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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: Yozora am 28.01.2019 | 18:39

Titel: Geh nicht in den Winterwald: Das Fest
Beitrag von: Yozora am 28.01.2019 | 18:39
Originalbericht: https://inyo.home.blog/2019/01/18/geh-nicht-in-den-winterwald-das-fest/ (https://inyo.home.blog/2019/01/18/geh-nicht-in-den-winterwald-das-fest/)

Eine Legende berichtet von drei Weisen, welche in ein Dorf kamen, in dem der harte Winter eine Hungersnot ausgelöst hatte. Sie erklärten, man müsse den schwarzen Strömen unter der Erde ein Kind opfern, um sich zu retten. In ihrer Not gehorchten die Dorfbewohner und wenig später wurden sie reich mit Nahrungsmitteln beschenkt. Seither soll diese Tradition fortbestehen...


Die Charaktere
Lucy: Eine junge Frau von der Küste. Sie trägt die Kerze des Alhazred, welche entweder einen Kältermarker abwenden oder Gegner blenden kann.

Laura: Eine gelehrte Frau aus den Niederlanden. Sie trägt das Buch von Eibon, welches entweder bei allen Charakteren einen Kältemarker entfernt oder eine Person verdorren lässt.

Luca: Ein französischer Händler, der die Glocke von Leng dabeihat. Diese kann Übernatürliches in die Flucht schlagen oder volle Aufmerksamkeit auf den Träger lenken.


Die Geschichte
Die drei recht unterschiedlichen Personen haben sich auf ihrem Weg in ein verschneites Dorf am Winterwald getroffen. Ihr Ziel ist dasselbe: Sie wollen einem rauschenden, berühmten Fest beiwohnen. Jeder von ihnen hat einen Gegenstand erhalten, der für das Fest wichtig sein soll: Eine Kerze, eine Glocke und ein Buch. Doch aufgrund des Schnees sind sie zu spät und als sie das Dorf erreichen, brennt nur in einem Haus noch Licht. Im Haus treffen sie ein altes Ehepaar. Er ist stumm, sie blind, doch die beiden Alten weisen der Gruppe den Weg. Die Spuren, die in den Wald führen, sind noch halbwegs frisch. Es scheint, als sei eine große Anzahl Tiere mitgenommen worden, denn etliche Hufabdrücke sind zu sehen.

Die drei Fremden schreiten voran, doch das dichte Schneetreiben lässt die Spur allmählich verschwinden. Lucy entzündet ihre Kerze und leuchtet den Weg, doch irgendwann verirren sie sich und nur mit Lucas Hilfe finden sie den Weg schließlich wieder. Unterwegs fällt Laura ein Lesezeichen aus dem Buch. Als sie es zurückstecken will, ist das Buch verschwunden und Panik macht sich in ihr breit, ist es doch ein wichtiger Gegenstand für das Fest. Und dann ist es plötzlich wieder da und das Lesezeichen steckt wieder darin. Lucy murmelt etwas von Hexerei, doch Laura schlägt die markierte Seite auf. Dort steht etwas darüber, dass der Ritualort dort liegt, wo sich zwei schwarze Ströme kreuzen. Man lauscht also nach dem Klang des Wassers, aber um sie herum ist nur Stille.

Unterwegs fällt ihnen ein besonders hell leuchtender Stern auf, an dem sie sich orientieren. Das Schneegestöber lässt langsam nach und die Gruppe gelangt an eine Lichtung. Auf dieser steht ein schwarzer Monolith, auf dessen perfekt glatter Oberfläche sich die Sterne spiegeln. Der Stein übt eine merkwürdige Anziehungskraft auf sie aus, doch Luca und Lucy können widerstehen. Nur Laura berührt den Stein und stellt fest, dass er sich weich wie die Haut eines Kindes anfühlt. Lucy sieht sich derweil nach weiteren Spuren um und findet tatsächlich welche. Dabei scheint es auch, als sei jemand über den Boden geschleift worden, was sie ein wenig unheimlich findet.

Ein Beben geht durch den Wald und selbst die Bäume scheinen zu erzittern. Die Gruppe denkt kurz darüber nach, umzukehren, wendet sich dann aber doch der Höhle zu, in die die Prozession gegangen zu sein scheint. Von drinnen hört man verzerrte Tierlaute, doch man wagt sich trotzdem hinein. Es geht dunkle Stufen hinunter und man erreicht eine Art Vorraum, in dem einige Kohlen glühen und einen merkwürdigen Duft verbreiten. Vor dem Kamin liegt eine Person, die in eine rote Kutte gehüllt ist und leise schnarcht. Lucy will sie wecken, sieht dann aber das tierische Gesicht und weicht erschrocken zurück. Das, was da schläft, ist kein Mensch, sondern ein Ziegenbock in menschlicher Form.

Langsam schreiten die drei Tapferen weiter und erreichen bald darauf eine große Höhle mit einer offenen Decke. Über sich sehen sie den hellen Stern, um den herum Sternbilder tanzen und sich verändern. Grünes Feuer beleuchtet die Szenerie und Luca ist erstaunt über die moderne Alchemie, die hier Anwendung findet. Nach einem kurzen Augenblick können sich die Menschen von dem schockierenden Anblick des Himmels abwenden und sehen sich nun am Rande des Rituals. Wesen, halb Mensch, halb Tier, tanzen um einen Altar, auf dem ein Kleinkind liegt. Hilfesuchend blickt es die Gruppe an. Laura versteckt sich hinter einem Felsen, als Lucy anfängt, voller Furcht zu schreien. In dem Moment, als sich die Teufel auf sie stürzen wollen, lässt Luca jedoch seine Glocke erklingen und die Wesen erstarren lange genug, um Lucy die Zeit zu geben, das Kind zu holen und wieder nach oben zu rennen. Laura folgt ihr und Luca bleibt zurück, um sich der Angreifer zu erwehren.

Am oberen Ende der Treppe stellt sich der Ziegenmensch in den Weg der Frauen. Laura zögert nicht lange und zitiert einen Zauberspruch aus dem Buch von Eibon, der das Wesen zu Fellfetzen zerfallen lässt. Sie rennen nach draußen und gelangen erneut an den unheimlichen Monolithen. Luca hat sich derweil losgerissen und ist an den Überresten des Wächters vorbeigerannt. Als er nach draußen kommt, fehlt von Laura jede Spur. Sie konnte dem Bann des Monolithen nicht widerstehen und Lucy musste mitansehen, wie sie in diesem verschwand. Doch auch sie selbst ist in diesem Bann gefangen. Das Kind hoch erhoben, als wolle sie ein Opfer darbringen, schreitet sie auf den schwarzen Stein zu. Luca versucht noch, sie aufzuhalten, doch dann verschmilzt auch sie mit dem unheimlichen Ding. Die Tiermenschen quellen derweil aus dem Höhleneingang und sehen voller Entsetzen mit an, wie die Sternbilder zum Stillstand gekommen sind. Voller Wut stürzen sie sich auf Luca und reißen ihn in Stücke.


Fazit
Bisher unser kürzestes Szenario: 65 Minuten hat es gedauert, hauptsächlich dank einiger sehr schlechter Würfe. Trotzdem wieder eine sehr nette Abwechslung zwischendurch, auch wenn die ersten Szenarien, die wir in diesem Setting gespielt haben, deutlich besser und unheimlicher waren.