Aber da ich generell eine Schwäche für diese Art Spiel habe (Open World, Sandbox, Crafting, Exploring, Survival ohne permanente Kämpfe)...
(Nicht böse sein, Wanderer, nur einfach mal wahllos rausgegriffen, damit ich einen Hook habe.)
Das ist mal eine Aussage.
Ich schreibe hier auch nichts im Detail darüber, im Gegenteil. Aber es soll als Einleitung dienen, dass ich das genau anders empfinde. Für mich sind solche Spiele pure, emotional leere Mechaniken, die mit einer dünnen Schicht interaktiver Grafikoberfläche bepinselt worden sind. Belanglos, beliebig und mit der Gießkanne designed. Aber das empfinde ich bei Spielen wie "GTA IV" oder "Oblivion" oder so noch viel stärker so.
Ich hab mich immer gefragt, was genau mich am Open-World-Ansatz stört (zumal ich ja ein großer Fan des "Freies Bauen"-Ansatzes in Strategiespielen bin). Seit gestern Abend weiß ich es. Einfach weil ich gerade ein Spiel fertig gespielt habe, dass so ziemlich die gegenteilige Spielphilosophie hat. Und mich das so elektrisiert zurücklässt, dass ich jetzt um halb 5 Uhr morgens nach schlechtem Schlaf einen Text dazu schreiben kann, nein, schreiben muss.
Ich rede von Detroit: Become Human von Quantic Dream.
Detroit ist eines der Spiele, die ich im Folgenden als Multiple-Choice-Storygames bezeichnen will. Es gibt sicher einen anderen, offizielleren Begriff dafür und ich bin dankbar, wenn den wer nennen könnte. Ich komme auf die Bezeichnung, weil das quasi das ist, was sie sind: Eine sich primär durch Entscheidungen entwickelnde, verzweigte, interaktive Geschichte, die dazu ausgelegt ist, mehrfach mit unterschiedlichen Entscheidungen gespielt zu werden.
Detroit gehört dazu. Die Telltale-Spiele wie "The Walking Dead" oder "The Wolf Among Us" gehören dazu. Die Life is Strange-Spiele gehören dazu. Until Dawn und Hidden Agenda auch.
Und dann gleich auch mal die Spoiler-Warnung, denn ich werde, viele Situationen dieser Spiele hier aufführen und beschreiben. Das tue ich in Spoiler-Tags und versuche sie mehr illustrierend zu verwenden, sodass sie für meine Argumentation nicht nötig sind. Aber ich garantiere für nichts!
(Da drängt sich fast schon die Frage auf, für wen dieser Text bestimmt ist. Ich meine, ich will ja, dass ihr diese großartigen Games auch spielt. Besonders Detroit. Das ist das Beste davon, nach meinem Dafürhalten. Ich denke, dieser Thread dient mehr als eine Rückversicherung, einfach weil ich an vielen Stellen und in vielen Diskussionen den Unkenruf vernehme, das seien ja alles keine richtigen Spiele. Aber Seilspringen, Lego-bauen und Vater-Mutter-Kind schon? Und Cookie Clicker? Naja...)
Aber okay, wo beginnen?
Vielleicht mit einem Geständnis: Replayable Multiple-Choice-Storygames sind aktuell mein absolut liebstes Videospielgenre. Und, der eigentliche Geständnisteil: Ich bin gradios schlecht in ihnen. Wirklich wahr. Ich habe am Ende immer ein suboptimales bis katastrophales Ergebnis. Vom zweiten Akt an entgleiten mir Story und Figuren zuverlässig.
Es endet im Fiasko... und ich meine nicht diese spaßig-skurrilen "schöne Menschen tun einander hässliche Dinge an"-Fiaskos Morningstar'scher Prägung, die ich so gerne auf Rollenspiel-Cons spiele.
Ich meine die tiefsten Tiefen menschlicher Abgründe, gepaart mit den höchsten Höhen menschlicher Hybris. Zusammengehalten von einer dicken Schicht menschlichen Unvermögens.
In Replayable Multiple-Choice-Storygames läuft bei mir alles schief. Die Beispiele müsst ihr nicht lesen, aber sie illustrieren das ganz gut.
Bei Life is Strange stürzt sich die von ihren Mitschülern gemobbte Kate, die ich wesentlich sympathischer fand als Chloe, diese superegoistische, besitzergreifende Tussi, vom Dach in den Freitod. Ich habe mich wirklich angestrengt, sie zu retten.
Bei The Walking Dead sieht es um Lee am Ende recht einsam aus. Nur zwei Charaktere helfen ihm am Schluss, von vier. Nicht dabei: Kenny, den ich im Spiel als den Charakter mit der freundschaftlichsten Beziehung zu meiner Figur Lee gesehen habe. Dem ich ins Gesicht gesagt habe, wenn er eine dumme Idee hatte. Dessen Sohn, der von Zombies gebissen wurde, durch meine Hand starb. Der lässt mich am Ende allein.
Bei Until Dawn führe ich immerhin 5 von 8 am Ende wieder im Haus zusammen im letzten Akt. Durch die Nacht schaffen es trotzdem nur 2.
Und bei Detroit... waren am Ende alle tot, die mir etwas bedeutet hatten. Alle. Alle Hauptfiguren. Alle Nebenfiguren, zu denen die Hauptfiguren eine Beziehung pflegten. Alle.
Ich habe bei Detroit einfach voll verkackt. Bis zu dem Punkt, bei dem die gesamte Geschichte nach gut 8-10 Stunden Spielzeit zu einem antiklimatischen Ende findet. Niederschmetternd.
Dass es so mies gelaufen ist, verdanke ich meiner grandiosen Unfähigkeit bei Quick-Time-Events, zurückzuführen auf meine sanfte Links-Rechts-Schwäche, die bei den PS4-Schultertasten unter Druck voll reingehauen hat. Hinzu kommt bei diesen Games bei mir regelmäßig, dass ich mich derart immersiv und emotional in die Situation begebe (bei Detroit auf einem ganz neuen Level), dass ich mit den Figuren nervös bin. Dass ich mit den Figuren angespannt bin. Und dass ich mich auf der Metaebene die ganze Zeit dazu anhalte "Das darfst du jetzt nicht versauen." Und dann versaue ich es. Mächtig.
Und das beschäftigt mich dann mehr, als mein Versagen in irgendeiner anderen Art Spiel.
Aber ich versuche es anhand von 2 Vorurteilen zu umreißen, was ich genau meine.
1. RMC-Storygames erlauben keine so starke Identifikation wie Open-World-Games
Und hier kommen wir zu den Open-World-Spielen, die in ihrer Freiheit von Gamern als besonders immersiv besetzt sind. Tu, wonach dir ist. Sei, wer du willst. Du gestaltest dein Spiel. Du erzählst deine eigenen Geschichten. Was könnte wohl mitreißender sein, als das?
Echte Konsequenzen. Echte Emotionen. Dass es um etwas geht.
Diese Dinge finde ich in sehr freien Spielen nicht. Wenn ich bei "Red Dead Redemption 2" sterbe, dann bin ich halt tot, spawne beim nächsten Speicherpunkt und mache dann das Nächste, was mir gerade einfällt. Bei "GTA V" finde ich es sogar grob fahrlässig mit was man als gewalttätiger Verbrecher so alles durchkommt. Und "The Witcher"… tja, der sucht zwar nach seiner Tochter, nimmt sich dann aber doch die Zeit, um in der Wildnis einfach so auf Erkundungstour zu gehen.
Null Konsequenz. Ich würde sogar sagen: Inkonsequenz. Und damit habe ich in im weitesten Sinne "rollenspielerischen" Games einfach ein Problem. Es ist beliebig. Es ist wirklich egal was man tut. Ich könnte es auch einfach sein lassen.
Auftritt: Das Argument mit dem "Emergent Storytelling". Das sich aus diesen KI-Mechaniken, die miteinander interagieren ganz eigene Geschichten ergeben. Die vorher niemand vorhergesehen hat. Und der Spieler so seine eigene Geschichte schreibt, statt einer vorgeschriebenen zu folgen. Mark Brown hat in seinem tollen Gamemaker's Toolkit-Channel ein gutes Video dazu gemacht. Und ich habe jüngst, komm nur nicht mehr drauf wo, selbst so einen Moment gehabt und mir gedacht: Mensch, wie cool, dass das gerade passiert ist.
Allein: Ich habe nicht gedacht: Was für eine tolle Geschichte habe ich da grade erzählt. Ein Blogartikel, den ich mal gelesen habe, aber auf die Schnelle jetzt nicht finde, bringt es auf den Punkt: "Stories are always about something." Es gibt eine untergeordnete Ebene, eine offene oder versteckte Bedeutung. Jemand will etwas mit dieser Geschichte sagen. Schon mal versucht jemand anderem diese Emergent Stories zu erzählen und der andere erkennt Bedeutung darin? Genau, gar nicht so einfach.
Es sind keine Stories, die wir da erleben. Ich würde sagen wir machen Experiences.
Für mich als storyinteressierte, konsequenzenfokussierte Person, sind diese Games also eher nicht geeignet.
RMC-Storygames hingegen… puh… die sind voller Konsequenzen. Sogar die sehr linearen wie The Walking Dead. Klar, ich kann nicht wirklich beeinflussen, wohin die Story sich entwickelt (bei Detroit ist das dezidiert nicht so, da verlaufen die Geschichten sehr, sehr anders zum Teil). Aber es macht einen immensen Unterschied, wer dir am Ende die Hand zur Hilfe reicht und wer nicht. Keinen gameplay-technischen, vielleicht nicht mal einen großartig narrativen. Aber es macht einen emotionalen Unterschied.
Und bei Detroit, da geht es dann sogar um noch viel mehr. Wenn du im Expertenmodus spielst (und das habe ich von Anfang an getan, weil das Spiel dann die höchste Immersion versprach, im Menu-Text), dann geht es im Grunde bei jedem Quicktime-Event, wo du Knöpfe drückst um alles oder nichts. Das hat mich als grottenschlechten Quicktimer auch so in die Scheiße geritten. Der emotionale Impact des Permadeath in diesem Spiel ist mit nichts zu vergleichen. Nicht einmal mit Permadeath in Spielen wie Dark Souls (hat das das? Weiß gerade nicht...). Denn da stirbt nur dein Charakter, du verlierst deine Ausrüstung und es du hast umsonst gespielt.
Bei Detroit passiert viel mehr. Denn du weißt und du siehst. Die Welt dreht sich ohne deinen Charakter weiter. Er hinterlässt eine Lücke im Beziehungsgeflecht der NPCs um ihn herum. Alles geht zum Teufel, alles, wofür du gekämpft hast. Das ist echtes Verkacken, nicht dieses poplige Rumgequeste in modernen Open-World-Games.
Wo wir eigentlich auch schon beim nächsten Vorurteil wären...
2. RMC-Storygames sind keine echten Herausforderungen
Immerhin braucht man ja, außer ein bisschen Grundmotorik beim Knöpfchendrücken, keine Skills dafür.
Also, wie eingangs gesagt, ich hätte bei Detroit schon gerne ein bisschen Talent zum Knöpchendrücken gehabt. Das hätte mir heute Nacht ein paar Stunden mehr Schlaf beschert. (Und weil man ja erst gezeigt bekommt, was man drücken muss, ist es ja auch etwas Anderes als der routinierte "Drücke X für Y"-Spielansatz der meisten anderen Spieltypen).
Aber die Herausforderung ist, zumindest für mich eine andere. Ein gut gemachtes RMC-Game ist eine emotionale Herausforderung für mich. Dadurch, dass die Konsequenzen so schwer wiegen, habe ich bei Detroit ständig die Schwere der Verantwortung gespürt. Und wenn dann etwas schief läuft, dann habe ich mit meinem Kumpel und meiner Frau, mit denen ich es gespielt habe, rumdiskutiert. Wie oft habe ich dieses Gameplay verflucht, einfach um ein Ventil zu haben, um nicht eingestehen zu müssen: "Nur ich ganz allein bin verantwortlich."
Ich lasse mich in der Regel sehr stark auf die Figuren ein… bis zu dem Punkt, an dem ich Gameplaymechaniken annehme, die gar nicht da sind. Wenn Alice zu Kara sagt "Mir ist kalt", dann ist das für mich nicht einfach eine Dialogzeile. Nein, in mir arbeitet es dann: Dem Kind ist kalt. Ich muss schnell einen warmen Ort finden, auch gameplaytechnisch kein Timer läuft – und dann lese ich auch keine von den blöden Achievement-Zeitschriften die da rum liegen… für sowas haben die Figuren aber auch wirklich in keiner Situation 'nen Kopp. Wenn meine Figur sich bewegt, dann darf sie nicht wie besoffen rumtorkeln, weil ich die Steuerung doof nutze, dann muss sie sich straight bewegen. Wenn ich eine Figur psychologisch durch meine Antworten so und so anlege, dann zieht sie das bis zum Ende durch.
Bei Marcus ist mir letzteres bei Detroit nicht immer gelungen. Ich habe zum Beispiel den Journalisten mehr aus einer Metagame-Perspektive heraus erschossen, obwohl wir Markus anders angelegt haben. Das haben wir aber genutzt, um ihn von da an weiter zu radikalisieren und immer gewalttätiger agieren zu lassen, um irgendwie die Psychologie der Figur zu retten. Bei Connor haben wir, als er nach seinem Tod ersetzt wird, entschieden ab jetzt total gegen die Software-Instabilität zu spielen, weil er jetzt ja quasi "resettet" ist. Ich war darin so gut, dass ich ihn sogar Dinge tun ließ, von denen ich als Spieler nicht wollte, dass sie passieren.
So ein interessantes Bild eines Charakters kann ich in keinem anderen Typ Spiel zeichnen. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht alles nur aus Charaktersicht sehe. Grade wenn mal Laufwege zu tätigen waren oder in ruhigen Momenten haben ich und meine Mitspieler sehr meta diskutiert, was, wo und mit wem und die nächsten Schritte geplant. Und sobald ich dann gesteuert habe, war ich wieder drin. (Das ist auch ein Grund warum das Argument "Meta-Game-Mechaniken stören die Immersion" bei mir nicht zieht, ich kann raus- und wieder reinschlüpfen ohne da große Abriebeffekte zu bemerken).
Tatsächlich geht die emotionale Herausforderung bei mir zum Teil so weit, dass es bei mir den Replayable-Aspekt dieser Spieleart beschneidet. Wenn ich bei einer anderen Spielart irgendwas nicht schaffe, dann ist das nicht so tragisch: Selbst wenn ich frustriert bin, dann mache ich aus und dann später wieder an. Bei Spielen wie Detroit will ich nicht ausmachen, selbst wenn ich frustriert bin.
Zum Fluch wird es, wenn ich ein Spiel dieser Art nochmal spiele: Die Erinnerung an das Versagen in der und der Situation hängt wie ein Damoklesschwert über mir. Wenn die Situation dann kommt… dann habe ich Bammel davor, dass ich es wieder versaue. Das muss man runterschlucken und das tue ich auch meistens. Aber meinen zweiten Durchlauf von Until Dawn habe ich nie beendet, weil ich weiß: Wenn du an der Stelle das Quicktime-Event verhaust, stirbt ein Charakter. Da habe ich mich nicht mehr rangetraut. Pffff, chicken...
(Detroit hat an der Stelle ein weiteres Problem – es gibt einen besonderen Twist an einer Stelle, die dich das Spiel beim zweiten Durchlauf ganz anders sehen lässt, zumindest die Geschichte eines der drei Hauptcharaktere. Den frischen Blick kriege ich nicht mehr zurück. Das heißt, die wirklich runde Happy-End-Story ist für mich mit diesem Charakter nicht möglich. Und da das mein Lieblingscharakter ist, ärgert mich das schon sehr, dass ich beim ersten Mal derart schlecht war. Obwohl ich den Twist lange im Vorraus gewittert habe. Und ich habe sowieso das Problem, dass sich die erste Spielversion meistens dann doch als die "eigentliche" oder "definitive" bei mir einprägt, was die Sache mit Detroit umso bitterer macht.)
Soweit zu meinen Gedanken zu RMC-Games und warum sie so gut für mich funktionieren. Sie kommen dem Drama-Rollenspiel am Pen&Paper-Tisch einfach auch am nächsten. Und sie erzählen echte Geschichten mit echtem, emotionalem Impact, zumindest kann ich mich darauf wahnsinnig gut einlassen. Das erlaubt ihnen übrigens auch, realweltliche Probleme und Konflikte des allgemein menschlichen viel plastischer vor Augen zu führen als viele andere Spiele (man kann natürlich auch mit dem Gameplay erzählen, aber es gibt wenige Spiele denen das gelingt… "This War of Mine" etwa gehört dazu). Detroit macht das auch zu Genüge. RMC-Storygames regen mich also zum Nachdenken an. Zum Grübeln. Mitten in der Nacht.
Abschließend kann ich nur sagen: Ich finde schade, dass diese Art Spiel so eine Nische ist. Ich hätte gerne mehr davon und ziehe sie bislang jedem Open-World-Titel vor. So geht es mir, ihr mögt das anders sehen. Aber es war mir wichtig mal was zu den RMC-Storygames zu schreiben. Einfach damit Nicht-Liebhaber wissen, was an diesen der Reiz sein kann.
Was sind eure Erfahrungen damit?
Ich habe Anfang des jares mit Beyond 2 Souls mein erstes Spiel dieser Art gespielt und war sehr angetan. Ich muss mich teilweise noch mehr disziplinieren nicht nach einer "Winning Option" zu suchen sonders das Spiel einfach zu spielen. :)
Ich habe am Montag Life is Strage beendet. Hier war ich auch wieder sehr drin im Spiel und habe auch überlegt es noch mal zu spielen, was ich normalerwesise nie mache, da ich einfach nicht so viel zeit habe zu spielen. Da kommen mit natürlich auch die kurzen Spielzeiten entgegen. Bei einem replay würde ich nachdem ich die Charakterentwicklung der beiden gesehen habe glaube ich am Anfang deutlcih mehr por Chloe spielen.
Schön fand ich das mit den "Rewind" die Möglichkeit sich verschiedene Optionen anzuschauen im Spiel verankert war. Bei Max, die ja eher als sozial unsicher rüber kommt, kann ich mir auch gut vorstellen, das sie sich mit dieser Fähigkeit durch einGespräch durchhangelt. Lustigerweise habe ich das nach hinten im Spiel selber auch weniger genutzt.
Einzig die letzte Episode fand ich ein wenig enttäuschend.
Verärgert/Enttäuscht bin ich von der Tatsache, dass unabhängig davon was ich als Max während der Woche mit meinen Fähigkeiten mache, es am Ende einzig darauf raus läuft, entweder Arcadia Bay zu retten indem ich zum Beginn des Spiels zurück gehe und alle Entscheidungen die ich getroffen habe ungültig mache oder die Stadt zu Opfern. Ich hätte gut mit einem tragischen Ende leben können. Aber das Spiel wirbt ja sehr damit, dass meine Entscheidungen wichtig sind und Konsequenzen haben. Unter dem Strich sind aber meine Entscheidungen egal, weil es einzig auf die eine Entscheidung am Ende raus läuft. Wenn ich mich entscheide die Stadt zu retten werden meine Entscheidungen und die daraus resultierenden Konsequenzen sogar noch gelöscht. Hier hääte ich es einfach runder gefunden, wenn die Enscheidungen, die ich während des Spiels treffe auch irgendwie das Ende beinflussen.
Die Auflösung, das Max mit ihrer Zeitmanipulation für den Sturm selber verantwortlich ist finde ich auch etwas unbefriedigend. Sie hatte die Vision vom Sturm bevor sie festgestellt hat, das sie die Zeit zurück drehen kann. Da schwang für mich etwas die Aufgabe mit, das sie mit ihrer Fähigkeit den Sturm verhindern kann. Ihren ersten unbewussten Zeitsprung macht sie, als Chloe vor ihren Augen erschossen wird. Daraus abzuleiten das Chloes Überlegen und Max manipulieren der Zeit den Sturm verusachen und nur Chloes Tod das ungeschenen machen kann erschließt sich mir nicht. Dann müsste ja auch Kate sterben, weil sie die nur dadurch gerettet hat, dass sie die Zeit anghalten hat. Da sie ja weis was passiert, wenn sie wieder zum Anfang des Spiels zurück geht, könnte sie alle Ereignisse so beeinflussen wie sie es vorher gemacht hat ohnen die Zeit zu manipulieren. Zumindest die wichtigen, Chloe retten, Kate retten, Jefferson stellen.
Was ich für Chloe Schade finde ist das sie trotz der Entwicklung, die sie in der Woche mit Max durch gemacht hat sie ds alles vergisst und in der Überzeugung stirbt, dass die Welt gegen sie ist und niemand sie liebt.
Ich glaube ich werde mir mal die Comics zulegen und es nach einer Ruhezeit noch mal spielen, weil es trotz meiner Jammerei ein tolles Spiel war. Ich finde es hätte halt mit wenig AUfwand noch besser sein können. Hat jemand von euch Before the Storm gespielt?
Japp, hab Before the Storm gespielt. Das behandelt iirc fast ausschließlich, was mit Chloe passiert ist, bevor Max nach Arcadia Bay zurück kehrt und wie/warum Rachel verschwindet.
Zeitreise gibt's da dann natürlich nicht. Da ich Chloe sehr mag, hat's mir viel Spaß gemacht. Meine Reaktion, als ich durch war, wechselte sekündlich von "Ich liebe dieses Spiel" zu "Ich hasse dieses Spiel" und zurück. Bei BtS noch heftiger als beim Hauptspiel.
Ich habe es jetzt (gab es bei Amazon für 15 Tacken, da konnte ich nicht widerstehen) und muss sagen, nach der ersten Session war ich vollkommen begeistert.
Die Story ist fesselnd und es macht Spaß, nur leider blättert langsam der Lack ab. Hier wird man so hart gerailroaded bzw. extrem beschränkte Handlungsoptionen,
dieser Umstand reißt mich immer wieder aus dem Spielerlebnis raus. Schade, hätte mir hier einfach ein wenig mehr gewünscht. Ein interaktiver Film beschreibt das
Erlebnis besser, als ein wirkliches Spiel. Dieses Gefühl hatte ich bei Life ist Strange gar nicht soweit ich mich erinnern kann.
Kara findet eine Waffe, die ist nicht geladen. Also lasse ich sie stehen. Kann sie weder mitnehmen, noch nach Muni suchen oder verstecken. Hinterher werde ich genau mit dieser Waffe bedroht... da fühle ich mich verarscht.
Dennoch ist das Spiel und die Grafik der Hammer!
Tap Swamp: Raise Dead!
Okay, durch Corona bin ich nochmal dazu gekommen Detroit zuende zu spielen und bin unentschlossen, was ich nun davon halten soll.
Es hat mich sehr gefesselt, aber auch gleichermaßen ziemlich gefrustet. Die Story ist echt toll und man möchte gerne sämtliche Facetten
erleben, ABER nochmal die Zeit zu investieren, das bin ich nicht gewillt. Das krasse Railroading hat, die wirklich beschränkten Möglichkeiten
und Charaktere, die alle nicht rennen können! Dann noch die negativen Auswirkungen der Quick-Time Events - erst macht man "Stunden"
lang nix, dann falsch gedrückt - Charakter tot... das hat mich gerade am Ende extrem gefrustet s.u.
2 Charaktere (an die ich mich erinnern kann) habe ich verloren Luther im Hause von Rose - warum kann ich gar nicht genau sagen. Kein QTE, meiner Meinung nach keine schlechte Entscheidung, alle Clues verborgen. An dem hin ich nicht so emotional, daher egal. Aber vor der Schlacht um die Camps waren alle 3 Nebencharaktere lebendig North, Josh, Simon - nach der Schlacht nur noch Markus, warum (jedenfalls bei North) einmal R1 nicht schnell genug gedrückt. Da hätte ich fast den Controller durch den Raum geschmissen.
Da ich gerade gestern fertig geworden bin, kann man einzelne Pasagen nochmals spielen?
@Huhn: Auf schwer - evtl. kam daher bei mir auch der Frust...
So bin jetzt für mich durch mit dem Spiel - habe das letzte Kapitel nochmals ausprobiert - wollte eigentlich eine friedliche Revolution diesmal ausprobieren - bin aber nicht weit genug zurückgegangen. Für mich aber befriedigend, da die Charakter die mir wichtig waren, überlebt haben.
Daher gab´s wieder Strum auf die Camps, aber den entscheidenen R1 Tastendruck habe ich hinbekommen North + Marcus sind glücklich vereint (Josh und Simon, darüber sprechen wir nun nicht). Kara musste sich diesmal nicht an der Grenze opfern, da ich beim Versuch die Jerrys zu befreien geschnappt worden bin (im ersten Durchgang habe ich die draufgehen lassen). Daher bin ich mit Alice und Kara in den Camps gelandet. Wirklich unschön, haben die Macher gut umgesetzt. Allerdings haben Sie so überlebt, denn Marcus, North und Connor haben Detroit eingenommen.
Endfazit:
+ coole Story
+ absolut fesselnd
+ tolle Grafik
+ Timer Events sorgen für zusätzliche Spannung
- Charaktere einfach zu langsam
- abseits der Eisenbahnschienen wenig zu entdecken
Jaaaaaa, ich hab so meine Probleme mit "Life is Strange". Gerade mit dem Ende. Und der Tatsache, dass die Designer eine so coole Mechanik erfinden (Zeitreise), aber dann Gameplay-technisch nichts damit anzufangen wissen.
Dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=19xgdLF5agU) fasst meine Gedanken dazu perfekt zusammen.
(tl;dw: Die Entscheidung am Ende ist keine Entscheidung... ich meine, in wessen Welt ist diese bestimmte eine Option denn überhaupt eine Option...)
Ja das geht mir auch so. An sich liebe ich das Spiel und ich finde auch die Genre Achterbahn und das Entscheidungen durch das Spiel hinweg immer noch Konsequenzen haben, obwohl man Änderungen vornehmen kann(Der im Video erwähnte Hund). Um so mehr frisst mich an, das nichts was ich während des Spieles gemacht habe das Ende beinflusst. Das entwertet halt viel vom dem was ich in den letzten 12 Stunden gemacht habe.
Ich kann ja theoretisch das ganze Spiel ohne Zeitreise spielen, ausser da wo ich vom Spiel dazu gezwungen werde und muss mich trotzdem zwischen Arcadia Bay und Cloe entcheiden. Da hätte ich mir eine Mechanik/Entscheidungen gewünscht, mit denen ich das Ende des Spieles beinflussen kann. Wenn man den richtigen Weg wählt gibt es die Option, der Sturm kommt nicht oder man kann Chloe und Arcadia Bay retten. Das darf/soll ruhig schwierig sein, umso schöner ist es ja wenn man es schafft.
Was die Entscheidung am Ende angeht, weis ich jetzt nicht welche Option du meinst.
Ich habe mich nach viel Grübeln für Arcadia Bay entschieden. Ausschlaggebend war für mich, das es Chloes Wunsch war. Hätte sie da anders reagiert, ich kann es nicht 100% sagen, sehe ich aber eine Chance das ih sie gerettet hätte.
Das ist auch der Ausgangspunkt der Comics, das Max und Cloe nach zur Jahrestagsfeier des Sturmes nach Arcadia Bay zurück gehen. Dann passieren wirre Zeitreisedinge.
Ich habe mich nach viel Grübeln für Arcadia Bay entschieden. Ausschlaggebend war für mich, das es Chloes Wunsch war. Hätte sie da anders reagiert, ich kann es nicht 100% sagen, sehe ich aber eine Chance das ih sie gerettet hätte.
Okay, ein Disclaimer am Anfang: Ich mochte Chloe nicht. Ich finde, die Freundschaft/Liebschaft mit ihr ist ziemlich asymmetrisch. Ich mache das an zwei Szenen in Episode 1 und 2 fest, die mir sauer aufgestoßen sind:
1. Chloe schickt mich dümmliche Flaschen auf einem Schrottplatz sammeln während sie selbst auf 'nem Auto sitzt, mir zuguckt und sich einen faulen Lenz macht. Suuuuuupersympathisch.
2. Chloe macht mir im Diner ihrer Mutter eine Riesenszene, weil ich ans Handy gehe als mich eine fies gemobbte Mitschülerin anruft, anstatt dass ich Chloe "verteidige". Sorry, aber Kate braucht meine Hilfe wirklich dringender.
Auch sonst finde ich Chloe charakterlich nicht so Bombe. Es ist aufgrund des Todes ihres Vaters sicherlich eine nachvollziehbare Charakterentwicklung, aber mir fehlen halt die Momente so ein wenig, wo sie sich gerade zu Anfang liebevoll gegenüber Max verhält.
Ich habe daher im Spiel auch keine Beziehung mit ihr angefangen.
Aber selbst, wenn ich Chloe supertoll gefunden hätte: Die letzte Entscheidung ist eine no-brainer Entscheidung. Sich für Chloe zu entscheiden, ich meine: Have you fucking lost it, dontnod?!?
Ich soll mich denn entscheiden ob meine beste Freundin (allegedly) stirbt oder aber ALLE anderen? Meine Mitschüler. Meine anderen Freunde. Die Mutter meiner besten Freundin? Ich meine, selbst wenn man argumentieren könnte: "Ja, nee, diese Leute hast du in den Szenen vorher gerettet." (obwohl es dafür nur Indizien gibt), lasse ich dennoch zu, dass ich eine ganze Stadt von einem Tornado vernichten lasse, nur damit ich mit meiner Punkrockgirl-Sandkastenliebe noch ein bisschen rumknutschen kann. Weil eine erwachsene Beziehung führe ich mit der ja grade auch nicht. Und selbst wenn ich es täte... nichts rechtfertigt eigentlich eine derartig destruktive und dann auch noch anti-klimatische Entscheidung. (Ich mag aber in Entscheidungsspielen generell keine Entscheidungen, die sich darauf belaufen, zu wählen: Bin ich jetzt ein Arschloch oder nicht? Das ist einfach lazy writing...)
Also, nee. Die Schlussfrage ist schon dämlich gestellt.
Okay, ein Disclaimer am Anfang: Ich mochte Chloe nicht. Ich finde, die Freundschaft/Liebschaft mit ihr ist ziemlich asymmetrisch. Ich mache das an zwei Szenen in Episode 1 und 2 fest, die mir sauer aufgestoßen sind:
1. Chloe schickt mich dümmliche Flaschen auf einem Schrottplatz sammeln während sie selbst auf 'nem Auto sitzt, mir zuguckt und sich einen faulen Lenz macht. Suuuuuupersympathisch.
2. Chloe macht mir im Diner ihrer Mutter eine Riesenszene, weil ich ans Handy gehe als mich eine fies gemobbte Mitschülerin anruft, anstatt dass ich Chloe "verteidige". Sorry, aber Kate braucht meine Hilfe wirklich dringender.
Auch sonst finde ich Chloe charakterlich nicht so Bombe. Es ist aufgrund des Todes ihres Vaters sicherlich eine nachvollziehbare Charakterentwicklung, aber mir fehlen halt die Momente so ein wenig, wo sie sich gerade zu Anfang liebevoll gegenüber Max verhält.
Ich habe daher im Spiel auch keine Beziehung mit ihr angefangen.
Aber selbst, wenn ich Chloe supertoll gefunden hätte: Die letzte Entscheidung ist eine no-brainer Entscheidung. Sich für Chloe zu entscheiden, ich meine: Have you fucking lost it, dontnod?!?
Ich soll mich denn entscheiden ob meine beste Freundin (allegedly) stirbt oder aber ALLE anderen? Meine Mitschüler. Meine anderen Freunde. Die Mutter meiner besten Freundin? Ich meine, selbst wenn man argumentieren könnte: "Ja, nee, diese Leute hast du in den Szenen vorher gerettet." (obwohl es dafür nur Indizien gibt), lasse ich dennoch zu, dass ich eine ganze Stadt von einem Tornado vernichten lasse, nur damit ich mit meiner Punkrockgirl-Sandkastenliebe noch ein bisschen rumknutschen kann. Weil eine erwachsene Beziehung führe ich mit der ja grade auch nicht. Und selbst wenn ich es täte... nichts rechtfertigt eigentlich eine derartig destruktive und dann auch noch anti-klimatische Entscheidung. (Ich mag aber in Entscheidungsspielen generell keine Entscheidungen, die sich darauf belaufen, zu wählen: Bin ich jetzt ein Arschloch oder nicht? Das ist einfach lazy writing...)
Also, nee. Die Schlussfrage ist schon dämlich gestellt.
Situation 1 habe ich mehr als der Spieler muss was zu tun bekommen gesehen, aber das ich verstehe was Du meinst. Grade bei Situation 2 habe genau so gehandelt wie du und Chloe ist mir in der Situation echt auf den Nerv gegangen. Aber sie entwickelt sich im Spiel und kommt von dem Anger Trip runter, zumindest bei mir.
Ich habe mich ja auch für die Stadt entschieden. Geholfen hat mir dabei, das es auch Cloes Wunsch war und das ist Teil der Entwicklung die sie im Spiel durch macht. Die Chloe vom Anfang des Spieles hätte gesagt rette mich und Sch.. auf die Stadt.
Im großen und ganzen habe ich meine Max so gespielt das sie helfen will. Von daher wäre die Stadt zu opfen am Ende nicht richtig gewesen. Für Spieler die Max eher egoistisch gespielt haben ist die Enscheidung valide, aber ein Großteil der Spieler hat ja genau so entschieden wie wir auch.
Für mich wäre es ok gewesen, wenn es die Entscheidung am Ende nicht gibt. Man aber, unter bestimmten Vorraussetzungen die Option bekommt Stadt und Chloe zu retten, Solange das nicht so läuft wie bei Dishonored, wo der Schlüssel zum guten Ende ist die KEWL Powers nicht zu nutzen.
Ich fand das Spiel toll aber das Ende hat mich gefrustet, weil ich mich nur zwischen 2 schlechten Enden entscheiden konnte und letzten Endes die karten so gemischt waren das die Entscheidung auch nicht wirklich eine ist. nach Ende des Spiels habe ich mir gedacht OK was habe ich falsch gemacht, das muss doch besser gehen. Aber das Internet agte mir nee da gibt es nix besser zu machen. Schade