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Pen & Paper - Spielsysteme => Cthulhu RPGs => Thema gestartet von: felixs am 6.02.2019 | 10:43

Titel: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 10:43
ToC sieht von den Condensed Rules her ziemlich gut aus.

Dürfte sich weitgehend ohne Haken und Ösen spielen, insgesamt etwas simpler als CoC (also als Chaosium/BRP-Cthulhu). Ggfs. lässt man die Clues, die Drivers etc. halt weg. Mir geht es nur um ein schnelles, einfaches System, das für Lovecraft-Horror ohne Pulp passt.

Figurenerschaffung dürfte einfacher und schneller sein, als bei CoC.

Das Schadenssystem sieht halbwegs tödlich aus, eher tödlicher als CoC. Ich würde trotzdem überlegen, 2w6 statt 1w6 für den Schaden zu würfeln - muss das aber mal ausprobieren.

Passt das alles soweit, oder irre ich mich irgendwo?

Und ein kleines praktische Problem:
Ich würde auch das Regelbuch kaufen, allerdings hätte ich dann gern das PDF mit dazu. Das scheint es aber nur beim Sphärenmeister zu geben und der ist ausverkauft. Auch sonst ist das Buch in Deutschland gar nicht so einfach zu beschaffen.
Ich hätte nichts dagegen, nur mit den Condesed Rules zu spielen. Allerdings fehlen da Hinweise auf angemessene Schwierigkeitn für Proben. Und ein paar Vorschläge dafür, wie man Nichtspielerfiguren, Monster etc. mit Werten versehen könnte, fehlen mir auch. Gibt es sowas irgendwo? Fehlt mir dann noch was, um nur mit den Condensed Rules zu spielen?

Danke!
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 12:42
Vielleicht solltest du dich lieber in diesem Unterforum (https://www.tanelorn.net/index.php/board,480.0.html) umschauen.

Kaufen kannst du das Regelwerk uebrigens im Cthulhu-Webshop (https://www.cthulhu-webshop.de/trail-of-cthulhu_trail_of_cthulhu.html), allerdings ist da kein PDF dabei.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 13:02
Im Gumshoe-Unterforum steht  kaum etwas zu Trail of Cthulhu. Da ich weiß, dass zumindest der Läuterer wohl Erfahrungen mit Trail of Cthulhu hat, schien mir hier ein guter Ort zu sein.
Die Unterteilung nach Spielsystemen ist aber gerade für Cthulhu/Lovecraft wirklich doof.
Ich denke, wer was weiß und was schreiben möchte, findet es so oder so.

Kaufen kannst du das Regelwerk uebrigens im Cthulhu-Webshop (https://www.cthulhu-webshop.de/trail-of-cthulhu_trail_of_cthulhu.html), allerdings ist da kein PDF dabei.

Darüber hatte ich mich auch schon gewundert und eine Anfrage geschickt. Bisher habe ich keine Antwort, aber wenn Du weißt, dass da kein PDF dabei ist, dann ist das ja geklärt. Danke.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 6.02.2019 | 13:23
Die Condensed Rules haben vieles drin, was im (mittlerweile doch recht alten) HC fehlt. Falls du keine Eile hast, warte auf die 2nd Edition. Zusammen mit diesen Ratschlägen  (http://site.pelgranepress.com/trail/files/Enchiridion_of_Elucidation.pdf)bist du mit den Condensed Rules eigentlich ausreichend aufgestellt, sofern du dir Hintergrund und Abenteuer anderweitig besorgst.

ToC wurde schon recht viel diskutiert, vielleicht ist das im Gumshoe-Smalltalk oder Threads zu spezifischen Produkten untergegangen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 13:35
Die Condensed Rules haben vieles drin, was im (mittlerweile doch recht alten) HC fehlt. Falls du keine Eile hast, warte auf die 2nd Edition. Zusammen mit diesen Ratschlägen  (http://site.pelgranepress.com/trail/files/Enchiridion_of_Elucidation.pdf)bist du mit den Condensed Rules eigentlich ausreichend aufgestellt, sofern du dir Hintergrund und Abenteuer anderweitig besorgst.

ToC wurde schon recht viel diskutiert, vielleicht ist das im Gumshoe-Smalltalk oder Threads zu spezifischen Produkten untergegangen.

Danke, das hatte ich gar nicht gefunden  :)

Dann warte ich auf jeden Fall auf die 2nd Ed. Eigentlich reichen mir die Condesed Rules.

Hintergrund ist Lovecraft selbst, bzw. Chaosium-Cthulhu-Sachen. Ob 1930er oder 1920er ist für meine Zwecke eigentlich egal. In Deutschland spiele ich lieber die 1920er - Nazis an der Macht überschattet sonst doch viele andere Probleme. Was Abenteuer angeht, werde ich auch vor allem CoC-Abenteuer nutzen, weil ich die besser lesbar und weniger meta finde.

Mir fehlen dann nur noch ein paar konkrete Hinweise darauf, wie die Autoren sich das mit den Schwierigkeiten für Proben vorgstellt haben und was für Werte Nichtspielerfiguren und Monster so ungefähr haben könnten. Ich kaufe auch gern was, wenn es da ein empfehlenswertes Abenteuer oder ähnliches gibt, woraus man das entnehmen kann.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 6.02.2019 | 14:24
Schwierigkeiten stehen doch bei Tests (S. 9 in den Condensed Rules).

Zitat
The Keeper will also assign a
difficulty level to the test; a very
easy task will be difficulty level 2,
an extremely hard task difficulty 8.

NPCs brauchen nicht viel. Meist nur Health und ein paar relevante Pools, z.B. Taxifahrer (Health 4, Driving 6, ...)
Hit Threshold ist ja sowieso gleich und alle Werte, die sie nicht haben, also z. B. Alertness Mod, Armor sind dann praktisch 0.

Wie ein komplexerer Gegner aussieht, siehst du in diesem Abenteuer  (http://site.pelgranepress.com/trail/files/The_Keepers_of_the_Woods.pdf)auf S. 5.

Edit: es sei dazu gesagt, dass keine 2nd Edition angekündigt ist. Sie ist bloß "irgendwann angedacht". Beim aktuellen Veröffentlichungstempo von Pelgrane kann das durchaus noch ein paar Jahre dauern.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 14:42
Danke, das ist wirklich sehr ausführlich.  :)

Die Werte für Schwierigkeiten in den Regeln habe ich glatt überlesen. Auch dafür vielen Dank.

Ob eine 2nd Ed. kommt, oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal. Ich denke, mir reichen die Condesed Rules völlig aus; zumal ich die ganzen Besonderheiten von Trail of Cthulhu sowieso nicht brauche und wahrscheinlich nicht nutzen werde.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 14:54
Wenn es dir um eine schnelle Charaktererschaffung geht, ist Trail of Cthulhu denke ich auch nicht schneller als Call of Cthulhu.

Schau dir diesbezüglich mal Tremulus an. Da hat man Charaktere sogar mit Einsteigern in 10 Minuten komplett spielfertig.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: rillenmanni am 6.02.2019 | 15:22
Hallo Felixs - hier im Forum hatte ich gerade eine Aufstellung über hilfreiche und abgesegnete Regelerläuterungen gemacht: Rundenplanung Bookhounds of London (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,109542.msg134715174.html#msg134715174) - Vielleicht hilft Dir das ja.

Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 15:51
Wenn es dir um eine schnelle Charaktererschaffung geht, ist Trail of Cthulhu denke ich auch nicht schneller als Call of Cthulhu.

Schau dir diesbezüglich mal Tremulus an. Da hat man Charaktere sogar mit Einsteigern in 10 Minuten komplett spielfertig.

Sieht mir aber schon so aus, als ob das mit ToC schneller gehen müsste.

Tremulus ist mir zu meta, das mit den "Moves" mag ich nicht. Und insgesamt ist mir (und vor allem den Mitspielern) wohl auch zuwenig "Fleisch".

An ToC ist gut, dass es dann eben doch ein Fertigkeitensystem hat.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 6.02.2019 | 17:19
Das Gumshoe System ist definitiv nicht meins.

Einige der von mir sehr geschätzten Foristas, z.B. purpletentacle u.v.a.m., spielen sehr gerne nach Trail Of Cthulhu und können das System gar nicht hoch genug loben.

Ich glaube, es ist eine Frage der Grundeinstellung, wie man meint, dass Ermittlungen ablaufen sollen. Ich komme damit nicht klar, dass Hinweise immer gefunden werden.
Ein Versagen gehört für mich immer mit zu einer Herausforderung dazu, sonst ist es m.M.n. witzlos.

Den Gebrauch der Poolpunkte empfinde ich auch eher als unglücklich. Man kann die Punkte zwar vielseitig nutzen und einsetzen, aber wenn die Punkte weg sind, sind sie weg.

Unlogisch ist vor allem, dass man z.B. im ersten Kampf unter Mithilfe der Punkte Gegner problemlos ausschalten kann, einen Kampf später, dann ohne Punkte, aber komplett abschmiert und versagt. Mit Punkten ein Held, ohne Punkte ein Versager.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 6.02.2019 | 17:46
Die allgemeinen Fertigkeiten mit den Pools sind Geschmackssache. Der Investigativteil ist mMn missverstanden, insbesondere, was "Hinweise" sind.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 6.02.2019 | 17:49
Die allgemeinen Fertigkeiten mit den Pools sind Geschmackssache. Der Investigativteil ist mMn missverstanden, insbesondere, was "Hinweise" sind.
Wenn Du magst, dann mach mir doch mal den Investigativteil schmackhaft.
Ich habe kein Problem damit, meine Einschätzung zu überdenken und zu revidieren.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 6.02.2019 | 18:03
Schau dir diesbezüglich mal Tremulus an.
tremulus ist m.M.n. eine gute Empfehlung, besonders wenn Du in Richtung Storytelling tendierst.
Ich liebäugele aber auch mit Nemesis und seinem One Roll Engine.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 6.02.2019 | 18:31
Wenn Du magst, dann mach mir doch mal den Investigativteil schmackhaft.
Ich habe kein Problem damit, meine Einschätzung zu überdenken und zu revidieren.
Ich erinnere mich nicht, ob ToC das gut erklärt. Aber runtergebrochen sind Kernhinweise der Teil des Systems, der dich sicher zu anderen Szenen bringt. Und mMn sollte man sie als erstes nur als das verstehen. Das ist das Problem, dass sie aus Designsicht adressieren. Dass das bei typischer Ermittlung am leichtesten ersichtlich ist, und die Terminologie daher stammt, heißt nicht,dass das ihre Natur ist  Kernhinweise sind also nicht automatisch Antworten auf die SC-Frage "Was hilft mir, das hier zu verstehen?" Sondern auf die Spielerfrage "Was machen wir wenn die Szene nichts mehr hergibt?" Alles andere darf nicht-Kern sein, wenn das cooler ist.
Es stimmt, dass der Rest mit den Bezahlhinweisen auch erwürfelbar sein könnte. Aber "ihr kriegt meine coole vorbereite Info nicht, weil das Plastik auf dem Tisch falsch liegt" statt "ihr kriegt die nicht, weil ihr entschieden habt, dass ihr die coole Info in einer anderen Szenen dringender braucht" ist ja zumindest Geschmackssache :)
TL,Dr: wie Kenneth Hite sagt: danger leads to clues, clues lead to danger. Das ist alles. (Übrigens ein netter Nebeneffekt, dass es dem Spielleiter deutlich zeigt, wie er relativ deutlich pacing-Wechsel haben kann)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 18:54
Mein Senf zu den Kernhinweisen: Aus meiner Sicht ist das Nichtauffinden von Hinweisen und der damit verbundene (vermeintliche) Stopp des Szenarios überhaupt kein Problem des System sondern einzig und allein der Abenteuer. Würde die 3-Hinweise-Regel in jedem Call-of-Cthulhu-Abenteuer konsequent angewandt, dann gäbe es den Begriff des "Call-of-Cthulhu-Problems" gar nicht.
Deswegen habe ich bisher noch nicht das Bedürfnis gespürt, mich näher mit ToC auseinanderzusetzen (sorry  ;) ), sondern habe stattdessen versucht, bei abzusehenden Flaschenhälsen Alternativen aufzubauen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 6.02.2019 | 19:03
Kann man auch. Aber wenn man eine Info eh unbedingt herausgeben will, gar muss, dann gibt es keinen Grund, die Chance nur auf 99% statt 100 zu erhöhen. Außer dass der Hinweis dann nicht mehr durch Würfeln "verdient" wurde.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 19:11
Für offensichtliche Hinweise wird in CoC aber auch nicht gewürfelt. Es gibt einen eigenen Abschnitt im Grundregelwerk, der sich genau damit beschäftigt, welche Hinweise grundsätzlich auffindbar sein sollen, und auf welche gewürfelt werden sollte.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 19:17
Mein Senf zu den Kernhinweisen: Aus meiner Sicht ist das Nichtauffinden von Hinweisen und der damit verbundene (vermeintliche) Stopp des Szenarios überhaupt kein Problem des System sondern einzig und allein der Abenteuer. Würde die 3-Hinweise-Regel in jedem Call-of-Cthulhu-Abenteuer konsequent angewandt, dann gäbe es den Begriff des "Call-of-Cthulhu-Problems" gar nicht.
Deswegen habe ich bisher noch nicht das Bedürfnis gespürt, mich näher mit ToC auseinanderzusetzen (sorry  ;) ), sondern habe stattdessen versucht, bei abzusehenden Flaschenhälsen Alternativen aufzubauen.

Sehe ich auch so. Im Grunde genommen kann man einen misslungenen Wurf auf verborgenes Erkennen aber auch so handhaben wie einen Kernhinweis in Trail of Cthulhu. Dann gibts halt nur die Hinweise, die notwendig sind, um die Handlung weiter voranzutreiben. Aber es gibt Hinweise und die Handlung stoppt nicht einfach. Da sollte ein Abenteuer eher Tipps geben, wie man Hinweise sinnvoll aufteilt, so dass mehr oder weniger Interpretationsspielraum bleibt. Die Idee von Trail of Cthulhu ist ja nicht die, dass es darum geht den Hinweis überhaupt zu finden, sondern ihn richtig zu deuten. Je detailierter also der Hinweis ist, um so einfacher lässt er sich also richtig deuten. Ich sehe da überhaupt kein Problem darin dieses Prinzip auch für Call of Cthulhu anzuwenden.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: rillenmanni am 6.02.2019 | 20:43
Für offensichtliche Hinweise wird in CoC aber auch nicht gewürfelt. Es gibt einen eigenen Abschnitt im Grundregelwerk, der sich genau damit beschäftigt, welche Hinweise grundsätzlich auffindbar sein sollen, und auf welche gewürfelt werden sollte.

Gab es diese Textstelle denn auch in der Vorgängeredition?

Es ist ein valides Argument, dass man kein ToC benötigt, um den Spielern Hinweise sinnvoll und hinreichend zugänglich zu machen. Ich denke aber, dass ToC seinen Teil dazu beigetragen hat, dass das Spiel mit CoC hinterfragt und letztlich tendenziell besser geworden ist.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 20:50
Gab es diese Textstelle denn auch in der Vorgängeredition?
Keine Ahnung, ich spiele erst seit der 7. Das müssen andere beantworten.

Es ist ein valides Argument, dass man kein ToC benötigt, um den Spielern Hinweise sinnvoll und hinreichend zugänglich zu machen. Ich denke aber, dass ToC seinen Teil dazu beigetragen hat, dass das Spiel mit CoC hinterfragt und letztlich tendenziell besser geworden ist.
Da ist sicherlich was dran. "Konkurrenz belebt das Geschäft."
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 21:32

Den Gebrauch der Poolpunkte empfinde ich auch eher als unglücklich. Man kann die Punkte zwar vielseitig nutzen und einsetzen, aber wenn die Punkte weg sind, sind sie weg.

Unlogisch ist vor allem, dass man z.B. im ersten Kampf unter Mithilfe der Punkte Gegner problemlos ausschalten kann, einen Kampf später, dann ohne Punkte, aber komplett abschmiert und versagt. Mit Punkten ein Held, ohne Punkte ein Versager.

Ja, dass war es, was mich, als ich das Spielsystem ausprobiert hatte, auch gestört hatte. Die Kämpfe sind dabei genau so wie du es beschrieben hast. Es ist nicht nur unsinnig, es macht auch absolut keinen Spaß erst immer ausnahmslos nur Erfolg zu haben, dann aber einfach gar keine Chance mehr auf Erfolg haben zu können.

Wenn ihr euch nach einem alternativen Spielsystem umschauen möchtet, dann möchte ich euch mal den Tipp geben, euch Tremulus anzuschauen. Allerdings solltet ihr dann auch noch einen Blick in eine andere Version des Powered by the Apocalypse Systems wie Monster of the week oder Apocalypse World werfen, da die Regeln im Tremulus Regelwerk leider zu knapp beschrieben werden, um alle Prinzipien des Powered by the Apocalypse Systems richtig zu verstehen. Zumindest ging es mir so.

Das für mich Interessante an dem Spielsystem ist:
Es ist sehr einfach
Es ist schnell erklärt
Charaktere hat man in 5-10 Minuten erstellt
Es gibt keine Fertigkeiten, sondern eher so was wie Stunts in Fate
Der SL würfelt nicht, was ihm mehr Kontrolle über die Story gibt

Es gibt mit "Mythos World" sogar noch eine zweite Version des Powered by the Apocalypse Systems. Ich finde allerdings die Ausgestaltung der Charaktere gegenüber Tremulus eher trocken und langweilig. Das ist aber auf jedenfall Geschmackssache.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 21:54
System Matters plant übrigens Mythos World auf Deutsch rauszubringen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 21:57
System Matters plant übrigens Mythos World auf Deutsch rauszubringen.
Ja ich weiß aber es ist doch schon seit einer längeren Zeit recht verdächtig still geworden.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 22:00
Ich würde gerne nochmal gaanz vorsichtig nach Mythos World fragen ...
Wird weiterhin übersetzt, dauert noch :)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: rillenmanni am 6.02.2019 | 22:02
Ja, dass war es, was mich, als ich das Spielsystem ausprobiert hatte, auch gestört hatte. Die Kämpfe sind dabei genau so wie du es beschrieben hast. Es ist nicht nur unsinnig, es macht auch absolut keinen Spaß erst immer ausnahmslos nur Erfolg zu haben, dann aber einfach gar keine Chance auf Erfolg mehr haben zu können.

Ja, das muss man sich einteilen. Es geht bei der Regel um Spotlight. Wichtig ist zu ahnen, wann es wirklich entscheidend ist, um dann die Wahrscheinlichkeit aus dem Spiel zu nehmen. Oftmals macht es aber nichts oder nichts Tragisches, wenn man riskiert, mal daneben zu würfeln. Auf diese Weise kann man sich die Wahrscheinlichkeiten in vielen Fällen auch spät im Abenteuer hochschrauben.

Ich zitiere mal aus dem Vade Mecum de Vestigio Cthulhus (was für ein beknackter Name):

Athletics, Driving, Firearms, Fleeing, Piloting, Riding, Scuffling and Weapons pool points refresh fully 24 hours after their last use.

Three other General Ability pools, except Health, Stability and Sanity, can be refreshed fully once per session if the character is in a safe haven.

Investigators recover 2 Health pool points per day of rest as long as they are not seriously wounded.

Seriously wounded characters must be hospitalised to recoup Health pool points (see the Health rules).

During an adventure Stability pool points can be recovered by Psychological Triage, by following Drives or with a Confidence Roll (see the Stability rules).

Between adventures a character’s Stability pool points recover to their rating. In a Pulp campaign investigators are assumed to be reconnecting with their Sources of Stability.

Investigative Ability pool points only refresh between adventures

Ich will damit gar nicht sagen, dass das perfekt wäre oder meine liebste Regel. Aber man kann durchaus taktieren. Und dann sind die Grundwahrscheinlichkeiten, um bspw jemanden abzuballern, nicht geringer als bei CoC.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Tegres am 6.02.2019 | 22:05
Passend zum Thementitel folgende Frage: Sollte man Trail of Cthulhu sozusagen mehr als Erzählspiel sehen, bei dem die Metaebene (Ressourcenverwaltung) ebenfalls eine wichtige Rolle neben der eigentlichen Ingame-Handlung spielt?
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 6.02.2019 | 22:08
Ich stimme "ja":)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 22:09
Wird weiterhin übersetzt, dauert noch :)
Ich bleibe da weiterhin skeptisch.

Passend zum Thementitel folgende Frage: Sollte man Trail of Cthulhu sozusagen mehr als Erzählspiel sehen, bei dem die Metaebene (Ressourcenverwaltung) ebenfalls eine wichtige Rolle neben der eigentlichen Ingame-Handlung spielt?
Definitiv ja.

Ich denke aber, dass ToC seinen Teil dazu beigetragen hat, dass das Spiel mit CoC hinterfragt und letztlich tendenziell besser geworden ist.
Ich spiele Cthulhu seit 25 Jahren. So wirklich viel verändert hat sich das Call of Cthulhu System in diesen Zeitraum jetzt nicht.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Rhylthar am 6.02.2019 | 22:27
Mal eine Frage zum "Rating":

Wenn ich bspw. ein Rating von 5 habe, habe ich Punkte im Pool, die ich ausgeben kann. Das Regelwerk sagt, dass, wenn ich alle aufgebraucht habe, mein Pool bei 0 ist, aber mein Rating weiterhin 5.

Nur: Was bringt mir das Rating dann noch (General Ability)? Was unterscheidet mich vom Charakter mit Rating 8 (auch leerer Pool)?
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 6.02.2019 | 22:34
Es gibt Hinweise die bekommst du auch dann, wenn du alle Poolpunkte aufgebraucht hast und da kommt es dann drauf an wie hoch dein ursprünglicher Wert in der Fertigkeit war auf die es bei dem Hinweis ankommt. Trail of Cthulhu unterscheidet ja zwischen verschiedenen Arten von Hinweisen. Aber frag mich jetzt nicht, wie diese Art von Hinweis hieß. Da müsste ich nachschauen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 6.02.2019 | 22:41
Passend zum Thementitel folgende Frage: Sollte man Trail of Cthulhu sozusagen mehr als Erzählspiel sehen, bei dem die Metaebene (Ressourcenverwaltung) ebenfalls eine wichtige Rolle neben der eigentlichen Ingame-Handlung spielt?
Ich würde sagen, es ist irgendwo zw. CoC und tremulus angesiedelt. Also weder Fisch noch Fleisch. Oder positiv ausgedrückt... mit jeweils einem Bein in beiden Welten.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Rhylthar am 6.02.2019 | 22:42
Das wäre wohl bei den investigativen Fähigkeiten. Ich meinte eher bei den General Abilities z. B. Firearms.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 6.02.2019 | 22:58
Hmm... Vielleicht irre ich mich bezüglich Tremulus dann doch sehr.
Leider finde ich nirgends einen Figurenbogen, an dem ich mir mal anschauen könnte, mit welchen Werten eine Spielfigur genau beschrieben wird.

Die Listen mit "Moves" etc. schrecken mich ab. Aber vielleicht zu unrecht.

Übrigens habe ich mich oben bezüglich Läuterers positivem Bezug auf Trail of Cthulhu geirrt. Er sprach da auch schon von Tremulus.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Wonko am 6.02.2019 | 23:16
Mal eine Frage zum "Rating":

Wenn ich bspw. ein Rating von 5 habe, habe ich Punkte im Pool, die ich ausgeben kann. Das Regelwerk sagt, dass, wenn ich alle aufgebraucht habe, mein Pool bei 0 ist, aber mein Rating weiterhin 5.

Nur: Was bringt mir das Rating dann noch (General Ability)? Was unterscheidet mich vom Charakter mit Rating 8 (auch leerer Pool)?
In-game? Du bist halt nicht so gut. :]

Mechanisch? Sehr wenig. Ich rede jetzt über Night's Black Agents, was eine gewisse Weiterentwicklung von Trail ist, aber sehr ähnlich. Es gibt vereinzelt Situationen, wo Ratings eine Rolle spielen. Initiative zum Beispiel geht in der Reihenfolge vom höchsten zum niedrigsten Rating. Bei Full Contests (also zum Beispiel Verfolgungsjagden) startet oft der Charakter mit dem niedrigsten Rating (was ein Nachteil ist). General Abilities mit 0 kann man überhaupt nicht probieren. Und dann gibt es noch ein paar sehr skurrile Regeln, wo plötzlich das Rating gefragt ist. Und natürlich Cherries: Bei einem Rating von 8 oder mehr, hat man meist gewisse Sonderfähigkeiten.


Zitat von: Tegres
Passend zum Thementitel folgende Frage: Sollte man Trail of Cthulhu sozusagen mehr als Erzählspiel sehen, bei dem die Metaebene (Ressourcenverwaltung) ebenfalls eine wichtige Rolle neben der eigentlichen Ingame-Handlung spielt?
Es spielt eine gewisse Rolle, würde ich sagen, aber weniger zwingend als bei den meisten PbtA-Spielen. Tremulus kenne ich nicht. Die Punkte spielen halt eine gewisse Rolle um Spotlight zu verteilen und fürs Pacing. Aber insgesamt würde ich eigentlich eher zu nein tendieren. Das kann aber variieren.


Insgesamt würde ich sagen, hat Laws mit Gumshoe ein bisschen überreagiert auf ein Problem, was nicht unbedingt eins ist. Dabei sind ein paar sehr coole Spiele herausgekommen, aber ein neues System hätte es dafür nicht zwingend gebraucht. ;) Die Bücher sind trotzdem lesenswert. Wir hatten mit den Pools keine Probleme, aber vielleicht hatten wir einfach nur Glück.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: rillenmanni am 6.02.2019 | 23:42
Das wäre wohl bei den investigativen Fähigkeiten. Ich meinte eher bei den General Abilities z. B. Firearms.

Einige GAs haben Rating-Schwellen, deren Erreichen einen Bonus geben. Wo dies der Fall ist, findet man im GRW bei der jeweiligen Ability vermerkt. Im Beispiel auf Seite 27 werden zb gleich zwei solcher Fälle aufgeführt: "Josh wants Martin to be able to take care of himself in a chase or a fight, so he buys Athletics 8 (giving him an improved Hit Threshold of 4), Firearms 5 (so he can use two pistols at once)".
Das kann man noch aufbohren. Meines Wissens enthält das Enchiridion of Elucidation, welches ich in unserem BoL-Faden genannt habe, solche Aufbohrungen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: rillenmanni am 6.02.2019 | 23:45
Ich spiele Cthulhu seit 25 Jahren. So wirklich viel verändert hat sich das Call of Cthulhu System in diesen Zeitraum jetzt nicht.

Wer tut das nicht? :)
Ich rede auch nicht von großartigen Veränderungen, sondern vom ggf veränderten Bewusstsein in Teilen der Spielerschaft. Die sich zB auch in eigens gemachten Hinweisen im im aktuellen Spielleiterhandbuch der Editiion 7 niederschlagen könnten (in der Annahme, dass diese "Best Practices" so in der vorherigen Edition noch nicht gegeben wurden.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 6.02.2019 | 23:54
tremulus ist m.M.n. eine gute Empfehlung, besonders wenn Du in Richtung Storytelling tendierst.
Ich liebäugele aber auch mit Nemesis und seinem One Roll Engine.

Zu ToC kann ich nicht wirklich was beifügen (genauso wie Tremulus). Meines ist es nicht.

Doch der Vorlage vom Läuterer kann ich nicht widerstehen und Werbung für Nemesis oder Cthulhulike zu machen aka ORE.

In über 30 Systemen die ich zumindest angestet habe und über 50 weiteren die ich las finde ich nicht das was ich bei der ORE finde.

Schnell. Dynamisch. Einfach. Kein Kampfkrampf mehr. Proben mit 2 Ergebnissen die nicht nur Qualität sondern auch Tempo anzeigen. Kampfergebnisse die in Sekunden die Details geben wo, wer, was und wie trifft. Wahnsinn.

Das angepasste UA Madness Meter rundet das ganze dann für den Horror Bereich fantastisch ab.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 7.02.2019 | 00:08
Hmm... Vielleicht irre ich mich bezüglich Tremulus dann doch sehr.
Leider finde ich nirgends einen Figurenbogen, an dem ich mir mal anschauen könnte, mit welchen Werten eine Spielfigur genau beschrieben wird.
Die 11 basic Playbooks für tremulus gibt es auf drivethru für umme. Es ist wirklich ein sehr leicht zugängliches und einfaches System, das bestens fürs Storytelling geeignet ist.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 7.02.2019 | 00:08
Doch der Vorlage vom Läuterer kann ich nicht widerstehen und Werbung für Nemesis oder Cthulhulike zu machen aka ORE.

http://www.arcdream.com/pdf/Nemesis.pdf
http://www.arcdream.com/pdf/cthulhulike.pdf
oder?

Die 11 basic Playbooks für tremulus gibt es auf drivethru für umme. Es ist wirklich ein sehr leicht zugängliches und einfaches System, das bestens fürs Storytelling geeignet ist.

Ah... Wenn man einmal verstanden hat, dass der Figurenbogen "Playbook" heißt, dann wird das alles viel einfacher  ;)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: CiNeMaNcEr am 7.02.2019 | 00:09
http://www.arcdream.com/pdf/Nemesis.pdf
http://www.arcdream.com/pdf/cthulhulike.pdf
oder?

Yes
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 7.02.2019 | 00:11
Sieht gut aus. Schaue ich mir auch mal an. Danke!

Wir kommen zwar ein bißchen vom Thema ab, ich finde es aber alles recht produktiv.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Rhylthar am 7.02.2019 | 06:49
So, da ich mich jetzt ein wenig eingelesen habe (@ rillenmanni: Ich bin fleißig!  ^-^) mal ein paar Gedanken:

Grundsätzlich scheint ToC ein System zu sein, dass mir gut gefallen sollte. Ich habe kein Problem mit Ressourcenmanagement, da ich es a) von D&D kenne und b) ein wichtiger Punkt (Auffrischen des Pools) gewährleistet ist.

Das automatische Finden von Clues bei investigativen Fertigkeiten hatte ich so verstanden, dass dies nur passiert, wenn der Spieler diesen Skill auch aktiv einsetzt. Wer nichts macht, findet gar nichts. Natürlich wird es etwas "meta", wenn der SL mitteilt, dass man "mehr erfahren" kann, wenn man Punkte investiert. Aber das ist für mich auch nicht "schlimmer", als wenn ich beim klassischen CoC einen Wurf vergeige und nichts finde, aber trotzdem weiß, dass da was wäre, wenn ich nicht schlecht gewürfelt hätte.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: LushWoods am 7.02.2019 | 06:56
Zu ToC kann ich nicht wirklich was beifügen (genauso wie Tremulus). Meines ist es nicht.

Doch der Vorlage vom Läuterer kann ich nicht widerstehen und Werbung für Nemesis oder Cthulhulike zu machen aka ORE.

In über 30 Systemen die ich zumindest angestet habe und über 50 weiteren die ich las finde ich nicht das was ich bei der ORE finde.

Schnell. Dynamisch. Einfach. Kein Kampfkrampf mehr. Proben mit 2 Ergebnissen die nicht nur Qualität sondern auch Tempo anzeigen. Kampfergebnisse die in Sekunden die Details geben wo, wer, was und wie trifft. Wahnsinn.

Das angepasste UA Madness Meter rundet das ganze dann für den Horror Bereich fantastisch ab.

Kann ich nur bestätigen. Wir haben eine 1,5 Jahre dauernde Delta Green Kampagne mit der ORE bzw. Nemesis/Cthulhulike gespielt. Hat hervorragend funktioniert, sowohl das Spielen selber als auch die Konvertierungen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Scimi am 7.02.2019 | 07:39
Der Teil mit den Hinweisen, die man automatisch findet oder auch nicht kommt zwar aus den GUMSHOE-Büchern, aber ist nicht wirklich Teil des Systems. Automatische Hinweise sind sozusagen explizit nicht Teil des Systems, weil die Spielregeln an der Stelle eben beiseite treten. Eigentlich ist das nur eine bestimmte Methode, ein (investigatives) Abenteuer zu strukturieren, bei denen es letztendlich egal ist, mit welchem System sie gespielt werden. Umgekehrt lässt sich mit dem GUMSHOE-Systemen (besonders aufgebohrten wie NBA) auch ein Abenteuer spielen, das nicht anhand von Hinweisen und Szenen aufgebaut ist.

Was speziell ToC als System für mich ausmacht, sind die Unterscheidung zwischen "Stability" und "Sanity", was vorübergehenden Stress durch Gewalterfahrung, grauenvolle Leichenfunde und übernatürliche Phänomene entkoppelt von permanenter Einsicht in Wahrheiten, für die der menschliche Geist nicht gemacht worden ist — wer viele Mythosbücher liest, ist nicht automatisch ein zitterndes Wrack.

Dazu ist das Kampfsystem ziemlich tödlich, wenn es um Monster geht und ziemlich zufallsabhängig, wenn Menschen gegen Menschen kämpfen. Egal, wie gut man trifft, der Schaden wird immer durch 1W6 bestimmt (mit Modifikatoren zwischen -2 und +2 je nach Waffe), weswegen man oft überraschend wenig Schaden anrichtet oder Gegner ungewollt entleibt. Das führt dazu, dass Kämpfen immer eine riskante Sache ist, die schnell nach hinten losgehen kann.

Das System der investigativen Fähigkeiten führt dazu, dass Charaktere entweder voll Ahnung von einem Gebiet haben oder gar keine. Das ist nett, weil es einen bestimmten Nischenschutz bietet, weil z.B. der Archäologe die Ahnung von Archäologie hat und kein anderer Charakter sich auch "ein bisschen" damit auskennen kann.

Das Poolsystem legt die Verantwortung für dramatische Momente in die Hände der Spieler, die entscheiden müssen, ob sie sich in Situation X einen sicheren Erfolg kaufen oder die Sache dem Würfel überlassen wollen.

Die Spannbreite der Werte ist ziemlich hoch, es ist möglich, sich Charaktere zu bauen, die beim leichtesten Lufthauch umkippen und welche, die Kugeln und Tentakel abschütteln wie nichts. Auch das ist komplett dem Spieler überlassen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 7.02.2019 | 07:45
Zu ToC kann ich nicht wirklich was beifügen (genauso wie Tremulus). Meines ist es nicht.

Doch der Vorlage vom Läuterer kann ich nicht widerstehen und Werbung für Nemesis oder Cthulhulike zu machen aka ORE.

In über 30 Systemen die ich zumindest angestet habe und über 50 weiteren die ich las finde ich nicht das was ich bei der ORE finde.

Schnell. Dynamisch. Einfach. Kein Kampfkrampf mehr. Proben mit 2 Ergebnissen die nicht nur Qualität sondern auch Tempo anzeigen. Kampfergebnisse die in Sekunden die Details geben wo, wer, was und wie trifft. Wahnsinn.

Das angepasste UA Madness Meter rundet das ganze dann für den Horror Bereich fantastisch ab.

Oh nein, noch zwei Systeme, die ich mir jetzt auch noch anschauen muss. Ich bin doch noch gar nicht mal mit Cthulhu Abides ganz durch.  :o
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 7.02.2019 | 08:12
Es ist nicht nur unsinnig, es macht auch absolut keinen Spaß erst immer ausnahmslos nur Erfolg zu haben, dann aber einfach gar keine Chance mehr auf Erfolg haben zu können.

Das stimmt ja so auch nicht. Bei den üblichen Schwierigkeiten (häufig 3-5) besteht auf dem W6 immer noch ausreichend Chance auf Erfolg.
Ansonsten muss man sich halt überlegen, in welcher Szene man mir welcher Fähigkeit glänzen will. Ja, das ist ziemlich meta und ist eher als Spotlight gedacht, das muss man nicht mögen.


Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 7.02.2019 | 08:17
Das automatische Finden von Clues bei investigativen Fertigkeiten hatte ich so verstanden, dass dies nur passiert, wenn der Spieler diesen Skill auch aktiv einsetzt. Wer nichts macht, findet gar nichts.

Es gibt noch die "Inconspicuous Clues", die jedem SC mit dem passenden Rating quasi um die Ohren gehauen werden, wenn er die Szene betritt. Die sind aber, glaube ich, nie Core Clues.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 7.02.2019 | 08:46
Was mich beim Gumshoe System positiv überrascht hat, ist dass es keine doppelte Bestrafung gibt.
Man bekommt bei einer misslungenen, gepimpten Aktion die ausgegebenen Punkte zurück.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 7.02.2019 | 11:28
Was mich beim Gumshoe System positiv überrascht hat, ist dass es keine doppelte Bestrafung gibt.
Man bekommt bei einer misslungenen, gepimpten Aktion die ausgegebenen Punkte zurück.
Hab ich so gar nicht mehr in Erinnerung, finde ich aber sinnvoll.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 7.02.2019 | 11:37
Hab ich so gar nicht mehr in Erinnerung, finde ich aber sinnvoll.

Ist meines Wissens auch nicht so. Vielleicht kann der Läuterer ja mal erklären, woher er diese Info hat.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Uthoroc am 7.02.2019 | 13:07
Ist meines Wissens auch nicht so. Vielleicht kann der Läuterer ja mal erklären, woher er diese Info hat.

Möglicherweise ist es in irgendeiner der Varianten in einem der Subsystem so (es kommt mir vage bekannt vor), aber definitiv nicht üblicherweise. Normalerweise sind die Punkte einfach weg.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 7.02.2019 | 13:09
Ich habe gestern zum Thema recht viel herumgeschmökert und diese Regel irgendwo aufgeschnappt. Leider weiss ich nicht mehr wo. Ich hatte es mir auch nur deshalb gemerkt, weil ich generell Doppelbestrafungen nicht mag.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 7.02.2019 | 16:24
Ich habe gestern zum Thema recht viel herumgeschmökert und diese Regel irgendwo aufgeschnappt. Leider weiss ich nicht mehr wo. Ich hatte es mir auch nur deshalb gemerkt, weil ich generell Doppelbestrafungen nicht mag.
Ist glaube ich der Fall für investigative "spends" , also Punkte für Extrainfos. Wobei das nicht zwangsläufig jedes Spiel mit dem System so macht. Ich finde es aber auch fair.
Mir schwant, dass es noch ein paar Sonderfälle dazu gibt, banale Proben können dich aber doppelt bestrafen
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Rhylthar am 7.02.2019 | 16:40
Es gibt noch die "Inconspicuous Clues", die jedem SC mit dem passenden Rating quasi um die Ohren gehauen werden, wenn er die Szene betritt. Die sind aber, glaube ich, nie Core Clues.
Kenne ich ja auch in ähnlicher Form ("Take 10/20", "Passive Perception") und finde ich durchaus gut.  :)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: LushWoods am 8.02.2019 | 10:34
Was mich beim Gumshoe System positiv überrascht hat, ist dass es keine doppelte Bestrafung gibt.
Man bekommt bei einer misslungenen, gepimpten Aktion die ausgegebenen Punkte zurück.

Das wäre mir jetzt neu.
Ist aber schon länger her das wir GUMSHOE gespielt haben.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Der Läuterer am 8.02.2019 | 11:22
Das wäre mir jetzt neu.
Ist aber schon länger her das wir GUMSHOE gespielt haben.
Schade eigentlich. Denn genau diese Regelung empfand ich als äusserst sympathisch.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: LushWoods am 8.02.2019 | 11:26
Das war genau der Kritikpunkt, den meine Spieler irgendwann mal hatten:
"Ich feuere auf meinen Gegner und benutze dabei meinen Punktepool (bei den recht heftigen Schwierigkeiten zu treffen verständlich).
Jetzt habe ich beim zweiten Angriff keine Punkte mehr um noch vernünftig treffen zu können.
Das macht irgendwie keinen Sinn."

Ich hab dann mit Erschöpfung, Stress, etc. argumentiert, aber so wirklich gezogen hat das nicht.

NBA wirkt dem etwas entgegen, indem sich die Pools schneller regenerieren. Und möglicherweise ist das schon eine Design Entscheidung bei ToC.

Aber so richtig nachvollziehbar ist es mMn tatsächlich nicht.

Ich hab's schon mal erwähnt: Wer die Philosophie hinter GUMSHOE gut findet, also die ganze Sache mit den Core Clues etc., aber mit dem System als Ganzes nicht so klar kommt und gerne Punkte Pools vermeidet, dem empfehle ich mal einen Blick in das Horror-RPG Noctum.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: ghoul am 8.02.2019 | 12:42
@felixs, Rhylthar:
Es haben ja schon einige hier im Thread ihre Kritikpunkte an ToC geäußert, hier (https://ghoultunnel.wordpress.com/2012/04/14/trail-of-cthulhu/) habe ich nach mehreren Spielabenden ToC etwas ausführlicher abgewatscht.  :o Auch die Diskussion in den Kommentaren ist lesenswert.
Wenn Ihr dann immer noch ToC spielen wollt, ich drück Euch jedenfalls mal die Daumen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 8.02.2019 | 13:13
@felixs, Rhylthar:
Es haben ja schon einige hier im Thread ihre Kritikpunkte an ToC geäußert, hier (https://ghoultunnel.wordpress.com/2012/04/14/trail-of-cthulhu/) habe ich nach mehreren Spielabenden ToC etwas ausführlicher abgewatscht.  :o Auch die Diskussion in den Kommentaren ist lesenswert.
Wenn Ihr dann immer noch ToC spielen wollt, ich drück Euch jedenfalls mal die Daumen.

Ihr habt aber auch eher pulpig gespielt, oder? "Shanghai bullets" klingt jedenfalls so.

Die meisten Meta-Sachen brauche ich auch nicht und würde die auch weitgehend weglassen. Würde sogar zustimmen, dass man das überhaupt nicht braucht, weil die Probleme, die man damit lösen will, nicht existieren. Aber das Regelsystem an sich finde ich (vom lesen her!) schön einfach, flexibel und wenig invasiv. Und ich denke nach wie vor, dass die Figurenerschaffung auch schnell gehen müsste.
Bei Tremulus stören mich die Playbooks, die halt eindeutig auf amerikanisches Cthulhu gemünzt sind. Das müsste ich alles umarbeiten, um damit in Deutschland spielen zu können. Außerdem wäre mir das dann wirklich zu meta.
Pulpige Systeme kommen nicht in Frage, was die Old-School-Sachen (die oft schön regelleicht wären) leider erledigt.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: ghoul am 8.02.2019 | 14:13
Ja, Pulp. 3 Kurzabenteuer von Robin D. Laws. Eines davon war echt schlecht.  :(
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 8.02.2019 | 14:47
Ja, Pulp. 3 Kurzabenteuer von Robin D. Laws. Eines davon war echt schlecht.  :(

Die Abenteuerqualität kann ich nicht beurteilen. Ich würde hauptsächlich deutsche Szenarios in Deutschland spielen wollen.

Spielstil wäre puristisch, ohne jeden Anklang von Pulp. Tödlichkeit, Wahnsinn, Aussichtslosigkeit, Handwedelei - ist alles vorgesehen und in der Gruppe akzeptiert. Die Regeln sollen nur bitte nicht dem Spiel im Weg stehen und ein paar Werte bieten, auf die man würfeln kann und anhand derer sich die Spielfiguren unterschiedlich ausgestalten lassen - das ist alles.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Rhylthar am 8.02.2019 | 17:36
@felixs, Rhylthar:
Es haben ja schon einige hier im Thread ihre Kritikpunkte an ToC geäußert, hier (https://ghoultunnel.wordpress.com/2012/04/14/trail-of-cthulhu/) habe ich nach mehreren Spielabenden ToC etwas ausführlicher abgewatscht.  :o Auch die Diskussion in den Kommentaren ist lesenswert.
Wenn Ihr dann immer noch ToC spielen wollt, ich drück Euch jedenfalls mal die Daumen.
Kannte ich schon...und Roland bzw. tannjew drücken genau meine Gedanken zu dem Thema aus.  :)
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bluecaspar am 8.02.2019 | 17:44
Ja, Pulp. 3 Kurzabenteuer von Robin D. Laws. Eines davon war echt schlecht.  :(
Welches hatte dir denn nicht gefallen?
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Wonko am 9.02.2019 | 02:09
Die Abenteuer für ToC sind jedenfalls wert, angeschaut zu werden. Das globusumspannende Eternal Lies ist im Moment das bestbewertete Szenario im Tanelorn überhaupt und auch anderswo und auch viele der kleineren Sachen sind ausgezeichnet und ließen sich oft ohne viel Aufhebens nach Deutschland verpflanzen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: ghoul am 9.02.2019 | 12:56
Welches hatte dir denn nicht gefallen?
Wir haben drei Abenteuer aus Stunning Eldritch Tales gespielt, alle von Robin D. Laws.
Shanghai Bullets war in Ordnung, wobei der Plot im Buch nur eine Möglichkeit ist, der man nur bis zu einem bestimmten Punkt folgen wird.
Dimension Y war ok, wenn auch sehr konventionell.
The Devourers in the Mist war grottig, voller innerer Widersprüche. Leider hab ich es an zwei Tagen gelesen, so dass mir die Fehler nicht beim Vorbereiten aufgefallen sind, erst am Spieltisch. :( Und dann stehen da noch so dramaturgische Tipps fürs Leiten Cons drin, die sind echt das letzte. >:(
Und das Abenteuer mit der Superheldenthematik habe ich mangels Interesse nicht gelesen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Scimi am 9.02.2019 | 13:37
Ich würde unterschreiben, dass von allem gedruckten Material für ToC Stunning Eldritch Tales mit Abstand der schwächste Band ist und dass Devourers in the Mist das schwächste Abenteuer ist, näher dran an einer Idee oder Skizze als an einem ausgearbeiteten Szenario. Daran würde ich das Spiel nicht messen wollen.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: ghoul am 9.02.2019 | 15:05
Ok. Mit den Abenteuern habe ich dann wohl Pech gehabt.
Meine Bewertung von ToC ist aber unabhängig von den Abenteuern.
Ich habe das Gefühl, Laws hat im Lauf der Zeit einfach immer verkopftere Sachen geschrieben.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Ginster am 9.02.2019 | 15:35
Ich habe das Gefühl, Laws hat im Lauf der Zeit einfach immer verkopftere Sachen geschrieben.

Abgesehen davon, dass ich glaube, dass das Spotlight-Prinzip häufig missverstanden wird und absolut Geschmackssache ist, ist da leider was dran. Mich stört das aber weniger an den Regeln, die mE schon erprobt sind und funktionieren, als an der schwafeligen Schreibe, die doch schon mal - das muss man leider so sagen - ins Selbstgerechte driftet.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: felixs am 10.02.2019 | 23:02
Ich habe das Gefühl, Laws hat im Lauf der Zeit einfach immer verkopftere Sachen geschrieben.

Den Eindruck teile ich. Und meine auch, dass das ziemlich weit zurückgeht.
Hero Wars ist auch schon ziemlich unlesbar.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Bombshell am 11.02.2019 | 06:28
Trail of Cthulhu wurde von Kenneth Hite geschrieben.
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: KhornedBeef am 11.02.2019 | 08:34
Trail of Cthulhu wurde von Kenneth Hite geschrieben.
Fairerweise: beide werden als Autor genannt
Titel: Re: Fragen zu Trail of Cthulhu
Beitrag von: Scimi am 11.02.2019 | 22:47
Wobei bei den älteren GUMSHOE-Dingern auch vieles von dem Regelteil Copy/Paste von Esoterrorists ist. Da muss Laws keinen zusätzlichen Tastenschlag getan haben, um für weite Textpassagen verantwortlich zu zeichnen.