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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: Huhn am 23.12.2018 | 17:56

Titel: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 23.12.2018 | 17:56
Hallo liebe Leseratten!

Auch 2019 wird es wieder eine Reading Challenge geben! Weil das im letzten Jahr gut geklappt hat, werden wir auch dieses Jahr wieder jeweils unsere persönliche Challenge festlegen, so dass alle ihr Herausforderungslevel und die Bücher, die sie gerne lesen möchten, selbst bestimmen. :)

Wie funktioniert die Challenge?
Die Regeln sind ganz leicht: Ihr wählt eure persönliche Challenge und postet sie hier in den Thread. Im Startpost sammle ich alle Teilnehmenden und ihre Challenges und halte eure Fortschritte fest. :) Wie immer freue ich mich, wenn ihr nicht nur postet, was ihr gelesen habt, sondern auch ein paar Sätze zum Buch verliert: Warum habt ihr es gelesen? Wie hat es euch gefallen? Wem würdet ihr es empfehlen?

Was soll ich nur lesen?
Was für eine Challenge ihr absolvieren möchtet, ist eure Sache. Ihr könnt einfach eine bestimmte Anzahl an Büchern oder Seiten festlegen, die ihr im Verlauf des Jahres lesen möchtet. Ihr könnt eine Challenge aus den Weiten des Internets wählen (z.B. die Popsugar Challenge (https://media1.popsugar-assets.com/files/docs/PS18_2019_ReadingChallenge_Pinterest.jpg)). Oder ihr macht mit bei der Tanelorn Challenge (siehe Spoiler).

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wer macht mit?

Clawdeen - 25 Bücher lesen, verschiedene Challenges (Popsugar, Tanelorn) - 11/25
Weltengeist (auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91628117-weltengeist)) - jeden Tag ca. 20 Seiten, insgesamt also ca. 24 Bücher (auf Goodreads: 52) - 53/52
Menthir - jeden Tag ca. 40 Seiten und/oder insgesamt mind. 40 Bücher - 35/40
Infernal Teddy (auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/10755234-infernal-teddy)) - 100 Bücher - 106/100
Lyris - Eigenbräu aus Linz the Bookworm-, Popsugar- und Tanelorn-Challenge, insgesamt 100 Bücher - 245/144, An Challenges erledigt: Tanelorn, linz-the-bookworm und (unter Streichung doppelter Kategorien) kunterbunter-bücherwahn.
Liv (Updates über Lyris) - Punktesystem, insgesamt 100 Bücher - 157/100, 728 Punkte
Ayou (auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91233687-ayou)) - 15 Bücher - 2/15
Huhn (auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/63354628-huhn))- 40 Bücher, Tanelorn-Challenge und Harry Potter - 32/40
Niniane - 20 Bücher - "20 waren es bestimmt"/20
Sashael - 10 Bücher - 8/10
Greifenklaue - 25 Bücher aus der Popsugar-Challenge - 13/25
Supergerm - 60 Bücher, The Nerd Daily Reading Challenge und die ersten beiden Stufen der Christian Reading Challenge - 2/60
Ginster - 40 Bücher - 39/40
Crizzl - 20 30 Bücher - 22/30
tantauralus - so viele Bücher wie möglich, davon möglichst viele zum ersten Mal + "Klassiker" - 7/X
[Hier könnte auch dein Name stehen!]

(aktuell bis Antwort #163 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109131.msg134829486.html#msg134829486))
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 24.12.2018 | 11:24
Auf den Thread hab ich ja gewartet.  :)

Tatsächlich lese ich mittlerweile kaum noch Romane, sondern fast ausschließlich Sach-/Fach-/Rollenspielbücher. Das ist auch toll, aber ich würde mir gern wieder "angewöhnen", auch abseits dessen wieder mehr zu lesen.

Ich glaube nicht, dass ich auch nur annähernd eine Chance habe, eine der vorbereiteten Challenges abzuschließen. Darum probiere ich es gleich mal mit Popsugar UND der Tanelorn-Challenge. Kostet ja nix, und mal sehen, wie weit ich da so komme. Und im Gegensatz zu diesen unrealistischen Vorhaben ist das Ziel 3: 25 Bücher lesen.

Schöne Feiertage!  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 24.12.2018 | 15:59
Ich setze meinen Plan von 2018 einfach fort: Jeden Tag mindestens 20 Buchseiten zu lesen.

"Bücher" kann Belletristik, Sachbücher, Fachbücher u.v.m. sein, aber Graphic Novels und Rollenspielmaterial zählen nicht.

Wenn ich das durchhalte, sollten so mindestens 24 Bücher im Jahr 2019 drin sein. Und offen gestanden spekuliere ich darauf, dass es auch deutlich mehr werden könnten.

EDIT: Aufgrund der geplanten Tanelorn-Abstinenz werde ich den Verlauf der Reading Challenge 2019 nicht mehr hier dokumentieren, sondern auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91628117-weltengeist). Vielleicht gibt's aber zum Jahresende eine Statusmeldung.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 25.12.2018 | 11:25
Ich habe die letztjährige Challenge nicht geschafft nach den Maßgaben der Challenge selbst. Ich stehe bei 27 von 40 Büchern und werde darüber, wenn ich das recht sehe, auch nicht mehr hinaus kommen.

Insgesamt habe ich allerdings 50 Bücher gelesen und lese im Moment sogar Buch 51, bin bei einem Leseschnitt von etwas über 40 Buchseiten pro Tag, insofern werde ich mich wahrscheinlich einfach Weltengeists Ansatz anschließen. Ich habe noch nie so viel für mich gelesen wie in diesem Jahr, und das möchte ich beibehalten.

Wenn dabei wieder 40 Seiten pro Tag oder zumindest 40 Bücher insgesamt rauskommen, werde ich zufrieden sein. Sofern ich ein Buch einer Kategorie zuordnen kann, werde ich das gerne tun. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 25.12.2018 | 21:51
Willkommen schonmal an alle, die sich bislang gemeldet haben! Schön, dass ihr (wieder) mit an Bord seid. :) Ich mach natürlich selbst auch mit, überlege aber noch, wie genau ich meine Challenge gestalten möchte.

Bei Weltengeist und Menthir hab ich jetzt oben im Startpost nur die Anzahl gelesener Bücher als "Kennzahl" hinten eingefügt. Inwiefern ihr jeden Tag 20/40 Seiten lest, kann ich irgendwie schlecht hier im Thread nachverfolgen, gelesene Bücher hingegen lassen sich gut zählen. Ist aber bloß für die Buchhaltung hier im Thread. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Infernal Teddy am 25.12.2018 | 21:58
Ich probiere mich mal wieder an 100 Bücher in 2019.

Verfolgen kann man das ganze HIER (https://www.goodreads.com/user/show/10755234-infernal-teddy)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 27.12.2018 | 09:23
@Huhn

So habe ich mir das auch gedacht. Bücher sind sowieso eine zuverlässigere Kennzahl, weil Buchseiten ja je nach Layout mal dieses und jenes bedeuten können und eben - wie du schon sagst - schlecht über dieses Medium aufzuführen sind.

Ich selbst nutze dafür seit Ende 2015 eine Excel/Google Drive-Tabelle. Damals lag ich im Krankenhaus und hatte auf dem Krankenbett beschlossen, dass ich wieder mehr für mich lesen muss, nachdem ich das mit dem Studium quasi eingestellt hatte.
Seitdem führe ich Buch über alles, was ich lese, ob ich es beende, wie viele Seiten ich täglich lese, wie gut mir die Bücher gefallen haben. Goodreads kam erst letztes Jahr dazu, jetzt führe ich beides. Und mit steigender Zahl. Da ich 2015 erst im September wieder anfing zu lesen, war der Jahresschnitt 6,5 Seiten, 2016 habe 20,6 Seiten pro Tag gelesen. 2017 30,3 Seiten und 2018 Stand jetzt: 40,5 Seiten. Aber das wäre auch zu stressig, dass hier auch noch zu führen.

In Kürze, ich werde mich auch weiterhin auf Bücher, nicht auf Seiten berufen, wenn ich was dazu schreibe.
Und vielen Dank dafür, dass du wieder unsere Buchhalterin bist. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 27.12.2018 | 14:32
Liv und ich machen auch wieder mit.

Ich werde mich hieran versuchen: https://linzthebookworm.blogspot.com/2018/12/2019-reading-challenge.html
Allerdings in etwas abgewandelter Form. Erstens habe ich alles "reread" getilgt, zweitens "eingedeutscht" (z. B. Börsenblatt Best Seller statt New York Time's Best Seller), drittens nehme ich für Free Space beliebige Kategorien aus anderen Liste wie z. B. Popsugar Challenge und habe noch 12 davon zusätzlich angehängt. Außerdem natürlich die Tanelorn-Challenge.  ;D
Das macht gesamt 96 Kategorien.

Für Liv gibt es ein Punktesystem. Das braucht sich nicht auf. Dieses mal war es für sie doof als alle Kategorien erledigt und noch noch so viel Jahr übrig war.  :P Pro Buch sind maximal 6 Punkte erreichbar. Für bestimmte "Zwischenziele" insgesamt 50 Sonderpunkte. Für je 100 Punkte gibt es ein Buch extra.

@Huhn: Da du bestimmt eine Bücherzahl angeben willst, nimm 100 (für uns beide). Nach dem letzten Jahr halte ich das für realistisch.  ::)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ayou am 27.12.2018 | 17:24
Ich denke ich muss auch wieder mehr lesen. Daher habe ich beschlossen das ich zumindest 15 Bücher in diesem Jahr lesen will.
Ich editiere hier später noch meinen Goodreads link rein. Muss mich da aber erst registrieren. ~;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 27.12.2018 | 17:38
Wuhu, es wird ja richtig lauschig diesmal! *rückt einige plüschige Lesesessel in den Thread*

@Lyris: Wie funktioniert denn Livs Punktesystem? *neugierig*
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ayou am 28.12.2018 | 12:48
Hier auch mein Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91233687-ayou) Link
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 28.12.2018 | 13:30
Ich hab lange rumüberlegt, wie ich dieses Jahr meine Challenge angehen will. Am Ende habe ich mich entschlossen, doch wieder die 40 Bücher anzupeilen. Das klappt zwar seit 3 Jahren schon nicht, aber vielleicht klappt es ja diesmal und irgendwie hat es ja mittlerweile auch Tradition. Werde als Teil dieser 40 Bücher die Tanelorn-Challenge integrieren, möchte mich aber auch zu nichts nötigen. Wenn ein Buch zu einer Kategorie passt, freue ich mich - und wenn es nicht passt, ist das auch ok. :)

Außerdem würde ich 2019 gerne die Harry Potter-Reihe nochmal komplett lesen. Habe mir zu Geburtstag und Weihnachten einen Teil der alten "Familienpotters" schenken lassen, so dass ich bis Band 4 erstmal versorgt bin. Die anderen werde ich mir wohl zu kommenden Festivitäten schenken lassen und bis dahin kann ich auch auf die Bibliothek ausweichen. Freue mich schon... in den Büchern dürften diverse Schokoflecken vom naschenden Vergangenheits-Hühnchen sein, das um Mitternacht sein Buch in Empfang nahm und dann in den nächsten Tagen in der Schule zu nichts zu gebrauchen war, weil es die Bücher binge-lesen musste.  ^-^
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Niniane am 28.12.2018 | 13:36
Momentan besteht meine Reading Challenge aus den ca. 20 Büchern in unserem Regal, die ich noch nicht gelesen habe (oder nur angefangen). Das wirkt jetzt viel, aber ich habe auch in den letzten zwei Monaten noch einen ganzen Schwung bekommen (7 Stück). Vielleicht passt das ja alles sogar in eine vorgegebene Challenge, die Titel sind auch querbeet (Sachbücher, Romane, deutsch, englisch, französisch, flämisch...)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 28.12.2018 | 14:25
Ich habe die letzten Jahre in den Challenges komplett versagt. Ich lese viel zu wenig. Meine Challenge wäre 10 Bücher dieses Jahr. Ich bin mir allerdings sicher, dass ich auch diesmal versagen werde. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 29.12.2018 | 07:40
@Lyris: Wie funktioniert denn Livs Punktesystem? *neugierig*
Es gibt 6 Oberkategorien (Genre, Thema, Hauptfigur(en), es-kommt-vor, Gestaltung, Sonstiges), zu jeder je 7 Begriffe (z. B. es-kommt-vor: ein Geheimgang/-raum, etwas Unheimliches, ein Kino/Theater, ein Unfall, ein Geburtstag, Weihnachten/Advent, eine Person mit A...). Zu jedem Buch kann sie aus jeder Kategorie einen passenden Begriff aussuchen, für jeden gibt es einen Punkt. Sonderpunkte gibt es, wenn ein Begriff zum ersten mal verwendet wird, wenn eine ganze Zeile (also zum Beispiel alle Begriffe die in ihrer Kategorie an dritter Stelle stehen) erledigt ist und wenn alle Begriffe mindestens einmal benutzt wurden. Ob ich 7 statt 6 Punkte zu einem Buch vergebe, wenn alle Kategorien erfüllt sind, überlege ich noch.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 30.12.2018 | 11:58
Das klingt richtig gut! Wenn sie möchte, kann ich neben den gelesenen Büchern bei Liv auch die bislang erreichten Punkte posten. :)

Ich hab vorhin aus einer Laune raus entschlossen, mir zusätzlich vorzunehmen, je ein Buch in jeder Sprache zu lesen, die ich halbwegs flüssig lesen kann (bzw. können sollte) --> Deutsch, Englisch, Russisch, Estnisch. Estnisch wird ein bisschen komplizierter, aber da "lese" ich ja Harry Potter Band 1 und den schaffe ich auch mit meinen bescheidenen Sprachkenntnissen.

Wenn ich mir erlaube, ein Buch für mehrere Kategorien zu zählen, ist das machbar. Wenn ich nur eine Kategorie pro Buch zählen will, habe ich jetzt 24 (Tanelorn) + 7 (Harry Potter) + 4 (Sprachen) = 35 Kategorien. Mal gucken.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 1.01.2019 | 15:23
Das neue Jahr hat begonnen und die Challenge ist feierlich eröffnet! Viel Erfolg und vor allem Lesevergnügen wünsche ich uns allen!  ^-^
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 1.01.2019 | 22:15
Ich will min. 25 Bücher aus der Pop Sugar-Challenge lesen.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 4.01.2019 | 23:05
Ich hab das erste Buch gelesen! Wheee!

#1
Jennifer McCartney - Lass den Scheiß doch einfach liegen. Weil Aufräumen dein Leben SICHER NICHT verbessern wird. (https://www.m-vg.de/mvg/shop/article/12451-lass-den-scheiss-doch-einfach-liegen/)
(Challenge: 40 Bücher lesen;  :t:-Kategorie: Ein Buch in dem andere literarische Werke erwähnt oder zitiert werden)

Jennifer McCartney rechnet mit dem Aufräumehype und all den dazugehörigen Ratgebern (insbesondere Marie Kondo) ab und feiert das alltägliche und ja doch irgendwie gemütliche (oder wenigstens erträgliche) Chaos, das das Leben in einer Wohnung eben so verursacht. Aufräumen ist eine Verschwendung von Lebenszeit. Es macht doch viel mehr Spaß und ist viel besser, sich stattdessen erst recht zuzumüllen! Mit zahlreichen Links zu Seiten, die sich zum weiteren Anhäufen von nutzlosem Krempel bestens eignen.

Ich hab mich beim Lesen königlich amüsiert. Klar, alles mit Augenzwinkern zu konsumieren, aber so manch Lebensweisheit steckte für mich schon drin. Dass eine ordentliche Wohnung nicht mein Leben in neue Bahnen lenken wird. Dass es manchmal besser ist, einfach mal den Scheiß liegen zu lassen, sich damit abzufinden und die Zeit, die ich mich sonst über etwas geärgert hätte, lieber netter zu verbringen. Und dass Bücher per definitionem niemals Unordnung sein können, denn sie sind schließlich von Natur aus stapelbar und was in Stapeln herumsteht, ist aufgeräumt.  ;D

Habe das Buch eigentlich nur deswegen gelesen, weil ich eigentlich Marie Kondo (https://www.rowohlt.de/taschenbuch/marie-kondo-magic-cleaning.html) lesen wollte (nachdem ich diesen Artikel bei Zeit Online (https://www.zeit.de/kultur/film/2018-12/aufraeumen-marie-kondo-netflix-serie-beseitigung-altlasten-entruempelung) las), aber das in der Stadtbibliothek schon ausgeliehen war. Stattdessen dann halt die Parodie. Werde Kondos Aufräummanifest trotzdem noch lesen... ob ich es mit McCartney im Hinterkopf aber noch ganz für voll nehmen kann, weiß ich nicht. Jedenfalls gibt es jetzt den Plan, meiner Mutter (die in Krempel nur so ersäuft) dieses Buch von Kondo zum Geburtstag zu schenken. Und wenige Wochen später dann meinem Stiefvater das von McCartney. Und dann lehne ich mich zurück und beobachte die Entwicklung der Apokalypse. Das wird lustig! 
~;D
Einziger Nachteil an dem Plan: Ich kann dieses Buch jetzt noch nicht auf Goodreads eintragen, denn da liest meine Mutter mit.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 6.01.2019 | 02:02
1. Ein Buch mit einem Kleidungsstück oder Accessoire auf dem Cover - Die Wahrheit über Männer - eine stilisierte Frau mit Hörnern in betont kurzem Kleid mit Fledermausflügel in rot auf dem Cover

War in einem Buchpaket dabei und von mir als Klolektüre genutzt worden. Über 350 Zitate, Sinnsprüche und Witzchen über Männer.

(https://supr.com/data/32543/files/die-wahrheit-ueber-maenner.jpg)

(https://supr.com/data/32543/files/die-wahrheit-ueber-maenner-2.jpg)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 8.01.2019 | 09:41
Huhn, jetzt gibt es bei Netflix auch ne Marie Kondo-Serie. Die find ich bislang so lala. Vom Buch bin ich aber im Kern (einige Abstriche mache auch ich, aber die haben wenig mit dem Aufräumen an sich zu tun) großer Fan!  :)

Mein erstes Buch kann ich nun auch vermelden:

#1
Ian Caldwell, Dustin Thomason: Das letzte Geheimnis
(Zählt für: 25 Bücher lesen (1/25); Popsugar: A book set on a college or university campus)

Tom und Paul sind Studenten in Princeton. Sie beide brüten über ihrer Abschlussarbeit, wobei sie nur zwei Dinge unterscheiden: Tom schreibt über Mary Shelley, Paul über das fünfhundert Jahre alte kryptische Werk Hypnerotomachia Poliphili, außerdem hat Paul mit seiner Arbeit bereits im ersten Studienjahr begonnen.
Die beide wurden schon rasch Freunde in Princeston, doch was sie verbindet, trennt sie zugleich: das alte Buch. Toms kürzlich bei einem Unfall verstorbener Vater hatte sein Leben in den Dienst dieses Werkes und in die Hoffnung, es entschlüsseln zu können gelegt. Diese Besessenheit des Vaters ist es, was Tom an dem alten Buch zugleich fasziniert und abstößt, ebenso wie Paul immer sichtbarer in die Fußstapfen seines Vaters zu treten scheint.
Als Tom bemerkt, dass das Hypnerotomachia Poliphili Paul und ihn zu verschlingen droht, zieht Tom im Gegensatz zu Paul die Notbremse. Doch damit ist das Unheil längst nicht gebremst, denn Paul macht Entdeckungen, die in fünfhundert Jahren niemand machte, und schließlich gelingt es ihm, den Code des alten Buches zu knacken. Doch die Tatsache, dass es undenkbar scheint, dass ein Student ein Mysterium enträtselt, mit dem sich Wissenschaftler schon Jahrzehnte und Jahrhunderte befassen, macht es Pauls Neidern nur zu leicht, ihm Steine in den Weg zu legen und zu versuchen, ihn aus dem Weg zu räumen, um die Entdeckungen als die eigenen zu publizieren.


Das war ein Re-Read. Hatte das Buch als Neuerscheinung 2006 gelesen. Hatte damals keine Erwartungen und war darum auch nicht enttäuscht, dass es eigentlich wenig um Thrillerinhalte geht als vielmehr um Freundschaft, Entwicklung, Erwachsen werden und derlei. Fand es ziemlich gut.
Mit der Zeit hab ich allerdings vergessen, dass es kein Thriller war und bin jetzt beim Re-Read mit Thrillererwartung ran gegangen. Fehler. Hat mir diesmal gar nicht mal so gut gefallen. Mittelfeld.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 8.01.2019 | 18:32
Ich hab leider kein Netflix, aber Youtube befriedigt mein Bedürfnis danach, anderen Menschen beim Aufräumen zuzuschauen, bislang auch ganz gut.  ~;D Im Grunde brauch ich derzeit auch keine Aufräumhilfe, denn die Wohnung ist ok und es gibt auch nicht besonders viel, was ich noch ausmisten könnte. Ich bin in den letzten Jahren dermaßen oft umgezogen und hab dabei jedesmal entrümpelt, dass alles, was jetzt noch da ist, seine Daseinsberechtigung hat.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 11.01.2019 | 17:08
#2
Lodro Rinzler - Sitzen wie ein Buddha. Meditation für Anfänger (https://www.scorpio-verlag.de/Buecher/198/SitzenwieeinBuddhaAchtsamleben.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Eine kurzweilige Einführung ins Meditieren, die strukturiert dabei helfen soll, selbst damit zu beginnen. Das fängt bei der Frage an, was meditieren ist, warum ich überhaupt meditieren will (aka was ich denke, was es mir bringt), wie ich meditiere und wie mit Problemen, die dabei auftreten, umgegangen werden kann. Ein Fokus liegt hierbei auf Achtsamkeit und Gewahrsamkeit - also der Fähigkeit, ganz bewusst bei mir und meiner jetzigen Umgebung zu sein und nicht ständig in Vergangenheit und Zukunft abzuschweifen. Schlüssel dazu ist auch der Umgang mit eigenen Emotionen, wozu im Buch ebenfalls Ideen zu finden sind. Der hintere Teil des Buches befasst sich damit, wie die Methoden, die beim Meditieren erlernt werden, dabei helfen können, auch außerhalb der Mediation ein entspannterer Mensch zu werden.

Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob Meditation wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, aber das Buch war so alltagsnah geschrieben, dass ich es jetzt mal versuchen werde, mir 11 Tage lang abends fünf Minuten zum Meditieren zu nehmen. Grundsätzlich finde ich auch die Idee, nicht ständig mit den Gedanken überall zu sein, und natürlich die Tipps, wie das erreicht werden kann, hilfreich.
Der hintere Teil des Buches hat mich dann nicht so überzeugt, wenn auch zum Nachdenken angeregt. Irgendwie mag ich den Gedanken, als ständig bewusster, tiefenentspannter und anderen gegenüber total gerechter Emotionskontrollfreak durch die Gegend zu laufen, nicht. Und die Menschen, die ich so kennengelernt habe, die sich zu viel mit Achtsamkeit befasst haben, waren auch einfach nur nervtötend und total auf Emotionen und Wohlergehen fixiert. Ich denke, sich allzusehr auf die eigenen Emotionen zu konzentrieren, ist ein toller Weg, sich sehr unglücklich zu machen. Das ist für mich, als würde ich mich pausenlos auf meine Haut konzentrieren und mich dann wundern, wenns anfängt zu jucken.  ::)

Alles in allem werde ich einige der Ratschläge aufnehmen und den Meditationstipps eine Chance geben. Insbesondere die Hinweise zum Umgang mit (starken) Emotionen im Alltag fand ich auch sehr nützlich, wenn auch nicht bahnbrechend neu. So oder so ein schön zu lesender und nicht so abgehobener Ratgeber, der einen größtenteils mit esoterischem Gewäsch in Ruhe lässt und den Alltagsbezug aufrechterhält.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 11.01.2019 | 18:41
Neil Gaiman - Anansi Boys
(Challenge: 10 Bücher)

Ein typischer Gaiman, wobei mir bei diesem ein wenig fehlt. Die Geschichte über die Söhne des Spinnengottes Anansi hat für meinen Geschmack weniger Ecken und Kanten, als sie hätte haben können. Trotzdem sehr gefällig.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 13.01.2019 | 16:12
#1

George Orwell - 1984 (https://en.wikipedia.org/wiki/Nineteen_Eighty-Four)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book that has inspired a common idiom (e.g., Big Brother from 1984) / Persönliche Challenge: 40 Bücher lesen)

Wahrscheinlich gibt es ein kein Buch, welches im Internet- und Überwachungszeitalter so viel Rezeption erfahren hat wie 1984 von George Orwell. Möglicherweise hat es seit seiner Veröffentlichung 1949 kein Buch gegeben, welches bei dieser Thematik so viel Rezeption erfahren hat; je nach dem Zeitgeist mit Radio, Fernsehen und dann zunehmend Computern. Wahrscheinlich hat es auch kaum ein Buch gegeben, welches derartig als Mahnung, Prophezeiung oder gar auch Blaupause des Totalitarismus gesehen wird.

Orwells Werke gehören gemeinhin zu dem bekanntesten und gelobtesten, was die Literatur des 20. Jahrhunderts angeht. Und in meiner kurzen Beschreibung möchte ich gar nicht abmessen, was sich bewahrheitet hat oder welche dystopischen Möglichkeiten in dem Werk stecken. Das ist an anderen Stellen ausgiebig getan wurde und ist fortwährender Prozess der Rezeption, die in absehbarer Zeit nicht enden wird. Auch möchte ich - für den Moment - nicht ermessen, wie sehr Orwells eigenes Leben und seine Erfahrungen sich abbilden, obwohl das Thema mich sehr interessiert und mich noch damit befassen werde.

Ich möchte nur kurz darstellen, warum dieses Werk bei mir so einen besonderen Eindruck hinterlässt. Meines Erachtens liegt das nicht allein an der von Orwell konzeptionell erdachten Dystopie mit ihrer Allgegenwärtigkeit und ihrem Verlangen, sogar das Denken zu brechen und zu kontrollieren; Gewissheiten aufzulösen und den Zustand einer ewigen Krise heraufzubeschwören (an sich bedrohlich genug und heute politisch längst umgesetzt), sondern es liegt vor allem in seiner literarischen Fähigkeiten, es einem nicht nur intellektuell begreiflich zu machen, sondern einen diese Dystopie fühlen zu lassen. Durch seine Wortwahl (damit ist nicht nur Neusprech/Newspeak gemeint) und seine literarischen Entscheidungen macht er die Allgegenwärtigkeit und die Bedrohung greifbar, und zwar dadurch, dass er nicht "over the top" geht, sondern alles in dem Rahmen lässt, von dem wir ganz sicher wissen, dass Menschen sich dies gegenseitig antun. Das Erscheinende, das Niederwerfende ist, dass es in seiner scheinbaren Unmenschlichkeit sehr wohl menschlich ist.

Dadurch entsteht eine dichte Atmosphäre, die durchgehend stark und glaubwürdig bleibt. Zusammen mit den glaubwürdigen Konsequenzen, dem erstickten Heldentum, ist es ein nachvollziehbares wie sehr eindrückliches Werk und ich bin dementsprechend froh, dass ich mich überwunden habe, es endlich mal zu lesen.
Es ist freilich eher etwas, was man nicht an seinen schlechtesten Tagen und vor allem mit starkem Magen lesen sollte.

9,5 von 10 Punkten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 13.01.2019 | 22:16
Uuuh, 1984... das haben wir im ersten Semester an der Uni gelesen. Als Teil einer Einführung in die Geschichtswissenschaft - da ging es, wenn ich mich recht entsinne darum, dass Geschichte immer ein Konstrukt ist. In 1984 wie natürlich auch in der Realität ist Geschichte das, was wir aus dem, was uns zur Verfügung steht, konstruieren und interpretieren. Wer an einer dieser Schrauben (Quellenmaterial, Konstruktion, Interpretation) dreht, hat Macht. Oder umgekehrt kann, wer Macht hat, an diesen Schrauben drehen. Und am Ende liegt die Bedeutung dessen, was wir als unsere Geschichte betrachten, natürlich in der Gegenwart. War so ziemlich die beste Pflichtlektüre, die ich je hatte. Allein die Tatsache, dass ich mich an diese ganzen Gedankengänge aus einem Seminar von vor x Jahren noch erinnern kann, spricht sehr dafür, wie beeindruckend ich das Buch fand. Vielleicht habe ich irgendwann den von dir erwähnten starken Magen, es nochmal zu lesen. Derzeit hab ich ihn nicht.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 14.01.2019 | 04:27
#2
Kate Mosse: Der Kreis der Rabenvögel
(Zählt für: 25 Bücher lesen (2/25))

England, 1912: Connie, die Tochter des Tierpräparators Gifford, lebt zurückgezogen mit ihrem Vater in der Nähe des kleinen Dorfes Fishbourne. Connie kann sich seit einem Sturz vor vielen Jahren nicht mehr an ihre Kindheit erinnern; ihr Vater verweigert jegliche Auskunft. Connie spürt, dass etwas nicht stimmt, denn erste Erinnerungsfetzen kehren zurück, sie fühlt sich beobachtet und verfolgt. Als man eine Leiche in den Sümpfen findet, holt die Vergangenheit Connie, ihren Vater und eine Reihe scheinbar unbescholtener Bürger auf grausame Weise ein.

Da hatte ich 2018 schon mal reingelesen, bin aber nicht sehr weit gekommen. Die Kombination aus seeeehr langsamer Erzählweise ohne Plan, worum es geht, zusammen mit Details aus der Taxidermie, haben es mich recht fix weglegen lassen.
Nun hab ich doch komplett durch und kann zumindest sagen, dass ich bislang bei Kate Mosses Bücher immer dasselbe Problem habe:
Sehr langsame und langatmige (teils auch echt langweilige) Beschreibung des Settings, bis dann irgendwann hopplahopp alles recht schnell geht (und durchaus spannend ist).
Was mich bei dem Buch hier im Nachhinein nervt ist, dass man locker die erste Hälfte erliest, ohne irgendwas Greifbares darüber zu erfahren, was nun eigentlich los ist. Das passt natürlich zur Amnesie der Protagonistin, ist mir aber über ca. 200 Seiten hinweg zu wenig. Man weiß genau, wo welches Gebäude liegt, welche relevante Person wo wohnt, wen kennt, wo und wie man an eine Kutsche kommt, wie Connys Heim aussieht, wer da arbeitet, wie die Leute so ticken und vor allem, wie man Tiere fachgerecht ausstopft.
Überflüssig ist all das nicht, denn wenn es dann schneller vorangeht und man den Geheimnissen auf die Spur kommt, profitiert man durchaus von dieser gothicartigen Szenerie, die man mehr als deutlich vor Augen hat; all das verstärkt die Stimmung in der zweiten Hälfte.
Unter dem Strich hat es mir auch gut gefallen, aber ganz ehrlich: Sowas kann man auch irgendwie anders, fließender, runder und insgesamt spannender schreiben.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Supergerm am 18.01.2019 | 20:57
Ich mache auch mit.

Als Ziel setze ich mir 60 Bücher, die ich schon seit 2018 oder früher besitze, aber noch nicht oder nicht vollständig gelesen habe.

Außerdem soll jedes Buch zu einer der folgenden Listen passen:

http://www.thenerddaily.com/2019-reading-challenge/ (http://www.thenerddaily.com/2019-reading-challenge/)

https://www.challies.com/resources/the-2019-christian-reading-challenge/ (https://www.challies.com/resources/the-2019-christian-reading-challenge/) (nur die ersten beiden Stufen)

Edit: Momentan bin ich bei zwei Büchern.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 19.01.2019 | 19:27
2. Deine Lieblingsaufgabe aus einer der vergangenen Popsugar-Challenges (2015, 2016, 2017, 2018) - Hörbuch - Wer bin ich und wenn ja, wieviele?

(https://m.media-amazon.com/images/I/51FzX941FyL._SL500_.jpg)

Richard David Precht gibt hier einen aktuellen Stand der Philosophie, ihren Kernfragen und -erkenntnissen. Das ganze allghemein oder sagen wir für den interessierten Laien verständlich. Nicht umsonst ein Bestseller.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 20.01.2019 | 12:04
#1
Liv ist mit 13 Büchern bei einem Punktestand von 106 und hat sich somit ihr erstes "Extrabuch" verdient. Highlight bisher war die "Dragid Feuerherz"-Reihe von Grit Poppe. Darin geht es um die Abenteuer des Drachen Dragid Feuerherz und seines menschlichen Freundes Adino. Das Ambiente ist sehr märchenhaft im Stil von 1001 Nacht. Auch die Gestaltung ist wunderschön, das Cover und auch die Bilder im Buch, die Personenliste besteht aus kleinen Porträts der Akteure. Inhaltlich geht es ganz klassisch immer darum irgendetwas zu finden, das gestohlene Ei der Drachenkönigin, ein Heilmittel, einen magischen Gegenstand, etc. Es ist spannend, aber nicht zu aufregend, die Figuren sind interessant. Die Sprache ist der Altersgruppe angemessen, aber nicht langweilig. Insgesamt rundum gelungene Kinderbücher.

Ich habe derzeit 18 Bücher gelesen, die ich vorerst sowohl der Linz-the-Bookworm- als auch der Tanelorn-Challenge zugeordnet habe. Allerdings ist das Ziel für die Tanelorn noch eigene Bücher zu finden.
Meine Lieblinge bisher:
Inspektor-Chen-Reihe von Xiaolong Qiu:  Blut und rote Seide (Tanelorn: Ein Buch das gesellschaftskritisch ist, Linz: Ein Buch mit einem roten Cover) und Tödliches Wasser (Tanelorn: Ein Buch in dem andere literarische Werke erwähnt oder zitiert werden, Linz: Ein Buch einer deiner Lieblingserien)
Wie immer Krimis mit geschichtlichem und kulturellem Hintergrund zu China. In "Tödliches Wasser" geht es erstmals um Umweltverschmutzung, auch hier - wie in den anderen Bänden- im Zusammenhang mit der Wirtschaft, Politik und sozialen/gesellschaftlichen Problemen.
Ferdinand von Schirach: Strafe (Tanelorn: Ein Buch mit autobiographischen Zügen, Linz: Ein Börsenblatt - ursprünglich: New York Time's- Best Seller)
Der Autor ist Anwalt und seine Kurzgeschichten beruhen (laut Autor) auf wahren teils auch auf eigenen Fällen. Die Erzählweise ist relativ sachlich, trotzdem wurde ich emotional von den meisten sehr mitgenommen. 
Und aus dem Jugendbuchbereich: Robert Muchamore: Top Secret, Der Agent (Tanelorn: Ein Buch in dem eine geheime Regierungsorganisation vorkommt, Linz: "Eigene Wahl" wurde zu "Ein Buch das dir von anderen empfohlen wurde" aus der Lesechallenge-Kunterbunter-Bücherwahn-2019)
CHERUB ist eine Unterabteilung des MI5 und noch geheimer als der Geheimdienst an sich. Das hat seinen Grund: Die Agenten von CHERUB sind Kinder. Erzählt wird in diesem ersten Band die Hintergrundgeschichte von James, wie er bei CHERUB gelandet ist, seine Ausbildung und sein erster Einsatz. Neben Action und Spannung gibt es auch noch eine Portion Humor und genug ernsthafte realistische Hintergründe um Denkanstöße zu geben.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 20.01.2019 | 14:25
#3
Robert Harris: Imperium (Cicero #1)
(Zählt für: 25 Bücher lesen (3/25), Popsugar: A novel based on a true story)

Erster Teil der Trilogie, die den Werdegang von Marcus Tullius Cicero nachzeichnet. Das Ganze wird von seinem Sklaven (Marcus Tullius) Tiro erzählt, der auch die altrömische Kurzschrift erfand (tat er wirklich) und darum quasi prädestiniert dafür ist, diese Geschichte zu erzählen. Inhaltlich reicht das Ganze bis an die Catilinarische Verschwörung ran.

Ich hatte richtig Bock auf einen Ausflug ins Alte Rom, zumal ich großer Fan der SPQR-Reihe von John Maddox Roberts bin. Ich fand die Möglichkeit spannend, gerade im Hinblick auf historische Überschneidungen, das Ganze mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Hat mir leider nicht allzu gut gefallen.
Ist toll recherchiert und so, aber das macht halt keinen tollen Roman aus. War mir alles viel zu sachlich, zu trocken nacherzählt, und Cicero hat mich ziemlich genervt. Insgesamt eher ein Unsympath, der von einem Karriereproblem zum nächsten eilt. Seine großartigen Reden wurden im Roman natürlich thematisiert, seine zugleich irritiert-planlose bis berechnende Art stand da aber eher im Fokus.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 20.01.2019 | 18:50
#3
Juno Dawson - Grave Matter (https://www.barringtonstoke.co.uk/blog/2016/10/31/juno-dawson-and-alex-t-smith-team-up-for-grave-matter/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Mit viel Glück überlebte der 16-jährige Sam den Autounfall - seine Freundin Eliza, die als Beifahrerin mit im Wagen saß, hingegen nicht. Ohne sie weiterzuleben, kann Sam sich nicht vorstellen. Verzweifelt klammert er sich an den letzten verfügbaren Strohhalm: seine Tante Marie, die in London als Hoodoo-Priesterin tätig ist. Marie jedoch ist alles andere als begeistert von der Idee, derart mit dem Gleichgewicht der Kräfte zu spielen. Ihre Gehilfin hingegen scheint mehr Verständnis zu haben und steckt Sam heimlich eine weitere Adresse zu. Der zwielichtige Milk Man ist bereit, Sams Anliegen Gehör zu schenken. Aber seine Lösung hat ihren Preis. Und der fällt höher aus, als Sam zunächst glaubt.

Ich habe das Büchlein bei einem Weihnachtswichteln auf Goodreads bekommen und bin sehr angetan davon.
Das Buch las sich äußerst kurzweilig und die Gestaltung mit sehr gut lesbarem Schriftbild und wirklich schöner Bebilderung lud zum Weiterlesen ein. Das ist durchaus auch so gedacht - im Nachwort wird erläutert, dass sich dieses Buch (auch) an diejenigen richtet, die sonst nicht so gerne lesen, etwa weil sie Probleme mit dem Sehen oder einer Leseschwäche haben. Die Geschichte selbst ist sehr traurig ohne dabei aber hoffnungslos zu sein. Sam wandelt seinen Schmerz in Aktion um. Das mag nicht immer sinnvoll sein, hilft ihm aber letztendlich dabei, das Geschehene und die jetzige Situation zu verarbeiten und wieder nach vorne blicken zu können. Insgesamt ein schönes Buch für Zwischendurch.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 20.01.2019 | 21:40
3. Ein “choose-your-own-adventure”-Buch - Four against darkness

(https://cdn.shopify.com/s/files/1/0068/4988/8367/products/ImageTemplate_FourAgainstDarkness_540x.png?v=1543267034)

FAD ist kein klassisches Soloabenteuer und damit “choose-your-own-adventure”-Buch, aber eine recht spannende Variante davon - gekreuzt mit sowas wie Rogue-likes.

Man erschafft sich vier Helden, durchwandert den Dungeon, lootet und levelt, findet den finalen Endboss und besiegt ihm. Das ganze nach Zufallsmechanik und trotzdem gibt es, gerade im Kampf, einige wichtige Entscheidunen zu treffen.

Hier stellt Argamae es ausführlich vor (http://forum.greifenklaue.de/index.php?topic=11257.0).
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 26.01.2019 | 09:21
#4
Uwe Hauck - Depression abzugeben. Erfahrungen aus der Klapse (https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/politik-und-gesellschaft/depression-abzugeben/id_5836575)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch mit autobiographischen Zügen)

Uwe Hauck ist Softwareentwickler und ein ziemlich guter noch dazu. Leider lässt in letzter Zeit seine Arbeitsleistung zu wünschen übrig, weswegen sein Chef in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt und Hauck selbst "Richtlinien" erarbeitet, nach denen Uwe in Zukunft wieder erfolgreich arbeiten können soll. Ein abschließendes Schreiben auf seinem Schreibtisch gibt dem dreifachen Familienvater den Rest. Er besorgt sich Rasierklingen und Schlaftabletten. Dann sucht er sich das höchste Gebäude, das für ihn zugänglich ist, was ironischerweise sein Büroturm ist, um sich hinunterzustürzen. Als er, von Tabletten zugedröhnt, vor der glücklicherweise verschlossenen Tür zum Dach sitzt, fällt ihm brühwarm ein, dass er seiner Frau keinen Abschiedbrief geschrieben hat. Die anschließenden Whatsapp-Nachrichten, der Umstand, dass er dank der tabletteninduzierten Vernebelung seine Pulsadern nicht trifft und das geistesgegenwärtige Handeln seiner Frau retten ihm das Leben.

Hauck erwacht auf der Intensivstation, wo er sich eingestehen muss, dass er vielleicht doch irgendwie krank ist. Ihn erwartet eine insgesamt ein Jahr andauernde Odysee durch verschiedene Einrichtungen (von der geschlossenen Abteilung der psychiatrischen Klinik in die offene, von dort in eine Tagesklinik und schließlich zu einer Reha-Maßnahme), die, wie sich zeigen wird, auch nicht das Ende seiner Auseinandersetzung mit der ihm diagnostizierten Krankheit - schwere Depression und Angststörung - sein wird. Denn mit der Depression wird er sein Leben lang umgehen müssen - die Frage ist nur, wie gut er es schafft, sie "an die Leine zu legen".

Das Buch beschreibt Haucks Erfahrungen mit den verschiedenen Einrichtungen und Therapien, mit guten und nicht so guten Therapeut/innen, mit seinen Mitpatient/innen und nicht zuletzt auch mit seiner Familie, die ihm in seiner schwierigen Situation starken Rückhalt gibt. Sein schwieriger und von vielen Aufs und Abs geprägter Weg zu Einsichten und zur Besserung wird anschaulich und mit viel Sarkasmus und Humor erzählt. Aus seinen Erlebnissen mit der Krankheit heraus hat es sich der Autor zur Aufgabe gemacht, Lobbyarbeit für Betroffene zu betreiben. Unter dem Hashtag #ausderklapse twitterte er über seine Erlebnisse. Das vorliegende Buch entstand aus jenen Tweets in Verbindung mit seinen in einem Tagebuch festgehaltenen Erinnerungen.

Ein Buch, das mich aus verschiedenen Gründen sehr bewegt hat. Besonders toll fand ich, wie er die Wirkung seiner Therapien beschreibt. Insbesondere Beschäftigungstherapien (Korbflechten) und Musiktherapie (Tanzen) empfindet Hauck über das ganze Buch hinweg als netten, aber nutzlosen Zeitvertreib, der ihm eh nicht helfen könne. Auch die Gespräche mit den Therapeut/innen empfindet er zu Teilen als reine Zeitverschwendung, in denen jede Menge eigentlich total selbstverständlicher Dinge erzählt werden. Interessanterweise geht es ihm trotzdem immer besser, auch wenn ihm selbst das erst spät bewusst wird. Ziemlich am Ende seiner Klinikaufenthalte wird ihm im Gespräch mit einer Mitpatientin plötzlich klar, dass diese Maßnahmen ihn gar nicht heilen sollten. Genau wie so viele andere Dinge in den Kliniken dienten sie dazu, ihn aus dem Grübeln zu holen, kleine Erfolgserlebnisse zu schaffen und ihn zum Nachdenken anzuregen. Denn die Heilung einer psychischen Krankheit kann nur aus dir selbst heraus kommen. Kein Mensch kennt dich so gut wie du. Die Therapie dient lediglich dazu, dir Anreize zu bieten, wie du dich selbst und deine Bedürfnisse wiederfinden kannst.

Ein kluges und offenes Buch voller nebenher vermittelter Einsichten und Erkenntnisse von dem andere Betroffene ebenso profitieren können wie Angehörige oder einfach am Thema Interessierte. Zwischendrin hat es seine Längen und Wiederholungen, die aber ihre Daseinsberechtigung haben - denn eine Genesung ist nicht monatelang Spannung pur und das gefühlte Auf-der-Stelle-treten gehört dazu.  Ich hätte mir lediglich ne kurze Warnung für den Anfang gewünscht, denn die unvermittelte und detaillierte Beschreibung seines Zusammenbruchs samt Suizidversuch ist nichts für Regentage, der krasse Einstieg wird aber durch die ausführliche Beschreibung der Genesung quasi wieder wettgemacht. Insgesamt eine klare Lesemempfehlung von mir.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 26.01.2019 | 10:04
4. Ein Buch, dessen Titel eines der folgenden Wörter enthält: salty, sweet, bitter, spicy - War der Ozean schon immer salzig? von Peter Rothe

(https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/51Bs2zLXicL._SX336_BO1,204,203,200_.jpg)

Kleines Buch, welches in die Grundlagen der Erdgeschichte bzw. der Methoden ihrer Erforschung vorstellt für Interessierte ohne Vorwissen. So erfahren wir etwa, dass frühere Ozeane anfangs Soda-gesättigt waren, am Ende von Heißzeiten insgesamt siebenmal Massensterben folgten und wie und warum die Erde zwischen den verschiedenen Temperatur- und Klimazuständen schwankt. Oder wie man den Meeresspiegel berechnet, wenn sich gleichzeitig das Land senkt oder erhöht. Wirklich spannend.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 31.01.2019 | 10:09
5. Ein Buch, das auf Mythologie, Legenden oder Folklore basiert - Xanathars Ratgeber für alles

Erweiterungsband für D&D 5 mit zahlreichen Erweiterungen, von denen einiges auf Mythologie, Legenden oder Folklore basiert. Großartige und empfehlenswertere Erweiterung!

(https://www.fantasywelt.de/bilder/produkte/gross/Dungeons-Dragons-5-Xanathars-Sammelsurium-DE.jpg)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 2.02.2019 | 11:02
#2
Stand: Liv 21 Bücher, 166 Punkte; ich 31 Bücher, mitten in Level 3
Highlight des 2. Levels:
Linz-the-Bookworm-Challenge: Ein Buch, das 1999 erschienen ist - Nat Hentoff: Der Tag, an dem sie das Buch verhaften wollten
An der George Mason High School entzündet sich ein Konflikt an der Auswahl einer Schullektüre. Denn die Literaturliste einer Geschichtslehrerin enthält u.a. auch den Roman „Huckleberry Finn“ von Mark Twain. Eine Gruppe von Schülern und Eltern ist der Meinung, das Buch sei rassistisch, sexistisch und unmoralisch und sollte deshalb aus der Schulbücherei und dem Lehrplan verschwinden.
Der Direktor will Ärger vermeiden und das Buch mehr oder weniger klammheimlich verschwinden lassen, scheitert aber am Widerstand der Bibliothekarin und Barney, dem Redakteur der Schülerzeitung. Dieser schreibt in der Schülerzeitung einen Artikel und die Diskussion weitet sich überregional aus.
Nun wird der offizielle Weg eingeschlagen und das zuständige Gremium muss über die Angelegenheit entscheiden. Die Versammlungen sind öffentlich und jeder kann seine Meinung vortragen. Diese Szene nutzt der Autor sehr gut um das Thema noch einmal von allen Seiten zu beleuchten.
Zu diesem Buch gab es früher einmal Begleitmaterial für den Unterricht, das aber vergriffen ist. Daher schließe ich, es war wohl mal als Schullektüre gebräuchlich, ist es aber nicht mehr. Sehr schade. Auf relativ wenig Seiten werden interessante und immer noch sehr wichtige Themen angesprochen und verschiedene Ansichten -begründet!- dargelegt. Auch wenn es schon ein wenig älter ist, wirkt es nicht so, man kann sich gut vorstellen, das die Geschichte gerade erst genau so passiert ist und eine gewisse Spannung ist auch noch vorhanden. Wäre also beste Schullektüre. Es privat zu lesen ist aber genauso eine Bereicherung.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 2.02.2019 | 14:43
6. Eine Neuerzählung eines Klassikers - Sword & Wizadry Continual Light

Erzählt den Klassiker D&D neu... Gestern ein Paket mit Dungeonkarten gekauft, Stone Hell hervorgekramt, an eine neue Gplus-Runde gedacht, die gerade einen Megadungeon mit SWCL beackert. Also das Ding zackig durchgearbeitet - mit rund 50 Seiten ein Kompromiss zwischen ultrakurz (SWL, M20, SotU) und klassisch lang (DnD, LL, SW) mit einigen wirklich gut gemachten Kniffen. Es lässt sich quasi jedes OD&D- und OSR-Abenteuer damit ohne große Konvertierung spielen und bietet genug Optionen, um interessant zu bleiben. Das Aufstiegssyszem ist einerseits gut, andererseits braucht es mir zuviele abgeschlossene Abenteuer. Tolles Ding zum GRT von System matters in jedem Fall.

(https://www.system-matters.de/wp-content/uploads/2018/02/SWCL-880x480.jpg)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 4.02.2019 | 09:00
Linz-the-Bookworm-Challenge: Ein Buch, das 1999 erschienen ist - Nat Hentoff: Der Tag, an dem sie das Buch verhaften wollten
An der George Mason High School entzündet sich ein Konflikt an der Auswahl einer Schullektüre. Denn die Literaturliste einer Geschichtslehrerin enthält u.a. auch den Roman „Huckleberry Finn“ von Mark Twain. Eine Gruppe von Schülern und Eltern ist der Meinung, das Buch sei rassistisch, sexistisch und unmoralisch und sollte deshalb aus der Schulbücherei und dem Lehrplan verschwinden.
Mir hat neulich eine Lehrerin von einer Schülerin erzählt, die sich weigerte "To Kill a Mockingbird" zu lesen, weil es rassistisch sei. Fand ich bemerkenswert, denn die rassistische Gesellschaft kommt meines Wissens in dem Buch nicht gut weg und die Handlung dreht sich um einen Anwalt, der sich gegen die Vorurteile stellt. Deswegen ist es ja Schullektüre. Ist ne interessante Frage, ob das Buch aufgrund seiner Darstellung von Rassismus selbst rassistisch ist. Andererseits ist es aber auch interessant, wie die Schülerin zu ihrem Schluss kam, ohne das Buch je gelesen zu haben.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 4.02.2019 | 09:18
#5
Boulet/Pénélope Bagieu - Wie ein leeres Blatt (http://)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, in dem eine geheime Regierungsorganisation vorkommt)

Eine junge Frau sitzt auf einer Parkbank ohne zu wissen, warum sie sich dort befindet. Sie hat keine Ahnung, wer sie ist, selbst der eigene Name ist ihr entfallen. Anhand des Inhalts der Handtasche, die neben ihr steht (wird wohl ihre sein?), erschließt sie sich, dass sie Eloïse Pinson heißt und einige Haltestellen entfernt wohnt. Die eigene (?) Wohnung kommt ihr vor wie die einer Fremden. Eloïse beschließt, zunächst so zu tun, als sei alles normal, sonst halten die Leute sie noch für verrückt. Ein wütender Anruf gibt ihr den Hinweis, wo sie zur Arbeit zu erscheinen hat, wo sie dann wiederum keine Ahnung hat, was sie ihre Aufgabe ist. Zum Glück gibt es Sonja, ihre Mitarbeiterin, der sie sich anvertraut und die ihr helfen will auf der Suche nach ihrem früheren Ich. Die Suche führt Eloïse an potentielle Erinnerungsorte, zu verschiedenen Menschen, die ihr vielleicht nahgestanden haben könnten und zu wilden Theorien, was wohl den Gedächtnisverlust ausgelöst haben könnte.

Eine kurzweilige Graphic Novel um eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich die Auflösung etwas unbefriedigend fand. Die Kategorie der Tanelornchallenge ist schon gedehnt, damit das Buch dort unterkommt (Eloïse vermutet zwischendrin mal, dass ein Geheimdienst ihre Erinnerungen gelöscht haben könnte) aber naja, was tue ich nicht alles für den großen Leseerfolg...  :D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 10.02.2019 | 15:09
#6
Franziska Gehm - Die Vampirschwestern 2: Ein bissfestes Abenteuer (http://www.die-vampirschwestern.de/buecher/7703-die_vampirschwestern_ein_bissfestes_abenteuer/)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch mit Kreaturen aus Sagen, Legenden, Mythen oder Märchen)

Im zweiten Band der Kinderbuchreihe geraten die Halbvampirschwestern Daka und Silvania wieder in einige Schwierigkeiten. Erst bekommen sie einen Mordsärger wegen der Sache mit ihrer Freundin Helene (vielleicht hätten sie Mamas Klobrille und das Nudelsieb besser aus dem Spiel gelassen?). Aus einem gemütlichen Schulprojekt im Kunstmuseum wird unerwartet eine fiese Geiselnahme. Und irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit ihrem Mitschüler Ludo. Doch die beiden Schwestern sind nicht auf den Kopf gefallen und stellen sich mutig allen Herausforderungen!

Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht. Hab es am Stück durchgeschmökert und mich sehr darüber gefreut. Vampirgeschichten mag ich eh und ich hätte diese Reihe als Grundschülerin geliebt! Die Protagonist/innen sind etwas stereotyp, dabei aber sehr liebenswürdig und bieten viele Identifikationsmöglichkeiten. Die Handlung war spannend und Daka kann so richtig mit ihren Fähigkeiten glänzen! Ich fands auch cool, dass Ludo neu in das Grüppchen eingeführt wird und freue mich darauf, von ihm und seiner Familie im nächsten Band mehr zu lesen. Hach ja - die Reihe ist wirklich was Liebenswertes und Fluffiges für den verregneten Sonntag im Hühnerzuhause. Ich freu mich schon auf den nächsten Band!
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 11.02.2019 | 16:26
7. Ein Buch mit einer Pflanze im Titel oder auf dem Cover - Valngress - Die Ruinenstadt (7/25)

Das Cover zeigt eine vom Dschungel überwachsene Ruine.

(https://abload.de/img/img_20171005_09514821ejsks.jpg?crop)

Im Zuge mreiner Dungeongedanken hab ich mich entschlossen, ihn unter Valngress anzusiedeln und hab dazu nochmal nachgelesen, wie es obendrüber aussieht. Hab ja selbst mitgearbeitet, finde es aber sehr inspirierend.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 14.02.2019 | 00:15
8. Zwei Bücher, die den gleichen Titel tragen (1): Der König in Gelb von Raymund Chandler

Eine Sammlung von 5 Krimis, wovon der letzte titelgebend war. Raymund Chandler hat eine tolle atmosphärische Schreibe und bedient die pulpigen, manchmal auch Noir-Elemente. Laut Rückseite sagte Helmut Heißenbüttel: "Ich halte es für möglich, dass der Ruhm des Autor Raymund Chandler den des Autors Ernest Hammingways überdauert."

Beim König in Gelb wirft der Hausdetektiv einen Musiker raus, der es etwas übertreibt und der posaunend in seiner satingelben Nachtwäsche durch seine Etage zieht. Kurze Zeit später ist der tot und offenbar soll da jemand ein Mord untergeschoben werden - zum Glück hat der nun entlassende Hausdetektiv alle Zeit der Welt zu ermitteln ...

Funfact: Es wird einmal auf das andere Buch "König in Gelb" verwiesen, wobei das Buch den Titel nur im Deutschen trägt, da es quasi ein Drittel des Originalwerks ist.

(https://cache.willhaben.at/mmo/0/290/652/410_-1034694250.jpg)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Niniane am 16.02.2019 | 11:11
Ich lese zwar momentan recht viel, aber die Idee mit den "ungelesenen Büchern" war nicht so gut. Einige davon habe ich nämlich nach 20 Seiten aussortiert, und außerdem kriege ich dauernd was ausgeliehen oder neu. Ich gucke mal, ob ich nicht doch eine der Listen nehme und meine bisher gelesenen Bücher da rein passen. Ansonsten lese ich einfach mehr :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 16.02.2019 | 23:20
9. Ein Buch mit einem ausgestorbenen oder erfundenen Wesen - Fantasy Age Bestarium (9/25)

Da ich es gerade rezensiere, passt es swie die Faust aufs Auge ...

(https://truant.com/wp-content/uploads/2018/08/FAGE-Bestiarium-Cover-256-230x300.jpg)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 17.02.2019 | 01:23
#2

Thomas Becker, Wilhelm Bleek, Tilman Mayer - Friedrich Christoph Dahlmann - ein politischer Professor im 19. Jahrhundert (https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-18813)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book set on a college or university campus)

Insgesamt ein gelungener Rundumschlag in Hinblick auf Wirken und Rezeption Dahlmanns. Besonders erfreulich ist der Dahlmann angemessene breite, fachübergreifende Ansatz des Werkes, der andeutungsweise das Problem der großen Spezialisierungen der Moderne beschreibt.

Dahlmanns Wirken wird in diverse Zusammenhänge gesetzt, die Edition ist nicht unkritisch, die Meinungen begründet und nicht zu gleichförmig.

Insgesamt ist die Qualität der Beiträge hoch, lediglich der Beitrag von Prof. Lucian Hölscher "Die Göttinger Sieben und die Entstehung der Öffentlichkeit im deutschen Vormärz" fällt hinten runter. Grund liegt in diversen faktischen Fehlern und einer allgemein schwachen Eigenkorrektur. Auch der Lektor scheint diesen Text nicht mehr bearbeitet zu haben. Überschrift und Inhalt passen nur grob zueinander. Aus meiner bescheidenen Erfahrung wirkt es so, als habe der gute Professor fast den Einsendeschluss verpasst und das wurde noch kurzfristig eingepasst. Leider ist der Beitrag dröge geschrieben, hat kaum Erkenntnisgewinn und ist eben qualitativ dem sonstigen Werk nicht angemessen, was insgesamt bedauerlich ist und stärker wirkt, weil die anderen Texte gut oder gar sehr gut sind.

In Hinblick auf Aktualität ist vor allem das Grußwort der damaligen Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze (jetzige Umweltministerin des Bundes) zu erwähnen. Dieses fasst die Bedeutung Dahlmanns und den Wunsch nach wissenschaftlicher Qualität und Reflexion in Zeiten auch universitärer Schnelllebigkeit sehr gut zusammen.

Insgesamt ist es ein kurzer und gut lesbarer Überblick über das Wirken Dahlmanns. Ich kann die Lektüre empfehlen.

7,5 von 10 Punkten
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 17.02.2019 | 20:20
#3

Martin Rackwitz - Kiel 1918 - Revolution - Aufbruch zu Demokratie und Republik (https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/1918/publikationen.php)
(aus der POPSUGAR-Challenge: A book you think should be turned into a movie)

Zuerst möchte ich beantworten, warum ich glaube, dass daraus (nicht alleine aus dem Stoff, sondern aus der Art und Weise wie der Autor dieses Thema anpackt) ein Film gemacht werden sollte. Die Heransgehensweise in der ersten Beschreibung des Aufstandes ist chronologisch, fast Bulletin-artig und da eine Betonung auf die mundpropagandistische Übertragung von Informationen und die nur schwachen Korrektive der ebenfalls ideologisch gefärbten Tageszeitungen liegen, hat sich in meinem Kopf sofort eine cineastische oder zumindest dokumentarfilmische Möglichkeit gebildet, die Atemlosigkeit und das Chaos der Tage der Revolution darzustellen. Gerade diese Wechselwirkung zwischen politischen Machtkämpfen, den Versuchen den Aufstand zu kontrollieren, der Kontrollverlust auf der Höhe des Aufstandes wäre interessant in einer hektischen wie filmischen Aufarbeitung. Dem Autor gelingt es, dieses hektische Gefühl, die Überforderung aller Beteiligten (von den Reichsgranden bis zu den Arbeitern), die Ziellosigkeit, das Überbordende und deswegen auch irgendwann Scheiternde einzufangen.

Rackwitz macht das geschickt, dass er erst den Rahmen steckt, aus dem das Chaos entspringt, dann einen das Chaos chronologisch erleben und teils miterleben lässt (eben nicht durch schwere Beschreibung, sondern durch den Bulletin-artigen Stil), und abschließend in den nächsten Parts diese chronologische Abfolge aufarbeitet und die Folgen daraus beobachtet und beschreibt.

Rackwitz macht sich auch die Mühe, die unterschiedlichen Positionen darzustellen, beachtet die Grundzüge der Quellenkritik und wägt die jeweiligen Positionen gegeneinander ab. Es ist kurzweilig und gut geschrieben, hat genügend Tiefe, um sich wissenschaftlich streiten zu können (wenn man will) und ist trotzdem geschlossen genug, um einfach durchgelesen zu werden.

Es ist also sowohl in seiner Konzeption, in seiner Umsetzung und in seinen Details ein stimmiges Werk. Und es ist auch politisch gefärbt, woraus der Autor keinen Hehl macht. Es ist demokratisch zu lesen. Auf eine sehr angenehme Art und Weise. Der Autor ist aber nicht nur lobpreisend, sondern auch warnend genug. Deutet gerade im Bereich derartige Umschwünge die Schwierigkeiten an; ja, implizit geht er sogar weiter.

Ohne zu weit ins Detail zu gehen: Ich war von dem Werk recht angetan.

8,5 von 10 Punkten
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 19.02.2019 | 01:24
#4
Stephen King: Gwendys Wunschkasten
(Zählt für: 25 Bücher lesen (4/25), Popsugar (3): A book with a two-word-title)

Ich hab früher wahnsinnig gern King gelesen, irgendwo ab Love ging es dann abwärts zwischen ihm und mir. Ich mag diesen veränderten Stil, der mehr Drama als Übernatürliches enthält, nicht mehr so gern, auch wenn ich nach wie vor Fan der Figurenzeichnungen bin. 2018 war das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe, eines von King (Sleeping Beauties) und auch die beiden anderen Titel, die ich 2018 las, haben mich nicht vom Hocker gehauen. Am ehesten noch seine Kurzgeschichtensammlung Basar der bösen Träume, das aber eher aus Sicht einer Geriatrie-Krankenschwester als Leserin anstatt als Mystery-/Horror-Fan, auch wenn das böse klingt.

Bei Gwendys Wunschkasten war es auch wieder so ein ... meeh. Das ist ein wirklich dünnes Büchlein mit 128 Seiten, und es wurde wohl auch nicht allein verfasst, sondern auch von Richard Chizmar. Aber selbst wenn ich diese beiden Punkte im Hinterkopf behalte: aus der Geschichte hätte man SO viel mehr machen können. So ist sie irgendwie - passend zur Seitenzahl - nix Halbes und nix Ganzes.

#5
Dan Wells: Bluescreen (Mirador #1)
(Zählt für: 25 Bücher lesen (5/25), Popsugar (4): A book revolving around a puzzle or game)

Ich hab damals Wells' Ich bin kein Serienkiller-Debüt als Neuerscheinung gelesen. War ganz nett, aber für mich nicht sooo toll, sodass ich die Reihe nicht mehr weiter verfolgt habe. Über seine neueste Reihe Mirador bin ich nun zufällig gestolpert - und ich finds bislang echt toll!

Zentrale Figur ist Marisa, die im Los Angeles 2050 in Mirador, das mittlerweile Teil von LA ist, lebt. Quasi jeder in dieser Zukunft hat ein Djinni implantiert, mit dem man alles online erledigt. Als eine Freundin von Marisa eine digitale Droge namens Bluescreen nutzt, wird schnell klar, dass mehr hinter der Droge steckt. Und um ihrer Freundin zu helfen, muss Marisa rausfinden, was genau das ist.

Das Setting ist extrem shadowrunnig, wenn auch mit dem Fokus eines Jugendbuches. Zugleich gibt es aber zwischenmenschliche Interessen, aber nicht diesen Schnulzkram, der mir bei Jugendbuchtrilogien/-reihen seit 10 Jahren etwa so unfassbar auf den Zeiger geht.

Ließ sich sehr schnell und fluffig lesen, war spannend und entspannend zugleich, hat mir einfach echt Spaß gemacht.  :)

Entsprechend hab ich mit dem 2. Band jetzt direkt schon angefangen. In dem steht eher ein Spiel im Fokus als hier, aber letztlich gilt das wohl für alle 3 Bücher, darum hab ich das erste schon mal für Popsugar gezählt.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 20.02.2019 | 08:31
#6
Dan Wells: Overworld (Mirador #2)
(Zählt für: 25 Bücher lesen (6/25), Popsugar (4): A book revolving around a puzzle or game)

Naaa, bahnt sich da ein kleiner Hype bei mir an? Jepp, definitiv.
Ich hab das zweite Buch der Reihe tatsächlich bereits verschlungen und bin immer noch begeistert.

Wie schon angeteasert steht das Spiel Overworld in diesem Band mehr im Fokus, immerhin geht es unter anderem um ein besonderes Turnier, das Marisas Team "Cherry Dogs" einiges an Bekanntheit und Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Overworld ist ein virtuelles Spiel, das uns bekannten Spielchen gar nicht mal so unähnlich ist.  ;) Im Kern geht es hierbei um 2 Teams, die gegeneinander im Capture-the-Flag antreten auf verschiedenen Maps, dabei noch Münzen für Setverbesserungen sammeln können usw. Hier spielt natürlich alles komplett in der VR.

Davon abgesehen werden einige Stränge und Charaktere weiter vertieft (Familie, Freunde usw.) und neue kommen hinzu.

Was ich so bemerkenswert finde an der Reihe sind die vielen kleinen Ideen, die ich eben so herrlich ins Near Future-Setting integriert finde.
Das ist so eine Reihe, die durchaus auch ihre Logiklöcher hat, über die ich aber einfach gerne hinweg sehe, weil ich den Rest so lebendig und spaßig finde.
Beispiel für ein Logikloch: Einer der Charaktere filmt ihr komplettes Leben bzw. streamt es live als Vidcast. Auch wenn hierbei diverse Male darauf verwiesen wird, dass die Figuren bei brisanten Themen auf private Nachrichten wechseln, die entsprechend nicht gestreamt werden, ist das insgesamt nicht ganz so schlüssig.

Herrlich fand ich hier auch, dass sich die Mädels des Teams (ja, mir ist jetzt erst bewusst aufgefallen, dass die Hauptfiguren alle weiblich sind; männliche Charaktere gibt es auch, aber eben nicht als Hauptfiguren) zum Beispiel erstmals live treffen statt in der VR. Die "Probleme", die man dabei so mitverfolgen kann, halte ich geradezu für klassisch - und sind hier wirklich toll umgesetzt.

Ich freu mich auf Teil 3!
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 27.02.2019 | 17:18
#7
Dan Wells: Active Memory (Mirador #3)
(Zählt für: 25 Bücher lesen (7/25), Popsugar (5): A book that's published in 2019)

Ganz frisch erschienen (im Deutschen) der dritte und scheinbar auch letzte (?) Teil der Mirador-Reihe, in dem es diesmal in erster Linie und fast ausschließlich um Marisas Vergangenheit geht. Genauer gesagt geht es um das Geheimnis des Autounfalls, als sie 2 Jahre alt war, und seit dem sie eine Armprothese hat.

Thematisch wagt sich Dan hier im Rahmen der Reihe in ganz andere Gefilde als bislang in der Reihe (wenn auch eher Bekanntes für Near future-Leser*innen an sich), und mir hat es gefallen. Ein bisschen seltsam finde ich, dass dieser Teil in manchen Beschreibungen echt brutal ist, bei anderen wieder sehr jugendbuchartig. Und trotz des interessanten und spannenden Themas an sich gab es hier für mich auch die eine oder andere Länge.

Insgesamt mag ich die Reihe aber wirklich gern. Hat Spaß gemacht, sie zu lesen.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 3.03.2019 | 12:57
#7
Jonathan Stroud - Bartimäus. Das Amulett von Samarkand (https://www.bartimaeus.de/bartimaeus.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch um politische Intrigen/Spionage)

Nathanael, ein sehr begabter junger Zauberlehrling, will sich, enttäuscht von seinem Meister Underwood, der ihm nicht zur Seite stand, rächen - an Simon Lovelace, der es wagte, ihn zu demütigen. Dazu zwingt er den Dschinn Bartimäus in seine Dienste und lässt ihn das Amulett von Samarkand stehlen, das sich in Lovelace' Besitz befindet. Der aus kindlicher Wut durchgeführte Diebstahl wirbelt jedoch sehr viel mehr Dreck auf, als Nathanel abschätzen konnte. Plötzlich stecken er und Bartimäus mittendrin in den politischen Intrigen der Londoner Zauberschaft. Können sie die großangelegte Verschwörung gegen den Premierminister vereiteln ohne dass es sie selbst den Kopf kostet?

Ich hab das Buch vor einigen Jahren schonmal gelesen, hatte aber ganz vergessen, wie gut ich es fand! Die spitzzüngigen Bemerkungen und eitlen Selbstbeweihräucherungen, mit denen Bartimäus die Handlung ausschmückt (und die immer mal wieder im Kontrast zu dem stehen, was tatsächlich passiert und gesagt wird), sind überaus vergnüglich zu lesen. Nathanel wird einfühlsam beschrieben als begabter Jungmagier, der sich im Grunde jedoch vor allem nach Zuneigung und Anerkennung sehnt. Darin, dass ihm seine wenig durchdachten Rachepläne zwar das eine bringen, ihn aber des anderen berauben, und ihm so trotz der letztendlich besseren Ausbildungschancen die Chance auf emotionale Weiterentwicklung genommen wird, liegt der leise melancholische Ton begründet, der unter all der witzigen, spannenden und flott beschriebenen Handlung immer wieder durchklingt.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 4.03.2019 | 17:56
#8
Ayun Halliday/Paul Hoppe - Peanut oder die Sache mit der Erdnussallergie (https://www.amazon.de/Peanut-Oder-die-Sache-Erdnussallergie/dp/3957983037)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Sadie täuscht eine Erdnussallergie vor, um sich interessanter zu machen und an der neuen Schule besser Anschluss zu finden. Die super Idee läuft leider schnell aus dem Ruder und Sadie muss sich richtig ins Zeug legen, um die Lüge aufrecht erhalten zu können. Was, wenn ihre neue Clique dahinterkommt? Oder ihre Mutter? Oder ihr Freund?

Die Graphic Novel liest sich ruckzuck durch. Ich hab sie in etwa einer Stunde Wartezeit in der Stadtbibliothek gelesen. Geschichte war ok, wenn auch etwas vorhersehbar. Ich hätte mir irgendwie mehr Vernunft von Sadies Seite gewünscht. Aber das ist wohl auch die Moral von der Geschichte - ehrlich währt am längsten und so.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 4.03.2019 | 18:02
10. Ein Buch, das aus der Perspektive mehrerer Personen erzählt wird - "Nein, Torben-Jasper, du hast keinen Telefonjoker." - Untertitel: Referendare erzählen vom täglichen Klassenkampf
(10/25)

In zwei Tagen weggesnackt.

Rund dreieinhalb Dutzend Anekdoten von fast ebensoviel Referendaren über Schüler, Mentoren und Mit-Referendaren.

(https://imageservice.azureedge.net/api/getimage?productId=12796403&width=180)

Ich mag diese Art Bücher sehr ... Danke an meine Schwester für das Weihnachtsgeschenk.

Und allgemein: 10 Bücher im Januar. Yesses!
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 6.03.2019 | 21:14
11. Ein Buch mit einer Frage im Titel - Warum ist E=mc² ? von Brian Cox und Jeff Forshaw

Im Spektrum der Wissenschaft auf "Was wiegt das Weltall?" gestoßen, welches 30 Euro kostet. Dieses vom selben Autorenduo gab es auch als Taschenbuch - und klang auch sehr interessant.

(https://www.humanitas-versand.de/$WS/humanitas/websale8_shop-humanitas/produkte/medien/bilder/normal/6202278.jpg)

Als Physik-Leistungskursler und Ingenieur bin ich nicht unbedingt der Laie, der davon angesprochen werden soll, aber auch nicht der Vollblutphysiker. Außerdem hab ich mir anschaulichere Erklärungen für Schüler erhofft, die von mir Physik bekommen. Kurzum, das ist erfüllt.

Wer schon immer mal die Relativitätstheorie verstehen wollte, findet hier ein gutes Buch mit wirklich anschaulichen, verständlichen Erklärungen.

Zwei kleine Geschichten aus dem Buch. Im Experiment gelingt es, Myonen zu erzeugen, die wir 60 µs beobachten können, die mit 99,94% der Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind, obwohl ihre Lebenszeit nur 2,2 µs beträgt. Die Antwort nach der Relativitätstheorie ist einfach: Wären wir ein mitfliegender Beobachter würden für uns auch nur 2,2 µs vergehen, frei nach y=1/Wurzel(1²-(v²/c²)) ergibt sich eine Zeitverzögerung vom Faktor 29. Faszinierend. So wäre man in SF-Filmen womöglich "schnell" irgendwo da, aber für den zurückgelassenen würde wesentlich mehr Zeit vergehen.

Im Folgenden wird das vierdimensionale Konzept der Raumzeit eingeführt, wo sowohl das Myon als auch der außenstehende Betrachter den selben Betragsvektor haben.

Zweitens klingt das so, als würde es uns nicht betreffen, tatsächlich erreichen GPS-Satelliten schon Geschwindigkeiten, wo es relevant wird. Diese würden nämlich pro Tag 38 µs verlieren - was nicht viel klingt, aber eine µs hat eine Genauigkeit von 30 Zentimetern. Daher haben GPS-Satelliten Uhren, die pro Tag 38 µs weniger schlagen.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 7.03.2019 | 10:23
#9
Nikolai Gogol - Der Mantel (Russisch/Deutsch) (https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord&currentResultId=%22reclam%22+and+%22gogol%22+and+%22der%22+and+%22mantel%22%26any&currentPosition=17)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das (in seinem Land) als Klassiker der Literatur gilt)

Akakij Akakiewitsch ist ein recht unwichtiger Büroangestellter (Titularrat), dessen (Lebens-)Aufgabe es ist, Dokumente abzuschreiben. Sein ruhiges Dasein kommt völlig aus dem Lot, als er sich einen neuen Mantel kaufen muss. Monatelang spart er sich das gute Stück vom Munde ab. Als stolzer Besitzer eines brandneuen Mantels steht Akakij zum ersten Mal im Leben im Mittelpunkt und wird er im Büro und von Vorgesetzten gefeiert. Doch als ihm kurz darauf der Mantel gestohlen wird, hilft ihm niemand, was schlimme Folgen hat.

Ich hab eine steinalte Ausgabe dieser Erzählung mal irgendwann geschenkt bekommen. War tatsächlich ganz nett, auch wenn es mir immer schwerfällt, Vergnügen an Büchern zu finden, in denen mir sämtliche Figuren unsympathisch sind. Die grotesken Beschreibungen machen dennoch Laune. Hinten im Buch folgen noch ein Interpretationsansatz und eine Einordnung der Erzählung in Gogols Gesamtwerk.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 7.03.2019 | 18:05
12. Ein Buch, das du 2018 schon lesen wolltest - Der Schatten des Dämonenfürsten (12/25 aus der Pop Sugar Challenge)

Tolles Rollenspiel, freu mich schon auf Spielpraxis ...

(https://i.ytimg.com/vi/htm0H5VkkjQ/hqdefault.jpg)

Meine Rezi (mit Würfelheld) -> https://wuerfelheld.wordpress.com/2019/03/05/rezension-der-schatten-des-daemonenfuersten-rollenspiel-fantasy/
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 9.03.2019 | 16:22
Huhn war krank und hat viel gelesen:

#10
Marie Kondo - Magic Cleaning. Wie richtiges Aufräumen ihr Leben verändert (https://utopia.de/ratgeber/minimalismus-marie-kondo-magic-cleaning/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Marie Kondo stellt ihre Aufräumtechnik vor. Aufräumen wird dabei nicht als immer wiederkehrender, endloser Prozess verstanden, sondern als einmaliges, dafür aber sehr gründliches "Fest", dem grundlegende Überlegungen vorausgehen und Verhaltensänderungen folgen. Die eigene Wohnung aufzuräumen bedeutet, sich darüber klarzuwerden, was einem selbst wirklich wichtig ist und so die Wohnung und das Leben so zu gestalten, dass das eigene Glück im Fokus steht. Wenn das gelungen ist, können wir uns mit dem befassen, was uns am Herzen liegt, statt pausenlos Berge an Ballast zu verwalten, die uns zu ersticken drohen.

Ich fand das Buch... durchwachsen.

Einerseits sind viele wirklich hilfreiche und sehr praktische Tipps dabei. Kondo schwört nicht auf irgendwelche teuren Helferlein oder Geheimrezepte sondern geht davon aus, dass der erste Schritt ist, die Wohnung gründlich und mit System zu entrümpeln bevor dann den übriggebliebenen Dingen feste Plätze zugewiesen werden. Und die Idee, dass es nicht sinnvoll ist, sich die Wohnung zuzurümpeln und wir viel von dem, was wir besitzen, eigentlich nicht brauchen, ist auch nachvollziehbar. Fand ich gut und ich sehe, warum das Buch viele anspricht, zumal es sehr leicht lesbar ist.

Auf der anderen Seite fand ich die vielen Wiederholungen nervig. Das 200-seitige Buch hätte locker auf ein Zentel gekürzt werden können, im Ernst. Zudem gingen Kondos Beispiele an vielen Punkten völlig an meiner Lebenswirklichkeit vorbei. Sie vertritt ein Frauenbild, das in den 50er-Jahren vielleicht mal modern war und neigt zu Verallgemeinerungen und aus der Luft gegriffenen Behauptungen, was mich ziemlich störte.

Allgemein ist mir nach Lektüre dieses Buches die Autorin fürchterlich unsympathisch. Sie scheint einen krankhaften Aufräumfimmel zu haben und hat offenbar ein Sozialproblem (schon in der Grundschule räumte sie lieber den Putzschrank auf, als mit anderen Kindern auf dem Hof zu spielen). Sie hat (zumindest liest sich das Buch so) keinerlei Hobbys und Interessen. Ich habe nichts gegen die freie Entscheidung, als Frau zuhause Carearbeiten zu leisten. Aber jede Frau, die ich kenne, wirklich jede, hat daneben eigene Interessen - seien es Bastelarbeiten, Gemeindeengagement, Musizieren, Reiten... IRGENDWAS!!! Wenn neben dem Dasein als Abziehbild aus der Frauenzeitschrift so gar keine Persönlichkeit steht... ähm... dann find ich das bedenklich. Noch nie habe ich ein Buch über eine derart langweilige Person gelesen.

Zusätzlich fand ich diesen Ratgebersprech echt ätzend. Mag ja sein, dass es sehr befreiend sein kann, sich und sein Leben mal gründlich zu entrümpeln... aber es wird sicher nicht dazu führen, dass ich plötzlich mehr Kunden als Freiberuflerin habe oder mein Sex besser wird oder was weiß ich, was da nicht das Blaue vom Himmel herunterversprochen wurde. Auch die Idee, dass alle im Haushalt plötzlich Bock aufs Aufräumen bekommen, nur weil ich gerade aufräume, ist bestenfalls naiv. Und das Versprechen, dass die Wohnung niiiieeee wieder unordentlich wird, wenn nur mit der KonMari-Methode aufgeräumt worden sei... naja, das halte ich für Stuss. Es basiert vor allem auf dem gar grandiosen Tipp, es sollten doch einfach benutzte Dinge immer wieder an ihren Platz zurückgeräumt werden. Na ach!  ::)

Besonders unangenehm fand ich auch ihre Liebe zum Wegwerfen. Es widerstrebt mir zutiefst, Dinge, die noch völlig ok sind, einfach wegzuwerfen. Warum nicht verschenken, spenden oder irgendwie verwerten? Oder zumindest zunächst alles andere versuchen und Wegwerfen dann als letzte Lösung betrachten? Ja, dadurch dauert das Aufräumen natürlich länger. Aber alleine schon der Umwelt zuliebe sollte diese Hürde genommen werden. Diese Wegwerfmanie nervt total. Daraus noch stolz ne Methode zu machen, find ich echt abartig. Da hilft es auch nicht, wenn ich mir einrede, dass dieses nie getragene T-Shirt froh darüber sei, in die Freiheit entlassen zu werden. Am Ende habe ich ein gutes T-Shirt einfach auf den Müll geschmissen, für das irgendwo in Pakistan oder was ne unterbezahlte Näherin Lungenprobleme bekam.

Kondos Personifizierung von Gegenständen fand ich allgemein sonderbar. Klar, ich hab auch ein paar Gegenstände, die mir sehr am Herzen liegen. Aber ich möchte mich nicht jeden Tag bei meinem Rucksack bedanken, dass er meinen Kram getragen hat. Ich hab mich irgendwann gefragt, ob Kondo ihren Mitmenschen nur halb so viel Respekt wie ihrer Handtasche entgegenbringt. Aus dem Buch klang eher das Gegenteil heraus. Häufig spricht sie von oben herab auf überheblich-bemutternde Weise über (angebliche) Klientinnen, denen sie und ihre Methode quasi das Leben rettete, indem sie ihnen die Augen öffnete und sie auf den rechten Weg lenkte.

Alles in allem: Als reiner Ratgeber zum Aufräumen ist es tatsächlich ein ganz guter Steinbruch, aber da reicht es im Grunde auch, Kondos Website zu besuchen und sich auf Youtube drei Videos mit ihr anzuschauen. Das Ganze Drumherum und Kondos Weltbild waren für mich echt unterträglich. Ich bin froh, das Machwerk im Sommer an meine Mutter loszuwerden (die damit als alte Feministin vermutlich stinkwütend den Ofen füttern wird und so ihr privates Glück findet).  ~;D

#11
Holly Black - Der Prinz der Elfen (https://www.jugendbuch-couch.de/titel/1599-der-prinz-der-elfen/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Fairfold ist ein besonderer Ort. Das Elfenreich ist hier näher als anderswo und die Bevölkerung von Fairfold weiß das und hat sich damit arrangiert. Jedes Kind weiß, dass Socken zu Vollmond auf links getragen werden müssen und dass es gut ist, einen Talisman aus dem Holz bestimmter Bäume und die Taschen voller Hafermehl zu haben. Morgens werden Schälchen mit Milch herausgestellt. Eine gewissen Normalität hat sich im Umgang mit dem kleinen Volk eingespielt. Die Dorfjugend feiert Partys im Wald, wo der gehörnte Junge seit Generationen in seinem gläsernen Sarg schläft und ab und an verschwindet ein Tourist, der die Feen unterschätzte. Letzteres würde den Einheimischen nie passieren. Alle wissen, dass es bestimmte, wichtige Verhaltensregeln gibt. Die allerwichtigste: Keinen Handel schließen! Diese letzte, wichtige Regel hat Hazel vor vielen Jahren gebrochen. Bislang scheint nichts passiert zu sein, aber dann ist der Sarg im Wald zersplittert, der gehörnte Prinz fort und das Ungeheuer des Erlkönigs beginnt, Menschen ins Elend zu stürzen. Können Hazel, die so gern ein Ritter wäre, ihr Bruder Ben, der gern kein Musiker wäre und Jack, der gern ein normaler Mensch wäre, Fairfold retten ohne dabei sich selbst zu verlieren?

Ein richtig tolles Buch, nicht nur für Hühner wie mich, die auf Romanzen stehen! Ich hatte sofort einen Draht zu den Hauptfiguren und habe mit ihnen gefiebert und gefühlt. Obwohl stellenweise recht melancholisch rutscht das Buch nie ins Selbstmitleidige ab. Insbesondere Hazel ist eine Person, die nach vorne schaut und das beste aus ihrer jeweiligen Situation machen will. Sie ist geradeheraus, sowas schätze ich sehr. Die Handlung ist solide und schön erzählt. Die große Stärke des Buches ist die Darstellung des kleinen Volkes und der Menschen von Fairfold, die neben ihnen zu leben wissen, in einer merkwürdigen Mischung aus Akzeptanz und Ignoranz. Holly Black wurde mir als Inspirationsquelle für Changeling: the Lost empfohlen und nicht nur dafür würde ich sie jederzeit weiterempfehlen. Zum Glück hat sie noch einige andere Bücher geschrieben, denn ich fürchte, ich muss die jetzt leider suchten. O___O

Einziges Manko: Das Cover dieser Buchausgabe ist schlimm. Ich hätte es nie geliehen, wenn mir die Autorin nicht so warm empfohlen und von einem anderen Roman in guter Erinnerung geblieben wäre. Freunde haben mich dafür ausgelacht, was ich für nen Schund lesen würde. Sieht aus wie die Elfenvariante eines Bergdoktorromans. Wer tut sowas?  ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 9.03.2019 | 16:30
#10
Marie Kondo - Magic Cleaning. Wie richtiges Aufräumen ihr Leben verändert (https://utopia.de/ratgeber/minimalismus-marie-kondo-magic-cleaning/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)
Rezension
Huhn, ich liebe dich. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 14.03.2019 | 19:49
Ich habe gerade auf Goodreads eine Rezi für "Odyssey - The Complete Game Master's Guide to Campaign Management (https://www.goodreads.com/book/show/18758725-odyssey)" geschrieben, und da das ja hier im Forum auch relevant ist, gebe ich die einfach mal wieder:

Zitat
I have mixed emotions about the book.

On one hand, the authors make a structured attempt (and I like structure in books like this) to cover all aspects of campaign management. And some of the chapters really contain good ideas (in that respect, I like the first half of the book a lot better than the second). On the other hand, we also find a lot of statements that are plain obvious (in that respect, I didn't really gain anything from the chapters about ending a campaign).

And then there's one personal thing: The book kept reminding me of why I sometimes hate to be a GM. This is dramatically exemplified by the final recommendation of the whole text: when the campaign is successfully finished, the GM should throw a party for the players. And I found myself almost shouting: WHY? If the players happen to have this perfect GM as described in the book, they should bloody well throw a party for HIM!

Why am I telling you this? Because the "party for the players" idea wraps up the mentality that is behind the whole book: It takes the approach that EVERYTHING happening in the group is purely the GMs responsibility and should be managed by him/her. Which is indeed the reality in many groups, but shouldn't be.

When reading the book (especially the sections about "people management"), I repeatedly found myself thinking: "I am playing with adults, I shouldn't have to do this." And then I thought of all the occasions where these situations actually occured, and of course people were NOT behaving like adults, and nobody but the GM would feel obliged to do anything about it. But that doesn't make it right.

Thus, I would have appreciated an approach where delegation of responsibilities is also part of the management. Here, parts of the book felt like "What else could the GM do so the players don't have to do anything for the game?" And that was increasingly getting on my nerves and reduced my enjoyment of an otherwise nice treatment of the topic.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 20.03.2019 | 11:57
Für alle, die jetzt noch einsteigen wollen und alle, die auf der Suche nach Inspiration für die Leseliste sind: In der Woche vom 24. März beginnt die Indiebookchallenge (https://www.indiebookday.de/indiebookchallenge/)! Voraussetzung: Jedes gelesene Buch muss aus einem kleinen, unabhängigen Verlag stammen.

Daneben findet am 30. März der Indiebookday  (https://www.indiebookday.de/)statt:
Zitat
Geht am 30.03.2019 in einen Buchladen Eurer Wahl und kauft Euch ein Buch. Irgendeines, das Ihr sowieso gerade haben möchtet (oder das erste zur Teilnahme an der #Indiebookchallenge). Wichtig ist nur: Es sollte aus einem unabhängigen/kleinen/Indie-Verlag stammen.
Danach postet Ihr ein Foto des Covers, des Buches, oder Euch mit dem Buch (oder wie Ihr möchtet) in einem sozialen Netzwerk (Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat) oder einem Blog Eurer Wahl mit "#indiebookday". Wenn Ihr die Aktion gut findet, erzählt davon.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 25.03.2019 | 12:57
#3
Ich fürchte ich lese "zuviel" und poste zu wenig. :-[
Derzeit stehe ich bei 55 Büchern, schaffe es aber nicht meine Level (mit je 12 Büchern) der Reihe nach zu erledigen, wie ich mir das eigentlich vorgenommen hatte. Daher lasse ich das größtenteils. Allerdings habe ich inzwischen die Tanelorn-Challenge einfach als Level 6 und 7 in die Gesamtchallenge integriert.
Unter anderem habe ich zuletzt gelesen:

Mike Ashley: Sherlock Holmes und der Fluch von Addleton (Ein Buch mit mehr als 500 Seiten):
Wer Sherlock Holmes mag sollte dieses Buch lesen.
Erstens werden hier in Original-Geschichten erwähnte, aber nicht aufgezeichnete Fälle beschrieben. Was ich eine sehr schöne Idee finde.
Zweitens ist nicht eine schlechte Geschichte dabei. Höchstens 2-3 an denen man auf hohem Niveau rummäkeln kann.
Drittens fühlen sie sich "echt" an. Das Buch hätte auch von Arthur Conan Doyle stammen können.

Eigentlich bin ich kein Fan von Kategorien die einen bestimmten Autor vorgeben. Aber in dieser Challenge hat das tatsächlich zu einer Bereicherung meines Lesestoffes geführt. Anne Rice - Hexentrilogie, John Grisham (auf den ich so gar keinen Bock hatte) hat tatsächlich eine ganz ansprechende Jugendbuchreihe geschrieben, die auch noch unser Sohn gelesen hat und
Brandon Sanderson – Elantris (Ein Buch von Brandon Sanderson):
Einst war die Stadt Elantris bewohnt von einer Art magisch begabte Übermenschen, in die sich vorher ganz gewöhnliche Leute mehr oder weniger zufällig verwandelten. Bis zu dem Tag, an dem die Verwandlung plötzlich zu ganz anderen Ergebnissen führt. Die neuen Wesen haben keine Magie mehr, seltsame verunstaltende Hautverfärbungen, sind kaum zu töten, aber Verletzungen heilen nicht mehr. Als auch Kronprinz Raoden dieses Schicksal ereilt, wird er wie alle anderen Betroffenen in Elantris eingesperrt und gilt als tot. Was seine Verlobte Sarene schon bei ihrer Ankunft im Königreich zur Witwe macht, da der bereits unterzeichnete Ehevertrag gültig ist und die Hochzeit auch bei zwischenzeitlichen Tod eines Ehepartners vorsieht. Beide sind von verschiedenen Seiten damit beschäftigt das Geheimnis von Elantris zu lösen und gleichzeitig das Land durch weitere Bedrohungen von aussen und innen zu retten (Eroberungsambitionen von Nachbarländern, ungeeigneter eigener Herrscher, jetzt auch noch ohne geeigneten Thronfolger etc.)
Die Grundidee, die Beschreibung der völlig abseitigen Gesellschaft von Elantris, die Auflösung des ganzen, alles sehr gut gemacht. Einziger Störfaktor sind streckenweise die Charaktere, die einfach zu gut, fähig, schlau usw. sind. Gerade gegen Ende führt das dazu das die Geschichte etwas zu überhastet wirkt, weil sie in ihrer maßlosen Kompetenz alles zu schnell und einfach lösen. Insgesamt aber ein durchaus lesenswertes Buch.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 25.03.2019 | 13:14
#3 - Liv
51 - Bücher gelesen, 348 Punkte
Lieblingsbuch der letzten Zeit: LEGO Chima, Löwen gegen Krokodile/Wölfe gegen Adler
Viele bunte Bilder, abgedrehte Geschichten, -aus meiner Sicht- kein Kinderbuch, das man ruhig auch als Erwachsener lesen kann, aber Hauptsache ihr gefällts.  ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 27.03.2019 | 17:26
Bisschen spät, habe den Thread gerade erst gesehen, aber: ich hatte mir für dieses Jahr 40 Bücher vorgenommen. Bin bei 11, ist also noch zu schaffen, allerdings habe ich auch vier weitere abgebrochen ... also, wenn ich's nicht schaffe sind schlechte Bücher schuld  ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 27.03.2019 | 21:33
Willkommen im Club, Ginster! Das mit den abgebrochenen Büchern kenne ich. Wobei es bei mir nichtmal unbedingt die schlechten Bücher trifft, sondern häufig auch einfach Büchern meiner Angewohnheit zum Opfer fallen, mehrere Bücher gleichzeitig lesen zu wollen. Klappt oft - aber gelegentlich liegt dann halt das ein oder andere Buch doch so lange halbgelesen herum, dass ich von vorne beginnen muss.  :-[
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 28.03.2019 | 08:34
Hihi. Das scheint noch weiter verbreitet zu sein.
In meiner Challenge kommt die Kategorie "Lies ein Buch, das du zuvor abgebrochen hast" vor. Die Challenge-Ersteller scheinen das Problem auch zu kennen. Und ich habe auch schon sofort zu Jahresanfang ein passendes Buch dafür vorgesehen gehabt.  :-[ ;D

Es ist aber auch schwer, wenn man so viele tolle interessante Bücher rumliegen hat, beim aktuellen zu bleiben wenn da gerade so eine gewisse Durststrecke aufkommt.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 28.03.2019 | 08:42
Es ist aber auch schwer, wenn man so viele tolle interessante Bücher rumliegen hat, beim aktuellen zu bleiben wenn da gerade so eine gewisse Durststrecke aufkommt.

Man könnte auch sagen: Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zuzubringen. Nicht alles, was man anfängt, erfüllt auch die Erwartungen. Ich versuche zwar tatsächlich derzeit, alles durchzulesen, was ich anfange, aber ich habe das im letzten halben Jahr auch schon ein paar Mal ziemlich bereut (weil es eben doch keine "Durststrecke" war, sondern das Buch einfach aus meiner Sicht nicht besser wurde).
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 28.03.2019 | 09:32
Man könnte auch sagen: Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zuzubringen.
Definitiv.
Glücklicherweise kommen mir eher selten wirklich schlechte Bücher unter. Eher welche, die ganz nett sind oder ganz interessant mit Schwächen, die anfangen nach 200-500 Seiten zu nerven oder in der Qualittät schwankend.

#4
Da ich derzeit krank bin ist "ganz nett" aber grad gar nicht so schlecht. Zu viel Anspruch oder Seiten sind nicht drin. Daher sind Kurzgeschichten und Jugendbücher der Renner. Gerade fertig:
John Grisham: Theo Boone und der entflohene Mörder (Ein Buch das gesellschaftskritisch ist )
Im 5. Band der Theo-Boone-Reihe wird der Fall aus dem ersten Buch, der in allen anderen Bänden immer als Nebenhandlung mitgelaufen ist wieder aufgegriffen und (fast beinahe) zu Ende gebracht. War ich am Ende des ersten/Anfang des zweiten Buches noch etwas geschockt, das das "einfach so aufhört", fand ich im Nachhinein die Idee des roten Fadens ganz gut. Ein kleiner Hinweis wäre vielleicht nett gewesen.
Warum gesellschaftskritisch? Es tauchen Themen wie Todesstrafe, illegale Einwanderer, Rassismus, der (hier manchmal etwas rüde) Umgang mit Zeugen vor Gericht, Obdachlosigkeit auf. Teils nur kurz angerissen, unterschwellig. Teils deutlich, wenn auch recht neutral behandelt. Teils aber unmißverständlich, das da etwas schiefläuft. Immer aber als Denkanstoß, zumindest wenn man sich mit dem entsprechendem Thema nicht sowieso schon auseinandergesetzt hat.

Fast fertig (das zählt schon so gut wie  ;)):
Jim Butcher: Fallstudien (Das neueste Buch einer Serie, die du begonnen, aber noch nicht abgeschlossen hast )
Fallstudien ist zwar kein regulärer Band, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten im Dresden-Files-Universum (Die dunklen Fälle des Harry Dresden), aber ich finde das zählt auch.
Außerdem bin ich der Meinung Jim Butcher kann Kurzgeschichten besser als ganze Bücher. Hier haben wir einen bunten Stauß davon. Immer mit einer kleinen Einführung, wo die Geschichte zeitlich einzuordnen ist, oft auch ein paar Worte zur Entstehung. Von vor der Serie bis in neuere Zeiten, über Harry, über x-verschiedene andere Charaktere der Serie (als Hauptfigur), mal witzig, mal ernst oder beides, immer unterhaltsam. Empfehlenswert, aber man sollte mit der Reihe schon vertraut sein, als Einstieg taugt es nicht.

Damit bin ich bei Buch 58.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 28.03.2019 | 09:37
Also so richtig bereut habe ich es nie, ein Buch zu Ende gelesen zu haben. Auch wenn ich mich über einige schon etwas geärgert habe, weil sie echt nicht gut waren. Meist überwiegt aber doch der Ärger, das Buch nicht beendet zu haben (weil es mir dann ewig im Kopf rumspukt, dass ich das ja auch noch lesen wollte).

Mir fallen spontan nur wenige Bücher ein, die ich wirklich nicht weiterlesen wollte. Das eine war ein ultralangweiliges Kinderbuch meines Vaters. Irgendwas mit Steinzeitjägern. Mein Vater fand es super. Mir hat es bloß beim Einschlafen geholfen. Ein anderes war "Schuld und Sühne" von Dostojewskij. Wobei mir da gesagt wurde, dass es an der Übersetzung gelegen haben könnte. Möglicherweise versuche ich es irgendwann mit der Neuübersetzung, "Verbrechen und Strafe", die näher am Original sein soll, noch einmal.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 10.04.2019 | 06:27
#8
Stephen King: Der Outsider
(Zählt für: 25 Bücher lesen (8/25), Popsugar (6): A book about someone with a superpower)

Mein vorerst mal wieder letzter Anlauf mit Stephen King. Dieses hier hat mir aber ganz gut gefallen, auch wenn es nicht der große Wurf ist.
Typisch für King braucht das 750-Seiten-Buch ewig, um sich zu entfalten (wobei ich auch schon noch langsameres von King gelesen habe), bastelt dann eine ganz gute Geschichte, die zum Ende hin dann aber ein bisschen unbefriedigend endet.

Popsugar: "superpower" trifft es hier nicht zu 100%, aber es passt dann doch wieder irgendwie.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 19.04.2019 | 22:54
#12
Kathrin Passig, Sascha Lobo - Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin (http://prokrastination.com/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ein Ratgeber für alle, denen jegliche Selbstdisziplin fehlt und bei denen deshalb Ratschläge wie "Du musst das nur gut genug planen" oder "Dann reisst du dich halt ein bisschen am Riemen" oder auch "Hä? Wo ist denn da jetzt das Problem?" nicht weiterhelfen. LOBOs (Anhänger des "Lifestyle of Bad Organisation") wird hier endlich ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, mit Hilfe dessen sie ihre vermeintlichen Schwäche kontern oder sogar zu ihrem Vorteil nutzen können. Angefangen mit der Erkenntnis, dass Arbeit, die zu Prokrastination führt, vielleicht auch einfach scheiße ist oder einem nicht liegt und deswegen wahlweise nicht erledigt oder delegiert werden sollte (Jobwechsel können Wunder wirken). Wenn sie dann doch mal wirklich gemacht werden muss, können unter anderem Deadlines, die Zusammenarbeit mit anderen LOBOs und eine wirklich realistische Zeitplanung (die berücksichtigt, dass die Arbeit sowieso erst auf den letzten Drücker erledigt wird) helfen sowie natürlich das Runterschrauben der eigenen Ansprüche an das Arbeitsergebnis ("Für nur fünf Minuten gar nicht so schlecht."). Naja und zur Not kann man auch einfach vor der Arbeit kapitulieren und sich wortreich entschuldigen. Oder wortlos in die Karibik auswandern.  ;D

Das Buch hatte ein freundlicher Tanelorni mir empfohlen, als ich mich darüber aufgeregt habe, dass Hilfsangebote bei Arbeitsstörungen sich grundsätzlich in irgendeiner Form von Stundenplänen ergehen. Was halt nicht hilft, wenn dann die Kraft fehlt, den schön geplanten Plan auch umzusetzen (Selbstdiziplin hilft offenkundig nicht gegen einen Mangel an Selbstdisziplin :think:). Das Buch las sich tatsächlich überaus vergnüglich. Ich habe viel gelacht und das Lesen auch nicht vor mir hergeschoben. :D Konkrete Hilfestellungen oder ein ultimativer Masterplan zum Umgang mit Prokrastination sind eher nicht der Fokus des Buches und einige der genannten Vorschläge sind mit einem Körnchen Salz zu lesen. Vielmehr geht es um die Rückversicherung, dass so ziemlich jeder Mensch mal Dinge vor sich herschiebt, dass das normal ist und sogar gesund sein kann. Oft geht gar nicht die Welt unter, nur weil eine bestimmte Tätigkeit verspätet oder gar nicht erledigt wurde. :o Und manch unangenehme Tätigkeit sollten auch einfach andere erledigen, die sie weniger furchtbar finden. Allein die Tatsache, dass eine Tätigkeit ein Übermaß an Selbstdisziplin erfordert, führt auf lange Sicht vermutlich zu wenig Glück und spricht nicht dafür, dass es gut ist, sie dauerhaft erledigen zu wollen. Das Buch feiert die gute Art der Prokrastination sogar. Das ist die Art, bei der mit Begeisterung Sachen gemacht werden, die wirklich Freude bereiten und das Leben bereichern - manchmal ergibt sich aus solch einer Prokrastinationstätigkeit am Ende mehr, als aus der mit Selbstdisziplin durchgewürgten Arbeit.

Ganz interessant fand ich ja, mal so nebenbei, dass dieses Buch mit seinem völlig anderen Ansatz beim Thema Aufräumen zu ganz ähnlichen Ideen wie Marie Kondo kam: Erstmal entrümpeln, dann aufräumen und bloß nicht noch mehr Regale kaufen. Unterschied war dann, dass Kondo versprach, dass hinterher die Wohnung auf immer und ewig ordentlich sei, während Passig und Lobo deprimiert die Ansicht vertreten, dass mit der Entrümpelung nur die Chance auf totales Chaos verringert würde. Und die Einstellung einer Putzhilfe empfehlen. ;D (Und bevor hier Gerüchte aufkochen - ich hab gar keine Aufräumprobleme und meine Wohnung sieht ok aus... ich les bloß gern Aufräumbücher^^)

Alles in allem ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die mit ihrem Latein und der Auswahl an handelsüblichen Tipps gegen Prokrastination am Ende sind und sich einfach mal freundlich auf die Schulter klopfen lassen und Alternativen zum Durchbeissen aufzeigen lassen möchten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 22.04.2019 | 22:53
#13
Cardon Wârtain - Welt der Schatten: Schwert und Mistelzweig (Zeitensprung Bd. 2) (http://)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das von einem Autor unter Pseudonym/anderem Namen geschrieben wurde (?))

Etwas längere Review weil VtM und so.

Inhalt
Welf Gisbert, ein Vampir vom Clan der Rosen und der Vampirjäger Jacint fühlen sich auf unerklärliche Weise zueinander hingezogen. Um ihre eigentlich undenkbare Liebe möglich zu machen, verkauft Welf dem Prinzen der Domäne den Jäger als einzigartige Waffe im Kampf gegen den Sabbat. Schneller als Welf sich versieht ist er daraufhin seinen geruhsamen Job als Sekretär los und wird nun für die Dornen, eine geheime Clansorganisation, gemeinsam mit Jacint in den Kampf geschickt. Die Undercoveraktion gerät recht bald aus dem Ruder und plötzlich ist zwar der Prinz Welf wohlgesinnt, dafür aber der Sabbat hinter ihm her. Immerhin entdeckt Welf, dass in ihm doch mehr steckt als ein mittelmäßiger Kunstmakler. Und auch der Jäger Jacint hat einige Überraschungen zu bieten. Ob das ausreichen wird, dem Sabbat Einhalt zu gebieten? Und bleibt bei all dem Stress noch Zeit für eine vernünftige Beziehung mit Zukunft?

Warum habe ich das Buch gelesen?
Ich habe das Buch gekauft und gelesen, weil sich der MAIN-Verlag, in dem es erschien, um die Übersetzung der V5 beworben hat und ich neugierig war, was sie sonst so in die Richtung verlegt haben. Im vorliegenden Roman wurden, vermutlich aus Copyright-Gründen, die Clansnamen verändert (Clan der Rosen, Clan der Gelehrten, Clan des Mondes etc.). Ansonsten spielt es aber ganz klar in der oWoD mit ihrer politischen und gesellschaftlichen Struktur und mit allen Vor- und Nachteilen, die Vampire und Jäger dort so mit sich bringen. Die ein oder andere Regel legt der Autor, wenn ich das mit meinen bescheidenen Kenntnissen der oWoD sehen kann, wohl etwas freier aus (etwa können Vampire Wein trinken, wenn sie einen Tropfen Blut beifügen, das habe ich anders kennengelernt) - aber zugunsten einer flüssigen Story sind solche Freiheiten in Ordnung. Insofern - ein WoD-Roman "mit abgefeilter Seriennummer", wie es hier im Tanelorn immer so schön heißt. Vorkenntnisse der oWoD sind definitiv fürs Verständnis von Vorteil, wenn auch nicht unbedingt notwendig.

Zur Handlung
Die Story selbst ist im Grunde okay. Die gemeinsamen Jagden der Protagonisten auf den Sabbat sind wirklich unterhaltsam und auch sonst hatte das Buch ein paar überaus vergnügliche Momente. Dass der Toreador die Rose mitten im Kampf innehält und überlegt, welche Bilder wertlos genug sind, um damit Sabbati zu bewerfen und welche er noch gewinnbringend versteigern kann, fängt den Clan für mich wirklich schön ein. Auch die Szene, in der der Jäger Jacint fassungslos feststellen muss, dass gar nicht alle Vampire geschickte Kampfmaschinen sind, sondern im Gegenteil sein Freund Welf recht zart besaitet und im Kampf völlig unerfahren ist ("Ich kann das vielleicht gar nicht?!"), war wirklich witzig.

Im Verlauf der Handlung waren mir einige Entscheidungen sowohl der Protagonisten als auch einiger NSC und insbesondere des Prinzen aber nicht so ganz schlüssig. Jaaaa, Welf und Jacint müssen untertauchen. Aber wieso sie das unbedingt in einem teuren Wellnesshotel tun müssen, erschloss sich mir nicht so recht, auch wenn Welf es etwas fadenscheinig zu begründen versucht. Wieso der Prinz ihnen das auch noch bezahlt, erschließt sich mir noch viel weniger. Der Prinz kommt insgesamt ein wenig dümmlich rüber für meinen Geschmack. Ich meine, der fragt nicht nach, wie ein kleiner Sekretär plötzlich zu Verbindungen zu einem berüchtigten Vampirjäger kommt? Und er nutzt diese Verbindungen nicht aus, um mehr über die Geheimnisse der Jäger zu erfahren? Er braucht das halbe Buch, um von der Beziehung zwischen Welf und Jacint auch nur zu ahnen? Er erhebt ohne jede Not Welf in den Stand eines Ancilla - was weder Welf noch ihm irgendeinen Vorteil zu bringen scheint, weil die Erhebung geheim bleiben soll. Und er nutzt es nicht zu seinem Vorteil, dass Welf nach der scheinbar gescheiterten Undercovermission reumütig vor ihm steht. Ich an Stelle des Prinzen hätte Welf ja in dem Glauben gelassen, dass er es voll verbockt habe und hätte weitere kostenlose Dienste aus ihm rausgequetscht. Das schlichte Gemüt des Prinzen wird aber ausgeglichen durch den ebenso dümmlichen Welf, der eine geheime Erhebung zum Ancilla, die ihm außer einem warmen Händedruck keinerlei Vorteil zu bringen verspricht, ehrlich als eine tolle Belohnung empfindet.  ::) Insgesamt erschloss sich mir nicht, warum die Beziehung zwischen Welf und Jacint von niemandem ausgenutzt wurde. Ich meine hey - total verboten und außerdem für beide Seiten potentiell rufschädigend und man könnte sie total toll damit erpressen? Nicht? Na gut.

Ein fieses Plothole war auch dieses Gedankenlesen... es war mir nicht klar, wann welche der Gedanken, die Welf hat, anderen zugänglich sind. Und es war schon sehr merkwürdig, dass bei all den Gedankenleser_innen nicht eine_r darauf stieß, dass Welf dauernd an seinen Geliebten denkt.

Mein größtes Problem mit der Handlung war aber wohl vor allem, dass ihr für meinen Geschmack eine ziemlich schräge Auslegung der WoD innewohnte. Klar - Liebesgeschichten gehen immer. Aber bei VtM denke ich nicht unbedingt daran, wie ein Vampir und ein Vampirjäger wohl ihren Urlaub in einem Wellnesshotel verbringen. Oder einen neuen Wohnzimmertisch kaufen. Ich denke, hier schlugen zwei Herzen in einer Brust - einseits eben der Wunsch des Autors nach einem Vampirroman, andererseits aber auch der Wunsch nach einer realtistisch gestalteten homosexuellen (und total mundanen) Beziehung. So ganz ist ihm die Gratwanderung nicht gelungen, auch wenn die einzelnen Szenen für sich betrachtet ganz schnuffig waren.

Abseits der Handlung lässt der Autor seine Romanfiguren auch gern mal seine moralischen Grundhaltungen hinausposaunen, was in zwei echt unpassenden Szenen mündet. In einer halten diverse Hotelgäste flammende Pro-Homo-Reden. In einer anderen wird einer unter Drogen stehenden Prosituierten eine Rede über die Schlechtigkeit der Drogen gehalten. Beide Szenen waren für die Handlung völlig irrelevant und ich empfand sie als moralinsauer und unerheblich.

Woran ich insgesamt nicht so rankam, war die Unzahl an Sexszenen. Mir nicht klar, wozu sie dienen sollten. Um wirklich erotisch zu sein, waren sie zumeist zu kurz und oberflächlich abgehandelt. Aber die Handlung brachten sie auch nicht voran. Spätestens nach dem dritten oder vierten Schäferstündchen hatte ich schon begriffen, dass die beiden Protagonisten einander totaaal sexy fanden, warum das so auswalzen? Naja, vielleicht bin ich als weibliches Huhn auch einfach nicht die Zielgruppe dieses Parts der Erzählung gewesen? Mich hat insgesamt die ganze Liebesgeschichte recht kalt gelasen, weil mir irgendwie nicht so ganz klar wurde, was die beiden Protagonisten eigentlich aneinander finden, außer dass sie halt aufeinander stehen, weil sie eben aufeinander stehen. Zwar werden übernatürliche Gründe für ihre Liebe angedeutet, aber so richtig Tiefe brachte das nicht in die Beziehung und die Figuren. Insbesondere Jacint fand ich irgendwie abseits dessen, dass er Jäger und in Welf verliebt ist, recht belanglos und blass.

Zur Erzählweise
Sprachlich weiß ich das Buch nicht so recht einzuordnen. Die Story lebt definitiv vom sehr umgangssprachlichen Tonfall, in dem sie aus Sicht von Welf erzählt wird. Allerdings gab es einige Stellen, an denen für meinen Geschmack die Grenze zwischen "umgangssprachlich" und "falsch" überschritten wurde. Das geht los beim Klappentext, der von einem "innerlichen Konflikt" (statt "innerem") spricht weiter über einige Sätze im Buch, die ich mehrfach lesen musste, bis ich verstanden hatte, was sie mir sagen wollen: "Er machte schnell vor mir hin und her" (oder so ähnlich), klingt einfach nur merkwürdig - warum nicht "Er tigerte unruhig auf und ab" oder sowas?

Einige Tatsachen wurden für meinen Geschmack echt zu oft wiederholt: Andauernd wird erwähnt, dass Welf übrigens beim Clan der Rosen ist. Rosen. Eine Rose. Und er liebt Kunst, wie alle Rosen. Weil Rosen halt so sind, ne? Auch wird der Autor nicht müde zu betonen, wie unglaublich intrigant es in der Vampirwelt zuginge - aber abgesehen von ein paar bitchigen Zetereien passiert in der Richtung innerhalb des Clans eigentlich nicht viel. Etwas weniger erzählen und mehr zeigen wäre schön gewesen.

Zur Gestaltung
Die Covergestaltung gefällt mir persönlich echt gut. Und das Buch hat so nen gummierten Softcovereinband, was ich persönlich sehr mag, weil ich gern gummierte Einbände befummel. Pluspunkt!  ;D Das Format fand ich ungewöhnlich - irgendwie ein wenig breiter als normale Taschenbücher, dadurch zieht sich auch der Schriftblock etwas mehr in die Breite, woran ich mich aber recht schnell gewöhnt hatte. Zwei Überschriften werden oben von einer verzierenden Borte abgeschnitten. Keine Ahnung, ob das Absicht ist, aber es sieht komisch aus und tritt nur bei den Überschriften auf, die über zwei Zeilen reichen. Wenns Absicht war, wars keine gute Wahl - denn es sieht einfach nur aus, als wäre hier ein Bildrahmen über den Textrahmen gerutscht.

Zusammenfassung
So alles in allem war das Buch leicht lesbar und, nachdem ich mich an den recht eigenen Erzählstil gewöhnt hatte, auch ganz unterhaltsam. Der Hintergrund orientiert sich mit einigen Freiheiten klar an der oWoD, wobei die Handlung für meinen Geschmack stellenweise ziemlich weit von dem entfernt ist, was ich mit der oWoD bespielen würde. So alles in allem würde ich sagen: Das Buch war ok. Nicht so richtig gut, aber auch nicht total mies.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 24.04.2019 | 10:16
#14
Maxim Gorki - Sommergäste (https://en.wikipedia.org/wiki/Summerfolk)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Ein Haufen mittelreicher Leute langweilt sich im Sommerurlaub und erzählt sich gegenseitig, wie langweilig sie alle doch sind.

Das Heftchen ist Teil einer kleinen Reclam-Sammlung, die ich mal geschenkt bekommen habe, als wer aussortiert hat, und im Rahmen dieser Challenge will ich die Dinger endlich mal lesen (Klolektüre, hurra!). Ganz ehrlich - an das Stück kam ich nicht ran. Das Nachwort erläutert den historischen Zusammenhang (es erschien 1904, kurz vor der Revolution; die russische Intelligenz wird als "zwischen den Ständen stehend" und daher ihrer Identität unsicher dargestellt) und auch den literarischen Wert (die klassische Dramenstruktur und -handlung wird aufgebrochen zugunsten scheinbar lose zusammenhängender, kurzer Gesprächssequenzen), was mir immerhin ein wenig Verständnis für das Stück abringen konnte. Aber das Nachwort deutet auch schon an, dass dieses Stück bereits 1904 nur mit Anpassungen für Deutsche interessant war, weil wir einfach diesen sozialen Stand mit seinen Problemen so nicht hatten. Aus heutiger Sicht kommt neben dem kulturellen natürlich auch der zeitliche Abstand hinzu. Zum Lesen war es deswegen für mich wirklich schrecklich langweilig.
Interessanterweise ist das Stück gerade erst in Berlin aufgeführt worden und der Trailer der Umsetzung sah auf jeden Fall schon viel interessanter aus als das Buch sich las. Eventuell lebt das Stück auch einfach von einer gut gemachten Umsetzung und weniger von der trockenen Lektüre?
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 28.04.2019 | 19:21
#15
Jamie Delano - John Constantine. Hellblazer: Original Sins (https://hellblazer.fandom.com/wiki/Original_Sins)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das der Auftakt zu einer Reihe ist)

Der erste Sammelband mit der Geschichte des Magiers und Antihelden John Constantine im Kampf unter anderem gegen Dämonen, religiöse Fanatiker, Skinheads und sich selbst.

Gefällt mir sehr viel besser als die spätere Fortsetzung von Garth Ennis (ich werd mit Ennis einfach nicht warm). Insbesondere wirkt Constantine etwas nahbarer. Er war jetzt mehr Harry Dresden und weniger Punisher. Fand ich gut! Die Qualität der Geschichten schwankt etwas. Die über mehrere Storys aufgebaute (und offenbar auch noch nicht abgeschlossene) Handlung um die Resurrection Cursaders und die Damnation Army fand ich ziemlich gut. Mit "When Johnny comes marching home" konnte ich wenig anfangen, weil ich Geschichten um irgendwelche leidenden Vietnam-Veteranen uninteressant finde. Ist einfach nicht mein Thema. Die letzte Geschichte mit dem Swamp Thing fand ich ganz nett, habe sie aber nicht wirklich verstanden. Offenbar müsste ich hierfür die Swamp Thing-Bände gelesen haben. So fehlt mir jeglicher Hintergrund. Ich hab keine Ahnung, wer das Swamp Thing ist, was er kann, was er will und wer die weiteren Personen sind, die auftauchen. Offenbar wird das auch nicht aufgelöst - die Crossovergeschichte wird laut Internet im Swamp Thing weitergeführt und nicht bei Hellblazer. Was die ganze Geschichte zu einem recht merkwürdigen und aus dem Gesamtzusammenhang gerissenen Gastauftritt macht.

Insgesamt wars aber eine unterhaltsame Lektüre und ich freu mich auf den zweiten Band.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 1.05.2019 | 16:05
#5
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! - Ein Buch aus der „Liste der verbrannten Bücher“ https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_verbrannten_B%C3%BCcher_1933 (linzthebookworm-Challenge, ursprünglich:  Read a book on a banned book list)
Vordergründig wird die Lebens- und Liebesgeschichte der Gräfin Martha Althaus gegen Ende des 19. Jahrhunderts erzählt. Eigentlich handelt es sich um einen einzigen Aufruf zum Frieden. Aus heutiger Sicht ist es zusätzlich ein Einblick in die damalige Geschichte - von einer Zeitzeugin. Hier ist auch ganz hilfreich, dass sich Martha geordnete Niederschriften zu bestimmten vorausgegangenen Ereignissen macht, die zur momentanen Situation führten. Trotzdem habe ich mich zwischendrin immer mal ein wenig genauer über den historischen Hintergrund oder Personen informiert. Es ist halt nicht mehr 1889. Die eigentliche Zielgruppe damals war halt näher dran.  :)
Durch die altertümliche Sprache und viele lange Dialoge, eingefügten Abhandlungen, Reden, weitschweifigen Briefen etc. ist das Buch manchmal etwas anstrengend. Trotzdem ist es spannend und interessant zu lesen. Auch im Hinblick was von den Dingen die sich die Hauptfigur (und somit die Autorin) für die Zukunft erhofft, z. B. ein vereinigtes, friedliches Europa, nach gut 100 Jahren inzwischen eingetreten ist - und woran es immer noch hapert.

Zur Erholung werde ich mir nun Liz letztes Buch Thomas Schmid: Die wilden Küken, Es spukt! vornehmen. Nach meiner Vor-Leserin scheint es lustig, spannend und unterhaltsam zu sein. Zumindest hat sie es heute fast in einem Zug weggeputzt (leider mussten wir irgendwann auch einmal Mittag essen) und sich sichtlich amüsiert.

Stand somit:
Lyris 79 von 100 Büchern
Liz 55 von 100 Büchern, 370 Punkte

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 2.05.2019 | 10:01
# 12
Simon Weinert - Tassilo der Mumienabrichter

Sehr dichtes Setting. Schräg, aber nicht zu schräg. So wirkt die Stadt Elon nicht klamaukig, sondern fast schon in sich völlig logisch. Und auch der Protagonist ist zutiefst in den Denkströmen verankert. Ein (später aber wichtiger) Twist holt mich leider nicht ab, trotzdem ein tolles Buch. 8/10

#13
Gregg Hurwitz - Orphan X

Was soll man sagen? Schneller, durchdachter, moderner Agenten-Thriller. Abzug für die etwas zu langen Rückblenden im Präsens, aber das ist vielleicht etwas subjektiv. Sonst mE makellos. 9/10
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 3.05.2019 | 11:01
#14
Patrick Süskind - Das Parfum

Muss man ja nicht viel zu sagen. Hab's lange vor mir hergeschoben und jetzt im Urlaub endlich nachgeholt.

#15
Ann-Kathrin Karschnick - Jenseits der Seidenstraße


Nach "Nacht über Herathis" wollte ich nie wieder einen Splittermond-Roman lesen. Jetzt habe ich es doch getan. Immerhin war dieser etwas besser. Trotzdem habe ich mich stellenweise wirklich durchgequält.

Die Findungsphase war mir viel zu lang. Danach wurde das Ganze zu einer Achterbahnfahrt durch die Feenlande. Gefahr gebannt? Okay, nächste Station. So ging das weiter und weiter. Mir fehlten durchweg Bezüge, die die Geschichte dichter machen. Stattdessen kam dann die nächste Gefahr und die Figuren konnten es  - wieder mal! -, kaum glauben, wie verrückt doch diese Feenlande sind (nur, um dann beim nächsten verrückten Hindernis wieder komplett überrascht zu sein). Da waren durchaus gute Ideen dabei. Aber da alles nur eine lange Reihe von Stationen war, wurden diese bedeutungslos. Und der Rückweg ging dann plötzlich ganz schnell.
Auch der Spagat zwischen Todesgefahr und Witz hat für mich nicht funktioniert. Das Hin und Her von Mara war eine Katastrophe zu der leider auch keine Pointe mehr kam.

Als Inspiration für SL ist das Buch in Ordnung. Als Geschichte in sich ist das Romanwerk eher schwach, linear und die Motivationen wirken verzweifelt herbeigeschrieben.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 19.05.2019 | 12:14
#16
Gregg Hurwitz - Projekt Orphan

Zweiter Teil nach Orphan X. Beginnt enttäuschend, weil einem leider vieles einfach noch einmal erzählt wird - teilweise als Copy & Paste aus Band 1. Das geht gar nicht. Als die Geschichte dann mal ihren Lauf nimmt bin ich trotzdem angetan. Tolle Atmosphäre, toller Schauplatz. Am Ende kippt es leider etwas ab.

#17
Ward Larsen - Der perfekte Attentäter

Schwierig. Viel bodenständiger nach den Orphans, aber von äußerst schwankender Qualität. Die Recherche wirkt teilweise lückenhaft. Diese Lücken wurden mit viel Fantasie überpinselt. Bei dem Thema (Israel, Naher Osten, Terror, Verschwörung) nicht unproblematisch, wie ich finde.
Die Spannungsbögen sind mal gut, dann wieder brechen sie chronologisch völlig in sich zusammen. Erst tappt man ewig im Dunkel, dann kommt die Aufklärung als seitenlange Erzählung in Form von Gedanken einer Person daher. Außerdem viel zu häufige "Er wusste nicht warum, aber er wusste es einfach"-Momente.
Dass Frauen fast nur als Sekretärinnen, Models und Ehefrauen vorkommen, fiel mir ebenfalls negativ auf. Von der weiblichen Hauptfigur abgesehen, aber die erfüllt nahezu 1:1 das Klischee vom "Bond-Girl".
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Clawdeen am 30.05.2019 | 07:12
#9
Kai Meyer: Die Spur der Bücher

(Zählt für: 25 Bücher lesen (9/25), Popsugar (7): A book inspired by mythology, legend or folklore)

2-teiliges Prequel zur Trilogie "Seiten der Welt" *g*.
Fand es ein bisschen schwerer zu lesen als andere Bücher von Kai Meyer. Nicht vom Tempo oder dem Verständnis her, aber konnte mich lange nicht mit der Protagonistin anfreunden und hatte wenige bildliche Vorstellungen von vielen Dingen im Buch. Wurde aber im Verlauf besser.
Viktorianisches London und Büchermagie.
War ein nettes Buch, leider aber auch nicht mehr.

#10
Kai Meyer: Der Pakt der Bücher

(Zählt für: 25 Bücher lesen (10/25))

Wer A sagt, muss auch B sagen - oder so. Der zweite Band hat mir jedenfalls besser gefallen als der erste. Vielleicht, weil ich mit Personen und Setting hier schon vertrauter war?
Der Popsugar-Punkt von #9 trifft hier noch eher zu, aber ich hab ihn halt mal zu #9 gezählt.

#11
Douglas Preston: Der Krater

(Zählt für: 25 Bücher lesen (11/25))

Als Teenie fand ich diese Preston/Child-Blockbuster-Romane ziemlich cool. Das scheint sich geändert zu haben. Schon das letzte (2018) und ebenso dieses sind mir zu over the top.
Geheimnisvoller Meteoriteneinschlag mit weitreichenden Folgen und Hintergründen ... mehr kann man ohne zu spoilern kaum schreiben.
Aber natürlich geht es um das Schicksal von Einzelnen, der ganzen Welt und um die Welt rettende Helden.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 1.06.2019 | 14:16
#6
Liv hat soeben mit ihrem 60. Buch 400 Punkte erreicht.
Es handelt sich dabei um "Kirsten Vogel: Die drei !!!, Das Bienengeheimnis" Nur um auch mal die Kategorien zu nennen: Es ist ein Krimi bei dem es um Tiere geht, Mädchen die Hauptpersonen sind, die etwas Unheimliches im Wald erleben, es hat einen Titel mit Satzzeichen und eine höhere Altersempfehlung, nämlich 10-13. (Liv ist 9)
Bei mir war es schlicht: "Ein Buch das ein Tier im Titel hat", aus der Tanelorn-Challenge. Ich stehe derzeit bei 97 Büchern.
Zum Inhalt:
"Auf dem Biohof von Bauer Kronkamp werden einige Bienenvölker gestohlen. Wer will dem Bauern schaden? Umweltaktivisten und Wirtschaftsvertreter gehen wie angestochen aufeinander los. Können Kim, Franzi und Marie das Bienengeheimnis lüften?"
Das Buch ist mMn ein Highlight der Serie. Erstmal finde ich es toll, dass sich die Autorin ein aktuelles Thema vorgenommen hat. Es gibt auch durchaus Lehrreiches, was aber super verpackt ist und interessant und nicht belehrend oder langweilig rüberkommt. Die Geschichte an sich ist durchaus spannend und ein Musterbeispiel dafür, dass auch in Kinderbüchern kein Schwarz-Weiß-Denken sein muss. Die "zu erwartende" Einteilung Tierschützer, Biobauer, Imker = gut, Vertreter für Pestizide und Landwirt der diese einsetzt = böse, haut hier nicht so ganz hin. Auch wird die Frage aufgeworfen, welche Mittel für eigentlich gute Ziele eingesetzt werden dürfen, aber nicht so weit geklärt, dass der Leser nicht selbst noch nachdenken müsste.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 2.06.2019 | 15:39
Im Gegensatz zu Liv erlaube ich mir mal, bestimmte LTB mit zu meiner Challenge zu zählen. Goodreads führt die, also sind das zählbare Bücher! :)

In diesem Sinne:
#16
LTB Premium 12 - Micky Mystery ermittelt wieder (https://www.lustiges-taschenbuch.de/ausgaben/nebenreihen/premium/band-12-micky-mistery-neue-geheimnisse)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Micky sitzt immer noch in Anderville fest, wo er die Detektei seines entfleuchten Kumpels Sonny übernommen hat. Zum Glück hat er sich mittlerweile ganz gut eingelebt, denn es sieht nicht so aus, als würde er alsbald hier wegkommen. Und gegen die Superschurken und Fieslinge, die in Anderville ihr Unwesen treiben, wirkt der Entenhausener Untergrund wie ein verschlafenes Nest...

Ich mag diese LTB Premium-Reihe, wobei ich ehrlich gesagt als Micky-Fan bloß die Bände mit Micky besitze (mit meiner Micky-ist-cooler-als-Donald-Einstellung scheine ich gefühlt allein auf dieser Erde zu sein, denn alle, mit denen ich mich darüber unterhalte, gucken mich an wie ein UFO...). Die Micky-Mystery-Bände versetzen Micky in eine Noir-Setting in dem die Schurken oberfies und Micky selbst bei aller Härte und Intelligenz verletzlich und auf die Unterstützung seiner Freunde und Freundinnen angewiesen ist. Die Geschichten bauen aufeinander auf, so dass es sinnvoll ist, den ersten Mystery-Band vorher gelesen zu haben. Der zweite Band bringt die Handlung schließlich zu einem vorläufigen Ende, das irgendwie auch ein wenig melancholisch ist. Ich drück ja die Daumen, dass es nochmal eine Rückkehr nach Anderville gibt. Hab Little Caesar und Detective Ballestreros echt gern gewonnen. o__o Insgesamt liegt mir aber thematisch die Micky-X-Reihe (Micky und Goofwolf erleben knuffige Gruselabenteuer in Monsterhausen) mehr als das düstere Noir in Anderville.


Und noch eine Frucht meines Versuchs, ein paar mehr "Klassiker" zu lesen:
#17
Stefan Zweig - Die Schachnovelle (https://www.fischerverlage.de/buch/9783596215225)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das oft Schullektüre ist)

Die Geschichte des Dr. B., der in Gestapo-Isolationshaft nichts als ein Schachbuch zur Ablenkung hat, und so unglaublich gut lernt, Schach "blind" zu spielen, bis er in seiner Einsamkeit einem regelrechten "Schachwahnsinn" anheimfällt.

Gehörte bei mir nicht zum Schulunterricht, deswegen hatte ich das Vergnügen, es einfach so zu lesen. Eine wirklich spannende Erzählung! Ich hab richtig mitgefiebert mit dem Gefangenen! Die Überlegung, was ich wohl in einer solchen Isolation machen würde, hatte ich ja schon bei der Graphic Novel "Geisel", die ich vor einer Weile gelesen habe. :think: Bin zu keinem richtigen Schluss gekommen. Vielleicht nen Roman konzipieren? Aber ob man dazu die Ruhe hat, wenn man sich in einer solchen Lage befindet? Ich hoffe einfach, es nicht herausfinden zu müssen. Nach Lektüre der Schachnovelle habe ich jedenfalls dieses drängende Gefühl, eine Partie Schach spielen zu müssen...
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 2.06.2019 | 16:13
(mit meiner Micky-ist-cooler-als-Donald-Einstellung scheine ich gefühlt allein auf dieser Erde zu sein, denn alle, mit denen ich mich darüber unterhalte, gucken mich an wie ein UFO...).
Für mich kann ichdas beantworten: Micky ist mir zu sehr immer korrekter Musterknabe. Da habe ich für den chaotischeren Donald einfach mehr Sympathien, der auch als Überheld Phantomias noch so manchen Patzer hinlegt. :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 2.06.2019 | 16:47
Ja, das ist die Begründung, die ich immer höre. Ich find Donald oft einfach nur fürchterlich nervig - meist ist er mit seiner Faulheit und/oder Blödheit an seinem Elend selbst schuld, schiebt aber Schuld und Veranwortung gern auf andere ab. Das regt mich auf. Als Phantomias hingegen finde ich ihn ganz lesbar, weil er da aktiv ist und zeigt, was in ihm steckt.

Gibt wenige Donald-Geschichten, die ich wirklich mag. Im LTB-Band 72  (https://www.duckipedia.de/LTB_72)geht er zur Therapie und wird dort vom Doktor in Trance versetzt, um sein Selbstvertrauen wiederzugewinnen. Jede Geschichte ist eine Trance und in jeder lernt er etwas dazu. Auch der LTB-Band 250 (https://www.duckipedia.de/LTB_250) hat ein paar coole Donald-Storys parat: In einer landet er auf einem Pechplaneten, wo alle so viel Pech haben wie er und sucht dort die Glücksseite des Planeten auf, um Glück und Pech wieder gleichermaßen zu verteilen. Mir gefiel sehr, wie in dieser Geschichte über Glück und Pech nachgedacht wurde und dass nicht jedes Pech immer schlecht sein muss und dass auch ein vermeintlicher Pechvogel wie Donald eint oller Kerl ist. ^-^
Das sind aber auch die einzigen beiden Bände, die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben sind.

Micky hingegen ist der Held meiner Kindheit, weil er immer weiß, was zu tun ist, aktiv und mutig handelt und seine Probleme mit Köpfchen löst. Mit dem Schwarzen Phantom hat er auch einen der coolsten Gegner. Bei all dem Stress verliert er selten die gute Laune und ist gut zu seinen Freunden (Goofy mag ich als Sidekick auch sehr, weil er so ein gutmütiger Charakter ist). Bloß was er von dieser Schreckschraube Minnie will, habe ich nie kapiert.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 6.06.2019 | 12:58
Ich steige gerade etwas spät ein. Versuche aber noch 20 Bücher in diesem Jahr zu lesen. An Nummer 1: "Im Zeichen des Adlers" bin ich gerade drann.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 6.06.2019 | 14:02
#18
Stephen King - Der Outsider

Ja, ganz nett. Schöner Mix aus Kriminalgeschichte und den typischen King-Elementen. Nicht weltbewegend und, wie so oft bei ihm, mit einigen Längen, aber insgesamt schon ganz schön.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 6.06.2019 | 14:04
Ich steige gerade etwas spät ein. Versuche aber noch 20 Bücher in diesem Jahr zu lesen. An Nummer 1: "Im Zeichen des Adlers" bin ich gerade drann.

Willkommen im Team und gutes Gelingen!  :cheer:
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 10.06.2019 | 20:19
Willkommen im Team und gutes Gelingen!  :cheer:

Danke.


#1/20: Im Zeichen des Adlers

Gute historische Roman, den man viel Recherche anmerkt. Bin gespannt wie es mit der Reihe weitergeht.

Tanelorn Challenge:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 14.06.2019 | 16:26
Mit der Tanelorn-Challenge-Zusatzkategorie "eines der vorgestellten Bücher aus der Ideenfindung", siehe hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109024.msg134698581.html#msg134698581
habe ich meine 100 Bücher erreicht. Allerdings fehlen von den Kategorien meiner Challenge noch einige. Auch deswegen, weil ich sie inzwischen auf 132 erweitert habe.

Liv ist mit Ursel Scheffler: Kugelblitz jagt Dr. Fong bei 62 Büchern.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 17.06.2019 | 08:10
#2/20 Die dunkle Seite der Nacht (Nightside 1)

Gute Urban Fantasy. Es schreit nach einer Rollenspielumsetzung.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 25.06.2019 | 08:57
#3/20 Ein Spiel von Licht und Schatten (Nighside 2)

Ok jetzt wird in Band 2 schon voll aufgedreht. Bei anderen Serien wäre so ein Roman das Finale der Reihe aber sehr unterhaltsam.

#4/20 Die Ehre der Königin (Honor Harrington 2)

Wider unterhaltsam aber ich sehe ein Muster.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Infernal Teddy am 25.06.2019 | 09:34
#3/20 Ein Spiel von Licht und Schatten (Nighside 2)

Ok jetzt wird in Band 2 schon voll aufgedreht. Bei anderen Serien wäre so ein Roman das Finale der Reihe aber sehr unterhaltsam.

You're in for quite a ride... :D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 29.06.2019 | 10:52
#18
Peter S. Williams, John Cocking (engl. Originaltext) / Stefan Barthel, Christoph Maser, Kaid Ramdani (neue Texte) - Wolfszeit und andere Abenteuer (https://www.system-matters.de/produkt/beyond-the-wall-wolfszeit-und-andere-abenteuer/)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das ein Tier im Titel hat)

Wolfszeit und andere Abenteuer ist der zweite Band mit neuen Abenteuern und Charakterbüchern zu Beyond the Wall. Die Charakterbücher geben ältere Charaktere (Startstufe 2) zur Hand, die als Lehrmeister einer jüngeren Gruppe zur Seite gestellt werden können. Ansonsten dreht sich hier alles um Grusel im behaglichen Dörfchen. Ein schauriger Baron treibt sein Unwesen, Werwölfe lassen das Dorf erzittern und ein Geisterhäuptling sucht die Charaktere heim. Dazu passend zwei neue Charakterbücher mit passenden übernatürlich-schaurigen Gesellen.

Das Abenteuer "Die Burg des Grauens" habe ich auf dem Nordcon 2019 geleitet (Spielbericht (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,111136.msg134758741.html#msg134758741)) und war sehr angetan davon. Ich hab einfach ein Faible für Spukschlösser. Das namengebende Abenteuer "Wolfszeit" leite ich vielleicht auch irgendwann mal, fand allerdings, dass in der Abenteuerbeschreibung für mich als SL einige Lücken/Sprünge drin waren, wo ich mir persönlich mehr Anleitung gewünscht hätte. Etwa: "Zu Beginn des dritten Teils des Abenteuers sollte klar geworden sein, dass es gar nicht darum geht (Spoiler). Stattdessen ist die Aufgabe der Abenteuer nun (Spoiler)." Das fand ich einen gewaltigen Sprung zum zweiten Teil des Abenteuers und war mir auf Anhieb nicht sicher, wie ich meine Gruppe sinnvoll dorthin leiten soll. Wie soll den SC denn das alles plötzlich klargeworden sein? Auch fand ich einige der auszuwürfelnden Lösungswege doch etwas sehr random - keine Ahnung, wie die SC darauf kommen sollen, ohne dass es ihnen durch eine Plotelfe einfach mitgeteilt wird. Bedeutet für mich, dass wenn ich das Abenteuer leite, ich mir passende Optionen aus den Tabellen aussuchen werden, statt sie auszuwürfeln. Vom Aufbau her fand ichs aber ganz spannend - das Dorf wird quasi zum eingeschneiten Dungeon mit Sonderregeln für die Bewegung zwischen den Häusern. Coole Idee! Das dritte Abenteuer "Ehrenschuld" liest sich ganz gut, allerdings ist es recht lang und vermutlich eher in 2-3 Sitzungen zu bespielen. Da ich aktuell wenig Hoffnung habe, Leute so oft an einen Tisch zu bekommen, muss ich das Abenteuer leider erstmal zurückstellen.

Insgesamt mochte ich die Erweiterung. Grusel geht immer und sowohl die Übersetzung als auch die neuen Texte haben mich überzeugt. Las sich auch einfach schön. Beyond the Wall-Abenteuer erzeugen bei mir immer gleich Kopfkino. :)

#19
Georg Trakl - Fünfzig Gedichte (https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1419111826i/3264966.jpg)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Eine Sammlung von Gedichten von Georg Trakl. Hinten im Buch noch biographische Informationen, Interpretationsansätze sowie eine Begründung der getroffenen Gedicht-Auswahl.

Ich war ja doch ein wenig beruhigt, als hinten im Buch erklärt wurde, dass es auch professionellen Germanist_innen so geht wie mir: Die einzelnen Symbole, die Trakl verwendet, sind sehr bildhaft und die Gedichte fügen sich zu einer tolle Szenerie zusammen... aber einen Sinn kann ich ihnen häufig nicht entnehmen. ;D Ich würde bei den düsteren Gedichten jetzt nicht unbedingt von Lesevergnügen sprechen, aber eine gewisse Faszination übten sie schon auf mich aus, obwohl ich, je weiter es auf Trakls tragisches Lebensende zuschreitet, die Düsternis seiner Werke zunehmend schwer zu ertragen fand. Dunkle Wälder, ganz viel Blau und Silber, tiefste Verzweiflung, Tod, Verderben und überall streift diese unbekannte Mönchin umher. Fürs Rollenspiel ist Trakl definitiv eine tolle Inspirationsquelle, wenn ich mich davon verabschiede, seine Gedichte verstehen zu wollen und sie stattdessen wörtlich nehme. Unter dieser Prämisse hat Trakl zum Beispiel eine tolle Beschreibung eines Paladins geliefert:

Weißer Hohepriester der Wahrheit
Kristallne Stimme, in der Gottes eisiger Odem wohnt
Zürnender Magier
Dem unter flammendem Mantel der blaue Panzer des
Krieges klirrt


Ich denke ja gerade, dass ich echt mehr Gedichte lesen sollte.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 2.07.2019 | 17:46
Da ich am Wochenende das Literaturfestival LESEN! und einen Flohmarkt besucht habe, bin ich natürlich um ein paar Neuerwerbungen nicht herum gekommen. Davon bereits gelesen:
Oscar de Muriel: Die Schatten von Edinburgh (Linz-the-Bookwprm-Challenge: Ein Buch, das der Auftakt zu einer Reihe ist) - Buch Nr. 113 von (neu) 144
Inspector Ian Frey, frisch von seiner Verlobten verlassen, nach Edinburgh zwangsversetzt in eine Sonderabteilung die sich mit übersinnlichen Fällen beschäftigt, legt sich sofort mit seinem neuen Vorgesetzten an. Dabei sind sich die beiden augenscheinlich so verschiedenen Männer, der kultivierte Engländer und der ungehobelte Schotte, Charakterlich gar nicht so unähnlich und arbeiten durchaus gut zusammen. Was bei der äußert verzwickten und brutalen Mordserie an Violinisten auch nötig ist.
Zeitlich ist das ganze im viktorianischen Großbritannien angesiedelt, was mit ein paar historischen Persönlichkeiten abgerundet wird. Der Kriminalfall steht im Vordergrund, aber nebenbei erfährt man vieles über das Leben und die Persönlichkeit der Hauptfiguren.
Insgesamt eine schöne unterhaltsame Mischung, die recht locker zu lesen, aber nicht völlig ohne Tiefgang ist. Der nächste Band der Reihe steht bereits auf meiner Einkaufsliste.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 7.07.2019 | 09:03
13.  Ein Buch, das an einem einzigen Tag spielt - Herz des Zorns von James Swallow

Dünnes Warhammer 40k-Buch, welches es exklusiv und kostenlos auf dem Warhammer Fest Europe 2018 gab.

(https://www.tabletopwelt.de/uploads/monthly_2018_11/20181106_052908.jpg.82398ad30cf5c3ffecc4d794205060b8.jpg)

Ein Trupp Blood Angels soll ein scheinbar totes Tyrannidenschiff kapern und für das Adeptus Mechanicus sichern. Doch mit ihrer Ankunft, erwacht das Schiff langsam wieder ...

Durchaus 4 von 5 Hormaganten.13.  Ein Buch, das an einem einzigen Tag spielt - Herz des Zorns von James Swallow

Dünnes Warhammer 40k-Buch, welches es exklusiv und kostenlos auf dem Warhammer Fest Europe 2018 gab.

(https://www.tabletopwelt.de/uploads/monthly_2018_11/20181106_052908.jpg.82398ad30cf5c3ffecc4d794205060b8.jpg)

Ein Trupp Blood Angels soll ein scheinbar totes Tyrannidenschiff kapern und für das Adeptus Mechanicus sichern. Doch mit ihrer Ankunft, erwacht das Schiff langsam wieder ...

Durchaus 4 von 5 Hormaganten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 13.07.2019 | 11:01
#20
Huch! Gänsehaut in Entenhausen (https://www.egmont-shop.de/enthologien-nr-10-huch.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Eine Enthologie mit 14 gruuuseligen Geschichten. Gespenster spuken umher, (See-)Ungeheuer, Zauberrauch und ein unsichtbarer Schal versetzen Entenhausen in Angst und Schrecken. Zum Glück finden Donald, Micky & Co immer eine Lösung. Und Onkel Dagobert immer eine Möglichkeit, aus der Situation noch Profit zu schlagen.  ;D

Die Geschichten selbst haben mir unterschiedlich gut gefallen, waren aber durchweg unterhaltsam. Interessant war es, die verschiedenen Zeichenstile von den 70-ern bis zu den frühen 2000-ern in einem Band versammelt zu sehen. Die knuffeligen Zeichnungen und abgefahrenen Storys der späten 90er gefallen mir immer noch am besten. Aber Spaß machen sie doch am Ende alle.  ^-^
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Infernal Teddy am 13.07.2019 | 11:23
Dünnes Warhammer 40k-Buch, welches es exklusiv und kostenlos auf dem Warhammer Fest Europe 2018 gab.

Und auf der SPIEL 2018 ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 21.07.2019 | 16:36
Endlich mal wieder ein richtiger Beitrag von mir.

#2 Walter Moers - Der Bücherdrache (Challenge 10 Bücher)

Das Buch beginnt und endet mit einem Comic über Hildegunst von Mythenmetz, der im Traum in ein Buch hineingesogen wird und dort auf den Buchling Mythenmetz 2 trifft, der für das Memorieren aller Bücher von Mythenmetz zuständig ist. Als er diesen fragt, was er selbst erlebt habe, erzählt der Buchling ihm die schier unglaubliche Geschichte seiner Reise in den Ormsumpf zum legendenumwobenen Bücherdrachen.

Ein kurzes Buch und wie häufig bei Moers eine fabulierende Liebeserklärung an Bücher, das Lesen und Literatur. Trotz vieler Ablenkungen in nur zwei Tagen inklusive Leseprobe aus Moers' nächstem Buch durchgeschmökert.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 29.07.2019 | 18:57
Bin nachlässig geworden. Mit dem Schreiben hier, nicht mit dem Lesen (und ich lese zu viel parallel). Auch sind mir ein paar Sach- und Rollenspielbücher dazwischengekommen, die ich hier außen vor lasse.

#19
Stephen King -Shining


Ja, jetzt erst gelesen, das alte Film-Buch-Syndrom. Nach einigen Enttäuschungen mit dem King war ich dann doch extrem überrascht. Was für ein Werk. Von Anfang bis Ende fesselnd, super Stimmung und Spannungsaufbau, perfekte Mischung aus übersinnlichem und menschlichem Wahn = genau mein Ding.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 29.07.2019 | 20:42
#21
Bernhard Hennen / Robert Corvus - Nordwärts (Die Phileasson-Saga 1) (http://www.phileasson.de/ph_roman_1.shtml)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Der Auftakt zur Phileasson-Saga, die von der größten Seereise Aventuriens berichtet (oder so ähnlich). Phileasson und Beorn der Blender müssen herausfinden, wer von ihnen sich den König der Meere nennen darf. Dafür müssen sie Aventurien umrunden und sich großen Aufgaben stellen. Die ersten Aufgaben führen sie und ihre Mannschaften weit in den Norden.

Ich spiele ja kein DSA und da dachte ich, schadet es nichts, mir die bekannte Kampagne in Romanform zu spoilern. Ich dachte, vielleicht gewinne ich so dem Hintergrund doch noch etwas ab. Das Buch war ok. Den Prolog fand ich fürchterlich, aber die anschließende Geschichte um das Zusammenstellen der Mannschaft und den anschließenden Aufbruch mochte ich mehr. Mir persönlich sind zu viele Figuren - bei so vielen Namen fange ich immer an, einzelne miteinander zu verwechseln. Story ist in Ordnung, aber meiner Meinung nach einfache Standard-Fantasykost, nichts, was mich vom Hocker reissen würde, aber auch nichts, was total schlecht gewesen wäre. Gerade zum Schluss nahm das Buch jedoch nochmal mächtig Fahrt auf und jetzt bin ich in der Versuchung, den zweiten Teil auch noch zu lesen.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 29.07.2019 | 21:04
#20
Philip Pullman - Der Goldene Kompass

Schon lange nicht mehr so ratlos gewesen. Erzählstruktur wie das Mysterium (um den Staub und "das Schneiden") aufgebaut wird finde ich toll. Die Ideen sind teilweise schön schräg. Ansonsten kann ich damit nix anfangen. Zu viele leere Nulldialoge, die Kinder in den Hauptrollen verstärken das noch. Überhaupt nicht mein Ding. Der Spagat zwischen Kinderbuch und Brutalität klappt mE auch überhaupt nicht. Insgesamt bin ich eher enttäuscht, bereue die Zeit aber nicht, irgendwie hat man trotzdem was zum Nachdenken. Vielleicht lese ich die Reihe tatsächlich mal weiter, abe derzeit sieht's nicht danach aus.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 1.08.2019 | 21:55
#22
Das Schwarze Phantom. Darkenblot (LTB Premium 17) (https://www.lustiges-taschenbuch.de/news/20180221-ltb-premium-17-das-schwarze-phantom-darkenblot)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Herr Maus ermittelt - diesmal in Avantgarde City (Robopolis), Miraitoshi und sogar im versunkenen Robotorama. Hier ist die Zukunft bereits angekommen. Wo wir uns noch über Kaffeevollautomaten freuen, erledigen hier Roboter den gesamten Haushalt, regeln den Straßenverkehr und sind allgemein aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Dumm nur, wenn ausgerechnet ein Superschurke wie das Schwarze Phantom sich die Technik zu eigen macht. Mit dem gewaltigen Darkenblot droht er, die Herrschaft über die Stadt und schließlich die ganze Welt an sich zu reissen. Gut, dass Micky und seine Freunde und Freundinnen ein paar Tricks auf Lager haben.

Tja, was soll ich sagen - wie immer vergnügliche Lektüre. Besonders witzig sind die Zwischenkapitel, in denen Mickys Abenteuer in ebenso bildgewaltige wie stumpfsinnige Actionfilme umgesetzt werden. Der Dialog um handgeschmierte Pausenbrote aus der Kindheit des Schwarzen Phantoms ist großartig!
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: tantauralus am 6.08.2019 | 10:03
Meine Challenge dieses Jahr ist es wie üblich so viele Bücher wie möglich zu lesen solange ich während der 4,5h ÖPNV-Quall täglich so viel Sonnenlicht wie möglich für ein augenschonendes Lesen nutzen kann (was idR nur über die Sommermonate überhaupt möglich ist)

Zusatz-Challenge: möglichst viele Bücher zum ersten Mal lesen und dabei endlich mal ein paar der "Klassiker" um die ich bislang immer nur herumgeschlichen bin nachholen.

Gelesen:
Dennis Ehrhard: Sinclair - Deadzone
Gwenda Bond: Stranger Things - Suspicious Minds
J.K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (reread)
Bram Stoker: Dracula
John Butcher: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9 - Weiße Nächte
Agatha Christie: Mord im Pfarrhaus
Agatha Christie: Mord im Orient-Express

Aktuell:
Doctor Who - Apollo 23

Next:
Die dunklen Fälle des Harry Dresden 10

Somewhere down the line and in no particular order:
weitere Harry Dresden Bücher aus meinem Binge-Kauf
weitere Harry Potter rereads
Kerry Greenwood: Miss Fishers mysteriöse Mordfälle - Tod am Strand
Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Grey
Mary W. Shelley: Frankenstein oder: Der neue Prometheus
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 6.08.2019 | 10:16
#21
James Lee Burke - Black Cherry Blues

Ab und zu packt es mich immer mal wieder. Jetzt reicht es aber erstmal wieder mir der Abgebrühtheit und den harten Kerlen.  8)
Insgesamt bisher nicht das stärkste Buch der Reihe mit einigen Seltsamkeiten und Längen. Ich mag aber die Dialoge und das Setting.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 7.08.2019 | 13:50
Ich war lange nicht mehr aktiv und ich habe auch eine ganze Zeit wenig gelesen, dennoch ist seit meinem Eintrag Nummer 3 zumindest ein wenig lesenderweise passiert. Ich werde nicht überall im Detail dazu was schreiben, weil ich inzwischen ein paar Bücher beendet habe, deswegen gibt es die Parts nur als Übersicht, außer ich habe dazu bei Goodreads oder so eine Rezension verfasst.

#4

John le Carré - Ein Mord erster Klasse (https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Mord_erster_Klasse)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book set in an abbey, cloister, monastery, vicarage oder convent)

In Kürze: Ich bin einfach ein großer le Carré-Fan. Deswegen sehe ich immer mal zu, dass ich eines seiner Bücher zwischendrin lese. Hier war die Geschichte etwas unkomplexer und einfacher als sonst, aber die Atmosphäre des Buches war gut. Allerdings ist dies auch kein Spionage-, sondern ein klassischer Krimiroman. 7 von 10 Punkten.

#5

Markus Pulm - Falsche Taktik - Große Schäden (https://www.kohlhammer-feuerwehr.de/de/news/falsche-taktik-grosse-schaden-320)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with an item of clothing or accessory on the cover)

In Kürze: Ich bin Wehrführer einer kleinen Gemeindefeuerwehr in Schleswig-Holstein und im Rahmen meiner Ausbildungsgänge wurde mir dieses Buch empfohlen. Es richtet sich zwar eher an größere Wehren mit unterschiedlicheren und größeren Schadenslagen, war aber dennoch sehr erweiternd. Für ein Fachbuch auch sehr brauchbar und nutzerfreundlich verfasst. 8 von 10 Punkte.

#6

Franz J. Bauer - Das "lange" 19. Jahrhundert (http://www.sehepunkte.de/2004/06/6126.html)
(Ich habe das Buch nicht in die Challenge bekommen, so rechne ich das unter dem Zweitziel, 40 Bücher zu lesen, ab)

In Kürze: Ich habe mal Geschichte studiert und das "lange" 19. Jahrhundert war eines meiner Leibthemen. Deswegen halte ich mich da nach wie vor auf Stand. Bauers Zusammenfassung ist essayistisch aufgebaut, ist in dem Reclamformat aber auch genau richtig. Es kann in der Kürze nicht den Geist komplett fassen, gibt aber einen hervorragenden Überblick über Forschungsschwerpunkte und über den kritischen Epochenbegriff. Ich teile die Rezension von Sehepunkt, dass dieses Buch am Anfang des Studiums dieses Zeitabschnitts stehen könnte und vielleicht sollte. 7,5 von 10 Punkten.

#7

Hermann Löns - Murrjahn - Schönste Tiergeschichten (https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with a plant in the title or on the cover)

In Kürze: Repetative Geschichten von Tieren, die von Jägern gejagt und häufig auch gelegt werden. Total schön und so. Alles in einer Abart der Jägersprache des 19. Jahrhunderts verfasst, wenig bildgewaltig. Absolutely not my cup of tea. 3 von 10 Punkte, aber auch nur, weil meine heimatliche Schule in der Nähe des Hermann-Löns-Weges lag und ich das nur aus falscher Nostalgie las.

#8

Siegfried Lenz - So zärtlich war Suleyken - Masurische Geschichten (https://de.wikipedia.org/wiki/So_z%C3%A4rtlich_war_Suleyken)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book that makes you nostalgic)

Das Buch ist eine kleine Perle, voller bauernschlauer und menschlicher Geschichten.

Mit jedem weiteren Buch, welches ich vom inzwischen verstorbenen Siegfried Lenz lese, bin ich weiter angetan, vor allem von der menschlichen und subtilen Bandbreite seines Schreibens.

Dieses Werk zeichnet sich vor allem durch kleine stereotypische Skizzen aus, die aber immer menschlich, warm und nah bleiben, gleichwohl sie auf den ersten Blick oft eher auf den ersten Blick verwundern.

Bei den Holzarbeitern, Fischern, Bauern und kleinen Handwerkern spricht Lenz im Nachwort vom unscheinbaren Gold Masurens, und das verarbeitet er hier wirklich lesenswert.

Die Lektüre war kurzweilig und hat mir gut gefallen, auch wenn es natürlich kein Vergleich zu seinen Hauptwerken ist. 8 von 10 Punkte.

#9

Gerhart Hauptmann - Michael Kramer (https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Kramer_(Drama))
(Aus der POPSUGAR-Challenge: a book about a family)

Ich habe das kurze Drama von Gerhart Hauptmann nur zögerlich in die Hand genommen. Der Grund lag sicher in meiner schulischen Erfahrung mit seinem naturalistischem Werk zum Weberaufstand.

Damals als Schüler habe ich mich mit den Mundarten in dem Weberwerk etwas schwer getan und wähnte ähnliches.
Zwar spielt das Mundartliche eine gewisse, aber nur untergeordnete Rolle.

Letztlich steht von Anfang bis Ende die Beziehung zwischen Vater und Sohn Kramer im Blickpunkt, in zweiter Instanz deren Verhältnis zur Kunst und Empfindsamkeit, in dritter Instanz die Beziehung zwischen dem Sohn (Arnold Kramer), Quantmeyer und deren gemeinsamen Schwarm Liese Bänsch.

Das Werk versucht sich mit wenigen Pinselstrichen in auffallender Charakterisierung vor eher trister Kulisse; und alles, was Licht in das Leben zu bringen scheint (Kunst, Liebe, Frauen), wendet sich unaufhaltsam in das Tragische, welches dann wirklich und befreiend im Tode endend für Erlösung sorgt.

So weit, so klassisch.

Die Besonderheit liegt für mich in dem Werk in der Kürze und dem scheinbar einfachen, natürlichen Umgang mit der Erzählung. Sie wuchert nicht, keine der Rollen neigt zu überbordenden Pathos und der einzige Charakter, der das durchgehend andeutet, heißt dann auch noch Lachmann und scheint ein Gescheiterter zu sein.
Gebrochen wird diese naturalistische Lesart des Ganzen nur im Endmonolog von Vater Kramer.

In dieser kurzen, beiläufigen, aber doch ungewöhnlich scharfen Charakterisierung der wenigen Rollen dieses Dramas liegt die große Stärke, aber auch die große Schwäche des Dramas.
So deutlich es seinen Handlungshintergrund und die Rollen per se offenbart, so sehr lässt es wahrscheinlich viele Leser, die sich nicht in die Tiefe des Werkes eindenken wollen, außen vor und berührt nicht. Dazu ist es zu tastend, zu oberflächlich und zu wenig tiefgehend.

Wer sich aber den Charakteren öffnen mag, der findet manches von Interesse und psychologischer Tiefe, die das Werk an sich lesbar und empfehlenswert macht.
Der Leser sollte nur ein Gespür für die Untertöne und das Ruhige haben, welches gleichwohl nicht weniger tragisch ist als das Feuerwerk manch anderer Dramen. 6,5 von 10 Punkten.

Mehr kommt nach der Werbung.  ::)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 7.08.2019 | 14:04
#10

Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon (http://Erich Maria Remarque - Die Nacht von Lissabon)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book that takes place in a single day)

Die Nacht von Lissabon ist ein ungewöhnliches Buch, oder hat es mich als solches empfinden lassen, weil ich sehr von der Lektüre von "Im Westen nichts Neues." geprägt war.
Dementsprechend war die Erwartungshaltung schon groß, dass das unaussprechlich Unmenschliche auch in diesem Werk wieder Ausdruck findet und alles andere atmosphärisch überlagert.

In Wirklichkeit ist es genau andersherum. Zwar geht die Geschichte um Flucht und was es aus den Menschen macht, aber Remarque beschreibt weniger die Fluchterfahrung, obwohl er die Flucht selbst beschreibt, sondern was dieses Ganze aus den Personen macht. Es geht weniger um die Unmenschlichkeiten der Bürokratie, der Folter, der Verfolgung und der Denunziation - die gleichwohl angerissen werden, aber hier nicht so plastisch gemacht werden - sondern eher im speziellen Fall, was die Flucht aus dem Charakter Schwarz und seiner Frau macht.
Was Remarque dazu gebracht hat, von Flucht und Vertreibung so zu schreiben, als sein sie normal, ist sicher eine interessante Frage und sicherlich auf seine gesamte Lebensgeschichte zu spiegeln.

Vor diesem Hintergrund von Flucht und Vertreibung, Rassenhass und Schikane, macht Remarque eine letztlich tragische, und dadurch auf seine Art letztlich schöne, Liebesgeschichte greifbar. Sie fällt nur selten aus dieser Art und nur in einer Szene fällt Remarque auf die hohe Plastizität seiner Beschreibungen beim Thema Gewalt zurück. Eine Szene, die einen ordentlichen Bruch in der Erzählung ergibt, aber auch die entsprechende Tragweite hat.

Insgesamt hat mir die Lektüre viel Spaß bereitet, gerade durch die sehr atmosphärische Schreibart. Im Besonderen ist mir der Umgang mit dem Thema der Erinnerung hängen geblieben, da der Charakter Schwarz immer wieder von der Furcht spricht, dass seine Erinnerung ihn betrügen wird, weil er so in seine Geschichte involviert ist. Dieses Thema ist einmal kurz zu repetativ dargestellt, stellt aber insgesamt einen schönen, zusätzlichen Faden dar.

Auch für dieses Buch kann ich eine Leseempfehlung aussprechen. 8 von 10 Punkten.

#11

Jon Hollins - Dragon Lords - Das Gold der Narren (https://www.fantasybookreview.co.uk/Jon-Hollins/Fools-Gold.html)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book inspired by mythology, legend, or folklore)

In Kürze: Gute, alte, völlig überdrehte D&D-inspirierte Fantasy, die sich irgendwo zwischen Guardians of the Galaxy, Ocean's Eleven und der Hobbit einordnen will. In Teilen lustig, in Teilen gerät das Ende etwas aus den Fugen. Insgesamt unterhält es durch seinen Aufbau, seine Absichtlichen Anachronismen und seine Charaktere und die Fehlschläge der Truppe ausreichend, dass man es angenehm lesen kann. Wer also gerne sehen will, wie mächtige, gierige Drachen terrorisiert werden, ist gerne zur Lektüre eingeladen. Ist aber insgesamt höchstens Durchschnittskost, aufgrund seiner Vorzüge vielleicht etwas darüber. 6 von 10 Punkten.

#12

Malmsturm - Die Fundamente (https://www.nerds-gegen-stephan.de/archives/711-Malmsturm-Die-Fundamente-Erzaehlerisches-Monstermetzeln.html)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A "choose-your-own-adventure"-book)

In Kürze: Es ist Malmsturm!  :headbang: 8,5 von 10 Punkten!

#13

Christopher R. Browning - Ganz normale Männer: Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik/rezension-sachbuch-eine-furchtbar-unangenehme-aufgabe-11315646.html)
(Habe ich nicht in meine POPSUGAR-Challenge bekommen, deswegen zählt es einfach zum Ziel der 40 Bücher)

Aufgrund meines historischen Hintergrundes habe ich sicherlich viele verstörende Quellen und Zeitzeugnisse gesichtet, studiert und auf diese Art auch erlebt, aber die nüchterne Art, wie Christopher Browning die Untaten gewöhnlicher Männer in diesem Werk beschreibt, auf jegliches Pathos verzichtet und die Quellen sprechen lässt, ist beeindruckend und bedrückend.

Der vorsichtige, sorgsame Umgang mit den Quellen, die Zurückhaltung in den Thesen und die sehr konsequente Darstellung sind überaus gelungen und machen das Werk so zu einem der besten Bücher zu Thema Massenmord, die ich gelesen habe.

Ich habe in meiner Edition bereits das kritische Nachwort auf die Kritik und das Werk Goldhagens, und fand diesen Disput auch sehr aufschlussreich und vorbildlich erarbeitet.

Einziger Grund zur Verwunderung blieb für mich - und dafür kann das Werk nur indirekt etwas - dass ich in anderen Rezensionen zum Buch immer wieder las, dass der Spannungsbogen, das reißerisch-erzählerische Narrativ fehlen würde oder das gar keine Immersion mit den Tätern erreicht werde. Ich kann Mr. Browning nur dankbar dafür sein, dass er allen Pathos herauslässt bei diesem Thema, und dass er gar nicht versucht, eine tiefe Immersion zu seinen beschriebenen Personen zu entwickeln. Gleichwohl macht er die unterschiedliche Motive und Handlung verständlich und menschlich genug, und dadurch bleibt seine Warnung, dass wir alle diese ganz gewöhnlichen Männer sein können, die Teil von Mord und Totschlag werden, umso deutlicher im Raum.

Ein wichtiges Werk. 9 von 10 Punkten.

#14

Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Chroniken (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_K%C3%A4nguru-Chroniken#Die_K%C3%A4nguru-Chroniken)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book about someone with a superpower - ja, ein sprechendes, kommunistisches Känguru ist Superpower genug ;-))

In aller Kürze:

Immer dann, wenn die subtilen Spielarten von Philosophie und Kritik auftauchen, gelingt es Kling - meines Erachtens nach - Feinsinn und Humor zu verbinden.
Wenn er in der einen oder anderen Szene den Holzhammer rausholt, sowohl humoristisch oder eben auch in der Darstellung, erscheint es mir platt und in der Vielzahl der Szenen auch repetativ. Da reicht der Bezug zu Bud Spencer und Terrence Hill nicht.

Aber über Humor und Geschmack lässt sich bekanntlich nicht (und das heißt eigentlich vorzüglich) streiten.

Deswegen sei genannt, dass die Darstellung der Buchform gefällig ist, dem Text gut zu folgen ist. Gut wird das vor allem, wenn Kling irgendwann anfängt mit seinem Stil etwas zu brechen, aber diese Bruchstellen dann im späteren immer wieder mal aufnimmt. Diese thematische und stilistische Entwicklung ist wahrscheinlich die Stärke des Buches.

So ist es ein brauchbares Werk schnell lesbarer, nicht gänzlich oberflächlicher Unterhaltung. Es trifft nur meistens nicht das, was ich als witzig empfinde, oder erzeugt bei mir keine tiefe Nachdenklichkeit.
Es ist trotz meiner durchschnittlichen Bewertung ein bemerkenswerter Lichtblick in der deutschen Comedy-/Kleinkunstlandschaft. 4 von 10 Punkten.

So viel zu meinem aktuellen Stand. Von meinem Seitenschnitt von 40 Seiten bin ich weit entfernt im Moment, liege bei 18,2. :-)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 7.08.2019 | 14:54
#22
Mark Dawson - Kaltblütig (Beatrix Rose 1)

Kindle Unlimited für 3 Monate umsonst nehme ich mit. Das ist das erste Buch, was ich in diesem Schwung darüber lese. Hab es in zwei Abenden weggezogen, es ist kurz und liest sich gut weg. Ein solider Thriller für zwischendruch. Hat nichts, an keiner Stelle, was irgendwie herausragend ist, aber stellenweise ist es schon spannend. An anderen Stellen dafür wieder abgeschmackt, aufgesetzt und theatralisch. Der Schreibstil ist eher pragmatisch, selten originell, häufig pathetisch. Denke nicht, dass die Reihe was für mich ist, aber für umme kann man's machen. Kopf aus und los.  8)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 7.08.2019 | 14:56
Uff, ihr legt ja alle richtig vor! Ich trag das demnächst alles im Startpost ein.  :d
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 9.08.2019 | 17:08
Was heißt vorlegen? Ich ziehe lediglich bei deinem Vorsprung etwas nach. :-)

#15
Edgar Noske - Der Fall Hildegard von Bingen (http://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=6927)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book featuring an amateur detective)

Noskes Krimi aus dem Mittelalter ist weniger ein klassischer Krimi, als eher eine sehr gefällig geschriebene, mit einfachen und doch effektvollen Mitteln gestaltete Geschichte über den Klosterbau Hildegard von Bingens und die begleitenden Intrigen.

Dabei changiert der Autor häufig zwischen direkten Tönen und Zwischentönen, was das Buch in der Tat unterhaltsam macht. Es ist spannend genug, dass es in einem Zug weggelesen werden kann.

Aber am Ende ist der Kriminalpart der Geschichte etwas enttäuschend und das Buch leidet bisweilen auch an der sehr skizzenhaften, oberflächlichen Charakterisierung der Protagonisten und Antagonisten. Wären diese beiden Parts noch besser gelungen, hätte es ein wirklich gutes Buch sein können.

So ist es dennoch ein gut zu lesendes Stück Unterhaltungsprosa. 6 von 10 Punkten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 11.08.2019 | 02:29
#16

Christopher Clark - Iron Kingdom - The Rise and Downfall of Prussia 1600 - 1947 (https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-9227)
(Aus der Popsugar-Challenge: A book by an author whose first and last names start with the same letter)

Ich habe mir mit der Lektüre dieses Buches einige Zeit genommen, und das benötigt dieses Buch auch, denn es ist eine Tour de Force, mit sehr vielen Details, einer sehr objektiven Sicht auf die Ereignisse, die immer wieder die politische Inanspruchnahme Preußens sichtbar macht.

Das Werk ist im weitesten Sinne weitestgehend grobchronologisch aufgebaut, allerdings folgt es anhand dieser zeitweise annualistischen oder zumindest grob zeitabschnittanhängigen Grundausrichtung gewisse Themen.
Diese Themen orientieren sich an den bekannten Themen und bewährten Inhalte der jeweiligen Zeitabschnitte preußischer Geschichte.
So folgt beispielsweise den militärischen Errungenschaften Friedrich des Großen auch eine eingehende Beschäftigung mit der Zeit der Aufklärung.

Obwohl der Autor keine überraschenden Schwerpunkte setzt, erreicht er durch die inhaltlichen Schwerpunkte, dass dem zeitlichen Faden und der Komplexität seines Themas gut zu folgen. Darüber hinaus gelingt es ihm, dass er zwischen den Episoden den verbindenden roten Faden herausarbeitet, aber auch die Brüche der jeweiligen Abschnitte preußischer und dann schließlich ab 1871 nachpreußischer Geschichte schreibt.

Dabei vermeidet der Autor es auch, sich zu sehr einzelnen Personen anzunähern und dadurch behält er immer das gesamtpreußische Thema und die Wirkung auf das europäische Umfeld, sowie die jeweiligen Wechselwirkungen, im Auge. Er verbringt die Zeit eben nicht, wie die meisten, gekettet an Friedrich den Großen oder Bismarck.

Nur in wenigen Situationen erlaubt sich der Autor klar wertende Urteile zu den Fähigkeiten der Persönlichkeiten seiner beschriebenen Geschichte und so bleibt er meist beschreibend und objektiv, was sehr erfrischend ist. Ebenso wertet er die Geschichte Preußens auch bei weitem nicht so sehr wie andere Historiker (v.a. nicht moralisch!), durchaus geht er aber auf die historische Wirkung der jeweiligen Zeitabschnitte ein; allen voran ab der Zeit Wilhelm des II., wo Preußen immer mehr zu einem Mythos wird bis in unsere Zeit.

Insgesamt braucht das Werk - ich habe es in Originalsprache gelesen - jedoch einige Aufmerksamkeit. Obwohl es hervorragend recherchiert ist, gefällig geschrieben und anhand seiner chronologischen Abfolge und seiner Themen gut zu verfolgen ist, bedarf es hier und da zusätzliches Wissen oder eben zusätzliche Recherche, um einige, kleine Lücken zu füllen.
Des Weiteren ist das Werk vor allem in seinen großen Wirkungen nach außen betrachtet (also allen voran in Bezug auf Österreich bzw. das Haus Habsburg, Frankreich, Russland, in in kleinen Teilen Italien und Großbritannien), und im Detail betrachtet es sich immer nur aus einer Innenschau. Wer nach Anknüpfungen in einem größeren, internationalen Rahmen sucht, wird hier nicht oder nur schwer fündig werden.

Er schließt das Werk - stark zusammengefasst - mit der Erkenntnis ab, dass Preußen eigentlich nie eine wirkliche (nationale) Identität hatte und die uns Übertragene eine nachträglich konstruierte ist. Was nach seinem vorgelegten Werk eine sehr schlüssige These ist.

Zusammenfassend ist es eine aufwendige, anstrengende, hervorragend dargestellte und vorbildlich objektive Darstellung der Geschichte Preußens und insofern uneingeschränkt zu empfehlen!

9 von 10 Punkten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 12.08.2019 | 12:11
Was heißt vorlegen? Ich ziehe lediglich bei deinem Vorsprung etwas nach. :-)
Mein Geheimnis für volles und glänzendes Haar die diesjährige Reading-Challenge ist ja diese Sammlung an kurzen Reclam-Heftchen, die ich auf dem Klo lese. ;D Wobei damit jetzt Schluss ist - aktuell liegt auf dem Klo die "Kleine Geschichte Lateinamerikas" mit ihren rund 800 Seiten. Hoffe, dass ich die bis Ende des Jahres durch kriege...
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 13.08.2019 | 19:57
Wir waren auf im Urlaub und haben ordentlich was weggelesen. Stand somit:
Liz: 81 Bücher, 520 Punkte
Ich: 141

Beispielhaft ein Exemplar, das wir beide gelesen haben (und die Altersempfehlung ab 12 Jahren/Jugendbuch mal wieder irgendwie beide mehr oder weniger knapp verfehlt haben):
Jennifer Donnelly: Waterfire Saga, Das erste Lied der Meere (Höchstpunktzahl =  6 für u. a.: Es kommt ein Theater vor bzw. "Ein Buch, das du nach seinem Einband beurteilt hast"):
Da wir uns auf dem Mittelmeer aufgehalten haben und das Buch zum Großteil in selbigem spielt, mag ein Teil des Reizes der Umgebung geschuldet sein.
Inhalt: Meerjungfrau Serafina wird von seltsamen Träumen verfolgt, welche die Rückkehr einer uralten, bösen Macht prophezeien. Kurz darauf wird ihre Mutter, die Königin des Unterwasserreiches Miromara, von einem vergifteten Pfeil getroffen. Nun muss Serafina nicht nur den Mörder ihrer Mutter finden, sondern auch noch einen Krieg zwischen den Meeresreichen verhindern. Geleitet von ihren dunklen Träumen und verfolgt von ihren Gegnern, macht sich Serafina zusammen mit ihrer besten Freundin Neela auf die Suche nach vier weiteren auserwählten Meerjungfrauen.
Was mir sehr gut gefallen hat, dass sich die Geschichte nicht so vorhersehbar gestaltet hatte, wie ich geglaubt habe. Bei Jugendbüchern werde ich normalerweise nicht oft überrascht, hier immer mal wieder. Liz war hellauf begeistert und liegt mir in den Ohren, wann es denn endlich den nächsten Band gibt.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 13.08.2019 | 21:11
#23
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn

Die Kindle Unlimited-Monate gehen weiter. Das hier hat mich diesmal positiv überrascht. Es klang nach solider, erdiger Fantasy, und das ist es auch. Aber deutlich kurzweiliger, als vermutet. Zwischen den Klischees des Genres sprießen hier tatsächlich wirklich frische Pflanzen. Das Setting ist düster, nah am Mittelalter und mit kleinen Besonderheiten gespickt. Es ist gut und humorvoll geschrieben. Die Protagonisten wachsen einem ans Herz, auch wenn bestimmte innere Zwieggespräche mich etwas nerven. Manche Wendungen sind etwas vorhersehbar, aber durchaus dramatisch.

Ich werde die Reihe weiterlesen.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 17.08.2019 | 18:31
#17

Herbert Wehner - Selbstbestimmung und Selbstkritik. Erfahrungen und Gedanken eines Deutschen. Aufgeschrieben im Winter 1942/43 in der Haft in Schweden. (Hrsg. von August H. Leugers-Scherzberg) (https://www.kiwi-verlag.de/buch/selbstbesinnung-und-selbstkritik/978-3-462-41117-1/)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book published posthumously*)

Die von Wehner vorgetragenen Gedanken und die daraus entwickelte Analyse zum Thema, wie sich der Nationalsozialismus in Deutschland durchsetzen konnte, sind schlüssig, interessant und regen zum Nachdenken an.

Wenn man bedenkt, dass Wehner diese Gedanken im Jahreswechsel 1942/43 geschrieben hat, im Gefängnis, ohne Zugriff auf Literatur und Verweise, ergibt sich ein zu bedenkenden Eindruck, wie viel der politisch interessierte Mensch über die Taten der Nationalsozialisten wissen konnte und wie sehr ausführlich der modus operandi der Nazis bereits zu analysieren war. Zu offenkundig war, was das damals geschah. Und Wehner versucht eine Erklärung zu finden, warum Widerstand und Demokratie so paralysiert und demoralisiert waren, sodass sie keine wirklichen Hindernisse waren.

Das gelingt ihm - aus meiner rückbetrachtenden Sicht - außergewöhnlich gut. Sein Stil ist zuerst sehr gewöhnungsbedürftig, da Wehner seine Argumente sehr auf Wiederholung basiert; man liest seine zentralen Schlüsse allenthalben. Wenn man darüber hinwegsehen kann oder es in die Gesamtanalyse einbezieht, versteht man sein Vorgehen doch. Das macht das Lesen aber nicht immer zu einem Vergnügen.

Dasselbe gilt auch für die Transkription zu seiner Rede am Ende des Buches. Dort bemerkt er (aus dem Jahr 1946), dass der Sozialismus ausgehöhlt wurde, auch gerade durch die russischen Einflüsse, und auf den Klassenkampffaktor reduziert wurde. Er wähnt, dass dies dazu führt, dass die modernen Sozialisten zu vergleichen sind mit den alten Frontsoldaten des 1. und 2. Weltkrieges, die nicht immer wissen, wofür sie gerade genau kämpfen. Dieses Bild bewegt er durchgehend und warnt im Allgemeinen vor Totalitarismus und entwickelt so sich selbst von seinem prorussischen Kommunisten langsam in die Richtung des demokratie-verteidigenden Sozialisten, der einstmals dann eine Ikone der Sozialdemokratie werden würde.

Ein interessantes Stück Zeitgeschichte und in der Analyse der Aufstiegsbedingungen der Nationalsozialisten verblüffend aktuell, gerade wenn wir die moderne Desinformationspolitik rechter, politischer Strömungen betrachten.
Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.

8 von 10 Punkte

*Das Buch wurde 1994, fast vier Jahre nach Herbert Wehners Tod herausgegeben
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 17.08.2019 | 22:48
#18

John le Carré - Endstation* (https://www.youtube.com/watch?v=p4xmMgpbMDw&list=PLfdMKJMGPPty-gTopxmaAQIB0-PyF89oG&index=3&t=0s)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book with no chapters / unusual chapter headings / unconventionally numbered chapters)

Ein schönes, kleines, psychologisches Kammerspiel, zwischen zwei Geheimagenten, deren Agenda letztlich offen bleibt.
Die Andeutungen, das Abtasten, das darauffolgende Extrapolieren der eigenen und fremden Aussagen, das Ausstaffieren mit theatralischer Hingabe an Emotion, an scheinbares Versagen und Wut, lassen es als Kammerspiel glaubwürdig erscheinen.

Dem Inhalt nach und von der Entwicklung ist dem Buch gar nicht so viel abzusprechen. Es lässt sich in deutscher Übersetzung von Hubert von Bechtholsheim und Marianne de Barde an sich flüssig und in einem Zug lesen. Die Sprache wirkt dennoch der Szene entsprechend nicht immer passend, teils ungewohnt antiquiert und im Gesamtwerk ist es viel weniger subtil als le Carrés sonstigen Werke.
Zwar durchzieht - alleine durch das Thema - eine unterschwellige Spannung die vollen 89 Seiten dieses kleinen Kammerspiels, aber mit etwas mehr Feingefühl für die Charaktere und eine rundere Sprache hätte ein noch überzeugenderes Werk herauskommen können.

Dennoch ist es gute Unterhaltung, die gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Was kann man sich mehr für einen regnerischen Spätsommerabend wünschen?

7 von 10 Punkte

*hinter dem Link befindet sich die deutsche Verfilmung aus dem Jahr 1973
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 18.08.2019 | 12:22
#24
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn 2

Okay, im zweiten Teil wird es mE etwas schwächer, ist aber noch unterhaltsam. Es wird jetzt deutlich epischer. Der Teil mit der Prophezeiung nervt. Ich hasse Prophezeiungen! Es gibt mMn nach nur wenige Geschichten, die das hinkriegen, ohne dass es peinlich bemüht klingt, das hier ist keine davon. Manche Dialoge sind belanglos und hätten gestrichen gehört. Einige Twists sind nicht ganz schlüssig, ein paar Klischees weniger hätten es auch sein dürfen.
Trotzdem finde ich es nett, kurzweilig und sympathisch. Vor 20 Jahren wäre das genau mein Ding gewesen, heute ist es mit Nostalgie gelesen eine positive Entdeckung.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 18.08.2019 | 12:35
#23
Horror mit Micky X (LTB Premium 15) (https://www.lustiges-taschenbuch.de/ausgaben/nebenreihen/premium/band-15)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Weiter gehts mit Micky und seinen Freunden und Freundinnen in Monsterhausen! Wir erfahren, woher Frosti, der Schneemann stammt, lernen mehr über die Ausbildung in der Anderswelt und natürlich gibt es jede Menge gar grössliche Schröcklichkeiten, die es zu überwinden gilt.

Ich könnte mir den ganzen Tag Goofwolfs fluffeligen Backenbart anschauen und allein deswegen liebe ich die Micky-X-Reihe. :D Und die Geschichten sind mindestens so knuffelig wie der Bart. ^-^

#24
F. M. Dostojewskij - Eine dumme Geschichte (https://de.wikipedia.org/wiki/Eine_dumme_Geschichte)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das gesellschaftskritisch ist)

Der Staatsrat Pralinski verbringt einen weinseligen Abend mit zwei älteren Kollegen. Angetrunken streitet er sich mit ihnen über den Umgang mit Untergebenen und predigt Humanität, von der er überzeugt ist, sie selbst am wahrhaftesten zu verkörpern. Den Rückweg muss er zu seinem Ärger dann zu Fuß antreten, denn sein Kutscher hat sich verbotenerweise zu irgendeiner Familienfeierlichkeit verkrümelt, statt mit der Droschke auf seinen Herrn zu warten. Sein Weg führt Pralinski am Haus seines Untergebenen, des Regirstrators Pseldonimow, vorbei, in dem die Hochzeit Pseldonimows mit einer jungen Frau gefeiert wird. Pralinski beschließt, seine Menschlichkeit unter Beweis zu stellen und spontan die einfache Hochzeitsgesellschaft mit seiner Anwesenheit zu beglücken. Er stellt sich vor, wie alle ihn und seine Güte und Großherzigkeit bejubeln und bewundern... aber dann kommt irgendwie alles ganz anders...

Wieder so ein Buch voll unsympathischer Figuren. Warum mögen Russen gerne Bücher über Arschgeigen lesen?  :'( War alles in allem ok, aber oh Gott sind die Leute alle so furchtbar...
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 18.08.2019 | 14:07
#19

Helmut Schmidt - Handeln für Deutschland - Wege aus der Krise
(Passt nicht in die POPSUGAR-Challenge, also zählt es zu den 40 Büchern)

Ich möchte und werde gar nicht in die Tiefe bei der Analyse dieses Buches gehen, aber ich will durchaus bemerken, dass das Buch 1993 erschienen ist.

Warum ist das bemerkenswert? Zu Beginn des Jahres 1993 beschäftigte sich Helmut Schmidt vor allem mit den Versäumnissen und Erfordernissen des Wiedervereinigung. Mehr als scharfsinnige Kritik zu üben und das Fehlverhalten einzelner herauszukehren, versucht er sich Lösungen zuzuwenden und zukünftige Probleme anzumahnen, wenn es zu keinen Lösungen kommt.

In Hinblick nennt Helmut Schmidt als zentrale Gefahr, dass der Osten an Rechtsaußen-Parteien fallen könnte, weil eine Resignation gegenüber der Demokratie einsetzen wird, wenn der Westen nicht beim wirtschaftlichen Aufbau und beim Aufbau der demokratischen Strukturen hilft. 1993 hieß Rechtsaußen zwar noch nicht AfD, aber die damaligen, namenhaften Vertreter dieses Bereichs waren die Republikaner (eine Splitterpartei, die aus dem rechten Flügel der CSU entstand, und sich ab 1985 unter Franz Schönhuber am Front National orientierten).

Des Weiteren ordnet Schmidt die Entwicklung Deutschlands in die europäische Gesamtsituation ein. Zwar haben sich ein paar Entwicklungen inzwischen geändert - so gab es 1992 eine Hochzinspolitik und Deutschland fand sich in einer wirtschaftlichen Rezession wieder (inzwischen gibt es eine Nullzinspolitik) und aus dem Projekt einer gemeinsamen Währung ist inzwischen Wirklichkeit geworden - aber seine grundsätzlichen Bedenken kennen wir aus unseren Diskussionen Jahr für Jahr.
Die EU (damals noch EG) verkommt zu einem bürokratischen Ungetüm, weil zu viele Leute abgestellt werden und nicht das Spitzenpersonal hingeschickt wird, welches wiederum eigene Bürokratie aufbaut und sich auf jedwedes Thema stürzt, um Bedeutung zu erhaschen (er nennt hier explizit das Beispiel des Krümmungsgrades von Salatgurken). Dadurch, dass die EG (jetzt EU) immer intransparenter wird, verliert sie an demokratischer Legitimität und wird auf Dauer rechtsnationale Strömungen bestärken etc. (1992 war es noch Papa Le Pen, der dem Front National vorstand; aber diese Strömungen waren auch damals bekannt. Auch in Dänemark etc.).

Ein letzter das Buch durchziehender Komplex ist die ungelöste Situation der Asylsuchenden. 1992 hat Deutschland bereits schon einmal eine 3/4-Million Flüchtlinge aufgenommen, so singulär, wie Medien und Kritiker es nach der Situation 2015 beschrieben, war die "Flüchtlingskrise" 2015 gar nicht. Schmidt plädiert hier für die Notwendigkeit einer europäischen Lösung, benennt durchaus die Integrationsproblematiken und fordert eine angepasste Aufnahmelösung. Allerdings benennt er ausdrücklich, dass jeder Asylsuchende nach Artikel 1 des Grundgesetzes zu behandeln ist.

Insgesamt - und deswegen ist das Jahr 1993 so ein bemerkenswertes Faktum - liest sich das Buch so, als hätte Helmut Schmidt es 2015 (kurz vor seinem Tod) oder 2019 geschrieben. Und deswegen ist es definitiv noch immer lesenswert.
Hervorzuheben ist auch, dass das Buch eher nach Lösungen sucht und nicht kritisch gegen andere austritt. Hier und da lässt Schmidt sich dazu hinreißen, eine Darstellung zu wählen, in der während seiner sozialliberalen Kanzlerschaft schon einmal alles besser war; aber diese Nuancen gehören zum politischen Werk dazu. Dennoch verweist Schmidt hier auf die überparteilichen Aufgaben der Wiedervereinigung, der europäischen Ausrichtung, der wirtschaftlichen Notwendigkeiten und der Gefahren vor Flüchtlingsströmen durch Überbevölkerung, Ressourcenkriegen und religiösen Unruhen.
Speziell im Fall der Wiedervereinigung, aber auch im Allgemeinen, versucht er zu einer Solidaritätspolitik aufzurufen.

Damals - als Schmidt sein Buch schrieb - stand die Bundesrepublik vor der Verabschiedung des Solidarpaktes I, der schließlich im März 1993 verabschiedet wurde. Während ich dieses Werk lese, steht die Bundesrepublik davor, das letzte Element dieser Solidarpakte - den Solidaritätszuschlag (eine steuerliche Leistung) - abzuschaffen, weil es nach Maßgabe der Politik um steuerliche Erleichterung für die Bundesbürger gehe.

Die Diskussion entzündet sich nur an der moralischen Diskussion darüber, ob Besserverdiener auch den Soli einsparen dürfen oder nicht. Sie entzündet sich leider nicht daran, dass die ostdeutschen Bundesländer noch immer infrastrukturell hinterherhumpeln und inzwischen von rechtsgerichteten Parteien teils geführt und beeinflusst werden; mit der Gefahr, dass sich wirklich ein starker AfD-anhängiger Block dort ausbildet.

Insofern behält dieses inzwischen 26 Jahre alte Buch eine verblüffende (Tages-)Aktualität.

8 von 10 Punkte.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 18.08.2019 | 18:26
#20

Shadowrun - 5.Edition
(Passt in keine Kategorie, deswegen nur auf die Gesamtzahl der Bücher)

Ich habe im Jahr 2018 das Regelwerk erstmals komplett gelesen und nun habe ich auch die deutsche Übersetzung gelesen. Ich will gar nicht so sehr ausführlich werden, denn dazu könnte ich mich im entsprechenden Unterforum auslassen.

Es ist für mich aber immer wieder faszinierend, wie sehr Shadowrun gleichzeitig die Inspiration beflügelt und einem dann durch die Flügel schießt, weil es doch etwas zu viel Mikromanagement ist. Ich bin zu keinem Rollenspiel so ambivalent eingestellt, wie zu diesem.

Dennoch ist das Regelwerk in sich schlüssig aufgebaut, die viele Inspiration ist immer gerne genommen. Die Sperrigkeit hält es davon ab, ein richtig gutes Rollenspiel zu sein. 7 von 10 Punkte.

Ich habe zuletzt einiges an Bücher aufgeholt, aber da waren auch viele Bücher bei, die ich Anfang des Jahres begonnen hatte und nie so richtig abgeschlossen hatte. Auf meinem Pile of Shame liegen bis auf 1 Buch jetzt nur noch Bücher, die dort schon länger als 2019 liegen. Teils seit 2016.
Dennoch werde ich mich als nächstes einem Buch widmen, welches ich 2008 gekauft habe und seitdem immer lesen wollte, mich aber wegen der 1596 Seiten nie getraut habe. Thomas Pynchon - Gegen den Tag.
Kann also sein, dass man eine Zeit von mir hier nichts hört.  ;)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 23.08.2019 | 13:58
Ok der Sommer ist um und ich habe einiges gelesen. Zeit für ein Update:

#5/20 Abenteuer gestalten
Ein sehr gutes Buch, das ich noch oft praktisch nutzen werde. :d

#6/20 Wer die Nachtigall hört (Nightside 3)
#7/20 Der Fluch der Dunklen Mutter (Nightside 4)
#8/20 Spur in die Vergangenheit (Nightside 5)

Holy Shit sage ich nur!

#9/20 Im Auftrag des Adlers

Zweiter Teil des Epos über die römische Legion von Scarrow. Sehr unterhaltsam und mit ein oder zwei überraschenden Wendungen.

#10/20 Die Pranken des Löwen

Ein Robin Hood-Roman in den es von den 400 Seiten nur 150 Seiten um Robin Hood geht und dafür 250 Seiten um seinen Großvater.

#11/20 Windjäger

Die neue Serie von Jim Butcher die sich um Steampunk und Fantasy dreht. Fand es zuerst recht lahm, nahm dann aber ab Seite 100 an Fahrt auf. Werde die Fortsetzung gerne irgendwann lesen.

#12/20 Dämonengrab

Fantasy meets Horror, unterhaltsam aber recht bedrückend.

#13/20 Die Stunde der Helden

Fantasy in der Welt des Romans Dämonengrab. Auch dieses Buch hat kein Happy End und erinnert eher an Sword&Sorcery.

#14/20 Heldentaten

Kurzgeschichten die "Die Stunde der Helden" ergänzen

#15/20 Play Dirty 2: Even Dirtier

Nicht wirklich! John Wick ist zahm geworden. Der Erstling ist kontroverser und nützlicher. Dieses Buch würde ich nicht empfehlen.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 23.08.2019 | 14:14
Ok der Sommer ist um
He, Moment mal!  :o
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 29.08.2019 | 21:58
#21

Yuval Noah Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit (https://literaturkritik.de/id/19392)
(Aus der POPSUGAR-Challenge: A book written by an author from Asia, Africa or South America - Harari ist Israeli)

Hararis Werk ist locker geschrieben und spielt für ein solches Werk sehr gezielt mit Leserführung. Immer wieder versucht er, den Leser auf die Fährte eines Fortschrittsoptimismus zu führen, um diesen dann wieder gekonnt zerplatzen zu lassen. Dann widmet er sich wieder einer pessimistischen Sichtweise der Geschichte, um sie dann doch wieder mit Hoffnung aufzulösen. In der Hinsicht ist das Werk wirklich gelungen.

Was jetzt die Zusammenfassung der Menschheitsgeschichte angeht, ist sie mir mit zu breiten Strichen gemalt. In Anbetracht des Umfanges des Werkes ist das nicht verwunderlich und die Art und Weise, wie das geschieht, wird der Sache durchaus gerecht. Gleichwohl ist selbst dem Laienhistoriker gewiss, dass Harari gewisse Entwicklungen absichtsvoll überzeichnet, um seine Punkte deutlich zu machen. Im Gros sind seine Thesen nachvollziehbar, aber letztlich mahnen sie eher zur Auseinandersetzung mit ihnen, als dass man ihnen einfach zustimmen will. Ich glaube, dass das auch Hararis Absicht ist. Auch hier ist an sich wenig auszusetzen.

Strukturell ist an dem Buch ebenfalls wenig auszusetzen, lediglich in dem letzten Part, in dem sich Hararis den Zukunftsaussichten stellt, weicht er etwas ab und erzählt eher von den Möglichkeiten, die er hier längst nicht so stark konterkariert wie in den vorhergehenden Parts.

Am überzeugendsten fand ich Hararis Draufsicht auf die wirtschaftliche Entwicklung der Menschen, allerdings hat mir insgesamt der entscheidende Funke gefehlt. Obwohl alles gefällig und nachvollziehbar ist, die Lektüre sogar leicht von der Hand geht und sogar zum Denken anregt, liest es sich wie eine etwas eilige Zusammenfassung, die zwar immer wieder Funken schlägt, aber doch nicht so recht leuchten will.

So bleibt das Buch dennoch lesenswert, wenn man einen sehr groben Überblick über eine Sichtweise der Menschheitsgeschichte haben will. Sie eignet sich gut, um in das Thema und die Diskussion einzusteigen.

6,5 von 10 Punkte
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 29.08.2019 | 23:30
Yuval Noah Harari - Eine kurze Geschichte der Menschheit (https://literaturkritik.de/id/19392)
Ach, na da - hatte auch überlegt, das zu lesen. Eine Gruppe am Lehrstuhl wollte da sone Sommerleseaktion draus machen. In den "Ferien" lesen und danach dann gemeinsam drüber schnacken. Leider ist der Sommer bei mir dieses Jahr so gar keine Urlaubszeit und ich hab wirklich genug Lektüre aus verschiedenen Kontexten, so dass ich von der Idee wieder Abstand nehmen musste. Nach deiner Review setz ichs aber doch nochmal auf die "Klingt gut, behalt ich mal im Hinterkopf"-Liste.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Infernal Teddy am 30.08.2019 | 07:49
Ich fand es ganz nett.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 1.09.2019 | 16:36
Ich bin zur Zeit auf dem Historien-Trip, meine zuletzt gelesenen Werke:

Samuel Pepys: Tagebuch (Ein Buch, das posthum veröffentlicht wurde, Pop-Sugar-Challenge)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um das Tagebuch von Samuel Pepys, den Jahren 1660 bis 1669, in der gekürzten Reclam-Ausgabe. Die mE auch ausreichend ist, die übrigen 700 Seiten wären dann doch zu viel gewesen.  :o
Samuel Pepys lebte in London, stammte aus eher einfachen Verhältnissen und legte eine beachtliche Karriere hin. Zur Zeit des Tagebuches arbeitet er im Flottenamt in London. In seinem Tagebuch hält er fest was ihn so bewegt, was er tut, was um in herum passiert, was er sich vornimmt und nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund. Kritik an seiner Umwelt -selbst am König-, aber durchaus auch an sich selbst, wird klar und deutlich geäußert. Manches erscheint durchaus belanglos, aber -oder eventuell sogar deswegen, fühlt man sich ganz nah dran. Durchaus interessant zu lesen und auch mal etwas völlig anderes. Eine sehr gute Ergänzung sind die Anmerkungen (auch wenn ich Fußnoten, die noch dazu hinten im Buch sind eigentlich nicht ausstehen kann), das Nachwort und die Zeittafel mit Pepys Lebensdaten.

Sabine Weigand: Das Perlenmedallion (Ein Buch, das von einem Freund empfohlen wurde, Kaffeeblues-Challenge)
Laut Klappentext "Die wahre Geschichte der Helena Heller". Soweit so falsch. Das historische Vorbild hieß Dorothea Heller, geb. Landauer (nicht Brandauer wie im Buch) und endete wesentlich weniger tragisch und melodramatisch. Das ist auch mein einziger, aber sehr deutlicher Kritikpunkt an einem sonst wunderbar gelungenem Buch. Die Sprache ist schnörkellos, aber nicht zu simpel. Zur Abwechslung werden immer wieder Briefe, Schriftstücke etc. eingeworfen, die in (pseudo?)-altertümlicher Sprache verfasst sind, was durchaus stimmungsvoll ist, wenn auch hin und wieder ein wenig anstrengend. Die kurze Rahmenhandlung ist hübsch gemacht, die dichterischen Freiheiten bzw. Ergänzungen (alles weiß man nunmal nicht) sind stimmig, aber ich hätte lieber den "richtigen" Schluss gehabt, da ich den für besser und interessanter halte. Außerdem muss man doch nicht mutwillig ein Happy-End zerstören.  ;)

Damit bin ich bei 154 Büchern.
Liv bei 93 mit 587 Punkten
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 8.09.2019 | 08:45
Hast du die komplette Ausgabe gelesen?

Zwischendurch mal etwas mit weniger Anspruch, dafür sehr unterhaltsam:
Kerstin Gier: Silber - Das erste/zweite/dritte Buch der Träume (Ein Buch dessen Schauplatz  ein College oder ein Universitäts-Campus ist - Pop-Sugar-Challenge, Ein Buch mit dem Wort „Dream“ oder „Traum“ im Titel - Linz-the-Bookworm-Challenge)
Inhaltlich geht  es um eine Gruppe Jugendlicher und ihre Traumwelt. Traumwelt heißt hier, sie erleben ihre Träume bewußt, können sie steuern, in Träume von anderen eintreten und auch diese beeinflussen. Aber eigentlich ist die Handlung nebensächlich. Die Hauptsache ist die unglaublich witzige Schilderung des ganz "normalen" Alltags. Tatsächlich habe ich so viel gelacht, dass meine Tochter sehr enttäuscht war, dass ich ihr nicht erlaubt habe die Bücher zu lesen. Aber wenn die Handlung dann doch mal richtig Fahrt aufnimmt ist es einfach zu düster und brutal für eine 9jährige.

Damit bin ich bei genau 160 Büchern.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 9.09.2019 | 10:10
#25
Sam Feuerbach - Der Totengräbersohn 3

So, es wird langsam wirklich schwach. Teilweise so schwach, dass man sich fragt, ob da am Lektorat gespart wurde ("gelangweilt machte er eine gelangweilte Miene"). Die Story besteht aus öden Quests. Im ersten Band fand ich es noch schön, dass sich die Geschichte Zeit ließ, nun empfinde ich es als Belastung.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 1.10.2019 | 21:41
Ach menno - es lief so gut mit der Challenge, bis ich mich im Sommer mit neuen Verpflichtungen überhäuft habe.

Aber immerhin - zwei erfolgreich gelesene Bücher kann ich endlich wieder vermelden:

#25
Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Stein der Weisen (https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Potter_und_der_Stein_der_Weisen)
(Challenge: 40 Bücher lesen; Tanelorn-Challenge: Ein Buch, das verfilmt wurde; Harry Potter lesen)

Muss ich zum Inhalt wirklich noch was schreiben? Harry Potter erfährt an seinem 11. Geburtstag, dass er ein Zauberer ist - und noch dazu ein ganz besonderer. Entsprechend aufregend geht es in seinem ersten Schuljahr in der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei zu.

Kurz: Ich kann dieses Buch abschnittsweise auswendig mitsprechen. Nachdem meine Hörspielkassetten und der Kassettenrecorder den Geist aufgaben, habe ich mir das Hörspiel nochmal auf CD schenken lassen. Zum letzten Weihnachtsfest habe ich mir von meinem Vater die alten Harry-Potter-Familienbände, um die ich mich damals mit der ganzen Familie gestritten habe, wer sie zuerst lesen darf, schenken lassen. Mit größtem Genuss habe ich nun den ersten Band erneut gelesen. Ganz, ganz wunderbar. Harry Potter geht immer! Ich hoffe, ich finde im Herbst und Winter wieder etwas mehr Zeit zum Lesen und schaffe auch den Rest der Reihe noch.

#26
Steve Jackson - The Citadel of Chaos (https://fightingfantasy.fandom.com/wiki/The_Citadel_of_Chaos_(book))
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Der dunkle Zauberer Balthus Dire plant Schreckliches und nur DU kannst es verhindern, indem du in seine Burg eindringst und ihn erledigst.

Ein Abenteuerspielbuch - da hatte ich mal wieder Bock drauf. Aber meine Güte habe ich lange für die Lösung gebraucht! Eine riesige Karte habe ich gezeichnet und es irgendwie geschafft, den richtigen Weg als allerletzten zu wählen. ::) Habe insgesamt sieben Charaktere verschrottet (=sieben komplette Spieldurchläufe bis zum Charaktertod). Und es wären noch mehr gewesen, wenn ich nicht nach dem sechsten Mal die Nerven verloren und auf der Suche nach Lösungen durchs Buch geblättert hätte. Naja und einmal habe ich einen Tod ignoriert - da hieß es ín etwa "Würfle, bei einer 6 falle tot um" und das fand ich dumm. Dennoch war es am Ende befriedigend, Balthus Dire abzumurksen! Freue mich schon auf den nächsten Band.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 24.10.2019 | 10:39
Zeit für ein Update:

#16/20 Never unprepared

Masks und Eurika fand ich recht gut und für den Spieltisch nützlich. Dieses Buch fand ich eher mau. Es gibt viele Ideen aber in meinen Augen zu wenig Bezug zur Praxis.

#17/20 Der Nekromant Totennacht

Spannende Interpretation des Urban-Fantasy-Genres mit den Konzept der Shadowrunner, nur für das Übernatrüliche. Bietet sich eigentlich für ein Rollenspielsetting an.

#18-22/20 Die ersten fünf Bände der Codex Alera Reihe von Jim Butcher

Rom trifft Fantasy mit Elementaren als Magie. Unterhaltsam aber nicht überraschend, Bin im sechsten und  letzten Band.

So ich habe meine Challenge haber ich damit geschafft.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 24.10.2019 | 14:02
Herzlichen Glückwunsch, du bist ja überpünktlich! Was machst du jetzt mit dem ganzen Rest vom Jahr?
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Crizzl am 25.10.2019 | 08:21
Weiterlesen.  ;)
Ich erhöhe auf 30  :ctlu:
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 25.10.2019 | 10:02
That's the spirit!  :headbang:
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 4.11.2019 | 16:58
Nr. 199: Carol Shields: Das Tagebuch der Daisy Goodwill (Gewinner des Pulitzer Preises -> TheNerdDaily):
Der Titel stimmt nicht so ganz, da es sich nicht um ein Tagebuch handelt. Erzählt wird aber trotzdem die Lebensgeschichte von Daisy Goodwill. Auf recht interessante Art. Durch Berichte über andere Personen (Eltern, Freunde etc.), Briefe an Daisy oder Meinungsäußerungen von anderen über sie, manchmal tatsächlich auch direkt über sie. Auch ist nie wirklich ganz klar wer erzählt, mal Ich-Erzähler (sie selbst oder anderer?), mal allwissender Erzähler. Dadurch liest sich die Geschichte, die jetzt inhaltlich nicht der ganz große Wurf ist, sehr abwechslungsreich.

Nr. 200, 201 und 202: Jennifer Estep: Mythos Academy, Frostkuss + Frostfluch + Frostherz (Aufgrund Rezension gekauft, Empfohlen von einem Familienmitglied, Fantasy -> TheNerdDaily-Challenge):
Ich mag "übersinnliche Higschool-Geschichten" und ich mag es wenn antike Mythologie hübsch neu verwendet wird. Von dem her: Treffer. Die Schüler der Mythos Academy sind alles Nachfahren oder Auserwählte von Gottheiten verschiedenster Art und außer mit großem Kampfgeschick auch mit diversen magischen Fähigkeiten begabt. Gut so, denn der Erzbösewicht in Form des Gottes Loki, will die Welt ins Chaos stürzen. Mitten im Getümmel, die Hauptfigur Gwen Frost, die Auserwählte der griechischen Siegesgöttin Nike, die das Talent besitzt durch Berührung Erinnerungen und Gefühle zu lesen. Spannend, unterhaltsam, schönes Setting. Einziger Wehmutstropfen: Man möchte so ca. 1-2 mal pro Buch die Titelheldin packen, schütteln und anschreien: Mädel, sei doch nicht so blöd/leichtsinnig/begriffsstutzig. Aber ich werde den Rest auf jeden Fall auch noch lesen.

Ziel damit zum zweiten mal erreicht... Ich setze mir (zahlenmäßig) jetzt auch kein neues mehr. An Challenges erledigt: Tanelorn, linz-the-bookworm und (unter Streichung doppelter Kategorien) kunterbunter-bücherwahn. An PopSugar, kaffeeblues und TheNerdDaily arbeite ich noch.

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 4.11.2019 | 17:06
Für Liv:
Derzeit ist Buch Nr. 118 (728 Punkte) "Thomas Schmid: Die wilden Küken, Bühne frei!" in Arbeit.
Der Anfang ist im Vergleich zu den anderen Büchern der Reihe recht zäh, bis sich denn mal alle in der Theatergruppe gefunden haben. Dann nimmt es extrem Fahrt auf und wird auch richtig witzig und originell.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 4.11.2019 | 19:39
Irgendwie schwächele ich seit den Sommerferien. Aus tausend Gründen komme ich gerade kaum zum Lesen (nur noch so 150-200 Seiten pro Woche). Ich werde doch jetzt nicht kurz vor der Ziellinie noch schlappmachen?
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 6.11.2019 | 08:53
Aber bei 20 Seiten pro Tag "Soll" liegst du doch damit genau richtig?
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 6.11.2019 | 18:44
Aber bei 20 Seiten pro Tag "Soll" liegst du doch damit genau richtig?

Naja, dieses Soll war aber, bevor ich mir das Ziel "52 Bücher für 2019" gesteckt habe... das ist damit nämlich nicht zu schaffen (außer es sind lauter sehr dünne Bücher ;D)

Aber ich bin gerade voll beeindruckt, dass du mein Soll im Kopf (oder recherchiert) hast...
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Sashael am 6.11.2019 | 19:08
Nachdem ich durch den Thread geschmökert habe und dabei auch Rollenspielbücher entdeckte, hab ich mich dazu entschlossen, meine Challenge nicht mehr nur auf reine Belletristik zu verengen. Damit kommen in diesem Jahr auch noch hinzu:

#3 Symbaroum GRW
Ein tolles und schön düsteres Setting etwas abseits vom EDO-Einheitsbrei.

#4 City of Mist - Players Guide
Crime Noir plus Urban Fantasy plus das heimliche Kind von Fate und PbtA ... was soll da schon schiefgehen?

Spoiler: Nichts. ;D

#5 Coriolis GRW
Aus einer Laune heraus gekauft und für gut befunden.
Und letztes WE eine neue Runde damit angefangen.

#6 Die Erzählungen aus den Tausendundein Nächten - Erster Band
Bin ich zwar noch dabei, aber die Inspirationen für Coriolis sind großartig. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, wie stark die Geschichten islamisch geprägt sind, was ein Pluspunkt ist, da sich die Erzählweise doch ein wenig von der gewohnten mitteleuropäischen Form unterscheidet. Und es erinnert in manchen Teilen an Inception. Da erzählt Schehrezad eine Geschichte, in der jemand eine Geschichte erzählt, in der jemand eine Geschichte erzählt. Vier Ebenen tiefe Geschichten hat man auch nicht alle Tage. ;D

#7 Genesys GRW
Auf der Suche nach einer Alternative für Shadowrun über Shadow of the Beanstalk gestolpert und dadurch zu Genesys gefunden. Das durch SW:EotE bekannte System auf  Universal getrimmt.

#8 Realms of Terrinoth
Das Fantasysetting für Genesys. Ich hatte erwartet, damit eine Kampagne zu leiten. Stattdessen entschieden sich die Spieler für Shadow of the Beanstalk, was dan als Nächstes durchgearbeitet werden möchte.
Das Setting ist mir durch Runebound und Descent bekannt und macht trotzdem einen frischen Eindruck. Einzig die sehr aufgepfropft wirkenden Katzenmenschen stören den Gesamteindruck. Die wirken einfach nur wie Furry-Fanservice, da sie im Geschichtsteil des Settings nicht vorkommen. So gar nicht. Null nada nietschewo. Was machen die da???  :think: ;D

Also ich könnte zwar theoretisch meine Lesefrequenz erhöhen, aber zumindest bin ich meinem Challengeziel (10 Bücher) doch näher als ich zähneknirschend dachte. Ich les halt nur mehr ... andere Bücher. ;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 7.11.2019 | 08:51
Irgendwie schwächele ich seit den Sommerferien.
Kenn ich. ::) Ich war so etwa bis Juli/August so richtig gut dabei und dann kamen mir so viele Sachen dazwischen, dass ich laut Goodreads mittlerweile um sieben Bücher hinterherhinke. Dazu die lästige Angewohnheit, immer alles nur halb zu lesen. Hier liegen und stehen mindestens ein Dutzend halb gelesener Bücher. Wenn ich die mal zu Ende lesen würde! Vielleicht mach ich mal nen Stapel mit Büchern, die ich gerne noch bis Ende des Jahres durchlesen würde.  :think:
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 7.11.2019 | 17:23
Aber ich bin gerade voll beeindruckt, dass du mein Soll im Kopf (oder recherchiert) hast...
Ich habe einfach nur in den Eingangspost geschaut.  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 18.11.2019 | 18:38
Ich schwächel auch seit Sommer - wenn auch mit guten Gründen. Trotzdem schade, da lag ich noch gut im Rennen.

#26
Richard Morgan - Mars Override
Morgan in Topform, das hab ich mal wieder gebraucht. Trotz der Morgan'schen Schwächen großes Kino.

#27
Patsy l’Amour laLove (Hrsg.) - Beißreflexe - Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten
Einziges Buch bisher mit SC-Potential, daher breite ich das jetzt auch mal nicht aus. Als Debattenbeitrag recht wertvoll, wenn auch teils recht polemisch.

#28
Neil Gaiman - Niemalsland
Ich bilde mich fort, was Gaiman und Urban Fantasy im Allgemeinen angeht. Es war ganz okay, gespickt mit guten Ideen. Insgesamt fehlen mir jedoch etwas die Ecken und Kanten. Trotzdem definitiv kein Buch, das man bereut, dafür ist es zu gut geschrieben.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 23.11.2019 | 15:21
Buch 211 - Oscar de Muriel: Die Todesfee der Grindlay Street (völlig ohne Katagorie, einfach so  :))
Im 3. Teil der Krimireihe ermitteln McGray, der ungehobelte, abergläubische, bärbeißige Leiter der Sonderabteilung für absonderliche Verbrechen mit möglichem übernatürlichen Hintergrund der Polizei in Edingburgh und sein einziger Mitarbeiter Inspektor Frey, strafversetzt, kultiviert, wohlerzogen und Engländer, im Theater. Eine Todesfee bedroht die Schauspieltruppe um Henry Erwing, Ellen Terry und Bram Stoker mit blutigen Botschaften.
Ein wenig ist es ja wie Scooby Doo in viktorianischer Zeit und ohne Hund. Ein übernatürliches Phänomen findet am Ende doch eine natürliche Erklärung.  :D

Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 23.11.2019 | 16:55
#29
Stefan Zweig - Schachnovelle

Klassiker für zwischendurch. Insgesamt habe ich mehr erwartet, dennoch natürlich kurzweilig und schön.

#30
Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch

Fülle ich also auch mal diese Lücke, bevor Netflix die Serie raushaut. Zunächst fiel mir der äußerst pragmatische Schreibstil auf, insgesamt aber schon eine Runde Sache, die sich allerdings auch irgendwie verbraucht, im Laufe des Buches. Dennoch, der Aufbau der Geschichten gefällt mir. Die Welt ist teilweise schon schräg, was das ein oder andere Mal schon deutlich ins Komische kippt (Beispielweise das versicherte Haus, dessen Police auch das Übernatürliche abdeckt).
"Das Erbe der Elfen" gibt's für Kindle-Besitzer für lau zum Leihen, als lese ich das als nächstes.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 27.11.2019 | 17:25
Es geht wieder weiter, dank erneuter langer Zugfahrten.

#27
Wolfgang Hohlbein - Blutkrieg (Chronik der Unsterblichen 8,5) (https://www.lovelybooks.de/autor/Wolfgang-Hohlbein/Blutkrieg-142633840-w/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Andrej und Abu Dun sind aus der Wüste heraus in den hohen Norden gereist. Dort laden sie eine Schuld auf sich, die zu begleichen sie immer tiefer in die unwirtliche Eiswüste führt. Irgendwann stellt sich die Frage, ob die beiden Vampyre sich überhaupt noch in der ihnen bekannten Welt befinden.

Der Band, eine Sammlung von Kurzgeschichten, die inhaltlich zwischen dem achten und dem neunten Band angesiedelt sind, hat mir ganz gut gefallen. Tatsächlich profitiert die Erzählung sehr vom Kurzgeschichtenformat - Hohlbein kommt zur Abwechslung mal zum Punkt und insgesamt passiert dadurch einfach mehr. Leider klappt es mit der Kontinuität zum Folgeband so gar nicht. Zwar beginnt der neunte Band in etwa da, wo der 8,5te aufhörte - aber eben nur fast. Ein Cliffhanger bleibt unaufgelöst und wird im neunten Band auch nie wieder erwähnt. Einige Erkenntnisse der Charaktere scheinen nie stattgefunden zu haben, so dass sie etwa Besonderheiten von Gegnern scheinbar von einer Szene auf die andere vergessen haben und dann ganz überrascht noch einmal in Erfahrung bringen. Ob diverse Andeutungen später vielleicht nochmal wichtiger Plots im 8,5ten Band nun überhaupt je wieder aufgegriffen werden, weiß ich nicht.

Ich frage mich, wie dieses Nicht-Zusammenpassen zustande kommen kann. Wenn zuerst Band 9 dagewesen ist, hätte man den Zwischenband doch darauf abstimmen können und umgekehrt. Das fand ich dann doch etwas enttäuschend - gerade weil mir der Kurzgeschichtenband ganz gut gefallen hat.


#28
Wolfgang Hohlbein - Das Dämonenschiff (Chronik der Unsterblichen 9) (https://www.lovelybooks.de/autor/Wolfgang-Hohlbein/Die-Chronik-der-Unsterblichen-Das-D%C3%A4monenschiff-964052939-w/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Andrej und Abu Dun gammeln immer noch im Norden herum. In einem kleinen, von den Göttern gebeutelten Dorf, begegnet Andrej dann einer Frau, die etwas in ihm weckt, dass er seit Meruhe begraben zu haben glaubte.

War nicht so meins. Ich hasse, hasse, hasse mittlerweile Frauen in dieser Buchreihe. Das ist jedesmal derselbe Typ Ätz-Frau, bloß mit anderen Klamotten. Alle gucken sie andauernd spöttisch (muss sone Art Resting-Bitch-Face sein), machen totaaaal die edgy Kommentare und sehen wahnsinnig gut aus und sind voll tough, und natürlich unsterblich in den mega gutaussehenden Hauptcharakter verschossen (der übrigens auch voll gut im Bett ist), wobei sie aber nur in ausgewählten Momenten ihre Toughness ablegen, um ihm das zu beichten. *ürgs*
Ich frage mich, woher da immer diese unsterbliche Liebe kommt. Weder wir noch Andrej erfahren jemals mehr über diese Person als dass sie eine kriegerische und spöttisch guckende Tochter des Dorfhäuptlings ist. Wie kommt denn Andrej darauf, auf dieser Grundlage den Rest seines Lebens mit ihr planen zu wollen? Er weiß nichtmal, was sie gerne zum Frühstück isst! Sowas regt mich irgendwie total auf.
Auch, dass die Hauptcharaktere seit mittlerweile neun Bänden (und rund 200 Jahren Handlung) in jedem Band dieselben Fehler wiederholen, beginnt, mir auf den Wecker zu fallen.
Davon ab zog sich dieser Band wie Kaugummi. Vom Eiswüstensetting hatte ich nach Band 8,5 eigentlich schon genug. Und die Handlung des neunten Bandes hätte sich locker auf die Hälfte der Seiten beschränken können, wenn lauter immer gleiche Kämpfe und nutzlose Gesprächsszenen, in denen Leute sich gegenseitig mit Andeutungen umwabern, weggelassen worden wären. Ich hab ganze Kapitel nur quergelesen, weil sie wirklich irrelevant waren. Hoffe, der nächste Band wird wieder besser.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 2.12.2019 | 22:40
#31
Andrzej Sapkowski - Das Erbe der Elfen ("Hexer-Saga" 1)

So langsam komme ich rein, bin aber hin- und hergerissen. Immer mal wieder langweilt es mit wirklich langatmigen Passagen. Aber insgesamt ist die Erzählstruktur schon interessant und irgendwie mein Ding. Auf jeden Fall eine interessante "Studie".  ;)

#32
Stephen King - In einer kleinen Stadt (Needful Things)

Meine Güte, hab ich mich da durchgequält. Ein schwacher "King". Eine gute Grundidee, ausgewalzt bis zur Unkenntlichkeit. Könnte man um die Hälfte einschmelzen, dann wäre es erträglich, aber so ...? Selbst, als es dann - endlich - Fahrt aufnimmt, will man irgendwie nicht mehr. Schade, aber so viel Geschwafel, selbst, wenn es Geschwafel auf hohem Niveau ist, ist mir schwer erträglich.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 5.12.2019 | 07:18
Irgendwie schwächele ich seit den Sommerferien. Aus tausend Gründen komme ich gerade kaum zum Lesen (nur noch so 150-200 Seiten pro Woche). Ich werde doch jetzt nicht kurz vor der Ziellinie noch schlappmachen?

Ah, ich habe das Rätsel gelöst, warum ich in den letzten Monaten nur noch so wenige Seiten pro Woche geschafft habe: Ich habe durch eine Häufung von Zufällen seit den Ferien nur noch englischsprachige Bücher gelesen. Und meine Lesegeschwindigkeit auf Englisch ist (obwohl ich die Sprache eigentlich ziemlich gut beherrsche) doch deutlich geringer als auf Deutsch.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 5.12.2019 | 11:02
Also irgendwie doch alles im Lot. Das ist doch schön.  :)

Ich hab mittlerweile Roll Inclusive und Abenteuer Gestalten durch, damit wäre ich dann bei sagenhaften 30 Büchern! Aber ich finde einfach die Muße nicht, in Ruhe nen kurzen Eindruck dazu zu verfassen. Gerade bei Roll Inclusive würde ich mir doch gerne etwas mehr Text gönnen. Meistens bin ich dann aber abends einfach zu müde dazu. *Huhn platt*

40 werdens wohl nicht mehr - aber ich bin trotzdem super happy... wenn ich überlege, dass ich vor ein paar Jahren bei der ersten Reading Challenge mit Ach und Krach 12 Bücher gepackt habe, dann erreiche ich doch allmählich wieder ein Level an Belesenheit, dass ich mir von mir selbst wünsche.  :d
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 5.12.2019 | 18:12
Ach, insgesamt bin ich schon auch ziemlich zufrieden. Ich schaffe dieses Jahr wohl ca. 50 Bücher, und das obwohl ich die sowas wie Graphic Novels und alle nur halb gelesenen Sachen (und das waren gerade im Rollenspiel- und Fachbuchbereich echt viele) gar nicht mitgezählt habe. Das ist bei mir auch deutlich besser als in den vergangenen, hmmm, 20 Jahren? :d
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 5.12.2019 | 18:31
Yay für Reading Challenge!  :cheer:

Edit:
Zitat
und das obwohl ich die sowas wie Graphic Novels und alle nur halb gelesenen Sachen (und das waren gerade im Rollenspiel- und Fachbuchbereich echt viele) gar nicht mitgezählt habe
Graphic Novels/Comics zähle ich mit, weil es in meine Idee von "mehr zum Vergnügen lesen" gut reinpasst. :) Halbgelesenes und Fachbücher zähl ich auch nicht. Ich lese Fachbücher sowieso seltenst von vorne nach hinten durch.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 6.12.2019 | 16:03
#33
Andrzej Sapkowski - Die Zeit der Verachtung ("Hexer-Saga" 2)

Es geht weiter mit dem Hexer. Bisher mE der beste Band. Action, Intrigen, alles hält sich gut die Waage. Die Atmosphäre gefällt mir sehr gut, über kleine Schwächen kann ich dabei gut hinwegschauen. Ich finde gut, wie tief man in die Welt eintaucht, weil es aus vielen Perspektiven erzählt wird, wobei die "große" Erzählung nur am Rande fortgeschrieben wird, z. B. in Gesprächen "einfacherer" Leute.

#34
Philipp P. Peterson - Das schwarze Schiff

Die Crew eines Raumschiffes muss auf einem scheinbar leeren Schiff notlanden, dass natürlich dann alles andere als leer ist. Das Buch ist ein echter Pageturner und voller angefahrener Ideen. Teilweise kam ein ähnliches SF-Grauen auf, wie etwa bei die Haarteppichknüpfer (thinking BIG). Dann wiederum wird die Brutalität eher billig eingesetzt. Hier wäre meines Erachtens mehr zu holen gewesen, da die Grundidee großes Potential hat. Trotzdem bleiben Logiklücken und die meisten Figuren eher flach und klischeehaft. Hat Spaß gemacht und ließ sich gut an einemf reien Tag weglesen, auch wenn das Ende eher enttäuschend ist.


Ich könnte es noch schaffen. Bin aber so auch schon zufrieden.  ~;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 8.12.2019 | 00:07
#29
Andreas Melhorn - Abenteuer Gestalten (https://www.system-matters.de/spiele/abenteuer-gestalten/)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Abenteuer Gestalten versteht sich als praktisches Hilfsmittel für SL und Autor*innen von Rollenspielabenteuern. Dabei finden sich allgemeine Hinweise zum Aufbau einer funktionierenden Story ebenso wie zuverlässige Brainstorming- und Storytelling-Techniken und kurze Übersichten zum konkreten Aufbau eines Rollenspielabenteuers in unterschiedlichen Genre. Eine Besonderheit des Buches sind die handschriftlichen Notizen von Frank Heller, Daniel Heßler und Judith C. Vogt, die auf kleinen gelben Klebezetteln ihren Senf zu Abschnitten des Textes dazugeben und so weitere Blickwinkel aufzeigen und Ideen ergänzen.

Kurz: Ich mochte es. Die kurzen Abschnitte lesen sich ganz hervorragend auch mal zwischendurch. Und auch wenn ich nicht jedem Tipp persönlich etwas abzugewinnen vermochte, würde ich alles in allem doch sagen, dass durch die praktische Herangehensweise viel rauszuholen ist. Gerade wenn es um das kurzfristige Gestalten solider Storys geht, ist dieses Buch eine echte Fundgrube. War für mich auch cool, mal eine übersichtliche Einführung in verschiedene Themenfelder zu bekommen (mir waren etwa Begriffe wie Combat as Sport/War tatsächlich noch nicht geläufig... ich bin ja wirklich interessiert und belese mich - aber ich bin halt auch erst seit 2009 im Hobby und gelegentlich merkt man das eben auch. Schön, dass auch mal an Küken wie mich gedacht wird. :D) Gelegentlich wird es durch die große Auswahl an Themen etwas oberflächlich - aber die ausführliche Literaturliste macht das mehr als wett.

Alles in allem ein wirklich praktikables Buch. Nicht so theorieüberfrachtet und abgehoben sondern mit Mut zur Lücke und dadurch einfach so unglaublich nützlich und kompakt.

#30
Aşkın-Hayat Doğan, Frank Reiss und Judith Vogt (Hrsg.) - Roll Inclusive. Diversity und Repräsentation im Rollenspiel (https://shop.uhrwerk-verlag.de/das-besondere-buch/2000-roll-inclusive-diversity-und-repraesentation-im-rollenspiel-9783867624053.html)
(Challenge: 40 Bücher lesen)

Roll Inclusive ist ein populärwissenschaftlicher Essay-Band, der sich den Themen Diversität und Repräsentation im Rollenspiel von verschiedenen Seiten nähert. In den Blick genommen werden unter anderem die Themenfelder Geschlechter und Sexualität, Behinderungen, Neurodivergenzen und People of Color. Viele Artikel wurden von direkt Menschen aus den jeweiligen Gruppen geschrieben. Dabei will der Band keinen Schlussstein setzen, sondern vielmehr einen Anstoß für weitere Diskussionen bieten.

Ich möchte hier nicht jeden Artikel auseinandernehmen, das würde zu lange dauern und wäre auch nicht zielführend. Lieber konzentriere ich mich darauf, ob das Buch hielt, was ich mir davon versprach. Ich habe mir den Band gekauft in der Hoffnung, praktische Hinweise zu bekommen, wie mehr Diversity im Rollenspiel aussehen kann - sowohl IT als auch OT, sowohl privat zuhause als auch beim Schreiben von Abenteuern oder auf Cons.

Zwei Beiträge waren in dieser Hinsicht für mich besonders hilfreich, das waren die zu Barrierefreiheit und zu psychischen Auffälligkeiten.

Der Artikel zu psychischen Auffälligkeiten von David Grade empfiehlt, heruntergebrochen, psychische Auffälligkeiten nicht als festgeschriebene Krankheiten zu betrachten (Mein Charakter hat diese und jene Krankheit. Dazu gehören laut Wikipedia diese und jene Symptome und das muss so dargestellt werden, sonst ist es ne andere Krankheit.) sondern sich stattdessen an Symptomen zu orientieren (Mein Charakter fürchtet sich davor, alleine in geschlossenen Räumen zu übernachten, seit diesem und jenem Ereignis. Deswegen wird er immer grantig, wenn absehbar ist, dass der Abend nicht als Gruppe am Lagerfeuer sondern in einer gemütlichen Taverne mit Schlafmöglichkeiten enden wird.). Das gibt die Möglichkeit, die Auffälligkeiten darstellbar, fassbar und entwickelbar zu machen. Es rückt außerdem von der Idee ab, dass eine Auffälligkeit automatisch eine Krankheit sei, die schlecht und nur durch Heilung zu bekämpfen wäre.

Der Artikel zur Barrierefreiheit von Christian Vogt nimmt unterschiedliche Arten von Bedürfnissen körperlicher und psychischer Art und Barrieren, die ihnen im Weg stehen können, in den Blick und gibt ganz konkrete Hinweise, wie die Barrieren beseitigt oder wenigstens abgeschwächt werden können. Seien es treppenfrei zu erreichende Spielräume, barrierefreie Toiletten, readerfreundliche Textdokumente oder ruhige Räume für Menschen, die sonst dem Gespräch nicht folgen können. Fand ich gut, denn gab mir konkrete Handlungsanweisungen, was ich für wen tun kann.

Aus eben diesem Grund mochte ich auch das Toolkit mit Werkzeugen am Schluss des Buches, auch wenn ich die einzelnen Ideen für sich genommen nicht immer ganz so fantasievoll bzw. hilfreich fand.

Aus beruflichen Gründen gefiel mir auch der Artikel zur historischen Authentizität im Rollenspiel von Aurelia Brandenburg. Am Ende steht da auch bloß das, was alle Studierenden der Geschichte bei uns im ersten Semester lernen - nämlich, dass Geschichte ein Konstrukt ist und die Idee, wir könnten genau wissen, "wie es gewesen ist", ziemlicher Quatsch ist. Daneben dann die rollenspielspezifische Ergänzung, dass übermäßige Akkuratesse einen Hintergrund oder eine Geschichte auch nicht geiler macht und ein Abweichen davon dem Spiel sehr zuträglich sein kann und nicht wehtut.

Womit ich zugegebenermaßen weniger anfangen konnte, waren speziell die Artikel zum Themenfeld People of Color. Die Entscheidung, zwei Autoren zum gleichen Thema schreiben zu lassen, fand ich schon etwas merkwürdig, weil sie sich dann doch inhaltlich echt doppeln. Auch hätte ich mir weniger Belehrungen, warum es wichtig ist, PoC in mein Spiel zu integrieren gewünscht und dafür mehr konkrete Ideen, wie genau das aussehen kann. Also über "Dein Magiermeister könnte ja auch mal Schwarz sein!" hinaus (Merkwürdigerweise bedient gerade das bei mir im Übrigen das Klischee vom Weisen aus dem Morgenland und wäre daher genau nicht der Weg gewesen, den ich eingeschlagen hätte. ^^). Ansonsten belief sich das gefühlt für mich immer nur auf "Im Zweifelsfall frag halt PoC aus deinem privaten Umfeld". Leider ist mein privates Umfeld sowas von mega überhaupt nicht divers. Alles weiße, männliche Heteros und so ziemlich in meinem Alter. Deswegen bin ich auf Handreichungen, Leitfäden etc. angewiesen. Da hätte ich mir einfach weniger Einführung und forsch vorgetragene Forderungen und mehr Konkretes gewünscht.

Ein Buch also, dessen einzelne Beiträge ich durchaus durchwachsen fand. Es erreicht aber sein selbstgesetztes Ziel - eine Diskussion anzuregen bzw. anzuheizen und als Ideengeber zu fungieren. Definitiv habe ich über alle behandelten Themen nachgedacht, mich im Geiste mit den Autor*innen gestritten oder nackenknackend genickt, wenn mir etwas sehr bekannt vorkam. Manchmal war ich auch sauer und hab Sachen gar nicht verstanden. Und habe mich dann kritisch hinterfragt, warum gerade diese und jene Aussage mich jetzt so auf die Palme bringt. Fand ich gut!

Wenn es mir auch nicht so viele praktische Tipps wie erhofft an die Hand gab und ich nicht jede aufgestellte Forderung umsetzen kann oder auch nur möchte, hat es mich doch für einige Themen sensibilisiert, die ich so vorher nicht auf dem Schirm hatte. Und deswegen empfehle ich das Buch auch weiter.

#31
Alan Moore, Dave Sim, Frank Miller, Neil Gaiman, Todd McFarlane - Spawn (Origins Collection 1) (https://paninishop.de/spawn-fantasy-comics/spawn-origins-collection-1-dspor001)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, in dem jede Menge Waffen vorkommen)

Al Simmons hat nach seinem Tod einen unglückseligen Pakt mit dem Teufel geschlossen und ist nun als Spawn zurück auf die Erde gekehrt. Schnell stellt er fest, dass der Teufel ihn reingelegt hat. Mitnichten kann er in sein altes Leben zurückkehren und zusätzlich sitzen ihm verschiedene Gegenspieler im Nacken. Und nun sitzt er in der Klemme. Zwar hat er gewaltige Kräfte - aber sie sind begrenzt und wenn sie aufgebraucht sind, muss er als Dämon zurück in die Hölle kehren und seien Platz an der Spitze einer infernalen Armee antreten.

Ich hab mir diesen Sammelband gekauft, nachdem ich die AVGN-Folge (https://www.youtube.com/watch?v=kY_r6u8YNEU) zu Spawn-Spielen und einen ziemlich genialen Fanfilm  (https://www.youtube.com/watch?v=f5tCbd4fgkw)auf Youtube gesehen habe. Fand die Hintergrundstory ansprechend (ich steh ja auf tragische Edgelords und Spawn bedient das schamlos^^). Lustigerweise stellte sich im Verlauf des Buches heraus, dass dieser Comicheld total up my alley ist! Spätestens die Gaststory von Neil Gaiman hatte mich gewonnen. Außerdem haben mich einige Aussagen des Autors über sein Konzept sehr angesprochen - ein Held ohne künstlich gesetzte Grenzen - Spawn schnetzelt seine Gegner brutal weg, wenn ihm danach ist, statt sie etwa brav der Polizei abzuliefern. Und er hat wirklich die abgefahrensten Superkräfte, bis hin zu
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, die er allerdings nur unzuverlässig beherrscht und zudem ja nur begrenzt einsetzen kann, so dass es trotzdem nicht langweilig wird. Dafür wird es phasenweise umso alberner. Spätestens beim Zigarre rauchenden Erdferkel hatte ich nen Lachmuskelkater. Der Comic nimmt sich bei aller "edgyness" (mit dem Helden könnteste nen Dreitagebart rasieren) dennoch selbst nicht allzu ernst.

Dass der zweite Band noch nicht hier liegt, hat seine Ursache lediglich darin, dass sie ihn heute im Comicladen nicht mehr auf Lager hatten.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 24.12.2019 | 13:50
Ich hab schonmal die neue Reading Challenge für 2020 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,113516.0.html) eröffnet, auch wenn ich noch schnell 8 Bücher für meine aktuelle Challenge lesen muss.  ~;D
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Greifenklaue am 24.12.2019 | 14:30
Hatte mir 25 Bücher vorgenommen aus der Challenge, zwar sind es 25 geworden, aber nur 20 passen in die Kategorien.

Gelesene Bücher:

1. Ein Buch mit einem Kleidungsstück oder Accessoire auf dem Cover - Die Wahrheit über Männer - eine stilisierte Frau mit Hörnern in betont kurzem Kleid mit Fledermausflügel in rot auf dem Cover
2. Deine Lieblingsaufgabe aus einer der vergangenen Popsugar-Challenges (2015, 2016, 2017, 2018) - Hörbuch - Wer bin ich und wenn ja, wieviele? von Richard David Precht
3. Ein “choose-your-own-adventure”-Buch - Four against darkness
4. Ein Buch, dessen Titel eines der folgenden Wörter enthält: salty, sweet, bitter, spicy - War der Ozean schon immer salzig?
5. Ein Buch, das auf Mythologie, Legenden oder Folklore basiert - Xanathars Ratgeber für alles
6. Eine Neuerzählung eines Klassikers - Sword & Wizadry Continual Light - als OSR erzählt es den Klassiker D&D neu, auf tolle Art
7. Ein Buch mit einer Pflanze im Titel oder auf dem Cover - Valngress - Die Ruinenstadt
8. Zwei Bücher, die den gleichen Titel tragen (1): Der König in Gelb von Raymund Chandler
9. Ein Buch mit einem ausgestorbenen oder erfundenen Wesen - Fantasy Age Bestarium
10. Ein Buch, das aus der Perspektive mehrerer Personen erzählt wird - "Nein, Torben-Jasper, du hast keinen Telefonjoker." - Untertitel: Referendare erzählen vom täglichen Klassenkampf
11. Ein Buch mit einer Frage im Titel - Warum ist E=mc²?
12. Ein Buch, das du 2018 schon lesen wolltest - Der Schatten des Dämonenfürsten
13. Ein Buch, das an einem einzigen Tag spielt - Herz des Zorns
14. Ein Buch, das in einem Kloster [abbey, cloister, monastery, vicarage, convent] spielt - Ab morgen Mönch - Bruder Longinius Beha
15. Ein Buch, das im Weltraum spielt - Coriolis
16. Ein Buch über ein Hobby - Angelzeit, ein OSR-Abenteuer von System matters rund ums Angeln
17. Ein Lieblingsbuch, das du schon gelesen hast: Cugels Irrfahrten von Jack Vance
18. Ein Buch, das 2019 veröffentlicht wird - LEGO Star Wars – Lexikon der Figuren, Raumschiffe und Droiden (Rezi (https://wuerfelheld.wordpress.com/2019/10/27/rezension-star-wars-lexikon-der-figuren-raumschiffe-und-droiden/))
19. Ein Buch, das dich nostalgisch werden lässt - What if? Was wäre wenn? von Randall Munroe
20. Ein Buch, das in der Jahreszeit spielt, in der du es liest - Herbstlande-RPG von Philipp Lohmann (Rezi (https://greifenklaue.wordpress.com/2019/11/25/rezi-herbstland/))
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 25.12.2019 | 14:49
Ich hoffe ja, realistisch betrachtet, dieses Jahr noch zwei angefangene Bücher abzuschließen. :)
Mir ist nur gerade ernüchternd aufgefallen, dass ich, was die Seitenanzahl angeht, dieses Jahr etwa so viel wie letztes Jahr gelesen habe.  :think: Die höhere Anzahl an Büchern kommt daher, dass ich einfach mehr dünnere Büchlein (vor allem Reclam-Hefte) gelesen habe. Naja - trotzdem habe ich mehr Geschichten gelesen. Und das war ja der Gedanke, der zählt.  ^-^
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 26.12.2019 | 16:26
Nur kurz mein letztes Update, da im Urlaub vom Handy:


[size=78%]Die Ganymed-Reihe von Joshua Tree:[/size]


#36 Ganymed Erwacht
#37 Ganymeds Flüstern
#38 Ganymeds Erbe


Fühlte mich ganz gut unterhalten, mehr Cyberpunk als erwartet, teilweise echt gute Ideen, teilweise leider etwas zu trashig und ein eher schwaches Ende.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 26.12.2019 | 19:41
Stand für Liv: 157 Bücher
Ich bin derzeit an Buch 246 dran. Selbst, wenn ich sämtliche Kinderbücher abziehe, ist das Leseziel damit definitiv erreicht.

U.a. zuletzt gelesen:
Can Merey: Der ewige Gast (PopSugarChallenge: Ein „Own Voices“ Buch)
Der Autor erzählt die Geschichte seines Vaters, der als Student aus der Türkei nach Deutschland kam und seinen Problemen sich integrieren zu dürfen, sowie seine eigenen Erfahrungen als türkischstämmiger Deutscher in Deutschland, der Türkei und anderen Ländern, in denen er sich beruflich als Journalist aufgehalten hat.
Am Anfang war ich sehr irritiert, da ich eine Biografie im Stil einer Erzählung erwartet hatte und erstmal eine Art Geschichtsbuch vor mir hatte mit vielen Hintergrundinformationen. Durchaus interessant, doch etwas trocken. Glücklicherweise wechselt es kurz bevor es mir zu viel war in die persönliche Erzählung. Auch hier gab es natürlich viele Einschübe von sachlichen Erklärungen, aber alle sehr hilfreich für das Verständnis. Ab und an hatte ich auch ein Aha-Erlebnis, weil Dinge erklärt wurden, die ich nie wirklich verstanden hatte.
Insgsamt ein gutes interessantes Buch, dass durchaus nachdenklich macht.

Anne Perry: Das Weihnachtsversprechen (TheNerdDaily: Mit einem Feiertag)
Von allen Weihnachtskrimis der Autorin sicherlich der weihnachtlichste. Nicht nur, weil er in der Adventszeit bis hin zum Heiligen Abend spielt, sondern weil auch eine weihnachtliche Botschaft enthalten ist.
Wie in ihren anderen Büchern auch wird in ruhiger unaufgeregter, aber nicht langweiliger Erzählweise die Geschichte von zwei Mädchen berichtet, die den Mord an einem Lumpensammler (ein Onkel eines der Kinder) aufklären und seinen dabei verschwundenen Esel wiederfinden wollen. Nebenbei zeichnet die Autorin ein Gesellschaftsbild eines armen Stadtviertels im viktorianischen London.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Weltengeist am 28.12.2019 | 14:58
Ich setze meinen Plan von 2018 einfach fort: Jeden Tag mindestens 20 Buchseiten zu lesen.

"Bücher" kann Belletristik, Sachbücher, Fachbücher u.v.m. sein, aber Graphic Novels und Rollenspielmaterial zählen nicht.

Wenn ich das durchhalte, sollten so mindestens 24 Bücher im Jahr 2019 drin sein. Und offen gestanden spekuliere ich darauf, dass es auch deutlich mehr werden könnten.

EDIT: Aufgrund der geplanten Tanelorn-Abstinenz werde ich den Verlauf der Reading Challenge 2019 nicht mehr hier dokumentieren, sondern auf Goodreads (https://www.goodreads.com/user/show/91628117-weltengeist). Vielleicht gibt's aber zum Jahresende eine Statusmeldung.

So, jetzt ist es soweit, das Jahr ist fast zu Ende.

Ich hatte mir ja heimlich, still und leise auf Goodreads das Ziel gesetzt, 52 Bücher im Jahr 2019 zu lesen, also im Schnitt eines pro Woche. Und auch wenn es gegen Ende nochmal richtig knapp geworden ist, hat es letztlich doch geklappt. Seit heute stehe ich bei 53 Büchern, und eventuell kommt in den letzten Tagen des Jahres sogar noch eines dazu. Außerdem wurden alle teilweise gelesenen Bücher ja gar nicht gezählt (das sind u.a. abgebrochene Romane, Fachbücher aus denen ich meist nur einzelne Kapitel lese, Rollenspielwerke die fast nie Cover to Cover gelesen werden usw.), und Zeitungen, Zeitschriften, Comics etc. kommen ja auch noch dazu.

Und ich gebe zu: Ich bin ein bisschen stolz auf mich. So viel habe ich seit 1996 nicht mehr gelesen und hätte es auch gar nicht mehr für möglich gehalten! In Anbetracht der Breite des Gelesenen habe ich auch mein eigentliches Ziel, meinen Horizont zu erweitern, erreicht. Einige der Bücher des Jahres 2019 haben wirklich Auswirkungen auf mein Leben (privat, vor allem aber beruflich) gehabt. Das ist mehr, als ich bei Projektstart zu hoffen gewagt hatte.

Was mich aber nachdenklich gemacht hat, ist das Gefühl, immer ein wenig gegen die Reading Challenge anzulesen und es sich deshalb bei der Auswahl der Bücher besonders leicht (wenig Seiten, möglichst deutsch, möglichst leicht zu lesen, möglichst große Schrift,...) zu machen, damit man schneller den nächsten Haken setzen kann. Wer bei einer Reading Challenge möglichst viele Bücher lesen will, sucht sich vermutlich nicht gerade den Kategorischen Imperativ im Original raus. Und das ist eigentlich bedauerlich. Daher werde ich nächstes Jahr das Leseziel niedriger ansetzen, damit ich nicht in Versuchung gerate.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Niniane am 28.12.2019 | 15:08
Momentan besteht meine Reading Challenge aus den ca. 20 Büchern in unserem Regal, die ich noch nicht gelesen habe (oder nur angefangen). Das wirkt jetzt viel, aber ich habe auch in den letzten zwei Monaten noch einen ganzen Schwung bekommen (7 Stück). Vielleicht passt das ja alles sogar in eine vorgegebene Challenge, die Titel sind auch querbeet (Sachbücher, Romane, deutsch, englisch, französisch, flämisch...)

20 waren es bestimmt, ich komme allein in den letzten zwei Wochen auf 8 Krimis, die ich durchgesuchtet habe.

Mal gucken, ob ich noch alles zusammenbekomme, das kann ein wenig dauern  :)
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 28.12.2019 | 18:05
Was mich aber nachdenklich gemacht hat, ist das Gefühl, immer ein wenig gegen die Reading Challenge anzulesen und es sich deshalb bei der Auswahl der Bücher besonders leicht (wenig Seiten, möglichst deutsch, möglichst leicht zu lesen, möglichst große Schrift,...) zu machen, damit man schneller den nächsten Haken setzen kann. Wer bei einer Reading Challenge möglichst viele Bücher lesen will, sucht sich vermutlich nicht gerade den Kategorischen Imperativ im Original raus.
Hm, das Problem hab ich auch gesehen. Ich hab mir zwar auch längere bzw. kompliziertere Bücher rausgesucht - aber dass ich für die dann so lange brauche bzw. sie erst nächstes Jahr abschließen werde, reisst mir die Challenge schon ganz schön runter. (Mit Moby Dick etwa bin ich irgendwo auf Seite 200... ich brauche ewig für das Teil und zwischendrin musste ich es in die Bibo zurückbringen, wo es erstmal für Wochen an wen anders verliehen wurde.)
Auf der anderen Seite hab ich endlich mal angefangen, meine ganzen Reclamheftchen zu lesen - die hätte ich ohne die Challenge ja doch nie angefasst und sie waren doch eine Bereicherung. Kurze Bücher müssen ja nicht unbedingt was Schlechtes sein.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 28.12.2019 | 22:16
Habe mit Stefan Zweigs Der Amokläufer noch meine (zugegeben dankbare) #39 geschafft. Vielleicht schaffe ich es sogar noch, wenn nicht war es jedenfalls sehr knapp.


Persönliches Fazit dann nächstes Jahr, nach meinem Urlaub (tippen vom Handy ist die Pest).
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.01.2020 | 10:32
So, final abgeschlossen habe ich mit 106 Bücher - zumindest die über Goodreads erfssten, Re-Reads kann das ding ja irgendwie nicht so gut...
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 1.01.2020 | 11:17
Ein letztes Buch, am Silvesterabend noch rasch zu Ende gelesen, weil es ich wegen der letzten 25 Seiten nicht mit ins neue Jahr nehmen wollte.

#32
Jeff VanderMeer (http://)
(Challenge: 40 Bücher lesen, Tanelorn-Challenge: Ein Buch, dessen Handlung sich über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren erstreckt)

Uff, was für ein Pilztrip! Es fällt mir schwer, eine inhaltliche Zusammenfassung dieses Buches zu liefern. Das liegt einerseits daran, dass es sich um eine Sammlung verschiedenster Texte (und Textsorten) handelt. Andererseits daran, dass sich aus diesen Texten zwar ein übergreifendes Thema, aber nicht direkt eine durchgehende Handlung ergibt. Immer im heimlichen Mittelpunkt steht die Hafenstadt Ambra in all ihren schillernden Facetten. Wichtige Rollen spielen außerdem Kalmare, Pilzgewächse, Künstler, Heilige, Verrückte, die "trüben Tassen" aus der Nachbarstadt Morrow sowie natürlich die umtriebigen Hoegbotton&Söhne.

Das Buch ist mir empfohlen worden, als ich mich vor wenigen Jahren hier im Forum mal über den stupiden Einheitsbrei an Fantasy aufgeregt habe und auf der Suche nach kreativeren Texten war. Und - wow - VanderMeer hält, was mir versprochen wurde. "Stadt der Heiligen und Verrückten" hat sich für mich als der bessere Pratchett herausgestellt. Herrlich absurd, sich selbst dabei aber völlig ernst nehmend, im Gegensatz zu Pratchett (den ich leider eher öde fand) aber wirklich spritzig, witzig. Und hey - wer wollte nicht schon immer mal eine in Form einer Bibliographie erzählte Kindheitsgeschichte eines Kalmars, gefangen im Körper eines Menschen, lesen? VanderMeer füllte Lücken, von denen mir noch gar nicht bewusst war, dass sie vorhanden sind, mit einer großzügigen Menge an berauschenden Pilzsporen. Ab und an muss ich jetzt diesen schimmeligen Belag aus meinen Ohren kratzen - aber was tut man nicht alles für eine gute Lektüre!
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Huhn am 1.01.2020 | 13:23
Sooo, Zeit für die Auswertung meiner Challenge:
Gelesene Bücher:
1) Lass den Scheiß doch einfach liegen: Weil Aufräumen dein Leben sicher nicht verändern wird von Jennifer McCartney
2) Sitzen wie ein Buddha. Meditation für Anfänger von Lodro Rinzler
3) Grave Matter von Juno Dawson
4) Depression abzugeben: Erfahrungen aus der Klapse von Uwe Hauck
5) Wie ein leeres Blatt von Boulet
6) Ein bissfestes Abenteuer von Franziska Gehm
7) Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud
8 ) Peanut: Die Sache mit der Erdnuss von Ayun Halliday
9) Der Mantel von Nikolai Gogol
10) Der Prinz der Elfen von Holly Black
11) Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert von Marie Kondō
12) Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin von Kathrin Passig
13) Schwert und Mistelzweig von Cardon Wârtain
14) Sommergäste von Maxim Gorky
15) Hellblazer: Original Sins von Jamie Delano
16) Micky Mystery - Neue Geheimnisse
17) Schachnovelle von Stefan Zweig
18) Beyond the Wall und andere Abenteuer - Wolfszeit und andere Abenteuer von Peter S. Williams
19) Fünfzig Gedichte von Georg Trakl
20) Huch! Gänsehaut in Entenhausen
21) Nordwärts von Bernhard Hennen
22) Das schwarze Phantom Darkenblot
23) Eine dumme Geschichte von Fyodor Dostoyevsky
24) Horror mit Micky X von Walt Disney Company
25) Harry Potter und der Stein der Weisen von J.K. Rowling
26) The Citadel of Chaos von Steve Jackson
27) Blutkrieg von Wolfgang Hohlbein
28) Das Dämonenschiff von Wolfgang Hohlbein
29) Abenteuer gestalten von Andreas Melhorn
30) Roll Inclusive: Diversity und Repräsentation im Rollenspiel von Frank Reiss u. a.
31) Spawn Origins Collection, Bd. 1 von Todd McFarlane
32) Stadt der Heiligen und Verrückten von Jeff VanderMeer
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Menthir am 2.01.2020 | 13:44
Ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich wenig Zeit hatte; aber ich habe natürlich weiter gelesen. Im Thread hatte ich bei Buch 21 aufgehört. Aus eben diesen Zeitgründen werde ich die restlichen Bücher nicht mehr im Detail kommentieren. Dazugekommen sind bis Ende des Jahres noch:

#22 - Timothy Hickson - On Writing and Worldbuilding
#23 - Alfred Bester - The Stars My Destination
#24 - Nick Dybeck - Der Himmel über Green Harbor
#25 - Louis Begley - Lügen in Zeiten des Krieges
#26 - Werner Raupp - Toni Turek - Fußballgott
#27 - Ernest Hemingway - Der Unbesiegte / Das kurze Leben des Francis Macomber
#28 - John H. Arnold - Geschichte: Eine kurze Einführung
#29 - Wolfgang Kersting - Niccolò Machiavelli
#30 - Thomas Ligotti - The Conspiracy Against the Human Race: A Contrivance of Horror
#31 - Jack London - König Alkohol
#32 - Patrick Süsskind - Die Taube
#33 - Gerhart Hauptmann - Der arme Heinrich
#34 - Norbert Lammert - Wer vertritt das Volk?
#35 - Robert Misik - Die falschen Freunde der einfachen Leute

Meine Favoriten dieses Jahr waren 1984 von Orwell, Ganz normale Männer - Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen von Christopher R. Browning und Die falschen Freunde der einfachen Leute von Robert Misik. Alle drei Bücher kann ich bedenkenlos empfehlen.

Für das neue Jahr möchte ich wieder auf 40 Werke kommen, und vor allem hier wieder mehr dazu berichten.
Ich hatte für das Jahr 2019 45 Werke festgelegt, nachdem ich 2018 52 gelesen hatte, bin mit 35 Werken allerdings gescheitert. Dennoch habe ich fast 10.000 Seiten gelesen, also bin ich nicht unzufrieden. :-)

Edit: Statt der anvisierten 40 Seiten pro Tag sind es 26,06 Seiten geworden.
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Ginster am 5.01.2020 | 18:08
Back home  :)

Ich bin mit 39/40, genaugenommen etwa 39,5/40 denkbar knapp am Ziel vorbeigeschrammt. Das Jahr hat insgesamt Spaß gemacht. Ich habe vermutlich mehr gelesen, als ich sonst gelesen hätte. Dennoch: manchmal fühlte es sich ein bisschen an, wie "abarbeiten". Außerdem bin ich 2-3 längeren und/oder anspruchsvollen Werken in diesem Jahr aus dem Weg gegangen. Das war auch ein bisschen schade.

Deshalb war es für mich eine nette Erfahrung, noch einmal möchte ich mir bei diesem Hobby aber keine derartigen Ziele setzten. Für 2020 heißt mein Ziel daher einfach 100% Lesegenuss.  ;)

Übrigens großen Respekt, was manche hier lesen. 245 Bücher, wie schafft man das?  :o
Titel: Re: Reading Challenge 2019
Beitrag von: Lyris am 24.01.2020 | 16:27
1. Lese ich alles was mir so in die Finger kommt. Also auch die Bücher meiner 10jährigen Tochter. Die gehen natürlich (oft) flinker.
2. Lese ich relativ schnell
3. Bin ich leider relativ häufig krank (was gerade den Kinderbuchkonsum erhöht, da die auch mit verminderter Konzentrationsfähigkeit funktionieren)
4. Lese ich "immer", im Wartezimmer beim Arzt, wenn ich eines meiner Kinder abhole und kurz warten muss, in Werbepausen beim fernsehen, beim Kochen (wenn Essen gerade nur überwacht oder ab und zu umgerührt werden muss), wenn ich allein esse, in der Badewanne etc.
5. Weil ich vermutlich was Bücher betrifft nicht mehr ganz bei Sinnen bin  ;D
Ich liebe Bücher. Ich liebe meine Challenge. Weil sie mich auf Bücher bringt, die ich sonst nicht gelesen hätte. Weil ich nicht auf Biegen und Brechen die Challenge erfüllen will, sondern meine Bücher "einordnen" will, mich über das Lesen hinaus damit beschäftigen will und nochmal drüber nachdenken will. Ok, letzteres tun wir auch im Familienkreis, weil wir kaum ein Buch haben, das nur eine Person gelesen hat (außer derjenige rät ausdrücklich von lesen ab) und uns über das gelesene austauschen.