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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Issi am 11.01.2019 | 22:20

Titel: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 11.01.2019 | 22:20
So ich habs wirklich getan: Ich war in Robin Hood.
Trotz des ausladend schlechten Trailers.

Jetzt habe ich tausend "Warums" in Kopf:
Warum diese flachen Dialoge?
Warum die Filmmusik, die genau nach die Bestimmung klingt?
Warum so viel Geld für eine möglichst moderne Kulisse, die trotzdem zu wenig Atmosphäre bringt?
Warum sehen die Kostüme aus, als hätte der Kostümbildner von Shannara Chronicles einen Job bekommen?
Warum gute Schauspieler so verheizen?

Wie kann man den Film beschreiben?
Stellt euch eine der vielen klassischen Inszenierungen im Theater vor, bei denen der Regisseur dachte: Wie brauchen ein abgefahrenes Bühnenbild, damit es bloß nicht altbacken wirkt. Dann schmeißen wir die Robin Hood Sage in den Mixer und rühren das einmal durch.
Eine Prise Moral, eine Prise Liebesgeschichte, ein paar Prisen Action und fertig.

Hätte man den Film retten können?
Fazit meines Begleiters: Gar nicht. Märchen wie Schneewichten und Rapunzel auf ARD haben besseren Unterhaltungswert.
Meins: Schwer.
Evtl. abwechslungsreichere Kulissen. Bessere Dialoge, Besserer Schnitt, andere Musik. Und eine Priese Filmmagie. Die hat gefehlt. 

Edit. Kann man sich den Film trotzdem anschauen:
Auf eigene Verantwortung! Man kann ihm nicht gänzlich jeden Unterhaltungswert absprechen, wenn man seine Erwartungen tief schraubt.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: JS am 11.01.2019 | 22:39
Cool, also ein Film für meine Trashfilmrunde.
Danke.
 >;D
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Blizzard am 11.01.2019 | 22:46
Edit. Kann man sich den Film trotzdem anschauen:Auf eigene Verantwortung!
Man schaut sich eh jeden Film auf eigene Verantwortung an. ;)
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.01.2019 | 22:51
man kann auch aufstehen und gehen
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 11.01.2019 | 22:55
man kann auch aufstehen und gehen
Haben wir tatsächlich auch überlegt. Aber nicht getan.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 12.01.2019 | 08:18
Es gibt ja Filme die machen historisch auf modern  -die funktionieren.
Ritter aus Leidenschaft, Romeo und Juliet.
Oder solche, wo es abgefahrene Kostüme gibt, weil die Geschichte in einer Welt der fantastischen Zukunft spielt.
Tribute von Panem, Cloud Atlas, ja sogar die Bestimmung kann man sich anschauen.

Robin Hood jedoch gibt dem Zuschauer das Gefühl, dass er sich überwiegend nur in einem Filmstudio, in einer Filmstadt  befindet , in der sich ein paar Bühnen und Kostümbildner ordentlich austoben durften.
Der Mix aus Zuviel wirkt aber nicht stimmig in diesem Film. 

Der Zuschauer versteht nicht wo er sich befindet, und soll es auch gar nicht verstehen.
Robin Hood hat seine Wurzeln verloren und schwebt frei im All. Hauptsache Marian lächelt. ~;D
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Viral am 12.01.2019 | 08:56
sollte der mal für lau bei Netflix oder Amazon Prime vorbei laufen würde ich ihn vermutlich mal anschauen ... aber so ist mir Zeit + Geld zu schade ...
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Tegres am 12.01.2019 | 09:13
sollte der mal für lau bei Netflix oder Amazon Prime vorbei laufen würde ich ihn vermutlich mal anschauen ... aber so ist mir Zeit + Geld zu schade ...
Genau das.

Spannend am Trailer fand allerdings die Uneindeutigkeit bezüglich der Zeit, in der das spielt. Das hat mir tatsächlich sehr gefallen. Das da sonst nichts hinter ist, wurde durch den Trailer aber auch deutlich.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: LUCKY_Seb am 12.01.2019 | 10:25
Wer Robin Hood anstatt einem Langbogen einen Reiterbogen in die Hand drückt und sich beim Thema Bogenschießen bei einem der merkwürdigsten Gestalten des Internets orientiert, hat bei mir sowas von versch***en  >;D


Ich werd mir den nicht antun.... aber... sorry, für diesen total subjektiven Rüpelkommentar...
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 12.01.2019 | 11:19
Warum die Filmmusik, die genau nach die Bestimmung klingt?
Jetzt weiß ich warum.... es ist der selbe Komponist! ;D
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Viral am 12.01.2019 | 11:37
die Bestimmung zählt jetzt ja auch nicht gerade zu Kino-Highlihts ... war aber zumindset "okay"
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 12.01.2019 | 17:10
die Bestimmung zählt jetzt ja auch nicht gerade zu Kino-Highlihts ... war aber zumindset "okay"
....Em, also verglichen mit diesem "Robin Hood" ist "die Bestimmung" mMn. ein bombastischer Kinohit! ~;D
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Dirk Remmecke am 12.01.2019 | 17:25
Robin Hood hat seine Wurzeln verloren und schwebt frei im All. Hauptsache Marian lächelt. ~;D

GURPS Robin Hood hat das aber auch so gemacht...
"Adventures in Sherwood Forest...and Beyond (https://www.rpg.net/reviews/archive/classic/rev_545.phtml)"
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Alexandro am 13.01.2019 | 01:02
Robin Hood jedoch gibt dem Zuschauer das Gefühl, dass er sich überwiegend nur in einem Filmstudio, in einer Filmstadt  befindet , in der sich ein paar Bühnen und Kostümbildner ordentlich austoben durften.

Ich mag so etwas. Eine Stadt, die ein bisschen das "uncanny valley" hat - welche durch aufwändige Kulissen zum Leben erweckt (und gleichzeitig verfremdet) wird. Los Angeles in "Predator II", London in "Lifeforce", Chicago in "Candyman", die Kanalisation unter New York in der 80er-Serie "Die Schöne und das Biest"... irgendwie sieht das für mich interessanter aus, als wenn man reale Schauplätze verwendet. Solcher Aufwand wird heutzutage leider nur noch selten betrieben (der letzte Versuch einer wirklich aufwändigen Kulisse war Gotham City in "Batman Begins" - leider dann in den Fortsetzungen nicht mehr).

Wie umfangreich sind die Kulissen in Robin Hood? Immer dieselbe Straßenkulisse aus verschiedenen Perspektiven oder tatsächlich der Versuch die fiktive Geographie der Stadt für den Zuschauer erlebbar zu machen? Ich glaube nicht, dass dieser Punkt ausreicht um mir den Film anzuschauen (zumindest nicht im Kino), aber interessieren würde es mich schon...
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 13.01.2019 | 09:24
Ganz am Anfang haben sie sich schon Mühe gemacht die Stadt auch mal von Außen und Oben zu zeigen. Und die Ansicht ist nicht schlecht gemacht. Hat mich ein Bisschen an Guy Ritchies "Arthur" erinnert.
Auch die Stadt, in der er anfangs als Kreuzritter kämpft,  ist Ok.
Später spielt der Film dann nur noch ausschließlich in dieser einen Stadt. Also in Nottingham.
Man sieht dann überwiegend  eigentlich nur noch dunkle Räume oder Gassen. Die auf mich leider nicht lebendig wirken.
Sondern eher künstlich.
Ab und zu sieht man eine Kathedrale von innen. Oder mal eine Marmorstraße. Ansonsten gibt es noch einen Innenhof mit Balkon, auf dem ab und zu der Sheriff spricht.


Und durch die fehlenden Perspektiven.(Man sieht zu 90% keine Natur in dem Film).Sowie die Tatsache, dass es keine nachvollziehbare Stil- Linie gibt, was die Kostüme betrifft, wirkt es auf mich nicht nachvollziehbar genug, um es zu kaufen.

Edit. Welten können gerne dystopisch, futuristisch, fantastisch sein. Aber man sollte sich dann auf irgendeine Art Stil einigen, der für diese spezielle Welt stimmig ist, und sie glaubhaft macht. Diese Stimmigkeit hat mir gefehlt.
Tribute von Panem schafft das. Andere Filme auch.
Robin Hood nicht. (Aber vielleicht geht es Dir ja anders).

Man hat von Kostümen und Kulissen her gefühlt, alle Zeitalter, die es gibt zusammen gemixt.
Bei den Reichen: Wurde auch eindeutig geklaut von Panem (Capitol),Star Wars 8(Casino),
Und diese Mischung aus Zuviel, und geklaut nagt an der Stimmigkeit.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Lyonesse am 13.01.2019 | 11:14
Anscheinend hat er nicht mal das Trash-Potential für einen Kultfilm.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Issi am 13.01.2019 | 11:15
Anscheinend hat er nicht mal das Trash-Potential für einen Kultfilm.
Traurig aber wahr.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Uebelator am 14.01.2019 | 09:12
Er hat es wirklich getan, dieser verrückte Kerl!

Immerhin hat der Film die Erwartungen voll erfüllt.
Titel: Re: Robin Hood 2018
Beitrag von: Lyonesse am 21.01.2019 | 17:47
Tatsächlich ein schlimmerweise völlig ironiefreies Machwerk, das irgendwelche modernen Botschaften
transportieren will und dabei filmisch auf ganzer Linie versagt. Praktisch zu keiner Sekunde unterhaltsam,
was echt ne Leistung ist. Was bleibt sind ein oder zwei nette Action-Sequenzen und Moves.
Wo haben die für diesen teuren Müll - immerhin 100 Millionen - bloß einen Produzenten gefunden? Ach, ich
will's gar nicht wissen.