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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: Bildpunkt am 19.01.2019 | 23:01

Titel: [Dungeon World] Schwarze Schuppen
Beitrag von: Bildpunkt am 19.01.2019 | 23:01
[Die Geschichte wird von uns in einem kollaborativen Wiki nach jeder Sitzung gemeinsam weiter dokumentiert]
Aktualisiert am 6.10.2019


Gespielt wird die Dschungelsandbox Schwarze Schuppen, herausgegeben von System Matters (https://www.system-matters.de/produkt/dungeon-world-schwarze-schuppen/)

Eine Schifffahrt, die ist...

Die SC sind auf einem Boot der Hydra-Handelsgesellschaft von Grauenfels nach Riedhafen aufgebrochen um für Butros Kirche den "Der Auserwählte" ausfindig zu machen, der von Echensmenschen entführt wurde. Als Kontaktperson wartet ein gewisser Silvron auf die SC, welcher aber den Ruf eines Schlitzohr hat. Auch Riedhafen selbst ist als übles Schmugglernest bekannt, in dem vorallem Piraten ihr Unwesen treiben sollen. Auch der Schwarzschuppensumpf selbst ist mit Vorsicht zu geniessen, es ist die Heimat der namensgebenen Schwarzschuppen, ein Echsenstamm der sich insbesondere von Menschenfleisch ernährt.

Erster Tag

Ankunft in Riedhafen oder eine böse Überraschung

Nach über zehntägiger Überfahrt, die insbesondere Seraphine der Barde den Magen verstimmte, kommen die SC endlich in Riedhafen an. Dort offenbart der Kleriker dem Rest der Gruppe dass die Entführung des "Auserwählten" (gibt es ihn überhaupt?) scheinbar nur ein Vorwand war um eine Gruppe Echsenmenschen auf den "nördlichen" Kontinent zu verfrachten. Die Kirche (Zorica) des Klerikers Butros schmiedet scheinbar gemeinsame Dinge mit den Echsenmenschen und es soll eine Gruppe derselben auf dem Schiff "zurück in die Heimat" mitgenommen werden. Nach einem über einstündigen Disput am Landesteg macht sich die Gruppe auf zum Kontor der Hydra Handelsgesellschaft um Näheres über Riedhafen und den Schwarzschuppensumpf zu erfahren. Das Schiff der Hydra Handelsgesellschaft - die Zorak - bleibt eine Woche vor Anker, um dann wieder nach Grauenfels aufzubrechen. Riedhafen selbst ist ein in Nebel umhülltes - dem Geruch nach - Fischerdorf am Rande des Schwarzschuppensumpfes, alle Häuser sind auf Pfählen gebaut und mit Holz- bzw. Hängebrücken verbunden und macht insgesamt einen Eindruck als hätte es schon bessere Zeiten erlebt. Auch die Bewohner machten einen zum Teil sehr apathischen Eindruck, auffällig war auch das es darunter viele Versehrte gab, denen Hand oder Fuß oder sogar zwei Extremitäten auf einmal fehlten. Neben dem Nebel machte den SC insbesondere die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, sodass sogar Ruttgar "Lücke" seinen Schuppenpanzer schnell wieder ausziehen musste.



In den Fängen der Hydra Handelsgesellschaft


Zumindest der Kontor der Hydra Handelsgesellschaft vermittelt einen soliden Eindruck. Als eine der wenigen Gebäude ist es zweistöckig und das Holz scheint der hitzebedingten Verwitterung zu trotzen. Dianthe, die Agentin der Gesellschaft in Riedhafen empfängt die SC im geschäftsmässigen Ton, scheint aber zunächst keine große Hilfe bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu sein, die Echsenmenschentruppe auf das Boot zu bringen. Immerhin kann Butros ihr freie Kost und Logis im Hungrige Alligator, der örtlichen Taverne abschwatzen. Die SC beschliessen zunächst dort einzukehren und sich erstmal zu sortieren - immerhin steckt ihnen eine zehntägige Schiffahrt in den Mägen und Knochen.
Der Hungrige Alligator stellte sich so heraus wie man sich eine Taverne im Sumpf vorstellte: laut, überfüllt, voller Rauch. Die Einheimischen - oft nur leicht mit Leinen bekleidet eher kleinwüchsige Menschen dunklerer Hautfarbe - feierten mit viel Trinken und Rauchen eines süsslich nach Verwesung duftenen Krautes in der Mitte des großen Gastraumes. So stachen auch die beiden einzigen Fremden schnell heraus. Ein militärisch gekleideter älterer Herr saß einsam und apatisch an einem Tischchen und starrte in sein halbvollen Teller. An der Bar stand eine zu gut für diese Umgebung gekleidetet Gestalt, die sich bei nähereren hinschauen als Mittelländer mittleren Alters offenbarte, der einen ziemlichen halbseidenen Eindruck auf die SC machte. Nachdem sich die SC als Beauftragte der Hydra Handelsgesellschaft ausweisen konnten, brachte Tarn, der Wirt der Taverne, ihnen Trinken und Essen: Schwarzwurzelsuppe und halbgare Schwarzschuppensumpfschildkröteneier: Lecker!

Quo vadis?!

Ruttgar "Lücke" vermutete das es sich bei der zwielichtigen Gestalt um ihre Kontaktperson Silvron handelte, was sich im folgenden Zwiegespräch zwischen den beiden schnell als richtig herausstellte. Mehr Informationen, zum Beispiel über den Sumpf und wo dort denn die Echsenmenschen zu finden seien verriet der neue "Freund" der SC nur gegen eine Gegenleistung: ein blattförmiges Amulett aus dem Sumpf zu holen, die Wegbeschreibung dorthin gab es wenigstens kostenlos, machte aber auch nicht viel Mut: Hinter dem Kontor geradeaus in den Sumpf - natürlich mit Booten mit denen Ecelion Talath schon seie Erfahrungen gemacht hatte - und dann nachdem die Schwarzwurzelbäume von den Rotwurzelbäume abgelöst wurden nach rechts, bis zu einem Hügel, in dem beständiger pfeifender Wind - man könnte es für ein Schreien eines Irren halten - weht. Dort soll nicht nur eine Leiche eines Elfen mit besagten Amulett zu finden sein, sondern sich in der Nähe auch ein Dorf der Echsenmenschen befinden.

Mit diesen Informationen machten sich die SC auf zum Kontor und zum Bootsbauer um sich Ausrüstung und einen Schlafplatz in einer Hütte neben dem Bootsbauer zu sichern. Bis auf Seraphine der Barde, welcher sich nach einem gescheiterten Versuch der Kontaktaufnahme nochmals zu dem alten Soldaten am Rande des Trubels begab und ihm diesmal mehr entlocken konnte auch wenn es ihm nicht gefiel was er hörte. So stand ein Angriff der Echsenmenschen unmittelbar bevor und es wäre nicht der erste in den letzten Tagen, der Soldat war ein Ritter von Düsterwall, einer Feste am nördlichen Rand des Schwarzschuppen-sumpfes, der aufgrund der Angriffe mit einem Trupp Soldaten ausgesandt wurde und nun aber nur noch die Hälfte seiner Mannen zur Verfügung hatte, den Rest hatten die Echsenmenschen auf dem Gewissen, wenn man bei diesen Wesen überhaupt von einem Gewissen reden kann. Seraphine versuchte den Ritter in die Pflicht zu nehmen und an der Ehre zu packen, etwas zu tun, z.B. die Verteidigung des Dorfes vorzubereiten, aber der Ritter blickte weiter apathisch auf sein Essen. Nun brach auch Seraphine zum Kontor auf, auch wenn er nun die Feiereien im Hungrigen Alligator mit ganz neuem Blick sah - es wurde gefeiert als gäbe es keinen Morgen und anscheinend nicht nur sprichwörtlich.

Kampf ums Kontor


Der kurze Weg zurück zum Kontor gestaltete sich überraschend beschwerlich, der Nebel der über Riedhafen lag hatte sich in kurzer Zeit stark zugezogen, sodass Yseuld Kraft ihrer magischen Begabung eine unnantürlichen Grund ausmachte. Nur welchen? Viel Zeit zum Grübeln hatten die SC nicht da sie aus der Richtung des Kontors plötzlich Kampfgeräusche hörten. Erst eine, dann weitere zwei Echsenmenschen brachen aus dem Kontor hervor. Sie waren viel größer als die SC gedacht hatten. Nur mit Mühe und insbesondere durch die Magie und Pfeile der Waldelfen Ecelion Talath und Yseuld konnten die SC die Bestien niederringen, die anscheinend zuvor mit kleinen Booten an den Kontor andockten, um dieses zu überfallen. Ob ihre Vermutung richtig war, konnten die SC weder Dianthe fragen, die sich von einem der Echsenwesen leblos mit nach drausen geschleppt wurde, noch die Kapitänin des Hydra-Handelsschiffes die anscheinend ebenso leblos neben zwei anderen Gestalten, die stark Echensmenschen ähnelten, im Inneren des Kontors lag, jedenfalls war es das, was man durch die zerstörte Vorderfront des Kontors sehen konnte. Während sich Ruttgar "Lücke", Yseuld und Ecelion Talath davon ein genaueres Bild machen wollten, kümmerten sich Butros und Seraphine der Barde um Dianthe. Als diese stabilisiert schien, folgten die beiden den anderen in den Innenraum des Kontors, nur um von hinten mit Pfeilen angegriffen zu werden. Trotz blitzschneller Reaktion traf eins der Geschosse Seraphine der Barde am Arm. Der Pfeil hinterlies nur einen Nadelstich, um den sich aber eine lila Ring ausbreitete. Gift?


In den Sumpf


Butros legte seine Hand mit dem Medaillon seines Gottes auf Seraphins Arm und bat um seine heilende göttliche Kraft. Entweder waren es Butros Selbstzweifel an der ihm aufgetragenen Mission aufgrunddessen langsam aber sicher Risse in seinem Glaubensfundament bildeten oder sein Gott hatte einen besondere Art von Humor, denn nachdem Butros sein Stoßgebet beendete hatte, war die violett schummernde Infektion um Seraphins Wunde zwar auf dessen Arm verschwunden, nur um sich nun auf Butros Hand weiter auszubreiten.

Währenddessen kümmerten sich die beiden Elfen Yseuld und Ecelion Talath um die Kapitänin, aber es war zu spät. Sie war ihren tiefen Fleischwunden erlegen, die die Angreifer ihr zugefügt hatten, ebenso wie die beiden Echsenmenschen neben ihnen. Dabei fiel Ecelion auf, dass die beiden Echsenmenschen viel kleiner waren als die diejenigen gegen sie gekämpft hatten, zudem waren sie matt grüngeschuppt, während die übergroßen Angreifer glänzend schwarze Schuppen ihr Eigen nannten. Um sich einen Reim auf die Situation machen zu können, nahm Seraphin nach seiner wundersamen Heilung zu Butros Schaden das mit Kisten unterschiedlicher Größe vollgestellte Lagerhaus näher in den Augenschein und entdeckte am Ende des Lagers eine kleine Kammer, anscheinend das Arbeitszimmer von Dianthe. Das dort befindliche Kontorregister hatte keine Überraschungen parat. Allerdings fand er eine Karte, in dem ein Ausschnitt des Schwarzschuppensumpfes abgetragen war. In einem Gebirge in der Mitte des Sumpfes war ein rotes X eingetragen. Währenddessen durchschritt auch Ruttgar das Lagerhaus und verlies sich dabei auf seine Kriegerinstinkte, die ihn zielsicher zu einer Kiste führten in denen abgetrennte Gliedmaßen - unter anderen ein verschrumpelter Kopf - verwahrt waren. Mit Schaudernd erinnerte er sich an die versehrten Passanten, die die SC seit ihrer Ankunft in Riedhafen getroffen hatten. Nachdem Butros Entsetzen über seine infizierte Hand nachgelassen hatte, gelang es ihm immerhin noch die bewusstlose Dianthe zu stabilisieren. In einem kurzen, wachen Moment bedeutete diese der Gruppe, sie doch bitte zur Ihrer Freundin, der Bootsbauerin Tambaka zu bringen, die ihre Wunden versorgen würde, Dort angekommen wurden sie wider Erwarten sehr mürrisch begrüßt, als Dank das die SC ihre Freundin gerettet und zu ihr gebracht hatten, konnte Seraphin mit seinem ganzen Charm für die Gruppe immerhin ein Boot für alle Fälle sicherstelle. Da die Gruppe von Silvron eine ungefähre Wegbeschreibung zu einem Echsendorf hatte und nun auch Teile einer Karte des Sumpfgebietes, es anscheinend verschiedene Echsensorten gab und ein Angriff wohl weiter unmittelbar bevorstand, war die Gruppe nach kurzer Diskussion einig nicht lange zu fackeln und sofort in den Sumpf aufzubrechen.

Mit zwei Booten - die Gruppe hatte sich zusätzlich ein weiteres Boot„ausgeliehen“ - machte sich die Gruppe auf den Weg in den Sumpf und ruderte vorsichtig durch das Labyrinth der mangrovenartigen Schwarzwurzelbäume durch deren Halbschatten und das trübe Wasser des Sumpfes. Dank dem Tipp des Wirtes hatten sie begonnen Schwarzwurzelpastete zu kauen, und wie vorausgesagt wurden sie von den zahlreichen Moskitos einigermaßen in Ruhe gelassen. Während ihrer Fahrt entdeckten sie insbesondere an kleinen Lichtungen immer wieder Reste von abgenagten Skeletten an den Wurzeln der Bäume hängen. Yseuld murmelte etwas von Parkta, einem riesigen Schlangenungeheuer, das in den Schwarzschuppen ihr Unwesen laut Legende ihr Unwesen treibt, während Ruttgar insgeheim an den schwarzen Drachen denken musste, der laut seinen Informationen tief in den Sümpfen seinen Hort hatte. Ruttgar hatte zwar eine mächtige Axt, aber eine Rüstung aus Drachenschuppen fehlte ihm noch in seiner Sammlung. Langsam dämmerte es und die Gruppe legte an einer kleinen Insel an, um ein Nachtlager aufzuschlagen. Butros lies sich von Yseuld einen Trank zur Linderung seiner Infektion aufschwatzen, nahm aber vorsichtshalber nur die Hälfte vom empfohlenen FIngerhut - dies endete damit, dass der lila Fleck kurz nach Einnahme nicht weniger aber dafür schwarz und schuppig wurde. Nicht nur Butros bettete sich mit grimmen Gedanken zur Nacht. Auch Ecelion konnte lange nicht einschlafen, denn ihm war gewiss, dass die Schatten der Vergangenheit ihn spätestens morgen einholen würden.

Die Karte, die die SC fanden:
(https://66.media.tumblr.com/6a948eefbccb4302adaa9c41fc0232be/tumblr_pyydedTHPa1woojx4o1_500.png)


Titel: Re: [Dungeon World] Schwarze Schuppen
Beitrag von: Bildpunkt am 6.10.2019 | 15:53
Zweiter Tag

Das Elfengrab

Nach einer erstaunlich ruhigen und erholsamen Nacht (zumindest für die Mehrheit der Gruppe) ging die Reise weiter und am späten Vormittag veränderte sich die Vegetation von Schwarzwurzelbäumen zu Rotwurzelbäumen. Der Wegbeschreibung von Silvron folgend, wendete die Gruppe die Boote nach Steuerbord und schipperte an der Grenze der beiden Baumarten weiter nach Südosten entlang. Butros Hand war mittlerweile von schwarzen Schuppen überwuchert, die sich wie in Zeitraffer ausbreiteten. Mit Hilfe eines Gebräus aus den Wurzeln des Rotwurzelbaums – eine Idee von Ecelion - konnte Butros den Schuppenbefall zumindest eindämmen. Gegen Mittag mischte sich in die Geräuschkulisse des Sumpfes ein leichtes Säuseln, das immer lauter werden zu schien, je weiter die Gruppe an der Baumgrenze entlangfuhr. Ecelion schickte Jakob, seinen Tiergefährten voraus, um von oben einschätzen zu können, von woher diese seltsamen sirenenhaften Laute verbreitet wurden, aber der Adler kehrte auch nach einer Stunde nicht zurück.

Nach einer weiteren halben Stunde vorsichtigen Paddelns tat sich vor der Gruppe eine größere, bewaldete Anhöhe auf, an dessen Ufer eine alte, verfallene Ruine zwischen den Rotwurzelbäumen durchschimmerte, die sirenenhaften Laute hatten sich zu einem irren Kreischen verdichtet, das von von der Anhöhe nach unten ans Ufer tönte. Vorsichtig ging die Gruppe an Land und schritt aufmerksam durch das von Bäumen und Sträuchern überwucherte Mauerwerk und entdeckte an einem halb zusammengestürzten Torbogen das Skelett eines Elfenkriegers. Als Ecelion sich dem verblichenen Kameraden nähern wollte, stürmte ein zweites Skelett eines Elfenkriegers durch den Torbogen mit erhoben, verrosteten Schwert auf Ecelion zu und konnte nur mit vereinten Kräften und insbesondere der Magie Yseulds endgültig in das Reich der Toten zurückgeschickt werden. Während dem ersten Skelett am Torbogen keine Hinweise auf das Geschehene entlockt werden konnte, entdeckte Seraphin hinter dem Torbogen die unversehrte Leiche eines weiteren Elfenkriegers. War das die Leiche von der die Kontaktperson Silvron sprach? Das auffällige Medaillon um dessen Hals war jedenfalls ein Indiz dafür. Als die Gruppe das Amulett entfernte, verschrumpelt der Elfenkörper plötzlich und fiel dem Sumpf anheim. Ecelion brach weinend zusammen und erzählte von seinem Ausstoß aus der Gemeinschaft der Elfen, nachdem nur er alleine von der damaligen Expedition in den Schwarzschuppensumpf zurückkam, weil er auf halben Wege desertiert war.

Der Hügel der Irren Bäume


Während sich Ruttgar um den zusammengebrochenen Ecelion kümmerte, beschlich Yseuld eine seltsame Vertrautheit mit dem Ort, konnte es aber nicht festmachen, woran das lag. Zusammen mit Seraphin betrachteten sie die Umgebung, dann fiel es ihr auf: Die Ruinen waren elfischer Natur, zwar sehr altertümlich aber auf alle Fälle elfisch. Seraphin erinnerte sich düster an ein Heldenlied, indem sogenannte Inselelfen in einem Sumpf ein furchtbares Ungeheuer besiegten.

Während die anderen weiter über das Geschehene rätselten oder trauerten, schaute sich Butros eher gelangweilt in den Ruinen um und vernahm plötzlich zwischen dem schrillen Lauten aus den Anhöhen, die weiterhin die Szenerie überschallten, den Ruf Zoricas, seiner Gottheit, die ihm befahl, seinem schrillen Rufen auf die Anhöhen zu folgen. Sofort machte er sich auf den Weg. Er wunderte sich als ihn plötzlich Ruttgar von hinten ansprang und ihn die Ohren zudrückte. Irgendetwas war komisch, da Butros den Ruf Zoricas nun gar nicht mehr vernahm und irritiert bezüglich der Gunst seiner Gottheit war. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam, stellte er eine Beule fest und gab aufgrund des Verhaltens zu dem Schluss, dass die Elfen Yseuld ihn ohnmächtig geschlagen hatte.

Ecelion hatte derweilen seine Katharsis durchschritten und war wieder im Hier und Jetzt angekommen und im Hier und Jetzt fehlte weiterhin seine Tiergefährte, Jakob der Adler. Ecelion rief Jakob und die Gruppe versteinerte als dessen Antwort, ein grässlich verzerrter Adlerschrein, sogar das beständige irre Kreischen aus den Anhöhen übertönte. Aus dem Süden stieß eine dunkle, monströse Gestalt von der Größe eines Pferdes auf die Gruppe herab, die abgesehen von ihren schwarzen Schuppen eher an eine Fledermaus als an einen Adler erinnerte. Den folgenden Kampf gegen das Ungetier, das wohl einmal Jakob gewesen war, überlebte die Gruppe nur durch den Heldenmut Ruttgars und Yseuld musste ihre magische Fähigkeit des Durchscheines opfern, um den Tod zu entkommen. Butros untersuchte das Flugwesen um einer Ursache für die Verwandlung zu finden. Mit Hilfe Ecelions kam man zu dem Schluss, dass es keine äußeren Verletzungen gab. Auch die Diät (rotes Gras) war nicht der Grund. Aber es befand sich viel Flüssigkeit im Magen.


Seraphine hatte die Idee Wachs und Stoff zu nehmen, um die Ohren zu verschließen. Das wirkte gut und Butros überzeugte die Gruppe mit der Kraft Zoricas, dass es das Beste wäre in Richtung Süden zu gehen, da es bergauf ging und man die Chance hätte, sich Überblick über die Umgebung zu verschaffen. Der Weg war etwas unheimlich. Die Rotwurzelbäume wurden immer weißer und lebloser und hatten Löcher die Luft einsaugten, die mit jedem Höhenmeter größer wurden, genauso wie der Wind durch das Einsaugen in die Löcher immer heftiger wurde, man konnte ihm aber standhalten - noch. Auf dem Boden wurde die grüne Vegetation von einem rötlichen Grass abgelöst, dazwischen schlängelten sich die rankenhaften Wurzeln der Bäume, die teilweise zu leben schienen - eine griff sogar Ruttgar an. Auch lagen auf dem Boden zwischen dem roten Grass plötzlich vermehrt größer Steine, so schwarz und glatt, dass man sich darin spiegeln konnte. Ruttgar kam kaum voran, weil er sich ständig vor seinem Spiegel die Haare richtete. Butros versuchte auf den Steinen einen Weg zu finden, um sich nicht zwischen diesen Steinen durch die Ranken und Lianen durchschlagen zu müssen. Nur ging es so nicht wirklich Richtung Süden voran. Irgendwann reichte es Ruttgar und er hakte sich durch die Botanik. Der Rest der Gruppe folgte ihm.

Auf einmal stand die Gruppe vor einer künstlich anmutenden Kuppe, die fast vollständig aus dem schwarzspiegelnden Gestein bestand. Sie waren wohl am obersten Punkt der Anhöhe angekommen. Ein schmaler Pfad führte auf beiden Seiten um die Kuppe. Bis auf Butros umrundete die Gruppe die Kuppe und fand auf der anderen Seite ein kleine durch Ranken verhangene Einbuchtung in der eine Art Portal eingelassen war, das in das Innere der Kuppe führen zu schien, allerdings durch ein schwarze, spiegelglatte Steinplatte versperrt war. Butros nahm sich derweil die ihm am natürlichsten wirkenden Ranke und kletterte die Kuppe hinauf um einen Ausblick zu bekommen. Der Rest der götterlosen Gruppe (vielleicht hatten sie auch zuviel Angst) blieb zurück. Oben angekommen war es durch die vier weißen Bäume die auf der Kuppe thronten mit bis zu zwei Meter großen Löcher verdammt windig, aber man konnte stand halten. Der Kleriker ließ seinen Blick in die Ferne schweifen.

Im Westen, aus dem sie kamen, erblickte er das Meer über das die Gruppe nach Riedhafen gesegelt war. Weit entfernt im Norden erhob sich eine Art Ziggurat über den Dschungelsumpf, nur übertrumpft von dem nahen Gebirgsmassiv im Osten. Im Süden erblickte er in einiger Entfernung das Ziel seiner Reise: Ein Dorf, wohl das der Echsenmenschen.

Es brannte lichterloh.

Titel: Re: [Dungeon World] Schwarze Schuppen
Beitrag von: Bildpunkt am 6.10.2019 | 20:34
Nächster Spieltermin im Okt/Nov 2019