gerade auch mit den vielen Proben, die ich für NSC würfele (in der Regel leite ich ja):
Ich würfele 3 Würfel gleichzeitig, und zwar eine Ampel (rot - gelb - grün). Ich habe den Talentwert und weiß in schätzungsweise 80% der Fälle sofort, ob die Probe gelungen ist. Warum? Ich kenne doch die Eigenschaften, auf die ich würfele (bei einem SC noch mehr auswendig als bei einem NSC). Bei einem Kletterer mit Werten von 14/14/10 und einem TaW von 5 brauche ich doch bei allen Ergebnissen, die 14/14/10 oder niedriger sind, bzw. deutlich drüber (x/17/16) nicht mehr rechnen. Das sieht man doch auf einen Blick, bzw. drei Blicke. Es sind so gesehen also zwei Blicke mehr ;).
Noch einfacher wird das bei hochstufigen (N)SC, die hohe Eigenschafts- und Talentwerte haben.
Die Rechnerei geht doch eher im Grenzbereich los. Gleicher Charakter wie oben, ein Wurf von 16/12/13. Da guckt man im Zweifel schon mal länger und überlegt noch mal, ob man vielleicht noch einen Bonus/Malus vergessen hat.
Ich erlebe das am Spieltisch bei mir selbst und den Spielern ganz häufig, dass die Würfel gerade eben aufgehört haben zu rollen und man schon das Ergebnis weiß (ja, ohne Munchkinism ;D).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.01.2019 | 09:32
Ich messe der 3w20 Probe auch keine so große Bedeutung bei. Das ist zwar immer wieder Ziel der Kritik von außerhalb, aber es ist ja nicht so, dass die Kritiker plötzlich DSA spielen würden, nur wenn es die 3w20 Probe nicht mehr geben würde.

Natürlich ist das nur ein Teil des Gesamtpakets Kritik an DSA, aber eben ein nach außen sichtbarer und wichtiger.

Ich wüsste auch nicht, dass ich mal ein Rollenspiel allein wegen des Würfelmechanismus abgelehnt hätte.

Du vielleicht nicht, aber denke an Warhammer 3 oder aktuell L5R in der neuen Edition.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 09:38
@
Koronus

O. M. G.  :o

Wenn ich mir diese Mühen ansehe, die da gemacht werden um Wahrscheinlichkeiten einschätzen zu können, dann vermute ich einfach mal:Die Liebe zur Spielwelt und zum System muss richtig doll sein, damit man das alles in Kauf nimmt.

Ich gewinne immer mehr den Eindruck viele spielen DSA evtl.  trotz den 3W 20, und nicht wegen ihnen.

Die Idee, dass man alles über 3 Attribute abbilden kann, mag in der Theorie ja interessant sein. In der Praxis ist es aber sowas von umständlich.

Und dass das so nicht empfunden wird,  halte ich eher für eine Frage der Gewohnheit.

Wenn man jetzt gewöhnt ist, sein Ergebnis sofort zu haben (Nur 1 W 20) und steigt dann erst auf eine DSA Version mit 3 W20 um, dann hält man das kaum aus.
So ging es mir zumindest, als ich zugestimmt habe, mal wieder eine Runde DSA mitzuspielen.

Ich glaube Leute die schon immer DSA gespielt haben, und auch immer spielen werden, fällt diese Umständlichkeit evtl. gar nicht so stark auf.
Aber Neueinsteigern oder Umsteigern vermutlich  schon.
Wenn sie es anders gewohnt sind.

Man kann sie ja eventuell damit trösten: Daran gewöhnt ihr euch auch noch.

Nur für mich wäre das nix.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 09:42
Naja, wenn man mal so in die relevanten Facebook-Gruppen schaut, gibt es immer wieder Neulinge, die DSA 5 ausprobieren und nicht wegen dem 3w20 wieder in die Ecke werfen. Wie gesagt, ich halte das für eine Diskussion an der Realität vorbei.

These: Der Anteil an Menschen, die wegen der 3w20-Probe mit DSA anfangen oder aufhören, hat für den Erfolg der Spielreihe keine allerhöchste Relevanz.

Oder um es anders zu sagen: Das System hat ganz andere Probleme als die 3w20-Probe.  >;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 14.01.2019 | 09:53
Jetzt mal Butter bei die Fische: Welche Systeme nutzen denn viel exotischere Würfe als die 3w20-Probe?

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit; bei diesen Systemen ist die Probe so komplex (oder eben in diesem Kontext exotisch als Bedeutung eines nicht einfach überschaubaren Alleinstellungsmerkmals), daß sich nicht mal eben Wahrscheinlichkeiten abschätzen lassen:

1. Savage Worlds
2. The one Ring
3. Fate/Fudge
4. World of darkness (White Wolf Storyteller System)
5. FFGs Genesys/Star Wars
6. 2W20 von Modiphius

um nur ein paar zu nennen...
Und davon sind viele hier ja unter „heißester scheiß“ des Forums zu finden - womit wir wieder an der Stelle wären, daß viele mit diesen kaum berechenbaren Systemen total zufrieden sind, solange es nicht DSA/3W20 ist  :d

Und zu DSA mit 3W20 bekehren will ich hier übrigens auch niemanden. 3W20 kann man ruhig doof finden, aber es gibt halt ne Menge da draussen, was mindestens ebenso „doof“ ist...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 09:59
@
Hotze
Stimmt schon. DSA ist erfolgreich genug um sich 3 W 20 leisten zu können.

(Issi duckt sich mal weg, und versteckt sich-  ~;D)

PS. Und stimmt schon: Letzten Endes entscheiden die Fans und Spieler wie sie es am liebsten haben wollen.

@
Marcian
Die von Dir genannten Systeme spiele ich nicht.
Bin jetzt Dank Dir aber vorgewarnt. :D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 14.01.2019 | 10:03
Ich würfele 3 Würfel gleichzeitig, und zwar eine Ampel (rot - gelb - grün). Ich habe den Talentwert und weiß in schätzungsweise 80% der Fälle sofort, ob die Probe gelungen ist. Warum? Ich kenne doch die Eigenschaften, auf die ich würfele (bei einem SC noch mehr auswendig als bei einem NSC). Bei einem Kletterer mit Werten von 14/14/10 und einem TaW von 5 brauche ich doch bei allen Ergebnissen, die 14/14/10 oder niedriger sind, bzw. deutlich drüber (x/17/16) nicht mehr rechnen. Das sieht man doch auf einen Blick, bzw. drei Blicke. Es sind so gesehen also zwei Blicke mehr ;).

Speedhack für höherstufige SCs und Spieler, die ihre Werte nicht um Kopf haben: Alle Taleten, wo alle drei Eigenschaften min. 15 (oder 12-14 als Anfänger halt) sind auf dem Talentbogen markieren  ^-^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.01.2019 | 10:04
Oder um es anders zu sagen: Das System hat ganz andere Probleme als die 3w20-Probe.  >;D

Ein YY pro Thread reicht, also weniger kryptisch und mehr konkret. ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 14.01.2019 | 10:17
(...) Wenn man jetzt gewöhnt ist, sein Ergebnis sofort zu haben (Nur 1 W 20) und steigt dann erst auf eine DSA Version mit 3 W20 um, dann hält man das kaum aus. (...)

Mir geht es umgekehrt. Ich komme von 3W20 und Pool und finde 1W20 und 1W100 Systeme furchtbar. Die Streuung ist mir einfach zu groß. 2 Würfel sind Minimum für ein gutes Spielgefühl. :)

So ist man halt geprägt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 10:21
Ein YY pro Thread reicht, also weniger kryptisch und mehr konkret. ;)
War eher als Scherz gemeint. Aber wenn du schon so fragst: Nachdem ich ja vom Lesen des GRW DSA 5 recht optimistisch war und auch nach dem Probespiel bei Faras mit jenem GRW nach wie vor guter Dinge bin, schreckt mich nach wie vor ab, dass es gefühlte 1000e an Sonderfertigkeiten gibt, dazu Waffenboni und -mali ohne Ende und weiterer "Kleinscheiß". Darauf habe ich keine Lust.
Was die Waffen angeht, bin ich da ziemlich bei Adanos: Deutlich weniger regeltechnische Unterschiede, vor allem diese kleinteiligen Waffenvor- und nachteile. Im Fluff darf es ja immer noch den Unterschied zwischen einem Salza-Dreizack und einem Havena-Dreizack geben. ;)

Achso, hierauf schulde ich dir noch eine Antwort:
Du vielleicht nicht, aber denke an Warhammer 3 oder aktuell L5R in der neuen Edition.
Warhammer 3 kenne ich nicht und L5R habe ich aus einem ganz eigenen Grund weggelegt: Ich hätte es nur mit der Lupe lesen können. Ich glaube, ich bin nicht mal zum Probenmechanismus gekommen.  ~;D
(weiß aber nicht, ob das die aktuelle Version war)

Mir fällt noch der Wurf aus Qin - the Warring States ein, der mir zumindest vom Lesen her komisch vorkam (auch wenn die Idee gut war). Ich habe es dann sowieso mit PDQ# gespielt. ^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 10:25
Mir geht es umgekehrt. Ich komme von 3W20 und Pool und finde 1W20 und 1W100 Systeme furchtbar. Die Streuung ist mir einfach zu groß. 2 Würfel sind Minimum für ein gutes Spielgefühl. :)

So ist man halt geprägt.
Ja da mag was dran sein.
Viele Würfel legen halt den Fokus aufs Würfeln.
Und wenn nicht auf den ersten Blick immer gleich klar ist,  ob man es geschafft hat, wenn man da hin und wieder vorher rechnen und schieben muss, dann bringt das für manchen Spieler evtl. auch Spannung.
Wie ein Ü- Ei.
(Außerdem freut es die Würfelhersteller)

Für mich würde es nur unnötig den Spielfluss blockieren. Ich finde es angenehmer den Fokus mehr auf der Geschichte zu lassen, und die Würfel so wenig wie möglich zu merken.
Und das ist auch Geschmackssache.
Ganz klar.  :)
Und natürlich Gewohnheit.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 14.01.2019 | 10:38
(...)
Für mich würde es nur unnötig den Spielfluss blockieren. Ich finde es angenehmer den Fokus mehr auf der Geschichte zu lassen, und die Würfel so wenig wie möglich zu merken.
(...)

Aber in 1W-Systemen sind die Würfelwürfe doch viel präsenter, weil sie die Geschichte öfters krass drehen. Ich möchte immer ausschweifendes Charakterspiel machen, wenn meine muskelbepackte Barbarin die Tür nicht aufgebrochen bekommt. Bin ich von Poolsystemen und 3W20 Systemen so gewohnt, weil es da selten vorkommt. Meine D&D-Gruppe schaut mich dann immer merkwürdig an und kehrt ihre Würfelergebnisse unter den Teppich. ;) 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 10:43
Bitte lasst uns den Fokus auf den Versionsvergleichen innerhalb des schwarzen Auges belassen. Die Diskussion um Würfelmechanismen gehören eher in einen Systembau-Thread.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 10:48
Aber in 1W-Systemen sind die Würfelwürfe doch viel präsenter, weil sie die Geschichte öfters krass drehen
Nein, das ist eher ein Gerücht.
Und steht auch mMn. in gar keinem Widerspruch zu gutem Charakterspiel.

Aber
 :btt:
Mit DSA 1 ist Charakterspiel ja auch möglich.
Oder möchte das jmd. ernsthaft bezweifeln?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 14.01.2019 | 11:07
(...)
Mit DSA 1 ist Charakterspiel ja auch möglich.
Oder möchte das jmd. ernsthaft bezweifeln?

Man kann auch Mensch-Ärger-dich-nicht mit Charakterspiel spielen.  :)

Ich selbst habe noch keine ernsthafte DSA1-Gruppe erlebt, sondern nur welche mit viel Alkohol.  ::)

Ab welcher Stufe findest Du DSA1 flüssig und stimmungsvoll?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Aedin Madasohn am 14.01.2019 | 11:09
Deutlich weniger regeltechnische Unterschiede, vor allem diese kleinteiligen Waffenvor- und nachteile. Im Fluff darf es ja immer noch den Unterschied zwischen einem Salza-Dreizack und einem Havena-Dreizack geben. ;)


WAAASSS!!! Häresie!
es weiß doch jeder, dass der Salza-Dreizack mit anmutig aus der Hüfte geschwungen wird und seine Boni aus der Gewandheit schöpft, während der stupide Havenna Dreizack von primitiven Rohlingen nur aus dem Schultergürtel herabgestoßen wird und einzig über rohe und sinnlose Kraft wirkt!

Thorwaler verachten übrigens den blanke Stärke nicht honorierenden Salza-Dreizack, so dass ein Thorwaler, der den geschmeidigen Salaz Dreizack als Leitwaffe wählt, gemäß WdV unter massiver Potenzstörungen aufgrund ausgeschlossenen seins aus seiner Otta leidet.

Sollte jetzt ein pöser pöser Powergameroptimierer danach trachten, den einzig für Generierungspunkteakkumulation eingeheimsten Nachteil Brünstigkeit durch diesen Kunstgriff der Impotenz auszuhebeln, so wird er von der waltenden Zückerbäckerzunft gepuderzuckert und gesahnehäuptet!

@3 W 20

ich persönlich bin ja ein Freund von kleinteiligen Boni- und Mali-Listen - die jedoch VOR dem Spiel gefälligst zu schnell (sofort) aktivierbaren "Metas" gerechnet werden müssen.

das also drei Attribute in eine Probe spielen, ja, das finde ich toll.
Aber wenn es um den Reiz, Fortuna herauszufordern (sprich die Würfel in die Hand zu nehmen) geht, mag ich es schnell und knackig.

Umfangreich berechneter Meta-Wert (für die stille Stunde Barbieplay zu hause) und am Tisch ein Wurf (und ich finde einen W20 schon aussagekräftig), der dann mit soundsoviele Punkte über/unter Zielwert schnell was aussagt.

Wer mehrmals Fortuna herausfordern will - warum in einer Aktion  wtf? ? Ein Würfel an der Wache vorbeischleichen, ein Würfel die Schlösser knacken etc. pp und wenn der Dieb für seinen Solo nicht den ganzen Abend DSA RAW verbraucht hat, dann können ja die anderen vielleicht auch mal was machen  ;)

sicherlich, wer in einem Internat lebendig begraben unter ECO 100 darben muss, der kann 7 Abende die Woche spielen und muss irgendwie ja die Zeit rumkriegen...
er hingegen es gerade so schafft, einmal im Quartal einen Abend spielen zu können, der will sich dabei nicht totwürfeln, nur um einen Schlüssel beim Bürgermeister entwendet zu haben, bevor man im Archiv nachlesen kann was damals...
den bis ins Archiv und an das Stadtgeheimnis kommt man ja nicht mehr mangels Spielzeit.

und je weniger an einem Abend echt passiert (oder an Stimmungsmythen herausgefunden wird oderoderoder wo eure Interessen liegen), um so geringer wird die Bereitschaft, sich Zeit (wertvoll und begrenzt) für so eine lahme Runde freizuschaufeln. Sprich, ein Spiel/die Spielrunde schläft bei mangelnder Dynamik ein

wieviel Dynamik man braucht - ja ist sehr verschieden. Clevere Regeldesigner haben einen schnellen Regelmechanik-Kern, der dann mittels Extra- und Expertenregeln aufgebauscht werden kann. Falls daran Interesse besteht.

3 W 20 fällt für mich in extra Expertenregel-Kategorie für kleinteiliges Ausspielen bei akut von tötlicher Langeweile geplagten Internat-Isolierten.

 

 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 11:15
@Issi: Wann hast du DSA 1 zuletzt gespielt?
Ich frage deshalb, weil es viele Leute gibt, die auch DSA 1 durch die Nostalgiebrille sehen. Ich selbst war ja überrascht, als ich bei meinem Umzug kürzlich einige DSA 1 Sachen mal wieder in der Hand hatte. Viel von den Regeln hatte ich nämlich komplett vergessen.

@Aedin:
So sehr ich deinen Post auch gerade feiere  :d :d :d
Nein, einfach nein.
Eure Conclusio ist leider irregeleitet, werter College. ^^

Das kleinteilige Ausspielen kommt doch nur dann zum Tragen, wenn eine Spielrunde wirklich jeden Einzelwurf bewertet. Aber wo passiert das denn in der Realität? Meistens doch nur, wenn man die Probe vergeigt hat und da ja auch nur in Ausnahmefällen (so kenne ich das jedenfalls von verschiedenen DSA-Runden).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 11:37
@
Hotze
Vor ein paar Jahren erst. Ich bin jetzt kein DSA 1 Nostalgie Freak, und erkenne an, dass manche Weiterentwicklung dem System sicher auch gut getan hat.
Das 3W20 Würfelsystem gehört mMn. nicht dazu.
Das ist letztlich auch das worauf ich hier hinaus will.

Man kann das durchaus anders sehen und empfinden als ich. Habe ich kein Problem mit.  :)

Dass meine Meinung nichts ändert, ist mir auch klar. Aber sie hin und wieder mal zu äußern hilft.
Insofern Danke, dass man das hier darf.

(Habe ich glaube ich auch ausgiebig genug getan...  :D
Habt Spaß!)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2019 | 12:10
Ich finde es ja immer noch erheiternd, wie man sich seit über einer Dekade an der nicht endenden 3W20 Kritik festbeißt (
du ignorierst, das das Problem der sogenannten angeblichen 3w20 Probe es ist, das sie keine ist sondern das 3mal 1 w20 gegen jeweils einen Wert geprobt werden, die Ergebnise  dieser 3 Operationen jeweils mit mindestens einem Wert verrechnet werden müssen und das ganze statistisch auch noch ziemlich konfus  ist.


Es ist ziemlich vielsagend, das für das Kampfsystem eine ganz andere Würfelmethode und Regelmaschine benutzt wird

@Hotzenplot

Ich habe DSA5 mal ausprobieren wollen, die 3w20 Probe erwies sich als solcher abtörner, nach einer Con Runde hatte ich genug und ich benutzte auch fast seit Beginn das Ampelsystem aber für mich sind Qualität der Probe wichtig

@Issi

Das mit 3 Attributen geht wesentlich eleganter wie selbst das DSA Kampfsystem beweist
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 14.01.2019 | 13:07
du ignorierst, das das Problem der sogenannten angeblichen 3w20 Probe es ist, das sie keine ist sondern das 3mal 1 w20 gegen jeweils einen Wert geprobt werden, die Ergebnise  dieser 3 Operationen jeweils mit mindestens einem Wert verrechnet werden müssen und das ganze statistisch auch noch ziemlich konfus  ist.

Jaein, Du hast recht, daß man die 3W20 in 3 Einzelproben „zerlegen“ kann, weil die erstmal einzelne Eigenschaftsproben sind. Aber, und das hatten wir vorher schonmal als Problem, da wird nix verrechnet in DSA4! Du meinst (wieder) die DSA5-3W20-Probe die eben anders mit Erschwernissen umgeht und die ich selbst ablehne. In DSA4 wird überhaupt erst irgendwie weiter „gerechnet“ wenn man die Probe auf die 3 Eigenschaften völlig unmodifiziert nicht geschafft hat. Da wird nicht mindestens ein Wert verrechnet, dies geschichet nur in DSA5.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 13:43
Ich bewerte die 3W20 Talentprobe als für den Nutzen zu komplexen Unsinn. ( <--- persönliche Meinung! Man darf anderer sein!)
Aber ich stelle auch mal die These auf, dass das nicht das Problem ist, daß die meisten nicht-DSA-Spieler mit DSA in den unterschiedlichen Versionen hatte.

Ein großes Problem ist die Komplexität des Regelsystems, das bemüht ist eine sehr komplexe Hintergrundswelt plastisch abzubilden.
Ein anderes ist die sehr komplexe Spielwelt Aventurien, die auch noch Jahrzehnte Geschichte besitzt.
Das ist nichts für "mal eben zwischendurch".
Das Problem hat DSA5 auch, wobei durch den regeltechnischen Neustart Einsteiger nicht mehr den Nachteil hatten, dass alle anderen
einen Jahrzehntelangen Vorsprung besaßen.
Das Problem erklärt vielleicht auch, warum sich so viele DSA4 Spieler gegen einen Wechsel verweigern.
Es ist schlicht eine Aufwand-Nutzen Rechnung. Wieviel Aufwand muss ich mir machen, um mich neu einzuarbeiten - wieviel Nutzen habe
ich zusätzlich, den ich nicht mit DSA4 haben kann...?

Und ich glaube, dass einige andere Probleme bei DSA5 nicht mehr existieren - nicht weil das Regelsystem irgendwas anderes macht,
sondern, weil die Spieler, die das mit verursachten nicht auf das neue System gewechselt sind.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und das soll nicht mal abwertend gemeint sein - es ist schlicht so, dass die Art zu spielen, wie sie in DSA4 gepflegt und kultiviert wurde (und wird),
die Erwartungshaltung, was man alles wissen und kennen muß, um mit spielen zu dürfen und die Einstellung, dass DSA nur auf eine bestimmte Weise
gespielt werden kann, unglaublich inkompatibel zur Bereitschaft ist, sich mit einem System in dieser Komplexität zu beschäftigen.
Und dieses Problem wurde in DSA3 und DSA4 immer schlimmer.
In DSA5 ist es um einiges geringer geworden (allerdings auch nicht komplett verschwunden).

Dazu kommt eine von mir empfundene fehlende Willkommenskultur, die auch nicht gerade einladen hat.
Ich habe vor ein paar Jahren Midgard 5 zu spielen begonnen, vor kurzem Splittermond und habe ich auch für Runequest interessiert, als es wieder in deutsch erschien.
In allen Systemen hatte ich ein "Willkommen, schön, daß Du zu uns gefunden hast."
Bei DSA4 hatte ich das nie und nicht selten ein "Was will der hier? Der soll erst wiederkommen, wenn seine Hausaufgaben gemacht und gelernt hat, wie man richtig spielt.
Was maßt der sich an, kritische Fragen zu stellen?!" Gefühl. Das war alles andere als angenehm.
Und zeugte in meiner Ansicht auch nicht nach einer toleranten, aufgeschlossenen und nach aussen geöffneten Spielercommunity.
Und auch das ist in DSA5 besser geworden - wesentlich!

Das mag jetzt sehr destruktiv klingen - so ist es aber gar nicht gemeint. Es sind nur gemachte Erfahrungen.
Mir ist klar, dass die Unterschiede in Spielvorlieben gewaltig sind, aber ich möchte aufzeigen, warum vielleicht DSA Versionen (explizit 4 und 5) so unterschiedlich bewertet werden.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 14:25
um nur ein paar zu nennen...
Und davon sind viele hier ja unter „heißester scheiß“ des Forums zu finden - womit wir wieder an der Stelle wären, daß viele mit diesen kaum berechenbaren Systemen total zufrieden sind, solange es nicht DSA/3W20 ist  :d

Da gehe ich nur bei den letzten beiden mit. Das Narrative Dice System kann der 3w20-Probe in der Hinsicht locker das Wasser reichen bzw. macht ihr tatsächlich noch was vor und 2d20 ist spätestens mit Talenten etc. nicht ohne.  Aber die anderen sind nicht übermäßig undurchsichtig.

Ich wüsste auch nicht, dass ich mal ein Rollenspiel allein wegen des Würfelmechanismus abgelehnt hätte. Bei SW haben mir die explodierenden Würfel nicht gefallen, aber das ist sicher nicht der einzige Grund. Sonst fällt mir da kein Beispiel ein und selbst bei Shadowrun würde ich es nicht an dem Probenmechanismus scheitern lassen.

Allein wegen des Würfelmechanismus nicht, aber z.B. SaWo, SR 4 und 5 sowie das ganze FFG-NDS-Gelöt stehen bei mir genau deswegen immer unter besonderer Beobachtung.
Da muss wirklich alles andere an der Runde stimmen, damit ich mir das langfristig antue.

Das galt in der Form für DSA nie, trotz 3w20 ;)
Ich habe grundsätzlich keine Angst vor Zahlen und ein bisschen Kopfrechnen, aber umgekehrt muss ich auch sagen: Würde ich im Leben nicht so machen, wenn ich einen Probenmechanismus entwerfen sollte.

Bei DSA4 hatte ich das nie und nicht selten ein "Was will der hier? Der soll erst wiederkommen, wenn seine Hausaufgaben gemacht und gelernt hat, wie man richtig spielt.
Was maßt der sich an, kritische Fragen zu stellen?!" Gefühl.

Genau...lern erst mal alle Regeln, bevor du anfangen darfst, sie zu ignorieren, wie wir das tun  ~;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 14.01.2019 | 14:29
Und da sich einige (i´m looking at you, YY ;D) die 3w20-Probe so kompliziert vorstellen, vielleicht mal ein Beispiel, wie ich das mache, gerade auch mit den vielen Proben, die ich für NSC würfele (in der Regel leite ich ja):
Ich würfele 3 Würfel gleichzeitig, und zwar eine Ampel (rot - gelb - grün). Ich habe den Talentwert und weiß in schätzungsweise 80% der Fälle sofort, ob die Probe gelungen ist. Warum? Ich kenne doch die Eigenschaften, auf die ich würfele (bei einem SC noch mehr auswendig als bei einem NSC). Bei einem Kletterer mit Werten von 14/14/10 und einem TaW von 5 brauche ich doch bei allen Ergebnissen, die 14/14/10 oder niedriger sind, bzw. deutlich drüber (x/17/16) nicht mehr rechnen. Das sieht man doch auf einen Blick, bzw. drei Blicke. Es sind so gesehen also zwei Blicke mehr ;).

Ich spiele regelmäßig DSA5, aber ich kenne die Eigenschaftswerte meiner Charakter nicht auswendig. (Beim Leiten die der NSCs schon gar nicht.)

Zuerst würfle ich. Wenn es nicht alles unter 7 ist, geht es dann mals ans Nachschlagen... (Naja, selbst bei alle Würfel unter 7 muss ich noch meine QS berechnen.)

Ich muss zuerst mal den Talentwert nachschauen, dann die drei entsprechenden Eigenschaftswerten (stehen gleich daneben). Also geht es zu den Attributen, wo ich das raussuchen (Glücklicherweise stehen die auf jeder Seite des 8seitigen Charakterbogens.) Die Werte dann jeweils mit den Würfeln abgleichen... Und dann rechne ich nochmals die Qualitätsstufen aus...

Man vergleiche das mit beinahe jedem anderen System, wo eine Wurf mit einer Zahl verglichen wird...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2019 | 14:29
Aber, und das hatten wir vorher schonmal als Problem, da wird nix verrechnet in DSA4!
Wie kommst du auf die Vorstellung ich beziehe mich nur auf eine primitive geschafft - nicht geschafft Probe oder DSA4?
Ich halte das Ding für kompliziert und umständlich zeitraubend ohne jedweden Mehr oder Nährwert.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 14:41
Ich spiele regelmäßig DSA5, aber ich kenne die Eigenschaftswerte meiner Charakter nicht auswendig. (Beim Leiten die der NSCs schon gar nicht.)

Zuerst würfle ich. Wenn es nicht alles unter 7 ist, geht es dann mals ans Nachschlagen... (Naja, selbst bei alle Würfel unter 7 muss ich noch meine QS berechnen.)

Ich muss zuerst mal den Talentwert nachschauen, dann die drei entsprechenden Eigenschaftswerten (stehen gleich daneben). Also geht es zu den Attributen, wo ich das raussuchen (Glücklicherweise stehen die auf jeder Seite des 8seitigen Charakterbogens.) Die Werte dann jeweils mit den Würfeln abgleichen... Und dann rechne ich nochmals die Qualitätsstufen aus...

Man vergleiche das mit beinahe jedem anderen System, wo eine Wurf mit einer Zahl verglichen wird...

Na, da hast du beim Vergleich aber gemauschelt. ;) Ob du drei oder einen Würfel würfelst, die Werte musst du natürlich nachgucken. Das kostet ja die gleiche Zeit.

Wie gesagt, ich will hier 3w20 auch gar nicht groß verteidigen. Von mir aus kann das weg. Aber es ist halt auch nicht so megawichtig.

@Boba:
Die Verbesserung des "Klimas" sehe ich auch. Ich glaube, dass die Forenkultur etwas freundlicher geworden ist (nicht nur, weil es insgesamt ruhiger geworden ist).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 14.01.2019 | 14:44
Man kann auch Mensch-Ärger-dich-nicht mit Charakterspiel spielen.  :)

Ich selbst habe noch keine ernsthafte DSA1-Gruppe erlebt, sondern nur welche mit viel Alkohol.  ::)

Ab welcher Stufe findest Du DSA1 flüssig und stimmungsvoll?

DSA1 spielt sich auf Stufe 1 bis 5 am besten.

DSA1 ist genauso ernsthaft wie jedes OSR-Spiel. Liegt eindeutig an der Runde und nicht am System, falls das nicht passiert.

Klar, manche Leute brauchen Barbie-Spiel um ihre Charaktere ernstnehmen zu können. Man sollte Leute mit einer solchen Einstellung nicht als die Regel annehmen. Ich habe mit dutzenden Leuten rollengespielt und von denen haben höchstens eine Handvoll jemals ein Regelwerk außerhalb einer Spielrunde in Händen gehalten. DSA1 oder OSR hat sich da noch jedes Mal bewährt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 14.01.2019 | 14:48
Na, da hast du beim Vergleich aber gemauschelt. ;) Ob du drei oder einen Würfel würfelst, die Werte musst du natürlich nachgucken. Das kostet ja die gleiche Zeit.

Ich muss 3x nachschauen. Jeweils an 2 verschiedenen Stellen des  Charakterbogen. Vielleicht habe ich einfach so ein schlechtes Zahlengedächtnis. Ich merke aber nicht, dass es den anderen Leuten in der Runde besser geht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 15:00
...erstmal mußt du 3x auf je einen Würfel schauen und mit deiner 7 vergleichen...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 14.01.2019 | 15:06
Zitat
6. 2W20 von Modiphius

wo ich dies lese: Ja, von dem System könnte DSA viel lernen/klauen. Ein Würfel mehr oder weniger...
Auch was die Trappings/besonderen Eigenschaften bei den Waffen angeht.

@Liturgie/Geweihte:
Ich erinner mich noch genau, wie blöd ich die D&D-Kleriker fand, weil diese nur Magier waren, welche einem Gott huldigen mussten, wärend bei DSA ein gewaltiger Unterschied in den Regeln bestand. Nur leider waren die "spielbaren"(anfangs ja noch sehr kleine Auswahl und coole Gottheiten sind eher Mangelware gewesen) Geweihten zu langweilig in unseren Runde, sodass eigentlich niemand welche spielen wollte.
Die Einführung der Zaubersprüche, äh Liturgien, ändertes dies schon was, auch wenn es mein D&D-Kleriker-Bild zerbarst.
Nun finde ich eine Angleichung von Liturgien und Zaubersprüchen nur evolutionstechnisch logisch.
Hatte mich immer gewundert, warum z.B. eine Geweihte der Magiegöttin keinen analysartigen-Zauber konnte, bzw wo eine so komplex Regel für den Artefaktbau und dessen Entschlüsselung entwickelt wurde, warum sollte so eine Geweihte nicht auch ein Mirakel/Liturgie nach den gleichen Regeln des Analyszaubers beherrschen?


Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 15:24
@Boba und Tartex:
Klar, es ist ein Mehraufwand, aber der ist doch minimal. Mal ehrlich, wir alle kennen (und spielen gegebenenfalls) Systeme mit Initativeregeln (am besten noch Ticksystem oder sowas), mit Zuständen, mit Boni und Mali für Umwelteinflüsse oder magische Gegebenheiten und so weiter und sofort. Dazu gehört DSA (2-5). So, und das Problem ist jetzt, das man 2 Mal mehr als woanders auf einen Würfel und eine Zahl gucken muss? Ernsthaft?
Wenn ich als DSA 5 SL euch an einem Abend zwei Würfe machen lasse und der Midgard SL Boba lässt uns 15 Würfe machen, habe ich bei Boba an dem Abend mehr Zahlen verglichen. Ist das jetzt ein Problem?  ~;D

Vermutlich habe ich einfach eine andere Definition davon, was mir an einem System wichtig oder unwichtig ist. Würfelmechanik fällt bei mir unter "eher unwichtig" würde ich sagen. Auch Savage Worlds, bei dem ich die explodierenden Würfel immer komisch fand, habe ich eine Zeitlang in einer regelmäßigen Runde gespielt. Die Runde war cool und es ist am Ende an meiner Zeit gescheitert, doch nicht an diesem ollen Würfel.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 15:35
@Boba und Tartex:
Klar, es ist ein Mehraufwand, aber der ist doch minimal. Mal ehrlich, ...

Ich bewerte die 3W20 Talentprobe als für den Nutzen zu komplexen Unsinn. ( <--- persönliche Meinung! Man darf anderer sein!)
Aber ich stelle auch mal die These auf, dass das nicht das Problem ist, daß die meisten nicht-DSA-Spieler mit DSA in den unterschiedlichen Versionen hatte.

Und wenn wir weiter über die Quadratur des 3W20 Kreises haarspalten wollen:
Der Mehraufwand ist nicht das Problem!
Mit der 3W20 Probe verbinden sich mir persönlich 2 Probleme:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.01.2019 | 15:35
Denn: eine Probe +0 ist nicht einfach!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 14.01.2019 | 15:41
Ich liebe es zu würfeln und den Zufall ins Spiel zu bringen.

Ich liebe den Moment, wo alle Augen gebannt auf den Würfel(wurf) starren.

Bei DSA2+ habe ich das nie erlebt, weil sich niemand jemals die Mühe machen würde mitzurechnen. Bringt nichts den anderen beim Würfeln zuzusehen.

Alle blanken mal lieber 30 Sekunden out, bis der Würfler sein Ergebnis verkündet.

Ein DSA-Spieler meinte in diesem Forum mal: "DSA ist oft wirklich freeform, weil sich keiner die Mühe macht das Ergebnis mitzurechnen. Ich bestimme selbst, wann ich Erfolg habe oder scheitere." oder so. ;D

Ein andere DSA4-Spieler in der freien Wildbahn zu mir: "Mir gefällt, dass es nicht so kampflastig ist. Die Kämpfe dauern zu lange. Deshalb geht meine Gruppe denen wann immer möglich aus dem Weg."
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 15:43
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Poolsysteme wie SR4 u. 5 sind einfach zu berechnen, machen das aber mit schönster Regelmäßigkeit über die große Varianz zunichte :P ;D


Bei der 3W20-Probe ist je nach Edition die effektive Erschwernis durch einen Modifikator X davon abhängig, wie hoch der betroffene Talentwert ist. Der SL kann also gar nicht pauschal sagen: +X macht es so und so viel schwerer. Das ist eine ganz andere Art von Problem.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 14.01.2019 | 15:49
@Boba und Tartex:
Klar, es ist ein Mehraufwand, aber der ist doch minimal. Mal ehrlich, wir alle kennen (und spielen gegebenenfalls) Systeme mit Initativeregeln (am besten noch Ticksystem oder sowas), mit Zuständen, mit Boni und Mali für Umwelteinflüsse oder magische Gegebenheiten und so weiter und sofort. Dazu gehört DSA (2-5). So, und das Problem ist jetzt, das man 2 Mal mehr als woanders auf einen Würfel und eine Zahl gucken muss? Ernsthaft?
Wenn ich als DSA 5 SL euch an einem Abend zwei Würfe machen lasse und der Midgard SL Boba lässt uns 15 Würfe machen, habe ich bei Boba an dem Abend mehr Zahlen verglichen. Ist das jetzt ein Problem?  ~;D

Vermutlich habe ich einfach eine andere Definition davon, was mir an einem System wichtig oder unwichtig ist. Würfelmechanik fällt bei mir unter "eher unwichtig" würde ich sagen. Auch Savage Worlds, bei dem ich die explodierenden Würfel immer komisch fand, habe ich eine Zeitlang in einer regelmäßigen Runde gespielt. Die Runde war cool und es ist am Ende an meiner Zeit gescheitert, doch nicht an diesem ollen Würfel.

Ich habe sehr lange DSA gespielt, die meiste Zeit meiner Rollenspielkarriere ausschließlich. Und für mich ist die 3W20 schon einer der Hauptgründe, weshalb die offiziellen DSA-Regeln immer wieder bei mir durchfallen. Mein größter Wunsch für DSA5 war die Abschaffung der 3W20. Ich bin der Überzeugung, dass der ganze unnütze Regelirrsinn von DSA4 und inzwischen auch DSA5 gar nicht hätte so wuchern können, wenn man ein solides, einfaches, durchsichtiges Probenkonzept gehabt hätte, an das man dann alles andere (auch den Kampf!) andockt. Und ich mag sogar WFRP3rd! Ich fand und finde es durchaus umständlich, und es hat jahrelang in unseren Gruppen gehakelt, weil man drei Werte mit drei Würfen abgleichen und dann anschließend noch mit Talentpunkten rumhantieren muss. Und für was? Der Effekt ist doch meist den Aufwand gar nicht wert. Die einzige Abweichung von der Dichotomie Erfolg/Misserfolg sind ja dann noch so Sachen wie QS, die in vielen Fällen aber auch wieder umständlich und/oder lame sind. Bei anderen komplexen Würfelsystemen (wie zum Beispiel WFRP3rd) habe ich dann wenigstens ein vielschichtiges Ergebnis, wofür sich der Aufwand der Probe dann halt lohnt.

Ich betrachte DSA4 und DSA5 gleichermaßen mit Entsetzen. Was haben die aus meinem schönen Spiel bloß gemacht?  :'(

@tartex:
+1
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 16:03
Ich liebe es zu würfeln und den Zufall ins Spiel zu bringen.
Ich liebe den Moment, wo alle Augen gebannt auf den Würfel(wurf) starren.

Das kenne ich und das geht mir auch so.
Ich verbinde damit aber eigentlich folgendes:

- Alle blicken gebannt auf den einen Wurf, der alles entscheidet (in DSA ist das meistens der letzte Würfel der drei, es sei denn die ersten beiden sind schon unterirdisch.
  Das impliziert, dass es letztendlich doch nur um einen Würfel geht. Warum braucht man die anderen?).
- Es muss um etwas gehen (do or die). Das heisst eigentlich sind allen (auf die Würfel starrenden)  die Konsequenzen von Erfolg und Scheitern klar.
- Es muss also Konsequenzen geben. Der Mißerfolg ist kein "dann probiere ich es halt auf einen anderen Wege" sondern stellt einen Verlust, ein Problem oder irgendeine andere Form von Konsequenz dar.
- Nach dem Würfel geht das Abenteuer auf die eine oder andere Weise weiter - niemals auf die gleiche. Der Wurf stellt irgendwo (auch im kleinen) eine Weiche dar, deren Wege in unterschiedliche Richtungen führt.
... nur so kommt für mich Spannung auf.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 16:05
Ich spiele regelmäßig mit Rollenspielneulingen DSA und die Leute haben kein Problem, auch wenn sie vorher noch nie etwas gespielt haben, 3W20 zu verstehen.

Da der Kampf etc nicht auf 3W20 geht, sehe ich auch kein Geschwindigkeitsproblem wie bei Shadowrun. Man würfelt diese etwas länger dauernde Probe bei Talenten, in der Regel in nicht zu hektischen Momenten.

Aber ich verstehe auch, wenn Leute einfachere Würfe lieber mögen, es geht dann eben auf Kosten der Komplexität.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Bildpunkt am 14.01.2019 | 16:06
Sind halt unterschiedliche Geschaeftsmodelle: DnD setzt auf Verjuengung/Reaktivierung/Verbreiterung der Kaueferschicht durch Vereinfachung. DSA schippert mit dem harten aber geldigen Fan-Kern in den Sonnenuntergang...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 16:07
@Boba:
Das mit der Spannung erlebe ich auch irgendwie anders. Ist wohl alles zu irrational. ^^

@AlucartDante:
Naja, wenn die Zauberer oder Geweihten eingreifen, wird auch deren Kampfgeschehen mit 3w20 bestimmt (aber grundsätzlich hast du ja recht).

Sind halt unterschiedliche Geschaeftsmodelle: DnD setzt auf Verjuengung/Reaktivierung/Verbreiterung der Kaueferschicht durch Vereinfachung. DSA schippert mit dem harten aber geldigen Fan-Kern in den Sonnenuntergang...

Hehe, sehr schön gesagt.

Wobei das GRW wirklich ein Schritt in die richtige Richtung war.

Naja, ich werde jetzt (hoffentlich) mehrfach DSA 5 online testen. Mit dem einen oneshot war ich jedenfalls sehr zufrieden und könnte mir vorstellen, so ein System auch dauerhaft weiter zu spielen.
Abgesehen davon gibt es bei mir natürlich auch so eine gewisse Loyalität zum Spiel. Insofern bin ich vielleicht einer von denen, der gen Sonnenuntergang schippert.  8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 14.01.2019 | 16:08
Zitat
Aber ich verstehe auch, wenn Leute einfachere Würfe lieber mögen, es geht dann eben auf Kosten der unnötigen Komplexität.
(Einfügung durch mich!) >;D  ~;D

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 16:16
Naja ich wünsche mir immer, eine möglichst komplexe Abbildung der Realtität und eine möglichst einfache und vor allem schnelle Umsetzung. In dem Spannungsfeld befinden sich ja quasi alle Rollenspiele mit verschiedenen Schwerpunkten.

DSA Ilaris ist schon eine nette coole Idee, die ich auch mag. Aber erst unter 16 würfeln zu müssen, dann zu wissen, jetzt kommt der mit unter 12 die große Herausforderung, dann unter 17, aber trotzdem kann alles schief gehen... Tatsächlich in unserer Runde haben wir nie so lange so gespannt auf Würfel geguckt wie bei DSA. Ich mag andere Systeme lieber aber bei DSA ist würfeln für mich am Spannendsten.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 14.01.2019 | 16:23
Sind halt unterschiedliche Geschaeftsmodelle: DnD setzt auf Verjuengung/Reaktivierung/Verbreiterung der Kaueferschicht durch Vereinfachung. DSA schippert mit dem harten aber geldigen Fan-Kern in den Sonnenuntergang...

D&D5 hat absolut den richtigen Nerv getroffen. Ob durch Marktanalyse oder Zufall, es ist einfach cool. Das müssen andere Marken erst einmal nachmachen. Bin gespannt, ob sich das auswirkt.

Wobei DSA5 ja kommerziell auch erfolgreich ist und ich nicht den Eindruck habe, dass das nur an Fanboys liegt. Im Gegenteil findet man in den DSA5-Threads viele Wieder-oder NeuanfängerInnen.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 16:30
DSA Ilaris ist schon eine nette coole Idee, die ich auch mag. Aber erst unter 16 würfeln zu müssen, dann zu wissen, jetzt kommt der mit unter 12 die große Herausforderung, dann unter 17, aber trotzdem kann alles schief gehen... Tatsächlich in unserer Runde haben wir nie so lange so gespannt auf Würfel geguckt wie bei DSA. Ich mag andere Systeme lieber aber bei DSA ist würfeln für mich am Spannendsten.

Danke, dann bin ich wenigstens nicht der einzige, der Würfeln bei DSA auch spannend findet   ;D

Wobei DSA5 ja kommerziell auch erfolgreich ist und ich nicht den Eindruck habe, dass das nur an Fanboys liegt. Im Gegenteil findet man in den DSA5-Threads viele Wieder-oder NeuanfängerInnen.

Das nehme ich auch so wahr.

Selbst im dsaforum, der Bastion der 4.1er-Fans, gibt es inzwischen zahlreiche threads zu DSA 5. Noch mehr sehe ich das aber bei Facebook. Und das sind auch die Kunden, die sie erreichen. Nicht irgendwelche Altrollenspieler in Foren.  >;D Wobei Ulisses in Foren mehr erreichen könnte, wenn sie präsenter wären. Vermutlich ist das Verhältnis von Kosten/Ertrag nicht gut genug (abgesehen davon, dass man in manchen Foren vermutlich ständig zur Sau gemacht werden würde wegen +1 auf bestimmte Penisse und weil der Koscher Zwerg aussieht wie ein Erzzwerg oder so  >;D).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 16:38
Aber ich verstehe auch, wenn Leute einfachere Würfe lieber mögen, es geht dann eben auf Kosten der Komplexität.

Sorry, aber das ist doch Firlefanz.

Rolemaster hat zwar eine bescheuert hohe Anzahl von Tabellen, aber eigentlich eine sehr sehr einfache Würfelmechanik (W100+X, X wird nur abgelesen) und schafft es auch 3 Attributswerte in die Probe mit einzubeziehen.
HARP ist ähnlich, nur ohne den Tabellenaufwand und reduzierte auf 2 Attribute.
Splittermond nimmt 2 Attribute und hat durch seine 2W10 eine Glockenkurve (Risiko- und Sicherheitswürfe lass ich mal weg).

Es gibt genügend Methoden, wie man auch komplexe Sachverhalte in einen Wurf ummünzt, der schnell und einfach ist, der abschätzbar ist und der gut interpretierbare Ergebnisse liefert.
Zum Beispiel, in dem man den Bonus oder das zu über- oder unterbietende Ergebnis mit entsprechender Komplexität ermittelt - dies aber im Vorfeld bei der Charaktererschaffung oder Steigerung.
Nur weil man 3W20 nicht möchte, heisst das nicht automatisch, dass man auf sowas verzichten muß.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Bildpunkt am 14.01.2019 | 16:38
Ich weiß nicht ob DnD 5e cool ist aber die einfacheren Regeln fuer Wiedereinsteiger wie mich passen zur "rush hour of life" einfach besser. Obwohl ich mittlerweile mich Richtung noch einfacheren Regeln via pbtA Emulationen von bekannten Systemen entwickle...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 14.01.2019 | 16:46
@Boba:
Das mit der Spannung erlebe ich auch irgendwie anders.

Spannung ist eine Frage von Aufbau und Auflösung.
Spannungsaufbau (Spannungsbogen) ist ein Zeitraum - wie die Spannung aufgebaut wird, ist eine Frage der Technik.
"Würfel mal darauf, dann darauf, dann darauf" kann natürlich dazu führen, dass es immer spannender wird. Muss aber nicht (wenn man 2 x die 19 am Anfang würfelt...)
Genauso gut kann man aber auch situativ Spannung beschreibend aufbauen und es dann in einen einzelnen Wurf resultieren lassen.

Auflösung ist der Moment, wo einem bewusst wird, wie das Resultat aussieht - wenn der entscheidende Würfel auf dem Tisch liegt und man sieht, was es wurde.

Vergleichbar mit Fußball: Spannungsaufbau, wenn die Mannschaft vorstürmt und aufs Tor schießt.
Release, wenn man sieht dass es ein Tor ist oder der Schuß daneben ging...

Den Spannungsaufbau muss man nicht durch Würfelorgie erzeugen.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 16:52
Sorry, aber das ist doch Firlefanz.

Rolemaster hat zwar eine bescheuert hohe Anzahl von Tabellen, aber eigentlich eine sehr sehr einfache Würfelmechanik (W100+X, X wird nur abgelesen) und schafft es auch 3 Attributswerte in die Probe mit einzubeziehen.
HARP ist ähnlich, nur ohne den Tabellenaufwand und reduzierte auf 2 Attribute.
Splittermond nimmt 2 Attribute und hat durch seine 2W10 eine Glockenkurve (Risiko- und Sicherheitswürfe lass ich mal weg).

Naja jede Würfelmechanik simuliert verschiedene Dinge. Zwei Mechanismen können auch gleich komplex sein, aber völlig verschiedene Dinge simulieren. Klar braucht man keine 3W20 um komplex zu sein, die Shadowrun Hacking Regeln schaffen es auch ohne.

Ansonsten Geschmacksache: Rolemaster ist bei mir lange her, aber ich fande es viel zu unnötig komplex und bin dann lieber auf DSA umgestiegen. :D

Wie gesagt, Ilaris ist einfacher und schafft es auch 3 Attribute einzubinden. Ob man 2W10 lieber hat als 1 oder 3W20 ist halt Geschmacksache. Ich persönlich mag theoretisch Glockenkurven wie bei Splittermond oder Gurps. Aber anfühlen tut sich für mich 1 oder 3 W20 besser.

Ansonsten klar braucht man keine Würfel zum Spannung erzeugen, aber sie können es unterstützen. Gestaffelte Würfe machen das finde ich sehr gut, in jedem System.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 17:04
Naja ich wünsche mir immer, eine möglichst komplexe Abbildung der Realtität und eine möglichst einfache und vor allem schnelle Umsetzung.

Da kommt irgendwann der Punkt, an dem man den Schwerpunkt auf eines dieser beiden Dinge legen muss.
Sonst eiert man immer irgendwo in der undankbaren Mitte herum...

Davon ab: Was ein umständlicher Würfelmechanismus mit geringer Ergebnisbreite mit einer möglichst komplexen Abbildung der Realität zu tun hat, ist mir nicht so ganz klar. Nur weil es komplexer wird, wird die Abbildung davon nicht automatisch besser.

Es muss ja mit dem ganzen Geraffel noch nicht mal zwingend irgendwas abgebildet werden, wenn es völlig zum Selbstzweck geworden ist...
Siehe die von dir genannten Shadowrun-Hacking-Regeln. Die sind nicht komplex, sondern nur kompliziert und obendrauf simulieren die auch noch grad mal gar nichts.

Ich weiß nicht ob DnD 5e cool ist aber die einfacheren Regeln fuer Wiedereinsteiger wie mich passen zur "rush hour of life" einfach besser.

Diesen Gedanken konnte ich nie so ganz nachvollziehen.

Das würde ja heißen, die komplexeren Spiele wären inhärent und offensichtlich besser, aber man kann eben den nötigen Aufwand nicht mehr treiben. Da sage ich: Wenn das Spiel einen ordentlichen Mehrwert bietet, mache ich mir die Arbeit, egal wie.
Die Erfahrung zeigt aber viel eher, dass dieser Mehrwert nicht oder jedenfalls nicht im nötigen Maß da ist und man dementsprechend auch früher schon mit überkomplexen Spielen seine Zeit verplempert hat. Da hat es einem nur ggf. nicht so viel ausgemacht, aber das elegantere und flüssigere Spiel wäre damals auch schon besser gewesen, wenn man es nur gehabt hätte - oder es nicht aus reiner Ignoranz zugunsten des dickeren Brockens beiseite gelegt hätte, obwohl man es schon hatte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Eismann am 14.01.2019 | 18:02
Das DSA-Spinoff "Die Schwarze Katze" benutzt übrigens ein 2W20-System.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 14.01.2019 | 18:14
Da kommt irgendwann der Punkt, an dem man den Schwerpunkt auf eines dieser beiden Dinge legen muss.
Sonst eiert man immer irgendwo in der undankbaren Mitte herum...

Ich würde das eher 'einen vernünftigen Kompromiss' nennen.

Tatsächlich habe ich DSA4 und 5 immer so gespielt, dass alle 3 Würfe gleichzeitig erfolgten. Wenn man einzeln würfelt und abliest kann das wohl wirklich die Spannung fördern. Allerdings muss man dann am Ende doch nochmals die Qualitätsstufen berechnen.

Denn ich bin nicht in der Lage das parallel im Kopf zu behalten.

(Mein absolutes Lieblingswürfelsystem ist übrigens Savage Worlds. Leichte Glockenkurve mit dem Euphorie-High durch Explosionen.)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: pharyon am 14.01.2019 | 18:58
Ich glaube (befürchte?), dass einige Spieler es auch mögen, dass das Ergebnis nicht vorhersehbar, insbesondere auch die Erfolgschance nicht ermittelbar, ist. Never tell me my chances! Es hat seinen Reiz und - wie gesagt - kann Spannung erzeugen.

Das ist natürlich dann auch eine Angelegenheit der persönlichen Präferenzen. In der Tat enthält 3W20 jedoch eher wenig Mehrwert für viel Aufwand.

p^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 18:58
Da kommt irgendwann der Punkt, an dem man den Schwerpunkt auf eines dieser beiden Dinge legen muss.
Sonst eiert man immer irgendwo in der undankbaren Mitte herum...

Witzig, ich hätte gedacht, dass alle immer die Mitte wollen, nur ob die bei Shadowrun Hacking oder DSA1 liegt, ist umstritten. Ich finde es auch schwierig zu sagen, ab wann etwas einfach und ab wann schwierig ist.

Entscheidend ist auch ob Oneshot mit Neulingen oder Kampagne. In einer Kampagne haben alle die Regeln doch schnell drauf und nur beim ersten Mal stellen sich alle an. Beim Oneshot gibt es halt nur das erste Mal.

Was ein umständlicher Würfelmechanismus mit geringer Ergebnisbreite mit einer möglichst komplexen Abbildung der Realität zu tun hat, ist mir nicht so ganz klar. Nur weil es komplexer wird, wird die Abbildung davon nicht automatisch besser.


Das finde ich auch. Geht mir bei DSA aber nicht so. Bei Numenera ging mir das so.

Aber was meinst du mit geringer Ergebnisbreite? Erfolgsstufen? DSA hat da doch eher eine große Ergebnisbreite, oder? Bei DSA5 haben sie die jetzt ja verkleinert, was mir vom Mechanismus nur mäßig gefällt, aber von der Breite völlig ausreichend ist. Oder meinst du die Glockenkurve beim Würfeln?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: pharyon am 14.01.2019 | 19:24
Aber was meinst du mit geringer Ergebnisbreite? Erfolgsstufen? DSA hat da doch eher eine große Ergebnisbreite, oder? Bei DSA5 haben sie die jetzt ja verkleinert, was mir vom Mechanismus nur mäßig gefällt, aber von der Breite völlig ausreichend ist. Oder meinst du die Glockenkurve beim Würfeln?
Ein W20 liefert Ergebnis von 1-20. Talentwerte erreichen etwa Werte von -3 bis 27. Das sind eine Spanne von 20-30 Punkten. An Möglichkeiten bestehen jedoch mehr als 30 Ergebnisse. Eingestampft ins QS-System wird es noch ungünstiger.

p^^
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 19:48
Never tell me my chances!

1. Never tell me the odds! (https://www.youtube.com/watch?v=uYX-NSZMqt0)  ;)

2. Wer es nicht wissen will, der rechne es nicht aus und frage nicht danach...
Gerade für den SL ist es aber nicht ganz unwichtig, das einschätzen zu können.

Witzig, ich hätte gedacht, dass alle immer die Mitte wollen, nur ob die bei Shadowrun Hacking oder DSA1 liegt, ist umstritten. Ich finde es auch schwierig zu sagen, ab wann etwas einfach und ab wann schwierig ist.

Dass jeder andere Interessen und Schmerzgrenzen hat, ist die eine Sache.

Aber grundsätzlich kann man nicht zwei widersprüchliche Zielsetzungen gleichzeitig möglichst gut erreichen wollen - da muss man in diesem Kontext entscheiden, ob man ein flüssiges, einfaches System mit immer noch guter Simulation will oder eine detailreiche Simulation, die man als Normalsterblicher noch spielen kann und will.
Macht man das nicht, muss man höllisch aufpassen, keine Brüche im Detailgrad und in der Handhabung einzubauen. Sonst hat man ganz schnell ein flüssiges System mit einigen Stolpersteinen oder eine Simulation mit großen blinden Flecken statt der angestrebten Goldenen Mitte.


Aber was meinst du mit geringer Ergebnisbreite? Erfolgsstufen?

Erfolgsstufen und verschiedene Erfolgsachsen, also zwischen Ja und Nein mit jeweils möglichem Fleißbienchen noch "Ja, aber..." und "Nein, aber...".

Man braucht nicht aus jedem würfelbaren Punkt etwas machen, aber wenn umgekehrt bei einer ziemlich fummeligen Probe am Ende doch nur rauskommt, ob mans geschafft hat oder nicht, ist das für mich schon auf dem Weg zur spielmechanischen Fehlkonstruktion.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 20:15
Häh? DSA4 liefert eine Erfolgsbreite von etwa 30 Punkten, das ist doch wirklich ausreichend? Bei DSA5 sind es pro 3 Punkten eine Stufe? Oder ist das anders? Also 10 Stufen.

Auf jeden Fall hat DSA da eine sehr hohe Erfolgsbreite. Mir persönlich reicht eigentlich schon eine Spanne von etwa 6 Stufen.

Ich finde, dass Cthulhu beispielsweise zwar theoretisch eine höhere Erfolgsbreite hat, aber im Gegensatz zu DSA sie wieder kleiner wird, weil wir sie nicht mehr messen. In Cthulhu gibt es bei uns nicht 200 Stufen, sondern auch sechs Stufen: kritischer Erfolg (1/20), gut (1/2), nomal (<Wert), schlecht (>Wert), sehr schlecht (2x), Patzer(20/1). Also jetzt etwas vereinfacht.

Ich finde bei DSA eigentlich die Erfolgsbreite eher zu hoch, mir reichen die sechs Stufen zum Storytelling. Aber beispielsweise unsere Bogenschützin würde das anders sehen. Insofern kann ich mit der Menge leben. Aber wofür brauchst du eine größere Erfolgsbreite?

Oder meinst du verschiedene überlappende Achsen?

Das gibt es ja inzwischen auch bei Shadowrun. Gefällt mir persönlich gar nicht. Ich mag es lieber, wenn ich einfach sehe, wie gut etwas ist. Dieses "Du hast 3 Erfolge, 2 Patzer, einen Misserfolg und einen kritischen Erfolg" finde ich sehr anstrengend und stresst sehr, dass dann als Spielleiter in ein konkretes Ereignis beim Brot backen umzusetzen. "Deine Brötchen schmecken gut, zwei sind leider nichts geworden, aber dafür ist ne Bretzel dabei. Oh aber leider hast du beim Backen auch das Haus abgefackelt."
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 20:27
Man braucht nicht aus jedem würfelbaren Punkt etwas machen, aber wenn umgekehrt bei einer ziemlich fummeligen Probe am Ende doch nur rauskommt, ob mans geschafft hat oder nicht, ist das für mich schon auf dem Weg zur spielmechanischen Fehlkonstruktion.

Da gebe ich dir recht.

Wobei bei DSA heutzutage ja viel Wert auf die übrig behaltene Talentpunkte gelegt wird und so leite ich das auch. Wobei das System bisher recht schwammig war, was die Ergebnisse anbelangt. Da erhoffe ich mir mit den Qualitätsstufen mehr Aussagekraft.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 14.01.2019 | 20:29
YY also der SL kann ja über Tools die Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen. Ich sehe da nicht das Problem. Aber da es hier nicht um Würfelwahrscheinlichkeiten geht :btt: Wann haben sich in DSA Geweihte eigentlich vor DSA 5 geändert?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 14.01.2019 | 20:31
Zu 3W20 kann ich nur den sehr guten Post von Robak @ 3W20 - wer kennt sich aus? (https://dsaforum.de/viewtopic.php?p=844463#p844463) im dsa4forum empfehlen. Das Hauptproblem liegt nicht im Handling, sondern in zwei wesentlichen Punkten:

- Der SL kann das ohne weiteres nicht abschätzen. Das führt zu Proben, die für low-bobs in dem Talent unglaublich schwer zu schaffen sind, obwohl das Regelsystem suggeriert, es sei einfach zu schaffen.
- Die (Abenteuer-) Autoren haben bzw. hatten offenbar auch keine Ahnung von den Wahrscheinlichkeiten. Wenn man sich gerade ältere Abenteuer durchliest (auch DSA4) heisst es meistens lapidar "verlangen Sie ruhig erschwerte Kletternproben)" oder "um an den Wachen vorbei zukommen reicht eine einfache Schleichenprobe, da die gerade recht abgelenkt sind..."

Das führt letztlich zu zwei Dingen:

- Proben werden nur noch für Spezialisten angeboten, wo man sich, wie Marcian illustriert, "darauf verlassen kann, dass sie es schaffen"
- es wird gar nichts mehr festgelegt, der SL muss es dann selber richten. Er "weiss" ja, wie stark seine Heldengruppe so ist. Heisst also: Es hängt nicht von der "Realität" der Spielwelt ab, wie schwer etwas ist, sondern von der Kompetenz der Spielfiguren.

Dabei gibt es systemseits Null Hilfestellung. Wenn DSA schon seitenweise Regeln produziert, wäre eine stumpfsinnige Tabelle mit Wahrscheinlichkeiten zwar öde, aber wohl hilfreich gewesen.
DSA4 hat noch nicht einmal typische Erschwernisse für Einsatzszenarien anderer Talente außer (dem recht simplen) Klettern publiziert. Und nein, es ist nicht einfach auf andere Talente übertragbar.
Das kann daher sehr wohl zu Frust auf beiden Seiten (Spieler/SL) führen, weil die Proben einem gefühlt ständig gelingen oder ständig misslingen. Das "gefühlt" ist hierbei das entscheidende. Auch wenn es ein Stück weit eine Geschmacksfrage sein wird, wie genau einem Spieler eine Schätzung gelingen soll, halte ich es für Kenner eines Fachs absolut nicht für immersiv, dass sie keinen blassen Schimmer haben werden, wie wahrscheinlich sie ein Unterfangen erfolgreich abschließen werden.

Gefühlt hat DSA 5 das verbessert. Da hier Boni oder Mali auf alle Eigenschaften verrechnet werden, sind sie "stärker" als ein entsprechender Bonus/Malus auf den TaW. Dazu hat es für jedes Talent Standardszenarien beschrieben, die für die einzelnen Boni/Mali gelten.

Auch die QS als Grundkonstrukt erlauben es ja gerade dem SL in Stufen die Mächtigkeit eines Erfolges dosieren zu können. Ich würde behaupten, dass hier die Feinstufigkeit von DSA4 mit seinen TaP* wenig zielführend, zumindest aber aufwändig war, da man für jeden TaP* prinzipiell einen Erfolg beschreiben müsste. Hat man nicht. Im Gegenteil, entweder lief es auf TaP* Vergleich aus ("Ha!!! Ein Punkt mehr, ich hab gewonnen") oder es wurde ohnehin schon mit versteckten QS gearbeitet, wie bei diversen Zaubern, als Beispiel der DSA4 Horriphobus.

Nunmehr ist es möglich - und das machen viele DSA5 Fokusregeln - den Erfolg anhand der QS in 4-6 Stufen zu dosieren, vereinfacht in "neutraler Erfolg" (= Ziel wurde erreicht, aber gerade so, für einen Preis), "guter Erfolg" (= Ziel wurde wie erwartet vollumfänglich erreicht) und "epischer Erfolg" (= Ziel wurde vollumfänglich erreicht, es gibt aber noch einen Bonus obendrein).
Daher würde ich mich eher dafür entscheiden. Ein Fan der Mechanik werde ich trotzdem nicht werden.

---

@ Willkommenskultur (von Boba angesprochen):

Als ehemaliger, kürzlich wieder dort aktiver dsa4forum-ler würde ich behaupten, dass es sich schon gebessert hat. Natürlich bedingt die detailliert beschriebene Spielwelt, dass es viele selbsternannte "Experten" gibt, die auf noobs eher unfreundlich wirken. Das ist aber vergleichbar mit jedem MMO, wo es neben den klassischen "Clan-Muttis" auch eher bad mannered Spieler gibt, die ein gewisses Grundniveau erwarten, um dich ernst zu nehmen.
Erfreulicherweise nehmen aber die damals extrem nervigen "Aber bei Tolkien" und "Aber im Mittelalter" vergleiche gefühlt ab und die rule of cool wird auch nicht mehr pauschal gebrandmarkt.
[anekdote]Lang lang ist her, als man noch diskutierte, dass es in Aventurien kein Magierbannschwert aus Glas geben kann, weil es in Aventurien keine Atome und deswegen keine Flusssäure zum Glasätzen gäbe... In einer Welt wo man selbst alleszersetzende Säuren namens Alkahest kennt UND man ohne Probleme eine alchimistische Substanz erfinden könnte, die zwar Glas nicht aber Tongefäße angreift... :think: [/anekdote]

Dafür gibt es mehr "Die Spielwelt ist total unlogisch!!!!1111einself" Rants.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 20:39
Funfact: Adanos wurde einst für seine Kritiken an Abenteuern in der wiki-aventurica gebashed, weil er nicht immer die volle Punktzahl gegeben hat. (WAAAAS, der hat Abenteuer XY nur eine 4+ gegeben? Der hasst ja DSA!)  ~;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2019 | 20:41

Aber ich verstehe auch, wenn Leute einfachere Würfe lieber mögen, es geht dann eben auf Kosten der Komplexität.
Du sollst nicht das Wort Komplex anstelle des Wortes Kompliziert gebrauchen.


@Boba Fett
Oder Runequest, Harnmaster
Wann haben sich in DSA Geweihte eigentlich vor DSA 5 geändert?
Dsa2 zu 3, in DSA3 mit KKO nochmal
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 14.01.2019 | 20:46
Funfact: Adanos wurde einst für seine Kritiken an Abenteuern in der wiki-aventurica gebashed, weil er nicht immer die volle Punktzahl gegeben hat. (WAAAAS, der hat Abenteuer XY nur eine 4+ gegeben? Der hasst ja DSA!)  ~;D

Hör auf meine Jugendsünden auszuplaudern! Noch heute weine ich mich manchmal in den Schlaf für meine nicht wiedergutmachbaren Vergehen!  ~;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 20:55
Verrückt, dass ich in der Rolle bin, das System von DSA zu verteidigen. Bin da kein Anhänger von.

Das Problem besteht, dass es kompliziert ist, Erfolgschancen vorherzusehen. Dem stimme ich zu.
Dafür mag ich es, dass bei DSA Talenwert praktisch Gummipunkte zum Ausgleichen sind.

Andererseits finde ich den Kurvenverlauf grundsätzlich besser als bei Cthulhu oder D&D.

https://de.wiki-aventurica.de/de/images/3/3f/Probentabelle.pdf

Bei D&D ist man bei den DCs auch schnell bei 15 oder 20, was für Lvl1 schwierig ist. Gleichzeitig ist man relativ schnell bei 20 -> unsichtbar.

Bei Cthulhu denken auch viele SLs eine normale Probe wäre normal, dabei sind die meisten Werte unter 50%. Schwere Proben wie -33 % sind für viele unschaffbar.

(Ich stimmte zu, die genaue Wahrscheinlichkeit ist für den SL schwer vorherzusehen. Andererseits kommt mir das schon etwas nerdig vor. Ich habe in vielen nicht nerdigen Runden den Eindruck, dass das kein Problem ist bzw auch bei anderen Systemen besteht. Ich setze den Teil mal in Klammern, weil mich das was ich hier schreibe, auch selbst nicht so überzeugt.)

Suchen wir nicht alle nach dem perfekten System? Ich mag Shadowrun4 vom Grundmechanismus her, ohne den nervigen Teil.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 20:56
Wann haben sich in DSA Geweihte eigentlich vor DSA 5 geändert?

Dsa2 zu 3, in DSA3 mit KKO nochmal

Ja, die haben eine erstaunliche Wandlung durchlebt. Hintergrundtechnisch sehr krass von DSA 1 (Ausbauregeln) auf DSA 2, weil sie in der ersten Version nicht immer so nett waren. Ich erinnere an den Boron-Nekromanten  :d

@Adanos:
Sorry, ich konnte nicht anders. Ich habe das erst vor Kurzem zufällig gesehen. Ich schaute mir die Rezensionen zu einem bestimmten AB an und da fiel mir dein Name auf. So kam eins zum anderen.
Ist doch ´ne super Anekdote. Peinlich dürfte es heute eher den sich echauffierenden Fanboys sein.  :gasmaskerly:
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 21:00
Wie waren die Geweitenregeln denn in 2 und 1? Kenne nur die neueren.

In der 3.  gefielen sie mir, in der 4. fand ich sie cool, wenn auch etwas zu mächtig. In der 5. finde ich sie komisch, nicht von der grundsätzlichen Idee, aber es hat einfach über Nacht die Welt umgeworfen, dass Geweite plötzlich wie Magiebegabte waren. Ich bin halt doch konservativ.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Bildpunkt am 14.01.2019 | 21:32

Diesen Gedanken konnte ich nie so ganz nachvollziehen.

Das würde ja heißen, die komplexeren Spiele wären inhärent und offensichtlich besser, aber man kann eben den nötigen Aufwand nicht mehr treiben. Da sage ich: Wenn das Spiel einen ordentlichen Mehrwert bietet, mache ich mir die Arbeit, egal wie.
   
Die Erfahrung zeigt aber viel eher, dass dieser Mehrwert nicht oder jedenfalls nicht im nötigen Maß da ist und man dementsprechend auch früher schon mit überkomplexen Spielen seine Zeit verplempert hat. Da hat es einem nur ggf. nicht so viel ausgemacht, aber das elegantere und flüssigere Spiel wäre damals auch schon besser gewesen, wenn man es nur gehabt hätte - oder es nicht aus reiner Ignoranz zugunsten des dickeren Brockens beiseite gelegt hätte, obwohl man es schon hatte.

ich stimme Dir zu das größere Komplexität nicht automatisch mit einem besseren Spiel Hand in Hand geht.


ich war heute von 6.30 bis 21 Uhr für Job/Familie/Haushalt da. Ein normaler Wochentag.
Bereite ich jetzt noch Pathfinder/DSA vor ? Nein
Lese ich mich jetzt noch in Pathfinder/DSA ein ? Nein
Tuen es meine Freunde u Mitspieler*innen in vergleichbarer Situation? Nein
Selbst wenn ich jetzt noch Zeit u Muse habe fehlt mir die Konzentrationskraft mich da einzuarbeiten geschweige vorzubereiten.

Wir spielen einmal in Monat  in einem extra dafür freigeschaufelten Termin von 14 bis ca 22 / 23 Uhr, da möchte ich möglichst viel Nettospielzeit mal abgesehen von einem netten gemeinsamen Kochen/Essen und nicht dauernd im Regelbuch nachkucken oder 3W20 Proben in DSA meistern. Und so geht es wohl einigen Wiedereinsteigern.



Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 14.01.2019 | 21:32
Wie waren die Geweitenregeln denn in 2 und 1? Kenne nur die neueren.

Hier ist eine schöne Übersicht dazu: http://rakshazar.de/blog/?p=176
(natürlich fehlt da die Sicht von DSA 5 ;))

In der 3.  gefielen sie mir, in der 4. fand ich sie cool, wenn auch etwas zu mächtig. In der 5. finde ich sie komisch, nicht von der grundsätzlichen Idee, aber es hat einfach über Nacht die Welt umgeworfen, dass Geweite plötzlich wie Magiebegabte waren. Ich bin halt doch konservativ.

In der 5. Edition habe ich mich noch nicht mit Geweihten beschäftigt. Was sind für dich die wesentlichen Unterschiede/Änderungen von Geweihten DSA 4 zu DSA 5?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 14.01.2019 | 21:44
Alles gut, Hotze  ;) Mittlerweile ist ja die fanbase differenzierter.

@ Proben:

Ich schätze, das einfachste und fairste dürfte eine Gaussverteilung sein, zumindest wenn man sich an der Mitte orientiert. Das erscheint zumindest bei kleinen Würfel auch ohne Berechnung konkreter Prozentwerte machbar, man kennt es z.B. von Siedler von Catan, ganz banal gesprochen.
Zu Median kann ich nichts sagen, es mildert die schon angesprochenen extremen Ausreisser ab, allerdings schätze ich, dass dadurch sowohl Patzer als auch kritische Erfolge weniger wahrscheinlich werden. Das kann aber auch erwünscht sein.

@ Geweihtenregeln:

DSA 1: Mirakelprobe wurde gegen die Stufe des Geweihten gewürfelt (mit Boni/Mali). Dabei heisst Mirakel in dem Sinne einfach nur "Wunder", nicht Mirakel im Sinne von DSA3+. Bei Misslingen konnte man den Zorn des Gottes auf sich rufen, das war pro Wunder individuell (meist: Senkung bestimmter Attribute für bestimmte Zeit).
Wirkungen waren höchst individuell und extrem imba, Rondra konnte auf 25 m² Gewitter herabrufen, das war ein Debuff und konnte hatte 10% Wahrscheinlichkeit allen Betroffenen, die nicht Schutz suchen 1W6 Schaden zu verursachen (Rondrageweihte im sexy Minirock-Kettenhemd btw.  :d). Praios konnte eine Art Ignifaxius. Efferd konnte über Wasser laufen, Ingerimm ausbrechende Vulkane erschaffen und Boron in der Tat Untote herberufen (oder verjagen). Liest sich alles mehr nach antiken Göttergeschichten als Frührenaissance oder gar Mittellalter.

DSA2: keine Ahnung

DSA3: es gab "Mirakel", die hier das buffen bestimmter Talentproben (auch AT für Rondra etwa) gegen Karma bedeuten. Dazu konnte man "große Wunder" erflehen, genug Karma vorausgesetzt. Alles in allem sehr von der Meistergnade abhängig, aber auch sehr mystisch und nicht vorhersehbar. Karma regeneriert kaum.

DSA3.5 (aka KKO): Völlige Neuorientierung, quasi Spielwiese für DSA4 Regeln. Es gab nun feste Liturgien mit festgelegten Wirkungen, die die großen Wunder ersetzten weniger praxisrelevant machten. Mirakel blieben.

DSA4: Ausweitung der Liturgien, Standardisierung durch "Segnungen". Mirakel bleiben. Zugeständnis an Spielbarkeit, leider völlige Berechenbarkeit von göttlichem Wirken. Kollisionen mit der Hintergrundbeschreibung wurden gerne ignoriert. Gesetzt war, dass theoretisch jeder Geweihter werden kann, im Gegensatz zu Magie. Karmalwirken war deutlich häufiger zu wirken, da es eine Regeneration gab. Zudem war es nicht konterbar und stärker als Magie gesetzt (daher: häufige Threads in Foren: "Warum kommt nicht Geweihtenorden XY und macht mit Liturige Z in der Gruppe gewirkt nicht alles platt?")
Regeltechnisch waren Geweihten die besten Buffer/Debuffer überhaupt, da sie deutlich einfacher als Zauberer ihre Wirkungen auf große Personengruppen vervielfältigen konnten. Man konnte Liturgien durch "Aufstufen" recht schnell um den Faktor 10 erweitern.

DSA4.1: Die Regeln wurden wieder etwas zurückgefahren. Das Aufstufen war nur noch um eine Größenkategorie möglich. Eine 1 Ziel Liturgie konnte so nicht mehr zur 100 Ziel Liturgie werden.

DSA5: Vollständige Angleichung an die Zauberei. Geweihte können nun konstanter (bessere Regeneration) schwächere Wirkungen erzeugen. Karmawirken ist nunmehr auch konterbar (afaik, bin 100% sicher) und Regeneration einfacher.


Beliebte Schlagworte: Karmalzauberei vs. Handwedeln.

Dabei geht es um die Streitfrage, wie göttliches Wirken denn aussehen sollte. Einerseits planbare, berechenbare Effekte, damit der Geweihte auch inhärent spielbar ist, andererseits Betonung der Mystik des Göttlichen, dass nichts vorhersehbar ist mit dem Nachteil, dass der SL alles abnicken muss und der Geweihte nur über seine Mirakel verlässliche Effekte bekommen kann.



Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 22:08
Oder meinst du verschiedene überlappende Achsen?

Das gibt es ja inzwischen auch bei Shadowrun. Gefällt mir persönlich gar nicht. Ich mag es lieber, wenn ich einfach sehe, wie gut etwas ist. Dieses "Du hast 3 Erfolge, 2 Patzer, einen Misserfolg und einen kritischen Erfolg" finde ich sehr anstrengend und stresst sehr, dass dann als Spielleiter in ein konkretes Ereignis beim Brot backen umzusetzen.

Ja, ich meine verschiedene Achsen und ggf. auch eine genauere Aufschlüsselung, warum etwas nicht klappt - mit unterschiedlichen Konsequenzen. Das kann man bei DSA in die Probe reinquetschen, aber RAW ist das meines Wissens nach nicht.

Und umgekehrt: Gerade wenn ich damit meistens nichts anfangen kann, brauche ich doch auch keinen komplexen Probenmechanismus.

Bei SR ist das im Vergleich zu FFGs NDS ja noch recht rudimentär...so richtig taugt mir das Prinzip auch nicht, aber dann will ich eben auch keine fummelige Probe.

Wir spielen einmal in Monat  in einem extra dafür freigeschaufelten Termin von 14 bis ca 22 / 23 Uhr, da möchte ich möglichst viel Nettospielzeit mal abgesehen von einem netten gemeinsamen Kochen/Essen und nicht dauernd im Regelbuch nachkucken oder 3W20 Proben in DSA meistern. Und so geht es wohl einigen Wiedereinsteigern.

Genau darum gehts mir:
A) Dass das viele heute so sehen bzw. so machen müssen - ok.
Aber mehr Nettospielzeit ohne letztlich sinnbefreites Regelgefummel hätte man auch früher gebrauchen können, als man seine Jugend mit beiden Händen verschleudert hat. Da war es den meisten egal, aber es ist doch nicht so, dass man das komplexere Spiel immer noch unbedingt spielen will und nur die Zeit dafür nicht mehr hat - oder?


B) Ich setze mich auch heute noch auf den Hintern und schaffe mir z.B. ein Brettspiel wie MBT drauf. Wenns sein muss auch schrittweise, auf der Arbeit in den Pausen und beim kleinsten Leerlauf im Alltag.
Da sehe ich aber den Mehrwert für den Aufwand, während das schon damals bei Brocken wie D&D 3.5 oder Pathfinder nicht so war. Da war mir selbst die Zeit zu schade, die ich im Überfluss hatte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 14.01.2019 | 22:51
Ach witzig, dann waren Geweiten bei DSA in den verschiedenen Versionen echt wellenmäßig. Witzig, dass es Liturgien schon so früh gab. Ich hätte einfach gedacht, dass es da keine Regeln gab und der Meister das machen sollte. Falsch gedacht, war ja schon echt weit.

Ansonsten: Ich kenne das natürlich nur von Shadowrun, dass mir Regeln im Weg standen bei Autorammmanövern oder beim Hacken oder eine Stunde offplay 4 Sekunden inplay. Bei DSA hat die Nettospielzeit bei mir kaum durch sinnbefreites Regelgefummel gelitten. Einzige Ausnahme, dass man ab und zu in DSA4 nachgeguckt hat, wie ein Zauber spezifisch wirkte. Aber das waren 30 Sekunden pro Spieleabend.

Bei komplizierten Brettspielen nervt das immer, eine Stunde erklären und aufbauen, 2 Stunden spielen, wobei man erst nach der Hälfte das Spiel verstanden hat. Insofern fühle ich schon mit euch mit. Aber bei Rollenspielen hat man die Regeln ab dem zweiten Mal halt drauf. Klar gab es auch viele DSA4 Regeln die ich nicht drauf hatte, aber die haben wir nicht gebraucht.

Umgekehrt finde ich beispielsweise einen Kampf auch langweilig, wo man einfach 1w6 würfelt mit 50% Chance welche Seite stirbt. Ich finde 3W20 auch nur wenig fummlig. Savage Worlds - es gab Zeiten da mochte ich den Mechanismus sehr - finde ich fummlig mit den verschiedenen Würfeln. Genauso bei Shadowrun mit 21 Würfeln zusammenzählen. D&D ist natürlich noch fummelloser.

Grundsätzlich möchte ich ein System, in dem ich einfach sehr verschiedene Charaktere spielen kann und mir ist es aus recht spießigen Gründen wichtig, dass die dann auch verschiedene Werte haben. Das hat mich an D&D oft gestört, dass ich fand, zwei Level 1 Fighter sehen von den Werten her oft ähnlich aus. Bei DSA habe ich da sehr viele Möglichkeiten. Und ich finde die Frage, ob Talent oder Eigenschaft steigern durch den speziellen 3W20 Mechanismus in DSA viel spannender, als in allen anderen mir gerade einfallenden Systemen.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.01.2019 | 23:24
Klar gab es auch viele DSA4 Regeln die ich nicht drauf hatte, aber die haben wir nicht gebraucht.
Das klassische DSA ist toll denn man kann alles ändern und ignorieren aka das beste RW ist ein leerer Collegeblock.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 14.01.2019 | 23:30
Achja, das altbeckante Shadowrun Meme. We went to McDonalds for Dinner when the Decker start its hack. We came back and he said he finished just this moment. Ansonsten ich empfinde DSA 1 ist sowohl von der Basis Variante mit den Ausbauregeln später perfekt um absolute Neulinge in die Welt hineinzuführen damit sie erstmal ein Gefühl für Regeln und Welt erlangten. Sobald man DSA ernsthaft spielen möchte sollte man zu DSA 3 wechseln wenn man eher zu Regelleicht und nicht so genau oder DSA 4.1 wenn man gerne Realismus und Regelkomplexität sowie kalkulierbarkeit haben möchte. DSA 5 wäre meiner Meinung nach nur für die Perfekt, denen DSA 1 viel zu Oldschool ist oder die von D&D 5 kommen und DSA ausprobieren möchten da es die gröbsten Probleme DSA 4.1 für absolute Neulinge beseitigt aber meiner Meinung nach für lange Spieler nichts ist da alles viel zu casualisiert wurde. Es ist aber nett um ein paar Regelupdates die in DSA 4.1 nicht oder nur bescheiden vorhanden sind mitzunehmen wie Kampfzauber oder WdV.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 14.01.2019 | 23:35
aber meiner Meinung nach für lange Spieler nichts ist da alles viel zu casualisiert wurde.

Kannst du das etwas ausführen?
Insbesondere, ob und wenn ja wo das über im Vergleich zu DSA 4 fehlende, sprich noch nicht erschienene Regelteile hinausgeht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 15.01.2019 | 08:05
Bei komplizierten Brettspielen nervt das immer, eine Stunde erklären und aufbauen, 2 Stunden spielen, wobei man erst nach der Hälfte das Spiel verstanden hat. Insofern fühle ich schon mit euch mit. Aber bei Rollenspielen hat man die Regeln ab dem zweiten Mal halt drauf. Klar gab es auch viele DSA4 Regeln die ich nicht drauf hatte, aber die haben wir nicht gebraucht.

Statt eine Stunde Aufbauen und Erklären hat man bei DSA4 mehrstündigen Charbau (ich weiß, es gab absolute Experten, auch hier im Tanelorn, die mit der Stoppuhr irgendwann auf 20 Minuten oder so kamen pro Char, aber die hatten den Gegenwert eines Studiums an Erfahrung auf dem Buckel). Und auch da ohne für die investierte Zeit einen entsprechenden Mehrwert zu bekommen, denn die viele Rechnerei und Punkteschieberei führt kein bisschen dazu, dass ein Char fürs Spiel interessanter wäre. Hintergrund und Einbettung in Spielwelt und Kampagne müssen ja zusätzlich zum Charbau noch geleistet werden, anders als bei Lifepath-Systemen, wo man zwar auch etwas länger braucht, dann aber wenigstens gleich ein bisschen Einbettung dabei geleistet hat. Bei DSA weiß ich am Ende des eigentlichen Charbaus ja nur Kultur und Profession und dass mein Held deshalb +1 auf Töpfern hat, was ihm im Zweifel gar nichts bringt.

Übrigens hätte ich gedacht, dass Spieler, die, weil sie Wert auf sinnvolle, allumfassende, realistische Simulation legen, die 3W20-Probe hochhalten, dann nicht auf die ebenso fein und höchst realistisch simulierenden Ausdauerregeln verzichten wollen!  ;)

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 15.01.2019 | 09:40
Zu den Geweihten:

Änderung Geweihte DSA4 zu DSA5

Die Regeln wurden mit DSA5 sehr der Zauberei angepasst.

- Bei der Generierung wählt man den Vorteil "Geweihter", den Nachteil "Moralkodex(Kirche)" und eine Tradition.
- Die Regeneration ist 1W6 KP pro Ruhephase (plus SF) und Anzahl der Karmapunkte entspricht etwa den Astralpunkten bei Zauberkundigen.
- Es gibt Segnungen, die den Zaubertricks entsprechen. Kosten 1 KP und ohne Probe. Beispiel: Geburtssegen, Grabsegen,...
- Es gibt Liturgien, die wie Zauber einzeln gesteigert werden.*)
- Es gibt Zeremonien, die den Magie-Ritualen entsprechen, also die lange dauern, aber stark sind.
- Es gibt Mirakel: 4 KP, 1 Aktion gibt +2 auf ein der Gottheit wohlgefälligen Talent (oder AT, PA oder FK).
- Es wurden Ritualgegenstände eingeführt, für die man SF kaufen kann, ähnlich wie beim Magierstab, halt für Rondrakamm oder das Buch der Schlange.
- Modifikationen funktionen wie bei Zaubern.
- Entrückung ist jetzt ein Zustand, der die Gottheit wohlgefälligen Talente erleichtert und alle andere erschwert.
- Als Fokusregel gibt es Liturgiestile, die bestimmte Sonderfertigkeiten freischalten, z.B. beim Praiosgeweihten Braniborier, Prinzipist, usw.
- Mit Visionär und Prediger gibt es zwei Vorteile mit denen man Zeloten ohne Karmaenergie spielen kann.


*) Die meistdiskutierte Änderung sind die Liturgien.
- Bei denen gibt es schwache, die günstig sind und wenig Auswirkung haben. Beispiel entspricht ein Blendstrahl etwa dem Blitz dich find.
- Etwas wie Antimagie gegen Liturgien gibt es mWn nicht, aber die Liturgien sind um die Seelenkraft oder Zähigkeit des Opfers erschwert analog zu Zaubern.
- Liturgien werden wie Zauber einzeln aktiviert und gesteigert.
Zusammen mit der hohen Regeneration kann man also Geweihte wie Zauberer spielen.


Bewertung:

Die Segnungen finde ich super. Nie wieder out-of-Karma wegen Grabsegen.
Auch die Ritualgegenstände sehen auf den ersten Blick interessant aus.
Allerdings scheint mir das Balancing nicht gut gelungen, einige Liturgien und Sonderfertigkeiten scheinen mir deutlich zu stark oder zu schwach. Hier hat man nicht sauber gearbeitet.
Bezüglich der "Karmalzauberer" also der Gleichschaltung von Magie und Liturgieregeln bin ich zwiegespalten, denn ich mochte die Idee, dass Geweihte selten Wunder wirken, die dann aber viel Wumms haben.
- Ein Geweihter, der jeden Tag Liturgien wirkt, um der Gruppe kleine Vorteile beim Abenteuerlösen zu geben, finde ich irgendwie traurig.
- Andererseits hat das Konzept bei DSA4 nicht gut funktioniert. Man hat viele APs für Liturgien verschwendet, die man nie einsetzen konnte. Einige Geweihte haben einfach keinen Spaß gemacht, z.B. ein Hesindegeweihter in einer Magiergruppe. Und wenn dann der große Moment endlich da war, dass man eine passende Liturgie hatte, dann hat es nicht in die Dramaturgie gepasst.
- Und es gibt immer noch starke aber teure Liturgien, die (gerade mit Liturgieerweiterungen) ungefähr der DSA4 Wirkung entsprechen.
- Abenteuertauglicher ist das DSA5-System sicherlich.
- Letztendlich hätte ich es aber besser gefunden, wenn man Liturgien sehr stark aber selten wirken könnte. 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 15.01.2019 | 09:51
@Faras: Vielen Dank für die ausführliche Aufstellung. Hilft mir/uns hier sehr weiter.*

Klingt für mich erstmal ziemlich positiv (zum Balancing kann ich mangels genauer Lektüre noch nichts sagen). Ich empfinde eigentlich alle Punkte als eine Verbesserung. Ich bin aber auch jemand, der die Vorstellung der Karmalzauberer immer mochte.

Gibt es denn die Wunder gar nicht mehr?


*Genau das ist es übrigens, was ich mit Versionsvergleich meine und wo der Thread meiner Intention nach hingehen sollte :d

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 15.01.2019 | 10:00
Gibt es denn die Wunder gar nicht mehr?

Was meinst du mit Wunder?

Große Wunder gibt es immer noch, halt nach Meisterentscheid:
http://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/spezlit.html

Wunder im Sinne von DSA1 gibt es als Liturgien: Rondrageweihte können Blitze beschwören, Ingrimmgeweihte ein Erdbeben, usw.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 15.01.2019 | 12:10
Ich habe mal die eher allgemeinen Posts in die Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,102322.2225.html) gepackt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 15.01.2019 | 12:11
Was meinst du mit Wunder?

Große Wunder gibt es immer noch, halt nach Meisterentscheid:
http://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/spezlit.html

Wunder im Sinne von DSA1 gibt es als Liturgien: Rondrageweihte können Blitze beschwören, Ingrimmgeweihte ein Erdbeben, usw.

Okay, ich dachte, sie wären ganz weg. Genau die meinte ich.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 15.01.2019 | 15:30
@Faras: Danke für die kleine Zusammenfassung.

Hintergrund und Einbettung in Spielwelt und Kampagne müssen ja zusätzlich zum Charbau noch geleistet werden, anders als bei Lifepath-Systemen, wo man zwar auch etwas länger braucht, dann aber wenigstens gleich ein bisschen Einbettung dabei geleistet hat. Bei DSA weiß ich am Ende des eigentlichen Charbaus ja nur Kultur und Profession und dass mein Held deshalb +1 auf Töpfern hat, was ihm im Zweifel gar nichts bringt.


Hat mich auch gewundert, warum noch niemand die 11x11 Lifepath-Tabellen der aventurischen Charaktergenerierung erstellt hat.
Hand wund würfeln und schon ist der aventurische Zufallsheld erstellt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 15.01.2019 | 15:59
Zufall ist nicht erzählerisch genug.  :P

Frag mal Tom Finn, was er von Zufallscharakteren hält.  ~;D

Aber in den neuen Regionalbänden gibt es ein paar Zufallstabellen für den Hintergrund lokaler Charaktere.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 15.01.2019 | 16:05
Hm ich bin was die Gleichheit angeht, zwiegespalten. Die Probleme der 4. Edition wurden auf jeden Fall sehr präzise dargestellt.

Wenn sich der Hesindegeweite wie ein Magier spielt, geht allerdings auch etwas verloren. Und ich fand schon früher Geweite relativ stark. Nicht im Vergleich zu Magiern, aber Phexgeweite im Vergleich zu Dieben, Hesindegeweite im Vergleich zu profanen Gelehrten, etc.

Wer will einen Gelehrten in einer Gruppe Magier und Hesindegeweiten spielen?

Jetzt frage ich mich, wer spielt denn noch einen profanen Charakter, wenn es in allen Bereichen es stärkere Geweite oder Magiebegabte gibt?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 15.01.2019 | 16:06
Aber in den neuen Regionalbänden gibt es ein paar Zufallstabellen für den Hintergrund lokaler Charaktere.

Ein Anfang ist gemacht!  8)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 15.01.2019 | 16:07

Wer will einen Gelehrten in einer Gruppe Magier und Hesindegeweiten spielen?

Jetzt frage ich mich, wer spielt denn noch einen profanen Charakter, wenn es in allen Bereichen es stärkere Geweite oder Magiebegabte gibt?

Das ist eigentlich ein eigenes Thema wert. Oder haben wir das nicht schon so ähnlich hier irgendwo?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 15.01.2019 | 16:09
Jetzt frage ich mich, wer spielt denn noch einen profanen Charakter, wenn es in allen Bereichen es stärkere Geweite oder Magiebegabte gibt?

Das ist doch im Grunde immer nur durch das Settingverständnis der Gruppe eingebremst worden - und in DSA4 durch das eine oder andere Kostenpaket.
Aber zu DSA3-Zeiten gab es in meinem Umfeld einige Spieler, die quasi nur noch Magier oder diverse Geweihte am Start hatten.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 15.01.2019 | 16:20
(...)
Jetzt frage ich mich, wer spielt denn noch einen profanen Charakter, wenn es in allen Bereichen es stärkere Geweite oder Magiebegabte gibt?

Genau das soll DSA5 lösen, da Magier und Geweihte wenig Abenteuerpunkte für Talente übrig haben. Sie müssen Vorteil und Tradition kaufen (z.B. für den Gildenmagier 180 AP, die der Gelehrte übrig hat) und dann noch jeden einzelnen Zauber/Liturgie teuer steigern. Dazu sind Talente zum Teil teurer geworden, so dass der Magier nicht billig alle Sprachen und Wissenstalente steigern kann.

Zusätzlich gibt es für profane Helden spezielle Sonderfertigkeiten, die sie stärken sollen.


Keine Ahnung, ob das praktisch klappt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 15.01.2019 | 16:27
Das stimmt. Das ist der Vorteil von alles hat echte Kosten und kostet bei der Charaktererschaffung und später gleich viel. Das DSA5 bei diesem Punkt es richtig macht, da sind wir uns ja wahrscheinlich alle einig.

Bei DSA3 hatten wir kaum Geweite, die waren bei uns damals nicht in.

Bei DSA4 war der Trend schon zu sehen: Magiebegabte, Geweite oder Kriegerin (manchmal auch Rondrageweite).

Ich habe DSA5 kaum gespielt. Hat da jemand Erfahrungswerte im Balancing? Kann der Gelehrte anderes aber genauso viel wie die Hesindegeweite? Dieb versus Phex?

Wenn es dafür genug Vorteile und Sonderfertigkeiten gibt, muss ein System halt komplex sein und viele SFs und Vorteile haben.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 15.01.2019 | 17:12
Die Talentstile sind wie vieles bei DSA5 gut gemeint, aber unglaublich kleinteilig und wenig Abenteuerrelevant. Es sind natürlich Fokusregeln.

Beispiel: Weg des Streuners aus dem Kompedium II
Warnung: Enthält DSA-Regeln, die nichts für traumatisierte Leser sind.   ~;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 15.01.2019 | 19:34
Mein Favorit wären die Regeln aus die Dunklen Zeiten gewesen. Ein kreativer Baukasten, der es anhand gewisser Prinzipien ermöglicht, selber Wirkungen karmalen Handelns zu erfinden. Quasi das gute aus DSA3 (Karma ist nicht berechenbar) ohne das Schlechte (Meistergnade²).

ABER: Es ist schon cool, z.B. beim Perainegeweihten zu lesen und festzustellen, hey, das wäre doch mal cool sich so einen als Arzt/Leonardo da Vinci (Anatomie) aufzuziehen. Zuvor hätte man bei 4.1 eher zum Vinsalter Heilmagier gegriffen. Von daher sehe ich es als Vorteilhaft an.

zu profanen Charakteren:

In DSA4 gab es gegen 2003 ein kurzes Strohfeuer nach dem Motto "Geil, endlich mal den Hausdiener spielen, CHARAKTER-Spiel, nicht HELDEN!" Später gab es in der Tat fast nur noch Zauberer, Geweihte, Kämpfer. Richtig übel hatten es Jäger oder Diebe erwischt. Entweder waren es gleich Geweihte (Firun/Ifirn bzw. Phex) oder irgendwie Magiedillettanten.

Bei DSA5 ist es etwas ambivalent. Ich heisse grundsätzlich gut, dass so etwas die Gerüchte aufschnappen eine Regel hat, gerade damit man als SL sich nichts dazu aus den Fingern saugen muss. Hier kommt aber natürlich eine gewisse MMO-Artigkeit heraus, die nicht jedem gefällt. Auch ist nicht alles davon für jede Gruppe besonders relevant. Wer sich in seinem Spiel nicht mit Buchhaltung beschäftigt, wird nichts mit "Weg des Kontoristen" anfangen können.

ABER: Es taugt sehr gut zum Ausfluffen des Charakters. Meines Erachtens sogar besser als die DSA4 Berufstalente, da man es nur einmal kauft und gut ist. Wer mag kann ja zu Fluff-AP greifen, wenn das Thema Buchhaltung in der eigenen Gruppe aus naheliegenden Gründen nur zur Ausgestaltung des Hintergrundes des Charakters interessant ist.

Man muss aber fairerweise auch sagen, dass es durchaus harte Crunch-SF für profane Charaktere gibt, z.B. hier:Athlet (https://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/SF_Athlet.html) oder hier der DSA Taunt (https://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/SF_Provozieren.html)

Was hier fehlt ist nur ein useless-Filter, momentan ertrinkt man eher im Umfang der Regelungen

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 15.01.2019 | 19:46
Ich heisse grundsätzlich gut, dass so etwas die Gerüchte aufschnappen eine Regel hat, gerade damit man als SL sich nichts dazu aus den Fingern saugen muss.

Speziell da sehe ich einen Text, der dem SL nichts anderes sagt als: Saug dir anhand der QS etwas aus den Fingern.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 15.01.2019 | 19:54
Naja, es ist eher binär zu verstehen: wer die SF Gerüchte aufschnappen hat, kann vom SL verlangen dass er so an Informationen kommt. Da es sich um eine bezahlte SF handelt würde ich behaupten es müssen nützliche Informationen sein.
Wer die SF nicht hat, hat diesen Anspruch nicht. Ich kann dann in guter alter DSA3 Manier ins Abenteuerbuch schauen und auf der "zufällige Gerüchte" Tabelle würfeln.

In dem Sinne sehe ich das eher als "Unlock" eines Skills, der sonst nicht oder nur mit Meistergnade zur Verfügung steht. Detailregeln, wie das mit den Gerüchten aussieht wären wohl kaum sinnvoll erstellbar. Wobei ich DSA5 Fokusregeln das durchaus zutrauen könnte  ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 15.01.2019 | 20:29
Joah, kann man so sehen.
Ich finde so kleinteilige und unspektakuläre SFs ziemlich überflüssig.
Entweder Fertigkeiten oder SFs - und wenn beides, dann müssen die auch ordentlich was können.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 15.01.2019 | 20:33
Ein gewisser Effekt künstlicher Verknappung drängt sich da schon auf, das ist richtig.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 15.01.2019 | 20:34
10 Ap sind ganz schön viel Holz.

Ich sehe vieles der Kleinkleinregeln auch als Fluffuntermalung.
In DSA4 hat mein Analysemagier die Spezialisierung Deichbauer und der Phexgeweihte Trollisch aktiviert. Wenn ich auf das Charakterblatt schaue, bleibt der Blick hängen und man erinnert sich an coole oder lustige Szenen. Genauso werde ich in DSA5 abstruse SF kaufen oder verschenken.  ^-^

Bei Zaubern ist es übrigens durchaus interessant, den letzten Fertigkeitspunkt herauszuschinden, da die QS direkte Auswirkungen hat. Bei den profanen Talenten aber kaum.  :think:

Optimierer müsste der Regelwirrwarr aber gefallen. Wie bekommt man den günstigsten Fulmi? Welcher Schild ist wann der beste? Wie erzeugt man den meisten Schaden? Wie bekommt man die höchste Parade? Alles noch im Fluss! ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 15.01.2019 | 20:49
Kosten-Balancing ist da in der Tat ein Problem, das sehe ich auch so. Zumal es in DSA an dem Crunch-Subsystem "Gerüchte aufschnappen" fehlt, das in jedem Abenteuer erwähnt wird und Boni bringt. Da würde ich es ähnlich handhaben. Wenn es erkennbar "Just for fun" ist (Weg des Kontoristen), dann schenken. Wenn es ein Standardtalent in allen Standardsituationen bufft (Athlet): kaufen.

Letzlich ist es aber gleich gereget wie in DSA4, wo man für die gleichen AP Athletik, Schwerter und Ackerbau steigern musste. Das finde ich in DSA5 letztlich auch nicht besser gelöst.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.01.2019 | 21:15
Naja, es ist eher binär zu verstehen: wer die SF Gerüchte aufschnappen hat, kann vom SL verlangen dass er so an Informationen kommt. Da es sich um eine bezahlte SF handelt würde ich behaupten es müssen nützliche Informationen sein.
definieren sie nützlich

Ist ein falsches Gerücht nützlich? ein unwahres?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 15.01.2019 | 22:03
Kosten-Balancing ist da in der Tat ein Problem, das sehe ich auch so. Zumal es in DSA an dem Crunch-Subsystem "Gerüchte aufschnappen" fehlt, das in jedem Abenteuer erwähnt wird und Boni bringt. Da würde ich es ähnlich handhaben. Wenn es erkennbar "Just for fun" ist (Weg des Kontoristen), dann schenken. Wenn es ein Standardtalent in allen Standardsituationen bufft (Athlet): kaufen.

Letzlich ist es aber gleich gereget wie in DSA4, wo man für die gleichen AP Athletik, Schwerter und Ackerbau steigern musste. Das finde ich in DSA5 letztlich auch nicht besser gelöst.

Im Grunde geht DSA5 da den (Irr)Weg der D&D3.5/PF-Feats: extrem kleinteilige Boni für im Grunde selbstverständliche Facetten von Skills. Das kann nicht gut gehen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 15.01.2019 | 23:35
Oje. Je mehr ich Tanelorn lese, desto weniger bin ich auf DSA5 motiviert. Von wegen einfacher und schneller. Von den Talenstilen träume ich bestimmt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 16.01.2019 | 08:34
Oje. Je mehr ich Tanelorn lese, desto weniger bin ich auf DSA5 motiviert. Von wegen einfacher und schneller. Von den Talenstilen träume ich bestimmt.

Um fair zu bleiben: Dieses Kleinklein ist in Fokusregelnregeln verpackt, die man problemlos weglassen kann. Im Gegensatz zu DSA4 funktioniert das Weglassen tatsächlich.
Und im Gegensatz zu PF kippt es nicht das Gleichgewicht, da die Boni wirklich minimal sind.
Es nimmt "nur" eine Menge Platz weg, kostet Redaktionszeit und das Lesen macht mir keinen Spass. ^^'
Ich habe immer das Gefühl von "Das hätte man besser machen können", nenne hier aber natürlich nur die "Highlights".

Aber es ist nicht das eigentliche Problem von DSA5. DSA5 ist halt immer noch DSA, mit 3W20, detaillierter Welt und aktiver Parade. Wer das nicht mag, wird mit DSA5 nicht glücklich. Wem das nichts ausmacht, bekommt halt die Vorteile von DSA, z.B. eine detaillierte Welt, eine große Spielerschaft, gute Kaufabenteuer.


 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 16.01.2019 | 09:13
Der angeblich so große Segen, den DSA4 gebracht hat, war ja u.a. die Charaktererschaffung. Kein Würfeln mehr, und plötzlich war es möglich, einen "richtigen" Thowaler Schelm zu spielen oder einen Achaz-Bettler etc. Vor Jahren brauchte ich für einen Wochenend-One-Shot dann einen DSA4-Char, und da ich an der Charerschaffung mehr oder weniger erlegen bin, habe ich hier im DSA-Board die Spezialisten um Hilfe gebeten. Ziemlich einhellig wurde mir geraten, einen Schwertgesellen zu bauen, da die anderen Kämpferoptionen aus diesen und jenen Gründen nicht mit einem Schwertgesellen mithalten können. Mir wurde auch gesagt, welche Attribute ich dafür in welcher Höhe brauche und welche SF ich in welcher Reihenfolge kaufen muss.

Das deckt sich mit so manchem, was ich weiter oben gelesen habe. Die grenzenlose Auswahl und ach so tolle, vom Zufall befreite Chargenerierung, die es einem ermöglicht, einen halborkischen Tsa-Geweihten mit Werten für jeden einzelnen Gesichtspickeln zu erstellen, ist letztlich bloß Illusion. Denn wenn man die ganzen Angebote der SF hat, dann wollen sie ja auch genutzt werden. Die Regeln für Wuchtschläge, Entwaffnen und was es sonst noch alles gibt, wären ja nicht da, wenn es bei DSA nicht auch um Kämpfe ginge, in denen dann genau diese Dinge auch wichtig sind. Aber dann läuft es am Ende darauf hinaus, dass als Helden im Grunde nur halbwegs funktionale Chars rumrennen, die sich bis auf klitzekleine kulturelle Unterschiede (oh, mein koscher Schwertgeselle hat einen Punkt mehr Ackerbau, dafür aber einen Punkt weniger Boote fahren als dein horasischer Schwertgeselle, aber sonst sind wir gleich, Bruder), nicht unterscheiden, oder eben Freaks und Sonderlinge, die absichtlich auf Dysfunktionalität setzen. Auch diese ganzen Voraussetzungskataloge für bestimmte Dinge wie SFs sorgen dafür, dass letztlich alle, die irgendeine brauchbare SF anstreben, sich erst mal dieselben Voraussetzungen einkaufen. Man hat also am Ende die alle gleich aussehenden Checker und die individualistischen Loser. Bei einer zufälligen Charaktererschaffung habe ich am Ende zwar auch Checker und Loser, aber wenigstens sind die Checker nicht alle Schwertgesellen.

Mich schüttelt angesichts dieser haarsträubenden Augenwischerei. Und dann kommt immer das Argument: Ja, aber man kann's ja weglassen. Genau. Dann kann ich aber auch gleich DSA1-3 spielen. (Wobei DSA3 u.a. wegen 3W20 und vielen anderen Kleinigkeiten auch kein sonderliches Vergnügen ist -- darum nach wie vor mein Wunsch nach einem ganz neu aufgezogenen Regelsystem, von mir aus gerne auf Basis von DSA1 (was bedeutet: mit W20 die altbekannten Eigenschaften unterwürfeln als grobes Grundgerüst, die PA kann dabei natürlich auch entsorgt werden ...)).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 09:56
Man hat also am Ende die alle gleich aussehenden Checker und die individualistischen Loser. Bei einer zufälligen Charaktererschaffung habe ich am Ende zwar auch Checker und Loser, aber wenigstens sind die Checker nicht alle Schwertgesellen.

 ;D :d

Bei DSA4 dachte ich zuerst: Boah, das war ja mal Zeit. Endlich ein Kaufsystem, endlich eine ordentliche Aufteilung von Beruf und Herkunft statt alles durcheinanderwerfende Heldentypen, keine Steigerungswürfe mehr, keine wüst eskalierenden LP mehr, statt Krücken wie dem Waffenvergleichswert Distanzklassen, von Anfang an ein Trefferzonensystem usw. usf.

Und dann kam die Erkenntnis, wie du sie beschrieben hast. Sowohl bei der Charaktererschaffung als auch bei den Manövern einige wenige Optionen, die rechnerisch so viel besser waren als andere, dass ein Großteil der schönen neuen Vielfalt letztlich nur eine Falle und/oder ein XP-Loch für jene war, die nicht alles komplett durchrechnen wollten. Und obendrauf noch Kostenunterschiede je nach Kaufreihenfolge und Ähnliches.

Damals habe ich ehrlich nicht verstanden, wie man angesichts der offensichtlichen Zielsetzung so ein Regelwerk abliefern kann.
Letztlich hat mich DSA4 damals mit vielen der althergebrachten Macken und Konzepte von DSA3 versöhnt, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte.

Edit:
Aber es ist nicht das eigentliche Problem von DSA5. DSA5 ist halt immer noch DSA, mit 3W20, detaillierter Welt und aktiver Parade. Wer das nicht mag, wird mit DSA5 nicht glücklich. 

Ich habe von außen den Eindruck, mich bei DSA5 durch eine unglaubliche Menge an Material und Angeboten wühlen zu müssen, um überhaupt entscheiden zu können, was ich davon wie nutze.
Unterm Strich hätte ich dann gefühlt etwas auf dem Komplexitätsgrad von DSA 3, aber auf 12 Bücher verteilt...

Im Grunde wäre ich heute zufrieden, wenn ich an DSA3 die eskalierenden LP begrenzen und ein paar Aspekte des Kampfsystems umbauen würde. Die aktive Parade würde dabei eher nebenbei wegfallen, weil ich einen symmetrischen, vergleichenden Nahkampfwurf wie bei Pendragon oder Advanced Fighting Fantasy ansetzen würde.
Dann könnte man auch gleich die Basiswerte- und AT-/Pa-Werte-Berechnung deutlich entschlacken.

Für mein Kernproblem mit allen DSA-Editionen kann das Regelwerk im Grunde eh nichts, das sind nämlich die Besserwisser und Settingnazis. Das ist jetzt auch wieder überspitzt, aber was bringt mir eine große Spielerschaft, wenn ich mit den meisten von denen nicht spielen will? :P
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 16.01.2019 | 10:01
Korknadel trifft so ziemlich den Nagel auf dn Kopf. Genau die Erfahrung habe ich bei DSA4.1 in der G7 machen dürfen. Mein eigener SC damals ist vermutlich ein gutes Beispiel dafür: Weil es zu Beginn der Kampagne noch keine Golgarithen gab dachte ich, ich fange mit nem Borongeweihten an und sattle dann im Laufe der Kampagne die Kampfsachen drauf. Lektion gelernt: Weder als Geweihter noch als Kämpfer jemals auf nen grünen Zweig gekommen. Die Kämpfe hätte unser Schwertgeselle effektiv zum großen Teil wohl auch alleine machen können...
Ende vom Lied: Reskillen nach 1/3 der Kampagne durch einen DSA4-Powergamer-Experten. Es kam raus: Knappe mit Spähtweihe. Am Ende habe ich dann Parade + Schild maximiert und Standardangriffe die meisten Kämpfe über Zeit gespielt - das hieß: Die Gegner für den Schwertgesellen warmhalten.

Die Charakter zu spielen hat mir Spass gemacht und als Geweihter die Artefakterschaffung zu maxen war am Ende auch ganz nett.

Aber rein regelseitig war das schon eher ineffektiv und frustig.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 10:16
Ach kommt, sich jetzt hier hin zu stellen und Einigkeit darin zu finden, dass DSA 4 zahlreiche Schwächen hatte, das ist einfach. Aber wie sieht es mit der Einigkeit für ein neues Regelwerk aus? Schlecht! Sehr schlecht! Das hat man ja an den Umfragen damals gesehen und das zeichnet sich auch heute noch in den Diskussionen ab. Im dsaforum gibt es einen Faden, wo verschiedene Wünsche geäußert werden, was sich ändern müsste, damit man von DSA 4.1 wechselt. Das reinste Chaos!
Deshalb auch an dieser Stelle wieder meine beliebte Polemik-These: Die Community kann sich nicht mal auf die Farbe von Scheiße einigen!

Korknadels berechtigte Einwände wurden mit DSA 5 zumindest zum Teil behoben. Klar, bei DSA 4.1 hat jeder, der einigermaßen auf Effektivität abzielte, als Grundlage seines Kriegers erstmal einen Thorwaler genommen, weil der passende Boni gab. Und auch das Schwertgesellenbeispiel ist sehr passend. Sowas gibt es zurzeit in DSA 5 nicht mehr. Sicher, es gibt einen Haufen SF und Sonderregeln für Waffen, so dass da gewisse Exploits möglich sein werden, aber die Charaktererschaffung wurde deutlich geglättet.

Durch das Nerfen der Magier bzw. der magischen Handlungen wurden nach meiner Empfindung (Lesen des GRW und erstes Probespiel) die profanen Charaktere auch gestärkt. Das ist ein weiterer großer Vorteil gegenüber DSA 4.1, wo ein gut und breit geskillter Gildenmagier die Funktionen von zwei-drei anderen Charakteren in der Gruppe komplett übernehmen konnte.
Dennoch muss man natürlich ein bisschen auf das Balancing achten, schätze ich - aber das erwarte ich auch von so einem Spiel und der entsprechenden Gruppe.
Und genau das wurde in Orkos Beispiel wohl ziemlich verkackt. :gasmaskerly: Das würde ich nicht unbedingt dem System allein anlasten. 


Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 16.01.2019 | 10:25
Ach kommt, sich jetzt hier hin zu stellen und Einigkeit darin zu finden, dass DSA 4 zahlreiche Schwächen hatte, das ist einfach. Aber wie sieht es mit der Einigkeit für ein neues Regelwerk aus? Schlecht! Sehr schlecht! Das hat man ja an den Umfragen damals gesehen und das zeichnet sich auch heute noch in den Diskussionen ab.
Das ist mMn. ein Interessanter Aspekt, woran sich ein Verlag da im allgemeinen orientiert.
Mein Eindruck: Das Netz spiegelt trotzdem nur einen Bruchteil der Spielerschaft wieder. Aber es ist eben der Teil, der gehört wird.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 10:31
Aber wie sieht es mit der Einigkeit für ein neues Regelwerk aus? Schlecht! Sehr schlecht! Das hat man ja an den Umfragen damals gesehen und das zeichnet sich auch heute noch in den Diskussionen ab.

Selbes Spiel wie bei SR: Man hat eine Riesencommunity, die u.A. genau deswegen so groß ist, weil das Regelwerk so verzettelt ist und alle ein bisschen bedient.
Natürlich kommt dann von allen anderen Seiten Geschrei, wenn man eine Strömung gezielter bedienen will.

Im Grunde kann man da nur genau so weitermachen oder sagen: Wir setzen jetzt einen großen Schnitt und machen 2-3 grundverschiedene Regelwerke für verschiedene Teile der Spielerschaft.
Bei Letzterem würde natürlich auch wieder gemault wegen Spaltung der Spielerschaft usw., aber faktisch spielen die verschiedenen Strömungen sowieso nicht miteinander. Die wollen sich nur einreden, dass sie theoretisch mit allen spielen könnten, die ein DSA-Regelwerk auf dem Tisch liegen haben - und sind für diese Illusion sogar bereit, weiterhin ein Regelwerk zu nutzen, das ihren Stil bei Weitem nicht so gut bedient, wie es könnte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 16.01.2019 | 10:31
Deshalb auch an dieser Stelle wieder meine beliebte Polemik-These: Die Community kann sich nicht mal auf die Farbe von Scheiße einigen!

Deswegen hätte ich mir ja Zweigleisigkeit gewünscht. Einmal DSA5 las Ver(schlimm?)besserung von DSA4 für diejenigen, die das alles irgendwie wollen/brauche, und gleichzeitig ein alternatives System, für die Leute, die das aventurische Spielgefühl ernst nehmen und sich deshalb nicht regeltechnisch mit der Berufsfertigkeit Bernsteinschnitzer herumschlagen wollen.

Dennoch muss man natürlich ein bisschen auf das Balancing achten, schätze ich - aber das erwarte ich auch von so einem Spiel und der entsprechenden Gruppe.
Und genau das wurde in Orkos Beispiel wohl ziemlich verkackt. :gasmaskerly: Das würde ich nicht unbedingt dem System allein anlasten.

Aber das ist doch der Fail! Da kommt ein Spiel daher, das so tut, als wäre Immersion und aventurische Plausibilität und Charakterspiel das Allerendscheidenste! Spiel einen Mohaschamanen mit all seinen Tabus und Tattoos, als wäre er authentisch aus der National Geographic gefallen, die Darstellung aventurischen Lebens zählt! Das ist es doch, was sich das Spiel beständig auf die Fahnen schreibt. Aber es sagt an keiner Stelle: He, Achtung, dieses Spiel ist ein bisschen wie Pathfinder (nur viel komplizierter), da kannst du nicht einfach einen Mohaschamanen spielen, wenn dir danach ist, sondern du solltest erst sämtliche Regeln in den Wege-Bänden prüfen, durchrechnen und dann zusammen mit deinen Mitspielern eine möglichst effiziente, gebalancte Gruppe erstellen! Und ihr müsst euch auch vorher schon ganz genau überlegen, welche Regeln ihr nehmt und welche ihr weglasst, denn sonst fallt ihr später auf die Schnauze, weil euch entscheidende SFs entweder fehlen oder ihr sie umsonst gebucht habt. Denn eigentlich geht es in DSA gar nicht um Charakterspiel und aventurische Lebenswelt, sondern um den perfekten Gruppenbuild, um die absolute Regelbeherrschung!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 16.01.2019 | 10:33
@Hotzenplotz:
Du meinst, weil jemand in der Gruppe PG betrieben hat und der Rest nicht? Die Gruppe war, was die Zusammenstellung angeht, recht divers, ja. Aber der Gag ist ja: Ich habe es trtozdem versucht, bin aber am Sytem gescheitert! Und die Erkenntnis, dass ein effektiver Charakterbuild bei der Erstellung anfängt und die Schere zwischen "effektiv ausgesucht und entsprechend weiterentwickelt" zu "beliebige Kombination effektiv weiterentwickelt" mit jedem AP weiter auseinandergeht, war schon recht frustig.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Meine Frage (gerade in Hinblick auf Die Schwarze Katze, was mich gerade aufhorchen lies) wäre: Ist die Schere - oder vielleicht besser: Der Hartholzharnisch-Effekt - in DSA5 immer noch präsent oder ist man sich dieser Sache bewusst geworden?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 10:55
Noch mal was ganz anderes, weil das Stichwort "aventurische Lebenswelt" gefallen ist.

Aventurien hatte ja schon immer allzu moderne Konzepte ziemlich 1:1 übertragen wie z.B. die KGIA.
Das hat mich damals schon gestört. Und wenn ich jetzt mal im dsaforum drüberlese, sind dort schon einige Stimmen unterwegs, die sich drüber echauffieren, dass Aventurien an vielen Stellen immer mehr wie ein idealisiertes modernes Deutschland bzw. Westeuropa wirke.

Ist das so? Wie ist da der Eindruck jener, die sich mit dem aktuellen Setting beschäftigen?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 16.01.2019 | 10:58
Jetzt wollen wir aber mal alle ehrlich zu uns sein:

Fantasy RPG beinhält in aller Regel Kämpfe. Daher ist es immer scheiße, wenn man einen oder gar mehrere Charaktere in der Gruppe hat, die nicht kämpfen können. Völig egal welches Regelwerk man verwendet!

Und weil Regelwerke immer abstrakte Krücken sind, ist auch immer irgendeine optimierte Charaktererschaffung möglich, sogar in Erzählsystemen (Vorteil, Trait oder was auch immer: Gewinnt Zweikämpfe, guter Kämpfer etc...). Und völlig überraschend ist der kmapfoptimierte Charakter dann im Kampf allen anderen, nicht dafür optimierten, Gruppenmitgliedern überlegen..!
Das ist auch in jeder einzelnen Runequest-Variante so und jedem anderem System, das kann man nicht dem ach so bösen/schlechten DSA4 anlasten...

@ YY
Was solche modernen Lösungen angeht, jaein. Es gibt sowas schon, aber gerade die Geheimdienste sind ja nichtmal so modern, Spionagenetzwerke wie die KGIA gab es ja durchaus in der Geschichte. Es sind eher Dinge wie die Struktur, Ausstattung und Organisation solcher Institutionen die (zu) modern wirken.
Am unpassensten finde ich da die Ermittlungsbehörden (Garether Kriminalkammer oder das horasische Äquivalent). Die sind eindeutig zu sehr CSI/FBI/etc und wären, dank migischer und karmaler Unterstützung, die sie laut eigener Beschreibung haben, einfach übermächtig, fast unfehlbar und wesentlich besser und effektiver als heutige Polizeieinheiten... Ähnliches gilt für das anatomische Institut zu Vinsalt im vergleich zu einer heutigen Uniklinik...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 16.01.2019 | 11:02
Fantasy RPG beinhält in aller Regel Kämpfe. Daher ist es immer scheiße, wenn man einen oder gar mehrere Charaktere in der Gruppe hat, die nicht kämpfen können. Völig egal welches Regelwerk man verwendet!

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 11:06
Bezüglich der Zweigleisigkeit bin ich persönlich bei euch. Aber genau das passiert ja auch gerade (DSA 5 "normal", Retro, Projekt Classic). Das ist doch genau das, was wir uns wünschen, vielleicht sollte man an dieser Stelle auch mal sagen: gut gemacht (allein für die Retro-Produkte für solche, die Bock auf DSA 1 haben, aber keine Lust haben, Mondpreise bei eBay dafür zu bezahlen [und siehe da, seit Retro auf dem Markt ist, wird für die alten Basiskästen nur noch ca. die Hälfte gezahlt]).

Aber das ist doch der Fail! Da kommt ein Spiel daher, das so tut, als wäre Immersion und aventurische Plausibilität und Charakterspiel das Allerendscheidenste! Spiel einen Mohaschamanen mit all seinen Tabus und Tattoos, als wäre er authentisch aus der National Geographic gefallen, die Darstellung aventurischen Lebens zählt! Das ist es doch, was sich das Spiel beständig auf die Fahnen schreibt.
Sorry, aber das habe ich nie irgendwo rausgelesen. Woher nimmst du diesen Appell?

Aber es sagt an keiner Stelle: He, Achtung, dieses Spiel ist ein bisschen wie Pathfinder (nur viel komplizierter), da kannst du nicht einfach einen Mohaschamanen spielen, wenn dir danach ist, sondern du solltest erst sämtliche Regeln in den Wege-Bänden prüfen, durchrechnen und dann zusammen mit deinen Mitspielern eine möglichst effiziente, gebalancte Gruppe erstellen! Und ihr müsst euch auch vorher schon ganz genau überlegen, welche Regeln ihr nehmt und welche ihr weglasst, denn sonst fallt ihr später auf die Schnauze, weil euch entscheidende SFs entweder fehlen oder ihr sie umsonst gebucht habt. Denn eigentlich geht es in DSA gar nicht um Charakterspiel und aventurische Lebenswelt, sondern um den perfekten Gruppenbuild, um die absolute Regelbeherrschung!
Es gab bei DSA 4.1 kein stringentes Konzept. Das ist ja genau das, was ich auch bei DSA 5 kritisiere und gleichzeitig weiß, dass es nie erfüllt ist. Eben wegen der heterogenen Community kann es keine einheitliche Marschrichtung geben. Man muss irgendwie einen Eintopf hinkriegen, in dem alles drin ist.

Aber: Deine (und meine) Einlassungen werden zumindest von dem - viel zu späten erschienenen - Wege des Meisters abgeschwächt. WdM kam viel zu spät, weil die dort dargelegten Erkenntnisse und Ratschläge zu unterschiedlichen Spielweisen etc. schon längst den meisten interessierten Gruppen, zumindest jenen, die in Foren aktiv waren, bereits bekannt waren. Dennoch gehört auch WdM zu DSA 4.1.

@Hotzenplotz:
Du meinst, weil jemand in der Gruppe PG betrieben hat und der Rest nicht? Die Gruppe war, was die Zusammenstellung angeht, recht divers, ja. Aber der Gag ist ja: Ich habe es trtozdem versucht, bin aber am Sytem gescheitert! Und die Erkenntnis, dass ein effektiver Charakterbuild bei der Erstellung anfängt und die Schere zwischen "effektiv ausgesucht und entsprechend weiterentwickelt" zu "beliebige Kombination effektiv weiterentwickelt" mit jedem AP weiter auseinandergeht, war schon recht frustig.
Genau das meine ich. Ich kann auch verstehen, dass das frustig ist. Aber das ist doch die logische Folge daraus, dass in einem System sowohl crunchige Powergamer als auch fluffige Methodactor bedient werden sollen.
Btw: Du hättest einen Krieger basteln sollen und später die Boron-Spätweihe nehmen sollen und nicht umgekehrt ;)

Edit: Ineffektive SC kannst dir übrigens auch mit FATE bauen, so ist es ja nicht.  >;D

Meine Frage (gerade in Hinblick auf Die Schwarze Katze, was mich gerade aufhorchen lies) wäre: Ist die Schere - oder vielleicht besser: Der Hartholzharnisch-Effekt - in DSA5 immer noch präsent oder ist man sich dieser Sache bewusst geworden?

Ich kann es noch nicht 100% beantworten, aber nach einigen Blick in die Ausrüstungsbücher würde ich sagen: Ja, es gibt noch Hartholzharnische. Vielleicht nicht so extrem, aber da es zig unterschiedliche Waffen/Rüstungen/Schilde gibt, gibt es da mit Sicherheit auch etwas, dass, zumindest in Verbindung mit dem richtigen Kampfstil, alles andere in der Kategorie toppt. Irgendwo habe ich mal von dem Shakagra-Langschild gelesen, dass wohl ziemlich gut sein soll für Schildkämpfer. Aber wie gesagt, zunächst mal alles mit Vorbehalt. Ich will das erst länger spielen, um mir eine differenzierte Meinung darüber zu bilden.

Apropos: Genau das kann ich eigentlich empfehlen - nehmt doch, wenn noch nicht erfolgt, erstmal das GRW und spielt eine Runde DSA 5 und vergleicht/lästert dann.

Und wie gesagt, für allgemeines Geblubber gibt es immer noch den Lästerfaden. Das hier ist ein Thread für den Versionsvergleich.


Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 11:13
Noch mal was ganz anderes, weil das Stichwort "aventurische Lebenswelt" gefallen ist.

Aventurien hatte ja schon immer allzu moderne Konzepte ziemlich 1:1 übertragen wie z.B. die KGIA.
Das hat mich damals schon gestört. Und wenn ich jetzt mal im dsaforum drüberlese, sind dort schon einige Stimmen unterwegs, die sich drüber echauffieren, dass Aventurien an vielen Stellen immer mehr wie ein idealisiertes modernes Deutschland bzw. Westeuropa wirke.

Ist das so? Wie ist da der Eindruck jener, die sich mit dem aktuellen Setting beschäftigen?

Man kann es gut finden oder nicht: In DSA 5 ist das Setting größtenteils unverändert.

Kritisiert wird ja von einigen durchaus, dass es keine großen Metaplotentwicklungen gibt bzw. diese nicht kommuniziert werden.

Die letzten großen Dinger (Splitterdämmerung, Quanionsqueste) fanden zumindest ihren Anfang ja in DSA 4.1.
Der Sternenfall (https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Sternenfall) ist eigentlich DAS Metaplotereignis in DSA 5, allerdings ist da auch noch ziemlich viel offen und keiner weiß so recht, was damit passieren wird. Und auch hier war der Anfang schon in DSA 4.1 gemacht (nachzulesen z. b. im Reich des roten Mondes).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 16.01.2019 | 11:36
Bezüglich der Zweigleisigkeit bin ich persönlich bei euch. Aber genau das passiert ja auch gerade (DSA 5 "normal", Retro, Projekt Classic). Das ist doch genau das, was wir uns wünschen, vielleicht sollte man an dieser Stelle auch mal sagen: gut gemacht (allein für die Retro-Produkte für solche, die Bock auf DSA 1 haben, aber keine Lust haben, Mondpreise bei eBay dafür zu bezahlen [und siehe da, seit Retro auf dem Markt ist, wird für die alten Basiskästen nur noch ca. die Hälfte gezahlt]).

Retro ist nun vielleicht doch nicht ganz das Richtige, um das aktuelle Aventurien zu bespielen. Und Classic, was immer das werden wird, kommt frühestens in 2020, bis dahin haben wir noch mehr Regionalbände und Abenteuer mit ihren DSA5-Bernsteinschnitzern und Sonderregeln für Schlittenfahren und Weintrauben lesen. Ich hätte mir ja zwei Regelsysteme und regelneutrale bzw "dual-stat" Quellenbücher/Abenteuer gewünscht. Bis Classic mal in die Pötte kommt, ist der Traum endgültig ums Eck. Aber ich nehme Classic trotzdem gerne, auch wenn ich nicht mehr sonderlich zuversichtlich bin.

Sorry, aber das habe ich nie irgendwo rausgelesen. Woher nimmst du diesen Appell?

Das stand explizit nirgends, aber das war überall der Tenor zu DSA3-Zeiten, und ich erinnere mich noch, als die DSA4 rauskam, dass der ganze Sprech, die Optik, das aventurische Kleinklein alles auf einer Linie war mit diesem rollenspielerischen Credo. Gerade deshalb konnte man ja auch plötzlich jede noch so obskure Kultur und Profession wählen, damit Aventurien immer noch authentischer bespielbar wird. Ich habe da jedenfalls immer eine massive Diskrepanz (auch zu den Abenteuern, die alle eben nicht auf Encounterbewältigung mittels Charoptimierung aus waren, sondern immer etwas ganz anderes gepredigt haben) empfunden. ich wäre nie auf die Idee, an DSA so heranzugehen wie an Pathfinder.

Apropos: Genau das kann ich eigentlich empfehlen - nehmt doch, wenn noch nicht erfolgt, erstmal das GRW und spielt eine Runde DSA 5 und vergleicht/lästert dann.[/u]

Die Lektüre des DSA5-Regelwerks hat mir die Lust auf DSA5 eigentlich erst genommen. So ein schlecht formuliertes, übellauniges Ding, und alles immer noch ein unnötiger Wust an Regeln, die sich extra Mühe zu geben scheinen, nicht sexy zu sein.

Und wie gesagt, für allgemeines Geblubber gibt es immer noch den Lästerfaden. Das hier ist ein Thread für den Versionsvergleich.[/b]

Ich habe hier geblubbert, weil es mir um den Schnitt zwischen DSA3 und DSA4 ging. Ich habe den Threadtitel nicht so verstanden, dass es nur um 4 und 5 ginge.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 16.01.2019 | 11:39
Aber das ist doch der Fail! Da kommt ein Spiel daher, das so tut, als wäre Immersion und aventurische Plausibilität und Charakterspiel das Allerendscheidenste! Spiel einen Mohaschamanen mit all seinen Tabus und Tattoos, als wäre er authentisch aus der National Geographic gefallen, die Darstellung aventurischen Lebens zählt! Das ist es doch, was sich das Spiel beständig auf die Fahnen schreibt.
Sorry, aber das habe ich nie irgendwo rausgelesen. Woher nimmst du diesen Appel?

Letztendlich kann man den doch aus dem Regelwerk nehmen...
Im Regelwerk steht doch eigentlich durch das optionierte Angebot "Das sollt/könnt Ihr spielen!"
Und wenn da die Setting-authentischen Normalos als Spielcharaktere optional sind, ist das letztendlich ein Appell, was gespielt werden soll.
Es bietet ja niemand eine Charakteroption an, die nicht gespielt werden soll.
(deswegen empfinde ich die Fokus-Regeln auch als Illusion - letztendlich werden doch wieder alle mit allen Regeln spielen...)

Genau das ist ja das Dilemma.
Denn die Optionen sind inkompatibel zueinander.
Die eine Schiene führt zu Abenteurern und die anderen zu Zivilisten. (um mal zwei Begriffe zu nehmen)
Beide können Spaß machen, denn es kann auch interessant sein, den unvorbereiteten Zivilisten in ein Abenteuer zu scheuchen und dann zu spielen, wie der sich mit den Situationen abmüht.
Aber beide sind völlig inkompatibal zueinander. Denn der Zivilist wird kein Spotlight im Abenteuer sehen, wenn der Abenteurer seine Fähigkeiten auspackt.
Und der Abenteurer ist im zivilen Leben völlig fehl am Platze (der Film Rambo 1 macht das am Anfang schön deutlich).

(um den Bogen zum Topic zu schliessen: Auch da gibt es eine Entwicklung in den Versionen
Bis einschließlich DSA3 war das Credo: Spielt Abenteurer
Mit DSA4 gibt es den Spagat, der sich mMn bei DSA5 etwas (!) bessert)

Als größtes Problem empfinde ich, dass die Community das eine feiert und (durch die Kaufabenteuer) das andere lebt.
Da könnte es eigentlich einen guten Split geben... Die rote Kauf-Abenteuerreihe für Abenteuercharaktere und die graue für Zivilisten.
Und am besten ein rotes und ein graues Regelwerk...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Exar am 16.01.2019 | 11:50
Ich kann für mich selbst nichts Verwerfliches an der Charaktergenerierung von DSA 4.1 erkennen.
Ok, das würde ich ohne Helden-Software vermutlich etwas anders sehen, aber mit dem Tool habe ich weniger Probleme.
Da wir in unserer Gruppe alle keine Powergamer sind und der SL eh keinen Fokus auf Kämpfe legt, konnte sich auch jeder das erschaffen, was ihm gefallen hat.

In DSA 5 sehe ich keinen Mehrwert für mich. Diese furchtbar fragmentierten Regeln schrecken mich effektiv ab.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 11:51
Ich habe hier geblubbert, weil es mir um den Schnitt zwischen DSA3 und DSA4 ging. Ich habe den Threadtitel nicht so verstanden, dass es nur um 4 und 5 ginge.

Alles gut! Ich finde es auch okay, wenn man andere Versionen noch reinnimmt. Nur sollten allgemeine Themen halt in den allgemeinen Thread. Es ist ein schmaler Grat. ;)

Das stand explizit nirgends, aber das war überall der Tenor zu DSA3-Zeiten, und ich erinnere mich noch, als die DSA4 rauskam, dass der ganze Sprech, die Optik, das aventurische Kleinklein alles auf einer Linie war mit diesem rollenspielerischen Credo. Gerade deshalb konnte man ja auch plötzlich jede noch so obskure Kultur und Profession wählen, damit Aventurien immer noch authentischer bespielbar wird. Ich habe da jedenfalls immer eine massive Diskrepanz (auch zu den Abenteuern, die alle eben nicht auf Encounterbewältigung mittels Charoptimierung aus waren, sondern immer etwas ganz anderes gepredigt haben) empfunden. ich wäre nie auf die Idee, an DSA so heranzugehen wie an Pathfinder.

Ich weiß nicht. Das sagst du jemandem, der ab Anfang/Mitte der 90er bis Anfang der 2000er überhaupt nicht auf Aventurien gespielt hat. Ich hatte meine eigene Homebrew-Kampagne auf einem eigenen Kontinent. Von DSA 2 bis DSA 4.1. ;) (Zur Erklärung: Ab ca. 2005 haben wir wieder auf Aventurien gespielt, mit unterschiedlichen SL, aber meine Homebrew-Kampagne bekam von ca. 2009 - 2012 einen zweiten Teil, so dass ich dort dann auch DSA 4.1 anwandte)
Vielleicht bin ich dann einfach der falsche Ansprechpartner, weil die aventurische Realität an unserer Spielwelt ja zu einem Großteil vorbeiging - obwohl ich natürlich in mein Setting einige der Aventurienbestandteile aufgenommen habe.

Genau das ist ja das Dilemma.
Denn die Optionen sind inkompatibel zueinander.
Die eine Schiene führt zu Abenteurern und die anderen zu Zivilisten. (um mal zwei Begriffe zu nehmen)
Beide können Spaß machen, denn es kann auch interessant sein, den unvorbereiteten Zivilisten in ein Abenteuer zu scheuchen und dann zu spielen, wie der sich mit den Situationen abmüht.
Aber beide sind völlig inkompatibal zueinander. Denn der Zivilist wird kein Spotlight im Abenteuer sehen, wenn der Abenteurer seine Fähigkeiten auspackt.
Und der Abenteurer ist im zivilen Leben völlig fehl am Platze (der Film Rambo 1 macht das am Anfang schön deutlich).
Das stimmt, kann aber natürlich auch durch vernünftige Kommunikation innerhalb der Gruppe vermieden werden. Wie du spielst, musst du ja mit allen der größeren Systeme eigentlich genauer definieren. Ein sehr spezielles Indie-RPG hat das Problem vielleicht nicht, wenn es wirklich stark fokussiert ist.


Das größte Problem finde ich, dass die Community das eine feiert und (durch die Kaufabenteuer) das andere lebt.
Da könnte es eigentlich einen guten Split geben... Die rote Kauf-Abenteuerreihe für Abenteuercharaktere und die graue für Zivilisten.
Und am besten ein rotes und ein graues Regelwerk...
Zumindest war es so, denn das muss ich teilweise einschränken. Die Bezeichnungen auf Abenteuern, für was sie geeignet sind, predige ich ja auch schon seit Jahren (in allen System, Splittermond macht es ja m. E. perfekt). DSA hat das teilweise sehr gut gemacht in der jüngeren Vergangenheit. Ich würde sagen, dass ist insgesamt immer besser geworden. Den neueren Abenteuern kann man echt nicht mehr vorwerfen, dass man nicht erfährt, welche Art von SC man dafür nehmen sollte (bzw. ob es für alle geeignet ist etc.).

Tatsächlich sind natürlich auch die Kaufabenteuer immer irgendwie ein Kompromiss. Ich finde die Antagonisten in Kaufabenteuern eigentlich schon immer zu schwach. Klar, ich bin selbst in der Charaktererschaffung ein Powergamer und begrüße das auch bei meinen Spielern. Außerdem statte ich die SC meiner Gruppen mit ordentlich Artefakten aus, so dass sie die Durchschnitts-NSC, so wie sie im Abenteuer stehen, einfach in Stücke hauen würden. Aber das muss man halt erkennen. Diese Kritik trifft ja, wie oben bereits gesagt, auf alle Systeme zu, mit denen eine breite Schaffung von Charakteren möglich ist. Allerdings erkenne ich das Problem durchaus an, dass es in DSA 4.1 besonders schlimm war. Der Unterschied zwischen einem fluffigen Zuckerbäcker und einem gepowergamten BHKII-Lindwurmschläger-Dosenszwerg ist eben so verdammt viel größer als der Unterschied zwischen dem Medicus und dem Krieger aus DSA 3.


Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 11:54
Und weil Regelwerke immer abstrakte Krücken sind, ist auch immer irgendeine optimierte Charaktererschaffung möglich

Es gibt aber deutlich unterschiedliche Ausprägungen, wie groß die Unterschiede jeweils sind.
Und so wie DSA4 zumindest zu Anfang (den letzten Stand kenne ich nicht detailliert genug) war, ist für mich unverzeihlich. Wenn nämlich eher abseitige Kombinationen besser für einen bestimmten Zweck sind als die Kombination, an der das "offiziell" dran steht.
Als Spieler muss ich mich doch darauf verlassen können, dass z.B. die verschiedenen Kämpfer halbwegs auf einer Höhe sind, solange ich da nicht wirklich tief ins Powergaming einsteige. Aber es war so, dass es eine (oder einige wenige) rechnerisch wirklich gute Wahl gab und alle anderen im Vergleich Murks waren. DAS machen andere Regelwerke nicht in dieser Form.

Am unpassensten finde ich da die Ermittlungsbehörden (Garether Kriminalkammer oder das horasische Äquivalent). Die sind eindeutig zu sehr CSI/FBI/etc und wären, dank migischer und karmaler Unterstützung, die sie laut eigener Beschreibung haben, einfach übermächtig, fast unfehlbar und wesentlich besser und effektiver als heutige Polizeieinheiten... Ähnliches gilt für das anatomische Institut zu Vinsalt im vergleich zu einer heutigen Uniklinik...

Ja, das trifft es ganz gut.
Ich bin da hin und her gerissen. Einerseits beschwere ich mich öfter mal, dass Settings nicht sauber zu Ende gedacht sind, was die Auswirkungen von Magie in verschiedener Form angeht. Andererseits bekommt man dann schnell auch was ganz Anderes als das klassische Märchen-Mittelalter-Gemisch mit Sense of Wonder, das man bei Fantasy erst mal will.

Wenn ich mich zwischen diesen beiden Alternativen entscheiden muss, tendiere ich dann doch zu Letzterem. Das bedeutet aber auch, dass Magie so aufwändig, selten, unzuverlässig oder gefährlich (oder alles zusammen ;D) sein muss, um eine flächendeckende, "technische" Anwendung unmöglich zu machen.
Aber da gibt es wohl erst recht kein Zurück mehr, noch weniger als beim Hauptregelwerk.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das geht mir persönlich ziemlich auf den Keks. Für andere Bereiche gilt das doch umgekehrt auch nicht.
Kampf ist da insofern der Sonderfall, weil er so viel Zeit und damit Spotlight in Anspruch nimmt - aber dann setze ich auch viel lieber an dieser Ursache an und nicht bei den erweiterten Nebenwirkungen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 16.01.2019 | 11:55
Da wir in unserer Gruppe alle keine Powergamer sind und der SL eh keinen Fokus auf Kämpfe legt, konnte sich auch jeder das erschaffen, was ihm gefallen hat.

Mit der Prämisse könntet Ihre Aventurien aber auch mit dem Engel Erzählspiel-Regelwerk (Tarot-Karten deuten) bespielen.
Ist keine Kritik! Ist halt nur so, dass wenn man das rausnimmt, ein Großteil der Spielregeln (nämlich die, die die meisten probleme (in allen Regelwerken) verursachen) schlicht nicht gebraucht werden.
Und dass Probleme wie Balancing und Effektivität auch nicht relevant sind.

Zitat
In DSA 5 sehe ich keinen Mehrwert für mich. Diese furchtbar fragmentierten Regeln schrecken mich effektiv ab.

Zum ersten Satz: kann ich sehr gut verstehen. Und der Mehraufwand des neu Lernens übersteigt den Mehrwert um ein vielfaches!
Zum zweiten Satz: Wenn man den oben stehenden Punkt nimmt, könnt ihr die doch eigentlich alle ignorieren. Habt Ihr bei DSA4 ja auch gemacht...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 16.01.2019 | 13:08
Bin ich hier etwa auf die alte Forenfalle reingefallen?  ;)

Ich zum neuen Regelwerk:
Punkt 1 ist sehr gut, weil...
Punkt 2 ist eher problematisch, weil...
Punkt 3 ist recht gut, weil...
...
Punkt 99 gefällt mir gar nicht, weil..
...


User XY, der das Regelsystem nicht kennt:
Da Punkt 99 Mist ist, ist das gesamte Regelsystem totaler Mist.

Ich:
Äh was?... Nein... Ach verdammt...Zu spät, die Diskussion hat sich schon verselbstständigt...  :o

Naja, egal...  8)


Noch mal was ganz anderes, weil das Stichwort "aventurische Lebenswelt" gefallen ist.

Aventurien hatte ja schon immer allzu moderne Konzepte ziemlich 1:1 übertragen wie z.B. die KGIA.
Das hat mich damals schon gestört. Und wenn ich jetzt mal im dsaforum drüberlese, sind dort schon einige Stimmen unterwegs, die sich drüber echauffieren, dass Aventurien an vielen Stellen immer mehr wie ein idealisiertes modernes Deutschland bzw. Westeuropa wirke.

Ist das so? Wie ist da der Eindruck jener, die sich mit dem aktuellen Setting beschäftigen?

Mit der Unstellung von 4 auf 5 hat sich nichts geändert, aber welchen Stand hast du? Zwischen dem Anfang von DSA4 und dem Ende gab es schon ein paar Änderungen. Das Horasreich ist vom Barock weg in die Renaissance geschoben worden. Das Mittelreich ist weniger zentralisiert, es wurde ein Reisekaisertum etabliert und die KGIA fast zerschlagen. Mit der Gareth-Box und der Quanionsqueste wurde ein Rechtssystem beschrieben, das der Leumund dominiert. Und vieles mehr.
Die Regionalbeschreibungen sind für mich konsistenter geworden. Wobei ich keine Historiker bin.

Aber gerade Abenteuer unterscheiden sich immer noch stark voneinander. Mal wird eine rauhe Gesellschaft beschrieben, in der Kindsmord durch ein einfaches Blutgeld bezahlen kann. Dann gibt es ein harmonisches Märchendorf, in der ein Fluch durch einen Kuss gelöst wird. Oder man begegnet strikten Vertretern einer abgeschlossenen Ständegesellschaft und nächste Woche wird der Krieger ohne Wimperzucken zum Baron erhoben.

Außerdem werden die Auswirkungen der aventurischen Besonderheiten kaum bedacht wie kurze Wege, geringe Bevölkerungsdichte, höhere Regenerationsraten, geringe Kindersterblichkeit und Magieeffekte. Ist aber auch schwierig.

Die einzige Neuerung von DSA5, die mir einfällt, ist die Aussage der Redaktion, dass sie nicht mehr versuchen Regionen gegeneinander zu balancen. Sie versuchen also Thorwal und das Horasreich jeweils stimmig zu beschreiben, aber ignorieren die Frage, warum das eine das andere nicht einfach erobert oder warum Fortschritte nicht übernommen werden.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Exar am 16.01.2019 | 14:25
Mit der Prämisse könntet Ihre Aventurien aber auch mit dem Engel Erzählspiel-Regelwerk (Tarot-Karten deuten) bespielen.
Ist keine Kritik! Ist halt nur so, dass wenn man das rausnimmt, ein Großteil der Spielregeln (nämlich die, die die meisten probleme (in allen Regelwerken) verursachen) schlicht nicht gebraucht werden.
Und dass Probleme wie Balancing und Effektivität auch nicht relevant sind.

Theoretisch könnten wir das wohl.
Aber das wäre vermutlich mehr Anpassung, als den bestehenden Kram zu nehmen.
Oder verstehe ich dich falsch bzw. du mich?

Zum zweiten Satz: Wenn man den oben stehenden Punkt nimmt, könnt ihr die doch eigentlich alle ignorieren. Habt Ihr bei DSA4 ja auch gemacht...

Wir ignorieren ja nicht den Großteil, eigentlich noch nichtmal sonderlich viel.
Manche optionalen Regeln wurden weggelassen, aber ansonsten halten wir uns durchaus an die Wege des Schwerts (und WdZ bzw. Liber Cantiones).
In 19 von 20 Fällen schaue ich einfach dort ins Glossar und finde meine Antwort und muss nicht in zig Büchern nach der entsprechenden Stelle suchen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 14:31
Die einzige Neuerung von DSA5, die mir einfällt, ist die Aussage der Redaktion, dass sie nicht mehr versuchen Regionen gegeneinander zu balancen. Sie versuchen also Thorwal und das Horasreich jeweils stimmig zu beschreiben, aber ignorieren die Frage, warum das eine das andere nicht einfach erobert oder warum Fortschritte nicht übernommen werden.

Kannte ich noch nicht. Falls sie es machen: Gute Entscheidung.



Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 16.01.2019 | 14:31
In 19 von 20 Fällen schaue ich einfach dort ins Glossar und finde meine Antwort und muss nicht in zig Büchern nach der entsprechenden Stelle suchen.

Der DSA5-Spieler schaut einfach in die Regelwiki (https://www.ulisses-regelwiki.de/) und muss in 20 von 20 Fällen gar kein Buch aufschlagen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Aedin Madasohn am 16.01.2019 | 14:38
Ist das so? Wie ist da der Eindruck jener, die sich mit dem aktuellen Setting beschäftigen?

aufbauend auf den RSHen Herz des Reiches und Schild des Reiches als DSA4.1 Level und Land des schwarzen Auge für die Prä-Borbarad-Ära

der in der vor-Borbarad-Ära zelebrierte kaiserhöfliche Mummenschatzunsinn ist dahin.
Kein Regimenternamen-Porn mehr,
keine KGIA mehr (die weit über da hinaus ging, was mit 17.Jahrhundert/frühe Neuzeit vergleichlich wäre - Kosten???)
und keine offiziellen Schabernackereien um Hofämter und vorallem Titelgedönseleien.
Wer Till Eulenspiegel, Narrenschiff und Scheibenweltromane liebt, der wurde da bedient.
Auch dieser KuK Treppenwitz um König-Garethische und Rauls-Kaiserliche Regimenter, zu viel Puder, Bosperanjer und Spitzen-Kleider für das Rockoko-Flair, Verhohnepippelung von zünftiger Zwergenmusik ist (endlich) überwunden bzw. so weit abgeschwächt, dass es für ein ernsthaftes Bespielen wieder benutzbar wurde.

Die Kaiserin geht mit ihrem Hofstaat Gefolge ins karl´sche Reisekaisertum. Joah, damit lässt sich der Bospernjafaktor schon mal drosseln, bis der weid´sche Ritter nicht mehr anachronistisch aus dem Rahmen fällt.
Überkandidelte Hofämter haben sich im Jahr des Feuers in wohlgefälligen Rauch aufgelöst und es wird wieder stimmig, wenn kernige Recken von der Kaiserin ausgesandt werden, in den fernsten Ecken des Reiches einem eigenwilligen Grafen mal auf die Finger zu schauen (der was mit dem Namenlosen hat undundund)
das Rechtssystem kann jetzt wesentlich rustikaler (und namenlos gefällig bösartiger) ausgespielt werden, die Inquisition darf auch mal überlastet sein und die Gildengerichtsbarkeit fern, so dass einzig ihr es noch retten könnt...

kurzum, es kann wesentlich schmutziger und dreckiger Mittelalter gespielt werden als das Renaisance oder gar Rokoko Gehabe.

Thorwal wurde in unter dem Westwind ja von den überlegenenen Karacken-Schivoletten-Dreadneoght-Horasiern gepflegt gekopenhagt und mittel Handelscompagnie kolonisiert, nur damit dann die Thorwaler mittels elementarmagischer Flottenzurüstung... eine Rüstungsspirale losgetreten wurde, die nicht wieder einfangbar ist und halt stillschweigend beerdigt werden musste.
Ruderboot-Vikings im Indianer Reservat, damit die Horasier frühe Neuzeit WeltumsegelungsHochseeschiffe haben dürfen.
Wer rein nautisch-technisch nach Uthuria zum Abenteueren will, hat so die benötigten Gefährte - wäre aber auch über karmale Aufladung von einfacheren Booten ala Utulu-Schilfboote möglich gewesen.

ansonsten hat gerade ja Rondra das Spotlight und es darf Konkurrenz um die Alveranposten geben - damit lässt sich arbeiten, sofern man keine Insektenstichallergie hat.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Exar am 16.01.2019 | 14:42
Der DSA5-Spieler schaut einfach in die Regelwiki (https://www.ulisses-regelwiki.de/) und muss in 20 von 20 Fällen gar kein Buch aufschlagen.

Super, dann muss man ja gar keine Bücher mehr kaufen.  :d
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 16.01.2019 | 15:49
, dass es für ein ernsthaftes Bespielen wieder benutzbar wurde.

Ach, habe ich diesen wunderbaren Halbssatz schon lang nicht mehr gehört. Das waren noch Zeiten damals im dsa4forum.  >;D

Oder als Nostria entwitzkot wurde, damit man dort endlich genauso ernsthaft und exakt so spielen konnte, wie in 10 anderen Regionen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 16.01.2019 | 16:28
Oder als Nostria entwitzkot wurde, damit man dort endlich genauso ernsthaft und exakt so spielen konnte, wie in 10 anderen Regionen.

Das empfinde ich auch als eine Wohltat! Was haben wir früher gelitten, als es noch nicht ernsthaft ging!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 16.01.2019 | 16:32
Also zwischen der 2., 3., 4. und 5. Edition kann ich keinen Unterschied sehen, was die Zuckerbäcker versus Rondrageweite angeht.

Klar in der 2. und 3. Edition gab es keine Zuckerbäcker, aber den Abenteurer, der irgendwie auch in die Richtung ging. Zudem konnnte ein Stufe 1 Zuckerbäcker der 4. Edition mehr drauf haben, als ein Abenteurer Stufe 1 der 2. Edition.

Auch bei den Abenteuern gab es immer beides: Die Abenteuer des weggelaufenen Kindes, dass einsam im Wald auf einen wartete und zum Glück gab es dort nur Dachse und Füchse. Als auch die Abenteuer a la Borbaradkampagne.

Immer schon konnte die Runde und der SL das anpassen. Ich sehe aber grundsätzlich gar kein Problem damit, Zuckerbäcker und Rondrageweite zusammen spielen zu lassen. Auch wenn der Zuckerbäcker, da er länger für seine Probleme braucht, quantitativ etwas mehr Spotlight bekommt, gleicht sich das anderswo wieder aus.

Die Idee, die Abenteuer aber noch stärker zu kennzeichnen, finde ich gut. Aber ein wenig wurde das ja schon länger gemacht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 16.01.2019 | 16:52
Also zwischen der 2., 3., 4. und 5. Edition kann ich keinen Unterschied sehen, was die Zuckerbäcker versus Rondrageweite angeht.

Klar in der 2. und 3. Edition gab es keine Zuckerbäcker, aber den Abenteurer, der irgendwie auch in die Richtung ging. Zudem konnnte ein Stufe 1 Zuckerbäcker der 4. Edition mehr drauf haben, als ein Abenteurer Stufe 1 der 2. Edition.

In der ersten Stufe gab es nur Abenteuerkompatible Charakterklassen (Krieger, Magier, Zwerg, Elf, Abenteurer, Streuner) und auch nur Spielwerte, die sich auf abenteuerrelevante Vorgänge bezogen.
Auch die Abenteuer waren für "reisende Helden" aufgesetzt und nicht für den "aventurischen Normalo", der versehentlich in ein Abenteuer verwickelt wurde.

Insofern gab es am Anfang in DSA 1+2 eine klare Orientierung auf "Abenteuerrollenspiel".
Die dritte Edition hatte diese Orientierung auch noch, allerdings auch viele Talente, die man fürs Abenteurerleben nicht brauchte. Das war schon der erste Schritt in diese Richtung.
Der Spagat zwischen Abenteurer-Seelen und aventurische Normalos war aber erst in der vierten wirklich stark ausgeprägt, weil man da in der Charaktererschaffung eben Normalo-Backgrounds hatte.
(daran ist ja auch nichts falsch (Call of Cthulhu ist grundsätzlich so konzipiert, dass man mit ahnungslosen startet, die irgendwann mit dem Mythos konforntiert werden), es wird nur zum Problem
wenn es zwei Konzepte gibt, die schwer vereinbar sind und immer wieder Probleme bereiten)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 17:00
Ich sehe das auch so, dass die Unterschiede in DSA 4.1 krasser waren als am Anfang. Ist aber auch logisch, weil ein Massenprodukt wie DSA sich an der gesamten Rollenspielerschaft orientiert und da gab es immer mehr den Wunsch, heterogene Spielstile auch über die Regeln abgebildet zu haben. Die unterschiedlichen Spielstile gab es vielleicht auch schon vorher, nur daran hat natürlich in den 80ern niemand gedacht.

Ich sehe das aber auch nicht als großes Problem an sich. Man muss es eben nur kommunizieren. Das ist ja etwas, was ich an ganz vielen Rollenspielen bemängele. Die Autoren sollten schon deutlich machen, wie man dieses Spiel spielen kann und was man damit machen kann. Und dann - in der Konsequenz daraus - auch sagen, welche Regelteile des Spieles wie anzuwenden sind.

Wie ich oben schon schrieb, zum Teil hat das auch DSA 4.1 getan. Teilweise schon in Wege der Helden (Kapitel über exotische SC und "Feintuning" über die GP), spätestens dann aber mit Wege des Meisters, welches, wie oben bereits gesagt, leider viel zu spät kam. Eigentlich hätte das direkt nach WdH, WdS, WdG und WdZ als fünfter Band erscheinen müssen.

Immer schon konnte die Runde und der SL das anpassen. Ich sehe aber grundsätzlich gar kein Problem damit, Zuckerbäcker und Rondrageweite zusammen spielen zu lassen. Auch wenn der Zuckerbäcker, da er länger für seine Probleme braucht, quantitativ etwas mehr Spotlight bekommt, gleicht sich das anderswo wieder aus.

Erstmal: Grundsätzlich habe ich persönlich damit auch kein Problem. Ist ja immer eine Frage, wie wichtig man dieses Power-Balancing nimmt. Problematisch wird der Spagat aber vielleicht in anderer Hinsicht, nämlich wenn sich jemand einen Kämpfer baut und dann merkt, dass der Kämpfer des anderen Spielers viel effektiver ist. Das Problem ist hier, dass die Bandbreite an Effektivitätssteigerungen nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar ist, schon gar nicht für Neulinge. Deshalb gibt es ja diese hohe Gamemastery bei DSA 4.1, die wiederum Einsteiger abschreckt - u. a., weil die Gamemasterytypen ganze Foren zu beherrschen schienen. ;)

Die Idee, die Abenteuer aber noch stärker zu kennzeichnen, finde ich gut. Aber ein wenig wurde das ja schon länger gemacht.
Stimmt.

OT: Vorbildhaft macht das m. E. übrigens Splittermond. Da steht hinten drauf, wie hoch die Anteile im Kampf, Wildnis etc. sind.  :d
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 16.01.2019 | 17:19
Leicht Offtopic
Dieses Kommunzieren mit der Spielrunde finde ich auch so lustig in Shadowrun Anarchy. Vor allem weil dort die mit der deutschen Übersetzung stattfindende Erratierung die klare Botschaft noch verwischt hat.
Der Amerikanische Chefentwickler schreibt SRA ist die Erzähltechnische Fate ähnliche regelleichte Version des Rollenspiel. Der Leadautor des Buches sagt im Vorwort genahso wie das ganze Buch selbst insbesondere mit mangelnder Regionalbeschreibung SRA ist nur für Veteranen mit Frau, Kind und Job die nur mehr ein Wochenende im Monat zum Spielen kommen und so nicht mehr durch zig Regeln sich wühlen wollen.

Das Regelwerk selbst ist darauf ausgebaut, dass man  bereits SR kennt da viele wichtige Sachen dort gar nicht beschrieben werden und man deshalb als Neuling mindestens noch das GRW benötigt. Außerdem hat die Amerikanische Urversion genau abgebildet auf welchen Niveaus die Charaktere starten und im Deutschen hat man durch Neubennung nun Niveaus vermittelt die gar nicht sind.

So :btt: ich denke es liegt wohl nur an meiner Gruppe die recht Regelfaul sind aber bei uns wird dieses stimmige Charaktererstellen geliebt. Da könnte jemand tatsächlich den erwähnten Utuluschamanen spielen und das der Regeltechnisch  nicht passt fällt wenigen auf.
Das absurdeste PG technische war mein Thorwalschfirnelfischstämmiger Viertelelf der Regeltechnisch ein Thorwaler mit Viertelzauberer und Kälteresistenz war, in Thorwal statt Garethi Isdira als Zweitsprache hatte und an der Ugdrafskonir ging um dort Speere und Raufen zu lernen um dann ein Unterwasserkämpfer in Grundzügen zu sein. Das war über Übernatürliche Begabung möglich wo der Meister so freundlich war auch mir Zugriff auf Halbelfonly Sprüche zu geben. Das ist einer der Punkte die wir am DSA 5 GRW absolut verabscheuen. Es wird unserer Meinung nach nicht mehr gut zwischen Lernerleichterung durch Kindheit und Rassenvorzüge unterschieden.
Bei uns würde auch keiner auf die Idee kommen Thorwaler wegen der Boni zu spielen. Aber offenbar sind wir die Ausnahme.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Aedin Madasohn am 16.01.2019 | 17:54
das was Boba über "Abenteuerskills - rot" und "Zivilskills - grau" ausführte  :d

ja, daraus ließe sich über ein strukturiertes GRW was ernsthaftes  >;D draus schnitzen.

als erstes kommen die Regeln für die Erstellung eines "roten Abenteuers" in quick&dirty (etwa pauschal Körperbeherrschung für alles, was die Beherrschung des Körpers bedeutet, also schleichen/klettern/alpines bergsteigen/salto schlagen/schwimmen etc.pp) für das schnelle losspielen
und dann 2.Stufe Expert für die bekannte Aufdröslung

3. Stufe wäre dann "grauer Normalo" mit handwerklichen Talenten, Berufsprofessionen (Meisterwissen, Gesellenwissen, Hirtenwissen)

je nachdem, wohin die Party will, nimmt sie sich aus der 2. und 3. Stufe die einzelnen Blöcke zum Entpacken heraus.

Wer horasische Intrigen am Hofe bespielen will, nimmt sich halt das große Paket Gesellschaftstalente&Vor/Nachteile&Sonderfertigkeiten heraus und skaliert den Umfang des möglichen Rests an Talenten soweit hoch oder runter, wie beliebt.

wer die Orklandexpedition auch als Wildniskampagne spielen will, schnürt sich das entsprechende Paket für Kampf, Wildnis und handwerkliche Improvisation genau so weit auf, wie er nachher detailliert den Flossbau am Wildwasser auch auswürfeln möchte.
Von pauschal "Holzbearbeitung" über Meister des Bootsbau mit SF Dryadeneinbindung ist dann je nach Geschmack alles möglich.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 16.01.2019 | 18:16
Problematisch wird der Spagat aber vielleicht in anderer Hinsicht, nämlich wenn sich jemand einen Kämpfer baut und dann merkt, dass der Kämpfer des anderen Spielers viel effektiver ist. Das Problem ist hier, dass die Bandbreite an Effektivitätssteigerungen nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar ist, schon gar nicht für Neulinge.

Das stimmt. Das hat mich immer schon an manchen Rollenspielen gestört. Hier sah ich immer den Vorteil von Prioritätensystemen oder Klassensystemen und guckte neidisch rüber zu D&D3, bis ich erfahren habe, dass es Prestigeklassen gibt und eigentlich da alles noch viel schlimmer ist. :D

Was mir an DSA3 als Stufensystem gefallen hat, war das eigentlich Raum für beides da war. Man hat pro Stufe so und so viel Talente steigern können. Da gab es die wichtigen Pflichttalente Waffenfertigkeit, waffenlos, Sinnenschärfe, Selbstbeherrschung, Körperbeherrschung, etc. Und dann hatte man noch Punkte übrig, dem Charakter durch Talentwerte Tiefe zu geben.

DSA4 machte fast alles besser. Aber es fehlten immer Abenteuerpunkte für wichtige Sachen und daher fehlten sie erst recht für Zuckerbackhandwerkstalent. Es sei denn, es war einem eben sehr wichtig.

Das gefiel mir auch immer an den Shadowrunwissenstalenten, dass die einfach kostenlos waren.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 19:11
Die fluffige Ausgestaltung des SC darf meiner Meinung nach ohnehin keine oder fast keine AP kosten.

In der Hinsicht finde ich übrigens die Zaubertricks super. Das ist glaube ich eine deutlich wahrnehmbare Reaktion der Redaktion darauf, dass viele Leute Spaß daran hatten, ihren Zauberer mal eben "sauber" zu zaubern o. ä., aber auf der anderen Seite diesen Zauber nicht nach den normalen Regeln kaufen und steigern wollten. Das haben sie m. E. richtig super umgesetzt. Die sind billig gekauft und billig eingesetzt. Super!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 19:12
Der angeblich so große Segen, den DSA4 gebracht hat, war ja u.a. die Charaktererschaffung. Kein Würfeln mehr, und plötzlich war es möglich, einen "richtigen" Thowaler Schelm zu spielen oder einen Achaz-Bettler etc. Vor Jahren brauchte ich für einen Wochenend-One-Shot dann einen DSA4-Char, und da ich an der Charerschaffung mehr oder weniger erlegen bin, habe ich hier im DSA-Board die Spezialisten um Hilfe gebeten. Ziemlich einhellig wurde mir geraten, einen Schwertgesellen zu bauen, da die anderen Kämpferoptionen aus diesen und jenen Gründen nicht mit einem Schwertgesellen mithalten können. Mir wurde auch gesagt, welche Attribute ich dafür in welcher Höhe brauche und welche SF ich in welcher Reihenfolge kaufen muss.

Das deckt sich mit so manchem, was ich weiter oben gelesen habe. Die grenzenlose Auswahl und ach so tolle, vom Zufall befreite Chargenerierung, die es einem ermöglicht, einen halborkischen Tsa-Geweihten mit Werten für jeden einzelnen Gesichtspickeln zu erstellen, ist letztlich bloß Illusion.

Auf jeden Fall. Die Flut an neuen Professionen und Kulturen war das in der Tat. Nachdem sich die 2003er Anfangseuphorie "Juhu endlich einen einarmigen Goblin-Bettler aus Festum mit Wahnvorstellungen spielen" wieder legte kamen die brav angepassten Standardauswahlen wieder zurück. Der mittelländische Magier mit Schulden oder Verpflichtungen, der Krieger aus Baliho, der tulamidische Phexgeweihte und wie sie nicht alle hießen. Und dann kamen die Thorwaler  für SÄMTLICHE Charakterkonzepte, weil mehr KK und KO >;D

Kämpfer sind dabei gar nicht mal das Problem, richtig gearscht sind seit je her profane Jäger und Diebe. Da macht einem die Wahl nichts schmackhaft. Bei Geweihten des Firun/Ifirn, Elfen oder Phexgeweihten oder Magiedilettanten gibts wenigstens noch kewl powers dazu, in die man (effizient) AP versenken kann, wenn man nicht ein Kämpfer werden will.

Noch mal was ganz anderes, weil das Stichwort "aventurische Lebenswelt" gefallen ist.

Aventurien hatte ja schon immer allzu moderne Konzepte ziemlich 1:1 übertragen wie z.B. die KGIA.
Das hat mich damals schon gestört. Und wenn ich jetzt mal im dsaforum drüberlese, sind dort schon einige Stimmen unterwegs, die sich drüber echauffieren, dass Aventurien an vielen Stellen immer mehr wie ein idealisiertes modernes Deutschland bzw. Westeuropa wirke.

Ist das so? Wie ist da der Eindruck jener, die sich mit dem aktuellen Setting beschäftigen?
Also hier muss man wirklich sagen, dass da gut zurückgeschraubt wurde.
-   Bankhäuser sind regional schon noch vorhanden, aber nicht mehr so die überregionale Macht. Das Vertrauen in Wechsel ist zB im Horasreich zurückgegangen, da sich einige Banken im Thronfolgekrieg verspekulierten und Bankrott gingen
-   Geheimdienste sind kaum noch existent. Die KGIA ist aufgelöst, das DBA existiert nur noch als Geheimgesellschaft im Untergrund, mit den coolen Twist, dass die Agenten eigentlich gar nicht wissen wem sie genau dienen und wer der „Director“ ist. Es ist also keine Übermacht mehr.
-   Das starke Reichsheer und der Reichsfrieden aus der Retozeit ist passé. Die Macht ging zu den Provinzherrschern. Im Horasreich ist es ähnlich, der Adlerorden ist „nur“ noch der Hausorden der Firdayons, nicht mehr Staatsapparat. Auch hier ist die Kriegsführung wieder in etwa 30 jähriger Krieg mit Milizen und Söldnerhaufen. Kein Stehendes Steuerfinanziertes Heer mehr. Die Städte haben mehr Macht bekommen, d.h. die Zentralgewalt ist auch schwächer.

Gemeckert wird v.a. von recht verbohrten Mittelalter- und Ritterfans, die ich aber als Minderheit ansehen würde. Wer sich aufregt, dass es Zeitungen gibt sollte einmal googlen, von wann die ältesten Zeitungen im HRR waren. Ansonsten wird sich darüber aufgeregt, dass die DSA4 Geweihten zwar mächtig sind, aber „nichts machen“. Und deswegen sind alle Szenarien per se unlogisch. Das muss man selber bewerten, im Ergebnis hilft es aber das Magielevel oder Karmalevel einfach für sein Aventurien zurückzudrehen. Wenn Alrik Traviageweiht auf einmal nicht karmalzaubern kann tut das eigentlich auch keinem weh. Genauso wenn es eben nicht an jeder Ecke einen Magier gibt, den man doch fragen könnte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 16.01.2019 | 19:19
@Adanos: Allerdings sind die Settingänderungen, die du beschrieben hast, bereits in DSA 4.1 passiert oder haben dort ihre Wurzeln.

Große Änderungen im Setting gab es m. E. unter DSA 5 noch nicht. Das Erwachen des Bornlandes (Theaterritter) könnte man vielleicht nennen, allerdings ist damit jetzt metaplottechnisch auch noch nicht viel passiert.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 19:23
Danke an Aedin und Adanos; das klingt ja gar nicht schlecht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 19:31
Ja sorry! in DSA5 gibt es bisher nur wenige Regional Spielhilfen, so dass man da noch nicht zu viel zu sagen kann. Ich denke aber man wird der Erkenntnis treu bleiben, dass super mächtige autarke Staatsmächte nice für Romane und Drehbücher, nicht aber für RollenSPIELE sind.

Und nichts gegen die Vinsalter Heilmagier  :D Die sind am ehesten das, was einem Renaissance Anatomen wie da Vinci nahekommt.  :d



Die einzige Neuerung von DSA5, die mir einfällt, ist die Aussage der Redaktion, dass sie nicht mehr versuchen Regionen gegeneinander zu balancen. Sie versuchen also Thorwal und das Horasreich jeweils stimmig zu beschreiben, aber ignorieren die Frage, warum das eine das andere nicht einfach erobert oder warum Fortschritte nicht übernommen werden.


Ooooch mennnoooo, und ich wollte schon meine geniale Ingametheorie der ymraischen Schicksalsfäden der seitwärtsfließenden Zeit an die Redax schicken, die erklärt warum das ingame so gehen kann  ~;D

Und bitte nicht beim Versionsvergleich hier aufgeben! ich finde deine Analyse sehr gut bisher  :d


Das stimmt. Das hat mich immer schon an manchen Rollenspielen gestört. Hier sah ich immer den Vorteil von Prioritätensystemen oder Klassensystemen und guckte neidisch rüber zu D&D3, bis ich erfahren habe, dass es Prestigeklassen gibt und eigentlich da alles noch viel schlimmer ist. :D

Was mir an DSA3 als Stufensystem gefallen hat, war das eigentlich Raum für beides da war. Man hat pro Stufe so und so viel Talente steigern können. Da gab es die wichtigen Pflichttalente Waffenfertigkeit, waffenlos, Sinnenschärfe, Selbstbeherrschung, Körperbeherrschung, etc. Und dann hatte man noch Punkte übrig, dem Charakter durch Talentwerte Tiefe zu geben.

DSA4 machte fast alles besser. Aber es fehlten immer Abenteuerpunkte für wichtige Sachen und daher fehlten sie erst recht für Zuckerbackhandwerkstalent. Es sei denn, es war einem eben sehr wichtig.

Das gefiel mir auch immer an den Shadowrunwissenstalenten, dass die einfach kostenlos waren.

Das stimmt tatsächlich. DSA3 zwang dich quasi mit seinen 30 Würfen pro Stufe und der Limitierung der Steierung pro Stufe auch "sinnlose" Talente mal hochzusetzen. DSA4 legte diese Verantwortung vollkommen in die Hand des SL und zwar ohne ihn darauf hinzuweisen! Jetzt musste der arme Kerl neben Abenteuervorbereitung darauf achten, dass sich seine Spieler gegenseitig nicht die Nischen abgraben.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 20:47
Es geht dabei ja nicht nur um die Nischen.
In DSA3 hat man das charakterabhängige "Pflichtprogramm" abgearbeitet und dann meist noch so viel übrig gehabt, dass man ein paar Sachen steigern konnte, die letztlich nur Fluff waren. Das war wohl eher ein Nebeneffekt als wirklich Absicht, aber es hat funktioniert.

Ab DSA4 hat man wie in jedem ähnlichen System einen Riesenanreiz, lieber zu sparen und die Kernfähigkeiten noch weiter zu steigern. Der einzige "versehentliche" Weg, das zu begrenzen, wären so steil ansteigende Kosten und so große Belohnungen in Abenteuern für hohe Stufen/viele Gesamt-AP, dass man sich denkt: da kann ich ja auch mal ein paar Krümel für Kleinkram ausgeben.
Will man das mit Absicht machen, braucht man getrennte Töpfe, aus denen wichtige und unwichtige Dinge jeweils bezahlt werden.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Skyrock am 16.01.2019 | 20:50
Oder als Nostria entwitzkot wurde, damit man dort endlich genauso ernsthaft und exakt so spielen konnte, wie in 10 anderen Regionen.
Wer das Witzko'sche Nostria nicht mehr miterlebt hat, weiß nicht wie süß das Aventurien-Setting sein kann.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 16.01.2019 | 21:05
Wie war das Witzko'sche Nostria denn jetzt, wenn ihr schon alle darüber redet?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 16.01.2019 | 21:11
Wie war das Witzko'sche Nostria denn jetzt, wenn ihr schon alle darüber redet?

Witzig.  8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 21:17
@ YY:

Das ist richtig. Dieser Fluff musste wenn überhaupt vom Meister gesteuert werden. Problematisch werden konnte es aber für den Gruppenfrieden durchaus, wenn der Kriegerspieler vom Gladiator-Bergmann überflügelt werden konnte. Dazu hat sich das Regelwerk nicht ausgesprochen, insofern war DSA3 tatsächlich besser, weil du gleichmäßiger Steigern musstest.
Dass dort wiederum die Klassen sehr unterschiedlich sinnvoll waren steht auf einem anderen Blatt.

Und getrennte Töpfe habe ich schon seit 2003 oder so propagiert und entsetztes Augenrollen von den Simulierern geerntet. Denen war es offenbar wichtig, dass der Elf einen Stimmungszauber machen kann, mit dem er seine Flöte bei der Heimatsippe erklingen lassen kann. Oder dass man mit Galanterie Feste ausrichten kann oder der Koscher Krieger Ackerbau hat. Oder oder oder. Aber alles musste bitte mit denselben AP bezahlt werden, weil sonst PG und so. Aber gut, das ist ja jetzt nicht mehr so stark ausgeprägt.

@ Nostria:

Es war früher als Operettenstaat mit absurder Komik beschrieben. Dazu kann ich dir folgenden Thread empfehlen:
https://dsaforum.de/viewtopic.php?p=121174#p121174 (https://dsaforum.de/viewtopic.php?p=121174#p121174)

Witzkos Humor war gekennzeichnet durch Wortwitze oder die Absurdität, die entsteht, wenn man Bezeichnungen aus anderen Sprachen stumpf ins Deutsche übersetzt. Zudem mochte er es Begriffe zu karikieren. Beispiele dafür findest du im Thread, zusammen mit der Erkenntnis, dass den Humor nur wenige verstanden haben. Die "Bombasten" zB...Da ging es Witzko eher darum, dass es in Nostria normal ist, dass Adlige sich mit obskuren und absurd klingenden Rängen versuchen zu übertrumpfen...daher läuft da ein Bombast neben einer Enormität und einem Deichgraf herum, während die Fürstedle vorbeireitet.

Der Hintergrund der Änderung dürfte eine Mischung aus "This is a serious game" und Uneinigkeit über Urheberrechte gewesen sein. Bei letzterem würde ich Fanpro keinen professionellen Umgang attestieren wollen.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 21:41
Aber alles musste bitte mit denselben AP bezahlt werden, weil sonst PG und so.

Jo, eben gerade nicht.
Wenn es mit denselben AP bezahlt wird, bestehen doch erst Anreize, den unwichtigeren Kram nicht zu kaufen.
Aber ja, dass die Hardcore-Simulierer und/oder Stimmungsspieler nicht aus der gamistischen Perspektive an so was herangehen, ist klar. Wobei es zumindest den Stimmungsspielern ja egal sein könnte, ob sie im Zweifelsfall gamistisch gelungene oder nicht gelungene Regeln ignorieren  ~;D

Und die DSA-Simulationisten sind ein recht eigenes Völkchen...da kann ich vieles nicht nachvollziehen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 21:51
so meinte ich es ja auch: Wenn man unwichtiges weglässt oder mit Fluff-AP kaufen kann ist es PG oder so.  ;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 22:00
Ja, da gibts ja dann was für nichts oder fast nichts...geht halt nicht :P ;)

Und komplett verzweifelt wären da wohl manche, wenn man mit dem Konzept um die Ecke kommt, dass für unterschiedliche Gruppen und Kampagnen unterschiedliche Sachen wichtig oder unwichtig sind und entsprechend einsortiert werden.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 22:05
Naja, da sollte die Richtschnur halt immer noch das offizielle DSA Abenteuer sein. Da kann man sich dann schnell ausrechnen, dass man Klettern und Körperbeherrschung häufiger braucht, Tanzen und Singen dagegen so gut wie nie. Oder gar Kapellmeister...

Insofern ist es ja durchaus gut, dass DSA5 so etwas teilweise binär als SF anbietet. Wobei Grinder da insofern schon recht hat, dass künstliche Verknappung und Verteilung von selbstverständlichen Fertigkeiten auf x SF nicht zielführend ist.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 16.01.2019 | 22:10
Naja das ist ja ein größeres Problem. Die Frage ist zum einen:

1. Soll es eine freie Charaktererschaffung geben, wo man sich nach Punkten den Charakter selbst zusammenkauft?

2. Soll die Charaktererschaffung nicht ganz frei sein und es extra Fluffpunkte geben?

3. Soll es ein Prioritäten- oder Klassensystem sein, bei der es Fluff dazu gibt?

Zum anderen:

4. Wie unterscheidet man dann zwischen Flufftalenten und wichtigen Talenten? Magietheorie in Shadowrun nur ein Wissenstalent, aber sinnvoll. Waffenfertigkeit, Körperbeherrschung, Tanzen, Rechtskunde.

Ich bin ja Fan von Prioritätensystemen und fand es nur immer unfair, dass Prioritätensysteme oft schlecht waren, während Pointbuysysteme besser durchdacht waren.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 16.01.2019 | 22:23
Und ergänzend: Woran misst man die Kosten für das Talent? Hier hat DSA 4 und 5 ja schon nach "Nützlichkeit" differenziert. Kampftalente waren mindestens Spalte C, in der Regel D bis E in 4.0, Körpertalente D und  Wissentalente und Handwerk durch die Bank B. Das führte dann zu komischen Effekten, wie Tanzen teuer, da Körper, Magiekunde billig da Wissen. Sprachen sogar sehr billig auf A zu haben.

Insofern macht das DSA5 schon besser, da es für jedes Talent individuell bewertet wird ob es Steigerungsfaktor A-D hat (und die Tabelle ist endlich auch linear und nicht mehr exponentiell btw). Dann ist Körperberherrschung, was man immer braucht eben D und Reiten nur B. Brettspiel A und Magiekunde C. Heilkunde Wunden D und Heilkunde Seele B. Musizieren A und Schlösser knacken C.

Das haut sicherlich nicht immer 100%ig hin, gibt doch aber eine Tendenz vor: Die typischen Dungeoneering Fertigkeiten sind am meisten verlangt und daher eher teuer.

Von den Kosten her ist ein D-Talent 4x so teuer wie ein A-Talent.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 16.01.2019 | 23:08
Naja, da sollte die Richtschnur halt immer noch das offizielle DSA Abenteuer sein.

Wenn man damit was anfangen kann, ja.
Komisch wirds vor Allem da, wo man in der Hinsicht sein eigenes Ding macht, sich aber kostenmäßig noch an die offizielle Vorgabe hält.

4. Wie unterscheidet man dann zwischen Flufftalenten und wichtigen Talenten? Magietheorie in Shadowrun nur ein Wissenstalent, aber sinnvoll.

Bei Shadowrun sind die Wissenstalente im Grunde genau das, wogegen die oben angesprochenen DSA-ler Bedenken angemeldet hatten: Kostenlos, aber doch nützlich...das ist designmäßig mMn schon nicht ganz so gelungen und wird hauptsächlich dadurch eingebremst, dass man sie am Anfang von den geschenkten Punkten holt und dann i.d.R. nie wieder was dran macht.
Sollte aber eigentlich anders sein - wenn es nützlich ist, darf/soll es kosten und wenn nicht, dann möge es geschenkt sein, aber dann wird auch nicht drauf gewürfelt. Und dann braucht es auch gar keine Fertigkeit sein...und im nächsten Schritt gar nicht auf dem Charakterblatt stehen ;)
Ich weiß ja als Spieler eh, welche Randerscheinungen den Charakter feiner darstellen.

Die typischen Dungeoneering Fertigkeiten sind am meisten verlangt und daher eher teuer.

Das ist ein bisschen Philosophiefrage.
Ich könnte ebenso sagen: Es wird oft gebraucht und keiner soll auf die Schnauze fallen, weil er es nicht hat - also mache ich die grundlegenden Sachen billig und nur die Spezialisierungen oder sonstige Dinge mit signifikantem Zusatznutzen teu(r)er.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 17.01.2019 | 09:04
Klar in der 2. und 3. Edition gab es keine Zuckerbäcker, aber den Abenteurer, der irgendwie auch in die Richtung ging. Zudem konnnte ein Stufe 1 Zuckerbäcker der 4. Edition mehr drauf haben, als ein Abenteurer Stufe 1 der 2. Edition.

In der 3. konnte man Chars aber auch noch, wenn ich mich recht entsinne, auswürfeln, das hat eben ohnehin alles relativiert, weil man dadurch eben auch einen miesen Rondrageweihten bekommen konnte, während der Zuckerbäcker mit etwas Glück genauso hohe AT-/PA-Basiswerte "erwürfeln" konnte. Bei zufälliger Chargenerierung ist Balancing viel weniger ein Thema. Wir haben damals auch mit den optionalen Talentsteigerungen gespielt (die ja bei Runequest abgeguckt waren), und auch dadurch ergab sich manche (De)Balancingdynamik auch von selbst, denn hatte man mal eine Talentprobe in einem vom Char bisher vernachlässigten, aus irgendeinem Grund aber doch im Abenteuergeschehen relevanten Talent geschafft, bekam man dafür einen Steigerungsversuch. Dadurch haben sich Figuren auch bunter, unvorhergesehener ausgeskillt bzw -geflufft als bei einem Kaufsystem, wo man natürlich viel eher das Naheliegende "einkauft".

Auch bei den Abenteuern gab es immer beides: Die Abenteuer des weggelaufenen Kindes, dass einsam im Wald auf einen wartete und zum Glück gab es dort nur Dachse und Füchse. Als auch die Abenteuer a la Borbaradkampagne.

Hm, eigentlich habe ich es nicht so erlebt, als wären die Unterschiede so groß gewesen zwischen den weggelaufenen Kindern und den wiederkehrenden Dämonenmeistern, außer dass die "Helden" bei den Abenteuern in Gradnochsjepengurken eher was reißen, eher powergamen konnten als bei den großen Epen. Freilich sollten die Chars in der G7 keine Zuckerbäcker (mehr) sein, aber es ging in dieser wie in den meisten anderen großen Kampagnen weniger um Herausforderungen und Risiken, sondern um das möglichst immersive Nacherleben aventurischer geschichtlicher Ereignisse. Dass es etwas zu gewinnen oder zu verlieren gäbe, war eine (nur allzu leicht zu durchschauende) Illusion. Im Grunde waren ein Großteil der G7-Abenteuer nur Alibis, um einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen, wenn irgendwelche krassen Sachen passiert sind. Dass die Helden diese Dinge verhindern, war in den allermeisten Fällen nicht vorgesehen, und man erwartete von ihnen in erster Linie, möglichst authentisch "aventurisch" darauf zu reagieren. Zumal die Gezeichneten bekamen ihre Rolle hübsch übergestülpt. Insofern sehe ich tatsächlich keinen Unterschied zwischen den Zuckerbäckern, die sich um weggelaufene Kinder kümmern, und den Gezeichneten, die wie bei einem Spaziergang durch die Nationalgalerie die Ereignisse rund um Borbarad bestaunen und "in ihrem Herzen bewegen". Von daher nimmt es mich Wunder über Wunder, weshalb, obwohl die Abenteuer eigentlich eine ganz andere Sprache sprachen, es bei DSA4 so sehr zur Verregelung von Kampf und Magie/Karmawirken in all seiner powergamistischen Glorie kam, denn genau damit konnte man in Gradnochsjepengurken genauso wenig etwas anfangen wie an der Trollpforte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 17.01.2019 | 09:27
Und dann braucht es auch gar keine Fertigkeit sein...und im nächsten Schritt gar nicht auf dem Charakterblatt stehen ;)
Ich weiß ja als Spieler eh, welche Randerscheinungen den Charakter feiner darstellen.

Tja, aus DSA-Spielerlogik kann man mit DSA1 ja keine komplexen Charaktere spielen, weil da fast nichts am Charakterblatt steht. Aber früher haben wir...  ;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 09:36
Ja, da ist eben die Frage, was man überhaupt in irgendeiner Form mechanisiert sehen will.
Die DSA4-Antwort ist: Alles :P ;)

In der 3. konnte man Chars aber auch noch, wenn ich mich recht entsinne, auswürfeln, das hat eben ohnehin alles relativiert, weil man dadurch eben auch einen miesen Rondrageweihten bekommen konnte, während der Zuckerbäcker mit etwas Glück genauso hohe AT-/PA-Basiswerte "erwürfeln" konnte.

Jein.
Die Talentwerte waren je nach "Klasse" fix und der Zuckerbäcker konnte so den Vorsprung eines Kriegers oder eines Rondrageweihten bei den Waffentalenten kaum aufholen.
Da war ein eventueller Unterschied in den Basiswerten nicht so relevant - das wird ja i.d.R. nur ein Punkt.

Die Attribute Guten Eigenschaften haben sich nach oben raus angeglichen, weil man da zwar einen Vorsprung haben kann, der aber über den einzigen Steigerungswurf eher verschwindet als die Waffentalente, die man eher "mit Gewalt" steigern kann.
Und der Rondrageweihte hat recht knackige Eigenschaftsvoraussetzungen für sein Kompetenzgebiet, so dass der nicht wirklich mies sein kann. Da sind ja IIRC zumindest MU und KK zwingend nahe am Startmaximum und GE auch nicht grad niedrig. Der Zuckerbäcker zieht da höchstens gleich, aber nicht gnadenlos davon.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 17.01.2019 | 09:46
Den Zuckerbäcker gab es bei DSA 3 ja auch noch nicht. Der - am Dungeoneering gemessene - schwächste Charakter war vermutlich der Medicus. Ich als Powergamer (und damals wohl auch noch Munchkin) habe es nie verstanden, warum man so einen langweiligen Nixkönner da zur Auswahl gestellt hatte. Und dann kam DSA 4 mit Bernsteinsammlern um die Ecke  >;D

Die Schere zwischen einem Nichtskönner und einem sehr effektiven SC war definitiv bei DSA 4.1 größer.

Aber wie gesagt, ich glaube kaum, dass das allein ein Problem für die meisten Gruppen war. Das Problem war eher die oben schon genannte nicht auf einen Blick erkennbare Schere zwischen Ineffektivität und Effektivität innerhalb einer Profession oder Professionsgruppe. Man konnte sich eben viel leichter verskillen.

Bei DSA 3 war für die Stimmungs- und Barbiespielerspieler - vielleicht sogar für alle - das Begleitheft zu MSZ ziemlich nützlich, dass den aventurischen Alltag beschrieb. Auch wenn ich damals kaum auf Aventurien geleitet habe, fand ich das durchaus interessant. Das kam ja mit so einem Art Lifepath daher, den man auswürfeln konnte.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 09:59
Aber den Bürger gabs doch irgendwo, oder?
Wobei der AFAIK nur als Beispiel drin war, um die Relationen zur Normalbevölkerung klarer zu machen - was natürlich einige nicht davon abgehalten hat, einen zu spielen... ;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 17.01.2019 | 10:00
Anderes Thema:

Meines Wissens sind DSA5-Abenteuer bisher konsequent nur nach Grundregeln designt. Im (wirklich seltenen) Fall, dass Fokusregeln verwendet werden sollen, sind diese mit abgedruckt.

Da bin ich mir noch unsicher, wie ich das finde.

Es wird gesagt, dass es tatsächlich funktioniert, Fokusregeln nur bei einzelnen SCs zu verwenden und bei anderen SCs und NSCs nicht, Z.B, wenn sich ein Kämpfer erweiterte SF kauft, ein anderer Kämpfer nicht und der Meister das auch nicht bei Gegnern berücksichtigen muss. Ich bin da skeptisch, habe es aber noch nicht getestet und etwas von Pathfinder traumatisiert.  ::)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 10:06
Das würde mich auch mal interessieren - müsste ja spielmechanisch ein kleines Kunstwerk sein.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 17.01.2019 | 10:09
Aber den Bürger gabs doch irgendwo, oder?
Wobei der AFAIK nur als Beispiel drin war, um die Relationen zur Normalbevölkerung klarer zu machen - was natürlich einige nicht davon abgehalten hat, einen zu spielen... ;D

Ja, den gab es. Und natürlich hatte sich einer von uns mal einen Bürger erstellt. Völlig unerwartet und unabsichtlich verblich der gute am ersten Spieltag.  8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 17.01.2019 | 13:13
Da ja in DSA 4 durch die Spieler ganz Aventurien mit Thorwalern zugescheißt wurde habe ich nun gelesen, dass in Mit Mantel, Schwert & Zauberstab, auch Krieger, Magier und andere Thorwaler sein konnten und dafür andere Werte hatten. Wie verbreitet war es zu DSA 3 eigentlich Thorwaler auf alles zu haben?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.01.2019 | 13:15
Es gab Thorwaler Kolonien bzw Nachfahren in Albernia, Al Anfa, den Tulamiden
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 13:17
Bei DSA3 war der Thorwaler ja eine eigene "Klasse".
Wer keinen Bock auf Klischee-Wikinger hatte, hat also keinen Thorwaler gespielt und dementsprechend gab es zwar immer wieder welche, aber keine Schwemme aus spielmechanischen Überlegungen heraus.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 17.01.2019 | 13:18
Ja aber ich habe auch gelesen, dass es schon damals ermöglicht hat Thorwaler mit anderen Klassen zu kombinieren.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Dimmel am 17.01.2019 | 13:21
Es gab für bestimmte Herkünfte Modifikationen. Man hat sich da z.B. einen Streuner gemacht und dann konnte man die Modifikatioen für Thorwaler draufrechnen. Zusätzlich gab es, wenn ich mich richtig erinnere, noch Modifikatoren für Kriegerschulen und Magierakademien.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 17.01.2019 | 13:48
Das würde mich auch mal interessieren - müsste ja spielmechanisch ein kleines Kunstwerk sein.

Es sind ja nicht wirklich Regeln, sondern normalerweise kleine Bonus für bestimmte Situationen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Aedin Madasohn am 17.01.2019 | 14:29
Es gab für bestimmte Herkünfte Modifikationen. Man hat sich da z.B. einen Streuner gemacht und dann konnte man die Modifikatioen für Thorwaler draufrechnen. Zusätzlich gab es, wenn ich mich richtig erinnere, noch Modifikatoren für Kriegerschulen und Magierakademien.

man wählte "Schritt 2....Spezies..." aus WdH S.10, wo man für Thorwaler 5 GenerierungsPunkte ausgab
dafür bekam man bei 3 Eigenschaften +1 - und hätte allein hierfür im normalen Eigenschaftenkauf 3 GP ausgegeben
dazu dann LP+1 effektiv (statt +10 wie normaler Mensch Bundle halt +11) und Talente-Kleinkram, um sich aber auch Jähzorn als Nachteil einzuhandeln

der Kunstgriff war eigentlich, dass man so im Eigenschaften-Kaufblock sich die "dort erlaubten" Maximalwerte (14) kaufte (jeder Punkt Eigenschaften 1 GP) und dann die Seite umblätterte und jetzt noch den Rassenbonus +1 "draufsattelte" 
Eigenschaften sind zu Anfang billig zu kaufen, da 1 GP pro Punkt, selbst wenn man 13 auf 14 hochsattelt (WDH S.11)
so kam der Thorwaler "billiger" zu Körperkraft/Kondition/Mut 15, als andere "Rassen"
will ein Mittelländer (kein Rassenbonus, daher kann er in der Generierung sich nur bis 14 hochkaufen)
 -Sondervorteile herausragende Eigenschaften jetzt außen vor, auch da könnte der Thorwalerrassenbonus ja mitgehen -
sich also nachher "normal Eigenschaften Steigern, so wird das teuer (Steigerung mit Abenteuerpunkte nach Spalte H, WdS S.165)
wo einem der Sprung von 14 auf 15 410 AP kostet

es geht also um 3 Punkte rauf bei:
8 Eigenschaften auf die Normal nur maximal 100 GP (=100 Eigenschaftspunkte) aufgeteilt werden können
100 vs. 103 Eigenschaftespunkte in Relation zu 100 vs 105 aufgewendeten GP liegen da jetzt auf der Powergamerwaage

ja, ein Optimierungsgewinn ließe sich da berechnen, auch wenn er kleiner wäre, als gern getan wird  ;)

Und das ausloten der Eigenschaften Maxima (1,5 fache des Startwertes) erfordert einen echten Haufen AP, da reden wir schon über Luxussorgen
(15.000 AP später: wie, keine Körperkraft auf 22? ich bin total verskillt! Mimimimi! das Spiel ist total broken!)

ich denke, da wird so gerne auf den Thorwalern rumgekrittelt, weil seit der Thorwal-Box das Was-ist-was Buch zu den Wikingern nicht mehr als "Vorgabe" taugte >;D. (ja, ich habe das auch im Schrank stehen und kann vergleichen, wo sich die Pfade trennten und DSA Thorwaler eigenständige Schöpfung wurden  ;D)

oh, was wird nicht gerne darüber geschrien und getobt, wie wenig "historisch echte Winkinger" die Thorwaler ja sind und wie broken dadurch   ;D ~;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Dimmel am 17.01.2019 | 14:40
man wählte "Schritt 2....Spezies..." aus WdH S.10, wo man für Thorwaler 5 GenerierungsPunkte ausgab
dafür bekam man bei 3 Eigenschaften +1 - und hätte allein hierfür im normalen Eigenschaftenkauf 3 GP ausgegeben
dazu dann LP+1 effektiv (statt +10 wie normaler Mensch Bundle halt +11) und Talente-Kleinkram, um sich aber auch Jähzorn als Nachteil einzuhandeln

der Kunstgriff war eigentlich, dass man so im Eigenschaften-Kaufblock sich die "dort erlaubten" Maximalwerte (14) kaufte (jeder Punkt Eigenschaften 1 GP) und dann die Seite umblätterte und jetzt noch den Rassenbonus +1 "draufsattelte" 
Eigenschaften sind zu Anfang billig zu kaufen, da 1 GP pro Punkt, selbst wenn man 13 auf 14 hochsattelt (WDH S.11)
so kam der Thorwaler "billiger" zu Körperkraft/Kondition/Mut 15, als andere "Rassen"
will ein Mittelländer (kein Rassenbonus, daher kann er in der Generierung sich nur bis 14 hochkaufen)
 -Sondervorteile herausragende Eigenschaften jetzt außen vor, auch da könnte der Thorwalerrassenbonus ja mitgehen -
sich also nachher "normal Eigenschaften Steigern, so wird das teuer (Steigerung mit Abenteuerpunkte nach Spalte H, WdS S.165)
wo einem der Sprung von 14 auf 15 410 AP kostet

es geht also um 3 Punkte rauf bei:
8 Eigenschaften auf die Normal nur maximal 100 GP (=100 Eigenschaftspunkte) aufgeteilt werden können
100 vs. 103 Eigenschaftespunkte in Relation zu 100 vs 105 aufgewendeten GP liegen da jetzt auf der Powergamerwaage

ja, ein Optimierungsgewinn ließe sich da berechnen, auch wenn er kleiner wäre, als gern getan wird  ;)

Und das ausloten der Eigenschaften Maxima (1,5 fache des Startwertes) erfordert einen echten Haufen AP, da reden wir schon über Luxussorgen
(15.000 AP später: wie, keine Körperkraft auf 22? ich bin total verskillt! Mimimimi! das Spiel ist total broken!)

ich denke, da wird so gerne auf den Thorwalern rumgekrittelt, weil seit der Thorwal-Box das Was-ist-was Buch zu den Wikingern nicht mehr als "Vorgabe" taugte >;D. (ja, ich habe das auch im Schrank stehen und kann vergleichen, wo sich die Pfade trennten und DSA Thorwaler eigenständige Schöpfung wurden  ;D)

oh, was wird nicht gerne darüber geschrien und getobt, wie wenig "historisch echte Winkinger" die Thorwaler ja sind und wie broken dadurch   ;D ~;D

Oh, missverständnis, ich bezog mich nicht auf DSA4, sondern hierauf:

Da ja in DSA 4 durch die Spieler ganz Aventurien mit Thorwalern zugescheißt wurde habe ich nun gelesen, dass in Mit Mantel, Schwert & Zauberstab, auch Krieger, Magier und andere Thorwaler sein konnten und dafür andere Werte hatten. Wie verbreitet war es zu DSA 3 eigentlich Thorwaler auf alles zu haben?

Es war bereits in DSA3 möglich einen Thorwalerkrieger zu generieren, indem man die Kriegerwerte nahm und dann noch die Modifikationen für Thorwaler draufrechnete.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.01.2019 | 14:45
man wählte "Schritt 2....Spezies..." aus WdH S.10, wo man für Thorwaler 5 GenerierungsPunkte ausgab
dafür bekam man bei 3 Eigenschaften +1 - und hätte allein hierfür im normalen Eigenschaftenkauf 3 GP ausgegeben
und Gp wurden IIRC mit 25 AP veranschlagt, d.h. der Thorwaler kam gut 1000 AP geschenkt
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Darius der Duellant am 17.01.2019 | 15:33
Das hab ich anders in Erinnerung.
DSA4 wurde damals nur kritisiert, weil Anfangs die Regelwerkbox einfach nur Mist war.
Das grundsätzliche Regelkonstrukt wurde nicht in Frage gestellt. Im Gegenteil - die Charaktererschaffung wurde da ziemlich gehyped.
Mit 4.1 kamen die Fanboys dann erst mal so richtig in Fahrt.
Und Anfangs war ja auch noch "alles gut", weil der ganze Regeloverhead erst mit der Zeit den Leuten über den Kopf wuchs und weil die ganzen Ungereimtheiten in den Regeldetails erst nach und nach wahrgenommen wurden.

Was mir so schleierhaft ist:
Dass DSA 4.1 regeltechnisch mitlerweile ein unkontrollierbarer Moloch darstellt, weiß jeder und leugnet niemand.
Die, die es begeistert spielen, spielen entweder mit etlichen Hausregeln oder als "Erzählspiel" fast ganz ohne Regeln.


So ein Schmarrn.
Klingt nach Tanelorn-Filterblase.

Es gibt ne kleine Menge an Hausregeln die wirklich fast jede DSA 4.x Gruppe verwendet (ua ersatzloses Streichen der Ausdauerregeln), aber abgesehen davon ist DSA 4.1 für Leute die kein grundsätzliches Problem mir regelintensiven Spielen von zweifelhafter Aufgeräumtheit haben durchaus vernünftig spielbar.
Ja, es braucht ein gewisses Commitment, das man als Neueinsteiger nicht unbedingt investieren möchte (zumindest wenn noch Familie und normaler Vollzeitberuf bedient werden möchten), aber das Problem haben große Systeme so an sich.


Ich spiele jetzt nach ner 3 jährigen Pause in der fast nur regelarmes DSA 4.1 gespielt wurde wieder G7 mit allem und scharf (also die volle Bandbreite inklusive gTP, Artefaktkontrolle  sowie  HK Wunden  nach  WdS) und muss mich dabei mit weniger Regelschwachsinn als in meiner vorherigen Shadowrun-Runde rumärgern.
Und das in ner Gruppe in der alle Arbeitstätig sind, fast alle Verheiratet sind und die Hälfte der Spieler bereits mehrere Kinder hat  ::)

und Gp wurden IIRC mit 25 AP veranschlagt, d.h. der Thorwaler kam gut 1000 AP geschenkt

Den Autonachteil Jähzorn mit den 50 AP/GP verrechnet die es zum wegkaufen braucht und schon ist der Zugewinn absolut gesehen gar nicht mehr so hoch.
Interessanter als der Betrag an Zusatzeigenschaften ist das mögliche reissen der wichtigen 15er Eigenschaftsschwellen die man für die richtig guten SF gebraucht hat.

Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 17.01.2019 | 15:41
Wenn es 50 waren dann sind es 2000  und Nachteile der Art hatten andere auch
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Darius der Duellant am 17.01.2019 | 15:56

Es sind 25 beim Kauf und 50 beim entfernen.

Dass andere Rassen auch Vor- und Nachteile haben ist korrekt aber für die hier diskutierte Frage, wie viel besser der Thorwaler unterm Strich ist, von sekundärer Bedeutung.
Das ist auch so ne Spielweise die 4.1 massiv entschärft hat, denn in 4.0 gab es noch Eigenschaftsboni in Professionen.
Grundsätzlich ist der Komplex "Paketrabatte" allerdings nicht so gelungen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 17.01.2019 | 19:31
Es gab durchaus einige Probleme, als 4.0 damals erschien. Diese wurden zT in 4.1 gefixt, vermutlich sogar weitestgehend. Unter anderem:

- 1. Auflage Schwerter&Helden war mangelhaft gebunden. Das Buch fiel regelmäßig auseinander.
- seeeeehr viele Errata und Errata von Errata. Gezielter Stich verursachte anfangs automatisch Wunden, später wurde das auf KO/2 SP -x geändert. Ich glaube es gab auch noch interimslösungen dazu.
- DK-gehoppse. Später konnte man wenigstens Gegenhalten gegen die Annäherung. Leider konnte man keine Vergrößerung abwehren.
- Eigenschaftsboni in RKP-Paketen. Der berühmte Trollzacker-Ferkina-Gladiator-Bergmann-Tagelöhner. Später blieb es nur noch bei Rassen- und Kulturen-Pakten mit Eigenschaftsboni, so dass es überall Thorwaler gab.
- RKP waren zT falsch berechnet, aber das ist schon eher eine Randanekdote
- Nicht stringent entwickelte Regeln ohne Kosten in einem Kaufsystem. Barbaren konnten das Barbarenschwert einfach so unter "Äxte" führen; Schwertgesellen hatten einfach so Abzüge bei hoher Behinderung. Ohne Kostenausgleich oder Möglichkeit es loszuwerden.
- lange Zeit nicht gelöste Unklarheiten. Wieviel schaden macht ein Hammerschlag-Crit? 6x Schaden? oder vielleicht eine komplizierte Formel wie ((TP+TP/KK)*2+Ansage Wuchtschlag)*3? Hat echt mal jemand vorgeschlagen im Forum, angeblich von Thomas Römer abgesegnet.
- Beidhändiger Kampf war ultimativ. Das wurde mit Aventurisches Arsenal wieder zurückgeschraubt.
- Wunschvolumen für Elementare. Starb recht schnell aus, weil es keiner mochte.
- Caldofrigo Atomarschlag, Spontane Modifikationen gone wrong.
- Liturgien mal flugs auf 1000 Leute aufstufen, s.o.

Das sind jetzt mal so die wichtigsten Sachen die mir einfallen. Elfische Weltsicht wurde noch gehated, aber dazu kann ich nichts sagen. Beim Magier-Flammenschwert gab es auch noch mal was, das weiss ich aber nicht mehr so genau.

Insofern muss man DSA4.1 durchaus zugestehen, einige Probleme gefixt zu haben. Andere kritisierte Dinge wie Paketrabatte, Überlegenheit der Gildenmagier im Vergleich zu anderen Zauberern, Zonenrüstungssystem mit Fokus auf Panzerung von Armen (nicht aber Torso) und Steigerungskostentabelle mit Exponentialfunktion blieben aber. Damals fühlte sich übrigens ein Teil der Spieler durchaus verarscht für die "große Errata" nochmal flugs 250 (?) EUR ausgeben zu müssen.
Da kann man bei DSA5 nur hoffen, dass sich das nicht wiederholt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 17.01.2019 | 19:33
Nicht ganz. In 4.1 gibt es auch Rassenboni. Guck mal dazu Ferkina, Trollzacker oder Fjarninger.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 17.01.2019 | 19:39
Ja, ich habe es einmal oben angepasst, das kam wohl nicht so deutlich rüber.  ;)

Edit: Bei Professionen flog es  raus, Kulturen nicht, korrekt, mein Fehler!
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 23:12
Es sind ja nicht wirklich Regeln, sondern normalerweise kleine Bonus für bestimmte Situationen.

Das ist ja der Knackpunkt. Entweder passiert da ordentlich was, dann ist es nicht egal, dass es einer nutzt und der andere nicht. Oder es ist letztlich vernachlässigbar und damit Augenwischerei.
Beide Vorteile zusammen geht eben nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 17.01.2019 | 23:20
Das ist ja der Knackpunkt. Entweder passiert da ordentlich was, dann ist es nicht egal, dass es einer nutzt und der andere nicht. Oder es ist letztlich vernachlässigbar und damit Augenwischerei.
Beide Vorteile zusammen geht eben nicht.

Also ich habe Spieler, die damit gerne rummasturbieren. Denen macht das Spass. Die haben so auch was zwischen den Spieleabenden zu tun. Typische Barbie-Spieler halt. Gleichzeitig muss ich mir - besonders als SL - nie mehr als das Grundregelwerk und das Abenteuer anschauen. Das kommt mir sehr entgegen. Wenn wir da irgendwelche Kompromisse finden müssten, wären wir wohl beide unglücklich. So lassen sich unsere Spielstile wunderbar vereinbar - naja, abgesehen davon, dass für mich die Basis-Regeln von DSA5 schon am oberen Ende der Crunchverträglichkeit sind.  >;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 17.01.2019 | 23:33
Also ich habe Spieler, die damit gerne rummasturbieren. Denen macht das Spass.

Ja, genau für die ist das auch gedacht.
Wenns funktioniert (und das tut es anscheinend für einen großen Teil der Spielerschaft), solls mir recht sein.
Ich finde es als Spieldesign katastrophal daneben, aber ich kann der DSA-Redaktion auch herzlich egal sein.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 18.01.2019 | 22:02
Im Bezug auf die Fokusregeln oder die Grundregeln? Es ist mE etwas ambivalent. DSA hatte noch nie wirklich stringentes Gamedesign. Bestes Beispiel ist DSA1 "3W20 auf Talentproben wäre zu kompliziert" > DSA2 "3W20 auf Talentproben ist Standard."
Ich finde, von den Grund Design Ansätzen, z.B. QS, gleiche Regelsystematik für Liturgie und Zauberei (was seit DSA4 einfach diesselbe Funktion hatte) und wirklich freie Generierung ist DSA5 doch das beste DSA bisher.  Wenngleich ich bedaure, dass man zu sehr auf die diehard fans gehört hat (3W20 und aktive parade muss sein!!!!111einself! und Karma!!!". Ob sich das ausgezahlt hat weiss ich nicht, wenn die die DSA4.1 Fans (und DSA5 Hater) mal als Referenz nehme, vermutlich nicht.  :D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 18.01.2019 | 22:07
Ich finde, von den Grund Design Ansätzen, z.B. QS, gleiche Regelsystematik für Liturgie und Zauberei (was seit DSA4 einfach diesselbe Funktion hatte) und wirklich freie Generierung ist DSA5 doch das beste DSA bisher. 
Sehe ich auch so.  :d

Und eigentlich muss man auch sagen, dass die kleinen grauen Kästchen mit den Hinweisen, dass das Spiel komplexer oder weniger komplex bei Anwendung von Regel X wird, ist gut.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 18.01.2019 | 22:38
DSA hatte noch nie wirklich stringentes Gamedesign. Bestes Beispiel ist DSA1 "3W20 auf Talentproben wäre zu kompliziert" > DSA2 "3W20 auf Talentproben ist Standard."

Das ist aber editionsübergreifend - ganz andere Baustelle.

Die Fokusregeln von DSA5 erinnern mich ein bisschen daran, wie man früher irgendeinen Knirps aus der Verwandtschaft bespaßen sollte und der dann mit einem nicht angeschlossenen Controller in der Hand begeistert mit am Super Nintendo saß.


Mein "bestes" DSA wäre wohl irgendein Retro-Hack von DSA1-2. Da würde zwar auch Einiges umgebaut werden, aber unterm Strich wohl weniger als bei 4 und/oder 5.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 18.01.2019 | 23:17
Die Fokusregeln von DSA5 erinnern mich ein bisschen daran, wie man früher irgendeinen Knirps aus der Verwandtschaft bespaßen sollte und der dann mit einem nicht angeschlossenen Controller in der Hand begeistert mit am Super Nintendo saß.


Mein "bestes" DSA wäre wohl irgendein Retro-Hack von DSA1-2. Da würde zwar auch Einiges umgebaut werden, aber unterm Strich wohl weniger als bei 4 und/oder 5.

Großartiger Vergleich und auch treffend.

Aber ich verstehe einfach nicht, warum bei Tanelorn so viele auf die alten Editionen stehen. Ist ja nicht nur DSA. Meint ihr das eigentlich ernst oder sehnt man sich nur nach der Zeit, als man noch schlanker war und eine tolle Jugend hatte?

Grundsätzlich gab es doch einen tollen Fortschritt. Klar auch mein C64 war ne super Zeit und hat mir tolle Stunden beschert. Aber wenn ich ernsthaft überlege, will ich ihn nicht zurück. Mein Laptop ist so viel cooler. Die neuen Sachen sind doch geil. DSA3 das war auf einmal Pentium. DSA4 Multicore Prozessor. Klar bei DSA5 hat man auf einmal gemerkt, dass sich die LEistung nicht mehr stets verdoppelt mit jeder Version. Klar stören mich Design Entscheidungen.

Aber ernsthaft DSA1-2? Wie kann das sein? Was vermisst ihr? Was wollt ihr?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 19.01.2019 | 00:00
Ich hatte einen ähnlichen Eindruck beim Lesen von DSA Professional (ich glaube Box 2). Ich würde es vorsichtig mit immersiver Romantik umschreiben wollen.

Beispiel: "Alrik schlägt eine Attackeserie, würfeln Sie so schnell, als würden Sie mit einem echten Schwert zu schlagen...12,1,14,15,11,11,12,13,14,11,18. Halt: 18? Alrik hat doch nur AT 16...In dem Fall blabla..."

Dieser Kurze Text reisst dich schon einmal mit. Die Regeln dahinter sind recht simpel, aber nicht so langweilig wie "Würfel einmal pro KR AT und das wars".
Dazu hat DSA1 einen ziemlich starken Sword and Sorcery Anteil. Gehst du by the book ist nur wenig beschrieben. Das "Mittelreich" ist nicht näher definiert. Du kannst ein Hüne mit Muskeln und Fellschurz sein, neben dir eine heiße Lady im Kettenhemdbikini und ein Zwerg mit Hörnerhelm. Und alles wirkt legit. Jeder kann Druide werden etc. pp.

Das ist ein anderes Spielgefühl als ein Text einer neueren RSH wo dir ellenlang erklärt wird, die du dich als Albernier zu kleiden hast und welche Speisen du gerne magst und wie deine Haltung zu Göttern, Feen und Obrigkeit ist. Dazu ein paar obligatorische Twists "niemals aber macht ein Albernier xy, denn das gilt als barbarisch/ketzerisch/minderwertig etc". Damit versuchten die Autoren die Besonderheit der beschriebenen Figuren darzulegen.

"Elfen würden niemals Ohrringe tragen oder sich tätowieren lassen, denn sie sehen sich als perfekt an" "Zwerge tragen immer einen Bart, denn keinen Bart zu haben ist ein Zeichen von Unglück". Damit fördern die Autoren bestimmte Klischees. 

Vereinfacht formuliert, wofür auch die Nubor Serie von Ulisses spricht, DSA1 und Retro vermittelt das Gefühl das Spiel seiner Jugend wieder zu entdecken, nur ohne den Ballast den man heute nach 30+ Jahren detaillierter Beschreibung hat. Es ist schlicht überschaubar. Man liest ein paar Seiten im DSA1 Buch und fühlt sich in die Lage versetzt loszuspielen und selber kreativ zu sein. Spätestens in DSA4 haben wir die Tendenz "Wo ist XYZ beschrieben? Gibt es offizielle Werte für Viertelork-Zibillja-Hexen?" man will viel mehr vorgekaut und offiziell präsentiert bekommen.
Das kann man immer noch bei DSA5 erkennen, wo die offiziellen Professionen nun wirklich nur noch Richtwerte sind. Standardfrage ist immer noch "gibt es Werte zu xyz/kann ich auch x anstatt y nehmen?"
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 19.01.2019 | 00:41
@AlucartDante:

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Aber ernsthaft DSA1-2? Wie kann das sein? Was vermisst ihr? Was wollt ihr?

Mal andersrum angefangen:
Wenn ich das wollte, was DSA4 versucht, nur ordentlich durchgerechnet und ohne Fallstricke, auf die man achten muss, dann würde ich dafür schlicht GURPS* nehmen und wäre mit dem Thema durch.

*Das auch in der 4. Edition ist und wo ich die alten nicht mehr anfassen würde...  ;)

Es ging aber explizit um die Frage, welches das beste DSA ist und da klammere ich Konversionen mal aus.
Dann vermisse ich bei DSA4 und 5 eine überschaubare Charaktererschaffung, flüssige Kampfregeln und generell kurze, prägnante und dennoch taugliche Regeln.
DSA4 und 5 machen mir an so vielen Stellen derart viel Arbeit und hauen mir so viel letztlich überflüssigen Regeltext hin, dass ich für mich sage: Näh, dann lieber die Macken von älteren Versionen ausbügeln.

DSA1-3 hatten auch ein paar Dinge, die ich so nicht lassen würde - daher sprach ich ja von einem Hack. Aber das ist eben deutlich weniger Arbeit, als aus DSA4 etwas zu machen, was mir gefällt. Ich finde viele grundlegende Konzepte von DSA4 und 5 nach wie vor gut. Aber die Umsetzung ist für mich dermaßen daneben, dass ich mir die Arbeit einer umfassenden Korrektur nicht machen will - dann portiere ich lieber Teile dieser Konzepte und Ideen zurück in ältere Editionen. 

Was den kontinuierlichen Fortschritt angeht:
Da war DSA4 ein Riesenbruch und deutlich ein Kind seiner Zeit. War damals gefühlt "notwendig", aber wenn ich zurückschaue, was es meinem Spielerlebnis letztlich gebracht hat, war es ein deutlicher Fehlschlag. So deutlich, dass mir manche Sachen von DSA3 dann auf einmal gefielen, über die ich jahrelang geflucht hatte. Und so modern und zeitgemäß die Konzeption damals wirkte, so sehr ist das aus heutiger Sicht auch nur ein möglicher Weg, der eben auch ein paar gewaltige Nachteile mitbringt.


Settingseitig bin ich bei Adanos:
Das ist tatsächlich zum großen Teil "Alter Sack-Faktor", aber auch grundsätzlich die Erkenntnis, dass ich einfach nicht die Zielgruppe für ausufernde Settingbeschreibungen und Kanongewichse bin. Dann lieber grobe Pinselstriche und tolle Inspirationsbrocken - das war früher "versehentlich" so, weil es eben schlicht nicht mehr gab. Rückblickend muss ich sagen, dass es für mich der bessere Weg war - das hängt im Grunde nur zufällig an alten Editionen, aber dem Nostalgiewurm im Großhirn ist das egal ;D


Kurz:
Ich will ein in sich geschlossenes, übersichtliches Regelwerk und ein grob angerissenes Setting, aus dem ich mit meiner Gruppe unser Ding machen kann. Das passt natürlich nicht zum Verlagsprogramm und kann daher nur eine Nebenbaustelle für die paar komischen Leute sein, die kein "richtiges" DSA spielen.



Was andere alte Editionen angeht:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 19.01.2019 | 00:55
@ Adanos

Okay, dass kann ich sogar sehr gut verstehen. Zumindest den Teil mit der Welt. Aber zwischen Setting und System ist ja ein Unterschied. Beim Setting war das in unseren Runden nie ein Problem. Die wenigsten kannten Aventurien und die anderen waren gespannt ein neues zu entdecken. Beim elfischen Einhornjäger meinte zwar eine, dass das nicht Aventurien typisch wäre, aber es war kein Problem.

Was das Setting angeht ist Aventurien in den späten Editionen sicher Fluch und Segen zugleich. Da verstehe ich beide Seiten.

Aber bei den Regeln? Ich fände die Professionel Regeln albern. Trotzdem ist das Bedürfnis eine neue Sache die ich nicht bedacht habe. Danke dafür.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 19.01.2019 | 01:56
Damit gehe ich d'accord. Ergänzend würde ich sagen, es ist die Sehnsucht nach etwas Einfachem. DSA 1 (und P) sind trotzallem einfache Regeln. Das wichtigste ist: Heldenerschaffung ist kein Stress. Du musst wenig in einander greifende Regelkomplexe (und ihre Unvollkommenheit) beachten. Einfach würfeln und Klasse wählen los geht's.

Wie ist das bei DSA4 oder 5? Was soll ich nehmen? Schwertgeselle oder Krieger? Dieb oder Phexgeweihter? Kann ich noch mithalten, wenn ich nur mit Dolchen kämpfen möchte? Hat irgendwer das mal analysiert? Welche Vorteile sind "must have"? Und wie sehen die "Forenexpertenmeinung" meine Mitspieler? Was mache ich, wenn mein Professionspaket Dinge enthält, die mir useless vorkommen? Fragen über Fragen.

Das überfordert viele Spieler, oder irgedwann sagt sich auch der Regelfuchser...fuck it, lass mal nen DSA1 Abenteurer auswürfeln.

Allerdings muss ich zustimmen, ich mag Regeln und taktisch sinnvolle Auswahlen. Daher bin ich auch kein Fan von zu regelarmen Systemen. Dennoch schrecken mich die Fokusregeln insgesamt ab, besonders nervt mich, wenn Kampf-SF (Fokusregeln) Boni aber auch immer Mali bringen. Es nervt immer die situativen Nachteile memorieren zu müssen. Dann lieber mit Reinen Boni (schwerter kriegt Wuchtschlag +2) oder Unlocks (Anderthalbhänder kriegt Klingensturm) arbeiten. Naja und der Rest ist das allseits beliebte Balancing.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 19.01.2019 | 02:11
Allerdings muss ich zustimmen, ich mag Regeln und taktisch sinnvolle Auswahlen. Daher bin ich auch kein Fan von zu regelarmen Systemen.

Ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung in den Raum, dass man auf oder sogar unterhalb des Komplexitätsgrades von DSA3 mindestens den gleichen taktischen Tiefgang hinbekommt wie das, was in DSA4 unterm Strich übrig bleibt.

Da könnte man z.B. kräftig bei Warhammer 2 und 4 klauen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: AlucartDante am 19.01.2019 | 02:57
Vielleicht, dann aber mit anderen Schwerpunkten. Mir geht es gar nciht so um die taktische Vielseitigkeit. Eher um die Charaktervielseitigkeit. Ich bräuchte jetzt auch nicht alles von DSA4, aber ich kann einfach dort viel besser einen Charakter nach meinen Wünschen erstellen, als bei DSA2. Zumindest wenn ich will, dass Werte das auch spiegeln sollen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 19.01.2019 | 07:50
Aber ich verstehe einfach nicht, warum bei Tanelorn so viele auf die alten Editionen stehen. Ist ja nicht nur DSA. Meint ihr das eigentlich ernst oder sehnt man sich nur nach der Zeit, als man noch schlanker war und eine tolle Jugend hatte?

Grundsätzlich gab es doch einen tollen Fortschritt. Die neuen Sachen sind doch geil. DSA3 das war auf einmal Pentium. DSA4 Multicore Prozessor. Klar bei DSA5 hat man auf einmal gemerkt, dass sich die LEistung nicht mehr stets verdoppelt mit jeder Version. Klar stören mich Design Entscheidungen.

Aber ernsthaft DSA1-2? Wie kann das sein? Was vermisst ihr? Was wollt ihr?

Bei mir war es so, dass ich nach (oder eigentlich schon während) DSA1 zunächst einmal eine leichte Enttäuschung empfand, weil das Setting immer mehr entzaubert wurde. Aber als Teenie, der mit D&D nicht warm wurde und DSA eben trotzdem immer noch geliebt hat, blieb man eben erst mal bei der Stange. Und dann wurde ein Detailgrad erreicht, der dann auch wieder Spaß gemacht hat, und man wurde zum begeisterten DSA-Jünger. Das hat über die Enttäuschung weggetröstet, und eine Zeit lang hat man auch mit dem zahmen Aventurien aufgrund toller Ideen, gewitzter Autoren und nettem Metaplot eine tolle Immersionswiese bekommen. Dazu passte dann auch, dass die Regeln sich ausdifferenzierten. Zudem war damals immer noch die große Devise, dass Regeln nicht wichtig sind, man würfeldrehte und handwedelte viel.

Und in dieser Phase hat das Spiel in Aventurien ganz stark von Charakerspiel gelebt (Zorn des Bären als Paradebeispiel, aber auch viele andere). Oder von Sightseeing (Jahr des Greifen, Phileasson). Also war man darauf gedrillt.

Und dann kam DSA4 und bot die Verregelung dieses ganzen "Settinggewichses", wie YY das so schön genannt hat. Das Ergebnis war bei uns aber, dass wir damit gegen die Wand gefahren sind, denn -- und das ist der größte Vorwurf, den ich DSA4 und auch DSA5 mache -- bloß, weil jeder aventurische Furz auf deinem Charakterblatt vermerkt sein kann und eine drei Seiten lange Regelerklärung hat, heißt das noch nicht, dass das Charakterspielerlebnis dadurch irgendetwas dazu gewinnt. Für die Art von Abenteuer und die Herangehensweise an "Heldenspiel", die in Aventurien so lange praktiziert und auch gepredigt wurde, stehen diese ganzen Regeln, die alles Mögliche abbilden wollen, damit aber das, was sie abbilden wollen, mit der Regelanwendung schon wieder verdecken, doch nur im Weg. Nichts ist kontraimmersiver als die Kampfregeln von DSA4, die absolut genau das nicht tun, was sie sollen, die nämlich jede Spontanität verhindern, weil Du jede tolle Aktion, die einen Kampf im Sinne des aventurischen "Gefühls" aufpeppen könnte, entweder von langer Hand vorbereiten musst, indem Du Dir die entsprechenden SF und die Voraussetzungen für eben jene SF kaufst, oder indem Du irgendein kompliziertes Regelkonstrukt lernen bzw nachschlagen musst (Reiterkampf, Entwaffnen ...). Das selbe gilt für die Magie, wo man mehr am Buffen, Stacken, Bauen, Optimieren ist, als am Darstellen, Ausspielen.

Und kein Wunder haben die Abenteuerautoren der DSA4-Ära anfänglich ganz und gegen Ende zu einem großen Teil darauf verzichtet, sich mit den Regeln zu befassen. Weil sie dem entgegenstehen, was am Spieltisch eigentlich passieren sollte.

Ich behaupte kühn und frech, dass die Leute, die mit DSA4 keine Probleme haben, einen großen Teil des Spielspaßes weniger aus dem Ausspielen und Darstellen abenteuerhaltigen aventurischen Lebens ziehen, sondern aus der Anwendung und Beherrschung der Regeln (habe ich genau so auch in meiner Runde erlebt). Nach anfänglichem sense of wonder und unbedarftem dungeoncrawligen Herumtollen mit DSA1 wurde DSA mit 2 und 3 eben zu einem Spiel, das vor allem die Spielwelt und das (Charakter)geschehen darin propagiert, und dahin will ich zurück, denn DSA4 hat das zwar alles auf dem Charbogen stehen, aber die Regeln sind eigentlich nur Steine im Weg des aventurischen Abenteuerns. Meine letzte DSA-Kampagne haben wir mit BoL gespielt, und mit den wenigen Werten auf dem Charbogen und den fast schon fatigen Schlagwörtern waren die Chars ausdifferenziert und plastisch genug. Das Abenteuer fand dann in Aventurien statt und nicht in 1000 Seiten Regeln.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Vash the stampede am 19.01.2019 | 08:11
@Korknadel. Solltest du mal wieder zum Treffen kommen, könntest du da für mich eine Runde Barbarians of Aventuria leiten? Das interessierst und reizt mich sehr.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 19.01.2019 | 08:18
@Korknadel. Solltest du mal wieder zum Treffen kommen, könntest du da für mich eine Runde Barbarians of Aventuria leiten? Das interessierst und reizt mich sehr.

Gerne. Mal sehen, ob es im Sommer klappt. Lust hätten wir ja. Und Barbarians of Aventuria hat bei uns eigentlich gut funktioniert.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Aedin Madasohn am 19.01.2019 | 09:43

dann lieber die Macken von älteren Versionen ausbügeln.


 :d
der Vorteil daran ist ja, dass die älteren Versionen ja "weniger" haben und man dementsprechend weniger weglassen als nach eigener Kragenweite erschaffen müsste

Seuchentänzer hatte ja auch schon auf den leeren Block verwiesen


Ich behaupte kühn und frech, dass die Leute, die mit DSA4 keine Probleme haben, einen großen Teil des Spielspaßes weniger aus dem Ausspielen und Darstellen abenteuerhaltigen aventurischen Lebens ziehen, sondern aus der Anwendung und Beherrschung der Regeln (habe ich genau so auch in meiner Runde erlebt)


an dieser Stelle möchte ich wiedersprechen:
man kann als Spieler seinen Spaß auch daraus ziehen, dank des eigenen Verstandes und Mutes, den Murks bzw. den nicht für seinen Spielstil gedachten Wust
einfach wegzulassen - gut, irgendwann erübrigt sich das dann auch mit dem Kauf des GRWs  ;D

kann man auch selbstbestimmtes Spielen nennen
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 19.01.2019 | 10:00
Ich bräuchte jetzt auch nicht alles von DSA4, aber ich kann einfach dort viel besser einen Charakter nach meinen Wünschen erstellen, als bei DSA2. Zumindest wenn ich will, dass Werte das auch spiegeln sollen.

Ja, das ist ein gutes Stück weit Philosophiefrage.
Für mich muss sich Vieles nicht in Werten niederschlagen, sondern wird einfach so gespielt, wie man sich den Charakter vorstellt. Da ist es dann egal, dass z.B. zwei Krieger haargenau die gleichen Starttalente haben und anhand des Charakterblattes kaum zu unterscheiden sind - im Spiel unterscheiden die sich "trotzdem" deutlich.
Aber wenn es detaillierte Regeln mit zugehörigen Punktkosten usw. dafür gibt, kann ich die nicht einfach weglassen (bzw. übergehen, aber ihre Inhalte nutzen), wenn andere in der Gruppe sie "korrekt" nutzen (wollen).

man kann als Spieler seinen Spaß auch daraus ziehen, dank des eigenen Verstandes und Mutes, den Murks bzw. den nicht für seinen Spielstil gedachten Wust
einfach wegzulassen - gut, irgendwann erübrigt sich das dann auch mit dem Kauf des GRWs  ;D

Joah...ist eben immer die Frage, wie der Rest der Regeln bei so willkürlichen Auslassungen noch funktioniert. Vieles greift ineinander und wenn man ein Tischbein einfach weglässt, fällt er um - oder man setzt eines der verbliebenen mit entsprechendem Aufwand an die richtige Stelle ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Koronus am 19.01.2019 | 18:38
Ja darauf kam ich auch mit meinem Schwimmkämpfer. Der Rest der Gruppe hat daraufhin mich (und dem Meister weil er meinen Murks erlaubt hat) gehasst weil man zum Schwimmen und Tauchen nicht einfach Ausdauer weglassen kann und nun im Kampf es auch angewandt werden muss und ich der einzige bin den es freut.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Skyrock am 19.01.2019 | 19:04
Ich habe mal mit einem DSA3-Hack angefangen (wobei er de facto eher zu einem DSA1-3-Hack mutiert ist, da er einige Ideen aus DSA1 wie den Aufstieg in andere Klassen aufgreift): Der Schwarze Hartholzharnisch (https://schwarzwaldschrat.wordpress.com/category/dsa/der-schwarze-hartholzharnisch/)

Einige Ansätze wie frei bestimmbare schlechte Eigenschaften oder die zusammengekürzte Talentliste sind vielleicht auch für andere brauchbar.

Warum würde ich immer noch die alten Editionen vor DSA4 vorziehen?
- Schnellere und urigere Charaktererschaffung
- Zufällige Steigerungswürfe bieten ein Gambling-Element und zwingen mit den Steigerungsversuchecaps pro Talent/Zauber dazu, diese zu streuen anstatt erst einmal Zweihänder auf 18 hochzuziehen - und egalisiert langfristig den Unterschied zwischen Zuckerbäcker und Krieger
- Helden können dank eskalierender LE und AE tatsächlich zu HELDEN aufsteigen
- Das Geweihtensystem aus GM&G mit der Beschränkung auf Stoßgebete statt zauberspruchartiger Mirakel ist immer noch das beste und für Aventurien stimmigste

Natürlich haben sie etliche Schwächen (krampfiger Fernkampf, AT-PA-AT-PA-AT-PA-AT-PA mißlungen-Schade, RS frisst den ganzen Schaden, AT-PA-AT-PA..., wortwörtliche Hartholzharnische (DSA ist nicht umsonst Trope-Namer), Magier sind besonders in DSA3 extrem überbevorteilt mit Spruchbandbreite und AE-Wachstum weit jenseits anderer magiebegabter Heldentypen), aber dafür ist ja der Häck da.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 19.01.2019 | 23:44
Kann man der Formulierung entnehmen, dass du da nicht mehr akut dran bist?
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Skyrock am 20.01.2019 | 04:04
Kann man der Formulierung entnehmen, dass du da nicht mehr akut dran bist?
Ja, ich hatte es nach dem anfänglichen Ideenstoß erst einmal liegen lassen, hauptsächlich deshalb weil LDSA, GM&G, KRWK und viele andere Kernregelwerke von DSA2/3 nicht als legales PDF zur Querreferenzierung verfügbar waren (und offenbar immer noch nicht sind).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 20.01.2019 | 18:01
an dieser Stelle möchte ich wiedersprechen:
man kann als Spieler seinen Spaß auch daraus ziehen, dank des eigenen Verstandes und Mutes, den Murks bzw. den nicht für seinen Spielstil gedachten Wust
einfach wegzulassen - gut, irgendwann erübrigt sich das dann auch mit dem Kauf des GRWs  ;D

kann man auch selbstbestimmtes Spielen nennen

Genau, als selbstbestimmter Spieler fasse ich DSA4 und DSA5 nicht mehr an. Obwohl ich gerne ein Regelsystem für Aventurien hätte ...
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Marcian am 21.01.2019 | 00:53
... Obwohl ich gerne ein Regelsystem für Aventurien hätte ...
Das ist wieder so eine Sache, die ich nicht verstehe: Du warst von DSA1 begeistert. Du kannst DSA4 & 5 nicht ausstehen, ok. Warum spielst Du dann nicht DSA1?!

Ich meine es ist ein volltaugliches System für aventurien als solches (zumindest mit Teilen der Ausbau Regeln, lass halt das weg, was Du nicht magst oder modifiziere es - ich selbst find z.B. die Talentauswahl blöd und hab die für mich geändert). Du hast Abenteurer, Krieger, Magier, Zwerge, Auelfen, Druiden, Waldelfen, Streuner, Geweihte und Hexen... Dazu 3 verschiedene Kampfsyteme (Basis=LE runter kloppen, Ausbau=Ansagen und glückliche Treffer etc und Tharun= Treffezonen, andere Rüstungsrrgeln Manöver etc)... Da ist doch alles was man braucht irgendwie drin.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.01.2019 | 09:09
Genau, als selbstbestimmter Spieler fasse ich DSA4 und DSA5 nicht mehr an. Obwohl ich gerne ein Regelsystem für Aventurien hätte ...
Gurps, Fudge,
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 21.01.2019 | 09:31
Das ist wieder so eine Sache, die ich nicht verstehe: Du warst von DSA1 begeistert. Du kannst DSA4 & 5 nicht ausstehen, ok. Warum spielst Du dann nicht DSA1?!

Ich meine es ist ein volltaugliches System für aventurien als solches (zumindest mit Teilen der Ausbau Regeln, lass halt das weg, was Du nicht magst oder modifiziere es - ich selbst find z.B. die Talentauswahl blöd und hab die für mich geändert). Du hast Abenteurer, Krieger, Magier, Zwerge, Auelfen, Druiden, Waldelfen, Streuner, Geweihte und Hexen... Dazu 3 verschiedene Kampfsyteme (Basis=LE runter kloppen, Ausbau=Ansagen und glückliche Treffer etc und Tharun= Treffezonen, andere Rüstungsrrgeln Manöver etc)... Da ist doch alles was man braucht irgendwie drin.

Ich war von DSA1 begeistert, weil es damals eben DSA1 war. Wie ich oben beschrieb, hatte ich mich später ja durchaus für das Setting von DSA3/4 auch erwärmt, und dafür finde ich DSA1 nun nicht mehr so sonderlich geeignet. Um Das Grauen von Ranak zu bespielen, würde ich nach wie vor DSA1 nehmen. Aber um den Geist der späteren, häufig sehr geskripteten Kampagnen, bei denen es vor allem um das Miterleben aventurischer Ereignisse und Gegebenheiten geht (Zorn des Bären als Paradebeispiel), umzusetzen, wäre DSA1 m.E. ähnlich ungeeignet wie DSA4.

Gurps, Fudge,

Ja, klar, sicher gibt es tausend Systeme, die man nutzen könnte und die es besser machen. Wir haben für eine Kampagne ja auch BoL genommen und waren sehr zufrieden damit. Trotzdem würde ich mir da etwas offizielles wünschen, weil ich sonst jedes Detail, das mir wichtig ist (ich denke da vor allem an Zauber), einzeln konvertieren und irgendwo zum Nachschlagen festhalten muss. Oder -- wie es bei uns eben der Fall war -- ich brauche den DSA3/4/5-Kram als Referenz (ein LC oder etwas Vergleichbares beispielsweise im Fall der Zauber). So werde ich ja trotzdem gezwungen, mich mit dem Regelsystem, das ich ja gerade nicht spielen will, weiterhin auseinanderzusetzen. Ist jetzt kein Beinbruch, aber in der optimalen Rollenspielwunschwelt könnte ich eben darauf verzichten, weil ich alles, was ich brauche, in einem Regelwerk bekomme und mir die Referenz sparen kann. 
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.01.2019 | 09:57
Mir fallen jetzt nicht gerade nennenswert Non Vanilla DSA Zauber ein, und da haben andere RPGs echt mehr zu bieten
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 21.01.2019 | 10:07
Mir fallen jetzt nicht gerade nennenswert Non Vanilla DSA Zauber ein, und da haben andere RPGs echt mehr zu bieten

Ich stelle mich halt ein bisschen an und habe gern alles an einem Platz.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 21.01.2019 | 10:11
Du warst von DSA1 begeistert. Du kannst DSA4 & 5 nicht ausstehen, ok. Warum spielst Du dann nicht DSA1?!

Ich antworte mal für mich:
Ich war von DSA1 geflashed, weil wir (inkl. ich) damals nichts derartiges kannten und sich plötzlich eine Tür zu anderen Welten öffnete.
Damit ging eine gewisse Begeisterung einher. Und wahrscheinlich, weil man im Alter von 15 Jahren noch ganz anders zu begeistern ist, als im Erwachsenen-Alter...

Wir haben uns aber relativ schnell für andere Rollenspielsysteme interessiert und sind dann zu Traveller und Midgard umgeschwenkt und haben danach noch sehr sehr viele andere Systeme kennengelernt - und damit ging auch eine Veränderung in der Erwartungshaltung einher. Und die machen einen inkompatibel zu DSA1. Das bedeutet aber nicht, dass man für DSA nichts mehr empfindet.

Und bei jeder neuen Version entsteht bei mir zunächst ein wenig Hoffnung, vielleicht doch noch mal zur "Jugendliebe" zurückkehren zu können und dann erneut das Bedauern, dass DSA nicht so ist, wie ich mir das wünsche. Und auch, daß die Leute, die DSA spielen eben in vielen Dingen sehr verkrampft wirken und sich an Dingen festklammern, von denen ich überzeugt bin, dass sie anders besser wären (ich schreibe extra "überzeugt bin" und nicht "weiß"). Und dass ich mit diesen Leuten wahrscheinlich auch kaum Spaß am Spielen von DSA hätte - was erneutes Bedauern auslöst. (auch weil ein "Mitspieler finden" für Rollenspiele, die nicht DSA sind, sehr schwer fällt)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 21.01.2019 | 15:03
Und dass ich mit diesen Leuten wahrscheinlich auch kaum Spaß am Spielen von DSA hätte - was erneutes Bedauern auslöst.

Ich glaube, da geht das, was aus der Kommunikation in Foren herauskommt und das, was wirklich am Spieltisch passiert, weit auseinander. Bekanntlich kochen alle nur mit Wasser. Ob ich nun bei dir Midgard spielen würde oder du bei mir DSA - ich glaube, der Unterschied durch die Systeme ist weniger groß, als er (in Foren u. ä.) gemacht wird. Klar, System Matters, aber andere Sachen mattern halt auch.  :d
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 21.01.2019 | 15:54
Wenn ich DSA5 statt DSA1 spiele liegt dass daran, dass die Spieler alle viel Geld in neue, schicke Bücher investiert haben und die nutzen wollen.

Die meisten Spieler (außer mir Old-School-Rules-Light-Fan) mögen sogar Splittermond lieber, aber derjenige, der diese Runde zusammenhält und uns wöchentlich wegen dem nächsten Termin löchert ist der DSA5-Mann. Dabei ist der nun nichtmals der Spielleiter.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Maarzan am 21.01.2019 | 15:59
Müßte man hier nicht so langsam historisch gesehen auch 90% der in Deutschland gebastelten Fantasysysteme als "DSA-Version" ansehen?
Zumindest "damals" (TM) war DSA 1 doch bei denen die 1 Jahr später noch regelmäßig dabei waren nach spätestens einem Monat doch höchst selten nur noch das Original, sondern schon schwer verhausregelt oder eben einem DSA-Heartbreaker gewichen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 21.01.2019 | 17:23
Ich glaube, da geht das, was aus der Kommunikation in Foren herauskommt und das, was wirklich am Spieltisch passiert, weit auseinander. Bekanntlich kochen alle nur mit Wasser. Ob ich nun bei dir Midgard spielen würde oder du bei mir DSA - ich glaube, der Unterschied durch die Systeme ist weniger groß, als er (in Foren u. ä.) gemacht wird.

Es geht ja auch nicht um dich, sondern um eine Gruppe x-beliebiger DSA-Spieler, die mit dem System tatsächlich rundum zufrieden sind, speziell DSA4 by the book spielen und die klischeehafte DSA-Spielkultur an den Tag legen (und bei Letzterem weiß ich: das machst du schon mal ganz entschieden nicht).

Natürlich ist das alles nur Symptom und nicht Ursache, aber der Knackpunkt bleibt: Mit dem, was in der Fläche an DSA stattfindet, wird Boba nicht glücklich. Geht mir genau so und ich denke mir da das Gleiche: Es wäre schon toll, wenn ich mich in eine aufs Geratewohl ausgewählte DSA-Gruppe setzen könnte und da meinen Spaß hätte. Aber erfahrungsgemäß ist das Gegenteil der Fall - mit so hoher Wahrscheinlichkeit, dass DSA als System ein Ausschlusskriterium ist, wenn ich die Gruppe nicht anderweitig näher kenne.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 21.01.2019 | 17:55
Ich glaube, da geht das, was aus der Kommunikation in Foren herauskommt und das, was wirklich am Spieltisch passiert, weit auseinander. Bekanntlich kochen alle nur mit Wasser. Ob ich nun bei dir Midgard spielen würde oder du bei mir DSA - ich glaube, der Unterschied durch die Systeme ist weniger groß, als er (in Foren u. ä.) gemacht wird. Klar, System Matters, aber andere Sachen mattern halt auch.  :d
Vielleicht lassen sich deshalb DSA Spieler auch so leicht konvertieren.... (habe schon ethliche auf dem Gewissen... >;D)
Ok, Spaß Beiseite, klar gibt es andere Faktoren, die noch wichtiger sein können, als ein System.
Eine gute Gruppe z.B.

Kann auch sein, dass manche Spieler trotzdem bestimmte Systeme ablehnen, weil sie gewisse Sachen daran nicht mögen. Oder damit schlechte Erfahrungen gemacht haben, was vielleicht auch mit den Mitspielern oder einem bestimmten Umfeld zusammen hängt. Das muss man dann auch akzeptieren.

Wenn meine Gruppe jetzt darauf bestehen würde unbedingt DSA zu spielen, würde ich auch für DSA 1 plädieren.(Verhausregelt) Und da die meisten Spieler, die ich kenne, tatsächlich ähnlich denken wie Boba,tartex und  Korknadel, wäre das sehr wahrscheinlich auch kein Problem. Die sind im Netz halt einfach überhaupt nicht präsent.

Die eingefleischten DSA Spieler die ich kenne, spielen tatsächlich DSA 5 oder sind teilweise  zu Splittermond umgeschwenkt.
Ein paar wenige spielen auch D&D 5 und sind davon total begeistert.

Jeder nach seiner Fason, würde ich sagen.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 21.01.2019 | 21:59
Ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung in den Raum, dass man auf oder sogar unterhalb des Komplexitätsgrades von DSA3 mindestens den gleichen taktischen Tiefgang hinbekommt wie das, was in DSA4 unterm Strich übrig bleibt.

Da könnte man z.B. kräftig bei Warhammer 2 und 4 klauen.

Dem stimme ich zu und schließe eine Anekdote aus meiner alten DSA3 Runde an. Anno 2003 traf ich mich mit den Jungs und brachte Ihnen die Box Schwerter und Helden mit. Damals war ich noch recht angetan von DSA4 und dachte, das müsste sich ja fortwirken. Fehlanzeige. Sie mochten schlicht und ergreifend der Komplexität nicht Tribut zollen und sahen die Vorteile nicht.

ABER eines mochten sie doch sehr. Sie fanden es cool, dass man die Parade in eine Attacke umwandeln konnte. Das fand so großen Anklang, dass man es als Hausregel für DSA3 inkorporierte. Wenn der Gegner nicht traf, dann konnte man mit einer AT+4 seine Parade umwandeln, sie war daher nicht verschwendet. Die weiteren Manöver aus DSA4 mochten sie dann zwar auch nicht, aber mich lehrte es, folgendes: Du musst deinen Spielern Optionen geben. Wenn sie sonst zweimal pro KR etwas machen können, bei für sie aber günstigen Ereignissen (= Gegner schlägt daneben) aber nicht, ist das blöd. Lass sie daher die Schwäche ausnutzen, indem sie ihm eine unparierbare AT reinbrezeln. Ohne Risiko.

Und dann wird es wieder cool, ohne das es darauf ankommt, wieviele Super tolle Manöver DSA4 und 5 so anbieten.

@ Skyrock:

https://schwarzwaldschrat.wordpress.com/2018/02/26/dsh-kampf-im-dsa3-retreauxklon/ (https://schwarzwaldschrat.wordpress.com/2018/02/26/dsh-kampf-im-dsa3-retreauxklon/)

das mit dem Trostpreis ist ultra gut, Skyrock. Das würde auch super zu DSA1 passen. Damit könnte man recht einfach low damage Waffen interessant machen, z.B. Dolche und Fechtwaffen. Und sie würden sich damit mit einfachen Mitteln anders anfühlen als die "Eich-Waffen" des DSA (z.B. Langschwert). Weiterhin erreichen Waffen mit 2W oder gar 3W den Minimalschaden seltener als 1W Waffen, d.h. sie sind auch weniger "trickreich", dafür aber mit solidem Schaden ausgestattet. Einiger Nachteil: Tabellen konsultieren ist blöd. Gerade wenn bei dir einige Waffen auf 50% triggern müssten das eher einfach zu merkende, minimale Effekte sein. Und noch besser für jede Waffen gleich.
Aber damit lässt sich sicherlich arbeiten.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 22.01.2019 | 06:39
"Eich-Waffen"
:d
Das merk ich mir  :)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2019 | 07:59
Ich vermute auch immer noch, dass einige Sachen insbesondere bei DSA 4(.1) nie so richtig getestet wurden. Ernsthaft, die Beschwörungs- und Artefaktherstellungsregeln oder die Golemregeln. Das kann doch niemand am Spieltisch getestet haben und gesagt haben "Jo, passt!".

Insofern bin ich schon recht froh, dass man das bei DSA 5 ziemlich verschlankt hat (kenne es bisher aber nur vom Lesen her, würde gerne mal einen Elementaristen oder sowas spielen, um das auszuprobieren).
Irgendwo (glaube im dsaforum) hatte ich auch mal die Beschwerde gelesen, dass jetzt die Kontrollproben weggefallen sind. Und ich so: "Boah, endlich ist dieser unnütze Kram weg!". So weit gehen halt die Meinungen auseinander. Auch das ein Fall von: Die Community ist zu heterogen um ein gutes Spiel für alle zu bekommen.

@DSA3-Spieler:
Benutzt ihr die offiziellen WV-Regeln? Das ist ja etwas, was ich fast sofort über Bord geworfen habe. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir hatten damals eine Hausregel, dass der WV bei bestimmten Situationen zum Tragen kommt. Wird aber auch eher Handgewedel der Munchkinsorte gewesen sein.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: korknadel am 22.01.2019 | 08:24
Ich vermute auch immer noch, dass einige Sachen insbesondere bei DSA 4(.1) nie so richtig getestet wurden. Ernsthaft, die Beschwörungs- und Artefaktherstellungsregeln oder die Golemregeln. Das kann doch niemand am Spieltisch getestet haben und gesagt haben "Jo, passt!".

Das ist ja nicht nur bei den Regeln so ein Generalvorwurf, den ich an DSA habe, sondern auch bei den Abenteuern. Es reicht halt nicht, wenn ich meine geskripteten Szenen mit meiner eingespielten, darauf getrimmten Gruppe einmal durchexerziere -- wenn überhaupt. Man sollte Abenteuer wie Regeln mit möglichst mehreren unterschiedlichen Gruppen durchtesten. Aber das kann natürlich dazu führen, dass man sich nicht mehr so unbedarft als "Autor" betätigen kann. Da hätte man so vieles besser machen können. Und dass da auch bei den Regeln ganz viel Zeug einfach hingedichtet wird, weil es irgendwie plausibel klingt und den Eindruck von "Realismus" erweckt, steht für mich außer Frage.  :q
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.01.2019 | 08:32
Ich vermute auch immer noch, dass einige Sachen insbesondere bei DSA 4(.1) nie so richtig getestet wurden.
DSA4 wurde überhaupt nicht richtig geplaytestet,
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: tartex am 22.01.2019 | 09:40
Das ist ja nicht nur bei den Regeln so ein Generalvorwurf, den ich an DSA habe, sondern auch bei den Abenteuern. Es reicht halt nicht, wenn ich meine geskripteten Szenen mit meiner eingespielten, darauf getrimmten Gruppe einmal durchexerziere -- wenn überhaupt. Man sollte Abenteuer wie Regeln mit möglichst mehreren unterschiedlichen Gruppen durchtesten. Aber das kann natürlich dazu führen, dass man sich nicht mehr so unbedarft als "Autor" betätigen kann. Da hätte man so vieles besser machen können. Und dass da auch bei den Regeln ganz viel Zeug einfach hingedichtet wird, weil es irgendwie plausibel klingt und den Eindruck von "Realismus" erweckt, steht für mich außer Frage.  :q

Haha. Bekanntlich wurden bei DSA sogar Abenteuer von Leuten veröffentlicht, die noch nie bei einer Rollenspielsitzung teilegenommen hatten, sondern Abenteuer nur gelesen hatten, und meinten: das kann ich auch!

Generell hört man das aber in Interviews aus der deutschen Rollenspielautorenlandschaft sehr oft: "für eine regelmäßige Rollenspielrunde haben ich keine Zeit (mehr)".

Klar, wenn sie mehr spielen würden, wäre ihr Hobby weniger das Publizieren. Wird ja alles nebenberuflich gemacht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Faras Damion am 22.01.2019 | 09:45
Haha. Bekanntlich wurden bei DSA sogar Abenteuer von Leuten veröffentlicht, die noch nie bei einer Rollenspielsitzung teilegenommen hatten, sondern Abenteuer nur gelesen hatten, und meinten: das kann ich auch!
(...)

Echt? Welches?  :o

Btw: Übrigens finde es sehr merkwürdig, über DSA-Abenteuer zu lästern. Es gibt so viele gute und nur wenige wirklich schlechte. Und es gibt so viele, dass man für fast jeden Geschmack was findet. Können wir wieder über die Regeln lästern. Da kann ich mitmachen. ;)

Außerdem sind wir wieder OT.  8)

Um brav wieder zum Faden zurückzukommen.:
Abenteuer DSA4 versus DSA5: Meiner Meinung nach gleiches (hohes) Niveau. Mal besser mal schlechter. Leider ist die einzige Kampagne bis jetzt eher schwächer. Die Anzahl an Abenteuern pro Jahr ist enorm. Die Heldenwerkreihe ist super: Kurzabenteuer zu allen Themen und eine Testfeld für Jungautoren. DSA traut sich "neue" Bereiche: Dungeon Crawl, Heist und Escape Room. Es fehlt mir immer noch ein roter Metaplotfaden. NPC Werte sind einheitlicher (das war aber zum Ende von DSA4 auch schon so).
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2019 | 11:14
Zur allgemeinen Diskussion "Qualität der DSA-Abenteuer" bitte hier entlang (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109414.msg134709884/topicseen.html#new).

Wir können hier gerne über Abenteuer reden, dann aber im Hinblick auf den Vergleich zwischen den Versionen, v. a. 4e und 5e.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 22.01.2019 | 11:16
@DSA3-Spieler:
Benutzt ihr die offiziellen WV-Regeln? Das ist ja etwas, was ich fast sofort über Bord geworfen habe. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir hatten damals eine Hausregel, dass der WV bei bestimmten Situationen zum Tragen kommt. Wird aber auch eher Handgewedel der Munchkinsorte gewesen sein.

Jo, WV hamma immer RAW benutzt. Alles in scharf und mit Soße  >;D War irgendwie nie ne große Sache, Gegnergruppen waren meist (Nicht immer!) mit selben Waffen ausgestattet oder man hat exemplarisch den WV der meistgenutzten der Gruppe verwendet. Kannst dir ja mit Blick in Retos Waffenkammer ausrechnen, welche Waffen also in unserer Runde immer besonders begehrt waren  :think: :P
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Boba Fett am 22.01.2019 | 11:21
Ich glaube, da geht das, was aus der Kommunikation in Foren herauskommt und das, was wirklich am Spieltisch passiert, weit auseinander. Bekanntlich kochen alle nur mit Wasser. Ob ich nun bei dir Midgard spielen würde oder du bei mir DSA - ich glaube, der Unterschied durch die Systeme ist weniger groß, als er (in Foren u. ä.) gemacht wird. Klar, System Matters, aber andere Sachen mattern halt auch.  :d

Zunächst einmal: Meine Wahrnehmung speist sich nicht alleine durchs Forenkommunikation - die ist sehr gefärbt. Ich habe durchaus DSA5 gespielt - mit DSA Meistern und Spielern.
Und ich hatte auch einige DSA4 Spieler in meinen Runden 'at home'. Und ich sehe inzwischen ziemlich viel Let's Plays im Youtube - auch DSA.
Midgard sehe ich im übrigen auch leicht distanziert - meine Runde spielt Midgard ganz anders, als die üblichen Midgard-Spieler (wir hatten ja auf dem Treffen den Midgard-Forum Macher, der hat ja für uns (die meisten meienr heimischen Spielrunde haben zufällig auch am Treffen und an der Runde teilgenommen) gespielleitert. Der Unterschied bei Midgard ist nur, dass ich mit dem Regelwerk "anders" spielen kann, ohne etwas verbiegen oder ignorieren zu müssen. Und dass die Spielerschaft eher ein positives "mach gerne und berichte von deinen Erfahrungen" aussendet.

Neben "System matters" gibt es eben auch ein "Spielkultur matters" und da spiele ich (ich denke eher "wir", weil das auch für Dich gilt) anders als das Gros an DSA-Spielern.

Und damit es topic-konform ist: ich meine, dass diese "Kultur-Differenz" auch in unterschiedlichen DSA Versionen unterschiedlich groß war. Meiner Meinung nach war sie in DSA4.1 Zeiten am größten.
Bei DSA3 musste man als Meister, wenn man sehr häufig spielte, noch massiv eigene Abenteuer schaffen und das mit weniger Vorlagen von Abenteuern und auch mit weniger Beeinflussung, wie es "offiziell" richtig gemacht wurde. DSA4 hatte das Internet und gleichzeitig hatten die "Anderen" auch das Internet, um zu erfahren, was es noch anderes gab.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: First Orko am 22.01.2019 | 11:33
Bei DSA3 musste man als Meister, wenn man sehr häufig spielte, noch massiv eigene Abenteuer schaffen und das mit weniger Vorlagen von Abenteuern und auch mit weniger Beeinflussung, wie es "offiziell" richtig gemacht wurde. DSA4 hatte das Internet und gleichzeitig hatten die "Anderen" auch das Internet, um zu erfahren, was es noch anderes gab.

Als jemand, der mit DSA3 sozialisiert wurde und dann den Wechsel von DSA3 zu DSA4.0 und dann zu DSA4 und damit dann auch (bedingt durch Ortswechsel) direkt in eine andere Spieler-Gemeinschaft mitgemacht hat, kann ich das so unterschreiben.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2019 | 11:37
Und damit es topic-konform ist: ich meine, dass diese "Kultur-Differenz" auch in unterschiedlichen DSA Versionen unterschiedlich groß war. Meiner Meinung nach war sie in DSA4.1 Zeiten am größten.
Bei DSA3 musste man als Meister, wenn man sehr häufig spielte, noch massiv eigene Abenteuer schaffen und das mit weniger Vorlagen von Abenteuern und auch mit weniger Beeinflussung, wie es "offiziell" richtig gemacht wurde. DSA4 hatte das Internet und gleichzeitig hatten die "Anderen" auch das Internet, um zu erfahren, was es noch anderes gab.

Ja, das denke ich auch. Wobei die gegrabenen Gräben in den Foren auch dazu beigetragen haben. Wie du sagst, war plötzlich alles online vergleichbar und der Metaplot war irgendwie ein Damoklesschwert geworden, weil er den Leuten ständig unter die Nase gerieben wurde.
Im Grunde kam DSA 4 m. E. zu spät (insbesondere daran eben auch Wege des Meisters) und vermutlich ist der Schritt zu DSA 5 auch wieder zu spät, weil viele Leute längst abgesprungen sind.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 22.01.2019 | 12:07
Zitat
Midgard sehe ich im übrigen auch leicht distanziert - meine Runde spielt Midgard ganz anders, als die üblichen Midgard-Spieler (wir hatten ja auf dem Treffen den Midgard-Forum Macher, der hat ja für uns (die meisten meienr heimischen Spielrunde haben zufällig auch am Treffen und an der Runde teilgenommen) gespielleitert. Der Unterschied bei Midgard ist nur, dass ich mit dem Regelwerk "anders" spielen kann, ohne etwas verbiegen oder ignorieren zu müssen.
Ja geht mir genauso.
Ich denke auch, dass es Das Midgard oder Das DSA so gar nicht gibt.
Es gibt Gruppen in denen könnte ich Beides nicht spielen, weil die Spielweise zu weit auseinander klafft.
Und vielleicht sogar Gruppen, in denen ich mit einem (für mich) unbequemen System leben könnte.

Das Glück endet meistens  beim Vergleich. Und hat sicher auch mit Gewohnheiten und Angewohnheiten zu tun.

Wenn man Systeme fair vergleichen will, dann kann man das eigentlich nur unter der gesetzten Bedingung tun, dass man es mit kompatiblen Leuten spielt, die eine ähnliche Vorstellung von Rollenspiel haben.
Ansonsten landet man halt bei der reinen Geschmacksfrage. A la...du kannst mit guten Leuten mit jedem System Spaß haben.
Das stimmt zwar grob.
Aber um nochmal Back to Topic zu kommen.
Sowas wie flüssiges Spiel,  Abschätzbarkeit- oder wenig im Spiel rechnen müssen, kann man, denke ich, an Regelsystemen schon festmachen.
Und auch wenn die erste DSA Version natürlich heute extrem oldschoolig wirkt, aufgrund ihrer Einfachheit, empfinden einige Spieler sie trotzdem als flüssiger. Oder weniger umständlich.

Denke die 4erVersionen waren allgemein etwas zu umständlich.(Vielleicht der Zeitgeist?) Und in der 5er Version ist man da wohl wieder etwas zurück gerudert.
Vielleicht macht man das in der 6er dann ja noch mehr, bis man  irgendwann wieder bei der Einfachheit der frühen Systeme landet. Who knows? ~;D





Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Exar am 22.01.2019 | 13:06
Zur allgemeinen Diskussion "Qualität der DSA-Abenteuer" bitte hier entlang (http://Zur allgemeinen Diskussion "Qualität der DSA-Abenteuer" bitte hier entlang.).

Da ist was bei der Verlinkung schiefgegangen. Ich kann zumindest nichts anklicken.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2019 | 16:15
Da ist was bei der Verlinkung schiefgegangen. Ich kann zumindest nichts anklicken.

Danke für den Hinweis.  :d War ein copy&paste Fehler, habe es berichtigt.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 22.01.2019 | 17:28
Die eingefleischten DSA Spieler die ich kenne, spielen tatsächlich DSA 5 oder sind teilweise  zu Splittermond umgeschwenkt.
Ein paar wenige spielen auch D&D 5 und sind davon total begeistert.

... und vermutlich ist der Schritt zu DSA 5 auch wieder zu spät, weil viele Leute längst abgesprungen sind.

Spielen die Gruppen denn noch auf Aventurien oder haben die mit dem Absprung auch das Setting gewechselt?
Nicht nur kommt DSA5 zu spät, sonder auch mit einer alten, falschen Herangehensweise, um die interessierten Recken zu halten (oder zurückzuholen).  Eine Art offizielle Babarians of Aventuria Edition ("DSA5B") hätte vielleicht was bewirkt.

Mein Versionsfazit:
Habe alle Versionswechsel mit gemacht, nur nicht auf die jetzt aktuelle Version.
Es fühlte sich immer als ein Fortschritt an und eine logische Weiterentwicklung.
Im Laufe des Spieles enttarnten sich dann die Regeln aber immer wieder als Spaßbremse.
Bis zu einem Punkt, wo ich die Lust verlor mich mit dem System weiter praktisch auseinander zusetzen.
Bei der nötigen Überholung der Regeln zu DSA5 bemerkt ich schnell, dass mir die Änderung zu gering ausfallen werden und durch die Veröffentlichungspolitik auf die 7x7 Regelbände war ich, nach einem nostalgischen Wiedererweckungsanfall, auch schon wieder raus.

So ähnlich ergeht´s mir mit dem Setting Aventurien.
Würde ich nicht durch die Jugendliebe (Rollenspielanfäng/ schöne, verklärte Erinnerungen) ein Verhältnis zu Aventurien haben, dann könnte mich dies alles locker kalt lassen.
So holt es mich immer mal wieder ein. Ich denke, der damalige Aventurienschnellschuss hat für die Jahre später einiges verbockt und dieses krampfhafte Geradebiegen mit ausufernden Settingbeschreibungen, ohne weiße Flecken, mit schnell sich wandelndem Kleinkram, es nicht mehr retten können.
Wenn ich beim überfliegen des nächsten Aventurischen Boten wieder die Stirn runzel, dann freu ich mich wenigstens über die netten Heldenwerke dabei.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 22.01.2019 | 19:28
@DSA3-Spieler:
Benutzt ihr die offiziellen WV-Regeln? Das ist ja etwas, was ich fast sofort über Bord geworfen habe. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir hatten damals eine Hausregel, dass der WV bei bestimmten Situationen zum Tragen kommt. Wird aber auch eher Handgewedel der Munchkinsorte gewesen sein.

Haben wir in meiner alten Runde nie gemacht. Ich halte die Regel, trotz gutem Grundgedanken, letztlich für einen Rohrkrepierer der DSA3 Kampfregeln. Das ständige Rechnen mochte bei uns niemand, insb. der SL nicht, wenn er mehrere NSC hatte (und Tiere?). Zudem war es einfach nur imba. Die meisten Spieler liefen dann irgendwann mit Schwertern herum, weil die am besten vom WV her waren. Und dann ließen wir es schnell bleiben.

Was wir leider nicht ganz beseitigt bekommen haben, war das Problem mit der Attackenserie. Der Thorwaler und Zwerg schauten ganz schön dumm aus der Wäsche, als sie merkten, dass sie mit Äxten keine schlagen können. Das führte dazu, dass wir recht schnell alle Charaktere mit Schwertern oder Säbeln hatten. Aber gut, der DSA3 Kampf war by the book nicht gut. Leider probierten wir damals nicht das QVAT aus.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Skyrock am 22.01.2019 | 22:24
@ Skyrock:

https://schwarzwaldschrat.wordpress.com/2018/02/26/dsh-kampf-im-dsa3-retreauxklon/ (https://schwarzwaldschrat.wordpress.com/2018/02/26/dsh-kampf-im-dsa3-retreauxklon/)

das mit dem Trostpreis ist ultra gut, Skyrock. Das würde auch super zu DSA1 passen. Damit könnte man recht einfach low damage Waffen interessant machen, z.B. Dolche und Fechtwaffen. Und sie würden sich damit mit einfachen Mitteln anders anfühlen als die "Eich-Waffen" des DSA (z.B. Langschwert). Weiterhin erreichen Waffen mit 2W oder gar 3W den Minimalschaden seltener als 1W Waffen, d.h. sie sind auch weniger "trickreich", dafür aber mit solidem Schaden ausgestattet. Einiger Nachteil: Tabellen konsultieren ist blöd. Gerade wenn bei dir einige Waffen auf 50% triggern müssten das eher einfach zu merkende, minimale Effekte sein. Und noch besser für jede Waffen gleich.
Aber damit lässt sich sicherlich arbeiten.
Danke für die Blumen, aber die Idee stammt ursprünglich nicht von mir, sondern von Jeff Rients ;)

Was das Nachschlagen angeht, würde den Trostpreis einfach gleich in Kurzform aufs Charakterblatt bzw in den Monsterstatblock aufnehmen neben dem Waffenschaden, z.B. "Dolch (1w6+1) - T1-2 freier unparierbarer Ringen- oder Dolchangriff".
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 22.01.2019 | 22:38
Ich würde weniger auf einen Schadenseffekt gehen, sondern auf einen Non-Schadenseffekt. Sonst ist es komisch, weil du mit Minimalschaden auf einmal doch wieder Durchschnittsschaden machst oder im besten Fall sogar mehr als wenn du gleich eine 6 würfelst.
Denkbar wäre z.B. auch eine sofortige Freie Finte (in DSA3: erleichtert die eigene AT) oder ein Effekt, der den Gegner benachteiligt, z.B. die PA senkt (gibts in DSA3 ja nicht).

Das kannst du dann standardisieren. Es reicht bereits aus, dass 1W Waffen das deutlich häufiger erreichen als 2W Waffen. 3W Waffen schaffen das sogar so gut wie nie (0,04 % oder so). Bei Dolchen sollte dann 1-2 als Trigger reichen.

Ringen und Raufen mit Waffentechniken zu Kombinieren ist eine gute Idee, das sollte generell mehr drin sein. Ich hab da nur keine Ahnung mehr, was man damit anfangen konnte. Ich glaube in den Schwitzkasten nehmen ging da oder sowas.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Luxferre am 23.01.2019 | 07:03
@DSA3-Spieler:
Benutzt ihr die offiziellen WV-Regeln? Das ist ja etwas, was ich fast sofort über Bord geworfen habe. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir hatten damals eine Hausregel, dass der WV bei bestimmten Situationen zum Tragen kommt. Wird aber auch eher Handgewedel der Munchkinsorte gewesen sein.

Also wir haben seinerzeit (90er Jahre) mit den WV-Tabellen gearbeitet. Natürlich mussten wir REALISTISCH ( :smash: ) abbilden, dass der Dolchkämpfer gegenüber dem Rondrageweihten im Nachteil war. Für unsere Pfadfinderrunde war das damals der heiße Shit und wir sind abgegangen, wie nur pimmelige Nerdkinder wahre FansTM abgehen können  >;D
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: YY am 23.01.2019 | 07:15
Ich hätte damals gerne auf WV und Attackeserie verzichtet, war damit aber deutlich in der Minderheit.

Die Autoren haben sich ja sicher was dabei gedacht und dann muss man das auch so machen, selbst wenn man nicht direkt versteht, wo der Vorteil liegt...das war ungefähr die Argumentationslinie :-X
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Hotzenplot am 23.01.2019 | 08:13
Interessant. Und beweist mal wieder, dass diese Systeme doch häufig mit Hausregeln laufen.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem waffenlosen Kampf in DSA 5? Das war für mich ja seit der Erfindung der Mohas mit Hruruzat immer so eine kleine Enttäuschung, wenn man waffenlosen Kampf im Ernstfall einsetzen wollte.
Fluff: Bruce Lee verkloppt alle
Crunch: Bruce Lee wird von allen verkloppt

 8]
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Ninkasi am 23.01.2019 | 13:10
Danke für die Blumen, aber die Idee stammt ursprünglich nicht von mir, sondern von Jeff Rients ;)

Was das Nachschlagen angeht, würde den Trostpreis einfach gleich in Kurzform aufs Charakterblatt bzw in den Monsterstatblock aufnehmen neben dem Waffenschaden, z.B. "Dolch (1w6+1) - T1-2 freier unparierbarer Ringen- oder Dolchangriff".

Wen es interessiert, der sollte mal in das 2D20 System schauen.
Dort werden den Waffen Eigenschaften zugeordnet, welche dann beim Schadenswürfel aktiviert werden könnten.

@Waffenloser Kampf: DSA war da vermutlich immer zu "realistisch" für coole Kämpfe Bewaffneter gegen Unbewaffneter. Also kein Kampfmönchklasse wie bei D&D.
Ich kann mich allerdings an einen DSA4 Hrurutzat-Moha erinnern mit sehr hohen Ausweichwerten, aber so richtig dolle befriedigend war das alles nicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Issi am 23.01.2019 | 13:17
Zitat
Spielen die Gruppen denn noch auf Aventurien oder haben die mit dem Absprung auch das Setting gewechselt?
Also jene Spieler, die ich kenne, die von DSA zu D&D5 oder Splittermond gewechselt sind, spielen dann auch in dem entsprechenden Setting. Sprich: Nicht mehr auf Aventurien.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 23.01.2019 | 21:16
Interessant. Und beweist mal wieder, dass diese Systeme doch häufig mit Hausregeln laufen.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem waffenlosen Kampf in DSA 5? Das war für mich ja seit der Erfindung der Mohas mit Hruruzat immer so eine kleine Enttäuschung, wenn man waffenlosen Kampf im Ernstfall einsetzen wollte.
Fluff: Bruce Lee verkloppt alle
Crunch: Bruce Lee wird von allen verkloppt

 8]

Meinst du das hier: Prügel-Regeln (http://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/OR_PruegelRegeln.html)? Nicht ausprobiert, liest sich aber sehr gut. Prügeleien müssen nicht tödlich sein. Würde das noch mit cool moves wie in "Unter dem Adlerbanner" ergänzen, wie auf den Tisch springen, Teppich ziehen, am Geländer herunter rutschen...
Regeltechnisch einfach nur die Regeln für Vorteilhafte Position verwenden. Reicht.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: GTStar am 23.01.2019 | 22:44
Meinst du das hier: Prügel-Regeln (http://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/OR_PruegelRegeln.html)? Nicht ausprobiert, liest sich aber sehr gut. Prügeleien müssen nicht tödlich sein. Würde das noch mit cool moves wie in "Unter dem Adlerbanner" ergänzen, wie auf den Tisch springen, Teppich ziehen, am Geländer herunter rutschen...
Regeltechnisch einfach nur die Regeln für Vorteilhafte Position verwenden. Reicht.
Ein paar entsprechende SF (https://www.ulisses-regelwiki.de/index.php/SF_Pruegelsonderfertigkeiten.html) gibt es ja ;)
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Adanos am 23.01.2019 | 23:19
Coole Sache, nur blöd dass man das alles kaufen muss. War ja gerade cool, dass es jeder in Unter dem Adlerbanner einsetzen konnte, einfach etwas kreativ sein statt nur AT-PA-AT-PA

Kostentechnisch kann ich ich das nicht abschließend bewerten, scheint aber sehr günstig.
Titel: Re: DSA Versionsvergleiche - Allerlei mit Geblubber
Beitrag von: Timonidas am 5.03.2019 | 07:41
Coole Sache, nur blöd dass man das alles kaufen muss. War ja gerade cool, dass es jeder in Unter dem Adlerbanner einsetzen konnte, einfach etwas kreativ sein statt nur AT-PA-AT-PA

Kostentechnisch kann ich ich das nicht abschließend bewerten, scheint aber sehr günstig.

Ich hab das immer so gemacht das die Spieler nach einer saftigen Kneipenschlägerei (oder einem Saufgelage) AP bekommen die sie nur für SFs und Vor-/Nachteile aus dem "Kneipen und Tavernen" Heft ausgeben dürfen. Dann müssen sie auch nicht auf anderes dafür verzichten.