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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Supersöldner am 13.03.2019 | 10:16

Titel: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 10:16
Gibt es ein Setting (auf deutsch und bevorzugt im laden zu bekommen oder Bestellbar  ) wo die Mächte des Guten völlig durchdrehen und Beschließen das ganze Multiversum zu erobern ? Was zwangsläufig dazu führen würde das es in einer Art grenzenlosen Ordnung langsam erstickt so das es am ende (unbeabsichtigt ) alles Leben aus Löschen würde . Oder so. Was dazu führt das die SC das Multiversum vor den Mächten des Lichtes retten müssen . 
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Seraph am 13.03.2019 | 10:39
Das kommt darauf an, wann man eine Streitmacht/ein volk/eine Organisation noch als gut bezeichnen würde. Durch die Taten scheinen sie ja zwangsläufig böse zu werden. Das alte Lied vom "Heiligt der Zweck der Mittel?" oder "Tun wir es noch aus einem hehren Ziel oder nur noch aus Eroberungswahn"?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: FrekiWolf am 13.03.2019 | 10:42
Star Wars  ~;D

*Imperialer Marsch abspielen*
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 10:50
Was‘n das für ne Prämisse? Die Guten tun Böses, sind aber die Guten ... das ist doch Kokolores  :korvin:
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: nobody@home am 13.03.2019 | 10:58
Was‘n das für ne Prämisse? Die Guten tun Böses, sind aber die Guten ... das ist doch Kokolores  :korvin:

Scheint aber speziell bei Supersöldner ein immer wiederkehrendes Thema zu sein: "Wie kann ich die Guten zu den Bösen machen, damit ich dann die Bösen als die Ewig Verkannten Einzig Wahren Guten (tm) spielen kann?". Mindestens die Hälfte (und das ist schon 'ne vorsichtige Schätzung) aller von ihm angestoßenen Fäden laufen irgendwie darauf hinaus...
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 11:00
äh nein nur 2 oder 3 . diesen Mitgezählt.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 11:09
(Ihr seid ja hilfreich...)

Ich musst hierbei sofort an die Modron (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/Modron) aus den Forgotten Realms denken. Diese stellen, kurz gesagt, die Verkörperung des Prinzips der "lawfulness" dar ("lawful neutral") und bewohnen ihre eigene "Sphäre": Mechanus (https://forgottenrealms.fandom.com/wiki/Mechanus).

Auch wenn das kein eigenständiges Setting darstellt und die Modron meines Wissens bislang nicht versucht haben andere Ebenen und Sphären zu überfallen, kannst du dort bestimmt einiges an Inspiration gewinnen.

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ghoul am 13.03.2019 | 11:54
Bei Drachenlanze gab es doch auch ein theokratischen Zeitalter. Die Götter verursachen zur Strafe den Kataklysmus und wenden sich dann ab von den Menschen. Diese vergessen dann den wahren Glauben.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: LushWoods am 13.03.2019 | 12:24
Du schmeißt die Begriffe "Das Gute" und Ordnung durcheinander.
Nimm nur Zweiteres dann hast du quasi die Mythologie/Grundsetting der oWoD (mit all den Folgen).
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 12:42
(Ihr seid ja hilfreich...)

Hilfreich für was denn? Ein Paradoxon, welches dergestalt schlicht nicht existiert oder einfach Unfug ist? Da helfen auch keine konstruktiven Tipps, das Thema irgendwie in eine neue Richtung zu bugsieren, wie Du es gerade versuchst.
Die Ausgangsfrage ist gaga. Und nobody hat da nicht ganz unrecht ...
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Achamanian am 13.03.2019 | 12:51
Halte die Ausgangsfrage in der Form auch für unsinnig.
Wenn man Gut und Böse allerdings durch Ordnung und Chaos ersetzt, findet man sicher schnell viel Inspiration, angefangen natürlich mit Michael Moorcocks Universum, der ja genau deshalb auf "Gut" und "Böse" als Prinzipien verzichtet hat, damit er die weitreichenden und auch negativen Implikationen von Prinzipien wie "Ordnung" und "Stabilität", die normalerweise einfach dem Guten zugeschlagen werden, untersuchen konnte.

Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 12:59
Halte die Ausgangsfrage in der Form auch für unsinnig.
Wenn man Gut und Böse allerdings durch Ordnung und Chaos ersetzt, findet man sicher schnell viel Inspiration, angefangen natürlich mit Michael Moorcocks Universum, der ja genau deshalb auf "Gut" und "Böse" als Prinzipien verzichtet hat, damit er die weitreichenden und auch negativen Implikationen von Prinzipien wie "Ordnung" und "Stabilität", die normalerweise einfach dem Guten zugeschlagen werden, untersuchen konnte.

Aber wird "Die Ordnung" Amok laufen, um ihr Prinzip durchzusetzen?
Wäre das dann Legitimation für das Chaos, dieses ohne schlechtes Gewissen spielen zu können (wir sind ja gar nicht so übel, weil wir uns nur gegen die Unterdrückung durch die Ordnung wehren ...)?

Ich persönlich empfinde die Ordnung-Chaos Achse auch als etwas viel spannender, als Gut-Böse. Sehe hier aber den Mehrwert für den Thread nicht.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 13.03.2019 | 13:09
So Extreme Themen haben sich meiner Meinung nach sehr schnell ausgelutscht. Ein aus meiner sicht gutes weil Interessantes setting zeichnet sich dadurch aus das es mehrere Themen aufgreift und verarbeitet.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Roach am 13.03.2019 | 13:13
Ein wenig dürfte das auch an den Intentionen hängen, inwieweit die gewählten Mittel mit Ihnen zusammenpassen.

Was mir jetzt so auf Anhieb einfällt, wäre beispielsweise die Geschichte um THOREGON bei Perry Rhodan. Die Superintelligenz versuchte ja den „dritten Weg“ zu gehen, den Weg zwischen Kosmokraten und Chaotarchen, der im Metaplot als gut hingestellt wird. Dabei wurde sie dann allerdings größenwahnsinnig. Oder gefühlt auch die Geschichte um QIN SHI, die eine eigene Abart des dritten Weges hatte – diese aber ebenfalls auf Wegen versuchte durchzusetzen, die im Serienzusammenhang nicht als gut zu bezeichnen wären.

Auch in der anderen Literatur erinnere ich mich an so manchen BBEG, der eigentlich gute Intentionen hatte, aber auf dem Weg zu Mitteln griff, die so gar nicht zu seinem Ziel passten.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 13:13
Hilfreich für was denn? Ein Paradoxon, welches dergestalt schlicht nicht existiert oder einfach Unfug ist? Da helfen auch keine konstruktiven Tipps, das Thema irgendwie in eine neue Richtung zu bugsieren, wie Du es gerade versuchst.

Zumindest hilft es mehr als den Threadersteller zu analysieren...

Zitat
Die Ausgangsfrage ist gaga. Und nobody hat da nicht ganz unrecht ...

Ist jetzt bei weitem keine Frage, deren Konstruktion und Subtilität für Begeisterung sorgt, aber noch kein Grund aus väterlichem Großmut dem Threadersteller zu erklären, warum seine Frage "schlecht" und "gaga" sei. Selbst wenn ich nicht genau verstehe, was der Threadersteller will, kann ich versuchen die Frage besser zu verstehen.

Oh, und Mage: The Ascension könnte auch gut funktionieren mit den Technokraten, die in ihrer eigenen Wahrnehmung ja durchaus "die Guten" sind. Das 18./19. Jahrhundert würde sich anbieten, da zu jener Zeit sich die Macht des damaligen Order of Reason zu konsolidieren beginnt und einen Umbruch erlebt als Organisation, die nach "Weltherrschaft" strebt.

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Achamanian am 13.03.2019 | 13:20
Mir fällt bei der Literatur noch im weiteren Sinne die Wüstenplaneten-Saga ein, die sich vor allem ab Band 2 viel mit der Vorstellung befasst, dass ein im Prinzip wohlmeinender, in weite Zukunft blickender Überherrscher ein grausig-faschistoides Regime errichtet, weil er weiß, dass die Menschheit dadurch innerhalb einiger Tausend Jahre eine wichtige Lektion lernen wird und dann ein goldenes Zeitalter kommt ...
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: KhornedBeef am 13.03.2019 | 13:22
Halte die Ausgangsfrage in der Form auch für unsinnig.
Wenn man Gut und Böse allerdings durch Ordnung und Chaos ersetzt, findet man sicher schnell viel Inspiration, angefangen natürlich mit Michael Moorcocks Universum, der ja genau deshalb auf "Gut" und "Böse" als Prinzipien verzichtet hat, damit er die weitreichenden und auch negativen Implikationen von Prinzipien wie "Ordnung" und "Stabilität", die normalerweise einfach dem Guten zugeschlagen werden, untersuchen konnte.
+1
"Gut", "Rechtschaffen/Geordnet" und "Licht" sind ja nicht unbedingt dasselbe. Also unterscheide ich mal:
Gut: Die Welt ist ja nicht so un-gut, weil "die Guten" Netflix gucken und chillen, und alles darauf wartet, dass jemand ihre Chipstüte verschüttet und sie "Amoklaufen". Wer immer "die Guten" sind (Ghandi?), sie können die Welt nicht erobern, und wenn sie könnten, könnten sie damit das Böse nicht erobern, den dieser Kampf findet ja, poetisch gesprochen, in den Herzen statt. Und das ist unabhängig davon, was man jetzt Gut oder Böse findet, moralisch.
Ordnung: Siehe Rumpel. Das kann man sich überlegen. Allerdings gibt es da auch keine Phase der Tatenlosigkeit der Ordnungsmächte
Licht: Nehme ich mal als das Heilige, das Höhere, das auch ethisch jenseits menschlicher Erwägungen ist...kurz, Gott. Das hat am meisten Potential (weil man beim Erfinden willkürlicher sein darf), und, Überraschung, die Geschichte haben ja auch schon Leute geschrieben, nennt sich Altes Testament. Darauf zu klauen ist natürlich erlaubt.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 13:24
Zumindest hilft es mehr als den Threadersteller zu analysieren...

Ist jetzt bei weitem keine Frage, deren Konstruktion und Subtilität für Begeisterung sorgt, aber noch kein Grund aus väterlichem Großmut dem Threadersteller zu erklären, warum seine Frage "schlecht" und "gaga" sei. Selbst wenn ich nicht genau verstehe, was der Threadersteller will, kann ich versuchen die Frage besser zu verstehen.


Mal davon abgesehen, dass Du mit väterlichem Großmut und Deiner Analyse meines Ansinnens hier völlig falsch liegst ... gebe ich Dir recht, dass ich mir "gaga" hätte sparen können.

Es gibt Menschen, die aus Kritik durchaus etwas ziehen und sich fürs nächste Mal etwas besser vorbereiten, wenn ihnen ein Thema auf der Seele brennt. Dann wird auch konstruktiv diskutiert und jedermann/-frau bringt sich gern ein. So meine Erfahrung hierzuforum.
Dieses Eingangsposting liest sich, wie recht oft, nicht sonderlich überlegt.
Niemand erwartet hier akademische Inhalte und wohlfeile Formulierungen. Aber etwas mehr konkretes Futter darf man gern mitbringen, wenn man den Schwarm bemühen möchte, einem zu helfen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: tartex am 13.03.2019 | 13:29
Die Guten sind natürlich die, die am lautesten schreien, dass sie die Guten sind. Wie sollte man das denn auch sonst objektiv feststellen?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ArneBab am 13.03.2019 | 13:31
Zumindest hilft es mehr als den Threadersteller zu analysieren...
Finde ich auch.

Die Idee "jemand will was Gutes machen, wird mächtig, versucht es durchzuziehen, und zerstört damit alles" ist doch eine tolle Motivation.

Es gibt für Geschichten kaum tollere Antagonisten als diejenigen, die wirklich glauben, das richtige zu machen, dabei aber z.B. so zynisch geworden sind, dass sie durch ihre Handlungen zerstören, was sie eigentlich retten wollten.

Mal als Beispiel: Leute, die unsoziale Designfehler im Euro sehen, entscheiden, dass der Euro wieder weg muss, daher die AfD unter Lucke wählen, sie dann nach dessen Rauswurf weiter wählen, dabei billigend in Kauf nehmen, Neonazis in die Parlamente zu schicken - und dann Stück für Stück noch weiter abrutschen, weil die erste Entscheidung nicht falsch gewesen sein darf. Letzteres ist dann der Zusammenbruch, wenn selbst vielen der vormals Guten auffällt, dass sie böse geworden sind.

EDIT: Szenario angepasst, um das Abrutschen stärker zu verdeutlichen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: phant am 13.03.2019 | 13:34
Die Guten sind natürlich die, die am lautesten schreien, dass sie die Guten sind. Wie sollte man das denn auch sonst objektiv feststellen?

Merkt man an den hellen Hüten.
Die Bösen tragen schwarze.
 ~;D
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 13:38

Mal davon abgesehen, dass Du mit väterlichem Großmut und Deiner Analyse meines Ansinnens hier völlig falsch liegst ... gebe ich Dir recht, dass ich mir "gaga" hätte sparen können.

Gut zu wissen.

Zitat
Es gibt Menschen, die aus Kritik durchaus etwas ziehen und sich fürs nächste Mal etwas besser vorbereiten, wenn ihnen ein Thema auf der Seele brennt. Dann wird auch konstruktiv diskutiert und jedermann/-frau bringt sich gern ein. So meine Erfahrung hierzuforum.
Dieses Eingangsposting liest sich, wie recht oft, nicht sonderlich überlegt.
Niemand erwartet hier akademische Inhalte und wohlfeile Formulierungen. Aber etwas mehr konkretes Futter darf man gern mitbringen, wenn man den Schwarm bemühen möchte, einem zu helfen.

Tja, und meine Kritik scheint nicht anzukommen: Hast du etwas konstruktives beizutragen, das nicht eine Meta-Analyse der Diskutierenden und ihres Verhaltens darstellt?

Mir fällt z.B. auch Feng Shui als Spiel/Setting ein, in dem die Architects of the Flesh (https://en.wikipedia.org/wiki/Feng_Shui_(role-playing_game)#The_Secret_War) entsprechend interpretiert werden können.

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Achamanian am 13.03.2019 | 13:40
Finde ich auch.

Die Idee "jemand will was Gutes machen, wird mächtig, versucht es durchzuziehen, und zerstört damit alles" ist doch eine tolle Motivation.

Dann bist du aber auch wieder bei "gut gemeint ist das Gegenteil von Gut", das man als Motiv ja oft findet. Aber trotzdem sind das dann nicht in einem moralischen Sinne die Guten, weil zum Gut-Sein eben auch gehören würde, Fehler einzusehen und sich darum zu bemühen, sie zu korrigieren, anstatt aus Eitelkeit auf einem Weg zu beharren, der Schaden anrichtet.

Ich kann mir das Szenario tatsächlich wenn dann fast nur im Wüstenplaneten-Sinne vorstellen: Eine Über-Intellgenz kann glaubwürdig für sich beanspruchen, dass ihr vordergründig grausames Handeln im "Net Worth" auf ein paar Jahrtausende hin gerechnet das bestmögliche Ergebnis (z.B. die größtmögliche Linderung von Leid oder Erzeugung von Glück) zeitigen wird. Und man spielt dann die Leute, die eben nur den menschlichen, "kurzen" Blick haben und denen es darauf ankommt, im Hier und Jetzt Grausamkeiten zu verhindern.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: 1of3 am 13.03.2019 | 13:52
Also bei Babylon 5 passiert das in Staffel 4.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: GIR am 13.03.2019 | 14:08
Im Setting von Assassin's Creed kämpft man gegen die Templer, die sich auch als die Guten sehen.
Sie wollen der Welt Ordnung und Struktur geben, dafür ist ihnen jedes Mittel recht.
Ihre Gegenspieler, die Assassinen, sind eigentlich die bösen Anarchisten.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Achamanian am 13.03.2019 | 14:10
Also bei Babylon 5 passiert das in Staffel 4.

Was war denn da? War das nich die Staffel, die mit Sheridans großer Absage an Vorlonen und Schatten endet?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 14:12
Ordnung Trifft es wohl  Tatsächlich Besser als Gut. Aber so streng Trennen das viele Setting s Ja nicht. 
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Faras Damion am 13.03.2019 | 14:18
Was war denn da? War das nich die Staffel, die mit Sheridans großer Absage an Vorlonen und Schatten endet?

Es kommt heraus, dass die Schatten es auch gut meinen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: KhornedBeef am 13.03.2019 | 14:24
Ordnung Trifft es wohl  Tatsächlich Besser als Gut. Aber so streng Trennen das viele Setting s Ja nicht.
Settings, Schmettings. DU musst hier scharf denken und kommunizieren, um nützliche Antworten zu bekommen :)
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: aikar am 13.03.2019 | 14:24
und die Modron meines Wissens bislang nicht versucht haben andere Ebenen und Sphären zu überfallen,
Doch, sogar regelmäßig. Google mal Great Modron March.

Ansonsten fällt mir noch der große Kreuzzug von WH40k (vor dem Bruderkrieg) ein.

Aber ich finde auch, das die Frage nach der Existenzfähigkeit eines objektiv Guten gerechtfertigt ist. Da hilft schon das simple D&D Konzept von rechtschaffen, neutral und chaotisch gut um zu sehen, dass man da nicht auf einen Nenner kommt. Moralvorstellungen sind einfach unterschiedlich.

Bei Ordnung: Siehe die zwei Beispiele oben.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 14:28
Doch, sogar regelmäßig. Google mal Great Modron March.

Äh...ja. My bad. Steht ja auch direkt im Wiki...:D

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Sphyxis am 13.03.2019 | 14:31
Puuh, ist vielleicht OT, aber ich finde die Verquickung von Amoklauf und das Gute schon im Threadtitel sehr unangenehm. ;)

Sicherlich provokantes Thema. Aber wie hier schon geschrieben wurde: Dann sind "die Guten" ja nicht mehr "gut". ;)


Tante Edith:
Vielleicht mag das ein Mod einmal in "Feldzug des Guten" ändern?  :think:
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: tartex am 13.03.2019 | 14:38
Ordnung Trifft es wohl  Tatsächlich Besser als Gut. Aber so streng Trennen das viele Setting s Ja nicht.

Du beackerst die falschen Settings. :-P

Vom (A)D&D, über Moorcocks Ewige-Krieger-Multiversum bis Perry Rhodan wird da doch klar unterschieden. Siehe Posts weiter oben.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 14:40
Kreuzzug oder so wäre wohl auch besser gewesen als Amoklauf. Aber eigentlich habe ich das Wort ganz bewusst ausgesucht um zu verdeutlichen wie sehr zu dem Zeitpunkt wo die SC eingreifen schon eskaliert ist.  Ein Guter Anfang (Achtung das wäre es wenn ich das Setting mache ich Kaufe auch Dinge die dem nur wage ähneln )   wäre zb das sich Superhelden ,Helden aus einer Fantasy Welt ,Aber auch Magier aus der Urbanen Fantasy und Cyborg Weltraum Sheriff s und so sich versammeln um zu beraten wie sie das Böse und das Chaos den nun besser als bisher eindämmen.  Es Eskaliert sie übertreiben es um alles herum zu reisen noch weiter.Die meisten  Gründer Fallen im Kampf ihre Nachfolger und die Überleben werden zu den Lord s der Ordnung die alles Leben darum Beherrschen wollen weil sie es so schützen wollen.    Wobei die SC eingreifen um sich selber und die Bevölkerung zu Schützen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: GIR am 13.03.2019 | 14:47
Das heisst wir setzen ein Setting voraus, in dem Gut und Böse fest definiert sind?
Also eher D&D als Shadowrun.

Denn halten sich in einem Konflikt nicht ohnehin alle Parteien für "die Gutentm"?

Ich meine, sowohl in historischen Konflikten als auch in erdachten hält sich doch jede Seite für im Recht, oder?

Zu den Kreuzzügen hielten sich die Kreuzritter für die Guten, weil sie das heilige Land von den Ungläubigen befreien.
Die Muslime hingegen hielten sich für die Guten, weil sie sich gegen die einfallenden Invasoren zur Wehr setzten.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 13.03.2019 | 14:49
Endlich kann ich mal was zu einem von Supersöldner Threads beitragen.

Vor ein paar Jahren gab es das Comic Event "Realm of Kings" von Marvel, wo durch einen riesigen kosmischen Riss das sogenannte "Cancerverse" versucht, sich in den normalen Kosmos auszubreiten. Dabei handelt es sich um ein Universum, wo der Tod besiegt wurde und jetzt nur noch das Leben regiert, bis es krankhaft gewachsen ist (Wie Krebstumore).

https://www.amazon.de/Realm-Kings-1-2011-Panini/dp/B004OJMUVA/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1552484845&sr=8-3&keywords=realm+of+kings
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Sphyxis am 13.03.2019 | 14:53
@Supersöldner
Wie gesagt, ich kann nachvollziehen, was dir da vorschwebt. Aber dass es um eine Eskalationsstufe geht, machst du im Startpost ja schon sehr klar. Finde da den Begriff "Amoklauf" in Bezug auf "das Gute" im Titel eben wie angeführt sehr euphemistisch und nicht vonnöten.


@Sichtweise
Glaube, die Guten sind auch im Rollenspiel immer ein Srückchen die Partei, die die Spieler als diese ansehen. ;) In vorliegendem Fall würde ich fast tippen, das für viele Gruppen die Superhelden nicht mehr "die Guten" sind. Mögen ihre Ziele noch so groß und gutgemeint gewesen sein.


Das heisst wir setzen ein Setting voraus, in dem Gut und Böse fest definiert sind?
Also eher D&D als Shadowrun.
Beispiele wurden hier ja auch schon genannt. Ich denke da  auch an Überwachungsstaaten, die Überwachung mit dem Nutzen für die Bevölkerung (Sicherheit, Abwehr von Gefahren) begründen. Und damit kann man das Ganze meiner Meinung nach auch in Settings ohne klare Gesinnungen umsetzen. Z.B. Shadowrun.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ArneBab am 13.03.2019 | 15:15
Beispiele wurden hier ja auch schon genannt. Ich denke da  auch an Überwachungsstaaten, die Überwachung mit dem Nutzen für die Bevölkerung (Sicherheit, Abwehr von Gefahren) begründen. Und damit kann man das Ganze meiner Meinung nach auch in Settings ohne klare Gesinnungen umsetzen. Z.B. Shadowrun.
Oder als klassisch gutes Beispiel die Jedi, die sogar Die Macht ihrer Lieblosigkeits-Ideologie unterordnen, bis ihr verödender Griff vom Auserwählten gebrochen wird — und sie dann sogar so weit gehen, dessen eigenen Sohn gegen ihn aufzuhetzen. Ich bin mir sicher, dass diese Sichtweise der Geschichte auch schon irgendwo geschrieben wurde :-)
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: nobody@home am 13.03.2019 | 15:16
Ganz allgemein halte ich "gut" und "böse" als Begriffe für zwar populär, aber überflüssig aus Mangel an konkretem Inhalt. Wenn einer auf eine Seite zeigt und mir sagt "Das sind die Guten", dann sagt mir das eigentlich nur, daß er die ganz toll (oder jedenfalls annehmbarer als ihre Gegenseite) findet und will, daß ich das auch tun soll -- aber nicht das geringste darüber, warum eigentlich. Und wenn er mir umgekehrt tatsächlich ein paar handfeste Gründe nennen kann und ich mit ihm einer Meinung bin, daß die überzeugend klingen...öh, welchen Mehrwert habe ich dann noch mal zusätzlich vom Etikett "gut"? Doch eigentlich keinen, denn wenn jetzt wieder ich andere von dieser "Güte" überzeugen will, bin ich auch nur wieder in derselben Position wie er ursprünglich mit mir...

Ein groß angelegter "Amoklauf des Guten" scheitert also konzeptionell in der Regel schon daran, daß die meisten Leute Amokläufer eben nicht für besonders großartig halten. ;) Daß es trotzdem Fraktionen, Interessengruppen, und Einzelpersonen geben kann, die für ihre "edle" Sache hoffnungslos über die Stränge schlagen, bestreitet ja niemand -- nur, "gut" im Sinne von "lobens-" oder gar "nachahmungswert" werden das andere Leute ab diesem Punkt eher nur noch selten finden.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.03.2019 | 15:29

Zu den Kreuzzügen hielten sich die Kreuzritter für die Guten, weil sie das heilige Land von den Ungläubigen befreien.
und weil sie angegriffenen und unterworfenen Christen zu Hilfe kamen

Amoklauf des Guten, irgendwas triggert die Guten auszurasten--
die bösen haben Possum gespielt , Gefangene und Zivilisten grausam abgeschlachtet

https://www.youtube.com/watch?v=aXxTB30lfv0
We'll lay your fiery deaths like crimson flowers on her grave.
https://www.youtube.com/watch?v=9iUO6K6a5jM

You cannot in honor, deny me this grace

The chance to avenge what I cannot replace.

https://www.youtube.com/watch?v=NYJ6AygkR2Q
https://www.di.org/songbook/jacquesc.htm
No more is there a Rochmont town,
 No more are Rochmont's men.

Die andere ist

We did what we have to do
Es lies uns des nachts nicht schlafen, aber wir taten es für die Freiheit



Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Barbara am 13.03.2019 | 15:33
Ich mußte bei der Frage an Paranoia denken. Der große Computer soll nach Programmierung die Menschheit schützen und bewahren....
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Viral am 13.03.2019 | 15:57
Doch, sogar regelmäßig. Google mal Great Modron March.

Das ist aber mal kein Eroberungsfeldzug oder sowas, das ist sowas wie ein interplanarer Gruppenausflug. Die laufen da nur einen vorgegebenen Weg ab ;)

Zum Thema:
Für mich klingt das nach einem "der Zweck heiligt die Mittel" Szenario. So in Richtung Punisher, Arrow etc.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: AlucartDante am 13.03.2019 | 16:10
Lenin, Putin, Assad, Sadam Hussein, Gerhard Schröder ... Eigentlich die meisten Herrscher wurden zu Beginn optimistisch als gut bewertet und wurden später in der Geschichte kritischer betrachtet. Vor allem jene, die zunächt Ordnung und Verbesserungen brachten, später aber als sehr autoritär wahrgenommen werden.

Insofern würde ich alle historischen Settings so bewerten. Wir hatten da mal eine Echnatonkampagne, die in diese Richtung ging.

Aber alles Leben auslöschen? Naja Ernesto Che Guevara war so ein cooler linker Held, der aber irgendwie trotzdem sich für einen dritten Weltkrieg aussprach.

Ich würde tendenziell ein religiöses Setting aufgreifen. Der Islamische Staat oder so erfüllt das für viele doch ganz gut.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: am 13.03.2019 | 16:23
Die Auslöschung ist natürlich nicht ihr ziel sondern mehr so was wie eine Langfristige Nebenwirkung die sie mit Hilfe von Fanatisch sein und Ausreden ignorieren. Ganz nach dem Motte ach das passiert schon nicht.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 17:11
Gut zu wissen.

Tja, und meine Kritik scheint nicht anzukommen: Hast du etwas konstruktives beizutragen, das nicht eine Meta-Analyse der Diskutierenden und ihres Verhaltens darstellt?

Also dafür, dass Du hier den "Moralapostel des Guten Tons"TM markierst, kommst Du ganz schön hochnäsig rüber. Ich gehe Dir jetzt mal aus dem Weg.




@topic: Wenn Du nicht die "Guten" meinst, dann schreibe doch, was Du Dir denkst. Wenn es nicht "Amok" ist, dann schreibe doch, was Du meinst. Das Forum hat keine Zeichenbegrenzung, tob Dich aus  :d
Die Guten haben eine Moral, die über die Selbsteinschätzung hinaus geht. ansonsten braucht man derlei Begriffe nicht zu nutzen. Wenn Gut und Böse subjektive und beliebige Definitionen sind, dann braucht man diese nicht, um einen Konflikt zu beschreiben.
Wenn nun also Leute, die ihren Weg für den richtigen halten im Universum auf Kreuzzug gehen, oder assimilieren oder Amok laufen, dann ist das kein guter Akt. Da ist das Paradoxon, von dem ich bereits schrieb. Das ist ein aggressiver und offensiver Akt, der mit den gängigen Definitionen nicht mehr als "gut" beschrieben werden kann.
Auch "Die Ordnung" braucht mehr, als dieses Schlagwort, um derlei Verhalten zu begründen. In D&D gibt es die Gesinnung "rechtschaffen böse". Leute, die ihr Gesetz über alles und jeden stellen, dieses mit eiskalter Härte durchsetzen und keine Gnade kennen. Was Du "beschreibst" klingt schon arg in diese Richtung.

Also ein Setting, in dem die kriegerischen Eroberer als die Guten dargestellt werden, wirst Du so nicht finden. Warum sollte man derlei menschenunwürdiges Verhalten auch als gut darstellen? Ein halbwegs kritischer Spieler wird Dir als SL oder Weltenschöpfer diese Fragen stellen und mit dem bisherigen Input sehr unzufrieden dastehen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 17:27
Also dafür, dass Du hier den "Moralapostel des Guten Tons"TM markierst, kommst Du ganz schön hochnäsig rüber. Ich gehe Dir jetzt mal aus dem Weg.

Tonfall? Moral? The Luxferre doth protest too much, methink.

Ein weiteres Setting, bei dem die "Mächte des Lichts" durchdrehen, ist natürlich
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Wobei dem natürlich der Multiversums-Aspekt fehlt, der im ursprünglichen Posting erfragt wurde.
Oh, und der aktuelle Run von Order of the Stick beschäftigt sich ja auch irgendwie mit dem Thema.

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 17:29
Run ? Das Sagt mir Gar nichts. ?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 13.03.2019 | 17:31
Du möchtest also, dass das GuteTM die Welt unterjocht. Kein Problem, es bedarf nur einer totalitären Ideologie. Hier ein paar Zutaten:
 
Nun haben wir die wichtigsten Eigenschaften der Ideologie des Guten geklärt. Du kannst nun ein paar oberflächliche Aspekte hinzufügen, also z.B. ob ihr Hauptziel im Diesseits oder Jenseits angesiedelt ist, wer der Hauptfeind ist und (im Fall von Religionen) welche Anzahl von Göttern sie festlegt und wie diese verehrt werden sollen. Für das Spiel ist weiterhin wichtig, dass die Ideologie auch aus Sicht der Charaktere zunächst überzeugend sein muss. Wenn die Spielercharaktere ihr von vornherein Feind sind, dann kämpfen sie nur gegen die Schreckensherrschaft des Bösen; sie sollen aber gegen die Schreckensherrschaft des Guten ankämpfen. Wahrscheinlich begann die Geschichte der Ideologie einmal vor langer Zeit mit einem einfachen Menschen, der die Welt zu einem besseren Ort machen wollte. Es sollte nicht offensichtlich sein, an welcher Kreuzung auf dem Weg zum Guten die Menschheit falsch abgebogen ist.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Luxferre am 13.03.2019 | 17:32
Zum Thema "Gut - Böse" empfehle ich diesen Thread: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105181.0.html
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: takti der blonde? am 13.03.2019 | 17:37
Run ? Das Sagt mir Gar nichts. ?

"Arc" wäre vermutlich auch besser gewählt...aber "Run" ist Comics-Jargon.

Eine Erklärung, die ich hier (https://bookriot.com/2017/08/24/guide-comics-terminology/) gefunden habe:

Zitat
A run is a consecutive string of issues of a particular comic series. It generally refers to a creator’s tenure on that series, i.e. Kelly Sue DeConnick’s run on Captain Marvel, Gail Simone’s run on Birds of Prey, Fiona Staples’ run on Archie, etc.

Oder anders gesagt, der Begriff soll sozusagen das aktuelle "Kapitel" in dem Comic bezeichnen, der sich darum dreht, dass die Götter des Multiversums (mal wieder) sich dazu entscheiden die Welt einzustampfen und eine neue zu gestalten.

Grüße

Hasran
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: 1of3 am 13.03.2019 | 17:40
Was war denn da? War das nich die Staffel, die mit Sheridans großer Absage an Vorlonen und Schatten endet?

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Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: tartex am 13.03.2019 | 18:05
Wenn das ewige Leben nach dem Tod im "Himmel"/"Paradies" in einem Fantasysetting bewiesen ist, und wer -sagen wir - durchs Schwert fällt, oder durchs Feuer bekehrt wird, auch bewiesenermaßen dorthin kommt, scheint ja selbst ein tatsächlicher Amoklauf wirklich eine gute Tat zu sein, oder?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ArneBab am 13.03.2019 | 18:29
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Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ArneBab am 13.03.2019 | 19:23
Die Auslöschung ist natürlich nicht ihr ziel sondern mehr so was wie eine Langfristige Nebenwirkung die sie mit Hilfe von Fanatisch sein und Ausreden ignorieren. Ganz nach dem Motte ach das passiert schon nicht.
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Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.03.2019 | 19:39
Einer der Gründe für ein Multiversum ist neben das es einfach größer ist natürlich auch die Abwechselung. Und das man alle arten von Welten ob Magie Technik und und und unterbringen kann. Aber vor allen auch das so was Interessante Gruppen Zusammenstellung  ermöglicht. Der Böse Zauber aus einer Mittelalter Fantasy Welt, der Superheld der Abgehauen ist weil er sich nicht den Ordnung anschließen wollte , die Gute Schwertkämpferin (Mittelalter Fantasy ) ,der Neutral Urbane Fantasy Schnüffler mit eignender Magie und der Böse  Cyborg Pirat aus einer SF Welt müssen sich zusammen schließen um den Vormarsch der Ordnung/Guten zu stoppen und Ganze Welten zu Retten. Nicht zuletzt ihre Eignend .
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 13.03.2019 | 20:24
Rifts oder Torg
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: tartex am 14.03.2019 | 11:52
Cyborg Pirat aus einer SF Welt müssen sich zusammen schließen um den Vormarsch der Ordnung/Guten zu stoppen und Ganze Welten zu Retten. Nicht zuletzt ihre Eignend .

Rifts ist exakt was du willst. Allerdings gibt es das nur auf Englisch, als fällt für dich wohl raus. Das Imperium der Menschen in Nordamerika (in schicken Space-Nazi-Uniformen und -Mechs) macht alle anderen platt (wenn sie es schaffen), weil sie die postapoklyptische Erde zurückerobern wollen. Laufen wohl unter "Retter der Menschheit" oder so. Magier hassen sie natürlich auch.

In Rifts Europa ungefähr dasselbe, allerdings mit tatsächlichen Grautönen.

TORG gibt es auf Deutsch, aber da sind die Bösen oft tatsächlich böse. Allerdings wären das Japan- und auch das Russland-Setting für dich evtl. doch interessant.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.03.2019 | 12:13
Im Namen von Lord Splynncryth von Atlantis und der New German Republik erhebe ich entschieden Einspruch , Atlantis würde die Coalition eher problemlos plattmachen und auch die NGR würde eher "gewinnen".
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: SeldomFound am 14.03.2019 | 12:51
Wie gesagt, die Guten, die alles erobern wollen und dabei vor Massakern nicht halt machen, sind meist nicht wirklich "die Guten", sondern eher die "Bösen" in Weiß statt in Schwarz.

Was es zum Beispiel gibt, sind Settings, in der so etwas wie ein römisches Imperium die Welt erobert und innerhalb ihres Territorium tatsächlich faire Gesetze und Lebensmöglichkeiten anbietet. Allerdings auf den Kosten der verlorenen Identität der Eroberten. Kein Odin mehr, sondern stattdessen wird nun Jupiter geopfert. Statt weise Druiden hat man rationale Pontifikate. Statt Götterurteile gibt es bürokratische Gerichtsverfahren.

Das Problem liegt hier dann eher darin, dass das Imperium dann zwar durchaus Lösungen für die essentiellen Probleme von Humanoiden wie Nahrung, medizinische Grundversorgung oder Gerechtigkeit anbietet, aber dabei Ängste wie Identitätsverlust, Hilflosigkeit oder Einsamkeit triggern kann.

In Splittermond kann ich mir folgende Szenarien wie diese vorstellen:

1. Die Eroberung des Gnomenkönigreiches von Kesh durch das Menschenreich Farukan: Da waren die Gnome nicht schuldlos dran, aber die Padasha, die die Eroberung befohlen hat, hat sich ihren Beinamen "die Kaltherzige" durchaus verdient.

2. Die Eroberung und Erschaffung von Kintai: Unter der Gottkaiserin Myuriko ist Kintai ein durchaus sehr schönes und ordentliches Reich, in dem man es als Künstler zu großem Ansehen bringen kann. Wenn du aber in den unteren Kasten oder gar als Kastenloser geboren wirst, merkst du durchaus die Nachteile des Systems. Nicht umsonst ist das Setting sehr ambivalent gehalten, weder die Rebellen noch die treuen Anhänger der Gottkaiserin liegen völlig falsch!

3. Das Kaiserreich Selenia: Ein großes, aufsteigendes Kaiserreich ist toll für die, die sich mit dem Kaiserreich identifizieren, aber viele Adlige innerhalb des Reiches missfällt die Umverteilung der Machtverhältnisse und die umliegenden Königreiche haben sehr angespannte Beziehungen zu Selenia, dass jederzeit wieder nach Expansion streben könnte. Wird es nach den Ressourcen von Wintholt greifen? Wird man versuchen den leeren Thron von Nyrdfing zu besetzen? Oder wird es dem gefallenen Königreich Midstad den Gnadenstoß geben?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 14.03.2019 | 12:55
TORG gibt wird es demnaechst auf Deutsch geben, aber da sind die Bösen oft tatsächlich böse. Allerdings wären das Japan- und auch das Russland-Setting für dich evtl. doch interessant.
Fixed it for you.

Regelwerk gibt`s zwar schon als PDF fuer die Backer/Vorbesteller, aber im Laden wird das wohl erst demnaechst verfuegbar sein.

Was die "Ordnungshueter" bei Torg angeht sollte man das Cyberpontifikat nicht vergessen. Und bei den harten Grenzen bei denen in Aysle (der "Fantasy"-Welt) die Grenze zwischen "Licht" und "Dunkel" gezogen wird kann es durchaus sein, dass ein "Paladin des Lichts" schon genoetigt fuehlt jemanden der Gerechtigkeit zuzufuehren bloss weil er eine zu grosse Affinitaet zu den Schatten hat (was noch eines der harmlosesten "Dunkel-Vorzuege" ist).
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 14.03.2019 | 13:27
Ja Hau den Paladin weg. Weil er übereifrig in der Anwendung von Gewalt ist. Gefällt mir.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: tartex am 14.03.2019 | 13:53
Ja Hau den Paladin weg. Weil er übereifrig in der Anwendung von Gewalt ist. Gefällt mir.

Wer haut ihn weg?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: nobody@home am 14.03.2019 | 14:00
Wer haut ihn weg?

Jemand anderes, der übereifrig in der Anwendung von Gewalt ist, natürlich. Da finden sich schon Kandidaten.

Ich meine, die Alternative wäre natürlich, bei den Vorgesetzten des Paladins ganz zivil Beschwerde einzulegen oder den Fall vielleicht sogar vor Gericht zu bringen. Aber welcher Rollenspiel-SC kommt schon auf so abwegige Gedanken? ;)
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.03.2019 | 14:12
Wie gesagt, die Guten, die alles erobern wollen und dabei vor Massakern nicht halt machen, sind meist nicht wirklich "die Guten", sondern eher die "Bösen" in Weiß statt in Schwarz.
kommt natürlich darauf an, wenn sie weswegen unter welchen Umständen massakrieren.

Lensmen Zyklus Arisia vs Boskone, die Lensträger haben Planeten vernichtet. Warhammer Unschuldige die vom Chaos befleckt sind


@ nobody@home

Rondirai Löwin vom Bund der Amazonen.
Fand Lordinquisitor Dexter Nemrod ganz toll als er nen Hund zur Stadt des Lichtes tragen durfte.
Noch toller fand die Praioskirche es, als die praidiotische Inquisition nach Alptraum ohne Ende lokal und zentral Aufsichtskomitees anderer Kirchen bekam.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Moonmoth am 14.03.2019 | 15:25
Ich kann mich erinnern, dass es in Karl Edward Wagners Kane-Geschichte "Cold Light" ("Kaltes Licht") um genau so eine Situation ging. Wie immer ist die Hauptfigur selbst sehr ambivalent und die "guten" gehen mindestens so skrupellos wie das, was sie vernichten wollen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: KhornedBeef am 14.03.2019 | 16:08
Ja, OK, also wenn wir bei "die Guten" bleiben, dann wird das nach unserem Verständis hier nichts, mit Massakern und ubereifriger Gewaltanwendung. Das kann man im Namen des guten machen, aber dann ist man keine Macht des Guten. Punkt.
Also müssen gutes in anderem Kontext sehen. Wo ein reiner Utilitarismus im Kontrast schon Mutter Theresa - Niveau ist, z.B.
Beispiel: eine Gesellschaft die vor lauter Fokus auf persönlichen Machtzuwachs ohne ethische Gesichtspunkte nichts gebacken bekommt außer in einer glorifizierten Erdhöhle zu hocken, obwohl ihre Mitglieder körperlich und magisch begabter sind als jede andere Rasse um sie herum (Forgotten Realms Drow). Wenn jetzt ein Drow mit etwas mehr ethischem Bewusstsein entscheidet die Gesellschaft zu einer kooperativen Einheit mit rechtsstaatlichen Elementen umzuformen, die sich völlig dem Ziel unterordnet, die Drow an die Spitze eines weltumspannenden Imperiums nie gekannten Wohlstands und Fortschritts zu führen, und lange genug überlebt um mit persönlichem Charisma eine entsprechende Bewegung ins Leben zu rufen....
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: D. Athair am 14.03.2019 | 16:19
Was‘n das für ne Prämisse? Die Guten tun Böses, sind aber die Guten ... das ist doch Kokolores  :korvin:
Dieses Denkmodell funktioniert (in beide Richtungen) nur, wenn man davon ausgeht, dass es ein objektives Gut und Böse gibt.
Kleiner Hinweis: Für die Realität funktioniert das Modell nicht. Es ist bestenfalls als Hilfskonstrukt zur Durchsetzung gesellschaftlich erwünschter Handlungsweisen und Haltungen hilfreich. Hat also mit Zuschreibungen und (wandelbaren) moralischen und ethischen Vorstellungen zu tun. Obwohl es natürlich schon intersubjektiv Gutes und Böses gibt, aber wie gesagt: Das Modell verliert sehr schnell an Eindeutigkeit.

Man kann es sich natürlich auch einfach machen und nehmen, was Sartre als mehr oder weniger allgemeingültiges menschliches Denken identifiziert hat und mit dieser Prämisse arbeiten:  "Das Böse, das sind die Anderen."

Gibt es ein Setting (auf deutsch und bevorzugt im laden zu bekommen oder Bestellbar  ) wo die Mächte des Guten völlig durchdrehen und Beschließen das ganze Multiversum zu erobern ?
Historische Beispiele wären:

Du möchtest also, dass das GuteTM die Welt unterjocht. Kein Problem, es bedarf nur einer totalitären Ideologie. Hier ein paar Zutaten
Schöne Ausführungen. An einer Stelle muss ich aber hart widersprechen:

  • Der Aspekt der Wissenschaftlichkeit sollte niemals zu kurz kommen. Die Ideologie benötigt Universitäten, um ideologisch gefestigte Kader rekrutieren zu können, also darf die Ideologie dort nicht ignoriert werden. Da der Versuch, mit wissenschatlichen Mitteln die Ideologie anzuzweifeln ein abscheuliches Verbrechen ist, bleibt den Gelehrten nur die Möglichkeit, die Ideologie zu bestätigen. Nun kann man jeden Zweifler, den man noch nicht umgebracht hat, darauf hinweisen, dass die Ideologie durch und durch wissenschaftlich fundiert ist.
Dass das nicht durchhaltbar ist und die Saat des Wandels beinhaltet, haben sowohl die Geschichte der Theologie als auch des naturalistischen Atheismus (der Skeptiker Prof. Timm Grams, der u.a. ein Fachbuch über Denkfallen verfasst hat, hilft da weiter) gezeigt. Sobald man mehr als nur Ansätze von  Kreativität und freiem Denken toleriert, wird es zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass sich "die Freiheit der Lehre" durchsetzt. Es geht gar nicht anders.
Die einzige Möglichkeit das zu unterbinden ist, ein strenges Screening und eben nicht Saktionierung sondern Unbedeutend-Machen von unerwnschtem Lehrpersonal.
Dafür müsste man alle paar Jahre Hochschulen/Akademien auflösen und neue gründen. Scheint mir nicht besonders praktikabel.
Jedenfalls kann es gar nicht gut gehen Leuten "freies Denken" zu versprechen und das dann nicht zu liefern. (Aus der Geschichte: Sowohl Jan Hus als auch Martin Luther waren Theologie-Professoren.)

... ich glaube, dass man, wenn man diese "guten Bösen" haben will, sich am besten an dem orientiert, was Umberto Eco als Urfaschismus (https://www.zeit.de/1995/28/Urfaschismus) bezeichnet. (Ab Seite 3 oder 4 werden Kriterien genannt.)

Was es zum Beispiel gibt, sind Settings, in der so etwas wie ein römisches Imperium die Welt erobert und innerhalb ihres Territorium tatsächlich faire Gesetze und Lebensmöglichkeiten anbietet. Allerdings auf den Kosten der verlorenen Identität der Eroberten. Kein Odin mehr, sondern stattdessen wird nun Jupiter geopfert. Statt weise Druiden hat man rationale Pontifikate. Statt Götterurteile gibt es bürokratische Gerichtsverfahren.

Das Problem liegt hier dann eher darin, dass das Imperium dann zwar durchaus Lösungen für die essentiellen Probleme von Humanoiden wie Nahrung, medizinische Grundversorgung oder Gerechtigkeit anbietet, aber dabei Ängste wie Identitätsverlust, Hilflosigkeit oder Einsamkeit triggern kann.
Das Problem geht noch weiter: Das Gerechtigkeitsverständnis von Eroberten und Eroberern ist i.d.R. nicht gleich, sondern muss erst gewaltsam durchgesetzt werden. Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung wird massivst verletzt.
Oder: Durch Eroberung lassen sich per se keine essentielle oder existenzialistische Probleme lösen. Ich denke, dass bestenfalls die Eroberung zum Sturz eines Systems funktioneren kann (vgl. Eroberung von Nazi-Deutschland durch die Alliierten).  Dauerhafte wohlwollende Fremdherrschaft ... Kann ich nicht sagen, ob es sowas dauerhaft geben kann.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: D. Athair am 14.03.2019 | 17:03
... wenn Du mehr beim Anschlags-Thema bleiben willst: Als Jugendlicher hab ich mir mal eine Assassinen-Vereinigung ausgedacht, welche die Bösen meuchelt. So im Robin-Hood-Sinn. Die Befreiung der Welt von ihren Tyrannen, Autokraten, Ausbeutern, ... Das fände ich wohl konzeptionell für's Rollenspiel etwas leichter umzusetzen.

Zentrale Werkzeuge wären wohl:

Als Gedankenexperiment ganz nett, aber - ich glaub nicht so schön zu spielen. Selbst in Fantasy-Kontexten ist das reflektierte Vertreten von so krassen Doppelstandards i.S.v. "der Zweck heiligt die Mittel" schwer durchzuhalten und doch eher ziemlich unangenehm. Auch wenn man die "Bösen", die gegen die vermeintlich "Guten" spielt, kommt man da ganz schnell in schwierige und in der Masse unangenehme moralische Ambivalenzen.

Wobei ich auch nicht glaube, dass das mit dem Kreuzzungs-Thema und dem Kampf als oder gegen eine urfaschistische Gruppe angenehmer wäre.


... tatsächlich funktioniert "Gut" und "Böse" mMn nur in der üblichen Richtung: Wir, die Guten kämpfen gegen ein ungrechtes Böses. (Ist ja auch ein normaler psychischer Mechanismus des Selbstwert(schutz)es.) Sobald man mal den Perspektivwechsel gemacht hat, werden davon moralische Grautöne angezogen wie Motten vom Licht. Und: Man wird die auch nicht mehr so ohne Weiteres los.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 17.03.2019 | 22:00
Dass das nicht durchhaltbar ist und die Saat des Wandels beinhaltet, haben sowohl die Geschichte der Theologie als auch des naturalistischen Atheismus (der Skeptiker Prof. Timm Grams, der u.a. ein Fachbuch über Denkfallen verfasst hat, hilft da weiter) gezeigt. Sobald man mehr als nur Ansätze von Kreativität und freiem Denken toleriert, wird es zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass sich "die Freiheit der Lehre" durchsetzt. Es geht gar nicht anders.
Die einzige Möglichkeit das zu unterbinden ist, ein strenges Screening und eben nicht Saktionierung sondern Unbedeutend-Machen von unerwnschtem Lehrpersonal.
Dafür müsste man alle paar Jahre Hochschulen/Akademien auflösen und neue gründen. Scheint mir nicht besonders praktikabel.
Jedenfalls kann es gar nicht gut gehen Leuten "freies Denken" zu versprechen und das dann nicht zu liefern. (Aus der Geschichte: Sowohl Jan Hus als auch Martin Luther waren Theologie-Professoren.)

Das GuteTM sollte keineswegs freies Denken versprechen. Im Gegenteil, es sollte vor den Gefahren des übersteigerten Eigensinns warnen. Eventuell könnte man dazu eine Art Gleichnis vom verlorenen Sohn nutzen. (Der Zweifler wird mit dem verlorenen Sohn gleichgesetzt, dem bei seiner Heimkehr Gnade zuteil wird. Natürlich muss er erstmal widerrufen, ehe ihm vergeben wird. Man gibt ihm also Gelegenheit zur Reue, statt ihn beim ersten Fehltritt zu verbrennen. So findet die Gnade einen Platz in der gelebten Glaubenspraxis.)

Jedenfalls sollten die Akademiker regelmäßig daran erinnert werden, dass sie als Experten für die heilige Ideologie des Wahren und Schönen eine besondere Verantwortung gegenüber der Menschheit tragen. Mit irgendwelchen Elfenbeinturmtheorien, die gar nicht wahr sein können, weil sie der höchsten Wahrheit selbst widersprechen, werden sie dieser nicht gerecht. Für die Widerborste, die diesen Wink mit dem Zaunpfahl nicht zur Kenntnis nehmen, bedarf es natürlich weiterer Maßnahmen - der Umgang mit dem von dir genannten Jan Hus kann hier als Inspiration dienen. Mag sein, dass ein solches System nicht auf Dauer stabil ist, aber ein paar hundert Jahre lang sollte es schon halten. Zeit genug für den Amoklauf des Guten.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: ghoul am 21.03.2019 | 08:22
Ich kann mich erinnern, dass es in Karl Edward Wagners Kane-Geschichte "Cold Light" ("Kaltes Licht") um genau so eine Situation ging. Wie immer ist die Hauptfigur selbst sehr ambivalent und die "guten" gehen mindestens so skrupellos wie das, was sie vernichten wollen.

Richtig! Hab sogar mal im LARP einen Priester des Kalten Lichts des Guten gespielt und die Mitspieler aufgehetzt. Seltsam dass mich keiner gemeuchelt hat.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Supersöldner am 28.03.2020 | 17:21
hab mir das in den letzten Tagen noch ein Paar mal durchgelesen. und Frage mich nun wie Hält man die für dieses Setting beschreibende Situation (sieh auch den Titel ) eigentlich auf? Wie stoppt man die Armen der Ordnung/Licht Leute ?
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Maarzan am 28.03.2020 | 17:40
Am ehesten würde mir noch Watchmen: Ozymandias einfallen. Aber das ist an sich eben ein einzelner, wenn auch schwerwiegender  Amoklauf und keine bespielbare "Serie"

Aber Religion geht auch immer um im Namen des Guten (tm) abzudrehen - und die Gegenseite ist dann natürlich wenigstens intolerant und achtet die Religionsfreiheit nicht - was das Abdrehen dann ja weiter rechtfertigt .
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Oberkampf am 28.03.2020 | 18:33
Ein Amoklauf des Guten erscheint mir eine Sache zu sein, die ein bisschen widersprüchlich in sich selbst ist, wenn man annimmt, dass ein Merkmal des Guten die Wahl der angemessenen und gewaltfreiesten Mittel zum Erreichen eines Ziels ist. Möglich ist aber die Option, dass die  Guten korrumpiert sind und zu blind sind, um wahrzunehmen, was sie anrichten. Aber im Grunde kannst du da jedes Setting nehmen, in dem das Böse eine einigermaßen rationale Begründung für seine Handlungen hat.

In 13th Age gibt es z.B. die Dämonenanbeterin (Chaotisch Böse) und den Kriegsherrn (Rechtschaffen Böse). Das ist natürlich stark an den Krieg auf den unteren Ebenen bei D&D angelegt: Dämonen vs. Teufel. Die Dämonenanbeterin tut alles, um die dämonischen Horden aus dem Abgrund auf die Welt loszulassen. Der Kriegsherr tut alles, inklusive eines Paktes mit Teufeln, um sie davon abzuhalten. Der Kriegsherr sagt, er sei der (verkannte) Gute, weil er die Welt vor der Verwüstung durch Dämonen rettet, auch wenn die Maßnahmen etwas ...unappetitlich sind (zumindest bei meiner letzten Kampagne). Die Dämonenanbeterin ist aus ihrer Sicht die Gute, weil die Welt früher oder später sowieso ins Chaos abdriftet und sie so wenigstens einigen ihrer Kultisten die Chance gibt, das Beste daraus zu machen.

Also zwei knuffige, gute Personen, die ihr Bestes zum Wohle Aller geben.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Boni am 28.03.2020 | 20:10
Wie stoppt man die Armen der Ordnung/Licht Leute ?

Krieg kostest Geld, also sollte sich das kurzfristig selbst erledigen.
Titel: Re: (gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?
Beitrag von: Irian am 28.03.2020 | 21:06
Ich würde sagen, die einzige Chance, es so zu drehen, dass eine so extremistische/brutale Fraktion die "Guten" sind, ist das Bezugssystem gewaltig zu verschieben:

In einer Welt, die auch nur annähernd irgendwie ist wie unsere, klappt das mit einem (halbwegs) modernen Verständnis von "gut" nicht so wirklich. Egal wie man es dreht, sowas wäre einfach eine arrogante Fraktion, die sich für "gut" hält, nicht mehr.

Deshalb muss, damit so etwas denkbar ist, vermutlich die Welt extrem abgefuckt sein, vermutlich in sich selbst "böse", so dass die extremen Taten der (vergleichsweise) Guten das rechtfertigen.

Mal irgendwas doofes aus den Fingern gesaugt:

Die Welt ist eine Maschine, von einem uralten Gott erschaffen, die nur dazu da ist, Seelen zu produzieren, denen in einem (vergleichsweise) kurzem Leben in einem menschlichen Körper "Substanz" zu geben damit sie nach dem Tod jenes Körpers im Kern der Welt der Maschine Energie zuführen können. Wenn die Maschine jemals genug Energie erlangt, wird sie sämtliche Universen auslöschen, weil der uralte Gott nur nach dem Ende seiner Existenz strebt.

Man könnte(!) nun argumentieren, dass die Fraktion, welche sich selbst (und davor erstmal alle anderen) opfern will, um millionenfach größere Vernichtung zu verhindern - indem ALLE Menschen auf dieser Welt ausgelöscht werden, so dass keine Nachkommen mehr da sind, in welchen die Seelen Substanz gewinnen können - tatsächlich die "Guten" sind, vergleichsweise. Die "Bösen" sind nun die egoistischen Menschen, welche das nicht so toll finden - von harmlosen Passanten bis zu aktiven Paktiereren des genannten uralten Gottes.
Das Setting definiert also Menschen quasi als Batterien des Todessterns, so dass die Auslöschung selbiger als "gut" zählen könnte, wenn man beide Augen zudrückt und ignoriert, dass die Batterien völlig unschuldig sind und Familien haben.

Ich vermute, wenn man in Richtung eines solchen extrem in eine Richtung verschobenen Settings denkt, mag es leichter sein, wie gesagt, mit zudrücken beider Augen, eine solche extreme Fraktion als "gut" zu rationalisieren.

Natürlich darf man nicht genau hinschauen, weil sich dann natürlich gut und böse in grau aufzulösen beginnen und die Sache nicht mehr annähernd so einfach ist. Gut und Böse sind einfach völlig blödsinnige und subjektive Konzepte, die objektiv (also von außen) gesehen, keinerlei Sinn ergeben und nur innerhalb einer Gruppe benutzt werden können.